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ForestFinest 1/2010

Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft.

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ISSN 1866-7325 4,00 €<br />

<strong>ForestFinest</strong><br />

Ausgabe 1 <strong>2010</strong><br />

Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft<br />

ForestFinance<br />

in Vietnam<br />

NEU<br />

Regenwald, REDD &<br />

Reportagen<br />

Forstwirtschaft im<br />

Zeichen von Biodiversität<br />

CO2OL-News<br />

Alles für den Klimaschutz<br />

Asiens<br />

Wälder, Wirtschaft &<br />

fremde Welten


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Aktion bis zum 31.07.<strong>2010</strong>: Bei Angabe des Codes 95016 liefern wir Ihre Bestellung ab 50 Euro versandkostenfrei.<br />

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gelegt und eingeschmolzen. Die<br />

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Ökologie, Ozonschicht und Co. auf<br />

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Spiel Green Stories<br />

Alles was ausgefuchste Fährtenleser<br />

interessiert: Tierspuren, Naturexpeditionen,<br />

Zeltlager, Sommercamp, Nachtwanderungen,<br />

Dschungel, gefährliche<br />

Tiere und fantastische Naturphänomene.<br />

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10179 Berlin<br />

Fax: (030)27586-466<br />

Tel.: (030) 27586-480<br />

bestellung@bundladen.de<br />

www.bundladen.de<br />

Mit dem Kauf unserer<br />

Produkte unterstützen<br />

Sie die Arbeit des<br />

Bund für Umwelt<br />

und Naturschutz<br />

Deutschland e.V.


Foto: Michael Dingle, Jeffrey van Rossum/sxc.hu<br />

Wissen, wo Werte wachsen.<br />

Liebe Leser,<br />

das Elend der Welt rührt aus dem Doppelcharakter. So meinte jedenfalls ein bekannter deutscher<br />

Philosoph und Ökonom. Gemeint waren nicht wir, sondern Waren. Die hätten doppelten<br />

Charakter oder auch Wert: Einen Gebrauchs- und einen Tauschwert. Kennen wir alle. Mit<br />

einem Auto kann man fahren, darum zahlen wir dafür. Ein Auto das nicht fährt, das ist nichts<br />

wert. Gebrauchswert weg, Tauschwert weg. Doch selbst ein Gebrauchtwagen kostet, weil<br />

noch zu gebrauchen. Das kann man vom Euro und jeder anderen Währung nicht unbedingt<br />

sagen. Können wir mit einer Währung nicht mehr zahlen, ist sie für uns wertlos – in jeder Hinsicht.<br />

Wer also reichlich Vermögen in Form von Geld auf der hohen Kante hat, lebt gerade<br />

heute in der ständigen Furcht, dass der einzige Gebrauchswert seines Reichtums schwindet –<br />

die Kaufkraft.<br />

Gut wer dann noch andere Werte hat, die noch (Tausch)Wert haben. Gold zum Beispiel kann<br />

man immer brauchen. Sein Geld-Wert schwankt aber mächtig und ein Goldbarren im Tresor<br />

wird durch rumliegen nicht größer. Besser hat es da der Waldbesitzer. Seine Bäume wachsen<br />

(hoffentlich) Jahr für Jahr und werden durchs „Rumstehen“ nicht schlecht, wenn man sie<br />

stehen lassen will oder muss. Biologischen Zins nennt man das.<br />

Aber natürlich gibt es auch bei Waldinvestments Risiken. Politische, geographische oder biologische.<br />

Besser man verteilt diese. ForestFinance arbeitet jetzt nach Panama auch in Vietnam.<br />

Ein zweiter Kontinent, ein zweites Standbein und auch für Investoren mehr Stabilität<br />

und neue Chancen auf wirklich wachsende Werte. Wir berichten in diesem Heft über das<br />

asiatische Wald-Umfeld, besonders über Vietnam und unsere Aktivitäten dort in Sachen<br />

biodiverser Mischwald zur CO 2 -Bindung. Und wir berichten über die vielen Menschen dort,<br />

die nachhaltige Forstwirtschaft unterstützen – vom Landarbeiter bis zum Forstminister.<br />

Unschätzbare Werte.<br />

Harry Assenmacher<br />

P.S.: Dass wir überhaupt in Vietnam Wurzeln schlagen konnten, verdanken wir maßgeblich<br />

der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ). Ohne die begeisterte und<br />

fast selbstlose Unterstützung der GTZ-Experten aus dem deutsch-vietnamesischen Forstprogramm<br />

wären die vergangenen zwei Jahre nicht in so wundervolle Waldprojekte gemündet.<br />

Ein Prachtbeispiel für erfolgreiche deutsche Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Harry Assenmacher,<br />

Geschäftsführer ForestFinance<br />

Herausgeber <strong>ForestFinest</strong><br />

Asien<br />

boomt und grünt?<br />

Inhalt<br />

4 An uns<br />

Die Seite für Leser · Impressum<br />

5 Die phänomenale Fünf<br />

Asien – der unterschätzte Kontinent<br />

6 Buschtrommel<br />

Meldungen zu Wald und Welt<br />

8 Titel<br />

Asien – Mehr als Bambus, Buddha und<br />

Wirtschaftsboom<br />

23 Waldwirtschaft<br />

Grüne Aussichten mit REDD – Der WWF und<br />

seine revidierte Haltung zu Forstprojekten<br />

26 Reportage<br />

Indonesiens Wälder – im Zeichen von REDD<br />

aber leider auch Raubbau<br />

28 World of ForestFinance – WFF<br />

Auszahlungen · Menschen · Aussichten<br />

Agroforstprojekte und CO 2OLe Events<br />

38 BaumFreund & BaumSchule<br />

Von Menschen und Bäumen<br />

40 iForest<br />

Wikiwoods.org – die Internetplattform für<br />

Baumfreunde<br />

42 Für Waldläufer durchforstet<br />

Bücher · Links · Termine<br />

www.forestfinance.de FF 3<br />

Editorial


An uns …<br />

… die Seite für Leser und Meinungen<br />

Liebe Leserinnen und Leser, in der letzten Ausgabe haben wir Sie gebeten, uns auch mal schlecht zu<br />

schreiben. Unsere Bitte um kritische Leserbriefe wurde genau drei Mal ernst genommen. Beim Thema<br />

Palmkernöl. Natürlich gab es auch wieder Streicheleinheiten. Schön.<br />

Siegfried Gürtler, Baumsparer, schreibt: Ich<br />

habe Ihre Zeitschrift immer gerne gelesen und<br />

fand sie im Vergleich zu anderen Magazinen<br />

erfrischend und informativ. Mit Befremdung<br />

habe ich aber den Artikel „Zertifikate für Palmkernöl<br />

…” und die Verlosung „Gewinnende<br />

Öko-Saubermänner” gelesen. (…) Mir ist klar,<br />

dass die von Ihnen produzierte Zeitung Geld<br />

kostet, aber Sie benutzen diese Zeitung als<br />

Werbung für Ihr Unternehmen. Und Ihr Unternehmen<br />

steht doch für naturnahe Waldwirtschaft,<br />

keine Monokulturen (…). Ich finde es<br />

nicht gut, dass Firmen wie Henkel Werbung in<br />

Ihrem Haus magazin kaufen können.<br />

Petra Hemptenmacher schickte uns zum selben<br />

Thema einen kritischen Artikel von Greenpeace<br />

(aus dem Jahr 2008): Darin steht u. a. „Für<br />

eine glaubwürdige Zertifizierung von nachhaltigem<br />

Palmöl muss RSPO zuerst die weitere<br />

Vernichtung von Regenwald für Plantagen<br />

stoppen. Erst dann können die Beteiligten sich<br />

auf eine Nutzung der bestehenden Flächen<br />

verständigen und ökologische und soziale<br />

Kriterien für eine Zertifizierung entwickeln.<br />

Greenpeace fordert daher vom RSPO, ein<br />

Moratorium für die Umwandlung von Regenwald<br />

in Plantagen zu erlassen und das Zertifikat<br />

für United Plantations zurückzuziehen.”<br />

Harry Assenmacher, Geschäftsführer ForestFinance,<br />

antwortete beiden engagierten Lesern:<br />

Wir können Ihre Bedenken nachvollziehen.<br />

Auch wir haben das Thema kontrovers diskutiert.<br />

Letztlich sind wir jedoch zu dem Schluss<br />

gekommen, dass der Ansatz von Henkel zum<br />

Thema „nachwachsende Rohstoffe” zumindest<br />

ein Ansatz in die richtige Richtung ist. Das hat<br />

auch zum Beispiel der WWF in verschiedenen<br />

Veröffentlichungen festgestellt. Gegenwärtig<br />

scheint es uns vielmehr bedauerlich, dass Zertifikate<br />

für nachhaltiges Palmöl bei anderen<br />

deutschen Unternehmen bisher auf wenig<br />

Anklang stoßen und stattdessen weiterhin auf<br />

nicht zertifiziertes, weil billigeres, noch viel<br />

umweltschädlicheres Palmöl zurückgegriffen<br />

wird.<br />

Wir selbst sind mit Henkel über dieses Thema<br />

„ins Gespräch” gekommen – wie Sie sich vorstellen<br />

können, verlaufen auch diese höchst<br />

kontrovers. Besonders was Monokulturen und<br />

tropische Forstwirtschaft angeht. Aber auch<br />

bei Henkel gibt es intern heftige Debatten und<br />

Entscheidungsfindungen über den weiteren<br />

(Umwelt)Weg. Wir halten unsere Argumente<br />

für nachhaltige Forst- und tropische Agro-<br />

Wirtschaft für so gut, dass wir die interne Diskussion<br />

dort weiter anregen wollen. Entlang<br />

der oben geschilderten Diskussion entscheiden<br />

wir auch, ob und welche Werbung wir in<br />

unsere <strong>ForestFinest</strong> aufnehmen. Diese ist keineswegs<br />

„frei” für alle Werbung. Wir prüfen<br />

Anzeigen immer im Einzelfall und diskutieren,<br />

ob wir sie annehmen oder ablehnen.<br />

Klaus Weber mailt: Ich wollte mich zunächst<br />

nur über die Anlagemöglichkeit „Wald” informieren<br />

und vor allem sehen, ob es seriös ist.<br />

Von letzterem bin ich nun überzeugt. Dazu<br />

hat auch Ihr gnadenlos ehrliches Magazin<br />

„<strong>ForestFinest</strong>” beigetragen.<br />

Uwe Nebel schreibt: Seit mehr als drei Jahren<br />

können wir das Wachstum unserer ForestFinance-Investments<br />

nicht nur aus der Ferne,<br />

sondern hautnah verfolgen. Denn bei unserem<br />

„Kontrollbesuch” in Panama wurden wir von<br />

diesem wunderschönen Land „infiziert”. Nach<br />

knapp einjähriger Bauzeit haben wir <strong>2010</strong><br />

unser kleines Hotel hier, in Las Lajas, eröffnet.<br />

Mehr über das Hotel erfahren Sie in unserem nächsten<br />

Newsletter und im Blog auf www.forestfinance.de<br />

Impressum<br />

<strong>ForestFinest</strong> – Das Magazin<br />

für weltweite Waldwirtschaft Nr. 1/<strong>2010</strong><br />

ISSN 1866-7325<br />

Herausgeber und V.i.S.d.P.:<br />

Forest Finance Service GmbH, Harry Assenmacher,<br />

Geschäftsführer, HRB 13610, Amtsgericht Bonn,<br />

Eifelstraße 20, 53119 Bonn<br />

Redaktion: Christine Sommer-Guist, Harry Assenmacher<br />

MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Silke Berger, Mira<br />

Nürnberg, Carola Paul, Nicolas Rieger, Fabian Schmidt,<br />

Andreas Schnall, Kristin Steffan, Alexander Watson<br />

Gestaltung und Produktion:<br />

SOKO-Layout, Claudia Gunkel, Marc Venner<br />

Titelfoto: iStockphoto.com/OtmarW, sxc.hu/J. Kratochvil<br />

Kontakt Redaktion: redaktion@forestfinance.de<br />

Forest Finance Service GmbH, Eifelstr. 20, 53119 Bonn,<br />

Fon: 0228/943 778 0, Fax: 0228/ 943 778 20<br />

Druck: 20000 Exemplare, Z.B.! Kunstdruck mbH, Köln,<br />

auf 100 % Recycling-Papier. Für ForestFinance-Kunden<br />

ist der Bezug kostenlos. Preis: 4 Euro (D)<br />

Bestellungen für<br />

Jahresabonnements:<br />

2 Ausgaben – 6 Euro,<br />

schriftlich an:<br />

Forest Finance<br />

Service GmbH<br />

(Anschrift siehe oben)<br />

4 FF www.forestfinance.de


Asien – der unterschätzte Kontinent<br />

Asien ist viel mehr als Bambus, Regenwald und Palmöl. Auch die kargen<br />

Wälder Sibiriens gehören dazu. Was noch und was das alles für die Welt<br />

bedeutet, fand ForestFinance-Mitarbeiter, Nicolas Rieger, für Sie heraus.<br />

Wenn man einen Artikel schreibt, der mit<br />

den Themen Holz und Asien zu tun hat,<br />

dann schießt einem natürlich direkt Bambus<br />

in den Kopf. Die Pflanze, die – je nach Art<br />

– bis zu einem Meter pro Tag wächst und bis<br />

zu 38 Meter hoch werden kann, hat allerdings<br />

in dieser Hinsicht ein Manko: Sie ist<br />

gar kein Baum, sondern gehört zur Familie<br />

der Süßgräser. Dennoch beschert dem Bambus<br />

seine holzige Beschaffenheit und Größe<br />

eine durchaus sehr ernstzunehmende<br />

Rolle in der Wirtschaft Asiens. Bambus ist<br />

die Lebensgrundlage für 1,5 Milliarden<br />

Menschen und allein in China und Indien<br />

bewächst er eine Fläche von rund 15 Milli -<br />

o nen Hektar.<br />

Der Regenwald und die Schweiz<br />

Eine andere tragende Rolle spielt in Asien<br />

natürlich der Regenwald. Und auch hier ist<br />

er gefährdet. Gerade in Malaysia und Indo -<br />

nesien fällt er der weltweiten Nachfrage<br />

nach Palmöl zum Opfer, das unter anderem<br />

für die Herstellung von Agrarkraftstoffen,<br />

vulgo Biosprit verwendet wird. Ganze 83 Prozent<br />

des weltweit gehandelten Palmöls<br />

kommen aus diesen Ländern. Im Zeitraum<br />

von 1985 bis 2008 hat sich die mit Ölpalmen<br />

bewirtschaftete Fläche in Indonesien von<br />

0,6 Millionen Hektar auf über 8 Millionen<br />

vergrößert – der Löwenanteil davon durch<br />

Abrodung tropischen Regenwaldes. Und<br />

nicht zuletzt sind dort schon Anträge auf die<br />

Umwandlung von weiteren 20 Millionen<br />

Hektar Tropenwald gestellt. Das entspricht<br />

der Gesamtfläche des restlichen indonesischen<br />

Regenwaldes oder etwa der fünf fachen<br />

Fläche der Schweiz.<br />

Obendrein gehen etwa 18 Prozent des<br />

weltweiten Kohlendioxid-Ausstoßes auf<br />

Brandrodung zurück. Indonesien allein ist<br />

für etwa ein Drittel davon verantwortlich.<br />

Die Tiefen Sibiriens<br />

Wenig beachtet hingegen ist die Tatsache,<br />

dass die Urwälder unserer Erde nicht nur<br />

aus tropischem Regenwald bestehen, sondern<br />

beispielsweise auch aus dem borealen<br />

Nadelwald Sibiriens. Das karge Land im<br />

Norden beherbergt dann auch gleich ein<br />

Viertel der gesamten Holzreserven der Welt,<br />

die Waldfläche ist rund doppelt so groß wie<br />

der Amazonas-Regenwald.<br />

Und hier wird mächtig abgeholzt: Jährlich<br />

verliert der Wald rund 20000 Quadrat -<br />

kilometer Fläche. Obendrein gehen in der<br />

völlig ineffizienten russischen Holzindustrie<br />

von circa 400 Millionen Kubikmetern<br />

Holz fast ein Viertel einfach verloren, mehr<br />

als der gesamte jährliche Holzeinschlag in<br />

Finnland oder Schweden. Kein Wunder,<br />

dass dieser Raubbau auch die letzten Raubtiere<br />

dort bedroht. Nur noch etwa 400<br />

Exemplare des sibirischen Tigers leben dort<br />

in freier Wildbahn, Tendenz sinkend.<br />

Die Hoffnungsschimmer<br />

Ein Lichtblick kommt ausgerechnet aus<br />

dem kommunistischen China. Dort hat die<br />

Regierung ein absolutes Einschlagverbot für<br />

Naturwälder in 17 Provinzen erlassen. Und<br />

mit dem Projekt „Grüne Mauer“ will das<br />

Land das größte Aufforstungsprojekt der<br />

Menschheitsgeschichte durchführen. Hierbei<br />

sollen 350 000 Quadratkilometer Land<br />

mit Bäumen bepflanzt werden. Allerdings<br />

weitgehend mit Monokulturen.<br />

Dennoch: Der Schutz bestehender Waldgebiete<br />

– und das ist eben nicht nur der tropische<br />

Regenwald – muss oberste Priorität<br />

haben. Ideen wie REDD (Reduced Emissions<br />

from Deforestation and Degradation) können<br />

in Zukunft dazu beitragen. Wie die<br />

funktioniert, lesen Sie auf Seite 25.<br />

Foto: wikipedia/ArtMechanic<br />

Die phänomenale 5<br />

Zahlenspiele von Nicolas Rieger<br />

(23), studiert Technik- Journalismus<br />

an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg<br />

und ist Master des Forest-Finance<br />

IT-Netzwerkes.<br />

www.forestfinance.de FF 5


Buschtrommel<br />

Flott, aber vor allem gut gemacht und informativ<br />

kommt die Forschung auf www.biodiversity.de daher.<br />

Forschung im Jahr der Biodiversität hat in<br />

Deutschland einen Namen: DIVERSITAS.<br />

Kopenhagen hat die Hoffnungen vieler auf<br />

einen effektiveren Naturschutz enttäuscht.<br />

Dabei ist der Klimawandel nur ein Aspekt<br />

der Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlage.<br />

Die Zahl funktionierender<br />

Ökosysteme, die uns sauberes Wasser,<br />

Nahrung und Lebensraum liefern, nimmt<br />

dramatisch ab. Und so werden <strong>2010</strong> bei der<br />

UN-Vertragsstaatenkonferenz die Weichen<br />

für mehr Umweltschutz gestellt. Unter dem<br />

Dach von DIVERSITAS Deutschland schließt<br />

sich die Biodiversitätsforschung auf breiter<br />

Basis zusammen, um die Debatte in<br />

Schwung zu bringen. Eine neue Plattform<br />

dafür bietet das „Netzwerk-Forum zur<br />

Bio diversitätsforschung“, kurz NeFo.<br />

„Es ist die Forschung, die das Wissen für<br />

politische Entscheidungen liefert“, sind die<br />

Wissenschaftler überzeugt, die sich im<br />

NeFo zusammengeschlossen haben. Sie<br />

kommen aus unterschiedlichen Disziplinen,<br />

verfolgen aber ein Ziel: die bessere<br />

Vernetzung der Biodiversitätsforschung<br />

mit Politik und Öffentlichkeit.<br />

Das Projekt wird durch das Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung<br />

gefördert und vom Helmholtz-Zentrum für<br />

Umweltforschung, UFZ, geleitet.<br />

Erfahren Sie mehr über DIVER-<br />

SITAS und über Biodiversität –<br />

auf www.biodiversity.de<br />

Hier können Sie auch den<br />

Global Biodiversity Outlook,<br />

2. Bericht zur Lage der biologi -<br />

schen Vielfalt herunterladen.<br />

Meldungen zu Wald und Welt –<br />

Zerstörter Tropenwald speichert langfristig weniger Biomasse und Kohlendioxid. Die<br />

Abholzung der tropischen Regenwälder könnte noch größeren Einfluss auf den Klimawandel<br />

haben als bislang gedacht. Die Gesamtbiomasse von kleinen, nach einer Landschaftszerschneidung<br />

entstandenen Waldstücken, kann im Vergleich zu einem zusammenhängenden<br />

Wald gleicher Gesamtfläche um bis zu 40 Prozent geringer sein. Zu diesem<br />

Ergebnis kommen deutsche und brasilianische Forscher durch Modellrechnungen anhand<br />

von Daten aus dem bereits zu circa 88 Prozent abgeholzten Küstentropenwald Mata<br />

Atlântica im brasilianischen Bundesstaat São Paulo. Die übrig gebliebenen Waldfragmente<br />

sind kleiner und haben deshalb ein ungünstigeres Verhältnis zwischen Fläche und Rand.<br />

Ursache für den Rückgang an Biomasse sei die höhere Sterblichkeit von Bäumen an Waldrändern<br />

von Waldfragmenten und damit eine Verringerung großer alter Bäume, die überproportional<br />

viel Biomasse enthalten, schreiben die Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums<br />

für Umweltforschung (UFZ).<br />

Mehr zu Klima, Biomasse und Wald finden Sie hier: www.ufz.de/index.php?de=10690<br />

Die Mata Atlântica wurde wie hier im Bundesstaat São Paulo bereits seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

großflächig abgeholzt, um Bauholz, Holzkohle, Weideland und Ackerflächen zu gewinnen.<br />

Waldschutz ist Klimaschutz. Doch der funktioniert<br />

in Deutschland schlechter als je<br />

zuvor. Im deutschen Wald wird immer weniger<br />

klimaschädliches CO 2 gespeichert.<br />

Hauptursache dafür ist nach Angaben des<br />

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland<br />

(BUND) der drastisch gestiegene<br />

Holz einschlag. In den letzten 20 Jahren<br />

sank die jährliche Kohlenstoffbindung von<br />

17 Millionen Tonnen Kohlenstoff auf 4,7<br />

Millionen Tonnen. Das geht aus der offiziellen<br />

Inventurstudie der Bundesregierung<br />

zur Ermittlung der CO 2 -Speicherung im<br />

deutschen Wald hervor. In Westdeutschland<br />

nimmt der Wald bereits überhaupt kein<br />

weiteres klimaschädliches CO 2 mehr auf.<br />

Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: „In<br />

deutschen Industrieanlagen, Haushalten,<br />

der Landwirtschaft und im Verkehr entstehen<br />

bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe<br />

jährlich rund 830 Millionen Tonnen CO 2 .<br />

Davon werden nur zwei Prozent von wachsenden<br />

Waldbäumen gespeichert. Wesentlich<br />

mehr wäre möglich. Derzeit werden<br />

93 Prozent des nachwachsenden Holzes<br />

genutzt. Das schadet nicht nur dem Klima,<br />

sondern bedroht auch die biologische Vielfalt.“<br />

6 FF www.forestfinance.de<br />

Foto: Henning Steinicke/UFZ


Grafik: Bundeszentrale für politische Bildung/Marc Venner Foto: Alexander Knatz<br />

für Sie aufgelesen<br />

Bäume sind mit Menschen verwandt …<br />

… und sehr weiblich. Das haben Wissenschaftler<br />

mit Staunen erkannt. Sie fanden<br />

in Blättern des Walnussbaumes Progesteron.<br />

Der auch Gelbkörperhormon genannte<br />

Botenstoff wird bei Menschen und<br />

Säugetieren in den Eierstöcken produziert<br />

und bereitet unter anderem die Gebärmutter<br />

auf eine Schwangerschaft vor.<br />

Weshalb nun Walnussbäume dieses<br />

Hormon herstellen, stellt die Forscher vor ein<br />

Rätsel. Die Entdeckung deutet aber darauf<br />

hin, dass höhere Pflanzen und Säugetiere<br />

näher miteinander verwandt sein könnten<br />

als bisher angenommen. Guido Pauli von<br />

der University of Illinois und seine Kollegen<br />

spürten die progesteronähnlichen Substanzen<br />

auf, indem sie mit Magnetresonanzspektroskopie<br />

und Massenspektroskopie<br />

die Blätter von Walnussbäumen untersuchten.<br />

Die Forscher vermuten, dass<br />

Progesteron ein sehr ursprünglicher Bioregulator<br />

sein könnte, der vor Milliarden von<br />

Jahren in Ur-Pflanzen entstanden ist.<br />

Stimmt diese Annahme, ist das Hormon<br />

wohl früher in der Evolution aufgetaucht als<br />

Tiere und moderne Pflanzen.<br />

Zuerst die gute Nachricht: Waldflächen werden mehr. Von 2000 bis<br />

2005 hat die Waldf läche in Ostasien um durchschnittlich 3,84 Millionen<br />

Hektar pro Jahr zugenommen, mehr als in jeder anderen Region.<br />

Auch in Europa hat sich im selben Zeitraum der Waldbestand<br />

erhöht, um 0,66 Millionen Hektar.<br />

Und jetzt die schlechte: Die neuen Wälder Asiens sind meist Plantagen<br />

und keine gesunden Wälder. Zudem schreiten weltweit die<br />

Waldverluste voran. Zwar langsamer als bisher, aber kontinuierlich.<br />

Während zwischen 1990 und 2000 im Schnitt 0,22 Prozent des Waldbestandes<br />

verloren gingen, waren es in den Jahren 2000 bis 2005<br />

0,18 Prozent. Südamerika, Afrika sowie Süd- und Südostasien erlitten<br />

die größten Verluste. Brasilien, Indonesien und Sudan waren<br />

bis 2005 für fast die Hälfte der weltweiten Waldzerstörung verantwortlich.<br />

Allein hier verlor die Welt 5,56 Millionen Hektar<br />

Wald im Jahr. Das entspricht der mehr als 62-fachen Fläche Berlins.<br />

Buschtrommel<br />

Die Armen tragen der Reichen Last. Das ist<br />

der Titel einer Studie zu den Auswirkungen<br />

des Klimawandels auf die Weltbevölkerung<br />

und gleichzeitig deren Fazit. Eingeleitet<br />

wird die Publikation mit einem Zitat von<br />

Desmond Tutu, dem ehemaligen Erzbischof<br />

von Kapstadt und Friedensnobelpreisträger:<br />

„Es ist moralisch falsch, die Armen der Welt<br />

angesichts der Bedrohung durch den Klimawandel<br />

ihrem Schicksal zu überlassen,<br />

entweder unterzugehen oder mit ihren<br />

eigenen spärlichen Ressourcen zu schwimmen.<br />

Leider passiert zurzeit genau dies<br />

[...]. Wir treiben in eine Welt der »Anpassungs-Apartheid«.“<br />

Dabei ist der Klimawandel<br />

Industriemensch-gemacht, hat aber<br />

in den schwach industrialisierten Ländern<br />

des Südens gravierendere Folgen. Überschwemmungen<br />

oder Dürreperioden sind<br />

hier oft existenzbedrohend.<br />

Die Broschüre will den Menschen, die sich<br />

der globalen Gerechtigkeit zwischen Nord<br />

und Süd verpflichtet fühlen, den Aspekt der<br />

Klimagerechtigkeit näher bringen.<br />

Sie verdeutlicht die Auswirkungen<br />

des Klimawandels<br />

in den armen Ländern, zeigt<br />

aber auch, wie das globale<br />

Gerechtigkeitsproblem angegan<br />

gen werden kann.<br />

Sie steht jedem als Download<br />

zur Verfügung unter:<br />

www.suedwind-institut.de/0dt<br />

_sw-start-fs.htm<br />

+GTST +++ Gute Trommel +++ Schlechte Trommel +++ GTST ++<br />

Jährliche Änderung der Waldbestände<br />

in absoluten Zahlen und in Prozent des Gesamtbestandes<br />

Durchschnitt 2000 bis 2005<br />

Waldverluste<br />

Waldzuwächse<br />

Ostasien<br />

3840 (1,65 %)<br />

Asien insgesamt<br />

1003 (0,18 %)<br />

Europa<br />

661 (0,07 %)<br />

Karibik 54 (0,92 %)<br />

West- + Zentralasien 14 (0,03 %)<br />

101 (0,01 %) Nordamerika<br />

285 (1,23 %) Zentralamerika<br />

356 (0,17 %) Ozeanien<br />

2851 (0,98 %) Süd- + Südostasien<br />

4040 (0,62 %)<br />

Afrika<br />

4251 (0,5 %)<br />

Südamerika<br />

4000 3000 2000 1000 0 in Tsd. Hektar<br />

0 1000 2000 3000 4000<br />

www.forestfinance.de FF 7<br />

Die Armen tragen<br />

der Reichen Last?<br />

Auswirkungen des Klimawandels<br />

auf die Entwicklungsländer<br />

Irene Knoke


Wussten Sie, dass alle Weltreligionen asiatische Wurzeln haben? Der Hinduismus, eine der ältesten Religionen der Welt, entwickelte sich in Indien. Die Richter und die Erzväter,<br />

die als früheste Überlieferungen der jüdischen Geschichte gelten, hatten ihren Ursprung in Mesopotamien, wo die Vorfahren der Hebräer als Nomadenvolk lebten. Jesus wurde<br />

in Asien geboren und Jerusalem ist bis heute die heilige Stadt der Juden, Christen und Moslems. Auch wenn wir also mit Asien eher Hinduismus und Buddhismus verbinden –<br />

dieser Kontinent ist die Wiege aller fünf großen Weltreligionen.<br />

8 FF www.forestfinance.de


Foto: sxc.hu_Marcus Dukes<br />

Asien – mehr als<br />

Bambus, Buddha und Wirtschaftsboom<br />

Asien ist der größte Kontinent unserer Erde. Hier leben sechzig Prozent der gesamten Weltbevölkerung.<br />

In Asien liegt der größte See der Welt, das Kaspische Meer, und der höchste Berg, der Mount<br />

Everest. Was noch? Genau – die Chinesische Mauer, das Bauwerk, das man sogar aus dem Weltall<br />

sehen kann. Aber was wissen wir in Europa über die Menschen dieses Super-Kontinents? Ihre Kultur<br />

scheint uns wie ihre gesamte Umwelt oft merkwürdig fremd. Und dabei ist unsere Kultur von Asien<br />

abhängig – von seinem Erdöl und Erdgas, Reis, Baumwolle, Tee und seinen Wäldern.<br />

Renminbi – ein Wort stiftet Verwirrung. Zumindest<br />

in unserer Redaktion und deren<br />

Umfeld. Im Büro, Freundeskreis und Familie,<br />

zugegeben allesamt keine bekennenden<br />

Financial-Times-Leser, ist das Wort fast unbekannt.<br />

Dabei ist es die Bezeichnung für<br />

die wohl stärkste Währung zurzeit, die chinesische.<br />

Selbst die Asienkrise überstand der<br />

Renminbi ohne Abwertung. Das Wort geht<br />

zurück auf „renmin“ – das heißt Volk –<br />

und „bi“, Geld. Renminbi heißt also Volksgeld.<br />

Und obwohl sich das Wort so volksnah<br />

gibt, sagen die Chinesen „Gib mir mal einen<br />

Yuan“, wenn sie „einen Renminbi“ meinen.<br />

Yuan ist eine Währungseinheit des Renminbi,<br />

wie bei uns Euro und Cent.<br />

Diese chinesischen Schriftzeichen<br />

⼈⺠幣 und ⼈⺠币 stehen für Renminbi<br />

und sind den Menschen Asiens vertraut,<br />

ebenso wie allen anderen Erdenbewohnern,<br />

die sich mit Globalisierung und Weltwirtschaft<br />

beschäftigen.<br />

Der Renminbi ist die Währung, die dem<br />

Dollar verbunden ist und diesen in der Krise<br />

stützt. Mit Renminbi konnte China 2009<br />

über zwei Billionen US-Dollar an Devisenreserven<br />

– sprich US-Staatsanleihen – kaufen,<br />

eine Ablösung des US-Dollars als Leitwährung<br />

fordern und dem IWF Kredite anbieten.<br />

Damit verhindert China einen Totalabsturz<br />

des Dollars und befeuert ein<br />

500 Milliarden Dollar Konjunkturprogramm,<br />

das direkt auch den deutschen Export<br />

stärkt.<br />

Trotz dieser Stärke gibt sich der Renminbi<br />

gerne schwach. China will das so, denn die<br />

unterbewertete Währung sichert Exportvorteile.<br />

Für andere Länder in Asien bedeutet<br />

der künstlich schwach gehaltene<br />

Renminbi aber einen Nachteil auf dem<br />

hart umkämpften US-Markt. Sie können mit<br />

den günstigen Angeboten Chinas kaum<br />

mithalten.<br />

Dennoch ist die Bereitschaft in Asien das<br />

mächtige China unter Druck zu setzen gering.<br />

Denn viele Länder profitieren von Chinas Aufstieg,<br />

meint die Financial Times Deutschland:<br />

„Die Wirtschaft der Volksrepublik wächst<br />

schnell, auch für dieses Jahr werden fast zehn<br />

Prozent Plus erwartet. Dadurch ist eine neue,<br />

wichtige Nachfragequelle innerhalb der Region<br />

entstanden.“<br />

„Die Region“ – wie das klingt, wenn<br />

man von dem mächtigsten Kontinent der<br />

Erde spricht. So fand die Standard Chartered<br />

Bank in Singapur heraus, dass Thailand<br />

und Malaysia von Chinas Exporten in den<br />

Westen profitieren, während Südkorea und<br />

Taiwan, aber auch Indonesien und Vietnam<br />

deutlich weniger bis gar keine Auswirkungen<br />

der chinesischen Exportstärke spüren.<br />

All diese Länder machen zusammen eine Region<br />

von drei Mal Europa aus.<br />

Asien – der grüne Kontinent?<br />

Auf der Satellitenaufnahme der NASA<br />

sieht man viel Grün. In der Tat viele Wälder<br />

– Regenwald, borealer Nadelwald, Urwälder.<br />

Aber wenn man genau hinsieht auch immer<br />

mehr Plantagenwald. Wälder, die für Palmöl<br />

und Zellstoff und Papier wachsen, aber<br />

nicht alt werden.<br />

Die Abholzung der Wälder Asiens für<br />

Papier und Palmöl ist eine der dramatischsten<br />

Geschehnisse unserer Zeit. Sie verändert<br />

die Welt. Nicht zum Besseren, nur<br />

furchterregend konsequent. (Mehr dazu<br />

finden Sie auf den Seiten 12 – 13.)<br />

www.forestfinance.de FF9<br />

Foto: NASA, Satellitenbild<br />

Titel


Titel<br />

Umweltschützer aber auch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Environment<br />

Programme, UNEP) warnen: Wenn der illegale Holzeinschlag nicht gestoppt wird, werden bald die<br />

letzten Wald-Menschen verschwunden sein. Foto: TMAX – Fotolia.com<br />

Blutige Bande und Rosenholz<br />

Reporter des Magazins Geo haben sich in<br />

den Dschungel Madagaskars gewagt.<br />

Zusammen mit dem Umweltschützer und<br />

EIA-Chef (Environmental Investigation Agency),<br />

Alexander von Bismarck, ermittelten sie<br />

verdeckt gegen die dort operierende Holzmafia<br />

und stellten schockiert fest, dass<br />

selbst Nationalparks geplündert werden:<br />

„Auf Madagaskar wird so viel Holz gefällt<br />

wie nie zuvor. Oft wird es als Sturmbruchholz<br />

oder alter Lagerbestand deklariert, für<br />

deren Verkauf es begrenzte Ausnahmegenehmigungen<br />

gibt. … Inzwischen laufen<br />

Bestellungen für bedrohte Hölzer sogar im<br />

Lokalradio: Zwischen zwei Musiktiteln verkündet<br />

der Moderator, wer wie viel Rosenholz<br />

oder Ebenholz benötigt und wo es<br />

übergeben werden soll.“ Beide Hölzer gelten<br />

als bestandsgefährdet.<br />

Die Bilder in der Geo berühren – wenn<br />

ein Waldarbeiter mit der Axt auf einen Rosenholzstamm<br />

einschlägt und das Kernholz<br />

dunkelrot wie Blut auf die Erde spritzt,<br />

und der abgeschlagene Baum beim Umfallen<br />

andere mit sich ins Verderben zieht.<br />

Das lässt nicht kalt. Und doch – wir sind es,<br />

die die Wälder Madagaskars bluten lassen.<br />

„Allein Deutschland importiert jährlich<br />

sogenanntes Raubholz aus den Tropen im<br />

Wert von einer Milliarde Euro.“, fanden die<br />

Geo-Reporter heraus. In Europa stammen<br />

Schätzungen der EU-Kommission zufolge 20<br />

Prozent des importierten Holzes aus illegalen<br />

Quellen. In den USA sind es schätzungsweise<br />

zehn Prozent.<br />

Der WWF fand in einer Studie zu illegalen<br />

Holzimporten* heraus: „Der Anteil des<br />

illegalen Holzeinschlags an der globalen<br />

Holzproduktion wird auf 20 bis 40 Prozent<br />

geschätzt, der wirtschaftliche Schaden<br />

durch entgangene Einnahmen für Staat,<br />

Industrie und Waldbesitzer auf 15 Milliarden<br />

US-Dollar pro Jahr. Illegaler Holzeinschlag<br />

drückt durch seine Billigangebote (ermöglicht<br />

zum Beispiel durch nicht gezahlte<br />

Steuern und verhinderte Abgaben, indem<br />

die Hölzer als minderwertig deklariert werden)<br />

den Holzpreis weltweit um schätzungsweise<br />

sieben bis 16 Prozent.“<br />

Transsibirische Tragik<br />

Die bei weitem größte illegale Holzmenge,<br />

die nach Deutschland und in die EU gelangt,<br />

stammt aus Russland. China spielt dabei<br />

eine immer größere Rolle – als Transitland.<br />

Der WWF hat 2008 die Holzimporte analysiert.<br />

Die Studie* bezog alle Produkte mit ein,<br />

zu deren Herstellung der Rohstoff Holz verwendet<br />

wurde. Als Basis dienten die Außenhandelsdaten<br />

der Europäischen Union vom<br />

Jahr 2006, zurückgerechnet auf die Menge<br />

an Rohholz, die zur Herstellung der importierten<br />

Produkte benötigt wurde (Rohholzäquivalent).<br />

Danach haben sich die<br />

Exporte von Holz- und Papierprodukten<br />

aus der Volksrepublik zwischen 2003 und<br />

2006 fast verdreifacht, sowohl nach<br />

Deutschland als auch in die gesamte EU. Den<br />

Großteil des Holzes, aus dem diese Produkte<br />

hergestellt wurden, importiert China<br />

aus sogenannten Hoch-Risiko-Regionen<br />

wie dem fernen Osten Russlands, Südostasien<br />

und Afrika. „Es wurde mit überdurchschnittlich<br />

hoher Wahrscheinlichkeit illegal<br />

gefällt“, ist der WWF überzeugt.<br />

Der illegale Holzeinschlag geht mit Waldbränden<br />

einher, der Ausweitung der Ölpalmplantagen<br />

sowie Plantagen für die<br />

Zellstoff- und Papierindustrie. Aber damit<br />

hört das Elend nicht auf – die Holzfäller und<br />

nachrückenden Siedler wildern und töten<br />

Tiere, um ihren Hunger zu stillen. Für die seltenen<br />

Wildtiere wie Sumatra-Tiger, Elefanten<br />

und Orang-Utan bleibt immer weniger<br />

Raum zum Leben. „In den letzten Jahren<br />

drangen Holzfirmen vermehrt in die letzten<br />

Rückzugsgebiete der Orang-Utans, die<br />

Nationalparks ein“, berichtet der WWF und<br />

bezieht sich auf die UNEP (United Nations<br />

Environment Programme), wenn er behauptet,<br />

dass in den meisten indonesi-<br />

„So operiert die Holzmafia”<br />

heißt die Titelgeschichte in der GEO im April <strong>2010</strong>.<br />

In beeindruckenden Bildern und einer ergreifenden<br />

Reportage erzählen die Reporter die tragische<br />

Geschich te der Wälder Madagaskars.<br />

10 FF www.forestfinance.de


Illegale Holzimporte aus Südostasien und China<br />

m 3 (RWE)<br />

4 500000<br />

4 000 000<br />

3 500 000<br />

3 000 000<br />

2 500 000<br />

2 000 000<br />

1 500 000<br />

1 000 000<br />

500 000<br />

0<br />

Indonesien<br />

China Malaysia Vietnam Thailand übriges<br />

Südostasien<br />

Wenn asiatische Länder Holz nach Europa liefern, stammt es zu fast 90 Prozent aus illegalen Quellen. Auf dieser<br />

Grafik können Sie sehen, woher genau. Grafik: <strong>ForestFinest</strong>, Quelle: WWF 2008<br />

schen Nationalparks illegal eingeschlagen<br />

wird. Satellitenbilder zeigten 2006 zweifelsfrei,<br />

dass wichtige Orang-Utan-Schutz -<br />

gebiete entwaldet wurden. Korruption und<br />

den Einsatz bewaffneter Milizen durch die<br />

Holzfirmen scheinen an der Tagesordnung<br />

zu sein. Wenn sich das nicht ändert, werden<br />

nach Einschätzung der UNEP im nächsten<br />

Jahrzehnt die meisten indonesischen Nationalparks<br />

schwer geschädigt, da sich hierdie<br />

letzen verbliebenen Reserven an wertvollen<br />

Tropenhölzern befinden. (Mehr zu Indonesien<br />

und seinem Raubbau können Sie<br />

auf den Seiten 26 – 27 lesen.) Sumatra- und<br />

Borneo-Orang-Utan könnten dann für immer<br />

von dieser Welt verschwinden.<br />

Die Rolle Chinas<br />

China hat in den letzten Jahren eine führende<br />

Rolle im globalen Holzhandel eingenommen<br />

und ist weltweit das größte Importland<br />

für Holzprodukte. Der WWF<br />

schätzt, dass etwa die Hälfte der chinesischen<br />

Holzimporte aus illegalem Holzeinschlag<br />

stammt. Die Umweltschützer fanden<br />

heraus, dass China 2006 der weltführende<br />

Importeur von illegalem Holz war, und<br />

gleichzeitig einer der größten Exporteure<br />

von illegalem Holz. Denn China ist der<br />

größte Holzverarbeiter weltweit, der mit<br />

Möbeln, Sperrholz, Parkett und anderen<br />

fertig verarbeiteten Holzprodukten die<br />

Nachfrage in den westlichen Industrienationen<br />

deckt.<br />

Das Land mit der Volkswährung Renminbi<br />

hat seine Lieferungen von Tropenholzprodukten<br />

in die USA und in die EU in<br />

den letzten zehn Jahren um fast 1000 Prozent<br />

– nein, da ist keine Null zu viel – gesteigert.<br />

Wo diese Hölzer einst wuchsen, ist<br />

China egal, solange der Einschlag nicht<br />

den eigenen Volkswald schröpft. Für den gelten<br />

Einschlagverbote in mehr als 17 Provinzen.<br />

Und da wären wir wieder beim Renminbi<br />

– denn wäre dieser und vor allem das,<br />

was ihn so stark macht, bei uns nicht so<br />

furchterregend unbekannt, würden wir<br />

alle vielleicht mehr darauf achten, was wir<br />

von wem kaufen.<br />

* Die WWF-Studie zu Holzeinschlägen und -importen<br />

können Sie herunterladen unter:<br />

www.wwf.de/themen/waelder/illegaler-holz<br />

einschlag/<br />

Gesetze, die die<br />

Welt verändern –<br />

könnten<br />

In der EU – CITES<br />

Das CITES-Abkommen beschränkt den<br />

zwischenstaatlichen Handel mit Tieren<br />

und Pflanzen. 175 Staaten haben dieses<br />

Abkommen unterzeichnet, sich aber<br />

leider nur auf wenige Baumarten<br />

einigen können, die geschützt werden<br />

sollen. Somit sind lediglich 0,5 Prozent<br />

des weltweiten Holzmarktes von den<br />

CITES-Beschränkungen betroffen. Die<br />

meisten, obwohl stark gefährdet – wie<br />

zum Beispiel Rosenholz – werden<br />

davon nicht geschützt.<br />

Ein Problem, das CITES leider ebenfalls<br />

nicht löst, ist das sogenannte Waschen.<br />

Nach internationalem Recht<br />

wird der Handel mit illegal gefälltem<br />

Holz legal, wenn das Holz sein Ursprungsland<br />

verlassen hat. Holz aus<br />

Madagaskar wird also wenn es über<br />

China nach Deutschland kommt automatisch<br />

zur legalen Ware.<br />

In der USA – Lacey Act<br />

Das US-amerikanische Bundesgesetz<br />

ist seit 2008 in Kraft. Ein Zusatz darin<br />

verbietet in den USA den „Import,<br />

Export, Kauf, Verkauf, Erwerb und<br />

Zukauf“ von Holz oder Holzprodukten,<br />

inklusive Papier, wenn das Holz illegal<br />

geschlagen wurde. Somit macht sich –<br />

und das ist das einzigartige an diesem<br />

Gesetz – auch der Käufer schuldig,<br />

wenn er ein Produkt kauft, von dem er<br />

weiß, dass es aus dubiosen Quellen<br />

stammt. Ihm drohen bis zu fünf Jahre<br />

Gefängnisstrafe. Die U.S. Animal and<br />

Plant Health Inspection Agency (APHIS)<br />

wacht über die Einhaltung dieses Gesetzes,<br />

hinter dem sogar Holzfirmen,<br />

Sägewerke und Industriekonzerne stehen.<br />

Denn sie haben erkannt, dass illegal<br />

geschlagenes Holz auf dem Markt<br />

günstiger angeboten wird und somit<br />

den Preis für legales Holz verdirbt.<br />

www.forestfinance.de FF11<br />

Titel


Das große P – Wälder sterben für Papier und<br />

Wie hier in Sumatra werden täglich Wälder gerodet und zerstört, um Platz für Plantagen zu machen – für schnell wachsende Baumarten, die zu Zellstoff und Papier verarbeitet werden,<br />

„Kitkat: Süßes mit bitterem Beigeschmack“<br />

schreibt Greenpeace in einer Presseerklä -<br />

rung und enthüllt, wie Nestlé zum Aussterben<br />

der Orang-Utans beiträgt, weil<br />

Nestlé Verträge mit Lieferanten abschließt,<br />

die den Urwald zerstören.<br />

Palmöl – schmierige Geschäfte<br />

Im Bericht von Greenpeace steht, dass Nestlé<br />

Rohstoffe vom indonesischen Hersteller<br />

Sinar Mas kauft: „Dieser Lieferant verletzt internationale<br />

Standards und indonesisches<br />

Recht, ist an Landkonflikten beteiligt, rodet<br />

wertvolle Regenwälder in Orang-Utan-Ge -<br />

bieten und hat massive Expansionspläne.<br />

Auf den gerodeten Urwaldflächen werden<br />

Ölpalmplantagen in Monokulturen angelegt.<br />

Allein Nestlé, der größte Nahrungsmittel-<br />

und Getränkehersteller der Welt,<br />

hat seinen Bedarf an Palmöl in den letzten<br />

drei Jahren auf 320000 Tonnen verdoppelt.“<br />

Greenpeace fordert Nestlé auf, seine Verträge<br />

mit Sinar Mas zu kündigen und legt<br />

Beweise vor, dass Sinar Mas trotz gegenteiliger<br />

Behauptungen weiterhin Urwald rodet.<br />

„Als Reaktion auf die Urwaldzerstörung<br />

und die illegalen Machenschaften von Sinar<br />

Mas haben die Firmen Unilever und Kraft<br />

bereits ihre Verträge mit der Firmengruppe<br />

gekündigt.“, schreibt Greenpeace.<br />

Robin Wood wiederum schreibt in seinem<br />

Magazin Nr. 104/1.<strong>2010</strong> „Schmierige<br />

Profite bei Unilever“: „Der Konzern, der so bekannte<br />

Markenprodukte wie Langnese,<br />

Knorr und Rama herstellt, inszeniert sich als<br />

verantwortungsvolles Mitglied unserer Gesellschaft.<br />

… Die Unilever-Manager reagierten<br />

dementsprechend verschnupft, als<br />

sie … ungebetenen Besuch von Robin Wood<br />

bekamen.“ Die Umweltschützer protestierten<br />

gegen den Palmöl-Einkauf des Konzerns.<br />

„Ein wichtiger Palmöl-Lieferant für<br />

Unilever ist Wilmar International“, behauptet<br />

Robin Wood. Und weiter: „Wilmar<br />

ist verstrickt in zahlreiche Landkonflikte<br />

mit der lokalen Bevölkerung, bereits beim<br />

Brandroden erwischt worden und verfolgt<br />

für neue Plantagenflächen in Indonesien einen<br />

aggressiven Expansionskurs.“<br />

Diese Anschuldigungen sind, wenn sie<br />

stimmen, eine Katastrophe – im wahrsten<br />

Sinne des Wortes eine Klimakatastrophe.<br />

Denn Unilever ist weltweit der größte Verbraucher<br />

von Palmöl.<br />

Auf dem anderen Blatt<br />

Im selben Heft nimmt Robin Wood Papier<br />

unter die Lupe. Kaum ein Blatt davon<br />

stammt aus deutschen Wäldern. „Über<br />

neunzig Prozent der Primärfasern in unserem<br />

Papier sind importiert, entweder als<br />

Zellstoff, um dann hier zu Papier weiter verarbeitet<br />

zu werden, oder bereits als fertiges<br />

Papier. Der Rohstoff stammt aus Wäldern<br />

beinahe der ganzen Welt. Seine Gewinnung<br />

ist oft genug mit Missachtung von<br />

Menschenrechten, Waldzerstörung und<br />

Verlust an natürlicher Vielfalt verbunden.“,<br />

schreibt Robin Wood. Auch wenn das Papier<br />

wie in Deutschland zu knapp 50 Prozent aus<br />

Skandinavien stammt, kann das das Gewissen<br />

nur wenig beruhigen. Denn auch<br />

hier wird dafür Natur geopfert. Stammt das<br />

Papier aber aus Asien, müsste es eigentlich<br />

verboten werden. So wurde Indonesien<br />

innerhalb weniger Jahre zu einem der größten<br />

Zellstoffproduzenten der Welt. Auf<br />

Kosten der Umwelt. „Insbesondere auf<br />

Sumatra schlagen die Papierkonzerne, allen<br />

voran die beiden größten Produzenten APP<br />

und APRIL, Hunderttausende von Hektar Regenwald<br />

kahl und wandeln sie in industrielle<br />

Plantagen um.“, schreibt Robin Wood.<br />

12 FF www.forestfinance.de


Palmöl<br />

und für Ölpalmen. Foto: Reneé Miller<br />

In beiden Fällen – Palmöl und Papier –<br />

kann die Umsicht der Verbraucher helfen. So<br />

findet sich in Bio-Produkten in der Regel<br />

nachhaltig erzeugtes Palmöl, und in Altpapier<br />

wenigstens kein Zellstoff, der aus frisch<br />

geschlagenem Holz hergestellt wurde.<br />

Links zu mehr Informationen:<br />

Greenpeace zu Papier<br />

www.greenpeace.de/themen/waelder/papier/<br />

Greenpeace zu Palmöl<br />

www.greenpeace.de/themen/waelder/urwaelder_suedostasiens/artikel/cooking_the_<br />

climate_greenpeace_studie_ueber_die_<br />

palmoelindustrie/<br />

Robin Wood zu Papier:<br />

www.paperwatch.info<br />

Robin Wood zu Palmöl:<br />

www.robinwood.de/Palmoel.64.0.html<br />

WWF zu Papier<br />

www.wwf.de/themen/waelder/papier/<br />

WWF zu Palmöl<br />

www.wwf.de/themen/landwirtschaft/agrarrohstoffe-und-weltmaerkte/palmoel/<br />

Die große Hoffnung –<br />

Umdenken für die<br />

Umwelt<br />

In Singapur werden grüne Wolkenkratzer<br />

geplant, in China Ökosiedlungen, in Vietnam<br />

ausländische Firmen eingeladen, Wälder<br />

zu pflanzen – findet in den Reichen des<br />

fernen Ostens ein Umdenken statt? Ökologie<br />

statt Ökonomie?<br />

Pessimisten meinen nein. So schreibt Die-<br />

Welt-Journalistin Sophie Mühlmann, die<br />

in Singapur lebt: „… der grüne Gedanke<br />

ist weit davon entfernt, in den Köpfen und<br />

Taten der Menschen verwurzelt zu sein. Die<br />

wenigsten Asiaten zerbrechen sich den<br />

Kopf über Treibhausgase, Mülltrennung<br />

oder auch nur Unrat in den Straßenecken.<br />

Öko ist kein Qualitätssiegel, weder schick<br />

noch politisch korrekt.“<br />

Optimisten wiederum meinen – Asien<br />

wird ökologischer werden, weil es muss. Hier<br />

liegen die größten Städte der Welt und die<br />

Hälfte der ländlichen Bevölkerung wird bis<br />

2030 in Städte ziehen. So schätzt die Weltbank<br />

allein für China, dass bis 2015<br />

ungefähr die Hälfte aller Neubauten der<br />

Welt in China gebaut werden. Würde das in<br />

der traditionellen Ziegelbauweise geschehen,<br />

würden sämtliche chinesischen Vorräte<br />

an Kohle und Lehm dafür aufgebraucht.<br />

Deswegen haben Politiker in Peking die<br />

Kehrtwende beschlossen: Sie haben neue<br />

Vorschriften zur Gebäudeeffizienz erlassen<br />

und treiben Öko-Stadt-Projekte voran.<br />

Wie die aussehen, können Sie in dem sehr<br />

empfehlenswerten Buch vom Knesebeck<br />

Verlag „World Changing. Das Handbuch der Ideen<br />

für eine bessere Welt” sehen und darüber hinaus<br />

viel Interessantes erfahren. ISBN 978-3-<br />

89660-599-3, € 39,95<br />

Ein Panda sieht grün<br />

Die p0ssierlichen Bären leben nur dort, wo Bambus<br />

wächst. Doch die Heimat der Pandas, die<br />

Bergwälder Chinas und Burmas, wurden größtenteils<br />

abgeholzt und in Felder umgewandelt. Nur<br />

noch etwa 1600 Tiere leben in letzten, kleinen<br />

Waldinseln inmitten von Äckern, Straßen und<br />

Siedlungen.<br />

Die chinesische Regierung hat der Abholzung<br />

der Bambuswälder 1998 ein Ende gesetzt. Damit<br />

steigen die Chancen, die seltenen Bären doch<br />

noch vor dem Aussterben zu bewahren. Allerdings<br />

sind die verbliebenen Gebiete bereits sehr<br />

fragmentiert.<br />

Allein in der dicht besiedelten Provinz Sichuan<br />

wurde in den 1970er und 1980er Jahren die Hälfte<br />

des Lebensraumes des Pandas zerstört. Die letzten<br />

Rückzugsgebiete des Großbären sollen jetzt<br />

durch die Schaffung grüner Korridore verbunden<br />

werden. Das ist besonders wichtig, damit die Pandas<br />

wieder zu ihren Futterquellen wandern können<br />

und der genetische Austausch zwischen den<br />

verschiedenen Populationen möglich ist.<br />

Mehr als 25 Jahre WWF-Einsatz in China haben<br />

mitgeholfen, die wichtigsten Voraussetzungen<br />

für das langfristige Überleben der Pandas in freier<br />

Wildbahn zu schaffen. Der WWF, als erste internationale<br />

Umweltschutzorganisation in China,<br />

arbeitet mit der lokalen Regierung und der Verwaltung<br />

der Naturschutzgebiete zusammen. Die<br />

Umweltstiftung hilft nicht nur beim Park-Management<br />

und der Organisation von Anti-Wilderer-<br />

Patrouillen, sondern unterstützt die lokale Bevölkerung<br />

in der Erschließung alternativer Einkommensquellen.<br />

Foto: Anatoly Kolodey – Fotolia.com<br />

www.forestfinance.de FF13


Titel<br />

Good morning, Vietnaaaaaaaaam!<br />

Diesen Satz brüllte der Radiomoderator Adrian Cronauer jeden Morgen ins Mikro. Er sollte die amerikanischen<br />

Truppen während des Vietnamkriegs (1965 bis 1975) bei Laune halten und das tat er mit viel Witz<br />

und Rock ’n’ Roll. Er machte seine Sache so gut, dass seine Geschichte 1987 verfilmt wurde. Das alles ist<br />

lange her. Vietnam lebt heute in Frieden und leitet gerade seine sozialistische Planwirtschaft in eine<br />

Marktwirtschaft über. Mit bemerkenswertem Erfolg und hohen Wachstumsraten. ForestFinance-Mitarbeiter<br />

Alexander Watson schildert seine Eindrücke von dem dank Krieg und Hollywood weltberühmten Land.<br />

Nun sitze ich im Flugzeug nach Vietnam und habe von dem Land,<br />

das ich besuche noch gar keine Vorstellung. Dem Reiseführer entnehme<br />

ich: Vietnam ist etwa so groß wie Deutschland. Auch die Einwohnerzahl<br />

ist mit 85 Millionen Bürgern Deutschlands 81 Millionen<br />

sehr nah. Dann ist aber auch schon Schluss mit den Gemeinsamkeiten:<br />

Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (IWF 2008) liegt in<br />

Deutschland bei 44660 US-Dollar, das vietnamesische gerade<br />

einmal bei 1040 US-Dollar. Durchschnittlich stehen demnach jedem<br />

Vietnamesen pro Monat 87 US-Dollar zur Verfügung.<br />

Während des Anflugs auf Hanoi, die altehrwürdige Hauptstadt<br />

Vietnams, erhasche ich einen Blick auf Berge in der Ferne bevor<br />

das grelle Sonnenlicht verschwindet und von dicken Wolken<br />

geschluckt wird. Einige hundert Meter über der Erde durchbrechen<br />

wir die Wolken und befinden uns im Morgendunst. Mein erster Tag<br />

in Vietnam.<br />

Das Flughafentaxi bringt mich in die Innenstadt von Hanoi. Tausende<br />

Mopeds und Fahrräder verstopfen die Straßen. Ein geordnetes<br />

Verkehrssystem scheint nicht zu existieren. Statt Regeln gibt es Motorroller-Hupen.<br />

Das Auto, in dem ich unterwegs bin, scheint fast<br />

das einzige seiner Art im hier üblichen Zweiradverkehr zu sein. Es<br />

ist für Vietnamesen ein echtes Luxusobjekt, hat doch die Regierung<br />

um Verkehr und Abgase zu bändigen, eine erhebliche Steuer auf<br />

Autoimporte verhängt.<br />

ForestFinance und der vietnamesische Klimawandel<br />

Nach einer kurzen Pause in Hanoi geht es weiter in die Provinz Kon<br />

Tum, die im Süd-Westen Vietnams liegt. Hier befinden sich die<br />

Flächen, die ForestFinance aufforsten wird. Das Besondere an<br />

den geplanten Forsten: Die zukünftigen Mischwälder dienen<br />

nicht der Holzerzeugung für Investoren, sondern vor allem der Bindung<br />

von Kohlenstoff. CO 2 OL wird die CO 2 -Zertifikate aus diesen<br />

Projekten verkaufen.<br />

Die ForestFinance-Wälder in Vietnam sind prädestiniert, Naturschutzgebiete<br />

für Tiere und Pflanzen zu werden. Es handelt sich<br />

häufig um Flächen, die während des Vietnamkriegs durch das Herbizid<br />

Agent Orange entlaubt und anschließend entwaldet wurden.<br />

Bis heute konnte sich der Wald davon nicht selbstständig erholen.<br />

Wir wandern zwei Stunden lang durch Reisfelder bevor wir zu<br />

der Fläche gelangen, die wir aufforsten wollen. Auch dieses Gebiet<br />

wurde vor langer Zeit entwaldet. Es handelt sich um ein ausgedehntes<br />

Tal, in dem sich das Wasser der umliegenden Berge sammelt<br />

und die Pflanzen auch während der Trockenzeit mit Wasser<br />

versorgt.<br />

Feldarbeiter des staatlichen Forstbetriebes Kon Tum haben mit<br />

der Arbeit begonnen und mit der Machete Schneisen in die Vegetation<br />

geschnitten. Vorhandene Bäumchen bleiben dabei bestehen,<br />

um die Artenvielfalt in der Mischaufforstung weiter zu erhöhen.<br />

Mit einer Hacke legen die Arbeiter nun Pflanzlöcher an und verpflanzen<br />

sorgfältig die Setzlinge. Damit die Wurzeln gut anwachsen<br />

drücken sie die Erde um die kleinen Bäumchen fest zusammen.<br />

Ich bin als Förster fachlich sehr zufrieden: Die zertifizierten<br />

Setzlinge sind allesamt qualitativ hochwertig und die Arbeit geht<br />

gut voran. Die Leute verstehen ihr Handwerk.<br />

Ein Blick in die Zukunft<br />

Im tropischen Klima Vietnams wachsen die Pflanzen sehr rasch.<br />

Schon in fünf Jahren werden die jetzt noch 30 Zentimeter messenden<br />

Setzlinge eine Größe von bis zu fünf Metern erreichen.<br />

In 50 Jahren werden je Hektar voraussichtlich 500 Tonnen des<br />

klimaschädlichen CO 2 in dem Holz der Bäume gebunden sein. Auf<br />

einer Aufforstungsfläche von 3000 Hektar entspricht das einer CO 2 -<br />

Reduktion von insgesamt 1,5 Millionen Tonnen. Damit werden die<br />

lebenslangen CO 2 -Emissionen von über 1700 deutschen Durchschnittsbürgern<br />

auf diesen Aufforstungsflächen gebunden. Und<br />

plötzlich ist Vietnam doch nicht mehr so weit weg.<br />

Alexander Watson arbeitet seit seinem Studium<br />

der Forstwissenschaften an der TU Dresden bei<br />

ForestFinance. Seine Aufgaben umfassen klassische<br />

forstwirtschaftliche Tätigkeiten, aber auch die Entwicklung<br />

neuer Produkte und Projekte.<br />

14 FF www.forestfinance.de


Vietnams Regierung versucht die Umweltbelastung, wie sie unter anderem durch den Verkehr entsteht, durch Gesetze und Wiederaufforstung zu reduzieren. Sie holt ausländische<br />

Organisationen ins Land, die ihr dabei helfen sollen. So auch die GTZ (Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit), die die Zusammenarbeit mit<br />

ForestFinance in die Wege leitete. Seit 2009 werden nun im Süd-Westen des Landes Bäume gepflanzt. Innerhalb der nächsten 50 Jahre werden auf diesen Flächen über<br />

1,5 Mio. Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases CO 2 gebunden. Fotos: Harry Assenmacher, Alexander Watson<br />

www.forestfinance.de FF15


Titel<br />

Ein deutsch-vietnamesisches Waldmärchen<br />

Als erstes deutsches Forstunternehmen hat Forest Finance mit dem vietnamesischen Staat ein Kooperationsabkommen<br />

zur Aufforstung von ökologischen Mischwäldern geschlossen. Dank der Begleitung durch die Deutsche<br />

Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) startet damit ein bisher einmaliges Projekt zur CO2-Bindung zwischen einem privaten deutschen Unternehmen und einem asiatischen Staat.<br />

Ein wichtiger Tag im Herbst 2009: Der vietnamesische Forstminister Nguyen Ngoc<br />

Binh (rechts im Bild) pflanzt mit Harry Assenmacher, Geschäftsführer ForestFinance<br />

(2.v.r.) und örtlichen Forstangestellten die ersten Bäume in Kon Tum.<br />

Foto: A. Watson<br />

Das Abkommen sieht die Wiederaufforstung von über 1500 Hektar<br />

Waldfläche in der Provinz Kon Tum vor und soll in den nächsten<br />

Jahren auf 12000 Hektar ausgedehnt werden. Das Aufforstungsprojekt<br />

gilt als international vorbildlich und wird sowohl<br />

vom vietnamesischen Land- und Forstministerium als auch durch<br />

das Büro des vietnamesischen Ministerpräsidenten gefördert.<br />

ForestFinance Geschäftsführer Harry Assenmacher ist stolz auf<br />

das neue Projekt: „Wir freuen uns sehr, dass der internationale<br />

Handel mit seriös erzeugten CO 2 -Zertifikaten solch ökologisch<br />

sinnvolle Projekte ermöglicht. Wir forsten artenreichen, tropischen<br />

Mischwald auf und schaffen parallel dauerhafte Arbeitsplätze in<br />

einer ländlichen Region Vietnams.“ Technischer Dienstleister für<br />

die operative Durchführung ist das örtliche staatliche Forstunternehmen<br />

SFE (State Forestry Enterprise).<br />

Wiederaufforstung als Win-Win-Situation<br />

Die ForestFinance Gruppe pachtet den neu geschaffenen Mischwald<br />

nun für 50 Jahre und kann hieraus CO 2 -Zertifikate erzeugen<br />

und vermarkten. Im Gegenzug übernimmt das Unternehmen die<br />

Aufforstungskosten. Der vietnamesische Staat garantiert nach<br />

Rücknahme der Fläche ab dem 51. Jahr, dass der Wald dauerhaft<br />

als reine Naturschutzfläche und Kohlenstoffsenke nach internationalen<br />

Standards erhalten bleibt.<br />

„Es ist ein großer Durchbruch, dass hier erstmalig durch eine<br />

Partnerschaft eines deutschen Forstunternehmens und Vietnam<br />

in ländlichen Gebieten wie Kon Tum eine nachhaltige Wiederaufforstung<br />

stattfindet”, so Dr. Laszlo Pancel, Leiter des Deutsch-Vietnamesischen<br />

Forstprogramms der GTZ bis September 2009, der<br />

maßgeblich am Zustandekommen der Kooperation beteiligt war.<br />

„Schließlich muss man bedenken, dass Vietnam erst 2007 in die<br />

WTO eingetreten ist und eine Zusammenarbeit mit ausländischen<br />

Firmen keineswegs einfach für vietnamesische Behörden<br />

ist – vor allem was sensible Bereiche wie Wald- und Landnutzung<br />

betrifft. Das besonders ökologische und nachhaltige Forstkonzept<br />

der ForestFinance war deshalb ein wichtiger Faktor beim<br />

Zustandekommen dieser Kooperation.”<br />

Harry Assenmacher sieht in dieser Vereinbarung ein sehr<br />

gutes Beispiel für die gelungene Projektbegleitung und Beratung<br />

der GTZ und Laszlo Pancel bestätigt: „Wir von der GTZ haben<br />

uns immer solche Kooperationen gewünscht und dieses Projekt<br />

deswegen auch besonders gern begleitet und beraten, zumal<br />

hier ein biodiverser Wald aus heimischen Arten entsteht und<br />

eben keine Monokultur zur Holz-, Kautschuk- oder Celluloseproduktion.”<br />

Sein Nachfolger, der neue Leiter des Deutsch-Vietnamesischen<br />

Forstprogramms, Dr. Jürgen Hess, wird ForestFinance<br />

weiter begleiten.<br />

Die ersten Bäume sind gepflanzt und die Planungen sowie<br />

weitere Flächenvorbereitungen laufen bereits. Die Nachfrage ist<br />

groß – die ersten Optionen auf Zertifikate wurden bereits unter<br />

dem ForestFinance Markenprodukt „CO 2 OL“ geordert. Harry<br />

Assen macher: „Wir streben an, die Forstflächen in Vietnam auf<br />

mehrere tausend, vielleicht sogar mehrere zehntausend Hektar<br />

auszudehnen. Auch für ökologisch und nachhaltig bewirtschaftete<br />

Investitionswälder, wie Energieforste, Forste zur Holzerzeugung<br />

oder zur Rückwandlung von Monokulturplantagen in<br />

Mischwälder.“<br />

Auf Einladung des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und des Ministry for Agriculture and Rural Development Vietnams hält Forest-<br />

Finance auf der Forstkonferenz am 7. September <strong>2010</strong> einen Vortrag über<br />

den freiwilligen CO 2 -Markt.<br />

16 FF www.forestfinance.de


Mr. Nguyên ˜ Ngoc .<br />

Bình<br />

Deputy Director General, Directorate of Forestry (MARD)<br />

Das ist die offizielle Schreibweise des Namens und Amtes des Mannes, der ForestFinance bei den<br />

Unternehmungen in Vietnam so aktiv unterstützt. Wir haben ihn gefragt, warum.<br />

Was tut Vietnam für seine Wälder?<br />

Die Regierung verfolgt mit einer nationalen Forststrategie eine Anlagepolitik<br />

zum Schutz und zur Entwicklung geschützter Wälder zur Sondernutzung;<br />

diese Anlagepolitik ist zuständig für die Vergabe von Land- sowie<br />

natürlichen und forstwirtschaftlich genutzten Waldflächen. Zu dieser<br />

Strategie gehört, dass Vietnam sich um Auslandsinvestitionen aus ODA-<br />

Darlehensprojekten bemüht (ODA steht für Official Development Assistance<br />

oder Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit, umfasst die Bereitstellung<br />

finanzieller, technischer und personeller Leistungen im Rahmen der öffentlichen<br />

Entwicklungszusammenarbeit; Anm. d. Red.), sowohl von multilateralen<br />

als auch bilateralen Organisationen und ichtregierungsorga nisationen<br />

wie auch Banken zur Kapazitätserweiterung in der Entwicklung, Umsetzung<br />

und Verbesserung. Die von Auslandsinvestitionen getragenen Projekte<br />

haben sehr zu Waldschutz und -entwicklung in Vietnam beigetragen.<br />

Um die nationale Forststrategie effektiv umzusetzen wurden verschiedene<br />

Maßnahmen ausgearbeitet und in Angriff genommen wie zum Beispiel:<br />

die Umsetzung einer Land- und Waldvergabe-Politik, der zufolge die Wälder<br />

tatsächlich ihren Besitzern gehören und die Schaffung von Anreizen<br />

für die Teilnahme derselben an Waldschutz- und Waldentwicklungsmaßnahmen.<br />

Was war die bisherige Rolle der GTZ (Deutsche Gesellschaft für Technische<br />

Zusammenarbeit) in Zusammenhang mit vietnamesischen Aufforstungsprojekten?<br />

Die GTZ hat über viele Jahre technische Unterstützung für den Waldschutz<br />

und die Waldentwicklung in Vietnam gewährt. Von der Beratung bei dem<br />

Großprojekt „Soziale Forstentwicklung in Da River (1993–2004)“ über<br />

die Aufforstungsprojekte der KfW in den nordöstlichen und Zentralre gionen<br />

bis hin zu technischen Hilfsprojekten in Verbindung mit der Bewirtschaftung<br />

des unteren Mekongs, Projekten zur nachhaltigen Forst bewirtschaftung<br />

und Forstprodukt-Marketing in Vietnam und die Bereitstellung<br />

von Beratern und Experten für andere Forstprojekte. Neben dem direkten<br />

Beitrag zur Verbesserung der Managementkapazitäten und der Lebensbedingungen<br />

der Menschen in den Projektregionen hat die GTZ auch technische<br />

Erfahrungen sowie Erfahrungen im Management zur Entwicklung<br />

der makroökonomischen Politik und technische Beratung auf dem Gebiet<br />

des Waldschutzes und der Waldentwicklung beigesteuert.<br />

Was ist das Besondere an dem Aufforstungsprojekt in Kooperation mit<br />

ForestFinance?<br />

Das Thema CO 2 -Zertifikate und Umweltdienstleistungen ist neu für Vietnam.<br />

Aber auch hier besteht große Sorge in Bezug auf den Klimawandel,<br />

die globale Erwärmung, den Anstieg des Meeresspiegels usw., da Vietnam<br />

als eines der am schlimmsten betroffenen Länder vorhergesagt<br />

wurde. Somit ist das Projekt in Kooperation mit ForestFinance ein erster<br />

Schritt die Aufforstungen in Vietnam finanziell zu ermöglichen. Das hilft,<br />

Emissionen zu reduzieren, Wasserressourcen zu erhalten, landwirtschaftliche<br />

Produktionen zu schützen und Arbeitsplätze für die Einwohner in den<br />

Projektregionen zu schaffen. Das Projekt wird dann für den Eintritt in den<br />

CO 2 -Zertifikate-Markt weiterentwickelt.<br />

Was erhoffen Sie sich für die Zukunft der vietnamesischen Wälder?<br />

In dem Jahrzehnt nach dem Abschluss der nationalen Forststrategie wird<br />

Vietnam seine Forstwirtschaft stabilisieren: Ziel ist eine maßgebliche und<br />

stabile Waldbedeckung. Wald schafft für Vietnam ökologische Mehrwerte<br />

und leistet einen Beitrag für die Region. Gleichzeitig hat er auf die Wirtschaft<br />

im Allgemeinen einen praktischen Effekt und verbessert die Lebensbedingungen<br />

der Menschen, die vom Wald abhängig sind und in den<br />

Pufferzonen leben, insbesondere in abgelegenen Regionen.<br />

Das Interview führte und übersetzte aus dem Englischen:<br />

Kristin Steffan, Online-Redakteurin bei Forest-<br />

Finance<br />

www.forestfinance.de FF17<br />

Titel


Titel<br />

Lesens- und Sehenwertes …<br />

… aus den Ländern des Lächelns, der Erleuchtung, des Big-Business und der unglaublichen Not. Es ist alles<br />

andere als leicht die „beste” Literatur oder „den” Film zu finden, der Asien gerecht wird. Die Facetten des<br />

Lebens sind ebenso überwältigend vielschichtig wie die riesigen Ausmaße des Kontinents. Wir bieten Ihnen<br />

entsprechend eine kleine, feine und sehr persönliche Auswahl.<br />

Buddha’s Lost Children<br />

Eine wahre Geschichte über Hin-<br />

gabe und Mitgefühl aus den Bergen<br />

Thailands und Myanmars<br />

Im Herzen des Goldenen Dreiecks zwischen<br />

Thailand und Myanmar, einer unzugänglichen,<br />

von Armut geprägten Bergregion, ist<br />

der buddhistische Mönch Phra Khru Bah<br />

eine Berühmtheit. Im „Tempel des Goldenen<br />

Pferdes“ nimmt der ehemalige Thai-Boxer<br />

verlassene Kinder auf, die von Rauschgifthändlern<br />

zum Drogenschmuggel miss -<br />

braucht wurden und die Verfolgung durch<br />

die Junta in Myanmar überlebt haben. Phra<br />

Khru Bahs einzige Waffen im Kampf gegen<br />

die Drogenmafia sind dabei sein Charisma,<br />

sein Glaube und der Kampfsport. Durch sein<br />

Mitgefühl, Meditation aber auch seine<br />

Martial-Arts-Übungen finden die Novizen<br />

im Alter von sieben bis sechzehn neuen Halt<br />

und werden zu selbstsicheren und tatkräftigen<br />

Menschen.<br />

In überwältigenden, zugleich einfühlsamen<br />

Bildern ist Buddha’s Lost Children das<br />

intime Porträt einer ungewöhnlichen Tempelgemeinschaft<br />

und eine Reise in eine<br />

verborgene Welt.<br />

Für diese mehrfach preisgekrönte Dokumentation<br />

lebte der Autor und Regisseur<br />

Mark Verkerk über ein Jahr lang in dieser von<br />

Elend und Gewalt geprägten Region.<br />

Sie können auf www.buddhaslostchildren.de<br />

erfahren, wo Sie den Film sehen können<br />

oder sich die DVD bestellen.<br />

Ostasiatische Kunst<br />

Ein Schatzhaus für die Kunst<br />

Chinas, Koreas und Japans<br />

Kunst aus China, Korea und Japan beherbergt<br />

das Museum für Ostasiatische Kunst<br />

in Köln. Es wurde 1913 als erstes Spezialmuseum<br />

seiner Art in Deutschland eröffnet.<br />

Grundstock der Bestände ist die Japan-<br />

Sammlung des Museumsgründers Adolf<br />

Fischer (1857 – 1914) und seiner Frau Frieda<br />

Bartdorff (1874 – 1945). Ihre Kollektion mit<br />

buddhistischer Malerei und Holzskulptur,<br />

japanischer Stellschirmmalerei, Farbholzschnitten<br />

und Lackkunst gilt als eine der<br />

bedeutendsten innerhalb Europas. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt der Museumsbestände<br />

liegt bei den chinesischen Sakralbronzen<br />

sowie Keramik aus China, Korea und Japan,<br />

vor allem der koreanischen Seladone der<br />

Koryô-Dynastie des 10.– 14. Jahrhunderts<br />

mit ihrer einzigartigen Glasur.<br />

Universitätsstraße 100, 50674 Köln<br />

www.museenkoeln.de/museum-fuerostasiatische-kunst/<br />

18 FF www.forestfinance.de


Mythos Seidenstraße<br />

Ein Film über eine zehn Jahre<br />

dauernde Expedition auf den<br />

Spuren Marco Polos<br />

Die Seidenstraße schlängelt sich über<br />

Tausende von Meilen zwischen China und<br />

Europa. Sie ermöglichte den Austausch von<br />

Gütern und Ideen zwischen Menschen, die<br />

praktisch nichts voneinander wussten.<br />

Im Jahre 1250 wurden Gewürze, Textilien<br />

und Seide bereits über ein Jahrtausend<br />

lang zwischen Europa und China ausgetauscht.<br />

Im 13. Jahrhundert kehrte ein<br />

venezianischer Händler von einem 20-jährigen<br />

Aufenthalt im Fernen Osten zurück –<br />

Marco Polo.<br />

Sechshundert Jahre später entdeckte<br />

der schwedische Forscher Sven Hedin das<br />

weite Niemandsland in Zentralasien wieder.<br />

Im Verlauf von zehn Jahren legte er eine<br />

Strecke zurück, die mehr als ein Drittel des<br />

Erdumfangs ausmacht. So gelang es ihm, ein<br />

Gebiet zu kartographie<br />

ren, das zweimal<br />

so breit ist wie die Vereinigten<br />

Staaten.<br />

Mythos Seidenstraße,<br />

DVD und Blu-ray (ohne<br />

Altersbeschränkung),<br />

National Geographic,<br />

9,95 €<br />

Asiatische Absencen<br />

Asien hautnah<br />

„Schönere literarische Reiseberichte werden<br />

Sie in der Gegenwartsliteratur nicht finden“,<br />

ist der Deutschlandfunk überzeugt. Zu<br />

recht. Wolfgang Büscher schreibt für viele<br />

renommierte Medien und wurde vielfach<br />

dafür ausgezeichnet. Wiederum zu recht.<br />

Denn seine Reiseberichte entführen in eine<br />

fremde Welt. Wenn in Indien ein Yogapriester<br />

den Fremden rekrutieren und zur Erleuchtung<br />

bringen will, oder wenn Büscher<br />

mit einem nepalesischen Schamanen deren<br />

heiligen Berg besteigt, ist man als Leser so<br />

hautnah dabei, dass<br />

man die ganze fremde<br />

Welt, Asien, fühlen, riechen<br />

und schmecken<br />

kann.<br />

Asiatische Absencen,<br />

Wolfgang Büscher,<br />

rororo-Verlag, 8,95 €,<br />

ISBN 978-499-24816-0<br />

Bliefe von dlüben<br />

Der China-Crashkurs<br />

Der Journalist und Satiriker Christian Y.<br />

Schmidt kennt sich in China bestens aus, ist<br />

er doch mit einer Chinesin verheiratet und<br />

lebt in Peking. Jetzt hat er das Handbuch geschrieben<br />

– mit viel Charme und zuweilen<br />

grellem Witz erzählt Schmidt wie er sich unerschrocken<br />

durch den chinesischen Alltag<br />

manövriert: Im Restaurant bekommt er<br />

lebenden Fisch serviert, und die Raubkopie<br />

von „Bridget Jones“, auf die er sich so freute,<br />

hat „Piano“-Untertitel. Außerdem kennen<br />

Taxifahrer hier keine Anschriften; sie orientieren<br />

sich grob am<br />

Stand der Sonne, dem<br />

Vogelflug und den<br />

Gezeiten.<br />

Bliefe von dlüben.<br />

Der China-Crashkurs,<br />

Christian Y. Schmidt,<br />

Rowohlt Verlag,<br />

14,90 €,<br />

ISBN 978-3-498-658-3<br />

Allein unter<br />

1,3 Milliarden<br />

Eine chinesische Reise von Shang-<br />

hai bis Kathmandu<br />

Um China und die Chinesen zu verstehen,<br />

begibt sich Christian Y. Schmidt auf eine<br />

ungewöhnliche Reise. Er folgt der Nationalstraße<br />

318, die das Riesenreich auf einer<br />

Länge von 5386 Kilometern vom Gelben<br />

Meer im Osten bis zu den westlichen Rändern<br />

des Himalaya durchquert. Es ist eine<br />

Zeitreise vom glitzernden 21. Jahrhundert<br />

Shanghais bis nach Tibet, wo Yak züchtende<br />

Nomaden und Bauern noch immer halb<br />

im Mittelalter leben. Der Autor war drei<br />

Monate unterwegs und hat Massagen chinesischer<br />

Ringerinnen und Erdrutsche überlebt,<br />

mit Kakerlaken<br />

Freundschaft geschlossen<br />

und sich mit<br />

Soldaten Tortenschlachten<br />

geliefert.<br />

Allein unter 1,3 Milliarden,<br />

Christian Y.<br />

Schmidt, Rowohlt<br />

Verlag, 8,95 €, ISBN<br />

978-3-499-62363-9<br />

Asien für Kinder erzählt<br />

Das etwas andere Bilderbuch<br />

Auf nach Asien heißt es in dem Buch, das<br />

fundierte Asienkenner eigentlich für Kinder<br />

geschrieben haben. Aber auch Erwachsene,<br />

die einen unvoreingenommenen<br />

Blick in die Länder Asiens werfen wollen,<br />

können darin viel entdecken. So viele Länder<br />

und Menschen wie in diesem Buch<br />

lernt man auf kaum einer Reise kennen,<br />

und auf junge wie ältere Abenteurer warten<br />

aufregende Erlebnisse. Sie sehen, wie<br />

an Chinas Jangtse-Fluss der umstrittene<br />

Drei-Schluchten-Staudamm gebaut wird.<br />

In Indien lernen sie eine Bank kennen, die<br />

nur armen Menschen Kredite gewährt.<br />

Und während die Bewohner von Java und<br />

Bali beim Theaterspiel mit unsichtbaren<br />

Geistern in Kontakt treten, jagt ein verhüllter<br />

Mongole zu<br />

Pferde haarscharf an<br />

allen vorbei.<br />

Asien für Kinder erzählt,<br />

Philippe Godard<br />

und Alexandre Messager,<br />

Knesebeck Verlag,<br />

14,95 €, ISBN 978-3-<br />

86873-101-9<br />

Der Preis der Leichtigkeit<br />

Eine Reise durch Thailand, Kambod-<br />

scha und Vietnam<br />

Mit leichtem Gepäck Reisen ist für Andreas<br />

Altmann eine Daseinsform. Sein Ziel dieses<br />

Mal: Südostasien. Thailand – mit einem<br />

Abstecher nach Myanmar –, Kambodscha,<br />

Vietnam. Er meidet die Touristenströme, begegnet<br />

Bettelmönchen und Schuhputzern,<br />

Zivilisationsmüden und Gestrandeten,<br />

einem alten Schriftsteller und einer exzentrischen<br />

Architektin. Sein Bericht strotzt<br />

vor Momenten praller Sinnlichkeit, ein wilder<br />

Road Movie und eine Reflexion über das<br />

Fremde und das eigene, reisende Selbst.<br />

„Altmann beobachtet scharf und protokolliert<br />

in teils ergreifenden Aufzeichnungen,<br />

wie westliche und buddhistische<br />

Lebenswelten aufeinander prallen. Er durchlebt<br />

die Härten wie<br />

auch den Zauber hinter<br />

der Fassade fern -<br />

östlicher Leichtigkeit.“,<br />

schwärmt „Die Zeit“.<br />

Der Preis der Leichtigkeit,<br />

Piper Verlag/National<br />

Geographic, 11,95 €,<br />

ISBN 978-3492403108<br />

www.forestfinance.de FF19


Titel<br />

Von heiligen Bäumen, Geistern und Asien …<br />

… berichtet die Baumsachverständige und ausgewiesene Baumliebhaberin Heike Unger. Ihr Credo: Reisen<br />

bildet. Und der Blick über den eigenen Tellerrand schadet bekanntlich nicht. Sie erzählt von Begegnungen<br />

mit Bäumen und Baumgeschichten aus Asien. Asien, ein Kontinent, der nicht nur kulturell eine unglaubliche<br />

Vielfalt aufzuweisen hat, sondern auch in Sachen Bäume so manche Überraschung bereithält.<br />

Thailand, Land des Lächelns und der mys -<br />

tischen Welt von Baumgeistern. In Thailand<br />

sind Bäume nicht einfach nur Bäume, sondern<br />

mit Geschichten und Symbolik beseelte<br />

Wesen, die Schicksale bestimmen können.<br />

Wen wundert es da, dass die thailändische<br />

Variante für Baumschutz von der uns bekannten<br />

Form von Baumschutzsatzungen<br />

und -verordnungen abweicht? Da braucht<br />

es nämlich ganz andere Kräfte als auf Papier<br />

geschriebene Gesetze. In einer Welt, die<br />

reich an Spiritualität und Geistern ist, können<br />

buddhistische Mönche einem Baum –<br />

oder ganzen Wäldern – das Leben retten.<br />

Denn sie entscheiden über die Anwesenheit<br />

von Geistern in Bäumen. Finden sie welche,<br />

kann dieser nicht ohne weiteres gefällt<br />

werden. „Phi ton mai“ heißen die Geister, die<br />

in Bäumen wohnen.<br />

Überall in Thailand findet man Bäume, die mit<br />

bunten Tüchern umwickelt sind. Foto: Heike Unger<br />

An bunten Tüchern, die den Baum umschlingen,<br />

erkennt man, dass ein Geist im<br />

Inneren haust. Selbstverständlich wird ein<br />

derartiger Baum nicht gefällt ohne vorher<br />

den Geist zu warnen, damit er Gelegenheit<br />

hat, sich einen anderen Baum beziehungsweise<br />

ein anderes Zuhause zu suchen.<br />

Es gibt Beispiele, bei denen ganze Stra -<br />

ßenbau-Projekte lahmgelegt wurden oder<br />

sogar eine Überplanung um den Baum<br />

herum erzwungen werden konnte. Äußerliches<br />

Zeichen für die Unantastbarkeit des<br />

Baumes sind die erwähnten Tücher um<br />

den Stamm, die in Thailand traditionell<br />

orangefarben sind. Auch finden sich um den<br />

Baum herum allerlei Tempelhäuschen und<br />

Opferschalen.<br />

Clevere Umweltschützer haben die Kraft<br />

der Geister in Bäumen für ihren Kampf um<br />

die Erhaltung der Natur entdeckt. Wenn sie<br />

mit einem Planungsprojekt nicht einverstanden<br />

sind, setzen sie alle Hebel in Bewegung,<br />

dass der Geist in dem gefährdeten<br />

Baum auch davon erfährt und „sein Veto“<br />

in Form von bunten Tüchern und entsprechender<br />

Zeremonien einlegt.<br />

Indien und der Bo-Baum<br />

Sowohl in der buddhistischen Religion als<br />

auch im Hinduismus Indiens spielt ein bestimmter<br />

Baum, nämlich der Bo-Baum<br />

Pipal oder Bo (Ficus religiosa) eine zentrale<br />

Rolle. Es ist der heiligste Baum Indiens und<br />

Heimat der Hindu-Dreifaltigkeit Brahm,<br />

Vishnu und Mahesh. Es ist der Baum der<br />

Schöpfung schlechthin. Ein Bo-Baum ist<br />

unsterblich und seine Blätter bewegen sich<br />

ständig, fast so wie bei der uns bekannten<br />

Das sind die Blätter des in Indien heiligen Pipal-Baumes (Ficus religiosa), der auf Deutsch auch Pappelfeige,<br />

Buddha-Baum oder Bo-Baum heißt. Foto: Challiyil Eswaramangalath Vipin/Chalakudy, India<br />

20 FF www.forestfinance.de


Retten Sie den Regenwald auf Borneo.<br />

Schon mit 5 Euro im Monat schützen Sie den Lebensraum der Orang-Utans<br />

und damit auch unser Klima. Der Regenwald auf Borneo beeinflusst die<br />

Temperaturen auf unserer Erde. Retten Sie mit. Unterstützen Sie den WWF.<br />

069/791 44-111 oder wwf.de<br />

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Ja, ich rette beides!<br />

Bitte senden Sie mir kostenlos Material, wie ich den Regenwald auf Borneo<br />

und unser Klima schützen kann.<br />

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Auch im Klimawald:<br />

GZSZ = Gute Zertifikate,<br />

schlechte Zertifikate<br />

Der WWF und seine Haltung zu Forstprojekten<br />

Wie „gute” CO2-Zertifikate aus Aufforstung von „schlechten”, den Markt<br />

überschwemmenden billigen unterscheiden? Für viele Unternehmen ein<br />

Dschungel, in dem es keinen Durchblick gibt.<br />

Einen eindeutigen und weltweit akzeptierten<br />

nationalen oder internationalen<br />

Prozess für die Bewertung von Forstprojekten<br />

zur CO 2 -Bindung gibt es für den<br />

freiwilligen CO 2 -Markt, den Voluntary<br />

Carbon Market, bislang nicht. Was existiert,<br />

sind Initiativen nicht staatlicher<br />

Organisationen, von NGOs und Verbänden,<br />

die versuchen durch die Einführung<br />

von Standards die Spreu vom Weizen zu<br />

trennen. ForestFinance CO 2 OL Zertifikate<br />

erfüllen bereits die derzeit höchsten Ansprüche.<br />

Wir wollen aber noch mehr.<br />

Standards wie der VCS (Voluntary Carbon<br />

Standard) oder CarbonFix Standard<br />

fokussieren und belegen vor allem die<br />

tatsächliche CO 2 -Bindung eines Forst-<br />

Projekts. Andere Standards – wie zum<br />

Beispiel der CCB Standard – zielen fast<br />

ausschließlich auf die zusätzlichen sozialen<br />

und ökologischen Vorteile der Projekte<br />

ab. (Siehe dazu auch Seite 36.) Für CO 2 -<br />

Zertifikate aus den ForestFinance und<br />

CO 2 OL-Wäldern gilt seit je her: Klimaschutzprojekte<br />

durch Aufforstung müssen<br />

nicht nur durch einen transparenten<br />

Zertifizierungsprozess gehen, sondern<br />

neben dem nachweislichen Beitrag für<br />

das Klima auch zusätzliche Nutzen, so<br />

genannte „Co-Benefits“ erfüllen. Dazu<br />

zählen nicht nur flankierende Sozialprogramme<br />

und die Integration der lokalen<br />

Bevölkerung, sondern auch die Sicher -<br />

stellung weiterer Umweltvorteile wie<br />

beispielsweise Biodiversität oder Bodenund<br />

Wasserschutz. Bislang kann leider<br />

nur ein Ensemble verschiedener Standards<br />

gewährleisten, dass all diese wichtigen<br />

Kriterien erfüllt sind. Denn kein<br />

Standard allein bildet alle Anforderungen<br />

gleichzeitig zufriedenstellend ab.<br />

Die CO 2 OL und ForestFinance Projektflächen<br />

zur CO 2 -Bindung durch Aufforstung<br />

sind in Kürze mit dem CarbonFix<br />

Standard, CCB Standard sowie FSC mehrfach<br />

zertifiziert. So stellen wir sicher, dass<br />

alle Kriterien für ein qualitativ hochwertiges<br />

sowie sozial und ökologisch sinnvolles<br />

CO 2 -Forstprojekt erfüllt und nachweislich<br />

erbracht werden.<br />

Schon seit Längerem engagiert sich<br />

auch der WWF (World Wildlife Fund) mit<br />

seiner Green Carbon Initiative für die Entwicklung<br />

eines glaubwürdigen und umfassenden<br />

Standardsystems für waldbezogene<br />

Klimaschutzprojekte. Der „Forest<br />

Foto: ForestFinance<br />

Carbon Standards Assessment Guide“,<br />

der anlässlich der Messe „Carbon Expo“<br />

im Mai <strong>2010</strong> in Köln vorgestellt wurde,<br />

soll interessierten Unternehmen dabei<br />

helfen, gute Zertifikate von schlechten<br />

zu trennen. Ein ins Leben gerufenes WWF<br />

Experten-Gremium, das sogenannte<br />

„Forest Carbon Standards Advisory Committee“,<br />

nimmt fortan seine Arbeit auf<br />

und soll Projektentwicklern, Investoren<br />

und anderen Akteuren helfen, qualitativ<br />

hoch wertige waldbezogene Klimaschutz -<br />

aktivitäten zu identifizieren.<br />

Der WWF unterstützt seit 2008 mit<br />

Veröffentlichung seines „Green Carbon<br />

Guidebook“ ein solches „Multi Standard<br />

Framework“, den Ansatz eines „Meta<br />

Standards”, aus den erfolgreichsten Verfahren<br />

existierender Standards zur präzisen<br />

Berechnung der CO 2 -Bindung (durch<br />

Standards wie VCS oder CarbonFix) sowie<br />

sozialer und ökologischer Standards (zum<br />

Beispiel CCB Standard).<br />

Der WWF „Forest Carbon Standards<br />

Assessment Guide“ ist downloadbar<br />

unter: http://assets.panda.org/downloads/<br />

forest_carbon_assessment_guide.pdf<br />

www.forestfinance.de FF 23


Waldwirtschaft<br />

Fast 100000 Menschen arbeiten in Deutschland, um<br />

aus der Biomasse Holz Energie zu machen.<br />

Foto: Rainer Sturm/pixelio.de<br />

Brennholz sichert Arbeitsplätze<br />

Deutschland ist zu 31 Prozent mit Wald<br />

bedeckt. Das entspricht einer Fläche von<br />

11 Millionen Hektar – und Jahr für Jahr<br />

nimmt der Waldbestand um weitere<br />

3500 Hektar zu. Mit einem Gesamtvolumen<br />

von 3,4 Milliarden Kubikmeter verfügt<br />

die Bundesrepublik gleichzeitig über<br />

die größten Holzvorräte in Europa, noch<br />

vor Schweden und Frankreich.<br />

Die bei der Durchforstung und Verarbeitung<br />

anfallenden Resthölzer werden<br />

dabei – in Form von Holzscheiten, Hackschnitzeln<br />

und Pellets – teilweise als<br />

Brennmaterial für die Energieversorgung<br />

genutzt. Das sichert im Bereich Biomasse,<br />

die sich zu vier Fünfteln aus Holz zusammensetzt,<br />

knapp 100000 Arbeitsplätze.<br />

Die Vorteile für das Klima: „Nach Angaben<br />

des Bundesumweltministeriums“,<br />

so Frank Kienle, Geschäftsführer des HKI<br />

Industrieverbandes Haus-, Heiz- und<br />

Küchentechnik e.V., „wurden im Jahr 2007<br />

durch Holzheizungen 13,4 Millionen Tonnen<br />

des Treibhaus gases vermieden. Hinzu<br />

kamen weitere 3,1 Millionen Tonnen in<br />

der Industrie sowie in Heizkraftwerken.“<br />

Auch die kurzen Transportwege lassen<br />

die Gesamtenergiebilanz von Holz gut<br />

aussehen.<br />

Wer als Besitzer einer modernen Feuerstätte<br />

mit Holz heizt, sorgt also nicht<br />

nur für eine angenehme Atmosphäre in<br />

den eigenen vier Wänden. Er leistet auch<br />

einen Beitrag zur Umweltentlastung und<br />

sichert Arbeitsplätze.<br />

Waldräubern auf der Spur<br />

Speichelproben sammeln und auswerten,<br />

um die DNA des Täters zu ermitteln<br />

und ihn damit zu überführen, kennen wir<br />

schon lange. Jetzt geht es aber weiter – an<br />

die Säfte der Bäume. Auch sie können<br />

eindeutig über eine DNA-Analyse bestimmt<br />

werden. Das wird natürlich nicht<br />

eingesetzt, um ihnen üble Machenschaften<br />

nachzuweisen, sondern zu ihrem<br />

Schutz. Denn wenn Bäumen Übles widerfährt<br />

und Diebe sie aus den Wäldern rauben,<br />

kann das nur schwer nachgewiesen<br />

werden. Die Schäden für die Umwelt sowie<br />

die Wirtschaft sind aber enorm.<br />

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt<br />

(DBU) fördert nun ein Forschungsprojekt<br />

des WWF, bei dem Forscher Proben aus<br />

den Wäldern dieser Welt entnehmen. Sie<br />

entwickeln eine Methode, mit der man<br />

mit Hilfe stabiler Isotopen – also Atomen<br />

desselben Elements, aber mit unterschied<br />

lichen Massezahlen – die Identität<br />

und die Herkunft eines Baumes ganz genau<br />

bestimmen kann. Sie wollen das Holz<br />

eines Baumes so weit identifizieren, dass<br />

sie mit Bestimmtheit sagen können: Dieses<br />

Holz stammt von einem Baum aus der<br />

Region X oder Y. Damit wäre es ein Leichtes<br />

festzustellen, ob der Baum legal geerntet<br />

oder illegal abgeholzt wurde.<br />

Mehr zu dieser Methode erfahren Sie<br />

hier: www.wwf.de/themen/waelder/illegalerholzeinschlag/isotopenmethode/<br />

Forscher entnehmen Proben an den Bäumen der<br />

ForestFinance-Forste in Panama.<br />

Rekord bei nachhaltigen Fonds<br />

Mit 34,7 Milliarden Euro haben die nachhaltigen<br />

Fonds im deutschsprachigen<br />

Raum 2009 ein neues Rekordvolumen erreicht.<br />

Ein Jahr zuvor hatte das Volumen<br />

noch bei 21,5 Milliarden Euro gelegen. Die<br />

Anzahl der Fonds aus den Bereichen<br />

Nachhaltigkeit, Ethik und Erneuerbare<br />

Energie stieg im Gesamtjahr 2009 von<br />

279 auf 331. Das hat eine Untersuchung<br />

des Dortmunder Branchendienstes<br />

ECOrepor ter.de ergeben, der den Markt<br />

der nachhaltigen Geldanlagen seit 1997<br />

kontinuierlich analysiert.<br />

Die Anleger der nachhaltigen Fonds<br />

konnten sich 2009 über erhebliche Kursgewinne<br />

freuen: Um fast 22 Prozent stiegen<br />

die Fondskurse laut ECOreporter.de<br />

im Durchschnitt. „Der Wertzuwachs der<br />

Fonds bleibt hinter dem Anstieg des Gesamtvolumens<br />

zurück. Das zeigt, dass Anleger<br />

2009 frisches Geld in nachhaltige<br />

Fonds investiert haben“, erläutert ECOreporter.de-Chefredakteur<br />

Jörg Weber.<br />

Am besten schnitten die 198 Aktienfonds<br />

ab, die im Schnitt 28 Prozent zulegten.<br />

Der beste aller nachhaltigen Fonds<br />

kommt aus der Kategorie Aktien, er legte<br />

122,4 Prozent zu. Zum Vergleich: Der Welt-<br />

Aktienindex MSCI World lag 2009 mit<br />

25,9 Prozent im Plus.<br />

Informationen über nachhaltige Fonds<br />

finden Sie auf www.ecoreporter.de<br />

24 FF www.forestfinance.de<br />

Foto: ForestFinance


Grüne Aussichten mit REDD<br />

Wälder auf dem politischen Parkett<br />

Der WWF schreibt „Die Grundidee von REDD ist relativ einfach.<br />

Sie basiert auf der Funktion der Wälder als Kohlenstoffspeicher.<br />

Indem dem in den Wäldern gespeicherten Kohlenstoff ein wirtschaftlicher<br />

Wert bei gemessen wird, kann der Erhalt von Wäldern in wirtschaftliche<br />

Entscheidungsprozesse einbezogen werden.” Wir schreiben über die Hintergründe<br />

von Reduced Emissions from Deforestation and Degradation.<br />

Kurz REDD.<br />

Vor rund zwei Jahrzehnten hielt das Thema<br />

der nachhaltigen Entwicklung Einzug in die<br />

internationale Politik. 1992 beschlossen<br />

178 Staaten in Rio, dass die Industrieländer<br />

als Hauptverursacher der globalen ökologischen<br />

Probleme, eine besondere Verantwortung<br />

für die nachhaltige Entwicklung<br />

unserer Erde übernehmen müssen. Infolge<br />

dessen wurde die Klimapolitik institutionalisiert,<br />

woraus 1997 das Kyoto Protokoll<br />

hervorging. Darin wurden erstmals Emissionsreduktionsziele<br />

vorgeschrieben, die<br />

allerdings nur von den Industrieländern erfüllt<br />

werden müssen.<br />

Doch was haben Wälder mit Klimawandel<br />

und internationaler Politik zutun?<br />

Wenn Bäume wachsen, entziehen sie der Atmosphäre<br />

durch den Prozess der Photosynthese<br />

CO 2 und speichern es in Form<br />

von Kohlenstoff. Sobald der Baum verrottet<br />

oder verbrennt, wird der Kohlenstoff wieder<br />

freigesetzt. Wälder spielen somit in der<br />

Klimawandel-Debatte eine Doppelrolle,<br />

denn einerseits sind sie CO 2 -Speicher mit<br />

positivem Einfluss auf das Klima, andererseits<br />

verursacht ihre Zerstörung klimaschädliche<br />

Treibhausgasemissionen.<br />

Das Kyoto Protokoll förderte erstmalig<br />

Aufforstungen in Entwicklungsländern. Die<br />

bürokratischen Hürden für Aufforstungsprojekte<br />

wie beispielsweise für den Clean<br />

Development Mechanism (CDM) waren jedoch<br />

so groß, dass bis heute weniger als<br />

zehn dieser CDM-Aufforstungsprojekte diesen<br />

„Hürdenlauf“ erfolgreich bestanden<br />

haben. Trotz beachtlicher Aufforstungen<br />

vor allem in China mit zwei bis vier Millionen<br />

Hektar jährlich gingen insbesondere in<br />

den tropischen Ländern mit jährlich 13 Millionen<br />

Hektar weiterhin große Waldflächen<br />

verloren. Meist wurden die Wälder für ihr<br />

wertvolles Tropenholz geplündert oder in<br />

landwirtschaftliche Flächen umgewandelt<br />

– für die Rinderzucht, den Anbau von Soja<br />

als Futtermittel oder vermehrt Palmöl.<br />

Dies führte zu einem besorgniserregenden<br />

Wachstum von Emissionen aus<br />

dem Waldbereich, die das Kyoto Protokoll<br />

nicht abdeckte. Denn das Kyoto Protokoll gab<br />

nur Anreize für Aufforstungen, doch Anreize<br />

für „vermiedene Entwaldung“ waren aus<br />

verschiedensten Gründen ausgeschlossen.<br />

Inzwischen weiß man, dass circa 18 Prozent<br />

der globalen Treibhausgasemissionen aus<br />

dem Forstsektor stammen und so belegt dieser<br />

Sektor Platz drei, direkt hinter dem Energie-<br />

und dem Industriesektor, den Wirtschaftsbereichen,<br />

die für den Hauptanteil<br />

der menschengemachten Emissionen verantwortlich<br />

sind. Die Abholzung von Wäldern<br />

führt weltweit sogar zu mehr Emissionen<br />

als der gesamte Transportsektor.<br />

Klimapolitik nach Kyoto und Kopenhagen<br />

Für einen effektiven Klimaschutz müssen Industrie-<br />

und Schwellenländer gemeinsam<br />

Verantwortung übernehmen. So stammt<br />

beispielsweise der Großteil der Emissionen<br />

Brasiliens und Indonesiens aus dem<br />

Forstsektor. In diesen Ländern ist „nachhaltige<br />

Waldwirtschaft“ im Vergleich zu<br />

anderen Landnutzungsformen wenig lukrativ,<br />

denn der monetäre Wert des Waldes<br />

bezieht sich lediglich auf das Holz, das sich<br />

vermarkten lässt. Waldflächen werden in<br />

tropischen Ländern oft als „ungenutztes“<br />

Land betrachtet und eine totale Ausbeutung<br />

der Holzressourcen mit nachfolgender Umwandlung<br />

in andere Landnutzungsformen<br />

ist oft ein konsequenter Schritt in der nationalen<br />

Entwicklung.<br />

Was ist REDD?<br />

Die internationale Gemeinschaft plant<br />

waldreiche Entwicklungs- und Schwellenländer<br />

für den Erhalt der Wälder zu belohnen<br />

und für den Verzicht auf anderweitige<br />

Nutzung zu entschädigen. International<br />

hat sich für einen solchen Mechanismus das<br />

Kürzel REDD eingebürgert, zu Deutsch „Verminderte<br />

Emissionen aus Entwaldung und<br />

Walddegradierung“. In tropischen Ländern<br />

wird erprobt, wie dieser Ansatz umgesetzt<br />

werden kann. Wie der Name verrät, werden<br />

Zahlungen für verminderte Emissionen<br />

aus diesem Mechanismus nur generiert,<br />

wenn die Entwaldung und Walddegradierung<br />

verringert werden kann.<br />

Idealerweise sollten REDD Projekte intakte<br />

Naturwälder erhalten, Degradierung<br />

verhindern beziehungsweise degradierte<br />

Wälder aufwerten und dabei die Lebensbedingung<br />

der lokalen Bevölkerung verbessern.<br />

Währenddessen muss dargelegt<br />

werden, wie und wie viele Emissionen gegenüber<br />

einer vorher vereinbarten<br />

„Messlatte“ (Referenzlevel) vermieden wurden.<br />

Diese Mess latte richtet sich danach, wie<br />

die Waldentwicklung ohne Intervention<br />

des Projektes verlaufen würde. Ferner müssen<br />

Maßnahmen ergriffen werden, die verhindern,<br />

dass die Entwaldung sich nicht einfach<br />

in andere Gebiete verlagert.<br />

Besorgte Beobachter warnen, dass<br />

Finanzjongleure und Industrieländer<br />

einen Markt für Emissionsrechte aus<br />

REDD Projekten für ihre eigenen Zwecke<br />

instrumentalisieren könnten. REDD kann<br />

aber erfolgreich sein, wenn es zu keinem<br />

Ablass handel mit CO 2 -Zertifikaten kommt<br />

und indigene Völker den REDD-Mechanismus<br />

aktiv mitgestalten dürfen.<br />

www.forestfinance.de FF 25


Indonesiens<br />

Wälder<br />

Endlose Lkw-Kolonnen prägen das Bild Indonesiens. Sie sind entweder wie hier mit Holz von schnellwachsenden Bäumen auf dem Weg zu einer Zellstoff- oder Papier-<br />

fabrik. Andere haben junge Ölpalmen, Ölpalmfrüchte oder wertvolles Holz für den internationalen Markt geladen.<br />

Indonesien landete 2008 im<br />

Guinness-Buch der Rekorde: als<br />

„Abholzungsweltmeister”. Das<br />

Land zählt wegen der enormen<br />

Waldzerstörung von fast zwei<br />

Millionen Hektar jährlich zu den<br />

größten Treibhausgas-Emittenten<br />

der Welt. Fabian Schmidt arbeitet<br />

vor Ort, um diese Zerstörung zu<br />

stoppen – mit Hilfe von REDD.<br />

Fabian Schmidt (29) arbeitet im Rahmen des Forest<br />

and Climate Change Programme (FORCLIME) der GTZ<br />

(Deutsche Gesellschaft für Technische Zusam menarbeit)<br />

an der Implementierung von REDD Demonstrationsaktivitäten<br />

in Indonesien. Bis 2009<br />

war er für ForestFinance im<br />

Bereich „Carbon Forestry“ aktiv,<br />

hat bei der CO 2-Zertifizie rung<br />

mitgearbeitet und die Wälder in<br />

Panama betreut.<br />

Foto: privat<br />

Als Fabian Schmidt beschloss Förster zu<br />

werden, wollte er mit Wäldern, Bäumen<br />

und Holz arbeiten. Doch im Zeitalter des Klimawandels<br />

haben Forstwissenschaftler<br />

auch politische Aufgaben: Welt und Wälder<br />

im Namen des Klimaschutzes zu retten.<br />

Dabei erleben die Klimaretter – wie in jedem<br />

anständigen Helden-Weltenretter-Epos –<br />

Situationen, die sie erschüttern. Nur sind diese<br />

Szenen ganz real und nicht für die Bühne<br />

oder Lektüre geschrieben. Hier ist zum<br />

Beispiel eine, die das Leben schrieb.<br />

Fabian Schmidt lebt seit <strong>2010</strong> in Indonesien,<br />

wo er für die Deutsche Gesellschaft für<br />

Technische Zusammenarbeit (GTZ) im Forstministerium<br />

und den Provinzen arbeitet. Vor<br />

kurzem bekam er Besuch von einer befreundeten<br />

australischen Fotografin, die<br />

Naturaufnahmen eines Urwaldes auf Sumatra<br />

machen sollte. Ein ortskundiger Führer<br />

sollte sie zu diesem Wald bringen, den er<br />

erst vor wenigen Wochen das letzte Mal besucht<br />

hatte. Als aber Fotografin und Führer<br />

dort ankamen, war von dem Wald nichts<br />

mehr übrig. Nur noch verbrannte Erde. Vereinzelt<br />

sah man schon das frische Grün der<br />

neugepflanzten Ölpalmen. So schnell verschwinden<br />

in Indonesien Wälder, Welten für<br />

Tiere und Menschen.<br />

Die intakten Wälder mit ihrer atemberaubenden<br />

Schönheit, den Baumriesen, der<br />

Vielzahl an Geräuschen, der alles um-<br />

schlingenden Vegetation, befinden sich in einem<br />

stetigen Kreislauf und brauchen keinerlei<br />

Input von außen. Alles scheint perfekt<br />

aufeinander abgestimmt zu sein.<br />

Diese seit Jahrtausenden gelebte Perfektion<br />

wird in Indonesien hauptsächlich für<br />

die Anlage von neuen Palmölplantagen zerstört.<br />

Nach ihrer Rückkehr beschrieb die<br />

Fotografin ihre schockierenden Eindrücke:<br />

„Man fährt Stunden um Stunden durch<br />

Plantagen und sieht nur noch eine Ölpalme<br />

neben der anderen stehen. Man schläft ein<br />

auf diesen staubigen, unendlich scheinenden<br />

Straßen und wenn man wieder aufwacht,<br />

sieht man dasselbe Bild. Es ist, als hätte<br />

man gar nicht geschlafen.“<br />

Hintergründige Zahlen der Zerstörung<br />

Rund 85 Prozent der indonesischen CO 2 -<br />

Emissionen stammen aus Regenwaldzerstörung<br />

und Walddegradierung. Das ist<br />

enorm. Ebenso wie die indonesische Besonderheit,<br />

dass von den insgesamt 120<br />

Millionen Hektar der indonesischen Wälder<br />

etwa 14 Prozent Torfwälder sind, die auf<br />

Moorböden wachsen. (Nur zum Vergleich:<br />

Deutschland hat insgesamt circa elf Millionen<br />

Hektar Wald.) Gerade die Torfwälder<br />

Indonesiens sind mächtige Treibhausgasspeicher,<br />

da sie außergewöhnlich viel Biomasse<br />

und damit Kohlenstoff speichern.<br />

Die Vernichtung dieser Wälder, durch Ro-<br />

26 FF www.forestfinance.de


Im Zeichen von Raubbau und<br />

bald mehr REDD<br />

Für Holz- oder Palmöl-Plantagen werden intakte Wälder kahlgeschlagen. Die Einnahmen aus dem Holzverkauf der wertvollen, gerodeten Bäume dienen als Anschubsfinanzierung<br />

für die Plantagen. Fotos: Reneé Miller<br />

dung oder Feuer, setzt Unmengen an CO 2<br />

und anderen Treibhausgasen wie Methan<br />

und Lachgas frei, die sogar noch weitaus klimaschädlicher<br />

sind als das Kohlendioxid. Allein<br />

durch die Umwandlung von Torfwäldern<br />

verursacht Indonesien fünf Prozent der<br />

jährlichen globalen Emissionen.<br />

Die Räuber im Walde<br />

Die Gründe für die Vernichtung der Wälder<br />

in Indonesien sind vielfältig. Im Vordergrund<br />

stehen die großflächigen Anlagen von<br />

Palmölplantagen, die Ausbreitung des Bergbaus<br />

und der übermäßige Holzeinschlag, der<br />

zu mehr als 50 Prozent illegal erfolgt. Möglich<br />

wird das durch Landnutzungskonflikte<br />

zwischen Lokal- und Zentralregierungen.<br />

Letztere verwaltet sämtliche Forstflächen.<br />

Wandelt man nun Wald in Plantagen um,<br />

wird die Lokalregierung Herrin der Region.<br />

Solche Interessenskonflikte führen vermehrt<br />

zu einer unkoordinierten Entwicklung der<br />

Landnutzung und damit auch der Waldzerstörung,<br />

was ein zentrales Problem darstellt.<br />

Zwar wird in Indonesien im großen Stil<br />

aufgeforstet, doch dabei handelt es sich oft<br />

um riesige Monokulturen schnell wachsender<br />

Baumarten, welche erst zu Zellstoff<br />

und später zu Papier verarbeitet werden.<br />

Für Holz- oder Palmöl-Plantagen werden<br />

existierende Wälder kahlgeschlagen. Die<br />

Einnahmen aus dem Holzverkauf der gero-<br />

deten wertvollen Baumarten wie zum Beispiel<br />

Meranti werden direkt als Anschubsfinanzierung<br />

für die Plantagen genutzt.<br />

Der Effekt dieser Aufforstungen ist für das<br />

Klima negativ, da die neugepflanzten Bäume<br />

oder Ölpalmen die durch die vorherige<br />

Zerstörung der Wälder verursachten Treibhausgasemissionen<br />

bei weitem nicht kompensieren<br />

können.<br />

Die indonesische Politik<br />

Indirekt wird die Entwaldung in Indonesien<br />

durch politische Faktoren erleichtert. Eine Dezentralisierungs-<br />

und Verwaltungsreform<br />

hat vielerorts die Zusammenarbeit zwischen<br />

nationaler und regionaler Politik erschwert,<br />

insbesondere bei Landnutzungsfragen.<br />

Oftmals wissen die Ministerien in der<br />

Hauptstadt Jakarta nicht, was in den einzelnen<br />

Regionen des Landes vor sich geht.<br />

Eine Landnutzungsplanung existiert nur<br />

selten und durch fehlende Kontrollen sowie<br />

einen undurchsichtigen Rechtsapparat<br />

kommt es teilweise sogar dazu, dass Nationalparke<br />

trotz ihres Schutzstatus einfach in<br />

Palmölplantagen umgewandelt werden.<br />

Zusätzlich erschwert die weitverbreitete<br />

Korruption die Durchsetzung von Gesetzen.<br />

Die internationale Politik<br />

Trotz dieser schwierigen Bedingungen engagieren<br />

sich in Indonesien aufgrund der be-<br />

Mehr zum Thema:<br />

> www.dw-world.de/dw/article/<br />

0,,5171385,00.html<br />

> http://blogs.dw-world.de/ideasforacooler<br />

world_ de/torfwald/1.8765.html<br />

> www.spektrum.de/artikel/<br />

840321&_z=798888<br />

sonderen Bedeutung für das weltweite Klima<br />

eine Vielzahl von Ländern im Klimaschutzbereich,<br />

darunter auch Deutschland.<br />

In einzelnen Projekten soll auf Distrikt- und<br />

Provinzebene demonstriert werden, wie ein<br />

REDD Mechanismus funktionieren kann,<br />

denn bei REDD spielt die Klärung von Landnutzungskonflikten<br />

eine zentrale Rolle (Hintergründe<br />

zu REDD finden Sie auf Seite 25).<br />

Die gesammelten Erfahrungen sollen in<br />

die nationale und internationale Klimapolitik<br />

einfließen. Aus Brasilien liegen bereits<br />

erste positive Erfahrungen aus einzelnen<br />

REDD Projekten vor und es hat sich gezeigt,<br />

dass REDD sowohl zum Klima- und Naturschutz<br />

beitragen kann als auch die Lebensbedingungen<br />

der lokalen Bevölkerung verbessern<br />

vermag. Es besteht also Grund zur<br />

Hoffnung – auch in Indonesien. Wenn die<br />

Welt jetzt zusammenhält und mit REDD für<br />

mehr Grün sorgt, bekommt Klimagerechtigkeit<br />

vielleicht eine Chance.<br />

www.forestfinance.de FF 27


WFF – World of ForestFinance<br />

Zwischen Bäumen und Bohnen,<br />

Maiskolben und Messgeräten<br />

ForestFinance im Jahr der Biodiversität – Carola Paul berichtet<br />

„Agroforstliche Möglichkeiten zur Förderung von Wiederaufforstung in Panama” heißt Carola Pauls<br />

Forschungsprojekt das ForestFinance im Rahmen seiner Kooperation mit der TU München unterstützt.<br />

Klingt nicht nach leichter Kost – könnte es aber werden. Denn wenn es auf Forstflächen möglich ist<br />

auch Nahrungsmittel zu produzieren, verhilft das vielen Menschen zu einem besseren Leben.<br />

Land ist knapp. Gerade Land von dem Menschen<br />

leben können. Der Kampf um Ackerflächen<br />

zur Lebensmittelerzeugung ist<br />

weltweit entbrannt. Oft wird Wald gerodet<br />

für Landwirtschaft – gerade in den Tropen.<br />

Und so ist die Suche nach Landnutzungskonzepten,<br />

um die Entwaldung zu reduzie -<br />

ren und gleichzeitig die Sicherung des<br />

Lebensunterhaltes für die Bevölkerung zu<br />

gewährleisten, eine der größten Herausforderungen.<br />

Was überhaupt ist Agroforstwirtschaft?<br />

Um eine nachhaltige, dauerhafte Wiederbewaldung<br />

sogenannter degradierter<br />

Flächen, zu erreichen muss die Aufforstung<br />

als Landnutzungsoption sowohl für Kleinbauern<br />

als auch für Großgrundbesitzer<br />

attraktiv sein. Diesen Aspekt greift das aktuelle<br />

Forschungsprojekt des Lehrstuhls<br />

für Waldbau der Technischen Universität<br />

München in Zusammenarbeit mit Forest-<br />

Finance auf. Der Forschungsansatz des Projektes<br />

ist es, die Baumpflanzung um eine<br />

landwirtschaftliche Komponente wie<br />

Getreide-, Gemüse- oder Obstanbau mit kurzer<br />

Produktionszeit und damit raschen<br />

finanziellen Rückflüssen zu ergänzen.<br />

Eine solche Kombination aus Land- und<br />

Forstwirtschaft wird als „Agroforstwirtschaft“<br />

bezeichnet. Ihre Kennzeichen: gleichzeitiger<br />

oder zeitlich aufeinanderfolgender<br />

Anbau von Bäumen und Feldfrüchten<br />

beziehungsweise Tierhaltung, Imkerei etc.<br />

Agroforstwirtschaft wird insbesondere für<br />

viele Bereiche der Tropen und Subtropen als<br />

bedeutende Möglichkeit angesehen, die<br />

Nachhaltigkeit der Landnutzung zu verbessern<br />

und sicher zu stellen. Agrarsysteme<br />

wiederum werden um die positiven ökolo-<br />

Erste Ergebnisse: Bohnen<br />

Die Bohnen wurden zwischen sechs<br />

verschiedenen Baumarten angepflanzt,<br />

um zu testen, ob während<br />

der ersten Jahre die Wertholzplantagen<br />

gewinnbringend mit landwirtschaftlichen<br />

F eldfrüchten und<br />

damit Nahrungsmitteln angereichert<br />

werden können. Drei Monate<br />

nach der Bohnensaat zog „el<br />

gi schen Eigenschaften von Bäumen ergänzt.<br />

Gleichzeitig wird die Produktion<br />

diversifiziert und so das Risiko des Ausfalls<br />

einer der Komponenten abgepuffert.<br />

Mögliche Probleme und Lösungen<br />

Agroforstwirtschaft könnte viele Probleme<br />

lösen. Andererseits konkurrieren die einzelnen<br />

Pflanzen um Nährstoffe, Licht und<br />

Wasser. Der Hauptfokus der hier ansetzenden<br />

„Agroforst-Forschung“ – einem noch<br />

verhältnismäßig jungen Forschungsbereich<br />

– liegt bisher meist in der Einbringung von<br />

Bäumen in Agrarsysteme. Die Datenlage zur<br />

Integration von landwirtschaftlichen Komponenten<br />

in Forstplantagen zur Erwirtschaftung<br />

eines früheren Cash-Flows und<br />

gegebenenfalls zur zusätzlichen Nahrungs -<br />

mittelproduktion ist dagegen noch gering.<br />

Wir freuen uns daher, ForestFinance als<br />

equipo frijol“, das Bohnenteam, wie<br />

wir in Tortí getauft wurden, los, um<br />

einen Hektar Bohnen zu ernten. Das<br />

Team bestand aus zwei fleißigen<br />

Praktikanten aus Deutschland, Martin<br />

Müller und Katharina Messerer,<br />

fünf Arbeitern des F orstpartners<br />

BARCA und mir selbst. Die Ernte erfolgte<br />

händisch, um innerhalb von<br />

kleinen Parzellen sowohl den Boh-<br />

28 FF www.forestfinance.de


Carola Paul (26) ist Doktorandin am Lehrstuhl für<br />

Waldbau an der TU München. Das Projekt der Forstingenieurin<br />

wird nicht nur von ForestFinance finanziert,<br />

sondern auch vom Bayerischen Elitenetzwerk und der<br />

Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).<br />

Part ner gewonnen zu haben, um die Anrei -<br />

che rung von Forstplantagen mit verschiedenen<br />

Kulturpflanzen unter Realbedingun -<br />

gen testen zu können.<br />

ForestFinance stellte dem Lehrstuhl für<br />

Waldbau hierfür eine Fläche von drei Hektar<br />

im Osten Panamas zur Verfügung. Auf<br />

diesen Flächen wurden seit August 2009<br />

sechs Wertholzarten (darunter Teak, Amarillo<br />

und Zapatero) in unterschiedlichen<br />

Pflanzabständen in Kombination mit Mais,<br />

Bohnen, Ingwer und Yuca (Maniok) angebaut.<br />

Untersuchungsaspekte sind vor allem<br />

die Entwicklung der Bäume in Abhängigkeit<br />

von der angebauten Feldfrucht sowie deren<br />

nenertrag als auch die Biomasse zu<br />

wiegen und damit Wechselwirkungen<br />

zwischen verschiedenen Baumarten<br />

und F eldfruchterträgen herleiten<br />

zu können. Nach der Ernte<br />

wurden die Bohnen in der Sonne<br />

getrocknet, gedroschen und schließlich<br />

von den Hülsen gereinigt. Der<br />

größte Teil des Ertrages wird hier in<br />

der Region verkauft, um den ök o-<br />

Im Bioladen Orgánica in Panamá City werden die Bohnen<br />

aus ForestFinance-Produktion bereits verkauft.<br />

Fotos: ForestFinance<br />

Ertrag. Zudem werden Untersuchungen<br />

zur Konkurrenz zwischen den Pflanzen, zur<br />

Kohlenstoffspeicherung des Gesamtsystems<br />

und der Beleuchtungsverhältnisse im Laufe<br />

der Baumentwicklung durchgeführt.<br />

Ein essentieller Aspekt im Rahmen dieser<br />

Studie ist die ökonomische Evaluierung<br />

der verschiedenen Baum-Feldfrucht-Kom -<br />

bi nationen. Denn nur wenn sich das Landnutzungssystem<br />

für den Grundbesitzer beziehungsweise<br />

Bauern rechnet, wird dieser<br />

den Anbau von Bäumen in Betracht ziehen<br />

und somit zur Wiederherstellung aller ökologischen<br />

Funktionen beitragen.<br />

nomischen Nutzen einer solchen<br />

Mischung aus Bäumen und F eldfrüchten<br />

zu erheben. Jeweils 50 kg<br />

wurden an ein ortsansässiges Kinderheim<br />

der „Fundación pro niños<br />

de Darién“ und ein durch Spenden<br />

finanziertes Altenheim in Metetí geschenkt.<br />

World of ForestFinance – WFF<br />

Die ökonomische Bewertung eines Landnutzungssystems<br />

sollte immer Hand in<br />

Hand mit der Berücksichtigung sozialer<br />

Aspekte gehen und die kulturellen Rahmen -<br />

bedingungen – wie Nutzungsrechte, Einkünfte,<br />

verfügbare Zeit und Finanzmittel –<br />

sowie Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung<br />

berücksichtigen. Nur so kann die Akzeptanz<br />

alternativer Landnutzungsansätze erreicht<br />

werden.<br />

Der erste Schritt vor der Pflanzung der<br />

Versuchsanlage war daher das Erlernen<br />

der örtlichen Anbaumethoden und die Auswahl<br />

bekannter und akzeptierter Feldfrüchte.<br />

Dabei haben wir sehr von der offenen,<br />

hilfsbereiten Art der ForestFinance<br />

Mitarbeiter als auch der einheimischen<br />

Bevölkerung profitiert. Sie standen uns<br />

von Anfang an mit ihrer Erfahrung und<br />

ihren lokalen Kenntnissen zur Seite.<br />

Zukunftspläne für Wald und Wiese<br />

Die nächsten zwei Jahre wollen wir verschie -<br />

dene Baum-Feldfrucht-Kombi nationen testen<br />

und hinsichtlich ökologischer, ökonomischer<br />

und sozialer Eignung bewerten. Die<br />

erste Maisernte hat bereits gezeigt, dass die<br />

Anreicherung von Wertholzplantagen mit<br />

Kulturpflanzen auf degradierten Stand -<br />

orten durchaus möglich ist. Die Aufmerksamkeit<br />

in Panama haben wir für unser<br />

Projekt auf jeden Fall erfolgreich geweckt.<br />

Und sei es nur wegen der Verwirrung um<br />

eine blonde Försterin, die Mais aus einer<br />

Forstplantage verkauft.<br />

Im Rahmen des Forschungsprojektes warten<br />

hoffentlich noch viele andere interessante<br />

Ergebnisse und Abenteuer auf uns – zwischen<br />

Bäumen und Bohnen, Maiskolben<br />

und Messgeräten und nicht zuletzt tropischen<br />

Regengüssen und gleißender Sonne.<br />

Carola Paul verkauft nach der Ernte das<br />

Gemüse mit ihren Mitarbeitern, um vor<br />

Ort dessen Marktwert zu testen.<br />

www.forestfinance.de FF 29


WFF – World of ForestFinance<br />

Menschen, Partner, Ein- und Aussichten<br />

Diesmal stellen wir Ihnen eine Mitarbeiterin und zwei Mitarbeiter vor, die in Panama und Bonn Zuhause sind.<br />

Silke Berger arbeitet im Büro in Panama City. Andreas Schnall und Stefan Haas mal hier, mal da.<br />

Silke Berger betreut nicht nur die Kunden in Panama,<br />

sondern auch die Kollegen aus Deutschland.<br />

Silke Berger – verbrachte ihre Kindheit in<br />

Venezuela. Schon früh erwachte ihr Inte -<br />

resse an der Natur, und der große Garten<br />

ihres Elternhauses, mit Urwaldbäumen,<br />

Lianen und Bananenstauden, waren ihr<br />

ein Paradies. Ende der 70er Jahre zieht die<br />

Familie nach Deutschland um. Als begeisterte<br />

Drachenfliegerin ist Silke Berger viel<br />

unter freiem Himmel unterwegs, doch in<br />

den Wintermonaten sehnt sie sich zurück<br />

in den warmen Süden.<br />

2001 wird ihr eine Stelle in Panama<br />

an geboten. Im Auftrag der Firma Eco Consulting<br />

Group und in Zusammenarbeit<br />

mit der panamaischen Umweltbehörde<br />

ANAM erstellt sie didaktisches Material<br />

für Umwelterziehung. Schon bald ist ihr<br />

klar, dass sie in Panama ihre Wahlheimat<br />

gefunden hat.<br />

Heute ist Silke Berger im ForestFinance<br />

Büro in Panama City tätig. Zu ihren<br />

Aufgaben gehören Berichterstattung, Datenbankpflege,<br />

Umwelterziehungs projekte<br />

und Koordination mit den KollegInnen<br />

in der Zweigstelle Las Lajas im Westen<br />

des Landes.<br />

Andreas Schnall führt in Panama Sicherheit-Lehrgänge<br />

für die Waldarbeiter durch.<br />

Andreas Schnall – hat an der TU München<br />

Ingenieur-Forstwissenschaften studiert.<br />

Seit 2008 wendet er sein Wissen bei ForestFinance<br />

an – in der Zentrale in Bonn,<br />

ebenso wie in den Wäldern Panamas. Dabei<br />

kreisen seine Aufgaben meist um das<br />

Thema CO 2 . Das geht einher mit dem Management<br />

der Wälder nach herkömmlichen<br />

forstlichen Kriterien, um das bestmögliche<br />

Wachstum für die Wälder zu erzielen.<br />

„<strong>2010</strong> war ich speziell für die Optimierung<br />

der Holzerntelogistik sowie der<br />

Vermittlung spezieller Holzerntetechniken<br />

in Panama.“, erklärt er. „Außerdem<br />

bin ich für die CO 2 -Zertifizierung unserer<br />

Wälder nach anerkannten Standards verantwortlich.“<br />

Das Reisen mag Andreas<br />

Schnall besonders gern: Unterwegs sein,<br />

Land und Leute kennenlernen: „Die verschiedenen<br />

Kulturen, Sprachen, die Natur<br />

und Menschen in anderen Ländern, bringen<br />

viele Eindrücke und Erfahrungen fürs<br />

Leben.“ Ehrenamtlich widmet sich der<br />

FC Bayern Fan der Förderung des Forest<br />

Finance „Treestars“ Fussballteams in Las<br />

Lajas.<br />

Stefan Haas ist für Sie in den Wäldern unterwegs –<br />

er weiß, wo welcher Baum steht.<br />

Stefan Haas – ist unser Mann für jeden<br />

Baum und ausgewiesener GIS Experte.<br />

Wenn sich unsere Kunden fragen, wo<br />

denn eigentlich ihre Parzellen liegen oder<br />

welche Baumarten wo gepflanzt werden,<br />

dann ist Stefan Haas der richtige Mann<br />

für diese Informationen. Seit Oktober<br />

2009 ist er bei ForestFinance für das Geo -<br />

informationsmanagement (GIS) zuständig.<br />

Das heißt, er befasst sich mit allen<br />

räum lichen Informationen über die<br />

ForestFinance Forste in Panama.<br />

Sein neuestes Projekt ist die Aerofotografie<br />

(Luftbildaufnahme), mit der er den<br />

ForestFinance-Kunden einen besseren<br />

Überblick über die Wälder verschafft<br />

(sie he Seite 31, rechts). Seine Diplomarbeit<br />

hat er über Regenwald-Monitoring im<br />

Kongo-Becken am Joanneum-Research<br />

Institute für Digitale Bildbearbeitung in<br />

Graz, Österreich, geschrieben. Da verwundert<br />

es kaum, dass Stefan Haas seine<br />

Freizeit der Fotografie und Web-Kultur<br />

widmet. Sportlich fühlt er sich im Wasser<br />

am wohlsten.<br />

30 FF www.forestfinance.de<br />

Fotos: ForestFinance


Stefan Haas hat eine kostengünstige Variante<br />

gefunden, Luftaufnahmen der Fincas zu machen:<br />

Mit einer Kamera an einem Ballon dokumentiert<br />

er die einzelnen Parzellen.<br />

Die Scheinwerfer des Pickup ziehen Schneisen<br />

in die tropische Nacht. In der Doppelkabine<br />

sitzen Stefan Haas, Experte für Geografische<br />

Informationssysteme von der<br />

ForestFinance Zentrale in Bonn, und ich,<br />

Silke Berger, Mitarbeiterin in Panama City.<br />

Auf der Ladefläche liegen diverse Ausrüstungsgegenstände:<br />

eine transparente, säuberlich<br />

gefaltete Plastikhülle, feste Schuhe,<br />

Strohhüte, zwei Flaschen mit je 2500 Litern<br />

komprimiertem Helium, Macheten, mehrere<br />

Rollen Schnur und ein grobmaschiges Fischernetz.<br />

Über den Baumkronen<br />

Der Horizont erglüht. Rasch wird die<br />

Sonne die in den Tropen sehr kurze Dämmerung<br />

durchlaufen und in den Zenit<br />

schießen. Wir halten auf einer Weide am<br />

Rand von Madera Fina. Diese Finca wurde<br />

1995 aufgeforstet und ist somit die älteste<br />

Mischwald-Plantage in Panama. Investoren<br />

der ersten Stunde kauften hier ein Stück<br />

frisch bestücktes Land. Bezeichnenderweise<br />

bedeutet „madera fina“ feines, edles<br />

Holz. Auf den ehemals brachliegenden Rinderweiden<br />

bilden nun 25 Meter hohe Bäume<br />

einen dichten Tropenwald. In den Ästen<br />

duellieren sich Brüllaffen, Papageien und Tukane<br />

– wer wohl am schönsten sänge.<br />

Operation „Magisches Auge“<br />

Wir beginnen mit den Vorbereitungen, falten<br />

die Plastikhülle auseinander und lassen<br />

das Helium einströmen. Langsam formt<br />

sich der Ballon. Wie von Geisterhand gezogen<br />

drückt das leichte Gas die Hülle nach<br />

oben. Als der elliptisch geformte Ballon<br />

seinen Durchmesser von fast zwei Metern<br />

erreicht hat, drehen wir den Gashahn ab. Die<br />

Drachenschnur wird befestigt, die Kamera<br />

montiert, sorgfältig die Knoten und Karabiner<br />

geprüft. Fertig. Fasziniert sehen wir zu,<br />

wie sich das Gebilde erhebt, geräuschlos aufsteigt,<br />

höher und höher in den kobaltblauen<br />

Himmel. Nach wenigen Minuten dann<br />

ein Klick.<br />

Gespannt schauen wir auf den Laptop.<br />

Das erste Bild erscheint: ein Meer aus Baumkronen<br />

in verschiedenen Grüntönen – wunderschön.<br />

Unser Auge in 400 Meter Höhe,<br />

das hat schon was Magisches. Die Bilder sind<br />

gestochen scharf. Auf dem Display können<br />

wir sogar die einzelnen Baumarten auseinander<br />

halten. Deutlich heben sich die<br />

grünen Aufforstungen von dürrebraunem<br />

Weideland ab.<br />

Wir testen alle Möglichkeiten, die das<br />

System bietet. Mit einer Lenkschnur verändern<br />

wir die Ausrichtung der Kamera, probieren<br />

verschiedene Einstellungen aus und<br />

World of ForestFinance – WFF<br />

Eine Kamera an einem Ballon zeigt, aus 800 Metern Höhe, was auf den<br />

Flächen von ForestFinance in Panama passiert. Sie können die Bilder auf<br />

unserer Homepage sehen. Wie sie entstanden sind, können Sie hier lesen.<br />

begutachten die Ergebnisse auf dem Laptop.<br />

Wir variieren die Höhe, unsere Köpfe gehen<br />

mit, auf und ab, wie bei einem Tennismatch,<br />

nur vertikal.<br />

Warum die Mühe?<br />

Über 2000 Hektar Land auf 39 Fincas hat<br />

ForestFinance als Investment oder CO 2 -<br />

Senkenprojekte in Panama bisher aufgeforstet.<br />

Den Wald vom Boden aus bildlich<br />

festzuhalten ist nahezu unmöglich. Sobald<br />

die Bäume ein Alter von fünf Jahren erreicht<br />

haben, wird nach wenigen Metern der Blick<br />

von einer Mauer aus tropisch großen Blättern<br />

und Zweigen gebremst.<br />

So konnte bisher die Ausdehnung der<br />

ForestFinance Fincas nur abstrakt auf Plänen<br />

betrachtet werden. Die Google Earth<br />

Karten, die zur Verfügung stehen, sind in<br />

dieser Region veraltet und von schlechter<br />

Qualität. Nun bietet die Kamera unter dem<br />

Ballon die Möglichkeit, den Bestand des Waldes<br />

in seiner Umgebung von oben zu erfassen<br />

und zu beobachten.<br />

Aufnahmen der verschiedenen Fincas<br />

stellen wir ins Netz. Per Klick auf www.<br />

forestfinance.de können Investoren und andere<br />

Freunde von ForestFinance sehen, wie<br />

hier Kapital gedeiht. Wie aus ödem Weideland<br />

eine grüne Augenweide entsteht, die<br />

zum Eintauchen verlockt. Sie sehen, wie<br />

wohltuend sich die Aufforstungsparzellen<br />

abheben, die Übergänge zum Naturwald,<br />

die Flussläufe, Mangroven, die Nähe zum<br />

Meer. Nur die Geräusche aus dem Tropenwald<br />

liefern wir Ihnen noch nicht. Aber<br />

wer weiß? Vielleicht werden wir auch das<br />

mal möglich machen können.<br />

Silke Berger betreut alle<br />

ForestFinance-Mitarbeiter, die<br />

in Panama unterwegs sind.<br />

Besondere Ereignisse hält sie in<br />

Bild und Wort fest.<br />

www.forestfinance.de FF 31


WFF – World of ForestFinance<br />

Big co2ol business<br />

B.A.U.M. e.V. – Europas größter Arbeitskreis umweltorientierter Unter nehmen<br />

– empfiehlt CO 2OL als Partner für Klimaschutz. Der Bundesdeutsche Arbeitskreis<br />

für Umweltbewusstes Management e . V. wurde 1984 als überparteiliche Umweltinitiative<br />

gegründet. Um den unternehmerischen Umweltschutz zu stärken, vermittelt<br />

B.A.U.M. seinen Firmenmitgliedern die klimaneutralen Dienstleistungen von<br />

CO 2OL. „Wir hoffen, die von uns betreuten Unternehmen mithilfe unseres Kooperationspartners CO 2OL weiter<br />

für die Probleme, aber auch Chancen des Umweltschutzes und der nachhaltigen Entwicklung zu sensibilisieren“,<br />

erklärt Prof. Maximilian Gege, Vorsitzender von B.A.U.M. und ist davon überzeugt, dass der schonende<br />

Umgang mit den öffentlichen Gütern Wasser, Luft und Boden sowie Flora und Fauna mit marktwirtschaftlichen<br />

Instrumenten gesichert werden muss.<br />

Congstar – Seit <strong>2010</strong> erfasst der Kölner Telekommunikationsanbieter den sogenannten<br />

Carbon Footprint – Die ermittelte Menge an ausgestoßenem CO 2 des Unternehmenssitzes<br />

im Kölner Rheinauhafen gleicht das Unternehmen zusammen mit CO 2OL<br />

durch das Pflanzen von Bäumen in Entwicklungsgebieten aus . Damit ist congstar einer<br />

der ersten Mobilfunkdiscounter, der seinen Unternehmenssitz völlig auf CO 2-neutrales Wirtschaften umstellt<br />

– und so etwa 3000 Tonnen CO 2 pro Jahr neutralisiert. congstar wird diesen Weg konsequent weitergehen.<br />

„Verantwortung zu übernehmen ist für uns selbstverständlich – und für die Zukunftsfähigkeit nicht nur unseres<br />

Unternehmens elementar", so Dr. Alexander Lautz, Geschäftsführer der congstar GmbH. Das Unternehmen<br />

hofft, auch andere Firmen mit der grünen Strategie anzustecken – Lieferanten und Dienstleister des Unternehmens<br />

werden in Zukunft verstärkt auf nachhaltiges Wirtschaften achten.<br />

Leaseplan und CO 2OL verbindet eine Partnerschaft im Bereich der klimaneutralen<br />

Mobilität – Als weltgrößter Leasinggeber von F ahrzeugflotten hat<br />

Leaseplan GreenPlan, ein innovatives Produkt zum „Grünen Flottenmanagement“<br />

eingeführt. GreenPlan unterstützt und ermutigt Firmen, ihre F ahrzeugflotten<br />

effizienter und umweltfreundlicher zu betreiben. Mit der langfristig angelegten<br />

und konzernweiten Initiative GreenPlan startete LeasePlan ein „grünes“ Enga -<br />

ge ment. GreenPlan ist ein Beratungsservice für Kunden, die sich mit „Corporate<br />

Social Responsibility“ befassen. Es ermuntert umweltfreundliche Fahrzeuge zu<br />

wählen und ökologisch zu fahren. In Deutschland, Österreich und Finnland fahren<br />

bereits die ersten Flotten klimaneutr al und es werden weitere Länder<br />

dazukommen. LeasePlan kooperiert hierzu mit CO 2OL, um die Effekte der CO 2-<br />

Emission von F ahrzeugflotten durch Aufforstungsprojekte zu neutr alisieren.<br />

Foto: Leaseplan/Castano Philippe<br />

Klimaneutrale Konzerttickets gibt es schon seit 2007– Die<br />

Konzertagentur A.S.S Concert & Promotion GmbH ist Partner von<br />

CO 2OL und brachte Größen wie Juli, Peter Gabriel, Schiller, Fury,<br />

Kim Wilde und viele andere umweltfreundlich auf die Bühne. Zuletzt<br />

ging Babylon Circus (siehe Foto) auf Tour und neutralisierte<br />

die klimaschädlichen Gase, die leider auf jeder Veranstaltung<br />

mitschwingen. Seit zwei Jahren bietet CO 2OL den Künstlern diese<br />

Möglichkeit. Und kommt offensichtlich gut an. Bereits 2009 hatte<br />

sich die Zahl der co 2olen Konzerttickets auf eine stattliche Summe<br />

addiert – über 1,2 Millionen klimaneutrale Konzerttickets hat<br />

CO 2OL bis heute ermöglicht. Wer in diesem Moment mit ASS unterwegs<br />

ist, erfahren Sie auf www.ass-concerts.de<br />

Foto: ass-concerts<br />

Unter der Marke CO 2OL bietet ForestFinance klim<br />

für Privat- und Geschäftskunden. Für Businessku<br />

individuelle Beratung und Lösungen, wie sie ihre<br />

unternehmerischen Verantwortung für den Klima<br />

Der Weg zur Klimaneutralität erfolgt bei CO 2OL in<br />

1. validierte Ermittlung der CO 2-Bilanz,<br />

Worl<br />

2. effiziente Reduktion der CO 2-Emissionen und<br />

3. Kompensation der restlichen CO 2-Emissionen d<br />

anerkannten Klimaschutzprojekten mit dokum<br />

ökologischen Vorteilen (CarbonFix Standard un<br />

4. Unterstützung der Kunden bei der internen und<br />

Auf dieser Seite stell<br />

Künst ler und Unterne<br />

fürs Klima stark mac<br />

Die hohe Kunst<br />

Cassandra Steen – mehr als nur klimafreundlich Sie war lange<br />

die Stimme von Glashaus. Seit 2009 wandert sie auf Solo-Pfaden<br />

und das mit großem Erfolg. Ihre erste Single „Darum leben wir“ aus<br />

dem gleichnamigen Album beweist, dass hiesiger Soul mindestens<br />

ebenso innov ativ, frisch und ungewöhnlich klingen kann wie<br />

Amerikanischer. Als Bonus veredelt Cassandra Steen ihre Musik mit<br />

deutschem Tiefgang und viel Poesie. Unterstützt wurde sie bei diesem<br />

Album von keinen geringeren als Xavier Naidoo und Adel Tawil<br />

(Ich + Ich), die beide jeweils einen gemeinsamen Song mit der<br />

Sängerin beisteuerten. 2009 tourte Cassandr a Steen mit Unter -<br />

stützung von CO 2OL klimaneutral durch ganz Deutschland. <strong>2010</strong><br />

bekam sie den Echo verliehen, der von der Phono-Akademie vergeben<br />

wird. Mehr über die Stuttgarter Soulsängerin erfahren Sie auf<br />

www.cassandra-steen.de<br />

32 FF www.forestfinance.de


d +++ news +++news<br />

afreundliche Produkte und Dienstleis tungen<br />

den bietet CO 2OL praxisorientierte und<br />

Klimabilanz verbessern und so ihrer<br />

und Umweltschutz gerecht werden können.<br />

vier Stufen:<br />

urch Zertifikate aus international<br />

ntierten zusätzlichen sozialen und<br />

d CCB Standard bzw. GoldStandard).<br />

externen Kommunikation der Maßnahmen.<br />

en wir Ihnen<br />

hmen vor, die sich<br />

hen. Mit CO2OL.<br />

Foto: ass-concerts<br />

CO2OL unterwegs<br />

World of ForestFinance – WFF<br />

Deutsche Welle Klimareise „D360°” –Zehn Nachwuchsjournalisten der<br />

Deutschen Welle gingen <strong>2010</strong> auf Tour und recherchierten, wie klimafreundlich<br />

Deutschland wirklich ist. Vier Teams, in vier verschiedenen Fortbewegungsmitteln<br />

reisten so CO 2-sparsam wie möglich durch Deutschland<br />

– mit dem Elektromobil, dem Hybridauto, im Zug oder auf dem Fahrrad. In<br />

ihrem Weblog „Deutschland 360°“ posteten die Teams täglich ihre neusten<br />

Erlebnisse und berichteten von ihrer aktuellen Klimabilanz. Als Partner<br />

der Deutschen Welle Akademie unterstützte CO 2OL das Team auf seiner Klimareise. Hierzu sponserte CO 2OL<br />

die CO 2-Bilanzierung sowie die anschließende Kompensation des entstandenen CO 2-Fußabdrucks der Reise.<br />

Insgesamt entstanden 1,7 Tonnen CO 2, die mit Carbon Credits aus unserem Klimaschutzprojekt „CO 2OL Biodiversity<br />

Reforestation Vietnam“ ausgeglichen wurden.<br />

Auf www.dw-world.de/dw/article/0,,5410916,00.html können Sie die Berichte der jungen Reporter lesen.<br />

Viabono – der gute Weg in Richtung umwelt- und klimafreundlich Reisen – Viabono, die Dachmarke<br />

für den Umwelttourismus, vermittelt Hotels, Ferienwohnungen, Kanuanbieter, Restaurants, Pensionen, Jugendunterkünfte<br />

und Bauernhöfe, die mit der eigenen strengen Umweltschutz-Zertifizierung ausgezeichnet<br />

sind. Alle Viabono Hotels zeichnen sich durch einen hohen Qualitätsstandard sowie Naturnähe<br />

aus. Zusammen mit CO 2OL hat Viabono bereits vier Hotels klimaneutr al gestellt und bietet<br />

einen CO 2-Hotelrechner an, mit dem Hotels ihren CO 2-Fußabdruck, also den CO 2-Emissionswert<br />

je nach Übernachtung eines Gastes ermitteln können. Mehr Informationen darüber, wo<br />

Sie sich reinen Gewissens einchecken und erholen können, finden Sie auf www.viabono.de<br />

Deutsche Jugendherbergen – fernab von Mief und<br />

grantigem Herbergsvater – Die Jugendherberge Norderney,<br />

die auch das Prädikat Viabono-Unterkunft trägt,<br />

und somit ihr Engagement für Nachhaltigkeit und ölokogische<br />

Kriterien beweist, ist nun zusätzlich dank CO 2OL für<br />

das Jahr <strong>2010</strong> komplett klimaneutral gestellt worden. CO 2OL kompensierte die entstandenen CO 2-Emissionen<br />

durch Klimaschutzzertifikate aus dem eigenen Aufforstungsprojekt „CO 2OL Native Tree Species Reforestation“<br />

in Panama. Auch die jugendherbergseigene Akademie ist ein Vorreiter in Sachen Klimaschutz: Sie ist<br />

die erste CO 2-neutrale Fortbildungs- und Managementeinrichtung in Deutschland. www.jugendherberge.de<br />

mygreenmeeting.de – das Kompetenznetzwerk für grüne Events –Immer<br />

mehr Veranstalter setzen bei der Durchführung ihrer Events auf Umweltver -<br />

träglichkeit und Energieeffizienz. Fortan finden sie Unterstützung. Beginnend<br />

bei der Beratung, über die Auswahl relevanter Teilbereiche bis hin zur Vermittlung<br />

passender Partner bietet mygreenmeeting.de Veranstaltern, Eventagenturen<br />

und Unternehmen k omplette Lösungen. Die Initiatoren sind namhafte<br />

Unternehmen, die alle eine langjährige Expertise in der Durchführung von<br />

Green Meetings aufweisen. Durch praxisbezogene Beratung und Unterstützung<br />

erleichtern sie den Zugang zur umweltbewussten Organisation und Umsetzung<br />

von Green Meetings . Zu den First Movern von mygreenmeeting.de<br />

gehören CO 2OL für den Bereich Carbon Solutions , ColorDruckLeimen GmbH<br />

für den Bereich Print, Deutsche Bahn für den Bereich Mobility und viele andere<br />

mehr. www.mygreenmeeting.de<br />

www.forestfinance.de FF 33


WFF – World of ForestFinance<br />

Erntezeit in Panama<br />

Von Samen, Hölzern und Gewinnern<br />

<strong>2010</strong> ist Erntezeit auf den ForestFinance-Fincas. Samen und Hölzer werden<br />

aus den Forsten geholt, um neue Bäume zum Leben zu erwecken und den<br />

alten dasselbe leichter zu machen.<br />

Saatguternte<br />

Vor 15 Jahren haben die Waldarbeiter, die<br />

jetzt die Samen ernten, die Bäume gepflanzt,<br />

zum Beispiel Caoba-Samen (Caoba<br />

= Amerikanischer Mahagoni). Mit kräftigen<br />

Bewegungen schütteln sie die holzigen,<br />

birnenförmigen Früchte von den Ästen und<br />

knacken am Boden die harten Schalen.<br />

Daraus entnehmen sie die circa zehn Zentimeter<br />

langen, glänzend braunen Samen.<br />

Außerdem ziehen die Arbeiter die natürlich<br />

gewachsenen Caoba-Setzlinge aus dem<br />

Waldboden. In der Baumschule soll das<br />

Wuchsverhalten und die Entwicklung dieser<br />

Setzlinge mit dem der aus Samen gezogenen<br />

Keimlinge verglichen werden. Auch<br />

die Samen des Almendro (Mandelbaum,<br />

Dipteryx panamensis) und Zapatero (Hyeronima<br />

alchorneoides) werden geerntet.<br />

Als erster Anbieter im Markt der Forstdirektinvestments<br />

in Deutschland hat<br />

ForestFinance vorfristig Erlöse aus Samenverkäufen<br />

erzielt. Dies bietet gute Aussichten<br />

auf die Ausdehnung des Geschäftsfeldes<br />

über die reine Holzproduktion hinaus.<br />

ForestFinance-Chefforstwirtin Yaels Camacho,<br />

Panama, ist überzeugt: „Die Produktion<br />

von Samenmaterial für andere Baumschulen,<br />

aber auch die Produktion von Setzlingen<br />

in unserer eigenen Baumschule für<br />

den Verkauf an andere Aufforster, wird in<br />

den nächsten Jahren zunehmen und bietet<br />

eine gute Einnahmemöglichkeit.“<br />

Durchforstung<br />

Motorsägen im Tropenwald – was dem<br />

nichts ahnenden Waldfreund Tränen in<br />

die Augen treibt, ist dem wissenden Investor<br />

bei ForestFinance Musik in den Ohren.<br />

Denn hier wird trotz Sägen und Motoren zukunftsweisende<br />

Forstwirtschaft betrieben.<br />

Lange bevor der erste Baum fällt, selektiert<br />

Forstingenieur Sebastian Gräfe mit Sorgfalt<br />

doe sogenannten Zukunftsbäume. dazu<br />

gehören Bäume, die große Kronen, keine<br />

Krankheiten oder Schädlingsbefall haben,<br />

deren Stamm gerade und regelmäßig<br />

wächst und dessen Größe in einem stabilen<br />

Verhältnis zu der der Krone steht. Sie<br />

bleiben im Forst stehen.<br />

Die Bäume, die weichen müssen, werden<br />

schonend von den Waldarbeitern gefällt, um<br />

die bleibenden nicht zu beschädigen. Durch<br />

die entstandenen Freiräume können die verbliebenen<br />

Bäume ihre Assimilationsfläche<br />

ausdehnen und ihr Wachstum beschleunigen.<br />

Ihr Umfang und damit der relevante<br />

Wertzuwachs im astfreien Stamm nehmen<br />

zu. Mit einem Schlepper werden die<br />

Stämme zu einem Lagerplatz gerückt, wo<br />

siesofort nach „Hoppus-Methode“ vermessen<br />

und gekennzeichnet werden.<br />

Und die Globalisierung des Holzhandels<br />

erreicht auch unsere Forste in Las Lajas:<br />

Direkt am Waldrand werden sie verladen.<br />

Kaum in Container gehen die Stämme dann<br />

auf eine lange Schiffsreise nach Indien.<br />

ForestFinance-Waldarbeiter Leonardo Santos steigt<br />

auf eine Caoba, Amerikanisches Mahagoni (oben),<br />

um Samen zu ernten. Seine Kollegen holen derweil<br />

Teak aus einem anderen Forst. Viele der Arbeiter<br />

haben diese Bäume gepflanzt und sie wachsen<br />

sehen. Nun ernten sie, was sie einst gesät haben.<br />

Investoren erhalten die ersten Erlöse aus Samenund<br />

Holzverkäufen.<br />

34 FF www.forestfinance.de<br />

Fotos: ForestFinance/Stefan Haas


„Holz sucht Kopf”<br />

Der Segelstuhl ist der Gewinner des ForestFinance-Wettbewerbs „Holz sucht Kopf”.<br />

Er wird nun aus dem ersten ForestFinance-Durchforstungsholz gebaut.<br />

Holz sucht Kopf – so hieß der Wettbewerb,<br />

den ForestFinance veranstaltete, um Ideen<br />

zu sammeln, was Gutes aus dem ersten<br />

Durchforstungsholz gemacht werden<br />

kann. Zu gewinnen gab es eine Reise nach<br />

Panama, wo ForestFinance seit mehr als<br />

einem Jahrzehnt nachhaltige Forstwirtschaft<br />

betreibt. Eine hochkarätige Jury mit<br />

namhaften Experten wie Günter Horntrich,<br />

Professor für Ökologie und Design an<br />

der Köln International School of Design,<br />

und Dr. Uwe Sayer, Geschäftsführer Forest<br />

Stewardship Council Deutschland (FSC)<br />

prüfte alle Entwürfe und kürte nun die Gewinner:<br />

Zwei junge Design-Studenten von<br />

der Hochschule Pforzheim, David Laudert<br />

und Johannes Rave.<br />

Ihr Entwurf überzeugte den renommierten<br />

Design-Professor Günter Horntrich<br />

dank seiner Leichtigkeit und Schlichtheit:<br />

„Ein interessanter, charmanter Ent-<br />

wurf“, lobt der prominente Öko-Designer.<br />

Auch ForestFinance-Geschäftsführer, Harry<br />

Assen macher, ist begeistert: „Dieser Stuhl erinnert<br />

mit seinen Bögen an die Brücken<br />

Panamas, die Nord- und Südamerika verbinden.<br />

Ich finde den Entwurf elegant, von<br />

einer beeindruckenden Leichtigkeit und<br />

voller Schwung. Einfach pfiffig. Wir freuen<br />

uns, dass ForestFinance so einen Entwurf<br />

prämieren kann und hoffen auch einen<br />

Produzenten für ihn zu finden. Danke an<br />

David Laudert und Johannes Rave.“<br />

David Laudert (links im Bild) und Johannes Rave<br />

(rechts) sind die glücklichen Gewinner des Holz-sucht-<br />

Kopf-Wettbewerbs. Sie studieren im sechsten Semester<br />

Industrial Design an der Hochschule Pforzheim.<br />

Foto: privat<br />

World of ForestFinance – WFF<br />

Der Segelstuhl der jungen Designer<br />

überzeugt durch seine Schlichtheit und<br />

leichtfüßige Eleganz. Er erinnert an die<br />

Brücken Panamas, die Nord- mit<br />

Südamerika verbinden.<br />

www.forestfinance.de FF 35


WFF – World of ForestFinance<br />

Von Zertifikaten und freien CO 2-Märkten<br />

Seit dem Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls<br />

gibt es einen Markt für den Handel mit<br />

Verschmutzungsrechten. Personen, Firmen<br />

und Regierungen bezahlen Dritte dafür,<br />

CO 2 -Emissionen einzusparen oder zu kompensieren<br />

und somit eigene Emissionen<br />

auszugleichen. Daneben gibt es einen freiwilligen<br />

Markt, auf dem zum Beispiel Unternehmen<br />

zusätzlich in Klimaschutzprojekte<br />

investieren können, um ihrer sozialen<br />

und ökologischen Verantwortng gerecht<br />

zu werden.<br />

Die Vielfalt der Angebote auf dem freiwilligen<br />

Markt ist aber verwirrend. Es gibt<br />

weltweit hunderte Firmen, die CO 2 -Kompensationen<br />

anbieten und das zu sehr unterschiedlichen<br />

Bedingungen und Preisen.<br />

Wie kann also die Qualität solcher Angebote<br />

beurteilt werden? Wie kann man sinnvollen<br />

Klimaschutz von leeren Versprechungen<br />

und schmierigen Geschäf ten unterscheiden?<br />

Mit Hilfe von hochwertigen und anerkannten<br />

Qualitätsstandards sowie unabhängigen<br />

Prüfern.<br />

Standards auf dem „Voluntary Market“<br />

Es gibt mittlerweile drei international etablierte<br />

Standards auf dem freiwilligen Kompensationsmarkt.<br />

Sie stehen für Überwachung<br />

und Transparenz, für nachweislich<br />

dauerhafte CO 2 -Bindung, und darüber hinaus<br />

auch für zusätzliches soziales und öko<br />

logisches Engagement der Projekte.<br />

Der CarbonFix Standard<br />

Der CarbonFix Standard (CFS) ist weltweit<br />

führend im Bereich der Qualitätssicherung<br />

von Aufforstungen zum Klimaschutz<br />

(Baum pflanzungen, die CO 2 absorbieren).<br />

Seit 1999 ist der Verein CarbonFix als<br />

akkreditiertes UN Mitglied im Bereich des<br />

Klimaschutzes aktiv. Ende 2007 entstand mit<br />

der Unterstützung des Vereins die Initiative<br />

des CarbonFix Standards.<br />

Die Aufforstungsprojekte mit CarbonFix<br />

Standard verfolgen außerdem das Ziel,<br />

Sozialleistungen in den Aufforstungs-<br />

Ländern zu erbringen. Um die Nachhaltigkeit<br />

des Aufforstungsprojektes sicher zu stellen<br />

und die Menge an gebundenem CO 2 zu<br />

garantieren, wird die Zertifizierung der<br />

Projekte von einer unabhängigen, anerkannten<br />

Stelle durchgeführt, beispielsweise<br />

von der Rainforest Alliance.<br />

Der CCB Standard<br />

Der CCBS – Climate, Community and Bio diversity<br />

Standard – bewertet Forstprojekte in<br />

frühen Entwicklungsstadien und fördert die<br />

Integration von Methodik und sozialen<br />

Vorteilen in das Projektdesign und dessen<br />

Entwicklung. Durch den CCB Standard werden<br />

Projekte identifiziert, die zugleich den<br />

Klimaschutz, die Unterstützung der lokalen<br />

Bevölkerung und die Erhaltung der Biodiversität<br />

zum Ziel haben. Die Vermarktung<br />

von Spitzenleistung und Innovation ist ein<br />

weiteres Kriterium. Außerdem sollen Risiken<br />

für Investoren abgeschwächt werden<br />

und Finanzierungsmöglichkeiten für Projekt<br />

Zugegeben – es ist ein weites Feld.<br />

Oder heiße Luft? Und nur wenige wissen,<br />

was sich dahinter verbirgt. Hinter dem<br />

„Markt für die freiwillige Kompensation<br />

von Treibhausgasemissionen”. Dabei ist<br />

das Prinzip relativ simpel: Wer CO 2 verursacht, kann<br />

dafür bezahlen, dass die entsprechende Menge an ande-<br />

rer Stelle eingespart oder sogar der Atmophäre<br />

wieder entzogen wird.<br />

Designer aufgezeigt werden. Ein Projekt<br />

wird vom CCB Standard akkreditiert, wenn<br />

alle Kriterien des CCB Standards erfüllt<br />

sind.<br />

CFS + CCB + FSC = Metastandard<br />

Lange hatte der WWF (World Wide Fund For<br />

Nature) gezögert, Forstprojekte zur CO 2 -Bindung<br />

und damit als wirksamen Klimaschutz<br />

zu akzeptieren. 2008 hat er sei ne<br />

Meinung geändert und vertritt nun die<br />

Meinung, dass Forstprojekte, die von CFS,<br />

CCB und zusätzlich vom FSC (Forest Stewardship<br />

Council) zertifiziert wurden, ein<br />

Metastandard für Klimaschutz erreichen.<br />

Dieser ist vergleichbar mit dem mittlerweile<br />

bekannten GoldStandard für Erneuerbare<br />

Energien-Projekte.<br />

Ausgezeichnet: ForestFinance und CO 2 OL<br />

Die ForestFinance-Wälder in Panama haben<br />

alle das FSC-Zertifikat. CO 2 OL hat eines der<br />

beiden weltweit ersten erfolgreich validier<br />

ten Projekte umgesetzt und den Gold<br />

Status Level des CCB für „Panama Native<br />

Species Reforestation“ erreicht. Dieses Projekt<br />

umschließt die Aufforstungsjahrgänge<br />

bis 2007. Die bis 2008 sind in einem weiteren<br />

Projekt, „CO 2 OL Tropical Mix<br />

Re forestation“, zusammengefasst. Beide<br />

Projekte finden Sie dokumentiert unter<br />

www.climate-standards.org/projects/index.html.<br />

Die Details zum CarbonFix-Zertifizierungs -<br />

prozess des Projeks „CO 2 OL Tropical Mix“,<br />

finden Sie auf www.carbonfix.info/COI<br />

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Kosten fallen nicht an. Dieses Angebot gilt nur für einen Verbrauch unter 10.000 kWh/Jahr.<br />

Ab einem Verbrauch von 10.000kWh/Jahr unterbreiten wir Ihnen gerne ein individuelles Angebot.<br />

3. Angaben zur Stromversorgung<br />

(Die Angaben finden Sie auf Ihrem Stromzähler oder in Ihrer letzten Stromrechnung.)<br />

Oder:<br />

strom für meine jetzige Wohnung / mein jetziges Haus:<br />

Zählernummer Mein Jahresstromverbrauch/kWh<br />

Bisheriger Versorger<br />

Neueinzug (Hier bitte das Datum und ggf. den Zählerstand eintragen, ab dem Sie die Stromkosten übernehmen.)<br />

Zählernummer (ggf. nachreichen) Mein Jahresstromverbrauch in kWh<br />

Datum des Einzugs Zählerstand (ggf nachreichen)<br />

Name des Vormieters<br />

4. Auftragserteilung<br />

Ich beauftrage die NaturStromHandel GmbH mit der Lieferung von elektrischer Energie in Höhe meines<br />

Gesamtbedarfs für die oben bezeichnete Stromabnahmestelle. Ich beauftrage und bevollmächtige<br />

die NaturStromHandel GmbH, meinen gegenwärtigen, mit dem bisherigen Stromversorger<br />

bestehenden Stromversorgungsvertrag zu kündigen und, sofern notwendig, die erforderlichen Verträge<br />

mit dem örtlichen Netzbetreiber abzuschließen.<br />

Ich ermächtige die NaturStromHandel GmbH hiermit widerruflich, die fälligen Abschlags- und Rechnungsbeträge<br />

von folgendem Konto einzuziehen:<br />

Name des Geldinstituts<br />

Monatlicher Grundpreis:<br />

7,95 Euro/Monat<br />

Bankleitzahl Kontonummer<br />

20 20 € €<br />

Name des Kontoinhabers (Nur falls abweichend von Antragssteller)<br />

Unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) finden Anwendung. Diese sind, wie unser Stromherkunftsnachweis unter www.naturstrom.de<br />

einsehbar. Gerne senden wir Ihnen die AGB auf Anfrage auch zu.<br />

Ort/Datum Unterschrift Auftraggeber<br />

Widerrufsbelehrung<br />

Mir ist bekannt, dass ich den Vertrag innerhalb von zwei Wochen nach Vertragsunterzeichnung schriftlich widerrufen kann. Zur Fristenwahrung genügt<br />

die rechtzeitige Absendung des Widerrufschreibens. Der Widerruf ist zu richten an: NaturStromHandel GmbH, Achenbachstr. 43, 40237Düsseldorf.<br />

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Zitterpappel. Bo-Bäume sind besonders langlebig. Die ältesten dieser<br />

Art wachsen bei Aiiuradhpur auf Ceylon. Man glaubt, sie wurden<br />

288 v. Chr. gepflanzt. Für Hindus ist es streng verboten, Teile des<br />

Baumes als Brennstoff zu verwenden, geschweige denn, den<br />

Baum zu fällen. Wenn es jemand dennoch wagt und die Götter damit<br />

verärgert, kann er sich sicher sein, dass Unglück über ihn selber<br />

und über seine Familie kommen wird.<br />

Es war unter einem Bo-Baum, dass Buddha während des Meditierens<br />

das innere Licht und die Weisheit erlangte und so dem<br />

ewigen Kreis der Wiedergeburt entrinnen konnte und ins Nirvana<br />

aufstieg. Und so wächst in jedem indischen Dorf in unmittelbarer<br />

Nähe von buddhistischen oder hinduistischen Tempeln ein<br />

Bo-Baum. Er ist von Lehm-Plattformen umgeben, die für Sitzungen<br />

und Meditationen der Dorfbewohner benutzt werden.<br />

Die Formen der Anbetung des Baumes sind so vielfältig wie das<br />

indische Volk selber. In Nordindien erfährt der Bo-Baum zum<br />

Beispiel an bestimmten Tagen des Monats nur von Frauen eine<br />

Huldigung. Sie gießen dann Wasser und Milch auf seine Wurzeln<br />

und bieten Sandelpaste, Klebreis und Blumen als Opfergaben. Sie<br />

umrunden den Baum 108mal mit gefalteten Händen; in jeder Runde<br />

wird ein Bonbon oder eine andere Süßigkeit als Zähler auf den<br />

Boden gelegt. Mit jeder Runde wird außerdem ein buntes Tuch um<br />

den Stamm gewickelt, insgesamt also 108 Stück. Währenddessen<br />

rezitiert eine alte Frau die Geschichte von Raja Nikunjali und<br />

seiner Frau, die durch die Anbetung des Bo-Baumes die Liebe und<br />

das Vertrauen ihres Mannes gewinnen konnte. Für die Frauen in<br />

Nord indien verkörpert der Bo-Baum eheliches Glück und Liebe.<br />

Dieses Glück der Wertschätzung erfahren leider nicht alle Bäume<br />

Indiens. Verfolgt man die indische Presse im Internet, dann findet<br />

man immer öfter Artikel über Baumfrevel, illegale Baum fällaktionen<br />

und Verschlechterung der Lebensumstände für Bäume.<br />

Kambodschas berühmte Tempelbäume<br />

Vielen von uns ist Kambodscha vor allem wegen der barbarischen<br />

Diktatur der Roten Khmer bekannt. Doch das Land bietet so viel<br />

mehr. Versteckt im Dschungel befindet sich eines der beeindruckendsten<br />

Bauwerke der Welt. Nun, besser: eine der beeindruckendsten<br />

Tempelanlagen der Welt – Angkor Wat (khmer:<br />

Angkor: Stadt, Wat: Tempelanlage). Dort findet man eine nicht nur<br />

für Arboristen sowohl interessante als auch beeindruckende Symbiose<br />

zwischen Baum und Bauwerk.<br />

Angkor Wat erkundet man am besten mit dem Fahrrad, weil es<br />

eine ziemlich große Anlage ist. Außerdem hört man so die Geräusche<br />

des Dschungels und entdeckt durch die langsame Fortbewegung<br />

vielleicht einen Tempel, der einem in einem klimatisierten<br />

Reisebus verloren gegangen wäre. In Angkor Wat sind die Ruinen<br />

der Tempel nämlich nicht immer gleich erkennbar. Sehr oft sind<br />

sie unter dicken, sehnigen Wurzeln versteckt. Diese Wurzeln<br />

gehören einer Ficus-Art (Tetrameles nudiflora), die 100 bis 200 Jahre<br />

alt und über 50 Meter hoch werden kann. Dabei sind Bäume und<br />

Mauern so miteinander verwoben, dass man gar nicht weiß, wer<br />

wen hält: Die Wurzeln die Mauern oder die Mauern die Bäume. Nach<br />

Buddhistische Mönche vor dem berühmten Baum über dem Eingang des Preah<br />

Khan in Angkor Wat. Foto: wikipedia/Markalexander100<br />

all den Jahrhunderten können die Bäume nicht einfach entfernt<br />

werden, ohne den Zusammensturz ganzer Tempelanlagen zu<br />

riskieren. Außerdem machen die Bäume einen Großteil der Romantik<br />

aus und die zahllosen Touristen zahlen stolze Eintrittspreise,<br />

um gerade diese Liaison zwischen Baum und Bauwerk zu fotografieren.<br />

So ist ein riesiger Baum, der fast vollständig auf einem<br />

freistehenden zerbrechlichen Mauerbogen über dem Eingang<br />

zur Bibliothek des Preah Khan thront, eine der beeindruckendsten<br />

und am häufigsten fotografierten Szenen des gesamten Tempelkomplexes.<br />

Ehrlich gesagt, ich möchte nicht für die Sicherheit dieses<br />

Baumes verantwortlich sein, denn jeden Moment kann dieses<br />

fragile Gebilde in sich zusammenbrechen. Das Tourismusministerium<br />

pocht jedoch auf der Erhaltung des Baumes und so wird<br />

jeden Morgen vor dem Ansturm der Massen eine gründliche Inspektion<br />

des Baumes und des Mauerwerks durchgeführt. Sicher der<br />

am besten überwachte Baum der ganzen Welt.<br />

Die Autorin Heike Unger ist freiberufliche Baumsachverständige.<br />

Die Geschichten um Bäume in Asien<br />

sind auf einer Radtour, die sie durch viele Teile der<br />

Welt geführt hat, entstanden.<br />

www.forestfinance.de FF21


BaumFreunde<br />

Bäume sind nicht nur zum Klettern da!<br />

In jeder Ausgabe stellen wir Ihnen jemanden vor, der sich um Bäume verdient<br />

gemacht hat. Diesmal haben wir ganz viele. Darunter viele kleine und<br />

gleichzeitig auch große BaumFreunde. Im Rahmen des Projekts KITA21 –<br />

Die Zukunftsgestalter beschäftigen sich Kinder mit ihren Erzie herinnen<br />

über mehrere Monate mit dem Bildungsprojekt „Der Baum”.<br />

Wie kleine Waldtrolle sitzen die Kinder in<br />

einem großen Kreis und singen lautstark<br />

Lieder von ihrem Freund, dem Baum. Vor ihnen<br />

stehen große Körbe mit Äpfeln, denn<br />

heute werden die Kinder der Hamburger<br />

Kindertagesstätte „Im Stadtwald“ selbst Apfelsaft<br />

herstellen. Die Erzieherinnen fragen<br />

die Kinder, woher die vielen Äpfel stammen.<br />

Die Antworten der Kinder sind unterschiedlich.<br />

„Aus dem Supermarkt!“, sagt Lenox.<br />

Andere Kinder haben die Äpfel auf<br />

dem Markt gekauft oder haben sie mit ihren<br />

Eltern selbst gepflückt. Seitdem die Kinder im<br />

Frühjahr im Kita-Garten einen eigenen Apfelbaum<br />

angepflanzt haben, wissen aber eigentlich<br />

alle, wo das Obst wächst und herkommt.<br />

Beim Anblick der großen Apfelpresse halten<br />

sich die Kinder zunächst schüchtern<br />

zurück. Die Presse ist so groß, dass die Kinder<br />

kaum die Drehstange zum Quetschen des<br />

Obstes bedienen können. Doch mit Hilfe<br />

der Erwachsenen machen bald alle vergnügt<br />

mit. Über das Schneiden der Äpfel, das Pressen<br />

der Apfelstücke und das Trinken des<br />

selbstgemachten Saftes erfahren die Kinder<br />

mit allen Sinnen, wie Apfelsaft hergestellt<br />

wird. Der fünfjährige Moritz schlürft glücklich<br />

und zufrieden „seinen“ Apfelsaft. „Ich<br />

wusste gar nicht, dass ich Apfelsaft selbermachen<br />

kann. Der ist richtig lecker!“<br />

Die Kita befindet sich direkt im Hamburger<br />

Stadtpark, umgeben von prächtigen<br />

Bäumen und grünen Wiesen. „Unsere Kinder<br />

haben eine starke Affinität zu Bäumen und<br />

sind an allem interessiert, was mit diesem<br />

Thema zusammenhängt“, erläutert Ariane<br />

Schwartau, die Leiterin der Kita. In ihrem Bildungsprojekt,<br />

das im Rahmen von KITA21<br />

stattfindet, werden die vielen Fragen der<br />

Kinder aufgenommen sowie die ökologische<br />

und ökonomische, aber auch kulturelle<br />

Bedeutung des Baums beleuchtet.<br />

Durch das KITA21-Bildungsprojekt wissen<br />

die Kinder jetzt nicht nur, dass Äpfel auf<br />

Bäumen wachsen und wie man Apfelsaft<br />

herstellt, sie wissen auch, dass Bäume anderen<br />

Pflanzen und Tieren ein Zuhause geben<br />

und sauberes Wasser, sauberen Boden<br />

und saubere Luft zum Leben brauchen.<br />

Durch die Auseinandersetzung mit der<br />

Bedeutung von Bäumen für Mensch und<br />

Tier begreifen sie, dass alle Menschen mit<br />

Wäldern verantwortungsvoll umgehen<br />

müssen.<br />

„Wir sind sehr motiviert, Bildungsprojekte<br />

im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung<br />

zu gestalten. Zum einen, weil wir<br />

denken, dass wir es den kommenden Generationen<br />

schuldig sind und zum anderen,<br />

weil auch wir Erwachsenen immer wieder<br />

Neues entdecken!“, sind die Erzieherinnen<br />

überzeugt. Bald machen sie sich mit<br />

Moritz erfährt beim Pressen des Apfelsafts, wie<br />

viel Arbeit zur Herstellung eines Liters Apfelsaft<br />

notwendig ist. Foto: S.O.F.-Bildarchiv<br />

den Kindern auf die Suche nach „Holzfressern“<br />

und beantworten Fragen wie „Wie viel<br />

Papier steckt in einem Baumstamm?“ oder<br />

„Können Bäume weinen?“. Es sind diese<br />

Fragen und Antworten, die aus Kindern<br />

Baumfreundinnen und -freunde machen.<br />

KITA21 – Die Zukunftsgestalter ist ein Projekt der S.O.F. Save Our Future-Umweltstiftung.<br />

Es unterstützt Kindertageseinrichtungen bei der Gestaltung von Bildungsprojekten für eine<br />

nachhaltige Entwicklung (BNE) und zeichnet sie für die Umsetzung aus. 2009 beteiligten sich<br />

fast 60 Einrichtungen in Hamburg und Umgebung mit verschiedenen Bildungsprojekten an dem<br />

Verfahren. KITA21 wird jährlich neu angeboten und ist für alle Kindertageseinrichtungen offen.<br />

Anmeldefrist für <strong>2010</strong> ist der 30. Juni.<br />

Informationen zu KITA21 und Anmeldung: www.kita21.de<br />

Informationen zur S.O.F.: www.save-our-future.de<br />

S.O.F. Save Our Future – Umweltstiftung, Jürgensallee 51–53, 22609 Hamburg,<br />

Tel: 040/240600, E-Mail: info@save-our-future.de<br />

38 FF www.forestfinance.de


Die Kiefer (Pinus)<br />

Kiefern heißen hierzulande auch<br />

Föhren und sind unter all den Nadel -<br />

hölzern bekannt für ihre langen,<br />

eleganten Nadeln. Weniger bekannt<br />

ist unter Laien ihre Monözie. Das<br />

ist nichts Unanständiges, sondern<br />

bezeichnet lediglich das Vorhandensein<br />

von weiblichen und männ -<br />

lichen Blüten auf einer Pflanze.<br />

Der Wind, der Wind, das himmlische Kind<br />

ist der Freund aller monözischer Pflanzen<br />

und somit auch der Kiefern. Weltweit. Ohne<br />

ihn könnten sich die Bäume und Sträucher<br />

der Familie Pinoideae nicht fortpflanzen.<br />

Denn der Wind bestäubt die Blüten und sichert<br />

somit den Fortbestand der Kiefern.<br />

Und der Wind macht seine Arbeit offensichtlich<br />

gewissenhaft gut. Denn Kiefern<br />

gibt es rund um den Globus.<br />

Die meisten Kiefernarten haben männliche<br />

und weibliche Zapfen an einem Baum.<br />

Nur wenige Arten bilden da eine Ausnahme.<br />

Die männlichen Zapfen sind meist<br />

sehr zahlreich und stehen zu vielen zusammen.<br />

Weibliche Zapfen sind je Baum in<br />

geringerer Anzahl vorhanden und stehen<br />

einzeln oder nur zu wenigen zusammen. Die<br />

Zapfen benötigen bis zu zwei, seltener drei<br />

Jahre bis zur Reife. Wenn es dann soweit ist,<br />

öffnen sie sich und entlassen ihre Samen.<br />

Diese fallen zu Boden und zählen auf ihren<br />

Freund, den Wind. Denn die Samen sind oft<br />

ganz leicht und geflügelt. Der Wind kann sie<br />

geschwind erfassen und in die Welt tragen.<br />

Es gibt aber auch Kiefern mit schweren Samen,<br />

die von Tieren verbreitet werden.<br />

Die meisten Kiefern-Arten wachsen als<br />

Bäume, einige auch als Sträucher. Sie sind<br />

Das ist eine über 100 Jahre alte Zeichnung eines Pinus sylvestris; Familie:Pinaceae. Sie stammt aus dem Buch<br />

von Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé: Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz (1885 Gera, Deutschland).<br />

Foto: wikipedia.de/bearbeitet von floranet<br />

immergrün, duften aromatisch und erreichen<br />

Wuchshöhen bis über 50 Meter.<br />

Einige von ihnen werden sogar bis zu 1000<br />

Jahre alt.<br />

Kiefern sind vor allem auf der Nordhalbkugel<br />

heimisch und fühlen sich in<br />

kühl-feuchten Regionen am wohlsten. Es<br />

gibt aber auch viele Arten in den Tropen und<br />

Subtropen.<br />

Kiefern sind weltweit die wichtigsten<br />

Baumarten der Forstwirtschaft. Meist anspruchslos<br />

und gutwüchsig, werden sie oft<br />

für die effektive Wiederaufforstung nach<br />

Waldzerstörungen und Rodungen verwendet.<br />

Das macht ForestFinance auch in<br />

Vietnam, mit der Bergkiefer.<br />

In Asien, insbesondere in Korea und Japan,<br />

kommt den Kiefern eine besondere symbo -<br />

www.forestfinance.de FF 39<br />

Foto: R by Bildpixel/pixelio.de<br />

li sche Bedeutung zu: Sie stehen dort für Stärke,<br />

Langlebigkeit und beständige Geduld.<br />

Kiefern sind daher in diesen Ländern besonders<br />

oft in sorgfältig ausgestalteter Form<br />

bei Tempel- und Gartenanlagen zu finden.<br />

BaumSchule


Wiki goes Woods<br />

Ein PC, Spaten, Handschuhe, Setzlinge – und los geht’s. „Online vernetzen<br />

– offline aktiv werden”, lautet das Motto von WikiWoods. Ganz ohne einen<br />

Verein oder anderen Verbund schafft es die Internetplattform, Menschen<br />

im Netz zusammenzubringen.<br />

Die nächsten Pflanzaktionen<br />

Bäume werden am besten im Frühjahr und im Herbst<br />

gepflanzt. Das gilt auch für WikiWoods. Und so liegen<br />

die nächsten Termine im Herbst:<br />

23.–24.10.<strong>2010</strong> Dessau, im Biosphären -<br />

reservat Mittlere Elbe<br />

04.–07.11.<strong>2010</strong> Pflanzung in Stahlbrode,<br />

Nordvorpommern<br />

40 FF www.forestfinance.de


Foto: iStockphoto/Montage: Marc Venner<br />

Oder: Wie eine Internetplattform zum Bäumepflanzen animiert<br />

Das Ziel von WikiWoods: gemeinsam etwas<br />

für Klima und Umwelt zu tun. Damit spricht<br />

sie vor allem Online-Aktivisten an, die im<br />

Web 2.0-Zeitalter lieber in Eigenregie Hand<br />

anlegen, als Mitglied in etablierten Organisationen<br />

wie Greenpeace zu werden. Plattformen<br />

wie WikiWoods bieten ihnen die<br />

Möglichkeit dazu – ganz unkompliziert,<br />

vom ersten Kontakt bis zum letzten Spatenstich.<br />

Das E-Vorbild: Wikipedia<br />

Wikipedia, die Mitmach-Enzyklopädie, hat<br />

es vorgemacht. Mittlerweile gibt es aber<br />

noch eine ganze Reihe weiterer Wikis, die alle<br />

nach dem gleichen Prinzip funktionieren. So<br />

auch WikiWoods: Jeder kann Texte editieren,<br />

neue Artikel anlegen, Erfahrungen austauschen<br />

und sich an Diskussionen beteiligen.<br />

Wer will, trägt sich in eine Freiwilligenliste<br />

ein und trifft sich anschließend mit Menschen,<br />

die er noch nie gesehen hat, um<br />

Bäume zu pflanzen und das Klima zu schützen.<br />

In der Einfachheit dieses Konzepts sieht<br />

Pressesprecherin Svenja Rubsch den Erfolg<br />

von WikiWoods begründet: „WikiWoods ermöglicht<br />

es Freiwilligen, sich ein- oder<br />

mehrmalig zu engagieren, ohne sich langfristig<br />

verpflichten zu müssen.“ Social Networking<br />

in Grün.<br />

Global denken, lokal handeln<br />

Die Idee dazu hatte Wissensmanager Ingo<br />

Frost, als er 2007 seine Diplomarbeit über Wikipedia<br />

schrieb. Warum das System nicht für<br />

einen anderen guten Zweck nutzen, dachte<br />

er sich und gründete zusammen mit einigen<br />

Berliner Freunden die Internetplattform.<br />

Aufs Bäumepflanzen fiel die Wahl, weil<br />

sich dabei auf sinnvolle Weise Umweltbildung<br />

mit Klimaschutz verbinden lässt:<br />

„Klimaschutz beginnt mit der massiven<br />

Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes – gleichzeitig<br />

kann durch den Aufbau naturnaher<br />

Wälder Kohlendioxid aus der Luft wieder<br />

gebunden werden“, so Frost. Auf regionaler<br />

Ebene trägt die Aufforstung außerdem zum<br />

Artenschutz bei.<br />

Noch im gleichen Jahr fand die erste<br />

Baumpflanzaktion statt. Seitdem haben<br />

rund 390 WikiWoods-Freiwillige bereits<br />

mehr als 42000 Bäume in Naturschutzgebieten<br />

und FSC-zertifizierten Wäldern gepflanzt.<br />

Das fand auch die Deutsche Bundesstiftung<br />

Umwelt preisverdächtig und verlieh<br />

WikiWoods 2008 gemeinsam mit dem ZDF<br />

den Umweltpreis „Mensch und Natur“ für<br />

freiwilliges Engagement im Naturschutz.<br />

„Die Pflanzungen fördern die regionale<br />

Biodiversität, da die Organisatoren speziell<br />

auf das Vorkommen regional verbreiteter<br />

Pflanzenarten achten. Vorbildlich an diesem<br />

Projekt ist, dass Naturschutz-Experten ihr<br />

praktisches Wissen durch die Wiki-Technik<br />

gemeinschaftlich aufbereiten und damit<br />

ihren Erfahrungsschatz an viele weitergeben“,<br />

lobte die Jury.<br />

5000 Buchen für Brandenburg<br />

Die bislang 23 Projekte reichen von der<br />

Umwandlung von Monokulturforsten in<br />

Laubmischwälder über Waldrandbepflanzungen<br />

bis zur Anlage von Auwäldern und<br />

Obstwiesen. Damit das ökologisch Sinn<br />

macht, arbeitet WikiWoods dabei mit erfahrenen<br />

Partnern wie dem NABU (Naturschutzbund<br />

Deutschland e. V.) zusammen.<br />

Denn Aufforstungen können auch schaden<br />

– wenn es sich zum Beispiel um Monokulturen<br />

handelt oder Baumarten gepflanzt<br />

werden, die für Boden und Umweltbedingungen<br />

nicht geeignet sind.<br />

Noch finden die meisten Pflanzaktionen<br />

in den Regionen Berlin, Brandenburg<br />

und Mecklenburg-Vorpommern statt. Alleine<br />

im März wurden rund 5.000 Buchen im<br />

Naturpark Stechlin, Brandenburg gepflanzt,<br />

zahlreiche weitere Projekte sind in Planung.<br />

Es ist aber auch möglich, neue Projekte in der<br />

eigenen Region über WikiWoods zu starten.<br />

Gesucht werden nicht nur tatkräftige Baumpflanzer,<br />

sondern auch Ehrenamtliche, die<br />

zum Beispiel Presseerfahrung, Organisationstalent<br />

oder Forstwissen mitbringen. Wer<br />

keine Zeit hat, selbst Hand anzulegen, kann<br />

die Projekte mit Spenden unterstützen.<br />

Geld gibt es dafür keines. Der einzige<br />

Lohn ist es, die eigene Arbeit wachsen zu<br />

sehen – und natürlich Bewegung an der<br />

frischen Luft, Naturerlebnis und die Chance<br />

auf einen Familienausflug der besonderen<br />

Art.<br />

Lust bekommen, einen Baum zu pflanzen?<br />

Dann schauen Sie vorbei auf:<br />

www.WikiWoods.org<br />

WikiWoods finden Sie auch auf YouTube. In einem<br />

kurzen Film erklären die engagierten Bäumepflanzer,<br />

wie ihr Projekt funktioniert und was sie antreibt.<br />

www.wikiwoods.org/doku.php/die_idee<br />

www.forestfinance.de FF 41<br />

iForest


Foto: regiowiki.hna.de, Wogner 2007 Foto: digi3 für kessler & Co. GmbH<br />

Foto: Christine Sommer-Guist<br />

Ausstellungen – Termine – Events<br />

Es gibt viel zu entdecken und zu lernen – in Wäldern,<br />

Klimawerkstätten und Märchenwelten. Durch ein<br />

Märchenland können Sie sogar wandern. Hier unsere<br />

Reihe mit Veranstaltungstipps im <strong>ForestFinest</strong> Magazin<br />

… durchforstet<br />

Das „Waldpädagogische Zentrum Eifel“ bietet Kindern und Erwachsenen Walderlebnisse<br />

als interaktive Naturerfahrungen. Es verbindet Umweltbildung mit dem spielerischen<br />

Erleben der Natur und zeigt die vielfältigen Beziehungen zwischen Wald und Menschen.<br />

Unter dem Motto „Steig dem Baum aufs Dach“ eröffnet das WPZ unter fachkundiger Anleitung<br />

allen Besuchen sogar die Möglichkeit, Bäume zu besteigen. Mit Seilsicherung und<br />

ein wenig Mut gelangen sie in die höchsten Wipfel der Bäume und können den Lebensraum<br />

von Specht und Waldkauz aus nächster Nähe betrachten. Das Freilichtmuseum bietet<br />

während der Sommermonate Schulklassen im Rahmen einer Unterrichtsreihe die Möglichkeit,<br />

im Museum zu leben und bei Landwirten, Hauswirtschafterinnen und Handwerkern<br />

mitzuarbeiten. Waldpädagogisches Zentrum Eifel, Im Rheinischen Freilichtmuseum,<br />

Auf dem Kahlenbusch, 53894 Kommern, www.kommern.lvr.de/waldpaedagogik_zentrum/<br />

Die Wanderausstellung „Klimawerkstatt – Umweltexperimente für Zukunftsforscher“ der<br />

Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zeigt nicht nur Ursachen und Folgen des Klimawandels,<br />

sondern bietet auch konkrete Lösungsansätze zum Schutz von Klima und Umwelt.<br />

Das ist in Zeiten des Wandels nicht nur für junge Menschen zentral. An acht Stationen<br />

mit insgesamt 24 Experimenten können die Besucher auf Entdeckungstour gehen und<br />

die Zusammenhänge zwischen persönlichem Energieverbrauch, Kohlendioxid-Ausstoß und<br />

Klimawandel selbst erforschen. Denn wer das eigene Handeln mit den globalen Veränderungen<br />

in Zusammenhang bringen kann, erkennt die Notwendigkeit, selbst aktiv zu<br />

werden. Die Ausstellung ist bis August 2011 im Zentrum für Umweltkommunikation in<br />

Osnabrück zu sehen. Danach kann sie ausgeliehen werden. Zentrum für Umweltkommunikation/DBU,<br />

An der Bornau 2, 49090 Osnabrück, www.klimawerkstatt.net<br />

Der Märchenlandweg im Norden Hessens führt durch drei große Wälder, den Reinhardswald,<br />

Habichtswald und Kaufunger Wald, wo neben einem echten Wolf auch Dornröschen und<br />

Frau Holle gesichtet worden sein sollen. Der Weg bietet reizvolle Aussichten auf sanfte<br />

Hügellandschaften und in die offenen Flusstäler von Fulda, Weser und Diemel. Dabei gibt<br />

es Abschnitte für die unterschiedlichsten Vorlieben: Freunde der Brüder Grimm machen<br />

einen Stadtspaziergang durch die Grimm-Stadt Kassel, Märchenliebhaber erwandern sich<br />

das ein oder andere Märchenschloss und auf die Kinder warten verwunschene Kletterfelsen.<br />

Der Märchenlandweg ist ein Rundweg, der mit seinen 400 Kilometern jedoch aus<br />

dem Rahmen fällt und in Etappen erwandert werden will. Pauschalangebote zum<br />

Märchenlandweg und individuelle Tourentipps gibt es bei Region Kassel-Land e.V.,<br />

weitere Infos zum Weg unter www.maerchenlandweg.de.<br />

www.forestfinance.de FF 43


Für Waldläufer<br />

Mach mit!<br />

85 Tipps für eine bessere Welt<br />

<strong>ForestFinest</strong>-Redakteurin Christine<br />

Sommer-Guist ist nicht nur in Sachen<br />

internationaler Waldwirtschaft unterwegs,<br />

sondern auch als überzeugte<br />

Weltverbessererin. Und wer könnte<br />

die Erde langfristig zu einem besseren<br />

Ort machen als unsere Kinder? Kaum<br />

jemand. Deswegen hat unsere engagierte<br />

Redakteurin ein Buch für Kinder<br />

geschrieben, in dem sie ihnen viele<br />

– um genau zu sein: 85 – Tipps gibt,<br />

die die Welt verbessern könnten. Dabei<br />

erklärt sie den Kindern fachlich<br />

kompetent und dennoch kindgerecht<br />

leicht verständlich, was hinter den Begriffen<br />

Ökologie, Artenschutz, Klimawandel,<br />

Fairtrade, Bio oder Erneuerbare<br />

Energie steckt.<br />

„Sei die Veränderung, die du dir für<br />

diese Welt wünschst“, zitiert die Autorin<br />

keinen geringeren als Mahatma<br />

Gandhi und fordert damit alle Kinder<br />

auf, mit pfiffigen Ideen der Welt, in<br />

der sie leben, etwas Gutes zu tun. Sie<br />

stellt ihnen selbst einige Ideen vor, die<br />

leicht von den Kleinen umzusetzen<br />

sind, und dennoch Großes bewirken<br />

können. Ein Buch für kleine und große<br />

Weltverbesserer:<br />

Christine Sommer-Guist,<br />

Wolfgang Hölker (Hg.):<br />

Mach mit! 85 Tipps für eine bessere<br />

Welt, 127 Seiten, 9,95 € (D),<br />

Coppenrath Verlag,<br />

ISBN 978-3-8157-9722-8<br />

Für Ihre Reisepläne, für die Natur und<br />

beiderseitige gute Erholung<br />

Der Flugverkehr ist weltweit für zehn Prozent<br />

des Klimawandels verantwortlich. Laut<br />

Umweltbundesamt sind es Geschäftsreisende,<br />

die ein Drittel der vom Flugverkehr<br />

produzierten klimawirksamen Emissionen<br />

erzeugen. Für die übrigen zwei Drittel sind<br />

private Flüge – Fernreisen, Urlaubsflüge,<br />

Shoppingtrips etc. – verantwortlich.<br />

„Es gibt eine ganz klare Tendenz beim<br />

Reisen“, sagt Regine Gwinner, Chefredakteurin<br />

der Zeitschrift Verträglich Reisen.<br />

„Die Reiseziele liegen immer weiter weg und<br />

die Zeit, die man dort verbringt, wird immer<br />

kürzer. Das erklärt auch, warum viele Reisende<br />

das Flugzeug als einzig zumutbares<br />

Transportmittel betrachten.“<br />

Möglichst schnell, möglichst weit, möglichst<br />

oft? Ein unvergesslicher Urlaub sieht<br />

anders aus. Die Zeitschrift Verträglich Reisen<br />

hat es sich zur Aufgabe gemacht, zu zeigen,<br />

dass ein schöner erlebnisreicher Urlaub<br />

durchaus klima- und umweltverträglich<br />

sein kann. In der Jahresausgabe „Verträglich<br />

Reisen <strong>2010</strong>“ finden Sie die Schwerpunkte<br />

zu Singlereisen, Nordspanien, Familien -<br />

reisen und Aktivurlaub in den schönsten<br />

Naturregionen Europas.<br />

Hier können Sie das Heft bestellen:<br />

Verträglich Reisen <strong>2010</strong><br />

www.vertraeglich-reisen.de<br />

fairkehr GmbH, Verlagsgesellschaft für<br />

Verkehr, Freizeit und Tourismus, Niebuhrstraße<br />

16b, 53113 Bonn, 3,90 € (D) pro Heft<br />

inklusive Versand; im Ausland 3,90 € pro<br />

Heft zzgl. 5,- € Versandpauschale<br />

Wir bleiben bei den Kleinen und zeigen<br />

ihnen die großen Abenteuer des Lebens<br />

Und die können in einer kleinen Schachtel<br />

von etwa neun mal dreizehn Zentimetern<br />

stecken. Denn in dieses handliche Format<br />

passen 50 Karten, auf denen Rätselgeschichten<br />

rund um Wald, seine Mythen<br />

und Rätsel stehen.<br />

Die Green-Stories-Box funktioniert so:<br />

Die Spieler müssen durch Fragen die rätselhaften<br />

Geschichten auf den Karten entschlüsseln.<br />

Ein Spieler nimmt dabei eine Karte<br />

auf, liest das Rätsel, das auf der Vorderseite<br />

steht, laut vor und zeigt seinen Mitspielern<br />

die Abbildung. Dann studiert er im<br />

Stillen die Kartenrückseite. Auf dieser steht<br />

fettgedruckt die richtige Lösung sowie zusätzliche<br />

Informationen, die dabei helfen, die<br />

Fragen der anderen Spieler zu beantworten.<br />

Die anderen Spieler versuchen nun, mit<br />

ihren Fragen dem Rätsel auf die Spur zu<br />

kommen. Dabei müssen sie die Fragen<br />

so stellen, dass sie eindeutig mit Ja oder<br />

Nein beantwortet werden können. Mit viel<br />

Fantasie und ein wenig Glück kommt das<br />

Ratevolk der Lösung des Rätsels schnell auf<br />

die Spur.<br />

Das Tolle an dieser Idee ist, dass man die<br />

Karten in den Wald mitnehmen und damit<br />

die Kinder motivieren kann mizukommen.<br />

Denn mit den Rätseln macht eine Waldwanderung<br />

auch den Kleinen Spaß, die<br />

nicht zum Waldläufer geboren wurden.<br />

Green Stories – 50 abenteuerliche<br />

Rätsel aus wilden Wäldern; 8,95 € (D),<br />

Moses Verlag, ISBN 978-3-89777-485-8,<br />

www.moses-verlag.de<br />

FF 42 www.forestfinance.de


Sor Poung Gabi Bauer<br />

UNABHÄNGIGKEIT KANN MAN<br />

NICHT ANBAUEN. ABER ERNTEN.<br />

Ihre Spende macht’s möglich. Stichwort „Frauen stärken“, Sparkasse KölnBonn,<br />

BLZ 370 501 98, Konto 1115. Mehr unter www.welthungerhilfe.de/frauen<br />

Welthungerhilfe – Der Anfang einer guten Entwicklung

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