ForestFinest 1/2010
Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft.
Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft.
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ISSN 1866-7325 4,00 €<br />
<strong>ForestFinest</strong><br />
Ausgabe 1 <strong>2010</strong><br />
Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft<br />
ForestFinance<br />
in Vietnam<br />
NEU<br />
Regenwald, REDD &<br />
Reportagen<br />
Forstwirtschaft im<br />
Zeichen von Biodiversität<br />
CO2OL-News<br />
Alles für den Klimaschutz<br />
Asiens<br />
Wälder, Wirtschaft &<br />
fremde Welten
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Alles was ausgefuchste Fährtenleser<br />
interessiert: Tierspuren, Naturexpeditionen,<br />
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Dschungel, gefährliche<br />
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Sie die Arbeit des<br />
Bund für Umwelt<br />
und Naturschutz<br />
Deutschland e.V.
Foto: Michael Dingle, Jeffrey van Rossum/sxc.hu<br />
Wissen, wo Werte wachsen.<br />
Liebe Leser,<br />
das Elend der Welt rührt aus dem Doppelcharakter. So meinte jedenfalls ein bekannter deutscher<br />
Philosoph und Ökonom. Gemeint waren nicht wir, sondern Waren. Die hätten doppelten<br />
Charakter oder auch Wert: Einen Gebrauchs- und einen Tauschwert. Kennen wir alle. Mit<br />
einem Auto kann man fahren, darum zahlen wir dafür. Ein Auto das nicht fährt, das ist nichts<br />
wert. Gebrauchswert weg, Tauschwert weg. Doch selbst ein Gebrauchtwagen kostet, weil<br />
noch zu gebrauchen. Das kann man vom Euro und jeder anderen Währung nicht unbedingt<br />
sagen. Können wir mit einer Währung nicht mehr zahlen, ist sie für uns wertlos – in jeder Hinsicht.<br />
Wer also reichlich Vermögen in Form von Geld auf der hohen Kante hat, lebt gerade<br />
heute in der ständigen Furcht, dass der einzige Gebrauchswert seines Reichtums schwindet –<br />
die Kaufkraft.<br />
Gut wer dann noch andere Werte hat, die noch (Tausch)Wert haben. Gold zum Beispiel kann<br />
man immer brauchen. Sein Geld-Wert schwankt aber mächtig und ein Goldbarren im Tresor<br />
wird durch rumliegen nicht größer. Besser hat es da der Waldbesitzer. Seine Bäume wachsen<br />
(hoffentlich) Jahr für Jahr und werden durchs „Rumstehen“ nicht schlecht, wenn man sie<br />
stehen lassen will oder muss. Biologischen Zins nennt man das.<br />
Aber natürlich gibt es auch bei Waldinvestments Risiken. Politische, geographische oder biologische.<br />
Besser man verteilt diese. ForestFinance arbeitet jetzt nach Panama auch in Vietnam.<br />
Ein zweiter Kontinent, ein zweites Standbein und auch für Investoren mehr Stabilität<br />
und neue Chancen auf wirklich wachsende Werte. Wir berichten in diesem Heft über das<br />
asiatische Wald-Umfeld, besonders über Vietnam und unsere Aktivitäten dort in Sachen<br />
biodiverser Mischwald zur CO 2 -Bindung. Und wir berichten über die vielen Menschen dort,<br />
die nachhaltige Forstwirtschaft unterstützen – vom Landarbeiter bis zum Forstminister.<br />
Unschätzbare Werte.<br />
Harry Assenmacher<br />
P.S.: Dass wir überhaupt in Vietnam Wurzeln schlagen konnten, verdanken wir maßgeblich<br />
der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ). Ohne die begeisterte und<br />
fast selbstlose Unterstützung der GTZ-Experten aus dem deutsch-vietnamesischen Forstprogramm<br />
wären die vergangenen zwei Jahre nicht in so wundervolle Waldprojekte gemündet.<br />
Ein Prachtbeispiel für erfolgreiche deutsche Entwicklungszusammenarbeit.<br />
Harry Assenmacher,<br />
Geschäftsführer ForestFinance<br />
Herausgeber <strong>ForestFinest</strong><br />
Asien<br />
boomt und grünt?<br />
Inhalt<br />
4 An uns<br />
Die Seite für Leser · Impressum<br />
5 Die phänomenale Fünf<br />
Asien – der unterschätzte Kontinent<br />
6 Buschtrommel<br />
Meldungen zu Wald und Welt<br />
8 Titel<br />
Asien – Mehr als Bambus, Buddha und<br />
Wirtschaftsboom<br />
23 Waldwirtschaft<br />
Grüne Aussichten mit REDD – Der WWF und<br />
seine revidierte Haltung zu Forstprojekten<br />
26 Reportage<br />
Indonesiens Wälder – im Zeichen von REDD<br />
aber leider auch Raubbau<br />
28 World of ForestFinance – WFF<br />
Auszahlungen · Menschen · Aussichten<br />
Agroforstprojekte und CO 2OLe Events<br />
38 BaumFreund & BaumSchule<br />
Von Menschen und Bäumen<br />
40 iForest<br />
Wikiwoods.org – die Internetplattform für<br />
Baumfreunde<br />
42 Für Waldläufer durchforstet<br />
Bücher · Links · Termine<br />
www.forestfinance.de FF 3<br />
Editorial
An uns …<br />
… die Seite für Leser und Meinungen<br />
Liebe Leserinnen und Leser, in der letzten Ausgabe haben wir Sie gebeten, uns auch mal schlecht zu<br />
schreiben. Unsere Bitte um kritische Leserbriefe wurde genau drei Mal ernst genommen. Beim Thema<br />
Palmkernöl. Natürlich gab es auch wieder Streicheleinheiten. Schön.<br />
Siegfried Gürtler, Baumsparer, schreibt: Ich<br />
habe Ihre Zeitschrift immer gerne gelesen und<br />
fand sie im Vergleich zu anderen Magazinen<br />
erfrischend und informativ. Mit Befremdung<br />
habe ich aber den Artikel „Zertifikate für Palmkernöl<br />
…” und die Verlosung „Gewinnende<br />
Öko-Saubermänner” gelesen. (…) Mir ist klar,<br />
dass die von Ihnen produzierte Zeitung Geld<br />
kostet, aber Sie benutzen diese Zeitung als<br />
Werbung für Ihr Unternehmen. Und Ihr Unternehmen<br />
steht doch für naturnahe Waldwirtschaft,<br />
keine Monokulturen (…). Ich finde es<br />
nicht gut, dass Firmen wie Henkel Werbung in<br />
Ihrem Haus magazin kaufen können.<br />
Petra Hemptenmacher schickte uns zum selben<br />
Thema einen kritischen Artikel von Greenpeace<br />
(aus dem Jahr 2008): Darin steht u. a. „Für<br />
eine glaubwürdige Zertifizierung von nachhaltigem<br />
Palmöl muss RSPO zuerst die weitere<br />
Vernichtung von Regenwald für Plantagen<br />
stoppen. Erst dann können die Beteiligten sich<br />
auf eine Nutzung der bestehenden Flächen<br />
verständigen und ökologische und soziale<br />
Kriterien für eine Zertifizierung entwickeln.<br />
Greenpeace fordert daher vom RSPO, ein<br />
Moratorium für die Umwandlung von Regenwald<br />
in Plantagen zu erlassen und das Zertifikat<br />
für United Plantations zurückzuziehen.”<br />
Harry Assenmacher, Geschäftsführer ForestFinance,<br />
antwortete beiden engagierten Lesern:<br />
Wir können Ihre Bedenken nachvollziehen.<br />
Auch wir haben das Thema kontrovers diskutiert.<br />
Letztlich sind wir jedoch zu dem Schluss<br />
gekommen, dass der Ansatz von Henkel zum<br />
Thema „nachwachsende Rohstoffe” zumindest<br />
ein Ansatz in die richtige Richtung ist. Das hat<br />
auch zum Beispiel der WWF in verschiedenen<br />
Veröffentlichungen festgestellt. Gegenwärtig<br />
scheint es uns vielmehr bedauerlich, dass Zertifikate<br />
für nachhaltiges Palmöl bei anderen<br />
deutschen Unternehmen bisher auf wenig<br />
Anklang stoßen und stattdessen weiterhin auf<br />
nicht zertifiziertes, weil billigeres, noch viel<br />
umweltschädlicheres Palmöl zurückgegriffen<br />
wird.<br />
Wir selbst sind mit Henkel über dieses Thema<br />
„ins Gespräch” gekommen – wie Sie sich vorstellen<br />
können, verlaufen auch diese höchst<br />
kontrovers. Besonders was Monokulturen und<br />
tropische Forstwirtschaft angeht. Aber auch<br />
bei Henkel gibt es intern heftige Debatten und<br />
Entscheidungsfindungen über den weiteren<br />
(Umwelt)Weg. Wir halten unsere Argumente<br />
für nachhaltige Forst- und tropische Agro-<br />
Wirtschaft für so gut, dass wir die interne Diskussion<br />
dort weiter anregen wollen. Entlang<br />
der oben geschilderten Diskussion entscheiden<br />
wir auch, ob und welche Werbung wir in<br />
unsere <strong>ForestFinest</strong> aufnehmen. Diese ist keineswegs<br />
„frei” für alle Werbung. Wir prüfen<br />
Anzeigen immer im Einzelfall und diskutieren,<br />
ob wir sie annehmen oder ablehnen.<br />
Klaus Weber mailt: Ich wollte mich zunächst<br />
nur über die Anlagemöglichkeit „Wald” informieren<br />
und vor allem sehen, ob es seriös ist.<br />
Von letzterem bin ich nun überzeugt. Dazu<br />
hat auch Ihr gnadenlos ehrliches Magazin<br />
„<strong>ForestFinest</strong>” beigetragen.<br />
Uwe Nebel schreibt: Seit mehr als drei Jahren<br />
können wir das Wachstum unserer ForestFinance-Investments<br />
nicht nur aus der Ferne,<br />
sondern hautnah verfolgen. Denn bei unserem<br />
„Kontrollbesuch” in Panama wurden wir von<br />
diesem wunderschönen Land „infiziert”. Nach<br />
knapp einjähriger Bauzeit haben wir <strong>2010</strong><br />
unser kleines Hotel hier, in Las Lajas, eröffnet.<br />
Mehr über das Hotel erfahren Sie in unserem nächsten<br />
Newsletter und im Blog auf www.forestfinance.de<br />
Impressum<br />
<strong>ForestFinest</strong> – Das Magazin<br />
für weltweite Waldwirtschaft Nr. 1/<strong>2010</strong><br />
ISSN 1866-7325<br />
Herausgeber und V.i.S.d.P.:<br />
Forest Finance Service GmbH, Harry Assenmacher,<br />
Geschäftsführer, HRB 13610, Amtsgericht Bonn,<br />
Eifelstraße 20, 53119 Bonn<br />
Redaktion: Christine Sommer-Guist, Harry Assenmacher<br />
MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Silke Berger, Mira<br />
Nürnberg, Carola Paul, Nicolas Rieger, Fabian Schmidt,<br />
Andreas Schnall, Kristin Steffan, Alexander Watson<br />
Gestaltung und Produktion:<br />
SOKO-Layout, Claudia Gunkel, Marc Venner<br />
Titelfoto: iStockphoto.com/OtmarW, sxc.hu/J. Kratochvil<br />
Kontakt Redaktion: redaktion@forestfinance.de<br />
Forest Finance Service GmbH, Eifelstr. 20, 53119 Bonn,<br />
Fon: 0228/943 778 0, Fax: 0228/ 943 778 20<br />
Druck: 20000 Exemplare, Z.B.! Kunstdruck mbH, Köln,<br />
auf 100 % Recycling-Papier. Für ForestFinance-Kunden<br />
ist der Bezug kostenlos. Preis: 4 Euro (D)<br />
Bestellungen für<br />
Jahresabonnements:<br />
2 Ausgaben – 6 Euro,<br />
schriftlich an:<br />
Forest Finance<br />
Service GmbH<br />
(Anschrift siehe oben)<br />
4 FF www.forestfinance.de
Asien – der unterschätzte Kontinent<br />
Asien ist viel mehr als Bambus, Regenwald und Palmöl. Auch die kargen<br />
Wälder Sibiriens gehören dazu. Was noch und was das alles für die Welt<br />
bedeutet, fand ForestFinance-Mitarbeiter, Nicolas Rieger, für Sie heraus.<br />
Wenn man einen Artikel schreibt, der mit<br />
den Themen Holz und Asien zu tun hat,<br />
dann schießt einem natürlich direkt Bambus<br />
in den Kopf. Die Pflanze, die – je nach Art<br />
– bis zu einem Meter pro Tag wächst und bis<br />
zu 38 Meter hoch werden kann, hat allerdings<br />
in dieser Hinsicht ein Manko: Sie ist<br />
gar kein Baum, sondern gehört zur Familie<br />
der Süßgräser. Dennoch beschert dem Bambus<br />
seine holzige Beschaffenheit und Größe<br />
eine durchaus sehr ernstzunehmende<br />
Rolle in der Wirtschaft Asiens. Bambus ist<br />
die Lebensgrundlage für 1,5 Milliarden<br />
Menschen und allein in China und Indien<br />
bewächst er eine Fläche von rund 15 Milli -<br />
o nen Hektar.<br />
Der Regenwald und die Schweiz<br />
Eine andere tragende Rolle spielt in Asien<br />
natürlich der Regenwald. Und auch hier ist<br />
er gefährdet. Gerade in Malaysia und Indo -<br />
nesien fällt er der weltweiten Nachfrage<br />
nach Palmöl zum Opfer, das unter anderem<br />
für die Herstellung von Agrarkraftstoffen,<br />
vulgo Biosprit verwendet wird. Ganze 83 Prozent<br />
des weltweit gehandelten Palmöls<br />
kommen aus diesen Ländern. Im Zeitraum<br />
von 1985 bis 2008 hat sich die mit Ölpalmen<br />
bewirtschaftete Fläche in Indonesien von<br />
0,6 Millionen Hektar auf über 8 Millionen<br />
vergrößert – der Löwenanteil davon durch<br />
Abrodung tropischen Regenwaldes. Und<br />
nicht zuletzt sind dort schon Anträge auf die<br />
Umwandlung von weiteren 20 Millionen<br />
Hektar Tropenwald gestellt. Das entspricht<br />
der Gesamtfläche des restlichen indonesischen<br />
Regenwaldes oder etwa der fünf fachen<br />
Fläche der Schweiz.<br />
Obendrein gehen etwa 18 Prozent des<br />
weltweiten Kohlendioxid-Ausstoßes auf<br />
Brandrodung zurück. Indonesien allein ist<br />
für etwa ein Drittel davon verantwortlich.<br />
Die Tiefen Sibiriens<br />
Wenig beachtet hingegen ist die Tatsache,<br />
dass die Urwälder unserer Erde nicht nur<br />
aus tropischem Regenwald bestehen, sondern<br />
beispielsweise auch aus dem borealen<br />
Nadelwald Sibiriens. Das karge Land im<br />
Norden beherbergt dann auch gleich ein<br />
Viertel der gesamten Holzreserven der Welt,<br />
die Waldfläche ist rund doppelt so groß wie<br />
der Amazonas-Regenwald.<br />
Und hier wird mächtig abgeholzt: Jährlich<br />
verliert der Wald rund 20000 Quadrat -<br />
kilometer Fläche. Obendrein gehen in der<br />
völlig ineffizienten russischen Holzindustrie<br />
von circa 400 Millionen Kubikmetern<br />
Holz fast ein Viertel einfach verloren, mehr<br />
als der gesamte jährliche Holzeinschlag in<br />
Finnland oder Schweden. Kein Wunder,<br />
dass dieser Raubbau auch die letzten Raubtiere<br />
dort bedroht. Nur noch etwa 400<br />
Exemplare des sibirischen Tigers leben dort<br />
in freier Wildbahn, Tendenz sinkend.<br />
Die Hoffnungsschimmer<br />
Ein Lichtblick kommt ausgerechnet aus<br />
dem kommunistischen China. Dort hat die<br />
Regierung ein absolutes Einschlagverbot für<br />
Naturwälder in 17 Provinzen erlassen. Und<br />
mit dem Projekt „Grüne Mauer“ will das<br />
Land das größte Aufforstungsprojekt der<br />
Menschheitsgeschichte durchführen. Hierbei<br />
sollen 350 000 Quadratkilometer Land<br />
mit Bäumen bepflanzt werden. Allerdings<br />
weitgehend mit Monokulturen.<br />
Dennoch: Der Schutz bestehender Waldgebiete<br />
– und das ist eben nicht nur der tropische<br />
Regenwald – muss oberste Priorität<br />
haben. Ideen wie REDD (Reduced Emissions<br />
from Deforestation and Degradation) können<br />
in Zukunft dazu beitragen. Wie die<br />
funktioniert, lesen Sie auf Seite 25.<br />
Foto: wikipedia/ArtMechanic<br />
Die phänomenale 5<br />
Zahlenspiele von Nicolas Rieger<br />
(23), studiert Technik- Journalismus<br />
an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg<br />
und ist Master des Forest-Finance<br />
IT-Netzwerkes.<br />
www.forestfinance.de FF 5
Buschtrommel<br />
Flott, aber vor allem gut gemacht und informativ<br />
kommt die Forschung auf www.biodiversity.de daher.<br />
Forschung im Jahr der Biodiversität hat in<br />
Deutschland einen Namen: DIVERSITAS.<br />
Kopenhagen hat die Hoffnungen vieler auf<br />
einen effektiveren Naturschutz enttäuscht.<br />
Dabei ist der Klimawandel nur ein Aspekt<br />
der Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlage.<br />
Die Zahl funktionierender<br />
Ökosysteme, die uns sauberes Wasser,<br />
Nahrung und Lebensraum liefern, nimmt<br />
dramatisch ab. Und so werden <strong>2010</strong> bei der<br />
UN-Vertragsstaatenkonferenz die Weichen<br />
für mehr Umweltschutz gestellt. Unter dem<br />
Dach von DIVERSITAS Deutschland schließt<br />
sich die Biodiversitätsforschung auf breiter<br />
Basis zusammen, um die Debatte in<br />
Schwung zu bringen. Eine neue Plattform<br />
dafür bietet das „Netzwerk-Forum zur<br />
Bio diversitätsforschung“, kurz NeFo.<br />
„Es ist die Forschung, die das Wissen für<br />
politische Entscheidungen liefert“, sind die<br />
Wissenschaftler überzeugt, die sich im<br />
NeFo zusammengeschlossen haben. Sie<br />
kommen aus unterschiedlichen Disziplinen,<br />
verfolgen aber ein Ziel: die bessere<br />
Vernetzung der Biodiversitätsforschung<br />
mit Politik und Öffentlichkeit.<br />
Das Projekt wird durch das Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung<br />
gefördert und vom Helmholtz-Zentrum für<br />
Umweltforschung, UFZ, geleitet.<br />
Erfahren Sie mehr über DIVER-<br />
SITAS und über Biodiversität –<br />
auf www.biodiversity.de<br />
Hier können Sie auch den<br />
Global Biodiversity Outlook,<br />
2. Bericht zur Lage der biologi -<br />
schen Vielfalt herunterladen.<br />
Meldungen zu Wald und Welt –<br />
Zerstörter Tropenwald speichert langfristig weniger Biomasse und Kohlendioxid. Die<br />
Abholzung der tropischen Regenwälder könnte noch größeren Einfluss auf den Klimawandel<br />
haben als bislang gedacht. Die Gesamtbiomasse von kleinen, nach einer Landschaftszerschneidung<br />
entstandenen Waldstücken, kann im Vergleich zu einem zusammenhängenden<br />
Wald gleicher Gesamtfläche um bis zu 40 Prozent geringer sein. Zu diesem<br />
Ergebnis kommen deutsche und brasilianische Forscher durch Modellrechnungen anhand<br />
von Daten aus dem bereits zu circa 88 Prozent abgeholzten Küstentropenwald Mata<br />
Atlântica im brasilianischen Bundesstaat São Paulo. Die übrig gebliebenen Waldfragmente<br />
sind kleiner und haben deshalb ein ungünstigeres Verhältnis zwischen Fläche und Rand.<br />
Ursache für den Rückgang an Biomasse sei die höhere Sterblichkeit von Bäumen an Waldrändern<br />
von Waldfragmenten und damit eine Verringerung großer alter Bäume, die überproportional<br />
viel Biomasse enthalten, schreiben die Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums<br />
für Umweltforschung (UFZ).<br />
Mehr zu Klima, Biomasse und Wald finden Sie hier: www.ufz.de/index.php?de=10690<br />
Die Mata Atlântica wurde wie hier im Bundesstaat São Paulo bereits seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
großflächig abgeholzt, um Bauholz, Holzkohle, Weideland und Ackerflächen zu gewinnen.<br />
Waldschutz ist Klimaschutz. Doch der funktioniert<br />
in Deutschland schlechter als je<br />
zuvor. Im deutschen Wald wird immer weniger<br />
klimaschädliches CO 2 gespeichert.<br />
Hauptursache dafür ist nach Angaben des<br />
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland<br />
(BUND) der drastisch gestiegene<br />
Holz einschlag. In den letzten 20 Jahren<br />
sank die jährliche Kohlenstoffbindung von<br />
17 Millionen Tonnen Kohlenstoff auf 4,7<br />
Millionen Tonnen. Das geht aus der offiziellen<br />
Inventurstudie der Bundesregierung<br />
zur Ermittlung der CO 2 -Speicherung im<br />
deutschen Wald hervor. In Westdeutschland<br />
nimmt der Wald bereits überhaupt kein<br />
weiteres klimaschädliches CO 2 mehr auf.<br />
Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: „In<br />
deutschen Industrieanlagen, Haushalten,<br />
der Landwirtschaft und im Verkehr entstehen<br />
bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe<br />
jährlich rund 830 Millionen Tonnen CO 2 .<br />
Davon werden nur zwei Prozent von wachsenden<br />
Waldbäumen gespeichert. Wesentlich<br />
mehr wäre möglich. Derzeit werden<br />
93 Prozent des nachwachsenden Holzes<br />
genutzt. Das schadet nicht nur dem Klima,<br />
sondern bedroht auch die biologische Vielfalt.“<br />
6 FF www.forestfinance.de<br />
Foto: Henning Steinicke/UFZ
Grafik: Bundeszentrale für politische Bildung/Marc Venner Foto: Alexander Knatz<br />
für Sie aufgelesen<br />
Bäume sind mit Menschen verwandt …<br />
… und sehr weiblich. Das haben Wissenschaftler<br />
mit Staunen erkannt. Sie fanden<br />
in Blättern des Walnussbaumes Progesteron.<br />
Der auch Gelbkörperhormon genannte<br />
Botenstoff wird bei Menschen und<br />
Säugetieren in den Eierstöcken produziert<br />
und bereitet unter anderem die Gebärmutter<br />
auf eine Schwangerschaft vor.<br />
Weshalb nun Walnussbäume dieses<br />
Hormon herstellen, stellt die Forscher vor ein<br />
Rätsel. Die Entdeckung deutet aber darauf<br />
hin, dass höhere Pflanzen und Säugetiere<br />
näher miteinander verwandt sein könnten<br />
als bisher angenommen. Guido Pauli von<br />
der University of Illinois und seine Kollegen<br />
spürten die progesteronähnlichen Substanzen<br />
auf, indem sie mit Magnetresonanzspektroskopie<br />
und Massenspektroskopie<br />
die Blätter von Walnussbäumen untersuchten.<br />
Die Forscher vermuten, dass<br />
Progesteron ein sehr ursprünglicher Bioregulator<br />
sein könnte, der vor Milliarden von<br />
Jahren in Ur-Pflanzen entstanden ist.<br />
Stimmt diese Annahme, ist das Hormon<br />
wohl früher in der Evolution aufgetaucht als<br />
Tiere und moderne Pflanzen.<br />
Zuerst die gute Nachricht: Waldflächen werden mehr. Von 2000 bis<br />
2005 hat die Waldf läche in Ostasien um durchschnittlich 3,84 Millionen<br />
Hektar pro Jahr zugenommen, mehr als in jeder anderen Region.<br />
Auch in Europa hat sich im selben Zeitraum der Waldbestand<br />
erhöht, um 0,66 Millionen Hektar.<br />
Und jetzt die schlechte: Die neuen Wälder Asiens sind meist Plantagen<br />
und keine gesunden Wälder. Zudem schreiten weltweit die<br />
Waldverluste voran. Zwar langsamer als bisher, aber kontinuierlich.<br />
Während zwischen 1990 und 2000 im Schnitt 0,22 Prozent des Waldbestandes<br />
verloren gingen, waren es in den Jahren 2000 bis 2005<br />
0,18 Prozent. Südamerika, Afrika sowie Süd- und Südostasien erlitten<br />
die größten Verluste. Brasilien, Indonesien und Sudan waren<br />
bis 2005 für fast die Hälfte der weltweiten Waldzerstörung verantwortlich.<br />
Allein hier verlor die Welt 5,56 Millionen Hektar<br />
Wald im Jahr. Das entspricht der mehr als 62-fachen Fläche Berlins.<br />
Buschtrommel<br />
Die Armen tragen der Reichen Last. Das ist<br />
der Titel einer Studie zu den Auswirkungen<br />
des Klimawandels auf die Weltbevölkerung<br />
und gleichzeitig deren Fazit. Eingeleitet<br />
wird die Publikation mit einem Zitat von<br />
Desmond Tutu, dem ehemaligen Erzbischof<br />
von Kapstadt und Friedensnobelpreisträger:<br />
„Es ist moralisch falsch, die Armen der Welt<br />
angesichts der Bedrohung durch den Klimawandel<br />
ihrem Schicksal zu überlassen,<br />
entweder unterzugehen oder mit ihren<br />
eigenen spärlichen Ressourcen zu schwimmen.<br />
Leider passiert zurzeit genau dies<br />
[...]. Wir treiben in eine Welt der »Anpassungs-Apartheid«.“<br />
Dabei ist der Klimawandel<br />
Industriemensch-gemacht, hat aber<br />
in den schwach industrialisierten Ländern<br />
des Südens gravierendere Folgen. Überschwemmungen<br />
oder Dürreperioden sind<br />
hier oft existenzbedrohend.<br />
Die Broschüre will den Menschen, die sich<br />
der globalen Gerechtigkeit zwischen Nord<br />
und Süd verpflichtet fühlen, den Aspekt der<br />
Klimagerechtigkeit näher bringen.<br />
Sie verdeutlicht die Auswirkungen<br />
des Klimawandels<br />
in den armen Ländern, zeigt<br />
aber auch, wie das globale<br />
Gerechtigkeitsproblem angegan<br />
gen werden kann.<br />
Sie steht jedem als Download<br />
zur Verfügung unter:<br />
www.suedwind-institut.de/0dt<br />
_sw-start-fs.htm<br />
+GTST +++ Gute Trommel +++ Schlechte Trommel +++ GTST ++<br />
Jährliche Änderung der Waldbestände<br />
in absoluten Zahlen und in Prozent des Gesamtbestandes<br />
Durchschnitt 2000 bis 2005<br />
Waldverluste<br />
Waldzuwächse<br />
Ostasien<br />
3840 (1,65 %)<br />
Asien insgesamt<br />
1003 (0,18 %)<br />
Europa<br />
661 (0,07 %)<br />
Karibik 54 (0,92 %)<br />
West- + Zentralasien 14 (0,03 %)<br />
101 (0,01 %) Nordamerika<br />
285 (1,23 %) Zentralamerika<br />
356 (0,17 %) Ozeanien<br />
2851 (0,98 %) Süd- + Südostasien<br />
4040 (0,62 %)<br />
Afrika<br />
4251 (0,5 %)<br />
Südamerika<br />
4000 3000 2000 1000 0 in Tsd. Hektar<br />
0 1000 2000 3000 4000<br />
www.forestfinance.de FF 7<br />
Die Armen tragen<br />
der Reichen Last?<br />
Auswirkungen des Klimawandels<br />
auf die Entwicklungsländer<br />
Irene Knoke
Wussten Sie, dass alle Weltreligionen asiatische Wurzeln haben? Der Hinduismus, eine der ältesten Religionen der Welt, entwickelte sich in Indien. Die Richter und die Erzväter,<br />
die als früheste Überlieferungen der jüdischen Geschichte gelten, hatten ihren Ursprung in Mesopotamien, wo die Vorfahren der Hebräer als Nomadenvolk lebten. Jesus wurde<br />
in Asien geboren und Jerusalem ist bis heute die heilige Stadt der Juden, Christen und Moslems. Auch wenn wir also mit Asien eher Hinduismus und Buddhismus verbinden –<br />
dieser Kontinent ist die Wiege aller fünf großen Weltreligionen.<br />
8 FF www.forestfinance.de
Foto: sxc.hu_Marcus Dukes<br />
Asien – mehr als<br />
Bambus, Buddha und Wirtschaftsboom<br />
Asien ist der größte Kontinent unserer Erde. Hier leben sechzig Prozent der gesamten Weltbevölkerung.<br />
In Asien liegt der größte See der Welt, das Kaspische Meer, und der höchste Berg, der Mount<br />
Everest. Was noch? Genau – die Chinesische Mauer, das Bauwerk, das man sogar aus dem Weltall<br />
sehen kann. Aber was wissen wir in Europa über die Menschen dieses Super-Kontinents? Ihre Kultur<br />
scheint uns wie ihre gesamte Umwelt oft merkwürdig fremd. Und dabei ist unsere Kultur von Asien<br />
abhängig – von seinem Erdöl und Erdgas, Reis, Baumwolle, Tee und seinen Wäldern.<br />
Renminbi – ein Wort stiftet Verwirrung. Zumindest<br />
in unserer Redaktion und deren<br />
Umfeld. Im Büro, Freundeskreis und Familie,<br />
zugegeben allesamt keine bekennenden<br />
Financial-Times-Leser, ist das Wort fast unbekannt.<br />
Dabei ist es die Bezeichnung für<br />
die wohl stärkste Währung zurzeit, die chinesische.<br />
Selbst die Asienkrise überstand der<br />
Renminbi ohne Abwertung. Das Wort geht<br />
zurück auf „renmin“ – das heißt Volk –<br />
und „bi“, Geld. Renminbi heißt also Volksgeld.<br />
Und obwohl sich das Wort so volksnah<br />
gibt, sagen die Chinesen „Gib mir mal einen<br />
Yuan“, wenn sie „einen Renminbi“ meinen.<br />
Yuan ist eine Währungseinheit des Renminbi,<br />
wie bei uns Euro und Cent.<br />
Diese chinesischen Schriftzeichen<br />
⼈⺠幣 und ⼈⺠币 stehen für Renminbi<br />
und sind den Menschen Asiens vertraut,<br />
ebenso wie allen anderen Erdenbewohnern,<br />
die sich mit Globalisierung und Weltwirtschaft<br />
beschäftigen.<br />
Der Renminbi ist die Währung, die dem<br />
Dollar verbunden ist und diesen in der Krise<br />
stützt. Mit Renminbi konnte China 2009<br />
über zwei Billionen US-Dollar an Devisenreserven<br />
– sprich US-Staatsanleihen – kaufen,<br />
eine Ablösung des US-Dollars als Leitwährung<br />
fordern und dem IWF Kredite anbieten.<br />
Damit verhindert China einen Totalabsturz<br />
des Dollars und befeuert ein<br />
500 Milliarden Dollar Konjunkturprogramm,<br />
das direkt auch den deutschen Export<br />
stärkt.<br />
Trotz dieser Stärke gibt sich der Renminbi<br />
gerne schwach. China will das so, denn die<br />
unterbewertete Währung sichert Exportvorteile.<br />
Für andere Länder in Asien bedeutet<br />
der künstlich schwach gehaltene<br />
Renminbi aber einen Nachteil auf dem<br />
hart umkämpften US-Markt. Sie können mit<br />
den günstigen Angeboten Chinas kaum<br />
mithalten.<br />
Dennoch ist die Bereitschaft in Asien das<br />
mächtige China unter Druck zu setzen gering.<br />
Denn viele Länder profitieren von Chinas Aufstieg,<br />
meint die Financial Times Deutschland:<br />
„Die Wirtschaft der Volksrepublik wächst<br />
schnell, auch für dieses Jahr werden fast zehn<br />
Prozent Plus erwartet. Dadurch ist eine neue,<br />
wichtige Nachfragequelle innerhalb der Region<br />
entstanden.“<br />
„Die Region“ – wie das klingt, wenn<br />
man von dem mächtigsten Kontinent der<br />
Erde spricht. So fand die Standard Chartered<br />
Bank in Singapur heraus, dass Thailand<br />
und Malaysia von Chinas Exporten in den<br />
Westen profitieren, während Südkorea und<br />
Taiwan, aber auch Indonesien und Vietnam<br />
deutlich weniger bis gar keine Auswirkungen<br />
der chinesischen Exportstärke spüren.<br />
All diese Länder machen zusammen eine Region<br />
von drei Mal Europa aus.<br />
Asien – der grüne Kontinent?<br />
Auf der Satellitenaufnahme der NASA<br />
sieht man viel Grün. In der Tat viele Wälder<br />
– Regenwald, borealer Nadelwald, Urwälder.<br />
Aber wenn man genau hinsieht auch immer<br />
mehr Plantagenwald. Wälder, die für Palmöl<br />
und Zellstoff und Papier wachsen, aber<br />
nicht alt werden.<br />
Die Abholzung der Wälder Asiens für<br />
Papier und Palmöl ist eine der dramatischsten<br />
Geschehnisse unserer Zeit. Sie verändert<br />
die Welt. Nicht zum Besseren, nur<br />
furchterregend konsequent. (Mehr dazu<br />
finden Sie auf den Seiten 12 – 13.)<br />
www.forestfinance.de FF9<br />
Foto: NASA, Satellitenbild<br />
Titel
Titel<br />
Umweltschützer aber auch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Environment<br />
Programme, UNEP) warnen: Wenn der illegale Holzeinschlag nicht gestoppt wird, werden bald die<br />
letzten Wald-Menschen verschwunden sein. Foto: TMAX – Fotolia.com<br />
Blutige Bande und Rosenholz<br />
Reporter des Magazins Geo haben sich in<br />
den Dschungel Madagaskars gewagt.<br />
Zusammen mit dem Umweltschützer und<br />
EIA-Chef (Environmental Investigation Agency),<br />
Alexander von Bismarck, ermittelten sie<br />
verdeckt gegen die dort operierende Holzmafia<br />
und stellten schockiert fest, dass<br />
selbst Nationalparks geplündert werden:<br />
„Auf Madagaskar wird so viel Holz gefällt<br />
wie nie zuvor. Oft wird es als Sturmbruchholz<br />
oder alter Lagerbestand deklariert, für<br />
deren Verkauf es begrenzte Ausnahmegenehmigungen<br />
gibt. … Inzwischen laufen<br />
Bestellungen für bedrohte Hölzer sogar im<br />
Lokalradio: Zwischen zwei Musiktiteln verkündet<br />
der Moderator, wer wie viel Rosenholz<br />
oder Ebenholz benötigt und wo es<br />
übergeben werden soll.“ Beide Hölzer gelten<br />
als bestandsgefährdet.<br />
Die Bilder in der Geo berühren – wenn<br />
ein Waldarbeiter mit der Axt auf einen Rosenholzstamm<br />
einschlägt und das Kernholz<br />
dunkelrot wie Blut auf die Erde spritzt,<br />
und der abgeschlagene Baum beim Umfallen<br />
andere mit sich ins Verderben zieht.<br />
Das lässt nicht kalt. Und doch – wir sind es,<br />
die die Wälder Madagaskars bluten lassen.<br />
„Allein Deutschland importiert jährlich<br />
sogenanntes Raubholz aus den Tropen im<br />
Wert von einer Milliarde Euro.“, fanden die<br />
Geo-Reporter heraus. In Europa stammen<br />
Schätzungen der EU-Kommission zufolge 20<br />
Prozent des importierten Holzes aus illegalen<br />
Quellen. In den USA sind es schätzungsweise<br />
zehn Prozent.<br />
Der WWF fand in einer Studie zu illegalen<br />
Holzimporten* heraus: „Der Anteil des<br />
illegalen Holzeinschlags an der globalen<br />
Holzproduktion wird auf 20 bis 40 Prozent<br />
geschätzt, der wirtschaftliche Schaden<br />
durch entgangene Einnahmen für Staat,<br />
Industrie und Waldbesitzer auf 15 Milliarden<br />
US-Dollar pro Jahr. Illegaler Holzeinschlag<br />
drückt durch seine Billigangebote (ermöglicht<br />
zum Beispiel durch nicht gezahlte<br />
Steuern und verhinderte Abgaben, indem<br />
die Hölzer als minderwertig deklariert werden)<br />
den Holzpreis weltweit um schätzungsweise<br />
sieben bis 16 Prozent.“<br />
Transsibirische Tragik<br />
Die bei weitem größte illegale Holzmenge,<br />
die nach Deutschland und in die EU gelangt,<br />
stammt aus Russland. China spielt dabei<br />
eine immer größere Rolle – als Transitland.<br />
Der WWF hat 2008 die Holzimporte analysiert.<br />
Die Studie* bezog alle Produkte mit ein,<br />
zu deren Herstellung der Rohstoff Holz verwendet<br />
wurde. Als Basis dienten die Außenhandelsdaten<br />
der Europäischen Union vom<br />
Jahr 2006, zurückgerechnet auf die Menge<br />
an Rohholz, die zur Herstellung der importierten<br />
Produkte benötigt wurde (Rohholzäquivalent).<br />
Danach haben sich die<br />
Exporte von Holz- und Papierprodukten<br />
aus der Volksrepublik zwischen 2003 und<br />
2006 fast verdreifacht, sowohl nach<br />
Deutschland als auch in die gesamte EU. Den<br />
Großteil des Holzes, aus dem diese Produkte<br />
hergestellt wurden, importiert China<br />
aus sogenannten Hoch-Risiko-Regionen<br />
wie dem fernen Osten Russlands, Südostasien<br />
und Afrika. „Es wurde mit überdurchschnittlich<br />
hoher Wahrscheinlichkeit illegal<br />
gefällt“, ist der WWF überzeugt.<br />
Der illegale Holzeinschlag geht mit Waldbränden<br />
einher, der Ausweitung der Ölpalmplantagen<br />
sowie Plantagen für die<br />
Zellstoff- und Papierindustrie. Aber damit<br />
hört das Elend nicht auf – die Holzfäller und<br />
nachrückenden Siedler wildern und töten<br />
Tiere, um ihren Hunger zu stillen. Für die seltenen<br />
Wildtiere wie Sumatra-Tiger, Elefanten<br />
und Orang-Utan bleibt immer weniger<br />
Raum zum Leben. „In den letzten Jahren<br />
drangen Holzfirmen vermehrt in die letzten<br />
Rückzugsgebiete der Orang-Utans, die<br />
Nationalparks ein“, berichtet der WWF und<br />
bezieht sich auf die UNEP (United Nations<br />
Environment Programme), wenn er behauptet,<br />
dass in den meisten indonesi-<br />
„So operiert die Holzmafia”<br />
heißt die Titelgeschichte in der GEO im April <strong>2010</strong>.<br />
In beeindruckenden Bildern und einer ergreifenden<br />
Reportage erzählen die Reporter die tragische<br />
Geschich te der Wälder Madagaskars.<br />
10 FF www.forestfinance.de
Illegale Holzimporte aus Südostasien und China<br />
m 3 (RWE)<br />
4 500000<br />
4 000 000<br />
3 500 000<br />
3 000 000<br />
2 500 000<br />
2 000 000<br />
1 500 000<br />
1 000 000<br />
500 000<br />
0<br />
Indonesien<br />
China Malaysia Vietnam Thailand übriges<br />
Südostasien<br />
Wenn asiatische Länder Holz nach Europa liefern, stammt es zu fast 90 Prozent aus illegalen Quellen. Auf dieser<br />
Grafik können Sie sehen, woher genau. Grafik: <strong>ForestFinest</strong>, Quelle: WWF 2008<br />
schen Nationalparks illegal eingeschlagen<br />
wird. Satellitenbilder zeigten 2006 zweifelsfrei,<br />
dass wichtige Orang-Utan-Schutz -<br />
gebiete entwaldet wurden. Korruption und<br />
den Einsatz bewaffneter Milizen durch die<br />
Holzfirmen scheinen an der Tagesordnung<br />
zu sein. Wenn sich das nicht ändert, werden<br />
nach Einschätzung der UNEP im nächsten<br />
Jahrzehnt die meisten indonesischen Nationalparks<br />
schwer geschädigt, da sich hierdie<br />
letzen verbliebenen Reserven an wertvollen<br />
Tropenhölzern befinden. (Mehr zu Indonesien<br />
und seinem Raubbau können Sie<br />
auf den Seiten 26 – 27 lesen.) Sumatra- und<br />
Borneo-Orang-Utan könnten dann für immer<br />
von dieser Welt verschwinden.<br />
Die Rolle Chinas<br />
China hat in den letzten Jahren eine führende<br />
Rolle im globalen Holzhandel eingenommen<br />
und ist weltweit das größte Importland<br />
für Holzprodukte. Der WWF<br />
schätzt, dass etwa die Hälfte der chinesischen<br />
Holzimporte aus illegalem Holzeinschlag<br />
stammt. Die Umweltschützer fanden<br />
heraus, dass China 2006 der weltführende<br />
Importeur von illegalem Holz war, und<br />
gleichzeitig einer der größten Exporteure<br />
von illegalem Holz. Denn China ist der<br />
größte Holzverarbeiter weltweit, der mit<br />
Möbeln, Sperrholz, Parkett und anderen<br />
fertig verarbeiteten Holzprodukten die<br />
Nachfrage in den westlichen Industrienationen<br />
deckt.<br />
Das Land mit der Volkswährung Renminbi<br />
hat seine Lieferungen von Tropenholzprodukten<br />
in die USA und in die EU in<br />
den letzten zehn Jahren um fast 1000 Prozent<br />
– nein, da ist keine Null zu viel – gesteigert.<br />
Wo diese Hölzer einst wuchsen, ist<br />
China egal, solange der Einschlag nicht<br />
den eigenen Volkswald schröpft. Für den gelten<br />
Einschlagverbote in mehr als 17 Provinzen.<br />
Und da wären wir wieder beim Renminbi<br />
– denn wäre dieser und vor allem das,<br />
was ihn so stark macht, bei uns nicht so<br />
furchterregend unbekannt, würden wir<br />
alle vielleicht mehr darauf achten, was wir<br />
von wem kaufen.<br />
* Die WWF-Studie zu Holzeinschlägen und -importen<br />
können Sie herunterladen unter:<br />
www.wwf.de/themen/waelder/illegaler-holz<br />
einschlag/<br />
Gesetze, die die<br />
Welt verändern –<br />
könnten<br />
In der EU – CITES<br />
Das CITES-Abkommen beschränkt den<br />
zwischenstaatlichen Handel mit Tieren<br />
und Pflanzen. 175 Staaten haben dieses<br />
Abkommen unterzeichnet, sich aber<br />
leider nur auf wenige Baumarten<br />
einigen können, die geschützt werden<br />
sollen. Somit sind lediglich 0,5 Prozent<br />
des weltweiten Holzmarktes von den<br />
CITES-Beschränkungen betroffen. Die<br />
meisten, obwohl stark gefährdet – wie<br />
zum Beispiel Rosenholz – werden<br />
davon nicht geschützt.<br />
Ein Problem, das CITES leider ebenfalls<br />
nicht löst, ist das sogenannte Waschen.<br />
Nach internationalem Recht<br />
wird der Handel mit illegal gefälltem<br />
Holz legal, wenn das Holz sein Ursprungsland<br />
verlassen hat. Holz aus<br />
Madagaskar wird also wenn es über<br />
China nach Deutschland kommt automatisch<br />
zur legalen Ware.<br />
In der USA – Lacey Act<br />
Das US-amerikanische Bundesgesetz<br />
ist seit 2008 in Kraft. Ein Zusatz darin<br />
verbietet in den USA den „Import,<br />
Export, Kauf, Verkauf, Erwerb und<br />
Zukauf“ von Holz oder Holzprodukten,<br />
inklusive Papier, wenn das Holz illegal<br />
geschlagen wurde. Somit macht sich –<br />
und das ist das einzigartige an diesem<br />
Gesetz – auch der Käufer schuldig,<br />
wenn er ein Produkt kauft, von dem er<br />
weiß, dass es aus dubiosen Quellen<br />
stammt. Ihm drohen bis zu fünf Jahre<br />
Gefängnisstrafe. Die U.S. Animal and<br />
Plant Health Inspection Agency (APHIS)<br />
wacht über die Einhaltung dieses Gesetzes,<br />
hinter dem sogar Holzfirmen,<br />
Sägewerke und Industriekonzerne stehen.<br />
Denn sie haben erkannt, dass illegal<br />
geschlagenes Holz auf dem Markt<br />
günstiger angeboten wird und somit<br />
den Preis für legales Holz verdirbt.<br />
www.forestfinance.de FF11<br />
Titel
Das große P – Wälder sterben für Papier und<br />
Wie hier in Sumatra werden täglich Wälder gerodet und zerstört, um Platz für Plantagen zu machen – für schnell wachsende Baumarten, die zu Zellstoff und Papier verarbeitet werden,<br />
„Kitkat: Süßes mit bitterem Beigeschmack“<br />
schreibt Greenpeace in einer Presseerklä -<br />
rung und enthüllt, wie Nestlé zum Aussterben<br />
der Orang-Utans beiträgt, weil<br />
Nestlé Verträge mit Lieferanten abschließt,<br />
die den Urwald zerstören.<br />
Palmöl – schmierige Geschäfte<br />
Im Bericht von Greenpeace steht, dass Nestlé<br />
Rohstoffe vom indonesischen Hersteller<br />
Sinar Mas kauft: „Dieser Lieferant verletzt internationale<br />
Standards und indonesisches<br />
Recht, ist an Landkonflikten beteiligt, rodet<br />
wertvolle Regenwälder in Orang-Utan-Ge -<br />
bieten und hat massive Expansionspläne.<br />
Auf den gerodeten Urwaldflächen werden<br />
Ölpalmplantagen in Monokulturen angelegt.<br />
Allein Nestlé, der größte Nahrungsmittel-<br />
und Getränkehersteller der Welt,<br />
hat seinen Bedarf an Palmöl in den letzten<br />
drei Jahren auf 320000 Tonnen verdoppelt.“<br />
Greenpeace fordert Nestlé auf, seine Verträge<br />
mit Sinar Mas zu kündigen und legt<br />
Beweise vor, dass Sinar Mas trotz gegenteiliger<br />
Behauptungen weiterhin Urwald rodet.<br />
„Als Reaktion auf die Urwaldzerstörung<br />
und die illegalen Machenschaften von Sinar<br />
Mas haben die Firmen Unilever und Kraft<br />
bereits ihre Verträge mit der Firmengruppe<br />
gekündigt.“, schreibt Greenpeace.<br />
Robin Wood wiederum schreibt in seinem<br />
Magazin Nr. 104/1.<strong>2010</strong> „Schmierige<br />
Profite bei Unilever“: „Der Konzern, der so bekannte<br />
Markenprodukte wie Langnese,<br />
Knorr und Rama herstellt, inszeniert sich als<br />
verantwortungsvolles Mitglied unserer Gesellschaft.<br />
… Die Unilever-Manager reagierten<br />
dementsprechend verschnupft, als<br />
sie … ungebetenen Besuch von Robin Wood<br />
bekamen.“ Die Umweltschützer protestierten<br />
gegen den Palmöl-Einkauf des Konzerns.<br />
„Ein wichtiger Palmöl-Lieferant für<br />
Unilever ist Wilmar International“, behauptet<br />
Robin Wood. Und weiter: „Wilmar<br />
ist verstrickt in zahlreiche Landkonflikte<br />
mit der lokalen Bevölkerung, bereits beim<br />
Brandroden erwischt worden und verfolgt<br />
für neue Plantagenflächen in Indonesien einen<br />
aggressiven Expansionskurs.“<br />
Diese Anschuldigungen sind, wenn sie<br />
stimmen, eine Katastrophe – im wahrsten<br />
Sinne des Wortes eine Klimakatastrophe.<br />
Denn Unilever ist weltweit der größte Verbraucher<br />
von Palmöl.<br />
Auf dem anderen Blatt<br />
Im selben Heft nimmt Robin Wood Papier<br />
unter die Lupe. Kaum ein Blatt davon<br />
stammt aus deutschen Wäldern. „Über<br />
neunzig Prozent der Primärfasern in unserem<br />
Papier sind importiert, entweder als<br />
Zellstoff, um dann hier zu Papier weiter verarbeitet<br />
zu werden, oder bereits als fertiges<br />
Papier. Der Rohstoff stammt aus Wäldern<br />
beinahe der ganzen Welt. Seine Gewinnung<br />
ist oft genug mit Missachtung von<br />
Menschenrechten, Waldzerstörung und<br />
Verlust an natürlicher Vielfalt verbunden.“,<br />
schreibt Robin Wood. Auch wenn das Papier<br />
wie in Deutschland zu knapp 50 Prozent aus<br />
Skandinavien stammt, kann das das Gewissen<br />
nur wenig beruhigen. Denn auch<br />
hier wird dafür Natur geopfert. Stammt das<br />
Papier aber aus Asien, müsste es eigentlich<br />
verboten werden. So wurde Indonesien<br />
innerhalb weniger Jahre zu einem der größten<br />
Zellstoffproduzenten der Welt. Auf<br />
Kosten der Umwelt. „Insbesondere auf<br />
Sumatra schlagen die Papierkonzerne, allen<br />
voran die beiden größten Produzenten APP<br />
und APRIL, Hunderttausende von Hektar Regenwald<br />
kahl und wandeln sie in industrielle<br />
Plantagen um.“, schreibt Robin Wood.<br />
12 FF www.forestfinance.de
Palmöl<br />
und für Ölpalmen. Foto: Reneé Miller<br />
In beiden Fällen – Palmöl und Papier –<br />
kann die Umsicht der Verbraucher helfen. So<br />
findet sich in Bio-Produkten in der Regel<br />
nachhaltig erzeugtes Palmöl, und in Altpapier<br />
wenigstens kein Zellstoff, der aus frisch<br />
geschlagenem Holz hergestellt wurde.<br />
Links zu mehr Informationen:<br />
Greenpeace zu Papier<br />
www.greenpeace.de/themen/waelder/papier/<br />
Greenpeace zu Palmöl<br />
www.greenpeace.de/themen/waelder/urwaelder_suedostasiens/artikel/cooking_the_<br />
climate_greenpeace_studie_ueber_die_<br />
palmoelindustrie/<br />
Robin Wood zu Papier:<br />
www.paperwatch.info<br />
Robin Wood zu Palmöl:<br />
www.robinwood.de/Palmoel.64.0.html<br />
WWF zu Papier<br />
www.wwf.de/themen/waelder/papier/<br />
WWF zu Palmöl<br />
www.wwf.de/themen/landwirtschaft/agrarrohstoffe-und-weltmaerkte/palmoel/<br />
Die große Hoffnung –<br />
Umdenken für die<br />
Umwelt<br />
In Singapur werden grüne Wolkenkratzer<br />
geplant, in China Ökosiedlungen, in Vietnam<br />
ausländische Firmen eingeladen, Wälder<br />
zu pflanzen – findet in den Reichen des<br />
fernen Ostens ein Umdenken statt? Ökologie<br />
statt Ökonomie?<br />
Pessimisten meinen nein. So schreibt Die-<br />
Welt-Journalistin Sophie Mühlmann, die<br />
in Singapur lebt: „… der grüne Gedanke<br />
ist weit davon entfernt, in den Köpfen und<br />
Taten der Menschen verwurzelt zu sein. Die<br />
wenigsten Asiaten zerbrechen sich den<br />
Kopf über Treibhausgase, Mülltrennung<br />
oder auch nur Unrat in den Straßenecken.<br />
Öko ist kein Qualitätssiegel, weder schick<br />
noch politisch korrekt.“<br />
Optimisten wiederum meinen – Asien<br />
wird ökologischer werden, weil es muss. Hier<br />
liegen die größten Städte der Welt und die<br />
Hälfte der ländlichen Bevölkerung wird bis<br />
2030 in Städte ziehen. So schätzt die Weltbank<br />
allein für China, dass bis 2015<br />
ungefähr die Hälfte aller Neubauten der<br />
Welt in China gebaut werden. Würde das in<br />
der traditionellen Ziegelbauweise geschehen,<br />
würden sämtliche chinesischen Vorräte<br />
an Kohle und Lehm dafür aufgebraucht.<br />
Deswegen haben Politiker in Peking die<br />
Kehrtwende beschlossen: Sie haben neue<br />
Vorschriften zur Gebäudeeffizienz erlassen<br />
und treiben Öko-Stadt-Projekte voran.<br />
Wie die aussehen, können Sie in dem sehr<br />
empfehlenswerten Buch vom Knesebeck<br />
Verlag „World Changing. Das Handbuch der Ideen<br />
für eine bessere Welt” sehen und darüber hinaus<br />
viel Interessantes erfahren. ISBN 978-3-<br />
89660-599-3, € 39,95<br />
Ein Panda sieht grün<br />
Die p0ssierlichen Bären leben nur dort, wo Bambus<br />
wächst. Doch die Heimat der Pandas, die<br />
Bergwälder Chinas und Burmas, wurden größtenteils<br />
abgeholzt und in Felder umgewandelt. Nur<br />
noch etwa 1600 Tiere leben in letzten, kleinen<br />
Waldinseln inmitten von Äckern, Straßen und<br />
Siedlungen.<br />
Die chinesische Regierung hat der Abholzung<br />
der Bambuswälder 1998 ein Ende gesetzt. Damit<br />
steigen die Chancen, die seltenen Bären doch<br />
noch vor dem Aussterben zu bewahren. Allerdings<br />
sind die verbliebenen Gebiete bereits sehr<br />
fragmentiert.<br />
Allein in der dicht besiedelten Provinz Sichuan<br />
wurde in den 1970er und 1980er Jahren die Hälfte<br />
des Lebensraumes des Pandas zerstört. Die letzten<br />
Rückzugsgebiete des Großbären sollen jetzt<br />
durch die Schaffung grüner Korridore verbunden<br />
werden. Das ist besonders wichtig, damit die Pandas<br />
wieder zu ihren Futterquellen wandern können<br />
und der genetische Austausch zwischen den<br />
verschiedenen Populationen möglich ist.<br />
Mehr als 25 Jahre WWF-Einsatz in China haben<br />
mitgeholfen, die wichtigsten Voraussetzungen<br />
für das langfristige Überleben der Pandas in freier<br />
Wildbahn zu schaffen. Der WWF, als erste internationale<br />
Umweltschutzorganisation in China,<br />
arbeitet mit der lokalen Regierung und der Verwaltung<br />
der Naturschutzgebiete zusammen. Die<br />
Umweltstiftung hilft nicht nur beim Park-Management<br />
und der Organisation von Anti-Wilderer-<br />
Patrouillen, sondern unterstützt die lokale Bevölkerung<br />
in der Erschließung alternativer Einkommensquellen.<br />
Foto: Anatoly Kolodey – Fotolia.com<br />
www.forestfinance.de FF13
Titel<br />
Good morning, Vietnaaaaaaaaam!<br />
Diesen Satz brüllte der Radiomoderator Adrian Cronauer jeden Morgen ins Mikro. Er sollte die amerikanischen<br />
Truppen während des Vietnamkriegs (1965 bis 1975) bei Laune halten und das tat er mit viel Witz<br />
und Rock ’n’ Roll. Er machte seine Sache so gut, dass seine Geschichte 1987 verfilmt wurde. Das alles ist<br />
lange her. Vietnam lebt heute in Frieden und leitet gerade seine sozialistische Planwirtschaft in eine<br />
Marktwirtschaft über. Mit bemerkenswertem Erfolg und hohen Wachstumsraten. ForestFinance-Mitarbeiter<br />
Alexander Watson schildert seine Eindrücke von dem dank Krieg und Hollywood weltberühmten Land.<br />
Nun sitze ich im Flugzeug nach Vietnam und habe von dem Land,<br />
das ich besuche noch gar keine Vorstellung. Dem Reiseführer entnehme<br />
ich: Vietnam ist etwa so groß wie Deutschland. Auch die Einwohnerzahl<br />
ist mit 85 Millionen Bürgern Deutschlands 81 Millionen<br />
sehr nah. Dann ist aber auch schon Schluss mit den Gemeinsamkeiten:<br />
Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (IWF 2008) liegt in<br />
Deutschland bei 44660 US-Dollar, das vietnamesische gerade<br />
einmal bei 1040 US-Dollar. Durchschnittlich stehen demnach jedem<br />
Vietnamesen pro Monat 87 US-Dollar zur Verfügung.<br />
Während des Anflugs auf Hanoi, die altehrwürdige Hauptstadt<br />
Vietnams, erhasche ich einen Blick auf Berge in der Ferne bevor<br />
das grelle Sonnenlicht verschwindet und von dicken Wolken<br />
geschluckt wird. Einige hundert Meter über der Erde durchbrechen<br />
wir die Wolken und befinden uns im Morgendunst. Mein erster Tag<br />
in Vietnam.<br />
Das Flughafentaxi bringt mich in die Innenstadt von Hanoi. Tausende<br />
Mopeds und Fahrräder verstopfen die Straßen. Ein geordnetes<br />
Verkehrssystem scheint nicht zu existieren. Statt Regeln gibt es Motorroller-Hupen.<br />
Das Auto, in dem ich unterwegs bin, scheint fast<br />
das einzige seiner Art im hier üblichen Zweiradverkehr zu sein. Es<br />
ist für Vietnamesen ein echtes Luxusobjekt, hat doch die Regierung<br />
um Verkehr und Abgase zu bändigen, eine erhebliche Steuer auf<br />
Autoimporte verhängt.<br />
ForestFinance und der vietnamesische Klimawandel<br />
Nach einer kurzen Pause in Hanoi geht es weiter in die Provinz Kon<br />
Tum, die im Süd-Westen Vietnams liegt. Hier befinden sich die<br />
Flächen, die ForestFinance aufforsten wird. Das Besondere an<br />
den geplanten Forsten: Die zukünftigen Mischwälder dienen<br />
nicht der Holzerzeugung für Investoren, sondern vor allem der Bindung<br />
von Kohlenstoff. CO 2 OL wird die CO 2 -Zertifikate aus diesen<br />
Projekten verkaufen.<br />
Die ForestFinance-Wälder in Vietnam sind prädestiniert, Naturschutzgebiete<br />
für Tiere und Pflanzen zu werden. Es handelt sich<br />
häufig um Flächen, die während des Vietnamkriegs durch das Herbizid<br />
Agent Orange entlaubt und anschließend entwaldet wurden.<br />
Bis heute konnte sich der Wald davon nicht selbstständig erholen.<br />
Wir wandern zwei Stunden lang durch Reisfelder bevor wir zu<br />
der Fläche gelangen, die wir aufforsten wollen. Auch dieses Gebiet<br />
wurde vor langer Zeit entwaldet. Es handelt sich um ein ausgedehntes<br />
Tal, in dem sich das Wasser der umliegenden Berge sammelt<br />
und die Pflanzen auch während der Trockenzeit mit Wasser<br />
versorgt.<br />
Feldarbeiter des staatlichen Forstbetriebes Kon Tum haben mit<br />
der Arbeit begonnen und mit der Machete Schneisen in die Vegetation<br />
geschnitten. Vorhandene Bäumchen bleiben dabei bestehen,<br />
um die Artenvielfalt in der Mischaufforstung weiter zu erhöhen.<br />
Mit einer Hacke legen die Arbeiter nun Pflanzlöcher an und verpflanzen<br />
sorgfältig die Setzlinge. Damit die Wurzeln gut anwachsen<br />
drücken sie die Erde um die kleinen Bäumchen fest zusammen.<br />
Ich bin als Förster fachlich sehr zufrieden: Die zertifizierten<br />
Setzlinge sind allesamt qualitativ hochwertig und die Arbeit geht<br />
gut voran. Die Leute verstehen ihr Handwerk.<br />
Ein Blick in die Zukunft<br />
Im tropischen Klima Vietnams wachsen die Pflanzen sehr rasch.<br />
Schon in fünf Jahren werden die jetzt noch 30 Zentimeter messenden<br />
Setzlinge eine Größe von bis zu fünf Metern erreichen.<br />
In 50 Jahren werden je Hektar voraussichtlich 500 Tonnen des<br />
klimaschädlichen CO 2 in dem Holz der Bäume gebunden sein. Auf<br />
einer Aufforstungsfläche von 3000 Hektar entspricht das einer CO 2 -<br />
Reduktion von insgesamt 1,5 Millionen Tonnen. Damit werden die<br />
lebenslangen CO 2 -Emissionen von über 1700 deutschen Durchschnittsbürgern<br />
auf diesen Aufforstungsflächen gebunden. Und<br />
plötzlich ist Vietnam doch nicht mehr so weit weg.<br />
Alexander Watson arbeitet seit seinem Studium<br />
der Forstwissenschaften an der TU Dresden bei<br />
ForestFinance. Seine Aufgaben umfassen klassische<br />
forstwirtschaftliche Tätigkeiten, aber auch die Entwicklung<br />
neuer Produkte und Projekte.<br />
14 FF www.forestfinance.de
Vietnams Regierung versucht die Umweltbelastung, wie sie unter anderem durch den Verkehr entsteht, durch Gesetze und Wiederaufforstung zu reduzieren. Sie holt ausländische<br />
Organisationen ins Land, die ihr dabei helfen sollen. So auch die GTZ (Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit), die die Zusammenarbeit mit<br />
ForestFinance in die Wege leitete. Seit 2009 werden nun im Süd-Westen des Landes Bäume gepflanzt. Innerhalb der nächsten 50 Jahre werden auf diesen Flächen über<br />
1,5 Mio. Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases CO 2 gebunden. Fotos: Harry Assenmacher, Alexander Watson<br />
www.forestfinance.de FF15
Titel<br />
Ein deutsch-vietnamesisches Waldmärchen<br />
Als erstes deutsches Forstunternehmen hat Forest Finance mit dem vietnamesischen Staat ein Kooperationsabkommen<br />
zur Aufforstung von ökologischen Mischwäldern geschlossen. Dank der Begleitung durch die Deutsche<br />
Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) startet damit ein bisher einmaliges Projekt zur CO2-Bindung zwischen einem privaten deutschen Unternehmen und einem asiatischen Staat.<br />
Ein wichtiger Tag im Herbst 2009: Der vietnamesische Forstminister Nguyen Ngoc<br />
Binh (rechts im Bild) pflanzt mit Harry Assenmacher, Geschäftsführer ForestFinance<br />
(2.v.r.) und örtlichen Forstangestellten die ersten Bäume in Kon Tum.<br />
Foto: A. Watson<br />
Das Abkommen sieht die Wiederaufforstung von über 1500 Hektar<br />
Waldfläche in der Provinz Kon Tum vor und soll in den nächsten<br />
Jahren auf 12000 Hektar ausgedehnt werden. Das Aufforstungsprojekt<br />
gilt als international vorbildlich und wird sowohl<br />
vom vietnamesischen Land- und Forstministerium als auch durch<br />
das Büro des vietnamesischen Ministerpräsidenten gefördert.<br />
ForestFinance Geschäftsführer Harry Assenmacher ist stolz auf<br />
das neue Projekt: „Wir freuen uns sehr, dass der internationale<br />
Handel mit seriös erzeugten CO 2 -Zertifikaten solch ökologisch<br />
sinnvolle Projekte ermöglicht. Wir forsten artenreichen, tropischen<br />
Mischwald auf und schaffen parallel dauerhafte Arbeitsplätze in<br />
einer ländlichen Region Vietnams.“ Technischer Dienstleister für<br />
die operative Durchführung ist das örtliche staatliche Forstunternehmen<br />
SFE (State Forestry Enterprise).<br />
Wiederaufforstung als Win-Win-Situation<br />
Die ForestFinance Gruppe pachtet den neu geschaffenen Mischwald<br />
nun für 50 Jahre und kann hieraus CO 2 -Zertifikate erzeugen<br />
und vermarkten. Im Gegenzug übernimmt das Unternehmen die<br />
Aufforstungskosten. Der vietnamesische Staat garantiert nach<br />
Rücknahme der Fläche ab dem 51. Jahr, dass der Wald dauerhaft<br />
als reine Naturschutzfläche und Kohlenstoffsenke nach internationalen<br />
Standards erhalten bleibt.<br />
„Es ist ein großer Durchbruch, dass hier erstmalig durch eine<br />
Partnerschaft eines deutschen Forstunternehmens und Vietnam<br />
in ländlichen Gebieten wie Kon Tum eine nachhaltige Wiederaufforstung<br />
stattfindet”, so Dr. Laszlo Pancel, Leiter des Deutsch-Vietnamesischen<br />
Forstprogramms der GTZ bis September 2009, der<br />
maßgeblich am Zustandekommen der Kooperation beteiligt war.<br />
„Schließlich muss man bedenken, dass Vietnam erst 2007 in die<br />
WTO eingetreten ist und eine Zusammenarbeit mit ausländischen<br />
Firmen keineswegs einfach für vietnamesische Behörden<br />
ist – vor allem was sensible Bereiche wie Wald- und Landnutzung<br />
betrifft. Das besonders ökologische und nachhaltige Forstkonzept<br />
der ForestFinance war deshalb ein wichtiger Faktor beim<br />
Zustandekommen dieser Kooperation.”<br />
Harry Assenmacher sieht in dieser Vereinbarung ein sehr<br />
gutes Beispiel für die gelungene Projektbegleitung und Beratung<br />
der GTZ und Laszlo Pancel bestätigt: „Wir von der GTZ haben<br />
uns immer solche Kooperationen gewünscht und dieses Projekt<br />
deswegen auch besonders gern begleitet und beraten, zumal<br />
hier ein biodiverser Wald aus heimischen Arten entsteht und<br />
eben keine Monokultur zur Holz-, Kautschuk- oder Celluloseproduktion.”<br />
Sein Nachfolger, der neue Leiter des Deutsch-Vietnamesischen<br />
Forstprogramms, Dr. Jürgen Hess, wird ForestFinance<br />
weiter begleiten.<br />
Die ersten Bäume sind gepflanzt und die Planungen sowie<br />
weitere Flächenvorbereitungen laufen bereits. Die Nachfrage ist<br />
groß – die ersten Optionen auf Zertifikate wurden bereits unter<br />
dem ForestFinance Markenprodukt „CO 2 OL“ geordert. Harry<br />
Assen macher: „Wir streben an, die Forstflächen in Vietnam auf<br />
mehrere tausend, vielleicht sogar mehrere zehntausend Hektar<br />
auszudehnen. Auch für ökologisch und nachhaltig bewirtschaftete<br />
Investitionswälder, wie Energieforste, Forste zur Holzerzeugung<br />
oder zur Rückwandlung von Monokulturplantagen in<br />
Mischwälder.“<br />
Auf Einladung des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und des Ministry for Agriculture and Rural Development Vietnams hält Forest-<br />
Finance auf der Forstkonferenz am 7. September <strong>2010</strong> einen Vortrag über<br />
den freiwilligen CO 2 -Markt.<br />
16 FF www.forestfinance.de
Mr. Nguyên ˜ Ngoc .<br />
Bình<br />
Deputy Director General, Directorate of Forestry (MARD)<br />
Das ist die offizielle Schreibweise des Namens und Amtes des Mannes, der ForestFinance bei den<br />
Unternehmungen in Vietnam so aktiv unterstützt. Wir haben ihn gefragt, warum.<br />
Was tut Vietnam für seine Wälder?<br />
Die Regierung verfolgt mit einer nationalen Forststrategie eine Anlagepolitik<br />
zum Schutz und zur Entwicklung geschützter Wälder zur Sondernutzung;<br />
diese Anlagepolitik ist zuständig für die Vergabe von Land- sowie<br />
natürlichen und forstwirtschaftlich genutzten Waldflächen. Zu dieser<br />
Strategie gehört, dass Vietnam sich um Auslandsinvestitionen aus ODA-<br />
Darlehensprojekten bemüht (ODA steht für Official Development Assistance<br />
oder Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit, umfasst die Bereitstellung<br />
finanzieller, technischer und personeller Leistungen im Rahmen der öffentlichen<br />
Entwicklungszusammenarbeit; Anm. d. Red.), sowohl von multilateralen<br />
als auch bilateralen Organisationen und ichtregierungsorga nisationen<br />
wie auch Banken zur Kapazitätserweiterung in der Entwicklung, Umsetzung<br />
und Verbesserung. Die von Auslandsinvestitionen getragenen Projekte<br />
haben sehr zu Waldschutz und -entwicklung in Vietnam beigetragen.<br />
Um die nationale Forststrategie effektiv umzusetzen wurden verschiedene<br />
Maßnahmen ausgearbeitet und in Angriff genommen wie zum Beispiel:<br />
die Umsetzung einer Land- und Waldvergabe-Politik, der zufolge die Wälder<br />
tatsächlich ihren Besitzern gehören und die Schaffung von Anreizen<br />
für die Teilnahme derselben an Waldschutz- und Waldentwicklungsmaßnahmen.<br />
Was war die bisherige Rolle der GTZ (Deutsche Gesellschaft für Technische<br />
Zusammenarbeit) in Zusammenhang mit vietnamesischen Aufforstungsprojekten?<br />
Die GTZ hat über viele Jahre technische Unterstützung für den Waldschutz<br />
und die Waldentwicklung in Vietnam gewährt. Von der Beratung bei dem<br />
Großprojekt „Soziale Forstentwicklung in Da River (1993–2004)“ über<br />
die Aufforstungsprojekte der KfW in den nordöstlichen und Zentralre gionen<br />
bis hin zu technischen Hilfsprojekten in Verbindung mit der Bewirtschaftung<br />
des unteren Mekongs, Projekten zur nachhaltigen Forst bewirtschaftung<br />
und Forstprodukt-Marketing in Vietnam und die Bereitstellung<br />
von Beratern und Experten für andere Forstprojekte. Neben dem direkten<br />
Beitrag zur Verbesserung der Managementkapazitäten und der Lebensbedingungen<br />
der Menschen in den Projektregionen hat die GTZ auch technische<br />
Erfahrungen sowie Erfahrungen im Management zur Entwicklung<br />
der makroökonomischen Politik und technische Beratung auf dem Gebiet<br />
des Waldschutzes und der Waldentwicklung beigesteuert.<br />
Was ist das Besondere an dem Aufforstungsprojekt in Kooperation mit<br />
ForestFinance?<br />
Das Thema CO 2 -Zertifikate und Umweltdienstleistungen ist neu für Vietnam.<br />
Aber auch hier besteht große Sorge in Bezug auf den Klimawandel,<br />
die globale Erwärmung, den Anstieg des Meeresspiegels usw., da Vietnam<br />
als eines der am schlimmsten betroffenen Länder vorhergesagt<br />
wurde. Somit ist das Projekt in Kooperation mit ForestFinance ein erster<br />
Schritt die Aufforstungen in Vietnam finanziell zu ermöglichen. Das hilft,<br />
Emissionen zu reduzieren, Wasserressourcen zu erhalten, landwirtschaftliche<br />
Produktionen zu schützen und Arbeitsplätze für die Einwohner in den<br />
Projektregionen zu schaffen. Das Projekt wird dann für den Eintritt in den<br />
CO 2 -Zertifikate-Markt weiterentwickelt.<br />
Was erhoffen Sie sich für die Zukunft der vietnamesischen Wälder?<br />
In dem Jahrzehnt nach dem Abschluss der nationalen Forststrategie wird<br />
Vietnam seine Forstwirtschaft stabilisieren: Ziel ist eine maßgebliche und<br />
stabile Waldbedeckung. Wald schafft für Vietnam ökologische Mehrwerte<br />
und leistet einen Beitrag für die Region. Gleichzeitig hat er auf die Wirtschaft<br />
im Allgemeinen einen praktischen Effekt und verbessert die Lebensbedingungen<br />
der Menschen, die vom Wald abhängig sind und in den<br />
Pufferzonen leben, insbesondere in abgelegenen Regionen.<br />
Das Interview führte und übersetzte aus dem Englischen:<br />
Kristin Steffan, Online-Redakteurin bei Forest-<br />
Finance<br />
www.forestfinance.de FF17<br />
Titel
Titel<br />
Lesens- und Sehenwertes …<br />
… aus den Ländern des Lächelns, der Erleuchtung, des Big-Business und der unglaublichen Not. Es ist alles<br />
andere als leicht die „beste” Literatur oder „den” Film zu finden, der Asien gerecht wird. Die Facetten des<br />
Lebens sind ebenso überwältigend vielschichtig wie die riesigen Ausmaße des Kontinents. Wir bieten Ihnen<br />
entsprechend eine kleine, feine und sehr persönliche Auswahl.<br />
Buddha’s Lost Children<br />
Eine wahre Geschichte über Hin-<br />
gabe und Mitgefühl aus den Bergen<br />
Thailands und Myanmars<br />
Im Herzen des Goldenen Dreiecks zwischen<br />
Thailand und Myanmar, einer unzugänglichen,<br />
von Armut geprägten Bergregion, ist<br />
der buddhistische Mönch Phra Khru Bah<br />
eine Berühmtheit. Im „Tempel des Goldenen<br />
Pferdes“ nimmt der ehemalige Thai-Boxer<br />
verlassene Kinder auf, die von Rauschgifthändlern<br />
zum Drogenschmuggel miss -<br />
braucht wurden und die Verfolgung durch<br />
die Junta in Myanmar überlebt haben. Phra<br />
Khru Bahs einzige Waffen im Kampf gegen<br />
die Drogenmafia sind dabei sein Charisma,<br />
sein Glaube und der Kampfsport. Durch sein<br />
Mitgefühl, Meditation aber auch seine<br />
Martial-Arts-Übungen finden die Novizen<br />
im Alter von sieben bis sechzehn neuen Halt<br />
und werden zu selbstsicheren und tatkräftigen<br />
Menschen.<br />
In überwältigenden, zugleich einfühlsamen<br />
Bildern ist Buddha’s Lost Children das<br />
intime Porträt einer ungewöhnlichen Tempelgemeinschaft<br />
und eine Reise in eine<br />
verborgene Welt.<br />
Für diese mehrfach preisgekrönte Dokumentation<br />
lebte der Autor und Regisseur<br />
Mark Verkerk über ein Jahr lang in dieser von<br />
Elend und Gewalt geprägten Region.<br />
Sie können auf www.buddhaslostchildren.de<br />
erfahren, wo Sie den Film sehen können<br />
oder sich die DVD bestellen.<br />
Ostasiatische Kunst<br />
Ein Schatzhaus für die Kunst<br />
Chinas, Koreas und Japans<br />
Kunst aus China, Korea und Japan beherbergt<br />
das Museum für Ostasiatische Kunst<br />
in Köln. Es wurde 1913 als erstes Spezialmuseum<br />
seiner Art in Deutschland eröffnet.<br />
Grundstock der Bestände ist die Japan-<br />
Sammlung des Museumsgründers Adolf<br />
Fischer (1857 – 1914) und seiner Frau Frieda<br />
Bartdorff (1874 – 1945). Ihre Kollektion mit<br />
buddhistischer Malerei und Holzskulptur,<br />
japanischer Stellschirmmalerei, Farbholzschnitten<br />
und Lackkunst gilt als eine der<br />
bedeutendsten innerhalb Europas. Ein weiterer<br />
Schwerpunkt der Museumsbestände<br />
liegt bei den chinesischen Sakralbronzen<br />
sowie Keramik aus China, Korea und Japan,<br />
vor allem der koreanischen Seladone der<br />
Koryô-Dynastie des 10.– 14. Jahrhunderts<br />
mit ihrer einzigartigen Glasur.<br />
Universitätsstraße 100, 50674 Köln<br />
www.museenkoeln.de/museum-fuerostasiatische-kunst/<br />
18 FF www.forestfinance.de
Mythos Seidenstraße<br />
Ein Film über eine zehn Jahre<br />
dauernde Expedition auf den<br />
Spuren Marco Polos<br />
Die Seidenstraße schlängelt sich über<br />
Tausende von Meilen zwischen China und<br />
Europa. Sie ermöglichte den Austausch von<br />
Gütern und Ideen zwischen Menschen, die<br />
praktisch nichts voneinander wussten.<br />
Im Jahre 1250 wurden Gewürze, Textilien<br />
und Seide bereits über ein Jahrtausend<br />
lang zwischen Europa und China ausgetauscht.<br />
Im 13. Jahrhundert kehrte ein<br />
venezianischer Händler von einem 20-jährigen<br />
Aufenthalt im Fernen Osten zurück –<br />
Marco Polo.<br />
Sechshundert Jahre später entdeckte<br />
der schwedische Forscher Sven Hedin das<br />
weite Niemandsland in Zentralasien wieder.<br />
Im Verlauf von zehn Jahren legte er eine<br />
Strecke zurück, die mehr als ein Drittel des<br />
Erdumfangs ausmacht. So gelang es ihm, ein<br />
Gebiet zu kartographie<br />
ren, das zweimal<br />
so breit ist wie die Vereinigten<br />
Staaten.<br />
Mythos Seidenstraße,<br />
DVD und Blu-ray (ohne<br />
Altersbeschränkung),<br />
National Geographic,<br />
9,95 €<br />
Asiatische Absencen<br />
Asien hautnah<br />
„Schönere literarische Reiseberichte werden<br />
Sie in der Gegenwartsliteratur nicht finden“,<br />
ist der Deutschlandfunk überzeugt. Zu<br />
recht. Wolfgang Büscher schreibt für viele<br />
renommierte Medien und wurde vielfach<br />
dafür ausgezeichnet. Wiederum zu recht.<br />
Denn seine Reiseberichte entführen in eine<br />
fremde Welt. Wenn in Indien ein Yogapriester<br />
den Fremden rekrutieren und zur Erleuchtung<br />
bringen will, oder wenn Büscher<br />
mit einem nepalesischen Schamanen deren<br />
heiligen Berg besteigt, ist man als Leser so<br />
hautnah dabei, dass<br />
man die ganze fremde<br />
Welt, Asien, fühlen, riechen<br />
und schmecken<br />
kann.<br />
Asiatische Absencen,<br />
Wolfgang Büscher,<br />
rororo-Verlag, 8,95 €,<br />
ISBN 978-499-24816-0<br />
Bliefe von dlüben<br />
Der China-Crashkurs<br />
Der Journalist und Satiriker Christian Y.<br />
Schmidt kennt sich in China bestens aus, ist<br />
er doch mit einer Chinesin verheiratet und<br />
lebt in Peking. Jetzt hat er das Handbuch geschrieben<br />
– mit viel Charme und zuweilen<br />
grellem Witz erzählt Schmidt wie er sich unerschrocken<br />
durch den chinesischen Alltag<br />
manövriert: Im Restaurant bekommt er<br />
lebenden Fisch serviert, und die Raubkopie<br />
von „Bridget Jones“, auf die er sich so freute,<br />
hat „Piano“-Untertitel. Außerdem kennen<br />
Taxifahrer hier keine Anschriften; sie orientieren<br />
sich grob am<br />
Stand der Sonne, dem<br />
Vogelflug und den<br />
Gezeiten.<br />
Bliefe von dlüben.<br />
Der China-Crashkurs,<br />
Christian Y. Schmidt,<br />
Rowohlt Verlag,<br />
14,90 €,<br />
ISBN 978-3-498-658-3<br />
Allein unter<br />
1,3 Milliarden<br />
Eine chinesische Reise von Shang-<br />
hai bis Kathmandu<br />
Um China und die Chinesen zu verstehen,<br />
begibt sich Christian Y. Schmidt auf eine<br />
ungewöhnliche Reise. Er folgt der Nationalstraße<br />
318, die das Riesenreich auf einer<br />
Länge von 5386 Kilometern vom Gelben<br />
Meer im Osten bis zu den westlichen Rändern<br />
des Himalaya durchquert. Es ist eine<br />
Zeitreise vom glitzernden 21. Jahrhundert<br />
Shanghais bis nach Tibet, wo Yak züchtende<br />
Nomaden und Bauern noch immer halb<br />
im Mittelalter leben. Der Autor war drei<br />
Monate unterwegs und hat Massagen chinesischer<br />
Ringerinnen und Erdrutsche überlebt,<br />
mit Kakerlaken<br />
Freundschaft geschlossen<br />
und sich mit<br />
Soldaten Tortenschlachten<br />
geliefert.<br />
Allein unter 1,3 Milliarden,<br />
Christian Y.<br />
Schmidt, Rowohlt<br />
Verlag, 8,95 €, ISBN<br />
978-3-499-62363-9<br />
Asien für Kinder erzählt<br />
Das etwas andere Bilderbuch<br />
Auf nach Asien heißt es in dem Buch, das<br />
fundierte Asienkenner eigentlich für Kinder<br />
geschrieben haben. Aber auch Erwachsene,<br />
die einen unvoreingenommenen<br />
Blick in die Länder Asiens werfen wollen,<br />
können darin viel entdecken. So viele Länder<br />
und Menschen wie in diesem Buch<br />
lernt man auf kaum einer Reise kennen,<br />
und auf junge wie ältere Abenteurer warten<br />
aufregende Erlebnisse. Sie sehen, wie<br />
an Chinas Jangtse-Fluss der umstrittene<br />
Drei-Schluchten-Staudamm gebaut wird.<br />
In Indien lernen sie eine Bank kennen, die<br />
nur armen Menschen Kredite gewährt.<br />
Und während die Bewohner von Java und<br />
Bali beim Theaterspiel mit unsichtbaren<br />
Geistern in Kontakt treten, jagt ein verhüllter<br />
Mongole zu<br />
Pferde haarscharf an<br />
allen vorbei.<br />
Asien für Kinder erzählt,<br />
Philippe Godard<br />
und Alexandre Messager,<br />
Knesebeck Verlag,<br />
14,95 €, ISBN 978-3-<br />
86873-101-9<br />
Der Preis der Leichtigkeit<br />
Eine Reise durch Thailand, Kambod-<br />
scha und Vietnam<br />
Mit leichtem Gepäck Reisen ist für Andreas<br />
Altmann eine Daseinsform. Sein Ziel dieses<br />
Mal: Südostasien. Thailand – mit einem<br />
Abstecher nach Myanmar –, Kambodscha,<br />
Vietnam. Er meidet die Touristenströme, begegnet<br />
Bettelmönchen und Schuhputzern,<br />
Zivilisationsmüden und Gestrandeten,<br />
einem alten Schriftsteller und einer exzentrischen<br />
Architektin. Sein Bericht strotzt<br />
vor Momenten praller Sinnlichkeit, ein wilder<br />
Road Movie und eine Reflexion über das<br />
Fremde und das eigene, reisende Selbst.<br />
„Altmann beobachtet scharf und protokolliert<br />
in teils ergreifenden Aufzeichnungen,<br />
wie westliche und buddhistische<br />
Lebenswelten aufeinander prallen. Er durchlebt<br />
die Härten wie<br />
auch den Zauber hinter<br />
der Fassade fern -<br />
östlicher Leichtigkeit.“,<br />
schwärmt „Die Zeit“.<br />
Der Preis der Leichtigkeit,<br />
Piper Verlag/National<br />
Geographic, 11,95 €,<br />
ISBN 978-3492403108<br />
www.forestfinance.de FF19
Titel<br />
Von heiligen Bäumen, Geistern und Asien …<br />
… berichtet die Baumsachverständige und ausgewiesene Baumliebhaberin Heike Unger. Ihr Credo: Reisen<br />
bildet. Und der Blick über den eigenen Tellerrand schadet bekanntlich nicht. Sie erzählt von Begegnungen<br />
mit Bäumen und Baumgeschichten aus Asien. Asien, ein Kontinent, der nicht nur kulturell eine unglaubliche<br />
Vielfalt aufzuweisen hat, sondern auch in Sachen Bäume so manche Überraschung bereithält.<br />
Thailand, Land des Lächelns und der mys -<br />
tischen Welt von Baumgeistern. In Thailand<br />
sind Bäume nicht einfach nur Bäume, sondern<br />
mit Geschichten und Symbolik beseelte<br />
Wesen, die Schicksale bestimmen können.<br />
Wen wundert es da, dass die thailändische<br />
Variante für Baumschutz von der uns bekannten<br />
Form von Baumschutzsatzungen<br />
und -verordnungen abweicht? Da braucht<br />
es nämlich ganz andere Kräfte als auf Papier<br />
geschriebene Gesetze. In einer Welt, die<br />
reich an Spiritualität und Geistern ist, können<br />
buddhistische Mönche einem Baum –<br />
oder ganzen Wäldern – das Leben retten.<br />
Denn sie entscheiden über die Anwesenheit<br />
von Geistern in Bäumen. Finden sie welche,<br />
kann dieser nicht ohne weiteres gefällt<br />
werden. „Phi ton mai“ heißen die Geister, die<br />
in Bäumen wohnen.<br />
Überall in Thailand findet man Bäume, die mit<br />
bunten Tüchern umwickelt sind. Foto: Heike Unger<br />
An bunten Tüchern, die den Baum umschlingen,<br />
erkennt man, dass ein Geist im<br />
Inneren haust. Selbstverständlich wird ein<br />
derartiger Baum nicht gefällt ohne vorher<br />
den Geist zu warnen, damit er Gelegenheit<br />
hat, sich einen anderen Baum beziehungsweise<br />
ein anderes Zuhause zu suchen.<br />
Es gibt Beispiele, bei denen ganze Stra -<br />
ßenbau-Projekte lahmgelegt wurden oder<br />
sogar eine Überplanung um den Baum<br />
herum erzwungen werden konnte. Äußerliches<br />
Zeichen für die Unantastbarkeit des<br />
Baumes sind die erwähnten Tücher um<br />
den Stamm, die in Thailand traditionell<br />
orangefarben sind. Auch finden sich um den<br />
Baum herum allerlei Tempelhäuschen und<br />
Opferschalen.<br />
Clevere Umweltschützer haben die Kraft<br />
der Geister in Bäumen für ihren Kampf um<br />
die Erhaltung der Natur entdeckt. Wenn sie<br />
mit einem Planungsprojekt nicht einverstanden<br />
sind, setzen sie alle Hebel in Bewegung,<br />
dass der Geist in dem gefährdeten<br />
Baum auch davon erfährt und „sein Veto“<br />
in Form von bunten Tüchern und entsprechender<br />
Zeremonien einlegt.<br />
Indien und der Bo-Baum<br />
Sowohl in der buddhistischen Religion als<br />
auch im Hinduismus Indiens spielt ein bestimmter<br />
Baum, nämlich der Bo-Baum<br />
Pipal oder Bo (Ficus religiosa) eine zentrale<br />
Rolle. Es ist der heiligste Baum Indiens und<br />
Heimat der Hindu-Dreifaltigkeit Brahm,<br />
Vishnu und Mahesh. Es ist der Baum der<br />
Schöpfung schlechthin. Ein Bo-Baum ist<br />
unsterblich und seine Blätter bewegen sich<br />
ständig, fast so wie bei der uns bekannten<br />
Das sind die Blätter des in Indien heiligen Pipal-Baumes (Ficus religiosa), der auf Deutsch auch Pappelfeige,<br />
Buddha-Baum oder Bo-Baum heißt. Foto: Challiyil Eswaramangalath Vipin/Chalakudy, India<br />
20 FF www.forestfinance.de
Retten Sie den Regenwald auf Borneo.<br />
Schon mit 5 Euro im Monat schützen Sie den Lebensraum der Orang-Utans<br />
und damit auch unser Klima. Der Regenwald auf Borneo beeinflusst die<br />
Temperaturen auf unserer Erde. Retten Sie mit. Unterstützen Sie den WWF.<br />
069/791 44-111 oder wwf.de<br />
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PLZ, Ort: Telefon: I1405<br />
Bitte schicken Sie diesen Coupon ausgefüllt an: WWF Deutschland, Rebstöcker Straße 55, 60326 Frankfurt am Main. Oder faxen Sie ihn an 069/791 44-112.
Auch im Klimawald:<br />
GZSZ = Gute Zertifikate,<br />
schlechte Zertifikate<br />
Der WWF und seine Haltung zu Forstprojekten<br />
Wie „gute” CO2-Zertifikate aus Aufforstung von „schlechten”, den Markt<br />
überschwemmenden billigen unterscheiden? Für viele Unternehmen ein<br />
Dschungel, in dem es keinen Durchblick gibt.<br />
Einen eindeutigen und weltweit akzeptierten<br />
nationalen oder internationalen<br />
Prozess für die Bewertung von Forstprojekten<br />
zur CO 2 -Bindung gibt es für den<br />
freiwilligen CO 2 -Markt, den Voluntary<br />
Carbon Market, bislang nicht. Was existiert,<br />
sind Initiativen nicht staatlicher<br />
Organisationen, von NGOs und Verbänden,<br />
die versuchen durch die Einführung<br />
von Standards die Spreu vom Weizen zu<br />
trennen. ForestFinance CO 2 OL Zertifikate<br />
erfüllen bereits die derzeit höchsten Ansprüche.<br />
Wir wollen aber noch mehr.<br />
Standards wie der VCS (Voluntary Carbon<br />
Standard) oder CarbonFix Standard<br />
fokussieren und belegen vor allem die<br />
tatsächliche CO 2 -Bindung eines Forst-<br />
Projekts. Andere Standards – wie zum<br />
Beispiel der CCB Standard – zielen fast<br />
ausschließlich auf die zusätzlichen sozialen<br />
und ökologischen Vorteile der Projekte<br />
ab. (Siehe dazu auch Seite 36.) Für CO 2 -<br />
Zertifikate aus den ForestFinance und<br />
CO 2 OL-Wäldern gilt seit je her: Klimaschutzprojekte<br />
durch Aufforstung müssen<br />
nicht nur durch einen transparenten<br />
Zertifizierungsprozess gehen, sondern<br />
neben dem nachweislichen Beitrag für<br />
das Klima auch zusätzliche Nutzen, so<br />
genannte „Co-Benefits“ erfüllen. Dazu<br />
zählen nicht nur flankierende Sozialprogramme<br />
und die Integration der lokalen<br />
Bevölkerung, sondern auch die Sicher -<br />
stellung weiterer Umweltvorteile wie<br />
beispielsweise Biodiversität oder Bodenund<br />
Wasserschutz. Bislang kann leider<br />
nur ein Ensemble verschiedener Standards<br />
gewährleisten, dass all diese wichtigen<br />
Kriterien erfüllt sind. Denn kein<br />
Standard allein bildet alle Anforderungen<br />
gleichzeitig zufriedenstellend ab.<br />
Die CO 2 OL und ForestFinance Projektflächen<br />
zur CO 2 -Bindung durch Aufforstung<br />
sind in Kürze mit dem CarbonFix<br />
Standard, CCB Standard sowie FSC mehrfach<br />
zertifiziert. So stellen wir sicher, dass<br />
alle Kriterien für ein qualitativ hochwertiges<br />
sowie sozial und ökologisch sinnvolles<br />
CO 2 -Forstprojekt erfüllt und nachweislich<br />
erbracht werden.<br />
Schon seit Längerem engagiert sich<br />
auch der WWF (World Wildlife Fund) mit<br />
seiner Green Carbon Initiative für die Entwicklung<br />
eines glaubwürdigen und umfassenden<br />
Standardsystems für waldbezogene<br />
Klimaschutzprojekte. Der „Forest<br />
Foto: ForestFinance<br />
Carbon Standards Assessment Guide“,<br />
der anlässlich der Messe „Carbon Expo“<br />
im Mai <strong>2010</strong> in Köln vorgestellt wurde,<br />
soll interessierten Unternehmen dabei<br />
helfen, gute Zertifikate von schlechten<br />
zu trennen. Ein ins Leben gerufenes WWF<br />
Experten-Gremium, das sogenannte<br />
„Forest Carbon Standards Advisory Committee“,<br />
nimmt fortan seine Arbeit auf<br />
und soll Projektentwicklern, Investoren<br />
und anderen Akteuren helfen, qualitativ<br />
hoch wertige waldbezogene Klimaschutz -<br />
aktivitäten zu identifizieren.<br />
Der WWF unterstützt seit 2008 mit<br />
Veröffentlichung seines „Green Carbon<br />
Guidebook“ ein solches „Multi Standard<br />
Framework“, den Ansatz eines „Meta<br />
Standards”, aus den erfolgreichsten Verfahren<br />
existierender Standards zur präzisen<br />
Berechnung der CO 2 -Bindung (durch<br />
Standards wie VCS oder CarbonFix) sowie<br />
sozialer und ökologischer Standards (zum<br />
Beispiel CCB Standard).<br />
Der WWF „Forest Carbon Standards<br />
Assessment Guide“ ist downloadbar<br />
unter: http://assets.panda.org/downloads/<br />
forest_carbon_assessment_guide.pdf<br />
www.forestfinance.de FF 23
Waldwirtschaft<br />
Fast 100000 Menschen arbeiten in Deutschland, um<br />
aus der Biomasse Holz Energie zu machen.<br />
Foto: Rainer Sturm/pixelio.de<br />
Brennholz sichert Arbeitsplätze<br />
Deutschland ist zu 31 Prozent mit Wald<br />
bedeckt. Das entspricht einer Fläche von<br />
11 Millionen Hektar – und Jahr für Jahr<br />
nimmt der Waldbestand um weitere<br />
3500 Hektar zu. Mit einem Gesamtvolumen<br />
von 3,4 Milliarden Kubikmeter verfügt<br />
die Bundesrepublik gleichzeitig über<br />
die größten Holzvorräte in Europa, noch<br />
vor Schweden und Frankreich.<br />
Die bei der Durchforstung und Verarbeitung<br />
anfallenden Resthölzer werden<br />
dabei – in Form von Holzscheiten, Hackschnitzeln<br />
und Pellets – teilweise als<br />
Brennmaterial für die Energieversorgung<br />
genutzt. Das sichert im Bereich Biomasse,<br />
die sich zu vier Fünfteln aus Holz zusammensetzt,<br />
knapp 100000 Arbeitsplätze.<br />
Die Vorteile für das Klima: „Nach Angaben<br />
des Bundesumweltministeriums“,<br />
so Frank Kienle, Geschäftsführer des HKI<br />
Industrieverbandes Haus-, Heiz- und<br />
Küchentechnik e.V., „wurden im Jahr 2007<br />
durch Holzheizungen 13,4 Millionen Tonnen<br />
des Treibhaus gases vermieden. Hinzu<br />
kamen weitere 3,1 Millionen Tonnen in<br />
der Industrie sowie in Heizkraftwerken.“<br />
Auch die kurzen Transportwege lassen<br />
die Gesamtenergiebilanz von Holz gut<br />
aussehen.<br />
Wer als Besitzer einer modernen Feuerstätte<br />
mit Holz heizt, sorgt also nicht<br />
nur für eine angenehme Atmosphäre in<br />
den eigenen vier Wänden. Er leistet auch<br />
einen Beitrag zur Umweltentlastung und<br />
sichert Arbeitsplätze.<br />
Waldräubern auf der Spur<br />
Speichelproben sammeln und auswerten,<br />
um die DNA des Täters zu ermitteln<br />
und ihn damit zu überführen, kennen wir<br />
schon lange. Jetzt geht es aber weiter – an<br />
die Säfte der Bäume. Auch sie können<br />
eindeutig über eine DNA-Analyse bestimmt<br />
werden. Das wird natürlich nicht<br />
eingesetzt, um ihnen üble Machenschaften<br />
nachzuweisen, sondern zu ihrem<br />
Schutz. Denn wenn Bäumen Übles widerfährt<br />
und Diebe sie aus den Wäldern rauben,<br />
kann das nur schwer nachgewiesen<br />
werden. Die Schäden für die Umwelt sowie<br />
die Wirtschaft sind aber enorm.<br />
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt<br />
(DBU) fördert nun ein Forschungsprojekt<br />
des WWF, bei dem Forscher Proben aus<br />
den Wäldern dieser Welt entnehmen. Sie<br />
entwickeln eine Methode, mit der man<br />
mit Hilfe stabiler Isotopen – also Atomen<br />
desselben Elements, aber mit unterschied<br />
lichen Massezahlen – die Identität<br />
und die Herkunft eines Baumes ganz genau<br />
bestimmen kann. Sie wollen das Holz<br />
eines Baumes so weit identifizieren, dass<br />
sie mit Bestimmtheit sagen können: Dieses<br />
Holz stammt von einem Baum aus der<br />
Region X oder Y. Damit wäre es ein Leichtes<br />
festzustellen, ob der Baum legal geerntet<br />
oder illegal abgeholzt wurde.<br />
Mehr zu dieser Methode erfahren Sie<br />
hier: www.wwf.de/themen/waelder/illegalerholzeinschlag/isotopenmethode/<br />
Forscher entnehmen Proben an den Bäumen der<br />
ForestFinance-Forste in Panama.<br />
Rekord bei nachhaltigen Fonds<br />
Mit 34,7 Milliarden Euro haben die nachhaltigen<br />
Fonds im deutschsprachigen<br />
Raum 2009 ein neues Rekordvolumen erreicht.<br />
Ein Jahr zuvor hatte das Volumen<br />
noch bei 21,5 Milliarden Euro gelegen. Die<br />
Anzahl der Fonds aus den Bereichen<br />
Nachhaltigkeit, Ethik und Erneuerbare<br />
Energie stieg im Gesamtjahr 2009 von<br />
279 auf 331. Das hat eine Untersuchung<br />
des Dortmunder Branchendienstes<br />
ECOrepor ter.de ergeben, der den Markt<br />
der nachhaltigen Geldanlagen seit 1997<br />
kontinuierlich analysiert.<br />
Die Anleger der nachhaltigen Fonds<br />
konnten sich 2009 über erhebliche Kursgewinne<br />
freuen: Um fast 22 Prozent stiegen<br />
die Fondskurse laut ECOreporter.de<br />
im Durchschnitt. „Der Wertzuwachs der<br />
Fonds bleibt hinter dem Anstieg des Gesamtvolumens<br />
zurück. Das zeigt, dass Anleger<br />
2009 frisches Geld in nachhaltige<br />
Fonds investiert haben“, erläutert ECOreporter.de-Chefredakteur<br />
Jörg Weber.<br />
Am besten schnitten die 198 Aktienfonds<br />
ab, die im Schnitt 28 Prozent zulegten.<br />
Der beste aller nachhaltigen Fonds<br />
kommt aus der Kategorie Aktien, er legte<br />
122,4 Prozent zu. Zum Vergleich: Der Welt-<br />
Aktienindex MSCI World lag 2009 mit<br />
25,9 Prozent im Plus.<br />
Informationen über nachhaltige Fonds<br />
finden Sie auf www.ecoreporter.de<br />
24 FF www.forestfinance.de<br />
Foto: ForestFinance
Grüne Aussichten mit REDD<br />
Wälder auf dem politischen Parkett<br />
Der WWF schreibt „Die Grundidee von REDD ist relativ einfach.<br />
Sie basiert auf der Funktion der Wälder als Kohlenstoffspeicher.<br />
Indem dem in den Wäldern gespeicherten Kohlenstoff ein wirtschaftlicher<br />
Wert bei gemessen wird, kann der Erhalt von Wäldern in wirtschaftliche<br />
Entscheidungsprozesse einbezogen werden.” Wir schreiben über die Hintergründe<br />
von Reduced Emissions from Deforestation and Degradation.<br />
Kurz REDD.<br />
Vor rund zwei Jahrzehnten hielt das Thema<br />
der nachhaltigen Entwicklung Einzug in die<br />
internationale Politik. 1992 beschlossen<br />
178 Staaten in Rio, dass die Industrieländer<br />
als Hauptverursacher der globalen ökologischen<br />
Probleme, eine besondere Verantwortung<br />
für die nachhaltige Entwicklung<br />
unserer Erde übernehmen müssen. Infolge<br />
dessen wurde die Klimapolitik institutionalisiert,<br />
woraus 1997 das Kyoto Protokoll<br />
hervorging. Darin wurden erstmals Emissionsreduktionsziele<br />
vorgeschrieben, die<br />
allerdings nur von den Industrieländern erfüllt<br />
werden müssen.<br />
Doch was haben Wälder mit Klimawandel<br />
und internationaler Politik zutun?<br />
Wenn Bäume wachsen, entziehen sie der Atmosphäre<br />
durch den Prozess der Photosynthese<br />
CO 2 und speichern es in Form<br />
von Kohlenstoff. Sobald der Baum verrottet<br />
oder verbrennt, wird der Kohlenstoff wieder<br />
freigesetzt. Wälder spielen somit in der<br />
Klimawandel-Debatte eine Doppelrolle,<br />
denn einerseits sind sie CO 2 -Speicher mit<br />
positivem Einfluss auf das Klima, andererseits<br />
verursacht ihre Zerstörung klimaschädliche<br />
Treibhausgasemissionen.<br />
Das Kyoto Protokoll förderte erstmalig<br />
Aufforstungen in Entwicklungsländern. Die<br />
bürokratischen Hürden für Aufforstungsprojekte<br />
wie beispielsweise für den Clean<br />
Development Mechanism (CDM) waren jedoch<br />
so groß, dass bis heute weniger als<br />
zehn dieser CDM-Aufforstungsprojekte diesen<br />
„Hürdenlauf“ erfolgreich bestanden<br />
haben. Trotz beachtlicher Aufforstungen<br />
vor allem in China mit zwei bis vier Millionen<br />
Hektar jährlich gingen insbesondere in<br />
den tropischen Ländern mit jährlich 13 Millionen<br />
Hektar weiterhin große Waldflächen<br />
verloren. Meist wurden die Wälder für ihr<br />
wertvolles Tropenholz geplündert oder in<br />
landwirtschaftliche Flächen umgewandelt<br />
– für die Rinderzucht, den Anbau von Soja<br />
als Futtermittel oder vermehrt Palmöl.<br />
Dies führte zu einem besorgniserregenden<br />
Wachstum von Emissionen aus<br />
dem Waldbereich, die das Kyoto Protokoll<br />
nicht abdeckte. Denn das Kyoto Protokoll gab<br />
nur Anreize für Aufforstungen, doch Anreize<br />
für „vermiedene Entwaldung“ waren aus<br />
verschiedensten Gründen ausgeschlossen.<br />
Inzwischen weiß man, dass circa 18 Prozent<br />
der globalen Treibhausgasemissionen aus<br />
dem Forstsektor stammen und so belegt dieser<br />
Sektor Platz drei, direkt hinter dem Energie-<br />
und dem Industriesektor, den Wirtschaftsbereichen,<br />
die für den Hauptanteil<br />
der menschengemachten Emissionen verantwortlich<br />
sind. Die Abholzung von Wäldern<br />
führt weltweit sogar zu mehr Emissionen<br />
als der gesamte Transportsektor.<br />
Klimapolitik nach Kyoto und Kopenhagen<br />
Für einen effektiven Klimaschutz müssen Industrie-<br />
und Schwellenländer gemeinsam<br />
Verantwortung übernehmen. So stammt<br />
beispielsweise der Großteil der Emissionen<br />
Brasiliens und Indonesiens aus dem<br />
Forstsektor. In diesen Ländern ist „nachhaltige<br />
Waldwirtschaft“ im Vergleich zu<br />
anderen Landnutzungsformen wenig lukrativ,<br />
denn der monetäre Wert des Waldes<br />
bezieht sich lediglich auf das Holz, das sich<br />
vermarkten lässt. Waldflächen werden in<br />
tropischen Ländern oft als „ungenutztes“<br />
Land betrachtet und eine totale Ausbeutung<br />
der Holzressourcen mit nachfolgender Umwandlung<br />
in andere Landnutzungsformen<br />
ist oft ein konsequenter Schritt in der nationalen<br />
Entwicklung.<br />
Was ist REDD?<br />
Die internationale Gemeinschaft plant<br />
waldreiche Entwicklungs- und Schwellenländer<br />
für den Erhalt der Wälder zu belohnen<br />
und für den Verzicht auf anderweitige<br />
Nutzung zu entschädigen. International<br />
hat sich für einen solchen Mechanismus das<br />
Kürzel REDD eingebürgert, zu Deutsch „Verminderte<br />
Emissionen aus Entwaldung und<br />
Walddegradierung“. In tropischen Ländern<br />
wird erprobt, wie dieser Ansatz umgesetzt<br />
werden kann. Wie der Name verrät, werden<br />
Zahlungen für verminderte Emissionen<br />
aus diesem Mechanismus nur generiert,<br />
wenn die Entwaldung und Walddegradierung<br />
verringert werden kann.<br />
Idealerweise sollten REDD Projekte intakte<br />
Naturwälder erhalten, Degradierung<br />
verhindern beziehungsweise degradierte<br />
Wälder aufwerten und dabei die Lebensbedingung<br />
der lokalen Bevölkerung verbessern.<br />
Währenddessen muss dargelegt<br />
werden, wie und wie viele Emissionen gegenüber<br />
einer vorher vereinbarten<br />
„Messlatte“ (Referenzlevel) vermieden wurden.<br />
Diese Mess latte richtet sich danach, wie<br />
die Waldentwicklung ohne Intervention<br />
des Projektes verlaufen würde. Ferner müssen<br />
Maßnahmen ergriffen werden, die verhindern,<br />
dass die Entwaldung sich nicht einfach<br />
in andere Gebiete verlagert.<br />
Besorgte Beobachter warnen, dass<br />
Finanzjongleure und Industrieländer<br />
einen Markt für Emissionsrechte aus<br />
REDD Projekten für ihre eigenen Zwecke<br />
instrumentalisieren könnten. REDD kann<br />
aber erfolgreich sein, wenn es zu keinem<br />
Ablass handel mit CO 2 -Zertifikaten kommt<br />
und indigene Völker den REDD-Mechanismus<br />
aktiv mitgestalten dürfen.<br />
www.forestfinance.de FF 25
Indonesiens<br />
Wälder<br />
Endlose Lkw-Kolonnen prägen das Bild Indonesiens. Sie sind entweder wie hier mit Holz von schnellwachsenden Bäumen auf dem Weg zu einer Zellstoff- oder Papier-<br />
fabrik. Andere haben junge Ölpalmen, Ölpalmfrüchte oder wertvolles Holz für den internationalen Markt geladen.<br />
Indonesien landete 2008 im<br />
Guinness-Buch der Rekorde: als<br />
„Abholzungsweltmeister”. Das<br />
Land zählt wegen der enormen<br />
Waldzerstörung von fast zwei<br />
Millionen Hektar jährlich zu den<br />
größten Treibhausgas-Emittenten<br />
der Welt. Fabian Schmidt arbeitet<br />
vor Ort, um diese Zerstörung zu<br />
stoppen – mit Hilfe von REDD.<br />
Fabian Schmidt (29) arbeitet im Rahmen des Forest<br />
and Climate Change Programme (FORCLIME) der GTZ<br />
(Deutsche Gesellschaft für Technische Zusam menarbeit)<br />
an der Implementierung von REDD Demonstrationsaktivitäten<br />
in Indonesien. Bis 2009<br />
war er für ForestFinance im<br />
Bereich „Carbon Forestry“ aktiv,<br />
hat bei der CO 2-Zertifizie rung<br />
mitgearbeitet und die Wälder in<br />
Panama betreut.<br />
Foto: privat<br />
Als Fabian Schmidt beschloss Förster zu<br />
werden, wollte er mit Wäldern, Bäumen<br />
und Holz arbeiten. Doch im Zeitalter des Klimawandels<br />
haben Forstwissenschaftler<br />
auch politische Aufgaben: Welt und Wälder<br />
im Namen des Klimaschutzes zu retten.<br />
Dabei erleben die Klimaretter – wie in jedem<br />
anständigen Helden-Weltenretter-Epos –<br />
Situationen, die sie erschüttern. Nur sind diese<br />
Szenen ganz real und nicht für die Bühne<br />
oder Lektüre geschrieben. Hier ist zum<br />
Beispiel eine, die das Leben schrieb.<br />
Fabian Schmidt lebt seit <strong>2010</strong> in Indonesien,<br />
wo er für die Deutsche Gesellschaft für<br />
Technische Zusammenarbeit (GTZ) im Forstministerium<br />
und den Provinzen arbeitet. Vor<br />
kurzem bekam er Besuch von einer befreundeten<br />
australischen Fotografin, die<br />
Naturaufnahmen eines Urwaldes auf Sumatra<br />
machen sollte. Ein ortskundiger Führer<br />
sollte sie zu diesem Wald bringen, den er<br />
erst vor wenigen Wochen das letzte Mal besucht<br />
hatte. Als aber Fotografin und Führer<br />
dort ankamen, war von dem Wald nichts<br />
mehr übrig. Nur noch verbrannte Erde. Vereinzelt<br />
sah man schon das frische Grün der<br />
neugepflanzten Ölpalmen. So schnell verschwinden<br />
in Indonesien Wälder, Welten für<br />
Tiere und Menschen.<br />
Die intakten Wälder mit ihrer atemberaubenden<br />
Schönheit, den Baumriesen, der<br />
Vielzahl an Geräuschen, der alles um-<br />
schlingenden Vegetation, befinden sich in einem<br />
stetigen Kreislauf und brauchen keinerlei<br />
Input von außen. Alles scheint perfekt<br />
aufeinander abgestimmt zu sein.<br />
Diese seit Jahrtausenden gelebte Perfektion<br />
wird in Indonesien hauptsächlich für<br />
die Anlage von neuen Palmölplantagen zerstört.<br />
Nach ihrer Rückkehr beschrieb die<br />
Fotografin ihre schockierenden Eindrücke:<br />
„Man fährt Stunden um Stunden durch<br />
Plantagen und sieht nur noch eine Ölpalme<br />
neben der anderen stehen. Man schläft ein<br />
auf diesen staubigen, unendlich scheinenden<br />
Straßen und wenn man wieder aufwacht,<br />
sieht man dasselbe Bild. Es ist, als hätte<br />
man gar nicht geschlafen.“<br />
Hintergründige Zahlen der Zerstörung<br />
Rund 85 Prozent der indonesischen CO 2 -<br />
Emissionen stammen aus Regenwaldzerstörung<br />
und Walddegradierung. Das ist<br />
enorm. Ebenso wie die indonesische Besonderheit,<br />
dass von den insgesamt 120<br />
Millionen Hektar der indonesischen Wälder<br />
etwa 14 Prozent Torfwälder sind, die auf<br />
Moorböden wachsen. (Nur zum Vergleich:<br />
Deutschland hat insgesamt circa elf Millionen<br />
Hektar Wald.) Gerade die Torfwälder<br />
Indonesiens sind mächtige Treibhausgasspeicher,<br />
da sie außergewöhnlich viel Biomasse<br />
und damit Kohlenstoff speichern.<br />
Die Vernichtung dieser Wälder, durch Ro-<br />
26 FF www.forestfinance.de
Im Zeichen von Raubbau und<br />
bald mehr REDD<br />
Für Holz- oder Palmöl-Plantagen werden intakte Wälder kahlgeschlagen. Die Einnahmen aus dem Holzverkauf der wertvollen, gerodeten Bäume dienen als Anschubsfinanzierung<br />
für die Plantagen. Fotos: Reneé Miller<br />
dung oder Feuer, setzt Unmengen an CO 2<br />
und anderen Treibhausgasen wie Methan<br />
und Lachgas frei, die sogar noch weitaus klimaschädlicher<br />
sind als das Kohlendioxid. Allein<br />
durch die Umwandlung von Torfwäldern<br />
verursacht Indonesien fünf Prozent der<br />
jährlichen globalen Emissionen.<br />
Die Räuber im Walde<br />
Die Gründe für die Vernichtung der Wälder<br />
in Indonesien sind vielfältig. Im Vordergrund<br />
stehen die großflächigen Anlagen von<br />
Palmölplantagen, die Ausbreitung des Bergbaus<br />
und der übermäßige Holzeinschlag, der<br />
zu mehr als 50 Prozent illegal erfolgt. Möglich<br />
wird das durch Landnutzungskonflikte<br />
zwischen Lokal- und Zentralregierungen.<br />
Letztere verwaltet sämtliche Forstflächen.<br />
Wandelt man nun Wald in Plantagen um,<br />
wird die Lokalregierung Herrin der Region.<br />
Solche Interessenskonflikte führen vermehrt<br />
zu einer unkoordinierten Entwicklung der<br />
Landnutzung und damit auch der Waldzerstörung,<br />
was ein zentrales Problem darstellt.<br />
Zwar wird in Indonesien im großen Stil<br />
aufgeforstet, doch dabei handelt es sich oft<br />
um riesige Monokulturen schnell wachsender<br />
Baumarten, welche erst zu Zellstoff<br />
und später zu Papier verarbeitet werden.<br />
Für Holz- oder Palmöl-Plantagen werden<br />
existierende Wälder kahlgeschlagen. Die<br />
Einnahmen aus dem Holzverkauf der gero-<br />
deten wertvollen Baumarten wie zum Beispiel<br />
Meranti werden direkt als Anschubsfinanzierung<br />
für die Plantagen genutzt.<br />
Der Effekt dieser Aufforstungen ist für das<br />
Klima negativ, da die neugepflanzten Bäume<br />
oder Ölpalmen die durch die vorherige<br />
Zerstörung der Wälder verursachten Treibhausgasemissionen<br />
bei weitem nicht kompensieren<br />
können.<br />
Die indonesische Politik<br />
Indirekt wird die Entwaldung in Indonesien<br />
durch politische Faktoren erleichtert. Eine Dezentralisierungs-<br />
und Verwaltungsreform<br />
hat vielerorts die Zusammenarbeit zwischen<br />
nationaler und regionaler Politik erschwert,<br />
insbesondere bei Landnutzungsfragen.<br />
Oftmals wissen die Ministerien in der<br />
Hauptstadt Jakarta nicht, was in den einzelnen<br />
Regionen des Landes vor sich geht.<br />
Eine Landnutzungsplanung existiert nur<br />
selten und durch fehlende Kontrollen sowie<br />
einen undurchsichtigen Rechtsapparat<br />
kommt es teilweise sogar dazu, dass Nationalparke<br />
trotz ihres Schutzstatus einfach in<br />
Palmölplantagen umgewandelt werden.<br />
Zusätzlich erschwert die weitverbreitete<br />
Korruption die Durchsetzung von Gesetzen.<br />
Die internationale Politik<br />
Trotz dieser schwierigen Bedingungen engagieren<br />
sich in Indonesien aufgrund der be-<br />
Mehr zum Thema:<br />
> www.dw-world.de/dw/article/<br />
0,,5171385,00.html<br />
> http://blogs.dw-world.de/ideasforacooler<br />
world_ de/torfwald/1.8765.html<br />
> www.spektrum.de/artikel/<br />
840321&_z=798888<br />
sonderen Bedeutung für das weltweite Klima<br />
eine Vielzahl von Ländern im Klimaschutzbereich,<br />
darunter auch Deutschland.<br />
In einzelnen Projekten soll auf Distrikt- und<br />
Provinzebene demonstriert werden, wie ein<br />
REDD Mechanismus funktionieren kann,<br />
denn bei REDD spielt die Klärung von Landnutzungskonflikten<br />
eine zentrale Rolle (Hintergründe<br />
zu REDD finden Sie auf Seite 25).<br />
Die gesammelten Erfahrungen sollen in<br />
die nationale und internationale Klimapolitik<br />
einfließen. Aus Brasilien liegen bereits<br />
erste positive Erfahrungen aus einzelnen<br />
REDD Projekten vor und es hat sich gezeigt,<br />
dass REDD sowohl zum Klima- und Naturschutz<br />
beitragen kann als auch die Lebensbedingungen<br />
der lokalen Bevölkerung verbessern<br />
vermag. Es besteht also Grund zur<br />
Hoffnung – auch in Indonesien. Wenn die<br />
Welt jetzt zusammenhält und mit REDD für<br />
mehr Grün sorgt, bekommt Klimagerechtigkeit<br />
vielleicht eine Chance.<br />
www.forestfinance.de FF 27
WFF – World of ForestFinance<br />
Zwischen Bäumen und Bohnen,<br />
Maiskolben und Messgeräten<br />
ForestFinance im Jahr der Biodiversität – Carola Paul berichtet<br />
„Agroforstliche Möglichkeiten zur Förderung von Wiederaufforstung in Panama” heißt Carola Pauls<br />
Forschungsprojekt das ForestFinance im Rahmen seiner Kooperation mit der TU München unterstützt.<br />
Klingt nicht nach leichter Kost – könnte es aber werden. Denn wenn es auf Forstflächen möglich ist<br />
auch Nahrungsmittel zu produzieren, verhilft das vielen Menschen zu einem besseren Leben.<br />
Land ist knapp. Gerade Land von dem Menschen<br />
leben können. Der Kampf um Ackerflächen<br />
zur Lebensmittelerzeugung ist<br />
weltweit entbrannt. Oft wird Wald gerodet<br />
für Landwirtschaft – gerade in den Tropen.<br />
Und so ist die Suche nach Landnutzungskonzepten,<br />
um die Entwaldung zu reduzie -<br />
ren und gleichzeitig die Sicherung des<br />
Lebensunterhaltes für die Bevölkerung zu<br />
gewährleisten, eine der größten Herausforderungen.<br />
Was überhaupt ist Agroforstwirtschaft?<br />
Um eine nachhaltige, dauerhafte Wiederbewaldung<br />
sogenannter degradierter<br />
Flächen, zu erreichen muss die Aufforstung<br />
als Landnutzungsoption sowohl für Kleinbauern<br />
als auch für Großgrundbesitzer<br />
attraktiv sein. Diesen Aspekt greift das aktuelle<br />
Forschungsprojekt des Lehrstuhls<br />
für Waldbau der Technischen Universität<br />
München in Zusammenarbeit mit Forest-<br />
Finance auf. Der Forschungsansatz des Projektes<br />
ist es, die Baumpflanzung um eine<br />
landwirtschaftliche Komponente wie<br />
Getreide-, Gemüse- oder Obstanbau mit kurzer<br />
Produktionszeit und damit raschen<br />
finanziellen Rückflüssen zu ergänzen.<br />
Eine solche Kombination aus Land- und<br />
Forstwirtschaft wird als „Agroforstwirtschaft“<br />
bezeichnet. Ihre Kennzeichen: gleichzeitiger<br />
oder zeitlich aufeinanderfolgender<br />
Anbau von Bäumen und Feldfrüchten<br />
beziehungsweise Tierhaltung, Imkerei etc.<br />
Agroforstwirtschaft wird insbesondere für<br />
viele Bereiche der Tropen und Subtropen als<br />
bedeutende Möglichkeit angesehen, die<br />
Nachhaltigkeit der Landnutzung zu verbessern<br />
und sicher zu stellen. Agrarsysteme<br />
wiederum werden um die positiven ökolo-<br />
Erste Ergebnisse: Bohnen<br />
Die Bohnen wurden zwischen sechs<br />
verschiedenen Baumarten angepflanzt,<br />
um zu testen, ob während<br />
der ersten Jahre die Wertholzplantagen<br />
gewinnbringend mit landwirtschaftlichen<br />
F eldfrüchten und<br />
damit Nahrungsmitteln angereichert<br />
werden können. Drei Monate<br />
nach der Bohnensaat zog „el<br />
gi schen Eigenschaften von Bäumen ergänzt.<br />
Gleichzeitig wird die Produktion<br />
diversifiziert und so das Risiko des Ausfalls<br />
einer der Komponenten abgepuffert.<br />
Mögliche Probleme und Lösungen<br />
Agroforstwirtschaft könnte viele Probleme<br />
lösen. Andererseits konkurrieren die einzelnen<br />
Pflanzen um Nährstoffe, Licht und<br />
Wasser. Der Hauptfokus der hier ansetzenden<br />
„Agroforst-Forschung“ – einem noch<br />
verhältnismäßig jungen Forschungsbereich<br />
– liegt bisher meist in der Einbringung von<br />
Bäumen in Agrarsysteme. Die Datenlage zur<br />
Integration von landwirtschaftlichen Komponenten<br />
in Forstplantagen zur Erwirtschaftung<br />
eines früheren Cash-Flows und<br />
gegebenenfalls zur zusätzlichen Nahrungs -<br />
mittelproduktion ist dagegen noch gering.<br />
Wir freuen uns daher, ForestFinance als<br />
equipo frijol“, das Bohnenteam, wie<br />
wir in Tortí getauft wurden, los, um<br />
einen Hektar Bohnen zu ernten. Das<br />
Team bestand aus zwei fleißigen<br />
Praktikanten aus Deutschland, Martin<br />
Müller und Katharina Messerer,<br />
fünf Arbeitern des F orstpartners<br />
BARCA und mir selbst. Die Ernte erfolgte<br />
händisch, um innerhalb von<br />
kleinen Parzellen sowohl den Boh-<br />
28 FF www.forestfinance.de
Carola Paul (26) ist Doktorandin am Lehrstuhl für<br />
Waldbau an der TU München. Das Projekt der Forstingenieurin<br />
wird nicht nur von ForestFinance finanziert,<br />
sondern auch vom Bayerischen Elitenetzwerk und der<br />
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).<br />
Part ner gewonnen zu haben, um die Anrei -<br />
che rung von Forstplantagen mit verschiedenen<br />
Kulturpflanzen unter Realbedingun -<br />
gen testen zu können.<br />
ForestFinance stellte dem Lehrstuhl für<br />
Waldbau hierfür eine Fläche von drei Hektar<br />
im Osten Panamas zur Verfügung. Auf<br />
diesen Flächen wurden seit August 2009<br />
sechs Wertholzarten (darunter Teak, Amarillo<br />
und Zapatero) in unterschiedlichen<br />
Pflanzabständen in Kombination mit Mais,<br />
Bohnen, Ingwer und Yuca (Maniok) angebaut.<br />
Untersuchungsaspekte sind vor allem<br />
die Entwicklung der Bäume in Abhängigkeit<br />
von der angebauten Feldfrucht sowie deren<br />
nenertrag als auch die Biomasse zu<br />
wiegen und damit Wechselwirkungen<br />
zwischen verschiedenen Baumarten<br />
und F eldfruchterträgen herleiten<br />
zu können. Nach der Ernte<br />
wurden die Bohnen in der Sonne<br />
getrocknet, gedroschen und schließlich<br />
von den Hülsen gereinigt. Der<br />
größte Teil des Ertrages wird hier in<br />
der Region verkauft, um den ök o-<br />
Im Bioladen Orgánica in Panamá City werden die Bohnen<br />
aus ForestFinance-Produktion bereits verkauft.<br />
Fotos: ForestFinance<br />
Ertrag. Zudem werden Untersuchungen<br />
zur Konkurrenz zwischen den Pflanzen, zur<br />
Kohlenstoffspeicherung des Gesamtsystems<br />
und der Beleuchtungsverhältnisse im Laufe<br />
der Baumentwicklung durchgeführt.<br />
Ein essentieller Aspekt im Rahmen dieser<br />
Studie ist die ökonomische Evaluierung<br />
der verschiedenen Baum-Feldfrucht-Kom -<br />
bi nationen. Denn nur wenn sich das Landnutzungssystem<br />
für den Grundbesitzer beziehungsweise<br />
Bauern rechnet, wird dieser<br />
den Anbau von Bäumen in Betracht ziehen<br />
und somit zur Wiederherstellung aller ökologischen<br />
Funktionen beitragen.<br />
nomischen Nutzen einer solchen<br />
Mischung aus Bäumen und F eldfrüchten<br />
zu erheben. Jeweils 50 kg<br />
wurden an ein ortsansässiges Kinderheim<br />
der „Fundación pro niños<br />
de Darién“ und ein durch Spenden<br />
finanziertes Altenheim in Metetí geschenkt.<br />
World of ForestFinance – WFF<br />
Die ökonomische Bewertung eines Landnutzungssystems<br />
sollte immer Hand in<br />
Hand mit der Berücksichtigung sozialer<br />
Aspekte gehen und die kulturellen Rahmen -<br />
bedingungen – wie Nutzungsrechte, Einkünfte,<br />
verfügbare Zeit und Finanzmittel –<br />
sowie Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung<br />
berücksichtigen. Nur so kann die Akzeptanz<br />
alternativer Landnutzungsansätze erreicht<br />
werden.<br />
Der erste Schritt vor der Pflanzung der<br />
Versuchsanlage war daher das Erlernen<br />
der örtlichen Anbaumethoden und die Auswahl<br />
bekannter und akzeptierter Feldfrüchte.<br />
Dabei haben wir sehr von der offenen,<br />
hilfsbereiten Art der ForestFinance<br />
Mitarbeiter als auch der einheimischen<br />
Bevölkerung profitiert. Sie standen uns<br />
von Anfang an mit ihrer Erfahrung und<br />
ihren lokalen Kenntnissen zur Seite.<br />
Zukunftspläne für Wald und Wiese<br />
Die nächsten zwei Jahre wollen wir verschie -<br />
dene Baum-Feldfrucht-Kombi nationen testen<br />
und hinsichtlich ökologischer, ökonomischer<br />
und sozialer Eignung bewerten. Die<br />
erste Maisernte hat bereits gezeigt, dass die<br />
Anreicherung von Wertholzplantagen mit<br />
Kulturpflanzen auf degradierten Stand -<br />
orten durchaus möglich ist. Die Aufmerksamkeit<br />
in Panama haben wir für unser<br />
Projekt auf jeden Fall erfolgreich geweckt.<br />
Und sei es nur wegen der Verwirrung um<br />
eine blonde Försterin, die Mais aus einer<br />
Forstplantage verkauft.<br />
Im Rahmen des Forschungsprojektes warten<br />
hoffentlich noch viele andere interessante<br />
Ergebnisse und Abenteuer auf uns – zwischen<br />
Bäumen und Bohnen, Maiskolben<br />
und Messgeräten und nicht zuletzt tropischen<br />
Regengüssen und gleißender Sonne.<br />
Carola Paul verkauft nach der Ernte das<br />
Gemüse mit ihren Mitarbeitern, um vor<br />
Ort dessen Marktwert zu testen.<br />
www.forestfinance.de FF 29
WFF – World of ForestFinance<br />
Menschen, Partner, Ein- und Aussichten<br />
Diesmal stellen wir Ihnen eine Mitarbeiterin und zwei Mitarbeiter vor, die in Panama und Bonn Zuhause sind.<br />
Silke Berger arbeitet im Büro in Panama City. Andreas Schnall und Stefan Haas mal hier, mal da.<br />
Silke Berger betreut nicht nur die Kunden in Panama,<br />
sondern auch die Kollegen aus Deutschland.<br />
Silke Berger – verbrachte ihre Kindheit in<br />
Venezuela. Schon früh erwachte ihr Inte -<br />
resse an der Natur, und der große Garten<br />
ihres Elternhauses, mit Urwaldbäumen,<br />
Lianen und Bananenstauden, waren ihr<br />
ein Paradies. Ende der 70er Jahre zieht die<br />
Familie nach Deutschland um. Als begeisterte<br />
Drachenfliegerin ist Silke Berger viel<br />
unter freiem Himmel unterwegs, doch in<br />
den Wintermonaten sehnt sie sich zurück<br />
in den warmen Süden.<br />
2001 wird ihr eine Stelle in Panama<br />
an geboten. Im Auftrag der Firma Eco Consulting<br />
Group und in Zusammenarbeit<br />
mit der panamaischen Umweltbehörde<br />
ANAM erstellt sie didaktisches Material<br />
für Umwelterziehung. Schon bald ist ihr<br />
klar, dass sie in Panama ihre Wahlheimat<br />
gefunden hat.<br />
Heute ist Silke Berger im ForestFinance<br />
Büro in Panama City tätig. Zu ihren<br />
Aufgaben gehören Berichterstattung, Datenbankpflege,<br />
Umwelterziehungs projekte<br />
und Koordination mit den KollegInnen<br />
in der Zweigstelle Las Lajas im Westen<br />
des Landes.<br />
Andreas Schnall führt in Panama Sicherheit-Lehrgänge<br />
für die Waldarbeiter durch.<br />
Andreas Schnall – hat an der TU München<br />
Ingenieur-Forstwissenschaften studiert.<br />
Seit 2008 wendet er sein Wissen bei ForestFinance<br />
an – in der Zentrale in Bonn,<br />
ebenso wie in den Wäldern Panamas. Dabei<br />
kreisen seine Aufgaben meist um das<br />
Thema CO 2 . Das geht einher mit dem Management<br />
der Wälder nach herkömmlichen<br />
forstlichen Kriterien, um das bestmögliche<br />
Wachstum für die Wälder zu erzielen.<br />
„<strong>2010</strong> war ich speziell für die Optimierung<br />
der Holzerntelogistik sowie der<br />
Vermittlung spezieller Holzerntetechniken<br />
in Panama.“, erklärt er. „Außerdem<br />
bin ich für die CO 2 -Zertifizierung unserer<br />
Wälder nach anerkannten Standards verantwortlich.“<br />
Das Reisen mag Andreas<br />
Schnall besonders gern: Unterwegs sein,<br />
Land und Leute kennenlernen: „Die verschiedenen<br />
Kulturen, Sprachen, die Natur<br />
und Menschen in anderen Ländern, bringen<br />
viele Eindrücke und Erfahrungen fürs<br />
Leben.“ Ehrenamtlich widmet sich der<br />
FC Bayern Fan der Förderung des Forest<br />
Finance „Treestars“ Fussballteams in Las<br />
Lajas.<br />
Stefan Haas ist für Sie in den Wäldern unterwegs –<br />
er weiß, wo welcher Baum steht.<br />
Stefan Haas – ist unser Mann für jeden<br />
Baum und ausgewiesener GIS Experte.<br />
Wenn sich unsere Kunden fragen, wo<br />
denn eigentlich ihre Parzellen liegen oder<br />
welche Baumarten wo gepflanzt werden,<br />
dann ist Stefan Haas der richtige Mann<br />
für diese Informationen. Seit Oktober<br />
2009 ist er bei ForestFinance für das Geo -<br />
informationsmanagement (GIS) zuständig.<br />
Das heißt, er befasst sich mit allen<br />
räum lichen Informationen über die<br />
ForestFinance Forste in Panama.<br />
Sein neuestes Projekt ist die Aerofotografie<br />
(Luftbildaufnahme), mit der er den<br />
ForestFinance-Kunden einen besseren<br />
Überblick über die Wälder verschafft<br />
(sie he Seite 31, rechts). Seine Diplomarbeit<br />
hat er über Regenwald-Monitoring im<br />
Kongo-Becken am Joanneum-Research<br />
Institute für Digitale Bildbearbeitung in<br />
Graz, Österreich, geschrieben. Da verwundert<br />
es kaum, dass Stefan Haas seine<br />
Freizeit der Fotografie und Web-Kultur<br />
widmet. Sportlich fühlt er sich im Wasser<br />
am wohlsten.<br />
30 FF www.forestfinance.de<br />
Fotos: ForestFinance
Stefan Haas hat eine kostengünstige Variante<br />
gefunden, Luftaufnahmen der Fincas zu machen:<br />
Mit einer Kamera an einem Ballon dokumentiert<br />
er die einzelnen Parzellen.<br />
Die Scheinwerfer des Pickup ziehen Schneisen<br />
in die tropische Nacht. In der Doppelkabine<br />
sitzen Stefan Haas, Experte für Geografische<br />
Informationssysteme von der<br />
ForestFinance Zentrale in Bonn, und ich,<br />
Silke Berger, Mitarbeiterin in Panama City.<br />
Auf der Ladefläche liegen diverse Ausrüstungsgegenstände:<br />
eine transparente, säuberlich<br />
gefaltete Plastikhülle, feste Schuhe,<br />
Strohhüte, zwei Flaschen mit je 2500 Litern<br />
komprimiertem Helium, Macheten, mehrere<br />
Rollen Schnur und ein grobmaschiges Fischernetz.<br />
Über den Baumkronen<br />
Der Horizont erglüht. Rasch wird die<br />
Sonne die in den Tropen sehr kurze Dämmerung<br />
durchlaufen und in den Zenit<br />
schießen. Wir halten auf einer Weide am<br />
Rand von Madera Fina. Diese Finca wurde<br />
1995 aufgeforstet und ist somit die älteste<br />
Mischwald-Plantage in Panama. Investoren<br />
der ersten Stunde kauften hier ein Stück<br />
frisch bestücktes Land. Bezeichnenderweise<br />
bedeutet „madera fina“ feines, edles<br />
Holz. Auf den ehemals brachliegenden Rinderweiden<br />
bilden nun 25 Meter hohe Bäume<br />
einen dichten Tropenwald. In den Ästen<br />
duellieren sich Brüllaffen, Papageien und Tukane<br />
– wer wohl am schönsten sänge.<br />
Operation „Magisches Auge“<br />
Wir beginnen mit den Vorbereitungen, falten<br />
die Plastikhülle auseinander und lassen<br />
das Helium einströmen. Langsam formt<br />
sich der Ballon. Wie von Geisterhand gezogen<br />
drückt das leichte Gas die Hülle nach<br />
oben. Als der elliptisch geformte Ballon<br />
seinen Durchmesser von fast zwei Metern<br />
erreicht hat, drehen wir den Gashahn ab. Die<br />
Drachenschnur wird befestigt, die Kamera<br />
montiert, sorgfältig die Knoten und Karabiner<br />
geprüft. Fertig. Fasziniert sehen wir zu,<br />
wie sich das Gebilde erhebt, geräuschlos aufsteigt,<br />
höher und höher in den kobaltblauen<br />
Himmel. Nach wenigen Minuten dann<br />
ein Klick.<br />
Gespannt schauen wir auf den Laptop.<br />
Das erste Bild erscheint: ein Meer aus Baumkronen<br />
in verschiedenen Grüntönen – wunderschön.<br />
Unser Auge in 400 Meter Höhe,<br />
das hat schon was Magisches. Die Bilder sind<br />
gestochen scharf. Auf dem Display können<br />
wir sogar die einzelnen Baumarten auseinander<br />
halten. Deutlich heben sich die<br />
grünen Aufforstungen von dürrebraunem<br />
Weideland ab.<br />
Wir testen alle Möglichkeiten, die das<br />
System bietet. Mit einer Lenkschnur verändern<br />
wir die Ausrichtung der Kamera, probieren<br />
verschiedene Einstellungen aus und<br />
World of ForestFinance – WFF<br />
Eine Kamera an einem Ballon zeigt, aus 800 Metern Höhe, was auf den<br />
Flächen von ForestFinance in Panama passiert. Sie können die Bilder auf<br />
unserer Homepage sehen. Wie sie entstanden sind, können Sie hier lesen.<br />
begutachten die Ergebnisse auf dem Laptop.<br />
Wir variieren die Höhe, unsere Köpfe gehen<br />
mit, auf und ab, wie bei einem Tennismatch,<br />
nur vertikal.<br />
Warum die Mühe?<br />
Über 2000 Hektar Land auf 39 Fincas hat<br />
ForestFinance als Investment oder CO 2 -<br />
Senkenprojekte in Panama bisher aufgeforstet.<br />
Den Wald vom Boden aus bildlich<br />
festzuhalten ist nahezu unmöglich. Sobald<br />
die Bäume ein Alter von fünf Jahren erreicht<br />
haben, wird nach wenigen Metern der Blick<br />
von einer Mauer aus tropisch großen Blättern<br />
und Zweigen gebremst.<br />
So konnte bisher die Ausdehnung der<br />
ForestFinance Fincas nur abstrakt auf Plänen<br />
betrachtet werden. Die Google Earth<br />
Karten, die zur Verfügung stehen, sind in<br />
dieser Region veraltet und von schlechter<br />
Qualität. Nun bietet die Kamera unter dem<br />
Ballon die Möglichkeit, den Bestand des Waldes<br />
in seiner Umgebung von oben zu erfassen<br />
und zu beobachten.<br />
Aufnahmen der verschiedenen Fincas<br />
stellen wir ins Netz. Per Klick auf www.<br />
forestfinance.de können Investoren und andere<br />
Freunde von ForestFinance sehen, wie<br />
hier Kapital gedeiht. Wie aus ödem Weideland<br />
eine grüne Augenweide entsteht, die<br />
zum Eintauchen verlockt. Sie sehen, wie<br />
wohltuend sich die Aufforstungsparzellen<br />
abheben, die Übergänge zum Naturwald,<br />
die Flussläufe, Mangroven, die Nähe zum<br />
Meer. Nur die Geräusche aus dem Tropenwald<br />
liefern wir Ihnen noch nicht. Aber<br />
wer weiß? Vielleicht werden wir auch das<br />
mal möglich machen können.<br />
Silke Berger betreut alle<br />
ForestFinance-Mitarbeiter, die<br />
in Panama unterwegs sind.<br />
Besondere Ereignisse hält sie in<br />
Bild und Wort fest.<br />
www.forestfinance.de FF 31
WFF – World of ForestFinance<br />
Big co2ol business<br />
B.A.U.M. e.V. – Europas größter Arbeitskreis umweltorientierter Unter nehmen<br />
– empfiehlt CO 2OL als Partner für Klimaschutz. Der Bundesdeutsche Arbeitskreis<br />
für Umweltbewusstes Management e . V. wurde 1984 als überparteiliche Umweltinitiative<br />
gegründet. Um den unternehmerischen Umweltschutz zu stärken, vermittelt<br />
B.A.U.M. seinen Firmenmitgliedern die klimaneutralen Dienstleistungen von<br />
CO 2OL. „Wir hoffen, die von uns betreuten Unternehmen mithilfe unseres Kooperationspartners CO 2OL weiter<br />
für die Probleme, aber auch Chancen des Umweltschutzes und der nachhaltigen Entwicklung zu sensibilisieren“,<br />
erklärt Prof. Maximilian Gege, Vorsitzender von B.A.U.M. und ist davon überzeugt, dass der schonende<br />
Umgang mit den öffentlichen Gütern Wasser, Luft und Boden sowie Flora und Fauna mit marktwirtschaftlichen<br />
Instrumenten gesichert werden muss.<br />
Congstar – Seit <strong>2010</strong> erfasst der Kölner Telekommunikationsanbieter den sogenannten<br />
Carbon Footprint – Die ermittelte Menge an ausgestoßenem CO 2 des Unternehmenssitzes<br />
im Kölner Rheinauhafen gleicht das Unternehmen zusammen mit CO 2OL<br />
durch das Pflanzen von Bäumen in Entwicklungsgebieten aus . Damit ist congstar einer<br />
der ersten Mobilfunkdiscounter, der seinen Unternehmenssitz völlig auf CO 2-neutrales Wirtschaften umstellt<br />
– und so etwa 3000 Tonnen CO 2 pro Jahr neutralisiert. congstar wird diesen Weg konsequent weitergehen.<br />
„Verantwortung zu übernehmen ist für uns selbstverständlich – und für die Zukunftsfähigkeit nicht nur unseres<br />
Unternehmens elementar", so Dr. Alexander Lautz, Geschäftsführer der congstar GmbH. Das Unternehmen<br />
hofft, auch andere Firmen mit der grünen Strategie anzustecken – Lieferanten und Dienstleister des Unternehmens<br />
werden in Zukunft verstärkt auf nachhaltiges Wirtschaften achten.<br />
Leaseplan und CO 2OL verbindet eine Partnerschaft im Bereich der klimaneutralen<br />
Mobilität – Als weltgrößter Leasinggeber von F ahrzeugflotten hat<br />
Leaseplan GreenPlan, ein innovatives Produkt zum „Grünen Flottenmanagement“<br />
eingeführt. GreenPlan unterstützt und ermutigt Firmen, ihre F ahrzeugflotten<br />
effizienter und umweltfreundlicher zu betreiben. Mit der langfristig angelegten<br />
und konzernweiten Initiative GreenPlan startete LeasePlan ein „grünes“ Enga -<br />
ge ment. GreenPlan ist ein Beratungsservice für Kunden, die sich mit „Corporate<br />
Social Responsibility“ befassen. Es ermuntert umweltfreundliche Fahrzeuge zu<br />
wählen und ökologisch zu fahren. In Deutschland, Österreich und Finnland fahren<br />
bereits die ersten Flotten klimaneutr al und es werden weitere Länder<br />
dazukommen. LeasePlan kooperiert hierzu mit CO 2OL, um die Effekte der CO 2-<br />
Emission von F ahrzeugflotten durch Aufforstungsprojekte zu neutr alisieren.<br />
Foto: Leaseplan/Castano Philippe<br />
Klimaneutrale Konzerttickets gibt es schon seit 2007– Die<br />
Konzertagentur A.S.S Concert & Promotion GmbH ist Partner von<br />
CO 2OL und brachte Größen wie Juli, Peter Gabriel, Schiller, Fury,<br />
Kim Wilde und viele andere umweltfreundlich auf die Bühne. Zuletzt<br />
ging Babylon Circus (siehe Foto) auf Tour und neutralisierte<br />
die klimaschädlichen Gase, die leider auf jeder Veranstaltung<br />
mitschwingen. Seit zwei Jahren bietet CO 2OL den Künstlern diese<br />
Möglichkeit. Und kommt offensichtlich gut an. Bereits 2009 hatte<br />
sich die Zahl der co 2olen Konzerttickets auf eine stattliche Summe<br />
addiert – über 1,2 Millionen klimaneutrale Konzerttickets hat<br />
CO 2OL bis heute ermöglicht. Wer in diesem Moment mit ASS unterwegs<br />
ist, erfahren Sie auf www.ass-concerts.de<br />
Foto: ass-concerts<br />
Unter der Marke CO 2OL bietet ForestFinance klim<br />
für Privat- und Geschäftskunden. Für Businessku<br />
individuelle Beratung und Lösungen, wie sie ihre<br />
unternehmerischen Verantwortung für den Klima<br />
Der Weg zur Klimaneutralität erfolgt bei CO 2OL in<br />
1. validierte Ermittlung der CO 2-Bilanz,<br />
Worl<br />
2. effiziente Reduktion der CO 2-Emissionen und<br />
3. Kompensation der restlichen CO 2-Emissionen d<br />
anerkannten Klimaschutzprojekten mit dokum<br />
ökologischen Vorteilen (CarbonFix Standard un<br />
4. Unterstützung der Kunden bei der internen und<br />
Auf dieser Seite stell<br />
Künst ler und Unterne<br />
fürs Klima stark mac<br />
Die hohe Kunst<br />
Cassandra Steen – mehr als nur klimafreundlich Sie war lange<br />
die Stimme von Glashaus. Seit 2009 wandert sie auf Solo-Pfaden<br />
und das mit großem Erfolg. Ihre erste Single „Darum leben wir“ aus<br />
dem gleichnamigen Album beweist, dass hiesiger Soul mindestens<br />
ebenso innov ativ, frisch und ungewöhnlich klingen kann wie<br />
Amerikanischer. Als Bonus veredelt Cassandra Steen ihre Musik mit<br />
deutschem Tiefgang und viel Poesie. Unterstützt wurde sie bei diesem<br />
Album von keinen geringeren als Xavier Naidoo und Adel Tawil<br />
(Ich + Ich), die beide jeweils einen gemeinsamen Song mit der<br />
Sängerin beisteuerten. 2009 tourte Cassandr a Steen mit Unter -<br />
stützung von CO 2OL klimaneutral durch ganz Deutschland. <strong>2010</strong><br />
bekam sie den Echo verliehen, der von der Phono-Akademie vergeben<br />
wird. Mehr über die Stuttgarter Soulsängerin erfahren Sie auf<br />
www.cassandra-steen.de<br />
32 FF www.forestfinance.de
d +++ news +++news<br />
afreundliche Produkte und Dienstleis tungen<br />
den bietet CO 2OL praxisorientierte und<br />
Klimabilanz verbessern und so ihrer<br />
und Umweltschutz gerecht werden können.<br />
vier Stufen:<br />
urch Zertifikate aus international<br />
ntierten zusätzlichen sozialen und<br />
d CCB Standard bzw. GoldStandard).<br />
externen Kommunikation der Maßnahmen.<br />
en wir Ihnen<br />
hmen vor, die sich<br />
hen. Mit CO2OL.<br />
Foto: ass-concerts<br />
CO2OL unterwegs<br />
World of ForestFinance – WFF<br />
Deutsche Welle Klimareise „D360°” –Zehn Nachwuchsjournalisten der<br />
Deutschen Welle gingen <strong>2010</strong> auf Tour und recherchierten, wie klimafreundlich<br />
Deutschland wirklich ist. Vier Teams, in vier verschiedenen Fortbewegungsmitteln<br />
reisten so CO 2-sparsam wie möglich durch Deutschland<br />
– mit dem Elektromobil, dem Hybridauto, im Zug oder auf dem Fahrrad. In<br />
ihrem Weblog „Deutschland 360°“ posteten die Teams täglich ihre neusten<br />
Erlebnisse und berichteten von ihrer aktuellen Klimabilanz. Als Partner<br />
der Deutschen Welle Akademie unterstützte CO 2OL das Team auf seiner Klimareise. Hierzu sponserte CO 2OL<br />
die CO 2-Bilanzierung sowie die anschließende Kompensation des entstandenen CO 2-Fußabdrucks der Reise.<br />
Insgesamt entstanden 1,7 Tonnen CO 2, die mit Carbon Credits aus unserem Klimaschutzprojekt „CO 2OL Biodiversity<br />
Reforestation Vietnam“ ausgeglichen wurden.<br />
Auf www.dw-world.de/dw/article/0,,5410916,00.html können Sie die Berichte der jungen Reporter lesen.<br />
Viabono – der gute Weg in Richtung umwelt- und klimafreundlich Reisen – Viabono, die Dachmarke<br />
für den Umwelttourismus, vermittelt Hotels, Ferienwohnungen, Kanuanbieter, Restaurants, Pensionen, Jugendunterkünfte<br />
und Bauernhöfe, die mit der eigenen strengen Umweltschutz-Zertifizierung ausgezeichnet<br />
sind. Alle Viabono Hotels zeichnen sich durch einen hohen Qualitätsstandard sowie Naturnähe<br />
aus. Zusammen mit CO 2OL hat Viabono bereits vier Hotels klimaneutr al gestellt und bietet<br />
einen CO 2-Hotelrechner an, mit dem Hotels ihren CO 2-Fußabdruck, also den CO 2-Emissionswert<br />
je nach Übernachtung eines Gastes ermitteln können. Mehr Informationen darüber, wo<br />
Sie sich reinen Gewissens einchecken und erholen können, finden Sie auf www.viabono.de<br />
Deutsche Jugendherbergen – fernab von Mief und<br />
grantigem Herbergsvater – Die Jugendherberge Norderney,<br />
die auch das Prädikat Viabono-Unterkunft trägt,<br />
und somit ihr Engagement für Nachhaltigkeit und ölokogische<br />
Kriterien beweist, ist nun zusätzlich dank CO 2OL für<br />
das Jahr <strong>2010</strong> komplett klimaneutral gestellt worden. CO 2OL kompensierte die entstandenen CO 2-Emissionen<br />
durch Klimaschutzzertifikate aus dem eigenen Aufforstungsprojekt „CO 2OL Native Tree Species Reforestation“<br />
in Panama. Auch die jugendherbergseigene Akademie ist ein Vorreiter in Sachen Klimaschutz: Sie ist<br />
die erste CO 2-neutrale Fortbildungs- und Managementeinrichtung in Deutschland. www.jugendherberge.de<br />
mygreenmeeting.de – das Kompetenznetzwerk für grüne Events –Immer<br />
mehr Veranstalter setzen bei der Durchführung ihrer Events auf Umweltver -<br />
träglichkeit und Energieeffizienz. Fortan finden sie Unterstützung. Beginnend<br />
bei der Beratung, über die Auswahl relevanter Teilbereiche bis hin zur Vermittlung<br />
passender Partner bietet mygreenmeeting.de Veranstaltern, Eventagenturen<br />
und Unternehmen k omplette Lösungen. Die Initiatoren sind namhafte<br />
Unternehmen, die alle eine langjährige Expertise in der Durchführung von<br />
Green Meetings aufweisen. Durch praxisbezogene Beratung und Unterstützung<br />
erleichtern sie den Zugang zur umweltbewussten Organisation und Umsetzung<br />
von Green Meetings . Zu den First Movern von mygreenmeeting.de<br />
gehören CO 2OL für den Bereich Carbon Solutions , ColorDruckLeimen GmbH<br />
für den Bereich Print, Deutsche Bahn für den Bereich Mobility und viele andere<br />
mehr. www.mygreenmeeting.de<br />
www.forestfinance.de FF 33
WFF – World of ForestFinance<br />
Erntezeit in Panama<br />
Von Samen, Hölzern und Gewinnern<br />
<strong>2010</strong> ist Erntezeit auf den ForestFinance-Fincas. Samen und Hölzer werden<br />
aus den Forsten geholt, um neue Bäume zum Leben zu erwecken und den<br />
alten dasselbe leichter zu machen.<br />
Saatguternte<br />
Vor 15 Jahren haben die Waldarbeiter, die<br />
jetzt die Samen ernten, die Bäume gepflanzt,<br />
zum Beispiel Caoba-Samen (Caoba<br />
= Amerikanischer Mahagoni). Mit kräftigen<br />
Bewegungen schütteln sie die holzigen,<br />
birnenförmigen Früchte von den Ästen und<br />
knacken am Boden die harten Schalen.<br />
Daraus entnehmen sie die circa zehn Zentimeter<br />
langen, glänzend braunen Samen.<br />
Außerdem ziehen die Arbeiter die natürlich<br />
gewachsenen Caoba-Setzlinge aus dem<br />
Waldboden. In der Baumschule soll das<br />
Wuchsverhalten und die Entwicklung dieser<br />
Setzlinge mit dem der aus Samen gezogenen<br />
Keimlinge verglichen werden. Auch<br />
die Samen des Almendro (Mandelbaum,<br />
Dipteryx panamensis) und Zapatero (Hyeronima<br />
alchorneoides) werden geerntet.<br />
Als erster Anbieter im Markt der Forstdirektinvestments<br />
in Deutschland hat<br />
ForestFinance vorfristig Erlöse aus Samenverkäufen<br />
erzielt. Dies bietet gute Aussichten<br />
auf die Ausdehnung des Geschäftsfeldes<br />
über die reine Holzproduktion hinaus.<br />
ForestFinance-Chefforstwirtin Yaels Camacho,<br />
Panama, ist überzeugt: „Die Produktion<br />
von Samenmaterial für andere Baumschulen,<br />
aber auch die Produktion von Setzlingen<br />
in unserer eigenen Baumschule für<br />
den Verkauf an andere Aufforster, wird in<br />
den nächsten Jahren zunehmen und bietet<br />
eine gute Einnahmemöglichkeit.“<br />
Durchforstung<br />
Motorsägen im Tropenwald – was dem<br />
nichts ahnenden Waldfreund Tränen in<br />
die Augen treibt, ist dem wissenden Investor<br />
bei ForestFinance Musik in den Ohren.<br />
Denn hier wird trotz Sägen und Motoren zukunftsweisende<br />
Forstwirtschaft betrieben.<br />
Lange bevor der erste Baum fällt, selektiert<br />
Forstingenieur Sebastian Gräfe mit Sorgfalt<br />
doe sogenannten Zukunftsbäume. dazu<br />
gehören Bäume, die große Kronen, keine<br />
Krankheiten oder Schädlingsbefall haben,<br />
deren Stamm gerade und regelmäßig<br />
wächst und dessen Größe in einem stabilen<br />
Verhältnis zu der der Krone steht. Sie<br />
bleiben im Forst stehen.<br />
Die Bäume, die weichen müssen, werden<br />
schonend von den Waldarbeitern gefällt, um<br />
die bleibenden nicht zu beschädigen. Durch<br />
die entstandenen Freiräume können die verbliebenen<br />
Bäume ihre Assimilationsfläche<br />
ausdehnen und ihr Wachstum beschleunigen.<br />
Ihr Umfang und damit der relevante<br />
Wertzuwachs im astfreien Stamm nehmen<br />
zu. Mit einem Schlepper werden die<br />
Stämme zu einem Lagerplatz gerückt, wo<br />
siesofort nach „Hoppus-Methode“ vermessen<br />
und gekennzeichnet werden.<br />
Und die Globalisierung des Holzhandels<br />
erreicht auch unsere Forste in Las Lajas:<br />
Direkt am Waldrand werden sie verladen.<br />
Kaum in Container gehen die Stämme dann<br />
auf eine lange Schiffsreise nach Indien.<br />
ForestFinance-Waldarbeiter Leonardo Santos steigt<br />
auf eine Caoba, Amerikanisches Mahagoni (oben),<br />
um Samen zu ernten. Seine Kollegen holen derweil<br />
Teak aus einem anderen Forst. Viele der Arbeiter<br />
haben diese Bäume gepflanzt und sie wachsen<br />
sehen. Nun ernten sie, was sie einst gesät haben.<br />
Investoren erhalten die ersten Erlöse aus Samenund<br />
Holzverkäufen.<br />
34 FF www.forestfinance.de<br />
Fotos: ForestFinance/Stefan Haas
„Holz sucht Kopf”<br />
Der Segelstuhl ist der Gewinner des ForestFinance-Wettbewerbs „Holz sucht Kopf”.<br />
Er wird nun aus dem ersten ForestFinance-Durchforstungsholz gebaut.<br />
Holz sucht Kopf – so hieß der Wettbewerb,<br />
den ForestFinance veranstaltete, um Ideen<br />
zu sammeln, was Gutes aus dem ersten<br />
Durchforstungsholz gemacht werden<br />
kann. Zu gewinnen gab es eine Reise nach<br />
Panama, wo ForestFinance seit mehr als<br />
einem Jahrzehnt nachhaltige Forstwirtschaft<br />
betreibt. Eine hochkarätige Jury mit<br />
namhaften Experten wie Günter Horntrich,<br />
Professor für Ökologie und Design an<br />
der Köln International School of Design,<br />
und Dr. Uwe Sayer, Geschäftsführer Forest<br />
Stewardship Council Deutschland (FSC)<br />
prüfte alle Entwürfe und kürte nun die Gewinner:<br />
Zwei junge Design-Studenten von<br />
der Hochschule Pforzheim, David Laudert<br />
und Johannes Rave.<br />
Ihr Entwurf überzeugte den renommierten<br />
Design-Professor Günter Horntrich<br />
dank seiner Leichtigkeit und Schlichtheit:<br />
„Ein interessanter, charmanter Ent-<br />
wurf“, lobt der prominente Öko-Designer.<br />
Auch ForestFinance-Geschäftsführer, Harry<br />
Assen macher, ist begeistert: „Dieser Stuhl erinnert<br />
mit seinen Bögen an die Brücken<br />
Panamas, die Nord- und Südamerika verbinden.<br />
Ich finde den Entwurf elegant, von<br />
einer beeindruckenden Leichtigkeit und<br />
voller Schwung. Einfach pfiffig. Wir freuen<br />
uns, dass ForestFinance so einen Entwurf<br />
prämieren kann und hoffen auch einen<br />
Produzenten für ihn zu finden. Danke an<br />
David Laudert und Johannes Rave.“<br />
David Laudert (links im Bild) und Johannes Rave<br />
(rechts) sind die glücklichen Gewinner des Holz-sucht-<br />
Kopf-Wettbewerbs. Sie studieren im sechsten Semester<br />
Industrial Design an der Hochschule Pforzheim.<br />
Foto: privat<br />
World of ForestFinance – WFF<br />
Der Segelstuhl der jungen Designer<br />
überzeugt durch seine Schlichtheit und<br />
leichtfüßige Eleganz. Er erinnert an die<br />
Brücken Panamas, die Nord- mit<br />
Südamerika verbinden.<br />
www.forestfinance.de FF 35
WFF – World of ForestFinance<br />
Von Zertifikaten und freien CO 2-Märkten<br />
Seit dem Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls<br />
gibt es einen Markt für den Handel mit<br />
Verschmutzungsrechten. Personen, Firmen<br />
und Regierungen bezahlen Dritte dafür,<br />
CO 2 -Emissionen einzusparen oder zu kompensieren<br />
und somit eigene Emissionen<br />
auszugleichen. Daneben gibt es einen freiwilligen<br />
Markt, auf dem zum Beispiel Unternehmen<br />
zusätzlich in Klimaschutzprojekte<br />
investieren können, um ihrer sozialen<br />
und ökologischen Verantwortng gerecht<br />
zu werden.<br />
Die Vielfalt der Angebote auf dem freiwilligen<br />
Markt ist aber verwirrend. Es gibt<br />
weltweit hunderte Firmen, die CO 2 -Kompensationen<br />
anbieten und das zu sehr unterschiedlichen<br />
Bedingungen und Preisen.<br />
Wie kann also die Qualität solcher Angebote<br />
beurteilt werden? Wie kann man sinnvollen<br />
Klimaschutz von leeren Versprechungen<br />
und schmierigen Geschäf ten unterscheiden?<br />
Mit Hilfe von hochwertigen und anerkannten<br />
Qualitätsstandards sowie unabhängigen<br />
Prüfern.<br />
Standards auf dem „Voluntary Market“<br />
Es gibt mittlerweile drei international etablierte<br />
Standards auf dem freiwilligen Kompensationsmarkt.<br />
Sie stehen für Überwachung<br />
und Transparenz, für nachweislich<br />
dauerhafte CO 2 -Bindung, und darüber hinaus<br />
auch für zusätzliches soziales und öko<br />
logisches Engagement der Projekte.<br />
Der CarbonFix Standard<br />
Der CarbonFix Standard (CFS) ist weltweit<br />
führend im Bereich der Qualitätssicherung<br />
von Aufforstungen zum Klimaschutz<br />
(Baum pflanzungen, die CO 2 absorbieren).<br />
Seit 1999 ist der Verein CarbonFix als<br />
akkreditiertes UN Mitglied im Bereich des<br />
Klimaschutzes aktiv. Ende 2007 entstand mit<br />
der Unterstützung des Vereins die Initiative<br />
des CarbonFix Standards.<br />
Die Aufforstungsprojekte mit CarbonFix<br />
Standard verfolgen außerdem das Ziel,<br />
Sozialleistungen in den Aufforstungs-<br />
Ländern zu erbringen. Um die Nachhaltigkeit<br />
des Aufforstungsprojektes sicher zu stellen<br />
und die Menge an gebundenem CO 2 zu<br />
garantieren, wird die Zertifizierung der<br />
Projekte von einer unabhängigen, anerkannten<br />
Stelle durchgeführt, beispielsweise<br />
von der Rainforest Alliance.<br />
Der CCB Standard<br />
Der CCBS – Climate, Community and Bio diversity<br />
Standard – bewertet Forstprojekte in<br />
frühen Entwicklungsstadien und fördert die<br />
Integration von Methodik und sozialen<br />
Vorteilen in das Projektdesign und dessen<br />
Entwicklung. Durch den CCB Standard werden<br />
Projekte identifiziert, die zugleich den<br />
Klimaschutz, die Unterstützung der lokalen<br />
Bevölkerung und die Erhaltung der Biodiversität<br />
zum Ziel haben. Die Vermarktung<br />
von Spitzenleistung und Innovation ist ein<br />
weiteres Kriterium. Außerdem sollen Risiken<br />
für Investoren abgeschwächt werden<br />
und Finanzierungsmöglichkeiten für Projekt<br />
Zugegeben – es ist ein weites Feld.<br />
Oder heiße Luft? Und nur wenige wissen,<br />
was sich dahinter verbirgt. Hinter dem<br />
„Markt für die freiwillige Kompensation<br />
von Treibhausgasemissionen”. Dabei ist<br />
das Prinzip relativ simpel: Wer CO 2 verursacht, kann<br />
dafür bezahlen, dass die entsprechende Menge an ande-<br />
rer Stelle eingespart oder sogar der Atmophäre<br />
wieder entzogen wird.<br />
Designer aufgezeigt werden. Ein Projekt<br />
wird vom CCB Standard akkreditiert, wenn<br />
alle Kriterien des CCB Standards erfüllt<br />
sind.<br />
CFS + CCB + FSC = Metastandard<br />
Lange hatte der WWF (World Wide Fund For<br />
Nature) gezögert, Forstprojekte zur CO 2 -Bindung<br />
und damit als wirksamen Klimaschutz<br />
zu akzeptieren. 2008 hat er sei ne<br />
Meinung geändert und vertritt nun die<br />
Meinung, dass Forstprojekte, die von CFS,<br />
CCB und zusätzlich vom FSC (Forest Stewardship<br />
Council) zertifiziert wurden, ein<br />
Metastandard für Klimaschutz erreichen.<br />
Dieser ist vergleichbar mit dem mittlerweile<br />
bekannten GoldStandard für Erneuerbare<br />
Energien-Projekte.<br />
Ausgezeichnet: ForestFinance und CO 2 OL<br />
Die ForestFinance-Wälder in Panama haben<br />
alle das FSC-Zertifikat. CO 2 OL hat eines der<br />
beiden weltweit ersten erfolgreich validier<br />
ten Projekte umgesetzt und den Gold<br />
Status Level des CCB für „Panama Native<br />
Species Reforestation“ erreicht. Dieses Projekt<br />
umschließt die Aufforstungsjahrgänge<br />
bis 2007. Die bis 2008 sind in einem weiteren<br />
Projekt, „CO 2 OL Tropical Mix<br />
Re forestation“, zusammengefasst. Beide<br />
Projekte finden Sie dokumentiert unter<br />
www.climate-standards.org/projects/index.html.<br />
Die Details zum CarbonFix-Zertifizierungs -<br />
prozess des Projeks „CO 2 OL Tropical Mix“,<br />
finden Sie auf www.carbonfix.info/COI<br />
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Kosten fallen nicht an. Dieses Angebot gilt nur für einen Verbrauch unter 10.000 kWh/Jahr.<br />
Ab einem Verbrauch von 10.000kWh/Jahr unterbreiten wir Ihnen gerne ein individuelles Angebot.<br />
3. Angaben zur Stromversorgung<br />
(Die Angaben finden Sie auf Ihrem Stromzähler oder in Ihrer letzten Stromrechnung.)<br />
Oder:<br />
strom für meine jetzige Wohnung / mein jetziges Haus:<br />
Zählernummer Mein Jahresstromverbrauch/kWh<br />
Bisheriger Versorger<br />
Neueinzug (Hier bitte das Datum und ggf. den Zählerstand eintragen, ab dem Sie die Stromkosten übernehmen.)<br />
Zählernummer (ggf. nachreichen) Mein Jahresstromverbrauch in kWh<br />
Datum des Einzugs Zählerstand (ggf nachreichen)<br />
Name des Vormieters<br />
4. Auftragserteilung<br />
Ich beauftrage die NaturStromHandel GmbH mit der Lieferung von elektrischer Energie in Höhe meines<br />
Gesamtbedarfs für die oben bezeichnete Stromabnahmestelle. Ich beauftrage und bevollmächtige<br />
die NaturStromHandel GmbH, meinen gegenwärtigen, mit dem bisherigen Stromversorger<br />
bestehenden Stromversorgungsvertrag zu kündigen und, sofern notwendig, die erforderlichen Verträge<br />
mit dem örtlichen Netzbetreiber abzuschließen.<br />
Ich ermächtige die NaturStromHandel GmbH hiermit widerruflich, die fälligen Abschlags- und Rechnungsbeträge<br />
von folgendem Konto einzuziehen:<br />
Name des Geldinstituts<br />
Monatlicher Grundpreis:<br />
7,95 Euro/Monat<br />
Bankleitzahl Kontonummer<br />
20 20 € €<br />
Name des Kontoinhabers (Nur falls abweichend von Antragssteller)<br />
Unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) finden Anwendung. Diese sind, wie unser Stromherkunftsnachweis unter www.naturstrom.de<br />
einsehbar. Gerne senden wir Ihnen die AGB auf Anfrage auch zu.<br />
Ort/Datum Unterschrift Auftraggeber<br />
Widerrufsbelehrung<br />
Mir ist bekannt, dass ich den Vertrag innerhalb von zwei Wochen nach Vertragsunterzeichnung schriftlich widerrufen kann. Zur Fristenwahrung genügt<br />
die rechtzeitige Absendung des Widerrufschreibens. Der Widerruf ist zu richten an: NaturStromHandel GmbH, Achenbachstr. 43, 40237Düsseldorf.<br />
Bitte senden oder faxen Sie diesen Vertrag an:<br />
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Zitterpappel. Bo-Bäume sind besonders langlebig. Die ältesten dieser<br />
Art wachsen bei Aiiuradhpur auf Ceylon. Man glaubt, sie wurden<br />
288 v. Chr. gepflanzt. Für Hindus ist es streng verboten, Teile des<br />
Baumes als Brennstoff zu verwenden, geschweige denn, den<br />
Baum zu fällen. Wenn es jemand dennoch wagt und die Götter damit<br />
verärgert, kann er sich sicher sein, dass Unglück über ihn selber<br />
und über seine Familie kommen wird.<br />
Es war unter einem Bo-Baum, dass Buddha während des Meditierens<br />
das innere Licht und die Weisheit erlangte und so dem<br />
ewigen Kreis der Wiedergeburt entrinnen konnte und ins Nirvana<br />
aufstieg. Und so wächst in jedem indischen Dorf in unmittelbarer<br />
Nähe von buddhistischen oder hinduistischen Tempeln ein<br />
Bo-Baum. Er ist von Lehm-Plattformen umgeben, die für Sitzungen<br />
und Meditationen der Dorfbewohner benutzt werden.<br />
Die Formen der Anbetung des Baumes sind so vielfältig wie das<br />
indische Volk selber. In Nordindien erfährt der Bo-Baum zum<br />
Beispiel an bestimmten Tagen des Monats nur von Frauen eine<br />
Huldigung. Sie gießen dann Wasser und Milch auf seine Wurzeln<br />
und bieten Sandelpaste, Klebreis und Blumen als Opfergaben. Sie<br />
umrunden den Baum 108mal mit gefalteten Händen; in jeder Runde<br />
wird ein Bonbon oder eine andere Süßigkeit als Zähler auf den<br />
Boden gelegt. Mit jeder Runde wird außerdem ein buntes Tuch um<br />
den Stamm gewickelt, insgesamt also 108 Stück. Währenddessen<br />
rezitiert eine alte Frau die Geschichte von Raja Nikunjali und<br />
seiner Frau, die durch die Anbetung des Bo-Baumes die Liebe und<br />
das Vertrauen ihres Mannes gewinnen konnte. Für die Frauen in<br />
Nord indien verkörpert der Bo-Baum eheliches Glück und Liebe.<br />
Dieses Glück der Wertschätzung erfahren leider nicht alle Bäume<br />
Indiens. Verfolgt man die indische Presse im Internet, dann findet<br />
man immer öfter Artikel über Baumfrevel, illegale Baum fällaktionen<br />
und Verschlechterung der Lebensumstände für Bäume.<br />
Kambodschas berühmte Tempelbäume<br />
Vielen von uns ist Kambodscha vor allem wegen der barbarischen<br />
Diktatur der Roten Khmer bekannt. Doch das Land bietet so viel<br />
mehr. Versteckt im Dschungel befindet sich eines der beeindruckendsten<br />
Bauwerke der Welt. Nun, besser: eine der beeindruckendsten<br />
Tempelanlagen der Welt – Angkor Wat (khmer:<br />
Angkor: Stadt, Wat: Tempelanlage). Dort findet man eine nicht nur<br />
für Arboristen sowohl interessante als auch beeindruckende Symbiose<br />
zwischen Baum und Bauwerk.<br />
Angkor Wat erkundet man am besten mit dem Fahrrad, weil es<br />
eine ziemlich große Anlage ist. Außerdem hört man so die Geräusche<br />
des Dschungels und entdeckt durch die langsame Fortbewegung<br />
vielleicht einen Tempel, der einem in einem klimatisierten<br />
Reisebus verloren gegangen wäre. In Angkor Wat sind die Ruinen<br />
der Tempel nämlich nicht immer gleich erkennbar. Sehr oft sind<br />
sie unter dicken, sehnigen Wurzeln versteckt. Diese Wurzeln<br />
gehören einer Ficus-Art (Tetrameles nudiflora), die 100 bis 200 Jahre<br />
alt und über 50 Meter hoch werden kann. Dabei sind Bäume und<br />
Mauern so miteinander verwoben, dass man gar nicht weiß, wer<br />
wen hält: Die Wurzeln die Mauern oder die Mauern die Bäume. Nach<br />
Buddhistische Mönche vor dem berühmten Baum über dem Eingang des Preah<br />
Khan in Angkor Wat. Foto: wikipedia/Markalexander100<br />
all den Jahrhunderten können die Bäume nicht einfach entfernt<br />
werden, ohne den Zusammensturz ganzer Tempelanlagen zu<br />
riskieren. Außerdem machen die Bäume einen Großteil der Romantik<br />
aus und die zahllosen Touristen zahlen stolze Eintrittspreise,<br />
um gerade diese Liaison zwischen Baum und Bauwerk zu fotografieren.<br />
So ist ein riesiger Baum, der fast vollständig auf einem<br />
freistehenden zerbrechlichen Mauerbogen über dem Eingang<br />
zur Bibliothek des Preah Khan thront, eine der beeindruckendsten<br />
und am häufigsten fotografierten Szenen des gesamten Tempelkomplexes.<br />
Ehrlich gesagt, ich möchte nicht für die Sicherheit dieses<br />
Baumes verantwortlich sein, denn jeden Moment kann dieses<br />
fragile Gebilde in sich zusammenbrechen. Das Tourismusministerium<br />
pocht jedoch auf der Erhaltung des Baumes und so wird<br />
jeden Morgen vor dem Ansturm der Massen eine gründliche Inspektion<br />
des Baumes und des Mauerwerks durchgeführt. Sicher der<br />
am besten überwachte Baum der ganzen Welt.<br />
Die Autorin Heike Unger ist freiberufliche Baumsachverständige.<br />
Die Geschichten um Bäume in Asien<br />
sind auf einer Radtour, die sie durch viele Teile der<br />
Welt geführt hat, entstanden.<br />
www.forestfinance.de FF21
BaumFreunde<br />
Bäume sind nicht nur zum Klettern da!<br />
In jeder Ausgabe stellen wir Ihnen jemanden vor, der sich um Bäume verdient<br />
gemacht hat. Diesmal haben wir ganz viele. Darunter viele kleine und<br />
gleichzeitig auch große BaumFreunde. Im Rahmen des Projekts KITA21 –<br />
Die Zukunftsgestalter beschäftigen sich Kinder mit ihren Erzie herinnen<br />
über mehrere Monate mit dem Bildungsprojekt „Der Baum”.<br />
Wie kleine Waldtrolle sitzen die Kinder in<br />
einem großen Kreis und singen lautstark<br />
Lieder von ihrem Freund, dem Baum. Vor ihnen<br />
stehen große Körbe mit Äpfeln, denn<br />
heute werden die Kinder der Hamburger<br />
Kindertagesstätte „Im Stadtwald“ selbst Apfelsaft<br />
herstellen. Die Erzieherinnen fragen<br />
die Kinder, woher die vielen Äpfel stammen.<br />
Die Antworten der Kinder sind unterschiedlich.<br />
„Aus dem Supermarkt!“, sagt Lenox.<br />
Andere Kinder haben die Äpfel auf<br />
dem Markt gekauft oder haben sie mit ihren<br />
Eltern selbst gepflückt. Seitdem die Kinder im<br />
Frühjahr im Kita-Garten einen eigenen Apfelbaum<br />
angepflanzt haben, wissen aber eigentlich<br />
alle, wo das Obst wächst und herkommt.<br />
Beim Anblick der großen Apfelpresse halten<br />
sich die Kinder zunächst schüchtern<br />
zurück. Die Presse ist so groß, dass die Kinder<br />
kaum die Drehstange zum Quetschen des<br />
Obstes bedienen können. Doch mit Hilfe<br />
der Erwachsenen machen bald alle vergnügt<br />
mit. Über das Schneiden der Äpfel, das Pressen<br />
der Apfelstücke und das Trinken des<br />
selbstgemachten Saftes erfahren die Kinder<br />
mit allen Sinnen, wie Apfelsaft hergestellt<br />
wird. Der fünfjährige Moritz schlürft glücklich<br />
und zufrieden „seinen“ Apfelsaft. „Ich<br />
wusste gar nicht, dass ich Apfelsaft selbermachen<br />
kann. Der ist richtig lecker!“<br />
Die Kita befindet sich direkt im Hamburger<br />
Stadtpark, umgeben von prächtigen<br />
Bäumen und grünen Wiesen. „Unsere Kinder<br />
haben eine starke Affinität zu Bäumen und<br />
sind an allem interessiert, was mit diesem<br />
Thema zusammenhängt“, erläutert Ariane<br />
Schwartau, die Leiterin der Kita. In ihrem Bildungsprojekt,<br />
das im Rahmen von KITA21<br />
stattfindet, werden die vielen Fragen der<br />
Kinder aufgenommen sowie die ökologische<br />
und ökonomische, aber auch kulturelle<br />
Bedeutung des Baums beleuchtet.<br />
Durch das KITA21-Bildungsprojekt wissen<br />
die Kinder jetzt nicht nur, dass Äpfel auf<br />
Bäumen wachsen und wie man Apfelsaft<br />
herstellt, sie wissen auch, dass Bäume anderen<br />
Pflanzen und Tieren ein Zuhause geben<br />
und sauberes Wasser, sauberen Boden<br />
und saubere Luft zum Leben brauchen.<br />
Durch die Auseinandersetzung mit der<br />
Bedeutung von Bäumen für Mensch und<br />
Tier begreifen sie, dass alle Menschen mit<br />
Wäldern verantwortungsvoll umgehen<br />
müssen.<br />
„Wir sind sehr motiviert, Bildungsprojekte<br />
im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung<br />
zu gestalten. Zum einen, weil wir<br />
denken, dass wir es den kommenden Generationen<br />
schuldig sind und zum anderen,<br />
weil auch wir Erwachsenen immer wieder<br />
Neues entdecken!“, sind die Erzieherinnen<br />
überzeugt. Bald machen sie sich mit<br />
Moritz erfährt beim Pressen des Apfelsafts, wie<br />
viel Arbeit zur Herstellung eines Liters Apfelsaft<br />
notwendig ist. Foto: S.O.F.-Bildarchiv<br />
den Kindern auf die Suche nach „Holzfressern“<br />
und beantworten Fragen wie „Wie viel<br />
Papier steckt in einem Baumstamm?“ oder<br />
„Können Bäume weinen?“. Es sind diese<br />
Fragen und Antworten, die aus Kindern<br />
Baumfreundinnen und -freunde machen.<br />
KITA21 – Die Zukunftsgestalter ist ein Projekt der S.O.F. Save Our Future-Umweltstiftung.<br />
Es unterstützt Kindertageseinrichtungen bei der Gestaltung von Bildungsprojekten für eine<br />
nachhaltige Entwicklung (BNE) und zeichnet sie für die Umsetzung aus. 2009 beteiligten sich<br />
fast 60 Einrichtungen in Hamburg und Umgebung mit verschiedenen Bildungsprojekten an dem<br />
Verfahren. KITA21 wird jährlich neu angeboten und ist für alle Kindertageseinrichtungen offen.<br />
Anmeldefrist für <strong>2010</strong> ist der 30. Juni.<br />
Informationen zu KITA21 und Anmeldung: www.kita21.de<br />
Informationen zur S.O.F.: www.save-our-future.de<br />
S.O.F. Save Our Future – Umweltstiftung, Jürgensallee 51–53, 22609 Hamburg,<br />
Tel: 040/240600, E-Mail: info@save-our-future.de<br />
38 FF www.forestfinance.de
Die Kiefer (Pinus)<br />
Kiefern heißen hierzulande auch<br />
Föhren und sind unter all den Nadel -<br />
hölzern bekannt für ihre langen,<br />
eleganten Nadeln. Weniger bekannt<br />
ist unter Laien ihre Monözie. Das<br />
ist nichts Unanständiges, sondern<br />
bezeichnet lediglich das Vorhandensein<br />
von weiblichen und männ -<br />
lichen Blüten auf einer Pflanze.<br />
Der Wind, der Wind, das himmlische Kind<br />
ist der Freund aller monözischer Pflanzen<br />
und somit auch der Kiefern. Weltweit. Ohne<br />
ihn könnten sich die Bäume und Sträucher<br />
der Familie Pinoideae nicht fortpflanzen.<br />
Denn der Wind bestäubt die Blüten und sichert<br />
somit den Fortbestand der Kiefern.<br />
Und der Wind macht seine Arbeit offensichtlich<br />
gewissenhaft gut. Denn Kiefern<br />
gibt es rund um den Globus.<br />
Die meisten Kiefernarten haben männliche<br />
und weibliche Zapfen an einem Baum.<br />
Nur wenige Arten bilden da eine Ausnahme.<br />
Die männlichen Zapfen sind meist<br />
sehr zahlreich und stehen zu vielen zusammen.<br />
Weibliche Zapfen sind je Baum in<br />
geringerer Anzahl vorhanden und stehen<br />
einzeln oder nur zu wenigen zusammen. Die<br />
Zapfen benötigen bis zu zwei, seltener drei<br />
Jahre bis zur Reife. Wenn es dann soweit ist,<br />
öffnen sie sich und entlassen ihre Samen.<br />
Diese fallen zu Boden und zählen auf ihren<br />
Freund, den Wind. Denn die Samen sind oft<br />
ganz leicht und geflügelt. Der Wind kann sie<br />
geschwind erfassen und in die Welt tragen.<br />
Es gibt aber auch Kiefern mit schweren Samen,<br />
die von Tieren verbreitet werden.<br />
Die meisten Kiefern-Arten wachsen als<br />
Bäume, einige auch als Sträucher. Sie sind<br />
Das ist eine über 100 Jahre alte Zeichnung eines Pinus sylvestris; Familie:Pinaceae. Sie stammt aus dem Buch<br />
von Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé: Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz (1885 Gera, Deutschland).<br />
Foto: wikipedia.de/bearbeitet von floranet<br />
immergrün, duften aromatisch und erreichen<br />
Wuchshöhen bis über 50 Meter.<br />
Einige von ihnen werden sogar bis zu 1000<br />
Jahre alt.<br />
Kiefern sind vor allem auf der Nordhalbkugel<br />
heimisch und fühlen sich in<br />
kühl-feuchten Regionen am wohlsten. Es<br />
gibt aber auch viele Arten in den Tropen und<br />
Subtropen.<br />
Kiefern sind weltweit die wichtigsten<br />
Baumarten der Forstwirtschaft. Meist anspruchslos<br />
und gutwüchsig, werden sie oft<br />
für die effektive Wiederaufforstung nach<br />
Waldzerstörungen und Rodungen verwendet.<br />
Das macht ForestFinance auch in<br />
Vietnam, mit der Bergkiefer.<br />
In Asien, insbesondere in Korea und Japan,<br />
kommt den Kiefern eine besondere symbo -<br />
www.forestfinance.de FF 39<br />
Foto: R by Bildpixel/pixelio.de<br />
li sche Bedeutung zu: Sie stehen dort für Stärke,<br />
Langlebigkeit und beständige Geduld.<br />
Kiefern sind daher in diesen Ländern besonders<br />
oft in sorgfältig ausgestalteter Form<br />
bei Tempel- und Gartenanlagen zu finden.<br />
BaumSchule
Wiki goes Woods<br />
Ein PC, Spaten, Handschuhe, Setzlinge – und los geht’s. „Online vernetzen<br />
– offline aktiv werden”, lautet das Motto von WikiWoods. Ganz ohne einen<br />
Verein oder anderen Verbund schafft es die Internetplattform, Menschen<br />
im Netz zusammenzubringen.<br />
Die nächsten Pflanzaktionen<br />
Bäume werden am besten im Frühjahr und im Herbst<br />
gepflanzt. Das gilt auch für WikiWoods. Und so liegen<br />
die nächsten Termine im Herbst:<br />
23.–24.10.<strong>2010</strong> Dessau, im Biosphären -<br />
reservat Mittlere Elbe<br />
04.–07.11.<strong>2010</strong> Pflanzung in Stahlbrode,<br />
Nordvorpommern<br />
40 FF www.forestfinance.de
Foto: iStockphoto/Montage: Marc Venner<br />
Oder: Wie eine Internetplattform zum Bäumepflanzen animiert<br />
Das Ziel von WikiWoods: gemeinsam etwas<br />
für Klima und Umwelt zu tun. Damit spricht<br />
sie vor allem Online-Aktivisten an, die im<br />
Web 2.0-Zeitalter lieber in Eigenregie Hand<br />
anlegen, als Mitglied in etablierten Organisationen<br />
wie Greenpeace zu werden. Plattformen<br />
wie WikiWoods bieten ihnen die<br />
Möglichkeit dazu – ganz unkompliziert,<br />
vom ersten Kontakt bis zum letzten Spatenstich.<br />
Das E-Vorbild: Wikipedia<br />
Wikipedia, die Mitmach-Enzyklopädie, hat<br />
es vorgemacht. Mittlerweile gibt es aber<br />
noch eine ganze Reihe weiterer Wikis, die alle<br />
nach dem gleichen Prinzip funktionieren. So<br />
auch WikiWoods: Jeder kann Texte editieren,<br />
neue Artikel anlegen, Erfahrungen austauschen<br />
und sich an Diskussionen beteiligen.<br />
Wer will, trägt sich in eine Freiwilligenliste<br />
ein und trifft sich anschließend mit Menschen,<br />
die er noch nie gesehen hat, um<br />
Bäume zu pflanzen und das Klima zu schützen.<br />
In der Einfachheit dieses Konzepts sieht<br />
Pressesprecherin Svenja Rubsch den Erfolg<br />
von WikiWoods begründet: „WikiWoods ermöglicht<br />
es Freiwilligen, sich ein- oder<br />
mehrmalig zu engagieren, ohne sich langfristig<br />
verpflichten zu müssen.“ Social Networking<br />
in Grün.<br />
Global denken, lokal handeln<br />
Die Idee dazu hatte Wissensmanager Ingo<br />
Frost, als er 2007 seine Diplomarbeit über Wikipedia<br />
schrieb. Warum das System nicht für<br />
einen anderen guten Zweck nutzen, dachte<br />
er sich und gründete zusammen mit einigen<br />
Berliner Freunden die Internetplattform.<br />
Aufs Bäumepflanzen fiel die Wahl, weil<br />
sich dabei auf sinnvolle Weise Umweltbildung<br />
mit Klimaschutz verbinden lässt:<br />
„Klimaschutz beginnt mit der massiven<br />
Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes – gleichzeitig<br />
kann durch den Aufbau naturnaher<br />
Wälder Kohlendioxid aus der Luft wieder<br />
gebunden werden“, so Frost. Auf regionaler<br />
Ebene trägt die Aufforstung außerdem zum<br />
Artenschutz bei.<br />
Noch im gleichen Jahr fand die erste<br />
Baumpflanzaktion statt. Seitdem haben<br />
rund 390 WikiWoods-Freiwillige bereits<br />
mehr als 42000 Bäume in Naturschutzgebieten<br />
und FSC-zertifizierten Wäldern gepflanzt.<br />
Das fand auch die Deutsche Bundesstiftung<br />
Umwelt preisverdächtig und verlieh<br />
WikiWoods 2008 gemeinsam mit dem ZDF<br />
den Umweltpreis „Mensch und Natur“ für<br />
freiwilliges Engagement im Naturschutz.<br />
„Die Pflanzungen fördern die regionale<br />
Biodiversität, da die Organisatoren speziell<br />
auf das Vorkommen regional verbreiteter<br />
Pflanzenarten achten. Vorbildlich an diesem<br />
Projekt ist, dass Naturschutz-Experten ihr<br />
praktisches Wissen durch die Wiki-Technik<br />
gemeinschaftlich aufbereiten und damit<br />
ihren Erfahrungsschatz an viele weitergeben“,<br />
lobte die Jury.<br />
5000 Buchen für Brandenburg<br />
Die bislang 23 Projekte reichen von der<br />
Umwandlung von Monokulturforsten in<br />
Laubmischwälder über Waldrandbepflanzungen<br />
bis zur Anlage von Auwäldern und<br />
Obstwiesen. Damit das ökologisch Sinn<br />
macht, arbeitet WikiWoods dabei mit erfahrenen<br />
Partnern wie dem NABU (Naturschutzbund<br />
Deutschland e. V.) zusammen.<br />
Denn Aufforstungen können auch schaden<br />
– wenn es sich zum Beispiel um Monokulturen<br />
handelt oder Baumarten gepflanzt<br />
werden, die für Boden und Umweltbedingungen<br />
nicht geeignet sind.<br />
Noch finden die meisten Pflanzaktionen<br />
in den Regionen Berlin, Brandenburg<br />
und Mecklenburg-Vorpommern statt. Alleine<br />
im März wurden rund 5.000 Buchen im<br />
Naturpark Stechlin, Brandenburg gepflanzt,<br />
zahlreiche weitere Projekte sind in Planung.<br />
Es ist aber auch möglich, neue Projekte in der<br />
eigenen Region über WikiWoods zu starten.<br />
Gesucht werden nicht nur tatkräftige Baumpflanzer,<br />
sondern auch Ehrenamtliche, die<br />
zum Beispiel Presseerfahrung, Organisationstalent<br />
oder Forstwissen mitbringen. Wer<br />
keine Zeit hat, selbst Hand anzulegen, kann<br />
die Projekte mit Spenden unterstützen.<br />
Geld gibt es dafür keines. Der einzige<br />
Lohn ist es, die eigene Arbeit wachsen zu<br />
sehen – und natürlich Bewegung an der<br />
frischen Luft, Naturerlebnis und die Chance<br />
auf einen Familienausflug der besonderen<br />
Art.<br />
Lust bekommen, einen Baum zu pflanzen?<br />
Dann schauen Sie vorbei auf:<br />
www.WikiWoods.org<br />
WikiWoods finden Sie auch auf YouTube. In einem<br />
kurzen Film erklären die engagierten Bäumepflanzer,<br />
wie ihr Projekt funktioniert und was sie antreibt.<br />
www.wikiwoods.org/doku.php/die_idee<br />
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iForest
Foto: regiowiki.hna.de, Wogner 2007 Foto: digi3 für kessler & Co. GmbH<br />
Foto: Christine Sommer-Guist<br />
Ausstellungen – Termine – Events<br />
Es gibt viel zu entdecken und zu lernen – in Wäldern,<br />
Klimawerkstätten und Märchenwelten. Durch ein<br />
Märchenland können Sie sogar wandern. Hier unsere<br />
Reihe mit Veranstaltungstipps im <strong>ForestFinest</strong> Magazin<br />
… durchforstet<br />
Das „Waldpädagogische Zentrum Eifel“ bietet Kindern und Erwachsenen Walderlebnisse<br />
als interaktive Naturerfahrungen. Es verbindet Umweltbildung mit dem spielerischen<br />
Erleben der Natur und zeigt die vielfältigen Beziehungen zwischen Wald und Menschen.<br />
Unter dem Motto „Steig dem Baum aufs Dach“ eröffnet das WPZ unter fachkundiger Anleitung<br />
allen Besuchen sogar die Möglichkeit, Bäume zu besteigen. Mit Seilsicherung und<br />
ein wenig Mut gelangen sie in die höchsten Wipfel der Bäume und können den Lebensraum<br />
von Specht und Waldkauz aus nächster Nähe betrachten. Das Freilichtmuseum bietet<br />
während der Sommermonate Schulklassen im Rahmen einer Unterrichtsreihe die Möglichkeit,<br />
im Museum zu leben und bei Landwirten, Hauswirtschafterinnen und Handwerkern<br />
mitzuarbeiten. Waldpädagogisches Zentrum Eifel, Im Rheinischen Freilichtmuseum,<br />
Auf dem Kahlenbusch, 53894 Kommern, www.kommern.lvr.de/waldpaedagogik_zentrum/<br />
Die Wanderausstellung „Klimawerkstatt – Umweltexperimente für Zukunftsforscher“ der<br />
Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zeigt nicht nur Ursachen und Folgen des Klimawandels,<br />
sondern bietet auch konkrete Lösungsansätze zum Schutz von Klima und Umwelt.<br />
Das ist in Zeiten des Wandels nicht nur für junge Menschen zentral. An acht Stationen<br />
mit insgesamt 24 Experimenten können die Besucher auf Entdeckungstour gehen und<br />
die Zusammenhänge zwischen persönlichem Energieverbrauch, Kohlendioxid-Ausstoß und<br />
Klimawandel selbst erforschen. Denn wer das eigene Handeln mit den globalen Veränderungen<br />
in Zusammenhang bringen kann, erkennt die Notwendigkeit, selbst aktiv zu<br />
werden. Die Ausstellung ist bis August 2011 im Zentrum für Umweltkommunikation in<br />
Osnabrück zu sehen. Danach kann sie ausgeliehen werden. Zentrum für Umweltkommunikation/DBU,<br />
An der Bornau 2, 49090 Osnabrück, www.klimawerkstatt.net<br />
Der Märchenlandweg im Norden Hessens führt durch drei große Wälder, den Reinhardswald,<br />
Habichtswald und Kaufunger Wald, wo neben einem echten Wolf auch Dornröschen und<br />
Frau Holle gesichtet worden sein sollen. Der Weg bietet reizvolle Aussichten auf sanfte<br />
Hügellandschaften und in die offenen Flusstäler von Fulda, Weser und Diemel. Dabei gibt<br />
es Abschnitte für die unterschiedlichsten Vorlieben: Freunde der Brüder Grimm machen<br />
einen Stadtspaziergang durch die Grimm-Stadt Kassel, Märchenliebhaber erwandern sich<br />
das ein oder andere Märchenschloss und auf die Kinder warten verwunschene Kletterfelsen.<br />
Der Märchenlandweg ist ein Rundweg, der mit seinen 400 Kilometern jedoch aus<br />
dem Rahmen fällt und in Etappen erwandert werden will. Pauschalangebote zum<br />
Märchenlandweg und individuelle Tourentipps gibt es bei Region Kassel-Land e.V.,<br />
weitere Infos zum Weg unter www.maerchenlandweg.de.<br />
www.forestfinance.de FF 43
Für Waldläufer<br />
Mach mit!<br />
85 Tipps für eine bessere Welt<br />
<strong>ForestFinest</strong>-Redakteurin Christine<br />
Sommer-Guist ist nicht nur in Sachen<br />
internationaler Waldwirtschaft unterwegs,<br />
sondern auch als überzeugte<br />
Weltverbessererin. Und wer könnte<br />
die Erde langfristig zu einem besseren<br />
Ort machen als unsere Kinder? Kaum<br />
jemand. Deswegen hat unsere engagierte<br />
Redakteurin ein Buch für Kinder<br />
geschrieben, in dem sie ihnen viele<br />
– um genau zu sein: 85 – Tipps gibt,<br />
die die Welt verbessern könnten. Dabei<br />
erklärt sie den Kindern fachlich<br />
kompetent und dennoch kindgerecht<br />
leicht verständlich, was hinter den Begriffen<br />
Ökologie, Artenschutz, Klimawandel,<br />
Fairtrade, Bio oder Erneuerbare<br />
Energie steckt.<br />
„Sei die Veränderung, die du dir für<br />
diese Welt wünschst“, zitiert die Autorin<br />
keinen geringeren als Mahatma<br />
Gandhi und fordert damit alle Kinder<br />
auf, mit pfiffigen Ideen der Welt, in<br />
der sie leben, etwas Gutes zu tun. Sie<br />
stellt ihnen selbst einige Ideen vor, die<br />
leicht von den Kleinen umzusetzen<br />
sind, und dennoch Großes bewirken<br />
können. Ein Buch für kleine und große<br />
Weltverbesserer:<br />
Christine Sommer-Guist,<br />
Wolfgang Hölker (Hg.):<br />
Mach mit! 85 Tipps für eine bessere<br />
Welt, 127 Seiten, 9,95 € (D),<br />
Coppenrath Verlag,<br />
ISBN 978-3-8157-9722-8<br />
Für Ihre Reisepläne, für die Natur und<br />
beiderseitige gute Erholung<br />
Der Flugverkehr ist weltweit für zehn Prozent<br />
des Klimawandels verantwortlich. Laut<br />
Umweltbundesamt sind es Geschäftsreisende,<br />
die ein Drittel der vom Flugverkehr<br />
produzierten klimawirksamen Emissionen<br />
erzeugen. Für die übrigen zwei Drittel sind<br />
private Flüge – Fernreisen, Urlaubsflüge,<br />
Shoppingtrips etc. – verantwortlich.<br />
„Es gibt eine ganz klare Tendenz beim<br />
Reisen“, sagt Regine Gwinner, Chefredakteurin<br />
der Zeitschrift Verträglich Reisen.<br />
„Die Reiseziele liegen immer weiter weg und<br />
die Zeit, die man dort verbringt, wird immer<br />
kürzer. Das erklärt auch, warum viele Reisende<br />
das Flugzeug als einzig zumutbares<br />
Transportmittel betrachten.“<br />
Möglichst schnell, möglichst weit, möglichst<br />
oft? Ein unvergesslicher Urlaub sieht<br />
anders aus. Die Zeitschrift Verträglich Reisen<br />
hat es sich zur Aufgabe gemacht, zu zeigen,<br />
dass ein schöner erlebnisreicher Urlaub<br />
durchaus klima- und umweltverträglich<br />
sein kann. In der Jahresausgabe „Verträglich<br />
Reisen <strong>2010</strong>“ finden Sie die Schwerpunkte<br />
zu Singlereisen, Nordspanien, Familien -<br />
reisen und Aktivurlaub in den schönsten<br />
Naturregionen Europas.<br />
Hier können Sie das Heft bestellen:<br />
Verträglich Reisen <strong>2010</strong><br />
www.vertraeglich-reisen.de<br />
fairkehr GmbH, Verlagsgesellschaft für<br />
Verkehr, Freizeit und Tourismus, Niebuhrstraße<br />
16b, 53113 Bonn, 3,90 € (D) pro Heft<br />
inklusive Versand; im Ausland 3,90 € pro<br />
Heft zzgl. 5,- € Versandpauschale<br />
Wir bleiben bei den Kleinen und zeigen<br />
ihnen die großen Abenteuer des Lebens<br />
Und die können in einer kleinen Schachtel<br />
von etwa neun mal dreizehn Zentimetern<br />
stecken. Denn in dieses handliche Format<br />
passen 50 Karten, auf denen Rätselgeschichten<br />
rund um Wald, seine Mythen<br />
und Rätsel stehen.<br />
Die Green-Stories-Box funktioniert so:<br />
Die Spieler müssen durch Fragen die rätselhaften<br />
Geschichten auf den Karten entschlüsseln.<br />
Ein Spieler nimmt dabei eine Karte<br />
auf, liest das Rätsel, das auf der Vorderseite<br />
steht, laut vor und zeigt seinen Mitspielern<br />
die Abbildung. Dann studiert er im<br />
Stillen die Kartenrückseite. Auf dieser steht<br />
fettgedruckt die richtige Lösung sowie zusätzliche<br />
Informationen, die dabei helfen, die<br />
Fragen der anderen Spieler zu beantworten.<br />
Die anderen Spieler versuchen nun, mit<br />
ihren Fragen dem Rätsel auf die Spur zu<br />
kommen. Dabei müssen sie die Fragen<br />
so stellen, dass sie eindeutig mit Ja oder<br />
Nein beantwortet werden können. Mit viel<br />
Fantasie und ein wenig Glück kommt das<br />
Ratevolk der Lösung des Rätsels schnell auf<br />
die Spur.<br />
Das Tolle an dieser Idee ist, dass man die<br />
Karten in den Wald mitnehmen und damit<br />
die Kinder motivieren kann mizukommen.<br />
Denn mit den Rätseln macht eine Waldwanderung<br />
auch den Kleinen Spaß, die<br />
nicht zum Waldläufer geboren wurden.<br />
Green Stories – 50 abenteuerliche<br />
Rätsel aus wilden Wäldern; 8,95 € (D),<br />
Moses Verlag, ISBN 978-3-89777-485-8,<br />
www.moses-verlag.de<br />
FF 42 www.forestfinance.de
Sor Poung Gabi Bauer<br />
UNABHÄNGIGKEIT KANN MAN<br />
NICHT ANBAUEN. ABER ERNTEN.<br />
Ihre Spende macht’s möglich. Stichwort „Frauen stärken“, Sparkasse KölnBonn,<br />
BLZ 370 501 98, Konto 1115. Mehr unter www.welthungerhilfe.de/frauen<br />
Welthungerhilfe – Der Anfang einer guten Entwicklung