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creativ3XL AUSGABE 2/13, 2. Quartal

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c r e a t i v 3 X L<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Herausgegeben von Hauke Ohlendorf für 1. Jahrgang<br />

C.R.E.A.T.I.V.O & KREATIV IN NRW<br />

2 KREATIVGROSSGRUPPEN bei FACEBOOK


Grußwort<br />

Hauke Ohlendorf, Wuppertal<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

nach geringfügigen Querelen mit außenstehenden Anspruchstellern um den Namen<br />

unseres Magazins, sind wir jetzt um einige Erfahrungen reicher und zugleich um eine neue<br />

Identität.<br />

Es wird<br />

„ c r e a t i v 3 X L“<br />

aus der bisherigen<br />

„C R E A T I X“ , ansonsten ändert sich „NIX“!<br />

Mit heutigem Tage legen wir wieder Arbeiten unserer Facebook-Mitglieder der Gruppen<br />

„C.R.E.A.T.I.V.O“ und „Kreativ In NRW“ vor und das schon als zweite <strong>Quartal</strong>sausgabe.<br />

Das Miteinander innerhalb der Gruppen stellt für die meisten von uns einen sehr<br />

fruchtbaren Austausch dar - kaum jemand möchte noch darauf verzichten. Da sich jedoch<br />

in Facebook gezeigte Werke der übrigen Öffentlichkeit entziehen, wurde kurzerhand<br />

beschlossen, diese auch anderweitig herauszugeben. Ein neues Online-Magazin kam zur<br />

Welt<br />

„c r e a t i v 3 X L“ . *<br />

Seit nun unser Magazin zum ersten Male im April 20<strong>13</strong> erschien, kann jede/r einen<br />

Einblick in Momente des Schaffens erhalten, dieses per direktem Zugriff aufs Magazin,<br />

welches in einer YUMPU-CLOUD auf Interessierte wartet.<br />

Gleichermaßen bietet sich unseren veröffentlichungswilligen Gruppenmitglieder die<br />

Chance, mehr ins Licht zu treten. So wünsche ich allen beteiligten Kreativen wie<br />

LeserINNEN, dass sich aus dem hier geschaffenen Medium eine Vielzahl neuer Kontakte<br />

ergeben möge.<br />

Viel Freude beim Durchblättern und Lesen der aktuellen Ausgabe wünscht Ihnen<br />

Hauke Ohlendorf<br />

*creativ3xl@gmx.eu oder 3XL@gmx.eu


I n h a l t<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Künstlerin Seite 005 - 008<br />

Gabriele Springer<br />

Künstlerin Seite 009 - 015<br />

Brigitte Spanblöchel<br />

Autorin Seite 016 - 022<br />

Ingrid J. Poljak<br />

Künstlerin Seite 023 - 029<br />

Eva Wagner<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 1


I n h a l t<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Künstlerin & Autorin Seite 030 - 043<br />

Christiane Rühmann<br />

Autorin Seite 044 - 046<br />

Heidi Marie von Mainau ©<br />

alias Heidi Kirchhof<br />

Das Onlinemagazin Seite 047 - 050<br />

DIVERSITY ART MEDIA ©<br />

Jennifer Gregorian<br />

Künstlerin & Autorin Seite 051 - 069<br />

„EVI“ Evelyn Goßmann<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 2


I n h a l t<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Fotografin Seite 070 - 079<br />

Tanja Riedel<br />

Film Seite 080 - 108<br />

George Edward Nixon<br />

Canada & Luxemburg<br />

Fremdsprachentext<br />

Musik / Film / Malerei Seite 084 - 108<br />

Jean Claude Kiefer<br />

alias Lightning Bear<br />

Luxemburg<br />

Künstler / Autor / Fotograf /<br />

Film / Magazin-Herausgeber Seite 109 - 124<br />

DON OYLE<br />

alias Hauke Ohlendorf<br />

BRD / Frankreich<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 3


I n h a l t<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Schriftsteller Seite 125 - 140<br />

Willi van Hengel<br />

Surreale Text - Welten<br />

Schriftsteller / Kulturwissenschaftler / Pädagoge Seite 141 - 149<br />

Rüdiger Heins<br />

Herausgeber der eXperimenta<br />

Autor Seite 150 - 151<br />

Stephan Kornitzky<br />

Champagner & Weine Seite 152 - 161<br />

Kathrin Küpper<br />

Gourmet - & Event-Köchin<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 4


Kontakt:<br />

kuenstlerin@gabriele-springer.de<br />

www.gabriele-springer.de<br />

Ut Pictura Poesis<br />

Woman 01<br />

Acryl auf Leinwand<br />

30 cm x 40 cm<br />

Hier Text eingeben<br />

CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />

5


Kontakt:<br />

www.ute.webnode.com<br />

Wie die Malerei, so die Dichtung<br />

TOT<br />

In Gedanken verbrannt, das was noch von Dir übrig war<br />

übrig aus einer längst vergangenen Zeit<br />

aus einer Zeit der Zärtlichkeit<br />

der innigen Nähe –<br />

der Liebe<br />

Aus einer Zeit<br />

die noch immer dauert<br />

die noch immer unser Leben bestimmt -<br />

das bestimmt - was die Bequemlichkeit schluckt<br />

das ganz normale und scheinheilige verbrannte Leben<br />

Verbrannt in einem Feuer dessen Glut erkaltet ist<br />

dessen rot nur noch eine Farbe ist -<br />

eine Farbe die Herzen malte -<br />

Herzen - die nur noch<br />

schlagen<br />

Dong dong dong<br />

tastbar der Puls<br />

spürbar der Schmerz<br />

leer die verbrannte Hülle<br />

Tot<br />

Verbrannt auf dem Scheiterhaufen emotionsloser Gefühle.<br />

© Ute AnneMarie Schuster<br />

CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/<br />

6


Kontakt:<br />

kuenstlerin@gabriele-springer.de<br />

www.gabriele-springer.de<br />

Ut Pictura Poesis<br />

Im Dialog Nr. 8<br />

Acryl auf Leinwand<br />

50 cm x 70 cm<br />

CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 7


Kontakt:<br />

www.ute.webnode.com<br />

Wie die Malerei, so die Dichtung<br />

Beobachtung einer Touristin..<br />

Hektisch vorbeieilende Gesichter,<br />

deren vollgestopfte Backen,<br />

Brötchen zu Matsch zermalmen.<br />

Taube Finger die sich im Geiste schon gierig<br />

in die nächste Schrippe krallen;<br />

wurstgefüllter Rettungsanker,<br />

um der allabendlichen Einsamkeit zu entkommen.<br />

Höhnisch pfeifender Wind treibt Tränen voran,<br />

die viel zu schnell sind,<br />

um auf ihrem Weg<br />

zu den Lippen zu gefrieren.<br />

Hektisch vorbeieilende Gesichter<br />

die längst unter einer rotockerfarbenen Palette<br />

aus Ketchup, Senf und Krümeln erstarrt sind<br />

© Ute AnneMarie Schuster<br />

CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 8


l<br />

Künstlerinnen-Porträt<br />

Brigitte Spanblöchel-Glass<br />

1958 in Wien geboren<br />

Bevorzugte Materialien, Methoden und Techniken:<br />

Acryl-, Öl-, Mischtechniken auf Leinwand, Holz, Papier<br />

Cover- und Logogestaltungen / Digital Artworks<br />

Zu den Arbeiten:<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

lebt und arbeitet in Wien<br />

Farben werden in Schichten aufgetragen, darunter Liegendes freigelegt –<br />

je nach Bildabsicht werden auch Materialien, wie Sand, Papiere, Stoffe in<br />

die Arbeiten mit einbezogen.<br />

Der Reiz dieser Technik liegt für mich im Zusammenspiel dieser<br />

Elemente. Die Beziehung zwischen Sichtbarem und Spürbarem, zwischen<br />

Struktur und Fläche soll die Komplexität und Ambivalenz unseres Lebens<br />

und die Bestrebung, das doch Spürbare zu entdecken, zum Ausdruck<br />

bringen,<br />

Mitglied der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs (BV)/VBK<br />

Alle nachfolgend gezeigten Bilder sind Eigentum von B. Spanblöchel-Glass. Das © Copyright hierfür liegt ausschließlich bei der<br />

Künstlerin selbst.<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 9


Einblicke - Acryl auf Lw-100x100<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

A k t<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 10


Jiddah - Acryl auf Holz-60x60<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 11


Kopfstudie<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Emotional - Acryl auf Lw-100x120<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 12


littleBlue - Acryl auf Lw-40x40<br />

Traumlandschaft - Acryl auf Lw-140x1<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ <strong>13</strong>


Emotional - Acryl auf Lw-100x120<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Lichttänzer - Acryl auf Lw-100x120<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 14


upstream - Acryl auf Lw-80x100<br />

www.brigitte-spanbloechel.at.tf<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 15


Ingrid J. Poljak<br />

Geboren in Wien, entdeckte<br />

die Autorin im Alter von <strong>13</strong><br />

Jahren das Buch Der<br />

Geisterseher von Schiller /<br />

Ewers, es wurde zu ihrem<br />

langjährigen Kultbuch.<br />

Gleichzeitig begann sie in<br />

Ermanglung von anderen<br />

Büchern, die ihr gefallen<br />

hätten, selbst Romane zu<br />

schreiben.<br />

Nach dem Studium an der<br />

TU Wien war sie viele Jahre<br />

als Architektin und<br />

nebenberuflich als<br />

Grafikerin tätig. Während<br />

dieser Zeit kam sie nur<br />

sporadisch zum Schreiben,<br />

einige Romane und<br />

Romanfragmente blieben<br />

liegen. Seit sie vor einigen<br />

Jahren den Beruf<br />

aufgegeben hat, widmet sie<br />

sich ganz dem Schreiben.<br />

Sie verfasst hauptsächlich<br />

Krimis, Thriller und<br />

Kurzgeschichten.<br />

Kontaktdaten der<br />

Autorin<br />

Dipl.Ing. Ingrid J. Poljak<br />

e-mail: ingrid.pojlak@chello.at<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Ihre bisherigen Erfolge:<br />

Wettbewerb der Ham-burger<br />

Schule des Schreibens:<br />

1.Platz Rundfunkveröffentlichungeiner<br />

Kurzgeschichte<br />

Kleine Erfolge in öffentlichen<br />

Lesungen an VolkshochschulenKrimiwettbewerb<br />

„Schlösserland<br />

Sachsen“: <strong>13</strong>. Platz<br />

Veröffentlichungen:<br />

„Die Zelle“, eine Kurzgeschichte<br />

in der Anthologie<br />

„Brüchige Welten“ im Verlag<br />

EditionAtelier,<br />

Mitte September 201<strong>2.</strong><br />

„Bildermord“, Krimi im<br />

Berenkamp-Verlag, Mitte<br />

September 201<strong>2.</strong><br />

Homepage:<br />

www.bild-zeichen-text.at<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 16


Bildermord<br />

ein Opernthriller<br />

von Ingrid J. Poljak<br />

Im letzten Herbst erschien im Berenkamp-<br />

Verlag der Debütroman der Autorin und<br />

Grafikerin Ingrid J. Poljak, die als<br />

eingefleischte Opernfreundin auch Einblicke<br />

in das Bühnenleben hinter dem Vorhang der<br />

bedeutendsten Opernbühnen der Welt<br />

gewonnen und genossen hat<br />

Ein Opern-Thriller vor dem Hintergrund der<br />

Probenarbeiten zu der bevorstehenden<br />

Premiere einer fiktiven Inszenierung der<br />

Oper „Hoffmanns Erzählungen“<br />

Der Roman<br />

führt den Leser hinter eine der größten Bühnen<br />

der Welt und nicht nur zu Salzburgs berühmten<br />

Sehenswürdigkeiten, sondern auch zu<br />

verborgenen, geheimnisvollen Plätzen.<br />

Touristen werden die Orte, Gebäude und<br />

Institutionen mit Freude wiedererkennen, wenn<br />

sie sich auf der Heimreise oder zu Hause der<br />

Lektüre dieses spannenden Thrillers mit seinen<br />

ungewöhnlichen Protagonisten widmen.<br />

Ein nicht ganz unschuldiger<br />

Kulissenmaler<br />

Der von seiner Arbeit und von der Erinnerung an<br />

seine Exfrau „besessene“ Henri Devolier soll<br />

Chef der Kulissenabteilung bei den Festspielen<br />

werden. Doch ein Betrüger will ihm den<br />

Diebstahl eines wertvollen Schiele-Gemäldes in<br />

die Schuhe schieben. In den hektischen<br />

zweieinhalb Wochen vor einer Opernpremiere<br />

muss Henri sich mit Leuten herumschlagen, die<br />

CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />

hinter dem Bild her sind und auch vor Mord nicht<br />

zurückschrecken. Die Opernhandlung spiegelt<br />

Henri verzweifeltes Streben nach Erfolg und<br />

seine Enttäuschungen wider.<br />

Die Autorin<br />

Dipl.Ing. Ingrid J. Poljak lebt in Wien, wo sie<br />

nach dem Architekturstudium viele Jahre als<br />

Bau- und Projektleiterin und nebenberuflich als<br />

Grafikerin tätig war. Ihre Traumstadt Salzburg<br />

kennt sie nicht nur als langjährige<br />

Festspielbesucherin, sondern auch von<br />

zahllosen Besuchen bei guten Freunden.<br />

Buchinformationen<br />

Bildermord von Ingrid J. Poljak<br />

ISBN 978-3-85093-303-2<br />

288 Seiten € 12,90 (A), € 12,50 (D)<br />

http://www.facebook.com/#!/Bildermord<br />

http://www.berenkamp-verlag.at<br />

Kontaktdaten der Autorin<br />

Dipl.Ing. Ingrid J. Poljak<br />

e-mail: ingrid.pojlak@chello.at<br />

http://www.bild-zeichen-text.at/<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 17


Die Zelle<br />

Als er erwachte, war er gefangen.<br />

Er stand auf und stieß mit dem Kopf<br />

an eine Glühbirne, die an einem<br />

Draht von der Decke hing und ihn<br />

eine würfelförmige, hohle Welt<br />

erkennen ließ; eine Zelle, drei<br />

Schritt breit, drei Schritt lang. Die<br />

Wände waren aus grau gestrichenem<br />

Beton. Hart, kalt, geglättet.<br />

Je länger er suchte, nach Spalten<br />

tastete, nach Öffnungen, aus denen<br />

Luft oder Wasser dringen konnten,<br />

je länger er nach einer Verbindung<br />

mit der Außenwelt suchte, desto<br />

mehr überkam ihn die Gewissheit,<br />

dass es entweder die Verbindung<br />

oder die Außenwelt nicht gab. Vier<br />

Wände aus Beton, sonst nichts. Er<br />

klopfte auf den Boden und gegen die<br />

Decke, horchte, trommelte mit den<br />

Fäusten dagegen, schrie. Der Schrei<br />

hallte kurz und spröd. Nicht vier,<br />

sondern sechs Wände aus Beton.<br />

Nur die Lampe verriet, wo oben war.<br />

Er klopfte wieder. Dem Klang<br />

nach waren die Wände unzerstörbar.<br />

Er saß viele Stunden da und<br />

manchmal erhob er sich, um erneut<br />

zu suchen, zu tasten, einen Luftzug<br />

zu spüren. Nichts.<br />

CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />

Es veränderte sich nichts während<br />

der nächsten Stunden oder Tage.<br />

Weder aß er noch trank er, er setzte<br />

auch nichts ab. Nur manchmal<br />

schwollen seine Fingerkuppen an<br />

und bluteten, wenn er zu lange am<br />

Beton gekratzt hatte.<br />

Als er das zweite Mal erwachte,<br />

erschrak er. Die Wände waren<br />

gewichen, die Decke hatte sich<br />

aufgelöst. Auch das Licht war heller<br />

als zuvor, und es warf keinen<br />

Schatten. Er richtete sich auf. Die<br />

Welt hätte sich nicht radikaler, nicht<br />

erschreckender verändern können.<br />

Sie war weit geworden, ausgefüllt<br />

mit Lichtern und seltsamen<br />

Gestalten, so weit das Auge reichte.<br />

Er schaute um sich und taumelte.<br />

Sogar der Boden unter seinen Füßen<br />

schien verschwunden zu sein.<br />

Er bewegte sich inmitten einer<br />

Schar rätselhafter Geister, die<br />

zwischen den Lichtern tanzten.<br />

Mit einem dieser Wesen stieß er<br />

zusammen. Es war kalt und hart und<br />

ließ sich nicht fassen. Er stolperte<br />

auf das nächste zu, das die Hand<br />

nach ihm ausstreckte, aber zwischen<br />

ihnen stand eine gläserne Wand, die<br />

sich beschlug, wenn er mit dem<br />

Gesicht zu nahe kam oder sie<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 18


erührte. Glas!? Hatte sich der<br />

Beton in Glas verwandelt?<br />

In dieser neuen Welt tanzten<br />

unzählige Wesen, die – wie er<br />

feststellte – ihm ähnlich waren.<br />

Noch etwas erstaunte ihn: Die<br />

Geister über ihm tanzten verkehrt<br />

durch die Lüfte, die Füße nach oben,<br />

die Köpfe nach unten. Und die<br />

Nächst-Höheren standen jeweils auf<br />

den Fußsohlen der unteren und alle<br />

vollführten die gleichen<br />

Bewegungen. Doppelgespenster, an<br />

den Fußsohlen zusammengewachsene<br />

Dämonen. Geister, die eins<br />

waren und doch zwei. Die sich<br />

manchmal im Reigen zu vier Wesen<br />

vereinten, manchmal zu acht. Auch<br />

die Glühbirnen waren Doppelsterne,<br />

die Drähte wuchsen auseinander<br />

hervor.<br />

Er blickte zu Boden: das gleiche<br />

Bild. Sogar er selbst stand auf den<br />

Fußsohlen eines Wesens, das sich<br />

gleich mit ihm bewegte. Zugleich<br />

beugten sie sich, zugleich schauten<br />

sie einander an, er hinunter, der<br />

andere herauf. Er schwebte in einem<br />

All aus schmetterlingshaften Gespenstern<br />

und Lichtblumen. Er verlor<br />

das Gleichgewicht und versuchte<br />

unter Verrenkungen, auf den Fußsohlen<br />

seines Untergeistes, der sich<br />

ebenfalls bemühte, stehen zu<br />

CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />

bleiben. Aber er stürzte. Hart schlugen<br />

sie mit den Köpfen zusammen.<br />

Eine Weile lag er benommen auf<br />

seinem Untermann. Da begann er zu<br />

lachen.<br />

Sie alle lagen paarweise<br />

aufeinander. Es sah aus wie der<br />

rituelle Koitus einer Armee von<br />

Luftgeistern.<br />

Er glich ihnen, aber er war keiner<br />

von ihnen. Sie lachten, wenn er<br />

lachte, sie hoben den Arm, wenn er<br />

den Arm hob. Er saß mit dem<br />

nackten Hintern auf dem nackten<br />

Hintern seines verkehrten Ebenbildes.<br />

Und Tausende um ihn herum,<br />

über ihm, unter ihm, taten dasselbe.<br />

Soweit er sehen konnte. Sechs<br />

Spiegel, das war alles, was es<br />

brauchte, um das Weltall in eine<br />

Zelle zu holen. Ein riesiges<br />

Kaleidoskop.<br />

Noch immer stieß er, wenn er über<br />

den Boden kroch, an eine Wand und<br />

musste umkehren. Die Freiheit im<br />

hohlen Würfel der Spiegel war eine<br />

Illusion.<br />

Aber was, fragte er sich plötzlich,<br />

war hinter den Spiegeln? Was, wenn<br />

nichts war? Kein Beton, sondern<br />

eben jener Raum, den die Spiegel<br />

vortäuschten? Grenzenloser Beton<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 19


oder grenzenlose Freiheit. Lag<br />

hinter den Spiegeln der unendliche<br />

Raum aller Möglichkeiten oder<br />

erfüllten sie nur den Zweck der<br />

Täuschung? Das eine war nicht<br />

logischer als das andere. Er legte das<br />

Ohr an den Spiegel, klopfte mit den<br />

Fingerknöcheln und horchte. Es<br />

klang nicht hohl. Er schlug mit den<br />

Fäusten gegen den Spiegel, aber der<br />

Spiegel hielt stand.<br />

Er verbrachte nun seine Stunden<br />

damit, die Oberfläche der Spiegel<br />

Zentimeter um Zentimeter<br />

abzuklopfen, abzuhorchen, ob es<br />

irgendwo eine hohle Stelle gab.<br />

Jener Geist, der ihm gegenüberstand,<br />

half ihm dabei. Ungebeten<br />

und mit solcher Ausdauer, dass<br />

er darüber lächelte. Und jedes Mal,<br />

wenn er und seine Geister sich<br />

schlafen legten, überkam ihn Angst,<br />

die Zelle könnte sich über Nacht<br />

abermals verändern, doch die<br />

Verwandlung blieb aus. Er begrüßte<br />

weiterhin beim Aufwachen sein<br />

Spiegelbild, nur das eine, das ihm<br />

am nächsten war, und klopfte<br />

weiter-hin gemeinsam mit ihm<br />

gegen die Oberfläche, die sie<br />

voneinander trennte. Sie mussten<br />

eine Öffnung finden – wo sie doch<br />

von beiden Seiten klopften …<br />

Da plötzlich hörte es sich an, als<br />

CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />

wäre hinter dem Spiegel ein<br />

Hohlraum. Sie lachten. Sie schlugen<br />

mit den Fäusten immer wieder<br />

gegen jene Stelle, bis ihre Knochen<br />

zu splittern drohten. Aber erst nach<br />

vielen Stunden gemeinsamer harter<br />

Arbeit, gemeinsamer Schmerzen,<br />

gemeinsamer Wut und Enttäuschung<br />

zeigte sich – kaum sichtbar – ein<br />

Sprung.<br />

Sie sammelten Kräfte vor dem<br />

letzten Schlag.<br />

Dann schlugen sie zu und der<br />

Spiegel zerbrach. Nicht nur die eine<br />

Wand fiel in Trümmer, auch die<br />

Spiegel an der Decke und an den<br />

übrigen Wänden zersprangen.<br />

Klirrend fielen die Scherben und<br />

bedeckten knöcheltief den Boden<br />

der Zelle.<br />

Dahinter war Beton.<br />

Er war wieder allein. Lange stand<br />

er so da, die Haut von Splittern<br />

aufgerissen, blutend. Dann schaffte<br />

er sich einen kleinen Platz auf dem<br />

Boden, wo er sich zwischen den<br />

Scherben hinsetzen konnte. Unter<br />

ihm verfärbte sich der Beton<br />

langsam rot.<br />

Ingrid J. Poljak<br />

http://buchmanie.blogspot.co.at/<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 20


Veröffentlicht in:<br />

BRÜCHIGE WELTEN<br />

erschienen im Sept. 2012 im<br />

Verlag edition atelier<br />

CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 21


CREATIX 1 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 22


Eva Wagner<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Eva Wagner – Acrylmalerei ist meine Leidenschaft die Farbe der Impuls<br />

Ich lebe in Schwarzau a. Stf.<br />

50 km von Wien entfernt<br />

Arbeite im Sozialbereich<br />

des vollbetreuten Wohnens<br />

mit psychisch kranken Menschen<br />

1992 Erste Auseinandersetzung mit Malerei<br />

1993 Diverse Kurse in Wr.l Neustadt / Prof. Haas<br />

1994 Wang Shu, chinesischer Maler ,Künstler und Poet in Wien lebend<br />

Es ist das SEIN wo ich zu malen beginne:<br />

eine Emotion einfangen, einen Moment,<br />

einen Zustand.<br />

Ich suche das Gefühl in einem Bild<br />

Weil ich nur von mir und meiner Sicht der Dinge ausgehen kann,<br />

schlüpfe ich in die Haut der Protagonisten.<br />

Solange ich male sind wir eins.<br />

http://www.eva.kuenstlerstadt.at<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 23


Gefühlte Erotik 60 x 90 cm<br />

Kunstetikette für EDELBIER<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 24


NANA 60x 100 cm<br />

Kunstetikette von Edelbier Dezember 2012<br />

www.edelbier.at<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 25


WIEDER - SEHEN 60x60 cm<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 26


ANGELEHNT IN ERWARTUNG<br />

70 x 140 cm<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 27


Wasserreich 60x90 cm<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 28


Erdverbunden 90 x 120 cm<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 29


Christiane Rühmann<br />

Comeback eines Auswanderers<br />

Deutschland, in den 60-ern:<br />

Wir waren noch alle sehr jung und<br />

besuchten alle die 9. Klasse der Volksschule.<br />

Es kam mir damals vor, als seien die<br />

“Jungens” weiter gewesen als wir<br />

“Mädchen”.<br />

Na ja, ab und zu riskierte ich mal einen<br />

Blick auf die hübschesten Jungen aus<br />

meiner Klasse, hatte aber das Gefühl, als<br />

würde sich niemals Jemand von denen<br />

mit mir abgeben, d.h. auch, mit mir<br />

erzählen oder gar auf irgendeine Fete<br />

gehen, die jetzt mehr und mehr in Mode<br />

kamen. Ich fand einfach, dass ich nicht zu<br />

ihnen passte, ich meine …. von meinem<br />

Outfit her… und so. Ich wirkte zu konservativ.<br />

Ich trug mit 14 Jahren noch lange<br />

geflochtene Zöpfe, Kniestrümpfe und<br />

selbst gestrickte Wolljacken oder Pullis.<br />

Man konnte mich, glaubte ich damals, nur<br />

zum Fußballspielen gebrauchen. Ich<br />

mußte also etwas an mir verändern, damit<br />

sich was veränderte!<br />

Also beschloss ich, meine Haare abschneiden<br />

zu lassen. Diese Entscheidung<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

gab ein Mordstheater mit meinen Eltern.<br />

Schließlich ließen sie sich dann doch<br />

erweichen und willigten ein.<br />

Als dann die nächste Fete stieg, war ich<br />

auch eingeladen, hatte allerdings immer<br />

noch das Gefühl, nicht so richtig beachtet<br />

zu werden, weil ich halt jemand war, mit<br />

dem man Fußball spielen aber nicht<br />

knutschen konnte!<br />

Ich sah mir die anderen Mädels an und<br />

stellte fest, dass sie keine Kniestrümpfe<br />

mehr trugen. Stattdessen hatten sie<br />

Lidschatten auf den Augenlidern und<br />

getuschte Wimpern.<br />

Ja, so wollte ich auch sein!<br />

Ich fragte meine Freundin, ob sie mich<br />

denn auch mal schminken würde, denn<br />

ich hätte ja keine Ahnung davon und<br />

außerdem würde ich ja “so was” auch<br />

nicht besitzen.<br />

Schmunzelnd schminkte sie mich und<br />

befand, dass ich gut aussähe.<br />

Als wir von der Toilette kamen, war gerade<br />

Tanzpause. Wir mischten uns unter die<br />

Menge, um uns zu unterhalten.<br />

Plötzlich sah mich ein Junge an und<br />

meinte: “Höö, Du siehst aber gut aus.”<br />

PENG!!!!!!<br />

Da war es passiert!! Ich spürte, wie mir die<br />

Röte ins Gesicht schoss! Mannomann,<br />

war das peinlich….!!!<br />

Nun sah mich auf einmal JEDER an!<br />

…..Nix wie durch!<br />

Seltsam, von da an wurde ich auf jede<br />

Party eingeladen, ja, ich wurde sogar zum<br />

tanzen aufgefordert!<br />

Aber was war das?<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 30


Da sehe ich Renate mit Gunther knutschen!<br />

Rainer - wo war Rainer?<br />

Ach da, ich sehe ihn. Und wie: Knutschend<br />

mit Giesela!<br />

Ach Du Schande!! Iiihh, Zungenküsse!<br />

Würg…!!!<br />

Anscheinend musste ich noch viel lernen.<br />

Es war Kartoffelerntezeit und ich bewarb<br />

mich jeden Tag in die Erntetruppe hinein.<br />

Von dem so erarbeiteten Geld kaufte ich<br />

mir eine “knallgelbe” Hüft-Cordhose. Wow,<br />

die war ein richtiger Hingucker! Dazu trug<br />

ich einen schwarzen, bauchfreien Polopulli.<br />

Haa!!! Der erste Tanz auf der nächsten<br />

Feier war MEINER!!!<br />

Tatsächlich!<br />

Rainer forderte mich auf und hielt mich<br />

fast den ganzen Abend irgendwie fest. Ich<br />

ging extra nicht auf´s Klo, weil ich Angst<br />

hatte, er würde sich dann eine Andere<br />

nehmen.<br />

Meine Güte, sah der Typ gut aus! Und er<br />

roch auch noch so gut! Ein wenig rasieren<br />

musste er sich zu der Zeit auch schon.<br />

Sein After Shave duftete einfach<br />

verführerisch.<br />

Und der coole Typ wollte mich nun nach<br />

Hause bringen?<br />

Ich konnte es kaum fassen! Mann, war<br />

das schön, die ersten Schmetterlinge im<br />

Bauch! Noch nie war mir mein Heimweg<br />

so kurz vorgekommen. Als wir dann vor<br />

meiner Haustüre angekommen waren und<br />

mehr oder weniger verlegen von einem<br />

Fuß auf den anderen stelzten, nahm er<br />

mich auf einmal in den Arm und küsste<br />

mich.<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

“ER” küsste mich!!!!!!!!!!!….. Wo ich das<br />

doch immer so “iiiihhhhh” fand!<br />

Mmmhh - eigentlich gar nicht so übel!!<br />

Zum Schluss fragte er mich dann noch, ob<br />

ich mit ihm “gehen” wolle. Da war ich total<br />

happy und wurde von allen Mädchen<br />

beneidet.<br />

Wir hatten eine sehr schöne Zeit - auch<br />

noch nach dem Schulabschluss.<br />

Rainer begann eine Ausbildung als<br />

Elektriker und ich als Justizangestellte auf<br />

dem Amtsgericht. Wir gingen am<br />

Wochenende oft aus. Irgendwann begann<br />

unsere Beziehung dann zu kränkeln.<br />

Rainer wirkte so bedrückt!!<br />

Heute weiß ich warum: Wir hatten einige<br />

Wochen oder sogar Monate keinen<br />

Kontakt mehr.<br />

Dann erreichte mich ein Brief aus Canada.<br />

Er war von ihm:<br />

“Meine Liebe………..<br />

Es tut mir leid, dass ich Dich so plötzlich<br />

verlassen musste. Mein Bruder lebt ja<br />

bereits mehrere Jahre hier und hat sich<br />

ein gut florierendes Geschäft aufgebaut.<br />

Ich soll ihm eine gewisse Zeit helfen und<br />

komme dann nach Deutschland zurück.<br />

Bitte sei nicht traurig. Ich weiß, dass wir<br />

gute Freunde bleiben, und dass wir uns<br />

nicht aus den Augen verlieren werden.<br />

Irgendwann werden wir mein Comeback<br />

riesig feiern, ich freue mich schon drauf!<br />

Liebe Grüße<br />

Dein Rainer ……………..<br />

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Wir schrieben noch einige Male hin und<br />

her.<br />

Dann erfuhr ich von seinen Eltern, dass er<br />

bald käme, allerdings nicht so, wie ich es<br />

erwartete, sondern in - einem SARG.<br />

So hatten wir uns sein “Comeback” nicht<br />

vorgestellt…………<br />

© Christiane Rühmann<br />

Da haben wir den Salat<br />

Gestatten, mein Name ist Salat, ‚Eisberg-<br />

Salat‘. Ich diene dazu, Euch eine nette<br />

und schmackhafte Beilage zu Euren<br />

Kartoffeln, Klößen oder Fleisch-<br />

Delikatessen zu geben.<br />

Deshalb lasse ich mich jetzt auch<br />

behandeln. Also, los geht’s:<br />

„Au, was machst Du mit mir?<br />

Mann, ich reiße doch auch nicht an<br />

Deinen Haaren!<br />

Bist Du aber …auaahhhh!!<br />

Sei doch nicht so grob!!!<br />

Hillfffäääää!!!<br />

Warum steckst Du mich denn ins Wasser?<br />

Ich bin doch, bis auf meine äußeren<br />

Blätter, extra so gewachsen, dass Du<br />

mich nicht waschen oder duschen<br />

musst…!!! Hilffäää!!<br />

Und überhaupt, puuuh, jetzt haste mich<br />

auch noch geschleudert und mir das<br />

Wasser, was Du mir vorher über den<br />

Körper geschüttet hast, auch wieder weg<br />

gemacht. Ich bin ja jetzt total wuschelig<br />

und durcheinander!<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Ich mache jetzt langsam schlapp...<br />

Aua, was machst Du denn jetzt mit mir?<br />

Wo steckst Du mich rein? Oh, eine riesige<br />

Schüssel! Was ist da drin? Nichts? Ich bin<br />

also alleine?“<br />

Ihm folgte etwas rotes Nasses, klein<br />

gehacktes Etwas.<br />

„Wer bist Du“?<br />

„Ich heiße Tomate. Man hat mich klein<br />

geschnitten und hier rein geworfen.“<br />

„Dich also auch. Mit mir hat man dasselbe<br />

gemacht. Ooooh, was kommt denn da<br />

noch? Wer bist Du denn?“<br />

„Ich bin der Mais.“<br />

„Welcher Mais“, fragen beide sich in der<br />

Schüssel befindlichen Objekte.<br />

„Na, der Chinese, also der Gelbe unter<br />

den Gemüsen oder Salaten.“<br />

„Was willst Du hier? Hilfäääää, Achtung,<br />

da kommt ja noch was…!“<br />

„Hallo zusammen, ich werde hier zu Euch<br />

geschubst. Ich bin die Paprika-a-a-a-aaa.<br />

Zerstückelt hat man mich! Ich sollte wohl<br />

zu Euch, um Euch den richtigen<br />

Geschmack zu geben.“<br />

„Was“?, entgegneten die anderen Zutaten.<br />

„Uns Geschmack geben? Du spinnst<br />

wohl!? WIR sind der Geschmack!“<br />

Nachdem sie sich miteinander bekannt<br />

gemacht und arrangiert hatten, ergoss<br />

sich eine ölige Masse über sie.<br />

Säurehaltige Flüssigkeit folgte. Sie<br />

duckten sich gemeinsam, als sich auch<br />

noch Prisen von salzhaltigem und sich<br />

scharf anfühlendem schwarzen klitze-<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 32


kleinen Gebrösel über sie alle zerstreute.<br />

Grünes, gestückeltes Gras in Röllchenform,<br />

wurde ihnen ebenfalls noch<br />

zugeteilt.<br />

Was sollte das alles?<br />

Nein!! Jetzt kamen zwei riesige Teile, die<br />

sie von zwei Seiten ankrallten und sie<br />

untereinander mengten. Wieder und<br />

wieder und wieder….<br />

„Hallo, seid Ihr noch alle da? Oh, mir wird<br />

schwindelig…“<br />

„..mir auch“,<br />

„mir auch“ und<br />

„mir auch……“.<br />

Sie wurden miteinander vermengt, bis sie<br />

einen bunten wohlschmeckenden Salat<br />

abgaben.<br />

Eines hatten sie ab sofort gemeinsam:<br />

Sie befanden sich in gleicher Konstellation<br />

auf mehreren Tellern und niemand konnte<br />

sich gesondert hervorheben. Gemeinsam<br />

schmeckten sie hervorragend und waren<br />

vereint der SALAT schlechthin.<br />

© Christiane Rühmann<br />

Der frühe Tag<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Nebel schwebt wie weiße Seide<br />

über Erdes kühlem Grund.<br />

Hoch erhebt sich eine Weide<br />

in die frühe Morgenstund.<br />

Die Sonne malt den Himmel an<br />

in wunderschönen Tönen,<br />

um die ganze Welt sodann,<br />

mit ihren Strahlen zu verwöhnen.<br />

Facettenartig liegt der Hügel<br />

am Horizont - wie Scherenschnitt.<br />

Selbst der See gleicht einem Spiegel,<br />

teilt dadurch seine Schönheit mit.<br />

Eine Krähe zerreißt mit schrillem Ruf<br />

vorübergehend die Idylle.<br />

Ein Morgen – so wie Gott ihn schuf,<br />

und schon herrscht wieder Stille.<br />

Ich schau mit wachen Augen zu,<br />

wie sich das Hell langsam erhebt,<br />

genieße selig und in Ruh,<br />

dass hier noch Friede lebt.<br />

© Christiane Rühmann<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 33


Jagdgeflüster<br />

In Waldes dichtestem Gesträuch,<br />

vernehm ich plötzlich Geräusch.<br />

Verhalte mich still und unauffällig,<br />

bemerke Tiere – wild, und doch gesellig.<br />

Zwei Hirsche nähern sich mit röhren.<br />

Ihr Gebrüll kann mich nicht stören.<br />

Versteck mich still hinter einem Strauch.<br />

Herzklopfen von mir, höre ich auch.<br />

Ich sehe zu, wie sie sich mustern<br />

und nach Kampf einander lustern.<br />

Bin gespannt, wie´s weitergeht.<br />

Jetzt einer vor dem anderen steht.<br />

Sie neigen ihre starken Nacken,<br />

ignorieren eines Zweiges knacken,<br />

auf den ich getreten bin,<br />

und geben sich dem Kampfe hin.<br />

Fasziniert schau ich auf die Geweihe,<br />

bemerke dann in zweiter Reihe,<br />

das Blitzen eines Irgendeins.<br />

Ein Tier war das jedenfalls keins.<br />

Ich blicke strenger hin und merke<br />

hinter einer großen Berke,<br />

mit blank geputztem Lauf<br />

einen Jäger - und schrei laut auf.<br />

Die Kämpfer blicken sich kurz an<br />

und begeben sich sodann<br />

blitzschnell und noch unversehrt,<br />

in die Freiheit, die durch mich beschert.<br />

Der Jäger, mächtig sich entrüstet,<br />

hätt sich wohl gern mit Gehörnen<br />

gebrüstet,<br />

ruft lautstark: „Halt, ich hier, und wer ist<br />

da?“<br />

Unsicher, bis er in mein Antlitz sah.<br />

„Was machst Du hier, bist Du nicht dicht,<br />

hier in dem dichtesten Dickicht?<br />

Meine Kugel hätte Dich treffen können,<br />

das möchte ich Dir doch nicht gönnen.“<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

„Schweig still, Du wilder Jägersmann,<br />

schau Dir lieber die tollen Tiere an,<br />

bevor Du sie erschießen tust,<br />

was Du letztendlich gar nicht musst.<br />

Willst wohl nur ´nen Sonntagsbraten,<br />

doch da, lass Dich von mir beraten,<br />

und lass die armen Tiere leben!<br />

Es kann doch auch mal Eintopf geben….“<br />

Wutschnaubend verschwand der aus<br />

meiner Sicht,<br />

der tötungsbereite Bösewicht.<br />

Und ich – mit fröhlichem Frohlocken,<br />

machte nach Haus mich auf die Socken.<br />

Auf wieder festem Wege gehend,<br />

sah ich am Waldesrande stehend,<br />

die Hirsche, es waren dieselben zwei,<br />

dank Meiner, immer noch fröhlich und<br />

auch frei.<br />

Sie schienen mir dankbar nachzuschauen,<br />

um in den Wald dann abzuhauen.<br />

Ich schritt, ab da, zufrieden weiter,<br />

und mein Erfolg machte mich heiter……<br />

© Christiane Rühmann<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 34


Nach dem Fest<br />

„Papa, wann haben endlich wieder die<br />

Geschäfte offen?“<br />

„Wieso willst Du das wissen? Wir haben<br />

doch alles, was wir brauchen hier. Heute<br />

ist Samstag und am Montag öffnen die<br />

Läden erst wieder.“<br />

„Mann, das dauert ja noch ewig! Hast Du<br />

den Bon, oder hat Oma ihn?“<br />

„Welchen Bon?“<br />

„Na den, von dem bescheuerten Nintendo-Spiel.<br />

Oma glaubt wohl, dass wir noch<br />

in der Steinzeit leben. Das hat doch kein<br />

Mensch mehr.“<br />

„Nanana, nun tu ihr aber nicht Unrecht.<br />

Sie hat es doch nur gut gemeint.“<br />

„Und was soll ich denn noch mit einer<br />

Barbie-Puppe, in meinem Alter? Die peilt<br />

voll gar nichts mehr.“<br />

„Jajaja, ist ja schon gut, am Montag fahren<br />

wir in die Stadt und tauschen die Sachen<br />

um. Aber erzähl Oma nichts davon, sonst<br />

ist sie beleidigt.“<br />

„Genau das ist der springende Punkt.<br />

Wenn einer mal vernünftig mit Oma reden<br />

würde, wäre das Problem für nächstes<br />

Weihnachten aus dem Weg geräumt. Ich<br />

werde es ihr sagen.“<br />

Beverly war fest entschlossen, ihrer Oma<br />

klar zu machen, dass sie mit ihren 12<br />

Jahren nicht mehr mit Barbie-Puppen<br />

spielt und Nintendo vollkommen out war.<br />

Viel lieber wäre ihr der MP3-Player<br />

gewesen, den ihre Freundin Lynn schon<br />

längst besaß. Und Barbie?<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Also nee, das geht ja gar nicht mehr. War<br />

Oma denn nicht aufgefallen, dass sie<br />

schon fast erwachsen war?<br />

Bev wirkte in der Tat um locker mal zwei<br />

Jahre älter, als sie war. Sie achtete<br />

darauf, immer stylisch und trendy zu sein,<br />

na eben so halt, wie es Teenager<br />

heutzutage sind. Und das musste sie ihrer<br />

Oma beibringen, wenn auch – wunschgemäß<br />

schonend. Oma wollte doch am<br />

Sonntag nochmal vorbeikommen, und<br />

dann würde sie mit ihr reden.<br />

Pünktlich zum Kaffee erschien Oma<br />

Rieke. Bev´s Mum hatte, wie immer, den<br />

Tisch liebevoll gedeckt und einen Kuchen<br />

gebacken. Papa hatte den Kamin<br />

angefacht, um es für alle gemütlich zu<br />

machen. Während sie nun ihren Kuchen<br />

und Kaffee genossen, merkte Oma Rieke,<br />

dass Bev etwas bedrückte.<br />

„Was ist los, Beverly? Bist Du krank?“<br />

„Nein Oma, das ist es nicht. Ich müsste<br />

mal mit Dir reden, aber Du darfst nicht<br />

traurig oder böse sein.“<br />

Bev´s Eltern zogen die Stirnen in Falten.<br />

„Also, raus mit der Sprache. Was bedrückt<br />

Dich, Kind?“<br />

„Oma, Du fährst doch einen großen<br />

Wagen, Du weißt schon, einen der<br />

Teuersten, mit dem Stern“.<br />

„Ja, das stimmt.“<br />

„Was hättest Du gemacht, wenn Du ein<br />

Auto geschenkt bekommen hättest, was<br />

mindestens vier Preisklassen unter dem<br />

Wert Deines jetzigen Fahrzeugs gewesen<br />

wäre?“<br />

Oma überlegte kurz und antwortete:<br />

„Vermutlich hätte ich es eingetauscht<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 35


gegen das, was ich immer schon mal<br />

haben wollte, nämlich so eins, wie ich es<br />

jetzt besitze. Aber auf was willst Du<br />

hinaus?“<br />

„Schau mal, ich bin doch jetzt kein kleines<br />

Kind mehr und ich habe mich auch<br />

wirklich über Deine Geschenke zu<br />

Weihnachten gefreut, nur scheint an Dir<br />

vorüber gegangen zu sein, dass ich fast<br />

erwachsen bin und nicht mehr mit Puppen<br />

spiele. Und technisch scheinst Du auch<br />

nicht mehr auf dem Laufenden zu sein.<br />

Man spielt heute nicht mehr dieses<br />

Nintendo.<br />

Hättest Du mich gefragt, wäre ich zu<br />

gerne mit Dir gemeinsam shoppen<br />

gegangen. Oder denkst Du etwa, dass ich<br />

noch an den Weihnachtsmann glaube?“<br />

Rieke war ein wenig erstaunt und dachte<br />

eine Weile nach, bis sie schließlich<br />

meinte:<br />

„Also, wenn ich Dich recht verstehe,<br />

waren meine Geschenke für Dich<br />

vollkommen falsch gewählt? Und nun<br />

möchtest Du, dass Du sie umtauschst<br />

gegen etwas anderes? Ich habe<br />

verstanden!“<br />

Sie machte eine kleine Pause, holte tief<br />

Luft und lächelte.<br />

„Hmm, lass mal nachdenken. Wie wäre es<br />

denn mit Montag Vormittag? Du hast doch<br />

noch Ferien. Die Kassenbelege habe ich<br />

noch in der Tasche. Soll ich Dich gegen<br />

11.00 Uhr abholen zum ‚Umtauschbummel‘?<br />

Dann können wir ja<br />

anschließend beim Italiener noch eine<br />

Pizza essen gehen. Ist das o.k.? Dabei<br />

kannst Du mir ja dann etwas mehr über<br />

Eure Jugendtrends berichten. Ich bin ja<br />

noch lernfähig.“<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Beverly jubelte, sprang so hastig auf, dass<br />

der Stuhl hinter ihr umkippte, fiel ihrer<br />

Oma um den Hals und gab ihr einen<br />

dicken Kuss auf die Wange. Die Eltern<br />

lächelten und atmeten erleichtert auf.<br />

„Danke Oma, Du bist die Beste!“<br />

Wie verabredet, stand Oma Rieke am<br />

Montag gegen 11.00 Uhr mit ihrem<br />

Superfahrzeug vor der Tür und holte Bev<br />

ab. Nachdem sie all ihre Erledigungen<br />

getätigt hatten, setzten sie sich gemütlich<br />

in eine Pizzeria und schlemmten, bis sie<br />

fast platzten.<br />

Bev schwärmte Oma Rieke vor, was heute<br />

so im Trend liegt. Sie kamen sich an<br />

diesem Tag mächtig nahe und beschlossen,<br />

solche Einkaufsbummel häufiger<br />

zu wiederholen…<br />

Rampensau<br />

© Christiane Rühmann<br />

Zum Tausensten-Mal stand er auf der<br />

Bühne,<br />

der Einsachtundsechzig-Meter-Hühne.<br />

Mit wild aufgegeltem Haar,<br />

der Älteste der Band er war.<br />

Er stand im Rampenlichte gern<br />

und war der Gruppe fester Kern.<br />

Um sein Können zu beweisen,<br />

ließ er gleich die Stöcke kreisen.<br />

Sein Drummereinsatz war enorm.<br />

Er fühlte sich ganz groß in Form.<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 36


Dann fielen seine Kumpels ein,<br />

das Intro konnte nicht besser sein!<br />

Für Ü-50-ger waren sie nicht schlecht.<br />

der Applaus gab ihnen Recht.<br />

Ab da wusste er es ganz genau:<br />

Er ist´ ne echte Rampensau!<br />

© Christiane Rühman<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 37


Schoppen<br />

Puuh, war das heute wieder ein Tag. Anne<br />

hat Geburtstag und ich habe ihr<br />

versprochen, beim Catering zu helfen. Ich<br />

freue mich jedesmal, dass meine Salate<br />

so gut ankommen.<br />

Der Grundplan stand. Es sollte gegrillt<br />

werden, denn wir hatten endlich ein<br />

regenfreies Wochenende zu erwarten.<br />

Zum Grillen gehören halt einfach Salate.<br />

Also dann, los zum einkaufen.<br />

Als Erstes habe ich ein wenig geLIDLt.<br />

Schließlich hatte ich die Angebote im<br />

Radio gehört und wollte davon profitieren.<br />

Nachdem ich hier jedoch nicht alles<br />

kaufen konnte, was sonst noch so auf<br />

meinem Einkaufszettel stand, beschloss<br />

ich AL(l)DI anderen Sachen beim<br />

nächsten Discounter zu erwerben. Mann,<br />

war das voll hier! Das ist ja schrecklich.<br />

Für zwei Artikel sollte ich 10 Minuten an<br />

der Kasse stehen? Näh, nichts wie raus<br />

hier und zum nächsten Schuppen.<br />

Da ich auf jeden PENNY achten musste,<br />

war ich natürlich auch darauf erpicht,<br />

sparsam einzukaufen. Ich schlenderte hier<br />

durch die Gänge und stellte entsetzt fest,<br />

dass es in der Gefriertruhe nicht die Dill-<br />

Kräuterpakete gab, die ich für meinen<br />

Gurkensalat benötigte.<br />

Was blieb mir also anderes übrig, als<br />

weiterzuziehen. Wegen so einem geringen<br />

KAUFPARKen, wo die Parkdecks immer<br />

so überfüllt sind? Das musste ich mir<br />

nochmal durch den Kopf gehen lassen.<br />

Was blieb mir denn sonst auch noch<br />

anderes übrig? Ich überprüfte meine<br />

Einkaufsliste.<br />

Ach ja, ich könnte noch, um NETTO, also<br />

unter dem Strich doch noch gut<br />

wegzukommen, mal versuchen, ob ich da<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

die offenen Posten meines Zettels<br />

abdecken konnte. Oh, ich war überrascht.<br />

Hier gab es interessante Angebote. Das<br />

konnte ich noch gebrauchen, und Jenes<br />

auch. Ich hatte meinen Einkaufskorb<br />

schon wieder halb gefüllt, konnte jedoch<br />

keinen Dill finden. Mal ehrlich:<br />

Gurkensalat ohne Dill geht ja gar nicht!<br />

‚SPAR Dir also Dein weiteres Suchen und<br />

versuche es mal im Einzelhandel‘, dachte<br />

ich und machte mich erneut auf den Weg.<br />

Diesmal hatte ich Glück. Von der<br />

Kassiererin an der Kasse musste ich mich<br />

jedoch blöd anblaffen lassen: „Na,<br />

Großeinkauf gemacht?“<br />

Als wenn ein TK-Paket Dill nichts kosten<br />

würde! Was bildete sie sich ein?<br />

Anständig, wie ich aber nun mal bin,<br />

wünschte ich ihr höflich ein schönes<br />

Wochenende und verließ den Laden.<br />

‚Da war doch noch was….‘, dachte ich,<br />

und überprüfte erneut meine Liste.<br />

Mensch, das Wichtigste hätte ich ja fast<br />

vergessen! Das Geschenk für Anne. Ich<br />

wollte ihr doch für einige TAKKOs einen<br />

Gutschein kaufen. Den kann man immer<br />

gebrauchen. O.k., das sollte aber das<br />

Letzte sein, was ich an diesem<br />

wuscheligen Samstag Vormittag erledigen<br />

wollte. Der Blick auf meine Liste gab mir<br />

Recht.<br />

Allerdings war mein Auto da anderer<br />

Meinung. Ich hatte ja TOTAL vergessen<br />

zu tanken. So fuhr ich zum Schluss noch<br />

runter von der Piste und befüllte meine<br />

alte Kiste.<br />

© Christiane Rühmann<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 38


Tod in der Drachenhöhle<br />

Es waren schöne Häuser, drei an der Zahl<br />

und noch gar nicht so alt, etwa 20 Jahre.<br />

Sechs Familien hatten hier in jedem Platz.<br />

Zwar passten die Wohnblöcke nicht so<br />

wirklich zu den schmucken alten<br />

Siedlungshäuschen, die wohl etwa in den<br />

60-er Jahren entstanden waren, aber man<br />

konnte erkennen, dass der Architekt<br />

zumindest versucht hatte, sie in die<br />

Wohngegend zu intregrieren.<br />

Diese Häuser verfügten über ein<br />

wunderschönes großflächiges Grundstück,<br />

auf das der Besitzer einen kleinen<br />

Spielplatz für die in seinen Häusern<br />

lebenden Kinder errichten ließ. Mehrere<br />

mächtige Birken spendeten im Sommer<br />

Schatten, während sich die Kleinen<br />

austoben konnten und ihre Mütter sich auf<br />

den im Schatten stehenden Bänken<br />

unterhielten.<br />

Ja, sie verabredeten sich sogar. So<br />

brachte die eine Mutter Kaffee und Becher<br />

und eine andere Kuchen und eine weitere<br />

Getränke für die Kinder mit.<br />

Es gab ebenso viele ältere Menschen, die<br />

hier wohnten, und das sogar bereits seit<br />

Erbauung der Blöcke. Dies ließen sie<br />

allerdings oft die neu einziehenden Paare<br />

mit oder ohne Kinder spüren. Alles<br />

konnten die Älteren besser, ob es die Art<br />

war, wie man eine Schneeschaufel zu<br />

führen oder den Besen zu schwingen<br />

hatte, oder aber auch wie die jungen<br />

Frauen ihre Wäsche auf ihren Leinen in<br />

den geräumigen Waschräumen aufzuhängen<br />

hatten.<br />

Mit ihrer unmöglichen Logik hatten sie<br />

bereits mehrfach erreicht, dass neue<br />

Mieter bald schnell wieder auszogen, weil<br />

sie diesen Krieg nicht mitmachen wollten.<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Die alte Frau Griessheim aus der mittleren<br />

Etage auf der linken Seite, hatte<br />

diesbezüglich ein besonders loses<br />

Maulwerk. Ständig hatte sie etwas zu<br />

nörgeln und schrieb Briefe an den<br />

Vermieter, in denen sie sich beschwerte,<br />

dass der Sandkasten abends nicht<br />

abgedeckt würde, die Wäsche auf den<br />

Leinen nicht mit Klammern befestigt,<br />

sondern einfach nur übergeworfen sei,<br />

dass unter der Treppe Spielzeug der<br />

Kleinen deponiert würde usw. Sie war ein<br />

richtiger Drachen.<br />

Irgendwie sah sie auch echsenartig aus.<br />

Man konnte bei ihrem Anblick jederzeit<br />

erwarten, dass Feuer aus ihrem giftigen<br />

Rachen sprühen würde. Was bildete sich<br />

diese alte Schachtel eigentlich ein?<br />

Einmal hatte Petra, die Mutter von den<br />

Zwillingen Till und Jens, sie dabei<br />

erwischt, wie sie in der Waschküche in der<br />

Wäsche der Familie rumschnüffelte. Als<br />

Petra den Waschraum betrat, hielt die alte<br />

Fregatte gerade einen von Petras Tangas<br />

in der Hand.<br />

„Suchen sie was?“ fragte Petra höflich<br />

aber dennoch sehr energisch.<br />

„Äääh, das lag im Hausflur“, versuchte der<br />

Drachen sich irritiert zu verteidigen. „Ich<br />

wollte es nur zu Ihrer Wäsche legen.“<br />

„Sie lügen doch! Ich trage meine Wäsche<br />

immer in einem geschlossenen Korb nach<br />

unten und gehe anschließend denselben<br />

Weg wieder nach oben, und da lag nichts<br />

auf der Treppe. Sie sind bösartig neugierig<br />

und eine verbale Dreckschleuder.<br />

Es wird Zeit, dass Ihnen mal jemand<br />

richtig die Meinung geigt. I C H werde<br />

mich diesmal beschweren, warten Sie´s<br />

nur ab! Gehen Sie zurück in Ihre<br />

Drachenhöhle und verschonen Sie mich,<br />

die Nachbarn und die Kinder mit Ihrem<br />

Monstercharme.“<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 39


Petra wendete sich um und begab sich<br />

wutschnaubend nach draußen:<br />

„Das ist doch nicht zu fassen, diese,<br />

diese, diese …… ach, was rege ich mich<br />

überhaupt auf?“<br />

„Hi Pet, hast Du mit den Fingern in die<br />

Steckdose gegriffen?“ scherzte Linda, die<br />

gerade vom einkaufen kam.<br />

„Du explodierst ja gleich. Oder hat die Alte<br />

Dir wieder in die Suppe gespuckt?“<br />

„Stell Dir vor, jetzt durchwühlt sie auch<br />

noch unsere Wäsche. Die hat doch nicht<br />

mehr alle Latten am Zaun. Aber diesmal<br />

werde ich mir das nicht gefallen lassen.“<br />

Petra schilderte einige Attacken des<br />

Hausdrachens.<br />

„Meinst Du“, wollte Linda wissen, „dass sie<br />

auch hinter der Zettelattacke steckt, dass<br />

die Kinder hier nicht mehr auf der Wiese<br />

spielen sollen? Zutrauen würde ich es ihr<br />

ja, nach all dem, was Du mir erzählst. Und<br />

sie hat echt einen Tanga von Dir in der<br />

Hand gehabt? Hah, das ist ja krass.“<br />

„Ja, sie wusste nicht mal, wie herum sie<br />

den halten sollte. Ich glaube schon, dass<br />

sie das mit den Zetteln auch war. Ach,<br />

guten Tag Frau Schneider,“ grüßte Petra<br />

die andere Nachbarin, die gerade an<br />

ihnen vorbei ging, um einen Sack mit Müll<br />

in den Mülltonnen zu entsorgen. „Wie geht<br />

es Ihrem Mann? Wenn Sie der Lärm der<br />

Kinder stört, sagen Sie uns doch bitte<br />

Bescheid, dann lassen wir den Lärmpegel<br />

herunterschrauben“.<br />

„Nein, nein, um Himmels willen. Kinder<br />

müssen sich austoben, und mein Günter<br />

freut sich immer, wenn er am Nachmittag<br />

das lustige Treiben der Kleinen<br />

beobachten kann. Das muntert ihn auf<br />

und sie werfen ihm sogar bei offenem<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Fenster oft Bälle zu, die er dann zurück<br />

wirft. Das wird ihm nie zu viel.“<br />

„Ach daher stammen die hässlichen<br />

Flecken an den Schieferplatten! Das<br />

werden Sie alle säubern müssen…!“<br />

schrillte es aus dem Hintergrund.<br />

„Nun halten Sie mal die Luft an, Frau<br />

Griessheim“, empörte sich Frau Schmitz.<br />

„Wo gehobelt wird, fallen eben Späne.<br />

Seien Sie froh, dass die Kinder alle<br />

gesund sind und…..“<br />

„Papperlapapp! Das ist Sachbeschädigung,<br />

von der Lärmbelästigung und der<br />

Unordnung ganz zu schweigen. Zu meiner<br />

Zeit hätte es das……“<br />

„Ja, ja, zu Ihrer Zeit sind Sie vermutlich mit<br />

einer Eisenkugel an den Fußgelenken<br />

tagsüber im Keller angekettet worden!<br />

Und wären Sie ein Jahrhundert früher<br />

geboren, hätte man sie vermutlich auf<br />

dem Scheiterhaufen abgefackelt.“<br />

Frau Schmitz zwinkerte ihren beiden<br />

jüngeren Nachbarinnen vergnügt zu und<br />

genoss es offensichtlich, dass Frau<br />

Griessheim der Dampf bereits aus den<br />

Ohren raus zu puffen schien. Nachdem<br />

die Drachin wutschnaubend in ihre<br />

Wohnung gestapft war, beruhigten sich<br />

vor der Haustür die Gemüter langsam<br />

wieder. Die Frauen verabschiedeten sich<br />

mit einem netten „man sieht sich“ und<br />

wünschten sich noch einen guten Weg.<br />

Die verbalen Auseinandersetzungen<br />

rissen nicht ab. So ging das Tag für Tag,<br />

Woche für Woche und Monat für Monat.<br />

Mittlerweile hatten sich noch andere<br />

Bewohner gegen diese alte Plageschachtel<br />

verschworen und wagten es, ihr<br />

mehr und mehr Contra zu geben. Selbst<br />

der Vermieter beachtete ihre zahlreichen<br />

Zettelchen, Briefe und wörtlichen<br />

Eingaben nicht mehr. Im Gegenteil, er<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 40


hatte sie mittlerweile mehrfach aufgefordert,<br />

den nachbarlichen Frieden in<br />

seinen Wohnblocks nicht mehr zu stören.<br />

Nun erntete sie, was sie selbst gesät<br />

hatte: Unfrieden und Hass.<br />

Das reichte nun der alten Fregatte<br />

anscheinend, seit ihr Woogen der<br />

Antipathie entgegen schlugen. Man sah<br />

sie auf einmal tagelang nicht mehr. Das<br />

erschien allen dann doch sehr<br />

merkwürdig. Also versuchte der Vermieter<br />

sie aufzusuchen. Er hatte mehrmals<br />

geklingelt, aber es rührte sich nichts. Er<br />

stellte nur fest, dass es im Hausflur<br />

merkwürdig roch, eher gesagt, es stank<br />

schon.<br />

Er klingelte erneut mehrfach und als<br />

immer noch nicht geöffnet wurde,<br />

verschaffte er sich mittels seines<br />

Generalschlüssels Zutritt zu Frau<br />

Griessheims Drachenhöhle. Beim Betreten<br />

wäre er fast umgefallen. Schnell hielt<br />

er sich ein Taschentuch vor den Mund und<br />

entdeckte sogleich auch den alten<br />

Drachen, aufgeknüpft an dem Knauf ihres<br />

Schlafzimmerfensters. Neben ihr auf dem<br />

Bett befand sich ein Briefumschlag,<br />

offensichtlich ein Abschiedsbrief. Dies zu<br />

klären, wollte er allerdings der Polizei<br />

überlassen, die er gleich von seinem<br />

Handy aus informierte.<br />

Er forderte die Mitbewohner, die sich im<br />

Hausflur versammelt hatten, auf, in ihre<br />

Wohnungen zu gehen oder so lange das<br />

Haus zu verlassen und die Kinder fern zu<br />

halten, bis alles geklärt sei.<br />

Nachdem die Beamten eingetroffen waren<br />

und durch den mitgebrachten Arzt die<br />

Todesursache dokumentieren ließen,<br />

öffnete einer der Polizisten den Umschlag<br />

und las den Inhalt des Schreibens laut<br />

den Anwesenden vor.<br />

Darin stand:<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

„Ich halte diese gesellschaftliche<br />

Zerrottung nicht mehr aus. Meinen<br />

Entschluss schreibe ich der antiautoritären<br />

Bevölkerung dieser Wohnblocks zu. Mit<br />

meinem Ableben werden hier sicherlich<br />

bald asoziale Verhältnisse herrschen und<br />

man wird mir noch lange nachtrauern…….<br />

Elisabeth Griessheim“<br />

Sie hatte sich also selbst in ihren letzten<br />

Lebensminuten noch im Recht gefühlt.<br />

Welch eine Vermessenheit. Sie bekam<br />

eine einsame Beisetzung. Nur der Pfarrer,<br />

die Sargträger und der Herr vom<br />

Beerdigungsinstitut waren zugegen.<br />

Familie und Freunde hatte sie nicht.<br />

Woher auch….<br />

Nach sechs Wochen war die Wohnung<br />

bereits, nachdem sie frisch renoviert war,<br />

wieder vermietet an ein junges Ehepaar<br />

mit einem Kind. Das Haus bekam erneut<br />

Leben, aber diesmal erfreuliches. Seitdem<br />

hatten die Anwohner Ruhe und man<br />

vergnügte sich ohne Gepöbel auf dem<br />

Park ähnlichen Gelände.<br />

Man half sich gegenseitig bei den<br />

kleinsten Kleinigkeiten, feierte gemeinsam,<br />

brachte das Kinderspielzeug täglich<br />

unter die Treppe, schaufelte Schnee oder<br />

fegte die Gehwege so, wie man es für<br />

richtig hielt und warf seine Wäsche zum<br />

Trocknen, ohne sie mit Klammern zu<br />

befestigen, über die Wäscheleinen. Alle<br />

waren seither zufrieden und hatten das<br />

alte Lästermaul schon bald vergessen.<br />

© Christiane Rühmann<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 41


Watt<br />

Es ging der Kurgast Hubert Klatt,<br />

zu Fuß ins breite Nordsee-Watt.<br />

Obwohl er es hätte wissen müssen,<br />

er war bereits nass über seinen Füßen,<br />

stapft er noch weiter Richtung Meer,<br />

und niemand schaut ihm hinterher.<br />

So machte ihn das Nordsee-Watt<br />

auf entsetzliche Weise platt.<br />

© Christiane Rühmann<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 42


Einige Fotos von Christiane Rühmann's Bildern und „Aktionen“<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 43


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

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c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 43


Kurz-Vita<br />

Heidi Kirchhof Gräfin von Mainau<br />

(Pseudonym)<br />

Ich lebe seit 26 Jahren in Burscheid<br />

/NRW, bin geschieden und ohne Kinder.<br />

Beruflich bin ich als ausgebildete<br />

Psychosoziale Begleiterin für schwerst<br />

dementiell veränderte Menschen und als<br />

Sterbebegleiterin in einem Seniorenwohnhaus<br />

tätig, betreue dort mit eine<br />

Hausgemeinschaft von 14 Bewohnern.<br />

In meiner Freizeit interessiere ich mich für<br />

Kultur,besuche gerne Galerien. Des<br />

weiteren interessiere ich mich für<br />

Schlösser welche ich gerne aufsuche.<br />

Ja nun habe ich seit längerer Zeit mit dem<br />

Schreiben schöner Gedichte & kleiner<br />

Geschichten begonnen wobei ich immer<br />

mehr entdecke, dass ich dadurch sehr<br />

glücklich bin, insbesondere wenn ich<br />

andere Menschen damit erfreuen darf.<br />

Ich schreibe noch nicht all zulange und<br />

gute Freunde rieten mir ein Buch zu<br />

schreiben - seit einiger Zeit fließt einiges<br />

an Energie dort hinein.<br />

Meine Gedichte erzählen vom täglichen<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Leben, der Liebe aber auch nachdenklichen<br />

Dingen die uns alle berühren.<br />

In den Geschichten geht es um das<br />

Schlossleben einer Gräfin mit ihren<br />

Angestellten und den Alltäglichkeiten.<br />

Die Pollen<br />

Ja da staunt ihr liebe Leut,<br />

bald ist wieder Pollenzeit.<br />

Und die Nase kribbelt hin und her<br />

den lieben langen Tag,<br />

was niemand von uns wirklich mag.<br />

Hier soll es 14 Pollen Arten geben,<br />

werden wir das überleben?<br />

Ambosia; Ampfer; Beifuß; Birke; Buche,<br />

ach was fangen wir an zu fluchen.<br />

Eiche; Erle; Gräser; Hase; Rogen;<br />

Wegerich,<br />

wir jammern lauter: Euch wollen wir nicht!<br />

Oh jee noch Ulme und Weide,die<br />

schlimme,<br />

unsere Augen zum jucken und Tränen<br />

bringen.<br />

Nach dem kalten Winter waren wir zu<br />

allem bereit,<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 44


nun haben wir sie die fröhliche<br />

Frühlingszeit.<br />

Hurra.. die Wärme ist wieder da,<br />

Falleri und Fallera...<br />

Wandern gerne über Berg und Tal,<br />

spüren wir am Abend diese Qual.<br />

Jetzt schnell in die Apotheke<br />

und her mit dem ganzen Mist,<br />

der dazu noch sündhaft teuer ist.<br />

Tropfen;Creme usw...<br />

machen die Laune wieder heiter,<br />

ja so ist es liebe Leut,<br />

jedes Jahr auf´s neue die fröhliche<br />

Frühlingszeit.<br />

Die Schafe<br />

© Heidi Kirchhof Gräfin von Mainau<br />

Sommer soll es endlich werden,<br />

erzählte man sich in der Herde.<br />

Und das eine Schaf es schaute,<br />

ja das andere es maulte:<br />

„pfui das kalte Gras im Magen,<br />

will mich in der Sonne laben.“<br />

Tja,sie meckerten herum,<br />

nur das eine das blieb stumm.<br />

Und auf einmal,siehe da,<br />

strahlte Frau Sonne hell und klar.<br />

Doch die Schafe allesamt,<br />

fingen erneut das Meckern an:<br />

„Diese Hitze-Diese Wärme!“<br />

Nur das eine wieder stumm,<br />

schaute sich im Kreise um,<br />

fing nun furchtbar anzulachen,<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

„Kann man es Euch nie Recht machen?“<br />

Jetzt wurde es nun allen klar,<br />

jede Jahreszeit ist wunderbar.<br />

Nur leider kann man es den Lebewesen<br />

nie recht machen,<br />

und die Herde fing gemeinsam<br />

anzulachen.<br />

Geschrieben<br />

© Heidi Kirchhof Gräfin von Mainau<br />

Die Torte<br />

Ach wie schauen sie besonnen,<br />

wenn sie in das Café kommen.<br />

Ja wir Torten finden´s lustig,<br />

sind die Menschen hungrig-durstig.<br />

Und der Ober ganz gespannt,<br />

kommt recht freundlich angerannt.<br />

„ Wer die Wahl hat hat die Qual,“<br />

flüstert es leise hier im Saal.<br />

Schoko<br />

Torte;Erdbeersahne;Mandelsplitter,<br />

ist ja das reinste Nervenzitter.<br />

Jetzt kommt eine auf mich zu<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 45


und ich rufe leise: Juhuu.<br />

Lady Mokka Torte neben mir,<br />

flüstert: Die will zu Dir.<br />

Nun zeig ich mein schönstes Gesicht<br />

denn ich bin hier das einzige Gedicht.<br />

Ja Mr. Herrentorte links von mir,<br />

äußert: Der König der bin ich Hier!<br />

Doch zum guten Schluss schauen wir<br />

recht dumm,<br />

uns im großen Torten Vitrinen Haus um.<br />

Die Schwarzwälder Kirsche hat das<br />

Rennen gemacht, ojee<br />

allen Torten tut´s jetzt im Herzerl weh.<br />

Aber Morgen ist ein neuer Tag,<br />

auf den ich nun mit Spannung wart.<br />

Meinen Namen werde ich doch nicht<br />

nennen,<br />

die schönste Torte,wie ein Gedicht,<br />

ihr werdet mich gleich erkennen!<br />

Engel Träume<br />

Wenn Engel singen,<br />

ihre Stimmen leise im Nachtwind<br />

erklingen,<br />

der Mond im See sich spiegelt...<br />

Wenn Engel hoffen,<br />

das Herz was getroffen,<br />

möge bald wieder lachen...<br />

Wenn Engel tanzen im Kreise,<br />

auf elegante Weise,<br />

ist es bald vollbracht...<br />

Engel Träume werden wahr,<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

der Mensch wieder singt und lacht.<br />

Schnecke und Hexe<br />

Freundschaft fängt im Kleinen an,<br />

dachten sich Zwei,irgendwann.<br />

Verschiedene Orte dafür kann es geben,<br />

z.b. das tägliche Arbeitsleben.<br />

Da lernt man sich kennen, verbringt sehr<br />

viel Zeit,<br />

findet hier und da eine Gemeinsamkeit.<br />

Man trifft sich Privat, eine gute<br />

Freundschaft beginnt,<br />

und keiner merkt wie die Zeit verinnt.<br />

So war es auch bei diesen beiden die sich<br />

lange kannten,<br />

von nun an Schnecke und Hexe nannten.<br />

Woher diese Namen, das wissen wir nicht,<br />

doch sehen die anderen ihr Lachen im<br />

Gesicht.<br />

Vertrauen und Ehrlichkeit das ist das<br />

wichtigste im leben,<br />

nur so halten Freundschaften – kann es<br />

was schöneres geben?<br />

© Heidi Kirchhof Gräfin von Mainau,<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 46


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

DIVERSITY ART MEDIA – mit dem Strom schwimmen<br />

„Früher war alles besser.“ – „Eine Ausrede, wenn die Bereitschaft fehlt, im Jetzt zu<br />

leben.“, findet Jennifer Gregorian. Mit ihrer Firma DIVERSITY ART MEDIA DAM UG<br />

schafft sie Querbezüge, um zeitgenössische Künstler_innen publik zu machen.<br />

Die DIVERSITY ART MEDIA DAM UG (DAM) beinhaltet zwei übergeordnete<br />

Geschäftsfelder: ein Onlinemagazin und einen Veranstaltungsort. (Weitere Projekte sind in<br />

Arbeit.) Mit beiden schafft die Geschäftsführerin und Gesellschafterin, Jennifer Gregorian,<br />

Querbezüge. Fast alle Berufsgruppen können davon profitieren. Ein besonderes<br />

Augenmerk hat sie jedoch auf die Kunst gelegt …<br />

Das Onlinemagazin DIVERSITY ART MEDIA<br />

Der Journalistenstrich – Lohndumping, Honorare einklagen, widersinnige Ansprüche usw.<br />

– auf Dauer eine frustrierende Angelegenheit. Schreiben ja, Journalistenstrich nein.<br />

Daraus war die Idee geboren. Das war 2007. Im März 2012 war es dann soweit: Die<br />

DIVERSITY ART MEDIA DAM UG (DAM) wurde ins Berliner Handelsregister eingetragen<br />

und das Onlinemagazin DIVERSITY ART MEDIA erschien auf den Bildschirmen.<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 47


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Da die Gründerin und Herausgeberin, Jennifer Gregorian, selbst bildende Künstlerin ist<br />

und ein Medium schaffen wollte, mit dem effektiv Kunst-Marketing betrieben wird, gibt es<br />

bei DIVERSITY ART MEDIA auch eine Kunstrubrik. Selbstständig steht sie neben „Politik“,<br />

„Wirtschaft“ usw. Ähnlich der „Sport“-Rubrik bei Stern oder Spiegel. Manche Leser_innen<br />

finden das klasse. Andere sind überfordert: Allein die Existenz eines Onlinemagazins<br />

irritiert sie.<br />

Ein Magazin muss „aus Papier“ sein und die Art der Ressorts ist doch auch „vorgegeben“.<br />

Dabei verkennen sie die wunderbaren Möglichkeiten: Ein Kunstartikel in einem<br />

Onlinemagazin, wird sowohl von Menschen wahrgenommen, die gezielt nach Kunst<br />

suchen, als auch von Leser_innen, die über einen anderen Suchbegriff (= eine andere<br />

Motivation) zum Magazin finden und auf den Kunstressort (ist ja nicht alltäglich)<br />

aufmerksam werden. Was würde eine Künstlerin geben, um mal in einer Lokalzeitung<br />

einen Miniabsatz zu bekommen? In der Regel passiert das nicht. Und wenn, kauft eine<br />

begrenzte Anzahl von Menschen einer bestimmten Region die Zeitung und nur circa zwei<br />

Prozent davon lesen den Beitrag über die Betreffende. Danach wandert das Blatt in den<br />

Müll und die Sache ist vergessen.<br />

Online hingegen bleibt der Artikel bestehen und wird im gesamten deutschsprachigen<br />

Raum wahrgenommen – bei effizienter Suchmaschinenoptimierung wird ein Artikel täglich<br />

mehrfach aufgerufen. Topartikel haben mehrere Tausend Aufrufe pro Monat. Solch eine<br />

Erwähnung ist dazu eine Top-Referenz: „Namen googeln“ – inzwischen eine etablierte<br />

Praxis bei Bewerbungen jeder Art.<br />

Bei DIVERSITY ART MEDIA findet man nicht nur Artikel zu Kunst, Künstler_innen können<br />

auch eine Onlinegalerie buchen. Die wird professionell eingebunden, suchmaschinenoptimiert<br />

und in den sozialen Netzen promotet. Eine gute Chance, um schnell und effizient<br />

den Bekanntheitsgrad zu steigern.<br />

Die Skepsis ist aber auch irgendwo verständlich. Schließlich gibt es Millionen thematischer<br />

Websites (darunter auch Kunstseiten), aber die Onlinemagazine kann man an einer Hand<br />

abzählen. Als Onlinemagazin mit einem Kunstressort hat DIVERSITY ART MEDIA<br />

allerdings bundesweit einen Alleinstellungsstatus.<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 48


DIVERSITY ART GALERIE<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

„Gibt es auch eine Live-Galerie?“ Die Fragen nach einem Kunstort häuften sich. Als<br />

Gregorian auf der Suche nach neuen Redaktionsräumen auf eine Galerie stieß, war die<br />

Sache klar: Das wird der Redaktionssitz und eine Kunstgalerie.<br />

Aber zu Kunstevents kommen bekanntlich nur die Aussteller_innen und ihre Angehörigen<br />

– zumindest ist das oft der Fall. Das sollte in der DIVERSITY ART GALERIE jedenfalls<br />

nicht passieren. Außerdem hat Gregorian als Journalistin überwiegend im<br />

Wirtschaftsbereich gearbeitet und pflegte gute Kontakte zu einigen Berliner<br />

Businessgruppen. Immer wieder stellte sich in den Zusammenhängen die Frage nach<br />

Räumlichkeiten. Kurz nach der Eröffnungsfeier der DIVERSITY ART GALERIE am 14.<br />

Dezember 20<strong>13</strong>, kontaktiere sie all ihre Bekanten und lud sie ein.<br />

Es dauerte eine Weile bis sie sich in den multikulturellen Stadtteil Neukölln wagten. Einige<br />

hatten ihn noch als Problembezirk in Erinnerung und noch gar nicht gemerkt, dass sich<br />

daraus ein kultureller Standort entwickelt hat. „Aber nach dem Sie hier waren, wollten sie<br />

gar nicht mehr weg.“, so Gregorian. Nun treffen sich bis zu zweimal wöchentlich<br />

Unternehmer_innen in der Galerie um Seminare, Workshops oder Lesungen abzuhalten<br />

oder einfach zum Netzwerken. Dazu veranstaltet DAM jeden Monat ein Kunstevent mit<br />

jeweils unterschiedlichem Programm (Buffet, Multimedia-Show, Live-Musik, Action-<br />

Painting etc.). Da können sich Künstler_innen und Kunstinteressent_innen treffen und<br />

austauschen.<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 49


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Zweimal jährlich soll es darüber hinaus eine Themenausstellung als Großevent geben. Die<br />

nächste ist für Frühjahr 2014 geplant. Sie dürfen gespannt sein!<br />

Somit werden auch in der Galerie Querbezüge geschaffen und die Aussteller_innen, die<br />

ausschließlich ein hohes künstlerisches Nieveau und Originalität mitbringen müssen<br />

(Ausbildung spielt keine Rolle), werden von einem sehr vielfältigen Publikum<br />

wahrgenommen.<br />

Die DIVERSITY ART GALERIE ist nur dem Namen und dem Ambiente nach eine Galerie.<br />

Vielmehr handelt es sich um einen modernen Veranstaltungsort. Auch das<br />

Geschäftsmodell hinter der DIVERSITY ART GALERIE hat nichts mit einer klassischen<br />

Galerie zu tun. Gregorian empfindet selbige – insofern noch existent – als überholt. Denn:<br />

„Früher war nicht alles besser! Zum Beispiel hatte die Mehrheit der Menschen – gerade<br />

Frauen – keinen Zugang zur Kunst. Außerdem ist die internationale Vernetzung<br />

Kunstschaffender durch das Internet eine geniale Sache. Fast jede etablierte Galerie kann<br />

Künstler_innen der ganzen Welt zeigen und es entwickeln sich tolle Kunstprojekte, wie<br />

auch diese großartige Zeitschrift!“ Das „Leben im Jetzt“ sollte folglich nicht nur spirituellen<br />

Gurus vorbehalten sein: Auch Künstler_innen können davon profitieren! Mit dem Strom<br />

schwimmen, nicht dagegen und das Potential der heutigen Zeit nutzen – das ist die Devise<br />

von Gregorian.<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 50


„EVI“ Evelyn Goßmann<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Evelyn Goßmann, ein kreativ schaffendes Original Nordrhein Westfalens, wurde im<br />

Jan. 1945 zu Mülheim an der Ruhr geboren – sie ist seither dort wohnhaft.<br />

Im Dasein angetrieben durch breitgefächerte Interessen, versucht sie bis heute möglichst<br />

vieles zu ergründen und durchstöbert daher konsequent alle Schubladen des Lebens.<br />

Von Kindesbeinen an liebt sie insbesondere Musik wie Literatur, und ist von den schönen<br />

Künsten fasziniert. Letztendlich führt dies dazu, dass sie frühzeitig beginnt, auf solcher<br />

Ebene ihre eigenen Ausdrucksmöglichkeiten zu suchen.<br />

Wie wir im Nachfolgenden zu sehen bekommen, hat sie diese Mittel und Wege für sich<br />

ergiebig nutzbar gemacht. Die Form gewordenen Ergebnissen ihrer Kunst werden mit<br />

Sicherheit viele LiebhaberINNEN finden.<br />

Neben der Malerei widmet sich Evelyn Goßmann auch dem Schreiben. Insbesondere<br />

wenn sie zu Weihnachten und Ostern genügend Zeit plus Muße findet, entstehen Lyrik<br />

und Prosa. Besondere Themenkreise sind hier Momente des Abschieds, Aphorismen<br />

sowie Inhalte für Kinder, die sie entsprechend adaptiert.<br />

Inzwischen finden sich Veröffentlichungen beim 'EngelsdorferVerlag' zu Leipzig, 'Epubli' zu<br />

Berlin, u. in diversen Zeitschriften. Lassen wir uns von Evelyn überraschen!<br />

Auf u. Ab des Lebens - Evelyn Goßmann,<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 51


Abziehbilder und Unikate<br />

Du willst nicht sein wie andere, wer will das schon...<br />

Willst sein wie du bist,<br />

du sein, mit allem was dazu gehört -<br />

und doch willst du sein wie das girl auf dem Plakat?<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Es lacht wie mit auf eine Perlenschnur gefädelten Zähnen aus der Zahnpastawerbung,<br />

makellosen Gesichtszügen die Reklame machen für Schönheitscreme<br />

die schon 25- jährigen nicht vorhandene, unsichtbare Fältchen wegbügeln will;<br />

glänzend langem, wallendem Haar<br />

das sich wie ein leuchtendes Netz aus gesponnenem Gold<br />

um die Gesichtszüge legt, war es nicht das gleiche Model das gestern<br />

mit etwas zerknautschtem Gesicht ein Anti – Schuppenmittel präsentierte?<br />

Bewundernd starrst du auf lange schlanke Beine<br />

die Appetit auf kürzeste Röcke, engste Jeans machen,<br />

was wiederum zur Folge hat seufzend auf die Waage zu steigen<br />

um sofort ein Diätprogramm zu beginnen.<br />

Wenn du das alles machst,<br />

wirst du mehr und mehr dein Ich verleugnen.<br />

Es lohnt nicht<br />

Abziehbildern nacheifern wie aus einer Massenproduktion.<br />

Vieles ist nur Schminke,<br />

setzt ein guter Maskenbildner die richtigen Farben und Schattierungen.<br />

Wäre interessant sie mal abgeschminkt zu sehen, unbeobachtet<br />

müde, abgespannt und schlaff nach langem Drehtag sich auf dem Sofa lümmeln..<br />

Schlecht gelaunt, im Schlabberlook, mit strähnigen Haaren vielleicht,<br />

dass der Pizzabäcker nicht weiß wer ihm gerade die Türe öffnet,<br />

Chips auf dem Tisch, Chaos pur,<br />

mit dem Wissen - ' keine Kamera in Sichtweite'.<br />

Wie war das noch, du willst Du sein<br />

und strebst doch nach Idealbildern aus der Scheinwelt?<br />

Willst du lieber ein Abziehbild sein, austauschbar, langweilig<br />

oder dir treu bleiben mit allem was dich ausmacht?<br />

Sei ein Unikat, echt außergewöhnlich, einmalig.<br />

Steh zu dir, sei echt mit allem was dich ausmacht<br />

kleine Makel können reizend sein,<br />

einen bes. Charme haben.<br />

Freunde lieben auch deine Sommersprossen,<br />

die kleine Lücke zwischen den Zähnen,<br />

manchmal nervige Macken<br />

alles Wiedererkennungswerte<br />

Bleib du! Evelyn Goßmann, 1.3.20<strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 52


Alltägliche Strohhalme<br />

Alltag<br />

ist wechselhaft wie das Wetter,<br />

unbeständig unsere Stimmungen,<br />

schwankend wie das Leben;<br />

heute erfüllt von Lachen<br />

morgen voller Tränen.<br />

Rettende Strohhalme<br />

sind oft unscheinbare Dinge;<br />

ein froh plätschernder Bach<br />

ein besonders geformter Stein,<br />

ein schimpfender Vogel auf dem Zaun,<br />

ein blinkender Tropfen auf zauberhafter Blüte<br />

mit verführerischem Farbenspektrum.<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Durch dichtbelaubte Baumwipfel einfallendes Sonnenlicht<br />

auf einen morsch wirkenden Steg<br />

über einem tobenden Wildbach im Wald<br />

entwerfen blinzelnde Goldpunkte Gemälde,<br />

dessen ungewöhnliche Farben den Himmel zum Exoten machen,<br />

der vom pfeifenden Wind zerrissen<br />

sich wieder wandelt, zu einem neuen Bild formt,<br />

schließlich zum Chamäleon von Stimmungsfarben wird.<br />

Häufig retten uns alltägliche Dinge,<br />

sind wichtige Brücken für Gemüt und Stimmungen.<br />

Sie lassen wieder festen Boden finden,<br />

Sicherheit, Selbstvertrauen,<br />

oder beschwingt abheben<br />

als seien uns Flügel gewachsen<br />

um frei und unbeschwert<br />

alle möglichen Horizonte<br />

zu erreichen<br />

Evelyn Goßmann, 27.<strong>2.</strong>20<strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 53


Bunter Kreis Farbgefühle<br />

Das Kopf - Karussell<br />

voller<br />

Gedanken<br />

Gefühle<br />

Träume<br />

Wünsche<br />

Sehnsüchte<br />

dreht sich unaufhörlich<br />

Worte und Bilder entstehen.<br />

Worte bekommen einen Sinn<br />

werden zu Bildern die<br />

Gestalt annehmen<br />

zu uns sprechen.<br />

Ein anderes Karussell<br />

beginnt sich zu drehen.<br />

Mit Worten lässt sich malen<br />

durch Farben sprechen<br />

so wecken Worte Bilder<br />

und Bilder Worte in mir...<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Evelyn Goßmann, 9.3.20<strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 54


durch Stürme gebeugt . . .<br />

Aufrecht will ich gehen<br />

wenn Lebensstürme<br />

über mich hinwegfegen<br />

stark sein bei Gegenwind<br />

sein Spiel annehmen<br />

mich ihm entgegen neigen<br />

oder dagegen stemmen<br />

wie er auch zerren mag<br />

nicht brechen, weiter voran kommen<br />

Beim abendlichen Dämmerlicht<br />

schleichen Schatten<br />

wie unsichtbare Gespenster um mich herum<br />

Verliere ich den Halt<br />

die Fassung<br />

vergesse die Kraft meiner Wurzeln<br />

denke ich an den Freund<br />

der mir die Hand reicht<br />

mich hält<br />

Das dunkle Gewand der Nacht<br />

wirkt bedrohlich wie das Ticken der Uhr<br />

wenn alle Lichter verlöschen<br />

Verirrter Vogel am Fenster<br />

stirbt mit letztem Flügelschlag<br />

vor dem Erkennen seines Spiegelbildes<br />

Fieberhafte Suche<br />

nach dem Schalter<br />

der Morgenlicht beschert<br />

Nur noch das Schweigen spricht;<br />

meine Traurigkeit -<br />

das gezerrte Blatt am Lebensbaum<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Während ich wache und schwanke<br />

streift ein frischgrüner Zweig das Fenster<br />

gehe ich wieder aufrecht, breche nicht.<br />

Evelyn Goßmann, 25.3.20<strong>13</strong> / an M.S.<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 55


ZEITENRÄDER - Evelyn Goßmann<br />

Auf einer Wolke schweben<br />

mit dem Wissen<br />

gleichzeitig am Rande eines Abgrundes zu balancieren<br />

lässt Momente sehr bewusst<br />

und intensiv<br />

genießen<br />

heißt Glück begreifen<br />

Evelyn Goßmann, 23.<strong>2.</strong>20<strong>13</strong><br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 56


Ein Sonnentag<br />

Endlich Sonne,<br />

gut gelaunte Menschen lachen<br />

werden hinausgelockt und verführt<br />

vom Sonnenglitzern.<br />

Die Sonne lässt<br />

wie in Silber getauchte Pünktchen tanzen,<br />

betört den ruhigen Fluss,<br />

zieht ihn in ihren Bann.<br />

Sie strahlt und glänzt<br />

malt kunstvoll Punkt für Punkt<br />

das Wasser glitzert wie ein Diamant,<br />

hat sich in die Sonne verknallt.<br />

Ein Luftzug küsst die beiden sanft<br />

der Strom genießt den Sonnenglanz;<br />

hat ihn lange vermisst<br />

vereint sich mit ihm zum Liebestanz.<br />

Das Spiel am Wasser beschwingt die beiden,<br />

sie flirten und tanzen<br />

heute lacht der Himmel,<br />

morgen könnte er schon wieder weinen.<br />

Evelyn Goßmann, 1<strong>2.</strong>4.20<strong>13</strong><br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 57


A U G E<br />

Evelyn Goßmann<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

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Ein ständiges Suchen und Finden<br />

Zeit verdeckt manches...<br />

In der allgemeinen Hektik der Tage<br />

die uns mitzureißen scheint<br />

geht oft etwas verloren.<br />

Ein großer Verlust<br />

wenn wir es gleichgültig geschehen lassen<br />

ohne uns gegen die eigene Bequemlichkeit zu wehren.<br />

Menschen, Schicksale in der Welt<br />

wecken Trauer in uns,<br />

oft Wut und Angst wenn Unrecht geschieht,<br />

das sollte man nicht zulassen.<br />

Werden uns diese Gefühle bewusst<br />

weint die Seele heimlich, unbemerkt blutige Tränen<br />

und doch funktionieren wir weiter,<br />

zu oft tatenlos.<br />

Damit der Funke lebendig bleibt<br />

entfachen wir ihn immer neu<br />

mit allen Farben, Tönen, Schattierungen,<br />

begeben uns mit neu erwachtem Interesse<br />

wieder auf die Suche<br />

nach Ansatzpunkten für Veränderungen.<br />

Zuversichtlich,<br />

hoffnungsfroh, mit sensibler Wachsamkeit<br />

finden Menschen abgeschaltete Sinne,<br />

verschüttete Gefühle wieder<br />

bringen verstaubte Edelsteine wieder zum Glänzen<br />

sehen, entdecken, betrachten genau,<br />

verstehen neu<br />

und oft ganz anders.<br />

Evelyn Goßmann, 26.<strong>2.</strong>20<strong>13</strong> - 2<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 59


Ergeben<br />

Hand in Hand<br />

Hände halten sich,<br />

gehen<br />

in die Ungewissheit -<br />

vertrauend<br />

stolpern über Steine,<br />

zögern<br />

von Zeit zu Zeit<br />

räumen sie beiseite;<br />

bauen daraus eine Brücke,<br />

setzen den Weg fort<br />

ins Ungewisse -<br />

ein festes Ziel vor Augen;<br />

erreichen ein anderes<br />

am Ende.<br />

Jemand lenkt den Weg,<br />

bewacht jeden Schritt.<br />

Hände halten einander weiter<br />

unverändert fest,<br />

furchtsam sprechen Augen, lächeln Wehmut<br />

ergeben sich blind einem anderen Ziel.<br />

Ein Regenbogen<br />

spannt sich wie ein Lebenstor,<br />

verstehend durchströmen ruhige Bilder<br />

den Himmel der Blicke.<br />

Weit entfernt<br />

singt ein Vogel<br />

das Lied vom Leben<br />

und der Liebe<br />

Hand in Hand<br />

Schritt für Schritt...<br />

Evelyn Goßmann,17.5.20<strong>13</strong><br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 60


Mohnblumentanz<br />

Ein lauer Wind<br />

ermuntert Mohnblumen behutsam<br />

nach seinem Rhythmus zu tanzen.<br />

Sie folgen seinem Wunsch<br />

wiegen sich in seinem Takt<br />

wie ein Meer von Feuerpunkten.<br />

Die leuchtende Farbe<br />

von auffälliger Schönheit<br />

bietet Augenblicke voller Genuss<br />

freudige Tränke für die Augen.<br />

Berauschend ihre Farbintensität,<br />

wie ein weit sichtbares Signal,<br />

ihre satte Schönheit<br />

wie ein königlicher Teppich.<br />

Evelyn Goßmann, 1<strong>2.</strong>3.20<strong>13</strong><br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 61


Lebenszauber erwacht<br />

Sehenden Auges wirklich sehen<br />

Düfte wahrnehmen,<br />

Blüten erahnen unter restlichem Schnee,<br />

mit allen Sinnen aufnehmen<br />

was uns bezaubern kann<br />

heißt leben.<br />

Mut haben<br />

sich in das Leben fallen zu lassen<br />

ihm aufgeschlossen mit Neugier und Freude zu begegnen,<br />

neue, ungewöhnliche Momente festhalten<br />

lässt auch in uns neu Erwachendes spüren,<br />

interessante Spuren verfolgen,<br />

selbst neue hinterlassen.<br />

Tanzen wir, atmen tief,<br />

lassen uns berauschen von Düften,<br />

blühenden Rabatten,<br />

bezaubern vom Regenbogen<br />

und wärmender Sonne,<br />

fühlen wir Freiheit, spüren pulsierendes Leben.<br />

Das Lächeln über diesen Reichtum<br />

wird uns begleiten,<br />

wir werden ihn in uns tragen<br />

mit dem Wissen um all diese Schönheiten,<br />

der Gewissheit um stets neu erwachendes<br />

Leben und Liebe.<br />

Begreifen wir<br />

dass wir ein Teil von allem sind,<br />

umarmen das Leben mit einem Lächeln,<br />

erwacht Lebenszauber.<br />

6.3.20<strong>13</strong>...4.4.20<strong>13</strong><br />

Evelyn Goßmann<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 62


Positive Verwandlung<br />

eine Prise Magie...<br />

Zitternde Tröpfchen blinken<br />

in Spinnennetzen<br />

wie filigrane Perlenschnüre<br />

winziger Kristalle<br />

aus gesammelten Tränen.<br />

Ein malerischer Blickfang<br />

von behutsamem Windlied vorsichtig gewiegt<br />

um nicht zu stören<br />

sind in braun-goldenen Samt gekleidete<br />

summende Hummeln.<br />

Feinste Falter umrahmen das Gebilde<br />

in betörenden Farben,<br />

ein wohltuendes Idyll<br />

zieht mich in seinen Bann<br />

Ich erliege dem Zauber,<br />

kann der packenden Magie nicht widerstehen<br />

wie einem besonders geliebten Bild<br />

das meine Blicke ständig anzieht.<br />

Beeindruckende Schönheit,<br />

still die Natur<br />

unbeschreiblich gefärbt der Horizont<br />

über vor - und zurück tanzendem<br />

spiegelndem Wasser.<br />

Faszination die stumm<br />

verweilen und genießen lässt,<br />

Schwerem kein Gewicht mehr gibt,<br />

selbst der Flügelschlag<br />

der Schmetterlinge hörbar wird.<br />

Ob Wirklichkeit,<br />

Traum oder<br />

Vision,<br />

es zaubert<br />

Lächeln auf Gesichter<br />

trägt Züge<br />

von Leichtigkeit, Heiterkeit<br />

beschwingt<br />

weniger gute Tage,<br />

verwandelt sie unbemerkt.<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Evelyn Goßmann, 24.3.20<strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 63


Seelenwiese<br />

Auf ihr blühen keine gewöhnlichen Blumen,<br />

sie blühen still<br />

versteckt<br />

unsichtbar<br />

lautlos<br />

stetig<br />

drängen zum Licht<br />

keinem<br />

vermehren sich<br />

mit allen Anlagen<br />

Klängen<br />

Farben<br />

Schattierungen.<br />

Wandlungsfähige Seelenblumen<br />

Kostbar<br />

kaum beachtet<br />

leise<br />

zurückhaltend, unscheinbar<br />

trüb und grau<br />

süß und bitter<br />

deprimierend dunkel<br />

strahlend hell<br />

zart oder kräftig<br />

feurig und bedeutend.<br />

Seelenwiese<br />

benetzt von Tränen<br />

findet sie Nahrung<br />

zu wachsen<br />

stärker zu werden durch Zuwendung<br />

Worte<br />

Gefühle<br />

alle Tonarten<br />

Liebe<br />

treibt Knospen<br />

erblüht<br />

pflanzt sich fort<br />

durch Kraft der Liebe<br />

Evelyn Goßmann, 27.<strong>2.</strong>20<strong>13</strong><br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 64


Seltenheit<br />

Einsam<br />

im Trubel der Menge<br />

allein, gesammelt,<br />

glücklich in der Stille<br />

unbemerkt bemerkt,<br />

präsent durch Zurückhaltung<br />

nicht reden<br />

nur fühlen, wirken lassen<br />

suchende Augen<br />

unbewusstes Lächeln<br />

studiert mit Blicken<br />

gelesen ohne Worte<br />

getrennt<br />

aus den Augen verloren<br />

nicht vergessen<br />

in Gedanken getroffen<br />

unverhofft<br />

wieder begegnet<br />

wortlos<br />

Gemeinsamkeiten entdeckt<br />

Freude geteilt<br />

Freundschaft geschlossen<br />

Gemeinsam<br />

durch dick und dünn<br />

Viel gewagt<br />

neu besehen<br />

Alles geteilt<br />

doppelt gewonnen<br />

Evelyn Goßmann, 10.<strong>2.</strong>20<strong>13</strong><br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 65


F a c e t t e n d e s S e i n s<br />

Evelyn Goßmann<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 66


Sommer - Regen<br />

Der Regen lässt nach<br />

die Sonne scheint;<br />

der Kalender zeigt Sommer<br />

bisher hat der Himmel zu oft geweint.<br />

Ich wage mich hinaus auf die Gartenbank<br />

mein Gesicht spiegelt sich in Pfützen<br />

verzerrt und blank.<br />

Am Terrassendach blinken Regentropfen<br />

eben noch hörte ich sie<br />

prasselnd an's Fenster klopfen.<br />

Sie zögern zu fallen,<br />

zittern leise,<br />

ruhen wie helle Perlen im Spinnennetz<br />

als seien sie müde von langer Reise.<br />

In der Sonne<br />

spiegeln sich Himmelstränen<br />

wie feiner Kristall<br />

kleine Wunder werden sichtbar überall.<br />

Atme tief frische Luft<br />

spüre dumpf raunenden Wind<br />

erinnere mich plötzlich<br />

an ein altes Lied<br />

das ich oft sang als Kind.<br />

Benebelt von betäubendem Blütenduft,<br />

lausche ich lockendem Vogelruf.<br />

Versonnen<br />

lausche ich den Geschichten<br />

während flüchtig streichelnd der Wind entflieht.<br />

Gehe zurück ins Haus,<br />

die Sonne sinkt schon wieder;<br />

Zeit vergeht schnell,<br />

und jede hat ihre eigenen Lieder.<br />

Evelyn Goßmann, 25.<strong>2.</strong>20<strong>13</strong><br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 67


Interview mit Evelyn Goßmann<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Wie eingangs erwähnt, gilt die große Liebe Evelyn Goßmann's den Bereichen der Literatur<br />

und Musik, den schönen Künsten überhaupt. Sie faszinieren sie sehr, besonders da sich<br />

darin Gefühle ausdrücken, alle Facetten des Lebens beschreiben, anders verstehen, betrachten,<br />

interpretieren, neu beleuchten und wiedergeben lassen.<br />

Frau Goßmann erklärt:<br />

„Es gibt immer neue Impulse im Alltag, Inspirationen werden durch alltägliche Dinge wie<br />

Gefühle, Erinnerungen, Wortfetzen, Klänge, Düfte, Landschaften, Begegnungen mit Menschen<br />

geweckt.“<br />

Da sie viel und gerne beobachtet, versucht sie auch vieles zu ergründen, erspürt vieles<br />

intuitiv, schaut tiefer unter Oberflächen.<br />

Stille ist für sie wie ein Brunnen aus dem man schöpfen kann. Sie sagt, durch Worte wie<br />

durch Musik finden Gefühle, Erlebnisse, Beobachtungen, Gedachtes und Gespürtes ihre<br />

Ventile, bei welchen es wie von einer Quelle aus dem Inneren nach draußen sprudelt.<br />

Seit einiger Zeit beschäftigt sie sich außer dem Schreiben mit digitaler Malerei. Ähnlich wie<br />

bei den Texten malt sie das, was sie beschäftigt und bewegt, sich aus Farben und Formen<br />

komponieren lässt.<br />

Alles entstammt dem Leben, dem Alltag, der Gefühlswelt, der Phantasie. Oft entstehen<br />

beim Schreiben der Texte spontane Bilder im Kopf. So entstehen plötzlich durch Farben<br />

und Formen Bilder in digitaler Malerei. Hier mischt sich Wirklichkeit mit Träumen,<br />

Wünschen und Fantasie, leben Seelenwelten.<br />

Entspannende Spielerei mit Farben lässt nicht selten ungeplante Bilder entstehen, die oft<br />

über einen längeren Zeitraum weiter entwickelt und bearbeitet werden, je nach eigenem<br />

Empfinden und spontanem Gefühl. Jeder wird Texte und Bilder anders sehen, anders<br />

interpretieren und verstehen. Genau diese Freiheit findet sie spannend, die unterschiedlichsten<br />

Ansichten darüber erfreuen sie.<br />

Erstaunlich wie andere Menschen einiges „sehen“, sagt Evelyn. So darf und kann jeder in<br />

den Bildern seine eigenen Welten und Träume finden.<br />

Ihre Texte wie Bilder spiegeln verschiedenste Lebenslagen, machen Visionen und oft<br />

unbewusste Träume, Seelenleben sichtbar.<br />

Unterschiedlichste Facetten werden direkt, manchmal indirekt dargestellt. So wird manches<br />

erst nach mehrmaligem Abtauchen lesbar, sichtbar, versteckte Geheimnisse spürbar.<br />

Leben, Liebe, Leid, Freude, Trauer, Sehnsüchte, Romantik und Träume sind Auslöser für<br />

ihre Darstellungen.<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 68


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Evelyn Goßmann schaut wie gesagt gern hinter Fassaden, ist nachdenklich, hinterfragt<br />

vieles, das man oft erst bei mehrfachem Hinsehen in Bildern finden wird. Sie öffnet gern<br />

kleine, versteckt Seelenfenster...<br />

Manche sagen:<br />

„Sie malt Texte und schreibt in Bildern, sie macht Poesie auch in Bildern lesbar. Es ist<br />

möglich, da kreative Gestaltung bei ihr immer mit Herz und Seele einhergeht.“<br />

Tiefgründiges ist oft versteckt, mal bewusst mal unbewusst, aber alles aus tiefem seelischem<br />

Empfinden heraus. Versteckte Fächer ihres inneren „Ich“ sind in den Bildern verschlüsselt.<br />

Es entstehen vielfach Worte die nach draußen drängen, doch intuitiv inspirieren<br />

auch Texte dazu in Formen und Farben Inhalte darzustellen.<br />

Ihre Kompositionen deuten manchmal etwas an, und lassen dem Betrachter Freiraum seine<br />

ganz eigene Interpretation darin zu finden, heraus zu lesen, einzutauchen in diese<br />

Welt, sich auf eigenen Gedanken und Gefühlswogen treiben, eigene Phantasien zu entwickeln,<br />

Unbegreifliches plötzlich begreifbar, sichtbar werden zu lassen.<br />

Nach und nach eröffnen sich dem Betrachter ihrer Bilder oft erst die tieferen Bedeutungen,<br />

ein kleiner Brunnen aus dem man nach und nach für sich selbst schöpfen kann.<br />

Bei ihr scheinen Bilder und Texte eins werden zu können, komplett zu werden was innere<br />

Welten auszudrücken versuchen. Worte werden zu Bildern, Bilder lassen Worte finden.<br />

Lassen Sie Ihre Augen wandern, auf sich wirken was sich dem Auge offenbart, und auf<br />

den ersten Blick verborgen scheint. Entdecken Sie was sich dahinter verbirgt.<br />

Geben Sie eigenen Gedanken und Gefühlen Raum, tauchen ab, versinken für eine Weile,<br />

lassen sich treiben und berühren durch Fantasie und Seelenwelten.<br />

Evelyn Goßmann möchte Sie mit auf Reisen nehmen, ein wenig verzaubern und träumen<br />

lassen.<br />

Ihre digitalen Werke entstehen wie ihre Texte aus tiefem inneren Empfinden heraus.<br />

Abschließend erklärt Evelyn Goßmann:<br />

„Das Leben bietet reichlich Möglichkeiten Gefühle, Stimmungen, Beobachtungen und<br />

Erlebnisse in Farben und Formen umzusetzen, Inspirationen ein Gesicht zu geben.“<br />

Danke, liebe Frau Goßmann, dem gibt es wohl kaum noch etwas hinzuzufügen – weiterhin<br />

viel Freude am kreativen Tun!<br />

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T a n j a R i e d e l<br />

Mein Leitspruch ist :<br />

„Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit“ (Friedrich Schiller)<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

- dieses Zitat gibt wieder was ich empfinde wenn ich Bilder mache.<br />

Beim Fotografieren mag ich am liebsten Momente der Natur, florale und Wellness- Stillleben<br />

sowie „sehr gerne“ Food.<br />

Alles muss für mich ästhetisch sein und das Bild soll etwas zu erzählen haben, wenn man es<br />

betrachtet.<br />

Ich fortografiere aus Leidenschaft für mich selbst, nehme aber inzwischen sogar Auftragsarbeiten<br />

an, da sich bereits eine schöne Nachfrage entwickelt hat.<br />

Intensiv Fotografiere ich seit 2011 mit einer Pentax K5 und diversen Objektiven<br />

Ich bin Alleinerziehend, mein Sohn ist 7 Jahre ich selbst 41 Jahre :-( (da läuft sie hin die Zeit :-))<br />

Eigentlich arbeite ich in Vollzeit als kaufm. Angestellte, aber zu Arbeit und „Familie“ schafft mir<br />

das Fotgrafieren den notwendigen Ausgleich. Hierbei kann ich den Alltag etwas ausgeblenden<br />

bzw.Kraft für die sonst so vielen Anforderungen des Alltags schöpfen.<br />

Meine Email für evt. Kontakt: tdieckow@web.de<br />

Meine Web-Seiten<br />

http://www.posterlounge.de/kuenstler/tanja-riedel.html<br />

http://www.calvendo.de/galerie/?<br />

sesid=994590499933596199885261&s=tanja+Riedel&cat=0&pcat=0<br />

http://www.fineartprint.de/index<strong>2.</strong>php?typ=community&page=bilder_mod<br />

%2Fbild_all_photos.php&shoppics=1&id_user=88570<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 70


Birkenlandschaft 750<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 71


Birkenlicht1<br />

Eichenblatt2<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 72


Cafe19<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

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Eier 920<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

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Chilicafe<br />

pusteblumegrops<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 75


IMGP8714<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 76


Mohnfilter1<br />

Tulpevio1<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 77


Feldnebel_bearbeitet-<strong>13</strong><br />

Praline braun ka<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 78


Steineschiff<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 79


The Seasonal Changes of a Life<br />

George Edward Nixon<br />

mit einem Nachwort von H. Ohlendorf<br />

To have your comfortable life changed, starts<br />

from the day when you leave your mothers<br />

apron strings and start to go to school alone. I<br />

was lucky enough to attend the same catholic<br />

Primary School for 8 years without having to<br />

change schools or friends. Due to my mothers<br />

fight for survival and her battle with cancer<br />

while I was going to high school, I had to<br />

change schools. The medical and<br />

hospitalization costs were increasing and our<br />

family had no choice but to switch from going<br />

to a semi-private High School to attend the<br />

local Public High School. My older sister and<br />

myself went to school in the immediate vicinity<br />

of our house. I knew it was because of the<br />

financial burden of the transport costs, the<br />

high cost of intuitions, uniforms, school books<br />

and but mostly, it was because my presence<br />

at home would be required. I was the firstborn<br />

son of a fire-man, and we had a family of<br />

5 children.<br />

After the death of my mother when she was<br />

39, I left the family home, only to return a few<br />

months later to my hometown. That is where<br />

and when I decided to finish high school, no<br />

matter what, without the assistance of a family<br />

and friends, and I found a way to support<br />

myself by working the afternoon shifts in<br />

printing companies and I had no choice but to<br />

head to the big city, commonly called the Little<br />

Apple (Toronto, Ontario)<br />

Going to school, working in a printing<br />

company and on weekends I had a part-time<br />

job with a moving company, which in turn,<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

gave me the funds necessary to support<br />

myself, comfortably... all at the ripe age of 17.<br />

Life was easier then because in those days,<br />

jobs were everywhere and anywhere. If you<br />

did not like your job, you just left it and started<br />

working somewhere else. Same thing with<br />

new friendshipships, if you don't like it, leave<br />

it. You can choose your friends but you cannot<br />

choose your family.<br />

So, with High School finished and a 2 year<br />

apprenticeship as Reprographicer / Offset<br />

printer behind me and completed at the age of<br />

20, I worked hard for awhile for good money;<br />

for I knew I would be travelling soon and<br />

doubted if I would be coming back. A few<br />

months later my father died suddenly and<br />

quickly at the age of 42 while working<br />

overseas, which left me no choice. The last of<br />

the chains holding me to my motherland was<br />

broken and I knew then, that this would be a<br />

one-way trip to somewhere...anywhere. First<br />

stop, the Caribbean and South America, then<br />

back to the ice-hard streets of Toronto, but not<br />

for long.<br />

Since my roots in my hometown of over a<br />

thousand waterfalls (Hamilton, Ontario) have<br />

mostly died out and most of my family are<br />

withering in Canadian soil, I decided it was<br />

about time to hit the road; inside I knew it was<br />

now or never. As I know and have traveled my<br />

homeland Canada, from coast to coast, and I<br />

have seen and driven all over the United<br />

States of America from north to south since a<br />

child, I decided to start crossing the oceans.<br />

First stop over the Atlantic was to<br />

Luxembourg; later I spent some time in<br />

England, but I knew then that I would not like<br />

to live in a mono-cultural society. After 2 years<br />

of city, country, ocean and sea hopping, I<br />

finally settled down, here in Luxembourg and<br />

made my own roots, mainly due the arrival of<br />

a good job, twin boys and a hard working wife.<br />

A good start in changing a previous lifestyle.<br />

That was a sudden change that even<br />

surprised me at the age of 23, and was<br />

accepted like a breath of fresh air. Going from<br />

being an orphan, to being a family man, is<br />

kind of like being a rebel who is coming from a<br />

Winter Wonderland of Life and being thrown<br />

straight into the warm, lovely Spring weather<br />

of Life. Years went by and lives, friendships<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 80


and family turned to different roads as time<br />

goes on. The summer season of middle-life<br />

was soon to come to an end; you notice this<br />

as your hair begins to turn grey, you become<br />

weaker and your face and heart wear new<br />

scars.<br />

A good printer, painter and I have a wide<br />

knowledge of machinery, I am glad to be able<br />

to have the talent to drive and maintain<br />

machines such as: cars, trucks, fork-lifts,<br />

tractors, snow-mobiles, motorcycles, boats,<br />

chain-saws, industrial carpet/floor cleaners,<br />

printing presses, industrial brake-presses,<br />

etc... but my heart was always in Offset<br />

Printing and mastering the work one can do<br />

with a Heidelberg GTO. With the<br />

modernization of the printing industry, by<br />

having the use of computers, this resulted in a<br />

system that would enable companies to go<br />

from computer, directly to the printing press.<br />

The amount of human resources needed was<br />

drastically reduced with one quick stroke and<br />

even a few of these professions became<br />

redundant, never to be needed again. They<br />

became history. Summer is over...and here<br />

comes the bitter taste of the Fall.<br />

As with every Fall, especially after a hot<br />

summer.... when it rains, it normally pours and<br />

things begin to get foggy. No...not the<br />

weather, but the problems that come from<br />

unemployment, poverty, etc... Most of the<br />

people do not have many problems, they just<br />

have a lack of a solutions....kind of like being<br />

stuck in mud. Go slowly at first, or you just<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

might lose your boots. Sticky weather,<br />

especially when most qualified workers know<br />

that there comes a time that you will be told<br />

that you are over-qualified, over the desired<br />

age, over the hill... and probably from overseas,<br />

so you end up being the low-man on the<br />

totem-pole on the ladder of gainful<br />

employment. Time to step down. Then you<br />

have no choice but to take what comes,<br />

whether it be charity, manual labor and you<br />

have to accept with a smile, to be under-paid,<br />

under-nourished and under alot of financial<br />

stress. This also usually ends up with alot of<br />

domestic disputes served for dessert. Again<br />

the years go by and poverty leaves its scars<br />

on you, some visible, others not, but just the<br />

same...a scar.<br />

The Fall turns the colors of the landscapes<br />

and even the people start to chill out as Jack<br />

Frost pays us a short visit, declaring that<br />

Winter is here, slowing everything and<br />

everybody down. Now you are too old to get a<br />

job; too young to get a pension; too active to<br />

quit looking and too stubborn to just lay down<br />

and die. Hibernating in old age is not a<br />

solution, unless you have a pension. A small<br />

pension is a tough cookie to chew on,<br />

especially on an empty stomach, but it soon<br />

becomes a way of life. A prisoner of poverty<br />

only sees the light of hope as it slowly, but<br />

surely, fades away. At this stage, one begins<br />

to chill out and friendships begin to freeze up<br />

and death lays its hand on the rest.<br />

The flow of life slows down until the outer shell<br />

is covered in ice, deep-frozen and not moving,<br />

just like a waterfall in deep winter. Deep inside<br />

there is still activity, but that is not visible to<br />

the eye... until the bright eyes of Spring casts<br />

her gaze upon the landscape of Life, waking<br />

her to another generation. Some even<br />

manage to weather a few more seasons. Most<br />

just pass away with a pocket full of mumbles,<br />

only to be replaced with another.<br />

For those that find me to be a typical<br />

Canadian printer, all I can says is do not judge<br />

a book by its cover. Do not believe everything<br />

that you hear, remember to only believe in half<br />

of what you read, but most of all, believe in<br />

everything that you see... all 4 seasons of it.<br />

Long live Mother Nature. gen<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 81


BEGEGNUNG MIT GEORGE EDWARD NIXON<br />

Nachwort von Hauke Ohlendorf<br />

Nichts in der Welt des Films hat mich bisher so<br />

sehr hingerissen, wie der Andy Bausch – Film<br />

TROUBLEMAKER.<br />

Als Produktion der<br />

Visuals S.a.r.l. (Luxemburg), Saarländischer<br />

Rundfunk (SR) (Saarbrücken),<br />

sollte er seinerzeit Luxemburg in die oberste Liga<br />

unter den filmschaffenden Ländern katapultieren.<br />

Die Welt nahm plötzlich interessiert Kenntnis von<br />

einer diesbezüglich eher noch unauffälligen europäischen<br />

Region. Kein Film hat mir je wieder so<br />

nachvollziehbar ehrliche wie natürliche Charaktère<br />

präsentieren können.<br />

Film-Thema<br />

Zwei stete Verlierer in bestem Draufgänger-Alter<br />

verständigen sich darauf, ihrem „miesen“ Gesellschaftsstatus<br />

ein Ende setzen und endlich groß<br />

rauskommen zu wollen.<br />

Jedoch nur wer Geld hat, der hat Aussichten. Geld<br />

gibt es bei der Bank und Knarren im Schrebergarten<br />

bei 'nem Kumpel aus zwielichtigen Kreisen.<br />

Dann geht sie ab, die Show von der ganz großen<br />

Knete, denn alles ist „geplant, geplant, geplant!“.<br />

So sehr, dass sich die beiden Helden unversehens<br />

im eigens für die Dreharbeiten zur Verfügung<br />

gestellten alten Luxemburger Knast wiederfinden.<br />

Eine sich auf parallelen Erzählebenen entwickelnde<br />

Geschichte nimmt ihren Verlauf, lässt die<br />

Zuschauer das ganze Wechselbad der Gefühle<br />

durchleben. Mut, Trostlosigkeit, Versagen, Erfolg,<br />

selbstbestimmtes Handeln, fatale Schläge, alles<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

dies fein abgestimmt serviert, mit leichtem, jedoch<br />

nie übertriebenem Hang zum karikativen Element.<br />

Deshalb, so traurig sich die Situation der dargestellten<br />

Charaktere oft auf- und abspult, zu lachen<br />

gibt es in TROUBLEMAKER nicht zu knapp. Die<br />

genialsten Zwerchfell-Killer finden sich in liebevoll<br />

konstruierten Story-Détails.<br />

Getragen wird die Geschichte hauptsächlich von<br />

den Darstellern Thierrry van Werveke, Ender<br />

Frings und Nicole Max in den Hauptrollen, ergänzt<br />

durch die herausragenden Senior-Schauspieler<br />

Jochen Senf und Konrad Scheel sowie vielen<br />

mehr.<br />

Da ich in jener Zeit beruflich fast ausschließlich im<br />

Ausland tätig war, musste der Wunsch, die Macher<br />

von TROUBLEMAKER persönlich kennenlernen<br />

zu wollen lange aufgeschoben werden. Erst in den<br />

vergangenen beiden Jahren konnte gestartet<br />

werden.<br />

Es war dem aufgeschlossenen Wesen von Ender<br />

Frings zu verdanken, dass sich der Ansatz einer<br />

Verbindung entwickeln konnte, wenn auch zu ihm<br />

selbst bis heute nur in schriftlicher Kommunikation,<br />

denn der sympathische Luxemburger lebt mit Frau<br />

und Söhnen in Afrika.<br />

Der erste persönliche Kontakt zum Kreis der<br />

MACHERinnen kam Mitte Juli letzten Jahres in<br />

Luxemburg / Land zustande. Hierher lud der<br />

Gitarrist Jean-Claude Kiefer mich ein, welcher<br />

seinerzeit den Knast-Blues in TROUBLEMAKER<br />

spielte (komponiert vom luxemburgischen Musiker<br />

Guy Schmit).<br />

Anlass war die alljährliche Veranstaltung<br />

„BLUES EXPRESS“<br />

(http://www.bluesexpress.lu/Intro.html)<br />

der Gemeinde Differdange sowie die zeitgleich an<br />

einem der Aufführungsorte (in Pétange) stattfindende<br />

Kunstausstellung<br />

„KONSCHT AM MINETT“<br />

http://www.zlv.lu/spip/spip.php?article5332,<br />

bei welcher Jean-Claude wie immer auch als<br />

versierter Maler selbst ausstellte. Einige seiner<br />

Bilder findet Ihr übrigens in dieser Magazinausgabe<br />

exklusiv abgebildet. Beide Ereignisse waren<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 82


und blieben trotz widriger Verhältnisse – tagelang<br />

schüttete der Himmel seine Wassermassen wie<br />

aus Kübeln auf die Welt herab - eindrucksvoll und<br />

förderten den Wunsch nach einem Mehr an<br />

Kontakten zu Luxemburg und seinen netten<br />

Leuten.<br />

Ende April 2012, lernte ich dann den in Luxemburg<br />

lebenden Kanadier, George Edward Nixon,<br />

kennen, zwar zunächst nur auf virtuellem Wege,<br />

später sollte es dann zu einem persönlichen<br />

Treffen im luxemburger Café namens<br />

BOUNEWEGER STUFF<br />

kommen. George hatte mir eine Komparsenschaft<br />

in der erfolgreichen luxemburgischen Fernsehserie<br />

„COMEBACK“<br />

http://www.wort.lu/de/view/comeback-ein-gutesstueck-fernsehen-514c3cc4e4b03c6fa16e379b<br />

vermittelt. Gedreht wurde gerade die Karnevalsausgabe<br />

in besagtem Café und obwohl<br />

George an jenem Tage selbst keine eigenen<br />

Auftritte hatte, verstand er sich als guter<br />

Gastgeber und machte sich die Mühe, mich nach<br />

langer Anfahrt durch Nacht und Morgennebel vor<br />

Ort bei einigen Kaffees sowie dunklem Tabak zu<br />

empfangen.<br />

Da noch viel Zeit bis zu meinem ersten Erscheinen<br />

vor den Kameras verblieb, nutzten wir die<br />

Gelegenheit, um ausgiebig zu plaudern und so<br />

gab es viel zu erfahren, auch über meinen<br />

präferierten Film.<br />

So war TROUBELMAKER als Trilogie geplant und<br />

wurde bewusst nach immer wieder sehr langen<br />

Zeitabschnitten als solche umgesetzt. George<br />

hatte unter anderem im 3. Teil „TROUBLE NO<br />

MORE“ sowie in einer weiteren Andy Bausch –<br />

Produktion, der<br />

Dokumentation D'BELLE ÉPOQUE<br />

seine Auftritte – George Edward Nixon, ein Unikat<br />

und Mann von Darstellerformat.<br />

Als alt Angestammter des Terrains, steckt George<br />

voll fachlicher Kenntnisse und zugleich enorm viel<br />

menschlicher Lebenserfahrung. Einen Teil dessen,<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

was er mir an jenem Morgen zu erzählen hatte,<br />

findet sich in seinem vorangegangenen Text, für<br />

Euch noch einmal von ihm selbst schriftlich<br />

wiedergegeben.<br />

Auch wenn George viersprachig ist (Englisch,<br />

Französisch, Letzebuergesch, Deutsch) so hat er<br />

jene Sprache ausgewählt, in welcher er sehr gerne<br />

und häufig publiziert, Englisch. Hierin wurde sein<br />

Text auch belassen, um Georges sprachliche<br />

Ursprünglichkeit nicht zu verwässern.<br />

Sollten sich mehrere Anfragen ergeben, werde ich<br />

eine Übersetzung als MP3-Hör-Datei fertigen und<br />

diese auf meinem eigenen Server-Space zum<br />

Download zur Verfügung stellen.<br />

George ist und bleibt eine interessante Persönlichkeit.<br />

Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagiert<br />

er sich für die „Leute von der Straße“, setzt<br />

sich für deren Recht ein und lässt sich in diesem<br />

Zusammenhang inzwischen in einer Reihe von<br />

Publikationen finden.<br />

Nicht nur hierdurch tritt er immer wieder in die<br />

gesellschaftliche Wahrnehmung. Er ist nämlich<br />

außerdem bildender Künstler. So hatte er im<br />

Frühjahr '<strong>13</strong> eine Ausstellung seiner Bilder im<br />

Luxemburgischen Hauptbahnhof und brachte<br />

unlängst seinen neuesten Band heraus.<br />

Nach meiner Überzeugung werden wir von George<br />

Edward Nixon noch einiges zu sehen, lesen und<br />

hören bekommen.<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 83


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

JEAN CLAUDE KIEFER Lightning Bear Paintings<br />

Gitarre / Film / Malerei<br />

http://www.lightningbear.com<br />

Steckbrief<br />

Gebortsort: Dudelange/Luxembourg<br />

Wohnort: Dudelange<br />

Alter: im September dieses Jahres 51 Jahre<br />

Sternzeichen: Virgin<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 84


Instrumente: Fender-Strat'62<br />

Gibson'SG<br />

Firebird-Dobr.<br />

Bluesharp<br />

Djembe~#Perc.<br />

Didgeridoo<br />

Bass<br />

als Musiker in<br />

folgenden<br />

Formationen<br />

('86-2002) NAZZ NAZZ<br />

EVERYDAY ZULU<br />

BANDITS<br />

veröffentlichte<br />

CD's mit NAZZ NAZZ<br />

Stay Aboard, Text, Töne...sr3 ,<br />

Soundtrack zum Film <br />

LP's mit EVERYDAY ZULU<br />

Touch the Earth<br />

Welcome to my Kingdom (guest)<br />

Ressurection(k7)<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

mit BANDITS<br />

Burning down the Castle Soundtrack zum Film <br />

JC Kiefer im Andy Bausch Film „TROUBLEMAKER“ 1988<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 85


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 86


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 87


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 88


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 89


,<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Bei allen Werken handelt<br />

es sich um Acrylmalereien<br />

auf Canvas / Leinwand<br />

Ihr/Euer JC Kiefer<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 90


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 91


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 92


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 93


JC. Kiefer bei einem seiner Auftritte als Gitarrist<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 94


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 95


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Eine Bildstrecke zu „KONSCHT AM MINETT“ & „BLUES EXPRESS“<br />

im JULI „2012“<br />

Fotos H. Ohlendorf<br />

Hall-Paul-Wurth in FOND-DE-GRAS<br />

Zum Zeitpunkt des „BLUS EXPRESS“-Festivals erfolgt der Personentransport jedes Jahr<br />

kostenlos mit historischen Bahnen bis nach Lasauvage & Fond-De-Gras.<br />

So gelangt man also auch direkt zur Ausstellung „KONSCHT AM MINETT“.<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 96


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 97


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Selbst in den Zügen müssen Gäste bei ihrer An- und Abreise nicht auf musikalische<br />

Begleitung verzichten. Hier die Saxophonistenformation SAXITUDE<br />

www.saxitude.com<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 98


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Liebevoll werden in Luxemburg die alten Damen der Schiene restauriert und zur Freude<br />

aller wieder betrieben – ein gediegenes Supplementaire bei Ausstellung & Festival<br />

Die stilechte Umgebung - auf beide Ereignisse voll und ganz eingestellt<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 99


2012<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 100


Die Ausstellungshalle<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Klanginstallation des Künstlers Roll Roland Weiland http://www.soundplastics.com/,<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 101


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 102


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 103


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 104


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 105


„KONSCHT AM MINETT“ & „BLUES EXPRESS“ 20<strong>13</strong><br />

DER DOPPELGENUSS FÜR SINNESVERWÖHNTE<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

www.bluesexpress.lu<br />

www.differdange.lu<br />

mailto: culturel@differdange.lu<br />

https://www.facebook.com/events/174882246003629/?ref=22<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 106


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 107


Empfehlung für die Unterkunft:<br />

http://www.hotelthreeland.lu/de/index.html<br />

Fotoveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von „Virginie“, Hotel Threeland<br />

Von „T H R E E L A N D“<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

aus sind es 12 – 15 Minuten zu Fuß zur historischen Eisenbahn, mit welcher die Gäste<br />

kostenlos zum „BLUES EXPRESS“ nach FOND-DE-GRAS und zurück gebracht werden.<br />

Zwischen FOND-DE-GRAS und La Sauvage pendelt eine weitere Bahn, wodurch beide<br />

Aktionsorte logistisch zu einer einzigen Riesen-Bühne verschmelzen.<br />

Dem Verkosten der einen oder anderen alkoholischen Kleinigkeit solo oder in Verbindung<br />

mit guter Speise stünd' somit nichts im Wege._Eines ist jetzt schon sicher:<br />

>> Echte Blues- aber auch Freiluftfeten-Fans werden eine gute Zeit unter vielen<br />

netten Menschen haben. Lasst Euch dieses Ereignis nicht entgehen!


Hauke Ohlendorf alias „Don Oyle“<br />

V i t a N o r m a – N o r m a V i t a ?<br />

Genealogische Herkunft: Niedersachsen, Hildesheimer Börde,<br />

Ahstedt/Garmissen/Schellerten<br />

Geburtsort: Wuppertal in Nordrhein Westfalen<br />

Alter: in diesem Monat 53 Jahre<br />

Sternzeichen daher: Krebs<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Beruf(e): Betriebswirt d. H.<br />

Doppelhandwerksmeister SHKL- Branche<br />

staatl. gepr. Techniker HKL- Branche<br />

techn. Übersetzer Franz. / Engl. / Deutsch<br />

Hygienefachmann, gepr. d. Bundesverband Deutscher<br />

Lebensmittelprüfer e. V.<br />

Aktiv in Sachen Kunst / Schriftwerk / Fotografie / Musik / (Theater, Film)<br />

ab 1962 Zeichnen mit Kohle, Stiften, Wachsfarben, Pastell, Tusche<br />

ab 1970 Dichtung<br />

ab 1970 Akkordeonspiel<br />

ab 1972 Kurzgeschichten<br />

ab 1972 das erste Mal auf den Brettern des Theaters<br />

ab 1974 Beginn der analogen Fotografie mit Anschaffung der ersten<br />

eigenen Foto- und Dunkelkammerausstattung<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 109


ab 1974 Gitarre (akustisch, elektr. 6- u. 12-saitig)<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

ab 1975 Scherenschnitt, Batik, Linoleumschnitte und div. Metallstiche<br />

ab 1976 Gitarre & Blues-Harmonika<br />

(Harmonika ale zeitgleiche Begleitung des Gitarrenspiels)<br />

ab 1978 Entwicklung des Stils ACID-WAVE<br />

ab 1982 Entwicklung des shkl-nahen Stils der Klemp-ART<br />

ab 1986 erste Programmierung von Computergrafik an C16<br />

ab 1996 Sprung in die Welt der digitalen Fotografie<br />

ab 1996 digitale Bildbearbeitung am Computer<br />

ab 2010 Digitalisierung von Werken und deren Druck auf hochwertiger<br />

Künstlerleinwand mittels EPSON-GROSSDRUCKERS<br />

(die künstlerisch hochwertige Repro-Technik des dritten Jahrtausends)<br />

ab 2012 Spiel des australischen Dideridoo<br />

ab 2011 Aufnahme von Kontakten zur digitalen Welt der<br />

KÜNSTLERinnen<br />

ab 2011 Dank Facebook sind unendlich viele tolle Kontakte zu Gleichge-<br />

sinnten entstanden. Die Kreativen sollten zum Vorteile aller zusammenkommen<br />

und so gründete ich die Gruppen<br />

C.R.E.A.T.I.V.O (aktuell 1.880 Mitglieder) und<br />

Kreativ In NRW (derzeit 1.291 Mitglieder),<br />

Plätze für regen Austausch mit viel Freude.<br />

ab 20<strong>13</strong> Herausgabe des Magazins „<strong>creativ3XL</strong>“ für obige Gruppen. Es<br />

stellt einen Ausbruch aus den vier Wänden des FACEBOOK-<br />

Areals dar. KREATIVE der ganzen Welt werden sich so auch<br />

künftig an die Nicht-Facebook-Welt richten können. Mit<br />

„<strong>creativ3XL</strong>“ haben alle Web-Nutzer/innen den Zugriff auf das<br />

Können und Tun unserer Gruppenmitglieder<br />

Mit freundschaftlich kreativen Grüßen<br />

Hauke Ohlendorf<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 110


BUFFALO 1,00 m x 1,20 m<br />

Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

DER LETZTE STURZ 1,50 m x 1,10 m<br />

Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 111


F R O N T L I N E 0,80 m x 0,50 m<br />

Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 112


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

TEICH IM BOTANISCHEN GARTEN AUF DER HARDT ZU WUPPERTAL 1,50 m x 0,80 m<br />

Kathrin Küpper vor den fünf Kastanien auf dem Scharpenacken zu Wuppertal<br />

Leinwand druck in diversen Größen, limitiert und absolut unverkäuflich!!<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 1<strong>13</strong>


D<br />

DIE DJUNGELMAUER DES HERNÁN CORTÉS 0,60 m x 0,48 m<br />

Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit meinem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />

BUFFALO STAMPEDE 1,40 m x 0,90 m<br />

Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 114


REGENRADLER AM SONNTAGMORGEN 1,20 m x 2,00 m<br />

Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 115


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

A N I N D I A N D R E A M - ES BLEIBEN NUR DIE TRÄUME 0,60 m x 0,50 m<br />

Paintbrush Combitechnik Freihand/Schablone, anschließend digitalisiert und dann<br />

Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />

HORSEMEN IN SNOW - A HUNDRED MILES STILL TO RIDE / Format DIN A2<br />

Aquarell & Tusche<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 116


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

N I G H T R I D E 0,50 m x 0,40 m<br />

LASUR- UND WACHSTECHNIK anschließend digitalisiert und dann als<br />

Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />

W A G N I S 0,55 m x 0,35 m<br />

Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 117


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

P S Y C H E O U T - ANOTHER ACID EVENT 0,70 m x 0,50 m<br />

Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />

EINMAL MIT ALLET, diverse Formate / limitiert<br />

Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 118


E A G L E M O O N 0,70 m x 0,60 m<br />

Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

H I N T E R H O F T A U B E Fotoarbeit / triple layer<br />

Druck auf Spezialpapier, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 119


H A R V E S T 1,00 m x 0,70 m<br />

Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />

N A C H T W A C H E 0,70 m x 0,55 m<br />

Druck auf grober Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 120


S U N D O W N 36 cm x 27 cm / Fotoarbeit<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

SHAMANIC APPRENTICE 0,95 m x 0,60 m<br />

Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 121


GELPE VALLEY AT DAWN 1,20 m x 1,60 m<br />

Druck auf echter Leinwand, gefertigt mit einem Epson Stylus 9900 Großdrucker<br />

(absolute Neutechnik!!!)<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 122


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Der voranstehend oft erwähnte und von mir gar so sehr geliebte Großdrucker<br />

EPSON STYLUS 9900<br />

liefert nach Digitalisieren der Originalbilder Bildgrößen von – in der Praxis – 1,12 m Bildhöhe und<br />

theoretisch 25, 00 m Bildbreite. Drucke erfolgen bevorzugt auf<br />

Leinwand Bergamo, Tap.-Vlies, echtes Leinen, Premium Canvas,<br />

Spezialgewebe Zuckerrohrfaser Polycotton Baumwoll-/Polyestergemisch,<br />

Protex (Polyestergewirke), Softex (Polyestergewirke)<br />

Karton Aquarellkarton, Inkjet-Kupferdruck-Karton,<br />

Papieren Bütten, Aquarell, Posterpapier PRC, Sugar Cane (Fein-Art-Zuckkerrohrpapier),<br />

Langsieb-Cotton (Baumwoll-Inkjet), Museum naturweiß (Baumwoll), echtes<br />

Barytpapier (100% Alpha-Zellulose)<br />

Fotopapier Inkjet-Foto Rag, Langsieb-Inkjet, Sihl, SiP, Pearl, PMC<br />

3 Generationen Lichtechtheitsgarantie seitens des Farbherstellers EPSON.<br />

Ein Beispiel dafür, wie man mit neuester Technik hochwertige und<br />

trotzdem günstige Reproduktionen von hohem Qualitätsnineau fertigt!<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 123


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Abschließendes Beispiel für den Repro-Druck eines Aquarells, welches ich in 2012<br />

fertiggestellt hatte. Liegend auf Distanz fotografiert über dem Schneidetisch<br />

Motiv: Wuppertaler Schwebebahn / Schwebebahnhof „Werther Brücke“<br />

zu Wuppertal Barmen<br />

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Willi van Hengel<br />

Ich bin Kunst, schrie er.<br />

Und brach zusammen. Immer noch zu sehr<br />

Subjekt. Immer noch zu sehr Prädikat. Immer<br />

noch zu widerständig Objekt. Sein kleiner<br />

Atem. Stolz wedelte er mit beklebten Gesicht<br />

durch die Luft. Aus seiner Trauer, die ihn<br />

selbst nur hinterliess, drang leichtes Werden,<br />

Leichtwerden, drang nichts mehr, was ein Bild<br />

werden wollte, quoll seine letzte<br />

abgeschleppte Erregung. Er mags gern<br />

melancholisch. Eigentlich nur aus Haut. Seine<br />

letzte Erregung war lange her, noch nicht so<br />

lange her war, als er seine Hand auf ihre<br />

erkaltete Schulter legte und der Nacht damit<br />

trotzte. Man findet ihn inzwischen an den<br />

Rändern des Verlangens: nach leicht<br />

zerkratzter Haut. Den Fingernägelwörtern. Der<br />

unübersehbaren Zartheit.<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Aus den geschnitzten Frühverlassenhei-<br />

ten: deine kaum Zungenspitzen auf dem<br />

Spiegel du hast dich immer verlängern wollen<br />

immer verraten ohne neugeboren zu verblu-<br />

ten aus deinen Unterlippen raff dich auf und<br />

werf dich an den Satzrand auf die verun-<br />

glückten Wörter die sich nie selber wussten<br />

aus sich heraus nie brannten du kennst doch<br />

dein Traurigsein aus dem Nichts tanz mir mit<br />

deinem Zehnfingersystem im Gesicht herum<br />

deine Subject-Prädicat-Sätze glaub ich dir<br />

nicht mehr auf der anderen Seite dieses<br />

blanke Gebell vor Glück dein Preisgeben<br />

nahm plötzlich ab wieso diese 4 schwarzen<br />

Blätter im Himmel es schien doch so<br />

einvernehmlich wie deine kleine Logik als Kind<br />

schlecht geträumt also komm näher kriech<br />

doch mal unter die Dunkelheit durch als triebst<br />

dus mit der Bläue aus deiner Untreue komm<br />

Liebe denk dich um den Mond leg dich schräg<br />

aufs Fenster zieh dir deine spitzhackigen<br />

Schlampenschuhe an und mach mich süchtig<br />

nach dir wie nach einem Fremdwort,<br />

trippeltrapp geästiges Rummeln aus den<br />

Knien dein mundzugehaltenes Hecheln noch<br />

viel zu sehr bist du wie die tapfere Stimme aus<br />

dem Unterleib ich steck dir meine Gier ins<br />

Maul schreib deinen Namen in Klammern<br />

immer wieder auf dabei vergess ich dich am<br />

Abgesicht kaum verwelkt spring ich auf deine<br />

Vergangenheit wach jede Nacht neben dir mit<br />

Dreck unter den Fingernägeln nachher haben<br />

wir das auf den Himmel geschoben.<br />

Manchmal siehst du mich immer noch so<br />

verliebt an.<br />

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Es gab keinen Anfang, totgebissen gleich<br />

die Scham aus Lust, aus einem<br />

Ofen meine verbrannte Vergangenheit direkt<br />

in dein Gesicht gestreut, aus<br />

einem abgesägten Hinterhalt geredet: das<br />

erste Wort, Hélèn-e, dein „e“ am Hintern hab<br />

ich gleich geschluckt wie wüst da schon auf<br />

dich zugemundet aufgewundet ohne mich<br />

auszu-schneiden wie wenn man mich<br />

fotografieren will zur Kommunion oder nach<br />

der ersten Entjungferung hab dich wie eine<br />

betrunk'ne Strassenbahn überrollt endlich auf<br />

die Spur geschleppt mit trieb Berührn leb mich<br />

weiter ein Stückchen Brief wirst du immer für<br />

mich sein:<br />

mal mir deine Tränen, mal mir deine Träume,<br />

mal mich aus der alten Welt wie Verfluchtes<br />

oder Gehirnwunders auf den Tag verstreute<br />

Hollunder Gerüche ausdem Nebelatem wie<br />

grün ohne deine Morgenscham gemähte<br />

verliebte Düsternisse wenn ich im Licht<br />

erfröre, wenn ich aus dem kugelrunden Aus-<br />

einandergeheimnis mein kleines, dein kleines,<br />

unser kleines Häuteln spüre hab nie Worte<br />

gebraucht nur beim Berührn meine Welt<br />

zerplatz'n lass'n woll'n nie sonst aus den<br />

Nerven geklettert wie vom Moos umarmt dabei<br />

wie Grün der Himmel dann wird flüsternd aus<br />

leisem Schlaf eine Höhle gemalt, leichtes<br />

Verschaum so hochkrabbeln und das Kitzeln<br />

des Grashalms unter der Nase wie ins<br />

Notizbuch zumindest unterm Kopf deine<br />

Schwalben mit den vielen Nestern:<br />

vielleicht sind deine versponnenen Ideen ihre<br />

Erinnerungen. Deine Zunge eine Feder bloss.<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

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Wir Unverständlichen<br />

– denn wir wohnen den Blitzen immer näher …<br />

Nietzsche (FW, 371)<br />

Richter Dammroh und Schutzmann<br />

Pieslonek leisten zurzeit Sozialstunden ab.<br />

Der eine trägt meine Essenseinkäufe hoch in<br />

meine Wohnung in den dritten Stock, der<br />

andere, Schutzmann Pieslonek, versucht<br />

keine Miene zu verziehen, wenn er die von mir<br />

angeforderten Bierkästen hochschleppt – aber<br />

nicht schwankend! Denn es könnte, was wir<br />

doch alle im Sinne des Gesetzes vermeiden<br />

wollen, eine einzelne Flasche zu Bruch gehen.<br />

Wie kam es nun zu dieser einmaligen und in<br />

einigen Kreisen aufsehenerregenden Degra-<br />

dierung dieser beiden doch bis dahin<br />

unbescholtenen Rechtspfleger?<br />

Mitte Juli 2012: ein angenehmer,<br />

erwärmender Abend. Der Tag schon war von<br />

viel Sonne verwöhnt. Abends dann eine<br />

Vernissage in der BrotfabrikGalerie. Eher eine<br />

Galeere, muss ich immer denken, sind doch<br />

die Räume und der angrenzende kleine Hof<br />

mit den zuhörenden Bäumchen und den<br />

Sitzbänken wie eine Insel weit ab von der<br />

Welt. Zu später Stunde an dieser wohl eher<br />

tristen Eröffnung (es giebt halt nur wenige<br />

gute Künstler überhaupt) lief mir Herr<br />

Burchardt in die Arme. An diesem Tag nicht<br />

mit seiner blauen Daunenjacke, sondern mit<br />

einem schlichten, aber natürlich blauen<br />

Pullover bekleidet. Während er mir tief in die<br />

Augen sah, begannen sich seine vielsagenden<br />

Falten in seinem Gesicht auszusprechen. Mit<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

einer fast malenden Stimme sagte er zu mir<br />

ironisch: Nix mit Dekonstruktion, was? Ich<br />

drehte mich auf dem Fusse um und meinte<br />

nur: Bier? Er nickte.<br />

Ich genoss meine etwas pennälerhafte<br />

Faltenleserei in seinem Gesicht wie immer,<br />

kam doch an diesem Abend erleichternd<br />

hinzu, dass er mit einem leuchtenden Blick auf<br />

mich zukam. So war es nicht verwunderlich,<br />

dass wir recht schnell in ein Derrida’sches<br />

Wortgeplänkel verfielen … Da Herr Burchardt,<br />

oder auch Uli, wie ich nennen durfte, immer<br />

mal auf seine Uhr schaute, war mir klar, dass<br />

er an diesem Abend noch eine Verabredung<br />

hatte. Einen Fototermin, wie er mir schnell<br />

bestätigte. Also genehmigten wir uns auf die<br />

Schnelle noch ein weiteres alkoholisches<br />

Getränk, will sagen: ein Herrengedeck oder<br />

wie es im Bundestag auch genannt wird –<br />

einen Kinderteller: Bier mit Schnaps.<br />

Schade, dachte ich um kurz vor elf, als Uli<br />

auf sein Fahrrad stieg, das hätte eine lange<br />

Nacht werden können (was es dann ja<br />

zumindest für mich auch wurde). Etwas<br />

wehmütig, aber durchaus inspiriert startete ich<br />

meinen alten Ford und fuhr heim. Ganz in dem<br />

Gedanken, dass man nur selten Menschen<br />

trifft, die überhaupt einen Philosophen kennen<br />

und darüber hinaus mit einer gewissen<br />

Zuneigung. Und war heilfroh, endlich eine<br />

Parklücke in einer nahen Nebenstrasse<br />

entdeckt zu haben. Ich parkte also rückwärts<br />

ein, nahm noch drei Flaschen Bockbier vom<br />

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Rücksitz, die ich für alle Fälle immer dort<br />

liegen hatte, und gieng langsamen Schrittes<br />

nach Hause.<br />

Von Uli im gewissen Sinne aufgescheucht,<br />

wollte ich unbedingt noch mal Sporen lesen,<br />

während ich zwei der drei Flaschen ins<br />

Eisfach legte. In der Zeit, in der sie meine mir<br />

gemässe Kälte annahmen, servierte ich mir<br />

ein grosses Glas Baileys mit Eis. Dann setzte<br />

ich mich, nachdem ich Hemd und Hose<br />

ausgezogen hatte, in meinen grünen Sessel,<br />

schlug das kleine Büchlein mit Texten<br />

französischer Denker über Nietzsche auf und<br />

las:<br />

Die Frau wird verurteilt, verachtet als Gestalt<br />

oder Macht der Wahrheit, als philosophisches<br />

Wesen. Sei es, daß sie sich mit der Wahrheit<br />

identifiziert, sei es, daß sie, entfernt von der<br />

Wahrheit – mein Gott, solche Sätze<br />

schmecken nicht nur nach Baileys, sie sind<br />

Baileys, mmh, dieses Schokoladenzüngige,<br />

dachte ich und nahm einen grossen Schluck<br />

aus dem Glas, das nun fast leer war, legte den<br />

Kugelschreiber in die angelesene Seite (das<br />

Büchlein hatte die dumme Angewohnheit,<br />

immer gleich zuzuschlagen, sobald man es<br />

losliess) und holte mir noch einen weiteren<br />

dieser legeren Schokodrinks mitsamt der<br />

ersten, nun schon etwas angekühlten Flasche<br />

Bier.<br />

Parallelbeweihräucherung einer Zunge, die<br />

selbst nach mehr schmeckt. Und so viel noch<br />

schmecken will. Hätte sie sonst einen solchen<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Gusto, fragte ich mich ein wenig schmunzelnd,<br />

bewegte dann einen Finger in die vom<br />

Kugelschreiber geohrte Öffnung und las beim<br />

allmählichen Hineinlaufenlassen der farbigen<br />

Flüssigkeit in meinen Hals und seine andere<br />

Welt weiter: … entfernt von der Wahrheit,<br />

noch mit ihr wie mit einem Fetisch zu ihrem<br />

Vorteil spielt, ohne an sie zu glauben, wobei<br />

sie aber, durch List und Naivität (die List ist<br />

stets mit Naivität infiziert), im System und in<br />

der Ökonomie der Wahrheit, im<br />

phallozentrischen Raum, verbleibt.<br />

Uli, hör dir das an. Hatte ich seine Handy-<br />

nummer? Verdammt. Also entschloss ich<br />

mich, diesen genialen Satz in mein Heft zu<br />

schreiben. Wie einen anderen Atem<br />

annehmen. Schnell schrieb ich. Und schnell<br />

trank ich. Es giebt Augenblicke … da klingelte<br />

es! Um diese Uhrzeit? Betrunkene zu<br />

Mitternacht. Vielleicht Uli. Wäre zwar absurd.<br />

Aber wer weiss. Vorsichtig hob ich den Hörer<br />

zur Haustür ganz unten ab – und hörte nur<br />

eine entnervte Stimme lauthals schreien:<br />

Polizei. Öffnen Sie sofort die Tür.<br />

Schlechter Scherz, was. Aber so krank, wie<br />

diese Stimme sich anhörte, musste das wohl<br />

ein ziemlich aufgebrachter Schutzmann sein.<br />

Denn kaum hatte ich auf den Türöffner<br />

gedrückt, wieselten wohl schon mehrere<br />

dieser geistlosen Geister durchs Treppenhaus<br />

hinauf bis vor die Wohnungstür, hinter der ich<br />

immer noch ungläubig stand. Ich solle, so<br />

schrie diese metallene ungeölte Nervstimme,<br />

unverzüglich die Türe öffnen.<br />

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Ein solches Wort gebraucht wirklich nur ein<br />

Halbtoter oder ein Gehirnkranker, dachte ich.<br />

Also doch Polizei. Ich öffnete unverzüglich: in<br />

Unterhosen und mit meinem Glas Baileys in<br />

der Hand. Hätten Sie nicht geöffnet,<br />

stammelte der Schutzmann, hätten wir andere<br />

Massnahmen ergriffen. Er hatte merkwürdige<br />

rote Flecken im Gesicht, die ich nicht deuten<br />

konnte vor Aufregung. Etwas stimmte mit ihm<br />

nicht. Ich hielt kurz inne und dachte nur noch:<br />

Doch nicht Uli. Verdammt. Dann sah ich in<br />

zwei weitere völlig ausdruckslose Gesichter.<br />

So sieht die Exekutanz aus, dachte ich und<br />

merkte gleich, dass das Wort irgendwie<br />

anders heissen musste.<br />

Sie kommen bitte mit, hörte ich die Rothaut<br />

sagen, aber vorher ziehen Sie sich eine Hose<br />

an. Ich überlegte kurz, wer hier wohl was<br />

getrunken hat oder, besser gesagt, wer hier<br />

besser einiges getrunken hätte? Liess mich<br />

dann aber auf keine Diskussion ein, fragte den<br />

Meister in Uniform, der wohl meine<br />

Werdegang dieses Abends lesen konnte, wie<br />

sich später herausstellen sollte, also nicht, ob<br />

ich ihm einen Baileys anbieten könne, damit er<br />

wieder zu Farbe komme und meine<br />

Verhaftung allein dadurch etwas erträglicher<br />

gestaltet hätte. Im Endeffekt ist doch alles eine<br />

Frage der Ästhetik.<br />

Der spanferkelgesichtige Schutzmann, dem<br />

trotz frischer Rasur kurz vor seinem<br />

Nachtdienst wohl einige Borsten<br />

durchgegangen waren, hielt mir unten auf der<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Strasse mit beiden Händen dieses Blasgerät<br />

vor den Mund. Da trat seine etwas kleinere<br />

Kollegin zwischen uns. Ich muss wohl<br />

langsam die Hörner ausgefahren haben und<br />

zum Absprung bereit gewesen sein. Es giebt<br />

Augenblicke … Mit ruhiger Stimme sagte sie,<br />

dass ich es verweigern könne, aber dann<br />

würden sie den Staatsanwalt anrufen und das<br />

Ganze würd sich um höchstens eine halbe<br />

Stunde verzögern.<br />

Wollt ich das, fragte ich und schob hinterher,<br />

dass ich immer noch nicht wisse, um was es<br />

gehe. Nachdem ich im Polizeifahrzeug<br />

gesessen, also gepustet hatte und 1,02<br />

Promille festgestellt wurden, erklärte<br />

Polizeimeisterin Steffi, dass ich beim<br />

Einparken das Vorderauto gerammt und im<br />

Kotflügel eingedämmt hätte. - Kindertellertief,<br />

fragte ich. – Ja, so könne man es nennen,<br />

antwortete sie. Ich musste lachen. Umhüstelte<br />

mich aber. Sie konnte ja nicht wissen, dass im<br />

Bundestag ein Bier + ein Schnaps in der<br />

Kantine unter den Abgeordneten Kinderteller<br />

hiess.<br />

Ich wusste nach einigen Metern und<br />

Umdrehungen des Fahrzeugs nicht mehr, wo<br />

ich war, geschweige denn wo es hinging. Aber<br />

es ging irgendwohin. Hin + wieder eine rote<br />

Ampel, wo das Rotgesicht auch anhielt. Und<br />

es in seinem Gesicht pink wurde. Nach<br />

einigen Minuten fasste ich beim Herz und<br />

fragte, warum in den Krimis im Fernsehen die<br />

Verbrecher mit einer fast gesalbten Hand auf<br />

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dem Kopf ins Polizeiauto (uuuhh, Glück<br />

gehabt: nicht Bullenkarre gesagt) getaucht<br />

würden … Steffi amüsierte sich kurz darüber,<br />

dass ich getaucht gesagt hatte, blieb aber<br />

plötzlich still, als der Meister sie streng von der<br />

Seite ansah.<br />

Auf dem Revier (eine armselige Filiale<br />

anders Gescheiterter) wurde mir erstmals klar,<br />

dass ich beim Einparken ein fürchterliches<br />

Loch hinterlassen hatte. Sowohl im Kotflügel<br />

des Vordermanns als auch in meinem Kopf.<br />

Dann aber kams fette: Nicht nur dass ich eine<br />

Delle hinterlassen hätte, nein, Fahrerflucht<br />

hätte ich begangen. Jetzt steckt doch Uli<br />

dahinter. Er kommt durch die Tür und wir<br />

machen die Nacht durch. Lachen uns über<br />

schlechte Künstler und schlechte Bullen<br />

halbtot und torkeln am frühen Morgen glück-<br />

seelig nach Hause. Von Derrida ist es jetzt<br />

auch nicht weit. Ich erklär dir die Fussnoten<br />

und du mir das Kursive.<br />

Doch der Meister mit der Rothaut, der<br />

einem nicht in die Augen sehen konnte, blieb<br />

dabei: Fahrerflucht. Allmählich machte sich so<br />

was wie Wirklichkeit breit. Selbst in mir. Und<br />

fragte mich, ob es auch in der Logik bereits<br />

etliche Parallelwelten gab, von denen ich<br />

nichts mitbekommen habe. Ich demolier<br />

diesen Kotflügel auf Kindertellertiefe, habe<br />

womöglich Lackstreifen an meiner Karre – und<br />

lass sie dahinter einfach so stehen? Bin ich<br />

nackt nach Hause gegangen? Hab ich der<br />

Rothaut mit einem erigierten Glied die Pforte<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

geöffnet? Hätt ich ihm den Schädel<br />

einschlagen sollen – als seine Erlösung von<br />

dem Bösen? Merkt man was, schaut man<br />

sich, oder. Dann hinterlässt man seine<br />

Nummer an der Windschutzscheibe des<br />

anderen oder haut ab.<br />

Der rote Schutzmann war nicht nur verbittert<br />

über ein Leben, was er womöglich nicht gelebt<br />

hat, sondern auch noch verliebt in seine<br />

Kollegin Steffi. Sie sassen sich gegenüber.<br />

Und nachdem er die Daten meines<br />

Führerscheins in seinen Computer getippt<br />

hatte (jede Taste für sich), schmiss er ihr den<br />

Führerschein zu. Wie einem Hund ein<br />

Leckerchen. Aber sie sollte nicht sehen, wie er<br />

zitterte. Hätte sie nämlich etwas aus seiner<br />

Hand genommen, wär das für ihn wie eine<br />

Berührung gewesen. Vielleicht sogar wie ein<br />

Liebesbeweis.<br />

Einige Zeit später wurde ich von zwei<br />

Thüringern abgeholt zur Blutabnahme. In einer<br />

Art Papamobil für Bewegungslose wurde ich<br />

durch halb Berlin gekarrt. Es war zwar etwas<br />

hell in diesem Kubikmeter, aber die beiden<br />

„Thüringer Bratwürste“ verhielten sich<br />

vorbildlich. Nach meiner Papamobil-<br />

Anarchofahrt teilten sie mir mit, dass ich in<br />

Hohenschönhausen angekommen war. Wenn<br />

mein Leben es mir schon nicht beschert …<br />

Der Blutarzt mit einer angenehmen<br />

Schokohaut war völlig übermüdet. Er war wohl<br />

gerade aufgestanden und kam schlaftrunken<br />

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hinter seinem Schlafgemach, einem Paravan,<br />

hervor. Als ich ihm in die dunklen Augen sah,<br />

dachte ich, dass er mehr getrunken hat in<br />

dieser Nacht als ich. Und alles nur wegen<br />

dieser Rothaut, bei dem man zwischen Fleisch<br />

und Gefühl nicht mehr unterscheiden kann.<br />

Ich musste gerade durch den Flur gehen. Und<br />

dachte nur, dass ich ihn wohl eher auffange<br />

als er mich. Da hätte ich 2,4 Promille im Blut<br />

oder in meiner Weltseele haben können …<br />

Es ist alles eine Frage der Lebenslust und<br />

Todessehnsucht.<br />

Dass der kleine rothäutige Kommissar mit der<br />

Leichenblässe zwischendurch in seinem<br />

Bericht seiner Phantasie freien Lauf liess, also<br />

schwankend hineinschrieb, dass ich mich also<br />

schwankend vom Unfallort fortbewegt hätte,<br />

obwohl er nicht zugegen war zu dieser Zeit<br />

und selbst die Denunziantin, die den Schutz-<br />

mann angerufen hat, in ihrem handschrift-<br />

lichen nommen und sei in Richtung Park-<br />

strasse gegangen.<br />

Strafbefehl: <strong>2.</strong>400 Euro plus Versicherung<br />

1.700 Euro.<br />

Ich denke, wenn die alte Logik vom<br />

Philosophieseminar wieder Oberhand gewinnt,<br />

dann hab ich für die nächste Zeit ein Problem<br />

weniger (wir haben schon so lange überlegt):<br />

Schutzmann Pieslonek trägt meine sauber<br />

erworbenen Bierkästen hoch – hin und wieder<br />

ist auch ein 20er-Kasten dabei – und Richter<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Dammerow füllt den kleinen Rest meines<br />

Kühlschranks auf.<br />

Bisher haben beide es abgelehnt, wenn ich<br />

ihnen eine Flasche kredenzt habe … ihre<br />

Augen sprachen jedoch eine etwas andere<br />

Sprache, als ich mich für ihre Mühe mit einem<br />

Glas Baileys bei ihnen bedankt habe.<br />

PS: Selbst das zweite Bier, das lange noch bis<br />

in den Morgen auf mich wartete, ist nicht<br />

geplatzt.<br />

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Cy Twombly<br />

(in memoriam)<br />

Verbotsreflexe. Wo man sich traut. An die<br />

Sinnverströmung. Der kirschfarbene Schrank<br />

für Wohnzimmergedächtnisse. Mit Glas. In<br />

Verfremdung. Nie aus dem Hirn. Also sind<br />

verschwitzte Kopfkissen auch Erzählungen.<br />

Was riecht denn noch? Ausser zwischen<br />

deinem Vergehn also Vergöttlichen also<br />

Lichtabhalftern von überhaupt keinem Morgen:<br />

es war nur die Sehnsucht. Es blieben nur<br />

Kriechen oder So-tun: unter den<br />

Glückswurzeln oder Mündern, die sich selbst<br />

aus dem Wässern nahmen … Ent(en)himmeln<br />

… oder wolltest du mich (eins) auswischen.<br />

Lass mich klammern, sie sind wie Flügeln.<br />

Ein Frauenherz – Herz aus Frau? – ist wohl<br />

doch nicht die conditio sine qua non meines<br />

Salamandergehüpfe durchs Gras. Hättst du<br />

am Mittag Zeit, mit mir aus der Sonne zu<br />

hüpfen? Oder glaubst du etwa, wir wärn<br />

immer noch inner Verliebung. Hast du leise an<br />

mein Ohr gehustet. Zwischen den Weicheiern<br />

und Schattenparkern solltest du nichts mehr<br />

herausquetschen wolln. Ich weiss. Du willst,<br />

dass deine Worte, wenn es dein Leben schon<br />

nicht tut, du also zu feige bist, wirklich zu<br />

leben, also so wie du fühlst, … war ich stehen<br />

geblieben, etwa bei dir, schon wieder bei dir,<br />

o.k. scheinbar lässt du mich noch nicht los,<br />

stehst in der viertelgeöffneten Tür und<br />

wunderst dich, dass ich mich nicht so auseitre<br />

wie in meinen Wörtern – warum quält ich die<br />

Liebste so - , geht dir überhaupt noch schwer<br />

ein Herz über die Lippen?<br />

Nun kommen wir uns schon näher. Du musst<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

dich nicht versprechen. Du bist nicht mehr als<br />

ein Abbild eines eingequetschten Gesichtes<br />

zwischen den Wolken. Da guck ich oft hin, um<br />

keine Menschen zu sehn. Und nun überlegen<br />

wir uns ernsthaft, was wir in den Pausen<br />

zwischen den Wagnerakten seiner Opern<br />

machen solln, um nicht dauernd in die<br />

unbeseelten Gesichter der sich langweilenden<br />

Müssiggänger (mein Lieblingswort/-fleisch/träumen<br />

wie schönen Frauen nachsehn, bis<br />

sie hinterm Venusberg verschwinden:<br />

schleppt ich die ab, wie würd’ ich noch äher<br />

unter gehn) dreinzublickn: ein Müssen wie von<br />

schlechtem Teppichboden (weil nicht<br />

aufgesogen) oder an den meisten Häuten<br />

schält sich nichts Pfirsisches mehr ab.<br />

Früher hätten wir uns nen Elfenbeinzahn<br />

ausgezogen vor Scham, nun traun wir uns<br />

nicht mal mehr, der Elfe auf die Brüste zu<br />

stiern. An den Hörnern durchs Unkraut<br />

gezerrt. Du wolltest es ja so. Statt dich auf<br />

den Weg zu machen nach Delphi (schnatter),<br />

sollte man sich nach deinem Verlangen<br />

abrichten. Mittlerweile verfolgen deine Träume<br />

dich nur noch. Mehr nicht.<br />

Wärst du doch nur an dir selber gescheitert?<br />

Gibt es wirklich Menschen, die mit ihrer Lust<br />

nicht zurechtkommen. Also ihre Lust nicht<br />

stillen können. Also von ihrem<br />

Unterbewusstsein beflüstert worden sind,<br />

dass sie unvermögend sind, sich zu<br />

befriedigen, also wie eine Katze an deine<br />

Unterschenkel sich zu fellen. Es sei denn,<br />

man kriecht aus den Konjunktiven und beginnt<br />

zu lieben, auch sich zu lieben in einer<br />

Masslosigkeit, die vor Ausbrechen und Zäuneeinreissen<br />

strotzt: wie das neue<br />

Selbstbewusstsein gegen die Unmöglichkeit,<br />

je befriedigt zu sein.<br />

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Aus dem Ausbrechen wird nun ein<br />

Verbrechen: moralinverzweifelte Geister<br />

wehren sich gegen ihre Verführung. Sie<br />

schaffen den Sprung nicht jenseits von Gut<br />

oder Böse, von sich ins eigene Blut, Verlieben<br />

und -Verlieren. Sie schaffens aber jedes Mal<br />

ins Unangemessne, sehen aber im Spiegel<br />

keine Nothdurft. Ihr grösster Zufall ist, nie auf<br />

einen einzigen Moment hinaus zu wolln. Sie<br />

hatten noch nie das Glück des Moments, in<br />

dem sich dieser Moment schmecken lassen<br />

wollte. Sie hatten nie vor, grotesk zu leben:<br />

die Voraussetzung eines Künstlerdaseins.<br />

Mehr kann ein Leben nicht bieten: siehe<br />

Wagner. Er verlor sich in den Moment: ist das<br />

nicht so, wie sich verlieben, immer wieder<br />

verlieben, um sich einzuverleiben in den<br />

Moment, ins Fleisch des Dahinschwindens,<br />

um irgendwann einmal zu sagen, zu denken,<br />

zu fühln, du bist mal da gewesen, um dich<br />

dem Verwesen zu stellen mit einem einzigen<br />

Moment, wie Augenblicksverzögerung/verletzung<br />

… darfst du dann nicht eine<br />

menschliche Dreckssau sein.<br />

Warum wohl konnte Wagner kaum<br />

Menschen um sich ertragen? Weil sie sich<br />

nach der Liebe streckten, ohne verlieren zu<br />

wollen/zu können. Für sein Tun gibt es immer<br />

einen Grund: einen plausiblen, schnell<br />

erfundenen oder einen wahren. Wer wovon<br />

seine Gefühle abschreibt, ist dann schnell<br />

erfühlt.<br />

Stell dir vor, es gäbe Lebensabschnitte,<br />

die sind Komödie und du bist der Einzige, der<br />

seine rote Plastiknase nicht bemerkt. Oder du<br />

spürst die Würdelosigkeit deiner Umgebung.<br />

Und machst dich Ihnen zu schaffen (wie<br />

Anrede). Und dann wird es zum ersten Mal<br />

ernst. Denn du spürst, dass du nicht mehr<br />

atmen kannst, ja, deinen Atem verlierst,<br />

entweder weil du nie berührt oder weil du nie<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

berührt worden bist: es gibt die Verfliehung, es<br />

gibt die Verleiblichung, es gibt das Schamlose<br />

im Menschen: nur, wenn er sich nicht mehr<br />

schämt, versucht er es nicht mehr mit sich.<br />

Wieso willst du mir mein Verzweifeltsein<br />

ausreden, treib es doch wieder öfters mit dir<br />

selbst. Nennst du mir Leben. Also Momente,<br />

an denen ich spürte, dass ich keine Macht<br />

über das alles habe. Und einfach immer nur<br />

weiss, dass mich meine Ungewissheit, die<br />

mich ständig innen Arm nimmt, von Grund auf<br />

liebt. Durch Morast und verunglückter<br />

Verführung quäl ich mich: nicht mit Menschen:<br />

die sind das Schlimmste, sondern mit ihnen<br />

reden müssen: auf das Schlimmste zu. Kann<br />

also nicht sein. Oder bin ich je in deine<br />

Vergessenheit geraten.<br />

Unser Zusammenleben sollte sich aufs<br />

Eis oder in die Nacht schleichen. Wolln wir<br />

nicht zu denen gehörn, denen das Ernsthafte<br />

ständig misslingt. Wolln wir nicht an uns<br />

scheitern. Also auf die gegenüberliegende<br />

Wiese liegen, gehn, und uns hinliegen, meinte<br />

ich, und uns hinlügen … Jetzt erst versteh ich,<br />

dass du ein Nervenstrang bist, eine nie<br />

übermannte Verzweiflung (viel reicher waren<br />

deine Träume, Schlampe), warum schämst du<br />

dich für deinen letzten Rest an Selbstsucht,<br />

nur, verlier sie nicht in zynischen<br />

Augenblicken … wir werden weiterhin<br />

unbarmherzig miteinander umgehen,<br />

schliesslich bist du die Tiefe, die Worte wägt,<br />

ich die ausgerutschte Variante von sich im<br />

Erhabenen auf Finden, also sein Zuschnüren<br />

Suchen und sich darin Verlieren/Verlieben …<br />

nun wo ich nicht mehr auf mein Dach aus dem<br />

Küchenfenster … nun wo sich die Gelenke<br />

entzünden, weil die Welt unter mir davongeht,<br />

wegrutzscht … nun wo sich eine Diskussion<br />

über die Stolzverholzung oder die<br />

Unmöglichkeit, eine Dame zu halten, damit sie<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ <strong>13</strong>3


sich bis an dein Lebensende (= der Anfang<br />

jeder Liebesbeziehung) an dich schnürt. Es<br />

lügt am liebsten das Leben. Wieso soll ich<br />

mich also in einen einzigen Augenblick dazu<br />

erfinden.<br />

In seinen Geniestreichen war Wagner<br />

schwach, wenn er gezweifelt hat, also ein<br />

Gefühl, nein, ein Abrutschen ins nicht<br />

Berherrschbare hatte. Doch auch damit kam<br />

er zurecht (Cosima hatte ihm wohl wieder<br />

etwas Frischfleischiges ins Bett gelegt – roch<br />

sie später daran, wenn, dann doch nur im<br />

schwarzen Plastikanzug). Nietzsche, der<br />

Wagner im Denken weit überlegen war, wollte<br />

hier wohl ver-sagen. Er lässt im Tannhäuser<br />

die reine Elisabeth einfach da liegen, mit<br />

einem Laken über dem Leib wie wenn man<br />

über seine Liebste mal mit einem Kissen<br />

überm Kopf steigen will, … und weil sie alles<br />

will, bekommt sie ihren Typ, tot. Er konnte<br />

seine Lust nicht von sich abstreifen.<br />

Wie Haut. Die sich gegen alles<br />

Eigensüchtige wehrt. Aber nur, wenn es nichts<br />

Kaputteres gibt als dich. Oder hast du<br />

hinzugewonnen vor deiner Feigheit ins<br />

Ausschweifende. Stell dir vor, du langweilst<br />

mich mal damit: mit deinen Ausschweifungen.<br />

Später hätte ich verstanden, dass du mir das<br />

Messer in den modernden Leib gerammt hast:<br />

es gingen eh nicht viele Gedanken in mir hin<br />

und her und auch das Blut floss nicht immens<br />

von links nach rechts, dennoch hielt ich mich<br />

für … aussergewöhnlich hässlich, also – wie<br />

oft soll ichs noch wiederholen – für eine<br />

blosse Dürftigkeit.<br />

Und nun, wo ich masslos bin, weil es<br />

meinem Leben entspricht, empfang ich nur<br />

noch Gespenster, nur noch verheimlichte<br />

Träume, kleine Dramatiker, die von sich selbst<br />

nichts zu erzählen haben, Zufallsmenschen.<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Geht’s dir nicht auch so mit deinem<br />

ausserkörperlichen Bewegungsdrang: er ist<br />

überhaupt nicht vorhanden. Oder mit was<br />

beschäftigst du dich den ganzen Tag. Die<br />

silberne Metallleiter liegt nun ohne aufrechten<br />

Schwung in der Vergangenheit. Sie bohrt sich<br />

auch nicht mehr in die feuchte Erde und steht<br />

plötzlich schräg. Wobei mir bei schräg nur<br />

Jacques’ abgedrehte Logik einfällt, als würd’<br />

mir sonst nichts einfallen, damals hatte ich<br />

auch keine Lungenentzündung und auch<br />

keine Angst, eine Glatze zu bekommen oder<br />

Ausschlag an den Spielsachen zwischen den<br />

Beinen, ich hätte nur gerne gewusst, wieso<br />

man mich nicht eher von einer Welt<br />

abgeschnitten hat, die mich nur langweilt. Und<br />

nervt. Und an den Trögen vorbeischlummern<br />

lässt.<br />

Oder träumst du etwa nicht klarer als<br />

das, was du am Tag erlebst. Geht dir das<br />

Gegengift nicht aus. Jetzt, wo mir der Fuss<br />

gebrochen und ein Zeh grün + blau<br />

angelaufen ist, weiss ich, dass ich mich<br />

nachts genug bewege, zumindest so viel,<br />

dass ich nur schwer erwache und am Tag,<br />

wohin, ausruhn muss, um im Grundlosen zu<br />

verharrn. An Menschen humpeln. Völlig<br />

vorbei. Dafür sind Träume doch schon da …<br />

Manchem gelingt am besten die Leere.<br />

Um die aber auszufüllen, hättst du dir Mut<br />

ansaufen solln. Unterschätz dein Verleuchten,<br />

Seufzen nicht. Es springt dich, wie immer<br />

alles, von hinten an. Ausser du öffnest dein<br />

Verlangen. Dein Falschnehmen: verdrängtes<br />

Empfinden. Wo bist du ohne Augenzwinkern.<br />

Hast du schon mal sekundenlang<br />

geschwiegen, ohne mit dir Kontakt<br />

aufzunehmen. Zwischen der Holzbank und<br />

dem Windvogel herrschte völliges<br />

Einvernehmen, was wir damals noch nicht<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ <strong>13</strong>4


wahrhaben wollten. Vergebliches Sich-ineinen-Himmel-Schwingen.<br />

Und dennoch: von<br />

uns hat noch nie einer auf ner Wolke<br />

gesessen und jetzt willst du mir auf einmal<br />

erklären, wie ich mich nicht mehr lächerlich<br />

mache. Vor meinem innren Auge war ich<br />

immer schon ein meine einzig vertraute<br />

Stimme.<br />

Aber man kann sich ja weiter Hand an<br />

sich legen. Wie zartes Gestrüpp über sich<br />

legen. Und so tun, als wär man nicht da. So,<br />

jetzt muss ich wieder was erzähln, sonst<br />

wird’s mir langweilig. Denn auch ich will nicht<br />

immer was von nem heiligen Moment was<br />

wissen.<br />

Mach mich jetzt aus’m Staub und mach<br />

auf Blumen pflückn. Als hätte manchmal der<br />

Schatten ausgesetzt, so empfand ich<br />

Gespräche. Mitunter strömten Unnachgiebigkeiten<br />

aus. Doch aus dem zittrigen<br />

Schwingen stürz ich hin und wieder immer<br />

noch in den Teich. Dann zerschellt mein<br />

Ebenbild. In Holz wie mit Tiefe aus zarten<br />

Fingern. Es kommt wohl mehr aus dir, als du<br />

selbst vermeinst. Trägst du etwa zu viele<br />

Abschäume mit dir herum. Mich lassen sie ja<br />

bisher noch schweben. Ausser nachts. Aber<br />

das hatte ich dir ja vorhin schon gesagt. Also<br />

komm zum Punkt. Oder zu mir. Findest du es<br />

nicht fein, wenn man sich umarmt: sich<br />

umarmen ist für mich wie sich versprechen.<br />

Dein unfreundlicher Rücken beim Aufstehn<br />

hat kein Sommerkleid verdient. Es kommt<br />

nicht nur darauf an, dass man sich wie im<br />

Laternensaft erkennt, sondern trotz allem<br />

seine Wörter mit Samthandschuhn anfasst –<br />

du bist vielleicht auch nichts anderes als ich:<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

ein vergrabenes Meer. Und wir verrufen uns.<br />

Morgen Abend wird mir wieder schlecht<br />

sein. Denn der Tag wird wieder einer gewesen<br />

sein wie in der Strassenbahn. Es gab auch<br />

heute kein Lächeln. Und nun kommst du rein<br />

und schreibst auf meinen Notizblock, dass du<br />

dich auf die nächsten nahegebrachten Nächte<br />

mit mir freust – und du mich in eine gewisse<br />

Schuld beäugst. Wie Atmen im Schlaf beim<br />

Warten, bis du kommst. Oder hatten wir je<br />

eine andre Verabredung. Vom Fleisch, Nerv,<br />

Hirn her. Lass uns weiter reden, schweigen,<br />

uns nebensächlich berührn, aneinandergeborn<br />

fühln. Lass uns das Heft aus der Hand<br />

nehmen lassn. Lass mich. Nur noch erhaben<br />

ins Licht blickn.<br />

Was willst du von mir – oder doch<br />

verloren sein. Wie schöhhn. Mit meinem alten<br />

roten Opel werd ich meine Marizz überall<br />

aufgabeln, wie damals an den engen<br />

Hausschluchten, nachdem wir ein halbes Jahr<br />

nicht miteinander geredet hatten … und sie<br />

wird mir mit ihren langen Fingern den Rücken<br />

stärken und immer wieder in mich<br />

hineinbohrn, als sei nichts geschehn mit uns<br />

zwischendurch oder andersherum ausser am<br />

Wort, am Schliff, gesteh mir Linderung, dir<br />

Abtumor zu … und nun gehen wir ein Eis<br />

essen: nur du spürtest, wie schwer ich aus<br />

meinen Texten wegwollte. Wie auf einen<br />

Lichtmenschen hast du mich geschubst.<br />

Genialenjule. Die letzte Verströmung. Was<br />

gibt es nun noch über die Welt zu sagen. Es<br />

bleibt Blut oder Blüte. Oder Blühn am<br />

Atemrand.<br />

Ich werde nie begreifen, warum nicht<br />

viel schneller um den Verstand komme. Es<br />

soll mich alles immerzu an alles erinnern. Bin<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ <strong>13</strong>5


doch gerade mal in der zweiten Zeile, warum<br />

hauchst du mir da schon ins Genick. Dass du<br />

in letzter Zeit bevorzugt aus nem anderen<br />

Raum mit sprichst, giebt mir schon zu denken.<br />

Aber ich versage ja am meisten beim<br />

Sprechen. Da schwirrt der eigene Atem wie ne<br />

Fata Morgana zwischen uns: ich weiss die<br />

Bedeutungen der Wörter nicht mehr. Als ginge<br />

ihnen die Luft aus. Wie zu Staub gewordener<br />

Geschmack zwischen unter der Zunge und<br />

dem oberen Lungenflügel. Vielleicht wächst<br />

mittlerweile ja Gras drüber. Ohne welk zu<br />

werden im Halm ohne an Verlautbarung zu<br />

verbluten ohne dran zu verzaubern was geht.<br />

Die Vorwahnung des Sinns. – Kommst<br />

du mit dem Tag klar, auch wenn er dir nichts<br />

bedeutet. Oder dich umso mehr in die Nacht<br />

schubst. Sobald ich in mein Vorgefühl rutsche,<br />

bin ich verloren. Handlungen bestehn nur aus<br />

Abschreckung (wie wenn man vor einem<br />

unangenehmen Geruch, der eine fast zum<br />

Speien bringt, zurückzuckt). Warum noch ne<br />

Therapie machen? Gab doch schon genug.<br />

Nachdem ich geworfen wurde, hätt meine<br />

Mam eine gebraucht. Da kann noch so viel<br />

Gras oder Unkraut über sie wachsen, sie hat<br />

in ihrem Leben eins ganz sicher nicht<br />

gefunden: die Droge, die sie an eine Farbe<br />

glauben hätte lassen können … vielleicht<br />

sucht sie heute noch danach. Dass sie<br />

mittlerweile aus dem zerfledderten Holzsarg<br />

herausgekrabbelt ist, ist sonnenklar. Man<br />

wurmt sich halt so durch. Unter der Erde muss<br />

man sich weniger verstecken. Aber wer weiss.<br />

Vielleicht giebt es dort ein ganz seltsames<br />

Beleuchtungssystem. Aber davon einmal ganz<br />

abgesehn: Hab gerade zum ersten Mal seit<br />

dem ersten Atem ein auf mich zu Kommen<br />

erlebt. Ein Verschleiss aller meiner Münder,<br />

die nur gehorchen, Gehorsam austragen<br />

wollten – und was blieb ausser Meineide.<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Und nun wächst von ganz unten her,<br />

vom Fuss, Gelenk (verletzter Stolz), ein fester<br />

Ast ins Leben. Vielleicht durchquert er mich<br />

bald. Und bricht heraus. Ins Versonnen. Denn<br />

Gelb gilbt. Under silver floscel. So wie du mich<br />

damals gerettet hast (bringt allein<br />

Veränderung Gelassenheit?), musst du mich<br />

nun ins Paradies schubsen. Vergilbtes Silben.<br />

Wie um Vergebung betteln. Oder um fettes<br />

Fleisch herumkommen. Manche Menschen<br />

lachen zu viel. Manche gar nicht mehr. Sie<br />

machen wohl den Fehler, sich ständig zu<br />

vergegenwärtigen. Beim Sprechen fällt kaum<br />

einem die Zunge aus dem Hals: um sich zu<br />

übergeben. Um sich stimmlich auszumessen,<br />

zitieren die meisten die letzten Nachrichten,<br />

nicht ohne jeweiligem Unterton:<br />

Mitleid, wenn ein Kind ermordet wurde -<br />

Erhabenheit, wenn ein Fehler im Anschreiben<br />

steckt – Betroffenheit, wenn man merkwürdige<br />

Begriffe in ihren Gegenwarten fallen lässt –<br />

nur nichts Eigenes!<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ <strong>13</strong>6


Ohne Titel<br />

Ja, an sollte sich herausstehlen. Am<br />

Anfang mit tückischen Mitteln, dann<br />

geht’s ganz von alleine. Ich will, dass du<br />

Aufhebens von dir machst. Fast<br />

widerwillig bin ich vorhin aus dem Haus<br />

gegangen mit meinem langärmeligen<br />

roten Shirt (mal nicht ganz in Blau).<br />

Zum Tierarzt in der Mahlerstrasse,<br />

direkt vor der Tür einen Parkplatz neben<br />

einem blauen Polizeiauto bekommen;<br />

auf dem Beifahrersitz sass ein Bulle mit<br />

geschlossenen Augen, da brauchte ich<br />

meine alte Möhre erst recht nicht<br />

abzuschliessen.<br />

Beim Tierarzt war kaum Licht und<br />

ich überlegte kurz, ob ich mich<br />

selbstbedienen sollte, doch dann<br />

erschien am Ende des Flurs ein Kopf<br />

durch eine geöffnete Tür, der mich bat,<br />

mich hinzusetzen. Die Tür ging zu.<br />

Nachdem ich einige Katzenvermisstenbilder<br />

an der Wand gelesen hatte, bin<br />

ich gegangen. Der Bulle blätterte nun<br />

mit gesenktem Kopf in einem Büchlein<br />

herum. Beim Rückwärtsrausfahren aus<br />

der Parkbucht hätte ich gerne seinen<br />

Kotflügel mit dem meinen berührt. In<br />

der Berliner Allee, erinnerte ich mich,<br />

gab es noch einen Tierarzt, gleich neben<br />

der Kirche, in der wir Weihnachten nach<br />

einem heftigen Streit wegen des<br />

Krippenspiels, bei dem Anika<br />

mitgemacht hatte, waren. Ich drückte<br />

auf den Klingelknopf. Es tat sich nichts.<br />

Dann drückte ich noch einmal und<br />

entdeckte währenddessen an der alten<br />

Holzpforte ein Schild mit der Aufschrift:<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Etwas länger warten nach dem Klingeln<br />

bitte - Ihre Tierärztin.<br />

Ein Wartetag, dachte ich. Dann<br />

bruzzelte es in der Klinke. Ich drückte<br />

die schwere Tür auf und folgte einem<br />

Pfeil in den ersten Stock. Diese<br />

herrlichen Treppen. Allein der Treppen<br />

wegen muss man nach Berlin kommen,<br />

dachte ich und hörte einen Hund bellen.<br />

Vorsichtig öffnete ich in Erwartung eines<br />

hellen ausdruckslosen Interieurs mit<br />

sitzenden alten Frauen und Männern mit<br />

aufgeregten Hunden und Katzen die Tür.<br />

Zwei kleine Lässies begrüssten mich in<br />

einem dunklen Flur. Jahrhundertwende<br />

auch mein Blick ins Wohnzimmer mit<br />

einem grossen runden Tisch in der<br />

Mitte, lederbezogene Holzstühle hier und<br />

da, ein Sekretär am Fenster. Aus einem<br />

kleinen Raum drang ein vergilbter<br />

Lichtstrahl in den Flur; er verlor sich<br />

dort und schaffte es nicht mal bis auf<br />

den Teppich am Boden. Von der Decke<br />

hing ein modernes Schild mit der<br />

Aufschrift: OP Kein Zutritt.<br />

Dann eine murmelnde Stimme aus<br />

diesem Raum, wohl die Küche: komme<br />

gleich. Am Türrahmen zum Wohnzimmer<br />

sah ich einen weiteren Hinweis – auf<br />

weisser Pappe stand Wartezimmer.<br />

Ich traute mich einen Schritt hinein, die<br />

Dielen knarrten, und sah in ein weiteres<br />

Zimmer, das an Arzt erinnerte:<br />

Stuhl, Schreibtisch, Hängeschränke und<br />

einen Behandlungstisch mit Hocker, alles<br />

stillos, wie bei Ärzten halt üblich, dachte<br />

ich.<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ <strong>13</strong>7


Komme gleich, drang es ein weiteres<br />

Mal aus der Küche. Ich wollte nicht<br />

gleich verschwinden, obwohl ich kurz<br />

überlegte …<br />

... da stand eine weissgekleidete Frau<br />

mit langen fettigen Haaren vor mir,<br />

kauend, ihr Gesicht blau und grün mit<br />

unendlich traurigen Augen und einer<br />

Schnapsfahne. Sie habe eigentlich<br />

Mittagspause, sagte sie, während sie an<br />

mir vorbei über die knarrenden Dielen<br />

ins Arztzimmer ging. Ich kann heute<br />

Nachmittag ja noch mal<br />

wiederkommen, sagte ich, eigentlich will<br />

ich nur etwas gegen die Flöhe meiner<br />

Katze. Da hatte sie schon eine grüne<br />

Karteikarte in der Hand. Ich sagte<br />

meinen Namen, sie blickte mich fragend<br />

an und bat sie, ihn selbst aufschreiben<br />

zu wollen, sie legte den dicken Filzstift<br />

auf den Tisch, stand auf und holte zwei<br />

Packungen aus einem Hängeschrank.<br />

Der Vorname auch, fragte ich. Keine<br />

Antwort. Also mit Vornamen. Adresse,<br />

Telefonnummer, na ja, lass ich mal<br />

lieber, nachher ist sie noch sauer. Mit<br />

zitternder Hand schrieb sie alles hin.<br />

Öffnete die Packung und sagte, dass vor<br />

5 Tagen ihr Mann gestorben sei.<br />

Dass es mir Leid tue, sagte ich, was<br />

auch stimmte. Und dass ich … Merle,<br />

wollte sie den Namen meiner Katze<br />

wissen. Einer ihrer Kunden habe 2<br />

Katzen und nie Geld. Irgendwann habe<br />

er ihr angeboten, dafür die Fenster zu<br />

putzen, was er ganz gut gemacht habe,<br />

sagte sie mit einem hinweisenden Blick.<br />

Ob er denn auch bei ihrem Mann …,<br />

fragte er dann … der am Computer sass<br />

und ein Chalet für einen reichen<br />

Fabrikbesitzer entwarf. Klar, habe sie<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

ihm, dem Fensterputzer, gesagt. Doch<br />

der genierte sich. Und bat darum, dass<br />

sie mit hineingehe, er wollte ihren Mann<br />

nicht bei der Arbeit stören.<br />

Als sie die Tür öffnete, traf sie der<br />

Schlag. Ihr Mann habe tot, das spürt<br />

man sofort, auf dem Boden gelegen. Sie<br />

sei dann so umgekippt, daher ihr buntes<br />

Gesicht, ausserdem sei sie dreimal an<br />

der Schuler operiert worden. Sie schob<br />

mit ihrer Hand die weisse Bluse etwas<br />

zur Seite. Ich geb Ihnen 3 Ampullen<br />

mit. Ich erwiderte, dass ich nur 15 Euro<br />

mithabe. 7 Jahre waren sie verheiratet<br />

und nun habe sie nicht mal eine<br />

Sterbeurkunde. – He? – Der Arzt habe<br />

sie an das Architektenbüro ihres Mannes<br />

geschickt, da, wo er angestellt war. Die<br />

aber hätten, so sagte Angelika es ihr<br />

zumindest, die Sekretärin, nichts<br />

erhalten. Als zahle keine Versicherung<br />

was. Da verliert man das Liebste, was<br />

man hat … Auf die Haut, nicht aufs Fell,<br />

sagte sie dann, und 24 Stunden nicht<br />

rauslassen. – Wieviel bekommen Sie?<br />

Sie stand auf und zauberte ein Büchlein<br />

hervor, in dem alles handschriftlich<br />

geregelt war. Sie habe eine Praxishilfe,<br />

die wüsste sofort Bescheid und blätterte<br />

weiter. Aber die sei immer nur gut drauf,<br />

deshalb habe sie ein paar Tage<br />

freigegeben.<br />

Sie ging mit dem Kopf ganz nah an<br />

die Seiten, blickte dann an mir vorbei,<br />

doch auf dem Schreibtisch sah auch ich<br />

keine Brille. Vielleicht habe sie sie in der<br />

Küche vorhin liegen gelassen. Und kam<br />

kauend wieder zurück. Ich sagte ihr,<br />

dass ich auch schon einen Tod eines<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ <strong>13</strong>8


geliebten Menschen mitgemacht habe,<br />

heute tröstete ich mich immer noch,<br />

dass er ohne langen Schmerz gestorben<br />

sei. Sie sah mich leer an. Irgendwie<br />

hätten sie sich geliebt, verdammt sogar.<br />

Sie rang mit den Tränen.<br />

Die beiden Hunde hatten sich<br />

neben mich gelegt. Die, sagte sie,<br />

haben auch seit einer Woche nichts<br />

mehr gegessen, der eine brachte mir<br />

gestern einen seiner Schuhe. Die beiden<br />

hatten dieselben traurigen Augen.<br />

Sie schrieb eine Rechnung. Ich<br />

hatte 2 Euro zu wenig. Die können Sie<br />

mir mal in den Briefkasten werfen, sagte<br />

sie, sie könne die Praxis nicht<br />

schliessen, dann gehe sie kaputt. Sie<br />

stand am Fenster. Ich wünschte ihr alles<br />

Gute. Und viel Kraft. Den Tod eines<br />

geliebten Menschen … begreift man<br />

nie, fiel sie in meinen Gedanken, zum<br />

Glück, denn ich wollte überwindet man<br />

niesagen. Die Hunde begleiteten mich<br />

zur Tür.<br />

Manchmal will ich nur noch, dass<br />

meine Wörter aus Fleisch und Blut sind.<br />

Und dann bekomm ich solche<br />

Begegnungen geschenkt. Dann hab ich<br />

eine Flasche geheiligten Saft mit der<br />

Aufschrift1795 neben mir stehen. Wie<br />

Trostpflaster von innen. Und ich dachte<br />

noch beim Abstellen des Autos: schliess<br />

es ab.<br />

Nach dem tagelangen Verstehensversuch/-versuchung.<br />

Unter den Vertrauensverhältnissen<br />

gelegen wie unter<br />

einer Brücke. Jahrelang. Nichts unver-<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

sucht gelassen, sein Leben aufzuwühlen.<br />

Ich erlaube mir, ungehalten zu seyn.<br />

Den Teppich, auf den ich zum ersten Mal<br />

onaniert hab, hab ich heute nicht mehr.<br />

Glaub kaum, dass ich mich<br />

aufschäumen ausschämen kann, glaub<br />

kaum, meinen Absinth wie Abwesenheit<br />

im Gegenteil du wirst mir verzeihn und<br />

deine Pflöcke in eine andre Herzgegend<br />

hineinschlagen müssn. Nichts mehr<br />

erinnert mich an eine Scheibe, an deine<br />

Fusssohlen, an mein süsses Erniedrigen.<br />

Vielleicht sogar eine surreale<br />

Enthauptung? Eine aufweichende<br />

Gefühlsverirrung. Ein Atemzug ohne<br />

einen einzigen Gedanken. Beim<br />

Einschlafen. Beim mir einen falschen Tag<br />

Aussuchen. Ich schreib nun nur noch<br />

von meinen warmen Wörtern ab. Weisst<br />

du. Ist dir die Wahrheit oder die Lüge<br />

immer untreu gewesen?<br />

Nun legst du einen Kopf in deine<br />

Schräge und blickst zur Häuserwand<br />

hinauf, kletterst in die Ecken der<br />

Fenster, kletterst wieder aus ihnen<br />

heraus und spürst, dass dich nichts<br />

mehr anstarrt, sich nichts mehr in dir<br />

verlieren will, immer mehr<br />

Äquivalenzverneigung, also von seinen<br />

Wörtern lernen. Kaum noch Austausch<br />

möglich: ausser in genau der Gefühls-<br />

und Momentlage/verlegenheit. Kaum<br />

noch Differenzen. Ich schliesse meinen<br />

Kosmos ab. Flüster mich ein ins<br />

Unendliche. Zwischen den Harfensaiten<br />

erklingt plötzlich mein Text. Ganz aus<br />

Seide. Wattebäuschig.<br />

Du verliebst dich wohl nicht mehr<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ <strong>13</strong>9


in mich. Hab deine Lungenbläschen, hab<br />

dein Verklungenes, dein Verklumptes in<br />

deinem Hirn und Satzrändern. Aus den<br />

Fugen geraten/gräten. Zwischen den<br />

Zähnen Zeilen sich auch nicht wiederfinden.<br />

Am Verstand vorbeigelebt.<br />

Ständiges Herumnörgeln. Also was<br />

wollen, was niemand bemerkt. Weisst<br />

du, wie unter Oberflächen zu handeln<br />

ist. Wasser oder Haut oder aufrichtig.<br />

Und ich verlang immer mehr von dir.<br />

Wie sich nie wieder verzielen.<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 140


Rüdiger Heins<br />

Sommersemester 20<strong>13</strong><br />

Studium Kreatives Schreiben<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Fertigkeiten schaffen<br />

Können abrunden<br />

Das 1997 im Netzwerk für alternative Medien - und Kulturarbeit e. V. gegründete INKAS<br />

INstitut für KreAtives Schreiben ist eine anerkannte Bildungseinrichtung für Kinder, Jugendliche<br />

und Erwachsene. Gründer und Studienleiter ist Rüdiger Heins<br />

Ein Schwerpunkt des Instituts ist das viersemestrige Studium „Creative Writing“. Durch<br />

gezielte Übungen, kontinuierliches Schreiben und die Beschäftigung mit Literaturgeschichte<br />

wird die Kreativität der Studierenden geweckt und in literarische Formen<br />

gebracht. Ab dem dritten Semester können sich die Studierenden mit fachkundiger<br />

Unterstützung in Form eines Lektorats an ihr erstes Buchprojekt wagen.<br />

Der institutseigene Verlag edition maya bietet zudem regelmäßig die Beteiligung an<br />

Anthologien. Veröffentlichungen sind auch in der Online-Literaturzeitschrift eXperimenta<br />

www.experimenta.de möglich. Das didaktische Konzept sieht die intensive Vermittlung von<br />

Creative Writing vor. Außerdem werden die Grundlagen in den Lehrfächern<br />

zeitgenössische Lyrik und Prosa sowie Sachthemen der Literatur in den<br />

Wochenendseminaren vermittelt. Diese finden in der Regel einmal im Monat von Freitag-<br />

bis Samstagabend statt. Das Studium steht allen Interessierten unabhängig ihrer<br />

Vorbildung offen. Regelmäßig werden öffentliche Lesungen vom Institut angeboten, an<br />

denen sich die Studierenden mit eigenen Texten beteiligen können.<br />

Studiengebühr: 150€ pro Monat.<br />

Studientage: Freitags von 18:00 bis 20:00 Uhr und samstags von 10:00 bis 18:00 Uhr. Im April und Oktober<br />

auch sonntags von 10: bis 15:00 Uhr die Studientage finden in 55543 Bad Kreuznach im Bildungszentrum<br />

St. Hildegard in der Bahnstr. 26 statt. Im Juli ist eine Sommerpause, die Fehlzeiten werden im April und im<br />

Oktober nachgeholt.<br />

Termine: 26. 27.und 28. April, 24 und 25. Mai, 28. und 29. Juni, 30. und 31. August, 27. und 28. September<br />

25. und 26 Oktober, 29 und 30. November, 20. und 21. Dezember<br />

Studienleiter: Rüdiger Heins www.ruedigerheins.de<br />

Telefon: 06721 - 921060<br />

Weitere Informationen: www.inkas-institut.de<br />

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c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Die Kunst des Erzählens<br />

Textwerkstatt für Kreatives Schreiben<br />

im Kloster Himmerod in der Eifel<br />

Ein Intensivseminar für Menschen, die literarisch schreiben lernen wollen<br />

06. bis 08. September 20<strong>13</strong><br />

In der Abgeschiedenheit des Klosters Himmerod beschäftigen sich die Seminarteilnehmer<br />

mit den Möglichkeiten, den eigenen Schreibprozess einzuleiten.<br />

Schreibend entdecken wir unbekannte Kontinente, die tief in unserem Innern verborgen<br />

sind. Mit Modulen des „Kreativen Schreibens“ werden die Seminarteilnehmer in die<br />

Textkulissen eigener Kurzgeschichten und Gedichte eingeführt.<br />

Die Textarbeit wird von Übungen begleitet, die den Schreibprozess aktivieren und die<br />

Kreativität fördern helfen.<br />

Für dieses Seminar ist keine Vorkenntnis nötig. Die Inhalte sind für Anfänger und<br />

Fortgeschrittene geeignet.<br />

Den Seminarteilnehmern wird der sichere Umgang mit Sprache und Stil näher gebracht.<br />

Ein weiterer Bestandteil des Seminars sind Meditationstechniken, die den kreativen<br />

Schreibprozess begleiten sollen.<br />

Zielgruppe:<br />

Menschen, die Geschichten aus ihrem Leben aufschreiben möchten. Neugierige, die gern<br />

schreiben und Geschichten erfinden oder die Freude daran entdecken möchten. Frauen<br />

und Männer, die gerne erzählen und zuhören.<br />

Seminarzeiten:<br />

Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr.<br />

Samstag von 10:00 bis 18:00 Uhr. Sonntag von 11:00 bis <strong>13</strong>:00 Uhr.<br />

Seminargebühr: 250 €<br />

Einzelzimmer und Vollpension im Kloster: 80€ für zwei Übernachtungen<br />

Website: www.inkas-institut.de<br />

eMail: info@inkas-id.de<br />

Telefon: 06721 921060<br />

Seminarleiter: Rüdiger Heins, Schriftsteller www.ruedigerheins.de<br />

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SEMINARE & KOMMENTARE<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

„Das Seminar hatte also über seine Zeit hinaus eine Heilung bei mir verursacht, die ich als<br />

einen riesigen, persönlichen Erfolg betrachte, und für den ich sehr dankbar bin. Und da wir<br />

gerade beim Danken sind: Hey, Rüdiger! Das war ein tolles Seminar mit einer klugen und<br />

souveränen Führung, welche das richtige Maß an Tiefe und Leichtigkeit, an Emotionen<br />

und Erdung getroffen hat. Wir haben viel gelernt. Danke!“ Seta Arslanyan, Mainz<br />

„Trainieren, täglich schreiben, zwei Minuten, auch mehr, Kurse besuchen, Seminare,<br />

Ordnung ins Chaos bringen, das ist das Credo. Im Gespräch mit den Teilnehmern)<br />

versteht es der Dozent geschickt den richtigen Köder auszulegen, die verborgenen<br />

Schätze zu heben. Einhellig das Urteil am Schluss: Das Seminar ist ein voller Erfolg. Der<br />

Dozent hat seine Arbeit sehr gut gemacht. Ein wahrer Meister seines Faches. Winfried<br />

Raab, Neunkirchen<br />

„Viel zu schnell vergehen die drei Tage, in denen wir ein Team wurden, zusammen<br />

Geschichten schrieben, Gedichte verfassten und uns auf neue Gedanken ein ließen. Die<br />

Köpfe voll mit frischen Eindrücken, Erkenntnissen und gutem Schreibwillen nehmen wir<br />

Abschied von einander, Abschied aus der Stille des Klosters und von Rüdiger, der uns<br />

wunderbar durch die drei Tage begleitete. Waren es wirklich nur drei Tage?“ Änne<br />

Fuhrmann, Bingen<br />

„Ich habe als dreiundsiebzigjähriger zum ersten Mal an einem Seminar dieser Art<br />

teilgenommen. Ich war erstaunt und begeistert, wie Rüdiger Heins es versteht, sein<br />

großes Wissen und seine Lebenserfahrung an die Teilnehmer, die aus allen Regionen,<br />

Alters- und Berufsschichten kommen, weiter zu geben. Innerhalb des Seminars herrscht<br />

eine heimelige, wohltuende Atmosphäre, die es ermöglicht, dass aus Menschen, die sich<br />

noch nie gesehen haben innerhalb weniger Stunden Freunde werden.“ Günter Schneider,<br />

Oberscheidweiler<br />

„Wird das Wort gesprochen, dann hat dieses Wort Wirkung, ist somit schon Ereignis.<br />

Die Ehrfurcht vor dem Wort, das Bewusstsein des Menschen ob seiner Schöpferkraft,<br />

dem Klang, also dem Wort, welches schon vor dem Anfang war, all das und Vieles mehr,<br />

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habe ich mitnehmen dürfen.“ Monika Landau, Frankfurt<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

„Immer in der Hoffnung, auch im nächsten Frühjahr wieder „Worte aus der Stille“ in der<br />

Abtei Himmerod zu finden, ging am Nachmittag mit herzlichem Dank an Rüdiger Heins ein<br />

spannendes und tiefgründiges Seminar zu Ende.“ Dr. Annette Rümmele, Osnabrück<br />

„Die Spreu vom Weizen zu trennen lernte ich schmerzlich, weinte Tränen um manchen<br />

Text. Ließ mich mitreißen, wenn alles im Fluss war, mich mit hineinziehen in die Tiefen, in<br />

den Strudel, der endlos schien. Alles um mich verschwand, nur noch das eine zählte:<br />

Schreiben. Schreiben. Schreiben.<br />

Kurzum: Ich würde es wieder tun!“ Marlene Schulz, Taunusstein<br />

PROJEKTTAGE HILDEGARD VON BINGEN<br />

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Die Essenz aller Religionen ist die Liebe!<br />

Das Theaterstück "Vision der Liebe"<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

über Hildegard von Bingen von Rüdiger Heins kann für Aufführungen gebucht werden.<br />

Telefon: 06721 - 921060 oder info@inkas-id.de www.ruedigerheins.de<br />

Bei genauer Betrachtung des Weltgeschehens könnten wir heute sagen:<br />

„No Future" Keine Zukunft für die Menschheit auf dem Planeten Erde!<br />

Hildegard, die Heilige vom Rupertsberg, könnte dieses Zitat im 11. Jahrhundert auch so,<br />

oder so ähnlich, abgefasst haben. Damals hätte sie das sicherlich auf Latein oder Althoch-<br />

deutsch gesagt. Wir wissen es heute nicht. Was wir wissen ist, dass sie in der Zukunft der<br />

Menschheit eine Chance gesehen hat.<br />

„Da, wo der Mensch Gott aus seinem Alltag verbannt, versteppt die Erde und der Mensch<br />

wird zu einem wilden Tier" ist eines ihrer Zitate, das im 21. Jahrhundert vermutlich mehr<br />

Gewicht hat als im Mittelalter.<br />

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c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Die Volksheilige lässt uns mit ihren Visionen teilhaben an einer göttlichen Essenz, die nicht<br />

jedem Menschen in dieser besonderen Form zuteilwerden kann. Das muss auch nicht<br />

sein, denn alle Lebewesen auf dieser Erde sind göttliche Geschöpfe. Die Spiritualität zeigt<br />

sich in vielen Formen, Religionen und Praktiken. Gemeint ist aber immer nur das eine:<br />

Liebe, denn die Essenz aller Religionen ist die Liebe!<br />

Die Liebe ist Zukunft und so gesehen ist Zukunft immer. Auch in diesem Augenblick, der in<br />

drei Sekunden schon wieder der Vergangenheit angehört, liegt die Zukunft. Zukunft ist<br />

dort, wo wir eine haben wollen. Und Zukunft gehört denen, die sie sich nehmen: Zukunft<br />

gehört uns allen!<br />

Solange es aber gesellschaftsfähig ist, im „Nichtfunktionieren" zu handeln, wird es uns<br />

nicht gelingen, etwas zum „Funktionieren" zu bringen. Bei der Behandlung eines Problems<br />

verbringen wir oftmals mehr Zeit mit der Ursache als mit deren Lösung.<br />

Umdenken ist auch im 21. Jahrhundert angesagt:<br />

Wer sich in der Not des Nichtfunktionierens wohlfühlt, hat auch keine Zukunft.<br />

Die Lösungen für ein Problem liegen oft näher, als sie vermutet werden; und da, wo wir<br />

eine Lösung finden, ist auch eine Zukunft.<br />

Zukunft findet in unseren Köpfen, in unseren Bäuchen, in unseren Herzen, in unseren<br />

Genen, den Zellen und was weiß ich, wo statt. Zukunft findet da statt, wo sie gestattet ist.<br />

Zukunft ist eine Vision, eine Leidenschaft, ein Gefühl. Zukunft ist der Wunsch nach etwas<br />

Neuem! Die Zukunft der Menschheit liegt in der Liebe und dem liebevollen Umgang<br />

miteinander. In der Familie, im Alltag, im Weltgeschehen. Das Einzige, was auf diesem<br />

Planeten wirklich globalisierungsfähig ist, ist die Liebe! Und das sind Sie und ich oder du<br />

und …<br />

Meine erste Begegnung mit Hildegard führt mich in meine Kindheit. Jedes Jahr, am 17.<br />

September, ihrem Todestag, haben wir eine Wallfahrt nach Eibingen gemacht. Ein<br />

goldener Schrein mit den Gebeinen der „heiligen Hildegard" wird an diesem Tag in der<br />

Eibinger Pfarrkirche für die Pilger geöffnet. Damals fühlte sich das für mich furchtbar kalt<br />

an. Die Reliquien der Heiligen machten mir Angst. Von meinem kindlichen Glauben an die<br />

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c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Heilige ist etwas geblieben, das ich mir bis ins Erwachsenenleben retten konnte. Sie war<br />

immer bei mir, diese Hildegard, diese Heilige. In den dunkelsten Stunden meines Lebens,<br />

aber auch in den glücklichen Momenten spürte ich ihre Nähe zu mir.<br />

Irgendwann machte ich mich auf den Weg, um ein paar Tage im Kloster in Eibingen zu<br />

verbringen. Ich wollte ihr nahe sein. Bereits in der ersten Nacht wurde ich aus dem Schlaf<br />

gerissen. Meine Füße wurden heiß und meine Augen wurden von einem unglaublichen<br />

Licht geblendet. Am nächsten Morgen erzählte ich diese Geschichte Schwester Caecilia<br />

Bonn, einer Klosterfrau, die mich viele Jahre spirituell begleitete und mich in die Weisheit<br />

der Heiligen vom Rupertsberg eingeführt hat. In meiner Aufregung erzählte ich ihr mein<br />

nächtliches Erlebnis und sie antwortete mir lächelnd:<br />

„Ach ja, dann warten Sie einmal ab, was da noch kommt!"<br />

Auf meiner spirituellen Suche, die noch nicht beendet ist, folgten viele weitere Erlebnisse<br />

mit Hildegard.<br />

Immer wieder beschäftige ich mich mit ihren Schriften und entdecke neue Aspekte ihrer<br />

Visionen. Ich kehre jedes Jahr nach Eibingen zu ihren Gebeinen zurück, aber eine Ahnung<br />

von ihrer Weisheit trage ich in meinem Herzen.<br />

Diese wunderbare Frau aus dem Mittelalter, deren Worte noch im 21. Jahrhundert klingen,<br />

spricht von der Umweltverschmutzung und der Versteppung der Erde, wenn die Menschen<br />

die Liebe zueinander verlieren.<br />

Für mich ist die Essenz all ihrer Visionen die Liebe. Eine Vision, die mich durch die Wirren<br />

dieser Zeit trägt.<br />

Rüdiger Heins<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 147


Liebe Leser/-innen von „c r e a t i v 3 X L “,<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

hier der Link zum bisher unveröffentlichten Trailer "Vision der Liebe" Hildegard von Bingen.<br />

Das komplette Stück kann auf Anfrage gebucht werden.<br />

Vielleicht hat jemand eine Idee, wo wir es aufführen könnten. Bisher gab es schon<br />

mehrere Aufführungen an verschiedenen Orten, besonders in Kirchen. Demnächst sind wir<br />

in Berlin.<br />

-<br />

http://www.youtube.com/watch?v=geFxUMlcIpo<br />

Gerne können Sie den Link weiterleiten!<br />

Herzliche Grüße und bis bald, Ihr<br />

Rüdiger Heins!<br />

Neuerscheinung URSTROM Rüdiger Heins im<br />

Buchhandel erhältlich BertuganPress<br />

ISBN: 978-3-939165-26-2 www.inkas-institut.de<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 148


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Zusammen mit Carolina Butto Zarzar und Luise Hepp gibt Rüdiger Heins<br />

das kostenlose Online-Magazin „eXperimenta“ heraus.<br />

Hier unser Empfehlungslink des <strong>Quartal</strong>s: http://www.experimenta.de/<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 149


Stephan Kornitzky<br />

Pfortenstraße 1<br />

99974 Mühlhausen<br />

03601/ 83 93 501<br />

0175/ 37 67 655<br />

skornitzky@web.de<br />

Facebook-Profil<br />

https://www.facebook.com/StephanKornitzky?ref=hl<br />

Mein Blog<br />

http://autorstephankornitzky.blogspot.de/<br />

Geburt: 0<strong>2.</strong>09.1987<br />

Geburtsort: Mühlhausen/ Thüringen<br />

Genre: Krimi/ Anti-Pop<br />

Länge des Textes: Wörter: 1268/ Zeichen: 83255<br />

Exposé<br />

Der Boss plant seinen großen Coup!<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Kurzbio und Exposé zu „Trouble aufm Kiez“<br />

Mit dabei sind seine Freunde „River“, ein vegetarischer Bodybuilder, der verwahrloste<br />

Punk „Ratte“, Mike, Spitzname „Dreizehn“, ein mörderischer Typ der ohne Kompromisse<br />

Befehle ausführt und seine stets miesgelaunte Bulldogge „Raffi“ und außerdem die<br />

ziemlich durchgeknallte, nymphomane Junkie – Nutte Alexandra, die von Allen nur Sandra<br />

genannt wird.<br />

Internationale kriminelle Machenschaften - ganz nach dem Motto „Sex, Drugs and Rock<br />

´n`Roll“ – in der Hafenstadt Hamburg und einem Drogenlieferanten aus Afghanistan, eine<br />

Reise durch Pakistan und Frankreich und eine rechtsradikale Biker-Gang aus Berlin<br />

treiben die Geschichte stetig und unter großem Druck bis hin zu ihrem fulminanten<br />

Höhepunkt, so dass am Ende kein Stein mehr auf dem Anderen bleibt.<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 150


c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Durch meine Bücher und Geschichten möchte ich anderen Menschen meine Weltsicht<br />

näher bringen und sie an meinen etwas ungewöhnlichen Leben teilhaben lassen.<br />

Als Referenz kann ich bereits mehrere Veröffentlichen in Zeitschriften, im regionalen<br />

JIM – Magazin (http://www.jim-zone.de/) und an anderer Stelle in der Tageszeitung<br />

„Thüringer Allgemeine“ und einige Lesungen vor großem, anspruchsvollem<br />

Publikum vorweisen.<br />

Das Manuskript entstand während eines 2-wöchigen Aufenthaltes in Hamburg.<br />

Juli 20<strong>13</strong><br />

Stefan Kornitzky<br />

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CHAMPAGNER & WEIN – GAUMEN UND SCHÖNE KÜNSTE<br />

Bildmotiv: Kathrin Küpper vor den Scharpenacker Kastanien / gefertigt von H. Ohlendorf 2012 / digitalsierter Leinwanddruck<br />

Vorwort<br />

von Hauke Ohlendorf<br />

Im Mai 2012 befand ich mich mit meinen Kameras mal wieder auf Motiv-Jagd für eine<br />

Bildstrecke zum Thema Kunstmarkt am und um's Hertener Schloss herum – ein neuer<br />

Aktivitätenbericht sollte her. Auf der Pirsch von Kunst-Stand zu Kunst-Stand boten sich<br />

unzählige Neueindrücke; wegen des schönen Wetters waren die Flächen vor dem Schloss<br />

übervoll. Die Menschheit hatte wieder einmal gute Laune; sie ließ sich vom Gebotenen<br />

beeindrucken und die Welt war für meinen Geschmack dort absolut in Ordnung.<br />

Beim Betreten des Schlossinnenhofes gelangte ich in den aktivsten Teil des Geländes.<br />

Hier bot man aus einer Vielzahl von Hütten, Ständen wie Wagen heraus die herrlichsten<br />

Gaumengenüsse und Kehlenbefeuchter an. An einem Champagner- und Weinstand fiel<br />

mir sofort der Andrang auf. Da ich selbst nicht mehr ans Steuer musste, lenkte ich meinen<br />

Schritt dort hinüber an den Tresen und orderte leckeren Roséwein. Es bediente mich<br />

Kathrin Küpper, die hier den Durstigen einschenkte. Es herrschte die sprichwörtliche<br />

Geselligkeit unter Weinfreund/innen. Bereits nach kurzer Zeit befand ich mich mitten im<br />

Gespräch mit Frau Küpper und den Umstehenden.<br />

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c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Wir stellten wieder einmal fest, wie sehr der Mensch doch dazu tendiert, Genüsse aller Art<br />

miteinander zu verknüpfen, dies mit steter Absicht, sein Wohlbefinden möglichst zu<br />

steigern und wie gut doch Wein bzw. Champagner zum Umgang mit den schönen Künsten<br />

passe.<br />

Wir sinnierten darüber, warum sehr viele Künstler ausgerechnet den Weinen gerne<br />

zusprachen, weshalb Sekt und vor allem Champagner auf bedeutenden Vernissagen nie<br />

fehlen durften, warum Kunstinteressierte sich heute wieder so gerne von Ereignissen<br />

anziehen ließen, bei welchen speziell für das jeweilige Tagesereignis in einer Verbindung<br />

von malerischem Ambiente und dezenter Live-Musik beste Degustations-Schlücke von<br />

Wein & Champagner geboten wurden.<br />

Wieviele diesbezüglicher Motive hatten sich Künstler in den letzten Jahunderten bis hinein<br />

in heutige Tage immer wieder vor ihre Pinsel, Stifte und Linsen, geholt!? Selbst<br />

Behältnisse wurden zu Kunstobjekten wie an den bekannten Flaschendesigns von Jean-<br />

Paul Gaultier unschwer zu sehen war. Seit jeher hatte sich die Kunstwelt beflissen<br />

Malereien, Fotos, Plakate, speziell kreierte Etiketten, etc., rund um das Pläsier aus edel<br />

vergorenemTraubensaft bzw. dessen unbeschwert heiteren Genuss zu schaffen. Visuelle<br />

und Geschmacksempfindungen liegen in unseren Hirnen also nicht allzu weit auseinander.<br />

http://www.allposters.de/-st/Champagner-Poster_c7872_p2_.htm<br />

Es war verwunderlich, wie Kathrin es hinzubekommen schien, alle Kundenwünsche zu<br />

erfüllen und zugleich trotzdem ein gepflegtes Gespräch aufrecht zu erhalten. Das<br />

berühmte „weibliche Multitasking“ in perfekter Form. Man konnte ihr ansehen, wieviel<br />

Spaß sie an allem hatte. Dass sie soeben harte Arbeit verrichtete merkte man ihr nicht an.<br />

Zudem übertrugen sich Freude und Leichtigkeit ihres Tuns auf das Umfeld. Ich kam nicht<br />

umhin sie zu fragen, woher sie solchen Elan nehme, den sie noch dazu an einem<br />

Wochenende und bei dieser Hitze an den Tag legen konnte.<br />

Da sich gerade eine größere Kundengruppe ans Bestellen machte, lächelte Kathrin nur<br />

und bedeutete mir, dass sie nun wieder ganz für die übrige Kundschaft da sein müsse,<br />

nicht jedoch, ohne mir zu versprechen, die Antwort später „nachzureichen“.<br />

Diesertage erhielt ich sie!<br />

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c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Ein Champagner bekommt die Kurve oder<br />

wie Champagner mein Leben veränderte<br />

eine Gesprächszusammenfassung<br />

Alles was das Zubereiten und Genießen leckerer Produkte anbetrifft, hat mich schon immer<br />

fasziniert. Konsequenterweise kam für mich daher nur eine Ausbildung infrage, die zur<br />

Köchin.<br />

Nach bestandener Prüfung, in 1995, luden mich meine Eltern zum bestandenen Abschluss<br />

in einen edlen Gastronomiebetrieb ein, welcher sich in einer alten Wassermühle befand.<br />

Es sollte ein Schlemmerwochenende werden. Mit dieser Idee trafen sie bei mir genau ins<br />

Schwarze; es wurde wirklich hinreißend.<br />

Allein schon das Ambiente zeigte den hervorragenden Stil des Hauses. Im Restaurant<br />

empfingen uns weiße, lang eingedeckte Tische. Eine endlose Zahl auf Hochglanz polierter<br />

Gläser funkelte einem entgegen. Bestecke für alle Arten von Speisen lagen griffbereit.<br />

Nach gutem Tischbrauch eröffneten wir das anstehende Erlebnis mit einem Aperitif. Dazu<br />

nahmen wir zunächst auf der von gepflegten, alten Sträuchern umgebenen Terrasse platz.<br />

Während der Ausbildung zur Köchin hatte ich eine berufsspezifische Einschulung in die<br />

generelle Welt der Weine sowie gängigen Tischgetränke erhalten. Es wurden zudem<br />

Kenntnisse im Umgang damit beim Kochen gelehrt sowie die geschmackliche Wirkung der<br />

verschiedenen Sorten auf Speisen. Für den Sektor der meisterlichen Handhabung gibt es<br />

andere, spezialisiertere Ausbildungsberufe.<br />

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c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Zur Feier meiner bestandenen Prüfung sollte es heute Chamgagner sein, ja, Champagner,<br />

unbedingt! Und so war es gut, „beim richtigen Griff“ von einem Spezialisten unterstützt zu<br />

werden.<br />

Es bediente uns ein junger „Commis Sommelier“ [so nennt sich die Berufsbezeichnung<br />

des jungen Restaurantmitarbeiters, der uns bei der Getränkeauswahl beriet und der<br />

speziell für diese Tätigkeit ausgebildet wurde]. Er empfahl einen „Champagner Laurenti“.<br />

Seinem Rat folgend orderten wir und es dauerte nicht lange, bis eine zart goldige<br />

Flüssigkeit in unseren Gläsern fröhlich vor sich hinperlte, ebenso ausgelassen und munter<br />

wie sich uns die Stimmung des heutigen Tages vermittelte.<br />

Wir erhoben die Gläser, stießen an. Schon beim ersten Nippen zog fülliges Arôma in<br />

unsere Nasen, es kribbelte auf der Zunge und der erste Schluck ging frisch durch die<br />

Kehlen. Ich war beeindruckt. Was war das? Was da in meinem Glas so fein und herrlich<br />

funkelte, war nicht im geringsten mit dem zu vergleichen, was ich je zuvor getrunken<br />

hatte. Ein vollkommen neues Geschmacksereignis griff nach mir. Und dieser perfekte<br />

Genuss hatte einen eigenen Namen. „Champagner Laurenti“ stand dort auf dem Etikett<br />

jener Flasche, die in den blanken Eisbrocken des silbernen Kühlständers aufs<br />

Nachschenken wartete – ich war sprachlos. Soviel Wirkung hatte ich mir von einem<br />

solchen Getränk nicht erwartet.<br />

Es folgte das perfekte Gourmet-Essen<br />

Vom Gruß aus der Küche, über den 1. Gang (großartig), den <strong>2.</strong> Gang (phantastisch), zum<br />

3. Gang (grandios) und den 4. bis 6. Gang (ohne Worte) hinweg, überließen wir uns dem<br />

Rausch der Arômen. Was für ein wundervoller Tag – ich habe ihn nie vergessen.<br />

Bei all der Poesie, die dieser Tag entwickelte, kämpften die gebotenen Eindrücke noch<br />

Wochen danach um die ersten Plätze in meiner ganz persönlichen Rangliste. Einer jedoch<br />

hatte schon von der ersten Sekunde seinen Platz eingenommen; er sollte mir unvergesslich<br />

bleiben: „Champagner Laurenti“.<br />

Auch wenn ich mir in den folgenden Jahren hin und wieder mit Freunden eine Flasche<br />

gönnte, so erfuhr ich doch erst <strong>13</strong> Jahre später, dass für solch' nobles Getränk – zu aller<br />

Schande - nicht einmal ein landesansässiger Vertrieb existierte. Mit einem Mal wurde mir<br />

klar: Das übernimmst Du künftig selbst; Du machst nun den Vertrieb – diese<br />

Entscheidung fiel überhaupt nicht schwer!<br />

Der Schritt vom Gedanken in die Umsetzung war schnell getan. Von Ersparnissen erwarb<br />

ich die erste Palette dieses irrsinnig guten Champagners sowie vom Gault Millau. Es<br />

konnte losgehen. Hinzu kam eine unerwartet große Chance dadurch, dass man mir<br />

herstellerseits den Exklusivvertrieb anbot. Klar, dass ich sofort darauf einging!<br />

In der Folgezeit sollte ich also ganz Deutschland bereisen. Dabei besuchte ich Restaurants<br />

und Hotels der gehobenen Klasse sowie gastronomisch gut geführte Landgasthäuser.<br />

Es ging von Sylt bis München, von Ost nach West sowie Berlin bis Recklinghausen.<br />

Recklinghausen deshalb, weil meine Weinclub–Patin des „Clubs Vinissima“ (Frauen und<br />

Wein in Deutschland) dort einen Traditionsweinhandel betrieb und bis heute noch betreibt,<br />

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c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Frau Ingeborg Molitor. [Wir halten sogenanntes „Netzwerken“ für ein ganz wichtiges Mittel um auf dem<br />

Markt als Frauen bestehen zu können.]<br />

Ich arbeitete bei Ingeborg Molitor stundenweise, dies neben meiner eigenen Unternehmerinnenschaft<br />

in Wuppertal. Dort brachte ich mich in der Sektkellerei ein, arbeitete auch im<br />

Büro, jedoch, was mir die meiste Freude bereitete, war die Leitung Ihrer Außenveranstaltungen.<br />

Da ich in einer Eventagentur quasi groß geworden bin, war und ist es auch heute noch<br />

immer wieder das Highlight, z. B. auf dem Kunstmarkt in Herten zu stehen, die<br />

Begeisterung der Menschen bei einer „Extraschicht“ zu erleben und die Stammkunden auf<br />

dem Weinmarkt begrüßen zu dürfen. Solcher Trubel, der manch andere abschreckt, ist für<br />

mich das Schönste überhaupt. Wo sonst trifft man auf soviele Gleichgesinnte, die mit<br />

einem die Vorliebe für solch herrliche Produkte und die gleiche Lebensfreude teilen? Ich<br />

bin so glücklich, dass ich mich bereits mit 36 Jahren so treffsicher zu dieser<br />

Selbständigkeit entschieden habe. Bis heute habe ich es nicht bereut. Was gibt es<br />

Schöneres, als einen Beruf, aus dem man jeden Tag ein neues Quäntchen Glück ziehen<br />

darf – mal ehrlich!?<br />

Zufälle bestimmen das menschliche Leben und sie bringen uns oft weiter. Auf meinem<br />

beruflichen Wege begegneten mir Hertener Frauen, die ebenso selbständig waren wie ich<br />

und die bereits ihre eigenen guten Ideen zielgerichtet umsetzten. Ein fruchtreicher<br />

Austausch nahm seinen Anfang - er ist es bis heute geblieben. Ich habe sehr viel dazu<br />

gelernt, ich lerne täglich.<br />

Inzwischen besteht das Sortiment von Küpper & Küpper aus einer weiteren Auswahl an<br />

Weinen, von Winzern des Nicht-Mainstreams. Die Kundschaft nimmt diese Angebot mehr<br />

als dankend an.<br />

Das Geschäft gestaltet sich hervorragend, sodass ich nun daran denke, die kulinarische<br />

Seite weiter auszubauen.<br />

Wir alle betreiben unsere Jobs mit Leidenschaft, stehen voll und ganz hinter unseren<br />

Produkten und schätzen damit gleichzeitig wert, was andere für uns Genießer kreieren.<br />

Exklusiv-Vertrieb Deutschland:<br />

Küpper & Küpper Champagner & Wein<br />

Tel. 01735449949<br />

www.kuepperundkuepper.de<br />

Gesprächszusammenfassung H. O.<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 156


Im Gespräch mit Kunden<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

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c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

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c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

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GISELLE ORTMANN GALLO<br />

NAME: GISELLE ORTMANN GALLO<br />

CITY: SÃO PAULO - BRASIL<br />

BIRTHDAY: APRIL-05-1982<br />

Studium am: Centro Universitário Belas Artes de São Paulo<br />

Der Schönen Künste von São Paulo)<br />

EMAIL: g.ortmann@hotmail.com<br />

bei facebook: https://www.facebook.com/giselle.ortmanngallo<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

(Universitätszentrum<br />

Kunst war schon immer in meinem Leben präsent. Das künstlerische Schaffen hat bei mir<br />

immer Interesse und Faszination geweckt. Zunächst interessierte ich mich für die<br />

Reproduktion des Realen. Die Wiedergabe des menschlichen Ausdrucks, der Gefühle die<br />

durch Körper, Gestik und Mimik zum Ausdruck kommen – das verzaubert mich immer<br />

wieder aufs Neue! Später ging ich an die Herausforderung heran, diese in Farbe, Form<br />

und Bewegung zu „übersetzen“, hierbei stand das menschliche Gesicht nicht mehr derart<br />

im Vordergrund.<br />

Ausdruck sollte nunmehr seine Form durch starke, kühne Striche und Malbewegungen<br />

erhalten, bei gleichzeitiger Beibehaltung präziser Konturen. Meine zugesandten Bilder<br />

werden hoffentlich ein wenig Auskunft hierüber geben<br />

Über Rückmeldungen in Form von Kritiken und Interpretationen würde ich mich sehr<br />

freuen, vielen Dank, Ihre<br />

Giselle Ortmann-Gallo<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 162


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Impressum<br />

Angaben zu journalistisch-redaktionell gestalteten Angeboten<br />

Verantwortlicher Herausgeber<br />

Hauke Ohlendorf<br />

Cronenberger Straße 388<br />

42349 Wuppertal<br />

BRD / Germany / RFA<br />

<strong>creativ3XL</strong>@gmx.eu<br />

Tel. (0<strong>2.</strong>02) 40.87.58 – 1<br />

Für Sachbeiträge übernimmt die/der jeweilige Autor/in die rechtliche Verantwortung und haftet dafür,<br />

dass z. B. keine Urheberrechtsverletzungen durch ihren/seinen Beitrag entstehen. Die Namen und<br />

Adressen sind dem Hauptverantwortlichen bekannt und können von legitimierten Stellen jederzeit<br />

abgefragt werden.<br />

Der Autorenname ist in jedem Falle auf der Veröffentlichungsseite wiedergegeben. AutorINNEN mit<br />

unter Pseudonym verfassten Beiträgen sind in einem Verfasser-/ Autoren-manual vermerkt und deren<br />

Daten bei Vorliegen einer entspr. Berechtigung beim Herausgeber behördlich einsehbar.<br />

Angabe n zur Aufsichtsbehörde<br />

zur Zeit liegt keine Pflicht zur behördlichen Zulassung vor. Angaben zur zuständigen Aufsichtsbehörde<br />

werden im Falle einer sich ergebenden Notwendigkeit umgehend in an dieser Stelle eingegepflegt.<br />

Register und Registernummer<br />

nicht erforderlich<br />

Umsatzsteuer-Identifikationsnummer<br />

Es ist keine [BRD-] Umsatzsteueridentifikationsnummer nach § 27 a<br />

des Umsatzsteuergesetzes erforderlich, da sämtliche Ausgaben der<br />

„<strong>creativ3XL</strong>“ kostenlos sind und die Distribution nicht kommerziell erfolgt<br />

Bezeichnung der berufsrechtlichen Regelungen / deren Zugänglichkeit:<br />

aktuell nicht erforderlich<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

Die Inhalte der heutigen Ausgabe stammen von verschiedenen Kreativschaffenden, vorwiegend Mitgliedern der FACEBOOK-<br />

GRUPPEN „C.R.E.A.T.I.V.O“ & „KREATIV IN NRW“ sowie von externen Gästen. Die namentliche Nennung findet sich in der<br />

Inhaltsangabe sowie bei den jeweils abgedruckten Arbeiten.<br />

Die Syntheseleistungen wie, Organisation, inhaltliche Zusammenstellung, Satz, Kommentierung (sofern nicht anders gekennzeichnet)<br />

erfolgte durch den Herausgeber, Hauke Ohlendorf / Wuppertal.<br />

Titelbildgestaltung durch Hauke Ohlendorf / Wuppertal<br />

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c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

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