Blasmusik in St. Anton i. M. - Eine Spurensuche
50 Jahre Vereinsgeschichte, aufgearbeitet mit Hilfe von Zeitzeugen und in einer neuen Form publiziert. Dieses Buch wurde anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums des Musikverein St. Anton erstellt und bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte und den Werdegang von der Geburtsstunde 1961 bis zum Jahr 2011. Autor: Anton Rohrer http://www-mv-stanton.at
50 Jahre Vereinsgeschichte, aufgearbeitet mit Hilfe von Zeitzeugen und in einer neuen Form publiziert. Dieses Buch wurde anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums des Musikverein St. Anton erstellt und bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte und den Werdegang von der Geburtsstunde 1961 bis zum Jahr 2011.
Autor: Anton Rohrer
http://www-mv-stanton.at
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<strong>Blasmusik</strong> <strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M.<br />
...e<strong>in</strong>e <strong>Spurensuche</strong> <strong>Anton</strong> Rohrer
E“Ohne Musik wäre das Leben e<strong>in</strong> Irrtum” - Friedrich Nitzsche-<br />
Es hört sich fast wie e<strong>in</strong> Märchen an, doch es ist Tatsache,<br />
dass Schulk<strong>in</strong>der unter kl<strong>in</strong>gendem Spiel e<strong>in</strong>er<br />
Blaskapelle <strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. E<strong>in</strong>zug hielten. Auf Initiative<br />
des sehr sozial e<strong>in</strong>gestellten Besitzers des „B<strong>in</strong>gser<br />
Zementwerkes“, Alw<strong>in</strong> Bucher, lud dieser am 14. Juni<br />
1885 die Schulk<strong>in</strong>der von B<strong>in</strong>gs und <strong>St</strong>allehr zu e<strong>in</strong>em<br />
Ausfl ug nach <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. e<strong>in</strong>, bei dem auch die Anfang<br />
desselben Jahres von ihm gegründete 16 Mann<br />
starke „…Musikgesellschaft B<strong>in</strong>gs-<strong>St</strong>allehr-Rad<strong>in</strong> mit<br />
fl atternden Fahnen und freudestrahlenden Gesichtern“<br />
mitmarschierte. Ihr Ziel war der Garten des Siegfried<br />
Kurzemann im „Gasthof Schäfl e“ (später Post). Dass<br />
die K<strong>in</strong>der an diesem Tage mit Bier, Brot und Wurst<br />
verköstigt wurden, gäbe heute Anlass zu Kritik wegen<br />
unerlaubtem Ausschank alkoholischer Getränke an<br />
M<strong>in</strong>derjährige!<br />
Nicht nachzuweisen ist jedoch, ob dies die erste<br />
Begegnung zwischen der <strong>St</strong>. Antöner Bevölkerung<br />
und e<strong>in</strong>er Blaskapelle war. Jedenfalls h<strong>in</strong>terließen die<br />
dargebotenen Musikbeiträge großen E<strong>in</strong>druck, sodass<br />
der Gasthausbesitzer Kurzemann die Musik mehrere<br />
Jahre für Gartenkonzerte und Tanzunterhaltungen<br />
engagierte. Das machte im Dorf natürlich Schule, denn<br />
die Eigentümer des „Gasthof Adler“ bemühten sich<br />
ebenfalls, Blaskapellen aus der Umgebung für Konzerte<br />
und Tanzunterhaltungen bis nachweislich 1902 zu<br />
verpfl ichten. Namentlich sei die Musikkapelle Vandans,<br />
welche „…zur vollsten Zufriedenheit der Anwesenden“<br />
musizierte und später auch die Musikgesellschaft Bürs,<br />
genannt.<br />
Das Interesse an <strong>Blasmusik</strong> muss also vorhanden<br />
gewesen se<strong>in</strong>. Alle<strong>in</strong> die Bevölkerungs- und Erwerbsstruktur<br />
und vor allem die Geme<strong>in</strong>de als solche, die<br />
durch ihre Armut sogar oft größte Mühe hatte, die<br />
fi nanziellen Mittel für e<strong>in</strong>en eigenen Seelsorger aufzu-<br />
3
<strong>in</strong>gen, boten kaum Möglichkeiten, e<strong>in</strong>en Musikvere<strong>in</strong><br />
zu gründen.<br />
Erst sechs Jahrzehnte später wurde es mit der Gründung<br />
des Musikvere<strong>in</strong>s ernst.<br />
Die Geburtsstunde des Musikvere<strong>in</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M.<br />
Obwohl <strong>in</strong> der Festschrift des Musikvere<strong>in</strong>s von 1977<br />
angeführt ist, dass „…es früher schon e<strong>in</strong>ige Versuche<br />
gegeben habe e<strong>in</strong>e Musik zu gründen“, fehlen bis heute<br />
die entsprechenden Nachweise. Oder beziehen sich<br />
diese Aussagen auf die nun folgenden Ereignisse?<br />
Im Jahr 1957 gründeten Oskar Willi und Franz Battisti<br />
<strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. e<strong>in</strong>e Schuhplattlergruppe, die mehrere<br />
Jahre recht erfolgreich agierte.<br />
Die beiden Herren, selbst begeisterte Musikanten,<br />
führten schon 1959 immer wieder Gespräche, welche<br />
die Gründung e<strong>in</strong>er <strong>Blasmusik</strong> be<strong>in</strong>halteten. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
wohl wissend, mit welchen Schwierigkeiten dieses<br />
Unternehmen verbunden wäre.<br />
Mit dem E<strong>in</strong>zug von Pfarrer Johann Küng am 3. September<br />
1961 erhielt die Geme<strong>in</strong>de nicht nur e<strong>in</strong>en guten<br />
Seelsorger, sondern auch e<strong>in</strong>en großen Förderer,<br />
der mit viel Engagement und Mut die Gründung des<br />
heutigen Musikvere<strong>in</strong>s maßgeblich vorantrieb.<br />
Vorausgehend muss gesagt werden, dass Pfarrer Küng<br />
schon mit Schulanfang im September des Jahres 1961<br />
die Oberstufenschüler der <strong>St</strong>. Antöner Volksschule<br />
fragte, ob sie gewillt wären, bei e<strong>in</strong>er Jugendkapelle<br />
mitzumusizieren. E<strong>in</strong> begeistertes „Ja“ der Schüler<br />
beflügelte Pfarrer Küng, die Gründung e<strong>in</strong>er Jugendkapelle<br />
<strong>in</strong> die Wege zu leiten. Pfarrer Küng hatte schon <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er vorangegangenen Dienststelle <strong>in</strong> Wolfurt e<strong>in</strong>e<br />
Jugendkapelle mit Erfolg aufgebaut, wofür er sogar
aus eigenen Mitteln e<strong>in</strong>e größere Zahl an Instrumenten<br />
angekauft hatte. Fehlende wurden ihm von der<br />
Firma H<strong>in</strong>teregger leihweise zur Verfügung gestellt<br />
und später sogar geschenkt. Die musikbegeisterten<br />
Schüler wurden auf den Blechblas<strong>in</strong>strumenten von<br />
Pfarrer Küng selbst unterrichtet, für die Holzbläser<br />
engagierte er e<strong>in</strong>en Musiker aus Bludenz. Mit dieser<br />
Jugendkapelle probte Pfarrer Küng noch bevor es zur<br />
Gründung des Musikvere<strong>in</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. kam.<br />
1962 - Die Jugendkapelle von Pfarrer Küng<br />
vorne: Edgar Battlogg, Walter Wachter, Günther Battisti<br />
h<strong>in</strong>ten: Peter Ganahl<br />
1957-1962<br />
5
Die Haupt<strong>in</strong>itiatoren der<br />
Gründung des Musikvere<strong>in</strong>s<br />
v.l.n.r.: Pfarrer Johann Küng,<br />
Oskar Willi, Josef Zerlauth<br />
Mitgliederstand am 2.1.1962<br />
Franz Battisti Otmar Juen<br />
Günther Battisti Pfr. Johann Küng<br />
Emil Battlogg Ludwig Mangeng<br />
Hermann Battlogg Hubert Re<strong>in</strong>er<br />
Leo Battlogg Josef Sauerwe<strong>in</strong><br />
<strong>Anton</strong> Bickel Ernst Schoas<br />
Erich Bitschnau Kurt Vonier<br />
Hermann Bitschnau (Böden) <strong>Anton</strong> Wachter<br />
Alois Burtscher Karl Wachter<br />
Artur Flatz Helmut Wackernell<br />
Herbert Flatz Hermann Walch<br />
Josef Frast Oskar Willi<br />
Ignaz Gabl Josef Zerlauth<br />
Fridol<strong>in</strong> Ganahl<br />
Peter Ganahl<br />
Werner Zerlauth<br />
In Gesprächen zwischen Pfarrer Küng und den Haupt<strong>in</strong>itiatoren<br />
Oskar Willi und Schulleiter Josef Zerlauth,<br />
die bald nach dem Pfarre<strong>in</strong>zug stattfanden, wurde auf<br />
Sonntag den 15. Oktober 1961 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Aufruf an alle<br />
„Burschen und Männer der Geme<strong>in</strong>de <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M.“ e<strong>in</strong><br />
erstes Zusammentreffen im alten Schulhaus organisiert.<br />
Die Begeisterung war groß, denn immerh<strong>in</strong><br />
folgten 32 Interessierte.<br />
Schon vier Tage später, es war Donnerstag der 19. Oktober,<br />
versammelten sich die Interessierten zur ersten<br />
Probe. Da das Übersiedlungs<strong>in</strong>ventar von Pfarrer Küng<br />
u. a. auch Musik<strong>in</strong>strumente, Notenständer und Notenmaterialien<br />
be<strong>in</strong>haltete, die er hierfür gerne zu Verfügung<br />
stellte und Oskar Willi von der Harmoniemusik<br />
Tschagguns ebenfalls e<strong>in</strong>ige alte noch hochstimmige<br />
Instrumente organisieren konnte, stand dem Beg<strong>in</strong>n<br />
der ersten Probe - wenn man diese als solche bezeichnen<br />
konnte - nichts mehr im Wege.
Wie <strong>in</strong>itiativ und mit „sanftem Druck“ Pfarrer Küng<br />
arbeitete, erzählte Erich Bitschnau:<br />
„E<strong>in</strong>es Tages brachte mir<br />
Pfarrer Küng e<strong>in</strong> Flügelhorn<br />
mit der Bemerkung,<br />
dass ich bis Ostern drei bis<br />
vier Tonleitern zu beherrschen<br />
habe, denn an diesem<br />
Term<strong>in</strong> wäre die erste<br />
Ausrückung geplant!“<br />
1957 - 1962<br />
Abgesehen von den noch bevorstehenden großen<br />
f<strong>in</strong>anziellen Problemen kam noch die Suche nach<br />
e<strong>in</strong>em geeigneten und vor allem für diese Sache<br />
bereitwilligen Kapellmeister h<strong>in</strong>zu. Für dieses wichtige<br />
Amt gelang es Kurt Vonier den Lehrer Johann Hosp aus<br />
Tschagguns zu gew<strong>in</strong>nen.<br />
Für den Kapellmeister begann nun e<strong>in</strong>e mühevolle<br />
Arbeit, da ja das alte, zum Teil auch nur noch schlecht<br />
funktionierende und größtenteils <strong>in</strong> hoher <strong>St</strong>immung<br />
vorliegende Instrumentarium e<strong>in</strong> Zusammenspiel<br />
unmöglich machte. Dieses Problem konnte nur durch<br />
die Anschaffung brauchbarer Instrumente gelöst werden.<br />
Doch die benötigten f<strong>in</strong>anziellen Mittel fehlten<br />
gänzlich.<br />
7
Die Gründungsversammlung<br />
vom 28. Dezember<br />
1961 zeigte der Bevölkerung<br />
dieser kle<strong>in</strong>en<br />
Geme<strong>in</strong>de, dass die Initiatoren<br />
und versammelten<br />
Musiker ihr Vorhaben<br />
ernst me<strong>in</strong>ten. Nun<br />
musste noch e<strong>in</strong> Ausschuss<br />
gewählt werden,<br />
der die Geschicke des neu<br />
entstandenen Musikvere<strong>in</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. leiten<br />
sollte.<br />
Laut Chronik setzte sich die Vere<strong>in</strong>sführung aus folgenden Personen zusammen:<br />
Obmann Pfarrer Johann Küng<br />
Obmann-<strong>St</strong>ellvertreter, Chronist Schulleiter Josef Zerlauth<br />
Kapellmeister Johann Hosp<br />
Kassier Kurt Vonier<br />
1. Beirat Oskar Willi<br />
2. Beirat Erich Bitschnau<br />
Ersatz Franz Battisti<br />
Ersatz <strong>Anton</strong> Wachter<br />
Ersatz Hermann Bitschnau, Böden
Um den f<strong>in</strong>anziellen Sorgen entgegenzuwirken erklärten<br />
sich die Mitglieder bereit, e<strong>in</strong>en monatlichen<br />
Beitrag von öS 30,- zu leisten. Diese Beiträge genügten<br />
aber ke<strong>in</strong>eswegs für die Anschaffung neuer Instrumente.<br />
Erst die große Bereitschaft der Geme<strong>in</strong>demandatare<br />
und der Bevölkerung ermöglichte den ersten Ankauf<br />
der vorerst wichtigsten Instrumente bei der Firma<br />
H<strong>in</strong>teregger <strong>in</strong> Wolfurt.<br />
Mit großer Euphorie wurde geprobt, doch rasch kam<br />
die Erkenntnis, dass es für e<strong>in</strong> ordentliches Spiel mit<br />
diesem Klangkörper noch weiterer Instrumente bedarf.<br />
Die Initiatoren ließen nicht locker und konnten durch<br />
geschicktes Verhandeln weitere Instrumente – zwar<br />
auf Kredit - erwerben. E<strong>in</strong>er fruchtbr<strong>in</strong>genden Probentätigkeit<br />
stand somit nichts mehr im Wege.<br />
E<strong>in</strong>e teilweise Tilgung der großen Schuldenlast wurde<br />
durch die Aussendung von Bittbriefen und mehreren<br />
1957 - 1962<br />
Haussammlungen ermöglicht. Erwähnenswert ist<br />
auch jene Spende, die der Vere<strong>in</strong> vom <strong>St</strong>and Montafon<br />
<strong>in</strong> Form von 29,5 Festmeter Holz erhielt. Da das Holz<br />
allerd<strong>in</strong>gs noch gefällt und abholbereit hergerichtet<br />
werden musste, erforderte dies e<strong>in</strong>en Große<strong>in</strong>satz,<br />
welcher viel Opferbereitschaft der Vere<strong>in</strong>smitglieder<br />
abverlangte.<br />
Dem wie anfangs erwähnten bereitwilligen Kapellmeister<br />
stand e<strong>in</strong>e große Aufgabe bevor, die von<br />
ihm viel Durchhaltevermögen forderte. Mühseliges<br />
Vorantasten mit e<strong>in</strong>facher Marschliteratur sollte vor<br />
allem den noch ganz unerfahrenen „Musiklehrl<strong>in</strong>gen“<br />
e<strong>in</strong> rasches Erfolgserlebnis bieten. Dazu fehlten jedoch<br />
bei den meisten die elementarsten Musikkenntnisse.<br />
Kapellmeister Johann Hosp unterrichtete die Blechregister,<br />
für den Klar<strong>in</strong>ettenunterricht konnte Gebhard<br />
Marchetti aus Dornbirn (e<strong>in</strong> Bruder des Fridol<strong>in</strong><br />
9
Marchetti von Schruns, welcher öfters <strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M.<br />
ausgeholfen hat) gewonnen werden. Für die Schlagzeuger<br />
stellte sich Kapellmeister He<strong>in</strong>rich Spagolla aus<br />
Bürs zur Verfügung.<br />
Der Eifer war groß, so berichtet die Chronik: „Überall<br />
hörte man, wenn man abends durch das Dörfle<strong>in</strong> g<strong>in</strong>g,<br />
wie geübt und gespielt wurde. Jedermann musste zur<br />
Überzeugung kommen, dass hier die Sache ernst genommen<br />
wurde.“<br />
Endlich und <strong>in</strong> verhältnismäßig kurzer Zeit wagte der<br />
junge Vere<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e erste Ausrückung anlässlich des<br />
Namenstages von Obmannstellvertreter Josef Zerlauth<br />
am 19. März 1962. Es war e<strong>in</strong>e gelungene Generalprobe<br />
für den ersten vorgesehenen Ausrückungsterm<strong>in</strong>.<br />
Am 29. April diesen Jahres, dem weißen Sonntag,<br />
präsentierte sich nun, vermutlich mit Herzklopfen aber<br />
mit Mut, der junge Musikvere<strong>in</strong> unter der Leitung von<br />
Kapellmeister Johann Hosp der Öffentlichkeit. Die<br />
Begeisterung <strong>in</strong> der Bevölkerung, aber auch unter den<br />
Musikanten war groß! Dies beflügelte die Musiker zu<br />
neuem Tatendrang, welcher sich noch im selben Jahr<br />
<strong>in</strong> zwölf weltlichen und fünf kirchlichen Ausrückungen<br />
zeigte.<br />
Anfang Juli dieses Jahres erfolgte die Aufnahme als<br />
110. Musikkapelle <strong>in</strong> den Vorarlberger Harmoniebund.<br />
Als Höhepunkt des Jahres fand schlussendlich am 25.<br />
November 1962 im „Gasthof Adler“ das laut Chronik<br />
benannte „Cäcilien – Eröffnungs – Gründungskonzert“<br />
statt. Zu diesem Anlass trugen die Musikanten erstmals<br />
ihre neu angeschaffte Montafoner Tracht.
1957 - 1962<br />
Fotos vom „Cäcilien – Eröffnungs – Gründungskonzert“ am 25. November 1962 unter der musikalischen Leitung von Johann Hosp<br />
Bild oben l<strong>in</strong>ks: <strong>Anton</strong> Wachter, Erich Bitschnau, Franz Battisti / Bild oben rechts: Pfr. Küng, Peter Ganahl, Alfred Resch, Josef Zerlauth<br />
Bild unten l<strong>in</strong>ks: Günther Battisti, Ludwig Mangeng, Josef Frast / Bild unten rechts: Kapellmeister Johann Hosp dirigiert das Konzert<br />
11
Für den <strong>St</strong>offankauf der Trachten konnte Oskar Willi <strong>in</strong><br />
geschickten Verhandlungen mit der Firma Borger <strong>in</strong><br />
Schruns e<strong>in</strong>en günstigen Preis erzielen.<br />
Pfarrer Johann Küng betreute die musikbegeisterte<br />
Jugend der Geme<strong>in</strong>de und vere<strong>in</strong>te diese zur ersten<br />
Jugendkapelle des Tales, die bei diesem Gründungskonzert<br />
ebenfalls mitwirkte. Allerd<strong>in</strong>gs beherrschten<br />
die jungen Musiker bei diesem Auftritt nur e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen<br />
Marsch. Die Begeisterung der zahlreich erschienenen<br />
Zuhörer war so groß, dass die Jugendkapelle<br />
den Marsch gleich sechsmal (nach anderen Quellen<br />
siebenmal) wiederholen musste. Dank der unermüdlichen<br />
Arbeit von Pfarrer Küng mit den jungen Musikern<br />
konnte die Jugendkapelle bei vielen Auftritten im In-<br />
und benachbarten Ausland große Erfolge erzielen.<br />
Erwähnenswert ist jene Ausrückung der Jugendkapelle<br />
<strong>in</strong> Innsbruck, die auf E<strong>in</strong>ladung des Fremdenverkehrsverbandes<br />
Tirol stattfand. Die Musiker wurden 1962 - Pfarrer Küng - Horn war ihm “zu langweilig”
angewiesen, von der Triumphpforte durch die Maria-<br />
Theresienstraße <strong>in</strong> Richtung Hofgarten zu marschieren<br />
um dort zu konzertieren. Da die jungen Musikanten<br />
bis dah<strong>in</strong> nur drei Märsche spielen konnten, musizierten<br />
sie auf Anweisung ihres Kapellmeisters Pfarrer<br />
Küng jeden Marsch zweigeteilt, als jeweils eigene<br />
Komposition. Pfarrer Küng, selbst Trompeter bei der<br />
Jugendkapelle, wechselte beim MV <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. auf<br />
das Horn, welches er laut se<strong>in</strong>en Angaben aber nie<br />
gerne gespielt hat. Es war ihm „zu langweilig“.<br />
Die anwesenden Gäste aus England, Holland und weiteren<br />
Ländern waren so begeistert, dass die dargebotenen<br />
Märsche mehrmals wiederholt werden mussten.<br />
Die Zweiteilung der <strong>St</strong>ücke habe angeblich niemand<br />
bemerkt!<br />
1957 - 1962<br />
1962 - Der Musikvere<strong>in</strong> vor der Pfarrkirche <strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M.<br />
13
D1963 - 1969<br />
Die Anschaff ung der Trachten und die restlichen Schulden<br />
für das angekaufte Instrumentarium samt Zubehör<br />
bereitete den Verantwortlichen des Vere<strong>in</strong>s großes<br />
Kopfzerbrechen. Immerh<strong>in</strong> betrugen damals die Gesamtkosten<br />
e<strong>in</strong>er Tracht etwa öS 1.300,-. So beschloss<br />
der Vere<strong>in</strong> trotz mancher Bedenken die Durchführung<br />
e<strong>in</strong>es Gründungs- bzw. Bezirksmusikfestes vom 9. bis<br />
11. August 1963. Trotz se<strong>in</strong>er seelsorglichen Tätigkeit<br />
übernahm Pfarrer Johann Küng mit großem Idealismus<br />
die Hauptarbeit. Die Beschaff ung e<strong>in</strong>es Festzeltes<br />
gestaltete sich besonders schwierig. Das e<strong>in</strong>zige Zelt<br />
e<strong>in</strong>er konzessionierten Firma war zu diesem Term<strong>in</strong><br />
bereits vergeben. In langwierigen Verhandlungen<br />
konnte aus Tschagguns e<strong>in</strong> solches „sichergestellt“ werden,<br />
nichts ahnend, dass es für Pfarrer Küng be<strong>in</strong>ahe<br />
zu e<strong>in</strong>er Anzeige wegen nicht erlaubtem Zeltverleih<br />
von Seiten der konzessionierten Firma kam. Für e<strong>in</strong>en<br />
guten Festbesuch garantierten die Schwarzenbacher<br />
Musikanten sowie die Militärmusik Vorarlberg. Auf<br />
jeden Fall war dieses Fest für den Vere<strong>in</strong> <strong>in</strong> ideeller und<br />
fi nanzieller H<strong>in</strong>sicht e<strong>in</strong> großer Erfolg, der maßgeblich<br />
zum Weiterbestand der „<strong>St</strong>. Antöner Musig“ beitrug.<br />
Die auf den 13. Dezember 1963 unter Obmann Pfarrer<br />
Johann Küng e<strong>in</strong>berufene Jahreshauptversammlung<br />
stand vorerst im Zeichen des abgehaltenen Bezirksmusikfestes.<br />
Hierfür wurde allen Helfern und Organisatoren<br />
und dem vorbildlichen E<strong>in</strong>satz des Obmannes<br />
gedankt. Zum großen Bedauern mussten die Vere<strong>in</strong>smitglieder<br />
zur Kenntnis nehmen, dass Pfarrer Johann<br />
Küng se<strong>in</strong> Amt als Obmann niederlegte. 1964 verließ<br />
nämlich Pfarrer Küng die Pfarrgeme<strong>in</strong>de und g<strong>in</strong>g <strong>in</strong><br />
die Mission nach Brasilien. Auf Grund se<strong>in</strong>er großen<br />
Verdienste um den Musikvere<strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. wurde<br />
ihm die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Als zukünftiger<br />
Obmann des Vere<strong>in</strong>s stellte sich Bürgermeister, Land-
tagsabgeordneter Ignaz Battlogg, e<strong>in</strong> großer Freund<br />
und Gönner der Musik, zur Verfügung.<br />
In diesem Vere<strong>in</strong>sjahr 1964 konnte die Musik unter<br />
ihrem Leiter Johann Hosp beim Landesmusikfest <strong>in</strong><br />
Rankweil <strong>in</strong> der Unterstufe mit e<strong>in</strong>em 2. Rang ihren ersten<br />
musikalischen Erfolg verbuchen. 1965 wirkte die<br />
Musik erstmals beim Funkenabbrennen mit. Im selben<br />
Jahr hatte der Vere<strong>in</strong> mit se<strong>in</strong>en 23 aktiven Musikern<br />
18 Ausrückungen zu absolvieren. 1966 erfolgte der<br />
erste Kapellmeisterwechsel. Johann Hosp, selbst Mitglied<br />
beim Harmoniemusikvere<strong>in</strong> Tschagguns, musste<br />
wegen Term<strong>in</strong>kollisionen den Taktstock niederlegen.<br />
Ihm folgte Hermann Bitschnau aus Vandans. Bitschnau<br />
bemühte sich, nach Absolvierung e<strong>in</strong>es Kapellmeisterkurses,<br />
se<strong>in</strong> Wissen und Können den Musikern weiterzugeben.<br />
Dank se<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>satzes und durch <strong>in</strong>tensive<br />
Probentätigkeit konnte der Vere<strong>in</strong> beim Bezirksmusikfest<br />
<strong>in</strong> Tschagguns e<strong>in</strong>en ersten Rang erreichen.<br />
1963 - 1969<br />
Laut den Mitgliederlisten<br />
trat 1966 der Sohn des<br />
Gründungsmitgliedes<br />
Oskar Willi, nämlich Herbert<br />
Willi, damals jüngster<br />
aktiver Musikant des<br />
Tales, als Es-Klar<strong>in</strong>ettist<br />
<strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong> e<strong>in</strong>, dem er<br />
bis 1970 angehörte. Den<br />
Kpm. Hermann Bitschnau ersten Klar<strong>in</strong>ettenunterricht<br />
erhielt er bei Fridol<strong>in</strong><br />
Marchetti <strong>in</strong> Schruns und später an der Musikschule<br />
Bludenz. Damals schon hochbegabt, arbeitete er sich<br />
<strong>in</strong> verschiedensten <strong>St</strong>udienrichtungen am Konservatorium<br />
und an der Universität Innsbruck sowie am Mozarteum<br />
<strong>in</strong> Salzburg zu e<strong>in</strong>em weltweit gefragten und<br />
anerkannten Musiker und Komponisten hoch. Der MV<br />
<strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. darf stolz se<strong>in</strong> und sich geehrt fühlen,<br />
15
dass e<strong>in</strong> solcher Jungmusiker <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Reihen<br />
<strong>in</strong> der Person des nun Mag. phil., Mag. art. Herbert Willi<br />
gewirkt hat.<br />
Aus Gründen der beruflichen Weiterbildung musste<br />
Bitschnau 1969 den Kapellmeisterdienst <strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i.<br />
M. für kurze Zeit quittieren. Als Ersatz konnte<br />
Ludwig Neururer gewonnen werden, der se<strong>in</strong>e Arbeit<br />
gut machte, aber für die Probleme im Vere<strong>in</strong> ke<strong>in</strong> Ohr<br />
hatte. Umso mehr war die Freude groß, als Hermann<br />
Bitschnau noch im August desselben Jahres wieder<br />
den Taktstock übernahm. Das Vere<strong>in</strong>sleben geriet „<strong>in</strong><br />
ruhigere Bahnen“.<br />
Oskar und Herbert Willi
1963 - 1969<br />
1967 - Musikvere<strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. unter Kapellmeister Hermann Bitschnau<br />
1. Reihe v.l.n.r.: Erich Bitschnau, Artur Flatz, Siegmund <strong>St</strong>emer, Peter Vallaster, Bgm. Ignaz Battlogg, Kpm. Hermann Bitschnau, Herbert Willi, Ludwig Mangeng,<br />
Josef Frast, Günther Battisti, Dietmar Wachter<br />
2. Reihe v.l.n.r.: Peter Ganahl, Kar<strong>in</strong> Meier (geb.Zerlauth), Franz Battisti, Hubert Re<strong>in</strong>er, Erw<strong>in</strong> Kurzemann, Kurt Vonier, Gottlieb Ammann, Emil Battlogg, Ignaz Gabl,<br />
Hermann Schuler, Fridol<strong>in</strong> Ganahl, Werner Zerlauth, Oskar Willi, He<strong>in</strong>z Ehgartner, Elisabeth Scholz (geb. Praznik)<br />
Kniend v.l.nr.r.: Alois Butscher, Werner Vonier, Eduard <strong>St</strong>emer<br />
17
I1970 - 1979<br />
Im Mai dieses Jahres stattete die <strong>St</strong>adtkapelle Weikersheim<br />
der Geme<strong>in</strong>de <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. e<strong>in</strong>en Besuch ab,<br />
wobei es zu e<strong>in</strong>em Geme<strong>in</strong>schaftskonzert der beiden<br />
Musikvere<strong>in</strong>e kam. Über dieses Konzert berichtet die<br />
Bad Mergentheimer Zeitung: „…Der Gesamte<strong>in</strong>druck<br />
(der Musikkapelle <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M.) mit ihren verhältnismäßig<br />
jungen Musikern war ausgezeichnet und vor allem<br />
sehr diszipl<strong>in</strong>iert. E<strong>in</strong> Lob dem Kapellmeister, der aus<br />
solch e<strong>in</strong>er jungen Kapelle e<strong>in</strong>en musikalisch geschlossenen<br />
und diszipl<strong>in</strong>ierten Klangkörper <strong>in</strong> verhältnismäßig<br />
kurzer Zeit geschaff en hat.“<br />
Die bisherigen gesellschaftlichen Anlässe im Vere<strong>in</strong>sleben<br />
waren eher bescheiden. Sie beruhten auf e<strong>in</strong>em<br />
zur Tradition gewordenen Fasch<strong>in</strong>gskränzchen. Aus<br />
diesem Grund beschloss der Vere<strong>in</strong> im Herbst 1970,<br />
erstmals e<strong>in</strong>en Ausfl ug nach Weikersheim zu machen.<br />
Mehrere Konzerte und die Mitwirkung bei e<strong>in</strong>em<br />
Festumzug <strong>in</strong> Bad Mergentheim, aber auch manche<br />
1970 - 1979<br />
gemütliche <strong>St</strong>unden ließen den Ausfl ug zu e<strong>in</strong>em<br />
schönen Erlebnis werden.<br />
Am 12. Dezember 1972 wurde <strong>in</strong> der Generalversammlung<br />
Eduard <strong>St</strong>emer zum neuen Obmann gewählt, mit<br />
22 Jahren wohl e<strong>in</strong>er der jüngsten Vere<strong>in</strong>sfunktionäre.<br />
In se<strong>in</strong>er Amtszeit legte er u. a. allergrößten Wert auf<br />
die Jugendausbildung, aber auch auf die Öff entlichkeitsarbeit.<br />
Für die Ausbildung der Klar<strong>in</strong>ettisten<br />
konnte 1973 e<strong>in</strong> versierter Musiker <strong>in</strong> der Person des<br />
Franz Josef Fröwis aus Bludenz gewonnen werden, der<br />
sich hierfür zwei Jahre lang zur Verfügung gestellt hat.<br />
In e<strong>in</strong>em Rundschreiben vom 27. September 1973 an<br />
die Bevölkerung von <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. bittet Obmann<br />
<strong>St</strong>emer um Großzügigkeit und Verständnis für die<br />
bevorstehende Haussammlung des Musikvere<strong>in</strong>s, da<br />
für das kommende Jahr notwendige Mittel für die<br />
Jugendausbildung sowie die Neuanschaff ung bzw. In-<br />
19
standsetzung mehrerer Trachten aufgewendet werden<br />
müssen. Dass sich diese Investitionen lohnten, zeigte<br />
der erbrachte Erfolg beim Bezirksmusikfest <strong>in</strong><br />
<strong>St</strong>. Gallenkirch, wo der Vere<strong>in</strong> mit drei Gruppen teilgenommen<br />
hatte und drei erste Ränge mit Auszeichnung<br />
mit nach Hause nehmen konnte, natürlich auch e<strong>in</strong><br />
Verdienst von Kapellmeister Hermann Bitschnau.<br />
Am 20. Jänner 1974 fand zum 4. Mal das Schi-<br />
rennen der Montafoner <strong>Blasmusik</strong>kapellen statt. Die<br />
erzielten Erfolge für den Musikvere<strong>in</strong> waren eher<br />
mäßig (7./9./10. und 17. Rang). Der Grund dafür war<br />
wahrsche<strong>in</strong>lich das bevorstehende Konzert und die<br />
Tatsache, dass die Musiker sich ke<strong>in</strong>e Knochenbrüche<br />
leisten durften. Den Presseberichten der Vorarlberger<br />
Tageszeitung und des Bludenzer Anzeiger zufolge war<br />
das Konzert e<strong>in</strong> voller Erfolg.<br />
Auch an Humor fehlte es nicht, der Musikvere<strong>in</strong><br />
präsentierte sich beim Bludenzer Fasch<strong>in</strong>gsumzug im<br />
selben Jahr heimatbezogen als die „Muntafuner Gipser<br />
und <strong>St</strong>ukkatöhrler – e<strong>in</strong>st und heute“<br />
Als weitere Höhepunkte im Jahr 1974 bezeichnet die<br />
Chronik die erste Rundfunkaufnahme im ORF, e<strong>in</strong>e<br />
Werbefahrt für den Verkehrsverband Montafon <strong>in</strong><br />
die Pfalz und die Mitwirkung bei der Präsentation<br />
des Montafoner Heimatbuches im „Hotel Adler“ <strong>in</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. Auf Grund dieses Talschaftsereignisses<br />
waren viele Prom<strong>in</strong>ente und Gäste wie Bischof Dr.<br />
Bruno Wechner, Landeshauptmann Dr. Herbert Kessler,<br />
Bezirkshauptmann Dr. Julius Längle, Landtagsabgeordneter,<br />
<strong>St</strong>andesrepräsentant, Bürgermeister und
Bild rechts: Zur Zeit der Gründung diente auch das alte<br />
Schulhaus als Probenraum<br />
Bilder unten: 1974 - Fasch<strong>in</strong>gsumzug Bludenz “Muntafuner<br />
Gipser und <strong>St</strong>ukkatöhrler”<br />
1970 - 1979<br />
21
Ökonomierat Ignaz Battlogg anwesend.<br />
Verschiedene Aktivitäten prägten die Jahre 1975<br />
und 1976, von denen besonders mehrere Gästekonzerte,<br />
Muttertagskonzerte, div. kirchliche Anlässe, drei<br />
Aufnahmen im Landesstudio des ORF <strong>in</strong> Dornbirn und<br />
e<strong>in</strong>e Fernsehaufnahme zur Sendung „von Bludenz bis<br />
zum Gletschereis“ hervorzuheben s<strong>in</strong>d. Leider musste<br />
Kapellmeister Hermann Bitschnau von September<br />
1974 bis Juni 1975 aus Gründen privater Überlastung<br />
die Leitung an Sieghard Bitschnau aus Bartholomäberg<br />
übergeben.<br />
1975 gehörten dem Vere<strong>in</strong> 37 aktive Musiker an. Dies<br />
erforderte wiederum nicht nur die Anschaffung neuer<br />
Instrumente, sondern auch neuer Trachten, welche<br />
alle<strong>in</strong> mit öS 25.000,- zu Buche schlugen.<br />
Der erfreulichen Zunahme an aktiven Musikern stand<br />
die weniger erfreuliche Tatsache der Unterbr<strong>in</strong>gung<br />
derselben <strong>in</strong> den Proben gegenüber. In der Gründerzeit<br />
probte man im Dachboden des Pfarrhofs, zum<br />
Teil auch im ehemaligen Schulhaus. Dazu mussten die<br />
Schulbänke verstellt werden, um e<strong>in</strong>e entsprechende<br />
Sitzordnung für den Probenbetrieb zu ermöglichen.<br />
Dass natürlich nach der Probe die Bänke nicht immer<br />
an die vorgesehenen Plätze zurückgestellt wurden<br />
und das Fehlen von Tropftassen am Boden diverse<br />
Spuren h<strong>in</strong>terließ, machte den Musikvere<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em<br />
unliebsamen Untermieter. Mit der Unterbr<strong>in</strong>gung und<br />
Übersiedlung des Vere<strong>in</strong>s <strong>in</strong> die ehemalige <strong>St</strong>ickerei<br />
konnte nun vorerst die leidige Raummisere abgewendet<br />
werden. E<strong>in</strong>e grundlegende Änderung erfolgte<br />
erst durch die Fertigstellung und Eröffnung des neuen<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrums. Am 19. Oktober 1975 bekam der<br />
Musikvere<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue geeignete Heimstätte.
1970 - 1979<br />
1974 - Musikvere<strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. unter Kapellmeister Hermann Bitschnau<br />
1. Reihe sitzend v.l.n.r.: Heribert <strong>St</strong>emer, Walter Ehgartner, Eduard <strong>St</strong>emer, Kpm. Hermann Bitschnau<br />
2. Reihe stehend v.l.n.r.: Emilie Wachter, Erw<strong>in</strong> Elsensohn, Hartmut Schedler, Elmar Wachter, Peter Vallaster, Werner Zerlauth, Peter Pechhacker, Norbert Flatz,<br />
Manfred Bitschnau, He<strong>in</strong>z Ehgartner, Erich Bitschnau, Werner <strong>St</strong>emer, Edith Mart<strong>in</strong><br />
3. Reihe stehend v.l.n.r.: Kurt Vonier, Erw<strong>in</strong> Kurzemann, Thomas Pell<strong>in</strong>i, Emil Battlogg, Artur Flatz, Hermann Schuler, Peter Schuler, Alfred Valent<strong>in</strong>, Karl He<strong>in</strong>z Battlogg,<br />
Hubert Re<strong>in</strong>er<br />
23
Anlässlich des 13. Vorarlberger Landesmusikfestes<br />
<strong>in</strong> Feldkirch-Nofels konnte der Musikvere<strong>in</strong> <strong>in</strong> der<br />
Unterstufe beim Wertungsspiel am 18. Juli 1976 e<strong>in</strong>en<br />
1. Rang erzielen. Vom 10. – 12. September stand auf<br />
Grund e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>ladung der Geme<strong>in</strong>de Neuhofen <strong>in</strong> der<br />
Pfalz e<strong>in</strong>e Ausflug auf dem Programm, der mit zwei<br />
Platzkonzerten und der musikalischen Umrahmung<br />
anlässlich der E<strong>in</strong>weihung e<strong>in</strong>er Sporthalle verbunden<br />
war.<br />
In der Ausschuss-Sitzung vom 29. Oktober diesen<br />
Jahres erfolgte der e<strong>in</strong>stimmige Beschluss, vom 1. – 3.<br />
Juli 1977 e<strong>in</strong> Musikfest mit Fahnenweihe aus Anlass<br />
des 15-jährigen Bestehens des MV <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. abzuhalten.<br />
Die Anschaffung der Fahne ermöglichte der<br />
langjährige Gönner Architekt Käppler.
1977 - Musikfest mit Fahnenweihe zum 15-jährigen Bestehen<br />
des Musikvere<strong>in</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> im Montafon - die Fahnenweihe<br />
erfolgte durch Pfarrer Peter Bertsch.<br />
Bild l<strong>in</strong>ks:<br />
Unter anderem war auch der heutige Landesrat Siegmund<br />
<strong>St</strong>emer Mitglied des Musikvere<strong>in</strong>s.<br />
1970 - 1979<br />
Aus beruflichen Gründen musste im Jahr 1978 Kapellmeister<br />
Bitschnau für e<strong>in</strong>ige Zeit den Taktstock <strong>in</strong> die<br />
Hände von Moritz Tschann aus Nenz<strong>in</strong>g legen. Mit<br />
dem nun auf 40 aktive Musiker angewachsenen Vere<strong>in</strong><br />
traten bei dem im Mai diesen Jahres stattgefundenen<br />
Muttertagskonzert 15 Jungmusikanten erstmals auf.<br />
Bei der Jahreshauptversammlung am 10. Dezember<br />
1978 legte der bewährte Obmann Eduard <strong>St</strong>emer se<strong>in</strong><br />
Amt nieder. Ihm folgte Artur Flatz.<br />
1979 veranstaltete die Vorarlberger Bauernkammer<br />
<strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. den Tag der Waldwirtschaft, dessen<br />
musikalische Umrahmung <strong>in</strong> den Händen des Musikvere<strong>in</strong>s<br />
lag.<br />
25
1977 traten erstmals <strong>in</strong> der Vere<strong>in</strong>sgeschichte 14 Jungmusikanten dem Vere<strong>in</strong> bei<br />
vorne v.l.n.r.: Obmann Eduard <strong>St</strong>emer, Josef Battlogg, Andreas Pechhacker, Bernhard Plunger, Manfred Burtscher,<br />
Markus Wackernell, Eva-Maria Vonier, Kapellmeister Moritz Tschann<br />
h<strong>in</strong>ten v.l.n.r.: Oswald Bickel, Mario Seethaler, <strong>St</strong>efan Burtscher, Christoph Bitschnau, Thomas <strong>St</strong>emer, Ruth Grasser-Vonier,<br />
Siegl<strong>in</strong>de Mart<strong>in</strong>, Margot Driller (geb. Vonier)
1970 - 1979<br />
27
D1980 - 1989<br />
Das Jahr 1980 begann mit der Mitwirkung beim<br />
obligaten Schirennen der Montafoner <strong>Blasmusik</strong>kapellen.<br />
Das zur Tradition gewordene „Musigkränzle“<br />
bereicherte die wenigen gesellschaftlichen Aktivitäten<br />
im Vere<strong>in</strong>. Beim Bludenzer Fasch<strong>in</strong>gsumzug 1980<br />
wirkte der Vere<strong>in</strong> als „Musketiere von Zalanz“ im neuen<br />
Fasch<strong>in</strong>gskostüm mit.<br />
Mitwirkung bei der Erstkommunion, beim 14. Vorarlberger<br />
Landesmusikfest <strong>in</strong> Hard, e<strong>in</strong> Ausfl ug auf die<br />
Insel Ma<strong>in</strong>au, das <strong>St</strong>ändchen für den durchreisenden<br />
Bundespräsidenten Dr. Rudolf Kirchschläger sowie<br />
Konzerte <strong>in</strong>nerhalb und außerhalb der Geme<strong>in</strong>de<br />
zählten zu den wichtigsten Verpfl ichtungen <strong>in</strong> diesem<br />
Jahr.<br />
Doch mit Ende diesen Jahres legte sich e<strong>in</strong> Schatten<br />
auf das Vere<strong>in</strong>sgeschehen. Probleme und sonstige<br />
Une<strong>in</strong>igkeiten, die den Vere<strong>in</strong> <strong>in</strong> mancher H<strong>in</strong>sicht sehr<br />
belasteten und das Ausscheiden mehrerer Jungmusiker<br />
zur Folge gehabt hätten, zwangen die Vere<strong>in</strong>sführung<br />
den Kapellmeister zu wechseln.<br />
In beiderseitigem E<strong>in</strong>vernehmen schied der sich um<br />
den Vere<strong>in</strong> verdient gemachte Kapellmeister Hermann<br />
Bitschnau mit Ende dieses Vere<strong>in</strong>sjahres aus.<br />
Nach „langwieriger Suche“ konnte für die musikalische<br />
Leitung Kapellmeister Karl Tschann aus Nenz<strong>in</strong>g, e<strong>in</strong>
Bruder des schon hier gedienten Kapellmeister Moritz<br />
Tschann gefunden werden.<br />
Abgesehen von den üblichen Ausrückungen wurde<br />
der neue Kapellmeister vor e<strong>in</strong>e große Herausforderung<br />
gestellt: e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladung vom Europatag-Komitee<br />
zum Treffen von Folkloregruppen aus ganz Europa <strong>in</strong><br />
Paderborn. Auf dem Programm stand zusätzlich e<strong>in</strong><br />
Kurkonzert <strong>in</strong> Bad Waldliesborn, e<strong>in</strong> Konzert <strong>in</strong> Dörenhagen<br />
und die Mitwirkung beim Umzug der <strong>in</strong>ternationalen<br />
Folkloregruppen und Blaskapellen. Hierzu<br />
notiert der Chronist u.a.:<br />
„...Unser Erfolg - vor ca. 50.000 Zuschauern, der wohl<br />
größten Zuschauermenge, vor der wir jemals gespielt<br />
hatten - war RIESIG, um so mehr natürlich auch die Werbung<br />
für unser <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M., für das schöne Montafon,<br />
und nicht zuletzt, für unser Ländle.“ Die Begeisterung<br />
war groß und wirkte sich dadurch auf das gesellschaft-<br />
liche Wohlbef<strong>in</strong>den und die Kameradschaft, auf die<br />
Karl Tschann nebst se<strong>in</strong>er Verpflichtung als Kapellmeister<br />
auch großen Wert legte, aus.<br />
Karl Tschann - Jassen auf der Fahrt nach Paderborn<br />
1980 - 1989<br />
29
1981 - ca. 50.000 Zuschauer beim Umzug der <strong>in</strong>ternationalen Folkloregruppen und Blaskapellen <strong>in</strong> Paderborn [D]
Dass Freud und Leid oft sehr nahe beisammen s<strong>in</strong>d,<br />
bewahrheitete sich auch e<strong>in</strong>en guten Monat später<br />
durch den plötzlichen Tod von Ökonomierat und Bürgermeister<br />
Ignaz Battlogg am 22. August 1981. Mit ihm<br />
hat der Musikvere<strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. e<strong>in</strong>en Menschen<br />
verloren „der für alles e<strong>in</strong> Ohr hatte, der sich e<strong>in</strong>setzte mit<br />
Tatkraft und Energie, als Freund und Gönner wie wir dich<br />
alle kannten, und als Ehrenmitglied unseres Vere<strong>in</strong>s, der<br />
dir nochmals für alles danken möchte“.<br />
Ignaz Battlogg<br />
E<strong>in</strong> Freund und Gönner des<br />
Musikvere<strong>in</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M.<br />
1980 - 1989<br />
Im Oktober 1981 unterrichtete Obmann Artur Flatz <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Rundschreiben die Bevölkerung von<br />
<strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. über die geleisteten Aktivitäten des Vere<strong>in</strong>s<br />
und bat gleichzeitig um wohlwollende f<strong>in</strong>anzielle<br />
Unterstützung bei der jährlichen Haussammlung. Trotz<br />
größter Sparsamkeit mussten <strong>in</strong> diesem Jahr beträchtliche<br />
Anschaffungen getätigt werden. „So waren es<br />
Trachten, die neu angefertigt, geändert oder repariert<br />
werden mussten, ebenso der Kauf von Schlag<strong>in</strong>strumenten,<br />
die Aus- und Weiterbildung von Jungmusikanten und<br />
die Entsendung <strong>in</strong> die Jugendsem<strong>in</strong>are.“<br />
Er führt auch an, dass für die Dreitagesfahrt nach Paderborn<br />
der Vere<strong>in</strong>skasse ke<strong>in</strong>erlei Unkosten entstanden<br />
s<strong>in</strong>d, da der Vere<strong>in</strong> hierzu ja e<strong>in</strong>geladen wurde.<br />
Trotz dieses großen E<strong>in</strong>satzes werteten die Musikanten<br />
diese Reise als Vere<strong>in</strong>sausflug zum 20-jährigen Bestehen.<br />
31
1981 - Musikvere<strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. unter Kapellmeister Karl Tschann<br />
1. Reihe sitzend/kniend v.l.n.r.: Erw<strong>in</strong> Elsensohn, <strong>St</strong>efan Burtscher, Elmar Wachter, Margot Driller (geb. Vonier), Manfred Burtscher, Roland Mart<strong>in</strong>, Helmut Sprickler,<br />
Kpm. Karl Tschann, Erich Bitschnau, Mart<strong>in</strong> Burtscher, Thomas <strong>St</strong>emer, Günter Flatz, Werner Zerlauth<br />
2. Reihe stehend: Renate Spettel (geb. Bitschnau), Ingrid Salzmann (geb. <strong>St</strong>emer), Hermann Schuler, Artur Flatz, Eva-Maria Vonier, Maria Burtscher, Ruth Grasser-Vonier<br />
(geb. Vonier), Siegl<strong>in</strong>de Mart<strong>in</strong>, Markus Wackernell, Josef Battlogg, Peter Schuler, Helene Dobl<strong>in</strong>ger (geb. Flatz), GerhardFlatz, Sab<strong>in</strong>e Sonderegger (geb. Zerlauth)<br />
<strong>St</strong>ehend 3.Reihe: Kurt Vonier, Raimund Schuler, Mario Seethaler, Bernhard Plunger, Karl He<strong>in</strong>z Battlogg, Alfred Valent<strong>in</strong>, Christoph Bitschnau
Artur Flatz, dem es stets e<strong>in</strong> großes Anliegen war, die<br />
Arbeit des Kapellmeisters zu erleichtern, scheute nicht,<br />
durch mahnende Worte den manchmal schlechten<br />
Probenbesuch zu tadeln.<br />
In der Jahreshauptversammlung vom 2. Dezember<br />
1983 legte Artur Flatz se<strong>in</strong> Amt als Obmann nieder.<br />
Zu se<strong>in</strong>em Nachfolger stellte sich Helmut Sprickler<br />
zur Verfügung, der <strong>in</strong> dieser Versammlung mit großer<br />
<strong>St</strong>immenmehrheit zum neuen Obmann gewählt<br />
wurde.<br />
Für die Jugendausbildung stellte sich Kurt Vonier zur<br />
Verfügung, der zugleich auch das Amt des Vizekapellmeisters<br />
<strong>in</strong>ne hatte. In der Jahreshauptversammlung<br />
1984 wurden wieder neun Jungmusiker <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong><br />
aufgenommen. Weiters wurde der e<strong>in</strong>stimmige Beschluss<br />
gefasst, zum 25-jährigen Bestandsjubiläum im<br />
Jahre 1986 e<strong>in</strong> Bezirksmusikfest durchzuführen, da die<br />
1980 - 1989<br />
f<strong>in</strong>anziellen Probleme anders nicht mehr lösbar wären.<br />
Bürgermeister Mag. Siegi <strong>St</strong>emer dankte dem Vere<strong>in</strong><br />
für se<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satz und teilte gleichzeitig mit, dass er<br />
persönlich voll h<strong>in</strong>ter der Entscheidung der Geme<strong>in</strong>devertretung<br />
stehe, dem Musikvere<strong>in</strong> e<strong>in</strong> eigenes<br />
Vere<strong>in</strong>slokal zur Verfügung zu stellen.<br />
Das durchgeführte Bezirksmusikfest vom 4. - 6. Juli<br />
1986 brachte auch den erwarteten f<strong>in</strong>anziellen Erfolg.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs forderte dieses Fest <strong>in</strong> personeller H<strong>in</strong>sicht<br />
durch den Austritt und die Beurlaubung mehrere<br />
Musiker entsprechende Opfer.<br />
Auch aus dem Bericht des Kapellmeisters ist zu entnehmen,<br />
dass er es <strong>in</strong> diesem Jahr, bed<strong>in</strong>gt durch den<br />
schlechten Probenbesuch, außerordentlich schwer gehabt<br />
habe. Se<strong>in</strong> Wunsch wäre, den Taktstock <strong>in</strong> jüngere<br />
Hände legen zu können.<br />
33
1981 - Musikvere<strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i.M. unter Kapellmeister Karl Tschann<br />
1. Reihe sitzend v.l.n.r.: Harald Bitschnau, Markus Wackernell, Margot Driller (geb. Vonier)<br />
2. Reihe sitzend v.l.n.r.: Thomas <strong>St</strong>emer, Roland Mart<strong>in</strong>, Mart<strong>in</strong> Burtscher, Christ<strong>in</strong>e Papst, Kpm. Karl Tschann, Beate Wachter (geb. <strong>St</strong>emer), Josef Scherrer,<br />
Christian Burtscher, Robert Flatz, Werner Zerlauth<br />
3. Reihe stehend v.l.n.r.: Helmut Sprickler, Ingrid Salzmann (geb. <strong>St</strong>emer), Erw<strong>in</strong> Elsensohn, <strong>St</strong>efan Burtscher, Elmar Wachter, Marianne Papst, Margit Papst, Maria Burtscher,<br />
Bernhard Plunger, Arthur Bertsch, Ruth Grasser-Vonier (geb. Vonier), Otmar Grasser, Miriam Längle (geb. Elsensohn)<br />
4. Reihe stehend v.l.n.r.: Hermann Schuler, Emil Battlogg, Artur Flatz, Brigitte Papst, Raimund Schuler, Peter Schuler, Joachim Schönfelder, Alfred Valent<strong>in</strong>,<br />
Bertram Müller<br />
5. Reihe stehend v.l.n.r.: Gerhard Flatz, Mart<strong>in</strong> Juen, Richard Battlogg, Erich Bitschnau, Kurt Vonier
Bei der Jahreshauptversammlung vom 7. Jänner 1987<br />
legte Obmann Helmut Sprickler nach dreijähriger, mühevoller,<br />
aber doch von Erfolg gekrönter Tätigkeit se<strong>in</strong><br />
Amt nieder. An se<strong>in</strong>e <strong>St</strong>elle trat Karl-He<strong>in</strong>z Battlogg.<br />
Auf Antrag des scheidenden Obmannes wurde Kurt<br />
Vonier, der sich besonders für die Jugendausbildung<br />
verdient gemacht hatte und mehrere Jahre als Vizekapellmeister<br />
tätig war, zum Ehrenmitglied ernannt. Am<br />
7. Juni 1987 erfolgte die Ernennung von Karl Tschann<br />
zum Ehrenkapellmeister.<br />
An dieser <strong>St</strong>elle sei erwähnt, dass es den Musikern oft<br />
große Opfer abverlangte, den vorgegebenen<br />
Term<strong>in</strong>en gerecht zu werden. Beispielsweise waren im<br />
Jahr 1987 nicht weniger als 23 Ausrückungen und 69<br />
Proben zu verzeichnen. Dazu bemerkt der Obmann <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>em Bericht: „…dass die zeitliche Belastung während<br />
der Sommermonate das akzeptable Maß bei weitem<br />
1980 - 1989<br />
überschritt…“. Doch fanden sich <strong>in</strong> den Ausrückungen<br />
immer wieder Highlights, welche die Kameradschaft<br />
wesentlich förderten und zu e<strong>in</strong>em Markste<strong>in</strong> im<br />
Vere<strong>in</strong>sgeschehen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Jahres wurden. E<strong>in</strong><br />
solcher Höhepunkt erfolgte am 20. September 1987<br />
mit der E<strong>in</strong>weihung des Gipfelkreuzes auf der<br />
Davenna. Der Chronist vermerkt: „Wenn auch mit<br />
<strong>St</strong>rapazen verbunden, war dies sicher e<strong>in</strong>e der schönsten<br />
Ausrückungen des Jahres“. Trotzdem änderte sich die<br />
Anzahl der Verpflichtungen, wie das Jahr 1990 zeigte,<br />
nur ger<strong>in</strong>g. Diese reduzierten sich nur auf 18, abgesehen<br />
von den fast 60 Proben, welche die Musiker zu<br />
absolvieren hatten.<br />
Mit Beg<strong>in</strong>n des Jahres 1987 übernahm Kurt Boll die<br />
musikalische Leitung des Musikvere<strong>in</strong>s, die er bis Ende<br />
1989 <strong>in</strong>ne hatte.<br />
35
1983 - Musikvere<strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong><br />
unter der Leitung von Kapellmeister<br />
Karl Tschann beim<br />
Schützenfest <strong>in</strong> Dörenhagen.<br />
Artur Flatz<br />
Obmann<br />
von 1979 bis 1983<br />
Helmut Sprickler<br />
Obmann<br />
von 1984 bis 1986 und<br />
von1993 bis 1994<br />
<strong>St</strong>efan Burtscher<br />
Obmann<br />
von 1989 bis 1992<br />
Kurt Vonier<br />
Jugendausbilder und<br />
Kapellmeister-<strong>St</strong>ellvertreter
1980 - 1989<br />
37
1990 - 1999<br />
Der 1989 gewählte Obmann <strong>St</strong>efan Burtscher musste<br />
sich nun bemühen, e<strong>in</strong>en neuen Kapellmeister zu fi nden.<br />
Mit diesem Problem wandte sich Burtscher an die<br />
Bezirksleitung des Musikbezirks Montafon. Bezirkskapellmeister<br />
Otto Kilga, der vorerst auch ke<strong>in</strong>e Lösung<br />
anzubieten hatte, erklärte sich <strong>in</strong> dankenswerter Weise<br />
bereit, mit Beg<strong>in</strong>n des Jahres 1990 die Kapellmeisterstelle<br />
solange aushilfsweise zu übernehmen, bis sich<br />
e<strong>in</strong> neuer Leiter gefunden hat.<br />
All diese Vorgänge brachten e<strong>in</strong>e gewisse Unruhe <strong>in</strong><br />
den Vere<strong>in</strong>, die wiederum den Austritt mehrerer<br />
Musiker zur Folge hatte. Also ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Angelegenheit<br />
für die Vere<strong>in</strong>sführung.<br />
1991 feierte der Musikvere<strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. das<br />
30-jährige Bestandsjubiläum. Dieses wurde zum<br />
Anlass genommen, im Rahmen des Pfi ngstkonzertes<br />
drei Gründungsmitglieder auf Grund ihrer 30-jährigen<br />
Musikertätigkeit zu Ehrenmitgliedern zu ernennen.<br />
Es waren dies Erich Bitschnau, Hermann Schuler und<br />
Werner Zerlauth.<br />
Dank der Arbeit von Kapellmeister Otto Kilga und Obmann<br />
<strong>St</strong>efan Burtscher machte sich nun e<strong>in</strong> spürbarer<br />
Aufwärtstrend bemerkbar. Die Aufnahme von acht<br />
Jungmusikanten im Jahr 1992 und die guten Darbietungen<br />
beim Pfi ngstkonzert desselben Jahres, wobei<br />
e<strong>in</strong> von Rudi Hofer komponiertes „Rondo Capriccioso“<br />
zur Urauff ührung gelangte, ließ für den Vere<strong>in</strong> wieder<br />
berechtigte Hoff nungen aufkommen.<br />
In der Jahreshauptversammlung vom 29. Jänner 1993<br />
musste jedoch wieder e<strong>in</strong> neuer Obmann gewählt<br />
werden. In dieser Position folgte wiederum Helmut<br />
Sprickler. E<strong>in</strong> erfahrener Adm<strong>in</strong>istrator, der dieses Amt<br />
als Übergangsphase nur für e<strong>in</strong> bis zwei Jahre zu übernehmen<br />
gedachte, um <strong>in</strong> dieser Zeit se<strong>in</strong>en Nachfolger
auf die zukünftige Vere<strong>in</strong>sführung vorzubereiten.<br />
Christoph Battlogg wurde bereits mit Jahresbeg<strong>in</strong>n<br />
1994 zum neuen Obmann gewählt.<br />
E<strong>in</strong> Intensiv-Probenwochenende wurde auf Initiative<br />
von Kapellmeister Otto Kilga, erstmals im Zuge der<br />
Vorbereitung auf das Pf<strong>in</strong>gstkonzert 1993, e<strong>in</strong>geführt.<br />
Die wichtigsten Term<strong>in</strong>e des Vere<strong>in</strong>sjahres 1993 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
den chronologischen Aufzeichnungen dokumentiert.<br />
Beg<strong>in</strong>nend mit der Ausrückung beim K<strong>in</strong>derfasch<strong>in</strong>g<br />
<strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. und <strong>in</strong> Folge Funkensonntag, Tag der<br />
<strong>Blasmusik</strong>, Erstkommunion, Pf<strong>in</strong>gstkonzert, Jubiläumsfest<br />
der Funkenzunft, vier Gästekonzerte, Durchführung<br />
des Dörflefest, <strong>St</strong>ändchen für betagte Mitbürger,<br />
Mitwirkung beim Bezirksmusikfest <strong>in</strong> Bürs, musikalische<br />
Umrahmung von zwei Hochzeiten, Allerheiligen,<br />
Gottesdienstgestaltung am heiligen Abend usw. Insgesamt,<br />
e<strong>in</strong>schließlich der Proben, traten die Musiker<br />
1990 - 1999<br />
<strong>in</strong> diesem „Durchschnittsjahr“<br />
88 Mal ihren Dienst<br />
mit großem Idealismus<br />
für die Allgeme<strong>in</strong>heit an.<br />
Kapellmeister Otto Kilga<br />
bemühte sich mit viel<br />
Engagement die musikalischen<br />
Leistungen zu<br />
steigern, der Schuljugend Kapellmeister Otto Kilga<br />
von <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. mittels<br />
e<strong>in</strong>er Informationsveranstaltung im Probelokal das<br />
Thema <strong>Blasmusik</strong> näher zu br<strong>in</strong>gen und pr<strong>in</strong>zipiell der<br />
Nachwuchsarbeit Priorität e<strong>in</strong>zuräumen.<br />
Leider musste der frisch gebackene Obmann<br />
Christoph Battlogg bei se<strong>in</strong>em Amtsantritt zur Kenntnis<br />
nehmen, dass der Kapellmeister se<strong>in</strong> Amt aus<br />
Altersgründen mit Jahresende 1994 niederlegen<br />
39
möchte. Otto Kilga, wie es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Dankadresse lautet,<br />
hat „den Vere<strong>in</strong> … lange vor e<strong>in</strong>er drohenden Auflösung<br />
bewahrt!“ Ob <strong>in</strong> den 80er Jahren die drohende Auflösung<br />
des Vere<strong>in</strong>s wirklich so akut war, sei dah<strong>in</strong>gestellt.<br />
Jedenfalls waren die Vere<strong>in</strong>sfunktionäre stets bemüht,<br />
die „<strong>St</strong>. Antöner Musig“, trotz aller Höhen und Tiefen<br />
wie sie <strong>in</strong> jedem Vere<strong>in</strong> vorkommen, zu erhalten.<br />
Die Mühe der neuen Vere<strong>in</strong>sleitung hat sich gelohnt,<br />
denn nach langer Suche konnte mit Bernhard Rohrer<br />
e<strong>in</strong> neuer Kapellmeister gefunden werden, der im<br />
November 1994 die Probentätigkeit beim Musikvere<strong>in</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. aufnahm.<br />
Se<strong>in</strong>e erste große Herausforderung, das traditionelle<br />
Pf<strong>in</strong>gstkonzert, wurde zum Gradmesser se<strong>in</strong>es Könnens.<br />
Nicht nur die Programmgestaltung, sondern<br />
auch die Motivierung der Musiker zu dieser Veranstaltung<br />
trugen zum großen Erfolg bei. Die Probentätig-<br />
keit erhöhte sich von 55<br />
Proben im Vorjahr auf<br />
nun 87. Der damalige<br />
Bürgermeister Mag. Siegi<br />
<strong>St</strong>emer - <strong>in</strong> den Jahren<br />
1965 bis 1970 und 1977<br />
bis 1979 selbst aktiver<br />
Musikant auf der Trompete<br />
- e<strong>in</strong> großer Freund<br />
und Förderer des Vere<strong>in</strong>s,<br />
äußerte sich anlässlich<br />
der Jahreshauptversammlung<br />
vom 13. Januar 1996<br />
dah<strong>in</strong>gehend, „…dass er<br />
e<strong>in</strong>e so gute Veranstaltung<br />
vom Musikvere<strong>in</strong> bisher<br />
noch nicht gehört habe“. Kpm. Bernhard Rohrer
Die Ausrückungen beliefen sich im Rahmen des<br />
Üblichen. Die Mitwirkung bei e<strong>in</strong>er Möbelhauseröffnung<br />
1995 <strong>in</strong> Dornbirn, für welche die Musiker e<strong>in</strong>en<br />
Samstag Vormittag opferten, war eher e<strong>in</strong>e belastende<br />
Angelegenheit, da das anwesende Publikum verständlicherweise<br />
anderen Interessen zugetan war.<br />
Außer dem 1996 abgehaltenen Frühjahrskonzert,<br />
welches wiederum von großem Erfolg für Musiker und<br />
Kapellmeister gekrönt war, soll auch die Mitwirkung<br />
beim 100-jährigen Bestehen der Ortsfeuerwehr<br />
<strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. erwähnt werden. Nicht nur <strong>in</strong> musikalischer,<br />
sondern auch <strong>in</strong> personeller H<strong>in</strong>sicht ist laut<br />
den Aufzeichnungen e<strong>in</strong> stetiger Trend nach oben zu<br />
verzeichnen. So erhöhte sich der Mitgliederstand 1997<br />
von 27 auf 33 Musiker. Dazu wurden noch neun Jungmusikanten<br />
<strong>in</strong> der Musikschule Schruns ausgebildet.<br />
1990 - 1999<br />
Das neu gewählte Obmann-Team Christoph Battlogg und<br />
Roland Mart<strong>in</strong><br />
Als e<strong>in</strong>e Novität im Vere<strong>in</strong> kann die Bestellung e<strong>in</strong>es<br />
Obmann-Teams angesehen werden. In der Jahreshauptversammlung<br />
vom 16. Januar 1998 erfolgte die<br />
Wahl dieses Teams bestehend aus Obmann Christoph<br />
Battlogg und dem bisherigen Schriftführer Roland<br />
Mart<strong>in</strong>. Dieser Versammlung wohnte auch der neue<br />
Bürgermeister Rudi Lerch bei, der sich mit herzlichen<br />
41
Worten für den „großartigen E<strong>in</strong>satz des Musikvere<strong>in</strong>s“<br />
bedankte.<br />
Von den 20 Ausrückungen im Jahr 1998 s<strong>in</strong>d vor<br />
allem die Mitwirkung bei den Musikfesten <strong>in</strong> Bludenz,<br />
Vandans und Bartholomäberg, die Eröffnung des erweiterten<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrums sowie das sehr erfolgreiche<br />
Frühjahrskonzert und das erstmals abgehaltene<br />
Adventkonzert hervorzuheben.<br />
E<strong>in</strong> wesentliches Faktum der Vere<strong>in</strong>sfunktionäre ist das<br />
H<strong>in</strong>e<strong>in</strong>hören <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>, um die Me<strong>in</strong>ungen und<br />
Wünsche der Mitglieder genauer kennenzulernen.<br />
Aus diesem Grund startete der Ausschuss 1999 e<strong>in</strong>e<br />
Fragebogenaktion, <strong>in</strong> der die Musiker zu folgenden<br />
Themen <strong>St</strong>ellung nehmen konnten: Vere<strong>in</strong>sklima,<br />
Beziehung „Jung – Alt“, Kameradschaftspflege, Arbeit<br />
des Vere<strong>in</strong>sausschusses, Arbeit des Kapellmeisters und<br />
1998 - Eröffnung Erweiterungsbau Geme<strong>in</strong>dezentrum
1999 - Frühjahrskonzert im Geme<strong>in</strong>desaal<br />
1990 - 1999<br />
Allgeme<strong>in</strong>es. Hierfür durfte mit Noten zwischen 1 und<br />
5 bewertet werden. Die Antworten waren durchwegs<br />
positiv, doch es gab auch Anlass zu berechtigter Kritik.<br />
Für die Verantwortlichen des Vere<strong>in</strong>s war dies auf<br />
jeden Fall e<strong>in</strong>e wertvolle Erfahrung.<br />
Mit großem Engagement, besonders <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>studierung<br />
aktueller klassischer <strong>Blasmusik</strong>kompositionen<br />
sowie Bearbeitungen aus der Unterhaltungsmusik, versuchte<br />
Kapellmeister Bernhard Rohrer zielstrebig, die<br />
positive Entwicklung des Musikvere<strong>in</strong>s weiterzuführen.<br />
Für manchen Musiker ist es sicher nicht immer e<strong>in</strong>fach<br />
und grenzt manchmal an Überforderung. Letztlich<br />
aber zählt dann doch der Erfolg.<br />
43
B2000 - 2011<br />
Beim Frühjahrskonzert 2000 verlieh der Vorarlberger<br />
<strong>Blasmusik</strong>verband Josef Mart<strong>in</strong> „vulgo Knoschpasepp“<br />
das „goldene Ehrenzeichen für besondere Verdienste<br />
um das <strong>Blasmusik</strong>wesen“. Genannt seien vor allem<br />
se<strong>in</strong>e jahrzehntelangen ideellen und materiellen<br />
Unterstützungen für den Musikvere<strong>in</strong>.<br />
Unter dem Motto „40 Jahre Musikvere<strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> im<br />
Montafon“ wurde am 7. April 2001 das Jubiläumskonzert<br />
abgehalten. Der erste Teil des Programms<br />
be<strong>in</strong>haltete e<strong>in</strong>e Zeitreise <strong>in</strong> Bild und Ton, welche die<br />
Zuhörer durch die 40-jährige Geschichte des Vere<strong>in</strong>s<br />
führte. Mit den dargebotenen Musikstücken wurde<br />
darauf Wert gelegt, e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung mit dem jeweiligen<br />
Zeitabschnitt der damals wirkenden Kapellmeister<br />
zu schaff en. Der zweite Teil bot e<strong>in</strong> Showprogramm<br />
mit <strong>Blasmusik</strong>arrangements bekannter Pop-Songs,<br />
Film-Soundtracks und Live-Gesangse<strong>in</strong>lagen, welcher<br />
im wahrsten S<strong>in</strong>n des Wortes mit e<strong>in</strong>em Feuerwerk<br />
endete. Leider reichte das Fassungsvermögen des Geme<strong>in</strong>desaales<br />
nicht aus, um das begeisterte Publikum<br />
aufzunehmen.<br />
Bei der Teilnahme am Marschmusikwettbewerb anlässlich<br />
des Bezirksmusikfestes der Bürgermusik Gaschurn-<br />
Partenen erreichte der MV <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. mit se<strong>in</strong>en<br />
34 aktiven Musikern unter ihrem <strong>St</strong>abführer Helmut<br />
Sprickler e<strong>in</strong> „super gutes Ergebnis“ (stille Bewertung).<br />
Als besondere gesellschaftliche Aktivität ist der<br />
dreitägige Besuch beim befreundeten Musikvere<strong>in</strong> <strong>St</strong>.<br />
Sebastian <strong>in</strong> Dörenhagen bei Paderborn im September<br />
2001 zu nennen, bei dem die „<strong>St</strong>. Antöner Musig“ mit<br />
mehreren musikalischen Auftritten die dortige Bevölkerung<br />
begeisterte.
2001 - Ausflug nach Dörenhagen mit Konzerten <strong>in</strong> der Altstadt von Paderborn und <strong>in</strong> der Kuranstalt Bad Lippspr<strong>in</strong>ge<br />
2000 - 2011<br />
45
M<strong>in</strong>i Musig <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M.<br />
Nachwuchswerbung <strong>in</strong> der Schule, öffentlich zugängliche<br />
Proben und andere Aktionen bildeten die<br />
Grundlage zur Gründung e<strong>in</strong>er eigenen Jugendkapelle,<br />
der sogenannten „M<strong>in</strong>i-Musig“, die mit 2002 unter<br />
Kapellmeister Bernhard Rohrer ihren Probenbetrieb<br />
aufnahm. Ab 2003 bis e<strong>in</strong>schließlich 2006 leitete<br />
Andreas Ganahl die Probenarbeit erfolgreich mit den<br />
mittlerweile 24 Jungmusikanten. Ab 2007 übernahm<br />
Magdalena Rohrer die Leitung und Probentätigkeit der<br />
„M<strong>in</strong>i-Musig“ bis zum heutigen Tag. Um die organisatorischen<br />
Angelegenheiten bemühte sich anfangs<br />
Christoph Battlogg und seit 2007 Aneka Po<strong>in</strong>tner.<br />
Bei der Jahreshauptversammlung am 4. Januar 2002<br />
legte Obmann Christoph Battlogg nach achtjähriger<br />
Tätigkeit das Amt <strong>in</strong> die Hände se<strong>in</strong>es bisherigen<br />
Teamkollegen Roland Mart<strong>in</strong>. Die Jahre 2002 bis 2010<br />
waren dem Bestreben gewidmet, neue musikalische<br />
Impulse zu setzen und das erreichte Niveau noch zu
verbessern bzw. m<strong>in</strong>destens zu halten und nach wie<br />
vor der Jugendarbeit Priorität zu verleihen.<br />
Im Jänner 2004 wurden anläßlich der 44. Jahreshauptversammlung<br />
die langjährigen Mitglieder Raimund<br />
Schuler und Helmut Sprickler für 30 Jahre Vere<strong>in</strong>streue<br />
geehrt und zu Ehrenmitgliedern ernannt.<br />
E<strong>in</strong> Konzertprogramm besonderer Art bot der<br />
Musikvere<strong>in</strong> 2004. Er überraschte die Zuhörer mit<br />
e<strong>in</strong>em Musical-Projekt, bei dem erstmals e<strong>in</strong> Chor<br />
sowie Gesangssolisten mite<strong>in</strong>bezogen wurden.<br />
Hervorzuheben ist die Mitwirkung beim 26. österreichischen<br />
<strong>Blasmusik</strong>fest 2005 <strong>in</strong> Wien, bei dem<br />
der Musikvere<strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. zusammen mit dem<br />
Musikvere<strong>in</strong> Alberschwende und der Trachtenkapelle<br />
Riezlern beim Marschmusikwettbewerb <strong>in</strong> der <strong>St</strong>ufe B<br />
e<strong>in</strong>en „augezeichneten Erfolg“ erreichte.<br />
Durch diesen Erfolg motiviert, beteiligte sich der MV<br />
<strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. beim Marschmusikbewerb im Rahmen<br />
2000 - 2011<br />
des Bezirksmusikfestes <strong>in</strong> Silbertal und erreichte unter<br />
<strong>St</strong>abführer Helmut Sprickler mit 68,5 von 70 erreichbaren<br />
Punkten erneut e<strong>in</strong>en „ausgezeichneten Erfolg“.<br />
47
2005 - Ausflug nach Wien zum 26. österreichischen <strong>Blasmusik</strong>fest
2005 - Bezirksmusikfest Silbertal - „ausgezeichneter Erfolg“ beim Marschmusikwettbewerb <strong>in</strong> der <strong>St</strong>ufe B<br />
2000 - 2011<br />
49
2006 - Das Probelokal erstrahlt <strong>in</strong> neuem Glanz<br />
Bed<strong>in</strong>gt durch den erfreulichen Zuwachs an aktiven<br />
und Musikern und den Ankauf von platzrau-<br />
benden Musik<strong>in</strong>strumenten wie Pauken und Xylophon,<br />
wurden die bisherigen räumlichen Verhältnisse<br />
bei der Probenarbeit schon sehr problematisch. Dank<br />
der großzügigen Unterstützung von Bürgermeister<br />
Rudi Lerch und der Geme<strong>in</strong>devertretung, g<strong>in</strong>g im Jahr<br />
2006 auf Grund der Adaptierung des Geme<strong>in</strong>de-<br />
zentrums und der damit verbundenen, weitsichtig<br />
geplanten Erweiterung des Probelokals, e<strong>in</strong> lang<br />
gehegter Wunsch <strong>in</strong> Erfüllung. Dabei konnten die<br />
akustischen Verhältnisse bestens gelöst werden. Die<br />
zusätzlich von den Musikern erbrachten freiwilligen<br />
Leistungen trugen wesentlich zum Gel<strong>in</strong>gen dieses<br />
nun e<strong>in</strong>maligen Probelokals samt den hierfür benötigten<br />
Räumlichkeiten bei.<br />
In der 46. Jahreshauptversammlung vom 29. Dezember<br />
2006 wurde Markus Wackernell zum Ehren-<br />
mitglied ernannt. Am 14. Januar 2007 erfolgte nach<br />
vorangegangenem Festgottesdienst die E<strong>in</strong>weihung<br />
und Eröffnung des umgebauten Geme<strong>in</strong>dezentrums,<br />
verbunden mit anschließendem ORF-Frühschoppen<br />
im Geme<strong>in</strong>desaal.<br />
Vom 18. - 20. Mai 2007 reiste der Vere<strong>in</strong> zum 40. Bestandsjubiläum<br />
des befreundeten Musikvere<strong>in</strong>s<br />
<strong>St</strong>. Sebastian nach Dörenhagen.<br />
Im November 2007 wurde durch den ORF-Vorarlberg<br />
e<strong>in</strong>e <strong>Blasmusik</strong>-CD produziert. Der Vere<strong>in</strong> wurde<br />
auserwählt, den Marsch „Vivat Praga“ im Geme<strong>in</strong>desaal<br />
aufzunehmen.<br />
Obmann Roland Mart<strong>in</strong>, engagierter Vere<strong>in</strong>-<br />
sfunktionär , wurde im Jahr 2008 zum stellvertretenden<br />
Obmann des <strong>Blasmusik</strong>bezirkes Montafon<br />
gewählt. Beim Marschmusikwettbewerb am 28. Juni<br />
2008 <strong>in</strong> Langen bei Bregenz konnte der Musikvere<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
der <strong>St</strong>ufe B e<strong>in</strong>en „sehr guten Erfolg“ erreichen.
2000 - 2011<br />
2006 - Musikvere<strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. unter Kapellmeister Bernhard Rohrer<br />
1. Reihe v.l.n.r.: Mart<strong>in</strong>a Lanschützer, Werner Zerlauth, Katja Schuler, Gerhard We<strong>in</strong>old, Mart<strong>in</strong>a Bickel, Obmann Roland Mart<strong>in</strong>, Kpm. Bernhard Rohrer, Aneka Po<strong>in</strong>tner,<br />
Angelika Rohrer, Beate Fitz (geb. Rohrer), Bianca Sonderegger, Angela Vonier, Patricia Schorn, Manuela Schuler<br />
2. Reihe v.l.n.r.: Hermann Schuler, Christoph Battlogg, Georg We<strong>in</strong>old, Otmar Grasser, Markus Wackernell, Matthias Wachter, David <strong>St</strong>emer,<br />
Ingrid Burtscher (geb. Seeberger), Magdalena Rohrer (geb. Vergud), Kathar<strong>in</strong>a Battlogg, Fabienne Lerch;<br />
3. Reihe v.l.n.r: Mathias Fitz, Andreas Ganahl, David Scheier, Christof Fehr, Sebastian Opperer, Esther Scheier, Kurt Salzmann, Daniel Fleisch, Thomas Rohrer,<br />
Robert Ganahl<br />
4. Reihe vl.n.r.: <strong>St</strong>efan Ganahl, Jürgen Malojer, Franz Opperer, Markus Mathies, Helmut Sprickler, Daniel Vonier, Peter Schuler, Christoph Schuler, Raimund Schuler<br />
51
2007 - ORF Frühschoppen im Geme<strong>in</strong>desaal <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M.<br />
Der absolute Leistungshöhepunkt des Musikvere<strong>in</strong>s erfolgte<br />
bei der Mitwirkung am Bezirksmusikfest <strong>in</strong> Braz<br />
vom 19. - 21. Juni 2009. Beim Ensemblewettbewerb erreichte<br />
das Klar<strong>in</strong>ettenqu<strong>in</strong>tett die zweithöchste Punktezahl<br />
mit 90,38 Punkten und im Konzertwettbewerb<br />
musizierte der MV <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. so hervorragend, dass<br />
ihn die Jury zum Tagessieger kürte.<br />
E<strong>in</strong> für das Montafon bee<strong>in</strong>druckendes Musikereignis<br />
war die erstmalige Aufführung des „großen österreichischen<br />
Zapfenstreich“ am 10. Oktober 2009 <strong>in</strong> Vandans.<br />
Es beteiligten sich fünf Talschaftskapellen: Bartholomäberg,<br />
Gantschier, Silbertal, <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. und Vandans.<br />
Das Frühjahrskonzert 2010, welches mit zwei gelungenen<br />
und schön musizierten Vorträgen der „M<strong>in</strong>i-Musig“<br />
unter Leitung von Magdalena Rohrer eröffnet wurde,<br />
stand ganz im Zeichen amerikanischer <strong>Blasmusik</strong>.
Das aus 46 aktiven Musikern bestehende Blasorchester<br />
musizierte mit viel E<strong>in</strong>fühlungsvermögen, um<br />
dieser zum Teil nicht alltäglichen Konzertliteratur<br />
wie „The Battle of Trenton“, e<strong>in</strong>e be<strong>in</strong>ahe 20-m<strong>in</strong>ütige<br />
Komposition von James Hewitt, welche die Schlacht<br />
von Trenton musikalisch beschreibt oder John Philip<br />
Sousa´s „<strong>St</strong>ars and <strong>St</strong>ripes forever“, gerecht zu werden.<br />
In diesem Konzert stellte sich auch der junge Trompeter<br />
Andreas Ganahl <strong>in</strong> dem <strong>St</strong>ück „Declaration for<br />
Trumpet“ als erfolgversprechender Solist vor. Andreas<br />
Ganahl legte zudem am 16. Jänner 2010 die Prüfung<br />
zur Erlangung des JMLA <strong>in</strong> Gold ab und bestand diese<br />
mit „sehr gutem Erfolg“. Er war somit das erste Vere<strong>in</strong>s-<br />
mitglied, dass diese Prüfung absolvierte.<br />
2000 - 2011<br />
Die Chronik des nun <strong>in</strong> diesem Jahr 2011 jubilierenden<br />
Musikvere<strong>in</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. berichtet von Höhen und<br />
Tiefen, von schönen Erfolgen aber auch von manchen<br />
Krisen, die <strong>in</strong> diesen fünf Jahrzehnten zu bewältigen<br />
waren. Es bleibt zu hoffen, dass das erreichte musikalische<br />
Niveau, aber auch die damit verbundene<br />
Kameradschaft, erhalten bleibt und musikalisch<br />
begabte junge Menschen den Fortbestand dieses<br />
Blasorchesters gewährleisten.<br />
53
2011 - Musikvere<strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M.
2011 feiert der Musikvere<strong>in</strong> se<strong>in</strong> 50-jähriges Bestehen<br />
2000 - 2011<br />
55
Funktionäre des Musikvere<strong>in</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M.<br />
Kapellmeister des Musikvere<strong>in</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M.<br />
1961 - 1966 Johann Hosp †<br />
1966 - 1977 Hermann Bitschnau<br />
1978 Moritz Tschann †<br />
1979 - 1980 Hermann Bitschnau<br />
1981 - 1986 Karl Tschann †<br />
1987 - 1989 Kurt Boll<br />
1990 - 1994 Otto Kilga<br />
1994 - heute Bernhard Rohrer<br />
Obmänner des Musikvere<strong>in</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M.<br />
1961 - 1963 Pfarrer Johann Küng<br />
1964 - 1972 Ignaz Battlogg †<br />
1973 - 1978 Eduard <strong>St</strong>emer<br />
1979 - 1983 Artur Flatz<br />
1984 - 1986 Helmut Sprickler<br />
1987 - 1988 Karl He<strong>in</strong>z Battlogg<br />
1989 - 1992 <strong>St</strong>efan Burtscher<br />
1993 Helmut Sprickler<br />
1994 - 1997 Christoph Battlogg<br />
1998 - 2001 Christoph Battlogg,<br />
Roland Mart<strong>in</strong><br />
2002 - heute Roland Mart<strong>in</strong>
Ehrenmitglieder des Musikvere<strong>in</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M.<br />
1963 Pfarrer Johann Küng<br />
1973 Alois Burtscher †<br />
1978 Josef Zerlauth †<br />
1984 Fridol<strong>in</strong> Ganahl †<br />
1987 Kurt Vonier †<br />
1991 Erich Bitschnau<br />
1991 Hermann Schuler<br />
1991 Werner Zerlauth<br />
2002 Peter Schuler<br />
2004 Raimund Schuler<br />
2004 Helmut Sprickler<br />
2006 Markus Wackernell<br />
2008 Roland Mart<strong>in</strong><br />
57
Impressum<br />
Quellen:<br />
Chronik Musikvere<strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M. 1961-2010<br />
Festschrift 15 Jahre Musikvere<strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M.<br />
Heimatbuch <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M.<br />
Erich Schneider - <strong>Blasmusik</strong> <strong>in</strong> Vorarlberg<br />
Roland Mart<strong>in</strong>, Musikvere<strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i. M.,<br />
Informationssammlung zum <strong>Blasmusik</strong>buch<br />
Edition II des Vlbg. <strong>Blasmusik</strong>verbandes<br />
Anzeiger für die Bezirke Bludenz und Montafon<br />
Jahrgänge 1885 - 1906<br />
Interviews mit den Zeitzeugen:<br />
Oskar Willi vom 08. März 2010<br />
Pfr. Johann Küng vom 05. April 2010<br />
Erich Bitschnau vom 15. April 2010<br />
Wir bedanken uns bei unseren Sponsoren:<br />
Geme<strong>in</strong>de<br />
<strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> i.M.<br />
Grafik, Layout und Satz:<br />
Andreas Ganahl - www.andreasganahl.at
www.mv-stanton.at