Thrombozytopenie - Berner Institut für Hausarztmedizin BIHAM ...
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PRAXIS Praxis 2010; 99 (15): 881–892 881<br />
<strong>Thrombozytopenie</strong><br />
Definition<br />
Die myeloischen Stammzellen der Thrombozyten im Knochenmark<br />
entwickeln sich über Megakaryoblasten und Megakaryozyten<br />
zu den Thrombozyten. Nach der Freisetzung aus dem<br />
Knochenmark wird 1 ⁄3 der Thrombozyten reversibel in der Milz<br />
gespeichert, die restlichen 2 ⁄3 zirkulieren im Blut. Die Blutplättchen<br />
haben eine Lebensdauer von 7–10 Tagen, ihre biologische<br />
Halbwertszeit liegt bei ca. 4 Tagen. Im Bedarfsfall kann die<br />
Thrombozytopoese bei Gesunden bis zum 5fachen der Norm<br />
gesteigert werden.<br />
<strong>Thrombozytopenie</strong> bezeichnet einen Mangel an Blutplättchen<br />
im Blut. Der Mensch verfügt normalerweise über 150 000 bis<br />
450 000 Thrombozyten pro Mikroliter Blut. Wird dieser Wert<br />
unterschritten, spricht man von einer <strong>Thrombozytopenie</strong>, wobei<br />
2.5% der gesunden Bevölkerung eine Thrombozytenzahl<br />
unter diesem Bereich aufweisen. Ein abrupter Abfall um mehr<br />
als 50% vom Ausgangswert mit noch normwertiger Thrombozytenzahl<br />
sollte ebenfalls eine weitere Abklärung veranlassen.<br />
Somit kann auch bei einer Thrombozytenkonzentration im<br />
Referenzbereich eine relative Thrombopenie vorliegen.<br />
Die <strong>Thrombozytopenie</strong> ist in den meisten Fällen asymptomatisch.<br />
Das Blutungsrisiko ist abhängig von der Thrombozyten-<br />
Abb. 1: Pseudothrombozytopenie mit EDTA-bedingter Aggregatbildung<br />
der Thrombozyten (links), das Blutbild ist im Citratblut<br />
normal (rechts).<br />
zahl sowie der Grunderkrankung. Nur bei sehr tiefen Thrombozytenzahlen<br />
(10 000/l) können spontane Blutungen mit<br />
Petechien, Ekchymosen und Schleimhautblutungen auftreten.<br />
Eine rationale Abklärungsstrategie basiert auf der ausführlichen<br />
Anamnese, der körperlichen Untersuchung und<br />
dem Blutbild. Die Behandlungsstrategie mit dem Ziel, eine Blutung<br />
zu verhindern, richtet sich nach der auslösenden Ursache<br />
und nach dem Schweregrad der Thromboyztopenie.<br />
online-CME der PRAXIS ist gemäss Fortbildungsprogramm der<br />
Schweizerischen Gesellschaft <strong>für</strong> Allgemeinmedizin (SGAM)<br />
als strukturierte und nachweisbare Fortbildung anrechenbar.<br />
Die Fortbildung entspricht einem geschätzten Arbeitsaufwand<br />
von einer Stunde pro Fortbildungsbeitrag und wird somit mit<br />
1 Credit bewertet. SGAM-Mitglieder können online-CME der<br />
PRAXIS auf dem Selbstdeklarationsprotokoll notieren.<br />
Die Schweizerische Gesellschaft <strong>für</strong> Innere Medizin (SGIM)<br />
vergibt im Rahmen der nachzuweisenden Fortbildung Innere<br />
Medizin pro online-CME der PRAXIS 1 Credit.<br />
Im Artikel verwendete Abkürzungen:<br />
MDS Myelodysplastisches Syndrom<br />
ITP Immunthrombozytopenie<br />
HIT Heparininduzierte <strong>Thrombozytopenie</strong><br />
SLE Systemische Lupus erythematodes<br />
TTP Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura<br />
HUS Hämolytisch-urämische Syndrom<br />
DIC Disseminierter intravasaler Koagulopathie<br />
LDH Lactatdehydrogenase<br />
© 2010 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern DOI 10.1024/1661-8157/a000207
PRAXIS Continuous Medical Education Praxis 2010; 99 (15): 881–892 882<br />
<strong>Thrombozytopenie</strong><br />
Klinik<br />
Eine isolierte <strong>Thrombozytopenie</strong> präsentiert sich am häufigsten<br />
als zufälliger Laborbefund bei einem asymptomatischen<br />
Patienten. Allerdings werden mässig erniedrigte Thrombozytenzahlen<br />
vom menschlichen Organismus ohne merkliche<br />
klinische Ausfallserscheinungen toleriert. Das Blutungsrisiko<br />
ist abhängig von der Thrombozytenzahl und der Grunderkrankung<br />
(z.B. ein grösseres Blutungsrisiko bei Leukämien im<br />
Vergleich zu Immunthrombozytopenie).<br />
Klinik nach Schwergrad der <strong>Thrombozytopenie</strong><br />
● Patienten mit einer Thrombozytenzahl 50 000/l sind<br />
selten symptomatisch.<br />
● Ein intraoperatives Blutungsrisiko besteht bei einer<br />
Thrombozytenzahl 50 000/l.<br />
● Meist kommt es erst bei Thrombozytenzahlen 10 000/l<br />
zu einer manifesten hämorrhagischen Diathese, wie in<br />
Tabelle 1 erläutert.<br />
Tab. 1: Mögliche Ersterscheinungen einer symptomatischen <strong>Thrombozytopenie</strong>.<br />
Häufig<br />
● Hautblutung (Petechien, Ekchymosen und Hämatome)<br />
● Schleimhautblutungen (v.a. Epistaxis, Zahnfleischbluten)<br />
● Menorrhagien und Metrorrhagien<br />
● Blutungen bei Verletzungen<br />
Selten<br />
● Gelenkblutungen<br />
● Intrazerebrale Blutungen<br />
● Hämaturie<br />
● Gastrointestinale Blutungen<br />
Lediglich das Auftreten von Petechien in den druckabhängigen<br />
Bereichen, insbesondere in den Füssen und Knöcheln<br />
kann auf eine fortgeschrittene <strong>Thrombozytopenie</strong> hinweisen.<br />
Petechien an den Fusssohlen sind eher atypisch <strong>für</strong> eine<br />
<strong>Thrombozytopenie</strong> und können auf eine Vaskulitis oder eine<br />
Rickettsien-Infektion hinweisen. Blutungen bei Verletzungen<br />
können länger als üblich dauern, bevor sie zum Stillstand<br />
kommen. Verletzungsbedingte Blutungen treten direkt nach<br />
dem Trauma auf, Blutungen bei Gerinnungsstörungen hingegen<br />
treten verzögert auf, und ereignen sich meistens in Gelenken<br />
und Muskeln. Intrazerebrale Blutungen erscheinen<br />
selten, sind aber die häufigste Todesursache einer schweren<br />
<strong>Thrombozytopenie</strong>.
PRAXIS Continuous Medical Education Praxis 2010; 99 (15): 881–892 883<br />
<strong>Thrombozytopenie</strong><br />
Ursachen / differentialdiagnostische Überlegungen<br />
Als erster schritt sollte zuerst eine falsch tiefe Thrombozytenzahl<br />
auch bekannt als Pseudothrombozytopenie ausgeschlossen<br />
werden. Eine bestätigte <strong>Thrombozytopenie</strong> kann entweder<br />
durch eine Bildungsstörung im Knochenmark, durch<br />
einen gesteigerten peripheren Umsatz oder eine Kombination<br />
beider Zustände verursacht werden. Daneben kann auch eine<br />
Verteilungsstörung, z.B. bei Hypersplenismus, zu einer<br />
<strong>Thrombozytopenie</strong> führen, die meistens ohne klinische Auswirkungen<br />
ist. In Tabelle 2 sind die möglichen Differentialdiagnosen<br />
einer <strong>Thrombozytopenie</strong>, geordnet nach Pathogenese,<br />
aufgelistet. Fett hervorgehoben sind Erkrankungen,<br />
die dringend abgeklärt werden müssen, kursiv geschrieben<br />
finden sich häufige Ursachen <strong>für</strong> eine <strong>Thrombozytopenie</strong> bei<br />
ambulanten Patienten.<br />
Einzelne Krankheitsbilder<br />
Pseudothrombozytopenie<br />
Bei bis zu 0.2% der Patienten findet sich ein falsch tiefer Wert<br />
in der automatischen Thrombozytenzählung. Es handelt sich<br />
um ein reines in-vitro-Phänomen ohne physiologische Relevanz<br />
<strong>für</strong> den Patienten, das durch den Gerinnungshemmer<br />
EDTA ausgelöst wird. Eine Pseudothrombozytopnie kann<br />
mittels einer mikroskopischen Blutuntersuchung festgestellt<br />
werden. In solchen Fällen kann alternativ eine Thrombozytenzählung<br />
aus Citrat- oder Heparinblut durchgeführt werden.<br />
Primäre Immunthrombozytopenie (ITP)<br />
ITP ist eine Autoimmunerkrankung mit Autoantikörpern gegen<br />
Epitope auf den Thrombozytenglykoproteinen. Diese<br />
führen zu einer vermehrten peripheren Plättchendestruktion<br />
sowie zu einer Hemmung der Megakaryozytenreifung. Die<br />
akute ITP tritt meistens in Kinderalter (10 Jahren) auf und<br />
bildet sich in der Regel nach einigen Wochen vollständig<br />
zurück, 10–20% entwickeln eine chronische Krankheit. Die<br />
chronische ITP (Verlauf 6 Monate) betrifft demgegenüber<br />
vornehmlich Erwachsene (2–3 neue Fälle pro 100 000 Erwachsene<br />
pro Jahr) mit einem mittleren Alter von 55 Jahren,<br />
häufiger bei Frauen. Das Blutungsrisiko ist niedriger als bei<br />
MDS- oder Leukämie-Patienten mit der gleichen Thrombozytenzahl,<br />
weil bei der ITP die verbliebenen Thrombozyten<br />
jünger und aktiver sind. Es gibt keine ITP-spezifischen positiven<br />
Diagnosekriterien, der Ausschluss anderer Ursachen steht<br />
im Vordergrund. Der Nachweis von Thrombozytenantikör-<br />
Tab. 2: Ursachen der <strong>Thrombozytopenie</strong> gemäss Pathogenese.<br />
Pathogenese<br />
Artefakt<br />
Gesteigerter<br />
peripherer<br />
Umsatz<br />
Ursache<br />
Pseudothrombozytopenie<br />
Immunologisch bedingt<br />
– Primäre Immunthrombozytopenie (ITP)<br />
– Heparininduzierte <strong>Thrombozytopenie</strong> (HIT)<br />
– Medikamentöse Immunthrombozytopenie<br />
(Antibiotika, Quinine)<br />
– Autoimmunerkrankung (Lupus erythematodes,<br />
Anti-Phospholipid Syndrom, autoimmun bedingte<br />
Schildrüsenerkrankung)<br />
– Autoimmunthrombozytopenie im Rahmen von<br />
lymphoproliferativen Erkankungen<br />
Nicht immunologisch<br />
– Thrombotische Mikroangiopathien mit hämolytischer<br />
Anämie (Thrombotische-thrombozytopenische<br />
penische Purpura, Hämolytische-urämisches Syndrom)<br />
– Disseminierte intravasale Koagulopathie (DIC)<br />
– Mechanische Zerstörung (Künstliche Herzklappen,<br />
Gefässprothesen, Dialysefilter)<br />
– Gestations-<strong>Thrombozytopenie</strong><br />
– HELLP-Syndrom (Hämolyse, Hepatopathie, Thrombopenie<br />
bei Schwangeren)<br />
Bildungs- – Knochenmarkinfiltration (Multiples Myelom,<br />
störung im Lymphome, solide Tumoren, Myelofibrose, Miliar-<br />
Knochenmark Tuberkulose)<br />
– Leukämie<br />
– Aplastische Anämie<br />
– Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH)<br />
– Myelodysplastisches Syndrom (MDS)<br />
– Medikamentös und toxisch (Zytostatika, Benzol,<br />
Chloramphenicol, Alkohol, Blei)<br />
– Physikalisch bedingt (Röntgenstrahlen, ionisierende<br />
Strahlung, Verbrennung)<br />
– Infektiös bedingt (CMV, EBV, HIV, Rubella, Mumps,<br />
Varizellen, Hepatitis)<br />
– Vitamin-B12- und Folsäure-Mangel<br />
– Angeborene Thromobzytopenien (Wiskott-Aldriche-<br />
Syndrom, Bernard-Soulier-Syndrom, Fanconi-Anämie,<br />
TAR-Syndrom, May-Hegglin-Syndrom)<br />
Verteilungsstörung<br />
– Splenomegalie<br />
Gemischte – Multiorganversagen (v.a. Sepsis)<br />
Bildungs- und – Leberzirrhose<br />
Abbaustörung<br />
Fett: notfallmässige Diagnose und Behandlung notwendig<br />
Kursiv: häufige Diagnosen bei ambulanten Patienten
PRAXIS Continuous Medical Education Praxis 2010; 99 (15): 881–892 884<br />
pern ist nicht genügend sensitiv <strong>für</strong> die Diagnose einer ITP.<br />
Unter dem Evans-Syndrom versteht man das gleichzeitige<br />
Vorkommen einer Immunthrombozytopenie und einer<br />
Autoimmunanämie.<br />
Heparininduzierte <strong>Thrombozytopenie</strong> (HIT)<br />
Es handelt sich dabei um eine durch Arzneimittel hervorgerufene<br />
Antikörperbildung gegen Heparin/Protein-Komplexe<br />
(z.B. Plättchenfaktor 4), welche die Aktivierung der Thrombozyten<br />
auslöst. Die HIT tritt bei bis zu 5% der Patienten auf,<br />
die mit unfraktioniertem Heparin behandelt werden, und<br />
bei 1% untert nieder-molekularem Heparin; typischerweise<br />
5–10 Tage nach Gabe von Heparin, schneller bei Patienten,<br />
die in den vorausgegangenen Wochen Heparin-exponiert<br />
waren. Die HIT präsentiert sich mit einem Abfall der Thrombozyten,<br />
der mit oder ohne Thrombose einhergeht. Eine<br />
<strong>Thrombozytopenie</strong> 15 000/l tritt nur bei 5% der HIT-<br />
Fälle auf. Paradoxerweise steht die Ausbildung von Thrombosen<br />
und Embolien im Vordergrund; bei starker <strong>Thrombozytopenie</strong><br />
haben die Patienten jedoch auch eine ausgeprägte<br />
Blutungsneigung. Eine HIT kann mittels eines Enzymimmunoassays,<br />
der die Autoantikörper gegen den Plättchenfaktor-<br />
4-Heparin-Komplex nachweist, bestätigt werden. Schon bei<br />
begründetem Verdacht auf HIT muss Heparin sofort abgesetzt<br />
werden. Eine therapeutische oder prophylaktische<br />
Antikoagulation sollte entweder mit Argatroban (Thrombin-<br />
Hemmer), Danaproid-Natrium (Faktor-Xa-Hemmer) oder<br />
Lepirudin (Thrombin-Hemmer) fortgeführt werden. In der<br />
akuten Phase des HIT ist eine alleinige orale Antikoagulation<br />
mit Marcoumar® wegen des initial möglichen prokoagulatorischen<br />
Potentials kontraindiziert.<br />
Medikamentöse, physikalische oder toxische Knochenmarksschädigung<br />
Medikamente (v.a. Zytostatika und Virostatika), physikalische<br />
Erreger (ionisierende Strahlung) und Toxinen (z.B. Blei und<br />
Alkohol) kann eine dosisabhängige <strong>Thrombozytopenie</strong> durch<br />
Knochenmarksschädigung auslösen. Die Pathogenese ist<br />
nicht-immunologisch und unterscheidet sich von der heparininduzierten<br />
Thromboyztopenie. Eine immunvermittelte<br />
dosisunabhängige <strong>Thrombozytopenie</strong> kann nach Einnahme<br />
von Quinine und Antibiotika (wie Vancomycin und<br />
Trimethoprim-Sulfamethoxazol) auftreten. Die <strong>Thrombozytopenie</strong><br />
ist normalerweise nach dem Absetzen der Medikamente<br />
und der Erholung des Knochenmarks reversibel.<br />
Thrombotische Mikroangiopathien mit hämolytischer<br />
Anämie<br />
Die Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP) ist<br />
eine seltene und lebensbedrohliche Multisystemerkrankung,<br />
die am häufigsten im Alter von 30 bis 40 Jahren auftritt. Bei<br />
dieser Krankheit entstehen blutplättchenreiche Blutgerinnsel,<br />
die die Kapillaren besonders von Gehirn und Niere verstopfen,<br />
was zu einer thrombotischen Mikroangiopathie und<br />
schliesslich zu schwerwiegenden Organschäden führt. Nur in<br />
15% der Fälle ist ein Auslöser erkennbar (Krebserkrankung,<br />
HIV, Sepsis und Medikamente wie Ticlopidin). Klinisch<br />
kommt es zu neurologischen Ausfällen, akutem Nierenversagen,<br />
<strong>Thrombozytopenie</strong> und mikroangiopatischer<br />
hämolytischer Anämie. Fragmentierte rote Blutzellen (Fragmentozyten)<br />
können auf eine TTP hinweisen. Fieber und<br />
Kopfschmerzen sind ebenfalls möglich.<br />
Das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) betrifft hauptsächlich<br />
Kleinkinder und Säuglinge am häufigsten nach einer<br />
blutigen bakteriellen Gastroenteritis (v.a. enterohämorrhagische<br />
E. coli) oder nach einer Atemwegesinfektion (v.a.<br />
Pneumokokken). Das HUS manifestiert sich durch <strong>Thrombozytopenie</strong>,<br />
mikroangiopathische hämolytische Anämie<br />
und akutes Nierenversagen. Die Unterscheidung von einer<br />
TTP kann schwierig sein.<br />
Eine unbehandelte TTP führt in rund 90% der Fälle zum<br />
Tode. Eine rechtzeitig behandelte TTP hat eine gute Aussicht<br />
auf eine bleibende Vollremission, doch versterben auch heute<br />
noch bis zu 10% der Patienten.<br />
Verteilungsstörung bei Hypersplenismus<br />
Eine Splenomegalie, v.a. bei portaler Hypertonie kann zu einer<br />
Sequestrierung von bis zu 90% der Thromobozyten und<br />
somit zu einer <strong>Thrombozytopenie</strong> führen. Eine klinisch signifikante<br />
Blutung ist jedoch ungewöhnlich, weil die gesamte<br />
Thrombozytenzahl im Körper meistens nicht reduziert ist.<br />
Infekte<br />
Virale Infekte wie CMV, EBV, HIV, Rubella, Mumps,<br />
Varizellen und Hepatitis C können zu einer isolierten <strong>Thrombozytopenie</strong><br />
durch eine befristete Knochenmarkssuppression<br />
führen. Die <strong>Thrombozytopenie</strong> ist meistens leichtgradig und<br />
asymptomatisch. Eine direkte Schädigung der Megakaryozyten<br />
durch den Virus ist bei HIV ebenfalls möglich, in<br />
diesem Fall kann die Thromboyztopenie klinisch signifikant<br />
sein. In fast 10% der Fälle ist die <strong>Thrombozytopenie</strong> die erste<br />
Manifestation eines HIV-Infekts.
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<strong>Thrombozytopenie</strong> in der Schwangerschaft<br />
Ca. 5% aller gesunden, schwangeren Frauen entwickeln im<br />
letzten Trimenon eine leichte, klinisch nicht-relevante<br />
<strong>Thrombozytopenie</strong> mit einer Thrombozytenzahl in der Regel<br />
über 70 000/l (sog. Gestations-<strong>Thrombozytopenie</strong>). Die<br />
<strong>Thrombozytopenie</strong> ist nicht mit fötaler <strong>Thrombozytopenie</strong><br />
assoziiert und ist nach der Entbindung regredient. Der<br />
Mechanismus ist unklar, ist aber wahrscheinlich mit einer<br />
verminderten Lebensdauer der Thrombozyten bei einem<br />
akzelerierten Verbrauch verbunden. Differentialdiagnostisch<br />
kommen ein HELLP-Syndrom (Haemolysis, Elevated Liver<br />
enzymes, Low Platelet count), eine Eklampsie und eine<br />
disseminierte intravasale Koagulopathie in Frage.
PRAXIS Continuous Medical Education Praxis 2010; 99 (15): 881–892 886<br />
<strong>Thrombozytopenie</strong><br />
Abklärungsstrategie<br />
Die Diagnose der <strong>Thrombozytopenie</strong> beruht auf der ausführlichen<br />
Anamnese, dem körperlichen Untersuchungsbefund<br />
und dem Blutbild (Abb. 2). Die Dringlichkeit der Abklärung<br />
ist abhängig von der Thrombozytenzahl und der Klinik. Bei<br />
asymptomatischen Patienten mit einer <strong>Thrombozytopenie</strong><br />
75 000/l sollte zunächst eine Nachkontrolle der Thrombozytenzahl<br />
nach 1 bis 2 Wochen erfolgen. Patienten mit einer<br />
aktiven Blutung oder klinischen Hinweisen <strong>für</strong> eine gefährliche<br />
Erkrankung (HIT, TTP-HUS, DIC, HELLP, Leukämie)<br />
sollten notfallmässig abgeklärt werden.<br />
Wichtig ist im ersten Schritt, eine falsch tiefe Thrombozytenzahl<br />
im Rahmen einer Pseudothrombozytopenie oder eines präanalytischen<br />
Fehlers (Gerinnsel im Röhrchen) auszuschliessen.<br />
<strong>Thrombozytopenie</strong><br />
Aggregatbildung der<br />
Thrombozyten<br />
Mikroskopisches Blutbild<br />
Pseudothrombozytopenie<br />
(Bestimmung der<br />
Thrombozytenzahl aus<br />
dem Citratblut)<br />
Isolierte<br />
<strong>Thrombozytopenie</strong><br />
Bi-/<br />
Panzytopenie<br />
Abnormales Blutbild<br />
(Blasten, Leukoerythroblastisches<br />
Blutbild,<br />
dysmorphische Zellen)<br />
Anämie mit<br />
Fragmentozyten?<br />
nein<br />
ja<br />
nein<br />
ja<br />
• Pat. 60 J oder<br />
• Splenomegalie oder<br />
• Lymphadenopathie<br />
Knochenmarkspunktion<br />
Gerinnungsstatus<br />
normal<br />
gestört<br />
nein<br />
ja<br />
• ITP<br />
• medikamentös<br />
• MDS<br />
• Leukämie<br />
• Knochenmarksinfiltration<br />
– TTP-HUS<br />
– HELLP<br />
– maligne<br />
Hypertension<br />
DIC<br />
Bemerkungen:<br />
• Leberzirrhose, HIV und Sepsis sollten ausgeschlossen werden<br />
• Eine Schwangerschaft soll bei Frauen ausgeschlossen werden<br />
Abb. 2: Algorithmus zur Diagnosefindung bei <strong>Thrombozytopenie</strong>.
PRAXIS Continuous Medical Education Praxis 2010; 99 (15): 881–892 887<br />
Sorgfältige Anamnese<br />
● Menstruationsblutungen, gastrointestinale Blutungen,<br />
Makrohämaturie, postoperative Blutungen?<br />
● Neurologische Ausfälle?<br />
● Besteht eine Schwangerschaft?<br />
● B-Symptomatik, Müdigkeit, Infektanfälligkeit?<br />
● Bestehen Hinweise auf einen viralen Infekt?<br />
● Risiko <strong>für</strong> eine HIV-Erkrankung?<br />
● Bestehen Hinweise auf eine Autoimmunerkrankung<br />
(Gelenkbeschwerden, Exanthem)?<br />
● Fehlernährung, übermässiger Alkoholkonsum?<br />
● Ausführliche Medikamentenanamnese inklusive rezeptfreie<br />
Medikamente, Supplemente und Naturheilprodukte<br />
● Familienanamnese von Blutungen oder <strong>Thrombozytopenie</strong>?<br />
Status<br />
● Haut: Suche nach Hämatomen, Petechien insbesondere an<br />
den Füssen und Knöcheln und präsakral bei bettlägerigen<br />
Patienten<br />
● Enoral: Suche nach Zahnfleischbluten<br />
● Vergrösserte Lymphknoten oder Hepatosplenomegalie als<br />
Hinweis auf eine hämatologische Erkrankung oder auf<br />
Metastasen solider Tumoren<br />
● Neurologische Untersuchung (Hinweis auf Hirnblutung,<br />
TTP)<br />
Blutbild und Mikroskopie<br />
● Die mikroskopische Untersuchung ist in allen Fällen notwendig<br />
und kann zu einer Diagnosestellung und ggf. einer<br />
raschen Behandlung führen. Bei Patienten mit einer schweren,<br />
symptomatischen <strong>Thrombozytopenie</strong> ohne Hinweis<br />
auf eine systemische Erkrankung und mit einem ansonsten<br />
normalen Blutbild kommt eine medikamentöse oder idiopatische<br />
<strong>Thrombozytopenie</strong> in Frage. Weitere Befunde im<br />
Blutbild, die auf die Diagnose hinweisen können, sind in<br />
Tabelle 3 dargestellt.<br />
Weiteres Labor<br />
● Elektrolyte, Kreatinin, CRP, Leberwerte, Laktatdehydrogenase<br />
(LDH), Bilirubin<br />
● HIV-Serologie<br />
● Vitamin B12, Folsäure<br />
● INR, PTT<br />
Erweitertes Labor (gemäss Klinik)<br />
● Antinukleäre Antikörper: sind unspezifische Marker <strong>für</strong> eine<br />
SLE und sollten nur bei klinischem Verdacht geprüft werden<br />
Tab. 3: Mögliche Diagnosen gemäss Blutbild.<br />
Mikroskopischer Befund<br />
Aggregatbildung der Thrombozyten<br />
Anämie, fragmentierte Erythrozyten<br />
(Fragmentozyten):<br />
Blasten im peripheren Blut<br />
Leukoerythroblastisches Blutbild<br />
(Erythrozyten mit Tränentropfenformen,<br />
kernhaltige erythropoetische Vorstufen,<br />
unreife Vorstufen der Granulopoese,<br />
Riesenthrombozyten)<br />
normo- bis makrozytäre Anämie, Leukopenie<br />
mit Dysmorphiezeichen der<br />
Granulozyten, Riesenthrombozyten<br />
Makrozytose mit hypersegmentierten<br />
Neutrophilen<br />
Leicht vergrösserte Thrombozyten<br />
Mögliche Diagnose<br />
Pseudothrombozytopenie<br />
TTP-HUS, DIC<br />
Akute Leukämie<br />
Knochenmarkinfiltration<br />
Myelodysplastisches<br />
Syndrom<br />
B12- oder Folsäure-Mangel<br />
ITP<br />
● HIT-Untersuchung: Indiziert nur bei Patienten mit einem<br />
Abfall der Thrombozytenzahlen um mehr als 50% 5 bis<br />
10 Tage nach Heparinexposition (nach einem Tag bei<br />
Heparingabe innerhalb der letzten 30 Tage) und keine anderen<br />
nachweisbaren Ursachen (siehe [9], HIT-4T-Score).<br />
● Virusserologie: nicht routinemässig indiziert sondern nur<br />
bei klinischem Verdacht auf einen spezifischen viralen Infekt<br />
(z.B. EBV und CMV bei einem Patienten mit Halsschmerzen,<br />
vergrösserten Lymphknoten,Fieber und <strong>Thrombozytopenie</strong>).<br />
Knochenmarkspunktion<br />
● Bei Patienten mit einer Bi- oder Panzytopenie ist eine Knochenmarkspunktion<br />
in den meisten Fällen erforderlich. Die<br />
Punktion ist bei jungen Patienten mit isolierter <strong>Thrombozytopenie</strong>,<br />
unauffälliger klinischer Untersuchung und normalem<br />
mikroskopischem Blutbild nicht notwendig. Bei Therapieversagen,<br />
bei atypischen Befunden (z.B. Anämie oder<br />
Milzvergrösserung), bei Patienten 60 Jahren oder vor einer<br />
Splenektomie sollte eine Knochenmarkspunktion durchgeführt<br />
werden. Eine erhöhte Megakaryozytenzahl im Knochenmark<br />
ohne zusätzliche pathologische Befunde deutet auf<br />
einen vermehrten peripheren Verbrauch wahrscheinlich im<br />
Rahmen einer ITP hin. Die Diagnose einer Knochenmarkinfiltration<br />
durch Leukämie, solide Tumoren oder Myelofibrose<br />
kann durch die Knochenmarkspunktion bestätigt werden.<br />
Bildgebung<br />
● Abdomensonographie: sollte zum Ausschluss einer Splenomegalie<br />
durchgeführt werden<br />
● Thorax- und Abdomen-Computertomographie: nur bei<br />
Verdacht auf Malignom
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<strong>Thrombozytopenie</strong><br />
Therapie und Prognose<br />
Die Behandlung der <strong>Thrombozytopenie</strong> richtet sich einerseits<br />
nach der auslösenden Ursache und der Klinik, andererseits<br />
nach dem individuellen Risikoprofil und dem Schwergrad<br />
der Thromboyztopenie. Das Therapieziel ist es Blutungen zu<br />
verhindern und nicht, eine normale Thrombozytenzahl zu<br />
erreichen. Bei Patienten mit einer <strong>Thrombozytopenie</strong> im<br />
Rahmen einer systemischen Erkrankung wäre die Behandlung<br />
der Grunderkrankung das primäre Ziel. Grundsätzlich<br />
ist die Gabe von Plättchenaggregations-Hemmern (Aspirin®,<br />
NSAR, Plavix®) bei einer <strong>Thrombozytopenie</strong> kontraindiziert.<br />
Thrombozytenkonzentrate<br />
Die Gabe von Thrombozytenkonzentraten richtet sich nach<br />
der Klinik und sollte bei Patienten mit einer <strong>Thrombozytopenie</strong><br />
und einer deutlichen Blutungsneigung (Schleimhautblutungen<br />
und schwere, lebensbedrohliche Blutungen) eingeleitet<br />
werden. Patienten mit Thrombozyten 10 000/l ohne<br />
Blutungsnachweis brauchen keine Substitutionstherapie.<br />
Beim Absinken der Thrombozytenzahl unter 10 000/l,<br />
insbesondere bei Patienten mit einem Blutungsrisiko (wie<br />
z.B. bei Fieber) wird eine prophylaktische Substitution<br />
empfohlen. Patienten mit Leukämie haben häufig eine grössere<br />
Blutungsneigung und sollten insbesondere bei einer<br />
vorliegenden Gerinnungsstörung grosszügiger behandelt<br />
werden. Bei TTP-Patienten ist die Gabe von Thrombozyten<br />
zur Korrektur der <strong>Thrombozytopenie</strong> kontraindiziert und<br />
kann tödliche Komplikationen nach sich ziehen, muss aber<br />
ggf. bei lebensbedrohlichen Blutungen erwogen werden. Vor<br />
grossen Operationen (z.B. Laparotomie) soll eine Thrombozytenzahl<br />
von 50 000/µl erreicht werden und 80 000–<br />
100 000/l (je nach Richtlinie des Spitals) vor Augen-, ZNS-<br />
Operationen oder epiduraler Anästhesie. Für kleine Eingriffe<br />
wie Zahnarztbehandlungen oder lumbale Punktionen reicht<br />
eine Thrombozytenzahl 30 000/l.<br />
Normalerweise werden leukozytendepletierte gepoolte Thrombozyten<br />
von fünf Einzelspendern gegeben. Die Hämostaseaktivität<br />
der funktionell intakten Thrombozyten ist sofort nach<br />
Transfusion gegeben. Bei stark immungeschwächten Patienten,<br />
wie stammzelltransplantierten Patienten oder Empfängern<br />
von hochdosierter Chemo- oder Radiotherapie, ist ein<br />
bestrahltes Thrombozytenkonzetrat zu verwenden. Nach der<br />
Transfusion ist eine Steigerung der Thrombozytenzahl auf ca.<br />
10 000/l zu erwarten. Eine Kontrolle der Thrombozytenzahl<br />
wird eine Stunde nach der Transfusion empfohlen.<br />
Therapie bei ITP<br />
Therapeutische Massnahmen sind nur bei ITP-Patienten mit<br />
einer schweren <strong>Thrombozytopenie</strong> (Thrombozytenzahl<br />
10 000/l) oder mit einer aktiven Blutung indiziert. Bei<br />
Patienten mit höheren Thrombozytenzahlen und fehlendem<br />
Blutungsrisiko genügt eine regelmässige Kontrolle des Blutbildes.<br />
Die Grundlage der Therapie basiert auf hochdosierter Prednisontherapie.<br />
Die initiale Dosis beträgt 1–2 mg Prednison/<br />
kg/Tag während 2–4 Wochen mit Dosisreduktion über<br />
mehrere Wochen. Bei fehlendem Ansprechen (d.h. weiterhin<br />
Blutungen oder sehr tiefe Thrombozytenzahlen) kann ein<br />
Versuch mit hochdosiertem Dexamethason unternommen<br />
werden. Da transfundierte Thrombozyten ebenfalls durch die<br />
Antikörper in der Milz zerstört werden, ist die Gabe von<br />
Thrombozyten nur bei einer lebensbedrohlichen Blutung<br />
indiziert. Für die Behandlung akuter Blutungsepisoden bei<br />
steroidresistenten Patienten können intravenöse Immunoglobuline<br />
nützlich sein, diese führen meistens zu einer kurzfristigen<br />
Remission. Normalerweise sinkt die Thrombozytenzahl<br />
jedoch 3–4 Wochen nach der Gabe wieder auf den<br />
Ausgangswert. Eine Splenektomie ist bei therapierefraktären<br />
erwachsenen Patienten mit einer deutlichen <strong>Thrombozytopenie</strong><br />
und einer bedrohlichen Blutungsneigung angezeigt. Ca.<br />
60% der Patienten zeigen eine Normalisierung der Thrombozytenzahl<br />
nach der Operation. Eine prophylaktische Impfung<br />
gegen Pneumokokken, Haemophilus influenza und Meningokokken<br />
zwei Wochen vor der Splenektomie wird empfohlen.<br />
Bei Patienten, die <strong>für</strong> die Erhaltung einer normalen Thrombozytenzahl<br />
regelmässig Glukokortikoide einnehmen müssen,<br />
kann eine Therapie mit dem anti-CD20-Antikörper<br />
Rituximab versucht werden. Eine Versuchtherapie mit anderen<br />
immunosupressiven Medikamenten ist ebenfalls möglich<br />
(z.B. Azathioprin, Cyclosporin).<br />
Prognostisch kommt es bei der akuten ITP in der Regel innerhalb<br />
von 4 Wochen zu einer kompletten Remission. Bei der<br />
chronischen ITP sind demgegenüber spontane Remissionen<br />
selten. Zirka 1 ⁄3 der Fälle erweist sich auf alle Therapien als<br />
refraktär und 10% der Patienten sind abhängig von Glukokortikoiden.<br />
Pro Jahr erleiden 0.4% aller jungen Erwachsenen<br />
(
PRAXIS Continuous Medical Education Praxis 2010; 99 (15): 881–892 889<br />
Fallbericht <strong>Thrombozytopenie</strong><br />
Anamnese der Patientin<br />
Die 77-jährige Patientin wurde wegen einer symptomatischen,<br />
neu diagnostizierten <strong>Thrombozytopenie</strong> vom Hausarzt<br />
zu einer weiteren Abklärung zugewiesen. Die Patientin<br />
hat seit einer Woche Blut im Stuhl. Zudem hat sie seit ungefähr<br />
zwei Tagen Hämatome und Petechien am Bauch und<br />
am Stamm bemerkt. Ansonsten fühlte sie sich wohl und hat<br />
keine weiteren Beschwerden, die Leistungsfähigkeit war nicht<br />
vermindert. Keine B-Symptomatik, keine Infekte in den<br />
letzten Monaten und keine neuen Medikamente oder Naturheilmittel<br />
in den letzten Wochen.<br />
SA: Alkohol: 1 Glas Wein täglich. Kein Nikotin. Reiseanamnese:<br />
bland.<br />
Weg zur Diagnose/Kommentar<br />
Es handelt sich um eine Patientin mit subakut auftretenden<br />
Symptomen einer Blutungsdiathese. Die Petechien und die<br />
Hämatome weisen auf eine möglicherweise schwere <strong>Thrombozytopenie</strong><br />
hin. Eine rasche Abklärung und ggf. Therapie ist<br />
sinnvoll.<br />
Die Medikamentanamnese ist bei <strong>Thrombozytopenie</strong> sehr<br />
wichtig, weil Medikamente zu einer signifikanten und<br />
meistens reversiblen <strong>Thrombozytopenie</strong> führen können. In<br />
diesem Fall bestehen keine Anhaltspunkte <strong>für</strong> eine medikamentös<br />
induzierte <strong>Thrombozytopenie</strong>.<br />
PA: Bis auf eine arterielle Hypertonie und Varizen bland. Vergösserter<br />
Lymphknoten links supraklavikulär seit 10 Jahren<br />
bekannt und stationär.<br />
Medikamente:<br />
Metoprolol 200 mg 1–0–0<br />
Amilorid/ Hydrochlorothiazid 2.5 mg/25 mg 1–0–0<br />
Befunde der Patientin<br />
Status<br />
77-Jährige in gutem Allgemeinzustand und adipösem Ernährungszustand,<br />
BD152/84 mmHg, Puls 67/min rhythmisch,<br />
Temp. 36.9°, BMI: 37.2 kg/m 2 . Hämatome an Stamm und<br />
Armen. Petechien am ganzen Körper, Purpura an beiden<br />
Unterschenkeln. Frische blutende Stellen am Gaumen, vergrösserter,<br />
verschieblicher Lymphknoten links supraklavikulär<br />
(schon seit 10 Jahren unverändert). Kardiopulomonal<br />
unauffällig. Abdomen ohne Druckdolenz, spärliche Darmgeräusche<br />
über allen vier Quadranten, keine Resistenzen, Leber<br />
und Milz nicht palpabel. Rektal wenig Blut am Fingerling.<br />
Neurologisch unauffällig.<br />
Weg zur Diagnose/Kommentar<br />
Der gute Allgemeinzustand und das fehlende Fieber sprechen<br />
gegen eine schwere systemische Erkrankung wie z.B. Sepsis.<br />
Die Hämatome und Petechien weisen auf eine schwere<br />
<strong>Thrombozytopenie</strong> mit spontaner Blutung hin. Die unauffällige<br />
neurologische Untersuchung spricht gegen eine TTP,<br />
schliesst sie aber nicht aus.
PRAXIS Continuous Medical Education Praxis 2010; 99 (15): 881–892 890<br />
Routinelabor<br />
Hämoglobin 9.0 g/l (11.7–15.3)<br />
Thrombozyten 210 9 /l (143–400)<br />
Leukozyten 3.910 9 /l (1.4–8.0)<br />
Retikulozyten 8110 9 /l (27–132)<br />
Chemie unauffällig<br />
Coombstest negativ<br />
Weitere Befunde<br />
Mikroskopisches Blutbild: Deutliche Thrombopenie; die<br />
Thrombozyten sind anisozytär. Das rote Blutbild ist vorwiegend<br />
nomozytär und leicht hypochrom.<br />
Gerinnungslabor (PT, PTT, Fibrinogen, D-Dimere) unauffällig<br />
Es besteht eine Bizytopenie, mit schwerer symptomatischer<br />
Thrombopenie und wahrscheinlich Blutungsanämie. Es gibt<br />
keine Hinweise <strong>für</strong> eine Hämolyse (normales LDH, Bilirubin,<br />
Retikulozyten) und keine Hinweise <strong>für</strong> eine mikroangiopathische<br />
Anämie (wie z.B. TTP) bei fehlenden Fragmentozyten<br />
und normalem Kreatinin. Die Morphologie des<br />
Blutbildes zeigt keine Anhaltspunkte <strong>für</strong> eine Knochenmarksinfiltration<br />
oder Leukämie.<br />
Bei der normalen Gerrinungsfunktion ist eine DIC unwahrscheinlich.<br />
Erweitertes Labor<br />
HIV-Test negativ<br />
CMV-, EBV-Serologien negativ<br />
Zusätzliche Abklärungen<br />
Abdomensonographie: Normal grosse Milz<br />
Knochenmarkspunktion: Zellzahl leicht vermehrt mit Betonung<br />
der Erythro- und Megakaryopoese. Kein Dysmorphiezeichen.<br />
Eine vergrösserte Milz wäre <strong>für</strong> die Diagnose einer ITP nicht<br />
typisch.<br />
Eine KMP ist bei einer älteren Patientin mit <strong>Thrombozytopenie</strong><br />
indiziert, um ein MDS auszuschliessen. Die vermehrte<br />
Megakaryopoese ist mit einem gesteigerten peripheren Umsatz<br />
vereinbar. Es bestehen keine Hinweise auf ein MDS oder<br />
Malignität.<br />
Diagnose: ITP<br />
Therapie der Patientin<br />
Die Patientin wurde wegen der gastrointestinalen Blutung<br />
initial mit Thrombozytenkonzentraten behandelt. In der<br />
Folge stiegen die Thrombozyten auf 45 000/l. Bei einer im<br />
Verlauf weiteren Verminderung der Thrombozytenzahl mit<br />
weiterhin Blutungen wurde eine Therapie mit Prednison<br />
neben der Gabe von intravenösen Globulinen initiiert. Die<br />
Prednisondosis wurde danach allmählich reduziert und aufgrund<br />
einer Prednisonabhängigkeit eine Therapie mit Rituximab<br />
(anti-CD20-Antikörper) begonnen. Aktuell, ca. 15 Monaten<br />
nach dem Auftreten der <strong>Thrombozytopenie</strong>, hat die<br />
Patientin trotz des Absetzens der Therapie eine lang anhaltende<br />
Remission mit einer normalen Thrombozytenzahl.<br />
Das Blutbild wird weiter zweimonatlich durch den Hausarzt<br />
kontrolliert.
PRAXIS Continuous Medical Education Praxis 2010; 99 (15): 881–892 891<br />
Fragen zur <strong>Thrombozytopenie</strong><br />
Frage 1<br />
Bei einer 25-jährigen Patientin in der 34. Schwangerschaftswoche<br />
findet sich eine <strong>Thrombozytopenie</strong> mit<br />
einer Thrombozytenzahl von 120 000/µl. Die Patientin<br />
ist ansonsten gesund, der Schwangerschaftsverlauf<br />
war bisher unauffällig. Es besteht keine arterielle<br />
Hypertonie. Das Chemie-Labor ist bland. Was ist richtig?<br />
(Mehrfachauswahl, 2 richtige Antworten)<br />
a) Das Auftreten einer <strong>Thrombozytopenie</strong> im dritten Trimenon<br />
ist häufig symptomatisch und gefährlich <strong>für</strong> die<br />
Patientin und den Foetus.<br />
b) Eine <strong>Thrombozytopenie</strong> im ersten und zweiten Trimenon<br />
hat meistens keine klinische Signifikanz.<br />
c) Die Durchführung einer mikroskopischen Blutbilduntersuchung<br />
wäre in diesem Fall sinnvoll.<br />
d) Die <strong>Thrombozytopenie</strong> im dritten Trimenon ist meistens<br />
verbunden mit einer arteriellen Hypertonie und Proteinurie.<br />
e) Erhöhte Leberwerte, eine erhöhte LDH und Anämie bei<br />
der Patientin können auf eine lebensbedrohliche Krankheit<br />
hinweisen.<br />
Frage 2<br />
Welche Kombination ist falsch?<br />
(Einfachauswahl, 1 richtige Antwort)<br />
a) Leukoerythroblastisches Blutbild – Knochenmarksinfiltration<br />
bei Tuberkulose<br />
b) Fragmentozyten – HUS<br />
c) Dysmorphische Leukozyten – MDS<br />
d) Hypersegmentierte Neutrophilen – perniziöse Anämie<br />
e) Kleine Blutplättchen – ITP<br />
Frage 3<br />
1. Die Gabe von Thrombozyten bei Patienten mit TTP<br />
zur Blutungsprophylaxe ist in den meisten Fällen<br />
indiziert,<br />
weil<br />
2. bei einer TTP neben dem Thromoboserisiko ein Blutungsrisiko<br />
wegen eines gesteigerten peripheren<br />
Verbrauchs besteht.<br />
a) 1. richtig, 2. falsch<br />
b) 1. falsch, 2. richtig<br />
c) alles richtig<br />
d) alles falsch<br />
e) 1. richtig, 2. richtig, «weil» falsch<br />
Frage 4<br />
Welche von diesen Aussagen ist richtig?<br />
(Mehrfachauswahl, 2 richtige Antworten)<br />
a) 10–20% der akuten ITP bei Kindern führen zu einer chronischen<br />
ITP.<br />
b)Ein Patient mit ITP hat ein kleineres Blutungsrisiko im Vergleich<br />
zu einem Leukämie-Patienten mit der gleichen<br />
Thrombozytenzahl.<br />
c) Der Nachweis von Thrombozyten-Antikörpern ist notwendig<br />
<strong>für</strong> die Diagnose einer ITP.<br />
d)Bei allen Patienten mit dem Verdacht auf ITP sollte eine<br />
Knochenmarkspunktion durchgeführt werden.<br />
e) Die ITP bei Erwachsenen ist meistens eine selbstlimitierende<br />
Erkrankung.<br />
Frage 5<br />
Bei einem gesunden 65-jährigen Patienten wurde bei<br />
tiefer Venenthrombose eine Therapie mit unfraktioniertem<br />
Heparin eingeleitet. Der Patient hat in den<br />
letzten Monaten ansonsten keine Medikamente bekommen.<br />
Welche von diesen Aussagen bezüglich HIT ist<br />
richtig?<br />
(Mehrfachauswahl, 2 richtige Antworten)<br />
a) Eine Therapie mit nieder-molekularem Heparin hat ein<br />
kleineres Risiko eine HIT zu entwickeln im Vergleich zu<br />
unfraktioniertem Heparin.<br />
b)Das Blutungsrisiko steht im Vordergrund bei einer HIT.<br />
c) Das Auftreten einer <strong>Thrombozytopenie</strong> zwei Tage nach der<br />
Gabe von Heparin ist <strong>für</strong> eine HIT typisch.<br />
d)Die Therapie mit Heparin sollte beim Verdacht auf eine<br />
HIT sofort abgesetzt werden.<br />
e) Bei HIT kann statt Heparin eine orale Antikoagulation mit<br />
Marcoumar® sofort gegeben werden.<br />
Auflösung der Fragen und Kommentar in PRAXIS Nr. 16<br />
vom 11. August 2010.<br />
Sie können die Fragen auch online unter www.praxis.ch<br />
lösen. Nach Beantwortung der Fragen sind Auflösung und<br />
Kommentar sofort abrufbar.
PRAXIS Continuous Medical Education Praxis 2010; 99 (15): 881–892 892<br />
Korrespondenzadresse<br />
Dr. med. Roy Sidi<br />
Medizinische Poliklinik,<br />
UniversitätsSpital Zürich<br />
Rämistrasse 100 6300 Zürich<br />
roy.sidi@usz.ch<br />
Autoren<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Innere Medizin 1 , Hämatologie Klinik 2 , Universitätsspital Zürich<br />
1<br />
Dr. med. Roy Sidi, 1 Dr. med. Roksana Rodak, 2 Dr. med. Georg Stüssi<br />
Bibliographie<br />
1. Cines DB, Bussel JB, Liebman HA, Luning Prak ET. The ITP syndrome: pathogenic and clinical<br />
diversity. Blood. 2009;113:6511-21.<br />
2. Greinacher A, Warkentin TE. Recognition, treatment, and prevention of heparin-induced<br />
thrombocytopenia: review and update. Thromb Res. 2006;118:165-76.<br />
3. George JN, Raskob GE, Shah SR, et al. Drug-induced thrombocytopenia: a systematic review of<br />
published case reports. Ann Intern Med 1998;129:886-890.<br />
4. Moake JL. Thrombotic microangiopathies. N Engl J Med. 2002;347:589-600.<br />
5. Levi M, Ten Cate H. Disseminated intravascular coagulation. N Engl J Med 1999;341:586–592.<br />
6. Levi M, Löwenberg EC. Thrombocytopenia in critically ill patients. Semin Thromb Hemost.<br />
2008;34:417-24.<br />
7. British Committee for Standards in Haematology, Blood Transfusion Task Force: guidelines for<br />
the use of platelet transfusions. Br J Haematol 2003;122:10-23.<br />
8. Schiffer CA, Anderson KC, Bennett CL, et al. Platelet transfusion for patients with cancer:<br />
clinical practice guidelines of the American Society of Clinical Oncology. J Clin Oncol 2001;19:<br />
1519-1538.<br />
9. Lo GK, Juhl D, Warkentin TE, Sigouin CS, Eichler P, Greinacher A. Evaluation of pretest clinical<br />
score (4 T's) for the diagnosis of heparin-induced thrombocytopenia in two clinical settings.<br />
J Thrombosis and Haemostasis 2006;4:759-765.<br />
CME-Antworttalon<br />
Um Ihre Bestätigung <strong>für</strong> das Bearbeiten der CME zu erhalten, schicken Sie uns bitte den ausgefüllten Antworttalon bis spätestens<br />
10. August 2010 mit einem frankierten und an Sie adressierten Rückumschlag an Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Redaktion<br />
PRAXIS, Länggass-Strasse 76, Postfach, 3000 Bern 9. Sie können die Fragen auch online unter www.praxis.ch beantworten und<br />
Ihre Bestätigung direkt aus drucken.<br />
Ihre Antworten zum Thema <strong>Thrombozytopenie</strong><br />
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PRAXIS Continuous Medical Education Praxis 2010; 99 (16): 989–989 989<br />
Antworten zu den Fragen zur <strong>Thrombozytopenie</strong> aus<br />
PRAXIS Nr. 15<br />
Frage 1<br />
Antworten c) und e) sind richtig.<br />
Ein mikroskopisches Blutbild kann z.B. auf DIC oder<br />
Hämolyse hinweisen und wäre in diesem Fall sowie bei allen<br />
<strong>Thrombozytopenie</strong>n wichtig. Eine Thromobzytopenie in<br />
Verbindung mit erhöhten Leberwerten und hämolytischer<br />
Anämie kann auf ein HELLP-Syndrom hinweisen, welches<br />
lebensbedrohlich sein kann. Ca. 5% aller gesunden, schwangeren<br />
Frauen entwickeln im letzten Trimenon eine leichte,<br />
klinisch nicht-relevante <strong>Thrombozytopenie</strong>, wobei eine<br />
<strong>Thrombozytopenie</strong> im ersten oder zweiten Trimenon klinisch<br />
relevant sein kann.<br />
Frage 2<br />
Antwort e) ist korrekt.<br />
Die Thrombozyten bei ITP sind eher vergrössert, weil sie<br />
jünger sind. Fragmentozyten sind typisch <strong>für</strong> eine thrombotische<br />
Mikroangiopathie oder DIC. Ein Vitamin-B12-Mangel<br />
ist häufig verbunden mit vergrösserten Erythrozyten und<br />
hypersegmentierten Neutrophilen.<br />
Frage 3<br />
Antwort b) ist richtig.<br />
Bei einer TTP besteht neben dem erhöhten Thromboserisiko<br />
auch ein erhöhtes Blutungsrisiko. Die Gabe von Thrombozyten<br />
zur Korrektur der <strong>Thrombozytopenie</strong> bei TTP ist<br />
wegen dem Thromboserisiko kontraindiziert, soll aber bei<br />
lebensbedrohlichen Blutungen erwogen werden. Die Grundlage<br />
der Therapie ist die Plasmapherese.<br />
Frage 4<br />
Antworten a) und b) sind richtig.<br />
Bei Kindern tritt meistens eine akute ITP auf, die spontan<br />
regredient ist. 10% bis 20% können aber einen chronischen<br />
Verlauf entwickeln. Weil die verbleibenden Thrombozyten<br />
bei ITP jünger und aktiver sind, besteht ein vermindertes<br />
Blutungsrisiko im Vergleich zu Patienten mit <strong>Thrombozytopenie</strong><br />
aufgrund einer anderen hämatologischen Erkrankung.<br />
Autoantikörper gegen Epitope auf den Thrombozytenglykoproteinen<br />
können bei 60–80% der Patienten nachgewiesen<br />
werden, diese Untersuchung ist aber nicht genügend sensitiv<br />
und wird deshalb nicht routinemässig durchgeführt. Eine<br />
Knochenmarkpunktion wäre bei jungen Patienten mit einem<br />
normalen mikroskopischen Blutbild sowie fehlenden Hinweisen<br />
auf eine andere Krankheit nicht indiziert.<br />
Frage 5<br />
Antworten a) und d) sind richtig.<br />
Mit unfraktioniertem Heparin tritt eine HIT in weniger als<br />
1% der Fälle auf. Die <strong>Thrombozytopenie</strong> tritt normalerweise<br />
5 bis 10 Tage nach Beginn der Therapie auf, sodass das Auftreten<br />
nach 2 Tagen eher gegen eine HIT spricht. Nur bei<br />
Patienten, die schon in den letzen Wochen mit Heparin vorbehandelt<br />
wurden, kann eine <strong>Thrombozytopenie</strong> schon am<br />
ersten Tag auftreten. Klinisch stehen die venösen und arteriellen<br />
Thrombosen im Vordergrund, eine Blutung ist eher<br />
seltener. Bei Verdacht sollte die Therapie mit Heparin sofort<br />
abgesetzt werden. Eine sofortige Umstellung auf einen Vitamin-K-Antagonist<br />
(z.B. Marcoumar®) ist kontraindiziert,<br />
weil bei dieser Therapie initial ein erhöhtes Thromboserisiko<br />
besteht.<br />
© 2010 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern<br />
DOI 10.1024/1661-8157/a000208
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