21.02.2012 Aufrufe

Pedaliero Ausgabe Dolomiten

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Dolomiten</strong><br />

ROSENGARTEN | LATEMAR<br />

Der ultimative Mountainbike-Guide<br />

Reise Spezial 2010


Your perfect fit<br />

Extreme<br />

wasserdichte Nähte<br />

Material atmungsaktiv,<br />

winddicht, wasserdicht<br />

sehr körpernahe<br />

Paßform, Lasercut<br />

Rückentasche<br />

inclusive RV-Tasche<br />

2-Wege Front-RV<br />

ultraleichtes Softshell-Material,<br />

extrem hohe Sichtbarkeit<br />

bei schlechten Lichtverhältnissen<br />

(reflective)<br />

Material atmungsaktiv,<br />

winddicht, wasserabweisend<br />

körperumspielender<br />

Comfort Cut<br />

2-Wege Front-RV<br />

seitliche RV-Taschen<br />

Comfort<br />

verstellbare<br />

Ärmelbündchen<br />

www.jeantex.com<br />

Leichtgewichts-<br />

Softshelljacke Torino<br />

Leichtgewichts-<br />

Softshelljacke Velino<br />

Artikel ab sofort erhältlich bei:<br />

Rose Biketown / Werther Str. 44 / 46395 Bocholt • Hiro Sporthandel / Graf-Adolf-Str. 41 / 40210 Düsseldorf • B.O.C. Stresemannstr. 342 / 22761 Hamburg • B.O.C. Otto-Brenner-Str. 207 /<br />

33604 Bielefeld • B.O.C.Carl-Metz-Str. 3 / 76185 Karlsruhe • B.O.C. Hannoversche Str. 43 / 37075 Göttingen • B.O.C. / Rheinlandhalle / Venloer Str. 389 / 50825 Köln • Bike o´bello / Opelstr. 14 /<br />

68789 St. Leon-Rot • Radsport von Hacht / Breitenfelder Str. 9 / 20251 Hamburg • Engelhorn Sports / N5,6 + 7 / 68161 Mannheim • Fahrrad-XXL Franz / Industriestr. 18 - 20 / 56218 Mühlheim- Kärlich<br />

RZ JEANTEX Torino+Velino 210x2801 1 21.12.2009 15:21:18


Herzlich willkommen in den <strong>Dolomiten</strong>!<br />

„Sie sind zwar nicht die höchsten Berge<br />

der Welt, wohl aber die schönsten.“<br />

Es gibt wohl kaum einen Menschen, der so viele Berge gesehen hat<br />

wie der weltbekannte Alpinist Reinhold Messner. Trotzdem ließ er<br />

sich in Anbetracht der majestätischen Gestalt der <strong>Dolomiten</strong> zu dieser<br />

Aussage hinreißen. Und wer die grauen Riesen schon selbst erleben<br />

durfte, der kann seinen Kniefall vor den Königen der Alpen voll und<br />

ganz verstehen. Schroffe Klippen und steile Felswände zieren die makellosen<br />

Zahnreihen, die aus grünen Wäldern wachsen oder sich aus<br />

saftigen Almwiesen gen Himmel strecken.<br />

2009 wurden die <strong>Dolomiten</strong> zum Weltkulturerbe ernannt, von der<br />

UNESCO als eine der „schönsten Berglandschaften“ der Welt gewürdigt.<br />

Das Gebiet erstreckt sich über mehr als 140.000 Hektar Fläche,<br />

18 Gipfel, einige mehr als 3.000 Meter hoch, veredeln diesen Teil der<br />

norditalienischen Alpen.<br />

Unser Reise Spezial führt uns in die Gegend zweier ganz besonderer<br />

Gebirgsketten: dem Rosengarten und dem Latemar. Eine unbeschreibliche<br />

Faszination geht von diesen Felswänden aus, die seit jeher<br />

die Fantasie der Menschen beflügelt haben. Das spiegelt sich auch in<br />

den zahlreichen Mythen und Sagen wider, die seit langer Zeit erzählt<br />

werden. Durch die Welt der <strong>Dolomiten</strong> geistern Fabelwesen wie der<br />

Zwergenkönig Laurin vom Rosengarten oder der alte Hexenmeister<br />

vom Masare, der sich einst in die holde Nixe vom Karersee verliebte.<br />

Doch nicht nur mit diesen Geschichten im Kopf verwandelt sich<br />

die Gegend in eine wahre Märchenlandschaft. Auch Mountainbiker<br />

finden hier eine fabelhafte Region vor, die einzigartig ist. Hunderte<br />

Kilometer feinste Singeltrails, Forst- oder Radwege ziehen sich wie<br />

Editorial<br />

ein endloses Netz durch die Natur, bikerfreundliche Unterkünfte und<br />

Pausenstationen empfangen den rollenden Reisenden mit offenen<br />

Armen.<br />

Die Herzlichkeit Südtirols und der Schmelztiegel der Esskulturen in<br />

diesem deutsch sprechenden Teil Italiens sind schon allein eine Reise<br />

wert. Perfekt ergänzen sich italienische Kreativität und Leichtigkeit<br />

mit der Bodenständigkeit der deutschen Seele, der Tisch biegt sich<br />

unter kulinarischen Wundertüten, die es sonst nirgends auf der Welt<br />

zu öffnen gibt.<br />

Und wenn auch im Winter die Schneefreunde den Platz zwischen Rosengarten<br />

und Latemar erobern, ist der Sommer die perfekte Zeit für<br />

Mountainbiker, die ein einmaliges Revier vorfinden, das mit der Hilfe<br />

vieler bikeverrückter Einheimischer immer in Erinnerung bleiben<br />

wird.<br />

Ein Bikeguide in Papierform, ein Ortskundiger als Druckexemplar<br />

– so stellen wir uns unser <strong>Dolomiten</strong> Reise Spezial vor. Wir sind die<br />

spektakulärsten Routen nachgefahren, waren mit Profibikern unterwegs,<br />

haben in den schönsten Hotels gewohnt, die interessantesten<br />

Menschen getroffen, außerdem Tipps, Infos und Anregungen gesammelt<br />

für einen nützlichen Begleiter in eine tolle Urlaubsregionen.<br />

Doch Bilder und Worte können nicht das ersetzen, was es in der Natur<br />

zu erleben gibt.<br />

Also nichts wie rauf auf den Sattel und die Gegend um Rosengarten<br />

und Latemar entdecken! Eines der schönsten Bikereviere wartet darauf,<br />

erobert zu erden!<br />

Viel Spaß beim Lesen und im Urlaub!<br />

©pedaliéro #01/10 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Knopp<br />

3


Inhalt<br />

<strong>Dolomiten</strong> Rosengarten – Latemar<br />

Rund um den Latemar! Der geilst e Trail der Welt .......................................................... 6<br />

Ein König und sein Berg. Die Sage vom Rosengarten .................................................... 14<br />

Mit Stollenreifen und Müsli gegen den Berg ............................................................... 19<br />

Murmeltierland! Die Bikeparks Fassa Bike und Cermis ..................................................20<br />

Kids on Bikes! Zwischen Bolognese-Bandit en und Mountainbike-Guides ..........................26<br />

Natur – Design – Wellness .....................................................................................30<br />

Kurt und die Bruchpiloten ....................................................................................32<br />

Soulriding. Mountainbiken für die See le ...................................................................38<br />

Werksp ionage! Rumgeschnüff elt bei Rewel .................................................................42<br />

Von Hexenmeist ern und Wasserratt en: Singletrail-Wochen.............................................46<br />

Leserst ory: Ja, mir san mit ‘m Tandem da! ..................................................................50<br />

Der Matzhof. Urlaub auf dem Biker-Bauernhof in den Dolomit en ...................................52<br />

Auf Free ridetour mit Marcus Klausmann und Johannes Fischbach ....................................54<br />

Cooking & Biking. In Südtirol geben sich Kochschürze und Biketrikot die Hand .................58<br />

Riding in a Winter Wonderland! Snow MTB Dual Night Race am Karerpass ....................... 60<br />

Auf zu den Sternen! Die Sternwartetour von Steinegg ...................................................64<br />

Wissenswertes über Rosengarten Latemar ...................................................................66<br />

Übersichtskarte .................................................................................................. 80<br />

Rubriken<br />

Edit orial ............................................................................................................ 3<br />

Shops ...............................................................................................................62<br />

Impressum ........................................................................................................82<br />

4<br />

©pedaliéro #01/10


SF10-Durolux RCA 20QLC CTS<br />

Schaft: 1 1/8, 1.5 und Tapered<br />

160mm / 180mm Federweg<br />

Air Pressure Adjust<br />

Compression Damping Adjust<br />

Rebound Adjust<br />

20mm QLOC Achse<br />

35mm Standrohre<br />

2250g<br />

Rider<br />

Roger Rinderknecht,<br />

Location<br />

Winterthur, Schweiz<br />

SR SUNTOUR EUROPE GMBH<br />

Am Marschallfeld 6a<br />

83626 Valley<br />

Germany<br />

Tel. +49 8024 3038152<br />

Fax. +49 8024 4730984<br />

email: service@srsuntoureurope.com<br />

www.srsuntour-cycling.com


Rund um den Latemar! Der geilste Trail der Welt<br />

6 ^Text: Falco Mille °Bild: Marco Knopp<br />

©pedaliéro #01/10


©pedaliéro #01/10 7


8 ^Text: Falco Mille °Bild: Marco Knopp<br />

Spätsommer, saftige Wiesen, hohe Tannen<br />

und schroffe Berggipfel, die im Sonnenlicht<br />

golden leuchten. <strong>Dolomiten</strong>, Rosengarten.<br />

Ich rekle mich faul im Liegestuhl auf der<br />

Hotelterrasse des Ganischgerhofs, genieße<br />

das Panorama und taste nach dem Cocktail,<br />

den eine junge Kellnerin in Tiroler<br />

Tracht mir gerade mit einem bezaubernden<br />

Lächeln serviert hat. Doch plötzlich ein<br />

unsanfter Tritt gegen meinen Stuhl. Der<br />

kalte Drink schwappt in meinen Ausschnitt.<br />

Ein weiterer Tritt, heftiger. – Ich öffne<br />

die Augen und blinzele schlaftrunken in<br />

das Gesicht unseres Herausgebers, Mitch,<br />

der in voller Bike-Montur über meinem<br />

Bett steht und an meiner Schulter rüttelt.<br />

„Aufwachen, Schlafmütze!“, ruft er. „Es ist<br />

schon halb acht. Heute haben wir Großes<br />

vor. Latemar-Umrundung! In einer halben<br />

Stunde holt Kurt uns ab. Ich bin beim<br />

Frühstück.“ Bevor er fröhlich pfeifend mein<br />

Zimmer verlässt, reißt Mitch noch Vorhänge<br />

und Fenster auf. Draußen ist es trüb und<br />

kalt. Tiefhängende Wolkenfetzen ziehen den<br />

Bergwald hinauf.<br />

Das Leben kann so gemein sein. „As you<br />

like it“ lautet der Wahlspruch des Hotels<br />

Ganischgerhof, in dem wir gestern eingecheckt<br />

haben, was sagen will: „Hier richten<br />

wir uns nach dir. Wenn du um 14 Uhr im<br />

Bademantel frühstücken willst, um dich den<br />

Rest des Tages in unserem Spa verwöhnen zu<br />

lassen, bist du bei uns goldrichtig.“ Das ist<br />

mein Hotel, war mein erster Gedanke, und<br />

©pedaliéro #01/10


ich geriet darüber so ins Schwärmen, dass<br />

ich die Herausforderungen des kommenden<br />

Tages fast vergaß.<br />

Aber ich hatte keine Wahl. Also raus aus<br />

dem Bett, Katzenwäsche und ab zum Frühstück.<br />

Der nächste Schub Reue ließ nicht<br />

lang auf sich warten: Ein fantastisches Frühstücksbuffet,<br />

das zu mindestens zweistündigem,<br />

genussvollem Verweilen einlud. Was<br />

für ein Drama. Also: Rührei, ein Brötchen,<br />

O-Saft, Latte macchiato, das war‘s, dann<br />

stehen Kurt und Dieter, unsere Guides, vor<br />

dem Tisch. Es ist fünf Minuten vor acht.<br />

Auf geht’s.<br />

Wir radeln los, es ist etwas trüb, die Wolken<br />

hängen tief. Von Latemar, Schlern oder<br />

Rosengarten keine Spur, aber als wir uns zur<br />

Nigerstraße hinaufschlängeln, beginnt das<br />

Grau aufzureißen. Mit dem ersten Sonnenstrahl<br />

steigt meine Stimmung. Die azurnen<br />

Lücken werden größer und mit einem Mal<br />

erscheint über uns schroffer <strong>Dolomiten</strong>fels<br />

am Himmel. Majestätisch, der Rosengarten.<br />

Nahe der Frommer Alm biegen wir in einen<br />

Forstweg ein. Das Wetter wird immer besser.<br />

„Das Schöne an der Latemar-Umrundung<br />

ist, dass man sie auf viele Arten gestalten<br />

kann.“ meldet sich Guide Dieter zu Wort.<br />

„Wenn wir mit wenig geübten Fahrern oder<br />

mit Familien unterwegs sind nehmen wir<br />

hauptsächlich Forstwege. Man sieht genauso<br />

viel und kann ganz entspannt die Natur<br />

genießen. Die Runde ist sehr beliebt weil<br />

©pedaliéro #01/10 9


10 ^Text: Falco Mille °Bild: Marco Knopp<br />

©pedaliéro #01/10


sie landschaftlich so einmalig ist. Und für<br />

Typen wie euch gibt es dann eben auch eine<br />

anspruchsvollere Variante!“<br />

Wie auf ein geheimes Kommando stechen<br />

Kurt und Dieter in einen Trail ein, der sich<br />

unterhalb des Rosengartens parallel zur<br />

Nigerstraße Richtung Karerpass entlangschlängelt.<br />

Und sofort beginnen unsere Bikerherzen<br />

zu pochen. Leichtes Gefälle, kurze<br />

Anstiege, eng, gewunden, technisch und<br />

gleichzeitig voller Flow. Schnell finden wir<br />

unseren Rhythmus und geben Kette. Das ist<br />

unser Element. Mitch und ich sind bereits<br />

überzeugt, dass dies der geilste Trail der<br />

Welt ist, aber Kurt und Dieter beschwichtigen<br />

uns in Hinblick auf die Leckerbissen,<br />

die noch vor uns liegen. Am Karerpass biegen<br />

wir auf Asphalt ab und folgen der Passstraße<br />

bergab Richtung Fassatal. Die Stollen<br />

singen auf dem Asphalt und wir bekommen<br />

Lust, es mit dem motorisierten Verkehr<br />

aufzunehmen. Aber Kurt und Dieter fahren<br />

mit Bedacht, und Mitch und ich kennen die<br />

Kurven nicht. Nach einigen Kilometern<br />

ziehen Kurt und Dieter hart rechts rüber<br />

und stoßen in einen weiteren Trail hinein,<br />

den 512er hinab Richtung Moena. Der 512<br />

ist wie eine Achterbahn oder Bobbahn oder<br />

Wasserrutsche, einfach unbeschreiblich, wir<br />

fliegen durch die Bäume und uns wird klar,<br />

dass unsere Euphorie über den Rosengarten-Trail<br />

verfrüht war. „Aber das hier ist<br />

jetzt wirklich der beste Trail der Welt“, sagt<br />

Mitch, als wir auf einem flacheren Stück<br />

etwas Tempo lassen und nebeneinander fahren.<br />

Kurt und Dieter grinsen nur: „Wartet,<br />

was noch kommt.“ Der Trail wird feuchter,<br />

fast sumpfig, der Wald lichtet sich ein wenig,<br />

hohes Gras, Kiefern, der Dreck fliegt uns<br />

um die Ohren, und immer Hartgas. „Geil!“,<br />

rufe ich Mitch zu. „Geilgeil!“, ruft er zurück.<br />

Nach der sumpfigen Passage bekommt<br />

der Trail echten Downhillcharakter. Hier ist<br />

eigentlich mit Bedacht zu fahren, aber dafür<br />

sind wir zu aufgedreht. Hinter einer Kehre<br />

springen ein paar Pilzsammler aus dem Weg,<br />

meckern aber nicht. Denn Pilze sammeln<br />

ist in dieser Gegend verboten und vielleicht<br />

haben sie Angst vor berittenen Patrouillen,<br />

die sie zu Hallimasch verarbeiten.<br />

„Die kamen hier früher mit Reisebussen<br />

und haben alles platt gemacht, aber jetzt ist<br />

finito“, klären Kurt und Dieter uns auf.<br />

„Der geilste Trail der Welt!“, flüstere ich<br />

Mitch zu, sodass Kurt und Dieter es nicht<br />

hören können. Nach einer fast endlosen,<br />

endorphinsprühenden Abfahrt erreichen<br />

wir Moena. Von dort geht es auf dem geilsten<br />

Radweg der Welt, hier stimmen uns Kurt<br />

und Dieter endlich einmal zu, leicht bergab<br />

das Fassatal nach Predazzo weiter, von wo wir<br />

mit der Seilbahn die Südflanke des Latemar<br />

in Angriff nehmen und auf der Berghütte<br />

Baita Gardoné, die von den Pichlers vom<br />

Ganischgerhof betrieben wird, mitten im alpinen<br />

Panorama fürstlich zu Mittag speisen.<br />

Die Berghütte ist eine Show für sich: Palmen<br />

wehen auf der Terrasse, nebenan ver-<br />

©pedaliéro #01/10 11


gnügt man sich beim Beachvolleyball. Mediterranes<br />

Flair umweht uns, die Fernsicht ist<br />

grandios, die Stimmung noch besser. Von<br />

der Baita Gardoné geht es weiter mit dem<br />

Sessellift hoch auf 2000 Meter zum Passo<br />

Feudo am Osthang des Latemar. Die Baumgrenze<br />

liegt längst unter uns. Hochalpines<br />

Biken, unglaublich, Fels, Flechten, ledriges<br />

Gras, Buschwerk, und dazwischen umrundet<br />

unser schneller Trail die Ostecke des Latemar-Gipfels.<br />

Der Hammer.<br />

Wir ziehen an der Nordflanke des Bergs<br />

entlang, unterhalb der Geröllfelder Richtung<br />

Reiterjoch. Der Trail ist felsig, anspruchsvoll<br />

und schnell, die Landschaft<br />

atemberaubend. Kurt und Dieter biegen<br />

nach Norden ab und halten auf den Wald zu.<br />

Wir folgen ihnen über eine wurzelige, technische<br />

Abfahrt in Richtung Obereggen. Wir<br />

jagen weiter über verwunschene Traumtrails<br />

(die geilsten der Welt natürlich) unserem<br />

Ziel entgegen.<br />

Nachdem wir erschöpft, aber überglücklich<br />

beim Ganischgerhof abgeladen haben,<br />

komme ich doch noch in den Genuss des<br />

Hotelcredos „As you like it“. In der Hotellounge<br />

bekommen wir unser Dinner serviert<br />

– und zwar im Liegen! Wir entspannen uns<br />

im mondänen Gewölbe und lassen uns die<br />

perfekte Südtiroler Küche schmecken. Besser<br />

geht es nicht und ich überlege mir, in<br />

Zukunft immer früh aufzustehen. Wahrscheinlich<br />

wurde heute ein Morgenmuffel<br />

kuriert. Was für ein Tag.<br />

12 ^Text: Falco Mille °Bild: Marco Knopp<br />

Unser Hoteltipp Ganischgerhof Mountain Resort & Spa<br />

Individuellen Urlaub in totaler Freiheit<br />

versprechen die Gebrüder Pichler vom Ganischgerhof.<br />

Das 4-Sterne-Superior Mountain<br />

Resort & Spa im Herzen der <strong>Dolomiten</strong><br />

bietet kulinarische Genüsse, aufregende<br />

Events und persönlichen Service. Ganz<br />

nach dem Motto „As you like it“ entscheidet<br />

der Gast, wann, ob, was und wo er speisen<br />

möchte.<br />

Das Hotel liegt in traumhafter Lage auf<br />

einer Höhe von 1300 Meter am Waldrand<br />

von Deutschnofen. Mit atemberaubendem<br />

Ausblick auf die Bergkette Rosengarten<br />

verfügt es über 42 komfortable Zimmer und<br />

ausreichend Platz. Im über 850 Quadratmeter<br />

großen Spabereich findet der Gast<br />

ganzheitliche Entspannung: Wellness, Body-<br />

Therapie, Beauty und Fitness. Bei einem<br />

Besuch in der finnischen Panoramasauna<br />

mit Blick auf das Bergmassiv Rosengarten<br />

oder im türkischen Dampfbad unter glitzerndem<br />

Sternenhimmel kann man herrlich<br />

abschalten und genießen. In der SPA & Garden<br />

Bar wird der Gast nach dem gewohnten<br />

„As you like it“-Prinzip täglich mit frischen<br />

Fruchtsäften und dem Besten aus Küche und<br />

Keller versorgt. Indoor-Schwimmbecken<br />

mit integriertem Whirlpool, Massage oder<br />

Beautytherapie runden das Paket ab.<br />

Baita Gardoné & Ganischger Alm<br />

Palmen, Strand und Beachvolleyball – das<br />

bietet die Berghütte Baita Gardoné, auf<br />

1700 Meter Höhe, mit großer Sonnenterrasse<br />

und chilliger Lounge. Mit grandiosem<br />

Blick auf die <strong>Dolomiten</strong> kann man kulinarische<br />

Köstlichkeiten und gepflegte Drinks<br />

zu sich nehmen.<br />

Ebenso empfehlenswert für einen Tourstopp<br />

ist die Ganischger Alm. Auf 2045 Meter<br />

Höhe gelegen ist sie der perfekte Ort für<br />

eine ausgedehnte Rast. Im Winter feiert man<br />

hier bei heißen Rhytmen und erfrischenden<br />

Cocktails. Beide Berghütten werden von den<br />

Gebrüdern Pichler geführt.<br />

Ganischgerhof Mountain Resort & Spa ****S<br />

Familie Pichler<br />

Tel.: +39 0471 61 65 04<br />

office@ganischgerhof.com<br />

www.ganischgerhof.com<br />

©pedaliéro #01/10


TOPLINE 2009 –<br />

HÄLT FEST, WAS DICH BEWEGT<br />

Auf 3024 m Höhe dem Himmel so nah<br />

BC 2209 MHR<br />

Viel Funktion in ansprechendem Design. Das Multifunktionsgerät<br />

macht nicht nur auf dem Lenker eine gute Figur. Dank mitgeliefertem<br />

Armband kann das Gerät als Wander-Equipment eingesetzt<br />

werden. Das gut strukturierte Display kann schnell erfasst werden.<br />

k Geschwindigkeit<br />

(optional kabelgebunden)<br />

k Herzfrequenz<br />

k Trittfrequenz<br />

k Höhe<br />

k Temperatur<br />

k PC Schnittstelle<br />

kk Alle Modelle der Serie unter:<br />

www.sigma-topline2009.com<br />

SIGMA DATA CENTER 2.0<br />

BC 2209 MHR<br />

auf Docking Station<br />

Docking Station und Auswertesoftware optional erhältlich


Ein König und sein Berg Die Sage vom Rosengarten<br />

14<br />

©pedaliéro #01/10


Das „Gartl“ ist heute nicht mehr als eine öde Geröllhalde. Doch einst,<br />

ja einst lag hier der wunderschöne Rosengarten des Königs Laurin.<br />

Laurin, Herrscher über ein großes Zwergenvolk, lebte in einem unterirdischen Palast aus Bergkristall.<br />

Sein ganzer Stolz aber war sein prachtvoller Garten vor den Toren seiner Kristallburg,<br />

in dem unzählige Rosen wuchsen. Sein Rosengarten. Zu seinem Glück fehlte ihm nur noch die<br />

rechte Frau, doch diese hatte er bald schon erspäht. Es war die schöne Similde, die Tochter des<br />

Königs an der Etsch. Dieser wollte seine Tochter vermählen und veranstaltete dazu eine zünftige<br />

Maifahrt. Alle Freier sollten dort um Similde werben, und Laurin rechnete sich gute Chancen<br />

aus. Leider sendete ihm der König keine Einladung zu, sodass Laurin zu einer List griff. In seinem<br />

Besitz befand sich eine Tarnkappe und er beschloss, der Feier im Geheimen beizuwohnen.<br />

©pedaliéro #01/10 ^Text: Andreas Sawitzki, °Bild: Marco Knopp<br />

15


Um den geeigneten Bräutigam zu ermitteln,<br />

fand ein Turnier statt, der Sieger der<br />

Kampfspiele sollte Similde ehelichen.<br />

Sieben Tage dauerten die Wettkämpfe an,<br />

bis sich schließlich zwei der tapfersten<br />

Recken im Finale gegenüberstanden. Ihre<br />

Namen: Hartwig und Wittich. Der Kampf<br />

wurde heftig geführt, doch ehe der König<br />

das Zeichen zum Aufhören geben konnte,<br />

um einen Sieger zu verkünden, ging ein<br />

Schrei durchs Publikum: Similde war verschwunden!<br />

Was die Menschen nicht sehen konnten,<br />

war, dass Laurin mit Similde davonritt, unsichtbar<br />

durch die Kraft seiner Tarnkappe.<br />

So brachte er sie in seinen Palast aus Bergkristall,<br />

um sie für immer bei sich zu haben.<br />

Hartwig und Wittich wollten diese Schmach<br />

nicht auf sich sitzen lassen und beschlossen,<br />

Zwergenkönig Laurin, denn nur dieser<br />

konnte hinter der Schurkerei stecken, die<br />

holde Similde wieder abzujagen. Doch die<br />

beiden wussten, dass Laurin nicht nur die<br />

Tarnkappe besaß, sondern außerdem einen<br />

Gürtel, der ihm die Kraft von zwölf Männern<br />

verlieh, sowie viele Tausend Zwerge,<br />

die sicher für ihren Herren in den Kampf<br />

ziehen würden. Also suchten sie Unterstützung<br />

für ihr Vorhaben.<br />

Sie wandten sich an den großen Fürsten<br />

Dietrich von Bern und baten ihn um Beistand.<br />

Dieser sagte Hartwig und Wittich seine<br />

Unterstützung zu und schleppte zudem<br />

16 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild links oben: Marco Knopp °Übrige Bilder: Andreas Sawitzki<br />

©pedaliéro #01/10


©pedaliéro #01/10 17


Hildebrand, Wolfhart und noch ein paar<br />

andere tapfere Recken zur Felsenburg des<br />

Zwergenfürsten.<br />

Als die muntere Schar am Rosengarten<br />

ankam, riefen sie alsbald den König Laurin<br />

herbei, um ihn gütlich zur Herausgabe von<br />

Similde aufzufordern. Doch Laurin weigerte<br />

sich, genau das zu tun, und so entbrannte<br />

ein erbitterter Kampf. Laurin war dabei<br />

deutlich im Vorteil, trug er doch seinen<br />

Zaubergürtel und seine Tarnkappe, und so<br />

waren die tapferen Recken nahezu chancenlos.<br />

Doch da hatte Hildebrand die rettende<br />

Idee: „Achtet auf die Bewegung der Rosen,<br />

daran sehen wir, wo der Zwerg ist!“, rief er<br />

und schon bald hatten sie den Zwergenkönig<br />

am Schlafittchen. Sie packten ihn, zerbrachen<br />

seinen Zaubergürtel und nahmen<br />

ihn gefangen. Laurin tobte und wütete,<br />

und als er nichts anderes mehr tun konnte,<br />

verfluchte er den Rosengarten, der ihn<br />

verraten hatte.<br />

„Nicht bei Tag und nicht bei Nacht soll<br />

jemals mehr ein menschliches Auge den<br />

Rosengarten sehen!“, sprach er, und so<br />

geschah es. Doch Laurin hatte die Dämmerung<br />

vergessen!<br />

Und so kommt es, dass der verzauberte<br />

Rosengarten oft bei Sonnenaufgang und<br />

Sonnenuntergang wundervoll rot glüht.<br />

Und jeder, der es sieht, wird erinnert an<br />

den unglücklichen König Laurin.<br />

18 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki<br />

©pedaliéro #01/10


Mit Stollenreifen und Müsli gegen den Berg<br />

Mit erwartungsvollem Blick sitzt er neben<br />

mir. Ich lasse mir Zeit und leere die Schüssel<br />

bis zum letzten Rest. Dann lehne ich<br />

mich zurück und genieße die unglaubliche<br />

Aussicht, die man hier auf der Panoramaterrasse<br />

des Berghaus Rosengarten geboten<br />

bekommt. „Und?“, fragt Horst Gapp mich<br />

neugierig. „Was sagst du?“ „Potzblitz!“, gebe<br />

ich mit einem zufriedenen Lächeln zurück.<br />

„Das ist wirklich ein sensationelles Müsli!“<br />

„Hab ich es nicht gesagt?“, antwortet mir das<br />

Oberhaupt der Familie Gapp, während er<br />

sich zufrieden auf den Schenkel klopft. „Und<br />

das ist nicht die einzig Müslisorte, wir haben<br />

immer abwechselnde Mischungen mit Dinkel,<br />

Früchte, Dreikorn und Roggen für unsere<br />

Gäste. Mein hausgemachtes Müsli ist nicht<br />

umsonst in ganz Südtirol bekannt!“ Wie es<br />

Unser Hoteltipp Berghaus Rosengarten<br />

Das seit 1964 existierende Familienunternehmen<br />

liegt direkt über dem beschaulichen<br />

Örtchen Welschnofen. Die 15 Zimmer,<br />

die modernen Komfort mit Tradition<br />

und Behaglichkeit verbinden, verfügen alle<br />

über einen eigenen Balkon und beherbergen<br />

insgesamt 25 Betten.<br />

Egal ob man den Tag auf der großen Panoramaterrasse<br />

mit Blick auf das Weltnatur-<br />

meine journalistische Pflicht verlangt, hake<br />

ich nach. „Wirklich in ganz Südtirol?“, frage<br />

ich mit hochgezogener Augenbraue. Sein<br />

Schmunzeln verrät mir, dass er da wohl ein<br />

wenig dick aufgetragen hat. „Naja“, lacht er,<br />

„fast in ganz Südtirol.“<br />

Aber nicht nur hausgemachtes Müsli oder die<br />

anderen gesunden Köstlichkeiten machen<br />

das Berghaus Rosengarten zu einem echten<br />

Genuss. In unmittelbarer Nähe des Rosengartens<br />

gelegen, bietet das Familienunternehmen<br />

seinen Gästen eine spektakuläre<br />

Umgebung, mit Wiesen, Wäldern und jeder<br />

Menge Trails vor der Haustür. „Für fleißige<br />

Pedaltreter bieten wir jede Woche sechs geführte<br />

Touren in je zwei Leistungsklassen an.“<br />

Und damit man diese Energieleistungen auch<br />

erbe Rosengarten, im Tirolerstübchen, der<br />

Hausbar oder in der neuen Sauna ausklingen<br />

lässt, Entspannung ist garantiert.<br />

Seit 2008 ist das Berghaus Rosengarten<br />

offizieller Partnerbetrieb von Krauti´s Bike<br />

Academy. Eine gut ausgerüstete Bikegarage<br />

gehört ebenso zum Angebot wie die geführten<br />

Touren und das Biketaxi, das Radfahrer<br />

zu jedem gewünschten Startpunkt<br />

bringt oder wieder abholt. Viele weitere<br />

gut übersteht, gibt es bei Familie Gapp neben<br />

dem frischen Bikermüsli und den anderen<br />

hausgemachten Köstlichkeiten auch ein erlesenes<br />

Abendmenü mit besonderem Augenmerk<br />

auf Frische und Authentizität.<br />

„Wenn man den ganzen Tag durch die <strong>Dolomiten</strong><br />

fährt, ist eine gesunde und ausgewogene<br />

Ernährung sehr wichtig“, erklärt er<br />

mir. „Daher versuche ich für jeden Gast eine<br />

individuelle Ernährung zu bieten, ganz auf<br />

die unterschiedlichen körperlichen Bedürfnisse<br />

abgestimmt. Das sorgt für die nötigen<br />

Kraftreserven im Kampf gegen den Berg. So<br />

gestärkt fährst du locker doppelt so schnell<br />

bergauf“, sagt Horst Gapp und zwinkert mir<br />

zu. Ohne nachzuhaken, glaube ich ihm das<br />

aufs Wort.<br />

interessante Infos und attraktive Angebote,<br />

die speziell auf Mountainbiker zugeschnitten<br />

sind, findet ihr auf der Homepage:<br />

www.berghaus-rosengarten.com<br />

Berghaus Rosengarten<br />

39056 Welschnofen, Südtirol, Italien<br />

Pretzenbergerweg 12<br />

Tel.: +39 0471 613123<br />

info@berghaus-rosengarten.com<br />

www.berghaus-rosengarten.com<br />

©pedaliéro #01/10 ^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp<br />

19


Murmeltierland! Die Bikeparks Fassa Bike und Cermis<br />

Der Berg ruft nicht nur Tourenfahrer und CrossCountrybiker zu sich,<br />

das Echo vernehmen natürlich auch die Fans der Bergab-Fraktion.<br />

Deshalb unternehmen wir einen kleinen Abstecher hinter den Rosengarten,<br />

um für unsere Freunde der hohen Abfahrtskunst reinrassiges<br />

Grobstollenrevier zu erkunden. Bikeparkcheck heißt das Credo des<br />

Tages.<br />

20<br />

©pedaliéro #01/10


Unsere beiden Testpiloten sind zwei der<br />

besten deutschen Mountainbiker: Marcus<br />

Klausman und Johannes Fischbach. Mit<br />

ihnen geht es über den Karerpass hinunter<br />

ins Fassatal, dann die Passstraße zum<br />

Pordoijoch hinauf, wo das zunehmend<br />

dominierende Dreitausender-Panorama<br />

von Langkofel, Sella-Massiv und Marmolata<br />

jeden in Ehrfurcht verstummen lässt. Von<br />

der Pordoi-Passstraße biegen wir auf einen<br />

unbefestigten Weg ab und bremsen kurz<br />

darauf an einem Schlagbaum. „Wir können<br />

hier nicht anhalten“, kreischt Fischi. „Das ist<br />

Murmeltierland!“ Er deutet auf ein kleines,<br />

pelziges Männlein, das auf einem Geröllbuckel<br />

stehend in unsere Richtung wittert.<br />

Dann nähert sich von der anderen Seite des<br />

Schlagbaums ein Auto und der kleine Kerl<br />

löst sich Houdini-mäßig in Luft auf. Ich<br />

meine, ein leises „Plopp“ gehört zu haben.<br />

Aus dem Auto steigt ein Typ mit Surfermatte<br />

und Indiomütze, der sich als William vorstellt<br />

und uns die Schranke öffnet. Oben angekommen<br />

hechten Klausi und Fischi auf ihre<br />

Bikes und steigen in einen jungfräulichen<br />

Trail ein, den William und seine Freunde<br />

von Fassa Bike erst kürzlich fertig geshapt haben.<br />

Nachdem die beiden außer Sicht sind,<br />

hört man sie noch eine ganze Weile jodeln.<br />

William nickt ihnen verständnisvoll nach und<br />

erzählt von seinem Projekt: Fassa Bike ist ein<br />

Verein, der 2007 von seinem Kumpel Davao<br />

und ihm ins Leben gerufen wurde. Omar<br />

und Mendes sind später dazu gestoßen. Die<br />

vier Jungs teilen zwei große Leidenschaften:<br />

Big Bikes und Big Mountains. Ihr gemeinsamer<br />

Traum: ein Bikepark auf hohem<br />

©pedaliéro #01/10 ^Text: Falco Mille °Bild: Andreas Sawitzki<br />

21


Niveau, und zwar im doppelten Sinne. Der<br />

rücksichtsvolle Umgang mit der Natur und<br />

das Verständnis für andere Bergbesucher,<br />

Forst, Wanderer und Anwohner stand dabei<br />

von Anfang an im Vordergrund. Durch<br />

diese umsichtige Vorgehensweise konnten<br />

Entscheidungsträger überzeugt und einer<br />

der mittlerweile beeindruckendsten Parks<br />

der Alpenregion geschaffen werden. Grob<br />

gesehen teilt sich das Freeride-Revier in zwei<br />

Projekte: Vom Buffaure geht es gute 700<br />

Höhenmeter hinunter nach Pozza und vom<br />

Belvedere über 900 Höhenmeter hinab nach<br />

Canazei. Auf beiden Flanken gibt es Strecken<br />

mit unterschiedlichem Charakter und<br />

Anspruch, die einzeln oder in Kombination<br />

gefahren werden können. Klausmann und<br />

Fischbach sind inzwischen in den Double-U<br />

des Belvedere verschwunden, der sich oberhalb<br />

der Baumgrenze wie gemalt durch wilde<br />

Senken und Wölbungen schlängelt. Die Aussicht<br />

hier oben, mitten zwischen den Dreitausendern,<br />

ist biblisch. Als das Shuttle die<br />

Descender wieder hochbringt, strahlen sie bis<br />

über beide Ohren. Die Meinung ist einhellig:<br />

Dieser Trail ist der Hammer und sie wollen<br />

sofort in den nächsten Sturzflug übergehen.<br />

Als ich ihnen erkläre, dass wir nun<br />

leider erst eine Fotosession machen müssen,<br />

maulen sie rum und protestieren. Erst als ich<br />

unseren Probanden nach getaner Arbeit eine<br />

epische Abfahrt bis hinunter nach Canazei<br />

verspreche, sind sie wieder versöhnt. Es fällt<br />

schwer, dieses Freeride-Schlaraffenland nach<br />

unserer kurzen Stippvisite wieder zu verlassen,<br />

aber wir haben für heute noch eine weitere<br />

Etappe auf dem Plan: Cermis.<br />

22<br />

©pedaliéro #01/10


©pedaliéro #01/10 ^Text: Falco Mille °Bild: Andreas Sawitzki<br />

23


Der Bikepark Cermis liegt von Canazei aus<br />

eine Dreiviertelstunde Autofahrt weiter<br />

unten im Tal, das ab Moena Val di Fiemme<br />

oder Fleimstal heißt. Fährt man direkt<br />

vom Eggental, ist man in etwa einer halben<br />

Stunde dort. Während der Bike-Saison<br />

bringt einen die Seilbahn Cavalese-Doss<br />

dei Laresi samt Bike in wenigen Minuten<br />

1.280 Höhenmeter hinauf. Die Downhillstrecke<br />

hat den wohlklingenden Namen<br />

„4x4 Pure-Emotion“ und bietet auf 430<br />

Höhenmetern eine spannende Mischung<br />

unterschiedlicher Elemente: Schnelle Wiesentrails<br />

wechseln sich mit winkligen Waldpassagen<br />

ab, Sprünge über Steinstufen mit<br />

gebauten Rampen und Geröllanlieger mit<br />

professionellen Holzkonstruktionen. Klausi<br />

und Fische sind sich einig: Cermis rockt.<br />

Das Fotoshooting ist auch entspannt, denn<br />

die Passagen, die die Jungs für die Kamera<br />

wiederholen müssen, sind anspruchsvoll<br />

und bedürfen oft mehrerer Versuche, um<br />

eine glatte, schnelle Linie zu fahren, was<br />

schnell den Ehrgeiz der beiden Racer weckt.<br />

Fazit: Beide Parks sind in jedem Fall einen<br />

Abstecher vom Eggental wert. Fassa Bike<br />

mit Buffaure und Belvedere bietet epische,<br />

ausdauernde Abfahrten mit atemberaubendem,<br />

hochalpinen Flair. Wegen der<br />

Vielzahl der Strecken und der langen Auffahrten<br />

sollte man sich aber mindestens<br />

einen ganzen Tag Zeit nehmen. Cermis<br />

ist dagegen „Instant Fun“. Man ist schnell<br />

oben, die Strecke ist knackig, abwechslungsreich<br />

und hat deutlichen Downhill-<br />

Race-Charakter.<br />

24 ^Text: Falco Mille °Bild: Andreas Sawitzki<br />

©pedaliéro #01/10


©pedaliéro #01/10<br />

Weitere Infos<br />

Fassa Bike: www.fassabike.com<br />

Cermis: www.alpecermis.it<br />

Beetle<br />

Boomer<br />

Exclusivvertrieb für Deutschland:<br />

Cosmic Sports GmbH<br />

0911-310755-0<br />

info@cosmicsports.de<br />

Frog Strobe<br />

Brighter<br />

BeetleBrighter<br />

Brightest<br />

Boomer<br />

Bright<br />

Brightest<br />

www.knog.com.au


Kids on Bikes! Zwischen Bolognese-Banditen und Mountainbike-Guides<br />

Da sind sie wieder, die Erinnerungen an meine Kindheit. Ich dachte, ich<br />

hätte sie verdrängt, doch sie treiben mit Macht zurück an die Oberfläche:<br />

Ich bin wieder acht Jahre alt. Nach dem Sandmännchen heißt es ab<br />

ins Bett. Außerdem darf ich nicht selbst entscheiden, ob ich den Spinat<br />

essen möchte oder es lieber bleiben lasse. Und die anderen Kinder sind<br />

sooo gemein zu mir.<br />

Okay, ganz so schlimm wie damals ist es jetzt nicht. Aber fast. Denn meine<br />

Tischnachbarn haben mir bereits zwei Fleischbällchen von meinem<br />

Teller geklaut und machen sich jetzt auch noch über mich lustig. Zugegeben,<br />

ich gehöre auch nicht wirklich hierhin. Die Stühle sind viel zu klein<br />

und ständig stoße ich mit dem Knie gegen die Tischkante.<br />

26<br />

©pedaliéro #01/10


„Na, wie gefällt es dir an unserer Kindertafel?“,<br />

fragt mich plötzlich eine Stimme. Sie<br />

gehört Christoph Kofler, dem Hausherren des<br />

Familienhotels Maria. „Gut“, gebe ich zögernd<br />

zurück, „nur dass ständig von meinem Teller<br />

genascht wird, finde ich nicht in Ordnung!“<br />

„Tut mir wirklich leid, aber wir sind komplett<br />

ausgebucht und hatten keinen anderen Tisch<br />

mehr für dich frei“, erklärt mir Christoph und<br />

klopft mir freundlich auf die Schulter.<br />

Mit einer ausladenden Handbewegung stellt<br />

er mir meine Tischgesellschaft als „Bolognese-Banditen“<br />

vor. „Habt ihr ihm auch alle<br />

Fleischbällchen gemopst?“, fragt er freudig.<br />

„Jaaaaaa!“, kommt es aus zwölf Kinderkehlen<br />

zurück. „Du hast ihnen diesen Floh ins Ohr gesetzt?“,<br />

frage ich entsetzt. „Nichts ist umsonst.<br />

Sitzplatz gegen Fleischbällchen“, lacht er. „Sorry,<br />

aber so war der Deal.“<br />

Ein wenig später sitze ich mit Christoph auf<br />

der großzügigen Terrasse des Hotels Maria,<br />

schaue auf das herrliche Panorama der Südtiroler<br />

<strong>Dolomiten</strong> und trinke einen Cappuccino.<br />

Ich genieße es, die Beine wieder ausstrecken<br />

zu können und mein Getränk für mich allein<br />

zu haben. „Der Tisch war doch ein bisschen<br />

klein“, erkläre ich Christoph. „Das glaube ich<br />

dir gern, der ist ja auch für Kinder gemacht“,<br />

grinst er. „Unser Haus ist eben ein Familienhotel<br />

und damit natürlich auch auf Kinder<br />

zugeschnitten.“<br />

Nicht nur die vier Smileys (Sterne für Kinderhotels)<br />

an der Außenwand des Gebäudes unter-<br />

©pedaliéro #01/10 ^Text: Marco Knopp °Bild: Hotel Maria<br />

27


28 ^Text: Marco Knopp °Bild: Hotel Maria<br />

streichen seine Aussage. Die großzügige Kinderwelt,<br />

ein Pool sowie der Außenspielbereich<br />

mit Garten und Terrasse sind ebenso Teil des<br />

Maria wie die umfassende Kinderbetreuung.<br />

„Wir veranstalten Bergabenteuer, Kinderolympiaden,<br />

Kinderdiscos, Pyjamapartys, Indianer-<br />

und Piratenfest, Lagerfeuer mit Würstelbraten<br />

und noch viele andere Sachen“, zählt Christoph<br />

stolz auf. „Im Naturdedektiv-Camp können<br />

die Kids den Spielplatz Natur neu entdecken,<br />

beim Wildnis-Training gilt es das Nachtleben<br />

in der Natur zu erforschen. Außerdem<br />

wollen wir, dass die Kleinen hier etwas lernen.<br />

Daher haben wir Kurse zum Thema Schwimmen,<br />

Klettern oder auch Mountainbiken im<br />

Angebot. Alles natürlich unter der Aufsicht von<br />

Profis.“ Christoph weiß, wovon er spricht, er ist<br />

selbst ausgebildeter Mountainbike-Guide und<br />

leidenschaftlicher Bergsteiger.<br />

„In einer halben Stunde startet unsere Familienbiketour“,<br />

bemerkt er mit Blick auf die Uhr.<br />

„Komm doch einfach mit. Dann siehst du etwas<br />

von der phänomenalen Landschaft hier.“<br />

Kurze Zeit später radele ich in Richtung Latemar,<br />

an dessen Fuß das Hotel Maria liegt. In<br />

Kooperation mit Krauti‘s Bike Academy bietet<br />

das Hotel Maria wöchentlich sechs geführte<br />

Touren in drei Leistungsgruppen an. Und<br />

natürlich gibt es auch ein spezielles MTB-Programm<br />

für die Kleinen. Auf dem Kinder-<br />

Übungsparcours können sie sich Diplom und<br />

Medaille verdienen und so die Basis legen, um<br />

fit zu werden für die beliebte Familientour.<br />

„Für die Familien ist das einfach herrlich“,<br />

erzählt Christoph, während er neben mir fährt.<br />

©pedaliéro #01/10


„Man ist mit den Kindern in der Natur unterwegs<br />

und tut auch noch etwas für die Gesundheit.<br />

Besser geht es doch nicht!“<br />

Während ich von einem kleinen Mountainbiker,<br />

den ich als einen der Bolognese-Banditen<br />

wiedererkenne, überholt werde, möchte ich von<br />

Christoph wissen, welche Touren es außerdem<br />

gibt. „Wir haben hier in der Umgebung für jede<br />

Leistungsstufe das Passende zu bieten“, erklärt<br />

er. „Wenn die Eltern gern mal eine längere<br />

oder schwierigere Runde fahren möchten, ist<br />

das kein Problem. Ich kenne mich hier bestens<br />

aus und kann jede Menge Tipps geben. Die<br />

Kleinen bleiben so lange einfach im Hotel<br />

und werden in unserer Kinderwelt ganztägig<br />

betreut. Dort können sie spielen, lesen, basteln<br />

oder die Natur erkunden. Oft fällt ihnen gar<br />

nicht auf, dass Mama und Papa ein Weilchen<br />

nicht da waren.“<br />

Drei Stunden und eine Fülle an sensationellen<br />

Naturerlebnissen später erreichen wir wieder<br />

das Hotel Maria. Weitere 30 Minuten später<br />

stehe ich geduscht und hungrig im Restaurantbereich.<br />

Alle Tische sind voll. Wirklich alle? An<br />

einem Tisch ist noch ein Platz frei. Und seine<br />

kleinen Besitzer winken mir schon aufgeregt<br />

zu. Ich schaue verzweifelt zu Christoph. „Wie<br />

schon gesagt. Wir sind ausgebucht. Was soll ich<br />

machen?“, gibt er achselzuckend zurück. „Immerhin<br />

gibt es keine Hackbällchen, die sie dir<br />

klauen können. Heute gibt es am Kindertisch<br />

Pommes frites“, lacht er und verschwindet in<br />

der Küche. Mir tun jetzt schon die Knie weh.<br />

Zehn moderne und gemütliche Zimmertypen,<br />

alle nach Süden ausgerichtet, stehen<br />

im Hotel zur Wahl. Jedes verfügt über Dusche/Bad<br />

und WC, Sat-TV, Telefon, Internet-<br />

& Faxanschluss sowie Zimmersafe. Das<br />

Hotel Maria befindet sich auf 1.550 Höhenmetern,<br />

direkt am Fuße des imposanten<br />

Latemar-Gebirges in Obereggen, mitten im<br />

Grünen am sonnigen Südhang in Panoramalage.<br />

Besonders viel Wert wird hier auf die<br />

Kleinsten gelegt. Die Kinderbetreuung<br />

(für Kinder ab drei Jahren, außerhalb der<br />

Ferienzeiten auch schon für Kinder ab zwei<br />

Jahren) wird durch liebevolle und fachkundige<br />

Betreuerinnen übernommen, an sechs<br />

Tagen die Woche (Montag bis Freitag) von<br />

10.00 bis 21.00 Uhr, samstags von 14.00 bis<br />

20.00 Uhr. Es gibt Biken, Rafting, Canyoning,<br />

Sportklettern oder Klettern im neuen<br />

Hochseilgarten für die Youngsters, und egal<br />

ob drinnen oder draussen, überall ist das<br />

geschulte Betreuungspersonal zur Stelle.<br />

Das Hotel bietet neben Kinderbuggys, Rückentragen<br />

und Flaschenwärmern auch Ba-<br />

Unser Hoteltipp Hotel Maria<br />

byfones zum Verleih an. So kann man auch<br />

beim gemütlichen Abendessen zu zweit ein<br />

Ohr auf die Kleinen werfen.<br />

Für Mountainbiker gibt es rund um das<br />

Hotel viele Tourenmöglichkeiten, von soft<br />

bis rabiat. Als Mitglied der Mountainbike<br />

Hotels – höchstbewertet mit 4 Ritzeln – ist<br />

das Hotel Maria so die ideale MTB-„Homebase“.<br />

Dazu gibt es tolle Angebotswochen<br />

mit Familien-Jugend-Klettercamp, Bike &<br />

Climb, Mountainbike-Kids-Camp und <strong>Dolomiten</strong>-Abenteuer-Wochen!<br />

Und wenn der Sinn mal nicht nach Biken<br />

und Action steht, empfiehlt sich ein Ausflug<br />

in die nah gelegene malerische Altstadt von<br />

Bozen oder zum Kalterer See, einem Badesee,<br />

der mitten in den Weinbergen gelegen<br />

ist.<br />

Hotel Maria<br />

39050 Obereggen, Südtirol, Italien<br />

Tel.: +39 0471 615772<br />

Fax: +39 0471 615694<br />

info@hotel-maria.it<br />

www.hotel-maria.it<br />

©pedaliéro #01/10 ^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp<br />

29


Natur – Design – Wellness<br />

Die Aussicht aus meiner Badewanne ist einfach<br />

fantast isch. Obwohl Badewanne vielleicht<br />

nicht ganz der passende Ausdruck ist . Ich befi<br />

nde mich im „Private Open Spa“ des Hotels<br />

Pfösl, liege im knapp 40 Grad warmen Wasser<br />

und genieße einen herrlichen Dolomit en-<br />

Panoramablick. Meine Holzwanne befi ndet<br />

sich auf der Terrasse des Hotels in einem<br />

Pavillon, ganz privat, vor fr emden Blicken<br />

verborgen.<br />

Diese kleine Entsp annungsoase ist ein Highlight<br />

des Hotels, aber nicht das einzige. Wenn<br />

Spannung das Gegenteil von Entsp annung ist ,<br />

Unser Hoteltipp Hotel Pfösl<br />

Das Hotel Pfösl liegt etw as außerhalb von<br />

Deutschnofen inmit ten saft iger, grüner Wiesen<br />

auf einem Hochplateau, umringt von der<br />

imposanten Bergwelt der Dolomit en. Tradition,<br />

Natur und moderne Archit ektur prägen<br />

das Bild des Hotels mit seiner einzigartigen<br />

Vit alpina-Wellnessanlage. Das Wellnessangebot<br />

umfasst verschiedene Saunen und ein<br />

Hallenbad, Massagen, Naturkosmetik, Körperbehandlungen<br />

sowie viele weit ere Highlights,<br />

wie das bereit s erwähnte „Private Open<br />

Spa“ oder den „Nature Parcour“. Die Küche<br />

bietet täglich innovative Rezepte, kreiert aus<br />

fr ischen, einheimischen Produkten.<br />

30<br />

müsst e es hier sehr langweilig zugehen, doch<br />

genau das ist nicht der Fall. Auf sp annende<br />

Art und Weise werden im Pfösl Tradit ion und<br />

modernes Design verbunden. Einklang mit<br />

der Natur ist wesentlicher Best andteil der Hotelphilosophie.<br />

Das zeigt sich nicht nur in der<br />

natürlichen Bauweise des Hotels, das mit Naturmaterialien<br />

wie Holz, Stein und Glas aufwartet,<br />

sondern auch an den Leckereien der<br />

hoteleigenen Küche, die hauptsächlich einheimische<br />

und regi onalty pische Erzeugnisse<br />

anbietet. Der Grundsatz, lokale Produkte zu<br />

nutzen, setzt sich auch im Wellnessbereich<br />

fort. In der Sauna fi nden sich Südtiroler<br />

Aktive Urlauber fi nden ein breit gefächertes<br />

Angebot vor: Golf, Nordic Walking und Reiten<br />

st ehen auf dem Programm, auf Wanderer<br />

warten 530 Kilometer Wanderwege aller<br />

Schwierigkeit sgrade im Herzen der Dolomit<br />

en.<br />

Für Mountainbiker werden Fahrtechnikkurse,<br />

Wäscheservice, ein Bike-Taxi und eine Infoe -<br />

cke angeboten. Geführte Touren werden von<br />

Krauti‘s Bike Academy und seinen geprüft en<br />

Guides betreut.<br />

Neu ab 2010: Im Mai eröff net das neue 130<br />

Quadratmeter große „Nature Spa“. Der neue<br />

Bergkräuter wieder, im Dampfb ad und in der<br />

Medit ationskabine kommen ebenfalls heimische<br />

Naturprodukte zum Einsatz.<br />

Nachdem ich mein Wannenbad bee ndet habe,<br />

laufe ich barfuß in den Garten, um über<br />

den „Nature Parcour„ zu schlendern. Unter<br />

meinen Füßen sp üre ich weiches Gras, warmen<br />

Sand, große Steine aus dem Bachbett ,<br />

massierende Baumrinde, feuchte Erde und<br />

Kieselst eine. Zum Schluss geht es in das kühle<br />

Wasser des angelegten Bächleins ... Ein echtes<br />

Erlebnis für die Sinne. So sp annend kann<br />

Entsp annung sein!<br />

Anbau (Klimahaus A) zeichnet sich nicht<br />

nur durch Energi ee insp arung, sondern auch<br />

durch ökologi sche Bauweise und Nutzung<br />

erneuerbarer Energi en zur Wärmee rzeugung<br />

aus. Außerdem entst ehen im Stammhaus fünf<br />

neue Junior-Suit en NATUR A sowie im Suitentrakt<br />

drei exklusive Zirbensuit en<br />

Hotel Pfösl<br />

Schwarzenbach 2<br />

39050 Deutschnofen, Südtirol, Italien<br />

Tel. +39 0471 616537<br />

www.pfoe sl.it<br />

info@pfoe sl.it<br />

©pedaliéro #01/10


DT SWISS TRICON ®<br />

WHEEL SYSTEM<br />

Zweiteilige Nabe<br />

Durch die<br />

Trennung von<br />

Nabengehäuse<br />

und Flansch werden<br />

die Lagersitze<br />

spannungsfrei<br />

gehalten.<br />

So laufen die<br />

Lager präziser<br />

und halten länger.<br />

Star Ratchet<br />

Das bewährte<br />

DT Swiss<br />

Ratchet System ®<br />

Nabensystem<br />

ermöglicht den<br />

einfachen<br />

Umbau auf<br />

verschiedne<br />

Achs- oder<br />

Rotorstandards.<br />

Gerade Doppelgewindespeichen<br />

Diese Speichenverbindung<br />

ist<br />

wesentlich haltbarer<br />

da sie<br />

beidseitig<br />

spielfrei und<br />

dadurch kleineren<br />

Lastspitzen<br />

ausgesetzt ist.<br />

Open Crowfoot<br />

Einspeichmuster<br />

mit radialen und<br />

gekreuzten<br />

Speichen<br />

ermöglicht ideale<br />

Seitensteifi gkeit<br />

und die Übertragung<br />

der<br />

Drehmomente.<br />

Torx Nippel<br />

Das Torx Design<br />

der beiden<br />

Speichennippel<br />

ermöglicht<br />

eine bessere<br />

Kraftübertragung<br />

des Werkzeuges<br />

bei der Justierung.<br />

Felgeneinsatz<br />

Grossfl ächige,<br />

beidseitige<br />

Abstüzung im<br />

Felgenrücken.<br />

Dadurch kann<br />

die Felge leichter<br />

konstruiert<br />

werden und<br />

ist Luftdicht –<br />

tubeless.<br />

Konkaves<br />

Felgenprofi l<br />

Konkav geformte<br />

Felgenfl anken<br />

wirken den<br />

Spreizkräften,<br />

erzeugt von<br />

Reifendruck und<br />

Speichenzug,<br />

entgegen.<br />

Tubeless<br />

©pedaliéro #01/10 ^Text: XXXX °Bild: XXXX 31<br />

Vertrieb Deutschland: Merida & Centurion Germany GmbH / Vertrieb Schweiz: Intercycle oder GPR AG Radsportvertrieb / Vertrieb Österreich: B&S Bike + Sports<br />

www.dtswiss.com


Kurt und die Bruchpiloten Ein Mountainbike-Urgestein und ein seltsames Hobby<br />

32<br />

©pedaliéro #01/10


Geschmeidig und wieselflink schießt Kurt<br />

den Trail hinunter, den er wie seine Westentasche<br />

kennt. Sobald er genügend Vorsprung<br />

hat, hält er an, legt sein Bike zur<br />

Seite und zückt wie ein Revolverheld seine<br />

Kamera. In Lauerposition verharrend liegt<br />

er neben dem Trail im Graben, wartend auf<br />

den Rest der Gruppe, der sich mit Kettengerassel<br />

nähert.<br />

Kurt Resch besitzt die wahrscheinlich größte<br />

Sammlung an Bike-Sturzbildern weltweit,<br />

vielleicht sogar die größte des gesamten<br />

uns bekannten Universums, in diesem Teil<br />

der <strong>Dolomiten</strong> aber garantiert. Er hat einen<br />

unfassbar großen Fotostock an Bildern von<br />

Bikern, die nicht schnell genug aus ihren<br />

Klickies gekommen sind, eine Stufe gewählt<br />

haben, die nicht im Verhältnis zu ihrem<br />

Fahrkönnen stand, denen Schneckenschleim<br />

den Grip raubte, oder die bei ihrer<br />

Highspeedabfahrt besser mal auf den Tacho<br />

geguckt hätten. Während eines Sturzes<br />

bleibt Kurt ganz cool am Drücker. Es macht<br />

klick, klick, klick … „In der Flugphase kann<br />

ich eh nicht helfen“, meint Kurt breit grinsend.<br />

Sein Guide Dieter ist übrigens von<br />

der gleichen Sorte.<br />

Nun wäre es völlig falsch zu denken, Kurt<br />

würde dieser Leidenschaft aus Boshaftigkeit<br />

frönen. Dazu ist er viel zu nett und würde<br />

außerdem niemals ihm anvertraute Biker zu<br />

Dingen ermuntern, die außerhalb ihrer Fähigkeiten<br />

liegen. Im Grunde ist es nichts als<br />

eine statistische Logik, die seiner Sammlung<br />

zugutekommt. Als ausgebildeter Bikeguide<br />

und leidenschaftlicher Fotograf nutzt er<br />

jede Gelegenheit, um seine Touren auf dem<br />

Speicherchip festzuhalten. Und wer viele<br />

Biker im unwegsamen Gelände fotografiert,<br />

bekommt natürlich auch einige Stürze vor<br />

die Linse. So einfach ist das.<br />

Wir wurden vor diesem Herrn gewarnt und<br />

somit fahren wir an den Stellen, an denen<br />

uns Kamera-Kurt auflauert, besonders<br />

vorsichtig. Nur ein Schelm erkennt hinter<br />

seiner Bikerbrille einen enttäuschten Gesichtsausdruck,<br />

als wir sturzfrei an ihm vorbeifahren.<br />

„Sind trotzdem schöne Fotos!“,<br />

ruft er uns hinterher und deutlich spüren<br />

wir sein Grinsen hinter unseren Rücken.<br />

Kurt Resch ist nicht nur Bikeguide und<br />

Hotelbesitzer, er ist auch einer der ersten<br />

Mountainbiker der Gegend, ein absolutes<br />

MTB-Urgestein.<br />

„Früher habe ich Fußball gespielt. Da hatte<br />

ich mit Radfahren nicht viel am Hut“, erzählt<br />

er uns, während wir einen der unzähligen<br />

Traumtrails der <strong>Dolomiten</strong> herunterfahren.<br />

„Aber eines Tages haben mich<br />

ein paar Kumpels zum Mountainbiken<br />

mitgenommen. Damals gab es gerade mal<br />

die ersten einfachen Bikes zu kaufen und<br />

auf diesen ungefederten Rädern sind wir<br />

die steilen, verblockten Trails heruntergeknüppelt.<br />

Nach der Tour habe ich gesagt:<br />

©pedaliéro #01/10 ^Text: Andreas Sawitzki, °Bild: Kurt Resch<br />

33


34 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild links oben und rechts: Andreas Sawitzki °Übrige Bilder: Kurt Resch<br />

©pedaliéro #01/10


„Ihr seid doch verrückt, das ist kein Sport<br />

für mich!“<br />

Drei Wochen später kauft Kurt sein erstes<br />

MTB, Modell Ganna. Das war Ende der<br />

80er-Jahre, seitdem ist er befallen vom<br />

Mountainbikevirus.<br />

„Mein erstes Bike war ziemlich schwer,<br />

wahrscheinlich Vollguss, aus Eisen oder<br />

Blei“, erzählt er augenzwinkernd. „Das bin<br />

ich deshalb auch nicht lange gefahren, ich<br />

habe mir recht bald ein Marin gekauft. Das<br />

hat damals schon 1.400.000 Lire gekostet.<br />

Mein Nachbar hat mich mal gefragt, was<br />

das Rad gekostet hat. Ich habe mich nicht<br />

getraut, ihm den richtigen Preis zu nennen,<br />

deshalb habe ich ihm gesagt, dass es nur die<br />

Hälfte gekostet hat. Er hat mich trotzdem<br />

für komplett verrückt erklärt. In dieses Bike<br />

habe ich dann auch meine erste Federgabel<br />

eingebaut, eine Manitou mit 15 Millimeter<br />

Federweg. Wenn es kalt war, hat sie zwar<br />

nicht mehr gefedert, trotzdem bin ich einige<br />

Rennen damit gefahren.“<br />

Ist es erst nur Leidenschaft, bestimmt das<br />

MTB bald auch den beruflichen Alltag von<br />

Kurt. Seit zwei Generationen ist sein Hotel,<br />

der Steineggerhof in Steinegg, in Familienbesitz.<br />

Schon früh hatte er die Idee, speziell<br />

Mountainbiker in die schöne Gegend zu<br />

holen, und schaltete bereits 1993 seine erste<br />

Anzeige in einem großen Mountainbikemagazin.<br />

„Leider hatten wir darauf null Resonanz. Es<br />

ist kein Mensch gekommen“, erzählt er uns<br />

während einer Rast an einem wundervollen<br />

Aussichtspunkt. „Aber wir haben nicht aufgegeben<br />

und es ein Jahr später noch einmal<br />

probiert. Plötzlich kamen die ersten Bikegäste.<br />

Jahr für Jahr wurde es dann besser,<br />

wir konnten die Anzahl der Mountainbiker<br />

von einer Saison auf die andere in etwa<br />

verdoppeln. Im Moment haben wir knapp<br />

1000 Personen pro Jahr, die mit auf Biketour<br />

gehen!“<br />

Das Örtchen Steinegg hat mit Skitourismus<br />

wenig am Hut, dafür beginnt hier die<br />

Bikesaison bereits an Ostern. Aufgrund der<br />

guten Wetterlage kann bis Allerheiligen Anfang<br />

November in der Region Mountainbike<br />

gefahren werden. Was liegt da näher,<br />

als immer neue Angebote für Biker auf die<br />

Beine zu stellen. Kurt führt das Bikehotel<br />

Steineggerhof mit seiner Frau Sonja.<br />

Sie haben drei Kinder: Natalie, Lisa und<br />

Tom. Der Steineggerhof ist Mitglied in<br />

der Angebotsgruppe Mountainbike Südtirol<br />

und Mountainbike Holidays. Kurt ist<br />

ausgebildeter Guide, ihm zur Seite stehen<br />

die Bikeguides Dieter und Peter, die er<br />

beschäftigt hat. Im Hotel Steineggerhof ist<br />

alles perfekt auf MTB-Bedürfnisse abgestimmt,<br />

das fängt bei einem imposanten,<br />

gediegenen Bikekeller mit Werkbank und<br />

Werkzeugen an, geht über Infomaterial und<br />

GPS-Angebote für die perfekte Tour und<br />

hört bei Schwimmbad und Wellnessbereich<br />

für die geschundenen Leiber nach der Tour<br />

noch lange nicht auf. Ein Fitnessraum ermöglicht<br />

Ergänzungstraining und täglich<br />

starten Touren vom Steineggerhof, selbst-<br />

©pedaliéro #01/10 35


Kurt: Koch und Biker<br />

in Personalunion! Das Team vom Steineggerhof<br />

36 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild links oben: Andreas Sawitzki °Übrige Bilder: Kurt Resch<br />

verständlich geführt von Kurt oder einem<br />

seiner Guides. Es gibt kaum jemanden, der<br />

sich so gut in den Bergen rund um Steinegg<br />

auskennt wie die Bikecrew rund um Kurt<br />

Resch.<br />

„Wir suchen ständig neue Trails. Mein Guide<br />

Dieter zum Beispiel ist da sehr engagiert,<br />

er fährt viel und probiert viele Wege<br />

aus. Manchmal, besonders wenn der erste<br />

Schnee gefallen ist, kann man auch aus der<br />

Ferne auf einem Berg Trails entdecken,<br />

die man noch nicht kennt.“ Kurt zeigt mit<br />

ausgestrecktem Arm auf einen Hügel in<br />

der Nähe und deutet auf einen Weg. „So<br />

vergrößern wir ständig unser Wegenetzt,<br />

um den Gästen immer neue Trails zeigen<br />

zu können. Schließlich sollen sie ja immer<br />

wiederkommen und Neues vorfinden!“<br />

Angesprochen werden in erster Linie Gäste,<br />

die konditionell gut trainiert sind. Es gibt<br />

keine Tour unter 1000 Höhenmeter, das<br />

Gelände gibt das nicht her, denn Shuttlen<br />

ist nicht ohne Weiteres möglich. Die<br />

meisten Gäste suchen allerdings nach genau<br />

dieser Herausforderung und sie bekommen<br />

einiges geboten.<br />

„Wir haben zum Beispiel eine Tour, die geht<br />

von 2300 auf 300 Höhenmeter runter,<br />

1600 Höhenmeter auf Singletrails, aber<br />

schon sehr anspruchsvoll, auf sehr hohem<br />

Level. Und das muss man natürlich auch<br />

erst einmal hochkurbeln. Da hilft es niemandem,<br />

wenn Biker dabei sind, die nach<br />

200 Höhenmeter schlappmachen. Deshalb<br />

©pedaliéro #01/10


kommunizieren wir das auch, dass hier<br />

ein bisschen Ausdauer gefragt ist.“<br />

Neben seinem Job als Bikeguide sorgt Kurt<br />

als Hotelchef auch dafür, dass es seinen<br />

Gästen an nichts mangelt. Dazu stellt er sich<br />

jeden Abend in die Hotelküche – denn Kurt<br />

ist auch gelernter Koch. „Vor einigen Jahren<br />

stand ich noch täglich in der Küche, habe bis<br />

spät in die Nacht hinein für den nächsten<br />

Tag vorgekocht. Das wurde mir dann doch<br />

zu viel, mittlerweile habe ich in der Küche<br />

einen Koch eingestellt. Abends helfe ich in<br />

der Küche aber immer noch mit“, schildert<br />

Kurt seinen Tagesablauf. „Mir macht das viel<br />

Freude! Und trotzdem kann ich nicht den<br />

ganzen Tag in der Küche sein, das geht einfach<br />

nicht. Ich bin ein Naturmensch, muss<br />

mich draußen bewegen und versuche zwischen<br />

beidem eine gute Balance zu finden!“<br />

Zum Glück für die bikebegeisterten Gäste<br />

– müssten sie ansonsten doch auf einem<br />

angenehmen und versierten Tourguide verzichten.<br />

Wir nähern uns langsam dem Ende<br />

unserer Runde, Steinegg ist schon in Sicht,<br />

nur noch wenige Meter bis zurück zum Hotel.<br />

Wir freuen uns auf ein entspannendes<br />

Bad im Whirlpool und auch auf ein erstklassiges<br />

Menü im Restaurant – natürlich zubereitet<br />

vom Chef persönlich. Und insgeheim<br />

sind wir selbstverständlich sehr froh darüber,<br />

heute kein Teil von Kurts umfangreicher<br />

Sturzbildersammlung geworden zu sein.<br />

„Aber morgen ist ja auch noch ein Tag!“,<br />

ruft uns Kurt grinsend zu und schwenkt dabei<br />

seine Kamera.<br />

Nur einen Kilometer entfernt vom kleinen<br />

Bergdörfchen Steinegg liegt das Hotel Steineggerhof<br />

auf gut 900 Höhenmetern. Hier wohnt man in<br />

sehr ruhiger Lage am Waldrand und genießt einen<br />

herrlichen Panoramablick auf die <strong>Dolomiten</strong>felsen<br />

Schlern und Rosengarten.<br />

Das Hotel wurde 1971 als kleine Pension eröffnet und<br />

in den folgenden Jahren mehrmals umgebaut und<br />

modernisiert. 65 Betten stehen im Steineggerhof für<br />

die Gäste bereit, die nicht nur rustikales Ambiente<br />

vorfinden, sondern auch modernste Ausstattung inklusive<br />

Internetpoint und W-Lan in der Bar.<br />

Für Wasserratten gibt es ein großzügiges Schwimmbad,<br />

Entspannungssuchende finden im Whirlpool<br />

uund auf der Liegewiese vor dem Hallenbad ihr perfektes<br />

Plätzchen. Zwei Saunen stehen darüber hinaus<br />

den Gästen zur Verfügung, eine Dampfsauna sowie<br />

eine Finnische Sauna.<br />

Besonderes Augenmerk wurde auf die Bedürfnisse<br />

der Mountainbiker gelegt. Chef Kurt und seine<br />

Bikeguides Dieter, Peter und Gerhard sind echte<br />

Unser Hoteltipp Hotel Steineggerhof<br />

Vollblutbiker und zeigen versteckte Singletrails, urige<br />

Almhütten und wunderschöne Aussichtspunkte. 5<br />

geführte Mountainbiketouren in zwei Leistungsgruppen<br />

starten pro Woche vom Hotel, das eigenes Biketaxi<br />

mit Anhänger erweitert den Aktionsradius der<br />

Biker. Als Leihbikes kommen aktuelle Modelle der<br />

Top-Marke Ghost zum Einsatz, an einem Waschplatz<br />

können die Bikes gereinigt werden. Ein Bikeraum<br />

mit Werkstattecke, gängigen Ersatzteilen, Werkbank,<br />

Luftkompressor, Schmiermitteln, Ffedergabelpumpe<br />

und Spezialwerkzeug stehen ebenso zur Verfügung<br />

wie ein Wäscheservice und Sportlerkost. Bikekurse<br />

aber auch Fotokurse runden das Bild ab. Und per<br />

Garmin GPS-Geräten können eigene Touren geplant<br />

werden – kurz es fehlt an absolut nichts für einen<br />

perfekten MTB-Urlaub!<br />

Hotel Steineggerhof<br />

39053 Steinegg, Südtirol, Italien<br />

Oberdorf 128<br />

Tel.: +39 0471 376 573<br />

Fax: +39 0471 376 661<br />

info@steineggerhof.com<br />

www.steineggerhof.com<br />

©pedaliéro #01/10 37


Soulriding Mountainbiken für die Seele<br />

38 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Knopp<br />

©pedaliéro #01/10


Oben angekommen halte ich an und setze<br />

meinen Helm ab. Ein warmer Wind bläst mir<br />

ins Gesicht, kleine weiße Wolken wandern<br />

ohne Eile über den türkisblauen Himmel. Ich<br />

drehe mich um und schaue den Weg zurück.<br />

Ein Stück hinter mir kommt mein Mitstreiter<br />

Marco den Weg hochgeradelt. „Wo bleibst du<br />

denn? Ständig muss man auf dich warten!“,<br />

ruft er schnaufend und grinst über beide<br />

Ohren. ‚Komiker!‘, denke ich und muss auch<br />

grinsen. Schließlich warte ich hier auf ihn.<br />

Aber das ist egal, wir machen schließlich kein<br />

Wettrennen.<br />

Das Mountainbike ist ein geniales Gerät.<br />

Gerade in diesem Moment stelle ich es wieder<br />

fest. Marco ist weder Mountainbiker noch besonders<br />

gut trainiert, und trotzdem können<br />

wir heute diese Tour zusammen unternehmen.<br />

Denn wer Rad fahren kann, der kann<br />

auch Mountainbike fahren. Fehlt anfangs<br />

noch die Technik, um schwierigere Passagen<br />

zu meistern, bewegt man sich eben auf planen<br />

Schotter- oder Waldwegen, die es in den<br />

Bergen zuhauf gibt. Um den Aktionsradius zu<br />

vergrößern, können kraftzehrende Aufstiege<br />

mit der Bergbahn bewältigt werden, dem Naturerlebnis<br />

tut das keinen Abbruch.<br />

Marco fährt direkt neben mir, als wir uns<br />

wieder in Richtung Tal aufmachen. Soulriding<br />

in den Bergen lässt sich hier in den<br />

<strong>Dolomiten</strong> perfekterweise mit Sightseeing<br />

verbinden. Und so rollen wir geradewegs auf<br />

das kleine Örtchen Deutschnofen zu, auf<br />

der Hochfläche des Regglberges. Über 250<br />

Bauernhöfe gibt es im Umkreis noch, die<br />

Landwirtschaft hat nach wie vor eine große<br />

Bedeutung. Leise surren unsere Stollenreifen,<br />

als wir den Ortskern erreichen, der Turm<br />

der Pfarrkirche zu den Heiligen Ulrich und<br />

Wolfgang wirft einen langen Schatten auf den<br />

Dorfplatz. 500 Jahre ist die spätgotische Kirche<br />

alt, 1793 zerstörte ein Blitzschlag den oberen<br />

Teil des Turmes, der daraufhin einen achteckigen<br />

Tambour mit Haube bekam. Wir schließen<br />

unsere Räder am Dorfplatz an und steigen ein<br />

paar Stufen zur Kirche hinab. Auf der Rückseite<br />

des Gotteshauses liegt der Friedhof mit<br />

liebevoll gestalteten Grabstätten. Unser Blick<br />

gleitet über die Gräber bis ins Tal, über den<br />

Wäldern hängt ein leichter Dunstschleier, die<br />

Aussicht ist phänomenal.<br />

Als wir wieder zu unseren Rädern gehen, entdecken<br />

wir auf der anderen Seite des Dorfplatzes<br />

eine kleine Bar, die zum Hotel Stern<br />

gehört. Eine Mischung aus Wiener Kaffeehauscharme<br />

und Trattoria empfängt uns im<br />

Inneren, dunkle Möbel und einladendes Flair,<br />

der ideale Ort für eine kurze Rast.<br />

„Unsere Familie führt das Hotel schon seit<br />

1936“, erklärt uns Paul, als er uns einen Latte<br />

macchiato herüberreicht. Pauls Familie gehört<br />

das Hotel Stern und er steht selbst täglich hinter<br />

dem Tresen. Vielleicht ist das ein Grund<br />

dafür, dass er so jugendlich ausschaut, vielleicht<br />

ist es aber auch das frühe Aufstehen, denn<br />

bereits um sieben Uhr morgens kommen die<br />

©pedaliéro #01/10 39


ersten Gäste. „Die lesen dann hier ihre Zeitung oder<br />

trinken einen Kaffee, bevor sie zur Arbeit fahren, das<br />

ist unser Morgenritual.“ Espresso ist das bevorzugte<br />

Getränk der Arbeiter, wenn dann am Vormittag die<br />

Mütter mit ihren Kindern kommen, sind Cappuccino<br />

oder heiße Schokolade gefragt. „Die Grundmauern<br />

des Hotels sind mindestens aus dem 16ten Jahrhundert,<br />

wahrscheinlich aber noch älter. So genau weiß<br />

man das nicht“, erzählt uns Paul. „In den 30er-Jahren<br />

hat es mein Großvater übernommen und danach<br />

Stück für Stück umgebaut.“ Mit dem alten Gemäuer<br />

von damals hat das Hotel Stern heute nur noch besagte<br />

Grundmauern gemein, im Inneren sind moderne<br />

Zeiten eingezogen. Hallenbad und ein moderner<br />

Wellnessbereich gehören zum Inventar, die Zimmer<br />

sind gemütlich eingerichtet. Aber auch die Tradition<br />

kommt im Hotel Stern nicht zu kurz. Im Restaurant,<br />

der Regglstube und dem Ungarischen Zimmer, prägt<br />

rustikales Interieur das Erscheinungsbild, passend zum<br />

historischen Bild des Ortes.<br />

Unser Latte macchiato ist längst leer, als wir Paul und<br />

die Bar wieder verlassen. Als wir losrollen, kommen<br />

wir am Brunnen vorbei, von dem Paul nur wenige Minuten<br />

zuvor sprach. „Ein Vinschgauer Künstler hat ihn<br />

vor rund zehn Jahren entworfen. Im Zuge der Neugestaltung<br />

des Dorfplatzes wurde er hier aufgestellt.“<br />

Wir sehen die vier Frauen, die Wasser sprudeln lassen,<br />

jede von ihnen symbolisiert eine der vier Jahreszeiten,<br />

Frühling, Sommer, Herbst und Winter.<br />

Um die Zeit mit Soulriding zu verbringen, ist der<br />

Sommer ideal. Die Temperaturen sind angenehm, die<br />

Natur zeigt sich in voller Pracht, der Alltag ist meilenweit<br />

entfernt. Wer vermisst es schon, getrieben zu<br />

werden? Beim Soulriding heißt die Devise: Einfach<br />

genießen und sich treiben lassen!<br />

40 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Knopp<br />

Das Hotel Stern ist ein alteingesessener Familienbetrieb<br />

mit Tradition, direkt im Zentrum<br />

von Deutschnofen, am Dorfplatz. Das Haus<br />

verfügt über 30 gemütlich eingerichtete Zimmer,<br />

Hallenbad, Sauna und Solarium. Jedes<br />

Zimmer ist mit Bad oder Dusche, Safe, Sat-TV<br />

und Telefonanschluss ausgestattet. Den eigenen<br />

Balkon mit Ausblick über Deutschnofen und<br />

die Umgebung gibt es in fast allen Zimmern.<br />

Zwei Appartementhäuser komplettieren das<br />

Angebot, eines befindet sich in unmittelbarer<br />

Nähe des Gasthofes, das andere liegt rund einen<br />

Kilometer vom Ortszentrum entfernt mitten<br />

im Grünen.<br />

Jedes Appartement verfügt über ein Schlafzimmer,<br />

eine voll eingerichtete Küche, ein Badezimmer,<br />

ein Wohnzimmer (TV vorhanden) und<br />

Balkon. Im Wohnzimmer befindet sich eine<br />

ausziehbare Couch. Das Schwimmbad im Hotel<br />

Unser Hoteltipp Gasthof Hotel Stern<br />

Stern kann bei Unterbringung in den Apartmenthäusern<br />

ebenso genutzt werden wie das<br />

Restaurant mit Südtiroler Küche.<br />

Lasagne, Knödelsuppe, Lachs, Tiroler Geröstl,<br />

Tiramisu und Apfelstrudel – das Angebot in der<br />

gemütlichen handbemalten Regglstube und dem<br />

Ungarischen Zimmer ist groß und bieten einen<br />

Querschnitt durch das Genussland Südtirol.<br />

Besonderes Augenmerk wird auf die Verwendung<br />

von saisonalen und lokal wachsenden Produkten<br />

gelegt, um die Region zu fördern und<br />

nur erstklassige Produkte anbieten zu können.<br />

Gasthof Hotel Stern<br />

Dorf 18, 39050 Deutschnofen<br />

Südtirol, Italien<br />

Tel.: +39 0471 616 518<br />

Fax: +39 0471 616 766<br />

email: info@hotel-stern.it<br />

www.hotel-stern.it<br />

©pedaliéro #01/10


Tourismusverein Welschnofen-Karersee<br />

I-39056 Welschnofen | Karerseestraße 21<br />

Tel. +39 0471 61 31 26 | Fax +39 0471 61 33 60<br />

info@welschnofen.com | www.welschnofen.com<br />

Die <strong>Dolomiten</strong> erleben & genießen<br />

TOP<br />

SKIGEBIET 2010<br />

AUFSTEIGER<br />

Welschnofen - Karersee<br />

Skiarea Carezza-Karersee<br />

I-39056 Karersee | Karerseestraße 195<br />

Tel. +39 0471 61 25 27 | Fax +39 0471 61 86 84<br />

info@carezza.it | www.carezza.it


Werkspionage! Rumgeschnüffelt bei Rewel<br />

„Verflixt, ist dieser Weg verblockt“, fluche ich. Ein Tiroler Grauvieh<br />

lässt von seinem Löwenzahn ab und schaut neugierig zu mir herüber.<br />

Zur Linken die ansteigende Weide, geradeaus das malerische Örtchen<br />

Deutschnofen, zur Rechten geht‘s steil hinab. Dann endet der schmale<br />

Pfad und die Kuh muht ihren Kollegen etwas zu. Vermutlich, dass es<br />

gleich spannend wird, denn nun glotzen auch die übrigen Rindviecher<br />

in meine Richtung. Derart ins Interesse des wiederkäuenden Publikums<br />

geraten, werde ich nervös, mein Tritt unsicher. Ich gleite in einem Kuhfladen<br />

aus, gerate ins Straucheln, und ehe ich mich versehe, purzle ich<br />

Hals über Kopf den Abhang hinab.<br />

42<br />

©pedaliéro #01/10


Unten angekommen will ich mich gerade<br />

aufrappeln, als der Schatten eines mächtigen<br />

Hundeschädels auf mich fällt. Unschlüssig hechelnd<br />

steht er über mir und benetzt mich mit<br />

seinem Speichel. „Hoast wos gfundn, Rolfi?<br />

Brings her!“, ertönt ein naher Ruf. Ehe ich<br />

protestieren kann, packt Rolfi mich am Kragen,<br />

schleift mich durch ein Gebüsch und lädt<br />

mich vor den Füßen seines Menschen ab. „Da<br />

bist du ja endlich“, sagt dieser erfreut und hilft<br />

mir hoch. „Willkommen bei Rewel. Ich bin der<br />

Martin Santa. Komm, ich zeige dir meinen<br />

Hof und meine Werkstatt.“<br />

Neben der Landwirtschaft, die er in den Morgen-<br />

und Abendstunden erledigt, baut Martin<br />

auf dem pittoresken, väterlichen Berghof seit<br />

22 Jahren feinste Mountainbike-, Rennrad-<br />

und Trekking-Rahmen. In Handarbeit. Seit<br />

zwölf Jahren ausschließlich aus dem edelsten<br />

aller Werkstoffe: Titan. Rewel ist ein Familienbetrieb.<br />

Vertrieb und Marketing erledigen<br />

Bruder Leo und dessen Lebensgefährtin<br />

Angelika. In der Werkstatt ist Martin der Chef,<br />

unterstützt von Hubert, seinem Mechaniker.<br />

„Früher, zu Stahlzeiten, war Italien groß im<br />

Rahmenbau, aber dann kamen Aluminium<br />

und Karbon, und alle gingen nach China“, erklärt<br />

Martin. „Behaupten kann man sich heute<br />

nur noch mit einem Nischenprodukt.“ Ein Titanrahmen<br />

ist in der Herstellung so aufwendig,<br />

dass es sich für die großen Firmen nicht lohnt.<br />

Logisches Denken, tiefes Verständnis für die<br />

Materie, die Besonderheiten des Werkstoffs<br />

und vor allem Ruhe, lauteten Martins Erfolgsrezepte.<br />

„Heute will jeder in möglichst kurzer<br />

Zeit möglichst viel Geld machen, aber<br />

©pedaliéro #01/10 ^Text: Falco Mille °Bild: Marco Knopp<br />

43


das ist nicht mein Ding.“ Und genau das wissen<br />

Rewel-Kunden zu schätzen. Martin nimmt<br />

sich für sie alle Zeit, die nötig ist. Rewel-Rahmen<br />

sind immer Maßanfertigungen, bei denen<br />

jeder individuelle Wunsch Berücksichtigung<br />

findet. Neben Geometrie, Zugverlegung, Steuerohrstandard<br />

und Ausfallenden kann man bei<br />

einem Rewel zum Beispiel auch aus verschiedenen<br />

Rohrdurchmessern oder unterschiedlich<br />

geformten Sitzstreben wählen, um so die Charakteristik<br />

des Rahmens in Bezug auf Steifigkeit<br />

und Komfort den persönlichen Wünschen<br />

perfekt anzupassen. Bei der Fertigung scheut<br />

Martin keine Mühen. Auf einer speziellen<br />

Schleifmaschine werden seine Rahmenrohre<br />

stufenlos außenkonifiziert, auf einer anderen<br />

mittels Stoßverfahren an den Enden verdichtet.<br />

Das Feinschliff-Finish und die aufgestrahlte<br />

Rahmenbeschriftung wundern einen nun auch<br />

nicht mehr. „Wer einen Titanrahmen bestellt,<br />

bestellt etwas fürs Leben. Das Material ist nahezu<br />

ermüdungsfrei“, erklärt mir Martin. „Ein<br />

zehn Jahre alter Rewel-Rahmen wird heute immer<br />

noch mit 700 bis 800 Euro gehandelt.“<br />

Nach seinem Credo gefragt, antwortet Martin:<br />

„Ich arbeite nachhaltig, langsam und mit<br />

Liebe.“ Genau das spürt man, wenn man eines<br />

seiner Kunstwerke in die Hand nimmt, es<br />

streichelt, wendet und von allen Seiten begutachtet.<br />

Schwer beeindruckt, aber mit der neu<br />

gewonnenen Zuversicht, dass es doch noch<br />

Wahres und Gutes auf dieser Welt gibt, verabschiede<br />

ich mich von Martin. Rolfi begleitet<br />

mich noch ein Stückchen den Hang hinauf,<br />

bis ich wieder sicheres Geläuf unter den Füßen<br />

habe.<br />

44 ^Text: Falco Mille °Bild: Marco Knopp<br />

©pedaliéro #01/10


Mr. Rewel Martin Santa<br />

Online-Shop unter<br />

shop.alexrims.eu<br />

©pedaliéro #01/10 ^Text: XXXX °Bild: XXXX 45


Von Hexenmeistern und Wasserratten<br />

Singletrail-Wochen im Hotel Erica!<br />

„Bully ist Nichtschwimmer, nä-nä-nä,“ hänseln wir im Chor. Unser Fotograf musste<br />

sich offenbaren, nachdem er sich geweigert hat, uns vom bauchtiefen ins brusttiefe<br />

Wasser zu folgen. Wir sind auf Einladung von Mountainbike Südtirol im Wellness-<br />

& Vitalhotel Erica untergebracht und lassen es uns im hauseigenen Spa gutgehen. Die<br />

Schwitzgänge und Dampfbäder in der opulent ausstaffierten Saunalandschaft des Erica<br />

und Bäder mit oder ohne Bläschen machen hungrig. Darum freuen wir uns bereits<br />

auf das nahende Abendessen. Die Küche des 4-Sterne-S-Hauses ist für ihre kreativen<br />

Kombinationen aus feiner, mediterraner Küche und herzhaften Südtiroler Spezialitäten<br />

bekannt. Zum Essen sind wir mit Gerhard Krautwurst aka Krauti verabredet.<br />

Krauti ist der Initiator von Mountainbike Südtirol – dem Verbund der Bike-Partnerhotels<br />

im Eggental – Bikeguide, Mountainbike-Trainer und Chef von Krauti‘s Bike<br />

Academy, die Fahrkurse und geführte Touren anbietet. Wir treffen ihn wenig später in<br />

Begleitung von Norbert in der Lobby des Erica und werden sehr herzlich begrüßt.<br />

46<br />

©pedaliéro #01/10


Während des leckeren Dinners werden wir<br />

von der warmen, offenen Art der beiden<br />

alpenländischen Urgesteine schnell vereinnahmt<br />

und lauschen alsbald gebannt ihren<br />

Erzählungen über Südtiroler Eigenheiten, die<br />

<strong>Dolomiten</strong> und natürlich die tollen Möglichkeiten,<br />

die sich einem hier auf dem Mountainbike<br />

bieten. Norbert ist unser Guide für<br />

den kommenden Tag, der im Zeichen der<br />

„Singletrail-Wochen“ steht. Singletrail-Touren<br />

werden von den Mountainbike-Hotels auf<br />

Nachfrage auch die ganze Saison über angeboten<br />

und bezeichnen spezielle Touren abseits<br />

des regulären Routennetzes, die nur die einheimischen<br />

Guides kennen. „Dabei bewegen<br />

wir uns zum Teil auch auf sehr technischen<br />

Singletrails“, erklärt Krauti. „Gute Fahrtechnik<br />

ist Voraussetzung, aber es gibt immer eine<br />

Alternativroute auf breiten Wegen, auf der ihr<br />

heikle Passagen umfahren und später wieder<br />

auf die Gruppe stoßen könnt.“ Schon klar,<br />

Südtiroler Vorurteile gegenüber Flachländern.<br />

Natürlich wollen wir Singletrail und<br />

nicht Forstautobahn fahren. Wir verabreden<br />

uns mit Norbert für morgen früh, 9.30 Uhr.<br />

Ein Shuttle, das zum Service der Bike-Partnerhotels<br />

gehört, soll uns vom Erica abholen.<br />

Als wir am nächsten Morgen etwas verspätet,<br />

dafür aber nach Pool und ausdauerndem<br />

Frühstück, auf den Vorplatz des Erica eilen,<br />

ist das Shuttle bereits da. Die anderen Hotelgäste,<br />

die an der Tour teilnehmen, haben<br />

ihre Bikes längst auf dem Anhänger verstaut<br />

und warten. Sie blicken uns an wie lerneifrige<br />

Schüler den Sitzenbleiber, der jeden Morgen<br />

zu spät kommt. Wir stolpern im Lauf über<br />

©pedaliéro #01/10 ^Text: Falco Mille °Bild rechts unten: Marco Toniolo °Übrige Bilder: Michael Sawitzki-Rotermund<br />

47


48 ^Text: Falco Mille °Bild rechts unten: Marco Toniolo °Bild mitte rechts und links: Kurt Resch °Bild oben: Marco Knopp<br />

unsere Ausrüstung, stoßen beim Aufladen<br />

gegen andere Bikes und rempeln mit unseren<br />

Rucksäcken beim Einsteigen die Passagiere<br />

an. Die Mountainbike-Presse! Nachdem wir<br />

uns bei allen Wartenden ausdrücklich entschuldigt<br />

haben, lockert sich die Verstimmung<br />

aber schnell, und das Shuttle kurvt sich durch<br />

aufreißende Wolken hinauf nach Obereggen,<br />

wo unsere Tour, die Eggental-Umrundung,<br />

beginnt.<br />

Unsere Gruppe ist hoch motiviert und macht<br />

auf den schnellen Trails ordentlich Tempo.<br />

Zum smaragdgrünen Karersee schlängelt sich<br />

der Weg durch tiefe, alte Wälder. Von Zeit<br />

zu Zeit tauchen die mächtigen, zerklüfteten<br />

Kämme von Latemar und Rosengarten über<br />

uns auf. Eindrucksvolle Naturkulissen haben<br />

die Menschen schon immer zu Mythen und<br />

Märchen angeregt, und so werden wir auf der<br />

Tour zu Zauberlehrlingen. Guide Norbert<br />

erzählt uns, woher der Karersee seine einmalige<br />

Färbung hat: Der alte Hexenmeister vom<br />

Masare beobachtete eines Tages eine holde<br />

Nixe, die im See badete und mit glockenklarer<br />

Stimme dazu sang. Sofort verliebte sich der<br />

alte Sack in das junge Ding. Sich seines geringen<br />

Marktwertes aber durchaus bewusst, holte<br />

er sich bei der Hexe Langberger Rat, die als<br />

Instanz in Partnerfragen galt. Diese riet ihm,<br />

sich als Juwelenhändler zu verkleiden und das<br />

Fräulein mit Pracht und Glitzer zu beeindrucken,<br />

was ja bekanntlich geeignet ist, weibliche<br />

Skrupel bezüglich des Generation-Gaps<br />

zu minimieren. Gesagt, getan. Als schmucker<br />

Juwelenhändler verkleidet, kam er zurück und<br />

spannte für die Nixe einen Regenbogen über<br />

©pedaliéro #01/10


den See, an dessen Enden er Edelsteine ausstreute.<br />

Die Nixe aber erkannte den hässlichen<br />

Knacker unter der Maskerade, lachte ihn aus<br />

und verschwand für immer in den Fluten. Da<br />

der Hexenmeister, wie unser Fotograf, Nichtschwimmer<br />

war, konnte er ihr nicht folgen.<br />

Enttäuscht und wütend nahm dieser den Regenbogen,<br />

zerbrach ihn und schmiss ihn samt<br />

der Edelsteine in die Fluten. Seitdem pilgern<br />

Touristen in Scharen an den Karersee, um<br />

seine einmalige Farbe zu bewundern. „Hätte<br />

er mal lieber ein paar Tricks auf dem Mountainbike<br />

gemacht“, wirft Ange, unser Chefredakteur,<br />

ein. „Dann wäre das nicht passiert.“<br />

Die Tour führt uns unterhalb des Rosengartens<br />

weiter durch den urigen Wald. Wir<br />

kommen zur Wolfsgrube, in der der letzte<br />

Wolf der Gegend sein Ende fand. Zu<br />

Geschichten über Zwergenkönig Laurins<br />

Zauberreich geht es im großen Bogen auf die<br />

Nordseite des Eggentals. Erholsame Passagen<br />

wechseln sich mit teils kniffligen Abfahrten<br />

ab, aber wir bleiben hart und lehnen die<br />

Chickenways selbstverständlich ab. Nach<br />

dem Mittagessen auf einem Berggasthof kurz<br />

vor Bozen rollen wir hinunter in die Stadt,<br />

von wo aus uns die Seilbahn in fünf Minuten<br />

wieder 843 Meter in die Höhe bringt,<br />

hinauf auf den Kohlern. Der letzte Abschnitt<br />

Richtung Deutschnofen ist herrlich<br />

trail-lastig und geht hauptsächlich bergab.<br />

Wir freuen uns auf das Abendessen, Sauna<br />

und Schwimmbad im Erica und schmieden<br />

heimlich den schelmischen Plan, unseren<br />

Fotografen Bully mit einer Geschichte über<br />

eine holde Nixe ins tiefe Wasser zu locken.<br />

Im schönen Bergdorf Deutschnofen liegt das Wellness-<br />

und Vitalhotel Erica. Ein großartiges Urlaubsdomizil<br />

inmitten von saftigen, grünen Wiesen und<br />

stillen Wäldern auf einem Hochplateau hoch über<br />

Bozen. In dieser einzigartigen Naturlandschaft erlebt<br />

man Südtiroler Gastfreundschaft und den besonderen<br />

Charme der mediterranen Lebensart.<br />

Entspannung pur erleben Gäste in der Wellnessund<br />

Vitaloase, mit sechs verschiedenen Saunen und<br />

Kneippbecken sowie großzügigem Schwimmbad mit<br />

Außenfreibad. Ein Fitnessraum mit modernsten<br />

Cardiogeräten, ausgestattet mit Touchscreen und<br />

Fernseher, bietet alles, was man zu einem ausgewogenen<br />

Training benötigt.<br />

Wer lieber draußen Sport treibt kann beim Wandern,<br />

Nordic Walking oder mit dem Mountainbike die<br />

Landschaft genießen, rund um das Hotel erstreckt<br />

sich ein weites Netz an Wanderwegen und Mountainbike-Strecken.<br />

Frische, regionale Zutaten und die Kreativität des<br />

Küchenteams lassen den Urlaub im Eggental auch ge-<br />

Unser Hoteltipp Hotel Erica<br />

schmacklich zu einem unvergesslichen kulinarischen<br />

Erlebnis werden. Die faszinierende Kombination aus<br />

feiner, mediterraner Küche und herzhaften Südtiroler<br />

Spezialitäten macht den besonderen Reiz der Küche<br />

aus. Vielfältige Auswahlmöglichkeiten – immer<br />

vollwertig und leicht – sorgen dafür, dass für jeden<br />

Geschmack das Richtige dabei ist. Und nicht nur<br />

Vegetarier kommen im Hotel Erica auf ihre Kosten.<br />

In einer Zeit, in der immer mehr Menschen an Zöliakie<br />

leiden, bietet das Wellness- & Vitalhotel Erica<br />

sogar glutenfreie Speisen an. Vom Frühstück bis zum<br />

Abendessen werden köstliche Speisen angeboten, damit<br />

Betroffene einen stress- und glutenfreien Urlaub<br />

genießen können!<br />

Wellness- und Vitalhotel Erica<br />

4-Sterne-Superior-Hotel<br />

Hauptstraße 17<br />

39050 Deutschnofen, Südtirol, Italien<br />

Tel.:+39 0471 616517<br />

www.erica.it<br />

info@erica.it<br />

©pedaliéro #01/10 49


Ja, mir san mit‘m Tandem da!<br />

Anno domini 2005, tja, lang ist es her,<br />

eigentlich wollten wir woanders hin, aber<br />

zum Glück war dort alles voll! Wir riefen<br />

spontan beim Steineggerhof an und bekamen<br />

das letzte Zimmer. Was nun wirklich<br />

nichts über den Zustand der Räumlichkeiten<br />

sagen soll, sondern nur, dass wir<br />

das einzig verbliebene Zimmer ergattern<br />

konnten.<br />

Schon bei unserer Ankunft fühlten wir uns<br />

gleich wie zu Hause. Koffer aufs Zimmer,<br />

ausgepackt, Bike abgeladen und Richtung<br />

Fahrradraum marschiert. Und da war er,<br />

„the first contact“. Da schlappte so ein<br />

schmales Bürschle mit Birkenstock und<br />

Kochklamotten über den Hof zur Rabatte,<br />

pflückte Blumen und schaute uns etwas<br />

misstrauisch an. Woran lag es? An unseren<br />

50<br />

^Text: Michelle Zorn und Frank Holl °Bild: Kurt Resch<br />

Klamotten? Oder etwa am Bike? Aber was<br />

ist so komisch an einem Tandem?<br />

Und so sprach der Koch uns an: „Wollt´s<br />

ihr die Touren mit dem Radl mitfahren?“<br />

Für uns war es eh klar, und so antworteten<br />

wir: „Aber sicher, und zwar net so langweilige<br />

Forstwegrunden, sondern scho gscheite<br />

Trails!“<br />

Der Koch stellte sich als Kurt Resch vor,<br />

Tourguide, Koch und Cheffe des Steineggerhofs.<br />

Tags drauf ging es dann los, erst<br />

mal ein paar Höhenmeter auf der Straße<br />

machen, zum Warmwerden. Dann direkt<br />

Richtung Sternwarte zum Abchecken, was<br />

können denn die Biker. Und vor allem die<br />

mit dem Tandem. Schmale Forstwege, die<br />

immer schmaler wurden, bis auf Hand-<br />

tuchbreite, dienten als Teststrecke. Und<br />

abends stand dann fest, bergauf sind die<br />

mit dem Tandem zwar a bisserl langsam,<br />

aber bergab sind sie voll dabei.<br />

Also fuhren wir am nächsten Tag erst einmal<br />

bergauf mit der Cappuccino-Truppe,<br />

mittags dann Treffpunkt auf der Hütte mit<br />

der anderen Gruppe, dann hieß es auf in<br />

die Trails. Als Erstes nahmen wir uns den<br />

„Einser“ vor, einen super Wurzeltrail. Das<br />

Grinsen auf Kurts und unseren Gesichtern<br />

wurde immer größer! Gegen 16.30 Uhr<br />

musste Kurt dran erinnert werden, dass<br />

wir abends noch gern was zum Essen hätten<br />

und er vielleicht noch was kochen sollte ...<br />

Der wollt nämlich gar nimmer heim, und<br />

an seiner netten Frau Sonja lag des bestimmt<br />

net!<br />

©pedaliéro #01/10


So fing es also an vor fünf Jahren, und<br />

seitdem sind wir bestimmt einmal pro Jahr<br />

dort. Im Frühjahr gibt es manchmal sogar<br />

noch Schnee und geile Tiefschneeabfahrten<br />

und weiter unten wieder flowige Trails. Im<br />

Sommer geht es dann mehr nach oben,<br />

um der Hitze zu entfliehen. Entweder direkt<br />

vom Hotel weg oder erst einmal Bike<br />

aufladen und 600 Höhenmeter shuttlen.<br />

In Richtung Karersee, Rosengarten, ins<br />

Labyrinth oder zur Schwiegermutter. Wer es<br />

nicht so mit den schmalen Pfaden hat, der<br />

fährt halt die Umgehung mit der Cappuccino-Truppe.<br />

Aber das Tolle ist, mittags gibt<br />

es immer einen gemeinsamen Treffpunkt.<br />

Abends ist man wieder am Hotel. Aber Hotel<br />

ist das falsche Wort, „Daheim“ beschreibt<br />

das Feeling einfach besser! Und seit Kurt<br />

©pedaliéro #01/10<br />

seine Wellnessoase gebaut hat, hat man gar<br />

keine Freizeit mehr bis zum Essen. Ja, und<br />

dann kommt die Belohnung für die ganzen<br />

„Strapazen“! Kalorien haben wir ja alle<br />

reichlich verbrannt. Ein oberleckeres 4-<br />

Gänge-Menue mit tollem Vino oder natürlich<br />

mit einem oder mehreren isotonischen<br />

Hefeweizen. Eigentlich sollte man jetzt den<br />

Bauch ins Bett tragen. Aber da war doch<br />

noch was! Die Guides haben den ganzen Tag<br />

wie wilde Hummeln Bilder gemacht! Klar<br />

muss man den Tag noch schnell mit den<br />

anderen Bergradlern Revue passieren lassen<br />

und in der Stube die Diaschau ansehen.<br />

Super, was man da alles zu sehen kriegt!<br />

Auch was in der anderen Truppe so los war.<br />

Natürlich wird den Stürzen immer größter<br />

Respekt gezollt. Wie hat Kurt mal gesagt?<br />

„Wenn du siehst, dass einer vor seinem Radl<br />

flüchtet, kannst eh nimmer helfen. Dann<br />

lieber mit dem Finger auf dem Auslöser<br />

bleiben und spektakuläre Bilder machen!“<br />

Ja, wir waren auch schon die Kiefernschonung<br />

näher betrachten ... Eigentlich sollte<br />

man glauben, man wäre nach der Zeit schon<br />

alles gefahren. Aber es gibt immer wieder<br />

etwas Neues. Die 42-Spitzkehrentour zum<br />

Beispiel, oder man verlässt den Heimatbuckel<br />

ganz und rutscht mal nach Bozen rüber<br />

auf‘s Rittner Horn! Fantastico! Da sind die<br />

Steinegger Guides halt erfinderisch! Eines<br />

ist klar: Wir kommen wieder! Auch wenn<br />

es heißt: Jetzt san die scho wieder mit‘m<br />

Tandem da!<br />

Herzliche Grüße,<br />

Michelle Zorn und Frank Holl!<br />

51


Der Matzhof Urlaub auf dem Biker-Bauernhof in den <strong>Dolomiten</strong><br />

52 ^Text: Marco Knopp °Bild: atzhof<br />

„Achtung!“<br />

Das war knapp. Fast hätte er mich umgefahren. „Oh<br />

sorry, hab dich gar nicht gesehen“, entschuldige ich<br />

mich hastig. „Ist ja nix passiert“, antwortet mir Krauti<br />

lächelnd. „Aber du musst schon ein bisschen aufpassen,<br />

wo du hinläufst.“<br />

©pedaliéro #01/10


Meine Verwunderung steht mir ins Gesicht<br />

geschrieben, schließlich bin ich nur aus der<br />

Haustür des Matzhofs getreten und stehe nun<br />

im Garten. „Schau mal nach unten, mein<br />

Lieber“, fordert mich Gerhard Krautwurst,<br />

der überall nur Krauti genannt wird, auf. Erst<br />

jetzt merke ich, dass in den kleinen Hang,<br />

auf dem ich stehe, diverse Spitzkehren, kleine<br />

Stufen und Hindernisse eingebaut sind. „Du<br />

stehst direkt auf dem Übungsgelände meiner<br />

Bike Academy!“, erklärt Krauti und nickt<br />

dabei stolz.<br />

Der Matzhof ist Ausgangspunkt zahlreicher<br />

Biketouren, die „Krauti‘s Bike Academy“<br />

anbietet. Was lag also näher, als einen Trainingsparcours<br />

direkt hier am Haus anzulegen,<br />

um Bikeschüler auf die Schwierigkeiten einer<br />

Tour vorzubereiten? Egal ob blutiger Anfänger<br />

oder geübter Mountainbiker, die professionellen<br />

Guides von Krauti‘s Bike Academy<br />

haben für jeden ein paar gute Tipps parat, um<br />

entspannter und schneller durchs Gelände zu<br />

bügeln.<br />

Ob Gruppentraining oder Einzelunterricht<br />

– von der Lenktechnik bis zum Spitzkehrenfahren<br />

oder vom richtigen Bremsen bis zum<br />

Überwinden von Hindernissen wird alles<br />

geboten, was zur Sicherheit und zu mehr Spaß<br />

am Mountainbiken beiträgt.<br />

„Für unsere Gäste im Matzhof ist es natürlich<br />

optimal. Die fallen aus der Haustür und stehen<br />

direkt auf dem Übungskurs“, sagt Krauti.<br />

„Der kleine Hügel hier ist perfekt, um die<br />

Grundlagen der Fahrtechnik zu vermitteln.<br />

Danach gilt es dann, das Erlernte auf einer<br />

Tour im Gelände umzusetzen. Besonders die<br />

Kleinsten sind sehr motiviert und abenteuerlustig.<br />

Die wollen immer gleich ins Gelände<br />

und sich austoben.“<br />

Der 2008 komplett neu gebaute Matzhof<br />

beherbergt insgesamt vier Ferienwohnungen<br />

zwischen 53 und 60 Quadratmeter Wohnfläche.<br />

Ideal für Menschen, die gern unabhängig<br />

sind. Im Haus gibt es neben einer Sauna,<br />

einem Kinderspielraum und einer Leseecke<br />

auch einen komplett ausgestatteten Bikeraum.<br />

„Bei dem Neubau wurde viel Wert darauf gelegt,<br />

das Traditionelle mit dem Modernen zu<br />

verbinden“, erzählt Krauti. „So wurde extra<br />

die aus dem Jahre 1866 stammende, alte Bauernstube<br />

originalgetreu in den neuen Hof eingebaut.“<br />

Highlight besonders für die kleinen<br />

Gäste sind aber die vielen Tiere, die sich auf<br />

dem Matzhof tummeln. Ganz nah können sie<br />

bei der Fütterung der Kühe, Schafe, Ziegen,<br />

Hühner, Pferde und vieler anderer Tieren<br />

dabei sein.<br />

Zehn Minuten später scheucht mich Krauti<br />

über den Übungsparcours. „Das kann doch<br />

nicht wahr sein, und du nennst dich Mountainbiker?“,<br />

schüttelt er ungläubig den Kopf.<br />

„Ich komme aus Norddeutschland. Da ist<br />

alles schön flach, ich bin die Höhenluft nicht<br />

gewohnt“, versuche ich mich zu verteidigen.<br />

„Komm nochmal hoch“, winkt Krauti mich zu<br />

sich, „wir fangen nochmal ganz von vorn an.“<br />

Und während ich prustend das Fahrrad wieder<br />

an den Start schiebe, freue ich mich schon auf<br />

die Fütterung der Ziegen am Abend.<br />

Unser Hoteltipp Matzhof<br />

Der Matzhof existiert bereits seit 1866. Der Ferienbauernhof<br />

mitten in Welschnofen ist ein echtes<br />

Urlaubserlebnis für seine Besucher. Das Ferienhaus<br />

mit vier Ferienwohnungen wurde 2008 komplett<br />

neu gebaut und bietet Entspannung für die Großen<br />

(Sauna, Leseecke) und haufenweise Spaß für die<br />

Kleinen (Spielzimmer, Streichelzoo, Spielplatz).<br />

Die vier Apartments mit den schönen Namen<br />

Kamille, Arnika, Salbei und Rosmarin sind alle<br />

einladend und gemütlich eingerichtet und sogar<br />

behindertengerecht. Sie sind ausgestattet mit<br />

Wohnküche, Bad mit Dusche, WC und SAT-TV.<br />

Jede Wohnung besitzt einen Balkon oder eine Terrasse<br />

mit Blick auf den Gipfel des Latemar.<br />

Der Matzhof liegt mitten im schönen Welschnofen.<br />

Das knapp zweitausend Seelen zählende Örtchen<br />

liegt unter den malerischen Gipfeln des Latemar-<br />

Gebirges und ist ein echter Mountainbike-Tipp in<br />

Südtirol.<br />

Neben den geführten Touren, die mehrmals pro<br />

Woche direkt vor der Haustür starten, wird dem bikenden<br />

Gast jede Menge Service geboten. Die Liste<br />

ist lang: Von Tourenkarten, hochwertigen Leih-<br />

Mountainbikes, Wetterinfos, Tourenverpflegung bis<br />

hin zum Waschplatz fürs Bike und einem abschließbarer<br />

Fahrradraum wird dem Mountainbiker jeder<br />

Wunsch erfüllt.<br />

Matzhof<br />

39056 Welschnofen, Südtirol, Italien<br />

Karerseestraße 42<br />

Telefon: +39 0471 613 070<br />

Fax: +39 0471 614 375<br />

info@matzhof.it<br />

www.matzhof.it<br />

Krauti‘s Bike Academy Rosengarten Latemar, Südtirol<br />

39056 Welschnofen, Südtirol, Italien<br />

Karerseestraße 40<br />

Tel. +39-0471-613046<br />

Fax +39-0471-614263<br />

www.krauti.it<br />

bike@krauti.it<br />

©pedaliéro #01/10 53


Drei Gondeln, zwei Halunken und eine Handvoll Krebse<br />

Auf Freeridetour mit Marcus Klausmann und Johannes Fischbach<br />

54 ^Text: Falco Mille °Bild: Marco Knopp<br />

©pedaliéro #01/10


Als ich die breite Treppe zum Hotel Diana<br />

hinaufkomme, weht mir Gelächter durch die<br />

offenen Fenster entgegen. Ich setze meine<br />

schwere Fotoausrüstung ab und sehe mich<br />

in der stilvollen, weitläufigen Hotellounge<br />

um. Meine Zielpersonen sind schnell lokalisiert.<br />

Immer dem Gegacker nach. Vor einem<br />

Panoramafenster mit Blick auf den Latemar<br />

lümmeln zwei Jungs in Freerideklamotten auf<br />

breiten Sesseln und witzeln über mich. Marcus<br />

Klausmann und Johannes Fischbach. Klausmann<br />

ist zwölffacher Deutscher Meister in der<br />

Disziplin Downhill und World-Cup-Sieger,<br />

Fischbach einer der erfolgreichsten internationalen<br />

4Crosser und Multitalent. „Willst du<br />

den K2 besteigen?“, ruft Fischi mir zu. Ich<br />

durchschreite die Lounge und rücke mir einen<br />

Kuhfellhocker an ihren Tisch. „Wieso?“,<br />

frage ich etwas außer Atem. „Na wegen deiner<br />

Ausrüstung“, erwidert Marcus. „Wir wollen die<br />

Drei-Gondel-Tour fahren und du schleppst<br />

ein halbes Studio mit.“ „Das ist das Minimum,<br />

was man braucht, damit ihr auf euren Bikes<br />

einigermaßen gut ausseht“, kontere ich.<br />

Auf dem Tisch liegen Karten ausgebreitet, die<br />

verschiedene Strecken und Touren quer durch<br />

Südtirol zeigen.<br />

Normalerweise übernimmt Hotelchef Albrecht<br />

als ausgebildeter Bikeguide selbst die Führung<br />

der Freeridetour, doch heute haben sich die<br />

beiden deutschen Top-Piloten Klausmann<br />

und Fischbach im Diana eingefunden, um das<br />

zu übernehmen. So steuert Albrecht heute<br />

nur die Karten zu und gibt ein paar Tipps ab.<br />

Gemeinsam schauen wir auf die Pläne, Fischi<br />

nickt anerkennend. „Super Service hier. Kein<br />

Flatterkram. Knick- und wasserfest.“ Er knickt<br />

und dehnt die Karte exzessiv. „Spar dir deine<br />

Kräfte“, sagt Marcus und schnappt sich seinen<br />

Helm. Ich will endlich auf den Trail. Also,<br />

Aufbruch, oder was?<br />

Wir beladen meinen geliehenen Land Rover<br />

Defender und fahren von Welschnofen das Eggental<br />

hinunter nach Bozen. An der Talstation<br />

der Ritten-Seilbahn treffen wir Ignaz, unseren<br />

Guide. Mit einer omnibusgroßen Highspeed-<br />

Luxusgondel geht es den Ritten hoch nach<br />

Oberbozen, von dort mit den Bikes weiter hinauf<br />

zum Ritten-Kreuz, mit herrlicher Aussicht<br />

über Bozen und das Eisack Tal. Hier beginnt<br />

der eigentliche Downhill. Anfangs ist die<br />

Strecke flowig und wir fahren Train. Dann wird<br />

es immer felsiger und technischer, bis wir uns<br />

auf einem reinrassigen Rockbomber abwärts<br />

arbeiten. Je mehr Ignaz und ich mit der Strecke<br />

zu kämpfen haben, um so mehr blühen Fischi<br />

und Klausi auf. Wir sind ihnen eindeutig zu<br />

lahm, ich spüre ihren Atem im Rücken, aber<br />

das macht mich auch nicht schneller. Darum<br />

ändern die beiden ihre Strategie, bleiben<br />

stehen, um Ignaz und mich voraustrialen zu<br />

lassen. Nach ein paar Minuten kommen sie<br />

dann von hinten angefahren, blasen an uns<br />

vorbei und ehe sich der Staub verzieht, sind die<br />

Halunken auch schon außer Sicht – bis wir sie<br />

irgendwann, rumalbernd an einer Gabelung<br />

stehend, wieder einholen. Ich kam mir noch<br />

nie so langsam auf dem Bike vor und ändere<br />

meine Taktik ebenfalls. An besonders fetten<br />

Stellen stoppe ich, um die Jungs im Vorbeiflug<br />

auf SD-Karte zu bannen. Ich denke nicht,<br />

©pedaliéro #01/10 55


56 ^Text: Falco Mille °Bild links oben: Marco Knopp °Übrige Bilder: Falco Mille<br />

dass sie mich dabei bemerkt haben. Nachdem<br />

meine Kräfte von Felsgebolze bereits auf ihrem<br />

Tiefpunkt angekommen sind, bei Klausi und<br />

Frischi von Ermüdung keine Spur, tauchen<br />

endlich die ersten Häuser und Höfe von Bozen<br />

auf. Wir rollen gemütlich die Oswaldpromenade<br />

oberhalb der historischen Altstadt entlang,<br />

dringen in das Gassengewirr des Zentrums ein<br />

und lassen uns von Ignaz zum Mittagessen ins<br />

Excelsior führen, ein kleines Straßenrestaurant,<br />

das unter Meeresfrüchteliebhabern als<br />

Geheimtipp gilt. Ignaz hat nicht zu viel versprochen.<br />

Die Portionen sind gewaltig und die<br />

Qualität eins plus. Beim Essen entdecke ich Fischis<br />

Geheimnis ungebrochener Power: Cola.<br />

Der Mann ist Kettencoker, zieht eine Flasche<br />

nach der nächsten weg. Klausi spielt derweil<br />

bekannte Filmszenen mit seinen Krebsen<br />

nach. Wir überlegen uns, welchen Berg wir als<br />

nächstes in Angriff nehmen wollen. Kohlern<br />

und Jenesien stehen noch an. Ignaz schlägt den<br />

Jenesien vor, der jetzt gute Sonne für Fotos hat.<br />

Gestärkt brechen wir auf und rollen durch die<br />

charmante Bozener Altstadt zurück, im Visier<br />

die nächste Seilbahn: Jenesien. Klausmann<br />

und Fischbach sind in ihrem Element und<br />

demonstrieren mir bis zum späten Nachmittag<br />

eindrucksvoll meine technischen und konditionellen<br />

Defizite. Kondition und Downhill<br />

schließen sich entgegen weitläufiger Meinung<br />

nämlich keinesfalls aus, sondern bedingen einander.<br />

Offiziell konnte ich wenigstens meine<br />

schwere Fotoausrüstung in die Waagschale werfen.<br />

Insgeheim nehme ich mir vor, irgendwann<br />

noch einmal in besserer Form hierher zu kommen,<br />

um dieses Abfahrtsmekka in vollen Zügen<br />

zu genießen.<br />

©pedaliéro #01/10


„Mehr erleben und genießen!“<br />

im Bike & Ski Hotel Diana<br />

Und dies ist vollkommen ernst gemeint.<br />

Denn Verwöhnen gehört im Hotel Diana<br />

zum Prinzip. Wer die Latemartürme<br />

hautnah erleben will, schwingt sich aufs<br />

Mountainbike und düst los. Als Mitglied<br />

der Mountainbikehotels Südtirol in Zusammenarbeit<br />

mit Krauti‘s Bike Academy ist das<br />

Diana idealer Ausgangspunkt für ein unvergessliches<br />

Bikeerlebnis. Und dafür sorgt<br />

der Chef höchstpersönlich: Albrecht ist<br />

ausgebildeter Bikeguide, kennt die Gegend<br />

rund um Welschnofen und liebt die Trails<br />

entlang des bizarren <strong>Dolomiten</strong>gebirges.<br />

Jede Woche führt er Touren und steht auch<br />

darüber hinaus immer mit Rat und Tat zur<br />

Seite.<br />

Wer alles gegeben hat, kann nach einer<br />

anstrengenden Tour Körper und Geist im<br />

Wellnessbereich Erholung verschaffen. Egal<br />

ob finnische Sauna, Whirlpool, oder Massagen<br />

– Entspannen und Wohlfühlen<br />

heißt die Devise!<br />

Am Abend steht dann ein weiterer Höhepunkt<br />

an: In den natürlichen, gemütlichen<br />

Speiseräumen werden kulinarische Erlebnisse<br />

aus der hervorragenden Küche angeboten.<br />

Sinnesverführung auf Südtirolerisch<br />

– täglich denkt sich der Küchenchef neue<br />

Köstlichkeiten aus und bereitet sie mit viel<br />

Liebe zu.<br />

Chillen. Trinken. Feiern. Relaxen. Reden.<br />

Schmusen. Nichts denken müssen. Ein<br />

Stockwerk tiefer in der Lounge findet der<br />

Abend seinen perfekten Ausklang. Wer einmal<br />

Platz genommen hat zum Entspannen<br />

und Krafttanken für die nächste Tour, mag<br />

nicht mehr aufstehen.<br />

Unser Hoteltipp Hotel Diana<br />

Nachdem die nächste Tour geplant ist und<br />

die Tracks geladen sind, geht es zur verdienten<br />

Ruh in die freundlichen Doppelzimmer.<br />

Oder man legt sich in einem der<br />

exklusiven Bio-Zimmer mit Holzböden,<br />

Lehmputzen, Designerbädern zur Ruh und<br />

genießt die großen Fensterflächen, die alle<br />

nach Süden zeigen. Vom großen Balkon,<br />

direkt aus den kuscheligen Betten oder sogar<br />

aus der Whirlwanne in der König Laurin<br />

Juniorsuite kann man nochmal den gigantischen<br />

Blick auf die gespenstischen Latemartürme<br />

im Mondlicht genießen.<br />

Hotel Diana<br />

Karerseestraße 94<br />

39056 Welschnofen, Italien<br />

Tel.: +39 0471 613 160<br />

Fax.: +39 0471 614403<br />

info@diana-hotel.it<br />

www.diana-hotel.it<br />

©pedaliéro #01/10 ^Text: Falco Mille °Bild: Marco Knopp<br />

57


Cooking & Biking<br />

In Südtirol geben sich Kochschürze und Biketrikot die Hand!<br />

Wenn es etwas gibt, wofür die Südtiroler noch bekannter sind als<br />

für ihre sensationellen Mountainbiketrails, dann ist es ihre Küche.<br />

Wenn Italien auf Deutschland trifft, ist das nicht nur beim Fußball<br />

ein absoluter Leckerbissen, auch der Gaumen kann sich auf ein<br />

regelrechtes Spektakel freuen.<br />

58<br />

Ob Speckknödelsuppe, Käsenocken, Pressknödel,<br />

Schüttelbrot, Tirtlen oder Apfelkiechl<br />

– die Nähe zu den nördlichen Nachbarn ist<br />

in dieser Region Italiens unverkennbar und<br />

schafft kreative und traditionelle Gerichte.<br />

Eine besondere Leichtigkeit umweht die Südtiroler<br />

Küche. Zwar nimmt man meist vier<br />

Gängen zu sich, doch immer sind die Speisen<br />

gut verdaulich und nicht zu schwer. Die perfekte<br />

Ernährung also für Biker nach einem<br />

anstrengenden Tagestrip!<br />

Da liegt es nicht fern, die beiden Komponenten<br />

Kochen und Radfahren miteinander zu<br />

kombinieren! Wirft man diese beiden Leidenschaften<br />

zusammen in einen Mixer und stellt<br />

diesen auf Pürieren, so erhält man eine köstliche<br />

Masse namens „Cooking & Biking“.<br />

Kurt Resch, einer der beiden Initiatoren<br />

dieses Projektes, erklärt: „Wer den ganzen Tag<br />

in die Pedale tritt und seinen Rad über Stock<br />

und über Stein durch die <strong>Dolomiten</strong> bewegt,<br />

der braucht natürlich etwas Vernünftiges zu<br />

essen. Doch wer Rad fahren kann, kann auch<br />

kochen. Aus diesem Grund haben wir die Biker<br />

an den Kochtopf gebracht!“ Kurt und sein<br />

Partner Gerhard „Krauti“ Krautwurst wissen,<br />

wovon sie reden. Beide sind nicht nur gelernte<br />

Köche, sondern auch Bikeguides. „Natürlich<br />

wollen wir den Mountainbikern die tolle<br />

Landschaft und jede Menge geile Trails zeigen“,<br />

erklärt Gerhard Krautwurst, „aber wir<br />

möchten auch, dass sie etwas lernen und mit<br />

nach Hause nehmen. Deshalb veranstalten wir<br />

©pedaliéro #01/10


nach unseren geführten<br />

Touren die Kochkurse.“<br />

Im Vordergrund steht die traditionelle, aber<br />

auch die moderne Südtiroler Küche, in all<br />

ihren Facetten. „Uns ist es ein wichtiges Anliegen,<br />

dass die Biker die regionale Küche<br />

kennenlernen“, erzählt „Krauti“ weiter. „So<br />

kann man seine Urlaubserlebnisse konservieren<br />

und zu Hause hin und wieder ein kleines<br />

Stück Südtirol auftischen.“<br />

Gute Laune ist die wichtigste Zutat für einen<br />

tollen Abend in der Küche. Bei Kurt und<br />

Krauti wird nicht nur geschuftet, sondern<br />

auch viel gelacht. Spaß ist für die Biker der<br />

beste Motivator, so werden spielerisch die<br />

tollsten Gerichte gezaubert.<br />

„Wenn nach dem selbst gekochten Essen alle<br />

glücklich und erschöpft in der Runde sitzen,<br />

ist das für uns ein toller Moment“, gesteht<br />

Kurt, „dann sind wir nicht nur satt, sondern<br />

wissen auch, dass wir heute eine Menge geleistet<br />

und gelernt haben!“<br />

Allen, die mehr zu diesem besonderen Angebot<br />

erfahren möchten, empfehlen wir einen<br />

Besuch auf www.cookingandbiking.com. Neben<br />

Terminen und Infos zu Kochkursen oder<br />

zur Mountainbikeregion gibt es dort auch<br />

einige Rezepte aus der typischen Südtiroler<br />

Küche zum Nachkochen. Also alle Koch- und<br />

Bikebegeisterten: Schafft euren Speckknödel<br />

in den Sattel und eure Käsenocken auf die<br />

Pedalen, und ab nach Südtirol!<br />

Gerhard „Krauti“ Krautwurst stammt eigentlich aus<br />

Bad Schönau in Niederösterreich. Das erste Mal<br />

kam der gelernte Koch 1995 nach Südtirol, um als<br />

Küchenchef im Sterne-Hotel Moseralm anzuheuern<br />

(zuvor war er in der Spitzengastronomie tätig, u.a. in<br />

Lech am Arlberg). Im südtirolerischen Welschnofen<br />

lernte Gerhard dann seine Freundin kennen und<br />

übernahm die Küche im Vier Sterne-Hotel Erica.<br />

Nach vier Jahren heiratete der bikende Koch. Seine<br />

Schwiegermutter übertrug ihm eine Almhütte im<br />

Skigebiet „Carezza Ski“ wo Gerhard seither im Winter<br />

die Skifahrer bekocht und bewirtet.<br />

Das Biken war anfangs nur Hobby; „Krauti“ erforschte<br />

das Wegenetz der Region und erkannte<br />

bald das Potenzial als Bike-Paradies. 2001 schlug er<br />

mit der Ausbildung zum Bike-Guide einen zweiten<br />

Berufsweg ein, nachdem er mit seinem langjährigen<br />

Freund Mauro Tumler die Gründung der Vereinigung<br />

der Bikeguides Südtirol vorangetrieben hat,<br />

folgte der die Gründung der „Krauti’s Bike Academy“.<br />

welche mittlerweile aus mehr als einem Guide<br />

besteht und seither als erste Mounatinbikeschule<br />

Südtirol´s klar die Richtung vorgibt. Anfang 2005<br />

der Beitritt zur Moutainbike Südtirol-Gruppe .Seine<br />

Vision klingt vielversprechend: In zehn Jahren soll<br />

die Region Südtirol und mit ihr Rosengarten Latemar<br />

das beste Bike-Revier weltweit sein!<br />

„Kochen muss man mit Verstand und Gefühl“<br />

Als Wahl-Südtiroler und viel gereister Koch beschäftigt<br />

sich Gerhard Krautwurst seit Jahren intensiv mit<br />

der Südtiroler Küche. Die Eigenheiten dieser sind<br />

von mehreren Einflüssen geprägt, nämlich zum einen<br />

Krauti<br />

von der alpenländischen Kost mit ihrem rustikalen,<br />

deftigen Charakter, und zum anderen von der typisch<br />

italienischen Cucina. Zur typischen Bauernkost<br />

zählen Speck, würziger Almkäse, kräftige Suppen<br />

(z. B. Terlaner Weißwein-, Gerstel-, Brennsuppe),<br />

Erdäpfelblattlen mit Zettelkraut, Kasnocken, Völser<br />

Spinatspatzlen, Pustra Tirtl, Schlutzer, Blutwurst und<br />

auf der süßen Seite die Schwarzplentene Torte bzw.<br />

Knödel, Strauben und Ultner Mohnkrapfen. Bei den<br />

warmen Vorspeisen liegen in Südtirol unangefochten<br />

die „Italiener“ mit ihren Nudelgerichten an der Spitze.<br />

Bei den Tellergerichten und Hauptspeisen gibt es<br />

eine Dreiteilung: Je ein Drittel des Angebotes kommt<br />

aus der tirolerisch-österreichischen Küche, aus der<br />

italienischen und aus der internationalen Küche.<br />

Im Rahmen von Krauti’s Biking & Cooking Week<br />

kann man sich selbst von den Qualitäten der Südtiroler<br />

Küche ein Bild machen und dabei dem Meister<br />

über die Schulter schauen!<br />

©pedaliéro #01/10 ^Text: Marco Knopp °Bild: Kurt Resch<br />

59


Riding in a Winter Wonderland! Snow MTB Dual Night Race am Karerpass<br />

60<br />

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki<br />

©pedaliéro #01/10


Mitten im Januar, ein Winter Wonderland<br />

am Karerpass. Die Piste perfekt präpariert<br />

für Ski und Snowboard. Und Mountainbike?<br />

Geht nicht? Geht doch! Und zwar<br />

beim Snow MTB Dual Night Race!<br />

Dort, wo sonst die Wintersportler Gas geben,<br />

ziehen für einen Tag MTB-Cracks ihre<br />

Reifenspuren in den Schnee. Auf der eigens<br />

angelegten Strecke mit Starthügel, Steilkurven<br />

und Zielsprung geht es Mann gegen<br />

Mann und Frau gegen Frau – packende<br />

Zweikämpfe, bei denen nur die Schnellsten<br />

weiterkommen.<br />

Der Sessellift „Chistomannos“ bringt die<br />

Sportler an den Start, ein ungewohntes<br />

Bild, wenn die Zweiräder aus dem Lift purzeln<br />

und zum Startgatter rollen. Nicht nur<br />

die lokale Downhill- und 4Cross-Szene hat<br />

sich eingefunden, sondern auch der deutsche<br />

Top-Downhiller Marcus Klausmann.<br />

Bereits am Nachmittag wird im Skigebiet<br />

Carezza trainiert, die ersten Tücken des<br />

ungewohnten Untergrunds werden ausgelotet<br />

und die ersten Stürze absolviert. Zum<br />

Glück fällt man weich, schnell wird sich<br />

wieder aufgerappelt, und weiter geht die<br />

Fahrt.<br />

Am späten Nachmittag geht es in die Qualifikationsläufe.<br />

Fahrer nach Fahrer schießt<br />

die Piste hinunter, packende Kopf-an-<br />

Kopf-Rennen, der Schnellere darf erneut<br />

nach oben zum Start. So lichtet sich langsam<br />

das Teilnehmerfeld, bis nur noch die<br />

©pedaliéro #01/10<br />

Besten für die Finalrennen übrig bleiben.<br />

Zu Beginn der Endläufe zeigen tiefe Furchen<br />

die Ideallinie an, wie auf Schienen<br />

schießen die Fahrer ins Tal, die spärliche<br />

Beleuchtung hebt die Atmosphäre und die<br />

Ansprüche an die Wagemutigen. Der Start<br />

erfolgt wie bei 4Cross-Rennen. Klappe auf<br />

und ab auf die Piste. Bei den Damen dominiert<br />

im Finale die italienische Downhillmeisterin<br />

Martina Tummler. Sie liefert<br />

sich einen packenden Kampf mit Johanna<br />

Reider, bis diese stürzt. Auch Martina stürzt<br />

noch vor dem Ziel, kann aber trotzdem<br />

nicht mehr eingeholt werden.<br />

Im Herrenfinale geht es ebenso spannend<br />

zur Sache: Downhill-Koryphäe Marcus<br />

Klausmann liegt klar in Führung, als er<br />

von seinem Kontrahenten Belli Walter nur<br />

drei Tore vor dem Ziel in 4Crosser-Manier<br />

umgefahren wird. Beide stürzen, doch Belli<br />

kann sich schneller wieder in den Sattel<br />

schwingen und fährt einem ungefährdeten<br />

Sieg entgegen. „That‘s racing!“, kommentiert<br />

ein sportlicher Marcus Klausmann<br />

später die Szene und steht zur Siegerehrung<br />

bereits wieder lächelnd auf der Bühne.<br />

Bis in die Nacht hinein wird an diesem<br />

Tage gefeiert, Teilnehmer und Zuschauer<br />

haben bewiesen, dass nicht immer Kufen<br />

nötig sind, um im Winter Spaß zu haben<br />

– manchmal ist eben ein Mountainbike<br />

der bessere Rennrodel. Diese Veranstaltung<br />

schreit nach einer Wiederholung – im<br />

nächsten Jahr!


Bikepark Husterhöhe - Pestalozzistr. 102 - 66953 Pirmasens<br />

Tel. 063316080482 - Tel. 01797840051 - www.quasi-bikeshop.com - info@quasi-bikeshop.com<br />

Freier-Grund-Str. 116 | 57299 Burbach<br />

fon: 02736/299080 | info@move-cycles.com<br />

Support your local dealer<br />

>> www.move-cycles.com<br />

move-cycles-anzeige_98x40mm.indd 1 18.08.2009 16:07:09 Uhr


Auf zu den Sternen! Die Sternwartetour von Steinegg<br />

In Gummer bei Steinegg steht Südtirols einzige<br />

Sternwarte. Mit dem Spiegelteleskop von 80 Zentimeter<br />

Durchmesser kann man einen Rundumblick<br />

über den Himmel über Südtirol werfen. Wir wären<br />

dumm, würden wir uns das entgehen lassen!<br />

Also nix wie losgeradelt und ab in die Umlaufbahn!<br />

Am Dorfplatz von Steinegg beginnen wir die Tour.<br />

Leicht ansteigend führt sie uns bergauf in Richtung<br />

Gummer. Nach einem Kilometer wird es dann<br />

deutlich steiler, wenn man möchte. Man kann allerdings<br />

auch die leichtere Panoramaroute wählen.<br />

Nach 400 Höhenmeter Anstieg wird der Wegverlauf<br />

flacher, es folgt ein stetes Auf und Ab<br />

auf Forstwegen und asphaltierten Nebenstraßen.<br />

Traumhafte Ausblicke auf das Eggen- und Eisacktal<br />

64<br />

^Text: Kurt Resch °Bild: Kurt Resch<br />

sowie auf die <strong>Dolomiten</strong>berge Schlern, Rosengarten<br />

und<br />

Latemar entschädigen uns für den steilen Uphill.<br />

Ab dem Malgaierhof beginnt dann ein flowiger<br />

Waldtrail, der bis zur Sternwarte führt. Der beste<br />

Ort, um nach den Sternen zu greifen! Verzückt<br />

genießen wir den Blick durchs Spiegelteleskop und<br />

schlagartig wird uns klar, welch kleiner Teil des<br />

großen Ganzen wir doch nur sind.<br />

Wir verabschieden uns von der Sternwarte und<br />

kommen kaum einen Kilometer weiter zum höchsten<br />

Punkt von Steinegg, mit einem sensationellen<br />

Panoramablick auf die umliegenden <strong>Dolomiten</strong>.<br />

Auf teils ruppigen Wald- und Wiesentrails erreichen<br />

wir die Jausenstation Wiedenhof. Ruhig ist<br />

es dort, der Ausblick auf Bozen ein Traum und<br />

das Essen mit den Südtiroler Gerichten absolut<br />

oberlecker. Nach Bikernudeln, Kaiserschmarrn,<br />

Cappuccino und einem Nickerchen im Liegestuhl<br />

müssen wir uns erst einmal innerlich sammeln.<br />

Die Motivation weiterzufahren ist dann aber doch<br />

da, denn schon nach einigen Hundert Metern<br />

kommt dieser knifflige kurze Trail. In der Tourenbeschreibung<br />

der FunBike-Karten wird dieser<br />

Trail als Schiebepassage beschrieben. Für technisch<br />

sehr gute Biker ist die Passage jedoch fahrbar, doch<br />

nur sehr wenige schaffen es, diesen Trail zu fahren.<br />

Noch ein paar kurze, knackige Gegenanstiege und<br />

schon ist Steinegg wieder in Sicht. Zufrieden blicken<br />

wir auf unsere Tour zu den Sternen zurück<br />

und freuen uns, sie heute Nacht wieder zu sehen!<br />

©pedaliéro #01/10


Rosengarten Latemar<br />

10 TOURENVORSCHLÄGE FÜR MOUNTAINBIKER<br />

11-D<br />

MTB-Gebietsführer<br />

FB-11-D_MTB-Umschlag_127x215_Ein1 1 03.07.2009 17:23:13 Uhr<br />

02_Sternwarte.fh 24-05-2006 11:26 Seite 1<br />

2 Sternwarte Set 11 • Rosengarten/Latemar<br />

Streckenlänge: 26,50 km Effektive Fahrtzeit: 3 h 00 min Schwierigkeit:<br />

Kondition:<br />

Gesamte Höhenmeter: 1050 m Veranschlagte Tourzeit: 4 h 30 min Technik:<br />

Panorama:<br />

Charakteristik: Die Auffahrt von Steinegg zur Kapelle Kaserer Bild ist auf der Anfahrt: Steinegg erreicht an von Bozen aus über Blumau in 13 km und von<br />

Hauptstraße um einiges einfacher. Immer wieder genießt man herrliche Welschnofen in 15 km.<br />

Ausblicke ins Eggen- und Eisacktal, zum Rosengarten, Latemar, Schwarz- und Parkplatz: Im Dorfzentrum beim Café Christl oder in der Nähe der Kirche.<br />

Weißhorn. Sobald man die ersten 400 Höhenmeter hinter sich hat, wird die<br />

Tour leichter. Ziel der Tour ist die einzigste Sternwarte Südtirols in Gummer.<br />

Asphalt<br />

Schotter<br />

Pfad,<br />

Single Trail<br />

Tragen oder<br />

Schieben<br />

1 1<br />

7<br />

8<br />

1 0<br />

5 6 9 1 3<br />

41<br />

4 1 2 51<br />

3<br />

61 7<br />

2<br />

1 8<br />

2 1<br />

1 9<br />

2 0 2 2<br />

kmHm SymOrt Richtung Weg kmHm SymOrt Richtung Weg<br />

1 0 , 0 0 830 Steinegg<br />

Die Hauptstr. bei der Bushalte-<br />

14 1 6 , 3 0 1320 Haus<br />

Nach dem Haus Aichner Stall<br />

m<br />

stelle, Nähe Café Christl, bergauf f<br />

li bergauf<br />

2 0 , 9 0 870 Kreuzung<br />

Re, in Ri Kummerhof, der blau-<br />

15 1 7 , 0 0 1305 Kurz vor dem<br />

p<br />

weiß-blauen Mark. Z folgen M Lerchhof<br />

<br />

3 3 , 9 0 1193 Gabelung<br />

Beim Schotterweg li, in Ri<br />

16 1 7 , 7 0 1200 Abzweigung<br />

Li, auf den Forstweg mit weiß-<br />

A<br />

"Kaserer Bild" weiterfahren h<br />

blau-weißer Mark. abbiegen <br />

4 5 , 2 0 1239 Abzweigung<br />

Re, auf Teerstraße in Ri Kaserer<br />

17 1 9 , 9 0 1209 Oberölgartnerhof<br />

v Teerstraße<br />

Bild fahren<br />

<br />

<br />

G<br />

5 5 , 5 5 1280 Kreuzung Kapelle<br />

18 2 0 , 3 0 1123 Abzweigung<br />

Re bergab der Teerstraße bis<br />

e<br />

<br />

<br />

v<br />

zum Wiedenhof folgen<br />

6 1 0 , 0 0 1300 Abzweigung nähe Li in Ri Steinegg abbiegen<br />

19 2 2 , 40 939 Wiedenhof<br />

h Feuerwehr<br />

<br />

<br />

s<br />

7 1 0 , 3 0 1330 Abzweigung<br />

Li in Richtung Vajolet weiter<br />

20 2 2 , 6 0 945 Abzweigung<br />

Der Mark. W-Steinegg<br />

<br />

X<br />

t<br />

geradeaus folgen<br />

8 1 1 , 6 0 1387 Malgaierhof<br />

21 2 3 , 0 0 940 Schiebepassage 100 m lange Schiebepassage<br />

G<br />

i<br />

<br />

9 1 2 , 5 0 1350 Obereggerhof Geradeaus weiter zum<br />

22 2 5 , 5 0 825 Abzweigung<br />

Dem Schotterweg geradeaus<br />

U<br />

Untereggerhof (Sternwarte) J<br />

bis nach Steinegg folgen <br />

10 1 2 , 6 0 1338 Untereggerhof Re zur Teerstraße, dieser<br />

23 2 6 , 5 0 828 Steinegg<br />

Tourende<br />

E<br />

bergauf folgen.<br />

m<br />

<br />

11 1 2 , 7 0 1345 Weggabelung<br />

X<br />

<br />

12 1 4 , 9 0 1291 Kasererbild<br />

Fahren Sie bei der Kreuzung in<br />

s<br />

Ri Karneid weiter<br />

<br />

13 1 5 , 5 0 1290 Gabelung<br />

Beim Verbotsschild (im Baum<br />

eingewachsen) rechts <br />

&<br />

Infos<br />

Die Sternwarte in Obergummer<br />

Die Anlage wurde nach dem Südtiroler Luftfahrtpionier Max<br />

Valier benannt und wird von Südtirols Amateurastronomen geführt.<br />

In der Sternwarte werden jeden Donnerstagabend Führungen angeboten.<br />

Im Sonnenobservatorium kann man jeden Freitag zwischen Mai<br />

und Oktober die Sonne beobachten.<br />

Ideales Ausflugsziel für Familien ist der interessante Planetenweg,<br />

der bei der Sternwarte beginnt. Hinweistafeln geben Auskunft über<br />

die Eigenschaften der Planeten Saturn, Jupiter, Erde, Merkur, Venus,<br />

Neptun, Uranus und Mars.<br />

www.sternwarte.it<br />

Den Fun Bike Mountainbikeführer gibt<br />

es im Internet unter www.funbike.it.<br />

Auf unserem Bauernhof bieten wir unseren Gästen leckere<br />

hausgemachte Südtiroler Gerichte an.<br />

Für Mountainbiker empfehlen wir: Bikernudel, Kaiserschmarrn,<br />

den legendären Apfel- oder Kirschenstrudel, dazu hausgemachten<br />

Holundersaft.<br />

Unser Hofschank liegt direkt an den Routen „Sternwartetour“<br />

und „Kleine Eggentalumrundung“ aus dem Fun Bike Set<br />

Rosengarten-Latemar.<br />

Wir freuen uns auf deinen Besuch<br />

Familie Falser<br />

Hofschank Wiedenhof<br />

Oberkarneid 13<br />

I-39053 Karneid<br />

Tel. 0471 365341<br />

Handy 347 7578528<br />

wiedenhof-karneid.blogspot.com<br />

Von März bis Dezember geöffnet<br />

Donnerstag Ruhetag<br />

Promotion!<br />

Hofschank Wiedenhof<br />

©pedaliéro #01/10 65


Wissenswertes über die Region Rosengarten – Latemar<br />

Es ist wohl unbestritten, dass die <strong>Dolomiten</strong><br />

zu den schönsten Reisezielen der Alpen gehören.<br />

Die majestätischen grauen Steinmonumente,<br />

die sich wie makellose Zahnreihen<br />

in den Himmel strecken, haben schon unzählige<br />

Menschen in Staunen und Ehrfurcht<br />

versetzt. Die Rosengarten-Latemar-Region<br />

in Südtirol bietet eben diese sensationelle<br />

Landschaft. Durchzogen mit wunderschönen<br />

Wegen und Trails schafft sie es mühelos,<br />

jedem Mountainbiker Schmetterlinge in den<br />

Bauch zu zaubern. Nur rund 20 Kilometer<br />

von Südtirols Hauptstadt Bozen entfernt,<br />

und damit leicht mit Bahn oder Auto zu<br />

erreichen, erstreckt sich das Gebiet über das<br />

gesamte Eggental bis hinauf zum Karerpass.<br />

Die zerklüftete Felsenlandschaft inspirierte<br />

66<br />

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Knopp<br />

sogar große Schriftsteller wieKarl May,<br />

der hier Ideen für seinen Roman „Durchs<br />

wilde Kurdistan“ sammelte. Zwei Bergketten<br />

geben dem Gebiet seinen Namen: die<br />

Rosengarten- und die Latemargruppe. Der<br />

Rosengarten (italienisch Catinaccio) gehört<br />

zum Naturpark Schlern-Rosengarten und<br />

hat mit dem Kesselkogel (3.004 Meter über<br />

dem Meeresspiegel) seinen höchsten Gipfel.<br />

Der Hauptgipfel ist jedoch die etwas niedrigere<br />

Rosengartenspitze. Sie ist zwar nur<br />

2.981 Meter hoch, liegt aber dafür genau in<br />

der Mitte und bestimmt das Aussehen der<br />

Bergkette entscheidend.<br />

Unweit vom Rosengarten entfernt und nur<br />

durch den Karerpass getrennt befindet sich<br />

die Latemargruppe. Hier heißt die höchste<br />

Erhebung Diamantidi-Turm (italienisch<br />

Cimon del Latemar), die 2.842 Meter emporsteigt.<br />

Damit ist der Latemar zwar etwas<br />

niedriger als der Rosengarten, jedoch nicht<br />

weniger sehenswert und beeindruckend. In<br />

friedlicher Koexistenz stehen sie Seite an<br />

Seite in den zum Weltkulturerbe ernannten<br />

<strong>Dolomiten</strong>, zwei steigernde, graue Denkmäler.<br />

Bewegt man sich abseits der beiden Gebirgsketten<br />

durch diesen Teil Südtirols, sind<br />

es insbesondere drei Ortschaften, die den<br />

Charakter des Landstriches prägen: Deutschofen,<br />

Welschnofen und Steinegg.<br />

©pedaliéro #01/10


Nova Levante, so lautet der italienische Name<br />

der Gemeinde Welschnofen. Im hinteren Teil<br />

des Eggentales gelegen, circa 20 Kilometer<br />

von der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen,<br />

erstreckt sich Welschnofen vor der beeindruckenden<br />

Kulisse des Latemars und des Rosengartens.<br />

Knapp 2.000 Menschen wohnen<br />

auf einer Meereshöhe zwischen 850 Meter<br />

(Birchabruck) und 2.842 Meter (Rosengarten),<br />

sind alle Gästebetten belegt, wird die<br />

Einwohnerzahl mehr als verdoppelt.<br />

Welschnofen-Karersee gehört seit dem Jahr<br />

2006 der Organisation „Perle der Alpen an“<br />

und setzt sich für Umweltschutz und sanfte<br />

Mobilität ein. Linienbusse, Bergbahnen bis<br />

auf eine Höhe von 2.200 Meter, beste Bedingungen<br />

für Mountainbikes, Reiten, Kutschenfahrten<br />

und organisierte Tagesfahrten ermöglichen<br />

ein Fortbewegen ohne Auto.<br />

Von Bozen führt die Staatsstraße SS 241, auch<br />

bekannt als <strong>Dolomiten</strong>straße, durch das Eggental<br />

nach Welschnofen, passiert den Karersee<br />

und schlängelt sich hinauf zum Karerpass.<br />

Im Winter tummeln sich hier oben die Wintersportler,<br />

der Sommer gehört Wanderern<br />

und Radfahrern. Die landschaftlich sehr reizvolle<br />

Lage und das breite touristische Angebot<br />

machen Welschenofen als Urlaubsziel sehr<br />

attraktiv. Der Winter- und auch Sommertourismus<br />

spielt somit eine wichtige wirtschaftliche<br />

Rolle.<br />

Auf dem Karerpass befindet sich auch das<br />

legendäre Grand Hotel. Es wurde 1896 zusammen<br />

mit der neuen Straße zum Karerpass<br />

hinauf eingeweiht. Zahlreiche Persönlichkeiten<br />

aus der ganzen Welt beherbergte<br />

das First-Class-Hotel, unter ihnen Winston<br />

Churchill, Kaiserin Sisi, den österreichischen<br />

Schriftsteller Arthur Schnitzler, Karl May<br />

oder die englische Kriminalschriftstellerin<br />

Agatha Christie. Letztere verbrachte mehrere<br />

Wochen hier und ließ sich im Grand Hotel<br />

Welschnofen<br />

bei ihrem Roman „The Big Four“ (Pirot und<br />

die vier Großen) von der Landschaft rund um<br />

den Karersee inspirieren. Seine Lösung findet<br />

der Krimi im „Labyrinth“, einem bekannten<br />

Bergsturzgebiet unterhalb der Latemar-Spitze.<br />

Seit 2007 gibt es für die Touristen im Gebiet<br />

Rosengarten- Latemar die „Mobilcard“. Mit<br />

ihr kann man gegen eine Gebühr von acht<br />

Euro innerhalb von sieben Tagen sämtliche<br />

Busse benutzen. Kinder bis sechs Jahre fahren<br />

kostenlos, von sechs bis 16 Jahren müssen nur<br />

vier Euro bezahlt werden. Die Busse fahren im<br />

Stundentakt, folgende Linien können mit der<br />

Mobilcard genutzt werden:<br />

Linie 180:<br />

Bozen, Welschnofen, Vigo<br />

Linie 181:<br />

Bozen, Deutschnofen, Weissenstein (inklusive<br />

Fahrten nach Eggen und Obereggen)<br />

Linie 182:<br />

Bozen, Steinegg, Birchabruck<br />

Linie 185:<br />

Bozen, Tiers, Karerpass<br />

Linie 176:<br />

Tiers, Ums, Völs, Seis<br />

Alle städtischen Linien in Bozen (Sasa)<br />

Für weitere Informationen:<br />

www.mobilcard.info<br />

Infos<br />

Welschnofen<br />

(italienisch Nova Levante)<br />

Tourismusverein Welschnofen-Karersee<br />

Karerseestraße 21<br />

39056 Welschnofen, Südtirol, Italien<br />

Tel. +39 0471 613126<br />

Fax +39 0471 613360<br />

www.welschnofen.com<br />

info@welschnofen.com<br />

©pedaliéro #01/10 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild mitte: Kurt Resch °Übrige Bilder: Andreas Sawitzki<br />

67


Deutschnofen<br />

Auf der Hochfläche des Reggelberges liegt die<br />

Ortschaft Deutschnofen. Fast 70 Prozent des<br />

Gemeindegebietes, das sich im nördlichen<br />

Teil des Hochplateaus befindet, werden von<br />

Wald eingenommen. Im Brandental liegt auf<br />

418 Höhenmetern der tiefste Punkt der Gemeinde,<br />

der höchste Punkt ist das Eggentaler<br />

Horn am Latemar mit 2.799 Höhenmetern.<br />

Viel Höhendifferenz und viel Wald also, was<br />

Mountainbiker besonders freut! Trotz der gästefreundlichen<br />

Ausrichtung wird auf sanften<br />

Tourismus gesetzt, was die Mitgliedschaft in<br />

der Kooperation „Alpine Pearls“ beinhaltet.<br />

Nicht weit entfernt von Deutschnofen liegt<br />

Maria Weißenstein, der bekannteste Wallfahrtsort<br />

Südtirols. Dieser fand seinen<br />

Ursprung bereits im Jahr 1553. Da erschien<br />

Maria dem Bergbauern Leonhard Weißensteiner,<br />

der ihr zum Dank eine kleine Kapelle<br />

68<br />

^Text: Andreas Sawitzki °Bild links unten: Kurt Resch °Übrige Bilder: Marco Knopp<br />

baute. Heute kann man dort um Hilfe beten,<br />

zahlreiche Pilger zieht es seitdem<br />

alljährlich in den Wallfahrtsort.<br />

Seit dem 12. Jahrhundert ist die Gemeinde<br />

besiedelt, zu der die drei Ortschaften<br />

Deutschnofen, Eggen und Petersberg gehören.<br />

Rund 3.700 Einwohner wohnen dort am Fuße<br />

des Latemars, in traumhaft schöner Landschaft.<br />

Liebhaber der Berge werden von prachtvollen<br />

Gebirgsketten verwöhnt, wie sie es nur<br />

die <strong>Dolomiten</strong> bieten. Blühende Wiesen und<br />

grüne Wälder sind der perfekte Startpunkt für<br />

ausgiebige Ausflüge in die Landschaft, Panoramawege<br />

locken mit gigantischen Aussichten,<br />

der Charme der Reggelberger Hochfläche<br />

verzaubert nicht nur Naturfans. Besonders gut<br />

erkundet man diese Gegend natürlich mit dem<br />

Rad, ein großes Netz an Forstwegen und Singletrails<br />

kann leise rollend entdeckt werden.<br />

Auch im Winter sind Gäste in Deutschofen gut<br />

aufgehoben, die schnell erreichbaren Wintersportgebiete<br />

bieten perfekte Bedingungen für<br />

Skifahrer, Snowboarder oder Skilangläufer.<br />

Der schneereiche Tag klingt in einer der vielen<br />

gemütlichen Hütten aus, anschließend kann<br />

beim Mondscheinrodeln mit viel Spaß die<br />

letzte Abfahrt genommen werden!<br />

Infos<br />

Deutschnofen<br />

(italienisch Nova Ponente)<br />

Tourismusverein Eggental<br />

39050 Deutschnofen, Südtirol, Italien<br />

Tel. +39 0471 616567<br />

Fax. +39 0471 616727<br />

Mail: info@eggental.com<br />

©pedaliéro #01/10


Im Herzen der <strong>Dolomiten</strong> befindet sich<br />

das schöne Örtchen Steinegg. Das kleine<br />

Bergdörfchen in der Nähe der Stadt Bozen<br />

liegt in der Gemeinde Karneid auf einer<br />

Meereshöhe von 275 bis 1.650 Meter. Es<br />

umfasst die Orte Steinegg, Gummer, Karneid,<br />

Kardaun, Blumau und Breien. Dieses<br />

außergewöhnliche Gebiet liegt am Tor zur<br />

<strong>Dolomiten</strong>straße im Herzen des Rosengarten-Latemar-Gebietes.<br />

Ein mildes Klima, viele Wander- und Radwege,<br />

beeindruckende Panoramablicke und<br />

die Herzlichkeit der Menschen heißen den<br />

Urlauber willkommen. In unmittelbarer<br />

Umgebung lässt sich eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten<br />

entdecken, wie die Erdpyramiden<br />

von Steinegg, die Burg Karneid, die<br />

Landeshauptstadt Bozen, die Kurstadt Meran,<br />

die Seiseralm, der Ritten mit der historischen<br />

Rittner Bahn, dem Rittner Horn und dem<br />

Bienenmuseum, den Wallfahrtsort Maria<br />

Weißenstein, das Touriseum und die Gärten<br />

von Schloss Trauttmansdorff, den Kalterer-<br />

und Montigglersee, das Grödnertal und unzählige<br />

Schlösser, Burgen und Museen.<br />

Steinegg präsentiert sich als ideales Bikerevier.<br />

Bereits an Ostern beginnt die Saison<br />

für Biker und geht bis Allerheiligen Anfang<br />

November. Viele Singletrails am Fuße der<br />

<strong>Dolomiten</strong> begeistern die Mountainbiker, die<br />

anschließend in einer der vielen bikerfreundlichen<br />

Einkehrmöglichkeiten inmitten weiter<br />

Almwiesen Erholung finden.<br />

Eine Bikeschule mit Bikeguides sowie Freeridetouren<br />

erweitern das Programm ebenso wie<br />

ein Bikehotel und weitere Unterkünfte für<br />

jeden Geldbeutel. Wer noch mehr mit dem<br />

Bike sehen will, kann mit Biketaxi und Seilbahnen<br />

seinen Aktionsradius erweitern.<br />

Steinegg<br />

Um das Angebot für Mountainbiker weiter<br />

auszubauen, wird derzeit ein 800 Kilometer<br />

langes Routennetz mit GPS erfasst und<br />

offiziell ausgeschildert. Bikekarten werden auf<br />

den aktuellen Stand gebracht, Webseite mit<br />

News, GPS-Routenplaner und vielen Infos<br />

auf höchstem Niveau präsentiert. Besonderen<br />

Wert legt die Region auf den Biketransport mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln und die Anbindung<br />

der Dörfer an das Radwegenetz in Bozen.<br />

Infos<br />

Steinegg<br />

(italienisch Collepietra)<br />

Tourismusverein Steinegg<br />

39053 Steinegg, Südtirol, Italien<br />

Tel. +39 0471 376574<br />

Fax +39 0471 376760<br />

www.steinegg.com<br />

info@steinegg.com<br />

©pedaliéro #01/10 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Kurt Resch<br />

69


Bozen<br />

Nicht auslassen sollte man einen Ausflug ins nah gelegen Bozen. Die Hauptstadt<br />

Südtirols liegt nur 20 Kilometer von Welschnofen entfernt an der<br />

Brennerautobahn, auf halbem Weg zwischen Innsbruck und Verona.<br />

Bei einem Besuch in der Altstadt kann man die Bozner Lauben entdecken,<br />

eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die gotischen Arkaden fungieren<br />

auch noch heute als Einkaufszentrum und sind charakteristisch für das Bild<br />

der Stadt, die zwischen Historie und Moderne lebt. Am Ende der Laubengasse<br />

kann man den Obstmarkt finden. Dutzende Marktstände bieten in<br />

bunter Vielfalt Früchte, Gemüse, Schinken, Speck oder Käse an, meist einheimische<br />

Produkte von erstklassiger Qualität. Allein schon für das Auge ein<br />

wahrer Leckerbissen, der sich auf dem Gaumen fortsetzt.<br />

Ist man eher kulturell interessiert, bieten Stadttheater oder Konzerthaus ein<br />

abwechslungsreiches Programm, für das sich auch eine abendliche Anreise<br />

allemal lohnt.<br />

Ebenfalls lohnenswert ist der Besuch eines der vielen Museen, wie beispielsweise<br />

dem MMM. Diese Kürzel steht für Messner Mountain Museum und<br />

ist ein Museumsprojekt des bekannten Bergsteigers Reinhold Messner. Und<br />

noch eine weitere Berühmtheit ist in Bozen zu Hause: Im Archäologiemuseum<br />

kann man der wohl bekanntesten Mumie der Welt, „Ötzi“, einen Besuch<br />

abstatten!<br />

Der Reiz Bozens lässt sich also auf vielfältige Weisen entdecken, ob beim<br />

Macchiato in einem der vielen Straßencafés oder beim Besuch des Bozner<br />

Domes – das besondere Flair wird immer in Erinnerung bleiben.<br />

70<br />

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Toniolo<br />

Seilbahn Bozen –<br />

Oberbozen auf den Ritten<br />

Die Verkehrsverbindung zwischen Ritten und<br />

Bozen hat eine lange Tradition, denn bereits<br />

vor über 100 Jahren fuhren die Bozner mit<br />

der Zahnradbahn vom Waltherplatz auf den<br />

Ritten. 2009 hat eine 3-S-Bahn den Betrieb<br />

aufgenommen.<br />

Fahrplan der neuen Rittner Seilbahn durchgehend<br />

von 6.40 bis 23 Uhr an Werktagen und<br />

von 7.10 bis 23 Uhr an Sonn- und Feiertagen,<br />

letzte Kursfahrt um 22.48 Uhr. Parkmöglichkeit<br />

an der Talstation der Rittner Seilbahn<br />

zum Stundentarif von € 1,30. Der Parkplatz<br />

bei der Seilbahn Kohlern ist kostenlos.<br />

Infos<br />

Seilbahn Bozen – Oberbozen auf den Ritten<br />

Rittenstraße, via Renon 12<br />

39100 Bozen, Südtirol, Italien<br />

Saison: ganzjährig geöffnet<br />

Meereshöhe Talstation: 270 m<br />

Meereshöhe Bergstation: 1.100 m<br />

Bikeshop: Bike Sport Klammer, Entfernung<br />

Shop von der Seilbahn: 2 km<br />

www.bolzano-bozen.it/de/seilbahnen.htm<br />

www.bikehotel-suedtirol.com<br />

Seilbahn Bozen – Kohlern<br />

Die Fahrt mit der Kohlerer Seilbahn ist wie<br />

ein Sprung in die Vergangenheit. Sie ist die<br />

älteste Personenseilbahn der Welt. Die alte<br />

Gondel ist an der Bergstation ausgestellt. Dank<br />

der Intuition des Gastwirtes Josef Staffler kann<br />

sich Bozen einer absoluten Weltbestleistung<br />

rühmen: Hier fand am 29. Juni 1908 die erste<br />

Personenbeförderung mit einer Schwebebahn<br />

statt. Heute wie damals verzaubert Kohlern<br />

dank der unvergleichbaren Aussicht auf die<br />

Stadt und dem beeindruckenden Panorama<br />

auf die umliegenden Berge. Die mittlerweile<br />

mehrmals erneuerte und nach und nach<br />

schneller und sicherer gewordene Kohlerer<br />

Seilbahn hat letztes Jahr am 29. Juni ihren<br />

hundertsten Geburtstag gefeiert.<br />

©pedaliéro #01/10


Für Freerider und Downhiller<br />

Die Seilbahn nach Kohlern wird im Frühjahr,<br />

besonders am Wochenende, von<br />

Downhiller belagert. Die Abfahrten sind<br />

meist ab März schneefrei. Das hat sich inzwischen<br />

auch bei Zeitschriften und Firmen<br />

herumgesprochen, die ihr Material dort<br />

fleißig testen.<br />

Strecken<br />

Zur Verfügung stehen eine Downhillstrecke<br />

(Nr. 4) mit zwei Varianten und eine Freeridestrecke<br />

über Weg Nr. 1 und Schulsteig.<br />

Achtung, das sind keine Downhillstrecken,<br />

gefahren wird auf Wanderwegen!<br />

Infos<br />

Seilbahn Bozen – Kohlern<br />

Kampillerweg 7<br />

39100 Bozen, Südtirol, Italien<br />

Saison: ganzjährig geöffnet<br />

Meereshöhe Talstation: 270 m<br />

Meereshöhe Bergstation: 1.100 m<br />

Bikeshop: Bike Sport Klammer, Entfernung<br />

Shop von der Seilbahn: 2,5 km<br />

www.bolzano-bozen.it/de/seilbahnen.htm<br />

www.bikehotel-suedtirol.com<br />

Seilbahn Bozen – Jenesien<br />

Vom Hochplateau des Salten gibt es den<br />

unbestritten schönsten Rosengartenausblick.<br />

Ein unvergessliches Erlebnis sind die<br />

Sonnenuntergänge, wenn die <strong>Dolomiten</strong> im<br />

Abendrot erglühen. Das Hochplateau mit<br />

Tannen, Lärchen und Kiefern erstreckt sich<br />

bis zum Meraner Land mit zahlreichen Bikerouten<br />

und Einkehrmöglichkeiten.<br />

In der Kabine ist nur Platz für fünf Biker!<br />

Für Freerider gibt es eine wunderschöne<br />

Abfahrt über die Trails und Wege mit der<br />

Markierung 2A, 6 und 9!<br />

Infos<br />

Seilbahn Bozen – Jenesien<br />

Rafensteinstraße, via Rafenstein 15<br />

39100 Bozen, Südtirol, Italien<br />

Tel.: +39 0471 978436<br />

Saison: ganzjährig geöffnet<br />

Meereshöhe Talstation: 270 m<br />

Meereshöhe Bergstation: 1.100 m<br />

www.bolzano-bozen.it/de/seilbahnen.htm<br />

www.bikehotel-suedtirol.com<br />

Sessellift Laurin I ab Welschnofen bis zur<br />

Frommer Alm<br />

Die Seilbahn erreicht man von Welschnofen<br />

aus, muss dabei aber auf 1,6 Kilometer<br />

200 Höhenmeter hochradeln. Die<br />

Seilbahn führt vom Hotel Rosengarten bis<br />

zum Frommer an der Nigerstraße. Leider<br />

gibt es direkt beim Lift keine geeigneten<br />

Wege zum Freeriden, die Seilbahn eignet<br />

sich daher eher zur Überwindung der 400<br />

Höhenmeter, um dann die Tour unter<br />

dem Rosengarten weiterzufahren. Ideal<br />

zum Beispiel als Verlängerung der Latemarumrundung<br />

oder zum Weiterfahren nach<br />

Tiers, Steinegg, Fassatal oder Obereggen.<br />

Infos<br />

Ski Area Carezza<br />

39056 Karersee, Südtirol, Italien<br />

Tel.: +39 0471 612527<br />

Saison von: Anfang Juni<br />

Saison bis: Ende September<br />

Meereshöhe Talstation: 1.330 m<br />

Meereshöhe Bergstation: 1.730 m<br />

www.carezza.it | info@carezza.it<br />

www.bikehotel-suedtirol.com<br />

Seilbahn Predazzo – Gardone – Passo Feudo<br />

Von Predazzo führt eine Gondelbahn hinauf<br />

zur Baita Gardoné. In der urigen Almhütte<br />

kann man einkehren und gut essen.<br />

Wer Lust hat, kann mit dem Alpin-Bob<br />

eine Abfahrt wagen.<br />

Ab Gardone fährt man mit dem Sessellift<br />

weiter hinauf zum Passo Feudo (Satteljoch).<br />

Über die Zischg-Garnischgalm kann<br />

man dann weiter nach Obereggen oder<br />

Seilbahnen<br />

hinunter nach Pampeago und weiter ins<br />

Fassatal fahren.<br />

Empfohlenen Biketour<br />

Die Freeridetour rund um den Latemar, die<br />

Latemarumrundung. Wird bei Krauti´s Bike<br />

Academy wöchentlich angeboten.<br />

Mehr Infos auf www.krauti.it<br />

Zum Downhillen gibt es leider keine<br />

geeigneten Abfahrten.<br />

Infos<br />

Località Stalimen<br />

39050 Predazzo, Südtirol, Italien<br />

Tel.: +39 0462 502929<br />

Saison von: Ende Juni<br />

Saison bis: Ende September<br />

Meereshöhe Talstation: 1.050 m<br />

Meereshöhe Bergstation: 2.200 m<br />

www.latemar.it<br />

predazzo@latemar.it<br />

www.bikehotel-suedtirol.com<br />

Weitere Infos über alle Seilbahnen in Südtirol,<br />

die Bikes mitnehmen, unter:<br />

www.bikehotel-suedtirol.com<br />

©pedaliéro #01/10 71


Südtiroler Mountainbike-Guides<br />

Mauro Tumler<br />

Kaum jemand kennt die Gegend um den<br />

Rosengarten und den Latemar so gut wie die<br />

Südtiroler Mountainbike-Guides. Mauro<br />

Tumler ist Präsident der Vereinigung und<br />

zust ändig für Ausbildung und Fortbildung der<br />

Guides. Im Interview erklärt er, aus welchem<br />

Holz ein echter Bikeguide geschnit zt sein<br />

muss!<br />

ReiseSpezial: Der Job des Bikeguides ist sicher<br />

kein Allerweltsjob. Welche Fähigkeit en muss<br />

man dazu mit bringen? Reicht es, ein guter<br />

Radfahrer zu sein?<br />

Mauro Tumler: „Ein guter Bikeguide sollte natürlich ein<br />

guter Radfahrer sein, zusätzlich muss er aber auch eine gute<br />

Kondit ion, solides technisches Wissen und ein sicheres und<br />

professionelles Auft reten mit bringen. Zudem sollte man entscheidungssicher<br />

sein und gute Führungsqualit äten besit zen,<br />

und vor allem Freude an dieser Sportart haben!“<br />

Worauf legt ihr bei eurer Ausbildung besonderen<br />

Wert?<br />

„Neben Fahrtechnik, Planung von Touren, Material, Kondit<br />

ion und Erst er Hilfe legen wir großen Wert darauf, dass<br />

„unsere“ Guides den Asp ekt Umwelt und Natur, Wissenswertes<br />

über Land und Leute und einen angenehmen, professionellen<br />

Führungsst il erlernen. Die gest ellten Aufgaben bei<br />

den Südtiroler Bikeschulen vermit teln den Teilnehmern zusätzlich<br />

die praktische Komponente, sie erlernen vor Ort den<br />

Ablauf einer geführten Tour oder eines Fahrtechnikkurses.“<br />

72<br />

Wie läuft die Ausbildung ab?<br />

Gibt es eine Prüfung?<br />

„Unsere Ausbildung läuft wie folgt ab: Nach der dreist<br />

ündigen Aufnahmeprüfung gi bt es an drei Tagen je drei<br />

Ausbildungsblöcke mit anschließender Abschlussp rüfung.<br />

Danach muss ein Marathonrennen mit 1.500 Höhenmeter<br />

und ca. 60 Kilometer Länge absolviert werden. Es folgt die<br />

Teilnahme an zwei Fahrtechniktrainings und an drei geführten<br />

Touren bei einer Südtiroler MTB-Schule. Zum Schluss<br />

muss noch ein Erst e-Hilfe-Kurs gemacht werden. Insgesamt<br />

dauert die Ausbildung rund 130 Stunden!“<br />

Wie wichtig ist die soziale Kompetenz eines<br />

Bikeguides?<br />

„Zusätzlich zu den technischen und sp ortlichen Kompetenzen,<br />

die ein Guide besit zen sollte, ist die soziale Kompetenz<br />

sehr wichtig. Bei Fahrtechnikkursen, geführten Touren<br />

mit Erwachsenen oder Kindern und Mehrtagest ouren<br />

verbringt der Guide viele Stunden mit seinen Gäst en. Diese<br />

haben meist verschiedene Fähigkeit en, Kondit ion, Material<br />

und sp rechen oft auch eine andere Sprache. Der Guide muss<br />

Entscheidungen über Gruppengrößen, Schwierigkeit sgrad<br />

oder ein eventuelles Abbrechen einer Tour treff en und ist<br />

deshalb maßgeblich für die Zufr iedenheit und Sicherheit der<br />

Gäst e verantw ortlich.“<br />

Wie viele Bikeguides sind in eurem Verband<br />

organisiert?<br />

„In unserm Verband sind zurzeit 65 Mit glieder eingeschrieben,<br />

davon acht Frauen.“<br />

Was kann ein Gast erwarten, wenn er<br />

mit einem Bikeguide auf Tour geht?<br />

„Unsere Gäst e erwartet ein professionell ausgebildeter<br />

Guide, der unzählige Touren seiner Umgebung kennt, Hilfe<br />

bei technischen Pannen leist et, Führungsst il mit bringt und<br />

Sicherheit , Fahrsp aß sowie Interessantes über die Umgebung<br />

vermit teln kann.“<br />

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit<br />

den<br />

Hotels? Gibt es jeweils fest e Guides oder ist<br />

es ein<br />

rotierendes Syst em?<br />

„Die Zusammenarbeit mit den Hotels funktioniert auf un-<br />

^Text: Andreas Sawitzki °Bild links oben: Mauro Tumler °Bild rechts unten: Andreas Sawitzki °Bild rechts oben: Kurt Resch<br />

terschiedliche Art und Weise. Da sind zum einen Hotels, die<br />

ihre Guides in jeder Saison beschäft igen, als fest e Stelle oder<br />

auf Abruf. Zum anderen gi bt es Mountainbikeschulen, die<br />

mehreren Hotels die Dienst leist ung „Guide“ zur Verfügung<br />

st ellen. Schlussendlich wären da noch die Tourismusvereine,<br />

die für eine ganze Regi on einen oder mehrere Guides organisieren.<br />

Das passiert allerdings eher selten.“<br />

An wen kann sich der Gast wenden,<br />

wenn er einen Bikeguide sucht?<br />

„Wer ganz aktuell einen Guide möchte, der fi ndet auf<br />

unserer Homepage www.suedtiroler-mountainbikeguide.<br />

com sämtliche Adressen von Bikeguides und Bikeschulen aus<br />

Südtirol. Da kann er sich bedenkenlos einen heraussuchen,<br />

denn alle dort aufgeführten Guides sind geprüft e Experten<br />

und bringen viele Tausend Kilometer Erfahrung in einer der<br />

schönst en Bikeregi onen der Welt mit !“<br />

Mauro, vielen Dank für das Gesp räch!<br />

Infos<br />

Eine dieser ausgewählten Mountainbikeschulen<br />

in Südtirol ist Krauti´s Bike Academy Rosengarten<br />

Latemar. Alles über das Programm<br />

und das Angebot der geprüft en Guides unter:<br />

www.krauti.it<br />

©pedaliéro #01/10


Ihr Partner für alle Bike-Info‘s und der Hotel- bzw. Unterkunftssuche!<br />

Tourismusverein Eggental<br />

Dorf 9/A<br />

39050 Deutschnofen (Italien)<br />

Tel. +39 0471 616567 Fax. +39 0471 616727<br />

www.eggental.com info@eggental.com


Mountainbike Südtirol<br />

Ein Ferienangebot aus Südtirol<br />

www.bikehotels.it<br />

Bikehotels Südtirol<br />

Südtirols spezialisierte Unterkünfte für Mountainbiker • 2010<br />

Logisch, nirgendwo sind Mountainbiker besser<br />

aufgehoben als in einem Mountainbikehotel!<br />

Aber was macht ein Mountainbikehotel<br />

eigentlich aus? Reicht es, einen Fahrradkeller<br />

zu haben und eine Luftpumpe zur kostenlosen<br />

Nutzung bereitzustellen?<br />

Um Licht in den Dschungel zu bringen und<br />

die Betriebe aufeinander abzustimmen, wurden<br />

eigene Standards entwickelt, die unter<br />

dem Label „Mountainbike Südtirol“ zusammengefasst<br />

wurden. Dabei unterscheiden sich<br />

drei grundsätzliche Kategorien von Betrieben.<br />

1. Bikefreundliche Nichtbeherbergungsbetriebe<br />

wie Bikeschulen, Shops,<br />

Almhütten etc.<br />

2. Bikefreundliche Beherbergungsbetriebe<br />

3. Bikespezialisierte Beherbergungsbetriebe<br />

In der ersten Kategorie, den bikefreundlichen<br />

Nichtbeherbergungsbetrieben,<br />

erwarten den Radler folgende Standards:<br />

- Hilfestellung bei der Routenplanung<br />

- Tourenkarte mit mindestens 20<br />

Tourenvorschlägen der Mountainbikeregion<br />

- Infomappe<br />

- Leichte, kohlehydratreiche und<br />

fettarme Gerichte für Sportler *)<br />

- Abschließbarer Fahrradständer vor<br />

dem Haus in Sichtweite der Esstische<br />

- Montageständer<br />

- Werkzeugkiste mit den wichtigsten Ersatzteilen<br />

Die zweite Kategorie, bikefreundliche<br />

Beherbergungsbetriebe, bietet außerdem<br />

folgende Standards:<br />

- Hochwertige Leihräder werden vom Hotel<br />

für den nächsten Tag organisiert **),<br />

abschließbarer Fahrradraum mit Werkstatt<br />

- Einrichtung zum Trocknen<br />

von Bikebekleidung<br />

- Wäscheservice **)<br />

- Waschplatz fürs Bike mit Bürsten,<br />

Schwamm, Putzmittel und Wasserschlauch<br />

- Reichhaltiges Frühstück mit Müsli und<br />

frischem Obst, kalte Gerichte<br />

am Nachmittag *) **)<br />

- Tourenverpflegung/Lunchpaket **)<br />

- Täglich aktuelle Wetterinfos<br />

Noch mehr zu bieten hat die dritte<br />

Kategorie, die bikespezialisierten<br />

Beherbergungsbetriebe:<br />

- Wöchentlich werden mindestens drei<br />

geführte Biketouren veranstaltet<br />

- Alle geführten Touren in zwei<br />

Leistungsgruppen am selben Tag<br />

- Begleitung durch geprüfte Bikeguides<br />

- Der Bikeguide führt Touren<br />

Mountainbike<br />

Taxi Arnold<br />

+39 348 7466036<br />

Deutschnofen<br />

arnold.hofer@rolmail.net<br />

www.taxiarnold.it<br />

> Südtirolweiter Mountainbiketransport<br />

> Hotelshuttle Hotelshuttle zur Mountainbiketour


ereits ab einer Person und<br />

organisiert Fahrtechnikkurse<br />

- Schaukasten mit Biketrikots,<br />

Tourenkarten, Energieriegel usw.<br />

- GPS-Verleih<br />

- Enge Kooperation mit einem Bikeshop,<br />

für schnelle Reparatur der Bikes<br />

- Zusätzliche Informationen in der Infomappe:<br />

Wochenprogramm der geführten Touren,<br />

Preisliste geführte Touren, Wochenpauschalen,<br />

Trikots usw., Vorstellung der<br />

Bikeguides<br />

- Sauna und/oder Dampfbad<br />

- Massage **)<br />

- Energieriegel**)<br />

- Spezielle Bikepauschalen, mit integrierten<br />

Zusatzleistungen für Mountainbiker, z.B.<br />

sieben Tage Halbpension, drei bis fünf<br />

geführte Biketouren in zwei Leistungsgruppen,<br />

sechs Energieriegel<br />

*) gilt nicht für Beherbergungsbetriebe ohne<br />

Ausschank und Verpflegung sowie für Shops<br />

**) kann gegen Gebühr angeboten werden<br />

Den kompletten Katalog gibt es als Download,<br />

zum Durchblättern oder zum Bestellen auf<br />

www.bikehotel-suedtirol.com<br />

Virtuell reisen<br />

Radeln im Internet<br />

Einfach auf eigene Faus losdüsen! Das ist für manche Mountainbiker die<br />

wahre Freiheit! Nur – wie öde ist es, wenn man sich ständig verfährt? Keine<br />

Angst, auch in diesem Falle gibt es für das Gebiet Rosengarten – Latemar<br />

ein Top-Feature. Unter www.bikehotel-suedtirol.it gibt es über 30 Mountainbiketouren<br />

zum Nachfahren. Das Tolle daran: Mit einem Klick auf<br />

eine Tour werden nicht nur die Standardinformationen wie Streckenlänge,<br />

Höhenmeter, Fahrzeit oder Schwierigkeitsgrad angezeigt, nein, auch die<br />

Bodenbeschaffenheiten, wie Asphalt, Forstweg, Trail etc. wird anteilsmäßig<br />

exakt aufgeführt. Auf der Übersichtskarte sind die Touren beliebig zu<br />

erweitern, außerdem werden Sehenswürdigkeiten sowie Unterkünfte und<br />

Servicebetriebe neben der Strecke genau angezeigt. Die komplette Tour kann<br />

allerdings nicht nur am Computer angeschaut werden, es steht selbstverständlich<br />

auch ein Track im KML- oder GPX-Format zum Download bereit,<br />

der direkt auf das eigene GPS gespielt werden kann. Das Ganze ist kostenlos,<br />

und wer es schafft im Urlaub alle 31 Touren zu fahren, bekommt von uns ein<br />

Weißbier spendiert! Also einfach mal vorbeigesurft und schon mal Lust bekommen<br />

auf die wundervollen Touren im Rosengarten-Latemar-Gebiet!<br />

©pedaliéro #01/10 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Knopp<br />

75


Taxi, Taxi!<br />

Natürlich fahren Mountainbiker am liebsten auf zwei Rädern, wenn<br />

die Runde aber mal etwas größer werden oder ein besonderes Ziel<br />

angesteuert werden soll, leistet das Biketaxi von Paul Hofer beste<br />

Dienste. Schnell sind die Bikes auf dem speziellen Anhänger verstaut,<br />

und das Taxi düst los zum gewünschten Ausgangspunkt in den<br />

<strong>Dolomiten</strong>. Ideal für Urlauber, die noch mehr sehen wollen und<br />

ihren Aktionsradius vergrößern möchten! Selbstverständlich kann<br />

auch eine Abholung vereinbart werden, um die Biker wieder bequem<br />

in die Unterkunft zu befördern. Der Biketaxi-Preis im Eggental<br />

beträgt für die Hinfahrt € 8,00, für die Hin- und Rückfahrt €<br />

12,00 bei mindestens fünf Personen. Falls weniger als fünf Personen<br />

transportiert werden müssen, wird ein Preis von € 1,20 pro Kilometer<br />

verrechnet. Das Taxi muss einen Tag vorher bestellt werden.<br />

Nähere Informationen dazu bei<br />

Paul Hofer<br />

Egeregg Nr. 22<br />

39050 Deutschnofen, Südtirol, Italien<br />

Tel. +39 0471 616338<br />

Mob +39 0349 2821927<br />

info@hofertaxi.it<br />

www.hofertaxi.it<br />

Arnold Hofer<br />

24-Stunden-Service, 7 Tage die Woche<br />

Hauptstraße 46<br />

39050 Deutschnofen, Südtirol, Italien<br />

Mob. +39 0348 7466036<br />

www.taxiarnold.it<br />

76 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Knopp<br />

Paul‘s Radwerkstatt<br />

Direkt am Ortsrand von Deutschnofen befindet sich der Bikeshop<br />

von Paul Hofer. Ein umfangreiches Sortiment wartet<br />

dort auf die Bikegäste, Top-Marken wie Ghost Bikes oder<br />

Jeantex-Sportswear stehen zum Kauf bereit. In der shopeigenen<br />

Werkstatt können Reparaturen erledigt oder eine Wartung<br />

durchgeführt werden.<br />

Wer lieber ohne Fahrrad verreisen möchte, kann sich aus dem<br />

Ghost-Sortiment an Leihrädern seine Größe und Ausführung<br />

heraussuchen. Am besten vorher anrufen, um das passende<br />

Bike vorzubestellen!<br />

Eine Liste der Leihbikes findet man unter:<br />

http://ghost-bike.it/servicemw.htm<br />

Paul‘s Radwerkstatt<br />

Egeregg Nr. 22<br />

39050 Deutschnofen, Südtirol, Italien<br />

Tel. +39 0471 616338<br />

Mobil +39 349 2821927<br />

pauls@ghost-bike.it<br />

www.ghost-bike.it<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo-Do 08.00-12.00 + 15.00-18.00<br />

Freitag 15.00-18.00<br />

Samstag 08.00-12.00<br />

©pedaliéro #01/10


Was nützen die schönsten Trails, Berge und<br />

Wälder, wenn es niemanden gibt, der im Hintergrund<br />

dafür sorgt, dass die Biker alles vorfinden,<br />

was es für einen gelungenen Mountainbikeurlaub<br />

braucht? Diese Aufgabe hat<br />

für die Region Rosengarten-Latemar das Bike<br />

Competence Center, kurz BCC, übernommen.<br />

Das Konsortium wurde von vier Pionieren<br />

des Mountainbikesports und des MTB-<br />

Tourismus gegründet, die allesamt seit über<br />

zehn Jahren in der Südtiroler Mountainbike-<br />

Szene arbeiten. Dieses schlagkräftige Team hat<br />

es sich zur Aufgabe gemacht, Bikeregionen in<br />

ihrer ganzen Komplexität von null aufzubauen,<br />

zu betreuen und erfolgreich auf den Markt<br />

einzuführen. Rosengarten-Latemar ist dabei<br />

die erste Bikeregion Südtirols, die im Rahmen<br />

von „Mountainbike Südtirol“ umgesetzt wird.<br />

Weitere Regionen sind bereits in Planung, das<br />

Ziel ist es, Südtirol zu einer der namenhaftesten<br />

Bikeregionen Europas zu machen.<br />

Durch die bereits bestehenden Initiativen<br />

rund um das Thema Alpine Pearls – Perlen<br />

der Alpen – ist die Entwicklung in Richtung<br />

Mountainbike nur logisch. Ein besonderes<br />

Augenmerk wird darauf gelegt, im Urlaub auf<br />

das Auto zu verzichten. Für mehr Erholung,<br />

klimafreundliche Aktivitäten und Nachhaltigkeit.<br />

Nach vielen erfolgreichen Einzelinitiativen<br />

von Hoteliers, die seit nahezu zehn Jahren<br />

der bekannten MTB-Angebotsgruppe Südtiroler<br />

Bikehotels angehören, welche seit 2009<br />

einfach nur „Mountainbike Südtirol“ heißt<br />

, und einzelnen Unternehmern, die bereits<br />

vor Jahren Pionierleistungen im Mountainbike-Dienstleistungsbereich<br />

mit MTB-Schulen<br />

oder MTB-Tourenkarten erbracht haben,<br />

steht die Region nun vor dem nächsten<br />

Schritt in Richtung Zukunft: Die Entwicklung<br />

und Einrichtung der ersten landesweiten<br />

Bike Competence Center<br />

„Mountainbike Südtirol“-Region, laut den<br />

hohen vorgegebenen Standards des Landesamtes<br />

für Tourismus. Mountainbikeschulen,<br />

Tourenkarten, Erschließung eines Wegenetzes,<br />

Koordination und Unterstützung der<br />

Gastbetriebe sind nur einige der Aufgaben,<br />

der sich das BCC widmet. Man sieht, der<br />

Mountainbiker ist in Südtirol bestens aufgehoben<br />

und kann einen Urlaub erleben, den<br />

er so schnell nicht vergisst.<br />

Consorzio BCC – Bike Competence Center<br />

Pillhof 105<br />

39057 Frangart/Appiano<br />

Alto Adige, Südtirol, Italien<br />

Tel.+39 0471 613046<br />

Fax +39 0471 614263<br />

www.bikecompetence.com<br />

info@bikecompetence.com<br />

©pedaliéro #01/10 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild links: Marco Knopp °Bild rechts: Kurt Resch<br />

77


Die Radhose der Zukunft Drei Farben – ein System!<br />

Nachgefr agt bei Jeantex-<br />

Geschäft sführer Hans Steiner<br />

Reise Spezial: Es gi bt<br />

wohl kaum ein Bekleidungsst<br />

ück beim<br />

Radfahren, das so<br />

sehr über Lust und<br />

Frust entscheiden<br />

kann, wie die Radhose. Ist das Polst er unbequem,<br />

kann die Tour zur Tortur werden. Welche Gedanken<br />

hat sich Jeantex zum Th ema Bikehose gemacht?<br />

Hans Steiner: „Wir haben besonders viel Energi e in die Entw icklung<br />

der Sit zpolst er gest eckt. In Zusammenarbeit mit dem unabhängi<br />

gen GEOBIOMIZED-Inst it ut aus Münst er wurden verschiedene<br />

Polst er entw orfen, die die maximale Druckbelast ung um bis zu 25<br />

Prozent reduzieren können. Aufgrund dieser Erkenntnisse entw arf<br />

Jeantex ein neues Hosenkonzept – für alle Radfahrty pen.“<br />

78<br />

Your perfect fit<br />

• Für ambitionierte Roadund<br />

MTB-Fahrer.<br />

• Mit extrem gebeugtem<br />

Oberkörper.<br />

• Sitzposition mit höchster<br />

Belastung<br />

im Schambereich.<br />

• Oberteile: Sehr<br />

körpernahe Passform<br />

mit kurzgeschnittener<br />

Frontpartie und<br />

deutlich verlängertem<br />

Rücken<br />

• Für sportliche Road<br />

Cross- und MTB-<br />

Fahrer.<br />

• Mit vorwiegend<br />

halbaufrechter<br />

Körperhaltung.<br />

• Sitzposition mit<br />

höchster Belastung<br />

im Dammbereich.<br />

• Passform der Oberteile<br />

körpernah mit<br />

verlängertem Rücken<br />

Wie sieht dieses Hosenkonzept aus?<br />

„Ziemlich bunt! Zumindest von innen. Wir arbeit en mit drei verschiedenen<br />

Farben: Rot, Gelb, Blau. Als ich vor fast sechs Jahren<br />

zu Jeantex kam, lagen 20 Hosen auf dem Boden meines Büros.<br />

Ich fr agte unseren Verkaufsleit er: „Welche Hose kann denn hier<br />

was und wie viel kost et sie?“ Daraufh in musst e dieser erst in jedes<br />

einzelne Hosenschild schauen, um mir die Frage beantw orten<br />

zu können. So gi ng das natürlich nicht! Wenn wir das nicht auf<br />

einen Blick erkennen können, wie geht es da dem Händler oder<br />

Kunden? Also wurde nach einem Syst em zur Kategorisierung der<br />

Hosen gesucht. Wir entschieden uns für ein Farbschema: Rot,<br />

Gelb, Blau!“<br />

Und was hat es mit diesen<br />

drei Farben genau auf sich?<br />

„Wir haben den drei Farben drei Sit zposit ionen auf dem Bike<br />

zugeordnet. Die Farbe Rot st eht für ‚Comfort’ und bedient den<br />

komfortorientierten Biker mit aufr echter Körperhaltung. Gelb<br />

Herren:<br />

Kurzarmtrikot<br />

ROM<br />

2-in-1<br />

Bikeshorts<br />

CALDARO<br />

Informationen unter www.jeantex.com<br />

Promotion!<br />

bedeutet ‚Performance’ und ist für den sp ortlichen Radler mit<br />

halbaufr echter Körperhaltung gedacht und schließlich gi bt es die<br />

Farbe Blau, für den ambit ionierten Fahrer mit extrem gebeugtem<br />

Oberkörper. Dieser fällt dann unter die Kategorie ‚Extreme’.<br />

Somit hat jede Hose eine Farbmarkierung, die anzeigt, welchen<br />

Härtegrad das Polst er besit zt. Nun kann man im Bikeshop auf<br />

den erst en Blick erkennen, welche Hose für wen gee ignet ist .<br />

Dieses Farbkonzept zieht sich außerdem durch einen großen Teil<br />

unsrer Bikekollektion! Alles in allem eine sehr übersichtliche<br />

Sache für den Radfahrer!“<br />

Und darf ich fr agen, welche<br />

Farbe Sie bevorzugen?<br />

„Ganz klar Rot! Denn Komfort geht bei mir über alles!“<br />

Herr Steiner, vielen Dank für das Gesp räch!<br />

www.jeantex.de<br />

Damen:<br />

Kurzarmtrikot<br />

BEATRICE<br />

2-in-1<br />

Bikeshorts<br />

BAGHERIA<br />

• Für komfortorientierte<br />

Biker.<br />

• Mit aufrechter Ober<br />

körperhaltung<br />

• Sitzposition mit<br />

höchster Belastung<br />

im Schambereich.<br />

• Bequeme Passform<br />

der Oberteile<br />

Extreme Performance Comfort<br />

Mountainbike Südtirol.indd 5 29.01.2010 14:30:14<br />

©pedaliéro #01/10


Die Wand<br />

Der Anstieg des Grauens<br />

Mittlerweile recht berühmt geworden ist der extrem steile Anstieg<br />

von Breien nach Steinegg, weil sich bisher schon einige<br />

Hundert Biker die Zähne an der Wand ausgebissen haben.<br />

Die Wand wird auch Zacherle genannt, denn der Zacherlehof<br />

liegt auf halbem Weg. Ob der Hof so heißt, weil es so zach<br />

(auf gut Deutsch zäh) ist, dort hinaufzukommen, ist nicht<br />

überliefert!<br />

Einige Daten zur Wand:<br />

Länge: 1,44 km<br />

Höhenmeter 250<br />

Steigung: durchschnittlich 25 %<br />

Maximale Steigung: 35 %<br />

Auch für erfahrene Bikespezialisten ist die Wand jedes Mal<br />

aufs Neue eine Herausforderung und durch den Umbau der<br />

Straße ist der Uphill noch schwieriger geworden. Im Hotel<br />

Steineggerhof gibt es sogar ein spezielles „Wand-Bezwinger-Trikot“!<br />

Verdienen kann es sich derjenige, der während<br />

seiner Urlaubswoche im Steineggerhof mindestens einmal die<br />

Wand hinaufgestrampelt ist.<br />

Promotion!<br />

Pension Tschantnaihof<br />

Mountainbiken in Südtirol!<br />

Der Tschantnaihof liegt inmitten der <strong>Dolomiten</strong> und ist ein<br />

idealer Ausgangspunkt für Biketouren im Rosengarten-Latemar-Gebiet.<br />

Unseren Mountainbiker-Gästen können wir einen<br />

Fahrradraum sowie viele Tourenvorschläge durch unsere<br />

herrliche Landschaft bieten. Dazu gibt es fünf Mal wöchentlich<br />

geführte Biketouren, mit den professionellen Guides<br />

unseres Partnerbetriebs.<br />

Wir bieten eine abwechslungsreiche gute Küche und ein<br />

reichhaltiges Frühstücksbuffet. Die Preise für Übernachtung<br />

und Halbpension beginnen ab € 38,00.<br />

Pension Tschantnaihof<br />

Fam. Lantschner Hubert<br />

Mitterstrich 174<br />

39053 Steinegg, Südtirol, Italien<br />

Tel.: +39 0471 376545<br />

www.tschantnaihof.com<br />

©pedaliéro #01/10 79


Rosengarten - Latemar im Überblick!<br />

80<br />

©pedaliéro #01/10


©pedaliéro #01/10 81


Abo<br />

Ein moralisches Angebot –<br />

das pedaliéro-Abonnement!<br />

pedaliéro - das Magazin für Geländeradsport:<br />

alle zwei Monate 100 Seiten vollgepackt mit<br />

allem, was Mountainbikern wirklich Spaß macht<br />

- ob CrossCountry, Touren, Downhill, Marathon,<br />

Street, Freeride oder Dirt. Alles über die<br />

neuesten Bikes, die interessantesten Typen, die<br />

besten Events und mit allen News aus der Welt<br />

des Mountainbikens!<br />

Lass dir den pedaliéro doch ganz bequem ins<br />

Haus bringen! 6 Mal im Jahr direkt in deinen<br />

Briefkasten für nur € 15,- in ganz Deutschland!<br />

Und aufgrund der großen Nachfrage gibt es<br />

das pedaliéro-Abo auch in Österreich und der<br />

Schweiz für € 24,-!<br />

Keine <strong>Ausgabe</strong> verpassen -und als Dankeschön<br />

gibt es diesmal für alle Neuabonnenten on Top:<br />

Die superleichten DB dressSocks von der Kultfirma<br />

Assos! Sitzen optimal am Fuß, ohne einzuengen<br />

und bieten jederzeit ein angenehmes<br />

Tragegefühl. Durch die Atmungsaktivität wird<br />

die Feuchtigkeit nach außen getragen, so dass<br />

Ihr Fuß immer trocken bleibt. Ebenso gibt die<br />

enthaltene Naturfaser ein kühles Gefühl auf der<br />

Haut. Mit kleinem ASSOS-DB- Logo. 70%<br />

Baumwolle, 30% Elasthan, Farben: schwarz oder<br />

weiß, Größen: 0 (35-38), I (39-42), II (43-<br />

45). Bitte angeben!<br />

Also nichts wie hingesurft zu www.pedaliero.de<br />

und Abo abschließen!<br />

82<br />

Herausgeber:<br />

Andreas Sawitzki &<br />

Michael Sawitzki-Rotermund<br />

„Reise Spezial“ ist eine<br />

Sonderausgabe des pedaliero –<br />

Magazin für Geländeradsport<br />

Redaktionsanschrift:<br />

pedaliero –<br />

Magazin für Geländeradsport<br />

Barkauer Straße 121 | 24145 Kiel<br />

Fon +49 (0) 431.719 74 14<br />

Fax +49 (0) 431.996 99 86<br />

post@pedaliero.de<br />

www.pedaliero.de<br />

Chefredakteur:<br />

Andreas Sawitzki<br />

Mitarbeiter an dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Marco Knopp, Eliane Lehmann,<br />

Falco Mille, Janine Nicolai,<br />

Michael Sawitzki-Rotermund,<br />

Kirsa Stoltenburg,<br />

Fotografen:<br />

Marco Knopp, Falco Mille,<br />

Kurt Resch, Andreas Sawitzki,<br />

Michael Sawitzki-Rotermund,<br />

Marco Toniolo<br />

Grafik & Layout<br />

formklang<br />

Holtenauer Str. 256<br />

24106 Kiel<br />

www.formklang.net<br />

Erscheinungsweise:<br />

alle zwei Monate<br />

Abonnements:<br />

6 <strong>Ausgabe</strong>n für € 15,-<br />

(Österreich & Schweiz € 24,-)<br />

auf www.pedaliero.de<br />

Impressum<br />

Anzeigen:<br />

Nordstern Media<br />

Eliane Lehmann<br />

e.lehmann@nordstern-media.de<br />

Fon +49 (0) 431.990 45 850<br />

www.nordstern-media.de<br />

Verlag:<br />

Terra Oceanis Verlag<br />

(Geschäftsführer Alexander Lehmann)<br />

Barkauer Straße 121| 24145 Kiel<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck,<br />

Aufnahme in elektronische<br />

Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen<br />

nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Herausgeber.<br />

Für unverlangt eingesandtes<br />

Bildmaterial wird keine Haftung<br />

übernommen.<br />

Unter Hinweis auf § 5 Abs. 3 MarkenG<br />

nehmen wir Titelschutz in<br />

Anspruch für pedaliéro in allen<br />

Schreibweisen, Schriftarten, Wortverbindungen,<br />

Darstellungsformen,<br />

Abwandlungen, Abkürzungen,<br />

Titelkombinationen, graphischen<br />

Gestaltungen, entsprechenden<br />

Zusätzen, Untertiteln und Zusammensetzungen<br />

für alle Medien,<br />

insbesondere Druckerzeugnisse wie<br />

Magazine, Zeitungen, Zeitschriften,<br />

Büchern und allen anderen Printprodukten,<br />

sowie Tonträger und<br />

Merchandising, Bildtonträger,<br />

Film, Hörfunk, Fernsehen, Software,<br />

Off- und Onlinedienste,<br />

Internet, CD-Rom, CD-I, DVD<br />

und MD (MiniDisc) und andere<br />

Datenträger sowie für sonstige audiovisuelle,<br />

elektronische und digitale<br />

Medien und Netzwerke, Domains,<br />

Veranstaltungen und Dienstleistungen<br />

aller Art.<br />

©pedaliéro #01/10


Have your own<br />

Das AMR Lector 7700 ist der perfekte Allrounder, egal ob für Touren, Marathon der raue<br />

Abfahrten! Unser komplett überarbeitetes Meisterwerk brilliert auf jedem Trail mit einem<br />

ungemein feinfühligen Ansprechverhalten. Die revolutionäre Nadellagertechnologie, sowie das<br />

niedrige Übersetzungsverhältnis werden dich begeistern und sorgen bei jeder Ausfahrt für<br />

Fahrspass der Extraklasse.<br />

Mehr Infos unter: www.ghost-bikes.com<br />

Ein Himmelbett auf zwei Rädern!<br />

Have www.ghost-bikes.com your own

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!