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c r e a t i v 3 X L<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Herausgegeben von Hauke Ohlendorf für 1. Jahrgang<br />
C.R.E.A.T.I.V.O & KREATIV IN NRW<br />
2 KREATIVGROSSGRUPPEN bei FACEBOOK
Grußwort<br />
Hauke Ohlendorf, Wuppertal<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
nach geringfügigen Querelen mit außenstehenden Anspruchstellern um den Namen<br />
unseres Magazins, sind wir jetzt um einige Erfahrungen reicher und zugleich um eine neue<br />
Identität.<br />
Es wird<br />
„ c r e a t i v 3 X L“<br />
aus der bisherigen<br />
„C R E A T I X“ , ansonsten ändert sich „NIX“!<br />
Mit heutigem Tage legen wir wieder Arbeiten unserer Facebook-Mitglieder der Gruppen<br />
„C.R.E.A.T.I.V.O“ und „Kreativ In NRW“ vor und das schon als zweite <strong>Quartal</strong>sausgabe.<br />
Das Miteinander innerhalb der Gruppen stellt für die meisten von uns einen sehr<br />
fruchtbaren Austausch dar - kaum jemand möchte noch darauf verzichten. Da sich jedoch<br />
in Facebook gezeigte Werke der übrigen Öffentlichkeit entziehen, wurde kurzerhand<br />
beschlossen, diese auch anderweitig herauszugeben. Ein neues Online-Magazin kam zur<br />
Welt<br />
„c r e a t i v 3 X L“ . *<br />
Seit nun unser Magazin zum ersten Male im April 20<strong>13</strong> erschien, kann jede/r einen<br />
Einblick in Momente des Schaffens erhalten, dieses per direktem Zugriff aufs Magazin,<br />
welches in einer YUMPU-CLOUD auf Interessierte wartet.<br />
Gleichermaßen bietet sich unseren veröffentlichungswilligen Gruppenmitglieder die<br />
Chance, mehr ins Licht zu treten. So wünsche ich allen beteiligten Kreativen wie<br />
LeserINNEN, dass sich aus dem hier geschaffenen Medium eine Vielzahl neuer Kontakte<br />
ergeben möge.<br />
Viel Freude beim Durchblättern und Lesen der aktuellen Ausgabe wünscht Ihnen<br />
Hauke Ohlendorf<br />
*creativ3xl@gmx.eu oder 3XL@gmx.eu
I n h a l t<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Künstlerin Seite 005 - 008<br />
Gabriele Springer<br />
Künstlerin Seite 009 - 015<br />
Brigitte Spanblöchel<br />
Autorin Seite 016 - 022<br />
Ingrid J. Poljak<br />
Künstlerin Seite 023 - 029<br />
Eva Wagner<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 1
I n h a l t<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Künstlerin & Autorin Seite 030 - 043<br />
Christiane Rühmann<br />
Autorin Seite 044 - 046<br />
Heidi Marie von Mainau ©<br />
alias Heidi Kirchhof<br />
Das Onlinemagazin Seite 047 - 050<br />
DIVERSITY ART MEDIA ©<br />
Jennifer Gregorian<br />
Künstlerin & Autorin Seite 051 - 069<br />
„EVI“ Evelyn Goßmann<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 2
I n h a l t<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Fotografin Seite 070 - 079<br />
Tanja Riedel<br />
Film Seite 080 - 108<br />
George Edward Nixon<br />
Canada & Luxemburg<br />
Fremdsprachentext<br />
Musik / Film / Malerei Seite 084 - 108<br />
Jean Claude Kiefer<br />
alias Lightning Bear<br />
Luxemburg<br />
Künstler / Autor / Fotograf /<br />
Film / Magazin-Herausgeber Seite 109 - 124<br />
DON OYLE<br />
alias Hauke Ohlendorf<br />
BRD / Frankreich<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 3
I n h a l t<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Schriftsteller Seite 125 - 140<br />
Willi van Hengel<br />
Surreale Text - Welten<br />
Schriftsteller / Kulturwissenschaftler / Pädagoge Seite 141 - 149<br />
Rüdiger Heins<br />
Herausgeber der eXperimenta<br />
Autor Seite 150 - 151<br />
Stephan Kornitzky<br />
Champagner & Weine Seite 152 - 161<br />
Kathrin Küpper<br />
Gourmet - & Event-Köchin<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 4
Kontakt:<br />
kuenstlerin@gabriele-springer.de<br />
www.gabriele-springer.de<br />
Ut Pictura Poesis<br />
Woman 01<br />
Acryl auf Leinwand<br />
30 cm x 40 cm<br />
Hier Text eingeben<br />
CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />
5
Kontakt:<br />
www.ute.webnode.com<br />
Wie die Malerei, so die Dichtung<br />
TOT<br />
In Gedanken verbrannt, das was noch von Dir übrig war<br />
übrig aus einer längst vergangenen Zeit<br />
aus einer Zeit der Zärtlichkeit<br />
der innigen Nähe –<br />
der Liebe<br />
Aus einer Zeit<br />
die noch immer dauert<br />
die noch immer unser Leben bestimmt -<br />
das bestimmt - was die Bequemlichkeit schluckt<br />
das ganz normale und scheinheilige verbrannte Leben<br />
Verbrannt in einem Feuer dessen Glut erkaltet ist<br />
dessen rot nur noch eine Farbe ist -<br />
eine Farbe die Herzen malte -<br />
Herzen - die nur noch<br />
schlagen<br />
Dong dong dong<br />
tastbar der Puls<br />
spürbar der Schmerz<br />
leer die verbrannte Hülle<br />
Tot<br />
Verbrannt auf dem Scheiterhaufen emotionsloser Gefühle.<br />
© Ute AnneMarie Schuster<br />
CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/<br />
6
Kontakt:<br />
kuenstlerin@gabriele-springer.de<br />
www.gabriele-springer.de<br />
Ut Pictura Poesis<br />
Im Dialog Nr. 8<br />
Acryl auf Leinwand<br />
50 cm x 70 cm<br />
CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 7
Kontakt:<br />
www.ute.webnode.com<br />
Wie die Malerei, so die Dichtung<br />
Beobachtung einer Touristin..<br />
Hektisch vorbeieilende Gesichter,<br />
deren vollgestopfte Backen,<br />
Brötchen zu Matsch zermalmen.<br />
Taube Finger die sich im Geiste schon gierig<br />
in die nächste Schrippe krallen;<br />
wurstgefüllter Rettungsanker,<br />
um der allabendlichen Einsamkeit zu entkommen.<br />
Höhnisch pfeifender Wind treibt Tränen voran,<br />
die viel zu schnell sind,<br />
um auf ihrem Weg<br />
zu den Lippen zu gefrieren.<br />
Hektisch vorbeieilende Gesichter<br />
die längst unter einer rotockerfarbenen Palette<br />
aus Ketchup, Senf und Krümeln erstarrt sind<br />
© Ute AnneMarie Schuster<br />
CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 8
l<br />
Künstlerinnen-Porträt<br />
Brigitte Spanblöchel-Glass<br />
1958 in Wien geboren<br />
Bevorzugte Materialien, Methoden und Techniken:<br />
Acryl-, Öl-, Mischtechniken auf Leinwand, Holz, Papier<br />
Cover- und Logogestaltungen / Digital Artworks<br />
Zu den Arbeiten:<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
lebt und arbeitet in Wien<br />
Farben werden in Schichten aufgetragen, darunter Liegendes freigelegt –<br />
je nach Bildabsicht werden auch Materialien, wie Sand, Papiere, Stoffe in<br />
die Arbeiten mit einbezogen.<br />
Der Reiz dieser Technik liegt für mich im Zusammenspiel dieser<br />
Elemente. Die Beziehung zwischen Sichtbarem und Spürbarem, zwischen<br />
Struktur und Fläche soll die Komplexität und Ambivalenz unseres Lebens<br />
und die Bestrebung, das doch Spürbare zu entdecken, zum Ausdruck<br />
bringen,<br />
Mitglied der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs (BV)/VBK<br />
Alle nachfolgend gezeigten Bilder sind Eigentum von B. Spanblöchel-Glass. Das © Copyright hierfür liegt ausschließlich bei der<br />
Künstlerin selbst.<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 9
Einblicke - Acryl auf Lw-100x100<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
A k t<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 10
Jiddah - Acryl auf Holz-60x60<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 11
Kopfstudie<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Emotional - Acryl auf Lw-100x120<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 12
littleBlue - Acryl auf Lw-40x40<br />
Traumlandschaft - Acryl auf Lw-140x1<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ <strong>13</strong>
Emotional - Acryl auf Lw-100x120<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Lichttänzer - Acryl auf Lw-100x120<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 14
upstream - Acryl auf Lw-80x100<br />
www.brigitte-spanbloechel.at.tf<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 15
Ingrid J. Poljak<br />
Geboren in Wien, entdeckte<br />
die Autorin im Alter von <strong>13</strong><br />
Jahren das Buch Der<br />
Geisterseher von Schiller /<br />
Ewers, es wurde zu ihrem<br />
langjährigen Kultbuch.<br />
Gleichzeitig begann sie in<br />
Ermanglung von anderen<br />
Büchern, die ihr gefallen<br />
hätten, selbst Romane zu<br />
schreiben.<br />
Nach dem Studium an der<br />
TU Wien war sie viele Jahre<br />
als Architektin und<br />
nebenberuflich als<br />
Grafikerin tätig. Während<br />
dieser Zeit kam sie nur<br />
sporadisch zum Schreiben,<br />
einige Romane und<br />
Romanfragmente blieben<br />
liegen. Seit sie vor einigen<br />
Jahren den Beruf<br />
aufgegeben hat, widmet sie<br />
sich ganz dem Schreiben.<br />
Sie verfasst hauptsächlich<br />
Krimis, Thriller und<br />
Kurzgeschichten.<br />
Kontaktdaten der<br />
Autorin<br />
Dipl.Ing. Ingrid J. Poljak<br />
e-mail: ingrid.pojlak@chello.at<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Ihre bisherigen Erfolge:<br />
Wettbewerb der Ham-burger<br />
Schule des Schreibens:<br />
1.Platz Rundfunkveröffentlichungeiner<br />
Kurzgeschichte<br />
Kleine Erfolge in öffentlichen<br />
Lesungen an VolkshochschulenKrimiwettbewerb<br />
„Schlösserland<br />
Sachsen“: <strong>13</strong>. Platz<br />
Veröffentlichungen:<br />
„Die Zelle“, eine Kurzgeschichte<br />
in der Anthologie<br />
„Brüchige Welten“ im Verlag<br />
EditionAtelier,<br />
Mitte September 201<strong>2.</strong><br />
„Bildermord“, Krimi im<br />
Berenkamp-Verlag, Mitte<br />
September 201<strong>2.</strong><br />
Homepage:<br />
www.bild-zeichen-text.at<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 16
Bildermord<br />
ein Opernthriller<br />
von Ingrid J. Poljak<br />
Im letzten Herbst erschien im Berenkamp-<br />
Verlag der Debütroman der Autorin und<br />
Grafikerin Ingrid J. Poljak, die als<br />
eingefleischte Opernfreundin auch Einblicke<br />
in das Bühnenleben hinter dem Vorhang der<br />
bedeutendsten Opernbühnen der Welt<br />
gewonnen und genossen hat<br />
Ein Opern-Thriller vor dem Hintergrund der<br />
Probenarbeiten zu der bevorstehenden<br />
Premiere einer fiktiven Inszenierung der<br />
Oper „Hoffmanns Erzählungen“<br />
Der Roman<br />
führt den Leser hinter eine der größten Bühnen<br />
der Welt und nicht nur zu Salzburgs berühmten<br />
Sehenswürdigkeiten, sondern auch zu<br />
verborgenen, geheimnisvollen Plätzen.<br />
Touristen werden die Orte, Gebäude und<br />
Institutionen mit Freude wiedererkennen, wenn<br />
sie sich auf der Heimreise oder zu Hause der<br />
Lektüre dieses spannenden Thrillers mit seinen<br />
ungewöhnlichen Protagonisten widmen.<br />
Ein nicht ganz unschuldiger<br />
Kulissenmaler<br />
Der von seiner Arbeit und von der Erinnerung an<br />
seine Exfrau „besessene“ Henri Devolier soll<br />
Chef der Kulissenabteilung bei den Festspielen<br />
werden. Doch ein Betrüger will ihm den<br />
Diebstahl eines wertvollen Schiele-Gemäldes in<br />
die Schuhe schieben. In den hektischen<br />
zweieinhalb Wochen vor einer Opernpremiere<br />
muss Henri sich mit Leuten herumschlagen, die<br />
CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />
hinter dem Bild her sind und auch vor Mord nicht<br />
zurückschrecken. Die Opernhandlung spiegelt<br />
Henri verzweifeltes Streben nach Erfolg und<br />
seine Enttäuschungen wider.<br />
Die Autorin<br />
Dipl.Ing. Ingrid J. Poljak lebt in Wien, wo sie<br />
nach dem Architekturstudium viele Jahre als<br />
Bau- und Projektleiterin und nebenberuflich als<br />
Grafikerin tätig war. Ihre Traumstadt Salzburg<br />
kennt sie nicht nur als langjährige<br />
Festspielbesucherin, sondern auch von<br />
zahllosen Besuchen bei guten Freunden.<br />
Buchinformationen<br />
Bildermord von Ingrid J. Poljak<br />
ISBN 978-3-85093-303-2<br />
288 Seiten € 12,90 (A), € 12,50 (D)<br />
http://www.facebook.com/#!/Bildermord<br />
http://www.berenkamp-verlag.at<br />
Kontaktdaten der Autorin<br />
Dipl.Ing. Ingrid J. Poljak<br />
e-mail: ingrid.pojlak@chello.at<br />
http://www.bild-zeichen-text.at/<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 17
Die Zelle<br />
Als er erwachte, war er gefangen.<br />
Er stand auf und stieß mit dem Kopf<br />
an eine Glühbirne, die an einem<br />
Draht von der Decke hing und ihn<br />
eine würfelförmige, hohle Welt<br />
erkennen ließ; eine Zelle, drei<br />
Schritt breit, drei Schritt lang. Die<br />
Wände waren aus grau gestrichenem<br />
Beton. Hart, kalt, geglättet.<br />
Je länger er suchte, nach Spalten<br />
tastete, nach Öffnungen, aus denen<br />
Luft oder Wasser dringen konnten,<br />
je länger er nach einer Verbindung<br />
mit der Außenwelt suchte, desto<br />
mehr überkam ihn die Gewissheit,<br />
dass es entweder die Verbindung<br />
oder die Außenwelt nicht gab. Vier<br />
Wände aus Beton, sonst nichts. Er<br />
klopfte auf den Boden und gegen die<br />
Decke, horchte, trommelte mit den<br />
Fäusten dagegen, schrie. Der Schrei<br />
hallte kurz und spröd. Nicht vier,<br />
sondern sechs Wände aus Beton.<br />
Nur die Lampe verriet, wo oben war.<br />
Er klopfte wieder. Dem Klang<br />
nach waren die Wände unzerstörbar.<br />
Er saß viele Stunden da und<br />
manchmal erhob er sich, um erneut<br />
zu suchen, zu tasten, einen Luftzug<br />
zu spüren. Nichts.<br />
CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />
Es veränderte sich nichts während<br />
der nächsten Stunden oder Tage.<br />
Weder aß er noch trank er, er setzte<br />
auch nichts ab. Nur manchmal<br />
schwollen seine Fingerkuppen an<br />
und bluteten, wenn er zu lange am<br />
Beton gekratzt hatte.<br />
Als er das zweite Mal erwachte,<br />
erschrak er. Die Wände waren<br />
gewichen, die Decke hatte sich<br />
aufgelöst. Auch das Licht war heller<br />
als zuvor, und es warf keinen<br />
Schatten. Er richtete sich auf. Die<br />
Welt hätte sich nicht radikaler, nicht<br />
erschreckender verändern können.<br />
Sie war weit geworden, ausgefüllt<br />
mit Lichtern und seltsamen<br />
Gestalten, so weit das Auge reichte.<br />
Er schaute um sich und taumelte.<br />
Sogar der Boden unter seinen Füßen<br />
schien verschwunden zu sein.<br />
Er bewegte sich inmitten einer<br />
Schar rätselhafter Geister, die<br />
zwischen den Lichtern tanzten.<br />
Mit einem dieser Wesen stieß er<br />
zusammen. Es war kalt und hart und<br />
ließ sich nicht fassen. Er stolperte<br />
auf das nächste zu, das die Hand<br />
nach ihm ausstreckte, aber zwischen<br />
ihnen stand eine gläserne Wand, die<br />
sich beschlug, wenn er mit dem<br />
Gesicht zu nahe kam oder sie<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 18
erührte. Glas!? Hatte sich der<br />
Beton in Glas verwandelt?<br />
In dieser neuen Welt tanzten<br />
unzählige Wesen, die – wie er<br />
feststellte – ihm ähnlich waren.<br />
Noch etwas erstaunte ihn: Die<br />
Geister über ihm tanzten verkehrt<br />
durch die Lüfte, die Füße nach oben,<br />
die Köpfe nach unten. Und die<br />
Nächst-Höheren standen jeweils auf<br />
den Fußsohlen der unteren und alle<br />
vollführten die gleichen<br />
Bewegungen. Doppelgespenster, an<br />
den Fußsohlen zusammengewachsene<br />
Dämonen. Geister, die eins<br />
waren und doch zwei. Die sich<br />
manchmal im Reigen zu vier Wesen<br />
vereinten, manchmal zu acht. Auch<br />
die Glühbirnen waren Doppelsterne,<br />
die Drähte wuchsen auseinander<br />
hervor.<br />
Er blickte zu Boden: das gleiche<br />
Bild. Sogar er selbst stand auf den<br />
Fußsohlen eines Wesens, das sich<br />
gleich mit ihm bewegte. Zugleich<br />
beugten sie sich, zugleich schauten<br />
sie einander an, er hinunter, der<br />
andere herauf. Er schwebte in einem<br />
All aus schmetterlingshaften Gespenstern<br />
und Lichtblumen. Er verlor<br />
das Gleichgewicht und versuchte<br />
unter Verrenkungen, auf den Fußsohlen<br />
seines Untergeistes, der sich<br />
ebenfalls bemühte, stehen zu<br />
CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />
bleiben. Aber er stürzte. Hart schlugen<br />
sie mit den Köpfen zusammen.<br />
Eine Weile lag er benommen auf<br />
seinem Untermann. Da begann er zu<br />
lachen.<br />
Sie alle lagen paarweise<br />
aufeinander. Es sah aus wie der<br />
rituelle Koitus einer Armee von<br />
Luftgeistern.<br />
Er glich ihnen, aber er war keiner<br />
von ihnen. Sie lachten, wenn er<br />
lachte, sie hoben den Arm, wenn er<br />
den Arm hob. Er saß mit dem<br />
nackten Hintern auf dem nackten<br />
Hintern seines verkehrten Ebenbildes.<br />
Und Tausende um ihn herum,<br />
über ihm, unter ihm, taten dasselbe.<br />
Soweit er sehen konnte. Sechs<br />
Spiegel, das war alles, was es<br />
brauchte, um das Weltall in eine<br />
Zelle zu holen. Ein riesiges<br />
Kaleidoskop.<br />
Noch immer stieß er, wenn er über<br />
den Boden kroch, an eine Wand und<br />
musste umkehren. Die Freiheit im<br />
hohlen Würfel der Spiegel war eine<br />
Illusion.<br />
Aber was, fragte er sich plötzlich,<br />
war hinter den Spiegeln? Was, wenn<br />
nichts war? Kein Beton, sondern<br />
eben jener Raum, den die Spiegel<br />
vortäuschten? Grenzenloser Beton<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 19
oder grenzenlose Freiheit. Lag<br />
hinter den Spiegeln der unendliche<br />
Raum aller Möglichkeiten oder<br />
erfüllten sie nur den Zweck der<br />
Täuschung? Das eine war nicht<br />
logischer als das andere. Er legte das<br />
Ohr an den Spiegel, klopfte mit den<br />
Fingerknöcheln und horchte. Es<br />
klang nicht hohl. Er schlug mit den<br />
Fäusten gegen den Spiegel, aber der<br />
Spiegel hielt stand.<br />
Er verbrachte nun seine Stunden<br />
damit, die Oberfläche der Spiegel<br />
Zentimeter um Zentimeter<br />
abzuklopfen, abzuhorchen, ob es<br />
irgendwo eine hohle Stelle gab.<br />
Jener Geist, der ihm gegenüberstand,<br />
half ihm dabei. Ungebeten<br />
und mit solcher Ausdauer, dass<br />
er darüber lächelte. Und jedes Mal,<br />
wenn er und seine Geister sich<br />
schlafen legten, überkam ihn Angst,<br />
die Zelle könnte sich über Nacht<br />
abermals verändern, doch die<br />
Verwandlung blieb aus. Er begrüßte<br />
weiterhin beim Aufwachen sein<br />
Spiegelbild, nur das eine, das ihm<br />
am nächsten war, und klopfte<br />
weiter-hin gemeinsam mit ihm<br />
gegen die Oberfläche, die sie<br />
voneinander trennte. Sie mussten<br />
eine Öffnung finden – wo sie doch<br />
von beiden Seiten klopften …<br />
Da plötzlich hörte es sich an, als<br />
CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />
wäre hinter dem Spiegel ein<br />
Hohlraum. Sie lachten. Sie schlugen<br />
mit den Fäusten immer wieder<br />
gegen jene Stelle, bis ihre Knochen<br />
zu splittern drohten. Aber erst nach<br />
vielen Stunden gemeinsamer harter<br />
Arbeit, gemeinsamer Schmerzen,<br />
gemeinsamer Wut und Enttäuschung<br />
zeigte sich – kaum sichtbar – ein<br />
Sprung.<br />
Sie sammelten Kräfte vor dem<br />
letzten Schlag.<br />
Dann schlugen sie zu und der<br />
Spiegel zerbrach. Nicht nur die eine<br />
Wand fiel in Trümmer, auch die<br />
Spiegel an der Decke und an den<br />
übrigen Wänden zersprangen.<br />
Klirrend fielen die Scherben und<br />
bedeckten knöcheltief den Boden<br />
der Zelle.<br />
Dahinter war Beton.<br />
Er war wieder allein. Lange stand<br />
er so da, die Haut von Splittern<br />
aufgerissen, blutend. Dann schaffte<br />
er sich einen kleinen Platz auf dem<br />
Boden, wo er sich zwischen den<br />
Scherben hinsetzen konnte. Unter<br />
ihm verfärbte sich der Beton<br />
langsam rot.<br />
Ingrid J. Poljak<br />
http://buchmanie.blogspot.co.at/<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 20
Veröffentlicht in:<br />
BRÜCHIGE WELTEN<br />
erschienen im Sept. 2012 im<br />
Verlag edition atelier<br />
CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 21
CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 22
Eva Wagner<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Eva Wagner – Acrylmalerei ist meine Leidenschaft die Farbe der Impuls<br />
Ich lebe in Schwarzau a. Stf.<br />
50 km von Wien entfernt<br />
Arbeite im Sozialbereich<br />
des vollbetreuten Wohnens<br />
mit psychisch kranken Menschen<br />
1992 Erste Auseinandersetzung mit Malerei<br />
1993 Diverse Kurse in Wr.l Neustadt / Prof. Haas<br />
1994 Wang Shu, chinesischer Maler ,Künstler und Poet in Wien lebend<br />
Es ist das SEIN wo ich zu malen beginne:<br />
eine Emotion einfangen, einen Moment,<br />
einen Zustand.<br />
Ich suche das Gefühl in einem Bild<br />
Weil ich nur von mir und meiner Sicht der Dinge ausgehen kann,<br />
schlüpfe ich in die Haut der Protagonisten.<br />
Solange ich male sind wir eins.<br />
http://www.eva.kuenstlerstadt.at<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 23
Gefühlte Erotik 60 x 90 cm<br />
Kunstetikette für EDELBIER<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 24
NANA 60x 100 cm<br />
Kunstetikette von Edelbier Dezember 2012<br />
www.edelbier.at<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 25
WIEDER - SEHEN 60x60 cm<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 26
ANGELEHNT IN ERWARTUNG<br />
70 x 140 cm<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 27
Wasserreich 60x90 cm<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 28
Erdverbunden 90 x 120 cm<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 29
Christiane Rühmann<br />
Comeback eines Auswanderers<br />
Deutschland, in den 60-ern:<br />
Wir waren noch alle sehr jung und<br />
besuchten alle die 9. Klasse der Volksschule.<br />
Es kam mir damals vor, als seien die<br />
“Jungens” weiter gewesen als wir<br />
“Mädchen”.<br />
Na ja, ab und zu riskierte ich mal einen<br />
Blick auf die hübschesten Jungen aus<br />
meiner Klasse, hatte aber das Gefühl, als<br />
würde sich niemals Jemand von denen<br />
mit mir abgeben, d.h. auch, mit mir<br />
erzählen oder gar auf irgendeine Fete<br />
gehen, die jetzt mehr und mehr in Mode<br />
kamen. Ich fand einfach, dass ich nicht zu<br />
ihnen passte, ich meine …. von meinem<br />
Outfit her… und so. Ich wirkte zu konservativ.<br />
Ich trug mit 14 Jahren noch lange<br />
geflochtene Zöpfe, Kniestrümpfe und<br />
selbst gestrickte Wolljacken oder Pullis.<br />
Man konnte mich, glaubte ich damals, nur<br />
zum Fußballspielen gebrauchen. Ich<br />
mußte also etwas an mir verändern, damit<br />
sich was veränderte!<br />
Also beschloss ich, meine Haare abschneiden<br />
zu lassen. Diese Entscheidung<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
gab ein Mordstheater mit meinen Eltern.<br />
Schließlich ließen sie sich dann doch<br />
erweichen und willigten ein.<br />
Als dann die nächste Fete stieg, war ich<br />
auch eingeladen, hatte allerdings immer<br />
noch das Gefühl, nicht so richtig beachtet<br />
zu werden, weil ich halt jemand war, mit<br />
dem man Fußball spielen aber nicht<br />
knutschen konnte!<br />
Ich sah mir die anderen Mädels an und<br />
stellte fest, dass sie keine Kniestrümpfe<br />
mehr trugen. Stattdessen hatten sie<br />
Lidschatten auf den Augenlidern und<br />
getuschte Wimpern.<br />
Ja, so wollte ich auch sein!<br />
Ich fragte meine Freundin, ob sie mich<br />
denn auch mal schminken würde, denn<br />
ich hätte ja keine Ahnung davon und<br />
außerdem würde ich ja “so was” auch<br />
nicht besitzen.<br />
Schmunzelnd schminkte sie mich und<br />
befand, dass ich gut aussähe.<br />
Als wir von der Toilette kamen, war gerade<br />
Tanzpause. Wir mischten uns unter die<br />
Menge, um uns zu unterhalten.<br />
Plötzlich sah mich ein Junge an und<br />
meinte: “Höö, Du siehst aber gut aus.”<br />
PENG!!!!!!<br />
Da war es passiert!! Ich spürte, wie mir die<br />
Röte ins Gesicht schoss! Mannomann,<br />
war das peinlich….!!!<br />
Nun sah mich auf einmal JEDER an!<br />
…..Nix wie durch!<br />
Seltsam, von da an wurde ich auf jede<br />
Party eingeladen, ja, ich wurde sogar zum<br />
tanzen aufgefordert!<br />
Aber was war das?<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 30
Da sehe ich Renate mit Gunther knutschen!<br />
Rainer - wo war Rainer?<br />
Ach da, ich sehe ihn. Und wie: Knutschend<br />
mit Giesela!<br />
Ach Du Schande!! Iiihh, Zungenküsse!<br />
Würg…!!!<br />
Anscheinend musste ich noch viel lernen.<br />
Es war Kartoffelerntezeit und ich bewarb<br />
mich jeden Tag in die Erntetruppe hinein.<br />
Von dem so erarbeiteten Geld kaufte ich<br />
mir eine “knallgelbe” Hüft-Cordhose. Wow,<br />
die war ein richtiger Hingucker! Dazu trug<br />
ich einen schwarzen, bauchfreien Polopulli.<br />
Haa!!! Der erste Tanz auf der nächsten<br />
Feier war MEINER!!!<br />
Tatsächlich!<br />
Rainer forderte mich auf und hielt mich<br />
fast den ganzen Abend irgendwie fest. Ich<br />
ging extra nicht auf´s Klo, weil ich Angst<br />
hatte, er würde sich dann eine Andere<br />
nehmen.<br />
Meine Güte, sah der Typ gut aus! Und er<br />
roch auch noch so gut! Ein wenig rasieren<br />
musste er sich zu der Zeit auch schon.<br />
Sein After Shave duftete einfach<br />
verführerisch.<br />
Und der coole Typ wollte mich nun nach<br />
Hause bringen?<br />
Ich konnte es kaum fassen! Mann, war<br />
das schön, die ersten Schmetterlinge im<br />
Bauch! Noch nie war mir mein Heimweg<br />
so kurz vorgekommen. Als wir dann vor<br />
meiner Haustüre angekommen waren und<br />
mehr oder weniger verlegen von einem<br />
Fuß auf den anderen stelzten, nahm er<br />
mich auf einmal in den Arm und küsste<br />
mich.<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
“ER” küsste mich!!!!!!!!!!!….. Wo ich das<br />
doch immer so “iiiihhhhh” fand!<br />
Mmmhh - eigentlich gar nicht so übel!!<br />
Zum Schluss fragte er mich dann noch, ob<br />
ich mit ihm “gehen” wolle. Da war ich total<br />
happy und wurde von allen Mädchen<br />
beneidet.<br />
Wir hatten eine sehr schöne Zeit - auch<br />
noch nach dem Schulabschluss.<br />
Rainer begann eine Ausbildung als<br />
Elektriker und ich als Justizangestellte auf<br />
dem Amtsgericht. Wir gingen am<br />
Wochenende oft aus. Irgendwann begann<br />
unsere Beziehung dann zu kränkeln.<br />
Rainer wirkte so bedrückt!!<br />
Heute weiß ich warum: Wir hatten einige<br />
Wochen oder sogar Monate keinen<br />
Kontakt mehr.<br />
Dann erreichte mich ein Brief aus Canada.<br />
Er war von ihm:<br />
“Meine Liebe………..<br />
Es tut mir leid, dass ich Dich so plötzlich<br />
verlassen musste. Mein Bruder lebt ja<br />
bereits mehrere Jahre hier und hat sich<br />
ein gut florierendes Geschäft aufgebaut.<br />
Ich soll ihm eine gewisse Zeit helfen und<br />
komme dann nach Deutschland zurück.<br />
Bitte sei nicht traurig. Ich weiß, dass wir<br />
gute Freunde bleiben, und dass wir uns<br />
nicht aus den Augen verlieren werden.<br />
Irgendwann werden wir mein Comeback<br />
riesig feiern, ich freue mich schon drauf!<br />
Liebe Grüße<br />
Dein Rainer ……………..<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 31
Wir schrieben noch einige Male hin und<br />
her.<br />
Dann erfuhr ich von seinen Eltern, dass er<br />
bald käme, allerdings nicht so, wie ich es<br />
erwartete, sondern in - einem SARG.<br />
So hatten wir uns sein “Comeback” nicht<br />
vorgestellt…………<br />
© Christiane Rühmann<br />
Da haben wir den Salat<br />
Gestatten, mein Name ist Salat, ‚Eisberg-<br />
Salat‘. Ich diene dazu, Euch eine nette<br />
und schmackhafte Beilage zu Euren<br />
Kartoffeln, Klößen oder Fleisch-<br />
Delikatessen zu geben.<br />
Deshalb lasse ich mich jetzt auch<br />
behandeln. Also, los geht’s:<br />
„Au, was machst Du mit mir?<br />
Mann, ich reiße doch auch nicht an<br />
Deinen Haaren!<br />
Bist Du aber …auaahhhh!!<br />
Sei doch nicht so grob!!!<br />
Hillfffäääää!!!<br />
Warum steckst Du mich denn ins Wasser?<br />
Ich bin doch, bis auf meine äußeren<br />
Blätter, extra so gewachsen, dass Du<br />
mich nicht waschen oder duschen<br />
musst…!!! Hilffäää!!<br />
Und überhaupt, puuuh, jetzt haste mich<br />
auch noch geschleudert und mir das<br />
Wasser, was Du mir vorher über den<br />
Körper geschüttet hast, auch wieder weg<br />
gemacht. Ich bin ja jetzt total wuschelig<br />
und durcheinander!<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Ich mache jetzt langsam schlapp...<br />
Aua, was machst Du denn jetzt mit mir?<br />
Wo steckst Du mich rein? Oh, eine riesige<br />
Schüssel! Was ist da drin? Nichts? Ich bin<br />
also alleine?“<br />
Ihm folgte etwas rotes Nasses, klein<br />
gehacktes Etwas.<br />
„Wer bist Du“?<br />
„Ich heiße Tomate. Man hat mich klein<br />
geschnitten und hier rein geworfen.“<br />
„Dich also auch. Mit mir hat man dasselbe<br />
gemacht. Ooooh, was kommt denn da<br />
noch? Wer bist Du denn?“<br />
„Ich bin der Mais.“<br />
„Welcher Mais“, fragen beide sich in der<br />
Schüssel befindlichen Objekte.<br />
„Na, der Chinese, also der Gelbe unter<br />
den Gemüsen oder Salaten.“<br />
„Was willst Du hier? Hilfäääää, Achtung,<br />
da kommt ja noch was…!“<br />
„Hallo zusammen, ich werde hier zu Euch<br />
geschubst. Ich bin die Paprika-a-a-a-aaa.<br />
Zerstückelt hat man mich! Ich sollte wohl<br />
zu Euch, um Euch den richtigen<br />
Geschmack zu geben.“<br />
„Was“?, entgegneten die anderen Zutaten.<br />
„Uns Geschmack geben? Du spinnst<br />
wohl!? WIR sind der Geschmack!“<br />
Nachdem sie sich miteinander bekannt<br />
gemacht und arrangiert hatten, ergoss<br />
sich eine ölige Masse über sie.<br />
Säurehaltige Flüssigkeit folgte. Sie<br />
duckten sich gemeinsam, als sich auch<br />
noch Prisen von salzhaltigem und sich<br />
scharf anfühlendem schwarzen klitze-<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 32
kleinen Gebrösel über sie alle zerstreute.<br />
Grünes, gestückeltes Gras in Röllchenform,<br />
wurde ihnen ebenfalls noch<br />
zugeteilt.<br />
Was sollte das alles?<br />
Nein!! Jetzt kamen zwei riesige Teile, die<br />
sie von zwei Seiten ankrallten und sie<br />
untereinander mengten. Wieder und<br />
wieder und wieder….<br />
„Hallo, seid Ihr noch alle da? Oh, mir wird<br />
schwindelig…“<br />
„..mir auch“,<br />
„mir auch“ und<br />
„mir auch……“.<br />
Sie wurden miteinander vermengt, bis sie<br />
einen bunten wohlschmeckenden Salat<br />
abgaben.<br />
Eines hatten sie ab sofort gemeinsam:<br />
Sie befanden sich in gleicher Konstellation<br />
auf mehreren Tellern und niemand konnte<br />
sich gesondert hervorheben. Gemeinsam<br />
schmeckten sie hervorragend und waren<br />
vereint der SALAT schlechthin.<br />
© Christiane Rühmann<br />
Der frühe Tag<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Nebel schwebt wie weiße Seide<br />
über Erdes kühlem Grund.<br />
Hoch erhebt sich eine Weide<br />
in die frühe Morgenstund.<br />
Die Sonne malt den Himmel an<br />
in wunderschönen Tönen,<br />
um die ganze Welt sodann,<br />
mit ihren Strahlen zu verwöhnen.<br />
Facettenartig liegt der Hügel<br />
am Horizont - wie Scherenschnitt.<br />
Selbst der See gleicht einem Spiegel,<br />
teilt dadurch seine Schönheit mit.<br />
Eine Krähe zerreißt mit schrillem Ruf<br />
vorübergehend die Idylle.<br />
Ein Morgen – so wie Gott ihn schuf,<br />
und schon herrscht wieder Stille.<br />
Ich schau mit wachen Augen zu,<br />
wie sich das Hell langsam erhebt,<br />
genieße selig und in Ruh,<br />
dass hier noch Friede lebt.<br />
© Christiane Rühmann<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 33
Jagdgeflüster<br />
In Waldes dichtestem Gesträuch,<br />
vernehm ich plötzlich Geräusch.<br />
Verhalte mich still und unauffällig,<br />
bemerke Tiere – wild, und doch gesellig.<br />
Zwei Hirsche nähern sich mit röhren.<br />
Ihr Gebrüll kann mich nicht stören.<br />
Versteck mich still hinter einem Strauch.<br />
Herzklopfen von mir, höre ich auch.<br />
Ich sehe zu, wie sie sich mustern<br />
und nach Kampf einander lustern.<br />
Bin gespannt, wie´s weitergeht.<br />
Jetzt einer vor dem anderen steht.<br />
Sie neigen ihre starken Nacken,<br />
ignorieren eines Zweiges knacken,<br />
auf den ich getreten bin,<br />
und geben sich dem Kampfe hin.<br />
Fasziniert schau ich auf die Geweihe,<br />
bemerke dann in zweiter Reihe,<br />
das Blitzen eines Irgendeins.<br />
Ein Tier war das jedenfalls keins.<br />
Ich blicke strenger hin und merke<br />
hinter einer großen Berke,<br />
mit blank geputztem Lauf<br />
einen Jäger - und schrei laut auf.<br />
Die Kämpfer blicken sich kurz an<br />
und begeben sich sodann<br />
blitzschnell und noch unversehrt,<br />
in die Freiheit, die durch mich beschert.<br />
Der Jäger, mächtig sich entrüstet,<br />
hätt sich wohl gern mit Gehörnen<br />
gebrüstet,<br />
ruft lautstark: „Halt, ich hier, und wer ist<br />
da?“<br />
Unsicher, bis er in mein Antlitz sah.<br />
„Was machst Du hier, bist Du nicht dicht,<br />
hier in dem dichtesten Dickicht?<br />
Meine Kugel hätte Dich treffen können,<br />
das möchte ich Dir doch nicht gönnen.“<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
„Schweig still, Du wilder Jägersmann,<br />
schau Dir lieber die tollen Tiere an,<br />
bevor Du sie erschießen tust,<br />
was Du letztendlich gar nicht musst.<br />
Willst wohl nur ´nen Sonntagsbraten,<br />
doch da, lass Dich von mir beraten,<br />
und lass die armen Tiere leben!<br />
Es kann doch auch mal Eintopf geben….“<br />
Wutschnaubend verschwand der aus<br />
meiner Sicht,<br />
der tötungsbereite Bösewicht.<br />
Und ich – mit fröhlichem Frohlocken,<br />
machte nach Haus mich auf die Socken.<br />
Auf wieder festem Wege gehend,<br />
sah ich am Waldesrande stehend,<br />
die Hirsche, es waren dieselben zwei,<br />
dank Meiner, immer noch fröhlich und<br />
auch frei.<br />
Sie schienen mir dankbar nachzuschauen,<br />
um in den Wald dann abzuhauen.<br />
Ich schritt, ab da, zufrieden weiter,<br />
und mein Erfolg machte mich heiter……<br />
© Christiane Rühmann<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 34
Nach dem Fest<br />
„Papa, wann haben endlich wieder die<br />
Geschäfte offen?“<br />
„Wieso willst Du das wissen? Wir haben<br />
doch alles, was wir brauchen hier. Heute<br />
ist Samstag und am Montag öffnen die<br />
Läden erst wieder.“<br />
„Mann, das dauert ja noch ewig! Hast Du<br />
den Bon, oder hat Oma ihn?“<br />
„Welchen Bon?“<br />
„Na den, von dem bescheuerten Nintendo-Spiel.<br />
Oma glaubt wohl, dass wir noch<br />
in der Steinzeit leben. Das hat doch kein<br />
Mensch mehr.“<br />
„Nanana, nun tu ihr aber nicht Unrecht.<br />
Sie hat es doch nur gut gemeint.“<br />
„Und was soll ich denn noch mit einer<br />
Barbie-Puppe, in meinem Alter? Die peilt<br />
voll gar nichts mehr.“<br />
„Jajaja, ist ja schon gut, am Montag fahren<br />
wir in die Stadt und tauschen die Sachen<br />
um. Aber erzähl Oma nichts davon, sonst<br />
ist sie beleidigt.“<br />
„Genau das ist der springende Punkt.<br />
Wenn einer mal vernünftig mit Oma reden<br />
würde, wäre das Problem für nächstes<br />
Weihnachten aus dem Weg geräumt. Ich<br />
werde es ihr sagen.“<br />
Beverly war fest entschlossen, ihrer Oma<br />
klar zu machen, dass sie mit ihren 12<br />
Jahren nicht mehr mit Barbie-Puppen<br />
spielt und Nintendo vollkommen out war.<br />
Viel lieber wäre ihr der MP3-Player<br />
gewesen, den ihre Freundin Lynn schon<br />
längst besaß. Und Barbie?<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Also nee, das geht ja gar nicht mehr. War<br />
Oma denn nicht aufgefallen, dass sie<br />
schon fast erwachsen war?<br />
Bev wirkte in der Tat um locker mal zwei<br />
Jahre älter, als sie war. Sie achtete<br />
darauf, immer stylisch und trendy zu sein,<br />
na eben so halt, wie es Teenager<br />
heutzutage sind. Und das musste sie ihrer<br />
Oma beibringen, wenn auch – wunschgemäß<br />
schonend. Oma wollte doch am<br />
Sonntag nochmal vorbeikommen, und<br />
dann würde sie mit ihr reden.<br />
Pünktlich zum Kaffee erschien Oma<br />
Rieke. Bev´s Mum hatte, wie immer, den<br />
Tisch liebevoll gedeckt und einen Kuchen<br />
gebacken. Papa hatte den Kamin<br />
angefacht, um es für alle gemütlich zu<br />
machen. Während sie nun ihren Kuchen<br />
und Kaffee genossen, merkte Oma Rieke,<br />
dass Bev etwas bedrückte.<br />
„Was ist los, Beverly? Bist Du krank?“<br />
„Nein Oma, das ist es nicht. Ich müsste<br />
mal mit Dir reden, aber Du darfst nicht<br />
traurig oder böse sein.“<br />
Bev´s Eltern zogen die Stirnen in Falten.<br />
„Also, raus mit der Sprache. Was bedrückt<br />
Dich, Kind?“<br />
„Oma, Du fährst doch einen großen<br />
Wagen, Du weißt schon, einen der<br />
Teuersten, mit dem Stern“.<br />
„Ja, das stimmt.“<br />
„Was hättest Du gemacht, wenn Du ein<br />
Auto geschenkt bekommen hättest, was<br />
mindestens vier Preisklassen unter dem<br />
Wert Deines jetzigen Fahrzeugs gewesen<br />
wäre?“<br />
Oma überlegte kurz und antwortete:<br />
„Vermutlich hätte ich es eingetauscht<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 35
gegen das, was ich immer schon mal<br />
haben wollte, nämlich so eins, wie ich es<br />
jetzt besitze. Aber auf was willst Du<br />
hinaus?“<br />
„Schau mal, ich bin doch jetzt kein kleines<br />
Kind mehr und ich habe mich auch<br />
wirklich über Deine Geschenke zu<br />
Weihnachten gefreut, nur scheint an Dir<br />
vorüber gegangen zu sein, dass ich fast<br />
erwachsen bin und nicht mehr mit Puppen<br />
spiele. Und technisch scheinst Du auch<br />
nicht mehr auf dem Laufenden zu sein.<br />
Man spielt heute nicht mehr dieses<br />
Nintendo.<br />
Hättest Du mich gefragt, wäre ich zu<br />
gerne mit Dir gemeinsam shoppen<br />
gegangen. Oder denkst Du etwa, dass ich<br />
noch an den Weihnachtsmann glaube?“<br />
Rieke war ein wenig erstaunt und dachte<br />
eine Weile nach, bis sie schließlich<br />
meinte:<br />
„Also, wenn ich Dich recht verstehe,<br />
waren meine Geschenke für Dich<br />
vollkommen falsch gewählt? Und nun<br />
möchtest Du, dass Du sie umtauschst<br />
gegen etwas anderes? Ich habe<br />
verstanden!“<br />
Sie machte eine kleine Pause, holte tief<br />
Luft und lächelte.<br />
„Hmm, lass mal nachdenken. Wie wäre es<br />
denn mit Montag Vormittag? Du hast doch<br />
noch Ferien. Die Kassenbelege habe ich<br />
noch in der Tasche. Soll ich Dich gegen<br />
11.00 Uhr abholen zum ‚Umtauschbummel‘?<br />
Dann können wir ja<br />
anschließend beim Italiener noch eine<br />
Pizza essen gehen. Ist das o.k.? Dabei<br />
kannst Du mir ja dann etwas mehr über<br />
Eure Jugendtrends berichten. Ich bin ja<br />
noch lernfähig.“<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Beverly jubelte, sprang so hastig auf, dass<br />
der Stuhl hinter ihr umkippte, fiel ihrer<br />
Oma um den Hals und gab ihr einen<br />
dicken Kuss auf die Wange. Die Eltern<br />
lächelten und atmeten erleichtert auf.<br />
„Danke Oma, Du bist die Beste!“<br />
Wie verabredet, stand Oma Rieke am<br />
Montag gegen 11.00 Uhr mit ihrem<br />
Superfahrzeug vor der Tür und holte Bev<br />
ab. Nachdem sie all ihre Erledigungen<br />
getätigt hatten, setzten sie sich gemütlich<br />
in eine Pizzeria und schlemmten, bis sie<br />
fast platzten.<br />
Bev schwärmte Oma Rieke vor, was heute<br />
so im Trend liegt. Sie kamen sich an<br />
diesem Tag mächtig nahe und beschlossen,<br />
solche Einkaufsbummel häufiger<br />
zu wiederholen…<br />
Rampensau<br />
© Christiane Rühmann<br />
Zum Tausensten-Mal stand er auf der<br />
Bühne,<br />
der Einsachtundsechzig-Meter-Hühne.<br />
Mit wild aufgegeltem Haar,<br />
der Älteste der Band er war.<br />
Er stand im Rampenlichte gern<br />
und war der Gruppe fester Kern.<br />
Um sein Können zu beweisen,<br />
ließ er gleich die Stöcke kreisen.<br />
Sein Drummereinsatz war enorm.<br />
Er fühlte sich ganz groß in Form.<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 36
Dann fielen seine Kumpels ein,<br />
das Intro konnte nicht besser sein!<br />
Für Ü-50-ger waren sie nicht schlecht.<br />
der Applaus gab ihnen Recht.<br />
Ab da wusste er es ganz genau:<br />
Er ist´ ne echte Rampensau!<br />
© Christiane Rühman<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 37
Schoppen<br />
Puuh, war das heute wieder ein Tag. Anne<br />
hat Geburtstag und ich habe ihr<br />
versprochen, beim Catering zu helfen. Ich<br />
freue mich jedesmal, dass meine Salate<br />
so gut ankommen.<br />
Der Grundplan stand. Es sollte gegrillt<br />
werden, denn wir hatten endlich ein<br />
regenfreies Wochenende zu erwarten.<br />
Zum Grillen gehören halt einfach Salate.<br />
Also dann, los zum einkaufen.<br />
Als Erstes habe ich ein wenig geLIDLt.<br />
Schließlich hatte ich die Angebote im<br />
Radio gehört und wollte davon profitieren.<br />
Nachdem ich hier jedoch nicht alles<br />
kaufen konnte, was sonst noch so auf<br />
meinem Einkaufszettel stand, beschloss<br />
ich AL(l)DI anderen Sachen beim<br />
nächsten Discounter zu erwerben. Mann,<br />
war das voll hier! Das ist ja schrecklich.<br />
Für zwei Artikel sollte ich 10 Minuten an<br />
der Kasse stehen? Näh, nichts wie raus<br />
hier und zum nächsten Schuppen.<br />
Da ich auf jeden PENNY achten musste,<br />
war ich natürlich auch darauf erpicht,<br />
sparsam einzukaufen. Ich schlenderte hier<br />
durch die Gänge und stellte entsetzt fest,<br />
dass es in der Gefriertruhe nicht die Dill-<br />
Kräuterpakete gab, die ich für meinen<br />
Gurkensalat benötigte.<br />
Was blieb mir also anderes übrig, als<br />
weiterzuziehen. Wegen so einem geringen<br />
KAUFPARKen, wo die Parkdecks immer<br />
so überfüllt sind? Das musste ich mir<br />
nochmal durch den Kopf gehen lassen.<br />
Was blieb mir denn sonst auch noch<br />
anderes übrig? Ich überprüfte meine<br />
Einkaufsliste.<br />
Ach ja, ich könnte noch, um NETTO, also<br />
unter dem Strich doch noch gut<br />
wegzukommen, mal versuchen, ob ich da<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
die offenen Posten meines Zettels<br />
abdecken konnte. Oh, ich war überrascht.<br />
Hier gab es interessante Angebote. Das<br />
konnte ich noch gebrauchen, und Jenes<br />
auch. Ich hatte meinen Einkaufskorb<br />
schon wieder halb gefüllt, konnte jedoch<br />
keinen Dill finden. Mal ehrlich:<br />
Gurkensalat ohne Dill geht ja gar nicht!<br />
‚SPAR Dir also Dein weiteres Suchen und<br />
versuche es mal im Einzelhandel‘, dachte<br />
ich und machte mich erneut auf den Weg.<br />
Diesmal hatte ich Glück. Von der<br />
Kassiererin an der Kasse musste ich mich<br />
jedoch blöd anblaffen lassen: „Na,<br />
Großeinkauf gemacht?“<br />
Als wenn ein TK-Paket Dill nichts kosten<br />
würde! Was bildete sie sich ein?<br />
Anständig, wie ich aber nun mal bin,<br />
wünschte ich ihr höflich ein schönes<br />
Wochenende und verließ den Laden.<br />
‚Da war doch noch was….‘, dachte ich,<br />
und überprüfte erneut meine Liste.<br />
Mensch, das Wichtigste hätte ich ja fast<br />
vergessen! Das Geschenk für Anne. Ich<br />
wollte ihr doch für einige TAKKOs einen<br />
Gutschein kaufen. Den kann man immer<br />
gebrauchen. O.k., das sollte aber das<br />
Letzte sein, was ich an diesem<br />
wuscheligen Samstag Vormittag erledigen<br />
wollte. Der Blick auf meine Liste gab mir<br />
Recht.<br />
Allerdings war mein Auto da anderer<br />
Meinung. Ich hatte ja TOTAL vergessen<br />
zu tanken. So fuhr ich zum Schluss noch<br />
runter von der Piste und befüllte meine<br />
alte Kiste.<br />
© Christiane Rühmann<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 38
Tod in der Drachenhöhle<br />
Es waren schöne Häuser, drei an der Zahl<br />
und noch gar nicht so alt, etwa 20 Jahre.<br />
Sechs Familien hatten hier in jedem Platz.<br />
Zwar passten die Wohnblöcke nicht so<br />
wirklich zu den schmucken alten<br />
Siedlungshäuschen, die wohl etwa in den<br />
60-er Jahren entstanden waren, aber man<br />
konnte erkennen, dass der Architekt<br />
zumindest versucht hatte, sie in die<br />
Wohngegend zu intregrieren.<br />
Diese Häuser verfügten über ein<br />
wunderschönes großflächiges Grundstück,<br />
auf das der Besitzer einen kleinen<br />
Spielplatz für die in seinen Häusern<br />
lebenden Kinder errichten ließ. Mehrere<br />
mächtige Birken spendeten im Sommer<br />
Schatten, während sich die Kleinen<br />
austoben konnten und ihre Mütter sich auf<br />
den im Schatten stehenden Bänken<br />
unterhielten.<br />
Ja, sie verabredeten sich sogar. So<br />
brachte die eine Mutter Kaffee und Becher<br />
und eine andere Kuchen und eine weitere<br />
Getränke für die Kinder mit.<br />
Es gab ebenso viele ältere Menschen, die<br />
hier wohnten, und das sogar bereits seit<br />
Erbauung der Blöcke. Dies ließen sie<br />
allerdings oft die neu einziehenden Paare<br />
mit oder ohne Kinder spüren. Alles<br />
konnten die Älteren besser, ob es die Art<br />
war, wie man eine Schneeschaufel zu<br />
führen oder den Besen zu schwingen<br />
hatte, oder aber auch wie die jungen<br />
Frauen ihre Wäsche auf ihren Leinen in<br />
den geräumigen Waschräumen aufzuhängen<br />
hatten.<br />
Mit ihrer unmöglichen Logik hatten sie<br />
bereits mehrfach erreicht, dass neue<br />
Mieter bald schnell wieder auszogen, weil<br />
sie diesen Krieg nicht mitmachen wollten.<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Die alte Frau Griessheim aus der mittleren<br />
Etage auf der linken Seite, hatte<br />
diesbezüglich ein besonders loses<br />
Maulwerk. Ständig hatte sie etwas zu<br />
nörgeln und schrieb Briefe an den<br />
Vermieter, in denen sie sich beschwerte,<br />
dass der Sandkasten abends nicht<br />
abgedeckt würde, die Wäsche auf den<br />
Leinen nicht mit Klammern befestigt,<br />
sondern einfach nur übergeworfen sei,<br />
dass unter der Treppe Spielzeug der<br />
Kleinen deponiert würde usw. Sie war ein<br />
richtiger Drachen.<br />
Irgendwie sah sie auch echsenartig aus.<br />
Man konnte bei ihrem Anblick jederzeit<br />
erwarten, dass Feuer aus ihrem giftigen<br />
Rachen sprühen würde. Was bildete sich<br />
diese alte Schachtel eigentlich ein?<br />
Einmal hatte Petra, die Mutter von den<br />
Zwillingen Till und Jens, sie dabei<br />
erwischt, wie sie in der Waschküche in der<br />
Wäsche der Familie rumschnüffelte. Als<br />
Petra den Waschraum betrat, hielt die alte<br />
Fregatte gerade einen von Petras Tangas<br />
in der Hand.<br />
„Suchen sie was?“ fragte Petra höflich<br />
aber dennoch sehr energisch.<br />
„Äääh, das lag im Hausflur“, versuchte der<br />
Drachen sich irritiert zu verteidigen. „Ich<br />
wollte es nur zu Ihrer Wäsche legen.“<br />
„Sie lügen doch! Ich trage meine Wäsche<br />
immer in einem geschlossenen Korb nach<br />
unten und gehe anschließend denselben<br />
Weg wieder nach oben, und da lag nichts<br />
auf der Treppe. Sie sind bösartig neugierig<br />
und eine verbale Dreckschleuder.<br />
Es wird Zeit, dass Ihnen mal jemand<br />
richtig die Meinung geigt. I C H werde<br />
mich diesmal beschweren, warten Sie´s<br />
nur ab! Gehen Sie zurück in Ihre<br />
Drachenhöhle und verschonen Sie mich,<br />
die Nachbarn und die Kinder mit Ihrem<br />
Monstercharme.“<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 39
Petra wendete sich um und begab sich<br />
wutschnaubend nach draußen:<br />
„Das ist doch nicht zu fassen, diese,<br />
diese, diese …… ach, was rege ich mich<br />
überhaupt auf?“<br />
„Hi Pet, hast Du mit den Fingern in die<br />
Steckdose gegriffen?“ scherzte Linda, die<br />
gerade vom einkaufen kam.<br />
„Du explodierst ja gleich. Oder hat die Alte<br />
Dir wieder in die Suppe gespuckt?“<br />
„Stell Dir vor, jetzt durchwühlt sie auch<br />
noch unsere Wäsche. Die hat doch nicht<br />
mehr alle Latten am Zaun. Aber diesmal<br />
werde ich mir das nicht gefallen lassen.“<br />
Petra schilderte einige Attacken des<br />
Hausdrachens.<br />
„Meinst Du“, wollte Linda wissen, „dass sie<br />
auch hinter der Zettelattacke steckt, dass<br />
die Kinder hier nicht mehr auf der Wiese<br />
spielen sollen? Zutrauen würde ich es ihr<br />
ja, nach all dem, was Du mir erzählst. Und<br />
sie hat echt einen Tanga von Dir in der<br />
Hand gehabt? Hah, das ist ja krass.“<br />
„Ja, sie wusste nicht mal, wie herum sie<br />
den halten sollte. Ich glaube schon, dass<br />
sie das mit den Zetteln auch war. Ach,<br />
guten Tag Frau Schneider,“ grüßte Petra<br />
die andere Nachbarin, die gerade an<br />
ihnen vorbei ging, um einen Sack mit Müll<br />
in den Mülltonnen zu entsorgen. „Wie geht<br />
es Ihrem Mann? Wenn Sie der Lärm der<br />
Kinder stört, sagen Sie uns doch bitte<br />
Bescheid, dann lassen wir den Lärmpegel<br />
herunterschrauben“.<br />
„Nein, nein, um Himmels willen. Kinder<br />
müssen sich austoben, und mein Günter<br />
freut sich immer, wenn er am Nachmittag<br />
das lustige Treiben der Kleinen<br />
beobachten kann. Das muntert ihn auf<br />
und sie werfen ihm sogar bei offenem<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Fenster oft Bälle zu, die er dann zurück<br />
wirft. Das wird ihm nie zu viel.“<br />
„Ach daher stammen die hässlichen<br />
Flecken an den Schieferplatten! Das<br />
werden Sie alle säubern müssen…!“<br />
schrillte es aus dem Hintergrund.<br />
„Nun halten Sie mal die Luft an, Frau<br />
Griessheim“, empörte sich Frau Schmitz.<br />
„Wo gehobelt wird, fallen eben Späne.<br />
Seien Sie froh, dass die Kinder alle<br />
gesund sind und…..“<br />
„Papperlapapp! Das ist Sachbeschädigung,<br />
von der Lärmbelästigung und der<br />
Unordnung ganz zu schweigen. Zu meiner<br />
Zeit hätte es das……“<br />
„Ja, ja, zu Ihrer Zeit sind Sie vermutlich mit<br />
einer Eisenkugel an den Fußgelenken<br />
tagsüber im Keller angekettet worden!<br />
Und wären Sie ein Jahrhundert früher<br />
geboren, hätte man sie vermutlich auf<br />
dem Scheiterhaufen abgefackelt.“<br />
Frau Schmitz zwinkerte ihren beiden<br />
jüngeren Nachbarinnen vergnügt zu und<br />
genoss es offensichtlich, dass Frau<br />
Griessheim der Dampf bereits aus den<br />
Ohren raus zu puffen schien. Nachdem<br />
die Drachin wutschnaubend in ihre<br />
Wohnung gestapft war, beruhigten sich<br />
vor der Haustür die Gemüter langsam<br />
wieder. Die Frauen verabschiedeten sich<br />
mit einem netten „man sieht sich“ und<br />
wünschten sich noch einen guten Weg.<br />
Die verbalen Auseinandersetzungen<br />
rissen nicht ab. So ging das Tag für Tag,<br />
Woche für Woche und Monat für Monat.<br />
Mittlerweile hatten sich noch andere<br />
Bewohner gegen diese alte Plageschachtel<br />
verschworen und wagten es, ihr<br />
mehr und mehr Contra zu geben. Selbst<br />
der Vermieter beachtete ihre zahlreichen<br />
Zettelchen, Briefe und wörtlichen<br />
Eingaben nicht mehr. Im Gegenteil, er<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 40
hatte sie mittlerweile mehrfach aufgefordert,<br />
den nachbarlichen Frieden in<br />
seinen Wohnblocks nicht mehr zu stören.<br />
Nun erntete sie, was sie selbst gesät<br />
hatte: Unfrieden und Hass.<br />
Das reichte nun der alten Fregatte<br />
anscheinend, seit ihr Woogen der<br />
Antipathie entgegen schlugen. Man sah<br />
sie auf einmal tagelang nicht mehr. Das<br />
erschien allen dann doch sehr<br />
merkwürdig. Also versuchte der Vermieter<br />
sie aufzusuchen. Er hatte mehrmals<br />
geklingelt, aber es rührte sich nichts. Er<br />
stellte nur fest, dass es im Hausflur<br />
merkwürdig roch, eher gesagt, es stank<br />
schon.<br />
Er klingelte erneut mehrfach und als<br />
immer noch nicht geöffnet wurde,<br />
verschaffte er sich mittels seines<br />
Generalschlüssels Zutritt zu Frau<br />
Griessheims Drachenhöhle. Beim Betreten<br />
wäre er fast umgefallen. Schnell hielt<br />
er sich ein Taschentuch vor den Mund und<br />
entdeckte sogleich auch den alten<br />
Drachen, aufgeknüpft an dem Knauf ihres<br />
Schlafzimmerfensters. Neben ihr auf dem<br />
Bett befand sich ein Briefumschlag,<br />
offensichtlich ein Abschiedsbrief. Dies zu<br />
klären, wollte er allerdings der Polizei<br />
überlassen, die er gleich von seinem<br />
Handy aus informierte.<br />
Er forderte die Mitbewohner, die sich im<br />
Hausflur versammelt hatten, auf, in ihre<br />
Wohnungen zu gehen oder so lange das<br />
Haus zu verlassen und die Kinder fern zu<br />
halten, bis alles geklärt sei.<br />
Nachdem die Beamten eingetroffen waren<br />
und durch den mitgebrachten Arzt die<br />
Todesursache dokumentieren ließen,<br />
öffnete einer der Polizisten den Umschlag<br />
und las den Inhalt des Schreibens laut<br />
den Anwesenden vor.<br />
Darin stand:<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
„Ich halte diese gesellschaftliche<br />
Zerrottung nicht mehr aus. Meinen<br />
Entschluss schreibe ich der antiautoritären<br />
Bevölkerung dieser Wohnblocks zu. Mit<br />
meinem Ableben werden hier sicherlich<br />
bald asoziale Verhältnisse herrschen und<br />
man wird mir noch lange nachtrauern…….<br />
Elisabeth Griessheim“<br />
Sie hatte sich also selbst in ihren letzten<br />
Lebensminuten noch im Recht gefühlt.<br />
Welch eine Vermessenheit. Sie bekam<br />
eine einsame Beisetzung. Nur der Pfarrer,<br />
die Sargträger und der Herr vom<br />
Beerdigungsinstitut waren zugegen.<br />
Familie und Freunde hatte sie nicht.<br />
Woher auch….<br />
Nach sechs Wochen war die Wohnung<br />
bereits, nachdem sie frisch renoviert war,<br />
wieder vermietet an ein junges Ehepaar<br />
mit einem Kind. Das Haus bekam erneut<br />
Leben, aber diesmal erfreuliches. Seitdem<br />
hatten die Anwohner Ruhe und man<br />
vergnügte sich ohne Gepöbel auf dem<br />
Park ähnlichen Gelände.<br />
Man half sich gegenseitig bei den<br />
kleinsten Kleinigkeiten, feierte gemeinsam,<br />
brachte das Kinderspielzeug täglich<br />
unter die Treppe, schaufelte Schnee oder<br />
fegte die Gehwege so, wie man es für<br />
richtig hielt und warf seine Wäsche zum<br />
Trocknen, ohne sie mit Klammern zu<br />
befestigen, über die Wäscheleinen. Alle<br />
waren seither zufrieden und hatten das<br />
alte Lästermaul schon bald vergessen.<br />
© Christiane Rühmann<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 41
Watt<br />
Es ging der Kurgast Hubert Klatt,<br />
zu Fuß ins breite Nordsee-Watt.<br />
Obwohl er es hätte wissen müssen,<br />
er war bereits nass über seinen Füßen,<br />
stapft er noch weiter Richtung Meer,<br />
und niemand schaut ihm hinterher.<br />
So machte ihn das Nordsee-Watt<br />
auf entsetzliche Weise platt.<br />
© Christiane Rühmann<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 42
Einige Fotos von Christiane Rühmann's Bildern und „Aktionen“<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 43
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 43
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 43
Kurz-Vita<br />
Heidi Kirchhof Gräfin von Mainau<br />
(Pseudonym)<br />
Ich lebe seit 26 Jahren in Burscheid<br />
/NRW, bin geschieden und ohne Kinder.<br />
Beruflich bin ich als ausgebildete<br />
Psychosoziale Begleiterin für schwerst<br />
dementiell veränderte Menschen und als<br />
Sterbebegleiterin in einem Seniorenwohnhaus<br />
tätig, betreue dort mit eine<br />
Hausgemeinschaft von 14 Bewohnern.<br />
In meiner Freizeit interessiere ich mich für<br />
Kultur,besuche gerne Galerien. Des<br />
weiteren interessiere ich mich für<br />
Schlösser welche ich gerne aufsuche.<br />
Ja nun habe ich seit längerer Zeit mit dem<br />
Schreiben schöner Gedichte & kleiner<br />
Geschichten begonnen wobei ich immer<br />
mehr entdecke, dass ich dadurch sehr<br />
glücklich bin, insbesondere wenn ich<br />
andere Menschen damit erfreuen darf.<br />
Ich schreibe noch nicht all zulange und<br />
gute Freunde rieten mir ein Buch zu<br />
schreiben - seit einiger Zeit fließt einiges<br />
an Energie dort hinein.<br />
Meine Gedichte erzählen vom täglichen<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Leben, der Liebe aber auch nachdenklichen<br />
Dingen die uns alle berühren.<br />
In den Geschichten geht es um das<br />
Schlossleben einer Gräfin mit ihren<br />
Angestellten und den Alltäglichkeiten.<br />
Die Pollen<br />
Ja da staunt ihr liebe Leut,<br />
bald ist wieder Pollenzeit.<br />
Und die Nase kribbelt hin und her<br />
den lieben langen Tag,<br />
was niemand von uns wirklich mag.<br />
Hier soll es 14 Pollen Arten geben,<br />
werden wir das überleben?<br />
Ambosia; Ampfer; Beifuß; Birke; Buche,<br />
ach was fangen wir an zu fluchen.<br />
Eiche; Erle; Gräser; Hase; Rogen;<br />
Wegerich,<br />
wir jammern lauter: Euch wollen wir nicht!<br />
Oh jee noch Ulme und Weide,die<br />
schlimme,<br />
unsere Augen zum jucken und Tränen<br />
bringen.<br />
Nach dem kalten Winter waren wir zu<br />
allem bereit,<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 44
nun haben wir sie die fröhliche<br />
Frühlingszeit.<br />
Hurra.. die Wärme ist wieder da,<br />
Falleri und Fallera...<br />
Wandern gerne über Berg und Tal,<br />
spüren wir am Abend diese Qual.<br />
Jetzt schnell in die Apotheke<br />
und her mit dem ganzen Mist,<br />
der dazu noch sündhaft teuer ist.<br />
Tropfen;Creme usw...<br />
machen die Laune wieder heiter,<br />
ja so ist es liebe Leut,<br />
jedes Jahr auf´s neue die fröhliche<br />
Frühlingszeit.<br />
Die Schafe<br />
© Heidi Kirchhof Gräfin von Mainau<br />
Sommer soll es endlich werden,<br />
erzählte man sich in der Herde.<br />
Und das eine Schaf es schaute,<br />
ja das andere es maulte:<br />
„pfui das kalte Gras im Magen,<br />
will mich in der Sonne laben.“<br />
Tja,sie meckerten herum,<br />
nur das eine das blieb stumm.<br />
Und auf einmal,siehe da,<br />
strahlte Frau Sonne hell und klar.<br />
Doch die Schafe allesamt,<br />
fingen erneut das Meckern an:<br />
„Diese Hitze-Diese Wärme!“<br />
Nur das eine wieder stumm,<br />
schaute sich im Kreise um,<br />
fing nun furchtbar anzulachen,<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
„Kann man es Euch nie Recht machen?“<br />
Jetzt wurde es nun allen klar,<br />
jede Jahreszeit ist wunderbar.<br />
Nur leider kann man es den Lebewesen<br />
nie recht machen,<br />
und die Herde fing gemeinsam<br />
anzulachen.<br />
Geschrieben<br />
© Heidi Kirchhof Gräfin von Mainau<br />
Die Torte<br />
Ach wie schauen sie besonnen,<br />
wenn sie in das Café kommen.<br />
Ja wir Torten finden´s lustig,<br />
sind die Menschen hungrig-durstig.<br />
Und der Ober ganz gespannt,<br />
kommt recht freundlich angerannt.<br />
„ Wer die Wahl hat hat die Qual,“<br />
flüstert es leise hier im Saal.<br />
Schoko<br />
Torte;Erdbeersahne;Mandelsplitter,<br />
ist ja das reinste Nervenzitter.<br />
Jetzt kommt eine auf mich zu<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 45
und ich rufe leise: Juhuu.<br />
Lady Mokka Torte neben mir,<br />
flüstert: Die will zu Dir.<br />
Nun zeig ich mein schönstes Gesicht<br />
denn ich bin hier das einzige Gedicht.<br />
Ja Mr. Herrentorte links von mir,<br />
äußert: Der König der bin ich Hier!<br />
Doch zum guten Schluss schauen wir<br />
recht dumm,<br />
uns im großen Torten Vitrinen Haus um.<br />
Die Schwarzwälder Kirsche hat das<br />
Rennen gemacht, ojee<br />
allen Torten tut´s jetzt im Herzerl weh.<br />
Aber Morgen ist ein neuer Tag,<br />
auf den ich nun mit Spannung wart.<br />
Meinen Namen werde ich doch nicht<br />
nennen,<br />
die schönste Torte,wie ein Gedicht,<br />
ihr werdet mich gleich erkennen!<br />
Engel Träume<br />
Wenn Engel singen,<br />
ihre Stimmen leise im Nachtwind<br />
erklingen,<br />
der Mond im See sich spiegelt...<br />
Wenn Engel hoffen,<br />
das Herz was getroffen,<br />
möge bald wieder lachen...<br />
Wenn Engel tanzen im Kreise,<br />
auf elegante Weise,<br />
ist es bald vollbracht...<br />
Engel Träume werden wahr,<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
der Mensch wieder singt und lacht.<br />
Schnecke und Hexe<br />
Freundschaft fängt im Kleinen an,<br />
dachten sich Zwei,irgendwann.<br />
Verschiedene Orte dafür kann es geben,<br />
z.b. das tägliche Arbeitsleben.<br />
Da lernt man sich kennen, verbringt sehr<br />
viel Zeit,<br />
findet hier und da eine Gemeinsamkeit.<br />
Man trifft sich Privat, eine gute<br />
Freundschaft beginnt,<br />
und keiner merkt wie die Zeit verinnt.<br />
So war es auch bei diesen beiden die sich<br />
lange kannten,<br />
von nun an Schnecke und Hexe nannten.<br />
Woher diese Namen, das wissen wir nicht,<br />
doch sehen die anderen ihr Lachen im<br />
Gesicht.<br />
Vertrauen und Ehrlichkeit das ist das<br />
wichtigste im leben,<br />
nur so halten Freundschaften – kann es<br />
was schöneres geben?<br />
© Heidi Kirchhof Gräfin von Mainau,<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 46
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
DIVERSITY ART MEDIA – mit dem Strom schwimmen<br />
„Früher war alles besser.“ – „Eine Ausrede, wenn die Bereitschaft fehlt, im Jetzt zu<br />
leben.“, findet Jennifer Gregorian. Mit ihrer Firma DIVERSITY ART MEDIA DAM UG<br />
schafft sie Querbezüge, um zeitgenössische Künstler_innen publik zu machen.<br />
Die DIVERSITY ART MEDIA DAM UG (DAM) beinhaltet zwei übergeordnete<br />
Geschäftsfelder: ein Onlinemagazin und einen Veranstaltungsort. (Weitere Projekte sind in<br />
Arbeit.) Mit beiden schafft die Geschäftsführerin und Gesellschafterin, Jennifer Gregorian,<br />
Querbezüge. Fast alle Berufsgruppen können davon profitieren. Ein besonderes<br />
Augenmerk hat sie jedoch auf die Kunst gelegt …<br />
Das Onlinemagazin DIVERSITY ART MEDIA<br />
Der Journalistenstrich – Lohndumping, Honorare einklagen, widersinnige Ansprüche usw.<br />
– auf Dauer eine frustrierende Angelegenheit. Schreiben ja, Journalistenstrich nein.<br />
Daraus war die Idee geboren. Das war 2007. Im März 2012 war es dann soweit: Die<br />
DIVERSITY ART MEDIA DAM UG (DAM) wurde ins Berliner Handelsregister eingetragen<br />
und das Onlinemagazin DIVERSITY ART MEDIA erschien auf den Bildschirmen.<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 47
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Da die Gründerin und Herausgeberin, Jennifer Gregorian, selbst bildende Künstlerin ist<br />
und ein Medium schaffen wollte, mit dem effektiv Kunst-Marketing betrieben wird, gibt es<br />
bei DIVERSITY ART MEDIA auch eine Kunstrubrik. Selbstständig steht sie neben „Politik“,<br />
„Wirtschaft“ usw. Ähnlich der „Sport“-Rubrik bei Stern oder Spiegel. Manche Leser_innen<br />
finden das klasse. Andere sind überfordert: Allein die Existenz eines Onlinemagazins<br />
irritiert sie.<br />
Ein Magazin muss „aus Papier“ sein und die Art der Ressorts ist doch auch „vorgegeben“.<br />
Dabei verkennen sie die wunderbaren Möglichkeiten: Ein Kunstartikel in einem<br />
Onlinemagazin, wird sowohl von Menschen wahrgenommen, die gezielt nach Kunst<br />
suchen, als auch von Leser_innen, die über einen anderen Suchbegriff (= eine andere<br />
Motivation) zum Magazin finden und auf den Kunstressort (ist ja nicht alltäglich)<br />
aufmerksam werden. Was würde eine Künstlerin geben, um mal in einer Lokalzeitung<br />
einen Miniabsatz zu bekommen? In der Regel passiert das nicht. Und wenn, kauft eine<br />
begrenzte Anzahl von Menschen einer bestimmten Region die Zeitung und nur circa zwei<br />
Prozent davon lesen den Beitrag über die Betreffende. Danach wandert das Blatt in den<br />
Müll und die Sache ist vergessen.<br />
Online hingegen bleibt der Artikel bestehen und wird im gesamten deutschsprachigen<br />
Raum wahrgenommen – bei effizienter Suchmaschinenoptimierung wird ein Artikel täglich<br />
mehrfach aufgerufen. Topartikel haben mehrere Tausend Aufrufe pro Monat. Solch eine<br />
Erwähnung ist dazu eine Top-Referenz: „Namen googeln“ – inzwischen eine etablierte<br />
Praxis bei Bewerbungen jeder Art.<br />
Bei DIVERSITY ART MEDIA findet man nicht nur Artikel zu Kunst, Künstler_innen können<br />
auch eine Onlinegalerie buchen. Die wird professionell eingebunden, suchmaschinenoptimiert<br />
und in den sozialen Netzen promotet. Eine gute Chance, um schnell und effizient<br />
den Bekanntheitsgrad zu steigern.<br />
Die Skepsis ist aber auch irgendwo verständlich. Schließlich gibt es Millionen thematischer<br />
Websites (darunter auch Kunstseiten), aber die Onlinemagazine kann man an einer Hand<br />
abzählen. Als Onlinemagazin mit einem Kunstressort hat DIVERSITY ART MEDIA<br />
allerdings bundesweit einen Alleinstellungsstatus.<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 48
DIVERSITY ART GALERIE<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
„Gibt es auch eine Live-Galerie?“ Die Fragen nach einem Kunstort häuften sich. Als<br />
Gregorian auf der Suche nach neuen Redaktionsräumen auf eine Galerie stieß, war die<br />
Sache klar: Das wird der Redaktionssitz und eine Kunstgalerie.<br />
Aber zu Kunstevents kommen bekanntlich nur die Aussteller_innen und ihre Angehörigen<br />
– zumindest ist das oft der Fall. Das sollte in der DIVERSITY ART GALERIE jedenfalls<br />
nicht passieren. Außerdem hat Gregorian als Journalistin überwiegend im<br />
Wirtschaftsbereich gearbeitet und pflegte gute Kontakte zu einigen Berliner<br />
Businessgruppen. Immer wieder stellte sich in den Zusammenhängen die Frage nach<br />
Räumlichkeiten. Kurz nach der Eröffnungsfeier der DIVERSITY ART GALERIE am 14.<br />
Dezember 20<strong>13</strong>, kontaktiere sie all ihre Bekanten und lud sie ein.<br />
Es dauerte eine Weile bis sie sich in den multikulturellen Stadtteil Neukölln wagten. Einige<br />
hatten ihn noch als Problembezirk in Erinnerung und noch gar nicht gemerkt, dass sich<br />
daraus ein kultureller Standort entwickelt hat. „Aber nach dem Sie hier waren, wollten sie<br />
gar nicht mehr weg.“, so Gregorian. Nun treffen sich bis zu zweimal wöchentlich<br />
Unternehmer_innen in der Galerie um Seminare, Workshops oder Lesungen abzuhalten<br />
oder einfach zum Netzwerken. Dazu veranstaltet DAM jeden Monat ein Kunstevent mit<br />
jeweils unterschiedlichem Programm (Buffet, Multimedia-Show, Live-Musik, Action-<br />
Painting etc.). Da können sich Künstler_innen und Kunstinteressent_innen treffen und<br />
austauschen.<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 49
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Zweimal jährlich soll es darüber hinaus eine Themenausstellung als Großevent geben. Die<br />
nächste ist für Frühjahr 2014 geplant. Sie dürfen gespannt sein!<br />
Somit werden auch in der Galerie Querbezüge geschaffen und die Aussteller_innen, die<br />
ausschließlich ein hohes künstlerisches Nieveau und Originalität mitbringen müssen<br />
(Ausbildung spielt keine Rolle), werden von einem sehr vielfältigen Publikum<br />
wahrgenommen.<br />
Die DIVERSITY ART GALERIE ist nur dem Namen und dem Ambiente nach eine Galerie.<br />
Vielmehr handelt es sich um einen modernen Veranstaltungsort. Auch das<br />
Geschäftsmodell hinter der DIVERSITY ART GALERIE hat nichts mit einer klassischen<br />
Galerie zu tun. Gregorian empfindet selbige – insofern noch existent – als überholt. Denn:<br />
„Früher war nicht alles besser! Zum Beispiel hatte die Mehrheit der Menschen – gerade<br />
Frauen – keinen Zugang zur Kunst. Außerdem ist die internationale Vernetzung<br />
Kunstschaffender durch das Internet eine geniale Sache. Fast jede etablierte Galerie kann<br />
Künstler_innen der ganzen Welt zeigen und es entwickeln sich tolle Kunstprojekte, wie<br />
auch diese großartige Zeitschrift!“ Das „Leben im Jetzt“ sollte folglich nicht nur spirituellen<br />
Gurus vorbehalten sein: Auch Künstler_innen können davon profitieren! Mit dem Strom<br />
schwimmen, nicht dagegen und das Potential der heutigen Zeit nutzen – das ist die Devise<br />
von Gregorian.<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 50
„EVI“ Evelyn Goßmann<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Evelyn Goßmann, ein kreativ schaffendes Original Nordrhein Westfalens, wurde im<br />
Jan. 1945 zu Mülheim an der Ruhr geboren – sie ist seither dort wohnhaft.<br />
Im Dasein angetrieben durch breitgefächerte Interessen, versucht sie bis heute möglichst<br />
vieles zu ergründen und durchstöbert daher konsequent alle Schubladen des Lebens.<br />
Von Kindesbeinen an liebt sie insbesondere Musik wie Literatur, und ist von den schönen<br />
Künsten fasziniert. Letztendlich führt dies dazu, dass sie frühzeitig beginnt, auf solcher<br />
Ebene ihre eigenen Ausdrucksmöglichkeiten zu suchen.<br />
Wie wir im Nachfolgenden zu sehen bekommen, hat sie diese Mittel und Wege für sich<br />
ergiebig nutzbar gemacht. Die Form gewordenen Ergebnissen ihrer Kunst werden mit<br />
Sicherheit viele LiebhaberINNEN finden.<br />
Neben der Malerei widmet sich Evelyn Goßmann auch dem Schreiben. Insbesondere<br />
wenn sie zu Weihnachten und Ostern genügend Zeit plus Muße findet, entstehen Lyrik<br />
und Prosa. Besondere Themenkreise sind hier Momente des Abschieds, Aphorismen<br />
sowie Inhalte für Kinder, die sie entsprechend adaptiert.<br />
Inzwischen finden sich Veröffentlichungen beim 'EngelsdorferVerlag' zu Leipzig, 'Epubli' zu<br />
Berlin, u. in diversen Zeitschriften. Lassen wir uns von Evelyn überraschen!<br />
Auf u. Ab des Lebens - Evelyn Goßmann,<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 51
Abziehbilder und Unikate<br />
Du willst nicht sein wie andere, wer will das schon...<br />
Willst sein wie du bist,<br />
du sein, mit allem was dazu gehört -<br />
und doch willst du sein wie das girl auf dem Plakat?<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Es lacht wie mit auf eine Perlenschnur gefädelten Zähnen aus der Zahnpastawerbung,<br />
makellosen Gesichtszügen die Reklame machen für Schönheitscreme<br />
die schon 25- jährigen nicht vorhandene, unsichtbare Fältchen wegbügeln will;<br />
glänzend langem, wallendem Haar<br />
das sich wie ein leuchtendes Netz aus gesponnenem Gold<br />
um die Gesichtszüge legt, war es nicht das gleiche Model das gestern<br />
mit etwas zerknautschtem Gesicht ein Anti – Schuppenmittel präsentierte?<br />
Bewundernd starrst du auf lange schlanke Beine<br />
die Appetit auf kürzeste Röcke, engste Jeans machen,<br />
was wiederum zur Folge hat seufzend auf die Waage zu steigen<br />
um sofort ein Diätprogramm zu beginnen.<br />
Wenn du das alles machst,<br />
wirst du mehr und mehr dein Ich verleugnen.<br />
Es lohnt nicht<br />
Abziehbildern nacheifern wie aus einer Massenproduktion.<br />
Vieles ist nur Schminke,<br />
setzt ein guter Maskenbildner die richtigen Farben und Schattierungen.<br />
Wäre interessant sie mal abgeschminkt zu sehen, unbeobachtet<br />
müde, abgespannt und schlaff nach langem Drehtag sich auf dem Sofa lümmeln..<br />
Schlecht gelaunt, im Schlabberlook, mit strähnigen Haaren vielleicht,<br />
dass der Pizzabäcker nicht weiß wer ihm gerade die Türe öffnet,<br />
Chips auf dem Tisch, Chaos pur,<br />
mit dem Wissen - ' keine Kamera in Sichtweite'.<br />
Wie war das noch, du willst Du sein<br />
und strebst doch nach Idealbildern aus der Scheinwelt?<br />
Willst du lieber ein Abziehbild sein, austauschbar, langweilig<br />
oder dir treu bleiben mit allem was dich ausmacht?<br />
Sei ein Unikat, echt außergewöhnlich, einmalig.<br />
Steh zu dir, sei echt mit allem was dich ausmacht<br />
kleine Makel können reizend sein,<br />
einen bes. Charme haben.<br />
Freunde lieben auch deine Sommersprossen,<br />
die kleine Lücke zwischen den Zähnen,<br />
manchmal nervige Macken<br />
alles Wiedererkennungswerte<br />
Bleib du! Evelyn Goßmann, 1.3.20<strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 52
Alltägliche Strohhalme<br />
Alltag<br />
ist wechselhaft wie das Wetter,<br />
unbeständig unsere Stimmungen,<br />
schwankend wie das Leben;<br />
heute erfüllt von Lachen<br />
morgen voller Tränen.<br />
Rettende Strohhalme<br />
sind oft unscheinbare Dinge;<br />
ein froh plätschernder Bach<br />
ein besonders geformter Stein,<br />
ein schimpfender Vogel auf dem Zaun,<br />
ein blinkender Tropfen auf zauberhafter Blüte<br />
mit verführerischem Farbenspektrum.<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Durch dichtbelaubte Baumwipfel einfallendes Sonnenlicht<br />
auf einen morsch wirkenden Steg<br />
über einem tobenden Wildbach im Wald<br />
entwerfen blinzelnde Goldpunkte Gemälde,<br />
dessen ungewöhnliche Farben den Himmel zum Exoten machen,<br />
der vom pfeifenden Wind zerrissen<br />
sich wieder wandelt, zu einem neuen Bild formt,<br />
schließlich zum Chamäleon von Stimmungsfarben wird.<br />
Häufig retten uns alltägliche Dinge,<br />
sind wichtige Brücken für Gemüt und Stimmungen.<br />
Sie lassen wieder festen Boden finden,<br />
Sicherheit, Selbstvertrauen,<br />
oder beschwingt abheben<br />
als seien uns Flügel gewachsen<br />
um frei und unbeschwert<br />
alle möglichen Horizonte<br />
zu erreichen<br />
Evelyn Goßmann, 27.<strong>2.</strong>20<strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 53
Bunter Kreis Farbgefühle<br />
Das Kopf - Karussell<br />
voller<br />
Gedanken<br />
Gefühle<br />
Träume<br />
Wünsche<br />
Sehnsüchte<br />
dreht sich unaufhörlich<br />
Worte und Bilder entstehen.<br />
Worte bekommen einen Sinn<br />
werden zu Bildern die<br />
Gestalt annehmen<br />
zu uns sprechen.<br />
Ein anderes Karussell<br />
beginnt sich zu drehen.<br />
Mit Worten lässt sich malen<br />
durch Farben sprechen<br />
so wecken Worte Bilder<br />
und Bilder Worte in mir...<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Evelyn Goßmann, 9.3.20<strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 54
durch Stürme gebeugt . . .<br />
Aufrecht will ich gehen<br />
wenn Lebensstürme<br />
über mich hinwegfegen<br />
stark sein bei Gegenwind<br />
sein Spiel annehmen<br />
mich ihm entgegen neigen<br />
oder dagegen stemmen<br />
wie er auch zerren mag<br />
nicht brechen, weiter voran kommen<br />
Beim abendlichen Dämmerlicht<br />
schleichen Schatten<br />
wie unsichtbare Gespenster um mich herum<br />
Verliere ich den Halt<br />
die Fassung<br />
vergesse die Kraft meiner Wurzeln<br />
denke ich an den Freund<br />
der mir die Hand reicht<br />
mich hält<br />
Das dunkle Gewand der Nacht<br />
wirkt bedrohlich wie das Ticken der Uhr<br />
wenn alle Lichter verlöschen<br />
Verirrter Vogel am Fenster<br />
stirbt mit letztem Flügelschlag<br />
vor dem Erkennen seines Spiegelbildes<br />
Fieberhafte Suche<br />
nach dem Schalter<br />
der Morgenlicht beschert<br />
Nur noch das Schweigen spricht;<br />
meine Traurigkeit -<br />
das gezerrte Blatt am Lebensbaum<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Während ich wache und schwanke<br />
streift ein frischgrüner Zweig das Fenster<br />
gehe ich wieder aufrecht, breche nicht.<br />
Evelyn Goßmann, 25.3.20<strong>13</strong> / an M.S.<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 55
ZEITENRÄDER - Evelyn Goßmann<br />
Auf einer Wolke schweben<br />
mit dem Wissen<br />
gleichzeitig am Rande eines Abgrundes zu balancieren<br />
lässt Momente sehr bewusst<br />
und intensiv<br />
genießen<br />
heißt Glück begreifen<br />
Evelyn Goßmann, 23.<strong>2.</strong>20<strong>13</strong><br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 56
Ein Sonnentag<br />
Endlich Sonne,<br />
gut gelaunte Menschen lachen<br />
werden hinausgelockt und verführt<br />
vom Sonnenglitzern.<br />
Die Sonne lässt<br />
wie in Silber getauchte Pünktchen tanzen,<br />
betört den ruhigen Fluss,<br />
zieht ihn in ihren Bann.<br />
Sie strahlt und glänzt<br />
malt kunstvoll Punkt für Punkt<br />
das Wasser glitzert wie ein Diamant,<br />
hat sich in die Sonne verknallt.<br />
Ein Luftzug küsst die beiden sanft<br />
der Strom genießt den Sonnenglanz;<br />
hat ihn lange vermisst<br />
vereint sich mit ihm zum Liebestanz.<br />
Das Spiel am Wasser beschwingt die beiden,<br />
sie flirten und tanzen<br />
heute lacht der Himmel,<br />
morgen könnte er schon wieder weinen.<br />
Evelyn Goßmann, 1<strong>2.</strong>4.20<strong>13</strong><br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 57
A U G E<br />
Evelyn Goßmann<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 58
Ein ständiges Suchen und Finden<br />
Zeit verdeckt manches...<br />
In der allgemeinen Hektik der Tage<br />
die uns mitzureißen scheint<br />
geht oft etwas verloren.<br />
Ein großer Verlust<br />
wenn wir es gleichgültig geschehen lassen<br />
ohne uns gegen die eigene Bequemlichkeit zu wehren.<br />
Menschen, Schicksale in der Welt<br />
wecken Trauer in uns,<br />
oft Wut und Angst wenn Unrecht geschieht,<br />
das sollte man nicht zulassen.<br />
Werden uns diese Gefühle bewusst<br />
weint die Seele heimlich, unbemerkt blutige Tränen<br />
und doch funktionieren wir weiter,<br />
zu oft tatenlos.<br />
Damit der Funke lebendig bleibt<br />
entfachen wir ihn immer neu<br />
mit allen Farben, Tönen, Schattierungen,<br />
begeben uns mit neu erwachtem Interesse<br />
wieder auf die Suche<br />
nach Ansatzpunkten für Veränderungen.<br />
Zuversichtlich,<br />
hoffnungsfroh, mit sensibler Wachsamkeit<br />
finden Menschen abgeschaltete Sinne,<br />
verschüttete Gefühle wieder<br />
bringen verstaubte Edelsteine wieder zum Glänzen<br />
sehen, entdecken, betrachten genau,<br />
verstehen neu<br />
und oft ganz anders.<br />
Evelyn Goßmann, 26.<strong>2.</strong>20<strong>13</strong> - 2<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 59
Ergeben<br />
Hand in Hand<br />
Hände halten sich,<br />
gehen<br />
in die Ungewissheit -<br />
vertrauend<br />
stolpern über Steine,<br />
zögern<br />
von Zeit zu Zeit<br />
räumen sie beiseite;<br />
bauen daraus eine Brücke,<br />
setzen den Weg fort<br />
ins Ungewisse -<br />
ein festes Ziel vor Augen;<br />
erreichen ein anderes<br />
am Ende.<br />
Jemand lenkt den Weg,<br />
bewacht jeden Schritt.<br />
Hände halten einander weiter<br />
unverändert fest,<br />
furchtsam sprechen Augen, lächeln Wehmut<br />
ergeben sich blind einem anderen Ziel.<br />
Ein Regenbogen<br />
spannt sich wie ein Lebenstor,<br />
verstehend durchströmen ruhige Bilder<br />
den Himmel der Blicke.<br />
Weit entfernt<br />
singt ein Vogel<br />
das Lied vom Leben<br />
und der Liebe<br />
Hand in Hand<br />
Schritt für Schritt...<br />
Evelyn Goßmann,17.5.20<strong>13</strong><br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 60
Mohnblumentanz<br />
Ein lauer Wind<br />
ermuntert Mohnblumen behutsam<br />
nach seinem Rhythmus zu tanzen.<br />
Sie folgen seinem Wunsch<br />
wiegen sich in seinem Takt<br />
wie ein Meer von Feuerpunkten.<br />
Die leuchtende Farbe<br />
von auffälliger Schönheit<br />
bietet Augenblicke voller Genuss<br />
freudige Tränke für die Augen.<br />
Berauschend ihre Farbintensität,<br />
wie ein weit sichtbares Signal,<br />
ihre satte Schönheit<br />
wie ein königlicher Teppich.<br />
Evelyn Goßmann, 1<strong>2.</strong>3.20<strong>13</strong><br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 61
Lebenszauber erwacht<br />
Sehenden Auges wirklich sehen<br />
Düfte wahrnehmen,<br />
Blüten erahnen unter restlichem Schnee,<br />
mit allen Sinnen aufnehmen<br />
was uns bezaubern kann<br />
heißt leben.<br />
Mut haben<br />
sich in das Leben fallen zu lassen<br />
ihm aufgeschlossen mit Neugier und Freude zu begegnen,<br />
neue, ungewöhnliche Momente festhalten<br />
lässt auch in uns neu Erwachendes spüren,<br />
interessante Spuren verfolgen,<br />
selbst neue hinterlassen.<br />
Tanzen wir, atmen tief,<br />
lassen uns berauschen von Düften,<br />
blühenden Rabatten,<br />
bezaubern vom Regenbogen<br />
und wärmender Sonne,<br />
fühlen wir Freiheit, spüren pulsierendes Leben.<br />
Das Lächeln über diesen Reichtum<br />
wird uns begleiten,<br />
wir werden ihn in uns tragen<br />
mit dem Wissen um all diese Schönheiten,<br />
der Gewissheit um stets neu erwachendes<br />
Leben und Liebe.<br />
Begreifen wir<br />
dass wir ein Teil von allem sind,<br />
umarmen das Leben mit einem Lächeln,<br />
erwacht Lebenszauber.<br />
6.3.20<strong>13</strong>...4.4.20<strong>13</strong><br />
Evelyn Goßmann<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 62
Positive Verwandlung<br />
eine Prise Magie...<br />
Zitternde Tröpfchen blinken<br />
in Spinnennetzen<br />
wie filigrane Perlenschnüre<br />
winziger Kristalle<br />
aus gesammelten Tränen.<br />
Ein malerischer Blickfang<br />
von behutsamem Windlied vorsichtig gewiegt<br />
um nicht zu stören<br />
sind in braun-goldenen Samt gekleidete<br />
summende Hummeln.<br />
Feinste Falter umrahmen das Gebilde<br />
in betörenden Farben,<br />
ein wohltuendes Idyll<br />
zieht mich in seinen Bann<br />
Ich erliege dem Zauber,<br />
kann der packenden Magie nicht widerstehen<br />
wie einem besonders geliebten Bild<br />
das meine Blicke ständig anzieht.<br />
Beeindruckende Schönheit,<br />
still die Natur<br />
unbeschreiblich gefärbt der Horizont<br />
über vor - und zurück tanzendem<br />
spiegelndem Wasser.<br />
Faszination die stumm<br />
verweilen und genießen lässt,<br />
Schwerem kein Gewicht mehr gibt,<br />
selbst der Flügelschlag<br />
der Schmetterlinge hörbar wird.<br />
Ob Wirklichkeit,<br />
Traum oder<br />
Vision,<br />
es zaubert<br />
Lächeln auf Gesichter<br />
trägt Züge<br />
von Leichtigkeit, Heiterkeit<br />
beschwingt<br />
weniger gute Tage,<br />
verwandelt sie unbemerkt.<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Evelyn Goßmann, 24.3.20<strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 63
Seelenwiese<br />
Auf ihr blühen keine gewöhnlichen Blumen,<br />
sie blühen still<br />
versteckt<br />
unsichtbar<br />
lautlos<br />
stetig<br />
drängen zum Licht<br />
keinem<br />
vermehren sich<br />
mit allen Anlagen<br />
Klängen<br />
Farben<br />
Schattierungen.<br />
Wandlungsfähige Seelenblumen<br />
Kostbar<br />
kaum beachtet<br />
leise<br />
zurückhaltend, unscheinbar<br />
trüb und grau<br />
süß und bitter<br />
deprimierend dunkel<br />
strahlend hell<br />
zart oder kräftig<br />
feurig und bedeutend.<br />
Seelenwiese<br />
benetzt von Tränen<br />
findet sie Nahrung<br />
zu wachsen<br />
stärker zu werden durch Zuwendung<br />
Worte<br />
Gefühle<br />
alle Tonarten<br />
Liebe<br />
treibt Knospen<br />
erblüht<br />
pflanzt sich fort<br />
durch Kraft der Liebe<br />
Evelyn Goßmann, 27.<strong>2.</strong>20<strong>13</strong><br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 64
Seltenheit<br />
Einsam<br />
im Trubel der Menge<br />
allein, gesammelt,<br />
glücklich in der Stille<br />
unbemerkt bemerkt,<br />
präsent durch Zurückhaltung<br />
nicht reden<br />
nur fühlen, wirken lassen<br />
suchende Augen<br />
unbewusstes Lächeln<br />
studiert mit Blicken<br />
gelesen ohne Worte<br />
getrennt<br />
aus den Augen verloren<br />
nicht vergessen<br />
in Gedanken getroffen<br />
unverhofft<br />
wieder begegnet<br />
wortlos<br />
Gemeinsamkeiten entdeckt<br />
Freude geteilt<br />
Freundschaft geschlossen<br />
Gemeinsam<br />
durch dick und dünn<br />
Viel gewagt<br />
neu besehen<br />
Alles geteilt<br />
doppelt gewonnen<br />
Evelyn Goßmann, 10.<strong>2.</strong>20<strong>13</strong><br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 65
F a c e t t e n d e s S e i n s<br />
Evelyn Goßmann<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 66
Sommer - Regen<br />
Der Regen lässt nach<br />
die Sonne scheint;<br />
der Kalender zeigt Sommer<br />
bisher hat der Himmel zu oft geweint.<br />
Ich wage mich hinaus auf die Gartenbank<br />
mein Gesicht spiegelt sich in Pfützen<br />
verzerrt und blank.<br />
Am Terrassendach blinken Regentropfen<br />
eben noch hörte ich sie<br />
prasselnd an's Fenster klopfen.<br />
Sie zögern zu fallen,<br />
zittern leise,<br />
ruhen wie helle Perlen im Spinnennetz<br />
als seien sie müde von langer Reise.<br />
In der Sonne<br />
spiegeln sich Himmelstränen<br />
wie feiner Kristall<br />
kleine Wunder werden sichtbar überall.<br />
Atme tief frische Luft<br />
spüre dumpf raunenden Wind<br />
erinnere mich plötzlich<br />
an ein altes Lied<br />
das ich oft sang als Kind.<br />
Benebelt von betäubendem Blütenduft,<br />
lausche ich lockendem Vogelruf.<br />
Versonnen<br />
lausche ich den Geschichten<br />
während flüchtig streichelnd der Wind entflieht.<br />
Gehe zurück ins Haus,<br />
die Sonne sinkt schon wieder;<br />
Zeit vergeht schnell,<br />
und jede hat ihre eigenen Lieder.<br />
Evelyn Goßmann, 25.<strong>2.</strong>20<strong>13</strong><br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 67
Interview mit Evelyn Goßmann<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Wie eingangs erwähnt, gilt die große Liebe Evelyn Goßmann's den Bereichen der Literatur<br />
und Musik, den schönen Künsten überhaupt. Sie faszinieren sie sehr, besonders da sich<br />
darin Gefühle ausdrücken, alle Facetten des Lebens beschreiben, anders verstehen, betrachten,<br />
interpretieren, neu beleuchten und wiedergeben lassen.<br />
Frau Goßmann erklärt:<br />
„Es gibt immer neue Impulse im Alltag, Inspirationen werden durch alltägliche Dinge wie<br />
Gefühle, Erinnerungen, Wortfetzen, Klänge, Düfte, Landschaften, Begegnungen mit Menschen<br />
geweckt.“<br />
Da sie viel und gerne beobachtet, versucht sie auch vieles zu ergründen, erspürt vieles<br />
intuitiv, schaut tiefer unter Oberflächen.<br />
Stille ist für sie wie ein Brunnen aus dem man schöpfen kann. Sie sagt, durch Worte wie<br />
durch Musik finden Gefühle, Erlebnisse, Beobachtungen, Gedachtes und Gespürtes ihre<br />
Ventile, bei welchen es wie von einer Quelle aus dem Inneren nach draußen sprudelt.<br />
Seit einiger Zeit beschäftigt sie sich außer dem Schreiben mit digitaler Malerei. Ähnlich wie<br />
bei den Texten malt sie das, was sie beschäftigt und bewegt, sich aus Farben und Formen<br />
komponieren lässt.<br />
Alles entstammt dem Leben, dem Alltag, der Gefühlswelt, der Phantasie. Oft entstehen<br />
beim Schreiben der Texte spontane Bilder im Kopf. So entstehen plötzlich durch Farben<br />
und Formen Bilder in digitaler Malerei. Hier mischt sich Wirklichkeit mit Träumen,<br />
Wünschen und Fantasie, leben Seelenwelten.<br />
Entspannende Spielerei mit Farben lässt nicht selten ungeplante Bilder entstehen, die oft<br />
über einen längeren Zeitraum weiter entwickelt und bearbeitet werden, je nach eigenem<br />
Empfinden und spontanem Gefühl. Jeder wird Texte und Bilder anders sehen, anders<br />
interpretieren und verstehen. Genau diese Freiheit findet sie spannend, die unterschiedlichsten<br />
Ansichten darüber erfreuen sie.<br />
Erstaunlich wie andere Menschen einiges „sehen“, sagt Evelyn. So darf und kann jeder in<br />
den Bildern seine eigenen Welten und Träume finden.<br />
Ihre Texte wie Bilder spiegeln verschiedenste Lebenslagen, machen Visionen und oft<br />
unbewusste Träume, Seelenleben sichtbar.<br />
Unterschiedlichste Facetten werden direkt, manchmal indirekt dargestellt. So wird manches<br />
erst nach mehrmaligem Abtauchen lesbar, sichtbar, versteckte Geheimnisse spürbar.<br />
Leben, Liebe, Leid, Freude, Trauer, Sehnsüchte, Romantik und Träume sind Auslöser für<br />
ihre Darstellungen.<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 68
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Evelyn Goßmann schaut wie gesagt gern hinter Fassaden, ist nachdenklich, hinterfragt<br />
vieles, das man oft erst bei mehrfachem Hinsehen in Bildern finden wird. Sie öffnet gern<br />
kleine, versteckt Seelenfenster...<br />
Manche sagen:<br />
„Sie malt Texte und schreibt in Bildern, sie macht Poesie auch in Bildern lesbar. Es ist<br />
möglich, da kreative Gestaltung bei ihr immer mit Herz und Seele einhergeht.“<br />
Tiefgründiges ist oft versteckt, mal bewusst mal unbewusst, aber alles aus tiefem seelischem<br />
Empfinden heraus. Versteckte Fächer ihres inneren „Ich“ sind in den Bildern verschlüsselt.<br />
Es entstehen vielfach Worte die nach draußen drängen, doch intuitiv inspirieren<br />
auch Texte dazu in Formen und Farben Inhalte darzustellen.<br />
Ihre Kompositionen deuten manchmal etwas an, und lassen dem Betrachter Freiraum seine<br />
ganz eigene Interpretation darin zu finden, heraus zu lesen, einzutauchen in diese<br />
Welt, sich auf eigenen Gedanken und Gefühlswogen treiben, eigene Phantasien zu entwickeln,<br />
Unbegreifliches plötzlich begreifbar, sichtbar werden zu lassen.<br />
Nach und nach eröffnen sich dem Betrachter ihrer Bilder oft erst die tieferen Bedeutungen,<br />
ein kleiner Brunnen aus dem man nach und nach für sich selbst schöpfen kann.<br />
Bei ihr scheinen Bilder und Texte eins werden zu können, komplett zu werden was innere<br />
Welten auszudrücken versuchen. Worte werden zu Bildern, Bilder lassen Worte finden.<br />
Lassen Sie Ihre Augen wandern, auf sich wirken was sich dem Auge offenbart, und auf<br />
den ersten Blick verborgen scheint. Entdecken Sie was sich dahinter verbirgt.<br />
Geben Sie eigenen Gedanken und Gefühlen Raum, tauchen ab, versinken für eine Weile,<br />
lassen sich treiben und berühren durch Fantasie und Seelenwelten.<br />
Evelyn Goßmann möchte Sie mit auf Reisen nehmen, ein wenig verzaubern und träumen<br />
lassen.<br />
Ihre digitalen Werke entstehen wie ihre Texte aus tiefem inneren Empfinden heraus.<br />
Abschließend erklärt Evelyn Goßmann:<br />
„Das Leben bietet reichlich Möglichkeiten Gefühle, Stimmungen, Beobachtungen und<br />
Erlebnisse in Farben und Formen umzusetzen, Inspirationen ein Gesicht zu geben.“<br />
Danke, liebe Frau Goßmann, dem gibt es wohl kaum noch etwas hinzuzufügen – weiterhin<br />
viel Freude am kreativen Tun!<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 69
T a n j a R i e d e l<br />
Mein Leitspruch ist :<br />
„Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit“ (Friedrich Schiller)<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
- dieses Zitat gibt wieder was ich empfinde wenn ich Bilder mache.<br />
Beim Fotografieren mag ich am liebsten Momente der Natur, florale und Wellness- Stillleben<br />
sowie „sehr gerne“ Food.<br />
Alles muss für mich ästhetisch sein und das Bild soll etwas zu erzählen haben, wenn man es<br />
betrachtet.<br />
Ich fortografiere aus Leidenschaft für mich selbst, nehme aber inzwischen sogar Auftragsarbeiten<br />
an, da sich bereits eine schöne Nachfrage entwickelt hat.<br />
Intensiv Fotografiere ich seit 2011 mit einer Pentax K5 und diversen Objektiven<br />
Ich bin Alleinerziehend, mein Sohn ist 7 Jahre ich selbst 41 Jahre :-( (da läuft sie hin die Zeit :-))<br />
Eigentlich arbeite ich in Vollzeit als kaufm. Angestellte, aber zu Arbeit und „Familie“ schafft mir<br />
das Fotgrafieren den notwendigen Ausgleich. Hierbei kann ich den Alltag etwas ausgeblenden<br />
bzw.Kraft für die sonst so vielen Anforderungen des Alltags schöpfen.<br />
Meine Email für evt. Kontakt: tdieckow@web.de<br />
Meine Web-Seiten<br />
http://www.posterlounge.de/kuenstler/tanja-riedel.html<br />
http://www.calvendo.de/galerie/?<br />
sesid=994590499933596199885261&s=tanja+Riedel&cat=0&pcat=0<br />
http://www.fineartprint.de/index<strong>2.</strong>php?typ=community&page=bilder_mod<br />
%2Fbild_all_photos.php&shoppics=1&id_user=88570<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 70
Birkenlandschaft 750<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 71
Birkenlicht1<br />
Eichenblatt2<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 72
Cafe19<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 73
Eier 920<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 74
Chilicafe<br />
pusteblumegrops<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 75
IMGP8714<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 76
Mohnfilter1<br />
Tulpevio1<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 77
Feldnebel_bearbeitet-<strong>13</strong><br />
Praline braun ka<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 78
Steineschiff<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 79
The Seasonal Changes of a Life<br />
George Edward Nixon<br />
mit einem Nachwort von H. Ohlendorf<br />
To have your comfortable life changed, starts<br />
from the day when you leave your mothers<br />
apron strings and start to go to school alone. I<br />
was lucky enough to attend the same catholic<br />
Primary School for 8 years without having to<br />
change schools or friends. Due to my mothers<br />
fight for survival and her battle with cancer<br />
while I was going to high school, I had to<br />
change schools. The medical and<br />
hospitalization costs were increasing and our<br />
family had no choice but to switch from going<br />
to a semi-private High School to attend the<br />
local Public High School. My older sister and<br />
myself went to school in the immediate vicinity<br />
of our house. I knew it was because of the<br />
financial burden of the transport costs, the<br />
high cost of intuitions, uniforms, school books<br />
and but mostly, it was because my presence<br />
at home would be required. I was the firstborn<br />
son of a fire-man, and we had a family of<br />
5 children.<br />
After the death of my mother when she was<br />
39, I left the family home, only to return a few<br />
months later to my hometown. That is where<br />
and when I decided to finish high school, no<br />
matter what, without the assistance of a family<br />
and friends, and I found a way to support<br />
myself by working the afternoon shifts in<br />
printing companies and I had no choice but to<br />
head to the big city, commonly called the Little<br />
Apple (Toronto, Ontario)<br />
Going to school, working in a printing<br />
company and on weekends I had a part-time<br />
job with a moving company, which in turn,<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
gave me the funds necessary to support<br />
myself, comfortably... all at the ripe age of 17.<br />
Life was easier then because in those days,<br />
jobs were everywhere and anywhere. If you<br />
did not like your job, you just left it and started<br />
working somewhere else. Same thing with<br />
new friendshipships, if you don't like it, leave<br />
it. You can choose your friends but you cannot<br />
choose your family.<br />
So, with High School finished and a 2 year<br />
apprenticeship as Reprographicer / Offset<br />
printer behind me and completed at the age of<br />
20, I worked hard for awhile for good money;<br />
for I knew I would be travelling soon and<br />
doubted if I would be coming back. A few<br />
months later my father died suddenly and<br />
quickly at the age of 42 while working<br />
overseas, which left me no choice. The last of<br />
the chains holding me to my motherland was<br />
broken and I knew then, that this would be a<br />
one-way trip to somewhere...anywhere. First<br />
stop, the Caribbean and South America, then<br />
back to the ice-hard streets of Toronto, but not<br />
for long.<br />
Since my roots in my hometown of over a<br />
thousand waterfalls (Hamilton, Ontario) have<br />
mostly died out and most of my family are<br />
withering in Canadian soil, I decided it was<br />
about time to hit the road; inside I knew it was<br />
now or never. As I know and have traveled my<br />
homeland Canada, from coast to coast, and I<br />
have seen and driven all over the United<br />
States of America from north to south since a<br />
child, I decided to start crossing the oceans.<br />
First stop over the Atlantic was to<br />
Luxembourg; later I spent some time in<br />
England, but I knew then that I would not like<br />
to live in a mono-cultural society. After 2 years<br />
of city, country, ocean and sea hopping, I<br />
finally settled down, here in Luxembourg and<br />
made my own roots, mainly due the arrival of<br />
a good job, twin boys and a hard working wife.<br />
A good start in changing a previous lifestyle.<br />
That was a sudden change that even<br />
surprised me at the age of 23, and was<br />
accepted like a breath of fresh air. Going from<br />
being an orphan, to being a family man, is<br />
kind of like being a rebel who is coming from a<br />
Winter Wonderland of Life and being thrown<br />
straight into the warm, lovely Spring weather<br />
of Life. Years went by and lives, friendships<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 80
and family turned to different roads as time<br />
goes on. The summer season of middle-life<br />
was soon to come to an end; you notice this<br />
as your hair begins to turn grey, you become<br />
weaker and your face and heart wear new<br />
scars.<br />
A good printer, painter and I have a wide<br />
knowledge of machinery, I am glad to be able<br />
to have the talent to drive and maintain<br />
machines such as: cars, trucks, fork-lifts,<br />
tractors, snow-mobiles, motorcycles, boats,<br />
chain-saws, industrial carpet/floor cleaners,<br />
printing presses, industrial brake-presses,<br />
etc... but my heart was always in Offset<br />
Printing and mastering the work one can do<br />
with a Heidelberg GTO. With the<br />
modernization of the printing industry, by<br />
having the use of computers, this resulted in a<br />
system that would enable companies to go<br />
from computer, directly to the printing press.<br />
The amount of human resources needed was<br />
drastically reduced with one quick stroke and<br />
even a few of these professions became<br />
redundant, never to be needed again. They<br />
became history. Summer is over...and here<br />
comes the bitter taste of the Fall.<br />
As with every Fall, especially after a hot<br />
summer.... when it rains, it normally pours and<br />
things begin to get foggy. No...not the<br />
weather, but the problems that come from<br />
unemployment, poverty, etc... Most of the<br />
people do not have many problems, they just<br />
have a lack of a solutions....kind of like being<br />
stuck in mud. Go slowly at first, or you just<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
might lose your boots. Sticky weather,<br />
especially when most qualified workers know<br />
that there comes a time that you will be told<br />
that you are over-qualified, over the desired<br />
age, over the hill... and probably from overseas,<br />
so you end up being the low-man on the<br />
totem-pole on the ladder of gainful<br />
employment. Time to step down. Then you<br />
have no choice but to take what comes,<br />
whether it be charity, manual labor and you<br />
have to accept with a smile, to be under-paid,<br />
under-nourished and under alot of financial<br />
stress. This also usually ends up with alot of<br />
domestic disputes served for dessert. Again<br />
the years go by and poverty leaves its scars<br />
on you, some visible, others not, but just the<br />
same...a scar.<br />
The Fall turns the colors of the landscapes<br />
and even the people start to chill out as Jack<br />
Frost pays us a short visit, declaring that<br />
Winter is here, slowing everything and<br />
everybody down. Now you are too old to get a<br />
job; too young to get a pension; too active to<br />
quit looking and too stubborn to just lay down<br />
and die. Hibernating in old age is not a<br />
solution, unless you have a pension. A small<br />
pension is a tough cookie to chew on,<br />
especially on an empty stomach, but it soon<br />
becomes a way of life. A prisoner of poverty<br />
only sees the light of hope as it slowly, but<br />
surely, fades away. At this stage, one begins<br />
to chill out and friendships begin to freeze up<br />
and death lays its hand on the rest.<br />
The flow of life slows down until the outer shell<br />
is covered in ice, deep-frozen and not moving,<br />
just like a waterfall in deep winter. Deep inside<br />
there is still activity, but that is not visible to<br />
the eye... until the bright eyes of Spring casts<br />
her gaze upon the landscape of Life, waking<br />
her to another generation. Some even<br />
manage to weather a few more seasons. Most<br />
just pass away with a pocket full of mumbles,<br />
only to be replaced with another.<br />
For those that find me to be a typical<br />
Canadian printer, all I can says is do not judge<br />
a book by its cover. Do not believe everything<br />
that you hear, remember to only believe in half<br />
of what you read, but most of all, believe in<br />
everything that you see... all 4 seasons of it.<br />
Long live Mother Nature. gen<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 81
BEGEGNUNG MIT GEORGE EDWARD NIXON<br />
Nachwort von Hauke Ohlendorf<br />
Nichts in der Welt des Films hat mich bisher so<br />
sehr hingerissen, wie der Andy Bausch – Film<br />
TROUBLEMAKER.<br />
Als Produktion der<br />
Visuals S.a.r.l. (Luxemburg), Saarländischer<br />
Rundfunk (SR) (Saarbrücken),<br />
sollte er seinerzeit Luxemburg in die oberste Liga<br />
unter den filmschaffenden Ländern katapultieren.<br />
Die Welt nahm plötzlich interessiert Kenntnis von<br />
einer diesbezüglich eher noch unauffälligen europäischen<br />
Region. Kein Film hat mir je wieder so<br />
nachvollziehbar ehrliche wie natürliche Charaktère<br />
präsentieren können.<br />
Film-Thema<br />
Zwei stete Verlierer in bestem Draufgänger-Alter<br />
verständigen sich darauf, ihrem „miesen“ Gesellschaftsstatus<br />
ein Ende setzen und endlich groß<br />
rauskommen zu wollen.<br />
Jedoch nur wer Geld hat, der hat Aussichten. Geld<br />
gibt es bei der Bank und Knarren im Schrebergarten<br />
bei 'nem Kumpel aus zwielichtigen Kreisen.<br />
Dann geht sie ab, die Show von der ganz großen<br />
Knete, denn alles ist „geplant, geplant, geplant!“.<br />
So sehr, dass sich die beiden Helden unversehens<br />
im eigens für die Dreharbeiten zur Verfügung<br />
gestellten alten Luxemburger Knast wiederfinden.<br />
Eine sich auf parallelen Erzählebenen entwickelnde<br />
Geschichte nimmt ihren Verlauf, lässt die<br />
Zuschauer das ganze Wechselbad der Gefühle<br />
durchleben. Mut, Trostlosigkeit, Versagen, Erfolg,<br />
selbstbestimmtes Handeln, fatale Schläge, alles<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
dies fein abgestimmt serviert, mit leichtem, jedoch<br />
nie übertriebenem Hang zum karikativen Element.<br />
Deshalb, so traurig sich die Situation der dargestellten<br />
Charaktere oft auf- und abspult, zu lachen<br />
gibt es in TROUBLEMAKER nicht zu knapp. Die<br />
genialsten Zwerchfell-Killer finden sich in liebevoll<br />
konstruierten Story-Détails.<br />
Getragen wird die Geschichte hauptsächlich von<br />
den Darstellern Thierrry van Werveke, Ender<br />
Frings und Nicole Max in den Hauptrollen, ergänzt<br />
durch die herausragenden Senior-Schauspieler<br />
Jochen Senf und Konrad Scheel sowie vielen<br />
mehr.<br />
Da ich in jener Zeit beruflich fast ausschließlich im<br />
Ausland tätig war, musste der Wunsch, die Macher<br />
von TROUBLEMAKER persönlich kennenlernen<br />
zu wollen lange aufgeschoben werden. Erst in den<br />
vergangenen beiden Jahren konnte gestartet<br />
werden.<br />
Es war dem aufgeschlossenen Wesen von Ender<br />
Frings zu verdanken, dass sich der Ansatz einer<br />
Verbindung entwickeln konnte, wenn auch zu ihm<br />
selbst bis heute nur in schriftlicher Kommunikation,<br />
denn der sympathische Luxemburger lebt mit Frau<br />
und Söhnen in Afrika.<br />
Der erste persönliche Kontakt zum Kreis der<br />
MACHERinnen kam Mitte Juli letzten Jahres in<br />
Luxemburg / Land zustande. Hierher lud der<br />
Gitarrist Jean-Claude Kiefer mich ein, welcher<br />
seinerzeit den Knast-Blues in TROUBLEMAKER<br />
spielte (komponiert vom luxemburgischen Musiker<br />
Guy Schmit).<br />
Anlass war die alljährliche Veranstaltung<br />
„BLUES EXPRESS“<br />
(http://www.bluesexpress.lu/Intro.html)<br />
der Gemeinde Differdange sowie die zeitgleich an<br />
einem der Aufführungsorte (in Pétange) stattfindende<br />
Kunstausstellung<br />
„KONSCHT AM MINETT“<br />
http://www.zlv.lu/spip/spip.php?article5332,<br />
bei welcher Jean-Claude wie immer auch als<br />
versierter Maler selbst ausstellte. Einige seiner<br />
Bilder findet Ihr übrigens in dieser Magazinausgabe<br />
exklusiv abgebildet. Beide Ereignisse waren<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 82
und blieben trotz widriger Verhältnisse – tagelang<br />
schüttete der Himmel seine Wassermassen wie<br />
aus Kübeln auf die Welt herab - eindrucksvoll und<br />
förderten den Wunsch nach einem Mehr an<br />
Kontakten zu Luxemburg und seinen netten<br />
Leuten.<br />
Ende April 2012, lernte ich dann den in Luxemburg<br />
lebenden Kanadier, George Edward Nixon,<br />
kennen, zwar zunächst nur auf virtuellem Wege,<br />
später sollte es dann zu einem persönlichen<br />
Treffen im luxemburger Café namens<br />
BOUNEWEGER STUFF<br />
kommen. George hatte mir eine Komparsenschaft<br />
in der erfolgreichen luxemburgischen Fernsehserie<br />
„COMEBACK“<br />
http://www.wort.lu/de/view/comeback-ein-gutesstueck-fernsehen-514c3cc4e4b03c6fa16e379b<br />
vermittelt. Gedreht wurde gerade die Karnevalsausgabe<br />
in besagtem Café und obwohl<br />
George an jenem Tage selbst keine eigenen<br />
Auftritte hatte, verstand er sich als guter<br />
Gastgeber und machte sich die Mühe, mich nach<br />
langer Anfahrt durch Nacht und Morgennebel vor<br />
Ort bei einigen Kaffees sowie dunklem Tabak zu<br />
empfangen.<br />
Da noch viel Zeit bis zu meinem ersten Erscheinen<br />
vor den Kameras verblieb, nutzten wir die<br />
Gelegenheit, um ausgiebig zu plaudern und so<br />
gab es viel zu erfahren, auch über meinen<br />
präferierten Film.<br />
So war TROUBELMAKER als Trilogie geplant und<br />
wurde bewusst nach immer wieder sehr langen<br />
Zeitabschnitten als solche umgesetzt. George<br />
hatte unter anderem im 3. Teil „TROUBLE NO<br />
MORE“ sowie in einer weiteren Andy Bausch –<br />
Produktion, der<br />
Dokumentation D'BELLE ÉPOQUE<br />
seine Auftritte – George Edward Nixon, ein Unikat<br />
und Mann von Darstellerformat.<br />
Als alt Angestammter des Terrains, steckt George<br />
voll fachlicher Kenntnisse und zugleich enorm viel<br />
menschlicher Lebenserfahrung. Einen Teil dessen,<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
was er mir an jenem Morgen zu erzählen hatte,<br />
findet sich in seinem vorangegangenen Text, für<br />
Euch noch einmal von ihm selbst schriftlich<br />
wiedergegeben.<br />
Auch wenn George viersprachig ist (Englisch,<br />
Französisch, Letzebuergesch, Deutsch) so hat er<br />
jene Sprache ausgewählt, in welcher er sehr gerne<br />
und häufig publiziert, Englisch. Hierin wurde sein<br />
Text auch belassen, um Georges sprachliche<br />
Ursprünglichkeit nicht zu verwässern.<br />
Sollten sich mehrere Anfragen ergeben, werde ich<br />
eine Übersetzung als MP3-Hör-Datei fertigen und<br />
diese auf meinem eigenen Server-Space zum<br />
Download zur Verfügung stellen.<br />
George ist und bleibt eine interessante Persönlichkeit.<br />
Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagiert<br />
er sich für die „Leute von der Straße“, setzt<br />
sich für deren Recht ein und lässt sich in diesem<br />
Zusammenhang inzwischen in einer Reihe von<br />
Publikationen finden.<br />
Nicht nur hierdurch tritt er immer wieder in die<br />
gesellschaftliche Wahrnehmung. Er ist nämlich<br />
außerdem bildender Künstler. So hatte er im<br />
Frühjahr '<strong>13</strong> eine Ausstellung seiner Bilder im<br />
Luxemburgischen Hauptbahnhof und brachte<br />
unlängst seinen neuesten Band heraus.<br />
Nach meiner Überzeugung werden wir von George<br />
Edward Nixon noch einiges zu sehen, lesen und<br />
hören bekommen.<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 83
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
JEAN CLAUDE KIEFER Lightning Bear Paintings<br />
Gitarre / Film / Malerei<br />
http://www.lightningbear.com<br />
Steckbrief<br />
Gebortsort: Dudelange/Luxembourg<br />
Wohnort: Dudelange<br />
Alter: im September dieses Jahres 51 Jahre<br />
Sternzeichen: Virgin<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 84
Instrumente: Fender-Strat'62<br />
Gibson'SG<br />
Firebird-Dobr.<br />
Bluesharp<br />
Djembe~#Perc.<br />
Didgeridoo<br />
Bass<br />
als Musiker in<br />
folgenden<br />
Formationen<br />
('86-2002) NAZZ NAZZ<br />
EVERYDAY ZULU<br />
BANDITS<br />
veröffentlichte<br />
CD's mit NAZZ NAZZ<br />
Stay Aboard, Text, Töne...sr3 ,<br />
Soundtrack zum Film <br />
LP's mit EVERYDAY ZULU<br />
Touch the Earth<br />
Welcome to my Kingdom (guest)<br />
Ressurection(k7)<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
mit BANDITS<br />
Burning down the Castle Soundtrack zum Film <br />
JC Kiefer im Andy Bausch Film „TROUBLEMAKER“ 1988<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 85
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 86
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 87
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 88
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 89
,<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Bei allen Werken handelt<br />
es sich um Acrylmalereien<br />
auf Canvas / Leinwand<br />
Ihr/Euer JC Kiefer<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 90
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 91
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 92
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 93
JC. Kiefer bei einem seiner Auftritte als Gitarrist<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 94
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 95
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Eine Bildstrecke zu „KONSCHT AM MINETT“ & „BLUES EXPRESS“<br />
im JULI „2012“<br />
Fotos H. Ohlendorf<br />
Hall-Paul-Wurth in FOND-DE-GRAS<br />
Zum Zeitpunkt des „BLUS EXPRESS“-Festivals erfolgt der Personentransport jedes Jahr<br />
kostenlos mit historischen Bahnen bis nach Lasauvage & Fond-De-Gras.<br />
So gelangt man also auch direkt zur Ausstellung „KONSCHT AM MINETT“.<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 96
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 97
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Selbst in den Zügen müssen Gäste bei ihrer An- und Abreise nicht auf musikalische<br />
Begleitung verzichten. Hier die Saxophonistenformation SAXITUDE<br />
www.saxitude.com<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 98
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Liebevoll werden in Luxemburg die alten Damen der Schiene restauriert und zur Freude<br />
aller wieder betrieben – ein gediegenes Supplementaire bei Ausstellung & Festival<br />
Die stilechte Umgebung - auf beide Ereignisse voll und ganz eingestellt<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 99
2012<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 100
Die Ausstellungshalle<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Klanginstallation des Künstlers Roll Roland Weiland http://www.soundplastics.com/,<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 101
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 102
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 103
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 104
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 105
„KONSCHT AM MINETT“ & „BLUES EXPRESS“ 20<strong>13</strong><br />
DER DOPPELGENUSS FÜR SINNESVERWÖHNTE<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
www.bluesexpress.lu<br />
www.differdange.lu<br />
mailto: culturel@differdange.lu<br />
https://www.facebook.com/events/174882246003629/?ref=22<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 106
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 107
Empfehlung für die Unterkunft:<br />
http://www.hotelthreeland.lu/de/index.html<br />
Fotoveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von „Virginie“, Hotel Threeland<br />
Von „T H R E E L A N D“<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
aus sind es 12 – 15 Minuten zu Fuß zur historischen Eisenbahn, mit welcher die Gäste<br />
kostenlos zum „BLUES EXPRESS“ nach FOND-DE-GRAS und zurück gebracht werden.<br />
Zwischen FOND-DE-GRAS und La Sauvage pendelt eine weitere Bahn, wodurch beide<br />
Aktionsorte logistisch zu einer einzigen Riesen-Bühne verschmelzen.<br />
Dem Verkosten der einen oder anderen alkoholischen Kleinigkeit solo oder in Verbindung<br />
mit guter Speise stünd' somit nichts im Wege._Eines ist jetzt schon sicher:<br />
>> Echte Blues- aber auch Freiluftfeten-Fans werden eine gute Zeit unter vielen<br />
netten Menschen haben. Lasst Euch dieses Ereignis nicht entgehen!
Hauke Ohlendorf alias „Don Oyle“<br />
V i t a N o r m a – N o r m a V i t a ?<br />
Genealogische Herkunft: Niedersachsen, Hildesheimer Börde,<br />
Ahstedt/Garmissen/Schellerten<br />
Geburtsort: Wuppertal in Nordrhein Westfalen<br />
Alter: in diesem Monat 53 Jahre<br />
Sternzeichen daher: Krebs<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Beruf(e): Betriebswirt d. H.<br />
Doppelhandwerksmeister SHKL- Branche<br />
staatl. gepr. Techniker HKL- Branche<br />
techn. Übersetzer Franz. / Engl. / Deutsch<br />
Hygienefachmann, gepr. d. Bundesverband Deutscher<br />
Lebensmittelprüfer e. V.<br />
Aktiv in Sachen Kunst / Schriftwerk / Fotografie / Musik / (Theater, Film)<br />
ab 1962 Zeichnen mit Kohle, Stiften, Wachsfarben, Pastell, Tusche<br />
ab 1970 Dichtung<br />
ab 1970 Akkordeonspiel<br />
ab 1972 Kurzgeschichten<br />
ab 1972 das erste Mal auf den Brettern des Theaters<br />
ab 1974 Beginn der analogen Fotografie mit Anschaffung der ersten<br />
eigenen Foto- und Dunkelkammerausstattung<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 109
ab 1974 Gitarre (akustisch, elektr. 6- u. 12-saitig)<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
ab 1975 Scherenschnitt, Batik, Linoleumschnitte und div. Metallstiche<br />
ab 1976 Gitarre & Blues-Harmonika<br />
(Harmonika ale zeitgleiche Begleitung des Gitarrenspiels)<br />
ab 1978 Entwicklung des Stils ACID-WAVE<br />
ab 1982 Entwicklung des shkl-nahen Stils der Klemp-ART<br />
ab 1986 erste Programmierung von Computergrafik an C16<br />
ab 1996 Sprung in die Welt der digitalen Fotografie<br />
ab 1996 digitale Bildbearbeitung am Computer<br />
ab 2010 Digitalisierung von Werken und deren Druck auf hochwertiger<br />
Künstlerleinwand mittels EPSON-GROSSDRUCKERS<br />
(die künstlerisch hochwertige Repro-Technik des dritten Jahrtausends)<br />
ab 2012 Spiel des australischen Dideridoo<br />
ab 2011 Aufnahme von Kontakten zur digitalen Welt der<br />
KÜNSTLERinnen<br />
ab 2011 Dank Facebook sind unendlich viele tolle Kontakte zu Gleichge-<br />
sinnten entstanden. Die Kreativen sollten zum Vorteile aller zusammenkommen<br />
und so gründete ich die Gruppen<br />
C.R.E.A.T.I.V.O (aktuell 1.880 Mitglieder) und<br />
Kreativ In NRW (derzeit 1.291 Mitglieder),<br />
Plätze für regen Austausch mit viel Freude.<br />
ab 20<strong>13</strong> Herausgabe des Magazins „<strong>creativ3XL</strong>“ für obige Gruppen. Es<br />
stellt einen Ausbruch aus den vier Wänden des FACEBOOK-<br />
Areals dar. KREATIVE der ganzen Welt werden sich so auch<br />
künftig an die Nicht-Facebook-Welt richten können. Mit<br />
„<strong>creativ3XL</strong>“ haben alle Web-Nutzer/innen den Zugriff auf das<br />
Können und Tun unserer Gruppenmitglieder<br />
Mit freundschaftlich kreativen Grüßen<br />
Hauke Ohlendorf<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 110
BUFFALO 1,00 m x 1,20 m<br />
Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
DER LETZTE STURZ 1,50 m x 1,10 m<br />
Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 111
F R O N T L I N E 0,80 m x 0,50 m<br />
Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 112
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
TEICH IM BOTANISCHEN GARTEN AUF DER HARDT ZU WUPPERTAL 1,50 m x 0,80 m<br />
Kathrin Küpper vor den fünf Kastanien auf dem Scharpenacken zu Wuppertal<br />
Leinwand druck in diversen Größen, limitiert und absolut unverkäuflich!!<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 1<strong>13</strong>
D<br />
DIE DJUNGELMAUER DES HERNÁN CORTÉS 0,60 m x 0,48 m<br />
Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit meinem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />
BUFFALO STAMPEDE 1,40 m x 0,90 m<br />
Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 114
REGENRADLER AM SONNTAGMORGEN 1,20 m x 2,00 m<br />
Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 115
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
A N I N D I A N D R E A M - ES BLEIBEN NUR DIE TRÄUME 0,60 m x 0,50 m<br />
Paintbrush Combitechnik Freihand/Schablone, anschließend digitalisiert und dann<br />
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HORSEMEN IN SNOW - A HUNDRED MILES STILL TO RIDE / Format DIN A2<br />
Aquarell & Tusche<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 116
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
N I G H T R I D E 0,50 m x 0,40 m<br />
LASUR- UND WACHSTECHNIK anschließend digitalisiert und dann als<br />
Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />
W A G N I S 0,55 m x 0,35 m<br />
Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 117
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
P S Y C H E O U T - ANOTHER ACID EVENT 0,70 m x 0,50 m<br />
Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />
EINMAL MIT ALLET, diverse Formate / limitiert<br />
Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 118
E A G L E M O O N 0,70 m x 0,60 m<br />
Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
H I N T E R H O F T A U B E Fotoarbeit / triple layer<br />
Druck auf Spezialpapier, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 119
H A R V E S T 1,00 m x 0,70 m<br />
Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />
N A C H T W A C H E 0,70 m x 0,55 m<br />
Druck auf grober Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 120
S U N D O W N 36 cm x 27 cm / Fotoarbeit<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
SHAMANIC APPRENTICE 0,95 m x 0,60 m<br />
Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 121
GELPE VALLEY AT DAWN 1,20 m x 1,60 m<br />
Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />
(absolute Neutechnik!!!)<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 122
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Der voranstehend oft erwähnte und von mir gar so sehr geliebte Großdrucker<br />
EPSON STYLUS 9900<br />
liefert nach Digitalisieren der Originalbilder Bildgrößen von – in der Praxis – 1,12 m Bildhöhe und<br />
theoretisch 25, 00 m Bildbreite. Drucke erfolgen bevorzugt auf<br />
Leinwand Bergamo, Tap.-Vlies, echtes Leinen, Premium Canvas,<br />
Spezialgewebe Zuckerrohrfaser Polycotton Baumwoll-/Polyestergemisch,<br />
Protex (Polyestergewirke), Softex (Polyestergewirke)<br />
Karton Aquarellkarton, Inkjet-Kupferdruck-Karton,<br />
Papieren Bütten, Aquarell, Posterpapier PRC, Sugar Cane (Fein-Art-Zuckkerrohrpapier),<br />
Langsieb-Cotton (Baumwoll-Inkjet), Museum naturweiß (Baumwoll), echtes<br />
Barytpapier (100% Alpha-Zellulose)<br />
Fotopapier Inkjet-Foto Rag, Langsieb-Inkjet, Sihl, SiP, Pearl, PMC<br />
3 Generationen Lichtechtheitsgarantie seitens des Farbherstellers EPSON.<br />
Ein Beispiel dafür, wie man mit neuester Technik hochwertige und<br />
trotzdem günstige Reproduktionen von hohem Qualitätsnineau fertigt!<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 123
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Abschließendes Beispiel für den Repro-Druck eines Aquarells, welches ich in 2012<br />
fertiggestellt hatte. Liegend auf Distanz fotografiert über dem Schneidetisch<br />
Motiv: Wuppertaler Schwebebahn / Schwebebahnhof „Werther Brücke“<br />
zu Wuppertal Barmen<br />
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Willi van Hengel<br />
Ich bin Kunst, schrie er.<br />
Und brach zusammen. Immer noch zu sehr<br />
Subjekt. Immer noch zu sehr Prädikat. Immer<br />
noch zu widerständig Objekt. Sein kleiner<br />
Atem. Stolz wedelte er mit beklebten Gesicht<br />
durch die Luft. Aus seiner Trauer, die ihn<br />
selbst nur hinterliess, drang leichtes Werden,<br />
Leichtwerden, drang nichts mehr, was ein Bild<br />
werden wollte, quoll seine letzte<br />
abgeschleppte Erregung. Er mags gern<br />
melancholisch. Eigentlich nur aus Haut. Seine<br />
letzte Erregung war lange her, noch nicht so<br />
lange her war, als er seine Hand auf ihre<br />
erkaltete Schulter legte und der Nacht damit<br />
trotzte. Man findet ihn inzwischen an den<br />
Rändern des Verlangens: nach leicht<br />
zerkratzter Haut. Den Fingernägelwörtern. Der<br />
unübersehbaren Zartheit.<br />
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Aus den geschnitzten Frühverlassenhei-<br />
ten: deine kaum Zungenspitzen auf dem<br />
Spiegel du hast dich immer verlängern wollen<br />
immer verraten ohne neugeboren zu verblu-<br />
ten aus deinen Unterlippen raff dich auf und<br />
werf dich an den Satzrand auf die verun-<br />
glückten Wörter die sich nie selber wussten<br />
aus sich heraus nie brannten du kennst doch<br />
dein Traurigsein aus dem Nichts tanz mir mit<br />
deinem Zehnfingersystem im Gesicht herum<br />
deine Subject-Prädicat-Sätze glaub ich dir<br />
nicht mehr auf der anderen Seite dieses<br />
blanke Gebell vor Glück dein Preisgeben<br />
nahm plötzlich ab wieso diese 4 schwarzen<br />
Blätter im Himmel es schien doch so<br />
einvernehmlich wie deine kleine Logik als Kind<br />
schlecht geträumt also komm näher kriech<br />
doch mal unter die Dunkelheit durch als triebst<br />
dus mit der Bläue aus deiner Untreue komm<br />
Liebe denk dich um den Mond leg dich schräg<br />
aufs Fenster zieh dir deine spitzhackigen<br />
Schlampenschuhe an und mach mich süchtig<br />
nach dir wie nach einem Fremdwort,<br />
trippeltrapp geästiges Rummeln aus den<br />
Knien dein mundzugehaltenes Hecheln noch<br />
viel zu sehr bist du wie die tapfere Stimme aus<br />
dem Unterleib ich steck dir meine Gier ins<br />
Maul schreib deinen Namen in Klammern<br />
immer wieder auf dabei vergess ich dich am<br />
Abgesicht kaum verwelkt spring ich auf deine<br />
Vergangenheit wach jede Nacht neben dir mit<br />
Dreck unter den Fingernägeln nachher haben<br />
wir das auf den Himmel geschoben.<br />
Manchmal siehst du mich immer noch so<br />
verliebt an.<br />
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Es gab keinen Anfang, totgebissen gleich<br />
die Scham aus Lust, aus einem<br />
Ofen meine verbrannte Vergangenheit direkt<br />
in dein Gesicht gestreut, aus<br />
einem abgesägten Hinterhalt geredet: das<br />
erste Wort, Hélèn-e, dein „e“ am Hintern hab<br />
ich gleich geschluckt wie wüst da schon auf<br />
dich zugemundet aufgewundet ohne mich<br />
auszu-schneiden wie wenn man mich<br />
fotografieren will zur Kommunion oder nach<br />
der ersten Entjungferung hab dich wie eine<br />
betrunk'ne Strassenbahn überrollt endlich auf<br />
die Spur geschleppt mit trieb Berührn leb mich<br />
weiter ein Stückchen Brief wirst du immer für<br />
mich sein:<br />
mal mir deine Tränen, mal mir deine Träume,<br />
mal mich aus der alten Welt wie Verfluchtes<br />
oder Gehirnwunders auf den Tag verstreute<br />
Hollunder Gerüche ausdem Nebelatem wie<br />
grün ohne deine Morgenscham gemähte<br />
verliebte Düsternisse wenn ich im Licht<br />
erfröre, wenn ich aus dem kugelrunden Aus-<br />
einandergeheimnis mein kleines, dein kleines,<br />
unser kleines Häuteln spüre hab nie Worte<br />
gebraucht nur beim Berührn meine Welt<br />
zerplatz'n lass'n woll'n nie sonst aus den<br />
Nerven geklettert wie vom Moos umarmt dabei<br />
wie Grün der Himmel dann wird flüsternd aus<br />
leisem Schlaf eine Höhle gemalt, leichtes<br />
Verschaum so hochkrabbeln und das Kitzeln<br />
des Grashalms unter der Nase wie ins<br />
Notizbuch zumindest unterm Kopf deine<br />
Schwalben mit den vielen Nestern:<br />
vielleicht sind deine versponnenen Ideen ihre<br />
Erinnerungen. Deine Zunge eine Feder bloss.<br />
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Wir Unverständlichen<br />
– denn wir wohnen den Blitzen immer näher …<br />
Nietzsche (FW, 371)<br />
Richter Dammroh und Schutzmann<br />
Pieslonek leisten zurzeit Sozialstunden ab.<br />
Der eine trägt meine Essenseinkäufe hoch in<br />
meine Wohnung in den dritten Stock, der<br />
andere, Schutzmann Pieslonek, versucht<br />
keine Miene zu verziehen, wenn er die von mir<br />
angeforderten Bierkästen hochschleppt – aber<br />
nicht schwankend! Denn es könnte, was wir<br />
doch alle im Sinne des Gesetzes vermeiden<br />
wollen, eine einzelne Flasche zu Bruch gehen.<br />
Wie kam es nun zu dieser einmaligen und in<br />
einigen Kreisen aufsehenerregenden Degra-<br />
dierung dieser beiden doch bis dahin<br />
unbescholtenen Rechtspfleger?<br />
Mitte Juli 2012: ein angenehmer,<br />
erwärmender Abend. Der Tag schon war von<br />
viel Sonne verwöhnt. Abends dann eine<br />
Vernissage in der BrotfabrikGalerie. Eher eine<br />
Galeere, muss ich immer denken, sind doch<br />
die Räume und der angrenzende kleine Hof<br />
mit den zuhörenden Bäumchen und den<br />
Sitzbänken wie eine Insel weit ab von der<br />
Welt. Zu später Stunde an dieser wohl eher<br />
tristen Eröffnung (es giebt halt nur wenige<br />
gute Künstler überhaupt) lief mir Herr<br />
Burchardt in die Arme. An diesem Tag nicht<br />
mit seiner blauen Daunenjacke, sondern mit<br />
einem schlichten, aber natürlich blauen<br />
Pullover bekleidet. Während er mir tief in die<br />
Augen sah, begannen sich seine vielsagenden<br />
Falten in seinem Gesicht auszusprechen. Mit<br />
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einer fast malenden Stimme sagte er zu mir<br />
ironisch: Nix mit Dekonstruktion, was? Ich<br />
drehte mich auf dem Fusse um und meinte<br />
nur: Bier? Er nickte.<br />
Ich genoss meine etwas pennälerhafte<br />
Faltenleserei in seinem Gesicht wie immer,<br />
kam doch an diesem Abend erleichternd<br />
hinzu, dass er mit einem leuchtenden Blick auf<br />
mich zukam. So war es nicht verwunderlich,<br />
dass wir recht schnell in ein Derrida’sches<br />
Wortgeplänkel verfielen … Da Herr Burchardt,<br />
oder auch Uli, wie ich nennen durfte, immer<br />
mal auf seine Uhr schaute, war mir klar, dass<br />
er an diesem Abend noch eine Verabredung<br />
hatte. Einen Fototermin, wie er mir schnell<br />
bestätigte. Also genehmigten wir uns auf die<br />
Schnelle noch ein weiteres alkoholisches<br />
Getränk, will sagen: ein Herrengedeck oder<br />
wie es im Bundestag auch genannt wird –<br />
einen Kinderteller: Bier mit Schnaps.<br />
Schade, dachte ich um kurz vor elf, als Uli<br />
auf sein Fahrrad stieg, das hätte eine lange<br />
Nacht werden können (was es dann ja<br />
zumindest für mich auch wurde). Etwas<br />
wehmütig, aber durchaus inspiriert startete ich<br />
meinen alten Ford und fuhr heim. Ganz in dem<br />
Gedanken, dass man nur selten Menschen<br />
trifft, die überhaupt einen Philosophen kennen<br />
und darüber hinaus mit einer gewissen<br />
Zuneigung. Und war heilfroh, endlich eine<br />
Parklücke in einer nahen Nebenstrasse<br />
entdeckt zu haben. Ich parkte also rückwärts<br />
ein, nahm noch drei Flaschen Bockbier vom<br />
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Rücksitz, die ich für alle Fälle immer dort<br />
liegen hatte, und gieng langsamen Schrittes<br />
nach Hause.<br />
Von Uli im gewissen Sinne aufgescheucht,<br />
wollte ich unbedingt noch mal Sporen lesen,<br />
während ich zwei der drei Flaschen ins<br />
Eisfach legte. In der Zeit, in der sie meine mir<br />
gemässe Kälte annahmen, servierte ich mir<br />
ein grosses Glas Baileys mit Eis. Dann setzte<br />
ich mich, nachdem ich Hemd und Hose<br />
ausgezogen hatte, in meinen grünen Sessel,<br />
schlug das kleine Büchlein mit Texten<br />
französischer Denker über Nietzsche auf und<br />
las:<br />
Die Frau wird verurteilt, verachtet als Gestalt<br />
oder Macht der Wahrheit, als philosophisches<br />
Wesen. Sei es, daß sie sich mit der Wahrheit<br />
identifiziert, sei es, daß sie, entfernt von der<br />
Wahrheit – mein Gott, solche Sätze<br />
schmecken nicht nur nach Baileys, sie sind<br />
Baileys, mmh, dieses Schokoladenzüngige,<br />
dachte ich und nahm einen grossen Schluck<br />
aus dem Glas, das nun fast leer war, legte den<br />
Kugelschreiber in die angelesene Seite (das<br />
Büchlein hatte die dumme Angewohnheit,<br />
immer gleich zuzuschlagen, sobald man es<br />
losliess) und holte mir noch einen weiteren<br />
dieser legeren Schokodrinks mitsamt der<br />
ersten, nun schon etwas angekühlten Flasche<br />
Bier.<br />
Parallelbeweihräucherung einer Zunge, die<br />
selbst nach mehr schmeckt. Und so viel noch<br />
schmecken will. Hätte sie sonst einen solchen<br />
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Gusto, fragte ich mich ein wenig schmunzelnd,<br />
bewegte dann einen Finger in die vom<br />
Kugelschreiber geohrte Öffnung und las beim<br />
allmählichen Hineinlaufenlassen der farbigen<br />
Flüssigkeit in meinen Hals und seine andere<br />
Welt weiter: … entfernt von der Wahrheit,<br />
noch mit ihr wie mit einem Fetisch zu ihrem<br />
Vorteil spielt, ohne an sie zu glauben, wobei<br />
sie aber, durch List und Naivität (die List ist<br />
stets mit Naivität infiziert), im System und in<br />
der Ökonomie der Wahrheit, im<br />
phallozentrischen Raum, verbleibt.<br />
Uli, hör dir das an. Hatte ich seine Handy-<br />
nummer? Verdammt. Also entschloss ich<br />
mich, diesen genialen Satz in mein Heft zu<br />
schreiben. Wie einen anderen Atem<br />
annehmen. Schnell schrieb ich. Und schnell<br />
trank ich. Es giebt Augenblicke … da klingelte<br />
es! Um diese Uhrzeit? Betrunkene zu<br />
Mitternacht. Vielleicht Uli. Wäre zwar absurd.<br />
Aber wer weiss. Vorsichtig hob ich den Hörer<br />
zur Haustür ganz unten ab – und hörte nur<br />
eine entnervte Stimme lauthals schreien:<br />
Polizei. Öffnen Sie sofort die Tür.<br />
Schlechter Scherz, was. Aber so krank, wie<br />
diese Stimme sich anhörte, musste das wohl<br />
ein ziemlich aufgebrachter Schutzmann sein.<br />
Denn kaum hatte ich auf den Türöffner<br />
gedrückt, wieselten wohl schon mehrere<br />
dieser geistlosen Geister durchs Treppenhaus<br />
hinauf bis vor die Wohnungstür, hinter der ich<br />
immer noch ungläubig stand. Ich solle, so<br />
schrie diese metallene ungeölte Nervstimme,<br />
unverzüglich die Türe öffnen.<br />
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Ein solches Wort gebraucht wirklich nur ein<br />
Halbtoter oder ein Gehirnkranker, dachte ich.<br />
Also doch Polizei. Ich öffnete unverzüglich: in<br />
Unterhosen und mit meinem Glas Baileys in<br />
der Hand. Hätten Sie nicht geöffnet,<br />
stammelte der Schutzmann, hätten wir andere<br />
Massnahmen ergriffen. Er hatte merkwürdige<br />
rote Flecken im Gesicht, die ich nicht deuten<br />
konnte vor Aufregung. Etwas stimmte mit ihm<br />
nicht. Ich hielt kurz inne und dachte nur noch:<br />
Doch nicht Uli. Verdammt. Dann sah ich in<br />
zwei weitere völlig ausdruckslose Gesichter.<br />
So sieht die Exekutanz aus, dachte ich und<br />
merkte gleich, dass das Wort irgendwie<br />
anders heissen musste.<br />
Sie kommen bitte mit, hörte ich die Rothaut<br />
sagen, aber vorher ziehen Sie sich eine Hose<br />
an. Ich überlegte kurz, wer hier wohl was<br />
getrunken hat oder, besser gesagt, wer hier<br />
besser einiges getrunken hätte? Liess mich<br />
dann aber auf keine Diskussion ein, fragte den<br />
Meister in Uniform, der wohl meine<br />
Werdegang dieses Abends lesen konnte, wie<br />
sich später herausstellen sollte, also nicht, ob<br />
ich ihm einen Baileys anbieten könne, damit er<br />
wieder zu Farbe komme und meine<br />
Verhaftung allein dadurch etwas erträglicher<br />
gestaltet hätte. Im Endeffekt ist doch alles eine<br />
Frage der Ästhetik.<br />
Der spanferkelgesichtige Schutzmann, dem<br />
trotz frischer Rasur kurz vor seinem<br />
Nachtdienst wohl einige Borsten<br />
durchgegangen waren, hielt mir unten auf der<br />
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Strasse mit beiden Händen dieses Blasgerät<br />
vor den Mund. Da trat seine etwas kleinere<br />
Kollegin zwischen uns. Ich muss wohl<br />
langsam die Hörner ausgefahren haben und<br />
zum Absprung bereit gewesen sein. Es giebt<br />
Augenblicke … Mit ruhiger Stimme sagte sie,<br />
dass ich es verweigern könne, aber dann<br />
würden sie den Staatsanwalt anrufen und das<br />
Ganze würd sich um höchstens eine halbe<br />
Stunde verzögern.<br />
Wollt ich das, fragte ich und schob hinterher,<br />
dass ich immer noch nicht wisse, um was es<br />
gehe. Nachdem ich im Polizeifahrzeug<br />
gesessen, also gepustet hatte und 1,02<br />
Promille festgestellt wurden, erklärte<br />
Polizeimeisterin Steffi, dass ich beim<br />
Einparken das Vorderauto gerammt und im<br />
Kotflügel eingedämmt hätte. - Kindertellertief,<br />
fragte ich. – Ja, so könne man es nennen,<br />
antwortete sie. Ich musste lachen. Umhüstelte<br />
mich aber. Sie konnte ja nicht wissen, dass im<br />
Bundestag ein Bier + ein Schnaps in der<br />
Kantine unter den Abgeordneten Kinderteller<br />
hiess.<br />
Ich wusste nach einigen Metern und<br />
Umdrehungen des Fahrzeugs nicht mehr, wo<br />
ich war, geschweige denn wo es hinging. Aber<br />
es ging irgendwohin. Hin + wieder eine rote<br />
Ampel, wo das Rotgesicht auch anhielt. Und<br />
es in seinem Gesicht pink wurde. Nach<br />
einigen Minuten fasste ich beim Herz und<br />
fragte, warum in den Krimis im Fernsehen die<br />
Verbrecher mit einer fast gesalbten Hand auf<br />
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dem Kopf ins Polizeiauto (uuuhh, Glück<br />
gehabt: nicht Bullenkarre gesagt) getaucht<br />
würden … Steffi amüsierte sich kurz darüber,<br />
dass ich getaucht gesagt hatte, blieb aber<br />
plötzlich still, als der Meister sie streng von der<br />
Seite ansah.<br />
Auf dem Revier (eine armselige Filiale<br />
anders Gescheiterter) wurde mir erstmals klar,<br />
dass ich beim Einparken ein fürchterliches<br />
Loch hinterlassen hatte. Sowohl im Kotflügel<br />
des Vordermanns als auch in meinem Kopf.<br />
Dann aber kams fette: Nicht nur dass ich eine<br />
Delle hinterlassen hätte, nein, Fahrerflucht<br />
hätte ich begangen. Jetzt steckt doch Uli<br />
dahinter. Er kommt durch die Tür und wir<br />
machen die Nacht durch. Lachen uns über<br />
schlechte Künstler und schlechte Bullen<br />
halbtot und torkeln am frühen Morgen glück-<br />
seelig nach Hause. Von Derrida ist es jetzt<br />
auch nicht weit. Ich erklär dir die Fussnoten<br />
und du mir das Kursive.<br />
Doch der Meister mit der Rothaut, der<br />
einem nicht in die Augen sehen konnte, blieb<br />
dabei: Fahrerflucht. Allmählich machte sich so<br />
was wie Wirklichkeit breit. Selbst in mir. Und<br />
fragte mich, ob es auch in der Logik bereits<br />
etliche Parallelwelten gab, von denen ich<br />
nichts mitbekommen habe. Ich demolier<br />
diesen Kotflügel auf Kindertellertiefe, habe<br />
womöglich Lackstreifen an meiner Karre – und<br />
lass sie dahinter einfach so stehen? Bin ich<br />
nackt nach Hause gegangen? Hab ich der<br />
Rothaut mit einem erigierten Glied die Pforte<br />
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geöffnet? Hätt ich ihm den Schädel<br />
einschlagen sollen – als seine Erlösung von<br />
dem Bösen? Merkt man was, schaut man<br />
sich, oder. Dann hinterlässt man seine<br />
Nummer an der Windschutzscheibe des<br />
anderen oder haut ab.<br />
Der rote Schutzmann war nicht nur verbittert<br />
über ein Leben, was er womöglich nicht gelebt<br />
hat, sondern auch noch verliebt in seine<br />
Kollegin Steffi. Sie sassen sich gegenüber.<br />
Und nachdem er die Daten meines<br />
Führerscheins in seinen Computer getippt<br />
hatte (jede Taste für sich), schmiss er ihr den<br />
Führerschein zu. Wie einem Hund ein<br />
Leckerchen. Aber sie sollte nicht sehen, wie er<br />
zitterte. Hätte sie nämlich etwas aus seiner<br />
Hand genommen, wär das für ihn wie eine<br />
Berührung gewesen. Vielleicht sogar wie ein<br />
Liebesbeweis.<br />
Einige Zeit später wurde ich von zwei<br />
Thüringern abgeholt zur Blutabnahme. In einer<br />
Art Papamobil für Bewegungslose wurde ich<br />
durch halb Berlin gekarrt. Es war zwar etwas<br />
hell in diesem Kubikmeter, aber die beiden<br />
„Thüringer Bratwürste“ verhielten sich<br />
vorbildlich. Nach meiner Papamobil-<br />
Anarchofahrt teilten sie mir mit, dass ich in<br />
Hohenschönhausen angekommen war. Wenn<br />
mein Leben es mir schon nicht beschert …<br />
Der Blutarzt mit einer angenehmen<br />
Schokohaut war völlig übermüdet. Er war wohl<br />
gerade aufgestanden und kam schlaftrunken<br />
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hinter seinem Schlafgemach, einem Paravan,<br />
hervor. Als ich ihm in die dunklen Augen sah,<br />
dachte ich, dass er mehr getrunken hat in<br />
dieser Nacht als ich. Und alles nur wegen<br />
dieser Rothaut, bei dem man zwischen Fleisch<br />
und Gefühl nicht mehr unterscheiden kann.<br />
Ich musste gerade durch den Flur gehen. Und<br />
dachte nur, dass ich ihn wohl eher auffange<br />
als er mich. Da hätte ich 2,4 Promille im Blut<br />
oder in meiner Weltseele haben können …<br />
Es ist alles eine Frage der Lebenslust und<br />
Todessehnsucht.<br />
Dass der kleine rothäutige Kommissar mit der<br />
Leichenblässe zwischendurch in seinem<br />
Bericht seiner Phantasie freien Lauf liess, also<br />
schwankend hineinschrieb, dass ich mich also<br />
schwankend vom Unfallort fortbewegt hätte,<br />
obwohl er nicht zugegen war zu dieser Zeit<br />
und selbst die Denunziantin, die den Schutz-<br />
mann angerufen hat, in ihrem handschrift-<br />
lichen nommen und sei in Richtung Park-<br />
strasse gegangen.<br />
Strafbefehl: <strong>2.</strong>400 Euro plus Versicherung<br />
1.700 Euro.<br />
Ich denke, wenn die alte Logik vom<br />
Philosophieseminar wieder Oberhand gewinnt,<br />
dann hab ich für die nächste Zeit ein Problem<br />
weniger (wir haben schon so lange überlegt):<br />
Schutzmann Pieslonek trägt meine sauber<br />
erworbenen Bierkästen hoch – hin und wieder<br />
ist auch ein 20er-Kasten dabei – und Richter<br />
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Dammerow füllt den kleinen Rest meines<br />
Kühlschranks auf.<br />
Bisher haben beide es abgelehnt, wenn ich<br />
ihnen eine Flasche kredenzt habe … ihre<br />
Augen sprachen jedoch eine etwas andere<br />
Sprache, als ich mich für ihre Mühe mit einem<br />
Glas Baileys bei ihnen bedankt habe.<br />
PS: Selbst das zweite Bier, das lange noch bis<br />
in den Morgen auf mich wartete, ist nicht<br />
geplatzt.<br />
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Cy Twombly<br />
(in memoriam)<br />
Verbotsreflexe. Wo man sich traut. An die<br />
Sinnverströmung. Der kirschfarbene Schrank<br />
für Wohnzimmergedächtnisse. Mit Glas. In<br />
Verfremdung. Nie aus dem Hirn. Also sind<br />
verschwitzte Kopfkissen auch Erzählungen.<br />
Was riecht denn noch? Ausser zwischen<br />
deinem Vergehn also Vergöttlichen also<br />
Lichtabhalftern von überhaupt keinem Morgen:<br />
es war nur die Sehnsucht. Es blieben nur<br />
Kriechen oder So-tun: unter den<br />
Glückswurzeln oder Mündern, die sich selbst<br />
aus dem Wässern nahmen … Ent(en)himmeln<br />
… oder wolltest du mich (eins) auswischen.<br />
Lass mich klammern, sie sind wie Flügeln.<br />
Ein Frauenherz – Herz aus Frau? – ist wohl<br />
doch nicht die conditio sine qua non meines<br />
Salamandergehüpfe durchs Gras. Hättst du<br />
am Mittag Zeit, mit mir aus der Sonne zu<br />
hüpfen? Oder glaubst du etwa, wir wärn<br />
immer noch inner Verliebung. Hast du leise an<br />
mein Ohr gehustet. Zwischen den Weicheiern<br />
und Schattenparkern solltest du nichts mehr<br />
herausquetschen wolln. Ich weiss. Du willst,<br />
dass deine Worte, wenn es dein Leben schon<br />
nicht tut, du also zu feige bist, wirklich zu<br />
leben, also so wie du fühlst, … war ich stehen<br />
geblieben, etwa bei dir, schon wieder bei dir,<br />
o.k. scheinbar lässt du mich noch nicht los,<br />
stehst in der viertelgeöffneten Tür und<br />
wunderst dich, dass ich mich nicht so auseitre<br />
wie in meinen Wörtern – warum quält ich die<br />
Liebste so - , geht dir überhaupt noch schwer<br />
ein Herz über die Lippen?<br />
Nun kommen wir uns schon näher. Du musst<br />
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dich nicht versprechen. Du bist nicht mehr als<br />
ein Abbild eines eingequetschten Gesichtes<br />
zwischen den Wolken. Da guck ich oft hin, um<br />
keine Menschen zu sehn. Und nun überlegen<br />
wir uns ernsthaft, was wir in den Pausen<br />
zwischen den Wagnerakten seiner Opern<br />
machen solln, um nicht dauernd in die<br />
unbeseelten Gesichter der sich langweilenden<br />
Müssiggänger (mein Lieblingswort/-fleisch/träumen<br />
wie schönen Frauen nachsehn, bis<br />
sie hinterm Venusberg verschwinden:<br />
schleppt ich die ab, wie würd’ ich noch äher<br />
unter gehn) dreinzublickn: ein Müssen wie von<br />
schlechtem Teppichboden (weil nicht<br />
aufgesogen) oder an den meisten Häuten<br />
schält sich nichts Pfirsisches mehr ab.<br />
Früher hätten wir uns nen Elfenbeinzahn<br />
ausgezogen vor Scham, nun traun wir uns<br />
nicht mal mehr, der Elfe auf die Brüste zu<br />
stiern. An den Hörnern durchs Unkraut<br />
gezerrt. Du wolltest es ja so. Statt dich auf<br />
den Weg zu machen nach Delphi (schnatter),<br />
sollte man sich nach deinem Verlangen<br />
abrichten. Mittlerweile verfolgen deine Träume<br />
dich nur noch. Mehr nicht.<br />
Wärst du doch nur an dir selber gescheitert?<br />
Gibt es wirklich Menschen, die mit ihrer Lust<br />
nicht zurechtkommen. Also ihre Lust nicht<br />
stillen können. Also von ihrem<br />
Unterbewusstsein beflüstert worden sind,<br />
dass sie unvermögend sind, sich zu<br />
befriedigen, also wie eine Katze an deine<br />
Unterschenkel sich zu fellen. Es sei denn,<br />
man kriecht aus den Konjunktiven und beginnt<br />
zu lieben, auch sich zu lieben in einer<br />
Masslosigkeit, die vor Ausbrechen und Zäuneeinreissen<br />
strotzt: wie das neue<br />
Selbstbewusstsein gegen die Unmöglichkeit,<br />
je befriedigt zu sein.<br />
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Aus dem Ausbrechen wird nun ein<br />
Verbrechen: moralinverzweifelte Geister<br />
wehren sich gegen ihre Verführung. Sie<br />
schaffen den Sprung nicht jenseits von Gut<br />
oder Böse, von sich ins eigene Blut, Verlieben<br />
und -Verlieren. Sie schaffens aber jedes Mal<br />
ins Unangemessne, sehen aber im Spiegel<br />
keine Nothdurft. Ihr grösster Zufall ist, nie auf<br />
einen einzigen Moment hinaus zu wolln. Sie<br />
hatten noch nie das Glück des Moments, in<br />
dem sich dieser Moment schmecken lassen<br />
wollte. Sie hatten nie vor, grotesk zu leben:<br />
die Voraussetzung eines Künstlerdaseins.<br />
Mehr kann ein Leben nicht bieten: siehe<br />
Wagner. Er verlor sich in den Moment: ist das<br />
nicht so, wie sich verlieben, immer wieder<br />
verlieben, um sich einzuverleiben in den<br />
Moment, ins Fleisch des Dahinschwindens,<br />
um irgendwann einmal zu sagen, zu denken,<br />
zu fühln, du bist mal da gewesen, um dich<br />
dem Verwesen zu stellen mit einem einzigen<br />
Moment, wie Augenblicksverzögerung/verletzung<br />
… darfst du dann nicht eine<br />
menschliche Dreckssau sein.<br />
Warum wohl konnte Wagner kaum<br />
Menschen um sich ertragen? Weil sie sich<br />
nach der Liebe streckten, ohne verlieren zu<br />
wollen/zu können. Für sein Tun gibt es immer<br />
einen Grund: einen plausiblen, schnell<br />
erfundenen oder einen wahren. Wer wovon<br />
seine Gefühle abschreibt, ist dann schnell<br />
erfühlt.<br />
Stell dir vor, es gäbe Lebensabschnitte,<br />
die sind Komödie und du bist der Einzige, der<br />
seine rote Plastiknase nicht bemerkt. Oder du<br />
spürst die Würdelosigkeit deiner Umgebung.<br />
Und machst dich Ihnen zu schaffen (wie<br />
Anrede). Und dann wird es zum ersten Mal<br />
ernst. Denn du spürst, dass du nicht mehr<br />
atmen kannst, ja, deinen Atem verlierst,<br />
entweder weil du nie berührt oder weil du nie<br />
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berührt worden bist: es gibt die Verfliehung, es<br />
gibt die Verleiblichung, es gibt das Schamlose<br />
im Menschen: nur, wenn er sich nicht mehr<br />
schämt, versucht er es nicht mehr mit sich.<br />
Wieso willst du mir mein Verzweifeltsein<br />
ausreden, treib es doch wieder öfters mit dir<br />
selbst. Nennst du mir Leben. Also Momente,<br />
an denen ich spürte, dass ich keine Macht<br />
über das alles habe. Und einfach immer nur<br />
weiss, dass mich meine Ungewissheit, die<br />
mich ständig innen Arm nimmt, von Grund auf<br />
liebt. Durch Morast und verunglückter<br />
Verführung quäl ich mich: nicht mit Menschen:<br />
die sind das Schlimmste, sondern mit ihnen<br />
reden müssen: auf das Schlimmste zu. Kann<br />
also nicht sein. Oder bin ich je in deine<br />
Vergessenheit geraten.<br />
Unser Zusammenleben sollte sich aufs<br />
Eis oder in die Nacht schleichen. Wolln wir<br />
nicht zu denen gehörn, denen das Ernsthafte<br />
ständig misslingt. Wolln wir nicht an uns<br />
scheitern. Also auf die gegenüberliegende<br />
Wiese liegen, gehn, und uns hinliegen, meinte<br />
ich, und uns hinlügen … Jetzt erst versteh ich,<br />
dass du ein Nervenstrang bist, eine nie<br />
übermannte Verzweiflung (viel reicher waren<br />
deine Träume, Schlampe), warum schämst du<br />
dich für deinen letzten Rest an Selbstsucht,<br />
nur, verlier sie nicht in zynischen<br />
Augenblicken … wir werden weiterhin<br />
unbarmherzig miteinander umgehen,<br />
schliesslich bist du die Tiefe, die Worte wägt,<br />
ich die ausgerutschte Variante von sich im<br />
Erhabenen auf Finden, also sein Zuschnüren<br />
Suchen und sich darin Verlieren/Verlieben …<br />
nun wo ich nicht mehr auf mein Dach aus dem<br />
Küchenfenster … nun wo sich die Gelenke<br />
entzünden, weil die Welt unter mir davongeht,<br />
wegrutzscht … nun wo sich eine Diskussion<br />
über die Stolzverholzung oder die<br />
Unmöglichkeit, eine Dame zu halten, damit sie<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ <strong>13</strong>3
sich bis an dein Lebensende (= der Anfang<br />
jeder Liebesbeziehung) an dich schnürt. Es<br />
lügt am liebsten das Leben. Wieso soll ich<br />
mich also in einen einzigen Augenblick dazu<br />
erfinden.<br />
In seinen Geniestreichen war Wagner<br />
schwach, wenn er gezweifelt hat, also ein<br />
Gefühl, nein, ein Abrutschen ins nicht<br />
Berherrschbare hatte. Doch auch damit kam<br />
er zurecht (Cosima hatte ihm wohl wieder<br />
etwas Frischfleischiges ins Bett gelegt – roch<br />
sie später daran, wenn, dann doch nur im<br />
schwarzen Plastikanzug). Nietzsche, der<br />
Wagner im Denken weit überlegen war, wollte<br />
hier wohl ver-sagen. Er lässt im Tannhäuser<br />
die reine Elisabeth einfach da liegen, mit<br />
einem Laken über dem Leib wie wenn man<br />
über seine Liebste mal mit einem Kissen<br />
überm Kopf steigen will, … und weil sie alles<br />
will, bekommt sie ihren Typ, tot. Er konnte<br />
seine Lust nicht von sich abstreifen.<br />
Wie Haut. Die sich gegen alles<br />
Eigensüchtige wehrt. Aber nur, wenn es nichts<br />
Kaputteres gibt als dich. Oder hast du<br />
hinzugewonnen vor deiner Feigheit ins<br />
Ausschweifende. Stell dir vor, du langweilst<br />
mich mal damit: mit deinen Ausschweifungen.<br />
Später hätte ich verstanden, dass du mir das<br />
Messer in den modernden Leib gerammt hast:<br />
es gingen eh nicht viele Gedanken in mir hin<br />
und her und auch das Blut floss nicht immens<br />
von links nach rechts, dennoch hielt ich mich<br />
für … aussergewöhnlich hässlich, also – wie<br />
oft soll ichs noch wiederholen – für eine<br />
blosse Dürftigkeit.<br />
Und nun, wo ich masslos bin, weil es<br />
meinem Leben entspricht, empfang ich nur<br />
noch Gespenster, nur noch verheimlichte<br />
Träume, kleine Dramatiker, die von sich selbst<br />
nichts zu erzählen haben, Zufallsmenschen.<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Geht’s dir nicht auch so mit deinem<br />
ausserkörperlichen Bewegungsdrang: er ist<br />
überhaupt nicht vorhanden. Oder mit was<br />
beschäftigst du dich den ganzen Tag. Die<br />
silberne Metallleiter liegt nun ohne aufrechten<br />
Schwung in der Vergangenheit. Sie bohrt sich<br />
auch nicht mehr in die feuchte Erde und steht<br />
plötzlich schräg. Wobei mir bei schräg nur<br />
Jacques’ abgedrehte Logik einfällt, als würd’<br />
mir sonst nichts einfallen, damals hatte ich<br />
auch keine Lungenentzündung und auch<br />
keine Angst, eine Glatze zu bekommen oder<br />
Ausschlag an den Spielsachen zwischen den<br />
Beinen, ich hätte nur gerne gewusst, wieso<br />
man mich nicht eher von einer Welt<br />
abgeschnitten hat, die mich nur langweilt. Und<br />
nervt. Und an den Trögen vorbeischlummern<br />
lässt.<br />
Oder träumst du etwa nicht klarer als<br />
das, was du am Tag erlebst. Geht dir das<br />
Gegengift nicht aus. Jetzt, wo mir der Fuss<br />
gebrochen und ein Zeh grün + blau<br />
angelaufen ist, weiss ich, dass ich mich<br />
nachts genug bewege, zumindest so viel,<br />
dass ich nur schwer erwache und am Tag,<br />
wohin, ausruhn muss, um im Grundlosen zu<br />
verharrn. An Menschen humpeln. Völlig<br />
vorbei. Dafür sind Träume doch schon da …<br />
Manchem gelingt am besten die Leere.<br />
Um die aber auszufüllen, hättst du dir Mut<br />
ansaufen solln. Unterschätz dein Verleuchten,<br />
Seufzen nicht. Es springt dich, wie immer<br />
alles, von hinten an. Ausser du öffnest dein<br />
Verlangen. Dein Falschnehmen: verdrängtes<br />
Empfinden. Wo bist du ohne Augenzwinkern.<br />
Hast du schon mal sekundenlang<br />
geschwiegen, ohne mit dir Kontakt<br />
aufzunehmen. Zwischen der Holzbank und<br />
dem Windvogel herrschte völliges<br />
Einvernehmen, was wir damals noch nicht<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ <strong>13</strong>4
wahrhaben wollten. Vergebliches Sich-ineinen-Himmel-Schwingen.<br />
Und dennoch: von<br />
uns hat noch nie einer auf ner Wolke<br />
gesessen und jetzt willst du mir auf einmal<br />
erklären, wie ich mich nicht mehr lächerlich<br />
mache. Vor meinem innren Auge war ich<br />
immer schon ein meine einzig vertraute<br />
Stimme.<br />
Aber man kann sich ja weiter Hand an<br />
sich legen. Wie zartes Gestrüpp über sich<br />
legen. Und so tun, als wär man nicht da. So,<br />
jetzt muss ich wieder was erzähln, sonst<br />
wird’s mir langweilig. Denn auch ich will nicht<br />
immer was von nem heiligen Moment was<br />
wissen.<br />
Mach mich jetzt aus’m Staub und mach<br />
auf Blumen pflückn. Als hätte manchmal der<br />
Schatten ausgesetzt, so empfand ich<br />
Gespräche. Mitunter strömten Unnachgiebigkeiten<br />
aus. Doch aus dem zittrigen<br />
Schwingen stürz ich hin und wieder immer<br />
noch in den Teich. Dann zerschellt mein<br />
Ebenbild. In Holz wie mit Tiefe aus zarten<br />
Fingern. Es kommt wohl mehr aus dir, als du<br />
selbst vermeinst. Trägst du etwa zu viele<br />
Abschäume mit dir herum. Mich lassen sie ja<br />
bisher noch schweben. Ausser nachts. Aber<br />
das hatte ich dir ja vorhin schon gesagt. Also<br />
komm zum Punkt. Oder zu mir. Findest du es<br />
nicht fein, wenn man sich umarmt: sich<br />
umarmen ist für mich wie sich versprechen.<br />
Dein unfreundlicher Rücken beim Aufstehn<br />
hat kein Sommerkleid verdient. Es kommt<br />
nicht nur darauf an, dass man sich wie im<br />
Laternensaft erkennt, sondern trotz allem<br />
seine Wörter mit Samthandschuhn anfasst –<br />
du bist vielleicht auch nichts anderes als ich:<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
ein vergrabenes Meer. Und wir verrufen uns.<br />
Morgen Abend wird mir wieder schlecht<br />
sein. Denn der Tag wird wieder einer gewesen<br />
sein wie in der Strassenbahn. Es gab auch<br />
heute kein Lächeln. Und nun kommst du rein<br />
und schreibst auf meinen Notizblock, dass du<br />
dich auf die nächsten nahegebrachten Nächte<br />
mit mir freust – und du mich in eine gewisse<br />
Schuld beäugst. Wie Atmen im Schlaf beim<br />
Warten, bis du kommst. Oder hatten wir je<br />
eine andre Verabredung. Vom Fleisch, Nerv,<br />
Hirn her. Lass uns weiter reden, schweigen,<br />
uns nebensächlich berührn, aneinandergeborn<br />
fühln. Lass uns das Heft aus der Hand<br />
nehmen lassn. Lass mich. Nur noch erhaben<br />
ins Licht blickn.<br />
Was willst du von mir – oder doch<br />
verloren sein. Wie schöhhn. Mit meinem alten<br />
roten Opel werd ich meine Marizz überall<br />
aufgabeln, wie damals an den engen<br />
Hausschluchten, nachdem wir ein halbes Jahr<br />
nicht miteinander geredet hatten … und sie<br />
wird mir mit ihren langen Fingern den Rücken<br />
stärken und immer wieder in mich<br />
hineinbohrn, als sei nichts geschehn mit uns<br />
zwischendurch oder andersherum ausser am<br />
Wort, am Schliff, gesteh mir Linderung, dir<br />
Abtumor zu … und nun gehen wir ein Eis<br />
essen: nur du spürtest, wie schwer ich aus<br />
meinen Texten wegwollte. Wie auf einen<br />
Lichtmenschen hast du mich geschubst.<br />
Genialenjule. Die letzte Verströmung. Was<br />
gibt es nun noch über die Welt zu sagen. Es<br />
bleibt Blut oder Blüte. Oder Blühn am<br />
Atemrand.<br />
Ich werde nie begreifen, warum nicht<br />
viel schneller um den Verstand komme. Es<br />
soll mich alles immerzu an alles erinnern. Bin<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ <strong>13</strong>5
doch gerade mal in der zweiten Zeile, warum<br />
hauchst du mir da schon ins Genick. Dass du<br />
in letzter Zeit bevorzugt aus nem anderen<br />
Raum mit sprichst, giebt mir schon zu denken.<br />
Aber ich versage ja am meisten beim<br />
Sprechen. Da schwirrt der eigene Atem wie ne<br />
Fata Morgana zwischen uns: ich weiss die<br />
Bedeutungen der Wörter nicht mehr. Als ginge<br />
ihnen die Luft aus. Wie zu Staub gewordener<br />
Geschmack zwischen unter der Zunge und<br />
dem oberen Lungenflügel. Vielleicht wächst<br />
mittlerweile ja Gras drüber. Ohne welk zu<br />
werden im Halm ohne an Verlautbarung zu<br />
verbluten ohne dran zu verzaubern was geht.<br />
Die Vorwahnung des Sinns. – Kommst<br />
du mit dem Tag klar, auch wenn er dir nichts<br />
bedeutet. Oder dich umso mehr in die Nacht<br />
schubst. Sobald ich in mein Vorgefühl rutsche,<br />
bin ich verloren. Handlungen bestehn nur aus<br />
Abschreckung (wie wenn man vor einem<br />
unangenehmen Geruch, der eine fast zum<br />
Speien bringt, zurückzuckt). Warum noch ne<br />
Therapie machen? Gab doch schon genug.<br />
Nachdem ich geworfen wurde, hätt meine<br />
Mam eine gebraucht. Da kann noch so viel<br />
Gras oder Unkraut über sie wachsen, sie hat<br />
in ihrem Leben eins ganz sicher nicht<br />
gefunden: die Droge, die sie an eine Farbe<br />
glauben hätte lassen können … vielleicht<br />
sucht sie heute noch danach. Dass sie<br />
mittlerweile aus dem zerfledderten Holzsarg<br />
herausgekrabbelt ist, ist sonnenklar. Man<br />
wurmt sich halt so durch. Unter der Erde muss<br />
man sich weniger verstecken. Aber wer weiss.<br />
Vielleicht giebt es dort ein ganz seltsames<br />
Beleuchtungssystem. Aber davon einmal ganz<br />
abgesehn: Hab gerade zum ersten Mal seit<br />
dem ersten Atem ein auf mich zu Kommen<br />
erlebt. Ein Verschleiss aller meiner Münder,<br />
die nur gehorchen, Gehorsam austragen<br />
wollten – und was blieb ausser Meineide.<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Und nun wächst von ganz unten her,<br />
vom Fuss, Gelenk (verletzter Stolz), ein fester<br />
Ast ins Leben. Vielleicht durchquert er mich<br />
bald. Und bricht heraus. Ins Versonnen. Denn<br />
Gelb gilbt. Under silver floscel. So wie du mich<br />
damals gerettet hast (bringt allein<br />
Veränderung Gelassenheit?), musst du mich<br />
nun ins Paradies schubsen. Vergilbtes Silben.<br />
Wie um Vergebung betteln. Oder um fettes<br />
Fleisch herumkommen. Manche Menschen<br />
lachen zu viel. Manche gar nicht mehr. Sie<br />
machen wohl den Fehler, sich ständig zu<br />
vergegenwärtigen. Beim Sprechen fällt kaum<br />
einem die Zunge aus dem Hals: um sich zu<br />
übergeben. Um sich stimmlich auszumessen,<br />
zitieren die meisten die letzten Nachrichten,<br />
nicht ohne jeweiligem Unterton:<br />
Mitleid, wenn ein Kind ermordet wurde -<br />
Erhabenheit, wenn ein Fehler im Anschreiben<br />
steckt – Betroffenheit, wenn man merkwürdige<br />
Begriffe in ihren Gegenwarten fallen lässt –<br />
nur nichts Eigenes!<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ <strong>13</strong>6
Ohne Titel<br />
Ja, an sollte sich herausstehlen. Am<br />
Anfang mit tückischen Mitteln, dann<br />
geht’s ganz von alleine. Ich will, dass du<br />
Aufhebens von dir machst. Fast<br />
widerwillig bin ich vorhin aus dem Haus<br />
gegangen mit meinem langärmeligen<br />
roten Shirt (mal nicht ganz in Blau).<br />
Zum Tierarzt in der Mahlerstrasse,<br />
direkt vor der Tür einen Parkplatz neben<br />
einem blauen Polizeiauto bekommen;<br />
auf dem Beifahrersitz sass ein Bulle mit<br />
geschlossenen Augen, da brauchte ich<br />
meine alte Möhre erst recht nicht<br />
abzuschliessen.<br />
Beim Tierarzt war kaum Licht und<br />
ich überlegte kurz, ob ich mich<br />
selbstbedienen sollte, doch dann<br />
erschien am Ende des Flurs ein Kopf<br />
durch eine geöffnete Tür, der mich bat,<br />
mich hinzusetzen. Die Tür ging zu.<br />
Nachdem ich einige Katzenvermisstenbilder<br />
an der Wand gelesen hatte, bin<br />
ich gegangen. Der Bulle blätterte nun<br />
mit gesenktem Kopf in einem Büchlein<br />
herum. Beim Rückwärtsrausfahren aus<br />
der Parkbucht hätte ich gerne seinen<br />
Kotflügel mit dem meinen berührt. In<br />
der Berliner Allee, erinnerte ich mich,<br />
gab es noch einen Tierarzt, gleich neben<br />
der Kirche, in der wir Weihnachten nach<br />
einem heftigen Streit wegen des<br />
Krippenspiels, bei dem Anika<br />
mitgemacht hatte, waren. Ich drückte<br />
auf den Klingelknopf. Es tat sich nichts.<br />
Dann drückte ich noch einmal und<br />
entdeckte währenddessen an der alten<br />
Holzpforte ein Schild mit der Aufschrift:<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Etwas länger warten nach dem Klingeln<br />
bitte - Ihre Tierärztin.<br />
Ein Wartetag, dachte ich. Dann<br />
bruzzelte es in der Klinke. Ich drückte<br />
die schwere Tür auf und folgte einem<br />
Pfeil in den ersten Stock. Diese<br />
herrlichen Treppen. Allein der Treppen<br />
wegen muss man nach Berlin kommen,<br />
dachte ich und hörte einen Hund bellen.<br />
Vorsichtig öffnete ich in Erwartung eines<br />
hellen ausdruckslosen Interieurs mit<br />
sitzenden alten Frauen und Männern mit<br />
aufgeregten Hunden und Katzen die Tür.<br />
Zwei kleine Lässies begrüssten mich in<br />
einem dunklen Flur. Jahrhundertwende<br />
auch mein Blick ins Wohnzimmer mit<br />
einem grossen runden Tisch in der<br />
Mitte, lederbezogene Holzstühle hier und<br />
da, ein Sekretär am Fenster. Aus einem<br />
kleinen Raum drang ein vergilbter<br />
Lichtstrahl in den Flur; er verlor sich<br />
dort und schaffte es nicht mal bis auf<br />
den Teppich am Boden. Von der Decke<br />
hing ein modernes Schild mit der<br />
Aufschrift: OP Kein Zutritt.<br />
Dann eine murmelnde Stimme aus<br />
diesem Raum, wohl die Küche: komme<br />
gleich. Am Türrahmen zum Wohnzimmer<br />
sah ich einen weiteren Hinweis – auf<br />
weisser Pappe stand Wartezimmer.<br />
Ich traute mich einen Schritt hinein, die<br />
Dielen knarrten, und sah in ein weiteres<br />
Zimmer, das an Arzt erinnerte:<br />
Stuhl, Schreibtisch, Hängeschränke und<br />
einen Behandlungstisch mit Hocker, alles<br />
stillos, wie bei Ärzten halt üblich, dachte<br />
ich.<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ <strong>13</strong>7
Komme gleich, drang es ein weiteres<br />
Mal aus der Küche. Ich wollte nicht<br />
gleich verschwinden, obwohl ich kurz<br />
überlegte …<br />
... da stand eine weissgekleidete Frau<br />
mit langen fettigen Haaren vor mir,<br />
kauend, ihr Gesicht blau und grün mit<br />
unendlich traurigen Augen und einer<br />
Schnapsfahne. Sie habe eigentlich<br />
Mittagspause, sagte sie, während sie an<br />
mir vorbei über die knarrenden Dielen<br />
ins Arztzimmer ging. Ich kann heute<br />
Nachmittag ja noch mal<br />
wiederkommen, sagte ich, eigentlich will<br />
ich nur etwas gegen die Flöhe meiner<br />
Katze. Da hatte sie schon eine grüne<br />
Karteikarte in der Hand. Ich sagte<br />
meinen Namen, sie blickte mich fragend<br />
an und bat sie, ihn selbst aufschreiben<br />
zu wollen, sie legte den dicken Filzstift<br />
auf den Tisch, stand auf und holte zwei<br />
Packungen aus einem Hängeschrank.<br />
Der Vorname auch, fragte ich. Keine<br />
Antwort. Also mit Vornamen. Adresse,<br />
Telefonnummer, na ja, lass ich mal<br />
lieber, nachher ist sie noch sauer. Mit<br />
zitternder Hand schrieb sie alles hin.<br />
Öffnete die Packung und sagte, dass vor<br />
5 Tagen ihr Mann gestorben sei.<br />
Dass es mir Leid tue, sagte ich, was<br />
auch stimmte. Und dass ich … Merle,<br />
wollte sie den Namen meiner Katze<br />
wissen. Einer ihrer Kunden habe 2<br />
Katzen und nie Geld. Irgendwann habe<br />
er ihr angeboten, dafür die Fenster zu<br />
putzen, was er ganz gut gemacht habe,<br />
sagte sie mit einem hinweisenden Blick.<br />
Ob er denn auch bei ihrem Mann …,<br />
fragte er dann … der am Computer sass<br />
und ein Chalet für einen reichen<br />
Fabrikbesitzer entwarf. Klar, habe sie<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
ihm, dem Fensterputzer, gesagt. Doch<br />
der genierte sich. Und bat darum, dass<br />
sie mit hineingehe, er wollte ihren Mann<br />
nicht bei der Arbeit stören.<br />
Als sie die Tür öffnete, traf sie der<br />
Schlag. Ihr Mann habe tot, das spürt<br />
man sofort, auf dem Boden gelegen. Sie<br />
sei dann so umgekippt, daher ihr buntes<br />
Gesicht, ausserdem sei sie dreimal an<br />
der Schuler operiert worden. Sie schob<br />
mit ihrer Hand die weisse Bluse etwas<br />
zur Seite. Ich geb Ihnen 3 Ampullen<br />
mit. Ich erwiderte, dass ich nur 15 Euro<br />
mithabe. 7 Jahre waren sie verheiratet<br />
und nun habe sie nicht mal eine<br />
Sterbeurkunde. – He? – Der Arzt habe<br />
sie an das Architektenbüro ihres Mannes<br />
geschickt, da, wo er angestellt war. Die<br />
aber hätten, so sagte Angelika es ihr<br />
zumindest, die Sekretärin, nichts<br />
erhalten. Als zahle keine Versicherung<br />
was. Da verliert man das Liebste, was<br />
man hat … Auf die Haut, nicht aufs Fell,<br />
sagte sie dann, und 24 Stunden nicht<br />
rauslassen. – Wieviel bekommen Sie?<br />
Sie stand auf und zauberte ein Büchlein<br />
hervor, in dem alles handschriftlich<br />
geregelt war. Sie habe eine Praxishilfe,<br />
die wüsste sofort Bescheid und blätterte<br />
weiter. Aber die sei immer nur gut drauf,<br />
deshalb habe sie ein paar Tage<br />
freigegeben.<br />
Sie ging mit dem Kopf ganz nah an<br />
die Seiten, blickte dann an mir vorbei,<br />
doch auf dem Schreibtisch sah auch ich<br />
keine Brille. Vielleicht habe sie sie in der<br />
Küche vorhin liegen gelassen. Und kam<br />
kauend wieder zurück. Ich sagte ihr,<br />
dass ich auch schon einen Tod eines<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ <strong>13</strong>8
geliebten Menschen mitgemacht habe,<br />
heute tröstete ich mich immer noch,<br />
dass er ohne langen Schmerz gestorben<br />
sei. Sie sah mich leer an. Irgendwie<br />
hätten sie sich geliebt, verdammt sogar.<br />
Sie rang mit den Tränen.<br />
Die beiden Hunde hatten sich<br />
neben mich gelegt. Die, sagte sie,<br />
haben auch seit einer Woche nichts<br />
mehr gegessen, der eine brachte mir<br />
gestern einen seiner Schuhe. Die beiden<br />
hatten dieselben traurigen Augen.<br />
Sie schrieb eine Rechnung. Ich<br />
hatte 2 Euro zu wenig. Die können Sie<br />
mir mal in den Briefkasten werfen, sagte<br />
sie, sie könne die Praxis nicht<br />
schliessen, dann gehe sie kaputt. Sie<br />
stand am Fenster. Ich wünschte ihr alles<br />
Gute. Und viel Kraft. Den Tod eines<br />
geliebten Menschen … begreift man<br />
nie, fiel sie in meinen Gedanken, zum<br />
Glück, denn ich wollte überwindet man<br />
niesagen. Die Hunde begleiteten mich<br />
zur Tür.<br />
Manchmal will ich nur noch, dass<br />
meine Wörter aus Fleisch und Blut sind.<br />
Und dann bekomm ich solche<br />
Begegnungen geschenkt. Dann hab ich<br />
eine Flasche geheiligten Saft mit der<br />
Aufschrift1795 neben mir stehen. Wie<br />
Trostpflaster von innen. Und ich dachte<br />
noch beim Abstellen des Autos: schliess<br />
es ab.<br />
Nach dem tagelangen Verstehensversuch/-versuchung.<br />
Unter den Vertrauensverhältnissen<br />
gelegen wie unter<br />
einer Brücke. Jahrelang. Nichts unver-<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
sucht gelassen, sein Leben aufzuwühlen.<br />
Ich erlaube mir, ungehalten zu seyn.<br />
Den Teppich, auf den ich zum ersten Mal<br />
onaniert hab, hab ich heute nicht mehr.<br />
Glaub kaum, dass ich mich<br />
aufschäumen ausschämen kann, glaub<br />
kaum, meinen Absinth wie Abwesenheit<br />
im Gegenteil du wirst mir verzeihn und<br />
deine Pflöcke in eine andre Herzgegend<br />
hineinschlagen müssn. Nichts mehr<br />
erinnert mich an eine Scheibe, an deine<br />
Fusssohlen, an mein süsses Erniedrigen.<br />
Vielleicht sogar eine surreale<br />
Enthauptung? Eine aufweichende<br />
Gefühlsverirrung. Ein Atemzug ohne<br />
einen einzigen Gedanken. Beim<br />
Einschlafen. Beim mir einen falschen Tag<br />
Aussuchen. Ich schreib nun nur noch<br />
von meinen warmen Wörtern ab. Weisst<br />
du. Ist dir die Wahrheit oder die Lüge<br />
immer untreu gewesen?<br />
Nun legst du einen Kopf in deine<br />
Schräge und blickst zur Häuserwand<br />
hinauf, kletterst in die Ecken der<br />
Fenster, kletterst wieder aus ihnen<br />
heraus und spürst, dass dich nichts<br />
mehr anstarrt, sich nichts mehr in dir<br />
verlieren will, immer mehr<br />
Äquivalenzverneigung, also von seinen<br />
Wörtern lernen. Kaum noch Austausch<br />
möglich: ausser in genau der Gefühls-<br />
und Momentlage/verlegenheit. Kaum<br />
noch Differenzen. Ich schliesse meinen<br />
Kosmos ab. Flüster mich ein ins<br />
Unendliche. Zwischen den Harfensaiten<br />
erklingt plötzlich mein Text. Ganz aus<br />
Seide. Wattebäuschig.<br />
Du verliebst dich wohl nicht mehr<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ <strong>13</strong>9
in mich. Hab deine Lungenbläschen, hab<br />
dein Verklungenes, dein Verklumptes in<br />
deinem Hirn und Satzrändern. Aus den<br />
Fugen geraten/gräten. Zwischen den<br />
Zähnen Zeilen sich auch nicht wiederfinden.<br />
Am Verstand vorbeigelebt.<br />
Ständiges Herumnörgeln. Also was<br />
wollen, was niemand bemerkt. Weisst<br />
du, wie unter Oberflächen zu handeln<br />
ist. Wasser oder Haut oder aufrichtig.<br />
Und ich verlang immer mehr von dir.<br />
Wie sich nie wieder verzielen.<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 140
Rüdiger Heins<br />
Sommersemester 20<strong>13</strong><br />
Studium Kreatives Schreiben<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Fertigkeiten schaffen<br />
Können abrunden<br />
Das 1997 im Netzwerk für alternative Medien - und Kulturarbeit e. V. gegründete INKAS<br />
INstitut für KreAtives Schreiben ist eine anerkannte Bildungseinrichtung für Kinder, Jugendliche<br />
und Erwachsene. Gründer und Studienleiter ist Rüdiger Heins<br />
Ein Schwerpunkt des Instituts ist das viersemestrige Studium „Creative Writing“. Durch<br />
gezielte Übungen, kontinuierliches Schreiben und die Beschäftigung mit Literaturgeschichte<br />
wird die Kreativität der Studierenden geweckt und in literarische Formen<br />
gebracht. Ab dem dritten Semester können sich die Studierenden mit fachkundiger<br />
Unterstützung in Form eines Lektorats an ihr erstes Buchprojekt wagen.<br />
Der institutseigene Verlag edition maya bietet zudem regelmäßig die Beteiligung an<br />
Anthologien. Veröffentlichungen sind auch in der Online-Literaturzeitschrift eXperimenta<br />
www.experimenta.de möglich. Das didaktische Konzept sieht die intensive Vermittlung von<br />
Creative Writing vor. Außerdem werden die Grundlagen in den Lehrfächern<br />
zeitgenössische Lyrik und Prosa sowie Sachthemen der Literatur in den<br />
Wochenendseminaren vermittelt. Diese finden in der Regel einmal im Monat von Freitag-<br />
bis Samstagabend statt. Das Studium steht allen Interessierten unabhängig ihrer<br />
Vorbildung offen. Regelmäßig werden öffentliche Lesungen vom Institut angeboten, an<br />
denen sich die Studierenden mit eigenen Texten beteiligen können.<br />
Studiengebühr: 150€ pro Monat.<br />
Studientage: Freitags von 18:00 bis 20:00 Uhr und samstags von 10:00 bis 18:00 Uhr. Im April und Oktober<br />
auch sonntags von 10: bis 15:00 Uhr die Studientage finden in 55543 Bad Kreuznach im Bildungszentrum<br />
St. Hildegard in der Bahnstr. 26 statt. Im Juli ist eine Sommerpause, die Fehlzeiten werden im April und im<br />
Oktober nachgeholt.<br />
Termine: 26. 27.und 28. April, 24 und 25. Mai, 28. und 29. Juni, 30. und 31. August, 27. und 28. September<br />
25. und 26 Oktober, 29 und 30. November, 20. und 21. Dezember<br />
Studienleiter: Rüdiger Heins www.ruedigerheins.de<br />
Telefon: 06721 - 921060<br />
Weitere Informationen: www.inkas-institut.de<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 141
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Die Kunst des Erzählens<br />
Textwerkstatt für Kreatives Schreiben<br />
im Kloster Himmerod in der Eifel<br />
Ein Intensivseminar für Menschen, die literarisch schreiben lernen wollen<br />
06. bis 08. September 20<strong>13</strong><br />
In der Abgeschiedenheit des Klosters Himmerod beschäftigen sich die Seminarteilnehmer<br />
mit den Möglichkeiten, den eigenen Schreibprozess einzuleiten.<br />
Schreibend entdecken wir unbekannte Kontinente, die tief in unserem Innern verborgen<br />
sind. Mit Modulen des „Kreativen Schreibens“ werden die Seminarteilnehmer in die<br />
Textkulissen eigener Kurzgeschichten und Gedichte eingeführt.<br />
Die Textarbeit wird von Übungen begleitet, die den Schreibprozess aktivieren und die<br />
Kreativität fördern helfen.<br />
Für dieses Seminar ist keine Vorkenntnis nötig. Die Inhalte sind für Anfänger und<br />
Fortgeschrittene geeignet.<br />
Den Seminarteilnehmern wird der sichere Umgang mit Sprache und Stil näher gebracht.<br />
Ein weiterer Bestandteil des Seminars sind Meditationstechniken, die den kreativen<br />
Schreibprozess begleiten sollen.<br />
Zielgruppe:<br />
Menschen, die Geschichten aus ihrem Leben aufschreiben möchten. Neugierige, die gern<br />
schreiben und Geschichten erfinden oder die Freude daran entdecken möchten. Frauen<br />
und Männer, die gerne erzählen und zuhören.<br />
Seminarzeiten:<br />
Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr.<br />
Samstag von 10:00 bis 18:00 Uhr. Sonntag von 11:00 bis <strong>13</strong>:00 Uhr.<br />
Seminargebühr: 250 €<br />
Einzelzimmer und Vollpension im Kloster: 80€ für zwei Übernachtungen<br />
Website: www.inkas-institut.de<br />
eMail: info@inkas-id.de<br />
Telefon: 06721 921060<br />
Seminarleiter: Rüdiger Heins, Schriftsteller www.ruedigerheins.de<br />
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SEMINARE & KOMMENTARE<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
„Das Seminar hatte also über seine Zeit hinaus eine Heilung bei mir verursacht, die ich als<br />
einen riesigen, persönlichen Erfolg betrachte, und für den ich sehr dankbar bin. Und da wir<br />
gerade beim Danken sind: Hey, Rüdiger! Das war ein tolles Seminar mit einer klugen und<br />
souveränen Führung, welche das richtige Maß an Tiefe und Leichtigkeit, an Emotionen<br />
und Erdung getroffen hat. Wir haben viel gelernt. Danke!“ Seta Arslanyan, Mainz<br />
„Trainieren, täglich schreiben, zwei Minuten, auch mehr, Kurse besuchen, Seminare,<br />
Ordnung ins Chaos bringen, das ist das Credo. Im Gespräch mit den Teilnehmern)<br />
versteht es der Dozent geschickt den richtigen Köder auszulegen, die verborgenen<br />
Schätze zu heben. Einhellig das Urteil am Schluss: Das Seminar ist ein voller Erfolg. Der<br />
Dozent hat seine Arbeit sehr gut gemacht. Ein wahrer Meister seines Faches. Winfried<br />
Raab, Neunkirchen<br />
„Viel zu schnell vergehen die drei Tage, in denen wir ein Team wurden, zusammen<br />
Geschichten schrieben, Gedichte verfassten und uns auf neue Gedanken ein ließen. Die<br />
Köpfe voll mit frischen Eindrücken, Erkenntnissen und gutem Schreibwillen nehmen wir<br />
Abschied von einander, Abschied aus der Stille des Klosters und von Rüdiger, der uns<br />
wunderbar durch die drei Tage begleitete. Waren es wirklich nur drei Tage?“ Änne<br />
Fuhrmann, Bingen<br />
„Ich habe als dreiundsiebzigjähriger zum ersten Mal an einem Seminar dieser Art<br />
teilgenommen. Ich war erstaunt und begeistert, wie Rüdiger Heins es versteht, sein<br />
großes Wissen und seine Lebenserfahrung an die Teilnehmer, die aus allen Regionen,<br />
Alters- und Berufsschichten kommen, weiter zu geben. Innerhalb des Seminars herrscht<br />
eine heimelige, wohltuende Atmosphäre, die es ermöglicht, dass aus Menschen, die sich<br />
noch nie gesehen haben innerhalb weniger Stunden Freunde werden.“ Günter Schneider,<br />
Oberscheidweiler<br />
„Wird das Wort gesprochen, dann hat dieses Wort Wirkung, ist somit schon Ereignis.<br />
Die Ehrfurcht vor dem Wort, das Bewusstsein des Menschen ob seiner Schöpferkraft,<br />
dem Klang, also dem Wort, welches schon vor dem Anfang war, all das und Vieles mehr,<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 143
habe ich mitnehmen dürfen.“ Monika Landau, Frankfurt<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
„Immer in der Hoffnung, auch im nächsten Frühjahr wieder „Worte aus der Stille“ in der<br />
Abtei Himmerod zu finden, ging am Nachmittag mit herzlichem Dank an Rüdiger Heins ein<br />
spannendes und tiefgründiges Seminar zu Ende.“ Dr. Annette Rümmele, Osnabrück<br />
„Die Spreu vom Weizen zu trennen lernte ich schmerzlich, weinte Tränen um manchen<br />
Text. Ließ mich mitreißen, wenn alles im Fluss war, mich mit hineinziehen in die Tiefen, in<br />
den Strudel, der endlos schien. Alles um mich verschwand, nur noch das eine zählte:<br />
Schreiben. Schreiben. Schreiben.<br />
Kurzum: Ich würde es wieder tun!“ Marlene Schulz, Taunusstein<br />
PROJEKTTAGE HILDEGARD VON BINGEN<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 144
Die Essenz aller Religionen ist die Liebe!<br />
Das Theaterstück "Vision der Liebe"<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
über Hildegard von Bingen von Rüdiger Heins kann für Aufführungen gebucht werden.<br />
Telefon: 06721 - 921060 oder info@inkas-id.de www.ruedigerheins.de<br />
Bei genauer Betrachtung des Weltgeschehens könnten wir heute sagen:<br />
„No Future" Keine Zukunft für die Menschheit auf dem Planeten Erde!<br />
Hildegard, die Heilige vom Rupertsberg, könnte dieses Zitat im 11. Jahrhundert auch so,<br />
oder so ähnlich, abgefasst haben. Damals hätte sie das sicherlich auf Latein oder Althoch-<br />
deutsch gesagt. Wir wissen es heute nicht. Was wir wissen ist, dass sie in der Zukunft der<br />
Menschheit eine Chance gesehen hat.<br />
„Da, wo der Mensch Gott aus seinem Alltag verbannt, versteppt die Erde und der Mensch<br />
wird zu einem wilden Tier" ist eines ihrer Zitate, das im 21. Jahrhundert vermutlich mehr<br />
Gewicht hat als im Mittelalter.<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 145
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Die Volksheilige lässt uns mit ihren Visionen teilhaben an einer göttlichen Essenz, die nicht<br />
jedem Menschen in dieser besonderen Form zuteilwerden kann. Das muss auch nicht<br />
sein, denn alle Lebewesen auf dieser Erde sind göttliche Geschöpfe. Die Spiritualität zeigt<br />
sich in vielen Formen, Religionen und Praktiken. Gemeint ist aber immer nur das eine:<br />
Liebe, denn die Essenz aller Religionen ist die Liebe!<br />
Die Liebe ist Zukunft und so gesehen ist Zukunft immer. Auch in diesem Augenblick, der in<br />
drei Sekunden schon wieder der Vergangenheit angehört, liegt die Zukunft. Zukunft ist<br />
dort, wo wir eine haben wollen. Und Zukunft gehört denen, die sie sich nehmen: Zukunft<br />
gehört uns allen!<br />
Solange es aber gesellschaftsfähig ist, im „Nichtfunktionieren" zu handeln, wird es uns<br />
nicht gelingen, etwas zum „Funktionieren" zu bringen. Bei der Behandlung eines Problems<br />
verbringen wir oftmals mehr Zeit mit der Ursache als mit deren Lösung.<br />
Umdenken ist auch im 21. Jahrhundert angesagt:<br />
Wer sich in der Not des Nichtfunktionierens wohlfühlt, hat auch keine Zukunft.<br />
Die Lösungen für ein Problem liegen oft näher, als sie vermutet werden; und da, wo wir<br />
eine Lösung finden, ist auch eine Zukunft.<br />
Zukunft findet in unseren Köpfen, in unseren Bäuchen, in unseren Herzen, in unseren<br />
Genen, den Zellen und was weiß ich, wo statt. Zukunft findet da statt, wo sie gestattet ist.<br />
Zukunft ist eine Vision, eine Leidenschaft, ein Gefühl. Zukunft ist der Wunsch nach etwas<br />
Neuem! Die Zukunft der Menschheit liegt in der Liebe und dem liebevollen Umgang<br />
miteinander. In der Familie, im Alltag, im Weltgeschehen. Das Einzige, was auf diesem<br />
Planeten wirklich globalisierungsfähig ist, ist die Liebe! Und das sind Sie und ich oder du<br />
und …<br />
Meine erste Begegnung mit Hildegard führt mich in meine Kindheit. Jedes Jahr, am 17.<br />
September, ihrem Todestag, haben wir eine Wallfahrt nach Eibingen gemacht. Ein<br />
goldener Schrein mit den Gebeinen der „heiligen Hildegard" wird an diesem Tag in der<br />
Eibinger Pfarrkirche für die Pilger geöffnet. Damals fühlte sich das für mich furchtbar kalt<br />
an. Die Reliquien der Heiligen machten mir Angst. Von meinem kindlichen Glauben an die<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 146
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Heilige ist etwas geblieben, das ich mir bis ins Erwachsenenleben retten konnte. Sie war<br />
immer bei mir, diese Hildegard, diese Heilige. In den dunkelsten Stunden meines Lebens,<br />
aber auch in den glücklichen Momenten spürte ich ihre Nähe zu mir.<br />
Irgendwann machte ich mich auf den Weg, um ein paar Tage im Kloster in Eibingen zu<br />
verbringen. Ich wollte ihr nahe sein. Bereits in der ersten Nacht wurde ich aus dem Schlaf<br />
gerissen. Meine Füße wurden heiß und meine Augen wurden von einem unglaublichen<br />
Licht geblendet. Am nächsten Morgen erzählte ich diese Geschichte Schwester Caecilia<br />
Bonn, einer Klosterfrau, die mich viele Jahre spirituell begleitete und mich in die Weisheit<br />
der Heiligen vom Rupertsberg eingeführt hat. In meiner Aufregung erzählte ich ihr mein<br />
nächtliches Erlebnis und sie antwortete mir lächelnd:<br />
„Ach ja, dann warten Sie einmal ab, was da noch kommt!"<br />
Auf meiner spirituellen Suche, die noch nicht beendet ist, folgten viele weitere Erlebnisse<br />
mit Hildegard.<br />
Immer wieder beschäftige ich mich mit ihren Schriften und entdecke neue Aspekte ihrer<br />
Visionen. Ich kehre jedes Jahr nach Eibingen zu ihren Gebeinen zurück, aber eine Ahnung<br />
von ihrer Weisheit trage ich in meinem Herzen.<br />
Diese wunderbare Frau aus dem Mittelalter, deren Worte noch im 21. Jahrhundert klingen,<br />
spricht von der Umweltverschmutzung und der Versteppung der Erde, wenn die Menschen<br />
die Liebe zueinander verlieren.<br />
Für mich ist die Essenz all ihrer Visionen die Liebe. Eine Vision, die mich durch die Wirren<br />
dieser Zeit trägt.<br />
Rüdiger Heins<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 147
Liebe Leser/-innen von „c r e a t i v 3 X L “,<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
hier der Link zum bisher unveröffentlichten Trailer "Vision der Liebe" Hildegard von Bingen.<br />
Das komplette Stück kann auf Anfrage gebucht werden.<br />
Vielleicht hat jemand eine Idee, wo wir es aufführen könnten. Bisher gab es schon<br />
mehrere Aufführungen an verschiedenen Orten, besonders in Kirchen. Demnächst sind wir<br />
in Berlin.<br />
-<br />
http://www.youtube.com/watch?v=geFxUMlcIpo<br />
Gerne können Sie den Link weiterleiten!<br />
Herzliche Grüße und bis bald, Ihr<br />
Rüdiger Heins!<br />
Neuerscheinung URSTROM Rüdiger Heins im<br />
Buchhandel erhältlich BertuganPress<br />
ISBN: 978-3-939165-26-2 www.inkas-institut.de<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 148
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Zusammen mit Carolina Butto Zarzar und Luise Hepp gibt Rüdiger Heins<br />
das kostenlose Online-Magazin „eXperimenta“ heraus.<br />
Hier unser Empfehlungslink des <strong>Quartal</strong>s: http://www.experimenta.de/<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 149
Stephan Kornitzky<br />
Pfortenstraße 1<br />
99974 Mühlhausen<br />
03601/ 83 93 501<br />
0175/ 37 67 655<br />
skornitzky@web.de<br />
Facebook-Profil<br />
https://www.facebook.com/StephanKornitzky?ref=hl<br />
Mein Blog<br />
http://autorstephankornitzky.blogspot.de/<br />
Geburt: 0<strong>2.</strong>09.1987<br />
Geburtsort: Mühlhausen/ Thüringen<br />
Genre: Krimi/ Anti-Pop<br />
Länge des Textes: Wörter: 1268/ Zeichen: 83255<br />
Exposé<br />
Der Boss plant seinen großen Coup!<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Kurzbio und Exposé zu „Trouble aufm Kiez“<br />
Mit dabei sind seine Freunde „River“, ein vegetarischer Bodybuilder, der verwahrloste<br />
Punk „Ratte“, Mike, Spitzname „Dreizehn“, ein mörderischer Typ der ohne Kompromisse<br />
Befehle ausführt und seine stets miesgelaunte Bulldogge „Raffi“ und außerdem die<br />
ziemlich durchgeknallte, nymphomane Junkie – Nutte Alexandra, die von Allen nur Sandra<br />
genannt wird.<br />
Internationale kriminelle Machenschaften - ganz nach dem Motto „Sex, Drugs and Rock<br />
´n`Roll“ – in der Hafenstadt Hamburg und einem Drogenlieferanten aus Afghanistan, eine<br />
Reise durch Pakistan und Frankreich und eine rechtsradikale Biker-Gang aus Berlin<br />
treiben die Geschichte stetig und unter großem Druck bis hin zu ihrem fulminanten<br />
Höhepunkt, so dass am Ende kein Stein mehr auf dem Anderen bleibt.<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 150
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Durch meine Bücher und Geschichten möchte ich anderen Menschen meine Weltsicht<br />
näher bringen und sie an meinen etwas ungewöhnlichen Leben teilhaben lassen.<br />
Als Referenz kann ich bereits mehrere Veröffentlichen in Zeitschriften, im regionalen<br />
JIM – Magazin (http://www.jim-zone.de/) und an anderer Stelle in der Tageszeitung<br />
„Thüringer Allgemeine“ und einige Lesungen vor großem, anspruchsvollem<br />
Publikum vorweisen.<br />
Das Manuskript entstand während eines 2-wöchigen Aufenthaltes in Hamburg.<br />
Juli 20<strong>13</strong><br />
Stefan Kornitzky<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 151
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
CHAMPAGNER & WEIN – GAUMEN UND SCHÖNE KÜNSTE<br />
Bildmotiv: Kathrin Küpper vor den Scharpenacker Kastanien / gefertigt von H. Ohlendorf 2012 / digitalsierter Leinwanddruck<br />
Vorwort<br />
von Hauke Ohlendorf<br />
Im Mai 2012 befand ich mich mit meinen Kameras mal wieder auf Motiv-Jagd für eine<br />
Bildstrecke zum Thema Kunstmarkt am und um's Hertener Schloss herum – ein neuer<br />
Aktivitätenbericht sollte her. Auf der Pirsch von Kunst-Stand zu Kunst-Stand boten sich<br />
unzählige Neueindrücke; wegen des schönen Wetters waren die Flächen vor dem Schloss<br />
übervoll. Die Menschheit hatte wieder einmal gute Laune; sie ließ sich vom Gebotenen<br />
beeindrucken und die Welt war für meinen Geschmack dort absolut in Ordnung.<br />
Beim Betreten des Schlossinnenhofes gelangte ich in den aktivsten Teil des Geländes.<br />
Hier bot man aus einer Vielzahl von Hütten, Ständen wie Wagen heraus die herrlichsten<br />
Gaumengenüsse und Kehlenbefeuchter an. An einem Champagner- und Weinstand fiel<br />
mir sofort der Andrang auf. Da ich selbst nicht mehr ans Steuer musste, lenkte ich meinen<br />
Schritt dort hinüber an den Tresen und orderte leckeren Roséwein. Es bediente mich<br />
Kathrin Küpper, die hier den Durstigen einschenkte. Es herrschte die sprichwörtliche<br />
Geselligkeit unter Weinfreund/innen. Bereits nach kurzer Zeit befand ich mich mitten im<br />
Gespräch mit Frau Küpper und den Umstehenden.<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 152
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Wir stellten wieder einmal fest, wie sehr der Mensch doch dazu tendiert, Genüsse aller Art<br />
miteinander zu verknüpfen, dies mit steter Absicht, sein Wohlbefinden möglichst zu<br />
steigern und wie gut doch Wein bzw. Champagner zum Umgang mit den schönen Künsten<br />
passe.<br />
Wir sinnierten darüber, warum sehr viele Künstler ausgerechnet den Weinen gerne<br />
zusprachen, weshalb Sekt und vor allem Champagner auf bedeutenden Vernissagen nie<br />
fehlen durften, warum Kunstinteressierte sich heute wieder so gerne von Ereignissen<br />
anziehen ließen, bei welchen speziell für das jeweilige Tagesereignis in einer Verbindung<br />
von malerischem Ambiente und dezenter Live-Musik beste Degustations-Schlücke von<br />
Wein & Champagner geboten wurden.<br />
Wieviele diesbezüglicher Motive hatten sich Künstler in den letzten Jahunderten bis hinein<br />
in heutige Tage immer wieder vor ihre Pinsel, Stifte und Linsen, geholt!? Selbst<br />
Behältnisse wurden zu Kunstobjekten wie an den bekannten Flaschendesigns von Jean-<br />
Paul Gaultier unschwer zu sehen war. Seit jeher hatte sich die Kunstwelt beflissen<br />
Malereien, Fotos, Plakate, speziell kreierte Etiketten, etc., rund um das Pläsier aus edel<br />
vergorenemTraubensaft bzw. dessen unbeschwert heiteren Genuss zu schaffen. Visuelle<br />
und Geschmacksempfindungen liegen in unseren Hirnen also nicht allzu weit auseinander.<br />
http://www.allposters.de/-st/Champagner-Poster_c7872_p2_.htm<br />
Es war verwunderlich, wie Kathrin es hinzubekommen schien, alle Kundenwünsche zu<br />
erfüllen und zugleich trotzdem ein gepflegtes Gespräch aufrecht zu erhalten. Das<br />
berühmte „weibliche Multitasking“ in perfekter Form. Man konnte ihr ansehen, wieviel<br />
Spaß sie an allem hatte. Dass sie soeben harte Arbeit verrichtete merkte man ihr nicht an.<br />
Zudem übertrugen sich Freude und Leichtigkeit ihres Tuns auf das Umfeld. Ich kam nicht<br />
umhin sie zu fragen, woher sie solchen Elan nehme, den sie noch dazu an einem<br />
Wochenende und bei dieser Hitze an den Tag legen konnte.<br />
Da sich gerade eine größere Kundengruppe ans Bestellen machte, lächelte Kathrin nur<br />
und bedeutete mir, dass sie nun wieder ganz für die übrige Kundschaft da sein müsse,<br />
nicht jedoch, ohne mir zu versprechen, die Antwort später „nachzureichen“.<br />
Diesertage erhielt ich sie!<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 153
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Ein Champagner bekommt die Kurve oder<br />
wie Champagner mein Leben veränderte<br />
eine Gesprächszusammenfassung<br />
Alles was das Zubereiten und Genießen leckerer Produkte anbetrifft, hat mich schon immer<br />
fasziniert. Konsequenterweise kam für mich daher nur eine Ausbildung infrage, die zur<br />
Köchin.<br />
Nach bestandener Prüfung, in 1995, luden mich meine Eltern zum bestandenen Abschluss<br />
in einen edlen Gastronomiebetrieb ein, welcher sich in einer alten Wassermühle befand.<br />
Es sollte ein Schlemmerwochenende werden. Mit dieser Idee trafen sie bei mir genau ins<br />
Schwarze; es wurde wirklich hinreißend.<br />
Allein schon das Ambiente zeigte den hervorragenden Stil des Hauses. Im Restaurant<br />
empfingen uns weiße, lang eingedeckte Tische. Eine endlose Zahl auf Hochglanz polierter<br />
Gläser funkelte einem entgegen. Bestecke für alle Arten von Speisen lagen griffbereit.<br />
Nach gutem Tischbrauch eröffneten wir das anstehende Erlebnis mit einem Aperitif. Dazu<br />
nahmen wir zunächst auf der von gepflegten, alten Sträuchern umgebenen Terrasse platz.<br />
Während der Ausbildung zur Köchin hatte ich eine berufsspezifische Einschulung in die<br />
generelle Welt der Weine sowie gängigen Tischgetränke erhalten. Es wurden zudem<br />
Kenntnisse im Umgang damit beim Kochen gelehrt sowie die geschmackliche Wirkung der<br />
verschiedenen Sorten auf Speisen. Für den Sektor der meisterlichen Handhabung gibt es<br />
andere, spezialisiertere Ausbildungsberufe.<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 154
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Zur Feier meiner bestandenen Prüfung sollte es heute Chamgagner sein, ja, Champagner,<br />
unbedingt! Und so war es gut, „beim richtigen Griff“ von einem Spezialisten unterstützt zu<br />
werden.<br />
Es bediente uns ein junger „Commis Sommelier“ [so nennt sich die Berufsbezeichnung<br />
des jungen Restaurantmitarbeiters, der uns bei der Getränkeauswahl beriet und der<br />
speziell für diese Tätigkeit ausgebildet wurde]. Er empfahl einen „Champagner Laurenti“.<br />
Seinem Rat folgend orderten wir und es dauerte nicht lange, bis eine zart goldige<br />
Flüssigkeit in unseren Gläsern fröhlich vor sich hinperlte, ebenso ausgelassen und munter<br />
wie sich uns die Stimmung des heutigen Tages vermittelte.<br />
Wir erhoben die Gläser, stießen an. Schon beim ersten Nippen zog fülliges Arôma in<br />
unsere Nasen, es kribbelte auf der Zunge und der erste Schluck ging frisch durch die<br />
Kehlen. Ich war beeindruckt. Was war das? Was da in meinem Glas so fein und herrlich<br />
funkelte, war nicht im geringsten mit dem zu vergleichen, was ich je zuvor getrunken<br />
hatte. Ein vollkommen neues Geschmacksereignis griff nach mir. Und dieser perfekte<br />
Genuss hatte einen eigenen Namen. „Champagner Laurenti“ stand dort auf dem Etikett<br />
jener Flasche, die in den blanken Eisbrocken des silbernen Kühlständers aufs<br />
Nachschenken wartete – ich war sprachlos. Soviel Wirkung hatte ich mir von einem<br />
solchen Getränk nicht erwartet.<br />
Es folgte das perfekte Gourmet-Essen<br />
Vom Gruß aus der Küche, über den 1. Gang (großartig), den <strong>2.</strong> Gang (phantastisch), zum<br />
3. Gang (grandios) und den 4. bis 6. Gang (ohne Worte) hinweg, überließen wir uns dem<br />
Rausch der Arômen. Was für ein wundervoller Tag – ich habe ihn nie vergessen.<br />
Bei all der Poesie, die dieser Tag entwickelte, kämpften die gebotenen Eindrücke noch<br />
Wochen danach um die ersten Plätze in meiner ganz persönlichen Rangliste. Einer jedoch<br />
hatte schon von der ersten Sekunde seinen Platz eingenommen; er sollte mir unvergesslich<br />
bleiben: „Champagner Laurenti“.<br />
Auch wenn ich mir in den folgenden Jahren hin und wieder mit Freunden eine Flasche<br />
gönnte, so erfuhr ich doch erst <strong>13</strong> Jahre später, dass für solch' nobles Getränk – zu aller<br />
Schande - nicht einmal ein landesansässiger Vertrieb existierte. Mit einem Mal wurde mir<br />
klar: Das übernimmst Du künftig selbst; Du machst nun den Vertrieb – diese<br />
Entscheidung fiel überhaupt nicht schwer!<br />
Der Schritt vom Gedanken in die Umsetzung war schnell getan. Von Ersparnissen erwarb<br />
ich die erste Palette dieses irrsinnig guten Champagners sowie vom Gault Millau. Es<br />
konnte losgehen. Hinzu kam eine unerwartet große Chance dadurch, dass man mir<br />
herstellerseits den Exklusivvertrieb anbot. Klar, dass ich sofort darauf einging!<br />
In der Folgezeit sollte ich also ganz Deutschland bereisen. Dabei besuchte ich Restaurants<br />
und Hotels der gehobenen Klasse sowie gastronomisch gut geführte Landgasthäuser.<br />
Es ging von Sylt bis München, von Ost nach West sowie Berlin bis Recklinghausen.<br />
Recklinghausen deshalb, weil meine Weinclub–Patin des „Clubs Vinissima“ (Frauen und<br />
Wein in Deutschland) dort einen Traditionsweinhandel betrieb und bis heute noch betreibt,<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 155
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Frau Ingeborg Molitor. [Wir halten sogenanntes „Netzwerken“ für ein ganz wichtiges Mittel um auf dem<br />
Markt als Frauen bestehen zu können.]<br />
Ich arbeitete bei Ingeborg Molitor stundenweise, dies neben meiner eigenen Unternehmerinnenschaft<br />
in Wuppertal. Dort brachte ich mich in der Sektkellerei ein, arbeitete auch im<br />
Büro, jedoch, was mir die meiste Freude bereitete, war die Leitung Ihrer Außenveranstaltungen.<br />
Da ich in einer Eventagentur quasi groß geworden bin, war und ist es auch heute noch<br />
immer wieder das Highlight, z. B. auf dem Kunstmarkt in Herten zu stehen, die<br />
Begeisterung der Menschen bei einer „Extraschicht“ zu erleben und die Stammkunden auf<br />
dem Weinmarkt begrüßen zu dürfen. Solcher Trubel, der manch andere abschreckt, ist für<br />
mich das Schönste überhaupt. Wo sonst trifft man auf soviele Gleichgesinnte, die mit<br />
einem die Vorliebe für solch herrliche Produkte und die gleiche Lebensfreude teilen? Ich<br />
bin so glücklich, dass ich mich bereits mit 36 Jahren so treffsicher zu dieser<br />
Selbständigkeit entschieden habe. Bis heute habe ich es nicht bereut. Was gibt es<br />
Schöneres, als einen Beruf, aus dem man jeden Tag ein neues Quäntchen Glück ziehen<br />
darf – mal ehrlich!?<br />
Zufälle bestimmen das menschliche Leben und sie bringen uns oft weiter. Auf meinem<br />
beruflichen Wege begegneten mir Hertener Frauen, die ebenso selbständig waren wie ich<br />
und die bereits ihre eigenen guten Ideen zielgerichtet umsetzten. Ein fruchtreicher<br />
Austausch nahm seinen Anfang - er ist es bis heute geblieben. Ich habe sehr viel dazu<br />
gelernt, ich lerne täglich.<br />
Inzwischen besteht das Sortiment von Küpper & Küpper aus einer weiteren Auswahl an<br />
Weinen, von Winzern des Nicht-Mainstreams. Die Kundschaft nimmt diese Angebot mehr<br />
als dankend an.<br />
Das Geschäft gestaltet sich hervorragend, sodass ich nun daran denke, die kulinarische<br />
Seite weiter auszubauen.<br />
Wir alle betreiben unsere Jobs mit Leidenschaft, stehen voll und ganz hinter unseren<br />
Produkten und schätzen damit gleichzeitig wert, was andere für uns Genießer kreieren.<br />
Exklusiv-Vertrieb Deutschland:<br />
Küpper & Küpper Champagner & Wein<br />
Tel. 01735449949<br />
www.kuepperundkuepper.de<br />
Gesprächszusammenfassung H. O.<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 156
Im Gespräch mit Kunden<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 157
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 158
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 159
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 160
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 161
GISELLE ORTMANN GALLO<br />
NAME: GISELLE ORTMANN GALLO<br />
CITY: SÃO PAULO - BRASIL<br />
BIRTHDAY: APRIL-05-1982<br />
Studium am: Centro Universitário Belas Artes de São Paulo<br />
Der Schönen Künste von São Paulo)<br />
EMAIL: g.ortmann@hotmail.com<br />
bei facebook: https://www.facebook.com/giselle.ortmanngallo<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
(Universitätszentrum<br />
Kunst war schon immer in meinem Leben präsent. Das künstlerische Schaffen hat bei mir<br />
immer Interesse und Faszination geweckt. Zunächst interessierte ich mich für die<br />
Reproduktion des Realen. Die Wiedergabe des menschlichen Ausdrucks, der Gefühle die<br />
durch Körper, Gestik und Mimik zum Ausdruck kommen – das verzaubert mich immer<br />
wieder aufs Neue! Später ging ich an die Herausforderung heran, diese in Farbe, Form<br />
und Bewegung zu „übersetzen“, hierbei stand das menschliche Gesicht nicht mehr derart<br />
im Vordergrund.<br />
Ausdruck sollte nunmehr seine Form durch starke, kühne Striche und Malbewegungen<br />
erhalten, bei gleichzeitiger Beibehaltung präziser Konturen. Meine zugesandten Bilder<br />
werden hoffentlich ein wenig Auskunft hierüber geben<br />
Über Rückmeldungen in Form von Kritiken und Interpretationen würde ich mich sehr<br />
freuen, vielen Dank, Ihre<br />
Giselle Ortmann-Gallo<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 162
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 163
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 164
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 165
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 166
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 167
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 168
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Der Autorenname ist in jedem Falle auf der Veröffentlichungsseite wiedergegeben. AutorINNEN mit<br />
unter Pseudonym verfassten Beiträgen sind in einem Verfasser-/ Autoren-manual vermerkt und deren<br />
Daten bei Vorliegen einer entspr. Berechtigung beim Herausgeber behördlich einsehbar.<br />
Angabe n zur Aufsichtsbehörde<br />
zur Zeit liegt keine Pflicht zur behördlichen Zulassung vor. Angaben zur zuständigen Aufsichtsbehörde<br />
werden im Falle einer sich ergebenden Notwendigkeit umgehend in an dieser Stelle eingegepflegt.<br />
Register und Registernummer<br />
nicht erforderlich<br />
Umsatzsteuer-Identifikationsnummer<br />
Es ist keine [BRD-] Umsatzsteueridentifikationsnummer nach § 27 a<br />
des Umsatzsteuergesetzes erforderlich, da sämtliche Ausgaben der<br />
„<strong>creativ3XL</strong>“ kostenlos sind und die Distribution nicht kommerziell erfolgt<br />
Bezeichnung der berufsrechtlichen Regelungen / deren Zugänglichkeit:<br />
aktuell nicht erforderlich<br />
c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
Die Inhalte der heutigen Ausgabe stammen von verschiedenen Kreativschaffenden, vorwiegend Mitgliedern der FACEBOOK-<br />
GRUPPEN „C.R.E.A.T.I.V.O“ & „KREATIV IN NRW“ sowie von externen Gästen. Die namentliche Nennung findet sich in der<br />
Inhaltsangabe sowie bei den jeweils abgedruckten Arbeiten.<br />
Die Syntheseleistungen wie, Organisation, inhaltliche Zusammenstellung, Satz, Kommentierung (sofern nicht anders gekennzeichnet)<br />
erfolgte durch den Herausgeber, Hauke Ohlendorf / Wuppertal.<br />
Titelbildgestaltung durch Hauke Ohlendorf / Wuppertal<br />
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c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />
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