Alternativ? Komplementär? - Krebsliga Schweiz
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<strong>Alternativ</strong>?<br />
<strong>Komplementär</strong>?<br />
Risiken und Nutzen unbewiesener<br />
Methoden bei Krebs<br />
Ein Ratgeber der <strong>Krebsliga</strong><br />
für Betroffene und ihre Angehörigen
Impressum<br />
_Herausgeberin<br />
<strong>Krebsliga</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Effingerstrasse 40<br />
Postfach 8219<br />
3001 Bern<br />
Tel. 031 389 91 00<br />
Fax 031 389 91 60<br />
info@krebsliga.ch<br />
www.krebsliga.ch<br />
_Verantwortlich<br />
<strong>Schweiz</strong>erische Studiengruppe für<br />
komplementäre und alternative Methoden<br />
bei Krebs SKAK<br />
_Text<br />
Dr. phil. Nicolas Broccard, Bern<br />
Dr. pharm. Anne Durrer, Bern<br />
Dr. med. Martina Frei, Zürich<br />
_Fotos<br />
Titelbild: Wolfgang Kaehler/Corbis<br />
S. 4, 22, 32: ImagePoint AG, Zürich<br />
_Design<br />
Wasmer Graphic Design, Langnau i. E.<br />
_Druck<br />
Geiger Druck AG, Bern<br />
Diese Broschüre ist auch in französischer<br />
und italienischer Sprache erhältlich.<br />
© 2002 <strong>Krebsliga</strong> <strong>Schweiz</strong>, Bern<br />
KLS / 2.2010 / 12 000 D / 1951<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial 5<br />
Vorwort 6<br />
Einführung 7<br />
Krebs – was ist das? 8<br />
Naturwissenschaftliche Begründung<br />
(Schulmedizin) 8<br />
Nicht-naturwissenschaftliche Erklärungen 9<br />
Auf der Suche nach dem Sinn 9<br />
Die konventionelle Therapie bei Krebs 11<br />
Behandlungsmöglichkeiten 12<br />
Die Fortschritte in der Onkologie 13<br />
Wie ein Krebsmedikament entsteht 14<br />
Unkonventionelle Therapien bei Krebs 16<br />
Unkonventionelle Methoden erforschen und<br />
prüfen 19<br />
Gemeinsame Fortschritte 21<br />
Was möchte ich? 23<br />
Etwas für sich tun 24<br />
Was bezahlt die Krankenkasse? 25<br />
Grundversicherung 25<br />
Zusatzversicherungen 26<br />
Eine Therapeutin, einen Therapeuten finden 27<br />
Die erste Behandlungssitzung 29<br />
Die getroffene Wahl überprüfen 31<br />
Leben mit Krebs 33<br />
Anhang 34<br />
<strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>?<br />
3
Wird im Text nur<br />
die weibliche oder<br />
männliche Form<br />
verwendet, gilt sie<br />
jeweils für beide<br />
Geschlechter.<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Krebskrankheiten und andere<br />
schwere Erkrankungen wecken oft<br />
ungeahnte, bisher verborgene<br />
Kräfte. Der Lebenswille wird eher<br />
stärker als schwächer. In solchen<br />
Situationen spüren viele Menschen<br />
das Bedürfnis nach zusätzlicher<br />
Aufmerksamkeit und Pflege,<br />
nach einer umfassenden Betreuung,<br />
nach einer selbstbestimmten<br />
Erweiterung ihrer Behandlung. Sie<br />
möchten nichts unversucht lassen<br />
und suchen nach Möglichkeiten,<br />
selbst etwas zu ihrem Wohlbefinden<br />
und zur Linderung ihrer Beschwerden<br />
beizutragen.<br />
Schätzungen zufolge probieren<br />
mehr als die Hälfte aller Krebspatientinnen<br />
und Krebspatienten<br />
auch unkonventionelle Methoden<br />
aus. Manche davon können das<br />
Wohlbefinden verbessern, andere<br />
sind gefährlich. Keines dieser –<br />
nach wissenschaftlichen Methoden<br />
unbewiesenen – Verfahren<br />
kann Krebs heilen. Sie sind deshalb<br />
kein Ersatz, keine <strong>Alternativ</strong>e<br />
für die konventionelle medizinische<br />
Behandlung; sie können diese<br />
jedoch ergänzen.<br />
Die vorliegende Broschüre empfiehlt<br />
Ihnen keine konkreten komplementären,<br />
also ergänzenden<br />
Methoden. Sie wird Ihnen jedoch<br />
helfen<br />
> herauszufinden, was genau<br />
Sie von einer komplementären<br />
Behandlung erwarten,<br />
> abzuklären, welche Kosten von<br />
Ihrer Krankenkasse bezahlt<br />
werden,<br />
> einen seriösen Therapeuten,<br />
eine seriöse Therapeutin zu<br />
finden,<br />
> anhand von Warnsignalen<br />
rechtzeitig zu erkennen, ob Sie<br />
ausgenützt werden.<br />
Darüber hinaus möchte sie Ihnen<br />
auch Mut machen, mit Ihrem Behandlungsteam<br />
über Ihre Wünsche<br />
und Anliegen zu sprechen.<br />
Ihre <strong>Krebsliga</strong><br />
4 <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? 5
Vorwort<br />
«Leben wär’ eine prima <strong>Alternativ</strong>e»<br />
hiess ein sehr lesenswertes<br />
Tagebuch einer deutschen Brustkrebspatientin,<br />
die ihren Kampf ge-<br />
gen den Krebs leider verloren hat.<br />
Krebs ist immer noch eine der<br />
schlimmst vorstellbaren Krankhei-<br />
ten, leider nicht zu Unrecht. Krebs<br />
kann nur zum Teil verhütet werden,<br />
wird oft erst spät erkannt und<br />
zerstört trotz vielen Erfolgen der<br />
letzten Jahre immer noch viele,<br />
zu viele Leben und Lebensqualität.<br />
Krebs löst Angst aus, nicht nur<br />
vor der Diagnose an sich, sondern<br />
auch vor der notwendigen, oft<br />
stark belastenden und entstellenden<br />
Therapie.<br />
Die <strong>Schweiz</strong>erische Studiengruppe<br />
für komplementäre und alternative<br />
Methoden SKAK bei Krebs<br />
bemüht sich seit mehr als 25 Jahren<br />
im Auftrag der <strong>Krebsliga</strong>, Methoden,<br />
die nicht an den medizinischen<br />
Fakultäten gelehrt werden,<br />
auf ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit<br />
hin zu prüfen.<br />
Echte, sichere <strong>Alternativ</strong>en hat sie<br />
dabei keine gefunden. Verschiedene<br />
Methoden können aber die<br />
Lebensqualität von Krebspatientin-<br />
nen und Krebspatienten verbessern,<br />
auch wenn ihr Wirkmechanismus<br />
oft noch ungeklärt ist.<br />
In der vorliegenden Broschüre<br />
werden Möglichkeiten und Grenzen<br />
solcher komplementärer Methoden<br />
aufgezeigt als möglicherweise<br />
sinnvolle Ergänzung<br />
zu wissenschaftlich bewiesenen<br />
Krebstherapien. Wie bei diesen<br />
besteht auch bei den Zusatztherapien<br />
noch grosser Forschungsbedarf,<br />
um nützliche von unnützen,<br />
gefährlichen und oft teuren Methoden<br />
unterscheiden und Betroffenen<br />
raten zu können. Die Broschüre<br />
soll ein solcher Ratgeber<br />
sein, für Betroffene und Betreuende.<br />
Dr. med. Felix Jungi<br />
Präsident der Studiengruppe für<br />
komplementäre und alternative<br />
Methoden bei Krebs SKAK<br />
Unbewiesen? <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>?<br />
Eine Methode gilt als unbewiesen, solange ihre Wirksamkeit und<br />
Unbedenklichkeit wissenschaftlich nicht erwiesen sind. Die <strong>Krebsliga</strong><br />
rät davon ab, solche Methoden alternativ, das heisst anstelle<br />
der konventionellen Krebstherapie anzuwenden. Wird eine<br />
Methode zusätzlich zur konventionellen Therapie angewandt,<br />
spricht man von komplementärer, ergänzender Behandlung.<br />
Einführung<br />
Oftmals suchen kranke Menschen<br />
eine Behandlung, die ihrer eigenen<br />
Vorstellung von Krankheit gerecht<br />
wird. Viele möchten dabei eine<br />
aktive Rolle übernehmen, wissen<br />
aber oft nicht so genau, was ihnen<br />
am besten entspricht.<br />
Früher oder später wendet sich<br />
denn auch mehr als die Hälfte aller<br />
Krebskranken einer komplementären<br />
Methode zu. Zu Recht wollen<br />
sie möglichst keinen Weg zur Heilung<br />
unversucht lassen, sei es im<br />
Sinne von «die Maschine reparieren»,<br />
alle Kräfte gegen die Krankheit<br />
aufbieten oder im Sinne von<br />
lernen, mit Krebs zu leben.<br />
<strong>Komplementär</strong> wird eine Methode<br />
genannt, wenn sie zusätzlich zur<br />
schulmedizinischen, konventionellen<br />
Therapie angewendet wird.<br />
Es ist oft möglich, die Erfolge der<br />
Schulmedizin durch komplementäre<br />
Methoden zu verbessern. Hin-<br />
gegen gibt es keine sichere <strong>Alternativ</strong>e<br />
zur wissenschaftlich begründeten<br />
Krebstherapie. Deshalb<br />
rät die <strong>Krebsliga</strong> Betroffenen davon<br />
ab, irgendwelche Heilverfahren<br />
alternativ anzuwenden, das<br />
heisst anstelle der konventionellen<br />
Therapie (siehe S. 11).<br />
Auch wenn manche Anbieter unkonventioneller<br />
Therapien sehr<br />
überzeugend wirken: Bisher hat<br />
keiner den Beweis erbracht, dass<br />
seine Methode Krebs zuverlässig<br />
heilt oder Metastasen verhindert.<br />
Es gibt einige unkonventionelle<br />
Methoden, die geradezu gefährlich<br />
sind: Wenn etwa ein Tumor «ausgehungert»<br />
werden soll, hungert<br />
nicht selten der Betroffene aus.<br />
Zudem versäumt er wirkungsvolle<br />
Massnahmen, während der Krebs<br />
ungehindert weiterwächst.<br />
Die wichtigsten Fragen lauten also:<br />
Lassen sich konventionelle und<br />
komplementäre Methoden verbinden?<br />
Und, falls Sie sich für eine<br />
komplementäre Therapie entscheiden:<br />
Welche Therapie lindert<br />
Ihre Symptome, beispielsweise<br />
Schmerzen, am besten, ohne dass<br />
sie Ihre Heilungschancen schmälert?<br />
Diese Broschüre kann Ihnen<br />
helfen, dies herauszufinden.<br />
6 <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? 7
Krebs – was ist das?<br />
Krebserkrankungen gibt es, seit es Leben auf<br />
der Erde gibt. Nicht nur Menschen, auch Tiere<br />
und Pflanzen können daran erkranken. Im Lauf<br />
der letzten Jahrzehnte haben Wissenschaftler<br />
eine Vielzahl von Erkenntnissen über Krebserkrankungen<br />
gewonnen.<br />
Wir sprechen normalerweise von<br />
dem Krebs; in Wirklichkeit gibt es<br />
beim Menschen jedoch über hundert<br />
verschiedene Krebserkrankun-<br />
gen. Deshalb ist es unwahrscheinlich,<br />
dass eine einzige Methode,<br />
ein einziges Mittel alle Krebskranken<br />
heilt.<br />
Mit der modernen, ultrafeinen Dia-<br />
gnostik werden immer mehr Unterschiede,<br />
beispielsweise im Erbgut<br />
der Krebszellen gefunden.<br />
Entsprechend kann – je nach genetischem<br />
Aufbau – auch eine andere<br />
konventionelle Therapie in<br />
Frage kommen.<br />
Eines haben alle bösartigen Tumoren,<br />
alle Lymphome (Lymphdrüsenkrebs)<br />
und Leukämien (Blutkrebs)<br />
gemeinsam: Die Krankheit<br />
beginnt in einer Zelle. Unser gesamter<br />
Körper besteht aus unvorstellbar<br />
vielen Zellen. Mehrere<br />
Milliarden sterben täglich ab und<br />
werden durch Neue ersetzt.<br />
Weshalb einzelne Zellen plötzlich<br />
entarten und nicht mehr absterben,<br />
dafür gibt es verschiedene<br />
Erklärungen.<br />
Naturwissenschaftliche<br />
Begründung<br />
(Schulmedizin)<br />
Krebs entsteht, wenn Zellen sich<br />
fortwährend und unkontrolliert<br />
teilen. Schafft es das Abwehrsystem<br />
des Körpers nicht, diese entarteten<br />
Zellen zu beseitigen, entstehen<br />
mehr und mehr davon.<br />
Schliesslich bilden sie einen Tumor;<br />
später wandern sie über<br />
Lymph- und Blutbahnen ab, können<br />
sich in andere Körperregionen<br />
ausbreiten und dort Metastasen<br />
(Ableger) bilden.<br />
Soviel wir bis heute wissen, entstehen<br />
die meisten bösartigen<br />
Tumoren durch Pannen im Zellkern<br />
(Genveränderungen); sie bringen<br />
das Gleichgewicht zwischen Zellwachstum,<br />
Zellteilung und Zelltod<br />
durcheinander. Mit zunehmendem<br />
Lebensalter werden solche<br />
Pannen wahrscheinlicher. Weil die<br />
Lebenserwartung der Menschen<br />
steigt, nehmen auch Krebserkrankungen<br />
zu.<br />
Diese sogenannte genetische Theorie<br />
ist die wissenschaftliche Erklärung<br />
dafür, wie Krebs entsteht.<br />
Entsprechend besteht die Therapie<br />
darin, die Tumorzellen zu entfernen.<br />
Nicht-naturwissenschaftliche<br />
Erklärungen<br />
Vielen Menschen greifen naturwis-<br />
senschaftliche Begründungen zu<br />
kurz; sie suchen nach «umfassenderen»<br />
Erklärungen. Neben der<br />
naturwissenschaftlichen Begründung<br />
dafür, wie Krebs entsteht,<br />
existieren auch andere Erklärungen,<br />
die sich gegenseitig nicht aus-<br />
zuschliessen brauchen. Diese<br />
nicht-naturwissenschaftlichen Erklärungen<br />
sind unter den Vertretern<br />
unkonventioneller Methoden<br />
eher verbreitet.<br />
Gemäss dem systemischen Modell<br />
beispielsweise ist eine Krebserkrankung<br />
Ausdruck einer ungesun-<br />
den Lebensführung. Krebs wird<br />
als Zivilisationskrankheit betrachtet,<br />
die auftritt, weil der Organismus<br />
geschwächt ist.<br />
Zur Behandlung gehört darum<br />
nicht nur, den Tumor mit medizini-<br />
schen Massnahmen zu beseitigen.<br />
Vielmehr muss gemäss dieser<br />
Theorie auch der Körper in seiner<br />
Abwehrkraft gestärkt werden, damit<br />
das «Symptom Krebs» keinen<br />
Nährboden findet.<br />
Krebskranke greifen häufig zu<br />
komplementären Methoden, weil<br />
sie ihre «Abwehrkräfte steigern<br />
möchten». Darunter kann man<br />
jedoch Verschiedenes verstehen<br />
und Verschiedenes damit beabsichtigen,<br />
zum Beispiel:<br />
> sich vor Angst oder Einsamkeit<br />
zu schützen<br />
> aus der Rolle des passiven<br />
Erduldens herauszukommen<br />
> sein Immunsystem zu stärken,<br />
damit es die Tumorzellen<br />
beseitigt<br />
> den Körper in seinen vielfältigen<br />
Aufgaben insgesamt zu<br />
unterstützen<br />
> den Stoffwechsel anzuregen<br />
> die Krankheit und alles, was<br />
damit zusammenhängt, zu<br />
bekämpfen<br />
> geistige und seelische Kräfte<br />
zu mobilisieren<br />
> etc.<br />
Anhänger des naturreligiösen Modells<br />
hingegen betrachten Krebserkrankungen<br />
als Strafe für begangene<br />
Verfehlungen. Entsprechend<br />
gehören für sie zur vollständigen<br />
Heilung sowohl die Entfernung<br />
des Tumors als auch die Busse für<br />
begangene Fehler und Sünden.<br />
Auf der Suche nach<br />
dem Sinn<br />
Viele Menschen, die an Krebs erkrankt<br />
sind, fragen sich, warum<br />
gerade sie davon betroffen sind.<br />
Sie versuchen zu verstehen, weshalb<br />
die Erkrankung gerade jetzt<br />
ausgebrochen ist oder fragen sich,<br />
8 <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? 9
ob sie vielleicht etwas falsch gemacht<br />
haben.<br />
Krebserkrankungen konfrontieren<br />
uns mit unseren Grenzen. Viele Patientinnen<br />
und Patienten müssen<br />
sich erstmals im Leben mit einer<br />
schwerwiegenden Krankheit auseinandersetzen,<br />
die den Tod bedeuten<br />
kann. Bei fast allen Menschen<br />
ruft die Diagnose Krebs schlimme<br />
Vorstellungen und Ängste hervor,<br />
auch wenn diese Vorstellungen<br />
manchmal der heutigen medizinischen<br />
Wirklichkeit nicht oder nur<br />
teilweise entsprechen.<br />
Die meisten Menschen möchten<br />
ihre Probleme rasch und einfach<br />
lösen und so die Ordnung wiederherstellen.<br />
In solchen Situationen<br />
ist man deshalb verständlicherweise<br />
besonders empfänglich für<br />
Leute, die solche Lösungen versprechen.<br />
Patienten mit Krebserkrankungen<br />
müssen ihr Leben oftmals anders<br />
organisieren, als sie es bisher gewohnt<br />
waren, sei es wegen des<br />
Spitalaufenthalts, sei es, weil sie<br />
lernen müssen, mit Einschränkun-<br />
gen (z. B. Müdigkeit) zurechtzukom-<br />
men, ihre Lebensziele neu zu stecken,<br />
mit Verlusten fertig zu werden,<br />
aber auch mit Kummer, Wut,<br />
Angst.<br />
Dieser Weg kann hart und steinig<br />
sein. Leider gibt es keine Patentlösungen,<br />
wie er zu bewältigen<br />
ist. Aber es gibt Menschen, die<br />
Sie begleiten können. Das kann<br />
beispielsweise eine Psychologin<br />
sein, oder ein Seelsorger oder jemand<br />
aus Ihrem Umfeld, dem Sie<br />
vertrauen und der die nötige Kraft<br />
hat, Ihnen zu helfen.<br />
Manche Patientinnen und Patienten<br />
beteiligen sich auch an Gesprächsgruppen<br />
oder pflegen im<br />
Internet mit andern Betroffenen<br />
einen Gedankenaustausch.<br />
Auch eine komplementäre Methode<br />
kann ein Weg sein. Bevor Sie<br />
sich jedoch dazu entschliessen, neh-<br />
men Sie sich Zeit. Zeit, um über<br />
Ihre Bedürfnisse und Ihre Ziele<br />
nachzudenken (siehe auch S. 23).<br />
Zögern Sie nicht, Ihren Arzt, Ihre<br />
Ärztin oder eine andere Fachperson<br />
um Rat zu fragen. Es ist wichtig,<br />
dass Sie Ihr Behandlungsteam<br />
über allenfalls selbst gewählte Methoden<br />
informieren. Auch scheinbar<br />
harmlose Präparate können<br />
sich mit gewissen Tumortherapien<br />
nicht vertragen und sind daher zu<br />
meiden (kontraindiziert).<br />
Die konventionelle Therapie bei Krebs<br />
Die Krebstherapie hat zum Ziel, die besten Voraussetzungen<br />
für eine Genesung zu schaffen<br />
oder, wenn dies nicht möglich ist, für ein Leben<br />
mit möglichst wenig Beschwerden zu sorgen.<br />
Ärztinnen und Ärzte konzentrieren<br />
sich dabei vor allem auf die korrekte<br />
Diagnose einer Krankheit und die<br />
daraus abgeleitete, gezielte Therapie.<br />
Ist die Krankheit erkannt, versuchen<br />
sie, diese zu beseitigen<br />
(pathogenetischer Ansatz).<br />
Die «schulmedizinische» Behandlung<br />
soll<br />
> Tumoren möglichst zum<br />
Verschwinden bringen<br />
> Metastasen (Ableger) und ein<br />
erneutes Tumorwachstum<br />
(Rezidiv) verhindern<br />
> die Immunabwehr stärken<br />
> die Lebenszeit verlängern<br />
> die Lebensqualität verbessern<br />
> Schmerzen lindern. Dazu<br />
werden meist verschiedene<br />
Methoden – Chirurgie, medikamentöse<br />
Therapie, Bestrahlung<br />
– sowie lindernde Massnahmen<br />
kombiniert.<br />
Ärzte können aber auch Massnahmen<br />
treffen, um Nebenwirkungen<br />
zu reduzieren, das Lebensgefühl<br />
zu verbessern, die Gesundheit zu<br />
fördern, den erkrankten Menschen<br />
insgesamt zu stärken und seine<br />
Heilungskräfte zu unterstützen (sa-<br />
lutogenetischer Ansatz).<br />
Damit die Ärzte und Ärztinnen sich<br />
mit dem betroffenen Menschen<br />
zusammen für die bestmögliche<br />
Therapie entscheiden können,<br />
braucht es verschiedene diagnostische<br />
Abklärungen.<br />
Folgende Kriterien sind wichtig:<br />
> die Krebsart (mikroskopischer<br />
Befund);<br />
> die Lokalisation (Körperstelle),<br />
Grösse, Ausdehnung<br />
und Aggressivität des Tumors<br />
(Krankheitsstadium);<br />
> das Profil der Krebszellen<br />
(Gene, Eiweiss-Stoffe);<br />
> der Befall von Lymphknoten;<br />
> das Vorhandensein von Metastasen;<br />
> der Allgemeinzustand und<br />
die persönliche Situation des<br />
Patienten, der Patientin;<br />
> vorbestehende Erkrankungen;<br />
> das Ziel der Behandlung:<br />
Heilung (kurativ) oder Linderung<br />
(palliativ).<br />
10 <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? 11
Behandlungs-<br />
möglichkeiten<br />
Die hauptsächlichen Therapieverfahren<br />
sind<br />
> Chirurgie (Operation)<br />
> Radiotherapie (Strahlentherapie)<br />
> Medikamentöse Tumortherapien.<br />
Diese Therapien werden einzeln<br />
oder kombiniert angewendet. Wer-<br />
den sie kombiniert, kann das gleich-<br />
zeitig oder nacheinander geschehen.<br />
Chirurgische Therapie<br />
Die meisten Krebspatienten werden<br />
operiert. Ziel der Operation<br />
ist es, den Tumor zu entfernen<br />
oder Komplikationen zu verhindern<br />
(beispielsweise Schmerzen<br />
oder Druck auf ein Organ zu beseitigen).<br />
Im Gegensatz zu früher ist es heute<br />
immer häufiger möglich, das<br />
vom Tumor befallene Organ und<br />
seine Funktion zu erhalten, was<br />
die Lebensqualität der betroffenen<br />
Person verbessert.<br />
Radiotherapie<br />
Strahlen unterschiedlicher Intensität<br />
werden auf das zu bestrahlende<br />
Feld gerichtet und schädigen<br />
dort vor allem die Krebszellen.<br />
Diese können sich nicht mehr teilen<br />
und vermehren und sterben<br />
ab. Die Strahlen können auch auf<br />
gesunde Zellen wirken, was vorübergehend<br />
Beschwerden auslösen<br />
kann. Im Gegensatz zu den Krebszellen<br />
erholen sich die gesunden<br />
Zellen jedoch fast alle wieder.<br />
Die Bestrahlung wird heute computergesteuert<br />
und mit Hilfe von<br />
dreidimensionalen bildgebenden<br />
Verfahren geplant und durchgeführt.<br />
Auf diese Weise kann ein<br />
Tumor sehr zielgenau bestrahlt<br />
und das gesunde Gewebe besser<br />
geschont werden.<br />
Medikamentöse Tumortherapien<br />
Unter diesem Begriff werden alle<br />
Krebstherapien mittels konventioneller<br />
Medikamente zusammengefasst.<br />
Oft handelt es sich um so genannte<br />
Zytostatika: Das sind Substanzen,<br />
welche die rasch wachsenden<br />
Krebszellen daran hindern, sich zu<br />
teilen und zu vermehren (griech.<br />
zyto = Zelle, statikós = Stillstand).<br />
Im günstigsten Fall bewirken sie<br />
den Tod der Krebszellen.<br />
Zytostatika können nur ungenügend<br />
zwischen bösartigen und<br />
gutartigen Zellen unterscheiden.<br />
Sie schädigen daher vorübergehend<br />
auch gesunde Zellen, die<br />
sich rasch teilen, wie zum Beispiel<br />
Schleimhautzellen, Haarfollikelzel-<br />
len, Ei- und Samenzellen. Gesunde<br />
Zellen können sich jedoch in<br />
der Regel wieder erholen. Diese<br />
ungewollte Schädigung gesunder<br />
Zellen ist die Hauptursache der<br />
verschiedenen Nebenwirkungen<br />
einer solchen Therapie.<br />
Neuere Medikamentenkategorien<br />
(z. B. Antikörper) wirken spezifischer;<br />
sie richten sich fast ausschliesslich<br />
gegen die kranken<br />
Zellen. Andere (Interleukine, Interferone)<br />
stimulieren die Immunabwehr.<br />
Auch Antihormontherapien sind<br />
in der medikamentösen Tumorbehandlung<br />
sehr wichtig. Sie<br />
hemmen die wachstumsfördernde<br />
Wirkung bestimmter Hormone<br />
auf gewisse Krebszellen und werden<br />
beispielsweise bei Brustkrebs<br />
und Prostatakrebs eingesetzt.<br />
Mehr über …<br />
die Standardtherapien bei Krebs erfahren<br />
Sie in den entsprechenden Broschüren der<br />
<strong>Krebsliga</strong> (siehe S. 35). Sie geben Hinweise,<br />
wie man sich auf eine Behandlung am besten<br />
vorbereitet und Nebenwirkungen so weit wie<br />
möglich reduziert.<br />
Die Fortschritte in<br />
der Onkologie<br />
Manche Gegner der naturwissenschaftlichen<br />
Medizin werfen der<br />
Schulmedizin vor, sie habe in der<br />
Krebsbehandlung seit Jahrzehnten<br />
kaum Fortschritte gemacht.<br />
Gleichzeitig heben sie unter Umständen<br />
hervor, wie gut die von<br />
ihnen selbst angebotene Therapie<br />
wirke. Beides jedoch stimmt<br />
so nicht.<br />
Auch wenn viele Versuche, neue<br />
Therapien zu finden, scheitern oder<br />
die erhofften Erwartungen sich<br />
nicht erfüllen: Die Schulmedizin<br />
hat in den letzten Jahrzehnten viele<br />
Erfolge erzielt, auch bei der Behandlung<br />
von Krebserkrankungen.<br />
Trotz steigender Lebenserwartung<br />
und, damit verbunden, mehr<br />
Krebsfällen, sinkt in den industrialisierten<br />
Ländern seit etwa zehn<br />
Jahren die Rate an Krebstodesfällen.<br />
Dazu tragen auch veränderte<br />
Lebensgewohnheiten bei. Im Vergleich<br />
zu früher überleben heute<br />
mehr Krebspatienten, zudem ist<br />
ihre Lebensqualität besser geworden.<br />
12 <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? 13
Eindrücklich sind die medizinischen<br />
Fortschritte bei jüngeren<br />
Patienten. Inzwischen überleben<br />
beispielsweise rund drei Viertel<br />
aller Kinder mit einer Leukämie.<br />
Bei Menschen über 65 Jahren<br />
kommt die Medizin im Hinblick<br />
auf eine Heilung jedoch nur in<br />
kleinen Schritten voran. Dennoch<br />
können Ärztinnen und Ärzte heute<br />
bei unheilbar an Krebs erkrankten<br />
Menschen Beschwerden wie<br />
Schmerzen, Atemnot oder Angst<br />
weitgehend lindern und dadurch<br />
die Lebensqualität entscheidend<br />
verbessern.<br />
Vehemente Gegner der wissenschaftlichen<br />
Medizin fordern Pa-<br />
tienten oft dazu auf, der alternativen<br />
Behandlung zu vertrauen und<br />
auf die Schulmedizin zu verzichten.<br />
Das ist gefährlich; denn für<br />
keine dieser alternativen und unbe-<br />
wiesenen Methoden konnte bisher<br />
in wissenschaftlich gut durchgeführten<br />
Studien Wirksamkeit<br />
und Harmlosigkeit bewiesen werden.<br />
Wie ein Krebs-<br />
medikament entsteht<br />
In der Schulmedizin gilt ein neues<br />
Medikament erst dann als wirksam<br />
und brauchbar, wenn dies<br />
in aufwendigen Untersuchungen<br />
nachgewiesen wurde.<br />
Grundlagenforschung<br />
Eine neue Therapie wird in mehreren<br />
Stufen entwickelt. Zunächst<br />
müssen die Forschenden eine<br />
plausible theoretische Erklärung<br />
haben, warum eine Substanz bei<br />
einer Krebserkrankung helfen könn-<br />
te. In Experimenten, meist erst an<br />
Zellen, später an Tieren klären sie<br />
Wirksamkeit und Nebenwirkungen<br />
ab. Nach vielen Schritten wird die<br />
Substanz schliesslich auch am<br />
Menschen geprüft.<br />
Diese Arbeit ist langwierig. Was<br />
auf einzelne Zellen oder bei krebskranken<br />
Tieren wirkt, funktioniert<br />
beim Menschen manchmal nicht<br />
im gleichen Mass oder überhaupt<br />
nicht.<br />
Klinische Studien<br />
Nur wenn die vorbereitenden Studien<br />
positiv ausfallen, können Ärzte<br />
danach speziell ausgewählte, sehr<br />
kranke Patienten mit der neuen<br />
Substanz behandeln, und zwar im<br />
Rahmen einer klinischen Studie.<br />
Diese Studien werden auf gesetzlicher<br />
Grundlage durchgeführt<br />
und müssen von einer ethischen<br />
Kommission bewilligt und beaufsichtigt<br />
werden.<br />
Die dazu eingeladenen Patienten<br />
stellen sich freiwillig zur Verfügung<br />
und können sich auch jederzeit<br />
wieder aus der Studie zurückziehen.<br />
Wissen die Ärzte (noch) nicht, welche<br />
von zwei Behandlungen die<br />
Bessere ist, teilen sie die Patienten<br />
mit deren Einverständnis per<br />
Zufall einer von beiden zu. Meist<br />
wird dabei die neue Behandlungsform<br />
mit der bereits anerkannten<br />
Standardtherapie verglichen.<br />
Aus wissenschaftlicher Sicht ist<br />
dieses Vorgehen, korrekt durchgeführt,<br />
am besten geeignet, um<br />
die Wirksamkeit und die Verträglichkeit<br />
verschiedener Behandlun-<br />
gen zu vergleichen. Nützt die neue<br />
Therapie, wird der Kreis der Patien-<br />
ten, die das Medikament bekommen,<br />
nach und nach erweitert.<br />
Selbst jetzt passiert es jedoch immer<br />
wieder, dass bestimmte unerwünschte<br />
Wirkungen erst zu diesem<br />
Zeitpunkt erkannt werden.<br />
Damit ein Medikament als Standardbehandlung<br />
zugelassen wird,<br />
sollte es bei mindestens einem<br />
Fünftel der Patienten den Tumor<br />
um mindestens die Hälfte verkleinern,<br />
die Bildung von Metastasen<br />
verhindern, das Überleben verlängern<br />
oder die Lebensqualität verbessern.<br />
Mehr darüber …<br />
was die Teilnahme an einer Studie für Patientinnen und Patienten<br />
bedeutet und worauf es dabei ankommt, erfahren Sie in der Broschüre<br />
«Krebsbehandlung im Rahmen einer klinischen Studie»<br />
(siehe S. 36).<br />
14 <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? 15
Unkonventionelle Therapien bei Krebs<br />
Zur Behandlung von Krebs, von Begleitsymptomen<br />
oder Nebenwirkungen wird eine Vielzahl<br />
von Verfahren propagiert, deren Wirkung<br />
nach wissenschaftlichen Massstäben nicht<br />
erwiesen ist. Für Patienten ist es daher schwierig<br />
herauszufinden, was ihrem Anliegen am<br />
ehesten entspricht. Die folgenden Überlegungen<br />
können als Orientierungshilfe dienen.<br />
Einige Methoden, z. B. die anthro-<br />
posophische Medizin, möchten<br />
den kranken Menschen auf allen<br />
Ebenen, geistig, körperlich und spi-<br />
rituell, erfassen. Idealerweise sollte<br />
auch die «Schulmedizin» dies<br />
anstreben.<br />
<strong>Alternativ</strong>e und komplementäre<br />
Methoden lassen sich in Gruppen<br />
einteilen:<br />
> eigenständige Medizinsysteme<br />
(anthroposophische Medizin,<br />
traditionelle chinesische Medizin/Akupunktur,<br />
Homöopathie<br />
etc.);<br />
> Diäten und Nahrungsergänzungsmittel<br />
(Vitamine, Makrobiotik<br />
etc.);<br />
> pflanzliche oder tierische<br />
Produkte (z. B. Pilze, Enzyme);<br />
> chemisch definierte Substanzen<br />
(Petroleum, Buttersäure<br />
etc.);<br />
> psychologische Verfahren<br />
und spirituelle Ansätze (Simonton-Methode,<br />
Meditation,<br />
Hypnose, Geistheilen, Beten<br />
etc.);<br />
> immunologische Methoden<br />
(z. B. Frischzellentherapie,<br />
Tumorvakzine);<br />
> andere Methoden (z. B. Bioresonanz,<br />
Erdstrahlen).<br />
In der gleichen Gruppe können<br />
verschiedenste Methoden stehen:<br />
jene, die Betroffenen tatsächlich<br />
mehr Lebensqualität bringen, indem<br />
sie beispielsweise die Neben-<br />
wirkungen der schulmedizinischen<br />
Krebstherapien verringern.<br />
Aber auch solche, die unwirksam,<br />
unsinnig oder gar gefährlich sind.<br />
Wenn Sie ein unkonventionelles<br />
Verfahren ausprobieren möchten,<br />
sollten Sie vorher unbedingt mit<br />
Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt sprechen<br />
und/oder sich beim Krebstelefon,<br />
bei Ihrer kantonalen <strong>Krebsliga</strong><br />
oder bei der SKAK (siehe Anhang)<br />
informieren.<br />
Natürlich?<br />
Wenn etwas «natürlich» genannt<br />
wird, nehmen viele Menschen an,<br />
es sei gut, sicher und wohltuend.<br />
«Natürliche» Methoden gelten gemeinhin<br />
auch als sanfte Methoden.<br />
Das kann ein Trugschluss<br />
sein, denn sie können in Wechsel-<br />
SKAK – Die <strong>Schweiz</strong>erische Studien-<br />
gruppe für komplementäre und alternative<br />
Methoden bei Krebs<br />
Seit gut 25 Jahren unterstützt die <strong>Krebsliga</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> eine Expertengruppe, die sich mit<br />
den unkonventionellen Methoden befasst<br />
und Betroffene sowie Fachpersonen berät.<br />
Die Mitglieder – vor allem Onkologen,<br />
<strong>Komplementär</strong>mediziner sowie Angehörige<br />
ausländischer Krebsligen – tragen Informationen<br />
über die verschiedensten Methoden<br />
zusammen. Sie laden zudem auch Vertreter<br />
unkonventioneller Methoden ein, ihre Therapie<br />
sowie neue Forschungsergebnisse<br />
vorzustellen.<br />
Nach Bedarf gibt die Studiengruppe kurze<br />
Zusammenfassungen zu einzelnen Verfahren<br />
heraus. Darin wird der aktuelle Wissensstand<br />
beschrieben und die Methode kurz erläutert<br />
und bewertet.<br />
Die Dokumentationen dienen vor allem<br />
Fachpersonen zur raschen Information,<br />
sind aber auch für Betroffene und ihre Angehörigen<br />
gedacht (siehe Anhang).<br />
wirkung mit konventionellen Medikamenten<br />
treten und deren Wirkung<br />
negativ beeinflussen.<br />
Auch bei «natürlichen» Methoden<br />
können lebensbedrohliche Nebenwirkungen<br />
auftreten, z. B. schwere<br />
innere Blutungen oder Allergien.<br />
Für Sie und Ihr Behandlungsteam<br />
ist es daher wichtig zu wissen, ob<br />
eine komplementäre Behandlung<br />
sich mit der konventionellen verträgt,<br />
ob Nebenwirkungen zu erwarten<br />
sind und welche.<br />
Der Begriff «natürlich» kann<br />
grundsätzlich verwirren: Eine konventionelle<br />
Behandlung, die beispielsweise<br />
das Immunsystem ak-<br />
tiviert, könnte ebenso als «natürlich»<br />
bezeichnet werden wie ein<br />
pflanzliches Mittel, das ein Patient<br />
zu diesem Zweck einnimmt.<br />
Auch einige Zytostatika (siehe S. 12)<br />
sind ursprünglich aus Pflanzen,<br />
beispielsweise aus Eiben gewonnen<br />
worden, haben also einen «natürlichen»<br />
Ursprung. Umgekehrt<br />
fanden Analytiker in «natürlichen»<br />
chinesischen Kräutermischungen<br />
und Salben beispielsweise verschiedentlich<br />
auch konventionelle<br />
Medikamente beigemischt.<br />
16 <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? 17
Unkonventionelle Behandlungen<br />
im Spiegel der Zeit<br />
Im Gegensatz zur konventionellen<br />
Medizin, die Fortschritt anstrebt,<br />
stehen etliche unkonventionelle<br />
Methoden bewusst in einer Tradi-<br />
tion. Über Jahrzehnte sind deshalb<br />
aus medizinischer Sicht dort<br />
vielfach kaum Fortschritte auszumachen.<br />
Ihre Popularität steigt dennoch seit<br />
Jahren; eine zunehmende Zahl<br />
von Patienten versucht auch diesen<br />
Weg. Je nach Zeit und kulturellem<br />
Hintergrund verbreiten sich<br />
bestimmte Methoden und geraten<br />
dann wieder in Vergessenheit.<br />
Vielfach kommen sie nach einigen<br />
Jahren, teils leicht verändert, erneut<br />
«in Mode».<br />
In der Deutschschweiz und in<br />
Deutschland beispielsweise wenden<br />
Krebspatienten häufig Mistelextrakte<br />
an. Diese sind heute vielfach<br />
auch von der Schulmedizin<br />
anerkannt.<br />
In den USA hingegen ist die Einnahme<br />
von gemahlenem Haifischknorpel<br />
verbreitet, in Frankreich<br />
versuchen Patienten oft homöopa-<br />
thische Mittel.<br />
Oftmals sind die Begründer einer<br />
Methode nicht mehr auf dem neusten<br />
medizinischen Stand, manche<br />
sind inzwischen verstorben.<br />
Das allein sagt natürlich nichts darüber<br />
aus, ob eine Methode hilfreich<br />
ist oder nicht; aber es zeigt,<br />
dass manche Behauptungen, Verlaufsberichte<br />
und Erfahrungen<br />
weit zurückliegen und allenfalls<br />
neue Erkenntnisse nicht berücksichtigen.<br />
Wunder- und Spontanheilungen<br />
sind selten<br />
In den Medien oder durch Mundzu-Mund-Propaganda<br />
kursieren<br />
gelegentlich Geschichten von sensationellen<br />
Heilungen durch unkonventionelle<br />
Methoden.<br />
Bei genauerem Hinsehen entpuppen<br />
sich Wunderheilungen fast<br />
immer als Märchen. Manchmal<br />
haben Patienten zuvor schulmedizinische<br />
Behandlung erhalten,<br />
was im Bericht jedoch nicht erwähnt<br />
wird. Oder es stellt sich heraus,<br />
dass die angeblich Geheilten<br />
gar nicht krebskrank waren.<br />
Extrem selten sind bei Krebserkrankungen<br />
sogenannte Spontanheilungen<br />
zu verzeichnen. Warum<br />
und wie oft dies geschieht, weiss<br />
niemand. Weltweit sind bisher<br />
erst einige hundert Fälle beschrieben<br />
worden. Anhand dieser Fälle<br />
konnten Forscher bislang keine<br />
Begründung dafür finden. Manche<br />
Patienten haben ihren Lebensstil<br />
geändert, andere nicht. Manche<br />
haben begonnen zu beten, andere<br />
nicht.<br />
Die allermeisten Patienten lassen<br />
sich nach der Krebsdiagnose konventionell<br />
behandeln. In dieser<br />
Phase leiden sie körperlich und<br />
seelisch am stärksten, an der Diagnose,<br />
an den Auswirkungen auf<br />
ihren Alltag und auch an den Nebenwirkungen<br />
der medizinischen<br />
Behandlung.<br />
Danach setzt bei der Mehrzahl eine<br />
deutliche Besserung ein. In dieser<br />
Genesungsphase probieren viele<br />
eine unkonventionelle Methode<br />
aus. Therapeuten und Patienten<br />
sind dann oftmals geneigt, den<br />
Heilungserfolg dieser Methode<br />
zuzuschreiben, nicht der vorausgegangenen<br />
konventionellen Behandlung.<br />
Unkonventionelle<br />
Methoden erforschen<br />
und prüfen<br />
Im Vergleich zu konventionellen<br />
Therapien sind unkonventionelle<br />
Methoden eher selten wissenschaftlich<br />
erforscht. Die Gründe<br />
dafür sind vielfältig. Bisher stand<br />
dafür deutlich weniger Geld zur<br />
Verfügung. Zudem gibt es vergleichsweise<br />
wenige gut ausgebildete<br />
Wissenschaftler auf diesem<br />
Gebiet.<br />
Die Wirksamkeit gewisser Methoden<br />
wird zuweilen mit eindrücklichen,<br />
teilweise lang zurückliegenden<br />
Fallberichten unter Beweis<br />
gestellt. Diese Berichte stützen<br />
sich auf die Angaben von Therapeuten,<br />
welche die Methoden<br />
selbst ausüben, und widerspiegeln<br />
deren Auffassung.<br />
Will man eine Therapie hingegen<br />
nach medizinisch-wissenschaftli-<br />
chen Kriterien beurteilen, sind<br />
Studien nötig. Fallberichte genügen<br />
nicht, weil diese nur einzelne<br />
Beobachtungen wiedergeben.<br />
Wenn Studien fehlen, werden die<br />
Anbieter unkonventioneller Methoden<br />
gebeten, zur Überprüfung<br />
ihrer Aussagen zunächst die «besten<br />
Fälle» für eine Beurteilung vorzulegen.<br />
Auch alle medizinischen<br />
Befunde und Unterlagen müssen<br />
eingereicht werden. Wenn möglich,<br />
werden zudem bei den betreffenden<br />
Patienten Informationen<br />
eingeholt.<br />
Bisherige Stolpersteine<br />
Manche Therapeuten zeigten bisher<br />
auch ein gewisses Desinteresse<br />
oder hatten sogar eine Abneigung<br />
davor, ihre Methoden<br />
naturwissenschaftlich überprüfen<br />
zu lassen. Das mag zum Teil auch<br />
damit zu tun haben, dass einige<br />
18 <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? 19
Therapien stark auf das Individuum<br />
ausgerichtet sind und daher<br />
von Mensch zu Mensch individuell<br />
angepasst werden. Das erschwert<br />
Vergleiche.<br />
Einige Anbieter von unkonventio-<br />
nellen Behandlungen sind von der<br />
Schulmedizin enttäuscht und sehen<br />
sich und die Patienten als Opfer<br />
der Pharmaindustrie und der<br />
Medizin. Sie sind davon so stark<br />
überzeugt, dass sie eine Zusammenarbeit<br />
mit Ärzten oder Forschern<br />
ablehnen.<br />
Ärztinnen und Ärzte wiederum ste-<br />
hen den unkonventionellen Metho-<br />
den oft skeptisch gegenüber. Aufgrund<br />
ihrer Ausbildung und ihrer<br />
Erfahrung erscheint ihnen allein<br />
schon die Theorie hinter vielen unkonventionellen<br />
Methoden nicht<br />
plausibel. Etliche dieser Methoden<br />
beruhen auf einer Auffassung von<br />
Gesundheit und Krankheit, die der<br />
konventionellen Medizin widerspricht.<br />
Dasselbe gilt für die unkonventionellen<br />
diagnostischen Verfahren:<br />
Zeigt ein unbewiesener Labortest,<br />
die Irisdiagnose oder ein Muskeltest<br />
beispielsweise, «Krebs» an,<br />
bedeutet das nicht notgedrungen,<br />
dass der Mensch im medizinischen<br />
Sinn wirklich krebskrank<br />
ist. Und wo alternative Tests keine<br />
Krankheit anzeigen, kann eine solche<br />
durchaus vorliegen.<br />
In der Vergangenheit war darum<br />
die Zusammenarbeit zwischen<br />
der Schulmedizin und unkonven-<br />
tionellen Therapien oft unmöglich.<br />
Selbst wenn es Studien zu einer<br />
unkonventionellen Methode gab,<br />
wiesen sie oft gravierende Mängel<br />
auf. Oft genug war die Behandlung<br />
schlecht dokumentiert,<br />
es fehlten wesentliche Informationen,<br />
oder die statistische Auswertung<br />
war fehlerhaft.<br />
Rückblickend ist es zudem immer<br />
schwierig zu beurteilen, was aus<br />
einem Nebeneinander von konventionellen<br />
und unkonventionel-<br />
len Behandlungen letztlich zur<br />
Heilung geführt hat. Ein Wirksamkeitsbeweis<br />
lässt sich so kaum erbringen.<br />
Auch die Unbedenklichkeit bei längerer<br />
Anwendung oder mögliche<br />
Wechselwirkungen mit anderen<br />
Therapien lassen sich so schlecht<br />
feststellen.<br />
Gewisse Versuche schliesslich<br />
sind aus ethischen Gründen nicht<br />
möglich: Beispielsweise solche,<br />
bei denen eine wirksame konventionelle<br />
Behandlung abgesetzt<br />
werden soll, damit eine unkonventionelle<br />
Methode ausprobiert werden<br />
könnte.<br />
Gemeinsame<br />
Fortschritte<br />
Selbst renommierte Wissenschaftler<br />
sind inzwischen überzeugt, dass<br />
manche unkonventionellen Be-<br />
handlungen ein Potenzial bergen,<br />
sofern sie komplementär, also er-<br />
gänzend zur Schulmedizin ange-<br />
wendet werden.<br />
In letzter Zeit haben beide Seiten,<br />
die Anbieter der konventionellen<br />
Schuldmedizin und die Anbieter<br />
unkonventioneller Methoden<br />
Schritte aufeinander zu gemacht.<br />
So werden seit einigen Jahren<br />
im Rahmen des Medizinstudiums<br />
auch komplementärmedizinische<br />
Kurse angeboten, etwa über Anthroposophische<br />
Medizin, Homöo-<br />
pathie oder Traditionelle Chinesische<br />
Medizin.<br />
Unterdessen laufen auch Forschungsprogramme<br />
im komplementären<br />
Bereich. Gut ausgebildete<br />
Forscher versuchen, Studien<br />
so zu entwerfen, dass sie der komplementären<br />
Methode gerecht<br />
werden und trotzdem wissenschaftlich<br />
aussagekräftig sind.<br />
Immer noch fliessen verhältnismässig<br />
wenig Forschungsgelder<br />
in Studien für komplementäre<br />
Methoden; sie nehmen aber stetig<br />
zu.<br />
Im klinischen Alltag werden heute<br />
ergänzend zur Schulmedizin zu-<br />
nehmend komplementäre Therapien<br />
eingesetzt, etwa gegen<br />
Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen,<br />
bei der Bewältigung von<br />
Ängsten und depressiven Verstimmungen.<br />
Entscheidend ist in der<br />
Regel, ob eine Behandlung den<br />
Kriterien «wirksam, zweckmässig<br />
und wirtschaftlich» standhält.<br />
20 <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? 21
Was möchte ich?<br />
Es ist hilfreich, sich die Fragen: «Was will ich?<br />
Was brauche ich?» zu stellen und sie auch<br />
zu beantworten. Ihr Bedürfnis ist der beste<br />
Wegweiser auf der Suche nach einer Therapie.<br />
Wenn Sie Ihre Bedürfnisse geklärt<br />
haben, finden Sie eher eine passende<br />
Methode und können Enttäuschungen<br />
vermeiden. Lassen<br />
Sie sich jedoch nicht entmutigen,<br />
wenn Sie nicht auf Anhieb Ihren<br />
Weg im «Dschungel der Therapien»<br />
finden. Bedenken Sie, dass auch<br />
Ihr Behandlungsteam oder Ihre<br />
Hausärztin Sie beraten und begleiten<br />
können.<br />
Mit Hilfe der folgenden Fragen<br />
können Sie sich über Ihr Anliegen<br />
klarer werden.<br />
Ich möchte …<br />
> Beschwerden lindern, besonders:<br />
– Müdigkeit oder Schwäche<br />
– Schmerzen<br />
– Kopfschmerzen<br />
– Übelkeit oder Erbrechen<br />
– Verstopfung<br />
– Durchfall<br />
– trockene Schleimhäute<br />
– Schlafstörungen<br />
– depressive Verstimmungen<br />
– Lustlosigkeit<br />
– Angespanntheit, Nervosität<br />
– Angst<br />
– andere Beschwerden:<br />
> einem Rückfall vorbeugen<br />
> mein Abwehrsystem stärken<br />
> alle Möglichkeiten gegen den<br />
Krebs ausschöpfen<br />
> etwas für meine Gesundheit<br />
tun<br />
> mein Wohlbefinden erhöhen<br />
> eine Fachperson finden, die<br />
mich als ganzen Menschen<br />
behandelt<br />
> herausfinden, warum ausgerechnet<br />
ich diese Krankheit<br />
habe<br />
> eine bestimmte Methode ausprobieren,<br />
von der ich gehört<br />
habe, dass sie nütze<br />
> anderes, nämlich:<br />
22 <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? 23
Etwas für sich tun<br />
Viele Menschen wollen aktiv an<br />
ihrer Behandlung oder an der Verbesserung<br />
ihres Wohlbefindens<br />
mitwirken.<br />
Manche Therapien setzen eine aktive<br />
Teilnahme voraus. Im Autogenen<br />
Training etwa führen Sie<br />
selbst die Übungen aus.<br />
Bei anderen Methoden arbeitet<br />
vor allem der Therapeut, die Therapeutin.<br />
Bei einer Massage zum<br />
Beispiel bleibt der Patient vorwiegend<br />
passiv.<br />
Körper oder Geist?<br />
Einige Verfahren konzentrieren<br />
sich mehr auf den Körper, andere<br />
sprechen die Psyche an bis hin<br />
zum Unbewussten und Unterbewussten.<br />
Entschliessen Sie sich beispielsweise,<br />
mehr Obst und Gemüse zu<br />
essen, unterstützen Sie damit Ihren<br />
Körper. Diese Ernährungsumstellung<br />
wird Ihnen jedoch kaum<br />
helfen, mit der Angst vor einem<br />
Rückfall zu leben. Dafür wären andere<br />
Methoden geeigneter.<br />
Kurzfristiger Nutzen?<br />
Langfristige Hilfe?<br />
Gewisse Methoden, etwa Entspannungsübungen<br />
oder Massagen,<br />
zeigen unmittelbar eine Wir-<br />
kung; bei anderen tritt sie erst mit<br />
der Zeit ein, so nach einer Ernährungsumstellung.<br />
Wer sich dessen<br />
bewusst ist, vermeidet Enttäuschungen.<br />
Ein Durcheinander vermeiden<br />
Einerseits bieten sich für die gleichen<br />
Beschwerden verschiedene<br />
Methoden an. Anderseits sollen<br />
manche Verfahren mehrere Beschwerden<br />
gleichzeitig lindern.<br />
Die richtige Auswahl ist demnach<br />
entscheidend.<br />
Es ist nicht empfehlenswert, mehrere<br />
Therapien gleichzeitig anzu-<br />
wenden; sie könnten sich gegenseitig<br />
ungünstig beeinflussen oder<br />
gar behindern. Zudem wäre es<br />
schwieriger herauszufinden, ob eine<br />
Therapie wirklich Ihren Bedürfnissen<br />
entspricht und was zu einer<br />
Besserung beigetragen hat.<br />
Ihre erste Anlaufstelle sollte Ihr<br />
Behandlungsteam oder die hausärztliche<br />
Praxis sein. Immer mehr<br />
Ärztinnen und Ärzte haben eine<br />
Zusatzausbildung und auch Erfahrung<br />
mit den Möglichkeiten und<br />
Grenzen von <strong>Komplementär</strong>medizin.<br />
Je nachdem kann Sie Ihr Hausarzt,<br />
Ihre Hausärztin auch an eine<br />
geeignete Therapeutin, einen Therapeuten<br />
verweisen.<br />
Was bezahlt die Krankenkasse?<br />
Grundversicherung<br />
Die in der <strong>Schweiz</strong> obligatorische<br />
Grundversicherung deckt die Kosten<br />
ärztlicher Untersuchungen und<br />
Behandlungen von Krankheit und<br />
ihren Folgen, abzüglich der Franchise<br />
(mindestens Fr. 300.–) und des<br />
Selbstbehalts (10% der Behand-<br />
lungskosten, maximal Fr. 700.–/<br />
Kalenderjahr).<br />
Als «ärztliche Untersuchungen und<br />
Behandlungen» gelten auch Hand-<br />
lungen, die von ärztlich angestell-<br />
ten, medizinisch ausgebildeten<br />
Personen unter Aufsicht und in den<br />
Praxisräumen des Arztes vorgenommen<br />
werden, also beispielsweise<br />
durch Physiotherapeutinnen,<br />
Psychotherapeuten etc.<br />
Die Leistungen müssen «wirksam,<br />
zweckmässig und wirtschaftlich»<br />
sein. Es gibt immer wieder Behandlungen,<br />
die unter Medizinern<br />
allgemein umstritten sind. Dazu<br />
gehören auch gewisse komplementäre<br />
und alternative Behandlungsmethoden.<br />
Diese «strittigen<br />
Behandlungen» werden regelmäs-<br />
sig im Auftrag des Eidgenössischen<br />
Departements des Innern<br />
(EDI) von einer Leistungskommission<br />
auf ihre Wirksamkeit und<br />
Zweckmässigkeit hin beurteilt.<br />
Für Krebspatienten und ihre Angehörigen<br />
ist es wichtig zu wissen,<br />
dass die Behandlungskosten bei<br />
Krebs von der Grundversicherung<br />
gedeckt sind.<br />
Voraussetzung ist,<br />
> dass es sich um zugelassene<br />
Behandlungsformen handelt,<br />
> dass das Produkt/Medikament<br />
auf der sogenannten Spezialitätenliste<br />
bzw. auf der Generikaliste<br />
des Bundesamts für Gesundheit<br />
(BAG) aufgeführt ist,<br />
> dass die Behandlung ärztlich<br />
verordnet wird.<br />
Ihr Arzt, Ihre Ärztin muss Sie darüber<br />
genau informieren. Sie finden<br />
die erwähnte Liste auch im Internet:<br />
www.bag.admin.ch → Themen<br />
→ Krankenversicherung → Leistungen<br />
und Tarife → Arzneimittel.<br />
Auch im Rahmen einer klinischen<br />
Studie (siehe S. 15) sind die Kosten<br />
für Behandlungen mit zugelassenen<br />
Substanzen gedeckt.<br />
Neue Therapieverfahren sind jedoch<br />
meistens an Bedingungen<br />
geknüpft.<br />
24 <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? 25
Zusatzversicherungen<br />
Gewisse Verfahren und Behandlungen,<br />
die von nicht-ärztlichen<br />
Therapeuten durchgeführt werden<br />
bzw. von der Grundversicherung<br />
nicht abgedeckt sind, werden unter<br />
Umständen von einer freiwillig<br />
abgeschlossenen Zusatzversicherung<br />
übernommen.<br />
Das Gleiche gilt für gewisse Medikamente,<br />
die nicht in der Spezialitätenliste<br />
(siehe «Grundversi-<br />
cherung») enthalten sind. Die Leistungen<br />
der einzelnen Zusatzversicherungen<br />
sind allerdings sehr<br />
unterschiedlich, ebenso die Prämien.<br />
Grössere Krankenkassen publizieren<br />
auf ihrer Website die komplementären<br />
Therapien, an die sie<br />
einen Beitrag leisten, sofern anerkannte<br />
Therapeuten sie durchführen.<br />
Einige Krankenkassen erwäh-<br />
nen auch Namen und Adressen<br />
der von ihnen anerkannten Therapeuten<br />
bzw. führen entsprechende<br />
Listen. Erkundigen Sie sich (siehe<br />
Kasten).<br />
Menschen, bei denen eine Krebserkrankung<br />
diagnostiziert wurde<br />
und die keine Zusatzversicherung<br />
haben, werden nur mit Vorbehalt<br />
neu in eine Zusatzversicherung<br />
aufgenommen.<br />
Ihre kantonale <strong>Krebsliga</strong> (siehe<br />
Anhang) wird Sie gerne beraten<br />
und im Rahmen des Möglichen<br />
unterstützen, falls Sie mit Ihrer<br />
Krankenkasse nicht klarkommen.<br />
In der Broschüre «Krebs – was leisten<br />
Sozialversicherungen?» finden<br />
Sie wertvolle Antworten auf Ihre<br />
Fragen rund um die Krankenkassen<br />
(siehe S. 35).<br />
Sich erkundigen<br />
Fragen Sie vor Beginn einer komplementären Therapie bei Ihrer<br />
Krankenkasse nach, für welche Kosten sie aufgrund Ihrer Versicherung<br />
aufkommt. Am einfachsten und sichersten ist es, wenn Sie sich<br />
von ihrer Krankenkasse schriftlich bestätigen lassen, ob die von Ihnen<br />
gewünschte Methode bei dem von Ihnen gewählten Therapeuten<br />
bezahlt wird, bzw. welchen Beitrag sie daran leistet.<br />
Eine Therapeutin,<br />
einen Therapeuten finden<br />
Bei der Wahl eines geeigneten Therapeuten<br />
spielen neben der Art der Therapie auch die<br />
Ausbildung, die Persönlichkeit und die Ausstrahlung<br />
des Therapeuten eine wichtige Rolle.<br />
Möchten Sie lieber von einer Frau<br />
oder einem Mann behandelt werden?<br />
Gehen Sie lieber zu einer jüngeren<br />
Person oder zu einer älteren?<br />
Es ist unabdingbar, dass Sie zu Ihrem<br />
Therapeuten Vertrauen haben<br />
und dass er Ihnen seriös erscheint.<br />
Nichts darf Sie daher daran hindern,<br />
nach einer ersten Sitzung<br />
zu entscheiden, ob Sie bei der gewählten<br />
Person weiter in Behandlung<br />
bleiben oder lieber jemand<br />
anderen suchen möchten. Viele<br />
Therapeutinnen und Therapeuten<br />
bieten ein solches Vorgehen auch<br />
von sich aus an.<br />
Ausbildung der Therapeutinnen<br />
und Therapeuten<br />
Ärzte und Ärztinnen müssen nach<br />
sechs Jahren Universitätsstudium<br />
ein Staatsexamen ablegen, um ihren<br />
Beruf ausüben zu dürfen. Nach<br />
dem Universitätsstudium und der<br />
Weiterbildung zur Fachärztin entscheiden<br />
sich manche für eine<br />
Zusatzausbildung in einem oder<br />
mehreren komplementären Verfahren.<br />
Nicht-ärztliche Therapien werden<br />
in der Regel nicht an den Univer-<br />
sitäten gelehrt, sondern an staatli-<br />
chen oder privaten Fachhochschulen<br />
sowie an privaten Ausbildungs-<br />
oder Weiterbildungsinstitutionen.<br />
Auch private Ausbildungsstätten<br />
können sich zertifizieren bzw. behördlich<br />
anerkennen lassen, wenn<br />
sie die dafür erforderlichen Qualitätsstandards<br />
erfüllen.<br />
Um von Krankenkassen anerkannt<br />
zu werden, können sich <strong>Komplementär</strong>therapeuten<br />
beim EMR (Erfahrungsmedizinisches<br />
Register)<br />
zentral registrieren lassen, wenn<br />
sie gewisse Anforderungen erfüllen.<br />
Das EMR darf jedoch keine<br />
Auskunft über die dort registrierten<br />
Therapeuten geben. Erkundigen<br />
Sie sich daher bei Ihrer Krankenkasse.<br />
Es ist in jedem Fall empfehlenswert,<br />
nach der Ausbildung des Therapeuten,<br />
der Therapeutin zu fragen.<br />
Auch die Mitgliedschaft in einer<br />
Fachgesellschaft oder einem Berufsverband<br />
ist von Belang. Wer<br />
Mitglied werden will, muss eine<br />
spezielle Ausbildung absolviert<br />
haben. Bedenken Sie ferner, dass<br />
im Ausland erworbene Titel und<br />
Diplome nicht unbedingt den<br />
schweizerischen entsprechen.<br />
Wo kann man sich informieren?<br />
Die einzelnen Berufsverbände<br />
können Ihnen Listen ihrer Mitglieder<br />
geben. Sie können sich aber<br />
auch an das Krebstelefon, an Ihre<br />
kantonale <strong>Krebsliga</strong> (Adressen im<br />
26 <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? 27
Anhang) oder an Ihre Krankenkasse<br />
wenden. Die grösseren Krankenkassen<br />
informieren auch auf<br />
ihren Internetseiten darüber (siehe<br />
S. 26)<br />
Seriöse Therapeutinnen und<br />
Therapeuten …*<br />
> haben einen festen Praxisort<br />
und feste Praxiszeiten<br />
> fragen, ob bereits eine schulmedizinische<br />
Diagnose gestellt<br />
wurde und erkundigen sich<br />
nach dieser Diagnose<br />
> raten in keinem Fall dazu, die<br />
medizinische Krebstherapie<br />
aufzugeben<br />
> fragen nach Beschwerden,<br />
Lebensumständen und Arbeitsbedingungen<br />
> fragen, ob und wie die<br />
Beschwerden bisher behandelt<br />
worden sind<br />
> sagen, wie sie die Krankheit<br />
beurteilen<br />
> erklären das Untersuchungsergebnis<br />
> teilen mit, welchen Behandlungsweg<br />
sie einschlagen<br />
möchten, und informieren<br />
über mögliche unerwünschte<br />
Wirkungen<br />
> begründen, warum sie gerade<br />
zu dieser Therapie raten<br />
> zeigen mögliche andere<br />
Behandlungen auf<br />
> besprechen, wie Sie sich hinsichtlich<br />
der Medikamente verhalten<br />
sollen, die Ihnen andere<br />
Therapeuten und Ärztinnen<br />
verordnet haben<br />
> erklären, was eine Behandlung<br />
kosten wird<br />
> holen Ihre Zustimmung ein,<br />
bevor sie mit irgendeiner<br />
Behandlung beginnen<br />
> informieren Sie bezüglich der<br />
Kostenübernahme durch die<br />
Krankenkasse<br />
Bleiben Sie kritisch<br />
Der Wunsch, wieder gesund zu werden, weckt oft ungeahnte Kräfte<br />
– und macht manchmal auch blind.<br />
Viele Therapeutinnen widmen sich ihren Patienten mit grosser<br />
Hingabe. Andere nützen die Situation aus und behaupten, nur sie<br />
allein und die von ihnen angebotenen Methoden könnten Ihnen<br />
helfen. Das ist gefährlich, denn oft brüsten sie sich mit vermeintlichen<br />
Erfolgen und streichen zudem die Fehler und Mängel anderer<br />
heraus. Bleiben Sie deshalb kritisch gegenüber Menschen, die<br />
Ihnen Wunder versprechen.<br />
Unseriöse Therapeuten und<br />
Therapeutinnen …*<br />
> raten schnell zu einer (teuren)<br />
Kur, haben aber wenig Zeit für<br />
das Erstgespräch<br />
> lehnen Ihren Wunsch nach<br />
Information und einem<br />
genauen Behandlungsplan ab<br />
> wollen unbedingt sofort mit<br />
der Behandlung beginnen,<br />
bevor Sie genau wissen, was<br />
geschehen soll, und bevor Sie<br />
einer Behandlung zugestimmt<br />
haben<br />
> lehnen Ihren Wunsch ab, sich<br />
vor der Therapie noch mit<br />
jemand anderem zu beraten<br />
> behaupten, die Behandlung sei<br />
risikolos und nebenwirkungsfrei<br />
> raten Ihnen von schulmedizinischer<br />
Therapie ab<br />
> fordern, alle anderen Medikamente<br />
abzusetzen<br />
> verlangen Vorauszahlungen<br />
für eine länger dauernde<br />
Behandlung<br />
> reagieren unwirsch auf die<br />
Bitte, Barzahlungen zu quittieren<br />
> setzen Sie unter Druck, wenn<br />
Sie die Behandlung vorzeitig<br />
beenden möchten<br />
* Aus: Die andere Medizin, herausgegeben<br />
von der Stiftung Warentest, Berlin<br />
Die erste<br />
Behandlungssitzung<br />
Nehmen Sie sich genügend Zeit.<br />
Denken Sie in Ruhe darüber nach,<br />
was Sie in der ersten Sprechstunde<br />
zur Sprache bringen wollen.<br />
Schreiben Sie auf ein Blatt Papier,<br />
welches Ihre Erwartungen sind.<br />
Das kann Ihnen während der<br />
Sprechstunde als Erinnerungshilfe<br />
dienen.<br />
Bringen Sie in die erste Sprechstunde<br />
die Dokumente Ihrer Krankengeschichte<br />
mit, beispielsweise<br />
Ergebnisse von Bluttests. Grundsätzlich<br />
haben Sie das Recht, alle<br />
Dokumente der Krankengeschichte<br />
einzusehen; Sie können Fotoko-<br />
pien verlangen von den Ergebnis-<br />
sen medizinischer Untersuchungen<br />
wie auch von den handschriftlichen<br />
Aufzeichnungen des Arztes.<br />
Dazu sind auch nicht-medizinische<br />
Fachpersonen verpflichtet.<br />
Kommen Sie auch auf die Risiken<br />
zu sprechen. Sowohl Ärztinnen<br />
wie Therapeuten müssen über die<br />
Risiken und Kontraindikationen<br />
einer Behandlung informieren.<br />
Denn die Auffassung «Hilft es<br />
nicht, so schadet es nicht» trifft<br />
längst nicht auf alle komplementären<br />
Verfahren zu. Eine Reihe von<br />
Methoden gehört in die Hände von<br />
ausgewiesenen Fachleuten, die<br />
auch die Risiken und die Grenzen<br />
der Behandlung kennen.<br />
28 <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? 29
Der Behandlungsplan<br />
Lassen Sie sich schliesslich den<br />
Behandlungsplan erklären. Bestehen<br />
Sie auf einer detaillierten Erklärung<br />
der Therapie. Wie in der<br />
Schulmedizin haben Sie auch bei<br />
<strong>Komplementär</strong>methoden das Recht<br />
auf eine offene und vollständige<br />
Information, und zwar in einer<br />
Sprache, die Sie verstehen.<br />
Was ist das Ziel der Behandlung?<br />
In welchen Schritten wird sie voraussichtlich<br />
ablaufen? Was will<br />
die behandelnde Person im Einzelnen<br />
tun? Was kann ich zur Therapie<br />
beitragen? Fragen Sie nach,<br />
wenn Ihnen etwas unklar ist. Auf<br />
Wunsch wird Ihnen der Behandlungsplan<br />
auch schriftlich abgegeben.<br />
Der Behandlungsplan sollte nicht<br />
nur auf die eigentliche Therapie<br />
eingehen, sondern auch auf folgende<br />
Punkte:<br />
> Wohlbefinden: Auslöser Ihrer<br />
Suche nach einer komplementären<br />
Methode ist unter anderem<br />
das Bedürfnis gewesen,<br />
etwas für Ihr Wohlbefinden zu<br />
tun. Wie wird sich Ihr Zustand<br />
voraussichtlich bessern?<br />
Können Erstverschlimmerungen<br />
auftreten? Wann werden<br />
diese wieder verschwinden?<br />
Mit welchen Verbesserungen<br />
dürfen Sie rechnen?<br />
> Zeitraum: Wann wird die<br />
Behandlung abgeschlossen<br />
sein? Bei Behandlungen, die<br />
längere Zeit dauern (mehr als<br />
10 bis 15 Sitzungen), sollten<br />
beide Seiten zwischendurch<br />
immer wieder eine Standort-<br />
bestimmung einplanen und<br />
gemeinsam besprechen:<br />
Welche Ergebnisse sind bisher<br />
erreicht worden? Soll die<br />
Behandlung wie vorgesehen<br />
weitergehen, soll sie beendet<br />
werden?<br />
Auch Lebensqualität ist messbar<br />
«Alle Methoden, die für sich in Anspruch nehmen, dass sie bei<br />
Krebs helfen, müssen nach den gleichen Kriterien – aber vielleicht<br />
nicht mit den gleichen Methoden – geprüft werden wie die klassischen<br />
Mittel der Schulmedizin. Heute ist es zum Beispiel durchaus<br />
möglich, auch die Lebensqualität zu messen und zu vergleichen.»<br />
Professor Dr. med. Gerd A. Nagel,<br />
Männedorf, Präsident Stiftung Patientenkompetenz<br />
Die getroffene Wahl<br />
überprüfen<br />
Während jeder Behandlung können<br />
Zweifel aufkommen. Die folgenden<br />
Punkte können Ihnen helfen,<br />
Ihre Erfahrungen zu prüfen<br />
und allenfalls auf Ihren Therapieentscheid<br />
zurückzukommen.<br />
Positive Punkte<br />
> Die Therapeutin oder der Therapeut<br />
nimmt sich Zeit für mich.<br />
Man hört mir zu und fällt mir<br />
nicht ins Wort.<br />
> Der Therapeut informiert mich<br />
ausführlich.<br />
> Er hat die Finanzierung der<br />
Behandlung mit mir besprochen<br />
und mir erläutert, inwieweit<br />
die Krankenkasse die<br />
Kosten übernimmt.<br />
> Er folgt den im Behandlungsplan<br />
festgelegten Massnahmen.<br />
Ich weiss, was auf mich<br />
zukommt.<br />
> Er ermuntert mich, die schulmedizinische<br />
Behandlung fortzusetzen<br />
und mein Behandlungsteam<br />
zu informieren.<br />
> Nach einigen Sitzungen geht<br />
es mir besser.<br />
> Ich weiss, was ich tun muss,<br />
falls die Beschwerden sich verschlimmern.<br />
Negative Punkte<br />
> Mir fehlt das nötige Vertrauen<br />
in den Therapeuten oder die<br />
Therapeutin.<br />
> Der Therapeut verspricht mir<br />
Heilung.<br />
> Er gibt mir die Schuld, wenn<br />
die Behandlung nicht hilft.<br />
> Er gibt sich geheimnisvoll,<br />
anstatt mir die Behandlung mit<br />
klaren Worten zu beschreiben.<br />
> Er schweigt sich über die möglichen<br />
Risiken der Behandlung<br />
aus.<br />
> Ich weiss nicht, wo die<br />
Behandlung an Grenzen stösst.<br />
> Ich fühle mich unwohl bei dieser<br />
Methode.<br />
> Meine Beweggründe für eine<br />
komplementäre Behandlung<br />
bleiben mehrheitlich unberücksichtigt.<br />
Wenn eine komplementäre (oder<br />
alternative) Behandlung bei Ihnen<br />
die erhoffte Wirkung nicht zeigt,<br />
liegt es fast nie an Ihnen selbst.<br />
Machen Sie sich das in einem solchen<br />
Fall immer wieder klar, anstatt<br />
sich als Versager oder gar<br />
schuldig zu fühlen.<br />
Vielleicht ist diese Methode Ihrer<br />
Situation nicht angemessen, vielleicht<br />
entspricht sie Ihren Bedürfnissen<br />
nicht oder es handelt sich<br />
gar um ein höchst zweifelhaftes<br />
Verfahren.<br />
Wenn Sie unsicher sind, suchen<br />
Sie das Gespräch mit Ihrem Behandlungsteam,<br />
mit Ihrer Hausärztin<br />
oder anderen Fachpersonen,<br />
denen Sie vertrauen.<br />
30 <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? 31
Leben mit Krebs<br />
Viele Menschen mit einer Krebsdiagnose<br />
leben heute länger und<br />
besser als noch vor Jahrzehnten.<br />
Die Krankheit und die Therapien<br />
sind aber nach wie vor eine<br />
grosse Herausforderung. Manche<br />
Menschen können parallel zur<br />
Therapie ihren gewohnten Alltag<br />
bewältigen, anderen ist das nicht<br />
möglich.<br />
Auf sich hören<br />
Nehmen Sie sich Zeit für die Gestaltung<br />
der veränderten, neuen<br />
Lebenssituation. Versuchen Sie<br />
herauszufinden, was am ehesten<br />
zu Ihrer Lebensqualität beiträgt.<br />
Eine einfache Selbstbefragung<br />
kann manchmal der erste Schritt<br />
zu mehr Klarheit sein:<br />
> Was ist mir jetzt wichtig?<br />
> Was brauche ich?<br />
> Wie könnte ich es erreichen?<br />
> Wer könnte mir dabei helfen?<br />
Nach Abschluss der Therapien fällt<br />
die Rückkehr ins Alltagsleben<br />
manchmal schwer. Daher ist es<br />
wichtig, auf die eigenen Bedürfnisse<br />
zu hören. Beachten Sie auch<br />
den Anhang und die weiteren Hinweise<br />
in dieser Broschüre.<br />
Miteinander reden<br />
So wie gesunde Menschen unterschiedlich<br />
mit Lebensfragen umgehen,<br />
wird auch eine Krankheits-<br />
situation von Mensch zu Mensch<br />
verschieden verarbeitet. Die Bandbreite<br />
reicht von «das wird schon<br />
gehen» über «wenn das nur gut<br />
geht» bis hin zu «das geht sicher<br />
schief» oder «ich muss sterben».<br />
Angstgefühle sind eng mit jeder<br />
Krebserkrankung verknüpft, unabhängig<br />
davon, wie gut die Heilungschancen<br />
sind.<br />
Manche Menschen mögen nicht<br />
darüber sprechen. Andere möchten<br />
reden, aber wagen es nicht. Dritte<br />
sind enttäuscht, wenn ihr Umfeld<br />
nicht auf sie eingeht. Es gibt kaum<br />
allgemein gültige Rezepte. Was<br />
einer Person weiterhilft, muss für<br />
eine andere nicht unbedingt das<br />
Richtige sein.<br />
Fachliche Unterstützung<br />
Zögern Sie nicht, fachliche Hilfe<br />
zu beanspruchen. Sprechen Sie<br />
mit jemandem aus Ihrem Behandlungsteam<br />
oder mit Ihrem Hausarzt.<br />
Auf diese Weise können Ihnen<br />
Massnahmen empfohlen und<br />
verordnet werden, die von der<br />
Krankenkasse gedeckt sind.<br />
Für psychosoziale Angebote und<br />
bei Fragen rund um Rehabilitationsangebote<br />
können Sie sich<br />
auch an Ihre kantonale <strong>Krebsliga</strong><br />
oder den Sozialdienst im Spital<br />
wenden.<br />
32 <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? 33
Anhang<br />
Lassen Sie sich beraten<br />
Ihr Behandlungsteam<br />
Es kann Ihnen Hinweise geben, was Sie<br />
gegen krankheits- und behandlungs-<br />
bedingte Beschwerden tun können.<br />
Überlegen Sie sich allenfalls auch,<br />
welche zusätzlichen Massnahmen Ihr<br />
Wohlbefinden stärken und zu Ihrer<br />
Rehabilitation beitragen könnten.<br />
Fragen Sie bei Bedarf auch nach einer<br />
Psychoonkologin, einem Psychoonkologen.<br />
Das ist eine Fachperson für<br />
Fragen rund um seelische Probleme<br />
im Zusammenhang mit einer Krebskrankheit.<br />
Studiengruppe für komplementäre<br />
und alternative Methoden bei Krebs<br />
Die SKAK beurteilt anhand wissenschaftlicher<br />
Kriterien, ob alternative<br />
oder komplementäre Methode gegen<br />
Krebs wirksam sind oder nicht und/<br />
oder ob sie das allgemeine Wohlbefinden<br />
verbessern bzw. gewisse<br />
Beschwerden lindern können. Fragen<br />
Sie nach: Sekretariat SKAK, <strong>Krebsliga</strong><br />
<strong>Schweiz</strong>, 3001 Bern, Tel. 031 389 93 31,<br />
info@krebsliga.ch.<br />
Ihre kantonale <strong>Krebsliga</strong><br />
Sie berät, begleitet und unterstützt sie<br />
auf vielfältige Weise. Dazu gehören<br />
auch persönliche Gespräche, Kursangebote,<br />
das Klären von Versiche-<br />
rungsfragen und das Vermitteln von<br />
Fachpersonen, zum Beispiel für Lymph-<br />
drainage, psychoonkologische Beratung,<br />
komplementäre Therapien etc.<br />
Das Krebstelefon 0800 11 88 11<br />
Am Krebstelefon hört Ihnen eine Fachperson<br />
zu. Sie geht auf Ihre Fragen im<br />
Zusammenhang mit der Krebskrankheit<br />
und -therapie ein und informiert<br />
Sie über mögliche weitere Massnahmen.<br />
Anruf und Auskunft sind kostenlos.<br />
Andere Betroffene – Internetforen,<br />
Selbsthilfegruppen<br />
Sie können Ihre Anliegen auch in<br />
einem Internetforum diskutieren, zum<br />
Beispiel unter www.krebsforum.ch –<br />
einem Angebot des Krebstelefons –<br />
oder unter www.forum.krebskompass.<br />
de.<br />
In Selbsthilfegruppen (siehe S. 37) tauschen<br />
Betroffene Ihre Erfahrungen aus<br />
und informieren sich gegenseitig.<br />
Das Gespräch mit Menschen, die Ähnliches<br />
durchgemacht haben, wirkt oft<br />
hilfreich und entlastend. Es kann Mut<br />
machen zu erfahren, wie andere als<br />
Betroffene oder Angehörige mit besonderen<br />
Situationen umgegangen sind.<br />
Vieles, was einem anderen Menschen<br />
geholfen oder geschadet hat, braucht<br />
jedoch auf Sie nicht zuzutreffen.<br />
Broschüren<br />
der <strong>Krebsliga</strong><br />
> Medikamentöse Tumortherapien<br />
Chemotherapien, Antihormontherapien,<br />
Immuntherapien<br />
> Die Strahlentherapie<br />
Radiotherapie<br />
> Chirurgische Tumortherapie<br />
> Leben mit Krebs, ohne Schmerz<br />
> Rundum Müde<br />
Ursachen erkennen, Lösungen<br />
finden<br />
> Die Krebstherapie hat mein<br />
Aussehen verändert<br />
Tipps und Ideen für Haut und Haare<br />
> Ernährungsprobleme bei Krebs<br />
> Männliche Sexualität bei Krebs<br />
> Weibliche Sexualität bei Krebs<br />
> Das Lymphödem bei Krebs<br />
> Körperliche Aktivität bei Krebs<br />
Dem Körper wieder vertrauen<br />
> Krebs trifft auch die Nächsten<br />
Ratgeber für Angehörige und<br />
Freunde<br />
> Mit Kindern über Krebs reden<br />
Wenn Eltern krank werden<br />
> Neuland entdecken –<br />
REHA-Seminare der <strong>Krebsliga</strong><br />
Kursprogramm<br />
> Familiäre Krebsrisiken<br />
Orientierungshilfe für Familien<br />
mit vielen Krebserkrankungen<br />
> Krebs – was leisten Sozialversicherungen?<br />
Eine Information für Betroffene<br />
und Angehörige<br />
> Patientenverfügung nach<br />
der Diagnose Krebs<br />
Wegleitung und Formular<br />
(Fr. 18.–); kostenloser Download<br />
auf www.krebsliga.ch/patientenverfuegung<br />
> Krebs – von den Genen zum<br />
Menschen<br />
Eine CD-ROM, die in Bild und Text<br />
die Entstehung und Behandlung<br />
von Krebskrankheiten anschaulich<br />
darstellt (Fr. 25.– plus Versandspesen).<br />
> Krebs – wenn die Hoffnung auf<br />
Heilung schwindet<br />
Bestellmöglichkeiten<br />
> <strong>Krebsliga</strong> Ihres Kantons<br />
> Telefon 0844 85 00 00<br />
> shop@krebsliga.ch<br />
> www.krebsliga.ch<br />
Auf www.krebsliga.ch/broschueren fin-<br />
den Sie alle bei der <strong>Krebsliga</strong> erhältlichen<br />
Broschüren. Die meisten Publikationen<br />
sind kostenlos und stehen<br />
auch als Download zur Verfügung.<br />
Sie werden Ihnen von der <strong>Krebsliga</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> und Ihrer kantonalen <strong>Krebsliga</strong><br />
offeriert. Das ist nur möglich dank<br />
unseren Spenderinnen und Spendern.<br />
34 <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? 35
Broschüren<br />
anderer Anbieter<br />
«Krebsbehandlung im Rahmen einer<br />
klinischen Studie», 2009, erhältlich bei<br />
der <strong>Schweiz</strong>erischen Arbeitsgemeinschaft<br />
für Klinische Krebsforschung<br />
SAKK, Telefon 031 389 91 91, sakkcc@<br />
sakk.ch, online verfügbar: http://sakk.<br />
ch/de/news/year/2009, scrollen bis<br />
23.1.2009.<br />
«<strong>Komplementär</strong>e Verfahren» – eine<br />
Broschüre des Tumorzentrums Freiburg<br />
i. Br., 2007, online verfügbar:<br />
www.tumorzentrum-freiburg.de →<br />
Patienten-Info → Broschüren für Patienten.<br />
«<strong>Komplementär</strong>e Behandlungsmetho-<br />
den bei Krebserkrankungen» – eine<br />
Broschüre der Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen<br />
e.V., 2009, online verfügbar:<br />
www.krebsgesellschaft-nrw.de/<br />
→ Service → Broschüren herunterladen.<br />
Fachliteratur<br />
«Patientenratgeber Krebs: alternative<br />
Therapien medizinisch bewertet», P.<br />
Thienel, K. Münstedt, 2008, Droemer/<br />
Knaur, Fr. 40.–. Die Autoren führen u. a.<br />
Methoden auf, die von vielen Krebspatienten<br />
entweder alternativ oder<br />
komplementär angewendet werden.<br />
«<strong>Komplementär</strong>e Onkologie», J. Hübner,<br />
2008, Schattauer GmbH., Fr. 119.–.<br />
Das Werk richtet sich primär an Fachpersonen.<br />
Internet (alphabetisch)<br />
Zum Thema <strong>Komplementär</strong>medizin bei<br />
Krebs gibt es viele Webseiten. Oft sind<br />
diese entweder für oder gegen eine<br />
Methode. Auch teure Präparate mit<br />
zweifelhaften Heilsversprechen werden<br />
angeboten, deren Nutzen fragwürdig<br />
ist oder die sogar schaden können.<br />
Um irreführende von zuverlässigen<br />
Informationen zu unterscheiden, reden<br />
Sie am besten mit Ihrem Behandlungsteam,<br />
dem Krebstelefon oder Ihrer kantonalen<br />
<strong>Krebsliga</strong>.<br />
Deutsch<br />
www.krebsforum.ch<br />
Internetforum der <strong>Krebsliga</strong><br />
www.krebsinformationsdienst.de<br />
Informationsdienst des deutschen<br />
Krebsforschungszentrums<br />
www.krebs-kompass.de<br />
Recherchiert und verknüpft Informationen<br />
aus verschiedenen Quellen<br />
www.krebsliga.ch<br />
Das Angebot der <strong>Krebsliga</strong> <strong>Schweiz</strong> mit<br />
Links zu allen kantonalen Krebsligen<br />
www.krebsliga.ch/wegweiser<br />
Psychosoziale Angebote und Kurse,<br />
zusammengestellt von der <strong>Krebsliga</strong><br />
www.patientenkompetenz.ch<br />
Eine Stiftung zur Förderung der Selbstbestimmung<br />
im Krankheitsfall<br />
Englisch<br />
www.cancer.gov/cancertopics/treatment/cam<br />
National Cancer Institute USA<br />
www.macmillan.org.uk → cancer information<br />
→ Cancer treatment →<br />
Complementary therapies<br />
A non-profit cancer information service<br />
Quellen<br />
Die erwähnten Publikationen und Webseiten<br />
entsprechen im Wesentlichen<br />
den Qualitätskriterien des HonCode<br />
(www.hon.ch/HONcode/German).<br />
Selbsthilfeorganisationen<br />
von<br />
Krebsbetroffenen<br />
ilco, <strong>Schweiz</strong>erische Vereinigung<br />
der regionalen Gruppen<br />
von Stomaträgern<br />
Selbsthilfeorganisation<br />
für Menschen mit einem künstlichen<br />
Darm- oder<br />
Urinausgang<br />
Präsident:<br />
Bruno Leiseder<br />
Rothenburgerstrasse 10<br />
6274 Eschenbach<br />
Tel. 041 448 29 22<br />
Sekretariat:<br />
Peter Schneeberger<br />
Buchenweg 35<br />
3054 Schüpfen<br />
Tel. P 031 879 24 68<br />
Tel. G 031 634 41 02<br />
Fax 031 634 41 19<br />
peter.schneeberger@vtxmail.ch<br />
www.ilco.ch<br />
Leben wie zuvor, <strong>Schweiz</strong>er<br />
Verein brustoperierter Frauen<br />
Selbsthilfeorganisation<br />
für Frauen nach einer Brustkrebserkrankung<br />
Kontakt:<br />
Dr. h.c. Susi Gaillard<br />
Geschäftsleiterin<br />
Postfach 336<br />
4153 Reinach 1<br />
Tel. 061 711 91 43<br />
Fax 061 711 91 43<br />
gaillard@leben-wie-zuvor.ch<br />
www.leben-wie-zuvor.ch<br />
Kinderkrebshilfe <strong>Schweiz</strong><br />
Brigitte Holderegger-Müller<br />
Florastrasse 14<br />
4600 Olten<br />
Tel. 062 297 00 11<br />
Fax 062 297 00 12<br />
info@kinderkrebshilfe.ch<br />
www.kinderkrebshilfe.ch<br />
KKO, Kehlkopfoperierte<br />
<strong>Schweiz</strong><br />
Selbsthilfeorganisation<br />
für kehlkopflose Menschen<br />
Schulhausweg 10<br />
Postfach 100<br />
5442 Fislisbach<br />
Tel./Fax 056 483 00 75<br />
info@kehlkopfoperiert.ch<br />
www.kehlkopfoperiert.ch<br />
SSP, <strong>Schweiz</strong>er Selbst-<br />
hilfegruppe für Pankreaserkrankungen<br />
Präsident:<br />
Conrad Rytz<br />
chemin du Chêne 10<br />
1260 Nyon<br />
Tel. 022 361 55 92<br />
Fax 022 361 56 53<br />
conrad.rytz@swissonline.ch<br />
Kontakt:<br />
Barbara Rubitschon<br />
Zollikerstrasse 237<br />
8008 Zürich<br />
Tel. 044 422 72 90<br />
www.pancreas-help.com<br />
SFK, Stiftung zur<br />
Förderung der Knochenmarktransplantation<br />
Candy Heberlein<br />
Vorder Rainholzstrasse 3<br />
8123 Ebmatingen<br />
Tel. 044 982 12 12<br />
Fax 044 982 12 13<br />
info@knochenmark.ch<br />
www.knochenmark.ch<br />
Myelom Kontaktgruppe<br />
<strong>Schweiz</strong> (MKgS)<br />
Präsidentin:<br />
Ruth Bähler<br />
Grenzweg 5<br />
4144 Arlesheim<br />
Tel. 061 701 57 19<br />
(nachmittags)<br />
r.u.baehler@bluewin.ch<br />
www.multiples-myelom.ch<br />
ho/noho, <strong>Schweiz</strong>erische<br />
Patientenorganisation<br />
für Lymphombetroffene<br />
und Angehörige<br />
Rosmarie Pfau<br />
Weidenweg 39<br />
4147 Aesch<br />
Tel. 061 421 09 27<br />
info@lymphome.ch<br />
www.lymphome.ch<br />
36 <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? <strong>Alternativ</strong>? <strong>Komplementär</strong>? 37
Unterstützung und Beratung –<br />
die <strong>Krebsliga</strong> in Ihrer Region<br />
5<br />
16<br />
1 <strong>Krebsliga</strong> Aargau<br />
Milchgasse 41, 5000 Aarau<br />
Tel. 062 834 75 75<br />
Fax 062 834 75 76<br />
admin@krebsliga-aargau.ch<br />
www.krebsliga-aargau.ch<br />
PK 50-12121-7<br />
2 <strong>Krebsliga</strong> beider Basel<br />
Mittlere Strasse 35, 4056 Basel<br />
Tel. 061 319 99 88<br />
Fax 061 319 99 89<br />
info@klbb.ch<br />
www.krebsliga-basel.ch<br />
PK 40-28150-6<br />
3 Bernische <strong>Krebsliga</strong><br />
Ligue bernoise contre le cancer<br />
Marktgasse 55, Postfach 184<br />
3000 Bern 7<br />
Tel. 031 313 24 24<br />
Fax 031 313 24 20<br />
info@bernischekrebsliga.ch<br />
www.bernischekrebsliga.ch<br />
PK 30-22695-4<br />
9<br />
4<br />
8<br />
11<br />
15<br />
3<br />
2<br />
1<br />
17<br />
19<br />
18<br />
10<br />
4 Ligue fribourgeoise<br />
contre le cancer<br />
<strong>Krebsliga</strong> Freiburg<br />
Route de Beaumont 2<br />
case postale 75<br />
1709 Fribourg<br />
tél. 026 426 02 90<br />
fax 026 425 54 01<br />
info@liguecancer-fr.ch<br />
www.liguecancer-fr.ch<br />
CP 17-6131-3<br />
14<br />
5 Ligue genevoise<br />
contre le cancer<br />
17, boulevard des Philosophes<br />
1205 Genève<br />
tél. 022 322 13 33<br />
fax 022 322 13 39<br />
ligue.cancer@mediane.ch<br />
www.lgc.ch<br />
CP 12-380-8<br />
6<br />
13<br />
12<br />
20<br />
7<br />
6 <strong>Krebsliga</strong> Glarus<br />
Kantonsspital, 8750 Glarus<br />
Tel. 055 646 32 47<br />
Fax 055 646 43 00<br />
krebsliga-gl@bluewin.ch<br />
www.krebsliga-glarus.ch<br />
PK 87-2462-9<br />
7 <strong>Krebsliga</strong> Graubünden<br />
Alexanderstrasse 38, 7000 Chur<br />
Tel. 081 252 50 90<br />
Fax 081 253 76 08<br />
info@krebsliga-gr.ch<br />
www.krebsliga-gr.ch<br />
PK 70-1442-0<br />
8 Ligue jurassienne contre le cancer<br />
Rue des Moulins 12<br />
2800 Delémont<br />
tél. 032 422 20 30<br />
fax 032 422 26 10<br />
ligue.ju.cancer@bluewin.ch<br />
www.liguecancer-ju.ch<br />
CP 25-7881-3<br />
9 Ligue neuchâteloise<br />
contre le cancer<br />
Faubourg du Lac 17<br />
case postale<br />
2001 Neuchâtel<br />
tél. 032 721 23 25<br />
lncc@ne.ch<br />
www.liguecancer-ne.ch<br />
CP 20-6717-9<br />
10 <strong>Krebsliga</strong> Schaffhausen<br />
Rheinstrasse 17<br />
8200 Schaffhausen<br />
Tel. 052 741 45 45<br />
Fax 052 741 45 57<br />
b.hofmann@krebsliga-sh.ch<br />
www.krebsliga-sh.ch<br />
PK 82-3096-2<br />
11 <strong>Krebsliga</strong> Solothurn<br />
Hauptbahnhofstrasse 12<br />
4500 Solothurn<br />
Tel. 032 628 68 10<br />
Fax 032 628 68 11<br />
info@krebsliga-so.ch<br />
www.krebsliga-so.ch<br />
PK 45-1044-7<br />
12 <strong>Krebsliga</strong><br />
St. Gallen-Appenzell<br />
Flurhofstrasse 7<br />
9000 St. Gallen<br />
Tel. 071 242 70 00<br />
Fax 071 242 70 30<br />
beratung@krebsliga-sg.ch<br />
www.krebsliga-sg.ch<br />
PK 90-15390-1<br />
13 Thurgauische <strong>Krebsliga</strong><br />
Bahnhofstrasse 5<br />
8570 Weinfelden<br />
Tel. 071 626 70 00<br />
Fax 071 626 70 01<br />
info@tgkl.ch<br />
www.tgkl.ch<br />
PK 85-4796-4<br />
14 Lega ticinese contro il cancro<br />
Piazza Nosetto 3<br />
6500 Bellinzona<br />
tel. 091 820 64 20<br />
fax 091 820 64 60<br />
info@legacancro-ti.ch<br />
www.legacancro-ti.ch<br />
CP 65-126-6<br />
15 Ligue valaisanne contre le cancer<br />
<strong>Krebsliga</strong> Wallis<br />
Siège central:<br />
Rue de la Dixence 19, 1950 Sion<br />
tél. 027 322 99 74<br />
fax 027 322 99 75<br />
info@lvcc.ch<br />
www.lvcc.ch<br />
Beratungsbüro:<br />
Spitalzentrum Oberwallis<br />
Überlandstrasse 14, 3900 Brig<br />
Tel. 027 922 93 21<br />
Mobile 079 644 80 18<br />
Fax 027 970 33 34<br />
info@krebsliga-wallis.ch<br />
www.krebsliga-wallis.ch<br />
CP/PK 19-340-2<br />
16 Ligue vaudoise contre le cancer<br />
Av. Gratta-Paille 2<br />
case postale 411<br />
1000 Lausanne 30 Grey<br />
tél. 021 641 15 15<br />
fax 021 641 15 40<br />
info@lvc.ch<br />
www.lvc.ch<br />
CP 10-22260-0<br />
17 <strong>Krebsliga</strong> Zentralschweiz<br />
Hirschmattstrasse 29, 6003 Luzern<br />
Tel. 041 210 25 50<br />
Fax 041 210 26 50<br />
info@krebsliga.info<br />
www.krebsliga.info<br />
PK 60-13232-5<br />
18 <strong>Krebsliga</strong> Zug<br />
Alpenstrasse 14, 6300 Zug<br />
Tel. 041 720 20 45<br />
Fax 041 720 20 46<br />
info@krebsliga-zug.ch<br />
www.krebsliga-zug.ch<br />
PK 80-56342-6<br />
19 <strong>Krebsliga</strong> Zürich<br />
Moussonstrasse 2, 8044 Zürich<br />
Tel. 044 388 55 00<br />
Fax 044 388 55 11<br />
info@krebsliga-zh.ch<br />
www.krebsliga-zh.ch<br />
PK 80-868-5<br />
20 Krebshilfe Liechtenstein<br />
Im Malarsch 4<br />
FL-9494 Schaan<br />
Tel. 00423 233 18 45<br />
Fax 00423 233 18 55<br />
admin@krebshilfe.li<br />
www.krebshilfe.li<br />
PK 90-4828-8<br />
<strong>Krebsliga</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Effingerstrasse 40<br />
Postfach 8219<br />
3001 Bern<br />
Tel. 031 389 91 00<br />
Fax 031 389 91 60<br />
info@krebsliga.ch<br />
www.krebsliga.ch<br />
PK 30-4843-9<br />
Krebstelefon<br />
Tel. 0800 11 88 11<br />
Montag bis Freitag<br />
10.00–18.00 Uhr<br />
Anruf kostenlos<br />
helpline@krebsliga.ch<br />
Krebsforum<br />
www.krebsforum.ch,<br />
das Internetforum der<br />
<strong>Krebsliga</strong><br />
Rauchstopp-Linie<br />
Tel. 0848 000 181<br />
max. 8 Rappen pro Minute<br />
(Festnetz)<br />
Montag bis Freitag<br />
11.00–19.00 Uhr<br />
Broschüren<br />
Tel. 0844 85 00 00<br />
shop@krebsliga.ch<br />
Ihre Spende freut uns.<br />
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