DER BIEBRICHER
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Breites Engagement des Ortsbeirats<br />
Im Mittelpunkt der Ortsbeiratssitzung<br />
am 29. September<br />
stand die Präsentation einer<br />
Studie zum Thema Demokratieverhältnis<br />
im Biebricher Wohngebiet<br />
Gräselberg. Mehrere<br />
Monate lang hatten Mitarbeiter<br />
des Bildungswerks Anna<br />
Seghers, begleitet von einer<br />
Expertenrunde der Stadt Wiesbaden,<br />
den Stadtteil analysiert<br />
und seine Bewohner befragt.<br />
Die gute Nachricht vorweg: Die<br />
Bewohner des Gräselbergs sind<br />
der Demokratie gegenüber positiver<br />
eingestellt, als Befragte in<br />
vergleichbaren Studien. Mehr<br />
als zwei Drittel der Bewohner<br />
des Viertels haben keine demokratiefeindliche<br />
Einstellung.<br />
Lediglich sechs Prozent werden<br />
laut Studie als demokratiefeindlich<br />
eingestuft, 25 Prozent weisen<br />
teilweise solche Tendenzen<br />
auf. Ebenfalls positiv: Das Sicherheitsgefühl<br />
der Menschen<br />
dort ist ebenfalls überdurchschnittlich<br />
hoch. Die Zufriedenheit<br />
mit dem Viertel insgesamt<br />
fi el allerdings leicht unterdurchschnittlich<br />
aus. Am meisten bemängelten<br />
die Bewohner, dass<br />
es am Gräselberg keine soziale<br />
Infrastruktur, wie ein Bürgerhaus<br />
oder Gaststätten gibt. Die<br />
Verfasser der Studie empfahlen<br />
der Stadt, sich vor allem intensiver<br />
um die älteren Menschen<br />
am Gräselberg zu kümmern, da<br />
deren Verhältnis zur Demokratie<br />
wesentlich negativer geprägt<br />
sei, als das der jüngeren. Aber<br />
auch für Jugendliche ab 14 Jahre<br />
gebe es in dem Viertel zu wenig<br />
Angebote. Gefördert wurde<br />
die Studie vom Amt für Soziale<br />
Arbeit der Stadt Wiesbaden,<br />
der Initiative „Vielfalt tut gut“,<br />
dem Bundesministerium für Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend<br />
sowie durch die Amadeu<br />
Antonio Stiftung. Während Ver-<br />
Der seit Jahren ungepfl egte Seligmann-Baer-Platz, der der Bahn<br />
gehört, war wieder einmal Thema in der Ortsbeiratssitzung.<br />
4 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / OKTOBER 2009<br />
SUSANNE STAUß<br />
treter der SPD und der Grünen<br />
im Ortsbeirat die Erkenntnisse<br />
der Studie als längst bekannt<br />
bezeichneten und die Gelder<br />
dafür lieber für andere Zwecke<br />
eingesetzt hätten, wertete<br />
Ortsvorsteher Wolfgang Gores<br />
(CDU) sie als gute Argumentationshilfe<br />
bei der Umsetzung von<br />
Verbesserungen am Gräselberg.<br />
Die Studie soll in einem nächsten<br />
Schritt den Bewohnern des<br />
Gräselbergs vorgestellt werden.<br />
In der Bürgerfragestunde vor<br />
der Ortsbeiratssitzung stellten<br />
sich die beiden neuen Schulleiterinnen<br />
an Biebricher Grundschulen<br />
vor: Nicola Wolfermann<br />
von der Otto-Stückrath-Schule<br />
im Parkfeld und Sibylle Wachter-Strippel<br />
von der Pestalozzischule<br />
in der Gibb.<br />
Ein weiterer Punkt der Sitzung<br />
war das Rheinuferfest: Insgesamt<br />
wurde es als großer Erfolg<br />
gewertet, dem eine weitere<br />
Chance gegeben werden sollte.<br />
Allerdings verwehrte sich Initiator<br />
Wolfgang Gores dagegen,<br />
jahrzehntelang selbst in der<br />
Planungsgruppe mitzuarbeiten.<br />
Dies sei vielmehr Sache der dort<br />
ansässigen Gastronomen.<br />
Zur Sprache kam auch der neu<br />
gestalte Spielplatz im Schlosspark,<br />
der leider in den Abendstunden<br />
Menschen anzieht, die<br />
ihm schaden könnten beziehungsweise<br />
bereits randaliert<br />
haben. Das Biebricher Polizeirevier<br />
hat verstärkte Kontrollgänge<br />
um den Spielplatz zugesagt.<br />
Gores appellierte jedoch an alle<br />
Bürger Biebrichs, die Polizei sofort<br />
zu verständigen, wenn dort<br />
Randalierer auffallen.<br />
Den besonderen Unmut des<br />
Ortsbeirats weckte einmal mehr<br />
der trostlose und ungepfl egte<br />
Zustand des Seligmann-Baer-<br />
Platzes vor der Bahnschranke zur<br />
Gibb. Der Platz liegt auf einem<br />
Grundstück, das der Deutschen<br />
Bahn gehört. Der Bahn soll jetzt<br />
vorgeschlagen werden, den<br />
Platz gegen eine symbolische<br />
Pacht abzugeben und durch die<br />
Stadt pfl egen zu lassen. „Es ist<br />
eine Schande, einen Platz derartig<br />
verkommen zu lassen, der<br />
einem Ehrenbürger der Stadt<br />
gewidmet ist“, so Gores.<br />
Verbessert werden soll nach<br />
Meinung des Ortsbeirats auch<br />
die Bushaltestelle an der Galatea-Anlage.<br />
Gespräche zwischen<br />
dem Eigentümer des<br />
Grundstücks, der Landesbank<br />
Baden-Württemberg, und ES-<br />
WE-Verkehr wurden inzwischen<br />
eingeleitet. Biebrichs Ortsbeirat<br />
wünscht sich eine überdachte<br />
Warteposition sowie eine farblich<br />
abgesetzte Erhöhung des<br />
Zusteigebereichs.<br />
(sst)