U - Das Magazin für Unternehmen des AMS Vorarlberg
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Die Früchte ernten<br />
<strong>Das</strong> <strong>Unternehmen</strong> 11er Nahrungsmittel GmbH mit Sitz in Frastanz hat sich auf die Produktion<br />
Mit<br />
von hochwertigen Kartoffelprodukten spezialisiert. Für die Herstellung und Verpackung von<br />
Pommes Frites, Rösti, Kroketten und Co. beschäftigt das <strong>Unternehmen</strong> eine Vielzahl an gering<br />
qualifizierten Personen, die durch Fleiß und Einsatz zu Fachkräften aufsteigen können.<br />
Bei 11er Nahrungsmittel sind aktuell rund 230 Menschen beschäftigt,<br />
170 davon in der Produktion und Verpackung. Gearbeitet<br />
wird im 3-Schichtbetrieb. „Wir haben gerade im Bereich<br />
Produktion und Verpackung eine sehr heterogene Truppe. Viele<br />
Frauen, ältere und jüngere Mitarbeiter sowie Personen mit Mi-<br />
grationshintergrund“, erzählt Günter Geuze, Personalleiter bei<br />
11er. Auf die Frage, welche Anforderungen an neue Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter gestellt werden, antwortet er: „Die deutsche<br />
Sprache zu verstehen und sich auf Deutsch unterhalten zu<br />
können, darauf legen wir Wert. Als Schichtleiter oder Maschinenführer<br />
sind natürlich auch schriftliche Deutschkenntnisse<br />
unabdingbar. Ansonsten zähle ich auf die altbewährten sozialen<br />
Qualitäten wie Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Freundlichkeit,<br />
daher nehmen wir auch gerne ältere Mitarbeiter, die bringen<br />
in der Regel diese Tugenden mit.“<br />
EntwicklungsmöglichkEitEn<br />
Da es auch <strong>für</strong> den Frastanzer Nahrungsmittelhersteller nicht<br />
immer leicht ist, qualifiziertes Personal zu finden, setzt das <strong>Unternehmen</strong><br />
auf interne Weiterbildung. <strong>Das</strong> Konzept „Vom Hilfsarbeiter<br />
zur Fachkraft“ ist <strong>für</strong> Personalleiter Geuze ein wichtiger<br />
Bestandteil in der Personalentwicklung <strong>des</strong> <strong>Unternehmen</strong>s. „Ich<br />
vergleiche das gerne mit einem Apfelbaum. Die Wurzeln sind<br />
die Fähigkeiten, Qualifikationen und das soziale Verhalten <strong>des</strong><br />
Mitarbeiters. Die Äste sind die unterschiedlichen Abteilungen<br />
im <strong>Unternehmen</strong>, in denen sie ihre Fähigkeiten einbringen. Hier<br />
schauen wir darauf, dass die Mitarbeiter unterschiedliche Abteilungen<br />
kennenlernen, Zusammenhänge und Hintergründe verstehen<br />
und so ihren Platz im <strong>Unternehmen</strong> finden. Wir haben<br />
damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Schließlich die Früchte.<br />
Sie sind die Entwicklungspotenziale der Mitarbeiter, die durch<br />
6 U - <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Unternehmen</strong><br />
ihre Reifung sich selbst und das <strong>Unternehmen</strong> voranbringen.“<br />
Ein schönes Beispiel <strong>für</strong> die Entwicklungsmöglichkeiten im<br />
<strong>Unternehmen</strong> und eine gelungene Integration ist Talip Bozkurt.<br />
Vor zehn Jahren kam er aus der Türkei nach Österreich. Nach<br />
anfänglichen Schwierigkeiten bei der Arbeitsuche hat er 2006<br />
Produktionsleiter Björn Draxler, talip Bozkurt und Personalleiter günter geuze (v.l.n.r.)<br />
auf Empfehlung eines Bekannten bei der Firma 11er als Palettierer<br />
begonnen und sich bis zum Maschinenführer hochgearbeitet.<br />
„Mir gefällt meine derzeitige Arbeit sehr gut. Hier habe<br />
ich mehr Verantwortung. Es ist besser als das Heben und Tragen<br />
von Paletten“, sagt Bozkurt, „und mehr Geld verdiene ich auch“,<br />
fügt er schmunzelnd hinzu.<br />
11Er und Ams<br />
Die Zusammenarbeit mit dem <strong>AMS</strong> <strong>Vorarlberg</strong> ist <strong>für</strong> Personalleiter<br />
Geuze eine wertvolle Bereicherung. „Die Kooperation mit<br />
dem <strong>AMS</strong> hat sich in den letzten Jahren sehr verbessert. Die<br />
Vorauswahl, die das <strong>AMS</strong> durchführt, erspart uns sehr viel Zeit<br />
im Bewerbungsprozess. Vor geraumer Zeit bekamen wir <strong>für</strong> die<br />
Abwicklung eines bestimmten Auftrages innerhalb kürzester<br />
Zeit geeignete Personen vom <strong>AMS</strong> vermittelt. Diese Flexibilität<br />
und die rasche Umsetzung schätze ich sehr.“<br />
Die Arbeitsmarktintegration von Personen, die längere Zeit ohne<br />
Arbeit sind, ist <strong>für</strong> das <strong>AMS</strong> eine Herausforderung, die in Zusammenarbeit<br />
mit den Partnerinstitutionen und den heimischen<br />
<strong>Unternehmen</strong> angenommen wird. Für Günter Geuze spielt es bei<br />
der Einstellung von Mitarbeitern bzw. Mitarbeiterinnen keine<br />
Rolle, wie lange diese arbeitslos waren. „Wir fragen in diesen<br />
Fällen natürlich nach, warum die Personen längere Zeit nicht gearbeitet<br />
haben. Sind gesundheitliche Gründe die Ursache, klären<br />
wir ab, ob diese noch akut sind. Ansonsten bekommen bei uns<br />
alle ein Chance.“<br />
Neue Angebote<br />
neuen Förderangeboten setzt das <strong>AMS</strong> <strong>Vorarlberg</strong> ein arbeitsmarktpolitisches Zeichen<br />
und unterstützt heimische <strong>Unternehmen</strong> bei der Einstellung von arbeitsuchenden<br />
Menschen beziehungsweise der Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
„COME BACK PLUS“ - eingliederungsbeihilfe<br />
Gefördert werden kann das Arbeitsverhältnis von arbeitslosen Frauen ab 45 Jahren<br />
und arbeitslosen Männern ab 50 Jahren mit gesundheitlichen Einschränkungen.<br />
<strong>Das</strong> Beschäftigungsausmaß muss min<strong>des</strong>tens 50 Prozent <strong>des</strong> Kollektivvertrages<br />
betragen. Die Förderungsdauer beträgt 12 Monate, außer das Dienstverhältnis<br />
ist kürzer, dann <strong>für</strong> die Dauer <strong>des</strong> Dienstverhältnisses. Gefördert werden können<br />
Dienstverhältnisse, die spätestens mit dem 31.12.2013 beginnen.<br />
BILDUNGSTEILZEITGELD<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> eine Bildungsteilzeit ist, dass der Mitarbeiter, die Mitarbeiterin beim Dienstgeber bereits min<strong>des</strong>tens<br />
sechs Monate beschäftigt ist (<strong>für</strong> Saisonbetriebe bestehen Sonderregelungen). Trifft dies zu, kann im Rahmen einer<br />
Bildungsteilzeit eine Herabsetzung der wöchentlichen Normalarbeitszeit um min<strong>des</strong>tens 25 Prozent und höchstens 50<br />
Prozent erfolgen. Die während der Bildungsteilzeit vereinbarte wöchentliche Normalarbeitszeit darf dabei 10 Stunden<br />
nicht unterschreiten, und das Dienstverhältnis muss nach wie vor über der Geringfügigkeitsgrenze entlohnt sein.<br />
Nähere Informationen über Come Back plus, Bildungsteilzeitgeld und Fachkräfte-Stipendium erhalten Sie auf unserer Webseite:<br />
www.ams.at/vbg<br />
Quartalsergebnisse<br />
Alle drei Monate führt das <strong>AMS</strong> eine KundInnen-Befragung zu den unterschiedlichen<br />
Dienstleistungsbereichen im Service <strong>für</strong> <strong>Unternehmen</strong> durch.<br />
Die folgende Grafik zeigt die Ergebnisse jener Bereiche <strong>für</strong> das erste Quartal 2013, in denen wir die größten Veränderungen zum<br />
Vorjahr verzeichnen. Dem <strong>AMS</strong> <strong>Vorarlberg</strong> ist die Meinung der Kundinnen und Kunden wichtig. Wir können auf Grundlage<br />
dieser Daten Verbesserungen durchführen und die Qualität der Serviceleistungen steigern. Zu Ihrem Nutzen.<br />
Wieviel Prozent der befragten <strong>Unternehmen</strong> sind mit den Leistungen <strong>des</strong> <strong>AMS</strong> sehr zufrieden oder zufrieden?<br />
Gesprächsklima mit Berater, Beraterin<br />
+2,1 %<br />
94,7 %<br />
2013<br />
1. Q.<br />
2012<br />
1. Q.<br />
Passgenauigkeit<br />
der Vermittlung<br />
+3,7 %<br />
47,7 %<br />
2013<br />
1. Q.<br />
2012<br />
1. Q.<br />
Kompetenz <strong>des</strong> Beraters, der Beraterin<br />
+5,5 %<br />
92,1 %<br />
2013<br />
1. Q.<br />
2012<br />
1. Q.<br />
Gesamtzufriedenheit<br />
mit dem <strong>AMS</strong><br />
+3,8 %<br />
72,8 %<br />
2013<br />
1. Q.<br />
2012<br />
1. Q.<br />
U - <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Unternehmen</strong> 7