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3R Curaflex Nova (Vorschau)

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9/2012<br />

ISSN 2191-9798<br />

K 1252 E<br />

Vulkan-Verlag,<br />

Essen<br />

Fachzeitschrift für sichere und<br />

effiziente Rohrleitungssysteme<br />

25. bis 26. September 2012<br />

www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

Besuchen Sie uns!<br />

GAT Dresden Halle 2 / A 8.3<br />

<strong>Curaflex</strong> <strong>Nova</strong> ®<br />

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<strong>Curaflex</strong> <strong>Nova</strong> ® =<br />

einfach•flexibel 2<br />

Weil sicher einfach<br />

sicher ist.


2. Praxistag am 6. November 2012 in Essen<br />

Wasserversorgungsnetze<br />

Programm<br />

Moderation: Prof. Th. Wegener,<br />

iro Institut für Rohrleitungsbau, Oldenburg<br />

Wann und Wo?<br />

Themenblock 1: Netzbetrieb - Analysieren und Optimieren<br />

Hydraulische Rohrnetzberechnung – Erfahrungen bei<br />

Kalibrierung, Ausarbeitung von Löschwasser- und Spülplänen<br />

Dr. E. Osmancevic, Kuhn, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Berechnung und Optimierung von Wasserverteilungsnetzen<br />

Dr. A. Wolters, 3S Consult, Garbsen<br />

Zielnetzentwicklung eines städtischen<br />

Trinkwassernetzes am Beispiel Cuxhaven<br />

H. Oeltjebruns, S. Cichowlas, EWE NETZ GmbH, Oldenburg<br />

Zustandsbewertung von metallischen Rohrleitungen<br />

der Gas- und Wasserversorgung - Konzept und Inhalt der<br />

künftigen GW 18 und GW 19<br />

Dr. H.-J. Kocks, Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen<br />

Unterstützung der Rohrnetzbewertung mittels<br />

materialtechnischer Zustandsbewertungen<br />

Dr. Ch. Sorge, IWW, Mülheim an der Ruhr<br />

Strategie zu Einsatz von optimierten Spülverfahren<br />

am Beispiel des OOWV<br />

A. Frerichs, OOWV, Oldenburg<br />

Themenblock 2: Steuern, Regeln und Automatisieren<br />

in der Wasserversorgung<br />

Die Alternative zur Festverdrahtung - Überwachen, Steuern<br />

und Regeln über öffentliche oder nicht öffentliche Funknetze<br />

E. v. Kruedener, vKD Meß- und Prüfsysteme GmbH, Kürten<br />

Netzbetrieb der Zukunft – Kabellose Automatisierung<br />

erdverlegter Armaturen<br />

A. Sacharowitz, 3S Antriebe GmbH, Berlin<br />

Themenblock 3: Monitoring von Wasserversorgungsnetzen<br />

und Leckageortung<br />

Wasserverluste reduzieren – Monitoringsystem mit<br />

virtuellen Zonen am Praxisbeispiel der DEW21<br />

Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart; T. Nayda, DEW21,<br />

Dortmund; J. Kurz, SebaKMT GmbH, Baunach<br />

Kombination von Verfahren zur Ortung von<br />

Leckstellen im Wasserrohrnetz<br />

Dirk Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />

Veranstalter:<br />

Veranstalter<br />

<strong>3R</strong>, ZfW, iro<br />

Termin: Dienstag, 06.11.2012,<br />

9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />

Ort:<br />

Zielgruppe:<br />

Essen, Hotel Bredeney<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken<br />

und Wasserversorgungsunternehmen,<br />

Dienstleister im Bereich<br />

Netzinspektion und -wartung<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>3R</strong>-Abonnenten<br />

und iro-Mitglieder: 365,- €<br />

Nichtabonnenten: 395,- €<br />

Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen<br />

wird ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen<br />

Preis gewährt.<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />

sowie das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Ich bin <strong>3R</strong>-Abonnent<br />

Ich bin iro-Mitglied<br />

Ich bin Nichtabonnent/kein iro-Mitglied<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift


Editorial<br />

Am Anfang stand die Energiewende<br />

Im Sommer 2011 hatte der Deutsche Bundestag das Gesetzespaket<br />

zur Energiewende beschlossen. „Die Energiewende<br />

ist das größte Infrastruktur- und Modernisierungsprojekt<br />

der kommenden Jahrzehnte, ein Generationenprojekt.<br />

Sie kann nur als Gemeinschaftswerk gelingen – in<br />

Kooperation und im Dialog zwischen Politik, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft“, so der damalige Bundesminister für<br />

Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Dr. Norbert<br />

Röttgen.<br />

Neue Stromtrassen, intelligentere Versorgungsnetze,<br />

ein weiterer Ausbau der regenerativen Energien, neue<br />

Formen der Energiespeicherung waren Stichworte für die<br />

Roadmap einer erfolgreichen Energiewende. In diesem<br />

Zusammenhang bekam das Thema „Gas“ eine neue Bedeutung:<br />

Power to Gas.<br />

Wie ist der heutige Stand?<br />

Im Bereich der regenerativen Energien kann man ein stetes<br />

Wachstum konstatieren. Innerhalb von rund 20 Jahren<br />

hat der Anteil erneuerbarer Energien an der Energiebereitstellung,<br />

bezogen auf den gesamten Bruttostromverbrauch,<br />

von 3,1 % im Jahr 1990 auf 20,3 % im Jahr 2011<br />

zugenommen. Dabei entfallen 3,0 % auf Wasserkraft,<br />

8,1 % auf Windenergie, 6,1 % auf Biomasse und 3,2 % auf<br />

Photovoltaik. Bemerkenswert sind der Anstieg von 2010<br />

auf 2011 bei der Windenergie (von 6,2 auf 8,1 %), bei der<br />

Biomasse (von 5,5 auf 6,1 %) und bei der Photovoltaik<br />

(von 1,9 auf 3,2 %). Bis 2020 soll der Anteil der erneuerbaren<br />

Energien 35 % betragen.<br />

Dass die Förderung der regenerativen Energien in der<br />

Einführungsphase notwendig ist, wird niemand bestreiten.<br />

Dass sie allerdings auch richtig teuer werden kann,<br />

wenn sie nicht rechtzeitig zurückgefahren wird, zeigt die<br />

Förderung der Photovoltaik. Bemühungen, die Förderung<br />

drastisch zurückzufahren, sind in diesem Jahr im Bundesrat<br />

gescheitert. Abgesehen von den Kosten, die die Allgemeinheit<br />

zu tragen hat, stößt mit der über<br />

Photovoltaik verbundenen Stromerzeugung mancherorts<br />

auch die Infrastruktur, sprich die Stromnetze, an ihre<br />

Grenzen. Die politisch verursachte Unsicherheit bezüglich<br />

der weiteren Förderung hat in diesem Jahr immerhin<br />

zu einem rasanten, ungewollten Zubau geführt, so dass<br />

wir auch im kommenden Jahr mit einer Steigerung der<br />

Anteile der Photovoltaik an der Energiebereitstellung<br />

rechnen können.<br />

3.800 km Stromtrassen sollen bis 2022 neu gebaut<br />

und weitere 4.400 km im bestehenden Höchstspannungsnetz<br />

optimiert werden. Dafür werden Kosten von rund<br />

20 Mrd. Euro veranschlagt. Auf 2.100 km der neuen Trassen<br />

soll dabei erstmalig in Deutschland die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung<br />

eingesetzt werden.<br />

Bleibt zu hoffen, dass der Ausbau zügig beginnt und nicht<br />

durch Einspruchsverfahren über Jahre blockiert wird.<br />

Die Gasbranche<br />

begleitet die Energiewende<br />

u. a. mit der<br />

Innovationsoffensive<br />

Gastechnologie. Auf<br />

der diesjährigen Gasfachlichen<br />

Aussprachetagung<br />

(gat) wird<br />

z. B. über erste Demonstrationsanlagen<br />

zum Thema „Power<br />

to Gas“ berichtet. Ein<br />

weiteres, wichtiges<br />

Thema, das behandelt<br />

werden wird, ist<br />

die Frage, ob der derzeitige<br />

regulatorische<br />

Rahmen und die Planungs- und Genehmigungsverfahren<br />

einen schnellen Umbau der Energieversorgung ermöglichen.<br />

Denn nur durch einen genügend hohen Anreiz zu Investitionen<br />

werden ausreichend finanzielle Mittel zur<br />

Gestaltung der Ener gie wende zur Verfügung stehen.<br />

Was ist zu tun?<br />

Zum einen muss die Politik dafür Sorge tragen, dass trotz<br />

aller drängenden Probleme, wie der europäischen Finanzkrise,<br />

der gesellschaftliche Konsens zum Umbau der Energieversorgung<br />

in Deutschland erhalten bleibt. Und sie hat<br />

die gesetzlichen Rahmenbedingungen weiter zu entwickeln,<br />

so dass genügend Anreize für Investitionen gegeben<br />

sind.<br />

Zum anderen sind die Industrie und die maßgeblichen<br />

Verbände gefordert, die notwendigen technischen Innovationen<br />

zu schaffen bzw. zu entwickeln und ihre zügige<br />

Umsetzung in die Praxis zu ermöglichen.<br />

Schließen möchte ich mit einem Zitat unseres derzeitigen<br />

Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

Peter Altmaier: „Die Energiewende ist die<br />

große Chance zu beweisen, dass die Entkopplung von<br />

Wachstum und Ressourcenverbrauch gelingen kann – und<br />

das nicht nur in Industrieländern, sondern weltweit. Die<br />

Bundesrepublik Deutschland will mit ihrer Energiewende<br />

dabei Vorreiter sein“.<br />

Ich wünsche allen Teilnehmern der gat/wat 2012 eine<br />

interessante und informative Veranstaltung und den Lesern<br />

der <strong>3R</strong> eine spannende Lektüre mit vielen Anregungen<br />

für Ihre Arbeit.<br />

Nico Hülsdau<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

9 / 2012 645


9/2012<br />

Inhalt<br />

nachrichten<br />

652 666<br />

Hauff-Technik erhält Gütesiegel-Auszeichnung „TOP 100“<br />

Gerät der Ausbau der Glasfasernetze ins Stocken?<br />

Industrie & Wirtschaft<br />

editorial<br />

645 Am Anfang stand die<br />

Energiewende<br />

Nico Hülsdau<br />

Faszination<br />

technik<br />

680 Treffpunkt historische<br />

Innenstadt<br />

650 Verkauf von Open Grid Europe abgeschlossen<br />

650 Max Streicher baut neue Erdgasleitung für Niederbayern<br />

651 egeplast erhält Energiemanagement-Zertifizierung<br />

652 Hauff-Technik gehört zu den innovativsten Mittelständlern<br />

652 IWES erforscht Anti-Korrosions-Technologie an Tragstrukturen<br />

654 Gelsenwasser Energienetze GmbH setzt auf K3V<br />

655 TÜV NORD erzielt höchsten Umsatz seit Bestehen<br />

656 Herrenknecht feiert 35-jähriges Firmenjubiläum<br />

656 Schwache Investitionsdynamik bremst Wachstum des SIMONA Konzerns<br />

657 Erlangens erste GIGANET-Teststrecke von Rehau<br />

Verbände & Organisationen<br />

658 Bundesfachabteilung Leitungsbau mit neuem Vorstand<br />

659 45 Netzmeister holen sich ihre Urkunden ab<br />

Personalien<br />

660 Organisatorische Änderungen bei Hawle Armaturen<br />

660 Wilo SE: Region D-A-CH unter neuer Leitung<br />

661 Führungswechsel bei Gerodur<br />

Veranstaltungen<br />

662 TÜV NORD veranstaltet Pipeline Symposium in Hamburg<br />

662 IKT-Forum „Vermessung und Qualitätssicherung beim Rohrvortrieb“<br />

663 Internationale Wasserkraft-Fachausstellung in Salzburg<br />

664 Energie- und Umweltbranche trifft sich im Januar 2013 in Leipzig<br />

664 Oldenburg lädt ein zur „Einführung in die Molchtechnik – Inspektion von Pipelines“<br />

646 9 / 2012


Wir sind schon einen<br />

Schritt voraus<br />

685<br />

Produktneuvorstellung zur gat/wat 2012<br />

665 „Tag der Bürgermeister – Networking für Kommunen“<br />

666 Glasfasernetzausbau in Deutschland:<br />

rbv-Ehrenpräsident Küsel als Referent gefragt<br />

Normen & regelwerk<br />

668 DVGW-Regelwerk Gas<br />

671 DVGW-Regelwerk Gas/Wasser<br />

produkte & verfahren<br />

682 Neue Software-Versionen für Netz berechnung und Instandhaltungsplanung<br />

682 Einfache Bestimmung von Odoriermitteln und natürlichem<br />

Schwefel<br />

683 Erste 100-t-Rohrzugwinde hat ihre Feuertaufe bestanden<br />

684 Keine Beschädigungen an Sanitärarmaturen bei Probewasserentnahme<br />

685 Vorstellung des neuen vorverformten egeliner®-Rohrs<br />

686 ISOTEST Schlepperde – sichere Erdung auch ohne direkten<br />

Kontakt zum Prüfling<br />

686 Schwenkantriebe mit doppeltem Drehmoment<br />

687 MR HP20-Hochdruckregelgeräte für die Gasverteilung und Gasverwendung<br />

komplettiert<br />

688 Neue Anbohrarmaturen für die Wasser- und Gasversorgung<br />

689 Neuer Gaszählerschrank Quick-Set Box auch für Wasser- und<br />

Stromanschlüsse geeignet<br />

690 Nachumhüllungsmaterialien für hohe mechanische und thermische<br />

Beanspruchungen<br />

691 Neuer Druckprüfkoffer DruckTest GT<br />

692 Multikorrelator für präzise Leckageortung<br />

692 Gaskonzentrationsmessung durch Infrarot-Absorption<br />

693 Sewerin präsentiert den RoboGasInspector<br />

Komplettrohrsysteme<br />

für die sandbettfreie<br />

Verlegung<br />

Sureline ® -Rohre<br />

• nach PAS 1075 zertifi ziert,<br />

• für alle sandbettfreie Verlegeverfahren<br />

freigegeben,<br />

• komplett aus PE 100-RC.<br />

SurePEX-Rohre<br />

• aus peroxidisch vernetztem<br />

Poly ethylen (PE-Xa),<br />

• extrem kerbunempfi ndlich,<br />

• hohe Flexibilität auch bei<br />

niedrigen Temperaturen.<br />

PE 100-RC E-Muffen<br />

• hoher Widerstand gegen<br />

langsames Risswachstum,<br />

• eignen sich zum Spülbohren,<br />

Fräsen, Berstlining und für das<br />

Erdraketenverfahren,<br />

• höhere Betriebs drücke als<br />

16 bar möglich.<br />

9 / 2012 647


9/2012<br />

Inhalt<br />

HAUPTTHEMEN<br />

694 698<br />

Netzbetrieb der Zukunft – DEW21 geht neue Wege<br />

Finden und Beseitigen von Umhüllungsfehlstellen an neu<br />

verlegten Stahlrohrleitungen<br />

fkks – Aktuelles<br />

672 Die sekundären Schutzmechanismen des kathodischen Korrosionsschutzes<br />

von Stahl in Beton und ihre Bedeutung für die Praxis<br />

Von Thorsten Eichler, Bernd Isecke, Armin Faulhaber, Franz Pruckner, Kathleen Weidauer<br />

676 Das neue forum kks<br />

678 Aktuelles vom Fachbeirat des fkks – Fachbereich „Stahl in Beton“<br />

Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />

Services<br />

725 Marktübersicht<br />

753 Messen | Tagungen |<br />

Seminare<br />

756 Inserentenverzeichnis<br />

3.US<br />

Impressum<br />

694 Optimierung der Netzsteuerung im Gashochdrucknetz<br />

Von Marek Sitko und Axel Sacharowitz<br />

698 Die perfekt umhüllte Stahlrohrleitung<br />

Von J. Maurmann, O. Hohage<br />

704 Neue Berechnungsverfahren für Erderspannungstrichter<br />

Von Reinhard Schröder, Markus Gehnen und Ralf Watermann<br />

710 Beurteilung von Fernleitungen auf Basis von intelligenten Molchungen<br />

Von Kathrin Kortenbach<br />

714 Prüfung und Bewertung der Sprödigkeit von Bauteilen und Bauteilkomponenten<br />

aus Kunststoff<br />

Von Hans-Jürgen Kocks<br />

718 Biogasaufbereitungsanlage besteht erfolgreich im Dauerlauf<br />

648 9 / 2012


742<br />

Standardisierung von Hauseinführungen – es bleibt noch<br />

viel Aufklärungsarbeit<br />

Wasserversorgung<br />

Korrosionsschutz-<br />

Systeme für den<br />

Rohrleitungsbau<br />

719 1 Mio m 3 Trinkwasser pro Jahr fließt durch 20 km lange<br />

GFK-Wickelrohre<br />

721 PE-HD-Rohre sorgen für frostfreien Trink- und Abwassertransport<br />

auf neuer Ostsee-Seebrücke<br />

723 Berstlining mit duktilen Gussrohren mit ZM-Umhüllung<br />

hausanschlusstechnik special<br />

736 FHRK startet Projekt zur Standardisierung von Hauseinführungen<br />

für Gebäude ohne Keller<br />

738 Planbar, sicher dicht und nachbelegbar<br />

740 „Der FHRK ist das Sprachrohr einer ganzen Branche“<br />

Interview mit Eckhard Wersel und Horst Scheuring<br />

742 Mehrsparten-Hauseinführung aus Sicht eines Versorgungsunternehmens<br />

Von Karl-Heinz Beißwenger<br />

743 EnBW Regional AG standardisiert Prozess für Netzanschlüsse<br />

Von Uwe Kössler, Werner Bartsch, Frank Mühlberger und Gerd Schnaidt<br />

745 Schnelle Mehrsparten-Hauseinführungen durch<br />

Quadro-Secura® <strong>Nova</strong><br />

746 Neue Wasserhauseinführung auf Basis des neuen Membran-<br />

Injektions-Systems MIS<br />

749 Neuentwickeltes Hausanschluss-Programm TERRA®lock<br />

750 Sichere und flexible 4-Sparten-Hauseinführung<br />

750 Sichere und optimale Abdichtung<br />

Kebulin-Gesellschaft Kettler<br />

Gmbh & Co. KG<br />

Fabrik für Korrosionsschutz<br />

und Abdichtung seit 1933<br />

Ostring 9 · 45701 Herten-Westerholt<br />

Tel. +49 209 9615-0 · Fax 9615-190<br />

www.kebu.de · info@kebu.de<br />

gat 2012 in Dresden<br />

Halle 2 · Stand B3<br />

9 / 2012 649


Industrie und Wirtschaft<br />

Nachrichten<br />

Verkauf von Open Grid Europe abgeschlossen<br />

Die E.ON AG hat am 23. Juli 2012 den Verkauf<br />

der Open Grid Europe an ein Konsortium,<br />

bestehend aus dem Macquarie European<br />

Infrastructure Fund 4, Infinity<br />

Investments, der British Columbia Investment<br />

Management Corporation sowie der<br />

MEAG MUNICH ERGO Asset Management<br />

abgeschlossen.<br />

Mit Vollzug des Verkaufs scheiden die<br />

Open Grid Europe GmbH und ihre Tochterunternehmen<br />

aus dem E.ON-Konzern aus.<br />

Dem Closing der Transaktion waren<br />

die Zustimmung des Bundeskartellamtes<br />

und des Bundesministeriums für Technologie<br />

und Wirtschaft im Rahmen des Außenwirtschaftsgesetzes<br />

vorausgegangen.<br />

Die Geschäftsführung der Open Grid<br />

Europe GmbH bedankt sich beim Vorstand<br />

und den Mitarbeitern der E.ON Ruhrgas AG<br />

und der E.ON AG für die langjährige vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit. Für Geschäftspartner<br />

der Open Grid Europe ändert<br />

sich durch den Eigentümerwechsel<br />

nichts, wie die Geschäftsführung mitteilt.<br />

Auch unter den neuen Eigentümern werde<br />

die Open Grid Europe GmbH als unabhängiger<br />

Transportnetzbetreiber aufgestellt<br />

bleiben und das bekannte Leistungsspektrum<br />

anbieten. Durch den Verkauf ergeben<br />

sich für Geschäftspartner keine Veränderungen<br />

bezüglich bestehender Verträge<br />

mit der Open Grid Europe GmbH. Alle laufenden<br />

Vereinbarungen behalten Gültigkeit<br />

und die Open Grid Europe GmbH bleibt<br />

unverändert Vertragspartner.<br />

Open Grid Europe mit Hauptsitz in<br />

Essen betreibt mit einer Länge von rund<br />

12.000 km das größte Ferngasleitungsnetz<br />

in Deutschland und ist die europäische<br />

Drehscheibe für große Gasströme aus<br />

Russland und Norwegen. Das Unternehmen<br />

ist aus dem Gastransportbereich der E.ON<br />

Ruhrgas AG hervorgegangen. Um die rechtlichen<br />

Vorgaben der Europäischen Union zu<br />

erfüllen, wurde Open Grid Europe im September<br />

2010 vollständig von der Muttergesellschaft<br />

entflochten und als unabhängiger<br />

Transportnetzbetreiber (Independent<br />

Transmission Operator) aufgestellt.<br />

Max Streicher baut neue Erdgasleitung für<br />

Niederbayern<br />

Im Auftrag der Mittel-Europäischen<br />

Gasleitungsgesellschaft mbH & Co. KG<br />

(MEGAL) baut die Max Streicher GmbH &<br />

Co. KG aA das Erdgasinfrastrukturnetz in<br />

Süddeutschland aus. Um auch in Zukunft<br />

die Erdgasversorgung in Bayern zu sichern,<br />

wird zwischen Schwandorf und Windberg<br />

parallel zur bestehenden MEGAL eine<br />

72 km lange Loopleitung DN 1000 verlegt<br />

– zwei Baulose, die flexible Lösungen<br />

erfordern.<br />

Lediglich ein halbes Jahr steht Streicher<br />

zum Bau der SDW Pipeline zur Verfügung.<br />

Aus Zeitgründen entschloss sich das Projektteam<br />

von einem zentralen Punkt aus<br />

gleichzeitig in beide Richtungen zu bauen.<br />

In Roßbach wurden Baustellencamp<br />

und Baubüro eingerichtet. Ausgehend<br />

von Roßbach arbeiten zwei unabhängige<br />

Kolonnen parallel in entgegengesetzte<br />

Richtungen, westwärts nach Schwandorf<br />

(Los 1) und ostwärts nach Windberg (Los<br />

2). „Die Kolonnen sind nahezu unabhängig<br />

aufgebaut“, sagt Projektleiter Thomas<br />

Garçon. „Lediglich das Projektleitungsteam<br />

betreut beide Lose.“<br />

Das gesamte Projekt wird von einer<br />

ökologischen Baubegleitung überwacht.<br />

In Teilen führt die Trasse durch sensibles<br />

Gebiet. Der Schutz von Flora und Fauna<br />

wird groß geschrieben, gestaltet den ohnehin<br />

schon engen Zeitplan aber noch anspruchsvoller.<br />

Die Flüsse Naab und Regen<br />

sowie der Bogenbach zählen zu den Hauptsonderpunkten.<br />

Thomas Garçon bezeichnet<br />

sie als „Nadelöhre“ des Projekts.<br />

Die Ufer des Bogenbachs sind das<br />

Brutgebiet des Wachtelkönigs. Um diese<br />

als stark gefährdet geltende Vogelart<br />

während der Brutzeit nicht zu stören, wurde<br />

die offene Verlegung der SDW Pipeline<br />

durch den Bogenbach auf die Zeit nach<br />

dem 31. Juli gelegt. Anfang August wurde<br />

in offener Bauweise ein Düker in den<br />

Regen eingezogen, nachdem die Fische im<br />

Fluss ihre Laichzeit beendet haben. Bei der<br />

Querung der Naab greift man gleich auf ein<br />

grabenloses Verfahren zurück, das Microtunnelling.<br />

Die Geologie zwischen Schwandorf<br />

und Windberg stellt eine eigene Herausforderung<br />

dar. Es gibt einige Steilhänge,<br />

der Untergrund besteht in weiten Bereichen<br />

aus Fels. Bedingungen, die den Mitarbeitern<br />

von Streicher nicht fremd sind.<br />

Bereits auf den zwei Doppellosen der Ostsee-Pipeline-Anbindungsleitung<br />

OPAL<br />

verlegte das Unternehmen in steilem, felsigem<br />

Gelände.<br />

Auf der Trasse der SDW Pipeline werden<br />

insgesamt 29 Bohrpressungen durchgeführt,<br />

15 zwischen Roßbach und Schwandorf,<br />

14 zwischen Roßbach und Windberg.<br />

650 9 / 2012


DDL ®<br />

Inbetriebnahme der Leitung<br />

schon für Ende des Jahres<br />

geplant<br />

Im März 2012 begannen die Arbeiten<br />

an der Erdgasleitung, zu einem<br />

Zeitpunkt, als Streicher noch<br />

auf den Losen der Nordeuropäischen<br />

Erdgasleitung NEL im Einsatz<br />

war. Die Tagesleistungen auf beiden<br />

Baulosen der SDW Pipeline liegen<br />

derzeit bei je 450 m. Bis zu 470<br />

Mitarbeiter arbeiten täglich daran,<br />

dass der Bau der Pipeline pünktlich<br />

abgeschlossen werden kann. Es<br />

wurden etwa 600.000 t Erdreich<br />

bewegt, 52 km Rohrgraben sind bereits<br />

ausgehoben und mehr als 50<br />

km Pipeline fertig gestellt. Bis Ende<br />

des Jahres soll Gas durch die neue<br />

Leitung strömen.<br />

Die Notwendigkeit zum Ausbau<br />

des Erdgasleitungsnetzes ergab<br />

sich aus einer Bedarfsanalyse,<br />

die im Rahmen eines so genannten<br />

„Open Season“-Verfahrens ermittelt<br />

wurde. Die SDW-Pipeline soll<br />

regionale Abnehmer in Bayern mit<br />

Erdgas versorgen. Darüber hinaus<br />

spielt sie eine wichtige Rolle für das<br />

europäische Erdgasnetz.<br />

Wir sind IHR kompetenter<br />

Partner für die Dichttechnik<br />

in Ihren Rohranlagen.<br />

egeplast erhält<br />

Energiemanagement-<br />

Zertifizierung<br />

Der PE-HD-<br />

R o h r h e r s te l -<br />

ler aus Greven,<br />

dessen Produktspektrum<br />

die gesamte unterirdische<br />

Leitungsinfrastruktur<br />

abdeckt, legt<br />

höchsten Wert<br />

auf die Schonung<br />

der Umwelt<br />

und der Energieressourcen.<br />

Anfang Mai war<br />

es nun soweit:<br />

Neben der Re-<br />

Zer tifizierung<br />

nach DIN EN ISO<br />

14 0 0 1: 2 0 0 9<br />

für Umweltmanagementsysteme<br />

wurde<br />

erstmalig das egeplast-Energiemanagementsystem<br />

nach DIN EN ISO<br />

50001:2011 zertifiziert. egeplast<br />

konnte innerhalb von zwei Jahren<br />

sowohl den Energiebedarf als auch<br />

den Wasserbedarf zur Produktion<br />

von 1 m Rohr um einen zweistelligen<br />

%-Betrag senken.<br />

Reinhold Freermann (Betriebsleitung Technik) und Peter<br />

Brägelmann (Leitung QUEM): „Die neue Kälteanlage mit<br />

TurboCor-Technik ist energetisch hocheffizient. Die Abwärme<br />

nutzen wir zur Beheizung des neuen Schulungs- und<br />

Innovationzentrums“<br />

Dipl.-Ing. Peter Brägelmann, Leiter<br />

Qualitätssicherung / Qualitätsund<br />

Umweltmanagement bei egeplast,<br />

ist mit der Zertifizierung sehr<br />

zufrieden: „Damit ist egeplast Vorreiter<br />

in Sachen Energieeffizienz in<br />

der gesamten Kunststoffrohrbranche.“<br />

Pressflansche und<br />

Verbindungselemente<br />

aus Edelstahl<br />

besonders geeignet für:<br />

○ dünnwandige Kunststoffrohre<br />

○ Kunststoffmantelrohre (Fernwärme)<br />

○ Well-/Flexrohre<br />

Unsere Dichteinsätze sind geprüft<br />

und zertifiziert<br />

2 - Komponenten-Bauweise:<br />

○ Vollgummi-Kern<br />

(Schraubenkraft-Aufnahme)<br />

○ Weichelastomer-Mantel<br />

(Oberflächenanpassung)<br />

○ Ohne Drehmomentvorgabe<br />

(Sichtkontaktanzeige)<br />

unsere Performance<br />

DDL®<br />

Durchführungstechnik<br />

Dichtsysteme<br />

Lutz<br />

web www.ddl-dichttechnik.de<br />

Tel. (+49) 07163 1657-40<br />

Fax (+49) 07163 1657-41<br />

vertrieb@ddl-dichttechnik.de<br />

9 / 2012 mail<br />

651


Industrie und Wirtschaft<br />

Nachrichten<br />

Hauff-Technik gehört zu den innovativsten<br />

Mittelständlern<br />

Stefan Sell, Leitung Marketing & Kommunikation Hauff-Technik GmbH & Co. KG, Ranga<br />

Yogeshwar, Mentor Top100 und Dr. Michael Seibold, Geschäftsführer Hauff-Technik GmbH<br />

& Co. KG (v. l. n. r.)<br />

Prof. Dr. Nikolaus Franke und sein Team von<br />

der Wirtschaftsuniversität Wien haben das<br />

Innovationsmanagement von 281 mittelständischen<br />

Unternehmen geprüft. Die<br />

besten von ihnen erhalten das Gütesiegel<br />

„Top 100“. Die innovativsten Mittelständler<br />

Deutschlands verfügen über exzellenten<br />

Erfindergeist, vorbildliche Innovationsprozesse<br />

und schlagen erfolgreich die<br />

Brücke von der Idee zum Markterfolg: Ihnen<br />

überreichte Ranga Yogeshwar am<br />

22. Juni in Friedrichshafen das Gütesiegel<br />

„Top 100“.<br />

Die Hauff-Technik GmbH & Co. KG aus<br />

Herbrechtingen gehört zum dritten Mal in<br />

Folge zu den Ausgezeichneten und belegte<br />

in der Kategorie B (51 bis 250 Mitarbeiter)<br />

den hervorragenden vierten Platz.<br />

Hauff-Geschäftsführer Dr. Michael<br />

Seibold freut sich über die Ehrung und<br />

hebt die Teamleistung hervor: „Das Gütesiegel<br />

ist nicht nur eine Auszeichnung für<br />

alle Mitarbeiter von Hauff, sondern auch<br />

ein Beweis unserer partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit mit und für unsere Kunden.<br />

Denn schlussendlich sind unsere Innovationen<br />

kein Selbstzweck, sondern haben<br />

eine Kernzielgruppe: unsere Kunden und<br />

solche, die es noch werden sollen.“<br />

„Im schwäbischen Mittelstand gilt leider<br />

noch allzu oft der alte Spruch: ‘Nichts<br />

gesagt ist genug gelobt’“, so Dr. Seibold.<br />

„Nach diesem Motto verfahren wir definitiv<br />

nicht. Im Gegenteil, Lob setzt Kommunikation<br />

voraus. Und darin sind wir sehr<br />

stark.“ Das ermutigt die Mitarbeiter dazu,<br />

ihre Fähigkeiten kreativ einzusetzen – wobei<br />

Fehler ausdrücklich erlaubt sind, weil<br />

dies die Risikobereitschaft im positiven<br />

Sinne fördert.<br />

1955 als Manufaktur gegründet, entwickelte<br />

sich Hauff-Technik zu einem der<br />

europaweit führenden Hersteller von Kabel-<br />

und Rohrdurchführungen. Diese werden<br />

vielerorts verwendet – sei es in Einfamilienhäusern,<br />

Windkraftanlagen oder<br />

in Flughafenterminals. Hauff-Technik<br />

kommt auch zum Einsatz, wenn es um die<br />

Abdichtung beim Zusammenführen oder<br />

Ausbau von Netzen geht: etwa von Gas-,<br />

Wasser-, Strom- oder Telekommunikationsnetzen.<br />

compamedia zeichnet in Kooperation<br />

mit der Wirtschaftsuniversität Wien insgesamt<br />

116 Unternehmen aus (maximal<br />

100 in jeder der drei Größenklassen). Darunter<br />

sind 51 nationale Marktführer und<br />

20 Weltmarktführer. 2011 erwirtschafteten<br />

alle Unternehmen zusammen einen<br />

Umsatz von rund 8,1 Mrd. €. 100 von ihnen<br />

erzielten in den vergangenen drei Jahren<br />

ein Wachstum, das über dem Branchendurchschnitt<br />

lag – und zwar im Schnitt um<br />

20 Prozentpunkte. In Forschung und Entwicklung<br />

sowie in Innovationsprozesse investierten<br />

die Mittelständler 2011 rund<br />

623 Mio. €.<br />

IWES erforscht Anti-Korrosions-Technologie an<br />

Tragstrukturen<br />

Im Projekt KOWIND (Korrosionsschutz für<br />

Offshore-Windenergieanlagen) arbeitet<br />

das Fraunhofer IWES gemeinsam mit Partnern<br />

aus Industrie und Wissenschaft, u. a.<br />

dem Rohrhersteller Salzgitter Mannesmann<br />

Line Pipe, an einer Dickschichtumhüllung,<br />

mit deren Hilfe die Lebensdauer<br />

von Tragstrukturen erhöht und die Kosten<br />

für Fertigung und Wartung der Stahlkonstruktionen<br />

reduziert werden können.<br />

Offshore-Windenergieanlagen sind einer<br />

rauen Witterung ausgesetzt. Wind,<br />

Wellen und UV-Strahlung beanspruchen<br />

die Anlagen stark, und die durch Salzwasser<br />

verursachte Korrosion greift stahlbauliche<br />

Konstruktionselemente wie Rohre<br />

und Verbindungsknoten an, was die Standsicherheit<br />

von Tragstrukturen gefährden<br />

kann. Bisher ist die für Offshore-Turbinen<br />

verwendete Korrosionsbeschichtung nicht<br />

für die gesamte Lebensdauer der Anlage<br />

von 20 bis 25 Jahren ausgelegt. „Insbesondere<br />

beim Transport der Anlagen kann es<br />

durch hierbei auftretende mechanische Las-<br />

652 9 / 2012


ten zu Beschädigungen des Korrosionsschutzes<br />

kommen, sodass eine Nachbeschichtung<br />

vor Ort erforderlich ist“,<br />

erklärt Dr. Hanno Schnars, KOWIND-<br />

Projektleiter am IWES. Diese nachträglichen<br />

Wartungsarbeiten sind jedoch<br />

aufwändig und kostspielig, da sie auf<br />

dem Meer stattfinden müssen. „Darüber<br />

hinaus nehmen konventionelle Beschichtungsverfahren<br />

auf Basis von Epoxidharzen<br />

viel Zeit in Anspruch, da der<br />

Schutz in mehreren Schichten aufgetragen<br />

wird, die zwischendurch aushärten<br />

müssen“, erläutert Schnars.<br />

Künftig sollen Rohre und Anbauteile<br />

von Gründungen mit einer thermoplastischen<br />

Schutzschicht umhüllt<br />

werden, die einen möglichst wartungsfreien<br />

Korrosionsschutz über 25<br />

Jahre gewährleistet. Die Offshore-<br />

Experten des Fraunhofer IWES überprüfen<br />

die Leistungsfähigkeit des neuen<br />

Anti-Korrosions-Systems und führen<br />

Belastungstests an Feldversuchsständen<br />

durch. Zu diesem Zweck wird<br />

ein Demonstrator mit dem neuartigen<br />

Korrosionsschutz beschichtet und anschließend<br />

Robustheits- und Ermüdungstests<br />

unterzogen, um Schädigungs-<br />

und Versagensmechanismen<br />

nachzuvollziehen. Hieraus lassen sich<br />

Erkenntnisse über die optimale Materialzusammensetzung<br />

und Bauteilauslegung<br />

der Tragstrukturen sowie über<br />

die Anforderungen an Wartung und Inspektion<br />

gewinnen. Ziele von KOWIND<br />

sind deutlich verlängerte Prüfintervalle,<br />

eine kostengünstigere Fertigung der<br />

Gründungsstrukturen sowie reduzierte<br />

Betriebskosten durch geringeren Wartungsaufwand.<br />

KOWIND startete im Mai und ist auf<br />

eine Laufzeit von drei Jahren ausgelegt.<br />

Projektpartner des Fraunhofer IWES<br />

sind die Chemieunternehmen Evonik<br />

und TIB Chemicals, der Rohrhersteller<br />

Salzgitter Mannesmann Line Pipe,<br />

der Gründungsstruktur-Hersteller Weserwind,<br />

das Planungsbüro Prof. Bellmer,<br />

das Forschungsinstitut IFINKOR<br />

sowie die Universität Duisburg-Essen,<br />

die jeweils Teilprojekte bearbeiten. Auf<br />

diese Weise wird die gesamte Wertschöpfungskette<br />

der Gründungsstruktur<br />

einbezogen, sodass eine ganzheitliche<br />

Entwicklung der Korrosionsschutztechnologie<br />

erreicht werden kann.<br />

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Verlegung. Das sind Eigenschaften, die Sie heute als selbstverständlich<br />

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immer intelligenter zu machen – indem sie<br />

zum Beispiel besondere Schutzeigenschaften und<br />

Kontrollfunktionen bieten, die die Sicherheit für die<br />

Netzbetreiber erhöhen. Ihre Vorteile: Sie profi tieren<br />

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9 / 2012<br />

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653


Industrie und Wirtschaft<br />

Nachrichten<br />

Gelsenwasser Energienetze GmbH setzt<br />

auf K3V<br />

Foto: GELSENWASSER Energienetze GmbH<br />

Aufgrund der Unbundling- bzw. Entflechtungsvorschriften<br />

im novellierten Energiewirtschaftsgesetz<br />

(EnWG) hat sich die<br />

Gelsenwasser AG 2006 dazu entschlossen,<br />

den Gasnetzbetrieb der neu gegründeten<br />

Gelsenwasser Energienetze GmbH<br />

(GWN) zu übertragen.<br />

Somit ist die Gelsenwasser Energienetze<br />

GmbH seit dem 1. Januar 2007<br />

der Betreiber der Gasverteilnetze in sieben<br />

Netzgebieten. Innerhalb der jeweiligen<br />

Gebiete stellen Service-Center den<br />

zuverlässigen Betrieb der Netze und Anlagen<br />

sicher. Um diesen hohen Anspruch<br />

tagtäglich im Sinne der Kunden sicher zu<br />

gewährleisten, gleichzeitig aber auch ressourcen-<br />

und kostenbewusst zu agieren,<br />

entschieden sich die Verantwortlichen der<br />

Gelsenwasser Energienetze GmbH für die<br />

„Zustandsorientierte Instandhaltung“ aller<br />

GDRM-Anlagen. Dabei übernimmt das<br />

Softwaresystem K3V-Energiewirtschaft<br />

die Dokumentation der Anlagen, die Planung,<br />

Steuerung und Überwachung der<br />

Termine sowie das Generieren und Archivieren<br />

der jeweiligen Instandhaltungsaufträge<br />

mit den spezifischen Prüfanweisungen<br />

streng nach DVGW-Regelwerken.<br />

Die „technischen Plätze“ werden im<br />

SAP-PM-Modul geführt und über eine<br />

Schnittstelle an K3V übermittelt. K3V<br />

übernimmt dann bis auf Sonderkundenebene<br />

alle weiteren Prozessschritte: Instandhaltungsplanung,<br />

Einsatzplanung,<br />

Ausführung elektronischer Instandhaltungsaufträge,<br />

Archivierung der Protokolle,<br />

fortschreibende Dokumentation<br />

der Anlagen. Auch der Prüfgeräteeinsatz<br />

ist in K3V integriert.<br />

Nach über zwei Jahren Praxis-Erfahrung<br />

mit K3V kann Dipl.-Ing. Omid Ravasani<br />

ein durchweg positives Resümee<br />

hinsichtlich des Einsatzes der speziellen<br />

Branchensoftware für die Energie- und<br />

Versorgungswirtschaft bei der Gelsenwasser<br />

Energienetze GmbH ziehen. Im<br />

Tagesgeschäft wie auch bei der strategischen<br />

Unternehmensausrichtung hat sich<br />

Eine von über 1.000 Gasdruck Regel- und Messanlagen, die zustandsorientiert „in Stand“<br />

gehalten werden. K3V-Energiewirtschaft übernimmt die Dokumentation der Anlagen, die<br />

Planung, Steuerung und Überwachung der Termine sowie das Generieren und Archivieren der<br />

jeweiligen Instandhaltungsaufträge mit den spezifischen Prüfanweisungen streng nach DVGW-<br />

Regelwerken<br />

K3V als zuverlässiges und praxisorientiertes<br />

„Handwerkszeug“ bewährt. Instandhaltungsaufträge<br />

werden schnell und ergebnisorientiert<br />

bearbeitet. Aufgaben<br />

und Termine werden zentral verwaltet<br />

und deshalb weder übersehen noch vergessen.<br />

Für alle Standorte, Gebiete und<br />

Netze existiert ein einheitliches System<br />

nach dem vorgegangen wird. Alle Anlagen<br />

und Netze werden dezentral gepflegt<br />

auf der Basis zentral verwalteter und dokumentierter<br />

Daten. Diese zentrale Verwaltung<br />

ist Grundvoraussetzung für das<br />

Berichtswesen an die Bundesnetzagentur.<br />

Bereits nach kurzer Einarbeitungsphase<br />

erfuhr K3V aufgrund seiner Übersichtlichkeit,<br />

der praxisorientierten Menüführung<br />

und der intuitiven Bedienbarkeit bei<br />

allen Beteiligten – in der Verwaltung wie<br />

auch bei den mobilen Monteuren – eine<br />

durchgängige Akzeptanz. Besonders das<br />

papierlose Arbeiten vor Ort ist eine erhebliche<br />

Erleichterung bei der Organisation<br />

des Tagesablaufes sowie der Maßnahmendurchführung<br />

und Maßnahmenprotokollierung.<br />

Durch die softwaregesteuerte Abarbeitung<br />

der Instandhaltungsmaßnahmen<br />

wird die Qualitätssicherung sichergestellt.<br />

Dabei wird kein Arbeitsschritt, weder im<br />

Innendienst noch vor Ort an den Anlagen,<br />

mehrfach angepackt und/oder übertragen.<br />

Über K3V werden die erforderlichen<br />

Maßnahmen (Aufträge) klar vorgegeben<br />

und zugeordnet und die Ausführung bzw.<br />

das Ergebnis der Arbeit als Protokoll zurückgespielt.<br />

Somit ist Anlagendokumentation<br />

kontinuierlich und lückenlos fortgeschrieben.<br />

Sprichwörtlich „auf Knopfdruck“ ist<br />

jeglicher Datenbestand jederzeit zuverlässig<br />

abrufbar. Aufgrund der positiven<br />

Erfahrungen mit dem Softwaresystem<br />

K3V-Energiewirtschaft und der Betreuung<br />

durch das Serviceteam der B.I.K. Anlagentechnik<br />

GmbH wurde in Gelsenkirchen<br />

auch für den Geschäftsbereich der<br />

Stromversorgung die Fachschale Strom<br />

geordert. Derzeit werden die Anlagen<br />

intern dokumentiert und die Zustandsdaten<br />

von der B.I.K.-Mannschaft in K3V<br />

eingespielt.<br />

654 9 / 2012


TÜV NORD erzielt höchsten Umsatz seit<br />

Bestehen<br />

Die TÜV NORD Gruppe hat 2011 einen<br />

Rekordumsatz erzielt. Erstmals in seiner<br />

Geschichte übersprang der weltweit<br />

agierende technische Dienstleister die<br />

Milliardengrenze. Durch eine Steigerung<br />

von 11,1 % gegenüber dem Vorjahr wuchs<br />

der Umsatz auf 1,025 Mrd. Euro (2010:<br />

922,6 Mio. Euro). Innerhalb von fünf Jahren<br />

gelang damit ein Umsatzsprung von<br />

ca. 40 %. Das Betriebsergebnis (EBIT)<br />

kletterte 2011 um 18,3 % auf 43,4 Mio.<br />

Euro (2010: 36,7 Mio. Euro). Die Umsatzrendite,<br />

gemessen am EBIT, stieg von 4,0<br />

(2010) auf 4,2 %. Noch nie beschäftigte<br />

der Konzern so viele Menschen wie 2011.<br />

Im Durchschnitt waren 9.982 Vollzeitkräfte<br />

tätig (2010: 9.139), das bedeutet<br />

eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr<br />

um 9,2 %. Alle Köpfe zusammengenommen<br />

belief sich die Zahl der Mitarbeiter<br />

auf 14.232.<br />

Die TÜV NORD Gruppe ist erfolgreich<br />

in das Jahr 2012 gestartet. „Das Umsatzwachstum<br />

in den ersten vier Monaten beträgt<br />

9 %“, erläuterte Finanzvorstand Elmar<br />

Legge. „Bei Dienstleistungen für erneuerbare<br />

Energien sind wir schon jetzt<br />

bis Jahresende ausgelastet.“ Vorstandsvorsitzender<br />

Guido Rettig: „Wir stoßen<br />

bei unseren Kunden auf eine durchweg<br />

gute wirtschaftliche Stimmung. Neben<br />

dem organischen Wachstum wollen wir<br />

das Unternehmen im Jahresverlauf mit<br />

Zukäufen weiter ausbauen. Dazu laufen<br />

zurzeit Gespräche im In- und Ausland.“<br />

Der Vorsitzende des Vorstandes Guido<br />

Rettig kündigte auf der Bilanzpressekonferenz<br />

in Hannover an, vor allem das<br />

internationale Geschäft weiter voranzutreiben.<br />

„Wir wollen unsere Stellung in den<br />

globalen Märkten deutlich ausbauen. Als<br />

technischer Dienstleister sehen wir gerade<br />

in den wirtschaftlich aufstrebenden<br />

Staaten Asiens und Südamerikas großes<br />

Potenzial.“ Im Jahr 2011 entfielen 22 %<br />

des Konzernumsatzes auf das Ausland, jeder<br />

fünfte Mitarbeiter ist im Ausland beschäftigt.<br />

Einen kräftigen Schub hat die TÜV<br />

NORD Gruppe 2011 mit der Gründung<br />

des Geschäftsbereichs Aerospace erhalten.<br />

Dadurch hat der Konzern ein weiteres<br />

Alleinstellungsmerkmal im Markt.<br />

Das zugekaufte Unternehmen ALTER<br />

TECHNOLOGY TÜV NORD (ATN) beschafft<br />

und prüft u. a. elektronische Bauteile<br />

für Satelliten. ATN (Hauptstandorte<br />

Madrid, Sevilla) ist an der zurzeit laufenden<br />

NASA-Marsmission mit dem Marsroboter<br />

„Curiosity“ beteiligt, der den Nachbarplaneten<br />

im August erreichen wird.<br />

Angebote und Dienstleistungen zur<br />

Elektromobilität machen TÜV NORD zu<br />

einem der Treiber der Branche. „Mit der<br />

2011 in Hannover eingeweihten bundesweit<br />

einmaligen eSTATION mit 23 Lademöglichkeiten<br />

begleiten wir die Entwicklung<br />

sicherer und leistungsfähiger Antriebsbatterien“,<br />

so Guido Rettig. „Insgesamt<br />

erwarten wir hier für 2012 eine<br />

deutliche Auftragssteigerung von Fahrzeugherstellern<br />

und Zulieferfirmen.“<br />

Energieversorgung der Zukunft im<br />

Fokus<br />

Bei den erneuerbaren Energien setzt TÜV<br />

NORD vor allem auf Windenergie, Biomasse<br />

und intelligente Energienetze, die<br />

Smart Grids. Vorstandsvorsitzender Guido<br />

Rettig: „Die Energiewende ist noch<br />

längst nicht geschafft. Schon jetzt zeigt<br />

sich, dass allein durch den Bau der benötigten<br />

Stromtrassen weit höhere Kosten<br />

entstehen als zunächst geplant. Hier müssen<br />

wir schnell vorankommen.“ Rettig forderte,<br />

parallel zum Einsatz regenerativer<br />

Energien den Bau konventioneller Kraftwerke<br />

zu forcieren: „Wir benötigen auch in<br />

Zukunft modernste Kohle- und Gaskraftwerke.<br />

Politische Vorbehalte, Rechtsunsicherheiten<br />

und schlechte wirtschaftliche<br />

Rahmenbedingungen müssen schnell<br />

überwunden werden. Nur so kann die viel<br />

zitierte Energiewende gelingen. Davon<br />

hängt auch ab, ob in der Branche nachhaltig<br />

Arbeitsplätze geschaffen werden können.<br />

Rettig kündigte an, TÜV NORD werde<br />

seine Dienstleistungen auch im Bereich<br />

der Kernenergie weiter anbieten.<br />

Für eine sichere Trinkwasserversorgung<br />

Innovative Werkstoffe für die Trinkwasserinstallation<br />

Keramische Absperrtechnik:<br />

. besonders verschleiß-, korrosionsbeständig<br />

. durch die glatte Oberflächenstruktur wird<br />

hohe Dichtigkeit erreicht, der Antrieb<br />

ist vom Medium unberührt<br />

. besonders hygienisch, keine<br />

Ablagerungen durch die<br />

glatte Oberflächenstruktur<br />

Bleifreies Silicium-Messing:<br />

. erfüllt die Vorgaben der TrinkwV 2011<br />

. kommt völlig ohne Blei aus<br />

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9 / 2012 655


Industrie und Wirtschaft<br />

Nachrichten<br />

Herrenknecht feiert 35-jähriges<br />

Firmenjubiläum<br />

Sein Firmenjubiäum und sein runder Geburtstag<br />

gaben Vorstandsvorsitzendem<br />

Dr.-Ing. E.h. Martin Herrenknecht Anlass<br />

für eine große Feier. Über 2.000 Gäste aus<br />

Politik, dem Kundenkreis, der Tunnelbranche<br />

und der Mitarbeiterschaft genossen<br />

eine hochkarätige Abendgala in der Baden-<br />

Arena in Offenburg.<br />

Zum persönlichen Jubiläum und zur unternehmerischen<br />

Erfolgsgeschichte gratulierten<br />

Gäste und Prominenz aus insgesamt<br />

38 Ländern. „Martin Herrenknecht gehört<br />

zu den großen Unternehmerpersönlichkeiten<br />

unseres Landes, von seinem positiven<br />

Denken und seiner Lebenseinstellung können<br />

wir viel lernen“, sagte Bundeskanzler<br />

a.D. Dr. Gerhard Schröder in einer bis zum<br />

letzten Platz gefüllten Baden-Arena in Offenburg.<br />

Eigens zur Gala angereist waren<br />

zudem: Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister<br />

der Finanzen, Dr. Frank-Walter<br />

Steinmeier, Außenminister a.D., sowie Prof.<br />

Dr. h.c. Lothar Späth, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Herrenknecht AG.<br />

Das bunte Programm der Gala, moderiert<br />

von Barbara Schöneberger, umfasste<br />

zahlreiche Show-Acts, Auftritte von<br />

Spitzenkünstlern wie Helene Fischer, unterhaltsame<br />

Filmsequenzen zur Firmengeschichte<br />

und ein außergewöhnliches<br />

Schweizer Feuerwerk. Comedian Andreas<br />

Müller imitierte prominente Glückwünsche<br />

aus aller Welt – von Winfried Kretschmann<br />

bis zu Papst Benedikt. Das Menü<br />

des Abends hatte das Restaurant Adler<br />

in Reichenbach kreiert. Hundertschaften<br />

von Servicekräften vollbrachten eine logistische<br />

Meisterleistung und verwöhnten<br />

die über 2.000 Gäste mit einem Mehrgangmenü.<br />

Ein besonderes Highlight des<br />

Abends war der erstmalig aufgeführte,<br />

eigens komponierte Herrenknecht-Song<br />

„The Lightening Rule“. In diesem Musikvideo<br />

griffen die Mitarbeiter das Motto ihres<br />

Chefs: „Denke positiv“ musikalisch auf.<br />

Mehr als 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

aus Schwanau und den chinesischen<br />

Niederlassungen in Guang zhou hatten für<br />

die Produktion des Videos als Protagonisten<br />

mitgewirkt, zudem mehr als 30 Kindergarten-<br />

und Schulkinder aus Allmannsweier<br />

(Song und Video unter: www.herrenknecht.de/song.html).<br />

Martin Herrenknecht<br />

war offensichtlich begeistert.<br />

Vorstandsvorsitzender Dr.-Ing. E.h.<br />

Martin Herrenknecht bedankte sich in seiner<br />

Rede ganz besonders bei Kunden, Aufsichtsräten,<br />

Vorstandskollegen, Mitarbeitern<br />

und seiner Familie, die am Erfolg des<br />

Unternehmens maßgeblich beteiligt seien.<br />

Die rasante Erfolgsgeschichte seines Unternehmens<br />

ließ er in einer Präsentation<br />

Revue passieren. Und ganz nach seinem<br />

Motto „Herausforderungen suchen, Herausforderungen<br />

annehmen“ berichtete er<br />

von den neuen Zielen der Herrenknecht<br />

AG, die in den Bereichen Mining und Vertikalbohrungen<br />

neue Geschäftsfelder aufbauen<br />

möchte. „Denke positiv! Gemeinsam<br />

gestalten wir die Zukunft.“ rief er zum Abschluss<br />

allen Gästen zu.<br />

Wichtig war es Martin Herrenknecht<br />

anlässlich des Jubiläums, Menschen in Not<br />

zu unterstützen: „Auch in dieser Stunde<br />

sollten wir an diejenigen denken, die nicht<br />

auf der Sonnenseite des Lebens stehen.“<br />

Anstatt Geschenken hatte sich Herrenknecht<br />

Spenden für den Förderverein für<br />

krebskranke Kinder e.V. in Freiburg gewünscht.<br />

Insgesamt wird inklusive einer<br />

eigenen Spende von ihm demnächst eine<br />

Summe in Höhe von 60.000 Euro überwiesen.<br />

Schwache Investitionsdynamik bremst<br />

Wachstum des SIMONA Konzerns<br />

Eine schwache Investitionsdynamik aufgrund<br />

schlechter konjunktureller Rahmenbedingungen<br />

hat der Konzern im zweiten<br />

Quartal weiterhin gespürt. Im ersten<br />

Halbjahr 2012 hat das Kunststoff verarbeitende<br />

Unternehmen Umsatzerlöse von<br />

149,0 Mio. EUR erwirtschaftet. Das sind<br />

13,3 Mio. EUR bzw. 8,2 % weniger als im<br />

sehr guten ersten Halbjahr 2011. Die Umsatzerlöse<br />

im zweiten Quartal sind um<br />

10,5 % auf 76,4 Mio. EUR (2. Q. 2011:<br />

85,4 Mio. EUR) zurückgegangen.<br />

„Die Konjunktur hat sich bereits seit<br />

dem zweiten Halbjahr 2011 für SIMONA<br />

zunehmend verschlechtert. Das Grundver-<br />

656 9 / 2012


trauen der Unternehmen ist aufgrund der<br />

europäischen Staatsschuldenkrise weltweit<br />

gesunken. Sinkt das Vertrauen, sinkt<br />

die Investitionsbereitschaft. Das spüren<br />

wir besonders empfindlich“, so Wolfgang<br />

Moyses, Vorsitzender des Vorstandes der<br />

SIMONA AG.<br />

Das EBIT ist um 39,2 % auf 6,5 Mio.<br />

EUR (1. Hj. 2011: 10,6 Mio. EUR) gesunken.<br />

Die EBIT-Marge beträgt 4,3 % (1. Hj. 2011:<br />

6,5 %). Hauptgründe für den Rückgang waren<br />

bis zum Mai weiter gestiegene Materialkosten<br />

durch hohe Rohstoffpreise sowie<br />

das geringere Geschäftsvolumen.<br />

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber<br />

dem 31.12.2011 leicht auf 262,8 Mio. EUR<br />

erhöht. Das Eigenkapital hat sich durch die<br />

im Juni 2012 erfolgte Dividendenauszahlung<br />

leicht verringert. In 2011 erfolgte die<br />

Dividendenauszahlung in der zweiten Jahreshälfte.<br />

Die Eigenkapitalquote ist mit<br />

66 % weiter hoch.<br />

Der Konzern stellt sich auf eine weiterhin<br />

zähe Geschäftsentwicklung im zweiten<br />

Halbjahr ein. Die geringe Investitionsbereitschaft<br />

führt zu weniger potenziellen Aufträgen,<br />

um die ein intensiver Wettbewerb<br />

herrscht. „Tendenziell gehen wir davon aus,<br />

dass sich die Nachfrage auf dem jetzigen<br />

Niveau stabilisieren wird, wenn keine extremen<br />

Ereignisse eintreten. Unsere Ziele für<br />

das Gesamtjahr, im Konzern einen Jahresumsatz<br />

von mehr als 300 Mio. EUR und eine<br />

EBIT-Marge von 5 % zu erzielen, haben wir<br />

noch nicht aufgegeben. Sie werden jedoch<br />

nur schwer zu erreichen sein“, so Moyses.<br />

Erlangens erste GIGANET-Teststrecke<br />

von Rehau<br />

Der Ausbau der schnellen Breitbandkommunikation<br />

steht in Industrie- und Schwellenländer<br />

weltweit im Fokus. Die Anbindung<br />

an das globale Highspeed-Datennetz<br />

entscheidet über die Zukunftsfähigkeit einer<br />

Kommune.<br />

Rehau, Hersteller von hochwertigen<br />

polymeren Rohrsystemen, hat daher<br />

am Standort Erlangen eine neue Teststrecke<br />

für derartige Hochgeschwindigkeits-Breitband-Kabelrohrsysteme<br />

in Betrieb<br />

genommen. „Unser internationales<br />

Kompetenzzentrum High-Speed-Datennetze<br />

verfügt seit kurzem über eine firmeneigene<br />

Teststrecke, in der moderne,<br />

auf die heutigen Glasfaser-Bündeladern<br />

optimierte Kabelrohrsysteme auf ‚Herz<br />

und Nieren‘ getestet werden können“, so<br />

Dipl.-Ing. Christoph Schneider, Leiter des<br />

Business Teams Telekommunikation. Insgesamt<br />

wurden über 5 km Kabelrohre in<br />

mehreren parallelen Ringen unterirdisch<br />

auf dem weitläufigen<br />

Firmengelände verlegt.<br />

Diese Testschleifen<br />

ermöglichen es,<br />

neuartige, grabenlose<br />

Verlegetechniken für<br />

derartige Mikrokabelrohrsysteme<br />

und Glasfaser-Bündeladern<br />

ausführlich zu testen und weiterzuentwickeln.<br />

„Wurden früher viele Anwohner beim<br />

Verlegen von derartigen Leitungstrassen<br />

durch das Aufgraben von Hausanschlüssen<br />

durch Lärm und Dreck massiv beeinträchtigt,<br />

so ermöglichen moderne, kostensparende<br />

grabenlose Verlegetechniken<br />

das schnelle und wirtschaftliche Ertüchtigen<br />

von bestehenden Kupfertrassen<br />

auf die moderne und ultraschnelle Glasfasertechnologie“,<br />

so Guido Kania, Leiter<br />

Rehau Technik Tiefbau. In die für diese<br />

Anwendung entwickelten RAUSPEED<br />

Hochleistungs-Mikrokabelrohre können<br />

beispielsweise nach dem Einziehen in die<br />

alte Trasse oder im Rahmen einer Neuverlegung<br />

von einem beliebigen Startpunkt<br />

über eine Entfernung von vielen Kilometern<br />

die für den Datentransport mit Lichtgeschwindigkeit<br />

erforderlichen Glasfaser-<br />

Bündeladern in wenigen Minuten eingeblasen<br />

werden.<br />

„Zudem ermöglicht die speziell für diesen<br />

Einsatz entwickelte Micro-Trapezriefung<br />

in Verbindung mit einem besonders<br />

gleitfähigem Rohrwerkstoff hohe Einblaslängen<br />

und kurze Verlegezeiten“, führt<br />

Stefan Erdorf, zuständiger Entwickler im<br />

Hause Rehau, aus. Ein spezielles, leicht zu<br />

montierendes Formteilprogramm gewährleistet<br />

dauerhaft dichte Verbindungen der<br />

einzelnen Rohrtrassen untereinander.<br />

Mittlerweile haben viele Stadtwerke,<br />

Telekommunikationsanbieter und Hersteller<br />

von Glasfaserkabeln weltweit Interesse<br />

daran, von dieser innovativen Teststrecke<br />

für die modernen Datenautobahnen zu<br />

profitieren, um sowohl in der Technik der<br />

„Hardware“ des passiven Hochgeschwindigkeitsdatennetzes<br />

als auch in der dazu<br />

erforderlichen Verlegetechnik ausführlich<br />

geschult zu werden.<br />

Insgesamt wurden über<br />

5 km Kabelrohre in mehreren<br />

parallelen Ringen<br />

unterirdisch auf dem<br />

weitläufigen Firmengelände<br />

verlegt<br />

9 / 2012 657


Verbände und Organisationen<br />

Nachrichten<br />

Bundesfachabteilung Leitungsbau mit neuem<br />

Vorstand<br />

Die Delegierten aus den Landes- und Regionalfachabteilungen<br />

(LFA und RFA) haben<br />

auf der Mitgliederversammlung der<br />

Bundesfachabteilung Leitungsbau (BFA<br />

LTB) am 26. April in Erfurt einen neuen<br />

Vorstand gewählt: Dipl.-Ing. Andreas<br />

Burger (LFA Baden-Württemberg) ist der<br />

neue Vorsitzende, Dipl.-Ing. Gunter Hüttner<br />

(LFA Sachsen/Sachsen-Anhalt) und<br />

Dipl.-Ing. Thomas Wenzel (RFA Nord) seine<br />

Stellvertreter. Dipl.-Ing. (FH) Ewald<br />

Weber (LFA Bayern), Dipl.-Ing. (FH) Peter<br />

Scholz (LV Hessen/Thüringen), Dipl.-Ing.<br />

Karl Jelinski (LFA Baden-Württemberg)<br />

und Gunnar Hunold (LFA Niedersachsen)<br />

wurden in ihren Ämtern als Vorstandsmitglieder<br />

bestätigt. Der ehemalige stellvertretende<br />

Vorsitzende, Dipl.-Ing. Klaus<br />

Küsel, scheidet auf eigenen Wunsch altersbedingt<br />

aus dem Vorstand aus.<br />

Das Leitungsbaugremium des Hauptverbandes<br />

der Deutschen Bauindustrie e.V.<br />

(HDB) ist das Sprachrohr der Leitungsbauunternehmen<br />

gegenüber Bundesorganisationen<br />

und Bundespolitik. Zu den wichtigen<br />

Zielen zählen die Verbesserung der wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen für die<br />

Leitungsbauunternehmen, die Schaffung<br />

einer zustandsorientierten Instandhaltungsstrategie,<br />

eine Bündelung der technischen<br />

und wirtschaftspolitischen Lobbyarbeit,<br />

eine Verstetigung der Instandhaltungsinvestitionen<br />

sowie eine Förderung<br />

hochwertiger Aus- und Weiterbildungsangebote<br />

im Leitungsbau. Das breite Themenspektrum<br />

bestimmte die Diskussion<br />

der Veranstaltung in Erfurt, bei der Ewald<br />

Weber in seiner letzten Sitzung als Vorsitzender<br />

RA Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer,<br />

Hauptverband der Deutschen<br />

Bauindustrie e. V. (HDB) und RAin<br />

Ina Witten, Geschäftsführerin der Landesfachabteilung<br />

Leitungsbau im Bauindustrieverband<br />

Niedersachsen-Bremen<br />

e. V. als besondere Gäste begrüßen konnte.<br />

Neben dem Bericht der Geschäftsführung<br />

standen die Vervollständigung der Länderstrukturen<br />

in Form von Landes- und Regionalfachabteilungen,<br />

die Energiewende<br />

sowie die Leitungsbau-relevanten Themen<br />

Stromkabel/Breitbandkabel und Qualitätssicherung<br />

auf der Tagesordnung.<br />

Der Vorstand der Bundesfachabteilung Leitungsbau: Dipl.-Ing. Thomas Wenzel (stellv. Vors.),<br />

Dipl.-Ing. (FH) Peter Scholz, Dipl.-Ing. Karl Jelinski, Dipl.-Ing. Andreas Burger (Vors.), Gunnar<br />

Hunold, Dipl.-Ing. Gunter Hüttner (stellv. Vors.) und Dipl.-Ing. (FH) Ewald Weber (v. li.)<br />

In seinem Bericht ließ BFA LTB-Geschäftsführer<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dieter<br />

Hesselmann die Aktivitäten der Bundesfachabteilung<br />

Revue passieren. Insbesondere<br />

die Treffen mit Vertretern der verschiedenen<br />

Bundestagsfraktionen und eine<br />

offensive Öffentlichkeitsarbeit gehörten<br />

zu einem umfangreichen Maßnahmenpaket,<br />

mit der die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

für die Leitungsbauunternehmen<br />

stetig verbessert werden. Hierbei hat<br />

die Bundesfachabteilung Leitungsbau das<br />

Ohr am Puls der Zeit. So bestimmten die<br />

Umsetzung der Energiewende in Deutschland<br />

und der dafür notwendige Netzausbau<br />

die Diskussion beim so genannten Parlamentarischen<br />

Frühstück in 2011. „Die Leitungsbauer<br />

machen das“, lautete die klare<br />

Botschaft der Vertreter der BFA LTB, die<br />

mit der Übergabe des Positionspapiers „Argumente<br />

für den Ausbau der kabelgebundenen<br />

Leitungsinfrastruktur“ die politische<br />

Relevanz eines Themas unterstrichen, das<br />

auch den roten Faden der 19. Tagung Rohrleitungsbau<br />

in Berlin bildete.<br />

Im Zeichen der Energiewende<br />

Im Januar dieses Jahres hatten der Rohrleitungsbauverband<br />

e.V. (rbv) und der HDB<br />

ihre Mitglieder eingeladen, um mit ihnen<br />

über die Auswirkungen der Energiewende<br />

in Deutschland zu diskutieren. „Land<br />

und Branche befinden sich in einem Prozess<br />

tiefgreifender energiepolitischer Veränderungen“,<br />

so Dieter Hesselmann. Folgerichtig<br />

bestimmten die Entwicklung und<br />

die zukünftige Gestaltung der rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen sowie die anstehenden<br />

technischen Herausforderungen an<br />

die Leitungsbauunternehmen die Inhalte<br />

der Veranstaltung, zu deren hochkarätigen<br />

Referenten der damalige Präsident der<br />

Bundesnetzagentur, Matthias Kurth zählte.<br />

Konsequent auch das Engagement der BFA<br />

Leitungsbau im Arbeitskreis (AK) Energie,<br />

der die technisch-politischen Interessen der<br />

Bauindustrie mit den Schwerpunktthemen<br />

Energieerzeugung, -speicherung und -verteilung<br />

bündelt. Ebenso im Fokus befindet<br />

sich die Breitbandstrategie der Bundesregierung,<br />

die eine flächendeckende Breitbandversorgung<br />

forcieren und den Aufbau<br />

von Hochleistungsnetzen unterstützen will.<br />

Bereits 2014 sollen 75 % der bundesdeutschen<br />

Haushalte Anschlüsse mit Übertragungsraten<br />

von mindestens 50 Megabit<br />

pro Sekunde zur Verfügung stehen. Hier<br />

sind auch die Leitungsbauunternehmen gefordert.<br />

Unisono forderten Knipper, Küsel<br />

und Weber die Unternehmen auf, Konzepte<br />

zu entwickeln und den Stadtwerken und<br />

Netzbetreibern mit entsprechenden Angeboten<br />

Wege zur Umsetzung aufzuzeigen,<br />

unter anderem mit der Bildung von Arbeitsgemeinschaften<br />

oder Konsortien.<br />

Darüber hinaus zählt die Qualitätssicherung<br />

im Leitungsbau zu den wichtigsten<br />

Zielen der Arbeit der BFA LTB. „Mit der<br />

regelmäßigen Aktualisierung der Ausbildungsinhalte<br />

und einer engen Kooperati-<br />

Foto: BFA LTB<br />

658 9 / 2012


on zwischen Fachunternehmen und modernen<br />

überbetrieblichen Ausbildungszentren<br />

sichern wir die nötige Fachkompetenz und<br />

begegnen damit dem Strukturwandel in der<br />

Branche“, lautete das Fazit von Geschäftsführer<br />

Hesselmann. Entsprechend der Bedeutung<br />

des Themas beteiligen sich Vertreter<br />

der Bundesfachabteilung Leitungsbau<br />

an Gremien, die sich unter anderem<br />

mit alternativen Verfahren zur Kabellegung,<br />

Grundstücksentwässerung oder leitungsgebundenem<br />

Tiefbau beschäftigen.<br />

45 Netzmeister holen sich ihre Urkunden ab<br />

Foto: Rohrleitungsbauverband<br />

45 Netzmeisterinnen und Netzmeister<br />

nahmen am 16. Mai im Rahmen einer Feierstunde<br />

im Mercure Hotel Köln West aus<br />

den Händen der Vorsitzenden des Prüfungsausschusses<br />

an der IHK Köln, Dipl.-<br />

Ing. Lothar Schiffmann und Dipl.-Wirtsch.-<br />

Ing. Dieter Hesselmann, ihre Meisterbriefe<br />

entgegen. Den erfolgreichen Absolventen<br />

eines Lehrgangs in den Sparten Gas, Wasser<br />

oder Fernwärme, die vom Berufsförderungswerk<br />

des Rohrleitungsbauverbandes<br />

GmbH (brbv) in Vollzeit angeboten werden,<br />

stehen die beruflichen Türen weit offen.<br />

Die Leitungsbaubranche sucht händeringend<br />

Nachwuchs mit entsprechenden<br />

Qualifikationen, nur so sind die vielfältigen<br />

Herausforderungen zu stemmen, die sich<br />

insbesondere aus der Entwicklung unserer<br />

Leitungsinfrastruktur in Zeiten der Energiewende<br />

ergeben. Der Strukturwandel<br />

fordert vor allem ein breites Allgemeinwissen.<br />

Ein umfangreiches Wissensmanagement<br />

ist für die Netzmeister und die<br />

Unternehmen, in denen sie tätig sind, aber<br />

auch für den Rohrleitungsbauverband von<br />

existenzieller Bedeutung. Denn nur wer<br />

über Know-how und gut ausgebildetes<br />

Personal verfügt, kann sich in Zukunft im<br />

Markt behaupten.<br />

Fundiertes Fachwissen haben die frischgebackenen<br />

Meister während ihrer Ausbildung<br />

erhalten. Neben der technischen<br />

Qualifikation – hierzu zählen das Mitwirken<br />

bei der Planung und dem Bau von Netzen,<br />

das Überwachen von Qualität, Sicherheit<br />

und Baufortschritt, das Betreiben und<br />

Überwachen von Netzen und Anlagen, das<br />

Planen und Überwachen des Einsatzes von<br />

Betriebsmitteln, Störungsmanagement sowie<br />

Instandhaltung und Dokumentation –<br />

stehen Organisation und Personalführung<br />

im Fokus. Hier lernen die Teilnehmer unter<br />

anderem wie man Arbeitsabläufe plant,<br />

Personal effizient einsetzt oder Arbeits-,<br />

Bereitschafts- und Notfallpläne erstellt.<br />

Hinzu kommt die Aufstellung von Budgets<br />

und Kostenplänen sowie die Kalkulation<br />

und Vorbereitung der Vergabe von Leistungen<br />

und das Überwachen von Baumaßnahmen<br />

bis hin zur Anwendung fachspezifischer<br />

Rechtsvorschriften und Regelungen<br />

zum Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz.<br />

Komplettiert wird das Ganze<br />

durch die Vermittlung von Kenntnissen in<br />

Dipl.-Ing. Roald Essel (li.) und Dipl.-Ing. (FH) Michael Krischun (re.), beide Open Grid Europe<br />

GmbH, Köln, gratulierten den Lehrgangsbesten im Fachbereich Gas,Wasser. Von links: Bernd<br />

Scheipers, Ochtrup, Dennis Schäfer, Bad Soden, Andreas Röhrl, Stuttgart, und Dirk Urban,<br />

Hürth. Es fehlt Florin Musetescu, München<br />

der Personalführung. Wichtige Bausteine<br />

hier sind die Anleitung, Motivation und<br />

Beurteilung von Mitarbeitern, die Planung<br />

des Personalbedarfs und die Auseinandersetzung<br />

mit Sicherheits- und Qualitätsmanagementzielen.<br />

Überhaupt ist die Fortbildung zum<br />

Netzmeister vielschichtig angelegt. Entsprechend<br />

einer modifizierten Fortbildungsordnung<br />

können bei der brbv-Schulung<br />

die Handlungsfelder Fernwärme, Gas,<br />

und Wasser geprüft werden. Somit ist für<br />

die Prüfungsteilnehmer je nach Ausrichtung<br />

im Unternehmen und je nach erworbener<br />

Berufspraxis eine Prüfung in einer<br />

oder mehreren Sparte(n) möglich. Genutzt<br />

hat das Birgit Lindner, die im vergangenen<br />

Jahr als zweite Frau den Netzmeisterlehrgang<br />

im Bereich Gas, Wasser absolvierte<br />

und in diesem Jahr noch einen erfolgreichen<br />

Abschluss als Netzmeisterin im Fach<br />

Fernwärme obendrauf gepackt hat, wobei<br />

sie auch noch zu den Lehrgangsbesten gehörte.<br />

Eine tolle Leistung – hierin waren sich<br />

der Festredner Prof. e.h. (RUS) Bernd H.<br />

Schwank, Präsident der Bundesvereinigung<br />

der Firmen im Gas- und Wasserfach<br />

e.V. (figawa) und Dieter Hesselmann, Geschäftsführer<br />

von Rohrleitungsbauverband<br />

e.V. (rbv) und Berufsförderungswerk<br />

des Rohrleitungsbauverbandes und Mitglied<br />

des Netzmeister-Prüfungsausschusses,<br />

einig. Und das nicht nur mit Blick auf<br />

eine entbehrungsreiche und mit Lernen<br />

ausgefüllte Zeit in der Ausbildungsstätte in<br />

Kerpen. „Über 1.000 Unterrichtsstunden<br />

haben Sie absolviert und in Ihrer Freizeit<br />

für den erfolgreichen Abschluss gebüffelt“,<br />

machte Hesselmann deutlich, wie groß der<br />

persönliche Einsatz der Lehrgangsteilnehmer<br />

war. In diesem Zusammenhang dankte<br />

er auch den Dozenten, Organisatoren und<br />

den Mitgliedern des Prüfungsausschusses,<br />

deren meist ehrenamtliches Engagement<br />

eine wesentliche Stütze für das breite<br />

Angebot des Berufsförderungswerkes<br />

des Rohrleitungsbauverbandes darstelle.<br />

9 / 2012 659


Personalien<br />

Nachrichten<br />

Organisatorische Änderungen bei Hawle<br />

Armaturen<br />

Um den stetig wachsenden Anforderungen<br />

des Marktes und ihrer Kunden auch zukünftig<br />

gerecht zu werden, hat die Hawle<br />

Armaturen GmbH Freilassing in den Bereichen<br />

Marketing und Anwendungstechnik<br />

Ende Juli folgende organisatorische Änderungen<br />

vollzogen: Die neu geschaffene Position<br />

des Marketingleiters der Hawle Armaturen<br />

GmbH Freilassing übernimmt Udo<br />

Arrenberg. Als Abteilungsleiter wird er den<br />

Grundstein zur strategischen Neuausrichtung<br />

legen.<br />

Udo Arrenberg<br />

Rupert Wagner<br />

Die Anwendungstechnik ist<br />

der Dreh- und Angelpunkt<br />

der technischen Kundenbeziehung<br />

bei Hawle Armaturen.<br />

Für die wichtige Position<br />

Leiter Anwendungstechnik<br />

konnte das Unternehmen<br />

Rupert Wagner gewinnen.<br />

Wilo SE: Region D-A-CH unter neuer Leitung<br />

Peter Stamm, bisheriger Vertriebschef D-<br />

A-CH des Pumpenherstellers WILO SE, ist<br />

seit dem 1. August 2012 Corporate Affairs<br />

Officer und Generalbevollmächtigter<br />

der Wilo Gruppe und berichtet direkt an<br />

den Vorstandsvorsitzenden Oliver Hermes.<br />

Stamms Aufgaben als Vertriebschef D-A-<br />

CH hat Carsten Krumm, bisher Leiter des<br />

Markt Segments Water Management bei<br />

der WILO SE, übernommen. Krumm verantwortet<br />

als Senior Vice President den<br />

Vertrieb und das Marketing in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz. Beide<br />

Foto: WILO SE, Dortmund<br />

Peter Stamm übernahm 2007 die Vertriebsverantwortung<br />

für die Gesamtaktivitäten<br />

von Wilo in Deutschland für die drei Marktsegmente<br />

Gebäudetechnik, Wasserwirtschaft<br />

und Industrie und schließlich 2009<br />

die Gesamtverantwortung für Vertrieb und<br />

Service (Werkskundendienst) in den drei<br />

Ländern<br />

Manager sind bereits seit vielen Jahren für<br />

Wilo tätig.<br />

Peter Stamm, der in der Vergangenheit<br />

als D-A-CH-Vertriebschef und Key<br />

Account Manager wichtige Kunden der Wilo<br />

Gruppe betreut hat und als Vorstandsmitglied<br />

von GWP (German Water Partnership)<br />

aktiv ist, wird zukünftig die internationale,<br />

globale Geschäftsentwicklung und<br />

Netzwerkarbeit in der Politik und in den für<br />

Wilo relevanten Organisationen und Verbänden<br />

noch stärker forcieren. Stamm ist<br />

Vorstandsmitglied der DWA (Deutsche Gesellschaft<br />

für Wasser, Abwasser und Abfall)<br />

und repräsentiert Wilo als Projektpartner<br />

bei der dena (Deutsche Energieagentur).<br />

Der 61jährige ist darüber hinaus Mitglied<br />

des Lenkungskreises der geea (Allianz für<br />

Gebäude-Energie-Effizienz). Aktuelle Fokusländer<br />

für Stamm sind zurzeit Ägypten,<br />

Jordanien, China und die Türkei. Auch deutsche,<br />

international ausgerichtete Initiativen,<br />

bei denen Energieeffizienz „Made in Germany“<br />

im Vordergrund steht, werden von<br />

ihm begleitet.<br />

Carsten Krumm, seit zwei Jahren Leiter<br />

des Marktsegments Water Management,<br />

übernimmt als Senior Vice President<br />

die Verantwortung für D-A-CH. Der<br />

46jährige verfügt wie Peter Stamm über<br />

lange Wilo-Erfahrung. Seit 20 Jahren hat<br />

er den Erfolgsweg des Unternehmens in<br />

verschiedenen leitenden Positionen mitgestaltet.<br />

Krumm war entscheidend an der<br />

Foto: WILO SE, Dortmund<br />

Von 2010 bis 2012 war Carsten Krumm<br />

Leiter des Marktsegments Water Management.<br />

Diese Funktion wird er neben seiner<br />

neuen Tätigkeit als Vertriebschef D-A-CH<br />

weiter ausüben<br />

erfolgreichen Integration der EMU Gruppe<br />

in die WILO SE beteiligt und hat die Entwicklung<br />

einer weltweiten Strategie im<br />

Marktsegment Water Management vorangetrieben.<br />

Aufgrund seiner Kompetenz<br />

übt Krumm neben seiner neuen Aufgabe<br />

als Vertriebschef D-A-CH auch die Leitung<br />

Water Management weiter aus, da diesem<br />

Marktsegment für die Erreichung der strategischen<br />

Ziele der Wilo Gruppe besondere<br />

Bedeutung zukommt.<br />

Wilo setzt mit diesen personellen Umstrukturierungen<br />

klare Zeichen für die globale<br />

Verstärkung der Unternehmenspolitik<br />

sowie die Nutzung von „Inhaus-Kompetenz“<br />

und Know-how für die Marktbearbeitung<br />

der Zukunft.<br />

660 9 / 2012


Führungswechsel bei Gerodur<br />

Nach der operativen Übergabe der Geschäftsführung<br />

an Andreas Seibel ist Jochen<br />

Henke zum 31. August 2012 aus<br />

seiner bisherigen Führungsposition zurückgetreten<br />

und aus dem Unternehmen<br />

ausgeschieden. Zukünftig wird er sich verstärkt<br />

dem – auch von ihm mit initiierten<br />

– Bildungszentrum Kunststoffe Polysax<br />

widmen. Für ausgewählte Projekte wird<br />

Jochen Henke der Gerodur auch weiterhin<br />

mit seiner Erfahrung und tatkräftigem Engagement<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Jochen Henke hatte am 1. Dezember<br />

1991 die erfolgreiche Aufbauarbeit der<br />

Gerodur Neustadt angetreten und das Unternehmen<br />

ab dem 1. Januar 1992 als Geschäftsführer<br />

geleitet und vertreten. Gegründet<br />

auf der „grünen Wiese“, konnte<br />

sich die Gerodur in über 20 Jahren auch<br />

dank des unermüdlichen Einsatzes von Jochen<br />

Henke zu einer bedeutenden Marke<br />

im europäischen Markt der Kunststoffrohr-Hersteller<br />

und zu einem wichtigen<br />

regionalen Unternehmen entwickeln.<br />

Jochen Henke<br />

9 / 2012 661


Veranstaltungen<br />

Nachrichten<br />

TÜV NORD veranstaltet Pipeline Symposium in<br />

Hamburg<br />

Warum geraten Genehmigungsverfahren<br />

ins Stocken, wie zuletzt bei der NEL?<br />

Wie sind die ersten Erfahrungen aus den<br />

Power-to-Gas-Pilotanlagen? Welche neuen<br />

Technologien zur Lecküberwachung<br />

gibt es für bestehende Leitungen? Wie<br />

werden die letzten Änderungen in den Regelwerken<br />

am besten umgesetzt? Diese<br />

und weitere aktuelle Fragen thematisiert<br />

das TÜV NORD Pipeline Symposium am<br />

19. und 20. November 2012 in Hamburg.<br />

Das Symposium soll der gesamten<br />

Pipelinebranche als Plattform dienen, sich<br />

über Projekte, aktuelle Entwicklungen<br />

und Herausforderungen auszutauschen.<br />

Schließlich sind Pipelines unverzichtbar, um<br />

Flüssigkeiten oder Gase über weite Strecken<br />

zu transportieren, und sie spielen eine<br />

strategische Rolle in der Versorgung mit<br />

Energie und Rohstoffen. Umso wichtiger<br />

ist es, dass sie wirtschaftlich, störungsfrei<br />

und sicher arbeiten.<br />

Weitere Beiträge des Symposiums<br />

fokussieren technische Themen, wie die<br />

schnelle und zuverlässige Ortung von Leckagen,<br />

die Steigerung der Energieeffizienz<br />

und die Ableitung von Sanierungsmaßnahmen<br />

anhand der Daten intelligenter<br />

Molche. Ergänzt werden diese Vorträge<br />

mit Erfahrungsberichten aus aktuellen<br />

Pipelineprojekten und Werkstoffthemen<br />

wie beispielsweise zu schweißtechnischen<br />

Anforderungen für Pipelinestähle oder zur<br />

Eignung von Feldleitungen aus Kunststoff.<br />

Das Symposium richtet sich an Fachund<br />

Führungskräfte, die Pipelines und<br />

Rohrfernleitungen planen, bauen oder<br />

betreiben, sowie Mitarbeiter von Genehmigungs-<br />

und Aufsichtsbehörden. Eine<br />

Abendveranstaltung vertieft den Austausch.<br />

TÜV NORD unterstützt Betreiber von<br />

Pipelines mit einem breiten Dienstleistungsspektrum<br />

vom Bau über den Betrieb<br />

bis zum Rückbau und trägt so dazu bei, Sicherheits-<br />

und Umweltrisiken zu senken.<br />

Kontakt: www.tuevnordakademie.de<br />

IKT-Forum „Vermessung und<br />

Qualitätssicherung beim Rohrvortrieb“<br />

Das IKT veranstaltet am 23. Oktober 2012<br />

ein Forum zum Thema „Vermessung und<br />

Qualitätssicherung beim Rohrvortrieb“.<br />

Die Veranstaltung in Gelsenkirchen wendet<br />

sich an Mitarbeiter von kommunalen<br />

Entwässerungsbetrieben, Ingenieur- und<br />

Sachverständigenbüros und ausführenden<br />

Unternehmen.<br />

Ausgewiesene Experten liefern wichtige<br />

Informationen und stehen als Ansprechpartner<br />

zur Verfügung:<br />

Erkenntnisse aus Forschung, Materialprüfung<br />

und Beratung<br />

PD Dr.-Ing. Bert Bosseler, wissenschaftlicher<br />

Leiter des IKT<br />

Messroboter zur Kontrollvermessung<br />

beim Rohrvortrieb<br />

Dipl.-Ing. Rolf Kemper-Böninghausen,<br />

Emschergenossenschaft<br />

Qualitätssicherung beim Rohrvortrieb<br />

– Stand der Technik, Werkstoffe, Fugenvermessung<br />

Dipl.-Ing. Martin Liebscher, IKT<br />

Praxisbeispiele zur Qualitätssicherung<br />

beim Rohrvortrieb<br />

Dr.-Ing. Joachim Beyert, INKA an der<br />

RWTH Aachen<br />

Internationale Aktivitäten<br />

PD Dr.-Ing. Bert Bosseler, IKT<br />

Vermessungen schon während des Rohrvortriebs können helfen, die Qualität der Bauleistung<br />

sicherzustellen<br />

Das IKT-Forum „Vermessung und Qualitätssicherung<br />

beim Rohrvortrieb“ will damit<br />

einen konzentrierten Blick auf dieses<br />

Thema werfen und einen intensiven Erfahrungsaustausch<br />

der unterschiedlichen Akteure<br />

in diesem Bereich fördern. Detaillierte<br />

Informationen können im Internet unter<br />

www.ikt.de (Menüpunkt Veranstaltungen)<br />

abgerufen werden.<br />

662 9 / 2012


Internationale<br />

Wasserkraft-<br />

Fachausstellung in<br />

Salzburg<br />

Im Rahmen der 4. Internationalen Energiefachmesse<br />

RENEXPO® Austria veranstaltet die REECO Austria GmbH<br />

wieder ihre „Internationale Wasserkraft-Fachausstellung“,<br />

die sich zur wichtigen europäischen Plattform vor allem für<br />

die mittlere und kleine Wasserkraft entwickelt hat und die<br />

größte Wasserkraft-Messe in Österreich, der Schweiz und<br />

Deutschland ist. Ob Maschinen, Komponenten oder Technologien<br />

zur Instandhaltung und Reaktivierung bestehender<br />

Anlagen – auf der RENEXPO® Austria sind alle Bereiche der<br />

Wasserkraft vertreten.<br />

50 Aussteller aus über zehn Ländern präsentieren dem<br />

Fachpublikum ihre aktuellsten Produkte, Dienstleistungen<br />

und Innovationen. Das Wasserkraftzentrum bietet mit dem<br />

Hydro Point optimale Möglichkeiten, nationale und internationale<br />

Kontakte zu knüpfen.<br />

Die Nutzung von Wasserkraft hat in Österreich eine lange<br />

Tradition. Sowohl Groß- als auch Kleinwasserkraft ist in<br />

großem Umfang am Markt etabliert. Weltweit wird erst ein<br />

Fünftel des Stroms aus sauberer Wasserkraft erzeugt – in<br />

Österreich hingegen stammen rund zwei Drittel aus dieser<br />

erneuerbaren Energiequelle. Die noch zu erschließenden<br />

Potenziale liegen vor allem im Bereich der Kleinwasserkraft<br />

und der Anlagenrevitalisierung. Die technologische Innovation<br />

bei Wasserkraftwerken hat mittlerweile im Bereich von<br />

verbesserten, innovativen Fernüberwachungsanlagen bzw.<br />

bei Anlagen der Steuerungs- und Regelungstechnik ihren<br />

Schwerpunkt. Im Bereich der hydraulischen und elektrischen<br />

Maschinen finden ebenfalls weitreichende Neuentwicklungen<br />

statt.<br />

Die „Internationale Wasserkraft-Fachausstellung“ wird<br />

auch 2012 weiter wachsen. „Die RENEXPO® Austria hat<br />

sich mit der bewährten Kombination aus hochkarätigem<br />

Fachkongress und dem hochspezialisierten Messeschwerpunkt<br />

„Wasserkraft“ zu einer der wichtigsten europaweiten<br />

Plattformen für die Wasserkraftbranche entwickelt“, unterstreicht<br />

Jasna Röhm, Projektleiterin der Messe. Einmal im<br />

Jahr treffen sich hier Experten aus Österreich und ganz Europa.<br />

Der Standort Salzburg ist nicht nur sehr verkehrsgünstig<br />

gelegen, sondern übernimmt auch eine Brückenfunktion in<br />

die angrenzenden Nachbarländer, allen voran nach Deutschland,<br />

Italien und in das diesjährige Partnerland, die Schweiz.<br />

Unterstützt wird die „Internationale Wasserkraft-Fachausstellung“<br />

u. a. von der European Small Hydropower Association<br />

(ESHA), vom Verein Kleinwasserkraft Österreich,<br />

von der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V. und<br />

von der Arbeitsgemeinschaft Alpine Wasserkraft.<br />

Das Multi-Funktionsgerät für<br />

die komplette Leitungsortung<br />

vLocPro2<br />

Kabel- und Leitungsortung<br />

für die Bereiche Strom, Gas,<br />

Wasser, Telekommunikation<br />

Problemlos erweiterbar<br />

u.a. zur Kabelfehlerortung<br />

Wunschfrequenzen<br />

programmierbar<br />

Permanente<br />

Tiefenmessung<br />

Optionale GPS-<br />

Datenerfassung<br />

Farbdisplay<br />

Kompatibel zu<br />

allen gängigen<br />

Ortungssystemen<br />

Intuitiv erlernbar<br />

69.5<br />

30 dB 512 Hz<br />

25.-26.09.<br />

Halle 1<br />

Stand D9.2<br />

www.sebakmt.com/vlocpro2<br />

3’7’’<br />

Kontakt: www.renexpo-austria.at<br />

9 / 2012 663


Veranstaltungen<br />

Nachrichten<br />

Energie- und Umweltbranche trifft sich im<br />

Januar 2013 in Leipzig<br />

Vom 29. bis 31. Januar 2013 ist das Leipziger<br />

Messegelände Drehkreuz der internationalen<br />

Energie- und Umweltbranche. Durch<br />

den Messeverbund aus TerraTec, enertec<br />

und der parallel stattfindenden Jahrestagung<br />

des Fachverband Biogas e.V. mit der<br />

BIOGAS-Fachmesse ergeben sich Synergien<br />

für Aussteller und Besucher. „TerraTec und<br />

enertec sind etablierte internationale Fachmessen<br />

für Umwelt- und Energietechnik, da<br />

ist die BIOGAS-Jahrestagung mit Fachmesse<br />

eine ideale Ergänzung. Besuchern bietet<br />

sich dadurch mit nur einem Messeticket ein<br />

erweitertes Angebot zum Schwerpunkt<br />

Bioenergie“, sagt Markus Geisenberger, Geschäftsführer<br />

der Leipziger Messe.<br />

Die BIOGAS-Jahrestagung und Fachmesse<br />

versammelt jährlich Betreiber, Hersteller<br />

und Planer von Biogasanlagen sowie<br />

Vertreter aus Wissenschaft und Forschung.<br />

Neben Produkten und Dienstleistungen<br />

auf der Fachmesse widmen sich Vorträge,<br />

Workshops und Podiumsdiskussionen den<br />

aktuellen Themen der Biogas-Branche. Der<br />

Veranstaltungsort wechselt jährlich zwischen<br />

den Standorten Bremen, Leipzig und<br />

Nürnberg. Vom 29. bis 31. Januar 2013 ist<br />

Leipzig Ort des Geschehens. „Biogas gewinnt<br />

in Deutschland zunehmend an Bedeutung.<br />

Durch seine Speicherfähigkeit ist<br />

es eine wichtige Säule der Energiewende.<br />

Ende letzten Jahres standen in Deutschland<br />

mehr als 7.200 Biogasanlagen. Dieser positive<br />

Trend spiegelt sich auch in unseren Jahrestagungen<br />

wider: Zur 21. Tagung Anfang<br />

Modelle von Gasmotoren und Gasturbinen am Stand der MTU Onsite Energy, Friedrichshafen<br />

bei der letzten enertec 2011<br />

2012 kamen erstmals mehr als 7.000 Besucher.<br />

Über die Kooperation mit der enertec/TerraTec<br />

in Leipzig erhoffen wir uns eine<br />

Fortsetzung dieser Entwicklung“, erläutert<br />

Dr. Claudius da Costa Gomez, Geschäftsführer,<br />

Fachverband Biogas e.V.<br />

Mit ihrem Schwerpunkt „enertec dezentral“<br />

fokussiert die Fachmesse für Energieerzeugung,<br />

Energieverteilung und -speicherung<br />

dezentrale Technologien der erneuerbaren<br />

Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung<br />

und präsentiert intelligente<br />

Lösungen zur Integration dezentraler Systeme.<br />

Folglich spielt das Thema Gas in Ausstellung<br />

und Fachprogramm eine bedeutende<br />

Rolle. Im Vordergrund steht dabei vor allem<br />

die Bedeutung von Gas und Wasserstoff<br />

als Energiespeicher für regenerativen<br />

Strom: Power-to-Gas. Weitere inhaltliche<br />

Schwerpunkte sind die Themen Rückverstromung,<br />

Kraft-Wärme-Kopplung sowie<br />

Methanisierung.<br />

Kontakt: www.biogastagung.org,<br />

www.enertec-leipzig.de,<br />

www.terratec-leipzig.de.<br />

Foto: Leipziger Messe GmbH / Uli Koch<br />

Oldenburg lädt ein zur „Einführung in die<br />

Molchtechnik – Inspektion von Pipelines“<br />

Ingenieure aus Netzbetreibereinrichtungen<br />

können sich am 6. und 7. November<br />

2012 darüber informieren, unter welchen<br />

Bedingungen die Technik der Inspektion<br />

von Rohrleitungen mit Hilfe intelligenter<br />

Molche technisch möglich und wirtschaftlich<br />

vertretbar ist.<br />

Bereits zum 6. Mal bietet das Zentrum<br />

für Weiterbildung der Jade Hochschule<br />

in Oldenburg zusammen mit<br />

Dr.-Ing. Michael Beller von der Firma<br />

Landolt AG, Luzern, und Dr.-Ing. Konrad<br />

Reber von der Innospection Germany<br />

GmbH, Stutensee, das entsprechende<br />

Seminar an. Beide sind langjährige Spezialisten<br />

der Molchtechnik.<br />

Geboten wird ein umfassender praxisbezogener<br />

Überblick über Verfahren mit<br />

Hilfe verfügbarer Molchtypen, ihre Wirkprinzipien<br />

und Anwendungsbereiche. Risiken<br />

für die Pipeline, Berichterstellung und<br />

Zustandsbewertung werden thematisiert.<br />

Die technischen Bedingungen und Voraussetzungen<br />

für eine fachgerechte Molchung<br />

werden detailliert vermittelt.<br />

Kontakt: Jadehochschule, Zentrum für<br />

Weiterbildung, Oldenburg,<br />

Tel. +49 441 361039-20,<br />

E-Mail: zfw@jade-hs.de,<br />

www.jade-hs.de/zfw/<br />

664 9 / 2012


„Tag der Bürgermeister – Networking für<br />

Kommunen“<br />

Am 6. Februar 2013 findet auf der E-world<br />

energy & water (5. bis 7. Februar 2013)<br />

der „Tag der Bürgermeister – Networking<br />

für Kommunen“ statt. Die Veranstaltung<br />

informiert über energiewirtschaftliche<br />

und klimarelevante Fragen auf kommunaler<br />

Ebene und richtet sich an Städte- und<br />

Gemeindevertreter, die überregional in den<br />

Dialog treten möchten.<br />

Die Energiewende ist in den Kommunen<br />

angekommen – ohne Zweifel. Nicht<br />

nur die großen Energieversorger packen<br />

die energiewirtschaftlichen Probleme an<br />

und stellen die Weichen für die Wende.<br />

Auch die Kommunen gehen neue Wege,<br />

um Energie einzusparen oder selbst zu erzeugen.<br />

Städte und Gemeinden haben die<br />

Chance, die regionale Wertschöpfung und<br />

die lokale Beschäftigung zu steigern.<br />

Die E-world energy & water bietet<br />

als Branchentreffpunkt der Energie- und<br />

Wasserwirtschaft die ideale Plattform für<br />

aktive Bürgermeisterinnen und Bürgermeister.<br />

Einerseits ermöglicht die Leitmesse<br />

einen schnellen Austausch und einen<br />

guten Überblick über aktuelle Entwicklungen<br />

der Branche. Andererseits schafft<br />

sie mit dem „Tag der Bürgermeister – Networking<br />

für Kommunen“ ein Forum für Gemeindevertreter.<br />

Sie können in direktem<br />

Kontakt von den Erfahrungswerten ihrer<br />

Kollegen profitieren. Gegen eine Teilnahmegebühr<br />

von 160 Euro gibt es außerdem<br />

die Möglichkeit, an ausgewählten Veranstaltungen<br />

des Kongresses teilzunehmen.<br />

Kontakt: www.e-world-2013.com/<br />

veranstaltungen/tag-derbuergermeister/<br />

Ermäßigungs-Coupon<br />

Bis zum 1. Oktober 2012<br />

per Fax an +49 (0)781 - 9226 - 77<br />

17. + 18. Okt. 2012 · Messe Offenburg<br />

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Strasse<br />

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PLZ, Ort, Land<br />

Kongress & Fachmesse<br />

1-Tages-Ticket für 18,00 EUR<br />

(statt 38,00 EUR Tageskasse)<br />

Messe Offenburg-Ortenau GmbH<br />

Schutterwälder Str. 3 · 77656 Offenburg<br />

Fon +49 (0)781 - 9226 - 32<br />

Fax +49 (0)781 - 9226 - 77<br />

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www.abwasserpraxis.de<br />

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E-Mail<br />

Die Rechnung sowie die Eintrittskarte erhalten Sie per Post.<br />

Der Rücktritt ist ausgeschlossen.<br />

9 / 2012 665


Veranstaltungen<br />

Nachrichten<br />

Glasfasernetzausbau in Deutschland:<br />

rbv-Ehrenpräsident Küsel als Referent gefragt<br />

Foto: DIHK/BMWi<br />

Bild 1: Die Unternehmer- und Verbändeinsel diskutierte im Rahmen der DIHK/BMWi-Veranstaltung<br />

über das Zusammenwachsen von Energie und Telekommunikation und mögliche Synergien<br />

zwischen beiden Seiten<br />

In Deutschland ist der Ausbau der Glasfasernetze<br />

nach Meinung vieler Experten ins<br />

Stocken geraten – und das trotz des nach<br />

wie vor enormen Bedarfs. Ein modernes<br />

und leistungsstarkes Netz ist für die Informationsgesellschaft<br />

von morgen und<br />

den damit verbundenen digitalen Lebensstil<br />

nötig. Hierin sind sich die Fachleute einig.<br />

Zudem lässt sich der Bedarf mit beeindruckenden<br />

Zahlen verdeutlichen: Der<br />

Internetverkehr steigt jedes Jahr konstant<br />

um 50 %, verdoppelt sich alle 21 Monate<br />

und verzehnfacht sich etwa alle sechs<br />

Jahre, das haben Untersuchungen ergeben.<br />

Die Spitzenlasten haben sich von 2009 zu<br />

2010 verdreifacht. Dabei bewegt sich die<br />

Nachfrage deutlich zu höher-bitratigen<br />

Produkten. Deshalb besteht Handlungsbedarf.<br />

Alle Technologien, die hohe Bitraten<br />

zum Teilnehmer ausliefern, benötigen eine<br />

Glasfaserinfrastruktur. Doch das ist in erster<br />

Linie teuer. Die Kosten für einen entsprechenden<br />

Ausbau des Glasfasernetzes<br />

beziffern Fachleute mit rund 65 Mrd. Euro.<br />

Zudem gibt es deutliche regionale Unterschiede:<br />

Während einige Telekommunikationsunternehmen<br />

ihre Glasfasernetze nach<br />

dem Motto „DSL ist heute, morgen ist Glasfaser“<br />

in Städten wie München, Köln oder<br />

Hamburg ausbauen, ist es um die Verfügbarkeit<br />

in ländlichen Regionen wesentlich<br />

schlechter bestellt. Womit kann der Ausbau<br />

des Glasfasernetzes in Deutschland beschleunigt<br />

werden, welche Impulse müssen<br />

von Politik und Wirtschaft kommen? Diese<br />

und andere Fragen zum Infrastrukturausbau<br />

bildeten den roten Faden von zwei Veranstaltungen,<br />

die vom Deutschen Industrie-<br />

und Handelskammertag (DIHK) und<br />

vom Bundesverband Breitbandkommunikation<br />

(BREKO) durchgeführt wurden. Als Repräsentant<br />

des Rohrleitungsbauverbandes<br />

und der Bundesfachabteilung Leitungsbau<br />

(BFA LTB) im Hauptverband der Deutschen<br />

Bauindustrie e.V. (HDB) nahm rbv-Ehrenpräsident<br />

Dipl.-Ing. Klaus Küsel als Referent<br />

an den Veranstaltungen teil.<br />

Unter der Überschrift „Mit Synergien<br />

Infrastrukturausbau beschleunigen“<br />

stand ein hochkarätig besetztes Fachforum,<br />

zu dem der DIHK und das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

(BMWi) am 25. April in das Haus der<br />

Deutschen Wirtschaft nach Berlin eingeladen<br />

hatten. Dort debattierten Experten<br />

im Rahmen des IHK-Jahresthemas „Energie<br />

und Rohstoffe für morgen“, ob und<br />

wie durch die Nutzung von Synergien im<br />

Netzausbau Kosten gesenkt werden können<br />

– schließlich sind sowohl für die flächendeckende<br />

Versorgung mit schnellen<br />

Internetanschlüssen als auch für die Bewältigung<br />

der Energiewende enorme Investitionen<br />

erforderlich. Im Gespräch mit<br />

Moderator Dr. Klaus Winkler erörterten<br />

zum Auftakt Hans-Joachim Otto, Parlamentarischer<br />

Staatssekretär beim BMWi,<br />

und DIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin<br />

Wansleben die Bedeutung von Infrastruktur<br />

und Synergien.<br />

Schlüsselrolle für Versorger<br />

Beiträge und Diskussion machten deutlich,<br />

dass den örtlichen Versorgern eine<br />

Schlüsselrolle bei der Erschließung des<br />

Breitbandnetzes zukommt. Nach einer aktuellen<br />

Erhebung sollen sich von 980 Versorgern<br />

bereits 150 für eine Beteiligung an<br />

der Erschließung entschieden haben bzw.<br />

sich damit beschäftigt und Planungen auf<br />

den Weg gebracht haben. Diese Entwicklung<br />

wird von rbv und BFA LTB ausdrücklich<br />

begrüßt. Die Leitungsbauunternehmen<br />

können von einem Ausbau des Netzes nur<br />

profitieren: Egal ob in Form von Dienstleistern,<br />

die mit Jahresverträgen für Serviceleistungen<br />

ausgestattet sind, oder als<br />

Fachfirmen, die die erforderlichen Bauleistungen<br />

erbringen. Einig waren sich die Teilnehmer<br />

auch in ihrem Appell an die Adresse<br />

von Stadtverwaltungen, Industrie,<br />

Stadtwerken, Dienstleistern und Bürgern,<br />

aufeinander zuzugehen, um bundesweit<br />

für die nötige Aufbruchstimmung zu sorgen.<br />

Nur so könne vermieden werden, dass<br />

die momentane Datenkapazität in ein bis<br />

zwei Jahren zu erheblichen Engpässen führen<br />

wird.<br />

Um das gleiche Thema ging es beim<br />

BREKO-Symposium 2012: „Triple Play –<br />

gewusst wie! – Wertschöpfung in Glasfasernetzen<br />

durch Produkte, Dienste und<br />

Anwendungen“, das am 21. Juni in Neuss<br />

stattfand. Im Rahmen des anschließenden<br />

Sommerfestes stellte der Bundesverband<br />

einen Breitband-5-Punkte-Plan für die<br />

Politik vor, der den flächendeckenden Ausbau<br />

des Netzes forcieren soll.<br />

666 9 / 2012


Unterschiedliche Position<br />

Die guten Möglichkeiten, die das neue<br />

Telekommunikationsgesetz (TKG) etwa<br />

durch die Förderung von Infrastruktursynergien<br />

oder innovativer Verlegemethoden<br />

wie dem Microtrenching bietet,<br />

müssen möglichst rasch umgesetzt und<br />

operativ gemacht werden, so der Tenor<br />

einiger Beiträge in Neuss. Die notwendige<br />

Finanzierung könnte ein dezidiertes<br />

KfW-Förderprogramm mit niedrigen<br />

Zinssätzen und langen Laufzeiten möglich<br />

machen, ergänzt durch verstärkte steuerliche<br />

Anreize für die Bürgerinnen und Bürger,<br />

sich an der Erschließung ihrer Immobilie<br />

zu beteiligen.<br />

Zumindest in technischer Hinsicht<br />

vertreten rbv und BFA LTB eine andere<br />

Position – das machte Klaus Küsel unmissverständlich<br />

deutlich. Das Mikrobzw.<br />

Mini-Trenching-Verfahren stellt<br />

nach Auffassung einiger Versorgungsunternehmen<br />

eine kostengünstige Alternative<br />

zur Kabelverlegung mit konventionellen<br />

Verfahren dar. Allerdings bergen diese<br />

Bild 2: rbv-Ehrenpräsident Dipl.-Ing. Klaus Küsel wies beim BREKO Symposium auf die technischen,<br />

umwelttechnischen aber auch rechtlichen Risiken des Mikro-Trenching-Verfahrens<br />

für Betreiber, Städte und Gemeinden sowie die bauausführenden Firmen hin<br />

alternativen Verlegeverfahren zahlreiche<br />

technische, umwelttechnische, aber auch<br />

rechtliche Risiken für Betreiber, Städte<br />

und Gemeinden sowie die bauausführenden<br />

Firmen. In diesem Zusammenhang<br />

verwies Küsel auch auf ein Positionspapier,<br />

das der rbv gemeinsam mit der BFA<br />

LTB und der Gütegemeinschaft Leitungstiefbau<br />

e. V. zur Trenching-Technologie<br />

erarbeitet hat.<br />

Foto: BEKRO<br />

21-22 January 2013, Tunis, Tunisia<br />

www.infrastructurenorthafrica.com<br />

Euro Institute for for Information<br />

and Technology Transfer<br />

2012 09 INA <strong>3R</strong> de.indd 1 16.08.2012 14:20:57<br />

9 / 2012 667


Normen & Regelwerk<br />

DVGW-Regelwerk Gas<br />

Neuerscheinungen<br />

G 280-1 „Gasodorierung“<br />

Ausgabe 7/12, EUR 28,72 für DVGW-Mitglieder, EUR 38,29 für Nicht-Mitglieder<br />

Das DVGW-Arbeitsblatt G 280-1 „Gasodorierung“<br />

dient als Grundlage für die<br />

Odorierung von Gasen, die an Haushaltskunden<br />

und vergleichbare Abnehmer<br />

verteilt werden, die DVGW-<br />

Vorläufige Prüfgrundlage G 5902<br />

„Odoriermittel-Messgeräte ohne gaschromatografische<br />

Trennung des Analyten<br />

in seine Einzelkomponenten“ ersetzt<br />

die bisherige DVGW-Prüfgrundlage<br />

VP 901.<br />

Auslöser der Überarbeitung war die<br />

Tendenz bei einigen Netzbetreibern,<br />

die Mindestgehalte an Odoriermitteln<br />

vor allem bei Einsatz von Odoriermittelgemischen<br />

aufgrund neuer Erkenntnisse<br />

in der olfaktometrischen Bewertung<br />

abzusenken. Um die für den Endkunden<br />

entscheidende Sicherheitsvorkehrung<br />

„Odorierung“ im Zuge dieser<br />

Bestrebungen nicht zu gefährden, hat<br />

das Technische Komitee „Gasförmige<br />

Brennstoffe“ des DVGW die für die<br />

Berechnung der notwendigen Odoriermittelkonzentration<br />

bestimmenden<br />

K-Werte der üblichen Odoriermittel<br />

im Rahmen eines DVGW-Forschungsprojekts<br />

überprüfen lassen<br />

und die Berechnungsformel unter Einbeziehung<br />

eines Sicherheitsbeiwertes<br />

überarbeitet. Weiterhin wurde eine<br />

Öffnungsklausel definiert, mit der eine<br />

Unterschreitung der empfohlenen<br />

Werte mit dem Nachweis eines umfangreichen<br />

Sicherheitsmanagements<br />

verbunden wird.<br />

Die Odorierkontrolle ist an einigen<br />

Punkten präzisiert und der Einsatz von<br />

Messgeräten zur Vor-Ort-Analyse neu<br />

geregelt. Ebenfalls aktualisiert und erweitert<br />

wurden die Angaben zum erforderlichen<br />

Explosionsschutz für Odorieranlagen.<br />

Der Anwender wird des Weiteren<br />

über die Begriffe der Odorierung, über<br />

Sicherheitsmaßnahmen und Odorierungstechnik<br />

sowie deren Kontrolle informiert.<br />

Zur Odorierungskontrolle erscheint<br />

parallel zum DVGW-Arbeitsblatt<br />

G 280-1 die DVGW-Vorläufige<br />

Prüfgrundlage G 5902 „Odoriermittel-<br />

Messgeräte ohne gaschromatografische<br />

Trennung des Analyten in seine<br />

Einzelkomponenten“.<br />

G 498 Entwurf „Druckbehälter in Rohrleitungen und Anlagen zur<br />

leitungsgebundenen Versorgung der Allgemeinheit mit Gas“<br />

Ausgabe 7/12, EUR 25,79 für DVGW-Mitglieder, EUR 34,38 für Nicht-Mitglieder<br />

Das DVGW-Arbeitsblatt G 498 wurde<br />

vom Projektkreis „Durchleitungsdruckbehälter“<br />

im Technischen Komitee<br />

„Anlagentechnik“ überarbeitet. Es<br />

dient als Grundlage für den Betrieb von<br />

Durchleitungsdruckbehältern in Anlagen<br />

zur leitungsgebundenen Versorgung<br />

der Allgemeinheit mit Gas. Die<br />

Überarbeitung erfolgte aufgrund aktueller<br />

europäischer Richtlinien, neuer<br />

nationaler Verordnungen und auch<br />

neuer DVGW-Regelwerksdokumente<br />

sowie insbesondere der Notwendigkeit<br />

der Umsetzung der aus dem Energiewirtschaftsgesetz<br />

(EnWG) resultierenden<br />

rechtlichen Festlegungen. Dabei<br />

waren folgende Punkte von besonderer<br />

Bedeutung: Gemäß § 3 Nr. 15 En-<br />

WG sind auch Druckbehälter in Anlagen<br />

zur Erzeugung, Speicherung, Fortleitung<br />

und Abgabe von Energie in der<br />

Gasversorgung Energieanlagen im Sinne<br />

des EnWG. Energieanlagen zählen<br />

nach § 2 Nr. 30 Satz 3 des Produktsicherheitsgesetzes<br />

(ProdSG) nicht zu<br />

den überwachungsbedürftigen Anlagen<br />

nach Abschnitt 3 Betriebssicherheitsverordnung<br />

(BetrSichV).<br />

Aufgrund dieser rechtlichen Festlegung<br />

galt es, das DVGW-Arbeitsblatt G<br />

498 um die Durchleitungsdruckbehälter<br />

in der Gaserzeugung, wie z. B. in der<br />

Biogas-Aufbereitung, und in der Einund<br />

Ausspeicherung von Untergrundspeicheranlagen<br />

zu erweitern. Diese<br />

Behälter werden zum Teil mit Gasen beaufschlagt,<br />

die nicht den Anforderungen<br />

des DVGW-Arbeitsblattes G 260<br />

entsprechen.<br />

Zu den Energieanlagen gehören<br />

nach § 2 Nr. 30 Satz 2 ProdSG unter<br />

anderem „auch Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen,<br />

die dem sicheren Betrieb<br />

der Anlage dienen“. Somit sind die<br />

mit den Energieanlagen in einem funktionalen<br />

und sicherheitstechnischen<br />

Zusammenhang stehenden Einrichtungen<br />

und Anlagekomponenten integrale<br />

Bestandteile der Energieanlage. Zu<br />

diesen Anlagenkomponenten gehören<br />

auch nicht gasdurchströmte Druckbehälter,<br />

wie z. B. Druckluftbehälter in<br />

pneumatischen Steuerungen, Sperrölbehälter<br />

auf Verdichteranlagen usw.<br />

Diese Behälter werden in den Anwendungsbereich<br />

des DVGW-Arbeitsblattes<br />

aufgenommen. Für diese Behälter<br />

sind die Anforderungen der Betriebssicherheitsverordnung<br />

umzusetzen. Alle<br />

zuvor beschriebenen Durchleitungsdruckbehälter<br />

und Druckbehälter fallen<br />

in den Geltungsbereich der europäischen<br />

Druckgeräterichtlinie RL 97/23/<br />

EG. Sie sind gemäß Artikel 1 Absatz 3.1<br />

als sogenannte Standard-Druckgeräte<br />

zu betrachten und müssen daher alle<br />

relevanten grundlegenden Anforderungen<br />

nach Anhang I der Richtlinie erfüllen.<br />

668 9 / 2012


Für die Druckbehälter in Energieanlagen<br />

wurden die Vorgaben im § 15<br />

„Wiederkehrende Prüfungen“ und auch<br />

die im Anhang 5 „Prüfung besonderer<br />

Druckgeräte“ der BetrSichV – soweit<br />

zutreffend – bei der Festlegung<br />

der in diesem Arbeitsblatt angegebenen<br />

Instandhaltungs-Prüffristen berücksichtigt.<br />

Gegenüber DVGW-Arbeitsblatt<br />

G 498:2007-03 wurden folgende Änderungen<br />

vorgenommen:<br />

Änderung des Titels.<br />

Überarbeitung des Vorwortes.<br />

Im Anwendungsbereich wurde der<br />

Begriff „Durchleitungsdruckbehälter“<br />

durch „Druckbehälter“ ersetzt.<br />

Druckbehälter zur Aufbereitung von<br />

Gasen auf eine Gasqualität nach<br />

DVGW-Arbeitsblatt G 260, z. B. in<br />

Biogas-Aufbereitungsanlagen oder<br />

auf Obertageanlagen von Untertagespeichern,<br />

wurden neu in den<br />

Anwendungsbereich aufgenommen.<br />

Ebenfalls in den Anwendungsbereich<br />

aufgenommen wurden nicht gasdurchströmte<br />

Druckbehälter, die in<br />

einem funktionalen oder sicherheitstechnischen<br />

Zusammenhang mit der<br />

Energieanlage stehen. In Hinblick auf<br />

die Prüfung der Druckbehälter vor<br />

der Inbetriebnahme und die Prüfungen<br />

im Rahmen der Instandhaltung<br />

wird auf die materielle Anwendung<br />

der Vorgaben der Betriebssicherheitsverordnung<br />

verwiesen.<br />

Vom Anwendungsbereich ausgeschlossen<br />

sind Druckbehälter, für<br />

die ein eigenes spezifisches Regelwerksdokument<br />

existiert.<br />

Die Definition des Sachverständigen<br />

wurde an die aktuellen rechtlichen<br />

Vorgaben angepasst.<br />

Die Voraussetzungen, unter denen<br />

eine Dichtheitsprüfung beim<br />

Hersteller möglicherweise nicht<br />

durchgeführt wird, wurden präziser<br />

gefasst.<br />

Im Abschnitt „Zuständigkeiten für<br />

die Prüfungen vor der Inbetriebnahme“<br />

wurden die Sachverständigen<br />

nach DVGW-Prüfgrundlage 265-1<br />

für die Prüfung von Durchleitungsdruckbehältern<br />

in Biogas-Aufbereitungs-<br />

und -Einspeiseanlagen am<br />

Aufstellungsort aufgenommen.<br />

Im Abschnitt „Innere Prüfungen“<br />

wurde die Historie der Wasserzusammensetzung<br />

als Kriterium für die<br />

Festlegung des Prüfumfangs und der<br />

Prüffristen der inneren Prüfung neu<br />

aufgenommen.<br />

Als Ersatz für die innere Prüfung<br />

wurden neben der Festigkeitsprüfung<br />

auch andere zerstörungsfreie<br />

Ersatzprüfverfahren aufgenommen.<br />

Im Abschnitt „Festigkeitsprüfung im<br />

Rahmen der Instandhaltung“ wurden<br />

im Zusammenhang mit den alternativen<br />

zerstörungsfreien Prüfverfahren<br />

die Anforderungen an die erforderliche<br />

Dichtheitsprüfung nach<br />

DVGW-Arbeitsblatt G 469 genauer<br />

spezifiziert.<br />

Die Zuständigkeit von Sachkundigen<br />

nach den DVGW-Arbeitsblättern<br />

G 491, G 495 und G 497 und von<br />

Sachverständigen nach den DVGW-<br />

Arbeitsblättern G 491und G 497 für<br />

Prüfungen im Rahmen der Instandhaltung<br />

wurde auf die Prüfung von<br />

Filtern, Kondensatabscheidern und<br />

Vorwärmern beschränkt.<br />

Die Muster-Prüfprotokolle in Anhang<br />

B wurden redaktionell korrigiert und<br />

in einzelnen Punkten an die geänderten<br />

Inhalte des Arbeitsblattes<br />

angepasst.<br />

Eine Literaturangabe zum chemischen<br />

Korrosionsschutz und zur Wasserchemie<br />

an Vorwärmanlagen wurde<br />

aufgenommen.<br />

Der vorliegende Entwurf Juni 2012 ist<br />

vorgesehen als Ersatz für die Ausgabe<br />

März 2007.<br />

Einspruchsfrist: 31.10.2012<br />

G 457 „Nachträgliche Druckerhöhung von Gasleitungen aus Polyethylen<br />

(PE 63, PE 80, PE 100)“<br />

Ausgabe 6/12, EUR 21,41 für DVGW-Mitglieder, EUR 28,55 für Nicht-Mitglieder<br />

Kapazitätssteigerungen in bestehenden<br />

Gasverteilungssystemen lassen<br />

sich kurzfristig oft nur über nachträgliche<br />

Druckerhöhungen der vorhandenen<br />

in Betrieb befindlichen<br />

Gasleitungen erreichen. Das neue<br />

DVGW-Arbeitsblatt G 457 legt eine<br />

Vorgehensweise zur Durchführung<br />

der nachträglichen Druckerhöhung<br />

von Gasleitungen aus den Polyethylenwerkstoffen<br />

PE 63, PE 80 und PE<br />

100 mit geschweißten Verbindungen<br />

(Heizelementstumpf und Heizwendelschweißverbindungen<br />

bzw. mechanischen<br />

Verbindungen (PE)) fest.<br />

Aufgrund des unterschiedlichen Alters,<br />

der unterschiedlichen Belastungshistorie<br />

und der verschiedenen vorliegenden<br />

Werkstoffe müssen die zur<br />

nachträglichen Druckerhöhung vorgesehenen<br />

Gasleitungen jeweils individuell<br />

und differenziert betrachtet werden, um<br />

die vorhandenen werkstoffspezifischen<br />

Reserven und Sicherheiten zuverlässig<br />

abschätzen zu können. Hierzu sind<br />

werkstofftechnische Aspekte wie<br />

z. B. Materialklassifizierung und<br />

Rohr dimension,<br />

betriebsspezifische Analysen, z. B.<br />

auf Grundlage der Schadensstatistik,<br />

und<br />

abnahmerelevante Gesichtspunkte<br />

wie z. B. Druckprüfung und Materialprüfungen<br />

zu bewerten. Nicht betrachtet werden<br />

rechtliche und sicherheitsspezifische Aspekte,<br />

z. B. hinsichtlich der äußeren Belastung,<br />

bergbauliche Einwirkungen, Leitungsführung<br />

in besonderen, gefährdeten<br />

Bereichen. Für die Durchführung von<br />

nachträglichen Druckerhöhungen von<br />

Gasleitungen aus Stahlrohren mit einem<br />

zulässigen Betriebsdruck von mehr als 1<br />

bar gilt weiterhin das DVGW-Arbeitsblatt<br />

G 458.<br />

9 / 2012 669


Normen & Regelwerk<br />

G 5484 „OMS Konformitätsprüfung für unidirektionale Zähler für Elektrizität, Gas,<br />

Wasser und Wärme - OMS Compliance Test“<br />

Ausgabe 7/12, EUR 16,61 für DVGW-Mitglieder, EUR 22,14 für Nicht-Mitglieder<br />

Beim zukünftigen Einsatz von sogenannten<br />

intelligenten Zählern (Smart<br />

Metern) bei Letztverbrauchern ist ein<br />

spartenübergreifender Ansatz für die<br />

Medien Strom, Gas, Wasser und Wärme<br />

und eine Interoperabilität der Komponenten,<br />

insbesondere bei zu erwartenden<br />

Messstellenbetreiberwechseln,<br />

zu gewährleisten.<br />

Die vorläufige Technische Prüfgrundlage<br />

DVGW G 5484 „OMS-Konformitätsprüfung<br />

für unidirektionale<br />

Zähler“ wurde von Experten des DVGW-<br />

Projektkreises „Zukunft der Haushaltsgasmessung“<br />

im Technischen Komitee<br />

„Gasmessung und Abrechnung“, der<br />

OMS-Arbeitsgruppe 3 „Zertifizierung“<br />

unter Einbindung des FNN-Expertennetzwerk<br />

„EN MeKo - Konformität von<br />

Mess-Systemen“ erarbeitet und bietet<br />

eine Übersicht zur Durchführung von<br />

Konformitätsprüfungen von zunächst<br />

unidirektionalen Zählern unterschiedlicher<br />

Medien. Fokus dieser Vorläufigen<br />

Prüfgrundlage ist die Standardisierung<br />

des Kommunikationsprotokolls vom<br />

Zähler zu weiteren Komponenten (Primärkommunikation).<br />

Die Open-Metering-System-Spezifikation<br />

fußt auf den<br />

Grundsätzen der Norm EN 13757-x, die<br />

den M-Bus als physikalische Schnittstelle,<br />

drahtgebunden und drahtlos, ebenso<br />

wie das Datenprotokoll beschreibt.<br />

Das Open Metering System (http://<br />

www.oms-group.org) ist europaweit die<br />

einzige Systemdefinition, die alle Medien<br />

(Strom, Gas, Wärme und Wasser inkl.<br />

Submetering) in ein System integriert. Er<br />

wurde von der Industrie (u. a. figawa und<br />

KNX) entwickelt, um einen zukunftssicheren<br />

Kommunikationsstandard und<br />

Interoperabilität zwischen allen Zählerprodukten<br />

zu garantieren. Das in dieser<br />

vorläufigen Prüfgrundlage beschriebene<br />

Prüfverfahren wird im weiteren Prozess<br />

hinsichtlich der erforderlichen Merkmale<br />

der Kommunikationsschnittstelle<br />

zwischen Zähler und MUC (Sekundärschnittstelle)<br />

erweitert. Die Anforderungen<br />

einer bidirektionalen Kommunikation<br />

(z. B. Übertragung von Upgrade-Funktionalitäten,<br />

Firmware-Updates oder Installationstelegramme)<br />

und deren Einbindung<br />

in das Sicherheitskonzept des<br />

Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI) werden zu einem<br />

späteren Zeitpunkt ergänzt.<br />

Die vorläufige Technische Prüfgrundlage<br />

dient als Grundlage für die<br />

Zertifizierung und Vergabe des DVGW-<br />

Zertifizierungszeichens für unidirektionale<br />

Zähler für Elektrizität, Gas, Wasser<br />

und Wärme.<br />

G 686 „Mengenermittlung an Netzkopplungspunkten (NKP) zwischen Netzbetreibern“<br />

Ausgabe 6/12, EUR 16,61 für DVGW-Mitglieder, EUR 22,14 für Nicht-Mitglieder<br />

Das DVGW-Merkblatt G 686 „Mengenermittlung<br />

an Netzkopplungspunkten<br />

(NKP) zwischen Netzbetreibern“ wurde<br />

vom Projektkreis Technische Mengenermittlung<br />

im Technischen Komitee<br />

„Gasmessung und Abrechnung“ erarbeitet.<br />

Die Regelungen wenden sich<br />

an benachbarte Netzbetreiber und<br />

sollen Lösungen anbieten, die es beiden<br />

Parteien erlauben, eine gemeinsame<br />

Basis für die Mengenermittlung am<br />

Netzkopplungspunkt zu schaffen, insbesondere<br />

für den Prozess der Datenmeldung<br />

an den Marktgebietsverantwortlichen<br />

zur Berechnung des Netzkontos.<br />

Dabei wird insbesondere auf das<br />

DVGW-Regelwerk mit den Arbeitsblättern<br />

G 486, G 685 und die aktuelle Version<br />

des 2. Beiblattes G 685 geachtet.<br />

Im Rahmen der Geschäftsprozesse<br />

für das Bilanzkreismanagement Gas<br />

sind Netzbetreiber verpflichtet, zwischen<br />

dem vorgelagerten Netzbetreiber<br />

(vgNB) und dem nachgelagerten<br />

Netzbetreiber (ngNB) abgestimmte<br />

Zeitreihen auf Stundenbasis für die<br />

Netzkopplungspunkte (NKP) marktgebietsscharf<br />

an den Marktgebietsverantwortlichen<br />

(MGV) zu senden. Die<br />

gesendeten Zeitreihen dienen zur Führung<br />

und Abrechnung der Netzkonten.<br />

Beide Netzbetreiber legen im Rahmen<br />

einer gesonderten Vereinbarung gemäß<br />

KoV fest, welcher Netzbetreiber<br />

für Messung und Messstellenbetrieb<br />

verantwortlich ist und wie die Erfassung,<br />

Übertragung und Verarbeitung<br />

der Messergebnisse der an dem Netzkopplungspunkt<br />

übergebenen Gasmengen<br />

erfolgt. Die Datenmeldung erfolgt<br />

durch den ngNB, wenn nicht anderweitige<br />

Vereinbarungen getroffen wurden.<br />

Die Messanlagen an Netzkopplungspunkten<br />

sind Messstellen an Netzübergängen<br />

zwischen zwei Netzbetreibern.<br />

Sie sind in der Regel durch höhere<br />

Durchflussmengen, höhere Druckbereiche<br />

(potenzielle K-Zahl-Korrektur nach<br />

DVGW-Arbeitsblatt G 486), den Einsatz<br />

von Mengenumwertern sowie eine<br />

umfangreiche Messdatenregistrierung<br />

gekennzeichnet. Als Abrechnungszeitspanne<br />

gilt in der Regel der Monat. Die<br />

Zeitbasis zur Festlegung des Gastages<br />

und Monats ist in den Geschäftsprozessen<br />

für das Bilanzkreismanagement<br />

Gas definiert. Die Mengenermittlung an<br />

den Netzkopplungspunkten ist in den<br />

DVGW-Regelwerken nicht vollständig<br />

definiert. Das DVGW-Merkblatt G 686<br />

„Mengenermittlung an Netzkopplungspunkten<br />

(NKP) zwischen Netzbetreibern“<br />

soll den vor- und nachgelagerten<br />

Netzbetreibern eine Handlungsempfehlung<br />

zur Abstimmung der an den Netzkopplungspunkten<br />

geflossenen Gasmengen<br />

sein, um bei der Berechnung<br />

der thermischen Energie zum gleichen<br />

Ergebnis zu kommen.<br />

670 9 / 2012


DVGW-Regelwerk Gas/Wasser<br />

Neuerscheinungen<br />

GW 335-B3-B1 Entwurf „1. Beiblatt für Verbinder aus PE 100 zu DVGW GW 335-<br />

B3:2011-9 Kunststoff-Rohrleitungssysteme in der Gas- und Wasserverteilung -<br />

Teil B3: Mechanische Verbinder aus Kunststoffen (POM, PP) für die Wasserverteilung“<br />

Ausgabe 7/12, EUR 16,61 für DVGW-Mitglieder, EUR 22,14 für Nicht-Mitglieder<br />

Warum wurden Polyethylen und glasfaserverstärktes<br />

Polyamid nicht gleich<br />

bei der Erstausgabe der Technischen<br />

Prüfgrundlage DVGW GW 335-B3<br />

vom September 2011 berücksichtigt?<br />

ISO 14236 „Kunststoffrohre und Formstücke<br />

- Mechanische Klemmverbinder<br />

für Polyethylen-Druckrohre in der<br />

Wasserversorgung“ war Grundlage<br />

der technischen Prüfgrundlage DVGW<br />

GW 335-B3, enthielt diese Werkstoffe<br />

aber nicht. Als diese Werkstoffe dann<br />

nach dem Gelbdruck der technischen<br />

Prüfgrundlage DVGW GW 335-B3<br />

vom September 2010 ins Spiel kamen,<br />

war die Unsicherheit im zuständigen<br />

Projektkreis „Kunststoffe in Gas- und<br />

Wasserversorgungssystemen“ für eine<br />

kurzfristige abschließende Klärung<br />

im Rahmen des Einspruchsverfahrens<br />

zu groß.<br />

Man beauftragte zwei kleinere Arbeitsgruppen,<br />

in denen Leitungsbetreiber,<br />

Prüflabore und Verbinderhersteller<br />

vertreten waren, um Beiblätter vorzubereiten.<br />

Die Beiblätter enthalten nur die<br />

jeweiligen werkstoffspezifischen Besonderheiten<br />

und verweisen im Übrigen auf<br />

das Hauptblatt.<br />

Die technische Prüfgrundlage<br />

DVGW GW 335-B3-B1 „1. Beiblatt für<br />

Verbinder aus PE 100 zu DVGW GW<br />

335-B3:2011-09 Kunststoff-Rohrleitungssysteme<br />

in der Gas- und Wasserverteilung<br />

- Teil B3: Mechanische Verbinder<br />

aus Kunststoffen (POM, PP) für<br />

die Wasserverteilung“ geht im Außendurchmesser<br />

bis 225 mm, während die<br />

Obergrenze im Hauptblatt gemäß ISO<br />

14236 bei 160 mm liegt, allerdings fordert<br />

das Beiblatt zusätzliche Prüfungen<br />

der Gebrauchstauglichkeit (Biegefestigkeit,<br />

Längskraftschlüssigkeit, Über-/<br />

Unterdruckfestigkeit) im Rahmen der<br />

Eigen- und Fremdüberwachung. Für das<br />

einzusetzende PE 100 gelten dieselben<br />

Anforderungen und Prüfungen wie<br />

bei Rohren und Heizwendelschweißformstücken<br />

gemäß den Arbeitsblättern<br />

DVGW GW 335-A2 bzw. DVGW<br />

GW 335-B2 (die unterschiedlichen Bezeichnungen<br />

„Arbeitsblatt“ und „Technische<br />

Prüfgrundlage“ sind rein historisch<br />

bedingt und bedeuten keinen unterschiedlichen<br />

Status der Zertifikate<br />

nach diesen Blättern).<br />

Einspruchsfrist: 31.10.2012<br />

GW 335-B3-B2 Entwurf „2. Beiblatt für Verbinder aus PA-GF zu DVGW GW 335-<br />

B3:2011-09 Kunststoff-Rohrleitungssysteme in der Gas- und Wasserverteilung -<br />

Teil B3: Mechanische Verbinder aus Kunststoffen (POM, PP) für die Wasserverteilung“<br />

Ausgabe 7/12, EUR 16,61 für DVGW-Mitglieder, EUR 22,14 für Nicht-Mitglieder<br />

Die technische Prüfgrundlage DVGW GW<br />

335-B3-B2 „2. Beiblatt für Verbinder<br />

aus PA-GF zu DVGW GW 335-B3:2011-<br />

09 Kunststoff-Rohrleitungssysteme in<br />

der Gas- und Wasserverteilung - Teil B3:<br />

Mechanische Verbinder aus Kunststoffen<br />

(POM, PP) für die Wasserverteilung“ berücksichtigt<br />

konkret die gängigen Werkstoffkombinationen<br />

PA 6T/6I-GF50,<br />

PA12-GF30, PA12-GF50 oder PA12-<br />

GF65. Die Kombinationen verschiedener<br />

Polyamide und Glasfaseranteile erlauben<br />

unterschiedliche Ausprägungen<br />

der Werkstoffeigenschaften (E-Modul,<br />

Bruchspannung, Bruchdehnung). Die Anforderungen<br />

der Gebrauchstauglichkeit<br />

des Verbinders sind aber identisch.<br />

Einspruchsfrist: 31.10.2012<br />

W 402 „Network and failure statistics - Collection and processing<br />

of data for the maintenance of water distribution systems“<br />

übersetzungen<br />

Ausgabe 9/10, EUR 21,41 für DVGW-Mitglieder, EUR 28,55 für Nicht-Mitglieder<br />

Es handelt sich um die englische Übersetzung<br />

des Arbeitsblattes W 402<br />

„Netz- und Schadenstatistik - Erfassung<br />

und Auswertung von Daten zur<br />

Instandhaltung von Wasserrohrnetzen“,<br />

Ausgabe 9/10.<br />

Verkauf nur als PDF auf www.<br />

wvgw-shop.de.<br />

9 / 2012 671


Fachbericht<br />

fkks – aktuelles<br />

Die sekundären Schutzmechanismen<br />

des kathodischen Korrosionsschutzes<br />

von Stahl in Beton und ihre<br />

Bedeutung für die Praxis<br />

Von Thorsten Eichler, Bernd Isecke, Armin Faulhaber, Franz Pruckner, Kathleen Weidauer<br />

Die Korrosionsschutzwirkung durch kathodische Polarisation korrodierender Systeme ist mittlerweile, auch für das System<br />

Stahl in Beton, ausreichend erforscht und in einschlägiger Fachliteratur publiziert worden [1-6]. Speziell beim kathodischen<br />

Korrosions schutz im Stahlbetonbau (KKS-B) treten neben den Polarisationseffekten weitere für den Korrosionsschutz positive<br />

Mechanismen in Erscheinung. Diese sogenannten sekundären Schutzmechanismen bewirken eine Veränderung der chemischen<br />

Umgebung des zu schützenden Stahls. Der pH-Wert an der Phasengrenze Stahl/Beton steigt durch das Forcieren der<br />

kathodischen Teilreaktion auf der Bewehrungsoberfläche, und die Chloridkonzentration sinkt aufgrund des zwischen externer<br />

Anode und Schutzobjekt erzeugten elektrischen Feldes, das die Migration von Anionen von der Kathode zur Anode bewirkt.<br />

Beide Mechanismen werden häufig als Ursache der hohen Effektivität des kathodischen Korrosionsschutzes im Stahlbetonbau<br />

genannt [7]. Bis heute fehlen jedoch gezielte Untersuchungen über die Auswirkungen der sekundären Schutzmechanismen auf<br />

die Veränderung des Korrosionszustandes kathodisch geschützter Bauteile. Die im Folgenden dargestellten Untersuchungen<br />

betreffen die Auswirkungen der sekundären Schutzeffekte auf das Korrosionsverhalten von Bewehrungsstahl in chloridhaltigen<br />

alkalischen Medien. Es konnte gezeigt werden, dass bei Verringerung der Chloridkonzentration in dem den Stahl umgebenden<br />

Medium die Korrosionsrate des Systems ebenfalls sinkt.<br />

Einleitung<br />

Der volkswirtschaftliche Schaden, der durch die Korrosion der<br />

Bewehrung von Stahlbetonbauwerken und -bauteilen jährlich<br />

weltweit verursacht wird, beträgt mehrere Milliarden Euro.<br />

Broomfield [8] beziffert den Schaden allein an Parkhäusern<br />

in den Vereinigten Staaten aufgrund von Tausalzschäden<br />

mit 50 bis 150 Millionen Dollar pro Jahr. In Deutschland<br />

wird die volkswirtschaftliche Relevanz korrosionsbedingter<br />

Bauwerksschäden unter anderem durch die steigende Zahl<br />

der Instandsetzungsmaßnahmen an chloridbelasteten Parkhäusern<br />

und Tiefgaragen offenbar, die in zunehmendem Maße<br />

mittels elektrochemischer Instandsetzungsverfahren wie<br />

dem KKS-B ertüchtigt werden.<br />

Im Jahr 1974 [9] ging die weltweit erste KKS-B Maßnahme<br />

mit leitfähigem Asphalt als Anodenmaterial in Betrieb.<br />

Zwölf Jahre später, 1986, erfolgte die Inbetriebnahme [10]<br />

der ersten KKS-B-Anlage in Deutschland. Diese wurde im<br />

Rahmen eines 1985 initiierten, internationalen Forschungsvorhabens,<br />

des BRITE-Projektes [11], errichtet und schützte<br />

15 Jahre lang die korrosionsgeschädigte Bewehrung einer<br />

Stützwand des Berliner Autobahnrings, bevor sie im Jahr<br />

2001 zurückgebaut wurde.<br />

Für das System Stahl/Beton konnte die Korrosionsschutzwirkung<br />

durch kathodische Polarisation mittlerweile<br />

in hinreichendem Maße nachgewiesen und publiziert worden.<br />

Die DIN EN 12696 [12] existiert seit 2000 und regelt<br />

die Leistungsanforderungen an KKS-B-Systeme. Trotz der<br />

aus technischer Sicht ausreichend geklärten Fragestellung,<br />

ob kathodischer Korrosionsschutz ein adäquates Mittel zum<br />

Schutz der Bewehrung von Stahlbetonbauteilen vor Korrosion<br />

ist, verbleiben hinsichtlich der Wirkmechanismen beim<br />

KKS-B bis heute nicht ausreichend geklärte Fragestellungen.<br />

In der jüngeren Fachliteratur finden sich immer wieder Begriffe<br />

wie „kathodische Passivierung“ oder Ausführungen über<br />

die im Verhältnis zur Korrosionsstromdichte geringen erforderlichen<br />

Schutzstromdichten beim KKS-B. Erstere sind aus<br />

thermodynamischer Sicht zweifelsohne, jedoch aus Sicht der<br />

elektrochemischen Kinetik kaum erklärbar. Letztere werden<br />

für gewöhnlich durch die Wirkung der sogenannten sekundären<br />

Schutzmechanismen, der Chloridmigration (1) und der<br />

Erhöhung der OH – -Ionenkonzentration an der Phasengrenze<br />

Stahl/Beton (2), erklärt.<br />

N i<br />

= –D i<br />

∇c i<br />

– z i<br />

u mi<br />

Fc i<br />

∇V + c i<br />

u (1)<br />

O 2<br />

+ 2H 2<br />

O + 4e – → 4OH – (2)<br />

Eine Quantifizierung der Effekte im Hinblick chemischer Veränderungen<br />

im System und der damit verbundenen Veränderung<br />

des Korrosionszustandes des Schutzobjektes wurde<br />

bislang noch nicht vorgenommen.<br />

672 9 / 2012


Bild 1: Aufbau der Versuche in Lösung;<br />

obere Bildhälfte: Potentiostaten im galvanostatisch<br />

gesteuertem Modus und Datenlogger<br />

zur Aufzeichnung der gemessenen<br />

Ströme und Potentiale; untere Bildhälfte:<br />

Probekörper in Lösung mit 3-Elektroden<br />

Anordnung (Arbeits-, Gegen- und<br />

Bezugselektrode)<br />

Bild 2: Vergleichende Darstellung der Mittelwerte der anodischen Polarisationspotentiale<br />

bei sukzessiver Verringerung der Chloridkonzentration (blau) und bei konstanter<br />

Chloridkonzentration (rot) im galvanostatischen Dauerpolarisationsversuch<br />

bei pH 12,6<br />

Bild 3: Bode-Plot der EIS Messung nach galvanostatischem (anodischen) Dauerpolarisationsversuch - Probekörper Serie pH<br />

12,6 mit 1,25 mol/l Cl – Ausgangskonzentration (blau) aktiv korrodierend; Probekörper Serie pH 12,6 mit 20 mmol/l Cl – Endkonzentration<br />

(schwarz) verminderte Korrosionsrate; Probekörper Serie pH 12,6 ohne Chlorid (orange) passiv<br />

Ziel der Arbeit<br />

Ziel der Arbeit war es, den Effekt der sekundären Schutzmechanismen<br />

in definierter Umgebung zu quantifizieren. Die<br />

Messungen wurden zu diesem Zweck in künstlichen Betonporenlösungen<br />

mit variierenden Konzentrationen an Hydroxyl-<br />

und Chloridionen durchgeführt. Im Beton werden diese<br />

beiden Konzentrationen wesentlich durch die elektrochemischen<br />

Prozesse während des KKS-B verändert.<br />

Probekörper und<br />

Untersuchungsmethoden<br />

Die folgenden Untersuchungen wurden in künstlicher Betonporenlösung<br />

bei unterschiedlichen pH-Werten (12,6;<br />

13,1 und 13,6) und unterschiedlichen Chloridkonzentrationen<br />

(0–5 mol/l) durchgeführt, um die getrennte Quantifizierung<br />

der beiden betrachtenden Schutzeffekte zu ermöglichen.<br />

Bild 1 zeigt den Versuchsaufbau für galvanostatische<br />

Dauerpolarisationsversuche an definiert vorgeschädigtem<br />

Bewehrungsstahl in künstlicher Betonporenlösung<br />

(KBP). Zur Verifizierung der Auswirkungen der einzelnen sekundären<br />

Schutzmechanismen auf den Korrosionszustand<br />

des Systems wurden im Anschluss an die Dauerpolarisation<br />

weitere Untersuchungsmethoden wie elektrochemische<br />

Impedanzspektroskopie (EIS) oder potentiodynamische Polarisation<br />

angewendet.<br />

Die galvanostatischen Dauerpolarisationsversuche wurden<br />

anodisch mit einer Stromdichte i a<br />

= +36,6 mA/m 2 durchgeführt.<br />

Die Vorschädigung der Proben erfolgte über 72<br />

Stunden bei anodischer Polarisation mit einer Stromdichte<br />

von ebenfalls i v<br />

= +36,6 mA/m 2 , was ausreichend war, um<br />

stabile Lochkorrosion zu erzeugen.<br />

Die Chloridionenkonzentration der Ausgangslösung wurde<br />

durch Verdünnung mit chloridfreiem und ansonsten identischem<br />

Elektrolyten alle 72 Stunden sukzessive verringert.<br />

Ergebnisse und Schlussfolgerungen<br />

Bild 2 zeigt exemplarisch den Zusammenhang zwischen der<br />

sukzessiven Verringerung der Chloridionenkonzentration im<br />

9 / 2012 673


Fachbericht<br />

fkks – aktuelles<br />

Medium und anodischem Polarisationspotential im galvanostatischen<br />

Dauerpolarisationsversuch bei einem pH-Wert von<br />

12,6 und einer Ausgangskonzentration von 1.250 mmol/l Cl – .<br />

Die blaue gestrichelte Kurve zeigt die Potentialmittelwerte aller<br />

Proben bei Verringerung der Chloridkonzentration sowie<br />

deren Standardabweichung als Streuband. Im Vergleich dazu<br />

sind die Potentialmittelwerte der Referenzproben, bei denen<br />

der Chloridgehalt der Lösung nicht verringert wurde, als rote<br />

gestrichelte Linie ebenfalls mit zugehöriger Standardabweichung<br />

dargestellt.<br />

Die Grenzkonzentration, bei der eine signifikante und dauerhafte<br />

Veränderung des Korrosionszustandes der Proben anhand<br />

der Polarisationspotentiale festgestellt wurde, lag für die<br />

oben betrachtete Versuchsreihe zwischen 20 mmol/l Cl – und<br />

7 mmol/l Cl – . Auf Grundlage der Untersuchungen des Korrosionszustandes<br />

der Proben mittels elektrochemischer Impedanzspektroskopie<br />

konnte gezeigt werden, dass die Proben<br />

trotz deutlich verringerter Korrosionsrate, nicht den Zustand<br />

der Passivität wiedererlangten, vgl. Bild 3.<br />

Diese Aussage konnte mittels potentiodynamischer<br />

Stromdichte-Potentialkurven verifiziert werden, vgl. Bild 4.<br />

Auf Grundlage der EIS-Messungen und der potentiodynamischen<br />

Polarisationsversuche konnte gezeigt werden, dass<br />

eine Verringerung der Korrosionsrate um etwa eine Größenordnung<br />

erreicht wurde, was im vorliegenden Fall auf das gemeinsame<br />

Wirken von Durchtritts- und Diffusionshemmung<br />

zurückzuführen ist.<br />

Zusammenfassend lässt sich aus den Untersuchungen<br />

zum Einfluss der Verringerung der Chloridkonzentration folgern,<br />

dass das Absenken der Chloridionenkonzentration im<br />

Korrosionsmedium eine dauerhafte Verringerung der Korrosionsrate<br />

des zuvor korrodierenden System verursachen kann,<br />

wenn eine vom pH-Wert der Lösung abhängige spezifische<br />

Grenzkonzentration unterschritten wird.<br />

Bedeutung der Ergebnisse für die Praxis<br />

Bei der Instandsetzung von Stahlbetonbauteilen stellt sich<br />

im Verlauf der Planung im Normalfall die Frage, mit welcher<br />

Restlebensdauer des instandzusetzenden Objektes<br />

nach der Instandsetzung gerechnet werden kann. Dies gilt<br />

sowohl für die konventionelle Instandsetzung als auch für<br />

die Instandsetzung mit Hilfe elektrochemischer Verfahren<br />

wie dem KKS. Im letzteren Fall kommt der Lebendauer des<br />

Anodensystems, das aus der Anode selbst und einem geeigneten<br />

Anodeneinbettmaterial besteht eine besondere<br />

Bedeutung zu. Während hohe Anforderungen an die lebensdauerverlängernde<br />

Wirkung der Instandsetzung bei<br />

Verwendung inerter Anoden, wie Ti-MMO-Anoden, problemlos<br />

möglich sind, stellt sich bei anderen Anodensystemen<br />

regelmäßig die Frage nach der Dauerhaftigkeit. Aus<br />

den oben dargestellten Untersuchungen lässt sich ableiten,<br />

dass die Korrosionsschutzwirkung, die aus den sekundären<br />

Schutzmechanismen hervorgeht auch nach Abschalten der<br />

Anlage bzw. Überschreiten der Lebensdauer des Anodensystems,<br />

Bestand hat. Demzufolge kommt den sekundären<br />

Schutzmechanismen gerade hinsichtlich des Abschätzens<br />

der Dauerhaftigkeit der Instandsetzung eine entscheidende<br />

Bedeutung zu. Für die Praxis bedeutet dies, dass die<br />

lebensdauerverlängernde Wirkung von KKS-Maßnahmen<br />

nicht zwangsläufig mit der Außerbetriebnahme der Anlage<br />

endet, sondern im günstigen Fall anhält. Hinweise dafür,<br />

dass die gezeigten Effekte auch in der Praxis auftreten lassen<br />

sich in der Literatur finden [7, 13-16]. In welchem Maße<br />

diese tatsächlich auftreten und welchen Einfluss die Anoden-<br />

und Bauteilgeometrie auf die sekundären Schutzmechanismen<br />

hat, ist, unter besonderer Berücksichtigung der<br />

Schutzwirkung an der rückseitigen Bewehrung, Thema eines<br />

gemeinsamen Forschungsprojektes von ibac und BAM<br />

mit dem Titel: „Schutzmechanismen bei kathodischer Lang-<br />

Bild 4: Anodische Stromdichtepotentialäste<br />

von Probekörpern der Serie pH 12,6,<br />

[Cl – ]init=1250 mmol/l und unter galvanischer<br />

Polarisation<br />

674 9 / 2012


zeitpolarisation von Stahl in Beton - Rückseitiger kathodischer<br />

Korrosionsschutz von Stahl in Beton“. Derzeit finden<br />

die sekundären Schutzeffekte noch keine Berücksichtigung<br />

bei den Leistungsanforderungen an KKS-Anlagen im Stahlbetonbau,<br />

was den konservativen Charakter der DIN EN<br />

12696 [12] hinsichtlich der im KKS-B anwendbaren Schutzkriterien<br />

unterstreicht.<br />

Danksagung<br />

Diese Arbeit wurde im Rahmen des Forschungsvorhabens<br />

„Schutzmechanismen bei kathodischer Langzeitpolarisation<br />

von Stahl in Beton – Rückseitiger kathodischer Korrosionsschutz<br />

von Stahl in Beton“, welches durch die DFG gefördert<br />

wird, durchgeführt. Die Autoren danken der DFG für ihre hervorragende<br />

Unterstützung.<br />

Literatur<br />

[1] Isecke, B., Kathodischer Korrosionsschutz von Bewehrungsstahl<br />

in Betonbauten, in Handbuch des kathodischen Korrosionsschutzes,<br />

W.v. Baeckmann and W. Schwenk, Editors.<br />

1999, Wiley-VCH: Weinheim, New York, Chichester, Brisbane,<br />

Singapore, Toronto.<br />

[2] Bruns, M., et al., Kathodischer Korrosionsschutz im Beton.<br />

Beton- und Stahlbetonbau, 2009. 104(11): p. 763-772.<br />

[3] Eichler, T., et al., Kathodischer Korrosionsschutz von Stahl in<br />

Beton: Instandsetzung des Parkhauses „Am Gericht” in Frankfurt<br />

am Main. Beton- und Stahlbetonbau, 2007. 102(5): p.<br />

310-320.<br />

[4] Kaesche, H., Theoretische Grundlagen und Begriffe des kathodischen<br />

Korrosionsschutzes durch Fremdstrom und Aktivanoden.<br />

Materials and Corrosion, 1959. 10(4): p. 227-239.<br />

[5] Mietz, J., J. Fischer, and B. Isecke, Langzeiterfahrungen mit<br />

einem kathodischen Korrosionsschutzsystem für Stahl in Beton.<br />

Materials and Corrosion, 2001. 52(12): p. 920-930.<br />

[6] Sergi, G., Ten-year results of galvanic sacrificial anodes in<br />

steel reinforced concrete. Materials and Corrosion, 2010: p.<br />

n/a-n/a.<br />

[7] Glass, G.K. and A.M. Hassanein, Surprisingly Effective Cathodic<br />

Protection. The Journal of Corrosion Science and Engineering,<br />

2003. 4(7).<br />

[8] Broomfield, J.P., Corrosion of Steel in Concrete; Understanding,<br />

investigation and repair. 1997, London, Weinheim, New<br />

York, Tokyo, Melbourne, Madras: E&FN SPON.<br />

[9] Stratful, R.F., Experimental Cathodic Protection of a Bridge<br />

Deck. 1974, California Department of Transportation: Sacramento,<br />

CA 95807. p. 56.<br />

[10] Mietz, J., J. Fischer, and B. Isecke, Langzeiterfahrungen mit<br />

einem kathodischen Korrosionsschutzsystem für Stahl in Beton.<br />

Materials and Corrosion / Werkstoffe und Korrosion,<br />

2001. 52(12): p. 920-930.<br />

[11] BRITE-Project : Electrochemically-based Techniques for Assessing<br />

and Preventing Corrosion of Steel in Concrete Final<br />

technical report. 1990.<br />

[12] DIN EN 12696 Kathodischer Korrosionsschutz von Stahl in<br />

Beton, Deutsche Fassung EN 12696:2000. 2000-06.<br />

[13] Bertolini, L., et al., Cathodic protection of new and old reinforced<br />

concrete structures. Corrosion Science, 1993.<br />

35(5-8): p. 1633-1639.<br />

[14] Bertolini, L., et al., Repassivation of steel in carbonated concrete<br />

induced by cathodic protection. Materials and Corrosion,<br />

2003. 54(3): p. 163-175.<br />

[15] Teng, T.P., Long-Term Effectiveness of Cathodic Protection<br />

Systems on Highway Structures. 2001, FHWA-RD-01-096.<br />

[16] Pruckner, F., et al., In-situ monitoring of the efficiency of the<br />

cathodic protection of reinforced concrete by electrochemical<br />

impedance spectroscopy. Electrochimica Acta. 41(7-8):<br />

p. 1233-1238.<br />

Autoren<br />

Dr.-Ing. Thorsten Eichler<br />

CORR-LESS Isecke & Eichler Consulting<br />

GmbH & Co. KG, Berlin<br />

E-Mail: eichler@corr-less.de<br />

Dipl.-Ing (FH) Armin Faulhaber<br />

Massenberg GmbH, Bürstadt<br />

Tel. +49 162 2726816<br />

E-Mail: Armin.Faulhaber@Massenberg.de<br />

Bernd Isecke<br />

Bundesanstalt für Materialforschung<br />

und -prüfung BAM, Berlin<br />

Tel. +49 30 81041600<br />

E-Mail: Bernd.Isecke@bam.de<br />

Dr. rer. nat., Dr.-Ing. Franz Pruckner<br />

PP engineering GmbH Kathodischer Korrosionsschutz<br />

Wasser- und Abwassertechnik, Euratsfeld (A)<br />

Tel. +43 7474 70240-0<br />

E-Mail: fp@pp-engineering.com<br />

Kathleen Weidauer<br />

Bundesanstalt für Materialforschung und<br />

-prüfung BAM, Berlin<br />

Tel. +49 151 52404162<br />

E-Mail: Kathleen.Weidauer@bam.de<br />

9 / 2012 675


fkks – aktuelles<br />

Das neue forum kks<br />

Vom 28. bis zum 30. Januar 2013 veranstaltet der fkks im Best Western Premier Hotel Park Consul Stuttgart/Esslingen das<br />

forum kks, zu dem alle Mitglieder, Freunde und Förderer des fkks sowie alle am kathodischen Korrosionsschutz Interessierte<br />

herzlich eingeladen sind. Das forum kks beinhaltet unter anderem den fkks-Infotag 2013 zum Thema „Stahl in Beton“,<br />

den fkks-workshop „Zustandsbewertung“ und die Jahreshauptversammlung 2013. Begleitet wird das Forum von der Zeitschrift<br />

<strong>3R</strong>. Die 49. Jahreshauptversammlung des fkks Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz e.V. findet am Mittwoch,<br />

den 30. Januar 2013, in der Zeit von 9:00 bis 12:00 Uhr, statt.<br />

Das Jahr 2014 wirft seine Schatten voraus: 2014, das Jahr in dem der fkks 50 Jahre besteht und die CEOCOR auf Einladung<br />

des DVGW und fkks mit ihrem jährlichen Kongress in Weimar gastiert. Deshalb wird die Jahreshauptversammlung<br />

2014 im Zusammenhang mit dem im Mai 2014 in Weimar stattfindenden CeoCor-Kongress zusammengelegt. In diesem<br />

würdigen Rahmen wird die Kuhn-Ehrenmedaille verliehen werden.<br />

29.01.2013<br />

fkks-Infotag<br />

„Kathodischer Korrosionsschutz im Stahl betonbau – Stand der Technik,<br />

Regelwerke und Praxis“<br />

Der kathodische Korrosionsschutz von Stahl in Beton hat in<br />

den letzten zehn Jahren zunehmend an Bedeutung im Bereich<br />

der Instandsetzung korrosionsgefährdeter, bzw. -geschädigter<br />

Bauwerke gewonnen. Die Komplexität der Ausführung<br />

sowie die bei der Ausführung von Projekten erforderliche<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Gewerke<br />

erfordert ein hohes Maß an Fachkompetenz aller Beteiligten.<br />

Die Überführung der DIN EN 12696:2000 in die DIN EN<br />

ISO 12696:2012 sowie die Zertifizierung von Fachpersonal<br />

nach DIN EN 15257:2007 ermöglichen hohe Ausführungsstandards<br />

sowie die sichere Anwendung des Verfahrens. Die<br />

Veranstaltung gibt einen Überblick über die aktuellen Trends<br />

in Richtlinien und Normung sowie den Stand der Technik in<br />

Ausführung und Praxis.<br />

Der fkks-Infotag richtet sich an Ingenieure, Planer, Ausführende<br />

und Materialhersteller die sich auf dem Gebiet des<br />

fkks-Infotag<br />

29.01.2013, 9:00-17:00 Uhr<br />

Teilnahmekosten: e 195,00, für Mitglieder des fkks ist<br />

diese Veranstaltung kostenfrei<br />

fkks-Workshop<br />

30.01.2013, 13:00-17:00 Uhr<br />

Teilnahmekosten: e 50,00, für Mitglieder des fkks ist<br />

diese Veranstaltung kostenfrei.<br />

Anmeldung über<br />

Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz e.V.,<br />

Esslingen, Tel. +49 711 919 927 20,<br />

E-Mail: geschaeftsstelle@fkks.de, www.fkks.de<br />

kathodischen Korrosionsschutzes von Stahl in Beton über den<br />

aktuellen Stand der Normung und Praxis sowie zukunftsweisende<br />

Trends und Entwicklungen informieren wollen. Moderiert<br />

wird der fkks-Infotag von Dr.Dr. Pruckner und Dr. Eichler.<br />

Programmvorschau:<br />

Einführung: Die DIN EN ISO 12696 – Stand und Neuerungen<br />

(Dr.rer.nat. Dr.-Ing. Franz Pruckner, PP engineering<br />

GmbH und Dr.-Ing. Thorsten Eichler, CORR-LESS Isecke &<br />

Eichler Consulting GmbH & Co. KG)<br />

Kathodischer Korrosionsschutz an Spannbetonkonstruktionen<br />

(Prof. Dr.-Ing. Bernd Isecke, BAM Bundesanstalt für<br />

Materialforschung und -prüfung)<br />

Die neue Richtlinie für Schutz und Instandsetzung von<br />

Beton bauwerken – Aktueller Stand der Regelungen für den<br />

KKS (Univ. Prof. Dr.-Ing. Michael Raupach, Institut für Bauforschung<br />

der RWTH-Aachen)<br />

Alternative Anodensysteme für den KKSB – Erfahrungen<br />

der vergangenen 15 Jahre (Dr.-Ing. Thorsten Eichler,<br />

CORR-LESS Isecke & Eichler Consulting GmbH & Co. KG)<br />

Instandsetzung der Tiefgarage Museum in Biberach –<br />

Anwendung von KKSB bei einer weißen Wanne<br />

(Dipl.-Ing Susanne Gieler Breßmer, IGF Ingenieur-Gesellschaft<br />

für Betoninstandsetzung, Gieler-Breßmer & Fahrenkamp<br />

GmbH)<br />

Erfahrungsbericht und Entwicklung des KKS-B aus Sicht<br />

eines ausführenden Unternehmens über einen Zeitraum<br />

von ca. 10 Jahren (Dipl.-Ing. Gregor Gerhard, Massenberg<br />

GmbH)<br />

Über die Homogenität der Stromverteilung bei KKS<br />

(Dr.rer.nat., Dr.-Ing. Franz Pruckner, PP engineering GmbH)<br />

676 9 / 2012


30.01.2013<br />

fkks-Workshop<br />

„Zustandsüberwachung und -Bewertung von erdverlegten<br />

Rohrleitungen aus Stahl“<br />

Das Konzept der Zustandsüberwachung und -bewertung basiert<br />

auf einer regelmäßigen Erfassung des Anlagenzustands<br />

durch Messung und Analyse aussagefähiger physikalischer Größen,<br />

wie elektrische Spannungen und Ströme. Die Herausforderungen<br />

dieses Konzeptes: „Was muss wann, wo, wie und womit<br />

überwacht werden?“ vermag bei erdverlegten Rohrleitungen<br />

der kathodische Korrosionsschutz (KKS) zu lösen. Die Vorteile<br />

sind keineswegs nur für Netze zugänglich, die mit dieser<br />

Technologie über Jahrzehnte gewachsen sind. In den meisten<br />

Fällen ist die nachträgliche Einrichtung des KKS für erdverlegte<br />

Bauteile technisch sinnvoll und wirtschaftlich zu realisieren.<br />

Auf Basis der messwertbasierten Zustandsbewertung<br />

durch die Messmethoden des kathodischen Korrosionsschutzes<br />

werden nur solche Anlagenteile rehabilitiert die tatsächlich<br />

einer Rehabilitation bedürfen. Nutzungsdauerreserven können<br />

optimal ausgeschöpft werden, ein Vorteil der gerade heute im<br />

Zuge des durch die Netzregulierung zunehmenden Kostendrucks<br />

von größter Bedeutung ist.<br />

Unabhängig vom Rohrwerkstoff treten heute Schäden an<br />

den Rohrleitungsnetzen primär aufgrund von Fremdeinwirkungen<br />

und mangelnder Sorgfalt bei der Verlegung auf. Solche<br />

Schäden führen je nach Werkstofffestigkeit entweder<br />

direkt zur Undichtigkeit, oder das Versagen erfolgt mittelfristig<br />

aufgrund von Alterungs- oder Korrosionsvorgängen.<br />

Als einziger Werkstoff bietet Stahl die Möglichkeit einer Beeinflussung<br />

und Messbarkeit dieser Prozesse durch den kathodischen<br />

Korrosionsschutz. Durch Nutzung der synergistischen<br />

Effekte einer Werkstoffkombination aus Polyethylen<br />

und Stahl ergeben sich beste Voraussetzungen für eine hohe<br />

Effektivität dieses elektrochemischen Schutzverfahrens.<br />

Der kathodische Korrosionsschutz bietet nicht nur die Möglichkeit,<br />

die Wanddickenreduktion durch Korrosion zu minimieren<br />

und damit die Nutzungsdauerreserven auszuschöpfen,<br />

sondern erlaubt darüber hinaus auch eine Bewertung des<br />

erdüberdeckten Bauwerks von der Oberfläche aus. Unter sicherheitstechnischen<br />

Aspekten ist diese Form der Rohrnetzüberwachung<br />

für alle Leitungsnetze im Gashochdruckbereich<br />

sowie für Leitungen zum Transport grundwassergefährdender<br />

Medien vorgeschrieben. In den letzten Jahren hat sich<br />

in Bezug auf die Messtechniken in Verbindung mit dem kathodischen<br />

Korrosionsschutz eine nicht zu unterschätzende<br />

Entwicklung ergeben. Die Lokalisierung von Fehlstellen wurde<br />

vereinfacht. Heute stehen Fernwirktechniken zur Verfügung,<br />

die eine Steuerung der Anlagen und die Überwachung<br />

des zu schützenden Bauteils ermöglichen.<br />

Unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten werden<br />

durch den kathodischen Korrosionsschutz die systembedingt<br />

vorliegenden Nutzungsdauerreserven eines Stahlleitungsnetzes<br />

durch die Minimierung der äußeren Einflüsse auf das Leitungsnetz<br />

ausgeschöpft. Heutzutage geht man für eine kathodisch<br />

geschützte Leitung von einer planerischen Nutzungsdauer<br />

von 100 Jahren aus. Darüber hinaus werden durch den<br />

Einsatz des kathodischen Korrosionsschutzes die Unwägbarkeiten<br />

in der Kostenplanung für die Instandhaltung in erheblichem<br />

Maße in greifbare Aufwendungen überführt. Im Falle<br />

einer lokalisierten Fehlstelle ist nicht nur die Planung der Instandsetzung<br />

über einen größeren Zeitraum möglich, sondern<br />

oftmals auch der Verursacher zu ermitteln. Instandsetzungsaufwendungen<br />

können in solchen Fällen an den Verursacher<br />

weitergegeben werden.<br />

Kosteneinsparungen ergeben sich aufgrund der realistischen<br />

Bewertung des Leitungsnetzes. Die Planung von Maßnahmen<br />

beschränkt sich auf Leitungsteile, die tatsächlich einer<br />

Instandsetzung bedürfen. Eine rein statistische Bewertung<br />

solcher Bauteile birgt zwangsläufig die Gefahr von Fehleinschätzungen.<br />

Diese rein statistische Bewertung bleibt daher<br />

Leitungsnetzen aus Rohrwerkstoffen und Rohrausführungen<br />

vorbehalten, die diese Form einer Zustandsbewertung nicht<br />

unterstützen.<br />

In dem fkks-Workshop sollen anhand von Beispielen die<br />

Möglichkeiten zur Umsetzung solcher Zustandsüberwachungen<br />

und -Bewertungen diskutiert und Erfahrungen bei der Anwendung<br />

ausgetauscht werden. Der Workshop wird moderiert<br />

von Dipl.-Ing. Thomas Laier.<br />

9 / 2012 677


fkks – aktuelles<br />

Aktuelles vom Fachbeirat des fkks<br />

Fachbereich „Stahl in Beton“<br />

Der Fachbereich „Stahl in Beton“ innerhalb des fkks beschäftigt<br />

sich vor allem mit Fragen der Korrosion, des Korrosionsmonitorings<br />

und des Korrosionsschutzes von Bewehrungsstahl,<br />

Spannstahl, Stahlträgern u. ä. in Beton.<br />

Prof. Dr. Bernd Isecke (Bundesanstalt für Materialprüfung<br />

und -forschung, BAM), Dr.-Ing. Thorsten Eichler<br />

(CORR-LESS Isecke & Eichler Consulting GmbH&Co.KG),<br />

Dr.-Ing. Franz Pruckner (PP engineering GmbH und Dipl.-<br />

Ing. Gregor Gerhard (Massenberg GmbH) sind die Mitglieder<br />

dieses Fachbeirates. Dr. Thorsten Eichler und Gregor<br />

Gerhard stellen als ausgebildete Bauingenieure die Verbindung<br />

zum Bauingenieurwesen her. Sie vertreten als Delegierte<br />

im Deutschen Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb) die<br />

Interessen des fkks bei der Erstellung der neuen Instandsetzungsrichtlinie<br />

für Stahlbeton. Prof. Isecke, Dr. Eichler und<br />

Dr. Pruckner tragen durch ihre Tätigkeit als Prüfungsbeauftragte<br />

des fkks-cert im Rahmen der DIN EN 15257 (Ausbildungsnorm)<br />

zur Aus- und Weiterbildung des KKS-Fachpersonals<br />

bei. Auch bei der jetzt gültigen Fassung der DIN<br />

EN ISO 12696:2012 wirkten sie unter Federführung von<br />

Prof. Isecke mit.<br />

In den ersten Monaten nach der Konstituierung war es<br />

dem Fachbeirat in erster Linie wichtig die korrosionsbezogenen<br />

Fragen in den Fachzeitschriften der Bauingenieure zu bewerben,<br />

Kontakte zu führenden Ingenieurbüros und Interessensverbänden<br />

für Betoninstandsetzung herzustellen, sowie<br />

generell auf den Fachbeirat aufmerksam zu machen. Wichtig<br />

war auch die Internationalisierung der Zertifizierung nach DIN<br />

EN 15257:2007 (englische Prüfungsfragen).<br />

In Zukunft ist es dem Fachbeirat zudem wichtig den Mitgliedern,<br />

vor allem aber allen Interessierten zu Fragen der<br />

Korrosion, des Korrosionsmonitorings und des – in erster Linie<br />

elektrochemischen – Korrosionsschutzes (KKS, Chloridentzug<br />

und Realkalisierung) kompetente Ansprechpartner zu<br />

speziellen Korrosionsfragen zu vermitteln. Auch soll der KKS-<br />

B als ökologisch nachhaltige Technologie den verantwortlichen<br />

Ingenieurbüros und potenziellen Kunden bewusster gemacht<br />

werden.<br />

Die internationale Pipeline-Community trifft sich dort,<br />

wo viel geschieht:<br />

in Europa, ptc: www.pipeline-conference.com<br />

in MENA, INA: www.infrastructurenorthafrica.com<br />

Advisory Committee Chairmen<br />

Heinz Watzka<br />

Chairman ptc<br />

Dr. Klaus Ritter<br />

Chairman ptc + INA<br />

Yassine Mestiri<br />

Chairman INA - ptc<br />

2012 09 <strong>3R</strong> ptc+ina de.indd 1 09.08.2012 10:45:32<br />

678 9 / 2012


Als gedrucktes<br />

Heft oder<br />

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erhältlich<br />

Clever kombiniert und doppelt clever informiert<br />

<strong>3R</strong> + gwf Gas Erdgas<br />

im Kombi-Angebot<br />

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Ihnen am besten zusagt!<br />

· Als Heft das gedruckte,<br />

zeitlos- klassische Fachmagazin<br />

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Informationsmedium für Computer,<br />

Tablet-PC oder Smartphone<br />

+<br />

<strong>3R</strong> erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />

gwf Gas Erdgas erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimerstr. 145, 81671 München<br />

Oldenbourg Industrieverlag · Vulkan-Verlag<br />

www.oldenbourg-industrieverlag.de · www.vulkan-verlag.de<br />

Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 931 / 4170 - 492 oder im Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich möchte clever kombinieren und bestelle für ein Jahr die Fachmagazine <strong>3R</strong> (12 Ausgaben) und<br />

gwf Gas/Erdgas (12 Ausgaben) im attraktiven Kombi-Bezug.<br />

□ als Heft für 541,- zzgl. Versand (Deutschland: € 57,-/Ausland: € 66,50) pro Jahr.<br />

□ als ePaper (PDF-Datei als Einzellizenz) für 541,- pro Jahr.<br />

Vorzugspreis für Schüler und Studenten (gegen Nachweis):<br />

□ als Heft für 270,50 zzgl. Versand (Deutschland: € 57,-/Ausland: € 66,50) pro Jahr.<br />

□ als ePaper (PDF-Datei als Einzellizenz) für 270,50 pro Jahr.<br />

Nur wenn ich nicht bis von 8 Wochen vor Bezugsjahresende kündige, verlängert sich der Bezug um<br />

ein Jahr. Die sichere, pünktliche und bequeme Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer Gutschrift<br />

von € 20,- auf die erste Jahresrechnung belohnt.<br />

Antwort<br />

Leserservice gwf<br />

Postfach 91 61<br />

97091 Würzburg<br />

Firma/Institution<br />

Vorname/Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

E-Mail<br />

Branche/Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise □ Bankabbuchung □ Rechnung<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen in Textform (Brief, Fax, E-Mail) oder durch<br />

Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige<br />

Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice gwf, Postfach 91 61, 97091 Würzburg<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten<br />

erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag oder vom<br />

Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über interessante, fachspezifi sche Medien- und Informationsangebote<br />

informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen<br />

Bank, Ort<br />

Bankleitzahl<br />

✘<br />

Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

PA<strong>3R</strong>IN0612


Faszination Technik


Treffpunkt<br />

historische<br />

Innenstadt<br />

Wie man die Erneuerung der<br />

Infrastruktur optimal unter<br />

schwierigen Rahmenbedingungen<br />

gestalten kann, zeigt ein Beitrag<br />

von Juliane Schenk über Arbeiten<br />

in der Göttinger Innenstadt in <strong>3R</strong>,<br />

Ausgabe 7-8/2012.<br />

Fotografin Juliane Schenk, GEB<br />

Weitere Bilder zu<br />

dieser Bau maßnahme<br />

unter<br />

www.<strong>3R</strong>-Rohre.de


gat/WAT 2012<br />

Produkte & Verfahren<br />

3S Consult GmbH<br />

Neue Software-Versionen für Netzberechnung<br />

und Instandhaltungsplanung<br />

Auf der gat/wat 2012 stellt 3S Consult die<br />

aktuellen Versionen von SIR 3S und KA-<br />

NEW vor. SIR 3S, das Rohrnetzberechnungsprogramm<br />

für stationäre und instationäre<br />

Simulationen von Gas-, Wasser-<br />

und Wärmenetzen aus dem Hause 3S<br />

Consult, bietet zahlreiche neue Funktionen.<br />

Die Integration der Fahrweise aller Stationen<br />

(Übernahmestationen, Bezirksregelstationen<br />

und Regelstationen) in das HD-/<br />

MD-/ND-Netz per Blocktechnik und Signalmodell<br />

ist jetzt auch für Gasnetze verfügbar.<br />

Die Netzspeicherwirkung wird bei<br />

instationären Berechnungen für Gasnetze<br />

berücksichtigt. Über stationäre, quasistationäre<br />

bis hin zu instationären Berechnungen<br />

sind jetzt auch im Gas alle Berechnungsarten<br />

verfügbar. Die Brennwertverteilung<br />

in einem Netz kann – resultierend<br />

aus der Mischung von frei definierbaren<br />

Komponenten realer Gase – berechnet<br />

und dargestellt werden, ebenso Heizwert,<br />

Methanzahl und Normdichte. Geometrieund<br />

Sachdaten können über einen neuen,<br />

frei konfigurierbaren Import aus ES-<br />

RI-Shapefiles übernommen werden.<br />

Neu ist auch die Qualitätsanalyse<br />

per Quellsignaturen in SIR 3S.<br />

Die Quellen sind frei konfigurierbar.<br />

Es können voneinander verschiedene<br />

Einspeisungen zu einer Quelle<br />

zusammengefasst werden. Im Netz<br />

werden dann die aus verschiedenen<br />

Quellen entstehenden Quellmischungsgebiete<br />

dargestellt.<br />

In KANEW 5, der Software zur<br />

umfassenden Instandhaltungsplanung,<br />

steht dem Anwender jetzt ein Daten-Audit<br />

zur umfangreichen Plausibilitätsprüfung<br />

und Datenbereinigung zur Verfügung.<br />

Die Entwicklung einer Asset-Strategie berücksichtigt<br />

neben Erneuerungs- und Sanierungsmaßnahmen<br />

nun auch regelmäßig<br />

wiederkehrende Inspektions-, Wartungsund<br />

Instandhaltungsaktivitäten. Prioritätenlisten<br />

können jetzt in Bauprogrammen<br />

zusammengefasst und mit den Vorgaben<br />

der Asset-Strategie abgeglichen werden.<br />

SIR 3S und KANEW sind jetzt über eine<br />

bi-direktionale, voll integrierte Schnittstelle<br />

miteinander verknüpft. KANEW kann<br />

SIR 3S-Netzdaten und -Ergebnisse direkt<br />

verarbeiten. SIR 3S wiederum kann KA-<br />

NEW Erneuerungspläne direkt objektscharf<br />

umsetzen.<br />

Kontakt: 3S Consult GmbH, Garbsen,<br />

Tel. +49 5131 4980-0, E-Mail:<br />

info@3sconsult.de, www.3sconsult.de<br />

gat/wat Halle 2, Stand B5<br />

Axel Semrau<br />

Einfache Bestimmung von Odoriermitteln<br />

und natürlichem Schwefel<br />

Axel Semrau® bietet mit dem ODOR online<br />

eine einfache und robuste Methode,<br />

um Odoriermittel und natürlichen Schwefel<br />

in Gasen sicher zu bestimmen. Durch<br />

diese gaschromatographische Messmethode<br />

wird eine Trennung aller Schwefelsubstanzen<br />

erreicht, die dann einzeln<br />

bestimmt werden können. Im Gegensatz<br />

zu Handmessgeräten sind Querempfindlichkeiten<br />

ausgeschlossen. Im Bereich der<br />

Odorierungskontrolle ist das ODOR on-line<br />

vom DVGW in der G280 als Referenzverfahren<br />

empfohlen und das Messverfahren<br />

ist konform zur DIN 51855/7 sowie ISO<br />

19739 (ISO 6326T2). Mit dem ODOR online<br />

können neben TBM, THT und anderen<br />

Sulfiden auch handelsübliche Odoriermittelgemische<br />

wie Scentinel®, Spotleak® und<br />

andere Mercaptangemische sowie Ethylmercaptan<br />

(wird meist zur Odorierung von<br />

Flüssiggas eingesetzt) und H 2<br />

S (Schwefelwasserstoff)<br />

gemessen werden. Das Gerät<br />

kann stationär oder mobil im Messfahrzeug<br />

eingesetzt werden, ein 12 V-Betrieb<br />

ist möglich.<br />

Kontakt: Axel Semrau GmbH & Co. KG,<br />

Sprockhövel,<br />

E-Mail: info@axel-semrau.de<br />

gat/wat: Halle 1, Stand C11<br />

682 9 / 2012


Bagela Baumaschinen<br />

Erste 100-t-Rohrzugwinde hat ihre Feuertaufe<br />

bestanden<br />

Bagela Baumschinen hat eine neue Rohrsanierungswinde<br />

entwickelt und nun auch<br />

auf der ersten Baustelle erfolgreich eingesetzt.<br />

Die Aufgabenstellung war verhältnismäßig<br />

einfach, es ging um eine Rheinquerung<br />

in einem bestehenden Tunnel.<br />

Aber die Gesamtlänge von 1.300 m und<br />

die leichte Biegungen in dem Tunnel stellten<br />

dann doch hohe Anforderungen dar.<br />

Zu dem Gesamtpaket der Windeneinheit<br />

gehören der Seilspeicher mit vorerst<br />

1.500 m Seil, die Gesamtlänge kann<br />

aber auch noch deutlich verlängert werden.<br />

Weiterhin werden zwei Vorseilwinden<br />

(10 t und 1 t Zugkraft) eingesetzt, um das<br />

Seil der 100-t-Winde einzuziehen.<br />

Die Winde und der Seilspeicher befinden<br />

sich jeweils auf einzeln angetriebenen<br />

Raupenfahrwerken, mit deren Hilfe jede<br />

Baustelle erreicht werden kann. Mit einer<br />

Rüstzeit von nur drei Stunden ist das System<br />

sehr schnell einsatzbereit. Nach Beendigung<br />

der Arbeit benötigt man ca. zwei<br />

Stunden und sämtliche Maschinen können<br />

verladen werden.<br />

Bild: Inzwischen gibt es für Rohrvortriebe und HDD-Bohrungen Möglichkeiten auch<br />

bisher unmögliche lange Flussquerungen durchzuführen. Nun bietet Bagela dementsprechend<br />

eine Winde an, die die Rohreinzüge durchführen kann<br />

Die neue 100-t-Winde eignet sich besonders<br />

gut für alle Baustellen, bei denen<br />

lange Rohrstränge eingezogen werden<br />

müssen. Auch eine Zugkraftverdoppelung<br />

über eine mitlaufende Umlenkrolleneinheit<br />

ist möglich, um auch in der Endphase des<br />

Rohreinzuges die notwenigen Zugkräfte<br />

von maximal 200 t zur Verfügung zu stellen.<br />

Die bewährte hydraulisch stufenlose<br />

Geschwindigkeits- und Zugkraftregelung<br />

der Bagela-Winden gilt auch für diese neue<br />

Winde. Alle, die lange Inliner ziehen möchten<br />

oder spezielle Rohrsanierungsverfahren<br />

wie zum Beispiel Swagelining anwenden,<br />

können zukünftig mit deutlich weniger<br />

Baugruben auskommen und die Sanierungslängen<br />

deutlich vergrößern.<br />

Kontakt: Bagela Baumaschinen GmbH &<br />

Co. KG, Kaltenkirchen,<br />

E-Mail: info@bagela.de<br />

gat/wat Halle 2, Stand B1<br />

Produkt-Highlights zum Thema<br />

„Hausanschluss“ siehe Sonderteil<br />

in dieser <strong>3R</strong>-Ausgabe ab S. 745<br />

9 / 2012 683


gat/WAT 2012<br />

Produkte & Verfahren<br />

Beulco<br />

Keine Beschädigungen an Sanitärarmaturen<br />

bei Probewasserentnahme<br />

Mit dem Wasserproben-Entnahmeset von<br />

Beulco® können Sie ganz einfach notwendige<br />

Wasserproben aus jeder Sanitärarmatur<br />

entnehmen, ohne dass diese dabei beschädigt<br />

wird.<br />

Zum Hintergrund: Am 1. November<br />

2011 ist die erste Verordnung zur Änderung<br />

der Trinkwasserverordnung 2001<br />

(TrinkwV) in Kraft getreten. Die Änderungsverordnung<br />

soll den Schutz der<br />

Trinkwasserqualität für die Bundesrepublik<br />

Deutschland nachhaltig sichern. Das<br />

dem Verbraucher zur Verfügung gestellte<br />

Trinkwasser ist für den menschlichen<br />

Gebrauch bestimmt und darf keine Gefährdung<br />

der Gesundheit darstellen. Es<br />

muss frei von unnötigen und unerwünschten<br />

Belastungen sein. Das bedeutet, dass<br />

im Trinkwasser weder chemische Stoffe,<br />

noch Krankheitserreger in Konzentrationen<br />

enthalten sein dürfen, die eine Schädigung<br />

der menschlichen Gesundheit verursachen<br />

können. Neu in der Verordnung<br />

zur Änderung der TrinkwV ist, dass die Untersuchung<br />

der in der TrinkwV festgelegten<br />

Grenzwerte für mikrobiologische und<br />

chemische Anforderungen, wie z. B. Legionellen,<br />

in gewerblich betriebenen Großanlagen<br />

mit Warmwasserbereitung zur<br />

Pflicht wird.<br />

Konkret bedeutet das, dass sämtliche<br />

Warmwasseranlagen mit einem Inhalt von<br />

mehr als 400 l und/oder bei denen sich in<br />

der Leitung zwischen Trinkwassererwärmer<br />

und Entnahmestelle mehr als 3 l Inhalt<br />

befinden – also nahezu alle Mehrfamilienhäuser<br />

mit zentraler Warmwasserbereitung<br />

– mindestens einmal jährlich<br />

überprüft werden müssen. Die Überprüfung<br />

ist durch ein zertifiziertes Labor vorzunehmen<br />

und hat nach den Vorgaben des<br />

DVGW-Arbeitsblattes W 551 zu erfolgen.<br />

Dabei ist die Einhaltung der in der TrinkwV<br />

in den Anlagen I und II festgelegten, mikrobiologischen<br />

und chemischen Grenzwerte<br />

zu überwachen.<br />

Als Stelle der Einhaltung definiert die<br />

TrinkwV in § 8 bei Trinkwasser, das auf<br />

Grundstücken oder in Gebäuden auf Leitungswegen<br />

bereitgestellt wird, den Austritt<br />

der Zapfstelle, die der Trinkwasserentnahme<br />

dient. Gerade die Probenahme<br />

an Sanitärarmaturen stellt sich häufig<br />

schwierig dar, da das Anbringen eines<br />

geeigneten Probenahmeventils nicht ohne<br />

weiteres möglich ist. Hier empfiehlt sich<br />

das Beulco®-Wasserproben-Entnahmeset,<br />

mit dem Sie jede handelsübliche Sanitärarmatur<br />

zur Probenahme umrüsten können.<br />

Das Wasserprobe-Entnahmeset Modell<br />

6098 enthält alle erforderlichen Übergänge<br />

an Sanitärarmaturen und Zapfventile.<br />

Dazu einfach den vorhandenen Perlator<br />

oder die Schlauchverschraubung abschrauben,<br />

ein passendes Übergangsstück<br />

aus der Box montieren, das Abflammrohr<br />

aufschrauben – fertig! Anschließend kann<br />

die Armatur natürlich wieder problemlos<br />

zurückgebaut werden.<br />

Auch für die Probenahme an der kommunalen<br />

Übergabestelle sowie an jeder<br />

vorgesehenen Stelle des Leitungsnetzes<br />

Bild: Abflammhahn Modell 6099<br />

hat Beulco® mit dem Abflammhahn Modell<br />

6099 in 1/4“, 3/8“ und 1/2“ die passende<br />

Lösung. Das Ventil wird einfach in<br />

die passende Prüfvorrichtung geschraubt,<br />

mit der offenen Flamme gründlich abgeflammt<br />

und nach der Probenahme wieder<br />

demontiert.<br />

Ganz aktuell zum Thema „überarbeitete<br />

Trinkwasserverordnung“ bietet Beulco®<br />

ein weiteres Produkt für alle Arten der<br />

Probenahme an: Das Ventil für die Entnahme<br />

von Trinkwasserproben passt in alle<br />

vorhandenen und neuen Installationen<br />

(Bestand / Neubau), in horizontaler oder<br />

vertikaler Einbaulage. Das Ventil kann an<br />

allen Armaturen mit seitlichem oder stehendem<br />

Nocken mit G 1/4“ problemlos<br />

nachgerüstet werden.<br />

Kontakt: BEULCO GmbH & Co. KG,<br />

Attendorn,<br />

E-Mail: info@beulco.de<br />

gat/wat: Halle 2, Stand B11.1<br />

Besuchen Sie uns im Internet:<br />

www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

684 9 / 2012


egeplast<br />

Vorstellung des neuen vorverformten<br />

egeliner®-Rohrs<br />

Auf der wat 2012 steht bei egeplast das<br />

Neuprodukt egeliner® im Fokus: ein neues<br />

vorverformtes Polyethylen-Rohr, das ein<br />

Close-Fit-Lining ermöglicht. Bei diesem<br />

Verfahren wird ein altes, defektes Rohrsystem<br />

in geschlossener Bauweise durch<br />

ein neues Rohrsystem erneuert. Die Lebensdauer<br />

entspricht der einer Neuverlegung<br />

in offener Bauweise. Durch den<br />

verringerten Querschnitt des gefalteten<br />

egeliners® kann das neue Rohr problemlos<br />

über Baugruben oder vorhandene<br />

Schächte mit einer Winde in das Altrohr<br />

eingezogen werden. Das neue Rohr liegt<br />

dann – als statisch eigenständiges Rohr –<br />

close-fit am Altrohr an. Angewendet werden<br />

kann der egeliner für die grabenlose<br />

Sanierung von Trinkwasser-, Gas- und Abwasserleitungen,<br />

für jeden Altrohrmaterialtyp.<br />

Aufgrund des geringen Platzbedarfs<br />

für die Baustelle kann der Verkehr<br />

weitestgehend ungehindert fließen und<br />

durch kurze Sanierungszeiten entstehen<br />

niedrigere Kosten.<br />

Auf Wunsch eines Trinkwasserversorgers,<br />

die konventionelle Steckverbindung<br />

Bild 1: Durch den verringerten Querschnitt kann der<br />

egeliner ® problemlos über Baugruben oder vorhandene<br />

Schächte mit einer Winde in das Altrohr eingezogen werden<br />

Bild 2: Das SLM ® RC plus -Rohr mit mit längskraftschlüssiger<br />

Steckmuffe kombiniert die zahlreichen Vorteile von PE-Rohren<br />

mit einer intelligenten Verbindungstechnik<br />

Bild 3: Der Laser-Barcode ermöglicht lückenlose Rückverfolgung<br />

mit den zahlreichen Vorteilen von PE-Rohren<br />

zu kombinieren, bietet egeplast neuerdings<br />

sein Rohrprogramm auch mit längskraftschlüssigen<br />

Steckmuffen an. Möglich<br />

sind egeplast PE 100-Rohre, egeplast<br />

PE-100 RC-Rohre sowie<br />

das SLM® RC plus -Rohr<br />

mit längskraftschlüssiger<br />

Steckmuffe. Die Steckverbindung<br />

ist eine bewährte<br />

Rohrverbindungstechnik<br />

mit einfacher Montage,<br />

die eine praxistaugliche<br />

Alternative zum Schweißen<br />

darstellt. Insbesondere<br />

bei kleinen Teilabschnitten<br />

bietet sie viele Vorteile<br />

wie kurze Verlege- und<br />

Verarbeitungszeiten und<br />

geringe Vorbereitungszeiten<br />

sowie wetterunabhängige<br />

Verarbeitung, und<br />

das bei dauerhafter Dichtheit<br />

und Druckbeständigkeit.<br />

Schweiß- und Verarbeitungsequipment<br />

sowie<br />

längskraftschlüssige Verbindungen<br />

werden nicht<br />

benötigt.<br />

Auf der gat 2012 steht bei egeplast<br />

der Laser-Barcode im Fokus. Zur lückenlosen<br />

Traceability bietet der Kunststoffrohrhersteller<br />

jetzt Mehrwert-Rohre mit<br />

einer neuartigen Lasersignierung inklusive<br />

gelasertem Barcode an. Diese innovative<br />

Laser-Beschriftung wird während<br />

der Produktion fest und unlösbar auf die<br />

Rohroberfläche markiert. Die Rücklesebarkeit<br />

ist mit handelsüblichen Hand-<br />

Scannern gegeben.<br />

Aufgrund der großen Kundennachfrage,<br />

die egeplast HexelOne® Hochdruckrohre<br />

auch in geschlossener Bauweise verlegen<br />

zu können, hat das Unternehmen<br />

diese Hochdruckrohre mit Schutzmantel<br />

und einer Innenschicht aus PE 100-RC<br />

entwickelt. Diese Rohre sind beständig<br />

gegen mögliche Punktlasten, die in einem<br />

Bohrkanal auftreten können und bieten<br />

den bewährten Kratz- und Riefenschutz<br />

von außen, wie er schon bei egeplast SLM-<br />

Rohren seit 20 Jahren bewährt ist.<br />

Kontakt: egeplast Werner Strumann<br />

GmbH & Co. KG, Andreas Regeling, Greven,<br />

Tel. +49 2575 9710-270, E-Mail: Andreas.<br />

Regeling@egeplast.de, www.egeplast.de<br />

gat/wat: Halle 2, Stand B4<br />

9 / 2012 685


gat/WAT 2012<br />

Produkte & Verfahren<br />

Elmed<br />

ISOTEST Schlepperde – sichere Erdung auch<br />

ohne direkten Kontakt zum Prüfling<br />

Mit der neuen Schlepperde wird die sichere<br />

und bequeme Porenprüfung mit dem<br />

ISOTEST noch komfortabler. Wie gewohnt<br />

kann über den mobilen Kontakt zum leitfähigen<br />

Erdreich die für die Prüfung erforderliche<br />

Erdverbindung realisiert werden. Eine<br />

Klemmverbindung am Ort der Prüfung ist<br />

nicht erforderlich. Die Einsatzmöglichkeiten<br />

und der Aktionsradius des ISOTEST erweitern<br />

sich hierdurch erheblich. Die neue<br />

Ausführung mit robustem und hoch<br />

flexiblem Edelstahlseil steht für Langlebigkeit<br />

und eine sichere Erdung des<br />

Prüfgerätes – auch unter rauhen Baustellenbedingungen.<br />

Die Edelstahlkugel<br />

als Abschluss sorgt für optimalen<br />

Erdkontakt und Anpassung an die<br />

Geländekontur. Eine robuste Zugentlastung<br />

schützt die Schlepperde vor<br />

Beschädigung oder unbeabsichtigter<br />

Trennung vom Gerät.<br />

Die ordnungsgemäße Erdung des<br />

ISOTEST-Prüfgerätes ist zwingende<br />

Voraussetzung für jede verlässliche und<br />

sichere Hochspannungsprüfung. Erst die<br />

Erdung schließt den Stromkreis bestehend<br />

aus der Verbindung des Prüfgerätes<br />

mit dem isolierten Teil des Prüfobjektes<br />

(Elektrode), der Verbindung vom Prüfobjekt<br />

zum Erdpotential (Erdstab) und dem<br />

Kontakt Erdpotential zum Prüfgerät durch<br />

Schlepp erde.<br />

Dort, wo keine direkte Erdung (Klemmverbindung)<br />

möglich ist, bietet die neue<br />

Schlepperde eine praktische und äußerst<br />

robuste Alternative.<br />

Kontakt: ELMED Dr. Ing. Mense GmbH,<br />

Heiligenhaus, Tel. +49 2056 9329-0,<br />

E-Mail: info@elmedgmbh.de,<br />

www.elmedgmbh.de<br />

AUMA<br />

Schwenkantriebe mit doppeltem<br />

Drehmoment<br />

Auma hat auf der ACHEMA in Frankfurt die<br />

neue Schwenkantriebsbaureihe SQ .2 zur<br />

Automatisierung von Klappen und Hähnen<br />

präsentiert. Die Antriebe werden 2013 lieferbar<br />

sein. Sie ersetzen dann die bewährte<br />

SG.1 Baureihe, die seit 1998 gebaut wird.<br />

Gegenüber der Vorgängerbaureihe wird<br />

beim SQ .2 eine zusätzliche Baugröße eingeführt.<br />

Dadurch erweitert sich der Drehmomentbereich<br />

um mehr als das Doppelte,<br />

der nun von 50 Nm bis 2.400 Nm reicht.<br />

Mit der neuen Baureihe lassen sich auch<br />

kürzere Stellzeiten erzielen. Die Version<br />

SQR für Regelbetrieb verfügt über bessere<br />

Regeleigenschaften als der Vorgänger<br />

SGR. Dies betrifft die Positioniergenauigkeit<br />

und die höhere zulässige Anzahl von<br />

Schaltspielen pro Stunde.<br />

Inbetriebnahme und Bedienung der<br />

SQ-Antriebe sind mit der 2010 eingeführten<br />

Drehantriebsbaureihe SA .2 identisch.<br />

Für das Personal vor Ort vereinfacht sich<br />

der Umgang, wenn in einer Anlage beide<br />

Bild: Der neue SQ .2 Antrieb gleicht optisch der 2010 einführten<br />

Drehantriebsbaureihe SA .2<br />

Antriebstypen eingebaut<br />

sind. Dazu<br />

gehört auch das<br />

identische Steuerungskonzept.<br />

Beide<br />

Baureihen sind<br />

ohne integrierte<br />

Steuerung, mit<br />

der einfachen AM<br />

oder der mikrocontroler-gesteuerten<br />

AC lieferbar.<br />

Die Steuerungen<br />

sind über die Typengrenze<br />

hinaus<br />

austauschbar.<br />

Durch Verwendung der neu eingeführten<br />

Zweischicht-Pulverlackierung weisen<br />

die Antriebe einen verbesserten Korrosionsschutz<br />

auf, die Schutzart der Geräte<br />

entspricht in der Grundausführung IP 68.<br />

Parallel zur Einführung der SQ Baureihe<br />

erfolgt die Qualifizierung der explosionsgeschützen<br />

Version SQEx, die nach<br />

Abschluss der Zertifizierung erhältlich sein<br />

wird.<br />

Kontakt: AUMA Riester GmbH & Co. KG,<br />

Müllheim, Tel. +49 7631 809-0, E-Mail:<br />

Riester@auma.com, www.auma.com<br />

gat/wat Halle 1, Stand D4<br />

686 9 / 2012


Elster<br />

MR HP20-Hochdruckregelgeräte für die<br />

Gasverteilung und Gasverwendung<br />

komplettiert<br />

Elster hat seit Mitte 2012 die Palette der<br />

Hochdruckregelgeräte MR HP20 für Eingangsdrücke<br />

bis 20 bar komplettiert. Es<br />

stehen die Gehäusenennweiten DN 25,<br />

DN 50, DN 80 und DN 100 in Kombination<br />

mit drei Messwerkgrößen MW 300,<br />

MW 400 und MW 500 zur Verfügung.<br />

Die MR-HP 20-Serie zeichnet sich<br />

durch einstufige Regelung mit Vordruckausgleich,<br />

federbelastetes Messwerk ohne<br />

Hilfsenergie, integrale Festigkeit und<br />

integriertem SAV aus. Ganz wesentlich<br />

ist der Vorstoß in den Hochdruckbereich.<br />

Die Regelgeräte wurden für die international<br />

gebräuchliche Druckstufe ANSI 150<br />

bis 20 bar entwickelt und zugelassen. Im<br />

deutschsprachigen Markt wird die Gerätefamilie<br />

in der Druckstufe PN 16 angeboten.<br />

Alle Geräte sind mit Anschlussflanschen<br />

der Druckstufen PN 16 und PN 20<br />

sowie ANSI 150 erhältlich. Die Einhaltung<br />

der integralen Festigkeit (IS) ist selbstverständlich.<br />

Die Geräte sind vom Gehäuse bis<br />

zum Messwerk voll eingangsdruckfest, wie<br />

dies nach DIN EN 334 definiert ist.<br />

Ein perfekt auf die Erfordernisse eines<br />

Hochdruckregelgerätes abgestimmter<br />

Vordruckausgleich spiegelt sich in den<br />

Kennlinien wider, höchste Regelgüte wird<br />

über den gesamten Eingangsdruckbereich<br />

eingehalten. Zur Erreichung optimaler<br />

Regelgenauigkeit stehen je nach Ausgangsdruckbereich<br />

verschiedene Membrangehäusedurchmesser<br />

zur Verfügung.<br />

Die Ventilsitzgröße bleibt unverändert,<br />

ein Auswechseln ist nicht erforderlich.<br />

Mit dieser Konstruktion werden die Forderungen<br />

nach einem großen Eingangsdruckbereich,<br />

hoher Durchflussleistung<br />

und sehr guter Regelgenauigkeit miteinander<br />

verbunden.<br />

Wartungsfreundlichkeit<br />

und<br />

einfache Handhabung<br />

werden<br />

groß geschrieben.<br />

Zur Wartung<br />

kann das gesamte<br />

Messwerk<br />

einschließlich der<br />

Ventileinheit aus<br />

dem Gerät gehoben<br />

werden. Nur<br />

das Gehäuse mit der SAV-Auslöseeinheit<br />

verbleibt in der Strecke. Einfach zu handhaben<br />

sind auch die Verstellung des Ausgangsdruckes<br />

sowie die Entriegelung des<br />

SAV’s. Der Korrosionsschutz wird groß geschrieben.<br />

Daher erhalten die Messwerkbauteile<br />

von Regler und SAV eine Zink-Nickel-Beschichtung.<br />

Die Gehäuse werden<br />

mit einer kathodischen-Tauch-Lackierung<br />

(KTL) versehen.<br />

Der MR HP20-50 besitzt selbstverständlich<br />

die EG-Baumusterprüfung nach<br />

Druckgeräterichtlinie 97/23/EG in Verbindung<br />

mit den Normen DIN EN 334 und DIN<br />

EN 14382.<br />

Die große Leistungsbandbreite und die<br />

Vielseitigkeit hinsichtlich der Ausgangsdrücke<br />

machen den MR HP20 zum idealen<br />

Gerät für Anwendungen in der kommunalen<br />

Gasversorgung und in der Industrie.<br />

Modernste Technik, gepaart mit der<br />

bewährten Technik der MR-Baureihe ergeben<br />

eine neue Hochdruck-Gerätefamilie<br />

mit hervorragenden Regeleigenschaften<br />

bei kleinsten bis größten Durchflussleistungen.<br />

Die durchdachte Handhabung<br />

bei Bedienung und Wartung gewährleisten<br />

geringe Installations- und Unterhaltskosten.<br />

Kontakt: Elster GmbH, Mainz, Tel.:+49<br />

6134 605-0, E-Mail: info@elster-instromet.com,<br />

www.elster-instromet.com<br />

gat/wat: Halle 1, Stand C10.1<br />

Besuchen Sie uns auf der gat 2012<br />

in Halle 2, Stand B8<br />

9 / 2012 687


gat/WAT 2012<br />

Produkte & Verfahren<br />

EWE Armaturen<br />

Neue Anbohrarmaturen für die Wasser- und<br />

Gasversorgung<br />

EWE-Armaturen hat sein Anbohrsystem<br />

erweitert und präsentiert gleich zwei neue<br />

Anbohrarmaturen für die Gas- und Wasserversorgung<br />

und setzt dabei auf innovative<br />

Materialien im Armaturenbau. Die<br />

EWE-Kera-Anbohrarmatur erfüllt alle Anforderungen<br />

harter Einsatzbedingungen in<br />

der Trinkwasserversorgung. Sie nutzt einen<br />

Werkstoff, der im Armaturenbau der<br />

Sanitärtechnik und bei Anwendungen, die<br />

einen besonderen Verschleißschutz verlangen,<br />

schon lange Zeit erfolgreich verwendet<br />

wird, im Tiefbau jedoch zum ersten<br />

Mal eingesetzt wird. Bei diesem Keramikwerkstoff<br />

handelt es sich um eine<br />

technische Keramik aus Al 2<br />

O 3<br />

(Aluminiumoxid),<br />

die für Trinkwasser geeignet<br />

ist. Die Betriebs- und Hilfsabsperrung<br />

besteht aus vier Keramikscheiben, die<br />

durch ihre glatten und genauen Oberflächen<br />

bereits bei bloßem Aufeinanderliegen<br />

eine Dichtigkeit aufweisen. Zusätzliche<br />

Abdichtungen zwischen den Scheiben<br />

sind nicht erforderlich und können demnach<br />

auch nicht verschleißen. Die keramische<br />

Absperreinheit wird waagerecht zwischen<br />

einem Messing-Ober- und Unterteil<br />

fixiert. Als Werkstoff wurde hier das bleifreie<br />

und besonders korrosionsbeständige<br />

Silicium-Messing gewählt. Zur Betätigung<br />

werden die beiden übereinander liegenden<br />

mittleren Keramikscheiben durch<br />

eine Edelstahl-Spindel per 90°-Drehung<br />

bedient und dabei sicher in Edelstahlrahmen<br />

geführt.<br />

Die Dichtigkeit des vom Medium<br />

durchströmten und Druck tragenden Bereichs<br />

wird von den glatten Oberflächen<br />

der Keramikscheiben sichergestellt, so<br />

dass auch hier keine Toträume zu finden<br />

sind. Der Durchlass ist ein strömungsgünstiger,<br />

glatter Durchgang, der für die Verwendung<br />

der EWE-Hülsentechnik ausgelegt<br />

ist. Der komplette Antrieb befindet<br />

sich außerhalb des durchströmenden Mediums.<br />

Da somit nur ein geringer Teil der<br />

Armatur in Kontakt mit dem Medium steht,<br />

ist eine Bedienung auch nach Jahrzehnten<br />

der Nichtbetätigung sicher möglich.<br />

Umhüllt wird die Einheit aus Keramikscheiben,<br />

deren Messingabdeckungen,<br />

Führungsrahmen und Spindel mit einem<br />

zweiteiligen Composite-Gehäuse. Bei diesem<br />

Material handelt es sich um einen mit<br />

Glasfasern verstärkten thermoplastischen<br />

Konstruktionswerkstoff. Ein großer Vorteil<br />

einer solchen Konstruktion ist die Tatsache,<br />

dass das Kunststoffgehäuse<br />

nicht durch Wasserdruck belastet<br />

wird, sondern lediglich als Kapsel<br />

einen Schutz vor Verschmutzung<br />

von außen und Eindringen<br />

von Grundwasser darstellt. Ein<br />

zusätzlicher Korrosionsschutz<br />

erübrigt sich durch den Einsatz<br />

der ausgewählten Materialien.<br />

Das Anbohrsystem bietet vielfältige<br />

Anschluss- und Verbindungsmöglichkeiten<br />

zu den<br />

verschiedenen Rohrmaterialien<br />

und -ausführungen.<br />

Lieferbar ist die Kera-<br />

Anbohrarmatur seit<br />

Juli 2012.<br />

Außerdem präsentiert<br />

der Hersteller<br />

für Wasserund<br />

Gasarmaturen<br />

aus Braunschweig eine<br />

leistungsfähige Neukonstruktion<br />

für Gas und Wasser: das Multi-Druckanbohrventil.<br />

In der PE-Rohrtechnik<br />

wird ein Hausanschluss immer öfter mit<br />

aufgeschweißten Druckanbohrventilen erstellt.<br />

Die Anbohrung erfolgt dabei durch<br />

Drehen der Betriebsspindel mit einem in<br />

das Ventil eingebauten Anbohrwerkzeug,<br />

das danach im Betrieb im umspülten Medium<br />

bleibt. Von außen durch ihren schwarzen<br />

PE-Mantel fast nicht zu unterscheiden,<br />

haben sich zahlreiche Modelle mit dieser<br />

Technik etabliert.<br />

Bei EWE-Armaturen hat man im Rahmen<br />

der Modellpflege die Funktion und<br />

Gestaltung von Hülle und Innenleben dieser<br />

Armatur überarbeitet und teilweise neu<br />

konzipiert. So wurde unter dem schwarzen<br />

PE-Mantel ein neues Druckanbohrventil<br />

entwickelt, noch leichter, kleiner und<br />

leistungsfähiger als das Vorgängermodell.<br />

Das zentrale Element, der Bohrschneider,<br />

besteht aus A4-Duplex-Edelstahl und bietet<br />

höchsten Korrosionsschutz. Durch den<br />

eigens entwickelten und bewährten EWE-<br />

Wellenschliff garantiert der Bohrschneider<br />

eine spanlose Anbohrung mit einem auffällig<br />

geringen Drehmoment. Um auch<br />

im Betrieb eine langfristige Funktionssicherheit<br />

zu gewährleisten, war<br />

bei der Gestaltung der Antriebseinheit<br />

die Wahl eines Rundgewindes<br />

die einzig richtige Lösung.<br />

Der konische Ventilteller<br />

mit PTFE-Weichdichtung ist<br />

mit dem Bohrschneider<br />

rotierend, jedoch<br />

d re h m o m e n t-<br />

frei verbunden.<br />

Während des<br />

Schließens dreht<br />

sich die Dichtung<br />

nicht mit, sie<br />

wird nur in den Ventilsitz<br />

gepresst und<br />

zerreibt sich nicht<br />

durch Drehung auf<br />

dem Sitz.<br />

Getreu den ökologischen<br />

Aspekten<br />

der Firmenphiloso-<br />

688 9 / 2012


phie bei der Neuentwicklung Ressourcen<br />

zu schonen, wurde Materialeinsatz und die<br />

Leistung des Ventils wesentlich verbessert.<br />

Erst durch moderne Spritztechnik ist<br />

eine kompaktere PE-Ummantelung möglich,<br />

die nur an den statisch wichtigen Stellen<br />

verstärkt wurde und die eine für das<br />

EWE-Druckanbohrventil typische zweifache<br />

Ringwulst trägt. Gegenüber dem Vorgänger<br />

können hierbei um die 30 % Material<br />

eingespart werden. Eine Überarbeitung des<br />

Messinggehäuses der Armatur reduziert<br />

auch diesen Materialeinsatz um 20 %, ohne<br />

Kompromisse in Leistungsfähigkeit und<br />

Druckfestigkeit zu machen.<br />

Das Anbohrventil wurde für die hohen<br />

Ansprüche in der Wasser- und Gasversorgung<br />

konstruiert, dementsprechend wurde<br />

Wert gelegt auf die Verwendung hochwertiger,<br />

korrosionsfester Werkstoffe. Zusätzlich<br />

zu klassischem Messing ist das Ventil<br />

auch als Variante aus bleifreiem Silicium-<br />

Messing erhältlich. Der Abgang hat einen<br />

langen PE-Stutzen in der Standardgröße von<br />

d 40 mm. Durch die zahlreichen Optimierungen<br />

im Inneren des Ventils erreicht diese<br />

kleine Armatur heute Durchflusswerte,<br />

die früher größere Vorgängerversionen hatten.<br />

Das Multi-Druckanbohrventil wird angeboten<br />

mit den Schweißschellen der beiden<br />

gängigen PE-Rohr-Schweißsysteme.<br />

Kontakt: Wilhelm Ewe GmbH & Co. KG,<br />

Braunschweig, Tel. +49 531 37005-0,<br />

E-Mail: romy.toepfer@ewe-armaturen.de,<br />

www.ewe-armaturen.de<br />

gat/wat: Halle 2, Stand A6.2<br />

Georg Fischer<br />

Neuer Gaszählerschrank Quick-Set Box<br />

auch für Wasser- und Stromanschlüsse<br />

geeignet<br />

Für die Aufbereitung und Verteilung von<br />

Wasser sowie den sicheren Transport von<br />

Flüssigkeiten und Gasen im industriellen<br />

Bereich sind Verbindungstechnologien,<br />

Fittings, Armaturen, Sensoren und Rohre<br />

im GF-Portfolio. Auf der gat/wat 2012<br />

stellt Georg Fischer Piping Systems u. a.<br />

Großmuffen aus PE 100 bis 630 mm in<br />

SDR 17 und SDR 11, groß dimensionierte<br />

Anschlussfittings aus PE sowie den neuen<br />

Gaszählerschrank Quick-Set Box vor.<br />

Der neue Gasschrank Quick-Set Box<br />

ist nicht nur für das Medium Gas geeignet,<br />

auch Wasser- und Stromanschlüsse können<br />

trocken und sicher installiert werden. Errichtet<br />

auf festen Untergrund ist der Gaszählerschrank<br />

unabhängig von Witterungseinflüssen.<br />

Diese Eigenschaft wird durch ein<br />

Gehäuse aus glasfaserverstärktem Polyesterharz<br />

ermöglicht, das korrosionsbeständig,<br />

robust, kältebeständig bis -80°C und<br />

farbecht durch einen UV-Schutz nach DIN<br />

534 383 ist. Der Schrank wird vorkonfektioniert<br />

und aufstellfertig mit einer Schuck<br />

Gashauseinführung angeliefert. Nach der<br />

einfachen Montage bleibt der Schrank für<br />

das Versorgungsunternehmen jederzeit<br />

von außen frei zugänglich. Durch das Baukastensystem<br />

lässt sich der Schrank den<br />

individuellen Gegebenheiten anpassen.<br />

Gibt es Bedarf für eine<br />

Sonderlösung, lässt sich<br />

dies auch in kleinen Sonderserien<br />

lösen.<br />

Für eine sichere Rohrverbindung<br />

von Großrohren<br />

aus Polyethylen bietet<br />

Georg Fischer Piping<br />

Systems neue Heizwendelmuffen<br />

aus PE 100<br />

bis zu einem Durchmesser<br />

von 630 mm an. Eine<br />

einfache Installation<br />

und der sichere Aufbau<br />

des Schweißdrucks<br />

kennzeichnen die neue<br />

Produktreihe von Georg<br />

Fischer. Ein interessantes<br />

Einsatzgebiet ist die<br />

Einbindung von Formteilen und Armaturen<br />

für Neubau und Sanierung von Leitungen<br />

aus Polyethylen in der Gas- und Wasserversorgung.<br />

Die materialhomogene Anbindung<br />

von Abgängen aus Polyethylen auf das<br />

Hauptrohr stellt eine technische Herausforderung<br />

dar. Georg Fischer Piping Systems<br />

bietet mit PE-Anschlussfittings als<br />

Heizwendelformteil die Lösung für eine<br />

einfache und sichere Verbindung. Der<br />

Bild: Der neue Gasschrank Quick-Set Box<br />

maximale Abgangsdurchmesser beträgt<br />

500 mm, der auf ein 2.000 mm Hauptrohr<br />

geschweißt werden kann. Neu ist die Möglichkeit<br />

der großflächigen Bearbeitung des<br />

Hauptrohres mit einem speziell entwickelten<br />

Schälgerät.<br />

Kontakt: Georg Fischer GmbH,<br />

Albershausen, E-Mail:<br />

silvia.hoehne@georgfischer.com<br />

gat/wat: Halle 2, Stand A7.1 und A8<br />

9 / 2012 689


gat/WAT 2012<br />

Produkte & Verfahren<br />

Kebulin<br />

Nachumhüllungsmaterialien für hohe<br />

mechanische und thermische<br />

Beanspruchungen<br />

GFK-Umhüllungen gehören seit<br />

vielen Jahren zu den bewährten<br />

Materialien im passiven Korrosionsschutz.<br />

Dabei handelt es sich<br />

um sehr harte Beschichtungen,<br />

die insbesondere bei der grabenlosen<br />

Rohrverlegung Anwendung<br />

finden. Wie die Bezeichnung<br />

GFK – Glasfaser verstärkter<br />

Kunststoff – schon sagt, setzen<br />

sich die Materialien aus Glasfasern<br />

und Kunststoffen zusammen.<br />

Die Glasfasern in Form von<br />

Glasgeweben und Glasvliesen<br />

verschiedener Konstruktionen<br />

und Flächengewichte bilden dabei<br />

die für die mechanische Festigkeit<br />

verantwortliche Komponente.<br />

Der Kunststoff dient sowohl<br />

als Bindemittel als auch dem<br />

Korrosionsschutz, da er Korrosion<br />

auslösende Komponenten wie<br />

Wasser und Sauerstoff von der<br />

Rohroberfläche fernhält. Im Idealfall<br />

enthält ein GFK nur so viel<br />

Harz, wie benötigt wird, um den<br />

gesamten Glasanteil vollständig<br />

und porenfrei zu durchtränken.<br />

Harzüberschuss führt zur Schwächung<br />

des Systems. Die Vorteile<br />

liegen in der hohen mechanischen<br />

Festigkeit hinsichtlich ihres<br />

Schlag-, Eindruck- und Abriebwiderstandes<br />

sowie ihrer guten<br />

Chemikalien- und Lichtbeständigkeit.<br />

GFK-Beschichtungen eignen<br />

sich zum zusätzlichen mechanischen<br />

Schutz von PE- oder<br />

PP-umhüllten Stahlrohren und<br />

deren Schweißnahtumhüllungen<br />

z. B. in felsigen Böden anstelle<br />

handelsüblicher Rohrschutzmatten.<br />

Je nach Anwendungszweck<br />

kommen verschiedene Materialien<br />

zum Einsatz.<br />

Für die Hand- bzw. Baustellenapplikation<br />

unterscheidet man<br />

zweikomponentige Epoxid-Harz-<br />

Systeme von einkomponentigen<br />

lichthärtenden Vinylester- bzw.<br />

Polyesterharz-Systemen. Für<br />

Durchpressungen werden dabei<br />

Systeme bevorzugt, die unmittelbar<br />

auf dem Stahl haften und<br />

somit sehr hohe Scherkräfte aufnehmen<br />

können.<br />

Für die Anwendung bei der<br />

Rohrverlegung im Horizontal-<br />

Spülbohrverfahren (HDD-Verfahren)<br />

haben sich Systeme mit<br />

einem Korrosionsschutz auf Basis<br />

von Butylkautschuk-Bändern mit<br />

einem mechanischen Schutz aus<br />

GFK bewährt, wie z. B. bei den<br />

Leitungen zur Erdölplattform<br />

Mittelplate der Betreiberfirmen<br />

RWE Dea AG und Wintershall AG.<br />

Das „Kebudur HT-80-System“<br />

ist ein solches System. Es<br />

eignet sich darüber hinaus für<br />

den Einsatz in Bereichen mit erhöhter<br />

Temperatur, in Bereichen,<br />

bei denen mit Bewegungen<br />

zu rechnen ist, wie z. B. in<br />

Verdichterstationen. Wie bei einer<br />

herkömmlichen Umhüllung<br />

wird zunächst die Korrosionsschutzkomponente,<br />

d. h. Voranstrich<br />

und Butylkautschuk-<br />

Band auf die Stahlfläche und ca.<br />

30 mm auf die Werksumhüllung<br />

aufgebracht. Der „Kebutyl-<br />

Vor anstrich K III“ darf nicht, wie<br />

sonst üblich, auf die PE- oder<br />

PP-Werksumhüllung gestrichen<br />

werden, sondern muss vom Butylkautschuk-Band<br />

vollständig<br />

abgedeckt sein. Anschließend<br />

wird der mechanische Schutz,<br />

also das GFK, in ca. 2 bis 2,5 mm<br />

so aufgebracht, dass es zu beiden<br />

Seiten der Stahlfläche mindestens<br />

20 cm die Werksumhüllung<br />

überdeckt. Als Bindemittel<br />

dient dabei das „Kebudur-HT-<br />

Harz“. Es ist ein einkomponentiges<br />

lichthärtendes Vinylesterharz<br />

mit dem durch Tränken und<br />

Bild 1: Leitungen zu einer Erdölplattform, Schweißnahtumhüllung<br />

Kebudur HT-80-System<br />

Bild 2: GFK-Umhüllung Boden-/Luftbereich in einer<br />

Verdichterstation<br />

Bild 3: GFK-Umhüllung einer Brückenleitung<br />

690 9 / 2012


Laminieren einzelner Glasgewebe- und/<br />

oder Glasvliesschichten das GFK aufgebaut<br />

wird. Dieser spezielle Aufbau ermöglicht<br />

es, die beim Einziehen in die vorgefertigte<br />

Bohrung auftretenden Scherkräfte<br />

auf dem PE/PP/PA der Werksumhüllung<br />

aufzunehmen, ohne dass das Gesamtpaket<br />

verschoben wird.<br />

Gleichzeitig ist aber die Schweißnaht-<br />

Umhüllung so flexibel, dass das System den<br />

Biegungen des Rohres bei der Verlegung<br />

ohne Probleme folgt, ohne dabei abzuplatzen.<br />

Für den Korrosionsschutz von Rohren<br />

im Übergangsbereich Boden/Luft hat sich<br />

ein modifiziertes „Kebudur HT-80-System“<br />

bewährt.<br />

Kontakt: Kebulin-Gesellschaft, Kettler<br />

GmbH & Co. KG, Herten, Tel. +49 209<br />

9615-0, E-Mail: rohrschutz@kebu.de,<br />

www.kebu.de<br />

gat/wat: Halle 2; Stand B3<br />

Esders<br />

Neuer Druckprüfkoffer DruckTest GT<br />

Auf der diesjährigen gat zeigt die Esders<br />

GmbH eine Neuvorstellung. Der neue<br />

Druckprüfkoffer DruckTest GT ist für den<br />

Einsatz im Gasbereich konzipiert und kann<br />

neben hochpräzisen Druck- auch Temperaturmessungen<br />

über adaptierbare Sensoren<br />

durchführen.<br />

Es handelt sich hierbei um ein Messgerät<br />

im bekannten, robusten DruckTest memo<br />

Koffer, jedoch nimmt das Gerät selbst<br />

nur die Hälfte des Platzes in<br />

Anspruch. Es ist auf vielfachen<br />

Kundenwunsch kein<br />

Drucker im Gerät integriert,<br />

über die Infrarotschnittstelle<br />

kann allerdings<br />

ein komplettes<br />

Messprotokoll auch direkt auf der<br />

Baustelle über einen externen Drucker<br />

ausgedruckt werden. Der freie Raum bietet<br />

Platz für Zubehör, z. B. dem Temperaturanlegefühler,<br />

dem Druckprüfadapter<br />

Hugo, ein Kontrollmanometer und einen<br />

Anschlussschlauch.<br />

Das Gerät hat einen Messbereich von<br />

0-10 bar und die Möglichkeit einen externen<br />

Temperaturfühler anzuschließen.<br />

Denn auch bei B3-Prüfungen nach G 469<br />

sollte der Temperatureinfluss auf freiliegende<br />

Leitungsteile berücksichtigt werden.<br />

Die einfachste und beste Möglichkeit,<br />

eine ordnungsgemäße Prüfung ohne<br />

unzulässige Temperatureinflüsse zu dokumentieren,<br />

ist es, die Temperatur am freiliegenden<br />

Rohrabschnitt mit aufzuzeichnen.<br />

Auch wenn kein direkter Ausdruck<br />

der Messung auf der Baustelle erfolgt,<br />

kann die Dokumentation durch den Anschluss<br />

und Export der Daten auf einen<br />

USB-Stick erfolgen. Im Büro ist<br />

somit ohne Mitnahme des Messkoffers,<br />

die Übertragung der Daten in<br />

die PC-Software möglich. Die Dokumentation<br />

umfasst sowohl alle Mess-<br />

und Baustellendaten als auch die zugehörige<br />

Grafik des Druckverlaufes und erfolgt<br />

meist als PDF-Datei. Das DruckTest GT<br />

erfüllt alle Anforderungen der G 469 und<br />

kann je nach Kundenwunsch mit Werkszertifikat<br />

oder Erstzertifizierung ausgeliefert<br />

werden. Durch die einheitliche Bedienphilosophie<br />

der Esders-Geräte ist die Handhabung<br />

des DruckTest GT leicht gemacht.<br />

Das System bietet optimale Eigenschaften<br />

und eine spezielle Software für menügeführte<br />

Hausanschluss- und B3-Prüfungen<br />

nach G469 und liegt im Preisbereich<br />

deutlich unter dem DruckTest memo.<br />

Esders bietet somit spezialisierte Messtechnik<br />

sowohl für Hausanschlussprüfungen<br />

als auch für die Verfahren B3 und C3.<br />

Neben umfassender Systemtechnik bietet<br />

das Unternehmen seinen Kunden auch<br />

Schulungen zum Thema G 469 an. Diese<br />

ermöglichen einen schnellen und bestimmungsgemäßen<br />

Einsatz der Gerätetechnik<br />

im Alltag.<br />

Kontakt: Esders GmbH, Haselünne,<br />

E-Mail: info@esders.de<br />

gat/wat: Halle 1, Stand D3.2<br />

Besuchen Sie uns auf der gat 2012<br />

in Halle 2, Stand B8<br />

9 / 2012 691


gat/WAT 2012<br />

Produkte & Verfahren<br />

SebaKMT<br />

Multikorrelator für präzise Leckageortung<br />

Multikorrelatoren, auch korrelierende Logger<br />

genannt, sind eine relativ junge Generation<br />

von Korrelatoren, die verstärkt zur<br />

präzisen Leckageortung eingesetzt werden.<br />

Der Sebalog Corr ist ein Hybrid zwischen<br />

einem Feldkorrelator und einem Set<br />

von Geräuschpegelloggern, und kombiniert<br />

die selbstständige Arbeitsweise der<br />

Logger mit der Fähigkeit des Korrelators,<br />

Leckagen punktgenau zu orten. So können<br />

Anwender selbst schwer zu ortende<br />

Leckagen effizient und kostengünstig finden.<br />

Die Sensoren des Sebalog Corr messen<br />

selbstständig und werden nach der<br />

Messung ausgelesen. Durch die hohe Anzahl<br />

an Sensoren wird mit einer einzelnen<br />

Messung bereits ein großer Leitungsabschnitt<br />

überprüft. So kann die Rohrnetzüberprüfung<br />

sehr schnell und effizient<br />

durchgeführt werden. Auch das Erkennen<br />

von mehreren Leckagen ist durch eine einzige<br />

Messung möglich. Mit dem Sebalog<br />

Corr setzt SebaKMT neue Maßstäbe für<br />

Multikorrelatoren. Eigenschaften wie der<br />

Punktortungsmodus, die Funkverbindung<br />

zu den Sensoren, und einem GPSgestützten<br />

Leck-Navigator sind<br />

nur einige der einzigartigen Funktionen<br />

des Sebalog Corr.<br />

Eine der außergewöhnlichsten<br />

Funktionen des Sebalog Corr ist<br />

der Leck-Navigator, der den Anwender<br />

mittels GPS wie ein Navigationssystem<br />

direkt zum Ort der<br />

korrelierten Leckage führt. Der<br />

Anwender kann dabei auf dem<br />

Display sehen, wo er sich im Moment<br />

befindet und wohin er sich<br />

bewegen muss, um die Leckstelle<br />

zu erreichen.<br />

Die Punktortungsfunktion des<br />

Sebalog Corr ermöglicht die Verwendung<br />

der Sensoren als Bodenmikrofone.<br />

Die Sensoren werden<br />

um die zuvor korrelierte Position<br />

aufgestellt und senden dem Anwender per<br />

Funk die Position der Leckage zu. Durch<br />

die Punktortung werden keine zusätzlichen<br />

Geräte benötigt, um die Leckage direkt vor<br />

Ort zu bestätigen und zu lokalisieren.<br />

Bild: Zeitsparend, kostengünstig, präzise: So findet<br />

man Leckagen heute<br />

Kontakt: Seba KMT, Seba Dynatronic®<br />

Mess- und Ortungstechnik GmbH,<br />

Baunach, Tel. +49 9544-680,<br />

E-Mail: sales@sebakmt.com,<br />

www.sebakmt.com<br />

gat/wat: Halle 1, Stand D9.2<br />

Schütz Messtechnik<br />

Gaskonzentrationsmessung durch<br />

Infrarot-Absorption<br />

Bild: Schütz GmbH Messtechnik<br />

Die Messung von Gaskonzentrationen<br />

nach dem Prinzip der Infrarot-Absorption<br />

wird heute in einer immer größeren Anzahl<br />

von Messgeräten eingesetzt, weil diese<br />

Technik höchsten Anforderungen hinsichtlich<br />

Genauigkeit, Zuverlässigkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit genügt. So bietet die<br />

Infrarot- (IR-) Messtechnik viele Vorteile,<br />

wie etwa die selektive Messung von Gasen<br />

mit Hilfe eines Lasers, der Querempfindlichkeiten<br />

praktisch ausschließt. Schütz<br />

Messtechnik hat vor Jahren die Richtungsentscheidung<br />

getroffen, Neugeräte nur<br />

noch mit IR-Technik auszustatten. Das<br />

Gasmess- und Gasspürgerät GM 3100 ist<br />

nun die erste marktreife Geräteneuentwicklung<br />

des Unternehmens, die mit der<br />

neuen Technologie verfügbar ist. Weitere<br />

Highend-Messgeräte mit IR-Technik wurden<br />

bereits entwickelt und befinden sich<br />

im Zulassungsstadium.<br />

Das GM 3100 weist<br />

Schwergas automatisch<br />

nach, verfügt über eine<br />

Ex-Schutz-Zulassung und<br />

ist mit einer automatischen<br />

Messbereichswahl ausgestattet.<br />

Durch die grafische Menüführung ist<br />

eine einfache und intuitive Bedienung gewährleistet.<br />

Die Betriebssicherheit und<br />

Zuverlässigkeit des Geräts wird außerdem<br />

durch eine automatische Funktionsfähigkeitsprüfung<br />

gewährleistet. Bei jeder Inbetriebnahme<br />

überprüft das Gasspürgerät<br />

selbstständig sämtliche Funktionen<br />

und zeigt den Funktionstest im Display<br />

an. Das GM 3100 kann den angesaugten<br />

Volumenstrom automatisch auf die Messumgebung<br />

anpassen. Durch diese Funktion<br />

wird weitgehende Wartungsfreiheit<br />

erreicht, weil das Gerät weder bei Verschmutzung<br />

noch hoher Beanspruchung<br />

Bild: Die Geräteneuheit GM 3100 ist mit<br />

Infrarot-Messtechnik und chemischen<br />

Sensoren ausgestattet<br />

an den Hersteller eingeschickt und nachgeregelt<br />

werden muss.<br />

Das GM 3100 kann für alle Konzentrationsmessungen<br />

bei der Rohrnetzüberprüfung,<br />

der Hausbegehung sowie im Bereitschaftsdienst<br />

eingesetzt werden.<br />

Kontakt: Schütz GmbH Messtechnik,<br />

Lahr / Schwarzwald, E-Mail: info@<br />

schuetz-messtechnik.de<br />

gat/wat: Halle 1, Stand A6<br />

692 9 / 2012


Sewerin<br />

Sewerin präsentiert den RoboGasInspector<br />

Auf dem Messestand der Unternehmensgruppe<br />

Sewerin erwartet die Besucher aus<br />

der Versorgungswirtschaft in diesem Jahr<br />

ein Hingucker: der RoboGasInspector – ein<br />

Mensch-Maschine-System zur Gasleckferndetektion<br />

und -ortung. Dieser Roboter<br />

ist das Ergebnis eines Verbund-Forschungsprojektes<br />

unter der wissenschaftlichen<br />

Federführung der Universität Kassel.<br />

Die neun Projektpartner arbeiten im Rahmen<br />

dieses Projektes gemeinsam an den<br />

zu lösenden Aufgaben:<br />

Das Fachgebiet Mess- und Regelungstechnik<br />

der Universität Kassel<br />

erarbeitet Mess-, Detektions- und<br />

Ortungsstrategien für Gasleckagen mit<br />

IR-optischer Fernmesstechnik.<br />

Das Fachgebiet Mensch-Maschine-<br />

Systemtechnik der Universität Kassel<br />

untersucht Aspekte der Tele-Operation<br />

und der Tele-Manipulation.<br />

Das Bundesamt für Materialforschung<br />

(BAM) erforscht die oberirdische<br />

Gasausbreitung und deren Sicherheitsaspekte<br />

in Simulation und Experiment.<br />

Das Forschungsinstitut für Kommunikation,<br />

Informationsverarbeitung und<br />

Ergonomie (FKIE), Forschungsgruppe<br />

unbemannte Systeme, erarbeitet Autonomie-<br />

und Assistenzfunktionen für die<br />

mobile Roboterplattform.<br />

Als industrieller Entwicklungspartner<br />

stellt die Firma Telerob die Outdoorgeeignete<br />

mobile Roboterplattform zur<br />

Verfügung.<br />

Strategien zur Fernerkundung und<br />

Untersuchungen zur kommerziellen<br />

Realisierbarkeit werden von der Firma<br />

Adlares beigesteuert.<br />

Fast 90 Jahre Erfahrung in der Entwicklung<br />

und Fertigung von Gasspürtechnik<br />

machen Sewerin zum Partner für Fernmesstechnik<br />

und Leckdetektion.<br />

Bild: RoboGasInspector – Das neuartige Mensch-Maschine-System kann autonom<br />

Gaslecks aufspüren<br />

Die Firmen GASCADE als Netzbetreiber<br />

und PCK Raffinerie GmbH als Anlagenbetreiber<br />

konnten als Anwendungspartner<br />

für dieses ambitionierte Projekt<br />

gewonnen werden.<br />

Das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

fördert die Forschungsarbeit seit Anfang<br />

2010 mit einem Etat von rund 2,4 Mio.<br />

Euro.<br />

Die Unternehmensgruppe Sewerin<br />

trägt mit zwei Produkten aus dem Programm<br />

der Gasgeräte zu diesem Projekt<br />

bei. Da der RoboGas Inspector aus größeren<br />

Entfernungen Gasleckstellen detektieren<br />

soll, kommt mit dem RMLD ein Distanzmessgerät<br />

auf Laserbasis zum Einsatz.<br />

Aus maximal 30 m Entfernung lassen<br />

sich Gasaustritte erkennen. Ursprünglich<br />

als personengeführtes System für die<br />

Messung an unzugänglichen Behältern<br />

oder Gebäuden entwickelt, kommt dieses<br />

vielseitige Gerät auf dem Geräteträger zur<br />

Kontrolle komplexer oberirdischer Rohrleitungssysteme<br />

zum Einsatz. Das können<br />

zum Beispiel industrielle Rohrnetze wie in<br />

Raffinerien oder Gasübergabestationen<br />

sein. Der RoboGas Inspector kann zukünftig<br />

den Menschen entlasten, indem schwer erreichbare<br />

Orte einfacher inspiziert werden<br />

können. Außerdem kann Fachpersonal effizienter<br />

und effektiver eingesetzt werden.<br />

Zur Erkennung explosiver oder toxischer<br />

Gaskonzentrationen ist der Robo-<br />

Gas Inspector zusätzlich mit einem EX-TEC®<br />

HS 680 ausgerüstet. Das Gerät dient<br />

der Gefahrenvermeidung durch stromlos<br />

schalten, sobald ein potentiell explosives<br />

Gemisch erkannt wird. Die Messwerte<br />

werden auch an die Leitwarte übermittelt,<br />

um das Bedienpersonal zu schützen.<br />

Kontakt: Sewerin GmbH,Gütersloh, Tel.<br />

+ 49 5241 934-0, E-Mail: info@sewerin.<br />

com, www.sewerin.com<br />

gat/wat: Halle 1, Stand B8<br />

Foto: Patrick Brückel, Uni. Kassel<br />

Besuchen Sie uns auf der gat 2012<br />

in Halle 2, Stand B8<br />

9 / 2012 693


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />

Optimierung der Netzsteuerung im<br />

Gashochdrucknetz<br />

DEW21 geht neue Wege<br />

Von Marek Sitko und Axel Sacharowitz<br />

DEW 21 hat im Rahmen eines Auswechslungsprogrammes sukzessiv im Dortmunder Gasnetz neue PE- bzw. Stahlleitungen<br />

eingesetzt. Ein zentraler Meilenstein im Projekt war 2011 der Austausch der vorhandenen DN 800-Niederdruckleitung zwischen<br />

der Nordstadt und der Dortmunder Innenstadt gegen eine Hochdruckleitung. Durch die direkte Leistungsabgabe aus<br />

dem Gashochrucknetz war es gleichzeitig erforderlich die Netzführung an die neue Situation anzupassen. Die Herausforderung<br />

bestand aus der Sicherung der HD-Druckverhältnisse in der Südstadt.<br />

Ausgangslage<br />

Im Allgemeinen wird das Dortmunder Gasnetz durch Übergabestationen<br />

im Norden und Westen der Stadt gespeist. Bedingt<br />

durch Verlegung der HD-Leitung, musste gleichzeitig<br />

die Versorgung des Dortmunder Südens beachtet werden.<br />

DEW 21 hat drei Alternativen geprüft, um dieser neuen Situation<br />

gerecht zu werden:<br />

1. Bau einer neuen Übergabestation<br />

2. Um- / Neubau der Transportkapazität in den Süden<br />

Bild 1: 3S Antrieb eingebaut nach der 3S Einbau anordnung<br />

„System Berliner Kappe ® “ Bild 2: Einbau 3S 500 D-275 bei DEW 21<br />

694 9 / 2012


3. Steuerung des Gases an einem geeigneten Kreuzungspunkt,<br />

so dass mehr Gas in Richtung Süden gelenkt wird<br />

Es ist unschwer nachzuvollziehen, dass die Variante 3 am effizientesten<br />

ist. Die Regelungsfunktion übernahmen zunächst<br />

die Mitarbeiter von DEW 21 – so, dass die entsprechende<br />

Stellung des ausgewählten Schiebers das benötigte Druckniveau<br />

gesichert hat.<br />

Schnell war klar, dass der Schieber automatisiert werden<br />

musste. Auf der Suche nach einer wirtschaftlichen Variante<br />

stieß DEW 21 auf die Antriebslösungen der 3S Antriebe<br />

GmbH. Die Armaturenantriebstechnik der 3S Antriebe wurde<br />

eingesetzt.<br />

Automatisierung des Regelschiebers mit<br />

einem 3S Antrieb<br />

3S Antriebe sind speziell für die Automatisierung erdverlegter<br />

Armaturen entwickelt worden. Auf hohe Kostenblöcke der<br />

Automatisierung konnte DEW 21 dadurch verzichten:<br />

Die nachträgliche Automatisierung ist ohne Versorgungsunterbrechung<br />

möglich<br />

Ein aufwändiges Schachtbauwerk ist nicht erforderlich<br />

Die wasserdichten 3S Antriebe (IP 68, 2 m) werden unter einer<br />

Standard Straßenkappe direkt ins Erdreich eingebaut. Als<br />

Fundament dient die verdrehsichere Trageplatte des Systems<br />

Berliner Kappe ® . Die Verbindung zur Armatur erfolgt über eine<br />

teleskopierbare Erdeinbaugarnitur, die Armatur bleibt über<br />

einen Normvierkant auf der Antriebsoberseite manuell zu betätigen<br />

(Bild 1 und Bild 2). Erfordert es die Einbausituation,<br />

können 3S Antriebe über normierte Anschlussstellen nach<br />

DIN 5210 bzw. DIN 5211 direkt auf die Armatur geflanscht<br />

werden. Sofern kathodischer Korrosionsschutz anliegt, ist eine<br />

metallische Entkopplung zur Armatur möglich. 3S Antriebe<br />

sind für den Einsatz in Schutzzone 2 nach der ATEX-Richtlinie<br />

konstruiert.<br />

Alle 3S Antriebe verfügen über einen eigenen Steuerrechner.<br />

Zahlreiche Standard- und Komfortfunktionen moderner<br />

Antriebssteuerung sind verfügbar: Drehmoment-/Weg-Abschaltung,<br />

individuell programmierbare Geschwindigkeitsprofile<br />

(z. B. langsam in die Endpositionen fahren um die Gefahr<br />

von Druckstößen in Wasserleitungen zu minimieren), internes<br />

Logbuch, Messung, Speicherung und Übertragungsmöglichkeit<br />

des Zustandes der Armatur in Form der Drehmomentkurve<br />

über den gesamten Stellvorgang, umfangreiche Selbstdiagnosefunktionen<br />

und programmierbare Routinen im Fall einer<br />

Bild 3: Mit dem 3S Armatureninstandhaltungsgerät kann<br />

der Zustand von Armaturen objektiv beurteilt werden<br />

Drehmomentstörung. Zusätzlich können von der Antriebssteuerung<br />

externe Sensordaten verarbeitet und über die Antriebskommunikation<br />

an eine Leitstelle weitergereicht werden.<br />

Dadurch kann der Antrieb etwa in Verbindung mit Druckbzw.<br />

Durchflussmessungen Reglungsfunktionen übernehmen.<br />

Im Dortmunder Gasnetz wird der 3S Antrieb den Schieber zukünftig<br />

so „regeln“, dass beständig ein ausreichender Druck<br />

im Süden anliegt.<br />

Um den 3S Antrieb entsprechend den Anforderungen des<br />

Schiebers auswählen zu können, wurde der Antrieb mit dem<br />

3S Armatureninstandhaltungsgerät (AIG) inspiziert (Bild 3).<br />

Der Einplatten-Absperrschieber ist mit Getriebe ausgestattet.<br />

Er erfordert 216,9 Umdrehungen für die Schließung, bei<br />

Drehmomenten im Bereich 100 Nm (Bild 4). Der dargestellte<br />

Schließvorgang stellt die zweite Schließung dar. Bei der ersten<br />

Schließung waren die Momente im ersten Abschnitt höher.<br />

Um ausreichend Sicherheit zu berücksichtigen, hat sich<br />

DEW 21 für einen 3S 500 D-275 entschieden. Der Antrieb<br />

kann max. Drehmomente von über 275 Nm aufbringen –<br />

und somit den Schieber mit ausreichender Sicherheit zuverlässig<br />

betätigen 1 .<br />

1 Der 3S 500 D kann in der stärksten Version Drehmomente<br />

bis 500 Nm realisieren<br />

9 / 2012 695


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />

Bild 4: Ergebnis der Inspektion des mit 3S Antrieb bestücktem Schiebers (2. Schließung)<br />

dem x-acitve Server: über seine OPC-Schnittstelle können alle<br />

vom Server verwalteten Antriebe bidirektional direkt in die<br />

Leitstandsoftware eingebunden werden (Bild 5).<br />

Die extrem sparsamen 3S Antriebe können mit Akkus betrieben<br />

werden. Die ab Herbst 2012 verfügbare 3S Power-<br />

Save-Technology sorgt dafür, dass 3S Antriebe bis zu einem<br />

Jahr arbeiten können ohne dass die Akkus nachgeladen werden<br />

müssen – und trotzdem jede Sekunde aus der Leitwarte<br />

für den Stellbetrieb erreichbar sind.<br />

Neben den 3S Antrieben kann jeder Sensor und jeder Zähler<br />

über einen x-active Server in den Leitstand eingebunden<br />

werden.<br />

Bild 5: Über einen x-active Server können beliebig viele 3S Antriebe<br />

kabellos und ohne SPS in die Fernwirktechnik eingebunden werden<br />

Kabellose Automatisierung<br />

Am ausgewählten Kreuzungspunkt standen für den 3S Antrieb<br />

ein Stromnetzanschluss und eine SPS zur Verfügung. Der Antrieb<br />

wird über Profibus in das Feldbussystem eingebunden.<br />

Insofern könnte die Reglung des Schiebers dem Antrieb auch<br />

vom Feldbus übermittelt werden.<br />

Eine SPS erfordert häufig einen Schaltschrank und immer<br />

einen Stromnetzanschluss – und mithin hohe Nebenkosten<br />

der Automatisierung. Auch auf diese Kostenblöcke kann mit<br />

3S Antrieben verzichtet werden:<br />

Ein Datenkabelanschluss, eine SPS und Schaltschrank sind<br />

nicht erforderlich<br />

Ein Stromnetzanschluss ist zukünftig nicht erforderlich<br />

Mit Hilfe der x-active M-2-M-Technologie des Partnerunternehmens<br />

ettex GmbH aus Berlin können 3S Antriebe kabellos<br />

betrieben werden. Beliebig viele 3S Antriebe lassen sich,<br />

ausgerüstet mit einem x-acitve Mobilfunkmodem, über einen<br />

x-acitve Server via Mobilfunk ansteuern. Das einzigartige an<br />

Ausblick – Netzbetrieb der Zukunft<br />

Heute werden Armaturen in erdverlegten Gasverteilungsnetzen<br />

weitgehend manuell betätigt. Die meisten Armaturen sind<br />

im Normalfall „offen“ und müssen nur zur Wartung oder bei<br />

Baumaßnahmen betätigt werden. Da sie entsprechend selten<br />

gestellt werden, war eine Automatisierung unwirtschaftlich<br />

– insbesondere weil bisher erhebliche Nebenkosten für<br />

Schachtbauwerke, Kabelanschlüsse und Fernwirk-Hardware<br />

anfielen. Allerdings kann durch einen höheren Automatisierungsgrad<br />

der Netzbetrieb optimiert werden:<br />

Reaktionszeit beim Sperren im Schadensfall<br />

Kostenreduzierung und Energieoptimierung<br />

Dem zunehmenden „Kostendruck“ müssen sich alle Netzbetreiber<br />

stellen. DEW 21 denkt in dieser Richtung voraus und<br />

beschreitet „neue Wege“. Durch intelligente Automatisierung<br />

kann der Gasnetzbetrieb flexibler gestaltet werden. Die Vision<br />

ist ein quasi „automatisches System“, in dem der gewünschte<br />

Druck an markanten Netzpunkten jederzeit sicher gestellt<br />

ist. Durch ein solches „Steuerungsmanagement“ würden sich<br />

Kostenvorteile realisieren lassen:<br />

Die nachgefragte Menge steht sicher zur Verfügung<br />

Geringere Vermaschung beim Netzausbau möglich – Umsetzung<br />

bringt Vorteile<br />

Es können durch bessere Auslastung der vorhandenen<br />

Ressourcen insgesamt kleinere Nennweiten zum Einsatz<br />

kommen<br />

Ggf. kann auf GHD-Regelanlagen oder sogar zusätzliche<br />

Übergabestationen verzichtet werden<br />

Durch die Verteilung der Netzbelastung kann ein Netz effizienter<br />

ausgelegt werden. Geringere Materialermüdung<br />

und geringeres Gefährdungspotenzial resultieren<br />

3S Antriebe sind speziell für die dezentrale Automatisierung<br />

erdverlegter Armaturen konzipiert: sie erfordern keine auf-<br />

696 9 / 2012


wändigen Schachtbauwerke, Stromnetzanschlüsse, Datenkabel,<br />

Schaltschränke oder SPS – und sind trotzdem jederzeit in<br />

die Fernwirktechnik eingebunden. Dadurch bleiben die Investitionsvolumina<br />

der Automatisierung überschaubar. Gleichzeitig<br />

werden Armaturenantriebe mit dem führenden Wirt-<br />

schaftsgut – der Rohrleitung – über z. T. sehr lange Zeit abgeschrieben.<br />

Entsprechend geringe jährliche Kosten resultieren.<br />

Da 3S Antriebe auch nachträglich ohne Versorgungsunterbrechung<br />

installiert werden können, bieten sie so das Rüstzeug<br />

für einen effizienten „Netzbetrieb der Zukunft“.<br />

Autoren<br />

Marek Sitko<br />

Dortmunder Energie- und Wasserversorgung<br />

GmbH, Dortmund<br />

Tel. +49 231 5444-0<br />

E-Mail: Marek.sitko@dew21.de<br />

Axel Sacharowitz<br />

3S Antriebe GmbH, Berlin<br />

Tel. +49 30 7007764-0<br />

E-Mail: a.sacharowitz@3S-Antriebe.de<br />

8-10 October 2012<br />

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9 / 2012 697


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />

Die perfekt umhüllte<br />

Stahlrohrleitung<br />

Von J. Maurmann, O. Hohage<br />

Die Beseitigung von Umhüllungsfehlstellen an neu verlegten Stahlrohrleitungen kann einen erheblichen technischen und wirtschaftlichen<br />

Aufwand bedeuten. Für die an der Verlegung beteiligten Parteien stellt sich in diesen Fällen die Frage, ob die nachträgliche<br />

Herstellung der Fehlstellenfreiheit sinnvoll ist.<br />

Der vorliegende Artikel soll zu dieser Fragestellung einige Hilfestellungen anbieten. Zunächst werden die Aussagen des Regelwerks<br />

zu diesem Thema untersucht, anschließend einige Maßnahmen zur Identifikation von problematischen Umhüllungsstellen<br />

bereits während der Bauphase vorgestellt und zum Schluss an Hand von einigen Beispielen die Herstellung der Fehlstellenfreiheit<br />

in der Praxis beschrieben.<br />

Die Entwicklung von Isoliermaterialien für den passiven Korrosionsschutz<br />

von erdverlegten Stahlrohrleitungen hat heute<br />

einen Stand erreicht, bei dem auch unter Baustellenbedingungen<br />

eine fehlstellenfreie Nachumhüllung von Stahlrohrleitungen<br />

möglich ist. Marktübliche Nachumhüllungssysteme<br />

weisen bereits seit Jahren bei Baumusterprüfungen spezifische<br />

Umhüllungswiderstände von r CO<br />

≥ 10 11 Ωm² auf und<br />

liegen damit deutlich über den Forderungen des Regelwerks,<br />

das in der DIN EN 12068 für organische Bandsysteme zur<br />

Rohrumhüllung spezifische elektrische Umhüllungswiderstände<br />

von r CO<br />

≥ 10 6 Ωm² bis r CO<br />

≥ 10 8 Ωm² je nach Belastungsklasse<br />

vorschreibt. Auch in der Praxis haben die Verfasser bereits<br />

spezifische Umhüllungswiderstände an längeren Rohrleitungsabschnitten<br />

gemessen, die deutlich höher als r CO<br />

=<br />

10 9 Ωm² lagen.<br />

Mit der Qualität der verfügbaren Umhüllungssysteme sind<br />

auch die Anforderungen an die Verlegequalität gestiegen. Die<br />

Verfasser kommen als Angehörige einer Fachfirma für den<br />

kathodischen Korrosionsschutz mit vielen Neubauprojekten<br />

von erdverlegten Stahlrohrleitungen in Kontakt. Dabei beobachten<br />

sie, dass eine zunehmende Anzahl von Bauherren<br />

eine umhüllungsfehlstellenfreie Verlegung von Stahlrohrleitungen<br />

fordert. Als Kriterium wird hierbei gemäß dem Arbeitsblatt<br />

GW 12 des DVGW ein spezifischer Umhüllungswiderstand<br />

von r CO<br />

≥ 10 8 Ωm² gefordert. Gleichzeitig gibt es<br />

weiterhin Bauherren, die nicht unbedingt eine absolute Umhüllungsfehlstellenfreiheit<br />

fordern. Sie verlangen stattdessen,<br />

dass vorhandene Fehlstellen kathodisch schützbar sind<br />

oder dass die mittlere Schutzstromdichte bestimmte Werte<br />

(z. B. 0,5 µA / m²) nicht überschreitet. Nachgewiesen wird die<br />

Wirksamkeit des kathodischen Korrosionsschutzes in diesen<br />

Fällen zumeist über eine Polarisationsstrommessung gemäß<br />

der AfK-Empfehlung Nr. 10.<br />

Grundsätzlich ist die Forderung nach einem spezifischen<br />

Umhüllungswiderstand von r CO<br />

≥ 10 8 Ωm² für erdverlegte<br />

Stahlrohrleitungen bei dem aktuellen Stand der Technik eine<br />

durchaus realisierbare Zielvorgabe. Dennoch tritt leider auch<br />

immer wieder der Fall auf, dass eine Stahlrohrleitung nicht<br />

umhüllungsfehlstellenfrei verlegt wird. Bei einer Verlegung<br />

in offener Bauweise ist die Beseitigung der Umhüllungsfehlstellen<br />

häufig mit vergleichsweise geringem Aufwand möglich.<br />

Bei grabenlosen Verlegungsarten kann dies jedoch erheblich<br />

schwieriger werden. Dies kann z. B. bei Dükerbauwerken<br />

oder bei in größerer Tiefe verlegten Leitungen der Fall sein. In<br />

ungünstigen Fällen können entsprechende Maßnahmen auch<br />

noch eine Verzögerung des gesamten Bauprojektes bedeuten.<br />

Spätestens in diesen Fällen stellt sich dann die Frage, ob die<br />

Realisierung eines spezifischen Umhüllungswiderstandes von<br />

r CO<br />

≥ 10 8 Ωm² im Rahmen einer Kosten-Nutzen-Analyse sinnvoll<br />

ist.<br />

Regelwerk<br />

Die Forderung nach einer fehlstellenfreien Umhüllung bei neuverlegten<br />

Stahlrohrleitungen entspricht grundsätzlich dem<br />

anerkannten Stand der Technik, der in dem aktuellen Regelwerk<br />

des DVGW beschrieben wird. Im Arbeitsblatt GW 12<br />

vom Oktober 2010 wird die folgende Aussage getroffen: „Bei<br />

der Neuverlegung von Rohrleitungen und Lagerbehältern sollte<br />

[…] eine möglichst fehlstellenfreie Umhüllung angestrebt<br />

werden. In der Praxis hat sich gezeigt, dass bei einem spezifischen<br />

Umhüllungswiderstand von r CO<br />

= 10 8 Ωm² von einer<br />

fehlstellenfreien Umhüllung ausgegangen werden kann.“ 1 Die<br />

AfK-Empfehlung Nr. 11 formuliert folgendes: „Die Vermeidung<br />

von Umhüllungsfehlstellen ist ein wichtiges Ziel einer<br />

korrosionsschutzgerechten Rohrleitungsverlegung und des<br />

sich anschließenden Betriebes. Diese Forderung gilt in besonderem<br />

Maße für wechselstrombeeinflusste Rohrleitungen.“ 2 In<br />

der AfK-Empfehlung Nr. 1 wird für Mantelrohrbauwerke eine<br />

fehlstellenfreie Umhüllung gefordert. 3<br />

1 DVGW GW 12 Arbeitsblatt, Ausgabe Oktober 2012, Abschnitt<br />

7.2, Seite 16<br />

2 AfK-Empfehlung Nr. 11, Ausgabe Februar 2012, Abschnitt<br />

4.8.1, Seite 19<br />

3 AfK-Empfehlung Nr. 1, Abschnitt 4.1, Seite 6<br />

698 9 / 2012


Das Arbeitsblatt GW 12 nennt vier Begründungen für das<br />

Ziel einer fehlstellenfreien Umhüllung: „Beeinflussungsgründe“,<br />

die „Optimierung des Schutzstrombedarfs“, die „Reduzierung<br />

einer möglichen Wechselstromkorrosionsgefährdung“<br />

und „die Optimierung der Überwachung des KKS“. Eine fehlstellenfreie<br />

Umhüllung führt nach diesen Aussagen auch zu<br />

einem Sicherheitsgewinn. Das Arbeitsblatt weist zunächst<br />

auf Beeinflussungsgründe hin. Die Gefahr durch Streuströme<br />

im Erdboden beeinflusst zu werden, wird mit steigendem<br />

Umhüllungswiderstand vermindert. Dies ist insbesondere in<br />

Stadtgebieten im Einflussbereich von Gleichstrombahnen von<br />

Bedeutung. Gleichzeitig sinkt aber auch die Wahrscheinlichkeit,<br />

bei Anwendung des Kathodischen Korrosionsschutzes<br />

andere erdverlegte metallene Installationen unzulässig zu beeinflussen.<br />

In den genannten Begründungen schlägt sich auch die Tatsache<br />

nieder, dass die Wechselstromkorrosionsproblematik<br />

heute deutlich präsenter ist als in den vergangenen Jahrzehnten.<br />

Durch die zunehmend bessere Umhüllungsqualität, vermehrt<br />

gemeinsame Trassennutzung und auch durch die deutlich<br />

größere Übertragungsleistung der Hochspannungstrassen<br />

ist die Wechselspannungsbeeinflussung und damit die<br />

Wechselstromkorrosionswahrscheinlichkeit in den vergangenen<br />

Jahren gestiegen. Zu den Maßnahmen, die in der AfK-<br />

Empfehlung Nr. 11 dagegen empfohlen werden, gehört insbesondere<br />

eine Einstellung des kathodischen Einschaltpotentials<br />

auf Werte größer - 1,2 V CSE. Dies ist aber – unter ungünstigen<br />

Bodenverhältnissen – nur bei sehr gut umhüllten<br />

Rohrleitungen möglich.<br />

Eine Begründung des Arbeitsblattes ist die bessere Überwachung<br />

des kathodischen Schutzes. Heute übliche Praxis zur<br />

Überwachung des kathodischen Schutzes ist in vielen Fällen<br />

die jährliche Aufnahme von (Referenz-)Messwerten durch das<br />

Messpersonal an (ausgewählten) Messstellen in Verbindung<br />

mit einer Fernüberwachung von Schutzanlagen und einzelnen<br />

ausgesuchten Messstellen. Mit dieser Methodik können<br />

größere Störungen im kathodischen Schutzsystem identifiziert<br />

und mit einer entsprechenden Zeitverzögerung behoben<br />

werden. Wie das Regelwerk jedoch auch formuliert, ist<br />

„die Erfassung von Fehlern mit lokal begrenzter Auswirkung,<br />

wie z. B. die Entstehung einer neuen kathodisch nicht geschützten<br />

Umhüllungsfehlstelle […] im Allgemeinen nicht Ziel<br />

der Definition und Überwachung von Referenzwerten.“ 4 Ein<br />

lokales Versagen des kathodischen Schutzes kann bei dem<br />

bisherigen System demnach eventuell nicht erkannt werden.<br />

Bei annähernd fehlstellenfreien Rohrleitungen ist dies jedoch<br />

anders. Dort kann mit vergleichsweise geringem Aufwand<br />

ein Überwachungssystem eingerichtet werden, das derartige<br />

Umhüllungsfehlstellen erkennt. Im Idealfall kann sogar eine<br />

Fernüberwachung nach Kategorie 2c des DVGW-Arbeitsblattes<br />

GW 16 eingerichtet werden. Von den Verfassern wurde<br />

nicht selten beobachtet, dass Beschädigungen der Rohrleitungsumhüllung<br />

auch mit Beschädigungen der Stahloberfläche<br />

verbunden waren, die ohne Reparatur zu einem Versagen<br />

der Rohrleitung geführt hätten.<br />

4 DVGW-Arbeitsblatt GW 10, Abschnitt 8, Seite 9<br />

Die oben beschriebenen Aussagen des Regelwerks lassen<br />

sich also so zusammenfassen, dass eine fehlstellenfreie Verlegung<br />

zwar ausdrücklich empfohlen, aber mit einigen Ausnahmen<br />

nicht zwingend vorgeschrieben wird. Für die Bewertung<br />

von möglichen Fehlstellen ist auch von Bedeutung, ob die<br />

Leitung wechselspannungsbeeinflusst ist, ob die Gefahr einer<br />

Beeinflussung von oder durch Fremdobjekte besteht und ob<br />

die entsprechende Leitung später isoliert als eigenes kathodisches<br />

Schutzsystem betrieben wird, oder ob sie in ein bestehendes<br />

Leitungssystem eingebunden wird, das bereits eine<br />

Anzahl von Fehlstellen aufweist.<br />

MaSSnahmen während der Bauphase<br />

Während der Bauphase von neuen Stahlrohrleitungen wird<br />

üblicherweise eine Anzahl von Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

durchgeführt. In Bezug auf die Umhüllungsqualität einer<br />

Rohrleitung sind dabei insbesondere die Prüfung auf Umhüllungsfehlstellen<br />

mittels eines Hochspannungsprüfgeräts<br />

(„Iso-Test“) und eine Polarisationsstrommessung nach der<br />

AfK-Empfehlung Nr. 10 von Bedeutung.<br />

Beide Verfahren stellen sinnvolle Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

dar. Sie sind jedoch nicht ausreichend, um eine<br />

fehlstellenfreie Verlegung im Sinne des 10 8 Ωm²-Kriteriums<br />

zu prüfen. Werksumhüllungen von Stahlrohrleitungen können<br />

mit einem Isolationstestgerät bei fachgerechter Anwendung<br />

in der Regel zuverlässig auf Umhüllungsfehlstellen überprüft<br />

werden. Bei Baustellenumhüllungen ist dies nicht der<br />

Fall. Es gibt eine Anzahl von Fehlstellenarten, die mit einem<br />

Hochspannungsprüfgerät nicht sicher erkannt werden können.<br />

Generell prüft ein derartiges Gerät, ob sich zwischen der<br />

Stahloberfläche und der Sonde des Testgerätes eine Schicht<br />

Isoliermaterial befindet. Es wird nicht geprüft, ob dieses Isoliermaterial<br />

eine ausreichende Haftung auf der Stahloberfläche<br />

und eine ausreichende Stabilität aufweist. Mögliche<br />

Probleme entstehen z. B. bei einer unzureichenden Reinigung<br />

der Stahloberfläche, fehlendem Primer, eingeschlossenen<br />

Luftblasen, mangelnder Überlappung bei Bandsystemen,<br />

nicht ausreichend getränktem GfK-Material usw. In all diesen<br />

Fällen würde ein Hochspannungsprüfgerät wahrscheinlich<br />

eine intakte Umhüllung anzeigen. Bei (längerem) Kontakt<br />

mit einem Elektrolyten entstünde jedoch an diesen Orten eine<br />

Umhüllungsfehlstelle. Eine umfangreiche Erörterung dieser<br />

Thematik erfolgte vor kurzem von Brecht et. al. 5 . Die Autorengruppe<br />

der Open Grid Europe GmbH stellte darin auch<br />

ein elektrolytisches Messverfahren vor, mit dessen Hilfe eine<br />

deutlich größere Anzahl von Fehlstellen bei der Überprüfung<br />

von Nachumhüllungen im Vergleich zu der herkömmlichen<br />

Prüfung identifiziert werden kann. Bei diesem Verfahren<br />

wird eine wasserdichte Manschette um die betreffende<br />

Nachumhüllung gelegt und mit einem Elektrolyten befüllt. Anschließend<br />

wird ein Einspeiseversuch über diese Manschette<br />

vorgenommen.<br />

5 Dr. Michael Brecht, Dr. Thomas Löffler, Klaus Blotzki, Hilmar<br />

Jansen, <strong>3R</strong> 06/2012, S. 466 ff<br />

9 / 2012 699


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />

Die heute übliche Polarisationsstrommessung bei neu verlegten<br />

Leitungsabschnitten hat im Allgemeinen nicht die Zielsetzung,<br />

eine umhüllungsfehlstellenfreie Verlegung nachzuweisen.<br />

Stattdessen wird durch diese Messung nachgewiesen,<br />

ob bei vorhandenen Fehlstellen der kathodische Schutz wirksam<br />

ist. Anhand eines Grenzstromes, der abhängig ist vom<br />

spezifischen Bodenwiderstand, dem späteren Einschaltpotential<br />

und dem Ausschaltpotential, wird dies überprüft. Eine<br />

Orientierung an einer gewünschten Umhüllungsqualität findet<br />

nicht statt. Auch aus messtechnischen Gründen ist eine übliche<br />

Polarisationsstrommessung nicht zur Kontrolle des spezifischen<br />

Umhüllungswiderstandes geeignet. Wird beispielsweise<br />

bei einer HDD-Pressung einer 100 m langen Stahlrohrleitung<br />

DN 100 eine Polarisationsstrommessung mit typischen<br />

Einschaltpotentialen durchgeführt, so würde ein spezifischer<br />

Umhüllungswiderstand von 10 8 Ωm² eine Stromaufnahme in<br />

der Größenordnung von 0,1 µA bedeuten. Mit den üblichen<br />

Messmethoden ist ein Strom in dieser Höhe unter Baustellenbedingungen<br />

nur noch schwer zu detektieren. Der Grenzstrom<br />

für die Wirksamkeit des KKS liegt hier im Vergleich<br />

zu typischen Bodenwiderständen bei etwa 400 µA, d. h. um<br />

mehrere Größenordnungen höher.<br />

Es ist deshalb sinnvoll, die Polarisationsstrommessung<br />

durch gesonderte Einspeisemessungen zu ergänzen, wenn<br />

eine fehlstellenfreie Umhüllung angestrebt wird. Bei diesen<br />

Einspeisemessungen kann der spezifische Umhüllungswiderstand<br />

bzw. die Fehlstellenfreiheit überprüft werden. Hinweise<br />

zur Durchführung dieser Messungen finden sich auch im<br />

Regelwerk in der AfK-Empfehlung Nr. 11.<br />

Generell sollte berücksichtigt werden, dass Einspeisemessungen<br />

zur Überprüfung der Umhüllungsqualität gegenüber<br />

Störeinflüssen vergleichsweise empfindlich sind. Quellen<br />

für Leckströme und damit Fehlmessungen können z. B.<br />

nicht getrocknete Rohrenden in den Baugruben sein, nasse<br />

Auflagehölzer, vorbereitete Messstellenkabel, deren Enden<br />

im Wasser/Erdreich liegen, angeschlossene Gummischläu-<br />

che mit Stahlarmierung für die Druckprobe oder Arbeiten an<br />

der Rohrleitung während der Messung. Ein Beispiel für Fehlerquellen<br />

ist in Bild 1 dargestellt. Grundsätzlich sollte während<br />

der Messung an dem zu prüfenden Rohrabschnitt nicht<br />

gearbeitet werden.<br />

Einen erheblichen Einfluss auf die Stromaufnahme eines<br />

Rohrleitungssystems können auch Rohrleitungsarmaturen innerhalb<br />

des kathodischen Schutzsystems haben. Es ist zwar<br />

grundsätzlich möglich, durch fachgerecht applizierte, passive<br />

Korrosionsschutzmaßnahmen und korrekte Ausführung<br />

der Schieberkappen mit möglichem Oberflächenwasserablauf<br />

in Verbindung mit einer Hülsrohrverfüllung auch für diese<br />

Bauteile eine hohe Umhüllungsqualität zu erzielen. Dennoch<br />

werden in der Praxis an Armaturen/Armaturengruppen (siehe<br />

Bild 2) auch direkt nach Verlegung immer wieder Umhüllungsfehlstellen<br />

gefunden. Armaturen/Armaturengruppen, die<br />

aufgrund ihrer örtlichen Lage z. B. immer wieder unter Wasser<br />

stehen, können bei einer mehreren Kilometer langen Rohrleitung<br />

aufgrund der vergleichsweise hohen Schutzstromaufnahme<br />

das Erkennen von neu hinzugekommenen Umhüllungsfehlstellen<br />

erschweren oder sogar unmöglich machen.<br />

Hier bestünde die Möglichkeit, die Armaturen durch den Einbau<br />

von Isoliertrennstellen von der Rohrleitung zu trennen.<br />

Im Betriebsfall werden die Armaturen durch eine Potentialverbindung<br />

kathodisch geschützt, die für die Überwachungsmessung<br />

kurzzeitig aufgehoben werden kann.<br />

Generell ist bei allen Messmethoden, die auf dem Zutritt<br />

eines Elektrolyten zur Stahloberfläche beruhen, zu berücksichtigen,<br />

dass bei Messungen unmittelbar nach Verlegung<br />

einige Fehlstellen möglicherweise nicht erfasst werden.<br />

Aus diesem Grunde formuliert das Regelwerk bezüglich<br />

Einspeisemessungen: „Bei neuverlegten Rohrleitungen<br />

werden aufgrund mangelnder Verdichtung des Verfüllmaterials<br />

möglicherweise nicht erdfühlige Umhüllungsfehlstellen<br />

nicht erfasst. In dieser Phase dient das Messverfahren<br />

damit eher der Qualitätssicherung als dem Nachweis des<br />

Bild 1: Fehlerstrom bei Einspeiseversuch durch Holzauflage 400 µA<br />

Bild 2: Armaturengruppe<br />

700 9 / 2012


Maurmann GmbH<br />

Kathodischer Korrosionsschutz · Elektrotechnik · Messtechnik<br />

Korrosionsschutzes“ 6 . Eine ausreichende Erdfühligkeit ist „in<br />

der Regel nach einer Winterperiode“ 7 gegeben. Es sind also<br />

eine Wiederholung der Einspeisemessung bzw. alternative<br />

Messungen nach dieser Zeit sinnvoll, auch wenn die ursprüngliche<br />

Messung direkt nach Verlegung keine Fehlstellen<br />

angezeigt hat.<br />

Im Folgenden zeigen die Autoren an Hand zweier Beispiele<br />

auf, wie eine Fehlersuche und die Herstellung der Fehlstellenfreiheit<br />

in der Praxis aussehen kann.<br />

6 AfK-Empfehlung Nr. 11, Ausgabe Februar 2012, Absatz 4.8.3,<br />

Seite 20<br />

7 AfK-Empfehlung Nr. 11, Ausgabe Februar 2012, Absatz 4.8.3,<br />

Seite 20<br />

Praxisbeispiel 1<br />

Bei dem ersten Beispiel handelt es sich um eine in bebautem<br />

Gebiet verlegte Stahlrohrleitung DN 200, DP 16 (Bild 3). Die<br />

etwa 3 km lange Leitung wurde von August 2011 bis März<br />

2012 verlegt. Die Werksumhüllung bestand aus Polyethylen,<br />

die Baustellenumhüllung aus einem passenden Butylkautschuk-Bandsystem.<br />

Die Verlegung wurde zunächst durch den<br />

Bauherrn selbst korrosionsschutztechnisch betreut. Aus Zeitgründen<br />

übernahm später die Fa. Maurmann GmbH die entsprechende<br />

Betreuung.<br />

Bei der ersten Einspeisemessung wurde eine Stromaufnahme<br />

von 9 mA bei einer kathodischen Absenkung von 25 V<br />

gemessen. Bei einer anschließenden Intensiven Fehlstellenortung<br />

(IFO) wurden insgesamt 22 Umhüllungsfehlstellen<br />

detektiert und im Folgenden beseitigt. Daraufhin sank die<br />

Stromaufnahme auf etwa 2,1 mA ab. Zu diesem Zeitpunkt<br />

übernahm die Fa. Maurmann GmbH die korrosionsschutztechnische<br />

Betreuung des Projektes. Die Leitung war zu diesem<br />

Zeitpunkt bereits zu etwa zwei Dritteln fertiggestellt. Es<br />

existierten jedoch noch einige Baulücken aufgrund von ver-<br />

Korrosionsschutz…<br />

q Beratung<br />

q Analyse<br />

q Planung<br />

q Installation<br />

q Überwachung<br />

q Messung<br />

q Schulung<br />

q Sachverständigenabnahme<br />

...und mehr<br />

q Wechselspannungsbeeinflussung<br />

q Berührungsschutz<br />

q Streustromuntersuchung<br />

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Sprechen Sie uns an für den Schutz Ihrer:<br />

q Rohrleitungen und Stationen<br />

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Maurmann GmbH<br />

Kathodischer Korrosionsschutz<br />

Hombergstraße 33c<br />

D-45549 Sprockhövel<br />

Tel.: + 49 (0) 2324 90 00 03<br />

Fax: + 49 (0) 2324 90 00 05<br />

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Internet: www.maurmann.com<br />

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und §3 WasgefStAnlV<br />

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Kathodischer Korrosionsschutz<br />

muteten Bomben. In den folgenden Monaten wurden diese<br />

Baulücken geschlossen und der Rest der Leitung fertiggestellt,<br />

dabei wurden durch die Fa. Maurmann GmbH regelmäßig<br />

weitere Einspeisemessungen durchgeführt. Eine Übersicht<br />

der Messzeitpunkte und des jeweiligen Einspeisestromes sowie<br />

die Fehlstellenanzahl ist in Bild 4 dargestellt. Die Messungen<br />

zeigten mehrfach einen Stromanstieg. Diese Anstiege<br />

beruhten zumeist nicht auf Umhüllungsfehlstellen in den neu<br />

Bild 3:<br />

Rohrtrasse<br />

Bild 4: Übersicht Einspeisemessungen<br />

9 / 2012 701


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />

Bild 5: Umhüllungsfehlstelle nach Winterperiode<br />

Bild 6: Umhüllungsfehlstelle durch fehlenden Primer<br />

verlegten Abschnitten, sondern darauf, dass bereits vorhandene<br />

Fehlstellen in besseren Kontakt mit dem umgebenden<br />

Erdreich kamen. Bei der ersten Intensiven Fehlstellenortung<br />

durch die Fa. Maurmann GmbH wurden fünf weitere Fehlstellen<br />

detektiert und beseitigt. Dadurch sank die Stromaufnahme<br />

auf 500 µA. Da dies zwar unter dem Grenzwert der Polarisationsstrommessung<br />

lag, aber oberhalb des Grenzwertes<br />

für eine fehlstellenfreie Umhüllung, wurde erneut eine IFO-<br />

Messung durchgeführt. Bei dieser wurden drei weitere Umhüllungsfehlstellen<br />

gefunden. Die Höhe der Spannungstrichter<br />

im Erdboden lag bei einem Einschaltpotential von 25 V zu<br />

diesem Zeitpunkt teilweise in der Größenordnung von 0,1 mV<br />

und darunter. Da bei der geringen Höhe dieser Spannungstrichter<br />

Streuströme im Erdboden die Messung deutlich beeinflussten,<br />

wurden die Untersuchungen in der Betriebsruhe<br />

der Straßenbahnen durchgeführt. Trotz der Beseitigung<br />

dieser Fehlstellen wurde einen Monat später erneut ein Anstieg<br />

des Einspeisestromes gemessen. Bei einer anschließend<br />

durchgeführten Fehlersuche wurde die verantwortliche Fehlstelle<br />

gefunden und beseitigt. In den folgenden drei Monaten<br />

blieb der Einspeisestrom konstant unterhalb des Grenzwertes<br />

für eine fehlstellenfreie Rohrleitung, bis nach Ablauf der<br />

Winterperiode der Strom plötzlich erneut anstieg. Bei einer<br />

abschließenden IFO-Messung konnte auch dieser Fehler gefunden<br />

und beseitigt werden (Bild 5). Im März 2012 wurde<br />

die fertige Leitung vom Bauherrn abgenommen. Beispiele für<br />

weitere Fehlstellen sind in Bild 6, Bild 7 und Bild 8 aufgeführt.<br />

Teilweise waren diese Fehlstellen mit einem Hochspannungsprüfgerät<br />

erkennbar, teilweise nicht. Insgesamt wurden<br />

36 Fehlstellen auf 3 km eingemessen und beseitigt. Trotz dieser<br />

vergleichsweise hohen Anzahl von Umhüllungsfehlstellen<br />

lagen die Kosten für den Einsatz des KKS im Vergleich zu den<br />

Gesamtkosten der Bauphase bei unter 1 %. Auch die Beseitigung<br />

der Fehlstellen konnte während der Bauphase vergleichsweise<br />

kostengünstig durchgeführt werden. Sämtliche<br />

Baugeräte waren bereits vor Ort, die Verkehrsleitmaßnahmen<br />

schon angemeldet und auch die Asphaltfeinschicht war nach<br />

Verlegung der Leitung noch nicht wieder eingebaut worden.<br />

Bild 7: Mangelhaft isolierter Rohrbogen, Umhüllungsfehlstelle<br />

mit „Isotest“ nicht erkennbar<br />

Praxisbeispiel 2<br />

Bei dem zweiten Beispiel handelte es sich um eine Leitung DN<br />

150, die ebenfalls im Stadtgebiet verlegt wurde. Hier sollte die<br />

Querung einer Straße messtechnisch überprüft werden, d.h.<br />

die Verlegung der Leitung auf einer Länge von 24,2 m. Aufgrund<br />

von mehreren Etagen war ein hoher Anteil der Rohrleitung<br />

auf der Baustelle nachumhüllt worden (siehe Bild 9).<br />

Bei der ersten Messung wurde bei einer Einspeisespannung<br />

von 20 V ein Strom von 25 µA gemessen. Dies entspricht einem<br />

spezifischen Umhüllungswiderstand von 8,5 · 10 6 Ωm².<br />

Anschließend wurde eine Fehlstellensuche durchgeführt. Es<br />

wurde ein Fehler gefunden, beseitigt und anschließend erneut<br />

die Einspeisemessung durchgeführt. Der Strom war zu diesem<br />

Zeitpunkt auf 8,6 µA gesunken, der spezifische Umhüllungswiderstand<br />

lag aber immer noch unterhalb des Grenzwertes<br />

von r CO<br />

= 10 8 Ωm². Es wurde eine erneute Suche nach Fehlstellen<br />

vorgenommen. Bei dieser konnten jedoch keine weite-<br />

702 9 / 2012


en Fehlstellen eindeutig lagemäßig bestimmt werden. Als Resultat<br />

wurden etwa 70 % der Leitung freigelegt. Dabei zeigte<br />

sich, dass die Stromaufnahme der Leitung kontinuierlich sank,<br />

je weiter die Leitung freigelegt wurde. An dieser Stelle lag also<br />

keine einzelne Umhüllungsfehlstelle vor, sondern die Qualität<br />

der Baustellenumhüllung war insgesamt unzureichend.<br />

Als Konsequenz wurde der entsprechende Bereich vollständig<br />

nachisoliert. Die abschließende Schutzstromaufnahme lag<br />

bei 0,13 µA, was einem spezifischen Umhüllungswiderstand<br />

von mehr als r CO<br />

= 10 9 Ωm² entspricht.<br />

Die genannten Beispiele zeigen, dass eine frühzeitige Einbindung<br />

des KKS in den Bau einer Rohrleitung und die messtechnische<br />

Kontrolle der Umhüllungsqualität sinnvoll ist. Auch<br />

bei einer nicht optimalen Qualität der Verlegung kann mit geringen<br />

Kosten während der Bauphase die Fehlstellenfreiheit<br />

hergestellt werden.<br />

Bild 8: Umhüllungsfehlstelle in der Werksumhüllung<br />

Zusammenfassung<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das aktuell gültige<br />

Regelwerk die fehlstellenfreie Verlegung einer Rohrleitung<br />

eindeutig empfiehlt, da dies in vielen Fällen zu einem Sicherheitsgewinn<br />

für den Betrieb der Rohrleitung führt. Die<br />

Verfasser halten es deshalb für sinnvoll, grundsätzlich eine<br />

fehlstellenfreie Rohrleitungsverlegung zu fordern und die<br />

Baumaßnahmen durch den KKS messtechnisch zu begleiten.<br />

In vielen Fällen können auf diese Weise Umhüllungsfehlstellen<br />

noch während der Bauphase kostengünstig beseitigt werden.<br />

Wenn dies nicht möglich ist, empfehlen die Verfasser in einer<br />

Einzelfallbetrachtung zu prüfen, inwieweit die im Regelwerk<br />

genannten Gründe für das Anstreben einer fehlstellenfreien<br />

Umhüllung auf die betreffende Leitung zutreffen und davon<br />

ausgehend eine Entscheidung zu treffen.<br />

Bild 9: Nachumhüllte Rohrleitungsetage<br />

Autoren<br />

Jörg Maurmann<br />

Maurmann GmbH, Sprockhövel<br />

Tel.: +49 2324 900003<br />

E-Mail: j.maurmann@maurmann.com<br />

www.maurmann.com<br />

Dr. Oliver Hohage<br />

Maurmann GmbH, Sprockhövel<br />

Tel.: +49 2324 900003<br />

E-Mail: o.hohage@maurmann.com<br />

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www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

9 / 2012 703


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />

Neue Berechnungsverfahren für<br />

Erderspannungstrichter<br />

Von Reinhard Schröder, Markus Gehnen und Ralf Watermann<br />

Bei siedlungsnahen Standorten von Erderanlagen stark hochspannungsbeeinflusster Rohrleitungen bietet die Berechnung der<br />

Ausdehnung des Erderspannungstrichters an der Erdoberfläche die Möglichkeit einer Analyse des Gefährdungspotentials Dritter<br />

durch Berührungs- und Schrittspannungen. Aufgrund vorhandener Fragestellungen zur Gültigkeit bestehender Berechnungsalgorithmen<br />

sowie dem Wunsch nach einem Berechnungstool auf Basis von PC-Standardanwendungen hat sich die Open<br />

Grid Europe GmbH gemeinsam mit Vertretern der Technischen Fachhochschule Georg Agricola in Bochum dieser Fragestellungen<br />

angenommen.<br />

Der aus der Literatur bekannte Formelsatz zur Berechnung von Erderspannungstrichtern wurde so weiterentwickelt, dass er<br />

widerspruchsfrei und unter Verwendung gewünschter Vorgaben anwendbar ist. Die Grenzen der Anwendbarkeit wurden aufgezeigt<br />

und daraus die Notwendigkeit ergänzender Untersuchungen abgeleitet. Diese bestanden in Parameterstudien in Form<br />

von 3D-Finite-Elemente-Feldberechnungen, deren Resultate zur Verfeinerung der formelmäßigen Ergebnisse herangezogen<br />

wurden. Die Umsetzung erfolgte in einem Excel-Tool, das den Verlauf der Erderspannungstrichter mit erheblich gesteigerter<br />

Genauigkeit zu berechnen erlaubt.<br />

Hintergrund<br />

Die ausgedehnten – und im Regelfall oberflächennah installierten<br />

– Erdersysteme von hochspannungsbeeinflussten<br />

Rohrleitungen können Erdungsspannungen gegen das Potential<br />

der Bezugserde annehmen, die den gemäß der gültigen<br />

AfK Empfehlung Nr. 3 [1] zulässigen Beeinflussungswechselspannung<br />

von 60 V (Dauerbeeinflussung) bzw. 1000 V (Kurzzeitbeeinflussung)<br />

entsprechen. Teilspannungen dieser Erdungsspannung<br />

sind als Berührungs- und Schrittspannung<br />

abgreifbar (Bild 1).<br />

Die im Kurzzeitbeeinflussungsfall zulässige Erdungsspannung<br />

von 1.000 V liegt durchaus im Bereich der Erdungsspannung<br />

einer Hochspannungsanlage. Aus diesem Grund führt<br />

die Open Grid Europe GmbH schon seit längerem – zumindest<br />

für potentielle Erderstandorte mit höherer Personenaufenthaltswahrscheinlichkeit<br />

(z. B. siedlungsnahe Standorte)<br />

– vorab Betrachtungen zur Analyse einer möglichen Gefährdung<br />

Dritter durch.<br />

Basis der Berechnung der Spannungstrichterausprägung<br />

an der Erdoberfläche für einen entsprechend<br />

Längs- und Querabstand zur Erdermitte (bei Horizontalerdern)<br />

beziehungsweise<br />

Abstand zur (gedanklich verlängerten) Erderachse (bei<br />

Vertikalerdern)<br />

definierten Punkt stellten hier bisher die Gleichungen in den<br />

Zeilen 7 – 9 der Tabelle 24-1 des „Handbuch des kathodischen<br />

Korrosionsschutzes“ [2] dar.<br />

Bei der praktischen Anwendung der v. g. Gleichungen ergaben<br />

sich mit der Zeit Fragestellungen – z. B. bezüglich der markanten<br />

Änderung des oberflächennahen Potentialverlaufs entlang<br />

eines Horizontalerders oder die Frage nach (eingangsparameterbedingten)<br />

Gültigkeitsbereichen für die angewandten Formeln.<br />

Des Weiteren, mit dem Ziel einer effizienteren Abwicklung<br />

der Berechnungen, wird seitens des Fachbereichs Korrosionsschutz<br />

der Open Grid Europe GmbH auch die direkte<br />

Eingabe der – aus den Beeinflussungsberechnungen ermittelten<br />

– Erdungsspannung (statt des Erderstromes und des<br />

spezifischen Bodenwiderstandes) sowie die Erstellung eines<br />

EXCEL®-basierten Berechnungstools angestrebt.<br />

Bild 1: GefährdungsPotential durch Erderspannungstrichter (hier:<br />

Berührungsspannung)<br />

Theoretische Grundlagen<br />

Es soll zunächst der analytische Ansatz zur Berechnung des<br />

Erderpotentials erläutert werden, um das weitere Vorgehen bei<br />

der Problemlösung daran aufzeigen zu können. Dazu wird ein<br />

Kugelerder betrachtet, der im Abstand t von der Erdoberflä-<br />

704 9 / 2012


che vergraben liegt. Der Erderstrom I fließt in das umgebende<br />

Erdreich, das als homogen mit überall gleichem spezifischem<br />

Widerstand r angenommen wird. Das elektrische Feld und das<br />

Potential lassen sich berechnen, indem ein zweiter Kugelerder<br />

im Abstand 2 t hinzugefügt wird und beide Erder sich nun in<br />

einem unendlich ausgedehnten Raum befinden, der das Erdreich<br />

mit vorgenannten Eigenschaften beschreibt (Bild 2). Das<br />

Vorgehen wird Methode der Spiegelung genannt.<br />

Das elektrische Potential kann nun auf die Addition der<br />

bekannten Felder zweier elektrischer Punktladungen zurückgeführt<br />

werden. Es wird veranschaulicht, indem man es wie<br />

in Bild 2 zweidimensional als „Draufsicht“ von oben darstellt<br />

oder dreidimensional als Potentialgebirge 1 wie in Bild 3. In<br />

Bild 2 sind die grünen Linien die Strömungslinien, die die Ausbreitung<br />

des elektrischen Stroms im Erdreich wiedergeben.<br />

Die Trennlinien der unterschiedlich eingefärbten Flächen sind<br />

die Äquipotentiallinien. Je größer deren Dichte, umso höher<br />

die Spannung.<br />

Im Potentialgebirge nach Bild 3 ist die Erdoberfläche als<br />

schwarze Linie dargestellt. Der Potentialverlauf an der Erdoberfläche<br />

entspricht den Höhen längs dieser Linie.<br />

Um den Übergang zum Horizontal- oder Tiefenerder zu<br />

bewerkstelligen, werden Kugelerder nebeneinander aufgereiht,<br />

bis die gewünschte Länge erreicht ist. Zugleich muss<br />

wieder die Methode der Spiegelung angewandt werden.<br />

Bild 4 verdeutlicht das Prinzip, indem drei Kugelerder mit<br />

noch relativ großem Abstand zusammen mit ihren Spiegelbildern<br />

ansatzweise einen Horizontalerder nachbilden.<br />

Lässt man die Kugelerder immer mehr und ihre Abstände<br />

immer kleiner werden, erhält man das gesuchte Potential<br />

durch Integration, Bild 5.<br />

Bild 2: Potential und Strömungsfeld beim Kugelerder<br />

Bild 3: Potentialgebirge beim Kugelerder<br />

In [2] sind die sich z. B. für den Horizontalerder ergebenden<br />

Formeln<br />

⎛<br />

t 2 + x + L ⎞<br />

U x<br />

=<br />

I⋅ρ ⎜ ⎟<br />

2⋅π ⋅L ⋅ln ⎝ 2⎠<br />

⎛<br />

t 2 + x − L ⎞<br />

⎜ ⎟<br />

⎝ 2⎠<br />

2<br />

2<br />

+ x + L 2<br />

+ x − L 2<br />

⎛<br />

t 2 + r 2 + L ⎞<br />

U r<br />

=<br />

I⋅ρ<br />

⎜ ⎟<br />

2⋅π ⋅L ⋅ln ⎝ 2⎠<br />

⎛<br />

t 2 + r 2 + L ⎞<br />

⎜ ⎟<br />

⎝ 2⎠<br />

2<br />

2<br />

+ L 2<br />

− L 2<br />

für das Potential auf der Erdoberfläche in Richtung des Erders<br />

U x<br />

und quer ab vom Erder U r<br />

wiedergegeben.<br />

1 Obwohl i.a. vom Erderspannungstrichter gesprochen wird,<br />

werden Darstellungen in der Literatur gern umgekehrt als<br />

Gebirge veranschaulicht. Diese Vorgehensweise wird nachfolgend<br />

übernommen und auf die sich ergebenden weiteren<br />

Darstellungen übertragen. Beide Sichtweisen sind selbstverständlich<br />

äquivalent.<br />

Bild 4: Nachbildung eines Horizontalerders durch<br />

mehrere Punktladungspaare<br />

Weiterentwicklung des Formelsatzes<br />

Wird nun die direkte Vorgabe der Erderspannung gewünscht,<br />

ist dies mit den Formeln aus [2] nicht möglich. Die Weiterentwicklung<br />

der Formeln setzt an der Vorstellung des Potentialgebirges<br />

an. Es wird umso höher, je höher der Strom<br />

I und der spezifische Widerstand des Erdreichs sind. Somit<br />

muss sich das Produkt I . r so wählen lassen, dass sich auf<br />

9 / 2012 705


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />

3D-Finite-Elemente-Berechnungen<br />

Um die Potentiale mit größerer Genauigkeit zu ermitteln,<br />

wurde daher auf die numerische Bestimmung mit Hilfe der<br />

Methode der Finiten Elemente zurückgegriffen. Hierbei<br />

handelt es sich bekanntlich um ein numerisches Verfahren,<br />

dass die Lösung eines Feldproblems nicht in jedem beliebigen<br />

Raumpunkt, sondern nur noch in bestimmten, ausreichend<br />

nah beieinander gelegenen Punkten gestattet. Zumindest<br />

beim Horizontalerder ist es unerlässlich, die numerischen Berechnungen<br />

dreidimensional durchzuführen. Eingesetzt wurde<br />

die Software Opera3D, mit deren Hilfe eine ausreichende<br />

Zahl von Parameterstudien durchgeführt wurde.<br />

Unterschiede beim Vergleich zwischen analytischer und<br />

numerischer Berechnung ergaben sich zunächst bei der Höhe<br />

der Potentiale, wobei die numerische Berechnung durchweg<br />

höhere Werte liefert, die als verlässlicher angesehen<br />

werden. Die größten Unterschiede auch in der Kurvenform<br />

ergaben sich bei der Potentialberechnung des Horizontalerders<br />

in dessen Verlegerichtung. Die numerische Berechnung<br />

garantiert, dass die Erderoberfläche eine Äquipotentialfläche<br />

darstellt. Dadurch sinkt auch das Potential an der Erdoberfläche<br />

erst in der Nähe des Erderendes spürbar ab. Die grader<br />

Erderoberfläche eine bestimmte vorgegebene Spannung<br />

einstellt.<br />

Dazu müssen zunächst Formeln für das Potential im gesamten<br />

Raum und nicht nur an der Erderoberfläche aufgestellt<br />

werden. Diese Formeln gelten dann auch für die Oberfläche<br />

des Erders, auf der die Spannung vorgegeben werden soll.<br />

Setzt man diese und die entsprechenden Koordinaten für die<br />

Erdermitte ein, kann das erforderliche Produkt I . r bestimmt<br />

und anschließend in die Ausgangsgleichungen eingesetzt werden.<br />

Anschließend können diese wieder auf die Erdoberfläche<br />

spezialisiert werden, was zu einer Vereinfachung führt. Auf<br />

die detaillierte formelmäßige Ableitung wird an dieser Stelle<br />

verzichtet. Als Beispiel für eine weiterentwickelte Gleichung<br />

wird die Formel für das Potential des Horizontalerders in dessen<br />

Verlegerichtung U x<br />

dargestellt:<br />

⎡<br />

x + l 2 + t2 + x + l 2 ⎤<br />

⎢<br />

⎛ ⎞ ⎥<br />

⎢<br />

⎜ ⎟<br />

⎝ 2⎠<br />

⎥<br />

2⋅U⋅ln ⎢<br />

⎥<br />

⎢<br />

x − l 2 + ⎛<br />

t2 + ⎜ x − l 2 ⎥<br />

⎢<br />

⎞<br />

⎥<br />

⎢<br />

⎟<br />

⎝ 2⎠<br />

⎥<br />

U x<br />

=<br />

⎣<br />

⎦<br />

⎡<br />

2<br />

l<br />

2 + ⎛ d⎞<br />

⎜ ⎟ + l 2 ⎤ ⎡<br />

⎢<br />

⎛ ⎞ ⎥ l<br />

⎢<br />

⎜ ⎟<br />

⎝ 2⎠<br />

⎝ 2⎠<br />

⎥ 2 + 2⋅t − d 2<br />

⎢ ⎛ ⎞ ⎛<br />

⎜ ⎟ + l ⎞<br />

⎢<br />

⎜ ⎟<br />

⎝ 2⎠<br />

⎝ 2⎠<br />

ln ⎢<br />

⎥ + ln ⎢<br />

⎢<br />

2<br />

−l<br />

2 + ⎛ d⎞<br />

⎛<br />

⎜ ⎟ + ⎜<br />

l 2 ⎥ ⎢<br />

⎢<br />

⎞<br />

⎥ −l<br />

⎢<br />

⎟<br />

⎣ ⎝ 2⎠<br />

⎝ 2⎠<br />

⎥<br />

⎦<br />

2 + ⎛<br />

⎜ 2⋅t − d 2<br />

⎢<br />

⎞ ⎛<br />

⎟ + ⎜<br />

l ⎞<br />

⎢<br />

⎟<br />

⎣ ⎝ 2⎠<br />

⎝ 2⎠<br />

Grenzen der Anwendbarkeit<br />

Die weiterentwickelten Formeln liefern im Bereich praxisrelevanter<br />

Werte für Verlegetiefe und Abmessungen widerspruchfreie<br />

Ergebnisse unter Vorgabe der Erderspannung. Die Auswertung<br />

liefert Verläufe, wie sie in Bild 6 expemplarisch für<br />

das Potential des Horizontalerders in dessen Verlegerichtung an<br />

der Erdoberfläche und an der Erderoberfläche dargestellt sind.<br />

2<br />

2<br />

⎤<br />

⎥<br />

⎥<br />

⎥<br />

⎥<br />

⎥<br />

⎥<br />

⎦<br />

Die Betrachtung von Bild 6 zeigt aber auch die Grenzen<br />

der formelmäßigen Potentialberechnung über den dargestellten<br />

theoretischen Ansatz. Müsste nämlich die gesamte<br />

Erderoberfläche gleiches Potential haben, wie dies<br />

für geladene metallische Flächen gilt, nimmt stattdessen das<br />

Potential von der Mitte ausgehend bereits über der Erderlänge<br />

ab. Die Erklärung dafür liegt darin, dass der Lösungsweg<br />

es nur gestattet, an einem einzigen Punkt auf der Erderoberfläche<br />

das Potential vorzugeben, so dass eine Äquipotentialfläche,<br />

wie sie die Erderoberfläche bilden müsste,<br />

nicht modelliert werden kann. Diese Einschränkung kann<br />

auf dem eingeschlagenen analytischen Weg nicht ausgeräumt<br />

werden.<br />

Bild 5: Potential beim Horizontalerder<br />

Bild 6: Potentialverläufe beim Horizontalerder<br />

706 9 / 2012


Bild 7: Darstellung der Potentiale<br />

des Horizontalerders gemäß<br />

3D-Finite-Elemente-Berechnung<br />

fische Darstellung des Potentials, wie sie sich über die numerische<br />

Berechnung ergibt, zeigt Bild 7. Die Anordnung<br />

entspricht der eines Horizontalerders. Zu erkennen sind der<br />

Erder selbst und sein Spiegelbild. Die Erdoberfläche liegt in<br />

der Mitte zwischen den beiden Leitern. Die Höhe des Potentials<br />

wird durch die Farben wiedergegeben.<br />

9 / 2012 707


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />

Ein Beispiel für die Ergebnisse der numerischen Berechnung<br />

im Vergleich zur analytischen Berechnung für den Horizontalerder<br />

in dessen Verlegerichtung zeigt Bild 8.<br />

Es darf nicht erwartet werden, dass die 3D-Berechnungen<br />

das Potential im Bereich des Erders als absolut konstanten<br />

Wert ausgeben. Gerade der Bereich zwischen Erder und<br />

Spiegelerder ist numerisch heikel. Die Diskretisierung kann<br />

wegen der hohen Anzahl zu lösender Gleichungen in diesem<br />

Bereich nicht so sein, wie es wünschenswert wäre vorgenommen<br />

werden. Die Verläufe können jedoch zufriedenstellend<br />

geglättet werden.<br />

Bild 8: Potentialverlauf an der Erdoberfläche/Vergleich der numerischen<br />

und der analytischen Berechnungen<br />

Bild 9: Ergebnis der 3D-Feldberechnung (blau) und analytischer<br />

Nachbau (violett) im Vergleich (Beispiel)<br />

Durch geeignete Kombination der numerischen und der<br />

anlytischen Ergebnisse ist insgesamt eine erheblich verbesserte<br />

Berechnung der Erderspannungstrichter von Horizontal-<br />

und Vertikalerder möglich.<br />

Zielsetzung für ein Standardsoftware-<br />

Tool (Excel)<br />

Das Excel-Tool soll nach Eingabe von Erderlänge und Verlegetiefe<br />

den zugehörigen Spannungsverlauf nachvollziehen und<br />

dabei den Ergebnissen der 3D-Feldberechnung möglichst nahe<br />

kommen. Zwei Varianten sind dafür denkbar:<br />

1. Die Eingabeparameter werden systematisch variiert, zu<br />

jeder Kombination wird eine Feldberechnung durchgeführt<br />

und das Ergebnis gespeichert. Das Tool präsentiert<br />

aus diesem Katalog die jeweils zur Eingabe passende<br />

Kurve.<br />

2. Die Kurven der Spannungsverläufe werden für jede Parametereingabe<br />

mit einer analytischen Formel neu berechnet.<br />

Variante 1 scheidet aus, weil der Aufwand unangemessen<br />

hoch wäre und die Ergebnisse immer nur so genau, wie es die<br />

gewählte Schrittweite der Parameteränderungen für den Katalog<br />

zulässt. Es eignet sich nur Variante 2. Das gewünschte<br />

Resultat soll beispielsweise so aussehen:<br />

Realisierung des Standardsoftware-Tools<br />

Auf Grundlage der durchgeführten 3D-Feldberechnungen<br />

muss insbesondere für den Längsspannungsverlauf am Horizontalerder<br />

eine analytische Formel gefunden werden, die<br />

diese Kurven hinreichend genau approximiert. Sie hat keinerlei<br />

Bezug zu den historischen Ausgangsformeln oder den oben<br />

beschriebenen weiterentwickelten Formeln und formt einzig<br />

die Kurven der 3D-Feldberechnung nach.<br />

Mathematischer Kern der Formel für die Nachbildung dieses<br />

Spannungsverlaufs ist eine Arkustangens-Funktion in folgender<br />

Form:<br />

⎡ 1<br />

y( x,l,t) = a⋅<br />

2 − arctan (( x − b<br />

⎤<br />

⎢<br />

)⋅c) π⎥<br />

⎣<br />

⎦<br />

Der Übersichtlichkeit halber wurden auf der rechten Gleichungsseite<br />

die Argumente weggelassen. Die Gleichung bzw.<br />

ihre Elemente haben als Eigenschaften:<br />

Die eckige Klammer enthält eine auf 1 normierte Funktion.<br />

a beschreibt die Skalierung in y-Richtung. Der Wert wird<br />

so gewählt, dass für x = 0 die Werte der weiter oben beschriebenen<br />

Kurve und der hier berechneten übereinstimmen.<br />

b beschreibt die Verschiebung in x-Richtung und hängt in<br />

Form einer Geradengleichung von Verlegetiefe und Erderlänge<br />

ab. Die Koeffizienten dieser Gleichung wurden<br />

empirisch unter Zuhilfenahme der Excel-eigenen Solver-<br />

Funktion ermittelt.<br />

c beschreibt die Dehnung bzw. Stauchung der arctan-<br />

Funktion in x-Richtung. c hat links und rechts vom Wen-<br />

708 9 / 2012


Bild 10: Eingabefeld für den<br />

Horizontalerder<br />

Bild 11: Längsspannungsprofil mit Cursor zur Auswahl des Querspanungsprofils (links),<br />

Querspannungsverlauf an dieser Stelle (rechts)<br />

depunkt der arctan-Funktion unterschiedliche Werte,<br />

was wiederum durch die Überlagerung zweier arctan-<br />

Funktionen entsprechender Form beschrieben werden<br />

kann:<br />

( ) π<br />

⎡1<br />

c = d⋅ ⎢ − arctan ( x− e)⋅ f<br />

⎣2 ( ) π<br />

⎤ ⎡1<br />

⎥ + g⋅ ⎢ − arctan ( x− h)⋅i<br />

⎦ ⎣2 Die erste eckige Klammer ist monoton fallend und beeinflusst<br />

die Form des Spannungsverlaufs links von ihrem<br />

Wendepunkt, die zweite Klammer ist monoton steigend<br />

und beeinflusst die Form des Spannungsverlaufs rechts<br />

vom Wendepunkt.<br />

d und g sind wieder Funktionen von Erderlänge und Verlegetiefe<br />

e und h werden linear aus b gebildet<br />

f und i sind Konstanten.<br />

Wie schon für b beschrieben wurden die genauen Formeln<br />

bzw. ihre Koeffizienten auch für die Elemente d bis i empirisch<br />

unter Verwendung des Excel-Solvers ermittelt.<br />

Für die anderen beiden Fälle, nämlich den Potentialverlauf<br />

querab vom Horizontalerder und den Tiefenerder, ergaben<br />

sich abgesehen von der Höhe der Spannungen keine gravierenden<br />

Unterschiede zu den Ergebnissen der weiterentwickelten<br />

analytischen Formeln, so dass für die Berechnung dieser<br />

Kurven nur die Höhe angepasst werden musste.<br />

⎤<br />

⎥<br />

⎦<br />

verbessert werden konnte. Das auf dieser Grundlage entstandene<br />

Excel-Tool gestattet die Bestimmung der Potentialtrichter<br />

für Horizontal- und Tiefenerder.<br />

Literatur<br />

[1] AfK-Empfehlung Nr. 3, November 2007, Herausgegeben<br />

von der Arbeitsgemeinschaft DVGW/VDE für Korrosionsfragen<br />

(AfK), DVGW Bonn<br />

[2] Handbuch des kathodischen Korrosionsschutzes, Vierte<br />

Auflage (1999), Herausgegeben von W.v.Baeckmann und<br />

W. Schwenk (Verlag: WILEY-VCH)<br />

Autoren<br />

Prof. Dr.-Ing. Reinhard Schröder<br />

Technische Fachhochschule Georg Agricola,<br />

Bochum<br />

Tel. +49 234 968-3282<br />

E-Mail: schroeder@tfh-bochum.de<br />

Die Bedienoberfläche des Tools<br />

Das Tool hat zwei Ansichten, eine für den Horizontalerder<br />

und eine für den Tiefenerder. Beim Horizontalerder sind sowohl<br />

der Spannungsverlauf längs als auch quer zum Erder<br />

interessant. Zur leichteren Orientierung sind beide Kurven<br />

nebeneinander dargestellt. In der Kurve für den Längsspannungsverlauf<br />

kann ein per Bildlaufleiste beweglicher Cursor<br />

an einen interessierenden Ort geschoben werden, die rechte<br />

Kurve zeigt dann sofort den Querspannungsverlauf an dieser<br />

Stelle an.<br />

Prof. Dr.-Ing. Markus Gehnen<br />

Technische Fachhochschule Georg Agricola,<br />

Bochum<br />

Tel. +49 234 968-3261<br />

E-Mail: gehnen@tfh-bochum.de<br />

Zusammenfassung<br />

Es konnte gezeigt werden, dass die Berechnung der Potentialtrichter<br />

in Erderanlagen stark hochspannungsbeeinflusster<br />

Rohrleitungen durch die Weiterentwicklung der in der Literatur<br />

üblichen Formeln in Kombination mit den Ergebnissen<br />

dreidimensionaler Finite-Elemente-Berechnungen wesentlich<br />

Ralf Watermann<br />

Open Grid Europe GmbH<br />

Tel. +49 201 3642-18456<br />

E-Mail: ralf.watermann@<br />

open-grid-europe.com<br />

9 / 2012 709


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />

Beurteilung von Fernleitungen auf<br />

Basis von intelligenten Molchungen<br />

Von Kathrin Kortenbach<br />

Die Zustandsüberprüfung von Pipelines mit intelligenten Prüfmolchen hat sich für die Beurteilung von Fernleitungen als ein<br />

gängiges Untersuchungsverfahren etabliert. Dabei ist nicht nur die Auswahl der Prüfmolche wichtig, sondern die anschließende<br />

Analyse und detaillierte sicherheitstechnische Bewertung der erfassten Molchdaten. Bei der Bewertung der Prüfdaten<br />

sind die Unterschiede in den Prüfverfahren, die Fähigkeiten der Prüfmolche und andere Umgebungseinflüsse zu berücksichtigen,<br />

damit die Prüfdaten ordnungsgemäß verifiziert und qualifiziert werden können. Die Beurteilung von TÜV NORD Systems<br />

berechnet künftige Versagenswahrscheinlichkeiten für jede Fehlstelle. So wird es ermöglicht, Optimierungsvorschläge für die<br />

Überprüfung oder Sanierung zu liefern und Maßnahmen festzulegen, die den ordnungsgemäßen Zustand der Fernleitung auch<br />

in Zukunft sicherstellen.<br />

Bild 1: Schweißnahtdurchhang<br />

Einleitung<br />

Der Einsatz von intelligenten Molchen in Fernleitungen vor<br />

und während des Betriebs ist bereits Stand der Technik und<br />

findet sich in den technischen Regeln wieder. Ein erster Schritt<br />

zur Zustandsbewertung einer Fernleitung ist die Durchführung<br />

eines Molchlaufs unter Verwendung eines geeigneten<br />

Prüfmolchs.<br />

Der Molch wird zu Beginn einer Molchung über eine eigens<br />

dafür entwickelte Schleuse in die Rohrleitung eingesetzt<br />

und bewegt sich wie eine Rohrpost über den Differenzdruck<br />

vorwärts. Während der Reise durch die Fernleitung zeichnet<br />

der intelligente Molch mit Hilfe von zahlreichen Sensoren Daten<br />

auf, die auf einer mitgeführten Speichereinheit gesichert<br />

werden und nach Auswertung durch die Molchfirma eine erste<br />

Zustandsbeurteilung möglich machen.<br />

Um die Passierbarkeit der intelligenten Molche durch die<br />

Fernleitung zu gewährleisten bzw. zu überprüfen, gibt es vorab<br />

die Möglichkeit, Reinigungsmolche mit Kaliberscheiben und<br />

Geometriemessmolche durch die Rohrleitung fahren zu lassen.<br />

Bei neuen Pipelineprojekten werden bereits beim Bau die<br />

Voraussetzungen geschaffen, dass Molche durch die Fernleitung<br />

ohne Probleme fahren können: Dazu gehören u. a. neben<br />

geeigneten Bogenradien auch Molchleitbleche in T-Stücken<br />

sowie normgerechte Wurzeldurchhänge im Bereich der<br />

Stumfpschweißnähte.<br />

Gerade Stumpfschweißnähte führen häufig in bestehenden,<br />

älteren Fernleitunen mit einem geringen Durchmesser<br />

und extremen Wurzeldurchhängen zu nicht passierbaren Hindernissen<br />

(Bild 1). Diese müssen vor der intelligenten Molchung<br />

aus der Fernleitung ausgebaut werden.<br />

Vor Durchführung einer intelligenten Molchung muss der<br />

Betreiber einer Fernleitung verschiedene Aspekte klären. Dazu<br />

gehört die eigentliche Molchauswahl (Ultraschall- oder<br />

Magnetstreuflussmolch/ Kombimolch) unter Berücksichtigung<br />

der Abmessungen der Fernleitung und der zu erwartenden<br />

Rohranomalien. Dazu zählen beispielsweise eine große<br />

Anzahl an U-Bögen/ Dehnern in Bergbaugebieten, die Beschaffenheit<br />

der Rohrwandung, die zu einem hohen Abrieb<br />

der Cups führt oder alte Muffenverbindungen.<br />

Analsye der Molchdaten<br />

Nach Durchführung der intelligenten Molchung und Erstellung<br />

des Inspektionsberichtes durch die Molchfirma werden die<br />

Molchdaten detailliert und unabhängig beurteilt. Dabei spielen<br />

eine Vielzahl von Parametern eine wichtige Rolle wie z. B.:<br />

Rohrwerkstoff<br />

Baujahr<br />

Betriebsweise<br />

Art der Verlegung<br />

Wirksamkeit des kathodischer Korrosionsschutzes<br />

Eigenschaften des Fördermediums<br />

Zur Verifizierung der Molchanzeigen und Überprüfung der<br />

Qualität des Molchlaufes werden ausgewählte Molchanzeigen<br />

freigelegt und nachgemessen.<br />

Für die Beurteilung der Qualität der Molchdaten werden<br />

die bei der Nachmessung ermittelten Restwanddicken über<br />

den vom Molch gemessenen Restwanddicken aufgetragen<br />

(Bild 2).<br />

710 9 / 2012


Fernleitung xxx Nachmessung von Molchanzeigen<br />

(US Wanddickenmolchung)<br />

Bewertungsverfahren<br />

Das TÜV NORD-Bewertungsverfahren von Molchdaten unterscheidet<br />

in seiner Analyse grundsätzlich zwischen festigkeitsrelevanten<br />

und nicht festigkeitsrelevanten Rohranomalien.<br />

Festigkeitsrelevanten Fehlstellen führen bei einer Druckprüfung<br />

zum Versagen oder weisen nur geringfügig höhere<br />

Tragfähigkeiten auf. Das sind vornehmlich längsorientierte<br />

Fehler wie z. B. Risse und Laminationen (schräg zur Oberfläche<br />

verlaufend), großflächige Korrosionsstellen oder Beulen.<br />

Bild 3 zeigt verschiedene externe und eine interne Korrosionsstellen<br />

mit unterschiedlichen Tiefen und Abmessungen sowie<br />

eine Lamination mit Kontakt zur Oberfläche.<br />

Für jede Fehlstelle werden die Sicherheitsfaktoren gegen<br />

die Zeit hochgerechnet. Dabei wird das Versagen sowohl<br />

durch statische Belastung bei max. zulässigem Betriebsdruck<br />

als auch durch Innendruckschwellbelastung, ggf. unter Berücksichtigung<br />

eines Korrosionsfortschrittes, berücksichtigt.<br />

Bei nicht festigkeitsrelevanten Fehlstellen werden die Restwanddicken<br />

über der Zeit unter Berücksichtigung eines eventuellen<br />

Korrosionsfortschrittes hochgerechnet.<br />

Bewertung der Fehlstellen<br />

Grundsätzlich ist bei Fehlstellen zu unterscheiden, ob sie über<br />

der Zeit einem Wachstum unterliegen, wie es z. B. bei Korrosionsfehlstellen<br />

der Fall ist, oder ob ihre Fehlstellengröße<br />

konstant ist.<br />

Im Fall einer korrosionsbedingt wachsenden Fehlstelle wird<br />

die Festigkeit nicht nur durch die Innendruckschwellbelastung<br />

beeinträchtigt. Hinzu kommt auch die zusätzliche Vergrößerung<br />

der Fehlstelle durch Korrosion. Eine genaue Berechnung<br />

der Abtragungsgeschwindigkeit ist von vielen Faktoren<br />

abhängig und ohne genaue Kenntnis der Korrosionsvorgänge<br />

nicht möglich. Es wird daher ein zeitlich linearer Korrosionsfortschritt<br />

für die Korrosionstiefe während der gesam-<br />

Restwanddicke aus Nachmessung [mm]<br />

Abb<br />

0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

7<br />

Bewertungsannahme zur<br />

Dichtheitsbewertung<br />

6<br />

5<br />

Bild 2: Vergleichsdiagramm Nachmessungen/Molchdaten<br />

4<br />

3<br />

Restwanddicke aus Molchdaten [mm]<br />

: Verifikation der Molchanzeigen durch Vergleich mit Nachmessungen<br />

Quadrat = Nachmessungen 2004 nach Molchung<br />

Dreieck = Nachmessungen 2003 nach Molchung<br />

Stand: xxx<br />

Bewertungsannahme zur<br />

Festigkeitsberechnung<br />

Genauigkeit nach Spezifikation<br />

bei 95% Konfidenzniveau<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Die Zustandsüberprüfung von Pipelines mit intelligenten<br />

Prüfmolchen wird aufgrund höherer Sicherheitsanforderungen<br />

und dem zunehmenden Alter bestimmter Produktenfernleitungen<br />

immer wichtiger. Dabei spielt nicht nur<br />

die Auswahl der Prüfmolche eine bedeutende Rolle. Nach<br />

dem Molchlauf ist eine Analyse und detaillierte sicherheitstechnische<br />

Bewertung der ermittelten Daten unter<br />

Berücksichtigung der individuellen Pipeline-Bedingungen<br />

und des Betriebs erforderlich.<br />

Mit dem Bericht von TÜV NORD Systems erhält der Pipeline-Betreiber<br />

eine unabhängige Zustandsbewertung und<br />

Handlungsoptionen für seine Pipeline.<br />

TÜV NORD Systems unterstützt Pipelinebetreiber hier<br />

kompetent bei allen wichtigen Schritten und begleitet den<br />

gesamten Lebenszyklus von Pipelines – von der Planung<br />

über Errichtung und Betrieb bis hin zur Modernisierung,<br />

Stilllegung und dem Rückbau.<br />

Bild 3: Aufnahmen von externen<br />

und einer internen Korrosionsstellen<br />

mit unterschiedlichen<br />

Tiefen und Abmessungen<br />

sowie einer Lamination<br />

mit Kontakt zur Oberfläche<br />

9 / 2012 711


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />

Bild 4: Bewertungstabelle hinsichtlich Festigkeit und Dichtheit<br />

Fehlstellenbewertung Fernleitung xxx nach der Molchung 2004 (Dichtheit, statische und dynamische Festigkeit)<br />

Baujahr 1955<br />

Molchdatum 2004<br />

Anzahl Jahre 49<br />

Lfd- RN Molch- Fehler- Maß- Fehler- Fehler- Rohr- Wand- Fehler- Pitt. Fehler- Fehler- Korr. Molchung Restwanddicke Sicherheitsfaktor bei statischer Druckbelastung Sicherheitsfaktor bei Druckwechselbelastung<br />

Nr. Nr.<br />

Entf.<br />

[m]<br />

Beschreibung nahmen Typ lage lage<br />

dicke<br />

[mm]<br />

tiefe<br />

[mm]<br />

Tol.<br />

[mm]<br />

länge<br />

[mm]<br />

breite<br />

[mm]<br />

rate<br />

[µm/a]<br />

2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2006 2008 2010 2012 2014 2016<br />

901421 3950 20667,74 Materialverlust 1 2 u 7,4 4,8 1,5 69 55 49,0 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 4,59 4,56 4,52 4,49 4,45 4,41 1837 1702 1578 1465 1362 1267<br />

14114 3946 20653,41 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,6 1,5 102 75 46,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 3,76 3,71 3,66 3,61 3,57 3,52 580 527 479 436 397 362<br />

901469 4068 21292,68 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,6 1,5 36 45 46,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 5,25 5,23 5,21 5,20 5,18 5,16 4800 4530 4282 4052 3838 3640<br />

900156 4074 21320,76 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,6 1,5 33 38 46,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 5,33 5,31 5,30 5,28 5,26 5,24 5333 5042 4774 4525 4294 4080<br />

901506 4123 21552,09 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,6 1,5 45 50 46,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 5,02 5,00 4,98 4,95 4,93 4,90 3514 3299 3102 2920 2751 2596<br />

900178 4167 21768,85 Materialverlust, Bereich 1 2 u 7,2 4,6 1,5 135 127 46,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 3,18 3,12 3,07 3,01 2,95 2,89 244 217 194 174 155 139<br />

900225 4167 21769,72 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,6 1,5 30 38 46,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 5,41 5,40 5,38 5,36 5,35 5,33 5929 5615 5325 5057 4807 4575<br />

900334 268 1279,75 Materialverlust Analyse 10/06 1 2 u 7,0 4,4 1,5 324 127 44,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,7 0,6 >1,8 >1,8 >1,8 >1,8 >1,8 >1,8 >10 >10 >10 >10 >10 >10<br />

5572 1574 7373,43 Materialverlust, Analyse NDT Software (gepl. 24.2) 1 2 u 7,0 4,4 1,5 132 132 44,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,7 0,6 3,12 3,07 3,01 2,95 2,90 2,84 224 200 179 160 144 129<br />

901428 3961 20717,45 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,4 1,5 24 45 44,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,7 0,6 5,41 5,40 5,38 5,37 5,36 5,34 6393 6074 5779 5505 5250 5013<br />

14147 3973 20786,07 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,4 1,5 69 30 44,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,7 0,6 4,31 4,27 4,24 4,20 4,17 4,14 1355 1254 1162 1078 1001 930<br />

901462 4056 21239,15 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,4 1,5 27 40 44,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,7 0,6 5,33 5,32 5,30 5,29 5,27 5,26 5736 5441 5168 4914 4679 4460<br />

900346 288 1372,80 Materialverlust 1 2 u 6,6 4,0 1,5 33 55 40,8 1,1 1,0 0,9 0,9 0,8 0,7 0,6 4,86 4,84 4,82 4,80 4,79 4,77 3443 3253 3077 2915 2764 2624<br />

900503 925 4321,98 Materialverlust 1 2 u 6,6 4,0 1,5 33 50 40,8 1,1 1,0 0,9 0,9 0,8 0,7 0,6 4,86 4,84 4,82 4,80 4,79 4,77 3443 3253 3077 2915 2764 2624<br />

900601 1047 4890,21 Materialverlust 1 2 u 6,6 4,0 1,5 99 96 40,8 1,1 1,0 0,9 0,9 0,8 0,7 0,6 3,44 3,40 3,35 3,31 3,27 3,22 390 354 322 293 267 243<br />

900770 1509 7074,03 Materialverlust 1 2 u 6,6 4,0 1,5 27 55 40,8 1,1 1,0 0,9 0,9 0,8 0,7 0,6 5,01 4,99 4,98 4,96 4,95 4,94 4290 4068 3862 3671 3494 3329<br />

901420 3950 20667,45 Materialverlust, Bereich 1 2 u 7,4 4,6 1,5 129 186 46,9 1,3 1,2 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 3,50 3,44 3,39 3,33 3,28 3,22 388 348 314 282 254 229<br />

901459 4048 21178,90 Materialverlust 1 2 u 7,4 4,6 1,5 33 65 46,9 1,3 1,2 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 5,53 5,51 5,49 5,47 5,46 5,44 6409 6066 5748 5455 5182 4928<br />

901475 4074 21322,50 Materialverlust 1 2 u 7,4 4,6 1,5 27 40 46,9 1,3 1,2 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 5,68 5,67 5,65 5,64 5,62 5,61 7842 7446 7079 6738 6422 6127<br />

900923 1717 8009,92 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,4 1,5 45 40 44,9 1,3 1,2 1,1 1,0 0,9 0,9 0,8 5,07 5,05 5,03 5,00 4,98 4,96 3749 3525 3317 3126 2949 2785<br />

14940 4167 21769,38 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,4 1,5 57 45 44,9 1,3 1,2 1,1 1,0 0,9 0,9 0,8 4,79 4,76 4,73 4,70 4,67 4,65 2541 2373 2218 2076 1945 1825<br />

900493 917 4287,32 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,2 1,5 39 60 42,9 1,3 1,2 1,1 1,0 1,0 0,9 0,8 5,06 5,04 5,02 5,00 4,98 4,96 3971 3744 3535 3342 3162 2996<br />

13708 3862 20214,30 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,2 1,5 57 45 42,9 1,3 1,2 1,1 1,0 1,0 0,9 0,8 4,64 4,61 4,59 4,56 4,53 4,50 2195 2049 1915 1792 1679 1574<br />

901409 3918 20513,12 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,2 1,5 30 24 42,9 1,3 1,2 1,1 1,0 1,0 0,9 0,8 5,28 5,27 5,25 5,24 5,22 5,21 5392 5109 4848 4606 4381 4171<br />

900153 4038 21111,05 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,2 1,5 108 105 42,9 1,3 1,2 1,1 1,0 1,0 0,9 0,8 3,62 3,58 3,53 3,48 3,43 3,39 488 443 403 366 333 303<br />

900168 4080 21357,07 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,2 1,5 45 49 42,9 1,3 1,2 1,1 1,0 1,0 0,9 0,8 4,92 4,90 4,87 4,85 4,83 4,81 3249 3054 2873 2707 2553 2410<br />

5361 1511 7091,59 Materialverlust 1 2 u 6,8 4,0 1,5 54 94 40,8 1,3 1,2 1,1 1,1 1,0 0,9 0,8 4,56 4,54 4,51 4,48 4,46 4,43 2084 1948 1823 1709 1602 1505<br />

900327 258 1237,14 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,8 1,5 30 40 38,8 1,3 1,2 1,1 1,1 1,0 0,9 0,8 4,97 4,95 4,94 4,92 4,91 4,89 4044 3831 3633 3451 3281 3123<br />

900504 925 4322,06 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,8 1,5 33 50 38,8 1,3 1,2 1,1 1,1 1,0 0,9 0,8 4,90 4,88 4,86 4,85 4,83 4,81 3643 3445 3262 3092 2935 2789<br />

901427 3956 20713,43 Materialverlust 1 2 u 6,5 3,7 1,5 36 50 37,8 1,3 1,2 1,1 1,1 1,0 0,9 0,8 4,75 4,73 4,71 4,69 4,68 4,66 3046 2875 2717 2572 2437 2311<br />

901431 3963 20738,55 Materialverlust 1 2 u 6,4 3,6 1,5 33 60 36,7 1,3 1,2 1,2 1,1 1,0 0,9 0,9 4,74 4,72 4,71 4,69 4,67 4,66 3134 2963 2805 2659 2524 2397<br />

901391 3907 20467,28 Materialverlust 1 2 u 6,2 3,4 1,5 36 50 34,7 1,3 1,2 1,2 1,1 1,0 1,0 0,9 4,52 4,50 4,48 4,46 4,45 4,43 2417 2281 2155 2039 1932 1831<br />

900157 4074 21327,42 Materialverlust 1 2 u 7,6 4,6 1,5 33 41 46,9 1,5 1,4 1,3 1,2 1,1 1,0 0,9 5,72 5,70 5,69 5,67 5,65 5,63 7642 7239 6866 6521 6201 5902<br />

14588 4074 21327,61 Materialverlust 1 2 u 7,4 4,4 1,5 39 38 44,9 1,5 1,4 1,3 1,2 1,1 1,1 1,0 5,42 5,40 5,38 5,36 5,34 5,32 5539 5230 4945 4681 4436 4208<br />

900793 1537 7224,20 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,2 1,5 39 46 42,9 1,5 1,4 1,3 1,2 1,2 1,1 1,0 5,26 5,24 5,22 5,20 5,18 5,16 4839 4568 4318 4086 3872 3672<br />

901405 3918 20510,91 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,2 1,5 60 76 42,9 1,5 1,4 1,3 1,2 1,2 1,1 1,0 4,78 4,75 4,72 4,70 4,67 4,64 2517 2350 2196 2055 1925 1806<br />

901406 3918 20511,69 Materialverlust, Bereich 1 2 u 7,2 4,2 1,5 81 76 42,9 1,5 1,4 1,3 1,2 1,2 1,1 1,0 4,34 4,31 4,27 4,23 4,20 4,16 1360 1255 1160 1074 994 922<br />

901408 3918 20511,69 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,2 1,5 30 45 42,9 1,5 1,4 1,3 1,2 1,2 1,1 1,0 5,48 5,46 5,45 5,43 5,42 5,40 6468 6134 5825 5539 5273 5025<br />

901392 3907 20468,26 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,0 1,5 45 55 40,8 1,5 1,4 1,3 1,3 1,2 1,1 1,0 4,97 4,95 4,92 4,90 4,88 4,86 3479 3273 3083 2908 2746 2596<br />

901468 4068 21291,55 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,0 1,5 42 55 40,8 1,5 1,4 1,3 1,3 1,2 1,1 1,0 5,04 5,02 5,00 4,97 4,95 4,93 3827 3607 3403 3215 3041 2879<br />

900179 4167 21774,15 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,0 1,5 57 79 40,8 1,5 1,4 1,3 1,3 1,2 1,1 1,0 4,70 4,67 4,65 4,62 4,59 4,57 2392 2237 2093 1962 1840 1728<br />

900180 4167 21774,62 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,0 1,5 48 38 40,8 1,5 1,4 1,3 1,3 1,2 1,1 1,0 4,90 4,88 4,85 4,83 4,81 4,78 3165 2973 2796 2633 2482 2342<br />

8848 2375 11394,27 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,6 1,5 57 94 36,7 1,5 1,4 1,4 1,3 1,2 1,1 1,1 4,42 4,39 4,36 4,34 4,31 4,29 1786 1669 1561 1463 1371 1287<br />

901513 4163 21749,92 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,6 1,5 24 45 36,7 1,5 1,4 1,4 1,3 1,2 1,1 1,1 5,14 5,13 5,12 5,11 5,10 5,08 5204 4949 4713 4494 4290 4100<br />

900760 1486 6963,54 Materialverlust 1 2 u 6,4 3,4 1,5 27 45 34,7 1,5 1,4 1,4 1,3 1,2 1,2 1,1 4,91 4,90 4,89 4,87 4,86 4,85 4067 3861 3670 3494 3330 3177<br />

900526 945 4434,04 Materialverlust 1 2 u 7,4 4,0 1,5 21 31 40,8 1,9 1,8 1,7 1,7 1,6 1,5 1,4 5,91 5,90 5,89 5,88 5,87 5,86 10488 10002 9551 9133 8743 8379<br />

900219 3948 20656,57 Materialverlust 1 2 u 7,4 4,0 1,5 36 45 40,8 1,9 1,8 1,7 1,7 1,6 1,5 1,4 5,56 5,55 5,53 5,51 5,50 5,48 6725 6370 6041 5737 5454 5191<br />

900338 276 1330,16 Materialverlust, Bereich Analyse 10/06 1 2 u 7,2 3,8 1,5 716 131 38,8 1,9 1,8 1,7 1,7 1,6 1,5 1,4 >1,8 >1,8 >1,8 >1,8 >1,8 >1,8 >10 >10 >10 >10 >10 >10<br />

14122 3950 20674,49 Materialverlust 1 2 u 7,2 3,8 1,5 51 27 38,8 1,9 1,8 1,7 1,7 1,6 1,5 1,4 5,09 5,07 5,04 5,02 5,00 4,97 3837 3609 3398 3203 3023 2856<br />

14587 4074 21321,07 Materialverlust 1 2 u 7,2 3,8 1,5 39 38 38,8 1,9 1,8 1,7 1,7 1,6 1,5 1,4 5,34 5,33 5,31 5,29 5,27 5,25 5414 5120 4848 4597 4364 4147<br />

900236 828 3896,05 Materialverlust 1 2 o 8,6 3,8 1,5 219 146 155,1 3,3 3,0 2,7 2,4 2,1 1,7 1,4 4,17 3,92 3,68 3,44 3,20 2,96 3033 2102 1455 1008 698 484<br />

3231 947 4443,04 Materialverlust 1 2 u 7,0 3,6 1,5 69 321 36,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,5 1,5 4,59 4,56 4,53 4,51 4,48 4,45 2046 1907 1780 1664 1556 1457<br />

900922 1717 8008,57 Materialverlust 1 2 u 7,0 3,6 1,5 24 35 36,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,5 1,5 5,52 5,51 5,50 5,49 5,47 5,46 7404 7051 6723 6419 6136 5872<br />

900164 4076 21330,77 Materialverlust 1 2 u 7,0 3,6 1,5 27 45 36,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,5 1,5 5,45 5,44 5,43 5,41 5,40 5,39 6765 6433 6126 5841 5575 5328<br />

900165 4080 21356,70 Materialverlust 1 2 u 7,0 3,6 1,5 45 41 36,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,5 1,5 5,07 5,05 5,03 5,01 4,99 4,97 3986 3759 3549 3355 3176 3009<br />

900176 4095 21434,96 Materialverlust 1 2 u 7,0 3,6 1,5 36 53 36,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,5 1,5 5,26 5,24 5,22 5,21 5,19 5,17 5179 4904 4650 4415 4197 3993<br />

900183 4169 21782,15 Materialverlust 1 2 u 7,0 3,6 1,5 45 30 36,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,5 1,5 5,07 5,05 5,03 5,01 4,99 4,97 3986 3759 3549 3355 3176 3009<br />

900602 1047 4890,44 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,2 1,5 117 81 32,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,6 1,5 3,59 3,55 3,50 3,46 3,42 3,38 493 450 411 376 344 315<br />

900807 1594 7420,12 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,2 1,5 36 45 32,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,6 1,5 4,95 4,93 4,92 4,90 4,89 4,87 3944 3735 3541 3361 3195 3040<br />

7714 2096 9839,04 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,2 1,5 156 94 32,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,6 1,5 3,15 3,10 3,05 3,00 2,95 2,90 241 217 195 176 159 143<br />

901429 3961 20718,91 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,2 1,5 21 55 32,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,6 1,5 5,26 5,25 5,24 5,24 5,23 5,22 6189 5901 5633 5386 5155 4940<br />

901440 3975 20791,00 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,2 1,5 30 45 32,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,6 1,5 5,07 5,06 5,05 5,03 5,02 5,01 4714 4476 4256 4052 3862 3685<br />

901464 4062 21273,72 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,2 1,5 51 70 32,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,6 1,5 4,65 4,63 4,61 4,59 4,57 4,55 2557 2404 2263 2133 2012 1901<br />

901514 4163 21749,99 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,2 1,5 24 35 32,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,6 1,5 5,20 5,19 5,18 5,17 5,16 5,15 5648 5378 5128 4895 4679 4477<br />

900182 4169 21782,17 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,2 1,5 48 45 32,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,6 1,5 4,71 4,69 4,67 4,65 4,63 4,61 2784 2621 2471 2333 2204 2085<br />

901546 4234 22114,07 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,2 1,5 27 45 32,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,6 1,5 5,14 5,12 5,11 5,10 5,09 5,08 5159 4905 4670 4452 4249 4061<br />

901516 4165 21755,50 Materialverlust 1 2 u 6,4 3,0 1,5 27 41 30,6 1,9 1,8 1,8 1,7 1,7 1,6 1,5 4,98 4,97 4,96 4,94 4,93 4,92 4483 4263 4058 3869 3693 3529<br />

900181 4169 21782,62 Materialverlust 1 2 u 6,4 3,0 1,5 21 57 30,6 1,9 1,8 1,8 1,7 1,7 1,6 1,5 5,10 5,09 5,08 5,08 5,07 5,06 5380 5129 4897 4681 4481 4294<br />

901478 4074 21328,24 Materialverlust 1 2 u 7,7 4,1 1,5 57 60 41,8 2,1 2,0 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 5,38 5,36 5,33 5,31 5,28 5,26 4815 4522 4253 4004 3774 3561<br />

900159 4074 21327,91 Materialverlust 1 2 u 7,6 4,0 1,5 48 72 40,8 2,1 2,0 1,9 1,9 1,8 1,7 1,6 5,50 5,48 5,45 5,43 5,41 5,39 5757 5429 5125 4845 4585 4344<br />

901471 4068 21293,30 Materialverlust 1 2 u 7,4 3,8 1,5 24 34 38,8 2,1 2,0 1,9 1,9 1,8 1,7 1,6 5,87 5,86 5,84 5,83 5,82 5,81 9908 9440 9007 8605 8230 7882<br />

901485 4080 21367,62 Materialverlust 1 2 u 7,4 3,8 1,5 39 55 38,8 2,1 2,0 1,9 1,9 1,8 1,7 1,6 5,54 5,52 5,50 5,49 5,47 5,45 6500 6153 5832 5536 5260 5003<br />

712 9 / 2012


ten Betriebszeit angenommen. D. h. die Korrosionsrate ergibt<br />

sich aus der beim Molchlauf gemessenen Tiefe, zuzüglich eines<br />

molchabhängigen Toleranzzuschlages, bezogen auf den<br />

Zeitraum zwischen Errichtung der Fernleitung und Molchlauf<br />

bzw. zwischen zwei Molchläufen. Faktoren, die Einfluss auf<br />

das Korrosionswachstum einer Fehlstelle haben, sind u. a.<br />

Fehlstellentyp,<br />

Lage der Fehlstelle (extern/intern),<br />

Wirksamkeit des kathodischen Korrosionsschutzes,<br />

Art des Fördermediums (korrosiv/nicht-korrosiv),<br />

Bodeneigenschaften und<br />

Fremdstrombeeinflussung.<br />

Die Festlegung der Sicherheitsfaktoren für die Beurteilung<br />

der Fehlstellen bei statischer und schwellender Druckbelastung<br />

beruht auf der Arbeit von P. Mackenstein und W.Schmidt<br />

[1]. Die Betriebslastdaten der Rohrfernleitung werden nach<br />

der linearen Schädigungshypothese von Miner [2] ausgewertet<br />

und zu äquivalenten Konstantdruckamplituden für die jeweiligen<br />

Druckmessstellen zusammengefasst.<br />

Die Ergebnisse werden in eine detaillierte Bewertungstabelle<br />

eingetragen. Darin sind alle zu bewertenden Fehlstellen<br />

hinsichtlich Festigkeit und Dichtheit unter Berücksichtigung<br />

der fernleitungsspezifischen Randbedingungen für den<br />

vereinbarten Betrachtungszeitraum aufgelistet (Bild 4). Aus<br />

der Tabelle kann der Betreiber den genauen Zeitpunkt entnehmen,<br />

an dem eine Molchanzeige ein Bewertungskriterium<br />

unterschreitet (grau hinterlegte Felder). Damit ist der Betreiber<br />

einer Fernleitung in der Lage, Sanierungsmaßnahmen<br />

zeitlich zu koordinieren und die damit verbundenen Kosten<br />

der Instandhaltungsmaßnahmen für die kommenden Jahre<br />

genau zu bestimmen.<br />

In einigen Fällen empfiehlt es sich, mit Hilfe der verwendeten<br />

Software der Molchfirma eine Detailanalyse einzelner<br />

Fehlstellen durchzuführen. Damit kann ein detailliertes Bild<br />

von der Fehlstelle ermittelt werden, um daraus eine Anpassung<br />

der Bewertung durchzuführen. Zusätzlich können die<br />

Ergebnisse genutzt werden, um ähnliche Anzeigenbilder neu<br />

zu bewerten.<br />

Bewertung von Molchanzeigen in<br />

Bogenbereichen<br />

Die Bewertung von Molchanzeigen in Bogenbereichen einer<br />

Fernleitung ist häufig fehlerhaft. Bedingt durch die Bogengeometrie<br />

ist ein gleichmäßiges Anliegen der Sensorik an<br />

der Rohrwandung nicht immer gewährleistet. Die Molchfirmen<br />

selbst weisen auf die eingeschränkte Erkennbarkeit und<br />

Auswertbarkeit von Anzeigen in Bögen hin, aber auch Schadensfälle<br />

und Nachmessungsergebnisse machen diese Problematik<br />

deutlich.<br />

Eine Möglichkeit zur Verbesserung der Bewertung von<br />

Fehlstellen in Rohrbögen sind Testläufe in den jeweiligen Bogentypen<br />

der Fernleitung. Dabei werden künstliche Anomalien<br />

in den Bogen eingebracht, ausgewertet und ein Faktor<br />

ermittelt, der die Abweichung kompensiert bzw. eine für den<br />

Bogentyp angepasste Spezifikation erstellt.<br />

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Literatur<br />

[1] Mackenstein, P. und Schmidt, W. „Beurteilung der Festigkeit<br />

von fehlerhaften Pipelinerohren - Verfahren und Bewertungskriterien“<br />

<strong>3R</strong> international 34 (1995) Heft 12<br />

Dezember<br />

[2] Miner, M. A. [Journal of Applied Mechanics 1945, SA<br />

159/A 169] Cumulativ Damage in Fatigue<br />

Autorin<br />

Dipl.-Ing. Kathrin Kortenbach<br />

TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG,<br />

Tel. +49 201 825 2536<br />

E-Mail: kkortenbach@tuev-nord.de<br />

9 / 2012 713


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />

Prüfung und Bewertung der<br />

Sprödigkeit von Bauteilen<br />

und Bauteil komponenten aus<br />

Kunststoff<br />

Von Hans-Jürgen Kocks<br />

Angesichts der Forderung in den Regelwerken Bauteile oder Bauteilkomponenten aus Kunststoff hinsichtlich ihres Versprödungsgrades<br />

zu untersuchen, fehlt bisher das geeignete Prüfverfahren für die Baustelle. In diesem Beitrag wird mit der „KIZ“-<br />

Probe ein einfaches, baustellengerechtes Verfahren zur Bewertung der Sprödigkeit von Kunststoffen vorgestellt. Anwendungsbeispiele<br />

zeigen, dass sich die Schadensbilder und Erfahrungen der Praxis in den Prüfergebnissen widerspiegeln.<br />

1. Einleitung<br />

Im September 2010 wurde mit dem DVGW-Arbeitsblatt<br />

W 402 die Basis für die heute angestrebte Erfassung von Bestands-,<br />

Zustands- und Umgebungsdaten für die Instandhaltung<br />

von Leitungsnetzen geschaffen [1]. Wesentlicher Vorteil<br />

einer solchen Datenerfassung ist die Übertragbarkeit der Verhältnisse<br />

auf andere Netzbereiche mit Bauteilen gleicher Bauart<br />

und ähnlichen Umgebungsbedingungen. Eine so generierte<br />

Datenbank bildet die Planungsgrundlage für die Instandhaltung<br />

von Versorgungsnetzen. Die erforderlichen Daten sind sowohl<br />

bei Netzarbeiten, bei systematischen Untersuchungen, vor allem<br />

aber auch im Schadensfall zugänglich. Für die Zustandserfassung<br />

von Rohren ist neben der Bewertung von Korrosionserscheinungen<br />

metallischer Leitungen auch die Beurteilung<br />

des Versprödungsgrades von Umhüllungen und Bauteilen aus<br />

Kunststoff vorgesehen [1].<br />

Zur Beurteilung des Versprödungsgrades wird derzeit im<br />

Regelwerk eine Prüfung mit dem Hammer vorgeschlagen. Diese<br />

Prüfung ist aufgrund der Verformbarkeit von Kunststoffbauteilen<br />

praktisch nur im Falle der Umhüllungen von Stahloder<br />

Gussrohren in Grenzen anwendbar. Eine Reproduzierbarkeit<br />

ist aufgrund der möglichen Variabilität der Prüfmittel an<br />

den Baustellen und die eher unterschiedlichen konstitutionellen<br />

bzw. physischen Gegebenheiten der Prüfer nicht gegeben.<br />

Aus diesem Grunde bietet sich die Anwendung des hier vorgestellten<br />

alternativen Prüfverfahrens geradezu an.<br />

2. Das Prüfverfahren<br />

Bei diesem Prüfverfahren für Kunststoffe handelt es sich um<br />

eine abgewandelte Form der aus dem Stahlbereich bekannten<br />

WIZ (TRBB)- und RIZ (TFBB)-Probe nach DIN EN ISO 5173 [2].<br />

Die Prüfung nach DIN EN ISO 5173 dient dazu, das Bruchverhalten<br />

einer geschweißten Stahlprobe im Nahtbereich zu bewerten<br />

(Bild 1). Zur Prüfung wird eine Dreipunktbiegung angewendet,<br />

die Zugspannungen „Wurzel“-seitig (WIZ) oder „Raupen“-seitig<br />

(RIZ) erzeugt. Im Falle der Rissbildung lassen sich so Verunreinigungen<br />

oder Fehler in der Schweißnaht nachweisen.<br />

Das Prinzip dieses Prüfverfahrens kann auch dazu angewendet<br />

werden, den Versprödungsgrad von Bauteilen oder<br />

Bauteilkomponenten aus Kunststoff zu beurteilen. Bei der<br />

Probennahme ist darauf zu achten, dass eine Erwärmung des<br />

Materials vermieden wird. Zur Prüfung wird ein etwa 5 bis 10<br />

mm breiter Probestreifen des Kunststoffmaterials mit einem<br />

Messer oberflächlich gekerbt. Bild 2 zeigt die Vorbereitung<br />

des Prüfstreifens am Beispiel eines unter Laborbedingungen<br />

hergestellten Normprüfstabes aus Polypropylen (PP). Die Probe<br />

wird von Hand gebogen, so dass die Zugkräfte in der Kerbe<br />

wirksam werden („KIZ“-Probe).<br />

Die Praxisrelevanz einer derart gekerbten Probe ergibt<br />

sich aufgrund der Tatsache, dass Riefen und Kratzer je nach<br />

Verlegeweise insbesondere bei nicht konventionellen Verlegeverfahren<br />

unvermeidbar sind. Laut Regelwerk sind Riefen<br />

und Kratzer bei Bauteilen aus Polyethylen (PE) immerhin bis zu<br />

Bild 1: Die Prüfung nach<br />

DIN EN ISO 5173<br />

714 9 / 2012


einer Tiefe von 10 % der Mindestwanddicke akzeptiert [3]. Biegespannungen<br />

ergeben sich in der Praxis durch Verformungen,<br />

bei Punktlasten oder Punktlagerungen in Verbindung mit Bodenbewegungen<br />

im Falle des Frosttauwechsels usw.<br />

3. Anwendungsbeispiele<br />

3.1 Kälteversprödung von Polypropylen –<br />

Produktionsbedingungen<br />

Bild 3 zeigt das Ergebnis der Prüfung an Polypropylentypen mit<br />

unterschiedlicher Kältebeständigkeit. Die Prüfung wurde hier an<br />

den unter Laborbedingungen hergestellten Normprüfstäben bei<br />

0 °C durchgeführt (vgl. Bild 2). Während sich der kältebeständige<br />

PP-Typ 1 in der Kerbe wie „Kaugummi“ ziehen lässt, zeigt der PP-<br />

Typ 2 im gekerbten Bereich ein sprödes Bruchverhalten. In diesem<br />

Beispiel liefert die KIZ-Probe einen Hinweis, welcher Werkstoff<br />

für niedrige Temperaturen besser geeignet ist.<br />

3.2 Kälteversprödung von Polypropylen –<br />

Baustellenbedingungen<br />

Von Polypropylenumhüllungen sind Schäden bei niedrigen Umgebungstemperaturen<br />

bekannt. Bild 4 und Bild 5 zeigen Beispiele<br />

solcher Schadensformen. Im ersten Fall handelt es sich um einen<br />

im Spülbohrverfahren eingezogenen Rohrstrang. Das Rohrende in<br />

Zugrichtung ragte aus der Bohrung und zeigte nach einer Kälteperiode<br />

mit -10 bis -15 °C deutliche Abplatzungen. Auch im Falle<br />

der noch unbeanspruchten Rohre auf dem Rohrlager fanden sich<br />

erste Risse. Bei einer Überprüfung der Sprödigkeit konnte selbst<br />

noch bei -4 °C an Lagerrohren unter Schlagwirkung diese Rissbildung<br />

beobachtet werden.<br />

Die Anwendung der KIZ-Probe auf die im Schadensfall eingesetzte<br />

PP-Umhüllung bestätigt nach einer Temperierung auf<br />

0 °C diese Sprödigkeit (Bild 6). Mit dieser Methodik besteht sowohl<br />

in der Produktion als auch an Baustellen die Möglichkeit, das<br />

Werkstoffverhalten in Bezug auf die bruchmechanischen Eigenschaften<br />

bei niedrigen Temperaturen schnell und aussagekräftig<br />

prüfen zu können.<br />

Bild 2: Vorbereitung eines PP-Prüfstreifens für die KIZ-<br />

Probe<br />

Bild 3: KIZ-Probe von zwei PP-Typen bei 0 °C<br />

3.3 Gesintertes Polyethylen – Produktionsbedingungen<br />

Ein weiteres Beispiel für die Anwendung dieses Prüfverfahrens ist<br />

die Bewertung des Einsatzmaterials für gesinterte Polyethylenumhüllungen.<br />

Im Gegensatz zum Extrusionsprozess rieselt beim Sinterverfahren<br />

Polyethylenpulver auf das sich drehende, ca. 300 °C<br />

heiße Rohr. Im Beispiel wurden dazu zwei PE-Typen mit unterschiedlicher<br />

Festigkeit eingesetzt. Der Zugversuch zeigt, dass der<br />

PE-Typ 1 eine mehr als doppelt so hohe Streckspannung erreicht<br />

als der PE-Typ 2 (Bild 7). Der hochfeste PE-Typ 1 erfüllt dabei<br />

nicht die Anforderungen der DIN 30670 an die Reißdehnung von<br />

mind. 200 % [4]. Die im Zugversuch ermittelte Reißdehnung liegt<br />

im Mittel bei 150 %. Im Vergleich zum spröden Bruchergebnis<br />

Bild 4 und Bild 5: Schaden an einer PP-Umhüllung durch Kälteversprödung nach einem Rohreinzug und auf dem Rohrlager<br />

9 / 2012 715


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />

mit der KIZ-Probe wird deutlich, dass beim Zugversuch vermutlich<br />

durch die Wärmetönung im Einschnürungsbereich ein nicht zu<br />

unterschätzender Einfluss auf das Bruchverhalten besteht und so<br />

ein flexibleres Verhalten vorgetäuscht wird. Die KIZ-Probe lässt<br />

beim PE-Typ 1 das spröde Bruchverhalten eindeutig erkennen,<br />

während sich der PE-Typ 2 in der Prüfung duktil verhält (Bild 8).<br />

Die bei der Dehnung des PE-Typ 2 erkennbaren Lücken sind dabei<br />

auf die, für eine gesinterte Umhüllung typischen, geschlossenen<br />

Poren im Gefüge zurückzuführen.<br />

3.4 Alterung von Polyethylen – Baustellenbedingungen<br />

Aus früheren Untersuchungen ist bekannt, dass die sich ergebende<br />

Änderung der mechanischen Eigenschaften im Falle niedriger<br />

Temperaturen prinzipiell auf die Alterung des Kunststoffes über-<br />

Bild 6: KIZ-Probe der PP-Umhüllung bei 0 °C (Schadensfall<br />

siehe Bild 4 und 5)<br />

tragbar ist [5]. Aus diesem Grunde ist die KIZ-Probe auch für<br />

die im Rahmen des DVGW-Arbeitsblattes W 402 geforderte<br />

Prüfung des Versprödungsgrades geeignet. Bild 9 zeigt das<br />

Ergebnis der KIZ-Probe im Falle eines Rohrschadens. Während<br />

sich bei einem neuwertigen PE-Rohr das Material in der Biegefläche<br />

erwartungsgemäß „kaugummiartig“ verzieht, zeigt die<br />

30 Jahre alte Rohrprobe (Herstellungsjahr 1981) das für die<br />

Rissbildung ursächliche spröde Bruchverhalten.<br />

4. Schlussfolgerungen<br />

Die Anwendungsbeispiele zeigen, dass die KIZ-Probe zur Beurteilung<br />

des Versprödungsgrades von Bauteilen und Bauteilkomponenten<br />

aus Kunststoffen geeignet ist. Dies gilt für<br />

die Bewertung sowohl im Falle neuwertiger als auch gealterter<br />

Werkstoffe. Die Prüfung bei Umgebungsbedingungen ermöglicht<br />

bereits eine erste Einschätzung des Bruchverhaltens.<br />

Aussagekräftiger ist natürlich die Bewertung bei den zu<br />

erwartenden tiefsten Umgebungstemperaturen während des<br />

Betriebes. Gegenüber dem Zugversuch hat die KIZ-Probe den<br />

Vorteil, dass aufgrund der sehr kurzen Prüfzeit die für eine Bewertung<br />

störende Wärmetönung im Einschnürungsbereich der<br />

Zugproben vermieden wird. Diese Wärmetönung täuscht ggf.<br />

eine Flexibilität vor, die tatsächlich gar nicht gegeben ist. Da es<br />

sich bei der KIZ-Probe weiterhin um eine zerstörende Prüfung<br />

handelt, kann diese an Bauteilen zwangsläufig nur im Falle von<br />

Schäden, systematischen Untersuchungen oder beispielsweise<br />

bei Umverlegungen angewendet werden. Bauteilkomponenten<br />

wie die Umhüllung von Stahl- oder Gussrohren können auch<br />

an in Betrieb befindlichen Leitungen mit dieser Prüfung bewertet<br />

werden. Hier ist nach der Probennahme eine Reparatur<br />

der Umhüllung mit handelsüblichen Materialien durchführbar.<br />

Im Falle der Korrosionsschutzumhüllungen sind spröde<br />

(Epoxidharz, Polyurethanharz usw.) von duktilen Umhüllungssystemen<br />

(PE, PP-Umhüllungen) zu unterscheiden. Ungeachtet<br />

ihres Bruchverhaltens entsprechen alle diese Materialien<br />

als Korrosionsschutz dem aktuellen „Stand der Technik“.<br />

Bild 7: Zugversuche an Umhüllungen der Sinter-PE-Typen 1 und 2<br />

Bild 8: Ergebnis der KIZ-Probe an gesinterten Polyethylentypen<br />

Bild 9: Ergebnis der KIZ-Probe an gealterten Polyethylenrohren<br />

– Vergleich einer neuwertigen, „frischen“ Probe<br />

mit einer 30 Jahre alten Probe<br />

716 9 / 2012


Entscheidend für die Anwendung als Korrosionsschutzschicht ist<br />

letztlich die Barrierewirkung gegenüber korrosiven Einflüssen. Angesichts<br />

einer maximal zu erwartenden Dehnung der Werkstoffkombination<br />

aus Kunststoff und Stahl von 0,5 % wird diese Barrierewirkung<br />

durch die bruchmechanischen Eigenschaften des Umhüllungsmaterials<br />

nicht beeinflusst.<br />

Umhüllungen auf Polyolefinbasis sind aufgrund des duktilen<br />

Bruchverhaltens im Vergleich zu den spröderen Beschichtungsmaterialien<br />

in Handhabung und Betrieb wesentlich unempfindlicher,<br />

solange sich nicht durch Alterung oder Korrosion das mechanische<br />

Bruchverhalten dem der duromeren Systeme annähert. In<br />

diesem Zustand können unzulässige Punktlasten oder Punktlagerungen<br />

zur Rissbildung führen. Dies ist ein wesentlicher Grund für<br />

die Forderung einer steinfreien Bettung polyolefinumhüllter Leitungsrohre<br />

[5;6]. Im Falle einer steinfreien Bettung ist unabhängig<br />

von der Sprödigkeit des Beschichtungsstoffes die Wirksamkeit<br />

eines Korrosionsschutzes sichergestellt.<br />

Die Bettungsverhältnisse können sich lokal im Laufe der Betriebsjahre<br />

durch Fremdaufgrabungen oder schwankende Grundwasserstände<br />

und das damit verbundene Ausschwemmen der<br />

Feinanteile verändern. Für eine Rehabilitationsplanung im Sinne<br />

des DVGW-Arbeitsblattes W 402 ist es daher unerlässlich neben<br />

der Zustandserfassung auch die aktuellen Umgebungsbedingungen<br />

zu dokumentieren [1]. Im Falle unzulässiger Bettungsbedingungen<br />

ergibt sich bei Polyolefinen mit dem Wechsel des Bruchverhaltens<br />

zwangsläufig auch ein Wechsel des Nutzungsverhaltens.<br />

Das hier beschriebene Prüfverfahren liefert dabei die für<br />

eine Zustandserfassung notwendige Information, ob den Bauteilen<br />

oder Bauteilkomponenten aus Kunststoff zum Zeitpunkt der<br />

Prüfung ein duktiles oder sprödes Bruchverhalten zuzuordnen ist.<br />

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Literatur<br />

[1] DVGW-Arbeitsblatt W 402; Netz- und Schadenstatistik – Erfassung<br />

und Auswertung von Daten zur Instandhaltung von<br />

Wasserrohrnetzen, September 2010<br />

[2] DIN EN ISO 5173; Zerstörende Prüfungen von Schweißnähten<br />

an metallischen Werkstoffen – Biegeprüfungen, Februar 2012<br />

[3] DVGW-Arbeitsblatt W 400-2; Technische Regeln Wasserverteilungsanlagen<br />

(TRWV), September 2004<br />

[4] DIN 30670; Umhüllungen von Stahlrohren und -formstücken<br />

mit Polyethylen, April 2012<br />

[5] H.-J. Kocks, C. Bosch, M. Betz; „Die bruchmechanischen Eigenschaften<br />

der Polyolefine – Sind die in den Normen vorgesehenen<br />

Anwendungsbereiche realistisch?“ <strong>3R</strong> international 50<br />

(2011) H. 8–9, S. 618–625<br />

[6] DIN 30675-1 „Äußerer Korrosionsschutz von erdverlegten<br />

Rohrleitungen“, September 1991<br />

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Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />

Reduzierung der Ausfall- und<br />

Reparaturkosten<br />

Kontakt: pipeline@tuev-nord.de<br />

Dr. Hans-Jürgen Kocks<br />

Salzgitter Mannesmann Line Pipe<br />

GmbH, Siegen,<br />

Tel. +49 271-691-170,<br />

E-Mail: hans-juergen.kocks@smlp.eu<br />

9 / 2012 717


Projekt kurz beleuchtet<br />

Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />

Biogasaufbereitungsanlage besteht<br />

erfolgreich im Dauerlauf<br />

Nach einem halben Jahr Dauerbetrieb der ersten Biogasaufbereitungsanlage<br />

blickt die ETW Energietechnik zufrieden<br />

auf den gelungenen Produktstart ihrer neuen Aufbereitungstechnik<br />

zurück.<br />

Etwa 30 km südlich von Ulm wird am Standort Laupheim<br />

seit vier Jahren Biogas aus Mais, Gras und Ganzpflanzensilage<br />

erzeugt. Das Rohbiogas wird von der Erdgas Südwest<br />

GmbH aufbereitet und als Biomethan dem Endkunden über<br />

das eigene Erdgasnetz zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2008<br />

wurde dafür die erste Biogas-Aufbereitungsanlage am<br />

Standort in Betrieb genommen. Die Druckwechseladsorption<br />

von Schmack Carbotech verarbeitet etwa 600 m 3 Rohbiogas<br />

je Stunde. Mit dieser Menge können knapp 2000<br />

Vier-Personen-Haushalte durchgehend mit Strom versorgt<br />

werden.<br />

Um auf den steigenden Bedarf an Biomethan zu reagieren,<br />

entschloss sich der Betreiber zum Ausbau der Produktionskapazität.<br />

Mit praktischer Erfahrung aus dem Betrieb<br />

und dem Wissen um die Vorteile der trockenen Druckwechseladsorption<br />

fiel die Wahl auf eine Biomethananlage der<br />

ETW Energietechnik. Einer der Hauptgründe für den Zuschlag<br />

an das Unternehmen: Die Spezialisten aus Moers hatten<br />

die beste Lösung für die Herausforderung, die neue Anlagentechnik<br />

in den Bestand zu integrieren. Bevor das feuchte<br />

Rohbiogas zu den Adsorptionsbehältern gelangt, werden<br />

Schwefelwasserstoff entfernt und Wasser auskondensiert.<br />

Die Restfeuchte wird als Begleiteffekt über die Druckwechseladsorption<br />

entfernt. Die Adsorptionskolonnen sind über<br />

eine intelligente Steuerung so miteinander verschaltet, dass<br />

die Produktgasreinheit auch bei schwankenden Rohbiogaszusammensetzungen<br />

und -mengen einen stabilen Methangehalt<br />

von 98 % aufweist. Kontinuierliche Qualitätsmessungen<br />

gewährleisten dabei kurze Reaktionszeiten. Das Biomethan<br />

wird anschließend mit etwa 6 bar an die Einspeisestation<br />

weitergeleitet, die als Schnittstelle zum Erdgasnetz<br />

fungiert.<br />

Erstmalig wird in Laupheim mittels der von ETW entwickelten<br />

Prozessführung des DWA-Prozesses, die sich deutlich<br />

von den in Deutschland etablierten Systemen unterscheidet,<br />

Biomethan erzeugt. Das Ergebnis ist ein außerordentlich<br />

hoher Methananteil im Produktgas bei geringsten<br />

Methanverlusten und geringstem Verbrauch an elektrischer<br />

Energie: So können 98 % des zugeführten Methans in das<br />

Erdgasnetz verbracht werden. Die 2 % Methanverlust werden<br />

in den biologischen Prozess der Biogasanlage über eine<br />

Nachverbrennungsanlage in Form von Nutzwärme zurückgeführt.<br />

Zusammen mit der Rückgewinnung der Kompressionswärme<br />

lassen sich insgesamt 140 kW Wärmeleistung bei<br />

80 °C aus der Gasaufbereitung entkoppeln.<br />

Mit einem Leistungsbedarf von 130 kW an elektrischer<br />

Energie, resultierend aus einem verfahrenstechnisch optimierten<br />

Aufbau, verfügt der Betreiber über eine sehr wirtschaftliche<br />

Anlagentechnik – zumal neben dem Einsatz von<br />

Aktivkohle für die Entschwefelung keine sonstigen Betriebsstoffe<br />

erforderlich sind.<br />

Dass hausgemachte Probleme wie Wärme-, Frischwasserbedarf,<br />

Winterertüchtigung, Korrosion und Ablagerungen,<br />

Channeling sowie der Umgang mit chemischen Substanzen<br />

gar nicht erst existieren, bietet neben einer erhöhten<br />

Betriebssicherheit auch aus ökologischer Sicht viele Vorteile.<br />

Mit der trockenen Druckwechseladsorption der ETW<br />

Energietechnik darf sich der Biomethanmarkt über eine kräftige<br />

Belebung freuen. Gerade weil mit der Biomethanproduktion<br />

die einzig praktikable Möglichkeit gegeben ist, erneuerbare<br />

Energie zu speichern, bleibt es dennoch Aufgabe<br />

des Gesetzgebers, die Rolle des Biogases bei der Energiewende<br />

klar zu definieren.<br />

Kontakt<br />

ETW Energietechnik GmbH, Moers,<br />

E-Mail: brux@etw-energie.de<br />

718 9 / 2012


Projekt kurz beleuchtet<br />

Wasserversorgung<br />

1 Mio m 3 Trinkwasser pro Jahr fließt<br />

durch 20 km lange GFK-Wickelrohre<br />

Im April dieses Jahres war es soweit: Mit dem Spatenstich für die Erweiterung eines Hochbehälters und den Bau einer Trinkwasserleitung<br />

von Hohenlohe nach Neumarkt in der Oberpfalz fiel der Startschuss für Bayerns bislang größte Rohrleitungsbaumaßnahme.<br />

Der Bau von Hochbehälter und Zubringerleitung ist Bestandteil eines Vertrages zwischen der Großen Kreisstadt<br />

Neumarkt und dem Zweckverband der Wasserversorgungsgruppe Laber-Naab. Aufgrund der Vereinbarungen werden in den<br />

nächsten 50 Jahren jährlich rund 1 Mio. m 3 Trinkwasser Richtung Neumarkt fließen – und das durch GFK-Wickelrohre des<br />

Systems FLOWTITE von der Amitech Germany GmbH.<br />

Die Herbert Dankerl Bau GmbH (Los 1) und die Haimerl Bau<br />

GmbH & Co. KG (Lose 2 + 3) haben von der Laber-Naab-<br />

Gruppe den Auftrag erhalten, die 20 km lange Trinkwasserleitung<br />

zu erstellen. Bei der Entscheidung für Rohre aus glasfaserverstärktem<br />

Kunststoff (GFK) von Amitech gaben neben<br />

den produkttechnischen Eigenschaften des Werkstoffes<br />

wirtschaftliche Berechnungen und Nachhaltigkeitsaspekte<br />

den Ausschlag. Hierzu zählten unter anderem die lange Haltbarkeit,<br />

eine hohe Korrosionsbeständigkeit, geringe Unterhaltskosten<br />

und die große Flexibilität bei der Verlegung.<br />

Für die Beteiligten ist es ein Meilenstein: Seit mehr als 20<br />

Jahren wird vom Wasserwirtschaftsamt Bayern ein zweites<br />

Standbein für die Trinkwasserversorgung der Stadt Neumarkt<br />

gefordert. Dieses ist mit dem Abschluss des Wasserlieferungsvertrags<br />

zwischen der Stadt Neumarkt und dem Zweckverband<br />

der Wasserversorgungsgruppe Laber-Naab sozusagen<br />

in trockenen Tüchern. „In dem Vertrag verpflichtet sich<br />

der Zweckverband Trinkwasser an die Stadt Neumarkt zu lie-<br />

fern“, erläutert Werkleiter Franz Herrler, Zweckverband der<br />

Wasserversorgungsgruppe Laber-Naab, Sitz Beratzhausen.<br />

Hierzu stellt der Zweckverband an einer Übergabestelle in der<br />

Nähe des bestehenden Hochbehälters Eichenhofen, Gemeinde<br />

Seubersdorf, mindestens 1 Mio. m³ im Jahr Trinkwasser<br />

zur Verfügung, wobei laut Herrler die maximale Liefermenge<br />

auf 3500 m³ pro Tag begrenzt ist. Der Hochbehälter Hohenlohe<br />

ist Ausgangspunkt des Leitungsteiles des Zweckverbandes<br />

Laber-Naab. Im Auftrag der Stadt Neumarkt wird die ca.<br />

20 km lange Hauptwasserleitung vom Übergabeschacht Eichenhofen<br />

bis zum Wasserwerk Neumarkt gelegt.<br />

Geplante Lebensdauer von<br />

80–100 Jahren<br />

Die Trinkwasserleitung wird aus glasfaserverstärkten Kunststoffrohren<br />

System FLOWTITE hergestellt. Sie werden bei der<br />

Amitech Germany GmbH in Mochau nach dem Wickelrohr-<br />

Foto: AMITECH Germany GmbH<br />

Bild 1: 20.000 lfdm<br />

GFK-Trinkwasser-Rohre<br />

in den Nennweiten<br />

DN 400 und DN 500 in<br />

Druckstufen von PN 10<br />

bis PN 25 inklusive der<br />

Formteile werden im<br />

Rahmen von Bayerns<br />

größter Rohrleitungsbaumaßnahme<br />

verlegt<br />

9 / 2012 719


Projekt kurz beleuchtet<br />

Wasserversorgung<br />

Foto: ZV Laber-Naab<br />

Bild 2: Ein weiterer Vorteil der GFK-Rohre: Ein Bogen<br />

kann in nahezu jeder gewünschten Gradzahl hergestellt<br />

werden<br />

verfahren produziert und nach terminlicher Absprache mit<br />

der Bauleitung zur Einbaustelle transportiert. Zum Lieferumfang<br />

zählen 20.000 lfdm GFK-Trinkwasser-Rohre in den<br />

Nennweiten DN 400 und DN 500 in Druckstufen von PN 10<br />

bis PN 25 inklusive der Formteile. Mit der Entscheidung für<br />

diese Rohre trägt der Auftraggeber seinen Anforderungen an<br />

Bayerns größte bisher durchgeführte Rohrleitungsbaumaßnahme<br />

Rechnung: „Insgesamt 18 Alternativen haben wir geprüft<br />

und uns dann für die nachhaltigste Lösung entschieden“,<br />

erinnert sich Herrler. „Deshalb fiel unsere Wahl auf einen<br />

Werkstoff, der über die entsprechenden Eigenschaften verfügt,<br />

damit die Leitung auch noch in 80 bis 100 Jahren ihre<br />

Funktion erfüllt.“<br />

Innerhalb von 14 Monaten muss der Auftrag im wahrsten<br />

Sinne des Wortes abgewickelt sein. „Bei Auftragsvergabe<br />

brachten vor allen Dingen die Werkstoffeigenschaften den<br />

Zuschlag“, erinnert sich Friedrich Böhner, Gebietsverkaufsleiter,<br />

Amitech Germany GmbH. So sind die verwendeten Wickelrohre<br />

korrosionsbeständig, lange haltbar und die glatte<br />

Innenfläche sorgt für hervorragende hydraulische Eigenschaften.<br />

Die hieraus resultierenden niedrigen Reibungsverluste<br />

senken unter anderem den Energieverbrauch der im Trinkwasserbereich<br />

eingesetzten Pumpen. „Darüber hinaus sorgt<br />

das geringe Gewicht der Wickelrohre – sie wiegen lediglich<br />

ein Viertel bzw. ein Zehntel von vergleichbaren Rohren aus<br />

Grauguss oder Beton – dafür, dass die Transportkosten überschaubar<br />

bleiben und dafür, dass die Rohre auf an der Einbaustelle<br />

einfach und flexibel zu handhaben sind“, so Böhner weiter.<br />

„Insbesondere die individuellen Baulängen von bis zu 18 m<br />

reduzieren Kupplungsvorgänge deutlich und sind Grundlage<br />

für einen zügigen Baufortschritt.“ Hinzu kommt: Nach dem<br />

Einbau ist nur ein geringer Serviceaufwand nötig. Das trägt<br />

zu niedrigen Unterhaltungskosten bei und schont letztlich<br />

auch den Gebührenzahler.<br />

Mit der FLOWTITE-Technologie bietet Amitech dem<br />

Markt ein Produkt, das langfristig und bei geringen Kosten<br />

Kunden eine optimale Lösung für die jeweilige Bauaufgabe<br />

bietet. Die Kombination aller Eigenschaften und Vorteile ergeben<br />

ein optimales System im Hinblick auf Installation und<br />

Unterhaltungskosten – hierin sind sich die an der Tiefbaumaßnahme<br />

beteiligten Parteien einig. Am 5. April erfolgte im<br />

Beisein von Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann<br />

und Stadtwerke-Direktor Manfred Tylla der Spatenstich für<br />

Bayerns bislang größte Rohrleitungsbaumaßnahme.<br />

Foto: AMITECH Germany GmbH<br />

Bild 3: FLOWTITE GFK-Rohre: Bei Auftragsvergabe<br />

brachten vor allen Dingen die Werkstoffeigenschaften<br />

den Zuschlag<br />

Kontakt<br />

Amitech Germany GmbH, Mochau, Tel. +49 3431 7182 0,<br />

E-Mail: presse@amitech-germany.de<br />

www.amitech.de<br />

720 9 / 2012


PE-HD-Rohre sorgen für frostfreien<br />

Trink- und Abwassertransport auf<br />

neuer Ostsee-Seebrücke<br />

Urlaubsziel Heiligenhafen: Die Ostseestadt bietet seit Frühjahr 2012 eine neue Attraktion: die Erlebnis-Seebrücke. Um die<br />

Gastronomie sowie die sanitären Anlagen auf der Brücke nicht nur im Sommer, sondern ganzjährig zu betreiben, sorgt Uponor<br />

mit Ecoflex Supra Plus für frostfreien Trink- und Abwassertransport. Die flexibel vorgedämmten Rohre überzeugen durch die<br />

hohe Wärme- und Kältedämmung sowie das integrierte Frostschutzkabel. Die Rohre konnten zudem selbst bei Minusgraden<br />

zügig verlegt werden.<br />

Die 420 m lange Brücke führt vom Hauptbadestrand in Blitzform<br />

über die See. In den Sommermonaten können Besucher<br />

auf dem Sonnendeck der Brücke den Meerblick genießen.<br />

In den Wintermonaten können die Außentemperaturen<br />

in der Hafenstadt allerdings auf bis zu -20 °C fallen. Damit<br />

die Küche in der Lounge sowie die sanitären Anlagen ganzjährig<br />

betrieben werden können, soll auch bei niedrigen Temperaturen<br />

frostfrei Trinkwasser transportiert und Abwasser<br />

entsorgt werden. Daher entschied sich der Bauherr, die HVB<br />

Heiligenhafener Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG, für das<br />

flexibel vorgedämmte Rohrsystem Uponor Ecoflex Supra<br />

Plus. Unter der Brücke wurden 500 m dieser Rohre verlegt:<br />

250 m Rohr der Dimension 40 mm für die Trinkwasserver-<br />

sorgung und 250 m Rohr der Dimension 63 mm für den Abwassertransport.<br />

Geplant wurde die Seebrücke vom<br />

Ingenieurs büro b&o Ingenieure und der Seebauer | Wefers<br />

und Partner GbR.<br />

Die installierten Ecoflex-Rohre bestehen aus einem stabilen<br />

und gleichzeitig flexiblen Mantelrohr sowie einem Mediumrohr<br />

aus unvernetztem Polyethylen (PE-100). Dieses ist<br />

mit einer Dämmung aus mehrlagigem, vernetztem Polyethylen-Schaum<br />

umgeben.<br />

Die spezielle Rohrgeometrie und das Material des Mantelrohres<br />

aus schlagfestem Polyethylen (PE-HD) sorgen für<br />

die nötige Ringsteifigkeit und ermöglichen trotzdem enge Biegeradien.<br />

Zusätzliches Spezialwerkzeug und aufwändige<br />

Bild 1: Die 420 m<br />

lange Erlebnis-Seebrücke<br />

führt vom<br />

Hauptbadestrand<br />

in Blitzform über<br />

die See<br />

9 / 2012 721


Projekt kurz beleuchtet<br />

Wasserversorgung<br />

Schweißarbeiten waren nicht nötig. Das Dämmmaterial hat<br />

zudem eine hohe Feuchteresistenz.<br />

Durch diese Eigenschaften sind die Rohre besonders robust<br />

und langlebig und bieten eine hohe Wärme- sowie Kältedämmung.<br />

Zudem haben sie ein geringes Gewicht und sind<br />

besonders flexibel. Dadurch können diese besonders einfach<br />

verlegt werden.<br />

Werkseitig ist in die Ecoflex-Rohre ein selbstregelndes<br />

Frostschutzkabel integriert. Dadurch wird das Wasser auch<br />

bei niedrigen Außentemperaturen frostsicher transportiert.<br />

Dank des temperaturgesteuerten Reglers wird das Frostschutzkabel<br />

nur bei Bedarf eingeschaltet. Das spart Energie<br />

und reduziert die Betriebskosten. Mit Isoliersätzen wurden<br />

die Mantelrohre an den Verbindungen zusätzlich gedämmt<br />

und abgedichtet.<br />

Die verwendeten Rohre können selbst bei Minusgraden<br />

verlegt werden. Aufgrund der besonders langen Rohrlänge<br />

von 150 m waren nur wenige Rohrverbindungen für die<br />

Frisch- und Abwasserleitungen und nur zwei Regler für das<br />

Frostschutzkabel notwendig. Das spart zusätzlich Montagezeit<br />

und Materialkosten ein. Durch all diese Vorteile konnten<br />

die Rohre wirtschaftlich in nur vier Tagen von vier Monteuren<br />

installiert werden.<br />

Bild 2: Im Abstand von 80 cm wurden die Rohre mit Rohrschellen<br />

an den Holzbalken befestigt<br />

Zwei Bauabschnitte von jeweils 200 m<br />

Die Brücke wurde in zwei Bauabschnitten von jeweils etwa<br />

200 m errichtet. Im ersten Bauabschnitt wurden in die Jochsowie<br />

in die Querverteilungsbalken aus Beton Durchgänge für<br />

die Versorgungsrohre gebohrt. Durch diese wurden die Rohre<br />

mit einer Seilwinde gezogen und unterhalb der Holzbalken<br />

der Unterkonstruktion verlegt. Anschließend wurden die Rohre<br />

mit Rohrschellen im Abstand von 80 cm senkrecht an den<br />

Holzbalken befestigt.<br />

Im zweiten Bauabschnitt wurde die Brücke mit Holzbalken<br />

konstruiert. An diesen sowie der Unterkonstruktion aus<br />

Holz wurden die Rohre ebenfalls mit Rohrschellen im Abstand<br />

von 80 cm befestigt. Dabei wurden die Rohrschellen seitlich<br />

an den Holzbalken befestigt.<br />

Installiert wurde Ecoflex Supra Plus von der Mäder & Rath<br />

Haustechnik GmbH unter Leitung der Geschäftsführer Ole<br />

Mäder und Michael Rath. Enrico Soeder, Technischer Verkauf<br />

Versorgung von Uponor, erklärte den Fachhandwerkern vor<br />

Ort die Montage mit Seilwinde und Abrollvorrichtung.<br />

Das Abwasser wird durch ein Druckverfahren transportiert.<br />

Um Ablagerungen in den Rohren und damit Rohrschäden<br />

zu vermeiden, befindet sich stets Wasser in den Rohren,<br />

das durch zufließendes Abwasser weitergedrückt wird.<br />

Bild 3: Das Uponor Ecoflex Supra Plus-Rohr mit Frostschutzkabel<br />

Kontakt<br />

Uponor GmbH, Haßfurt, E-Mail: michaela.freytag@uponor.com<br />

722 9 / 2012


Berstlining mit duktilen Gussrohren<br />

mit ZM-Umhüllung<br />

Im Zuge der Neugestaltung der Landstraße wurde in der oberösterreichischen Landeshauptstadt eine alte Graugussleitung<br />

DN 400 in einem Bereich von rund 200 m in nur drei Tagen erneuert. Zum Einsatz kamen duktile Gussrohre mit Zementmörtel-<br />

Umhüllung und BLS ® /VRS ® -T-Steckmuffenverbindungen von Duktus, die sich aufgrund ihrer hohen Belastbarkeit besonders gut<br />

für die grabenlose Rohrverlegung eignen.<br />

Die grabenlose Verlegetechnik ist im mitteleuropäischen<br />

Raum eine feste Größe im Tiefbau. Im innerstädtischen Bereich<br />

sind grabenlose Bauweisen bei der Erneuerung von<br />

Druckrohrleitungen nicht mehr wegzudenken. Sie haben sich<br />

bewährt, sind wirtschaftlich, umwelt- und ressourcenschonend<br />

und reduzieren Verkehrsbehinderungen auf ein Minimum.<br />

Auch in Österreich setzt man vermehrt auf diese Vorteile.<br />

Nachdem Wien mit zahlreichen Grabenlos-Projekten eine<br />

Vorreiterrolle übernommen hat, kann nun Linz mit einem<br />

Berstlining-Rekord punkten.<br />

Linz ist nicht nur die drittgrößte Stadt Österreichs, sondern<br />

hat auch mit der Landstraße eine innerstädtische Einkaufsmeile,<br />

die gemessen an der Besucherfrequenz auf Platz drei<br />

der meistfrequentierten Straßen der Alpenrepublik liegt. Der<br />

südliche Teil der Landstraße wird seit dem Frühjahr 2012 mit<br />

großem Aufwand umgestaltet. Im Zuge dieser Maßnahme<br />

wurde die Sanierung einer in die Jahre gekommenen Grau-<br />

gussleitung DN 400, die als Trinkwassertransportleitung genutzt<br />

wird, in zwei Abschnitten auf einer Gesamtlänge von<br />

200 m in Angriff genommen.<br />

Dass sich die Linz AG als Auftraggeber für eine grabenlose<br />

Verlegung entschied, lag auf der Hand. Nur so konnten die<br />

Verkehrsbeeinträchtigungen gering gehalten werden und die<br />

Geschäftsanlieger weitgehend von der Baumaßnahme verschont<br />

bleiben. Grundvoraussetzung war ebenfalls eine zeitliche<br />

Limitierung der Tiefbaumaßnahme auf drei Tage.<br />

Die offene Bauweise als einzige Alternative hätte bei einer<br />

Rohrleitungstiefe von 1,40 m – neben den bekannten Nachteilen<br />

– vor allem eine wesentliche längere Bauzeit zur Folge<br />

gehabt.<br />

Erneuerung mit statischem Berstlining<br />

Da der Rohrquerschnitt DN 400 und die hydraulische Leistung<br />

unverändert bleiben sollte, entschied man sich für das<br />

Bild 1: Erneuerung einer Graugussleitung gegen eine<br />

Leitung aus duktilen Gussrohren DN 400 von Duktus<br />

Bild 2: Nach dem Bersten der Altleitung wird der Bohrkanal auf<br />

610 mm aufgeweitet und zeitgleich das neue Gussrohr DN 400<br />

eingezogen<br />

9 / 2012 723


Projekt kurz beleuchtet<br />

Wasserversorgung<br />

Bild 3: Ankunft des Neurohres in der Maschinengrube<br />

statische Berstlining-Verfahren. Damit können in gleicher<br />

Trasse gleichgroße oder größere Rohre eingezogen werden.<br />

Um die alte Gussleitung zu bersten, den Bohrkanal aufzuweiten<br />

und gleichzeitig die Duktus-Rohre mit Zementmörtel-<br />

Umhüllung einzuziehen, war eine Maschinentechnik mit entsprechend<br />

hohen Zugkräften erforderlich. Eine weitere Voraussetzung<br />

war die Messung und Dokumentation der Zugkräfte,<br />

weil die Rohre bis maximal 650 kN belastet werden<br />

dürfen. Für diese Arbeiten in der Linzer Landstraße wurde<br />

erstmals in Österreich eine Anlage mit 1900 kN Zugkraft<br />

(Hersteller: TRACTO-TECHNIK) eingesetzt. Zuerst wurde die<br />

Zuglafette in der Maschinenbaugrube installiert und an die<br />

Hydraulikantriebsstation angeschlossen. Dann wurde das<br />

Berstgestänge mit dem Führungsdorn durch das Altrohr geschoben<br />

und am Ende durch den Berst- und Aufweitungskopf<br />

mit dem anhängenden Neurohr ersetzt. Beim Rückzug barst<br />

der mit Schneidmessern bestückte Kopf die Altleitung auf und<br />

die nachfolgende Aufweitung weitete den Bohrkanal auf<br />

610 mm auf und zog unmittelbar das duktile Gussrohr ein.<br />

Die gemessenen und dokumentierten Einzugskräfte lagen<br />

mit 500 kN weit unter der zulässigen Belastung der BLS ® /<br />

VRS ® -T-Verbindung des neuen Rohres.<br />

Damit konnten Rohre aus duktilem Gusseisen von Duktus<br />

bei der bislang dimensionsmäßig größten Berstlining-Baustelle<br />

Österreichs einmal mehr ihre hohe Belastbarkeit und ihre<br />

Eignung für grabenlose Verlegetechnik unter Beweis stellen.<br />

Von allen gängigen Wasserleitungswerkstoffen weisen<br />

duktile Gussrohre mit der formschlüssigen BLS ® /VRS ® -T-<br />

Verbindung mit die höchsten zulässigen Zugkräfte auf. Dies<br />

erlaubt größere Baugrubenabstände und verbessert so deren<br />

Wirtschaftlichkeit, ohne dass Abstriche bei der Sicherheit hingenommen<br />

werden müssen. Zusammen mit der Zementmörtel-Umhüllung,<br />

die bestmöglichen Korrosionsschutz und herausragende<br />

mechanische Schutzeigenschaften bietet, stellt<br />

die BLS ® /VRS ® -T-Verbindung die perfekte Kombination als<br />

Rohrleitungsmaterial für grabenlosen Rohrneuverlegungen<br />

oder Auswechslungen dar.<br />

Bild 4: Grabenlos eingebautes neues Gussrohr mit Zementmörtel-Umhüllung<br />

und BLS ® /VRS ® -T-Steckmuffenverbindung<br />

Kontakt<br />

Duktus Rohrsysteme Wetzlar GmbH, Wetzlar,<br />

E-Mail: office@duktus.com<br />

Besuchen Sie uns auf der gat 2012<br />

in Halle 2, Stand B8<br />

724 9 / 2012


Marktübersicht<br />

2012<br />

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Maschinen + Geräte<br />

Korrosionsschutz<br />

Dienstleistungen<br />

Sanierung<br />

Institute + Verbände<br />

Fordern Sie weitere Informationen an unter<br />

Tel. 0201/82002-35 oder E-Mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

www.3r-marktuebersicht.de


2012<br />

RohRe + Komponenten<br />

Marktübersicht<br />

Armaturen<br />

Armaturen + Zubehör<br />

Absperrklappen<br />

Anbohrarmaturen<br />

Rohre<br />

PE 100-RC Rohre<br />

Schutzmantelrohre<br />

726 9 / 2012


RohRe + Komponenten<br />

2012<br />

Kunststoff<br />

Formstücke<br />

Rohrdurchführungen<br />

Marktübersicht<br />

Dichtungen<br />

Ihr „Draht“ zur Anzeigenabteilung von<br />

Helga Pelzer<br />

Tel. 0201 82002-35<br />

Fax 0201 82002-40<br />

h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

9 / 2012 727


2012<br />

mAschInen + GeRäte<br />

Marktübersicht<br />

Kunststoffschweißmaschinen<br />

horizontalbohrtechnik<br />

Berstlining<br />

Leckageortung<br />

728 9 / 2012


KoRRosIonsschutZ<br />

2012<br />

Kathodischer Korrosionsschutz<br />

Marktübersicht<br />

9 / 2012 729


2012<br />

KoRRosIonsschutZ<br />

Marktübersicht<br />

Kathodischer Korrosionsschutz<br />

730 9 / 2012


KoRRosIonsschutZ<br />

2012<br />

Korrosionsschutz<br />

Marktübersicht<br />

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Helga Pelzer<br />

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9 / 2012 731


2012<br />

DIenstLeIstunGen / sAnIeRunG<br />

Marktübersicht<br />

Dienstleistungen<br />

Ingenieurdienstleistungen<br />

Sanierung<br />

sanierung<br />

Gewebeschlauchsanierung<br />

Öffentliche Ausschreibungen<br />

InstItute + VeRBänDe<br />

Institute<br />

732 9 / 2012


InstItute + VeRBänDe<br />

2012<br />

Verbände<br />

Marktübersicht<br />

9 / 2012 733


2012<br />

InstItute + VeRBänDe<br />

Marktübersicht<br />

Verbände<br />

8-10 October 2012<br />

Abu Dhabi National Exhibition Centre, UAE<br />

www.powerandwaterme.com<br />

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734 9 / 2012


WISSEN für die PRAXIS<br />

RSV-Regelwerk<br />

RSV Merkblatt 1<br />

Renovierung von Entwässerungskanälen und<br />

-leitungen mit vor Ort härtendem Schlauchlining<br />

2011, 46 Seiten, DIN A4, broschiert, € 35,-<br />

RSV Merkblatt 2<br />

Renovierung von Abwasserleitungen und -kanälen<br />

mit Rohren aus thermoplastischen Kunststoffen<br />

durch Liningverfahren ohne Ringraum<br />

2009, 38 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 2.2<br />

Renovierung von Abwasserleitungen und<br />

-kanälen mit vorgefertigten Rohren durch<br />

TIP-Verfahren<br />

2011, 29 Seiten DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 3<br />

Renovierung von Abwasserleitungen und<br />

-kanälen durch Liningverfahren mit Ringraum<br />

2008, 40 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 4<br />

Reparatur von drucklosen Abwässerkanälen und<br />

Rohrleitungen durch vor Ort härtende Kurzliner<br />

(partielle Inliner)<br />

2009, 25 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 5<br />

Reparatur von Entwässerungsleitungen und<br />

Kanälen durch Roboterverfahren<br />

2007, 22 Seiten, DIN A4, broschiert, € 27,-<br />

RSV Merkblatt 6<br />

Sanierung von begehbaren Entwässerungsleitungen<br />

und -kanälen sowie Schachtbauwerken<br />

2007, 23 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 6.2<br />

Sanierung von Bauwerken und Schächten<br />

in Entwässerungssystemen – Reparatur/<br />

Renovierung (in Bearbeitung)<br />

RSV Merkblatt 7.1<br />

Renovierung von drucklosen Leitungen /<br />

Anschlußleitungen mit vor Ort härtendem<br />

Schlauchlining<br />

2009, 24 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 7.2<br />

Hutprofiltechnik zur Einbindung von Anschlußleitungen<br />

– Reparatur / Renovierung<br />

2009, 31 Seiten, DIN A4, broschiert, € 30,-<br />

RSV Merkblatt 8<br />

Erneuerung von Entwässerungskanälen und Anschlussleitungen<br />

mit dem Berstliningverfahren<br />

2006, 27 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 10<br />

Kunststoffrohre für grabenlose Bauweisen<br />

2008, 55 Seiten, DIN A4, broschiert, € 37,-<br />

RSV Information 11<br />

Vorteile grabenloser Bauverfahren für die<br />

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werden. Die rechtzeitige Absendung der Mitteilung genügt. Für die Auftragsabwicklung und die Pflege der Kommunikation werden Ihre<br />

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oder E-Mail über interessante Verlagsangebote informiert werde. Diese Erklärung kann ich jederzeit widerrufen.<br />

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Special<br />

Hausanschlusstechnik<br />

FHRK startet Projekt zur<br />

Standardisierung von<br />

Hauseinführungen für Gebäude<br />

ohne Keller<br />

Hauseinführungen für Kabel und Rohre werden in einigen Regionen heute noch stiefmütterlich behandelt. Die Folge sind erhebliche<br />

Mängel, angefangen von Feuchteschäden bis hin zu in das Gebäude dringendem Gas infolge mangelnder Dichtung. Um<br />

dem zu begegnen, haben Hersteller von Hauseinführungssystemen den Fachverband FHRK e.V. gegründet. Eine seiner Aufgaben<br />

ist, Standardlösungen zu entwickeln und zu publizieren, die den Regelwerken des DVGW und den DIN-Normen entsprechen.<br />

Die standardisierten Hauseinführungssysteme sollen das Einführen von Gebäude-Versorgungsleitungen einfacher und<br />

sicherer machen.<br />

KG-Rohre sind für Hauseinführungen<br />

problematisch<br />

Kanalgrundrohre (KG-Rohre) wurden ursprünglich für die Entsorgung<br />

der Gebäude konzipiert. Über sie sollte Abwasser einen<br />

sicheren Weg in den Kanal finden. Heute werden sie häufig<br />

auch für Hauseinführungen verwendet. Als Einführungslösung<br />

der Hausanschlüsse sind sie aber problematisch, nicht<br />

nur im Hinblick auf eine gas- und wasserdichte Abdichtung<br />

(Bild 1). Sie stellt auch die Versorgungsunternehmen vor eine<br />

schwer zu bewältigende Aufgabe.<br />

Häufig sieht sich die Versorgungsbranche mit vollendeten<br />

Tatsachen konfrontiert. Die Anträge für die Netzanschlüsse<br />

wurden erst nach dem Betonieren der Bodenplatte gestellt.<br />

Dann sind die KG-Rohre bereits ein unverrückbarer Bestandteil<br />

des Neubaus. Das erschwert naturgemäß die Aufgabe,<br />

die erforderlichen Kabel und Rohre regelgerecht ins Gebäude<br />

zu führen.<br />

Die ersten Probleme treten bereits beim Einführen der<br />

Kabel und Rohre auf: Welchen Rohrbogen hat der Bauunternehmer<br />

verwendet? Einen 6 x 15°-, 3 x 30°-, 2 x 45°- oder<br />

den 90°-Bogen? In der Praxis ist alles zu finden, nur keine<br />

Standardlösung.<br />

Hat das Einschieben der Leitungen - häufig unter dem Einsatz<br />

diverser Hilfsmittel - funktioniert, sind diese nach den<br />

einschlägigen Regelwerken (DVGW VP 601, DIN 18322) gasund<br />

wasserdicht abzudichten. Auch hiefür gibt es keine Standardlösungen.<br />

Häufig wird auf den Baustellen improvisiert. Die<br />

Folge sind nicht selten Abdichtungslösungen, die mit den Vor-<br />

Bild 1: Hauseinführungen und Abdichtungen wie sie nicht sein sollten<br />

736 9 / 2012


gaben der Regelwerke nichts zu tun haben. Im Schadensfall<br />

stellt sich dann die Frage, wer die Verantwortung trägt, wenn<br />

zum Beispiel Schleichgas durch ein nicht abgedichtetes Rohrsystem<br />

in das Gebäude dringt.<br />

Um drohenden Mängeln mit den verbundenen Haftungsfragen<br />

vorzubeugen, besteht also dringend Handlungsbedarf,<br />

praxisgerechte Standardlösungen zu entwickeln. Als praxisgerechte<br />

Lösung haben sich heute bereits DVGW-zugelassene<br />

Mehrsparten-Hauseinführungssysteme bewährt.<br />

Bild 2: Querverbund als Komplettdienstleister<br />

Sichere Standardlösungen<br />

Als vor zwei Jahren der „Fachverband Hauseinführungen für<br />

Rohre und Kabel e.V.“ (FHRK) gegründet wurde, war man sich<br />

unter den Gründungsmitgliedern schnell einig, dass die „Einführungssituation“<br />

bei nicht unterkellerten Gebäuden dringend<br />

verbessert werden muss. Im ersten Schritt erstellte der<br />

Fachverband deshalb eine Hersteller unabhängige Informationsbroschüre<br />

über den Einsatz von Mehrsparten-Hauseinführungen<br />

in nicht unterkellerten Gebäuden. Die achtseitige<br />

Broschüre weist plakativ auf die unerwünschte Ausführungsvariante<br />

mit KG-Rohren hin und liefert Argumente für den<br />

Einbau von DVGW-zugelassenen Hauseinführungssystemen.<br />

Bilder und Graphiken veranschaulichen die „Idealzustände“.<br />

Eine Checkliste für Bauherren rundet die Information ab. Sie<br />

soll den Bauherrn animieren sich rechtzeitig mit den Versorgungsunternehmen<br />

in Verbindung zu setzen, damit die Verlegung<br />

der Versorgungsleitungen möglichst einfach und regelgerecht<br />

verläuft.<br />

Der FHRK stellt die Broschüre allen Versorgungsunternehmen<br />

kostenlos für ihre Kundenberatung zur Verfügung.<br />

Ein Exemplar finden Sie als Beilage in dieser <strong>3R</strong>-Ausgabe. Viele<br />

Unternehmen der Versorgungsbranche haben bereits gute<br />

Erfahrungen mit ihr gemacht.<br />

Bild 3: Einheitlich Beratung in der Flächenversorgung unter<br />

Einbindung des Fachhandels<br />

Wie werden Mehrsparten-<br />

Hauseinführungen vertrieben?<br />

1. Querverbund als Komplettdienstleister<br />

Viele Querverbundunternehmen liefern die Mehrspartenhauseinführung<br />

für Gebäude mit und ohne Keller als Standardhauseinführung<br />

über das eigene Lager. Als spartenübergreifende<br />

Informationsquelle verwenden sie dann gerne<br />

die neutral gehaltene FHRK-Broschüre zur Kundenberatung<br />

(Bild 2).<br />

2. Mehrspartenhauseinführung als Standard<br />

für die Flächenversorgung<br />

In der Flächenversorgung sind sehr häufig vier unabhängige<br />

Versorgungsunternehmen tätig. Hier ist die Mehrspartenhauseinführung<br />

oft noch kein Standardprodukt. Nach Vorstellung<br />

des Verbandes sollten auch hier möglichst alle beteiligten<br />

Versorger die Broschüre als einheitliche Informationsplattform<br />

(Bild 3) verwenden. Bei einer entsprechenden<br />

Nachfrage wird dann der Zugang zu den Produkten über<br />

FHRK-geschulte Fachhändler möglich sein.<br />

Bild 4: „Geplante“ Mehrspartenhauseinführung bei einem kellerlosen<br />

Einfamilienhaus<br />

9 / 2012 737


Special<br />

Hausanschlusstechnik<br />

Fazit<br />

Der FHRK will als unabhängiger Verband im Sinne aller Versorgungsunternehmen<br />

einen vernünftigen Hauseinführungsstandard<br />

bei kellerlosen Gebäuden entwickeln. Dazu ist es<br />

wichtig, dass die Branche zukünftig eine einheitliche Sprache<br />

spricht. Der FHRK stellt dafür kostenlose Broschüren zur Verfügung<br />

die von allen Stadtwerken, EVU, Gas- und Wasserversorgern<br />

sowie Telekommunikationsunternehmen bundesweit<br />

einheitlich zur Beratung genutzt werden können. Eine recht-<br />

zeitige Planung (Bild 4) mit dem Ziel der Definition des Einführungspunktes<br />

in Verbindung mit einer einheitlichen Trassenplanung<br />

ist „Sicher“ im Sinne aller Beteiligten.<br />

Kontakt<br />

Weitere Informationen sowie alle Broschüren zum download<br />

unter: www.fhrk.de<br />

Planbar, sicher dicht und<br />

nachbelegbar<br />

Drei wichtige Argumente für Mehrspartenhauseinführungen<br />

Der Stellenwert der Kellerabdichtung hat in den letzten Jahren<br />

weiter zugenommen. Gleichzeitig haben sich die Kellerbauweisen<br />

stark verändert. Neben den klassischen Kellervarianten,<br />

vor Ort gemauert oder betoniert, findet man in den<br />

Neubaugebieten immer häufiger standardisierte Kellersysteme<br />

in Fertigbauweise. Diese erfordern im Hinblick auf eine<br />

fachgerechte Abdichtung einer genaueren Betrachtung<br />

bzw. Planung.<br />

Damit eine intakte, neu erstellte Kelleraußenabdichtung<br />

nicht bereits bei der Erstellung der Hausanschlüsse nachhaltig<br />

in Mitleidenschaft gezogen wird, nehmen immer mehr<br />

Stadtwerke und Energieversorgungsunternehmen so früh wie<br />

möglich Einfluss auf den Planungsprozess der Hausanschlüsse<br />

und suchen im Vorfeld den Kontakt zum Architekten, Bauträger<br />

oder Bauherrn.<br />

Neben dem Stellenwert der Kellerabdichtung spielt im<br />

Zeitalter des Ausbaus der Breitbandinfrastruktur, zum Beispiel<br />

die Anbindung der Telekommunikation über Glasfaserleitungen,<br />

die Nachbelegbarkeit von Hauseinführungssystemen<br />

eine zunehmend wichtigere Rolle.<br />

Mehrspartenhauseinführungen sind aus den genannten<br />

Aspekten aktueller denn je, weil planbar, sicher dicht und über<br />

ein vorhandenes Leerrohrsystem nachbelegbar.<br />

Die Mitgliedsfirmen des FHRK stehen für weitere Fragen<br />

zu den genannten Themen gerne zur Verfügung. Weitere Infos<br />

finden Sie unter www.fhrk.eu.<br />

Der brbv, Berufsförderungswerk des Rohrleitungsbauverbandes<br />

GmbH, bietet zum Thema „Einbau und Abdichtung von<br />

Netz- und Hausanschlüssen bei Neubau und Sanierung“, drei<br />

Informationsveranstaltungen an:<br />

17. Oktober 2012 in Fürth<br />

14. November 2012 in Bad Zwischenahn<br />

18. Dezember 2012 in Potsdam<br />

Quelle: FHRK<br />

Bild 1: Mehrspartenhauseinführung mit Leerrohrtrasse<br />

Kontakt<br />

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen unter:<br />

www.brbv.de<br />

738 9 / 2012


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Special<br />

Hausanschlusstechnik<br />

„Der FHRK ist das Sprachrohr einer<br />

ganzen Branche“<br />

<strong>3R</strong> sprach mit dem wiedergewählten Vorstand des Fachverbandes Hauseinführungen<br />

für Rohre und Kabel e.V. (FHRK), Eckhard Wersel (DOYMA GmbH & Co.<br />

Durchführungssysteme) und Horst Scheuring (Hauff-Technik GmbH & Co. KG).<br />

Herr Wersel, Herr Scheuring, zunächst einmal<br />

herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wiederwahl /<br />

Bestätigung im Amt als Vorsitzende Ihres jungen<br />

Verbandes. Blicken wir kurz zurück: Am 29. Juni 2010<br />

wurde der Fachverband Hauseinführungen für Rohre<br />

und Kabel e.V., kurz FHRK gegründet. Was war der<br />

Anlass und was ist seitdem passiert?<br />

Wersel: Das Ganze hatte eine längere Vorgeschichte, die Idee<br />

eines solchen Verbandes war schon älter. Als Hersteller von<br />

Hausanschlusssystemen wurde man von den verschiedenen<br />

Versorgungsunternehmen immer wieder gefragt, warum wir<br />

nicht das Gespräch mit Architekten und Baufirmen suchen.<br />

Das passiert natürlich auch, aber dennoch ist ein einzelner<br />

Hersteller wie Doyma oder Hauff oder ein anderer damit<br />

überfordert, es gibt zu viele Architekten, planende und ausführende<br />

Stellen. Ein einziger Hersteller von Hausanschlusssystemen<br />

kann das gar nicht leisten. Vor der Gründung des<br />

FHRK vor zwei Jahren war uns klar, dass man zur Aufklärung<br />

– und genau das wollen wir erreichen – die Dynamik der ganzen<br />

Branche benötigt.<br />

Scheuring: Wir brauchen für Sachinformationen zum Thema<br />

„Sichere Hausanschlusssysteme“ eine Plattform, die von allen<br />

am Bau Beteiligten wahrgenommen wird; ein Sprachrohr<br />

oder herstellerübergreifenden Kanal, der die Kräfte bündelt.<br />

Unser Ziel ist es, immer mehr Branchenkollegen, Planer, Architekten<br />

usw. ins Boot zu holen. Wir setzen uns ein für die<br />

Förderung des fachgerechten, wirtschaftlichen und sicheren<br />

Einsatzes von Hauseinführungen.<br />

Wersel: Strom, Gas, Wasser, Abwasser und Telekommunikation<br />

– ein Wohngebäude funktioniert ja nur, wenn alle diese<br />

Versorgungsleitungen intakt sind. Teilweise kommen dann<br />

noch Rohre für Regenwassernutzung, Erdwärme, Fernwärme<br />

usw. hinzu. Wenn nicht alle diese Leitungen fachgerecht abgedichtet<br />

sind, drohen massive Schäden.<br />

Scheuring: Deshalb sind geprüfte Abdichtsysteme die sicherste<br />

Lösung. Sie dichten auch dann zuverlässig ab, wenn<br />

nach starken Regenfällen das Grundwasser an der Kellerwand<br />

oder der Bodenplatte ansteht.<br />

Wie sieht diese Aufklärung bzw. Förderung von<br />

fachgerechten Hausanschlusssystemen aus? Wen<br />

informieren Sie und wie transportieren Sie diese<br />

Informationen?<br />

Scheuring: Wir definieren Richtlinien und technische Standards,<br />

kurz wir treiben eine einheitliche Standardisierung weiter<br />

voran. Unsere Informationen richten sich an einen großen<br />

Kreis: Verbraucher, sprich Bauherren, planende und bauausführende<br />

Stellen, Hersteller, Schulen und Ausbildungsstätten,<br />

außerdem öffentliche und politische Institutionen.<br />

Bild: Am 24. Mai dieses Jahres wurde der alte Vorstand des FHRK<br />

im Amt bestätigt. <strong>3R</strong> sprach mit Eckhard Wersel (re.), Vorsitzender<br />

des FHRK, und seinem Stellvertreter Horst Scheuring<br />

Wersel: Wir erarbeiten in internen Arbeitskreisen wettbewerbsübergreifende<br />

Branchenlösungen sowie definierte Qualitätsstandards<br />

und Richtlinien. Alle Mitglieder – einige sind<br />

untereinander direkte Mitbewerber – bringen in diese Arbeitskreise<br />

ihre ganze Erfahrung mit ein. Unser Ziel ist es, die<br />

auf diese Weise gemeinsam gefundenen Lösungen so zu publizieren<br />

und verbreiten, dass sie von der Fachwelt, also den<br />

Planern, Fachbetrieben und Gutachtern, als anerkannte Regeln<br />

der Technik angenommen werden, bei rechtlichen Auseinandersetzungen<br />

als Basis dienen und Fachbetriebe sie als<br />

740 9 / 2012


Grundlage ihrer Ausführung nutzen. Dazu bieten wir auf unserer<br />

Homepage www.fhrk.de unter anderem kostenlose Broschüren<br />

zum Download an.<br />

Sind Sie zufrieden mit dem bisher Erreichten?<br />

Wersel: Ja, unsere Arbeit seit der Gründung war weitaus erfolgreicher<br />

als erwartet. Inzwischen haben wir 26 Mitglieder,<br />

der Verband wird auf breiter Ebene wahrgenommen. Versorgungsunternehmen<br />

begrüßen die gemeinsame Informationsplattform<br />

und die wettbewerbsübergreifenden Publikationen<br />

des Verbandes.<br />

Und wie wird es mit dem FHRK weitergehen? Wie<br />

sehen die Pläne für die Zukunft aus?<br />

http://www.fhrk.eu/<br />

download/broschuere/<br />

ohnekeller.pdf<br />

http://www.fhrk.eu/<br />

download/broschuere/<br />

mitkeller.pdf<br />

Scheuring: Wir sind dabei, weiter zu wachsen – und sind zu<br />

allen Seiten offen für Unterstützung von Unternehmen und<br />

Institutionen in Industrie und Handel sowie von Fachplanern<br />

und Energieversorgungsunternehmen, die mit unseren Zielsetzungen<br />

übereinstimmen. Es laufen derzeit außerdem Aktivitäten<br />

mit anderen Bauverbänden, um auszuloten, welche<br />

strategischen Allianzen wir zusammen bilden können.<br />

Bislang gab es bereits drei Veranstaltungen in Zusammenarbeit<br />

mit dem brbv, dem Berufsförderungswerk des Rohrleitungsbauverbandes,<br />

mit jeweils 30 bis 50 Teilnehmern. Drei<br />

weitere Veranstaltungen zum Thema „Einbau und Abdichtung<br />

von Netz- und Hausanschlüssen bei Neubau und Sanierung“<br />

finden bis Ende des Jahres statt (siehe S. 738 in dieser Ausgabe).<br />

Des Weiteren wollen wir bei mehr Veranstaltungen präsent<br />

sein, zum Besipiel auf Hausmessen und anderen branchenrelevanten<br />

Veranstaltungen, um mit Verbrauchern, also<br />

den Häuslebauern, direkt in Kontakt zu treten.<br />

Herr Wersel, Herr Scheuring, wir danken Ihnen für<br />

das Gespräch.<br />

Kontakt<br />

Fachverband Hauseinführungen für Rohre und Kabel e. V.,<br />

Schwerin, Tel. +49 385 20888-959, E-Mail: info@fhrk.eu,<br />

www.fhrk.eu<br />

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9 / 2012 741


Special<br />

Hausanschlusstechnik<br />

Mehrsparten-Hauseinführung<br />

aus Sicht eines Versorgungsunternehmens<br />

Von Karl-Heinz Beißwenger<br />

Seit der Trinkwasserzentralisierung und der Hausversorgung<br />

über öffentliche Netze liegen die Versorgungsleitungen für<br />

Trinkwasser-, Strom-, Telekommunikations- und Gas unter<br />

der Erde. Die Einführung in das Gebäude erfolgt oftmals über<br />

räumlich voneinander getrennte Wanddurchbrüche und Leerrohre.<br />

Sie sind oft nicht richtig abgedichtet, technisch unzulänglich<br />

und durchdringen das Gebäude an vielen Stellen.<br />

Unseren Zweckverband Eislinger Wasserversorgungsgruppe<br />

stellte diese Form der Hauseinführung vor erhebliche Probleme.<br />

Nicht nur war das Einbringen der Leitungen aufwändig.<br />

Die Durchdringungen waren oftmals auch wenig sicher gegen<br />

eindringendes Wasser mit der Folge hoher Schäden sowie<br />

aufwändiger und teurer Reparaturen.<br />

Heutzutage verwenden wir geprüfte und zugelassene Abdichtsysteme,<br />

wie die Mehrsparten-Hauseinführung. Sie<br />

stellt eine technisch korrekte und kostengünstige Lösung dar.<br />

Anstelle der früher üblichen vier Durchbrüche beschränkt sie<br />

sich auf eine Bohrung in der Außenwand oder Bodenplatte.<br />

Alle Leitungen für die Hausversorgung lassen sich in der<br />

Mehrsparten-Hauseinführung einfach, schnell und bündeln<br />

und wasser- und gasdicht in das Gebäude einführen. Einen<br />

weiteren Vorteil sehen wir in der Verlegung der Rohre und<br />

Kabel bis zur Grundstücksgrenze in Leerrohren: Dadurch lassen<br />

sich die Versorgungsleitungen jederzeit ohne Tiefbau im<br />

Kundengrundstück austauschen. Die Mauerdurchführungen<br />

sind vom Fachmann schnell und sauber eingebaut. Mehrsparten-Hauseinführungen<br />

vereinfachen die Koordinierung von<br />

verschiedenen Medien, vereinfachen den Bauablauf und machen<br />

die Tiefbauarbeiten effizienter.<br />

Unsere Kunden konnten wir schnell von den Vorteilen der<br />

Mehrsparte überzeugen. Sie schätzen den geringeren Platzverbrauch,<br />

den Raumgewinn, die kostengünstigeren Tiefbauarbeiten<br />

und vor allem die langfristige Sicherheit gegen das<br />

Eindringen von Feuchtigkeit und Wasser. Spätestens überzeugte<br />

sie die Chance, jederzeit die Leitungen austauschen<br />

zu können. Das erwarteten zum Beispiel viele Hausbesitzer,<br />

wenn die Häuser Glasfaserleitungen für den bundesweit geplanten<br />

Ausbau der Breitbandinfrastruktur benötigen. Diese<br />

Chance ist besonders bei dem ansteigenden Anteil nicht-unterkellerter<br />

Wohngebäude von unschätzbarem Vorteil.<br />

Die Planer sehen in der Mehrspartenlösung einen Vorteil<br />

in der einfacheren Planung, dem geringeren Zeitaufwand für<br />

die Koordinierung und dem kürzerer Bauablauf. Nach Verlegung<br />

der Leerrohre kann die Baugrube verfüllt werden, weil<br />

die Versorgungsunternehmen ihre Leitungen dann unabhängig<br />

vom Bauablauf verlegen können. Für die Versorgungsunternehmen<br />

stellt die Mehrsparte reduzierte Baukosten, Zeitersparnis,<br />

Lagerhaltung, vereinfachte Ausbildung der Mitarbeiter<br />

sowie Sicherheit und garantierte Dichtheit dar.<br />

Um all diese Vorteile und Sicherheiten der Mehrspartenhauseinführung<br />

nutzen zu können, sollten alle betroffenen<br />

Versorgungsunternehmen hier zusammenarbeiten und über<br />

eine Koordinationsstelle mit Planern und Bauherren in Verbindung<br />

treten. Mehrsparten-Hauseinführungen sind heute<br />

Stand der Technik, schaffen Qualität und Sicherheit im fairen<br />

Wettbewerb.<br />

Autor<br />

Karl-Heinz BeiSSwenger<br />

Eislinger Wasserversorgungsgruppe<br />

Besuchen Sie uns auf der gat 2012<br />

in Halle 2, Stand B8<br />

742 9 / 2012


EnBW Regional AG standardisiert<br />

Prozess für Netzanschlüsse<br />

Von Uwe Kössler, Werner Bartsch, Frank Mühlberger und Gerd Schnaidt<br />

Die EnBW Regional AG ist als Netzbetreiber für die koordinierte Herstellung von Netzanschlüssen der Sparten Strom, Gas, Wasser<br />

und Telekommunikation mit den dazu benötigten Hauseinführungen verantwortlich. Für die Auswahl von Hauseinführungen<br />

hat deshalb die EnBW eine Vorgehensweise entwickelt, die sicherstellt, dass die Herstellung von Netzanschlüssen nach den<br />

anerkannten Regeln der Technik ausgeführt wird.<br />

Durch die enge Zusammenarbeit von Kunden, EnBW und Montagefirmen sowie den Einsatz von standardisierten Materialien<br />

wird für alle Beteiligten eine schnelle und wirtschaftliche Abwicklung mit hoher Anwendungssicherheit erreicht.<br />

Unterschiedliche Bautechniken<br />

erfordern Standardisierung<br />

Durch den vermehrten Einsatz unterschiedlicher Bautechniken,<br />

wie zum Beispiel Elementwänden mit und ohne Außenabdichtung<br />

oder bei kellerlosen Häusern, mussten in der<br />

Vergangenheit vielfach Sonderlösungen bezüglich geeigneter<br />

Hauseinführungen gefunden werden. Dabei wurde häufig<br />

eine auf die individuelle Situation auf der Baustelle angepasste<br />

Materialauswahl vorgenommen. Dadurch entstand<br />

ein erheblicher „Improvisationsaufwand“ im Gesamtprozess<br />

der Hausanschlusserstellung, der oft zu Verzögerungen in<br />

der Bauabwicklung und letztlich zu deutlichen Mehrkosten<br />

führte.<br />

Die EnBW Regional AG nahm dies zum Anlass, zusammen<br />

mit den am Bau beteiligten Partnern die Prozesse und Abläufe<br />

zur Erstellung von gas- und wasserdichten Netzanschlüssen<br />

zu verbessern. Aus diesem Grund wurde die Entwicklung<br />

eines geeigneten Prozesses zur Materialauswahl angestoßen.<br />

Der Prozess beinhaltet die Auswahl von Standardmaterialien<br />

sowie die Kommunikation mit Kunden und ausführenden<br />

Montagefirmen.<br />

Zunächst galt es zu klären, welche Anforderungen an den<br />

fachgerechten Einbau von Hauseinführungen gestellt werden.<br />

Dabei stellte sich heraus, wie wichtig die Einführung eines<br />

standardisierten Hauseinführungssystems ist. Eine rechtzeitige<br />

Planung ist die Grundvoraussetzung dafür, dass anstelle<br />

von häufig nicht geeigneten KG-Rohrlösungen, die insbesondere<br />

bei Gebäuden ohne Kellern anzutreffen sind, mit zugelassenen<br />

Hauseinführungssystemen gearbeitet werden kann.<br />

Rahmenbedingungen und Regelwerk<br />

Jede Hausinstallation benötigt für den Netzanschluss eine<br />

Hauseinführung. Durchdringt ein Kabel oder ein Rohr eine<br />

Außenwand oder Bodenplatte, so hat die Hauseinführung die<br />

Aufgabe, diesen kritischen Bereich abzudichten.<br />

In den Anschlussverordnungen für Strom Niederspannung<br />

(NAV) und Gas Niederdruck (NDAV) sowie der AVBWasserV<br />

wird auf die Einhaltung der anerkannten Regeln der Technik<br />

hingewiesen. Konkretisiert wird diese in der DIN 18012<br />

„Haus-Anschlusseinrichtungen –Allgemeine Planungsgrundlagen“.<br />

Diese beschreibt unter anderem die Gestaltung von<br />

Hausanschlussräumen und fordert eine gas- und wasserdichte<br />

Hauseinführung unabhängig von der Sparte. Da die DVGW<br />

VP601 momentan das einzige Regelwerk ist, in dem die geforderte<br />

Gas- und Wasserdichtigkeit definiert wird, muss diese<br />

als anerkannte Regel der Technik bei der Spezifikation von<br />

Hauseinführungen berücksichtigt werden.<br />

Auswahl von Hauseinführungen bei<br />

EnBW Regional AG<br />

Um diese Rahmenbedingungen erfüllen zu können, hat die<br />

EnBW Regional AG herstellerunabhängige Materialpakete<br />

spezifiziert, die auf die unterschiedlichen baulichen Anforderungen<br />

(Lastfälle), Wandkonstruktionen und auf sämtliche<br />

Einzelsparten (Strom, Gas, Wasser und Telekommunikation)<br />

sowie auch mehrspartig im Querverbund abgestimmt sind.<br />

Bild: Vereinfachter Prozessablauf für die Auswahl einer Hauseinführung<br />

9 / 2012 743


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der EnBW Regional AG.<br />

Um diese Auswahl und ein konkretes Angebot erstellen<br />

zu können, werden zunächst die spezifischen Angaben zum<br />

Bauvorhaben beim Kunden abfragt. Diese sind unter anderem:<br />

Boden- oder Wandeinführung<br />

Liste der benötigten Sparten<br />

Geplante Gebäudeabdichtung z.B. nach DIN 18195<br />

Wandkonstruktion<br />

Verrohrung (z. B. Mantelrohr für Gas)<br />

Liegen alle Angaben zum Bauvorhaben vor, kann der Kundenbetreuer<br />

anhand eines softwarebasierten Produktfinders im<br />

Rahmen des Netzanschlussangebotes die geeignete Hauseinführung<br />

anbieten. Entscheidet sich der Kunde für das Angebot<br />

der EnBW Regional AG, wird eine geeignete Montagefirma<br />

mit der Herstellung des Netzanschlusses beauftragt. Dabei<br />

werden die mit dem Kunden vereinbarten und ausgewählten<br />

Materialien eingebaut.<br />

Autoren<br />

Uwe KöSSler<br />

EnBW Regional AG, Stuttgart, Bereich<br />

Material/Anlagentechnik, Stuttgart<br />

E-Mail: U.Koessler@enbw.com<br />

Werner Bartsch<br />

EnBW Regional AG, Stuttgart, Bereich<br />

Kabelgarnituren- , Kabelverteiler- und<br />

Hausanschlusstechnik<br />

E-Mail: W.Bartsch@enbw.com<br />

Wählen Sie einfach das Bezugsangebot,<br />

das Ihnen zusagt!<br />

· Als Heft das gedruckte, zeitlos-klassische Fachmagazin<br />

· Als ePaper das moderne, digitale Informationsmedium für<br />

Computer, Tablet oder Smartphone<br />

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ideal zum Archivieren<br />

Alle Bezugsangebote und Direktanforderung<br />

finden Sie im Online-Shop unter<br />

www.3r-rohre.de<br />

Frank Mühlberger<br />

EnBW Regional AG, Stuttgart, Bereich<br />

Gas- / Wassertechnik<br />

E-Mail: F.Muehlberger@enbw.com<br />

Gerd Schnaidt<br />

EnBW Regional AG, Stuttgart, Bereich<br />

Kaufmännische Netzsteuerung<br />

E-Mail: G.Schnaidt@enbw.com<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

www.3r-rohre.de<br />

<strong>3R</strong> erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />

744 9 / 2012


Doyma<br />

Schnelle Mehrsparten-Hauseinführungen<br />

durch Quadro-Secura® <strong>Nova</strong><br />

Seit der Einführung der ersten Mehrsparten-Hauseinführung<br />

vor über 15<br />

Jahren hat Doyma die Weiterentwicklung<br />

der Quadro-Secura konsequent<br />

vorangetrieben. Innovationen wie die<br />

100%ige Gewerketrennung, Montagesets<br />

für alle gängigen Gashauseinführungskombinationen<br />

oder Stopfbuchsbrillentechnik<br />

haben sich mittlerweile als<br />

Produktstandard durchgesetzt.<br />

Die aktuelle Mehrsparten-Hauseinführung<br />

Quadro-Secura® <strong>Nova</strong> überzeugt<br />

durch weitere zahlreiche technische<br />

Vorteile für den schnellen und sicheren<br />

Einbau. Die ideale Werkstoffgruppe<br />

für Bauteile, die in feuchter Umgebung<br />

eingebaut werden, sind Kunststoffe. Sie<br />

unterbinden eine elektrisch leitende Verbindung<br />

und unterliegen nicht der Korrosion.<br />

Die umfangreichen Festigkeitsmessungen<br />

an dem Spezialkunststoff zeigen,<br />

dass die mechanischen und thermischen<br />

Kennwerte in Teilbereichen sogar besser<br />

als die Metallversionen ausfallen. Weitere<br />

Vorzüge wie geringeres Gewicht, attraktive<br />

unempfindliche farbige Oberflächen<br />

kommen zum Tragen. Die Zuverlässigkeit<br />

und Funktionssicherheit dieses<br />

Systems ist durch mehrfache DVGW-<br />

Prüfungen nach Prüfgrundlage VP 601<br />

und sechs Jahre Praxis unter Beweis gestellt<br />

worden.<br />

Das „Turn-Stop-System“ ermöglicht<br />

die Montage ohne Spezialwerkzeug. Die<br />

Befestigungsschrauben drehen beim<br />

Verspannen gegen einen Anschlag und<br />

erreichen so automatisch immer das<br />

richtige Drehmoment. Die Kennzeichnung<br />

der Gewerkeabdichtungen mit<br />

dem Symbol des jeweiligen Gewerkes<br />

und die verliersichere Verbindung der<br />

Einzelteile machen die einfache und sichere<br />

Montage perfekt. Quadro-Secura®<br />

<strong>Nova</strong> verfügt über eine neuartige<br />

Moduldichtung. Durch Entnahme des<br />

jeweiligen Moduls kann die Abdichteinheit<br />

an den benötigten Leitungsdurchmesser<br />

angepasst werden. Die Verwendung<br />

von Zubehörteilen oder der Austausch<br />

der gesamten Abdichteinheit ist<br />

unnötig. Die Anpassung an die Durchmesser<br />

ist reversibel.<br />

Auch alternative Energien wie Erdwärmeleitungen<br />

oder Lichtwellenleiter<br />

können mit der Quadro-Secura® <strong>Nova</strong><br />

sach- und fachgerecht abgedichtet<br />

werden.<br />

Produktvideo<br />

<strong>Curaflex</strong> <strong>Nova</strong>®<br />

www.youtube.com/user/DoymaGmbH<br />

Kontakt: Doyma GmbH & Co<br />

Durchführungssysteme, Oyten, Tel.<br />

+49 4207 9166-300, www.doyma.de<br />

gat/wat: Halle 2, Stand A8.3<br />

Besuchen Sie uns im Internet:<br />

www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

9 / 2012 745


Special<br />

Hausanschlusstechnik<br />

Neue Wasserhauseinführung<br />

auf Basis des neuen Membran-<br />

Injektions-Systems MIS<br />

Das neu entwickelte Membran-Injektions-System, das ab sofort auch als Wasserhauseinführung zur Verfügung steht, ermöglicht<br />

eine optimale und sichere Abdichtung in allen gängigen Wandarten. Das Produkt kann somit universell im Neubau- und<br />

Sanierungsbereich eingesetzt werden.<br />

Die Hauseinführung wurde insbesondere für die Anforderungen<br />

der Kelleraußenabdichtung nach der aktuellen<br />

DIN 18195 Teil 4 konzipiert. Der integrierte Außenflansch<br />

sorgt für eine sichere Einbindung der durchbohrten Außenabdichtung,<br />

so dass eine zeitaufwändige Nachbearbeitung,<br />

wie bei konventionellen „Nasseinbau-Systemen“, nicht mehr<br />

erforderlich ist.<br />

Zusätzlich ist der Einbau in WU-Beton, auch bei drückendem<br />

Wasser, problemlos möglich.<br />

Grundprinzip und Anwendungsbereich<br />

Das Grundprinzip der neuen Abdichtung basiert auf einem<br />

elastischen Außenflansch aus EPDM, der mit einem perforierten<br />

Gummischlauch das Herzstück der Hauseinführung<br />

darstellt. Das Gesamtsystem, kombiniert mit einem Wanddurchführungsrohr<br />

und einem Injektionsschlauch, bildet eine<br />

komplette Einheit (Bild 3) und kann für Wandstärken von<br />

200–900 mm eingesetzt werden. Die Hauseinführung ist<br />

für PE-Rohre mit einem Außendurchmesser von 32–50 mm<br />

geeignet. Die notwendige Kernbohrung kann in einem Toleranzbereich<br />

von 90–102 mm liegen.<br />

Bild 1 + 2: Wasserhauseinführung MIS 90 (Außen- und Innenansicht)<br />

So funktioniert das neue Membran-<br />

Injektions-System<br />

Die Hauseinführung wird von der Gebäudeaußenseite durch<br />

die Bohrung geschoben. Die sichere Einbindung der Gebäudeabdichtung<br />

erfolgt über ein aufgebrachtes Butylband, das<br />

mit einer Schutzfolie versehen ist (Bild 4).<br />

Der Gummiflansch, der vorhandene „Abplatzungen“ der<br />

Außenabdichtung im Bohrungsbereich sicher überdeckt,<br />

wird über eine Verspann-Vorrichtung (Bild 5) gegen die<br />

Außenabdichtung „gepresst“.<br />

Anschließend wird von der Gebäudeinnenseite das Zwei-<br />

Komponenten-Expansionsmaterial (Fa. Henkel Tangit M<br />

3000) eingeleitet (Bild 6).<br />

Das zuerst flüssige Harz wird nach dem Einfüllen im<br />

Membranschlauch gehalten und kann nicht durch eventuell<br />

vorhandene Hohlräume im Mauerwerk wegfließen. Nach ca.<br />

746 9 / 2012


Bild 3: Wasserhauseinführung MIS 90<br />

Bild 4: Hauseinführung mit Außenflansch und Butylband<br />

Bild 5: Verspann-Vorrichtung als Montagewerkzeug<br />

Bild 6: Expansionsharz Tangit M 3000 wird injiziert<br />

30 Sekunden beginnt der Expansionsprozess. Das jetzt zähflüssige<br />

Material tritt aus dem perforierten Schlauch aus und<br />

sorgt für eine sichere Fixierung und Abdichtung der Hauseinführung<br />

in der Bohrung (Bild 7). Nach ca. fünf Minuten<br />

kann die Verspannvorrichtung demontiert werden. Der Anpressdruck<br />

des Außenflansches gegen die vorhandene Kellerabdichtung<br />

bleibt dauerhaft erhalten.<br />

Nach dem Einkürzen des Wanddurchführungsrohres<br />

(Bild 8) können die Hausanschlussleitungen eingezogen und<br />

abgedichtet werden. Auf der Gebäudeinnenseite wird eine<br />

universelle Wandabschluss-Rosette (Bild 9) aufgeschoben,<br />

die ebenfalls auf die Durchmesser 32/40/50 mm angepasst<br />

werden kann. Abschließend erfolgt die Fertigstellung der Inneninstallation.<br />

Bild 7: Schnittmuster im Plexiglasrohr<br />

9 / 2012 747


Special<br />

Hausanschlusstechnik<br />

Bild 8 + 9: Wanddurchführungsrohr wird eingekürzt und Wandabschluss-Rosette aufgesteckt<br />

Bild 10 + 11: Wasserhausanschluss und Mitverlegung von Micropipes zur Vorbereitung einer späteren Glasfasererschließung<br />

MIS 90 – zukunftsfähig auch für spätere<br />

GlasfasererschlieSSungen<br />

Der Aufbau von modernen Kommunikationsnetzen ist ein<br />

wichtiges Zukunftsthema, das langfristig die Wettbewerbsfähigkeit<br />

von Kommunen und Städten beeinflussen wird.<br />

Gerade im ländlichen Bereich wird diese sehr häufig nur<br />

in Kooperation mit ortsansässigen Versorgungsunternehmen<br />

möglich sein.<br />

Da insbesondere der Kostenblock der Hausanschlüsse die<br />

Investitionsentscheidung für ein Glasfaserprojekt erheblich<br />

beeinflussen können, empfiehlt sich bereits jetzt eine Mitverlegung<br />

von sogenannten Micropipes bei der Neuerstellung<br />

oder Sanierung von Einzelhausanschlüssen.<br />

Hauff-Technik stellt für innovative Kommunen und Wasserversorger<br />

optional eine für Doppelbelegungen geeignete<br />

Wasserhauseinführung auf Basis der MIS 90 zur Verfügung<br />

(Bild 10 + 11).<br />

Zusammenfassung<br />

Die neue Wasserhauseinführung MIS 90 ist ein Schnellmontagesystem<br />

für alle gängigen Wandarten. Unabhängig vom<br />

Wandaufbau erfolgt die Abdichtung mit der immer gleichen<br />

Menge Expansionsmaterial. Eine aufwändige Nachbearbeitung<br />

der Außenabdichtung entfällt.<br />

Optional ist eine Mitverlegung von Micropipes zur Vorbereitung<br />

einer späteren Glasfasererschließung ohne Mehraufwand<br />

möglich. Systembedingt sind Montagefehler weitgehend<br />

ausgeschlossen – einfach, sicher, dicht.<br />

Kontakt<br />

Hauff-Technik GmbH & Co. KG<br />

Herbrechtingen, Tel. +49 7324 9600-0<br />

E-Mail: office@hauff-technik.de, www.hauff-technik.de<br />

gat/wat: Halle 2, Stand A10.2<br />

748 9 / 2012


VAG<br />

Neuentwickeltes Hausanschluss-<br />

Programm TERRA®lock<br />

Das neu entwickelte Hausanschluss-<br />

Programm VAG TERRA®lock des Mannheimer<br />

Armaturenherstellers basiert auf<br />

dem gleichen Aufbau des schon seit vielen<br />

Jahren im Programm befindlichen<br />

flansch- und schraubenlosen VAG BA-<br />

IO® plus Steck-Programm. Die patentierte<br />

Verbindung der einzelnen Komponenten<br />

wird über eine Muffe mit integrierter<br />

Dichtung und einem Gegenstück<br />

als Steckverbindung mit Verriegelungsnocken,<br />

sowie einem flexiblen<br />

Sicherungsring hergestellt. Das gesamte<br />

System ist zudem als Baukasten-<br />

System aufgebaut, um allen Anwendern<br />

die Möglichkeit zu geben, sich aus dem<br />

großzügig ausgeführten Programm die<br />

Bauteile individuell zusammenzustellen,<br />

die für das Rohrnetz benötigt werden.<br />

Das einfach zu montierende System reduziert<br />

sowohl mögliche Fehlerquoten,<br />

u.a. durch den Entfall von Gewindeverbindungen,<br />

als auch ein aufwändiges Lagerhaltungssystem<br />

durch das einfache<br />

Baukastensystem. Dies ist insbesondere<br />

bei Versorgungsunternehmen mit einem<br />

gemischten Rohrnetz und für den Handel,<br />

für eine vereinfachte Bevorratung,<br />

von großem Interesse.<br />

Das VAG TERRA®lock-Programm<br />

besteht aus drei Hauptkomponenten:<br />

der Verbindungsschelle zum Hauptrohr,<br />

dem Ventilkörper und dem Push-Fit-<br />

Verbinder.<br />

Für Guss-, Stahl- und AZ-Leitungen<br />

wird weiterhin das bewährte Universal-System<br />

von VAG verwendet. Hierbei<br />

wird lediglich die Verbindung zum<br />

Hauptrohr mit unterschiedlich langen<br />

und breiten Bügeln ausgeführt. Das Korpusteil<br />

ist universell einzusetzen. Bei PEund<br />

PVC-Leitungen wird das bewährte<br />

Schalensystem eingesetzt. Bei dieser<br />

Ausführung sind die Unter- und Oberteile<br />

kalibriert und auf die Rohrnennweiten<br />

aus- und zugerichtet, so dass keine<br />

Druck- und Belastungsstellen auf die<br />

Rohre einwirken können. Die Nennweiten<br />

von DN 80 bis DN 500 für Guss-,<br />

Stahl- und AZ-Rohre und bei PE- und<br />

PVC-Rohren bis DN 200/da 225 sind<br />

derzeit verfügbar und werden bei Bedarf<br />

erweitert.<br />

Das Ventil ist auf Basis des seit vielen<br />

Jahren produzierten VAG TERRA®-<br />

Hausanschlussventils entstanden. Es<br />

wurde im Strömungsverlauf weiter optimiert<br />

und mit neuen Werkstoffen dort<br />

verbessert, wo es zweckmäßig war. Hier<br />

standen keine Produktions- oder Fertigungsinteressen<br />

im Vordergrund, sondern<br />

ausschließlich die technische Verbesserung<br />

des Bauteils sowie die Optimierung<br />

des Korrosionsschutzes, die<br />

die Lebensdauer der Bauteile verlängern.<br />

Das Korpus-Ventil gibt es in zwei<br />

Ausführungen: mit Abgang in die Rohrachse<br />

sowie mit seitlichem Abgang zum<br />

Haus. Bei beiden Ausführungen ist der<br />

noch herzustellende Abgang beweglich<br />

und nicht starr. Für PE- und PVC-Rohre<br />

wird es zukünftig zudem eine Variante<br />

mit und ohne Selbstanbohrung geben.<br />

Der Push-Fit-Verbinder ist mit einer<br />

patentierten Ver- und Entriegelungsmechanik<br />

versehen. Durch das Herausziehen<br />

des Halteringes kann sich der<br />

Klemmring zusammenziehen und die<br />

Bild 1: Komplettarmatur<br />

Verbindung kann ohne Werkzeug oder<br />

sonstige Hilfsmittel gelöst werden. Diese<br />

revolutionierende Technik erleichtert<br />

das nachträgliche Lösen der Verbindung.<br />

Das PE-Rohr kann auch nach Jahren und<br />

ohne die Verwendung von Werkzeugen<br />

demontiert werden. Auch eine Langmuffe<br />

für Anbindungen alter vorhandener<br />

Anschlüsse ist vorgesehen. Daneben<br />

werden sowohl eine Variante zum<br />

Quetschen (System VIEGA Geopress),<br />

sowie ein PE-Übergang zum Schweißen<br />

angeboten.<br />

Das gesamte VAG TERRA®lock System<br />

wird aus duktilem Guss gefertigt<br />

und mit einer EPP- (Epoxid-) Beschichtung<br />

nach DIN 30677 T2 / GSK beschichtet.<br />

Hierdurch werden die positiven<br />

Eigenschaften „Robustheit des<br />

Gusswerkstoffes“ und „optimale Korrosionsbeständigkeit<br />

durch allseitige EPP-<br />

Beschichtung“ zum maximalen Nutzen<br />

kombiniert. Das neu aufgelegte VAG<br />

TERRA®lock-Programm wird durch den<br />

Dialog mit Kunden und Anwendern weiter<br />

ergänzt.<br />

Bild 2: Einzelteile Steckfitting<br />

Kontakt: VAG-Armaturen GmbH,<br />

Mannheim, Thomas Kunzmann,<br />

www.vag-group.com<br />

9 / 2012 749


Special<br />

Hausanschlusstechnik<br />

Langmatz<br />

Sichere und flexible<br />

4-Sparten-Hauseinführung<br />

Die Produktfamilie umfasst die 4-Sparten-Hauseinführung<br />

für unterkellerte<br />

Gebäude mit Kernlochabdichtung, unterkellerte<br />

Gebäude mit Kombiabdichtung,<br />

den Nasseinbau mit austauschbarer<br />

Gas-HEK sowie kellerlose Gebäude.<br />

Bei allen Varianten der 4-Sparten-Hauseinführungen<br />

werden ausschließlich<br />

absolut korrosionsbeständige<br />

Materialien verwendet. Deren Eigenschaften<br />

werden durch Einwirken des<br />

umgebenden Bodens auch nach vielen<br />

Jahren nicht verändert. Leichtmetalle<br />

werden bei den Hauseinführungen von<br />

Langmatz nicht eingesetzt, da diese mit<br />

dem Erdreich reagieren können und eine<br />

dauerhafte Dichtung der Hauseinführung<br />

nicht gewährleisten.<br />

Als Gas-HEK können Produkte unterschiedlicher<br />

Hersteller eingebaut<br />

werden. Dies sind neben der Gashauseinführung<br />

von Langmatz auch die der<br />

Fa. Schuck und RMA. Die Anordnung der<br />

unterschiedlichen Medien Gas/Strom/<br />

Wasser/Telekom ist frei wählbar. Hauseinführungen<br />

von Langmatz bieten für<br />

alle Anwendungen eine optimale Lösung<br />

und dies bei minimaler Anzahl von<br />

notwendigen Komponenten. Besonderer<br />

Wert wurde auf die Montagefreundlichkeit<br />

bei unterschiedlichsten<br />

Aufbaubedingungen gelegt. Gerade bei<br />

der Einführung der Strom- und Telekommunikationskabel<br />

ist deren Querschnitt<br />

meist erst bei Einführung der<br />

Medien bekannt. Hier bietet das patentierte<br />

Dichtsystem dem Anwender<br />

den entscheidenden Vorteil, dass große<br />

Bereiche von Kabelquerschnitten<br />

mit einer einzigen Dichteinheit sicher<br />

abgedichtet werden können. Sie ist aus<br />

hochflexiblem, dauerelastischen Material<br />

hergestellt. Alle Standardkabel von<br />

4 x 25 mm 2 bis 4 x 70 mm 2 Se können<br />

mittels einer einzigen Durchführung<br />

abgedichtet werden. Ein Anpassen des<br />

Dichteinsatzes an unterschiedliche Kabeldurchmesser<br />

ist nicht notwendig.<br />

Kontakt: Langmatz GmbH, Garmisch-<br />

Partenkirchen, E-Mail: info@langmatz.de<br />

gat/wat: Halle 1, Stand C10<br />

4pipes<br />

Sichere und optimale Abdichtung<br />

Die 4 pipes GmbH liefert bewährte Zubehörprodukte<br />

rund um die erdverlegte<br />

Rohrleitung. Spezialprodukte, insbesondere<br />

auch für vorisolierte Rohrsysteme,<br />

zeichnen die Kompetenz des Unternehmens<br />

aus. Durch die langjährige Erfahrung<br />

aller Mitarbeiter bietet 4 pipes ihren<br />

Kunden eine kompetente Beratung<br />

und optimalen Service. Höchste Qualitätsansprüche<br />

sind die Basis der Arbeit<br />

und der gesamten Produktpalette.<br />

4 pipes GmbH verfügt<br />

über Kernkompetenzen<br />

im Bereich der<br />

Wanddurchführungen<br />

und Dichtungen und<br />

ist Problemlöser und<br />

Komplettanbieter für<br />

nahezu alle Anforderungen<br />

und Anwendungen.<br />

Die Produktpalette<br />

umfasst Ringraumdichtungen<br />

Typ Inner-<br />

Links und Pressio-Ringraumdichtungen,<br />

Labyrinthdichtungen, Mauerkragen sowie<br />

Compenseal-Dichtungen für Leitungen<br />

mit Rohrbewegungen. Mauerhülsen<br />

und Dichtmassen für besondere<br />

Problemlösungen runden diesen Bereich<br />

ab.<br />

InnerLinks Gliederkettendichtungen<br />

sind hervorragend geeignet, um Ringräume<br />

sicher wasser- und gasdicht abzudichten.<br />

InnerLinks sind durch ihre<br />

abgestuften Größen flexibel einsetzbar<br />

für die verschiedensten Kombinationen<br />

von Mauerhülsen/Kernbohrungen<br />

und Medienrohren. Die Dichtungen sind<br />

grundsätzlich dicht gegen drückendes<br />

Wasser. Die InnerLinks Gliederkettendichtungen<br />

sind immer auch für nachträgliche<br />

Montage geeignet. InnerLinks<br />

Gliederkettendichtungen sind nicht ge-<br />

750 9 / 2012


Agencia del Medioambiente<br />

y del Control de la Energía<br />

eignet bei besonders dünnwandigen PE-<br />

Rohren (z. B. flexible Fernwärmerohre).<br />

Für diese Anwendungen bietet 4 pipes<br />

die Pressio Ringraumdichtung für Fernwärmerohre.<br />

Pressio Ringraumdichtungen sind eine<br />

weitere Variante zur sicheren Ringraumabdichtung<br />

von Mauerdurchführungen<br />

bei Rohrleitungen. Die Dichtungen<br />

sind grundsätzlich dicht gegen drückendes<br />

Wasser mit Druckscheiben aus<br />

rostfreiem Edelstahl und extra weichem<br />

Elastomer.<br />

Pressio – Individual Ringraumdichtungen<br />

werden speziell nach Kundenwunsch<br />

angefertigt. Sonderausführungen<br />

für die unterschiedlichsten Rohrformgebungen<br />

sowie u. a. exzentrische<br />

Durchführungen mehrerer Rohre oder<br />

Kabel sind unsere Spezialität.<br />

Compenseal Abdichtmanschetten<br />

werden bei zu erwartenden Rohrbewegungen<br />

oder -Setzungen vor die Wand<br />

geflanscht. Das System bietet eine sichere<br />

Abdichtung bis 0,5 bar. Die Abdichtung<br />

eignet sich insbesondere für warmgehende<br />

Leitungen wie Nah- oder Fernwärmerohre.<br />

Labyrinthdichtungen werden bei<br />

Bauwerksdurchführungen, insbesondere<br />

von vorisolierten Rohrleitungen für Nahund<br />

Fernwärme, als Wasserstop direkt in<br />

der Wand mit einbetoniert. Ein hochwertiger<br />

Gummi garantiert höchste Sicherheit<br />

bis 2 m Wassersäule.<br />

Mauerhülsen aus Kunststoff, Stahl<br />

oder Faserzement dienen in Kombination<br />

mit den Pressio- und InnerLinks Ringraumdichtungen<br />

zur Durchführung von<br />

Medienrohren und Kabeln jeglichen Materials<br />

durch Decken, Wände und Böden.<br />

Sie formen eine perfekte Maueröffnung<br />

für die Ringraumdichtung.<br />

Alle Produkte gewährleisten den sicheren<br />

Verschluss einer Mauerdurchführung<br />

von Gas-, Wasser-, Abwasserrohren<br />

und Kabeln gegen drückendes und nichtdrückendes<br />

Wasser.<br />

Kontakt: 4 pipes GmbH, Nürnberg,<br />

Tel.+49 911 81006-0, E-Mail:<br />

info@4pipes.de, www.4pipes.de<br />

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Tel. +49(0)221/13 05 09 02<br />

Fax +49(0)221/13 05 09 01<br />

e-mail: i.wohra@imf-promosalons.de<br />

Für Aussteller: Reed Exhibitions - Susanne Figaj - Tel: +49 (0)211 55 62 829<br />

Fax: +49 (0)211 55 62 834 - e-mail: susanne.figaj@reedexpo.de<br />

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9 / 2012 751<br />

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<strong>3R</strong> erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />

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Postfach 91 61<br />

97091 Würzburg<br />

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erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag oder vom<br />

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324 – Grundkurs<br />

18./19.10.2012 Gera<br />

22./23.10.2012 Rostock<br />

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24.10.2012 Rostock<br />

26.10.2012 Gera<br />

30.11.2012 Gera<br />

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RSA/ZTV-SA - 1 Tag<br />

09.10.2012 Frankfurt/Main<br />

06.11.2012 Hamburg<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Spartenübergreifende Hausanschlusstechnik<br />

10.10.2012 Kerpen<br />

Einbau und Abdichtung von Netz- und<br />

Hausanschlüssen bei Neubau und Sanierung<br />

17.10.2012 Nürnberg<br />

14.11.2012 Oldenburg<br />

18.12.2012 Potsdam<br />

Arbeitsvorbereitung und Kostenkontrolle<br />

im Rohrleitungsbau – Arbeitskalkulation<br />

18.10.2012 Berlin<br />

Neue Entwicklungen bei den Anwendungen<br />

und Einbauverfahren duktiler Guss-Rohrsysteme<br />

09./10.10.2012 Frankfurt/Main<br />

Einbau und Abdichtung von Netz- und<br />

Hausanschlüssen bei Neubau und Sanierung<br />

17.10.2012 Nürnberg<br />

14.11.2012 Oldenburg<br />

18.12.2012 Potsdam<br />

Arbeitssicherheit im Tief- und Leitungsbau<br />

08.11.2012 Mannheim<br />

06.12.2012 Münster<br />

Baurecht 2012<br />

08.11.2012 Potsdam<br />

27.11.2012 Bielefeld<br />

Einbau und Abdichtung von Netz- und<br />

Hausanschlüssen bei Neubau und Sanierung<br />

17.10.2012 Nürnberg<br />

14.11.2012 Bad Zwischenahn<br />

Steuerbare horizontale Spülbohrverfahren<br />

- Fortbildungsveranstaltung nach GW 329<br />

05.12.2012 Kassel<br />

Bauausführung<br />

12.12.2012 Nürnberg<br />

Abnahme und Gewährleistung<br />

13.12.2012 Nürnberg<br />

Gas/Wasser<br />

Grundlagenschulungen<br />

GW 128 Grundkurs „Vermessung“<br />

17 Termine ab 01.10.2012 bundesweit<br />

GW 128 Nachschulung „Vermessung“<br />

18 Termine ab 18.10.2012 bundesweit<br />

Schweißaufsicht nach DVGW-Merkblatt<br />

GW 331<br />

22.-26.10.2012 Aachen<br />

19.-23.11.2012 Hannover<br />

26.-30.11.2012 Würzburg<br />

26.-30.11.2012 Leipzig<br />

Vermessungsarbeiten an Gas- und Wasserrohrnetzen<br />

nach DVGW Hinweis GW 128<br />

- Grundkurs<br />

18 Termine ab 18.10.2012 bundesweit<br />

Vermessungsarbeiten an Gas- und Wasserrohrnetzen<br />

nach DVGW Hinweis GW 128<br />

– Nachschulung<br />

17 Termine ab 01.10.2012 bundesweit<br />

Schweißaufsicht nach DVGW-Merkblatt<br />

GW 331<br />

22.-26.10.2012 Aachen<br />

PE-HD Schweißer nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

GW 330 – Grundkurs<br />

39 Termine ab 08.10.2012 bundesweit<br />

PE-HD Schweißer nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

GW 330 – Verlängerung<br />

78 Termine ab 01.10.2012 bundesweit<br />

Nachumhüllen von Rohren, Armaturen, und<br />

Formteilen nach DVGW-Merkblatt GW 15<br />

– Grundkurs<br />

25 Termine ab 08.10.2012 bundesweit<br />

Nachumhüllen von Rohren, Armaturen, und<br />

Formteilen nach DVGW-Merkblatt GW 15<br />

– Nachschulung<br />

32 Termine ab 01.10.2012 bundesweit<br />

Fachkraft für Muffentechnik metallischer<br />

Rohrsysteme - DVGW-Arbeitsblatt W 339<br />

5 Termine ab 15.10.2012 bundesweit<br />

Kunststoffrohrleger Schwerpunkt PVC<br />

22.-24.10.2012 Gera<br />

19.-21.11.2012 Gera<br />

19.-21.11.2012 Hamburg<br />

10.-12.12.2012 Gera<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Arbeiten an Gasleitungen – BGR 500 Kap.<br />

2.31<br />

11.10.2012 Kerpen<br />

24.10.2012 Erfurt<br />

13.11.2012 Bad Zwischenahn<br />

15.11.2012 Gütersloh<br />

Kunststoffrohre in der Gas- und Wasserversorgung<br />

– Verlängerung zur GW 331<br />

23.10.2012 Arnstadt<br />

27.11.2012 Bielefeld<br />

Bau von Gas- und Wasserrohrleitungen<br />

16./17.10.2012 Bad Gögging<br />

Sachkundiger Gas bis 4 bar<br />

13.11.2012 Wiesbaden<br />

Sachkundiger Wasser – Wasserverteilung<br />

14.11.2012 Niedernhausen<br />

Reinigung und Desinfektion von Wasserverteilungsanlagen<br />

15.11.2012 Berlin<br />

DVGW-Arbeitsblatt GW 301 – Qualitätsanforderungen<br />

für Rohrleitungsbauunternehmen<br />

24.10.2012 Erfurt<br />

Praxisseminare<br />

Druckprüfung von Gasrohrleitungen<br />

23.10.2012 Kerpen<br />

Druckprüfung von Wasserrohrleitungen<br />

24.10.2012 Kerpen<br />

Arbeiten an Gasleitungen – BGR 500, Kap.<br />

2.31 – Fachaufsicht<br />

08.-12.10.2012 Gera<br />

12.-16.11.2012 Gera<br />

10.-14.12.2012 Gera<br />

DVS 2202-1 Beurteilung von Kunststoffschweißverbindungen<br />

25.10.2012 Kassel<br />

29.11.2012 Hannover<br />

Fachaufsicht Korrosionsschutz für<br />

Nachumhüllungsarbeiten gemäß DVGW-<br />

Merkblatt GW 15<br />

18.10.2012 Nürnberg<br />

Fachwissen für Schweißaufsichten nach<br />

DVGW-Merkblatt GW 331 inkl. DVS-<br />

Abschluss 2212-1<br />

29./30.10.2012 Dortmund<br />

29./30.11.2012 Dortmund<br />

Fernwärme<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Aufbaulehrgang Fernwärme<br />

06.11.2012 Karlsruhe<br />

kanalbau<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Aufbaulehrgang Kanalbau<br />

25.10.2012 Berlin<br />

21.11.2012 Stuttgart<br />

Sanierung privater Abwasserkanäle und<br />

Abwasserbehandlungsanlagen<br />

07.11.2012 Potsdam<br />

Brunnenbau<br />

Informationsveranstaltungen<br />

BMS – Betriebliches Management-System<br />

in Brunnenbau- und Geothermieunternehmen<br />

25.10.2012 Stuttgart<br />

Abdichtung von Brunnen- und Grundwassermessstellen<br />

06.11.2012 Kassel<br />

Kontaktadresse<br />

brbv<br />

Berufsförderungswerk des Rohrleitungsbauverbandes<br />

GmbH, Köln,<br />

Tel. 0221/37 658-20,<br />

E-Mail: koeln@brbv.de, www.brbv.de<br />

9 / 2012 753


Aktuelle Termine<br />

Services<br />

Lehrgänge – RSV<br />

ZKS-Berater-Lehrgänge<br />

Modulare Schulung 2012<br />

Kerpen<br />

15.-19.10.2012<br />

12.-17.11.2012<br />

Feuchtwangen<br />

08.-13.10.2012<br />

05.-09.11.2012<br />

26.11.-01.12.2012<br />

Bad Zwischenahn<br />

15.-20.10.2012<br />

12.-16.11.2012<br />

03.-08.12.2012<br />

Kontaktadresse<br />

RSV<br />

RSV – Rohrleitungssanierungsverband e. V.,<br />

49811 Lingen (Ems), Tel. 05963/9 81 08 77,<br />

Fax 05963/9 81 08 78, E-Mail: rsv-ev@<br />

t-online.de, www.rsv-ev.de<br />

Seminare – Verschiedene<br />

AGE<br />

Seminare<br />

Technik der Gasversorgung für Kaufleute<br />

23./24.10.2012 Leipzig<br />

27./28.11.2012 Berlin<br />

Technik der Trinkwasserversorgung für<br />

Kaufleute<br />

24./25.10.2012 Stuttgart<br />

BAU-Akademie Nord<br />

Seminare<br />

GW 15 – Grundkurs für Auszubildende<br />

Nachumhüllen von Rohren, Armaturen und<br />

Formteilen nach DVGW-Merkblatt GW 15<br />

08.-12.10.2012 Bad Zwischenahn<br />

GW 330 - Grundkurs PE-Schweißer gemäß<br />

DVGW-Arbeitsblatt GW 330<br />

29.10.-02.11.2012 Bad Zwischenahn<br />

GW 129 - Sicherheit bei Bauarbeiten im<br />

Bereich von Versorgungsanlagen für Baumaschinenführer<br />

gemäß DVGW-Hinweis<br />

GW 129<br />

02.10.2012 Bad Zwischenahn<br />

17.10.2012 Bad Zwischenahn<br />

06.11.2012 Bad Zwischenahn<br />

GW 15 – Grundkurs Nachumhüllen von<br />

Rohren, Armaturen und Formteilen nach<br />

DVGW-Merkblatt GW 15<br />

08.-12.10.2012 Bad Zwischenahn<br />

12.-14.11.2012 Bad Zwischenahn<br />

19.-21.11.2012 Bad Zwischenahn<br />

GW 128 – Grundkurs Vermessungsarbeiten<br />

an Gas- und Wasserrohrnetzen<br />

05./06.11.2012 Bad Zwischenahn<br />

GW 128 Nachschulung: Vermessungsarbeiten<br />

an Gas- und Gas- und Wasserrohrnetzen<br />

07.11.2012 Bad Zwischenahn<br />

GW 15 – Nachschulung Nachumhüllen von<br />

Rohren, Armaturen und Formteilen nach<br />

DVGW-Merkblatt GW 15<br />

22.11.2012 Bad Zwischenahn<br />

GW 129 – Sicherheit bei Bauarbeiten im<br />

Bereich von Versorgungsanlagen für Ausführende,<br />

Aufsichtsführende und Planer<br />

gemäß DVGW-Hinweis GW 129<br />

06./07.12.2012 Bad Zwischenahn<br />

DVGW<br />

Intensivschulungen<br />

Abnahme von Druckprüfungen an Gas- und<br />

Wasserrohrleitungen<br />

13.11.2012 Walsrode<br />

Abnahme von Druckprüfungen an Trinkwasserrohrleitungen<br />

06.11.2012 Karlsruhe<br />

04.12.2012 Hannover<br />

11.12.2012 Herdecke<br />

Verfahrenstechnik der Wasseraufbereitung<br />

27.-29.11.2012 Hildesheim<br />

GWI<br />

Seminare<br />

Prüfungen, Dokumentationen und Abnahmen<br />

von Gas-Druckregelanlagen bis 5 bar<br />

durch Sachkundige<br />

29./30.10.2012 Essen<br />

HDT<br />

Seminare<br />

Festigkeitsmäßige Auslegung von Druckbehältern<br />

03./04.12.2012 Essen<br />

Druckstöße, Dampfschläge und Pulsationen<br />

in Rohrleitungen<br />

06./07.11.2012 Essen<br />

04./05.12.2012 Leibstadt, Schweiz<br />

Rohrleitungsplanung für Industrie- und<br />

Chemieanlagen<br />

22./23.11.2012 Berlin<br />

Verfahren zur Montage und Demontage<br />

von Dichtverbindungen an Rohrleitungen<br />

und Apparaten<br />

07.11.2012 Essen<br />

Dichtungstechnik im Rohrleitungs- und<br />

Apparatebau<br />

15.11.2012 Essen<br />

Schweißen von Rohrleitungen im Energieund<br />

Chemieanlagenbau<br />

21./22.11.2012 Essen<br />

Sicherheitsventile und Berstscheiben<br />

25.10.2012 Essen<br />

Radiodetection<br />

Praxisseminare<br />

Kabel- und Leitungsortung - Grundmodul<br />

06./07.11.2012 Erfurt<br />

13./14.11.2012 Erfurt<br />

Kabel- und Leitungsortung - Aufbaumodul<br />

04./05.12.2012 Erfurt<br />

Kontaktadresse<br />

Kontakt für AGE-Seminare<br />

EW Medien und Kongresse GmbH, Tel.<br />

069/7104687-218, Fax 069/7104687-9218,<br />

www.ew-online.de<br />

DVGW<br />

Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches<br />

e.V., Bonn; Tel. 0228/9188-607,<br />

Fax 0228/9188-997, E-Mail: splittgerber@<br />

dvgw.de, www.dvgw.de<br />

GWI<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Essen;<br />

Frau B. Hohnhorst, Tel. 0201/3618-143,<br />

Fax 0201/3618-146, E-Mail: hohnhorst@<br />

gwi-essen.de, www.gwi-essen.de<br />

HdT<br />

Haus der Technik, Essen; Tel. 0201/1803-1,<br />

E-Mail: hdt@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de<br />

754 9 / 2012


Aktuelle Termine<br />

Services<br />

Seminare – Verschiedene<br />

Kabelfehlerortung<br />

27.-29.11.2012 Erfurt<br />

Tiefbau<br />

15.11.2012 Erfurt<br />

TAE<br />

Seminare<br />

Messtechnik beim kathodischen Korrosionsschutz<br />

(KKS)<br />

13.-15.05.2013 Ostfildern<br />

TAH<br />

Seminare<br />

Auf den Punkt gebracht 2012<br />

06.11.2012 Karlsruhe<br />

07.11.2012 Mainz<br />

08.11.2012 Mönchengladbach<br />

27.11.2012 Salzburg<br />

28.11.2012 Nürnberg<br />

29.11.2012 Leipzig<br />

Zertifizierter Kanalsanierungs-Berater<br />

2012 und 2013<br />

15.10.2012 – 19.01.2013 Weimar<br />

14.01.-13.04.2013 Essen<br />

11.03.-15.06.2013 Hannover<br />

TAW<br />

Seminare<br />

Verfahrenstechnische Erfahrungsregeln bei<br />

der Auslegung von Apparaten und Anlagen<br />

12./13.11.2012 Wuppertal<br />

Rohrleitungen in verfahrenstechnischen<br />

Anlagen planen und auslegen<br />

23./24.10.2012 Wuppertal<br />

Überdrucksicherungen, Sicherheitsventile<br />

und Berstscheiben auswählen, dimensionieren<br />

und betreiben<br />

05./06.11.2012 Altdorf<br />

Schweißtechnik an Rohren in der chemischen<br />

Industrie und im Anlagenbau<br />

14./15.11.2012 Wuppertal<br />

Veranstaltungen zum<br />

Korrosionsschutz<br />

Seminare<br />

Kathodischer Korrosionsschutz<br />

22.10.2012 Bonn (angeboten durch den<br />

DVGW)<br />

Refresherseminar zur Prüfung nach DIN EN<br />

15257 A1, A2 erdverlegte Anlagen<br />

24./25.01.2013 Wuppertal (angeboten<br />

durch die Technische Akademie<br />

Wuppertal)<br />

Zertifikatsprüfung Grad 1, Grad 2 DIN EN<br />

15257 A1, A2 erdverlegte Anlagen<br />

25.01.2013 Esslingen (angeboten durch<br />

die fkks cert gmbh)<br />

Hochspannungsbeeinflussung erdverlegter<br />

Rohrleitungen<br />

31.01.2013 Esslingen (angeboten durch<br />

die Technische Akademie<br />

Esslingen)<br />

Tagungen<br />

fkks Infotag 2013<br />

29.01.2013 Esslingen<br />

49. Jahreshauptversammlung des fkks<br />

Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz<br />

e.V.<br />

30.01.2013 Esslingen<br />

ZfW<br />

Workshop<br />

Qualitätssicherung bei Gashochdruckleitungen<br />

27.-29.11.2012 Trier<br />

Seminar<br />

Qualitätssicherung im Erdbau – ZTVE<br />

StB 09<br />

11.12.2012 Oldenburg<br />

Kontaktadresse<br />

Radiodetection CE<br />

Tel. 02851/9237-20, Fax 02851/9237-520,<br />

E-Mail: rd.sales.de@spx.com,<br />

www.de.radiodetection.com<br />

TAE<br />

Technische Akademie Esslingen e.V., Heike Baier,<br />

Tel. 0711/3 40 08-0, Fax 0711/3 40 08-<br />

27, E-Mail: heike.baier@taw.de, www.tae.de<br />

TAH<br />

Technische Akademie Hannover e.V.;<br />

Dr. Igor Borovsky, Tel. 0511/39433-30,<br />

Fax 0511/39433-40,<br />

E-Mail: borovsky@ta-hannover.de,<br />

www.ta-hannover.de<br />

TAW<br />

Technische Akademie Wuppertal;<br />

Dr.-Ing. Ulrich Reith,<br />

Tel. 0202/7495-207, Fax 0202/7495-228,<br />

E-Mail: taw@taw.de, www.taw.de<br />

ZfW<br />

Zentrum für Weiterbildung des Instituts für<br />

Rohrleitungsbau Oldenburg, Anke Lüken,<br />

Tel. 0441-361039-20,<br />

E-Mail: anke.lueken@jade-hs.de, www.jade-hs.<br />

de/weiterbildung/zentrum-fuer-weiterbildung/<br />

Besuchen Sie uns im Internet:<br />

www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

9 / 2012 755


Aktuelle Termine<br />

Services<br />

Messen und Tagungen<br />

wat 2012<br />

24./25.09.2012 in Dresden; DVGW-Hauptgeschäftsführung, Petra Salz, Tel.<br />

0228/9188-604, E-Mail: salz@dvgw.de oder unter www.<br />

wat-dvgw.de<br />

gat 2012<br />

25./26.09.2012 in Dresden; DVGW-Hauptgeschäftsführung, Petra Salz,<br />

Tel. 0228/9188-604, E-Mail: salz@dvgw.de oder unter<br />

www.wat-dvgw.de<br />

1. Deutscher Reparaturtag<br />

26.09.2012 in Mainz; Technische Akademie Hannover e.V., Dr.-Ing. Igor<br />

Borovsky, Tel. 0511/3943330, Fax 0511/3943340, E-<br />

Mail: info@ta-hannover.de, www.ta-hannover.de<br />

Korrosionsschutz für Meerwasserbauwerke<br />

24.10.2012 in Hamburg; HTG-Fachausschuss für Korrosionsfragen,<br />

Els Greve, Tel. 040/42847-2178, E-Mail service@htgonline.de<br />

16. Workshop Kolbenverdichter<br />

24./25.10.2012 in Rheine; KÖTTER Consulting Engineers KG, Martina<br />

Brockmann/Nadja Schoppe, Tel. 05971/9710-65, Fax<br />

05971/9710-43, E-Mail: martina.brockmann@koetterconsulting.com,<br />

www.koetter-consulting.com, www.kceakademie.de<br />

2. Praxistag Wasserversorgungsnetze<br />

06.11.2012 in Essen; Vulkan-Verlag GmbH, Barbara Pflamm, Tel.<br />

0201/82002-28, Fax 0201/82002-40, E-Mail:<br />

b.pflamm@vulkan-verlag.de, www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Haftungsfragen im industriellen Anlagenbetrieb<br />

07.11.2012 in München; TÜV SÜD Akademie GmbH, Tizian Alexander,<br />

Tel. 089/5791-1122, Fax 089/5791-2833, E-Mail:<br />

congress@tuev-sued.de, http://www.tuev-sued.de/<br />

akademie-de<br />

5. FDBR-Werkstofftagung - Fertigungstechnologien für neue<br />

Werkstoffe<br />

15.11.2012 in Düsseldorf; FDBR e.V., Linda Kaiser, Tel. 0211/49870-<br />

32, Fax 0211/49870-36, E-Mail: mc@fdbr.de, www.fdbr.<br />

de<br />

Pipeline Symposium 2012<br />

19./20.11.2012 in Hamburg; TÜV NORD Akademie GmbH & Co. KG, Clarissa<br />

Jakubzig, Tel. 040/8557-2920, Fax 040/8557-2958,<br />

E-Mail: cjakubzig@tuev-nord.de, www.tuev-nord.de<br />

Inserentenverzeichnis<br />

Firma<br />

3S Consult GmbH, Garbsen 695<br />

8th Pipeline Technology Conference 2013, Hannover 678<br />

ABWASSER.PRAXIS 2012, Offenburg 665<br />

AGFW-Projektgesellschaft für Rationalisierung,<br />

Information und Standardisierung mbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

Beilage<br />

DDL Durchführungstechnik Dichtsysteme Lutz GmbH,<br />

Ebersbach an der Fils 651<br />

Doyma GmbH & Co Durchführungssysteme,<br />

Oyten Titelseite, 741<br />

egeplast Werner Strumann GmbH & Co. KG, Greven 653<br />

Wilhelm Ewe GmbH & Co. KG, Braunschweig 655<br />

FHRK Fachverband Hauseinführungen für Rohre<br />

und Kabel e.V., Schwerin<br />

Beilage<br />

HSP GmbH, Castrop-Rauxel 707<br />

Infrastructure North Africa 2013, Tunis, Tunisia 667<br />

Kebulin-Gesellschaft Kettler GmbH & Co. KG, Herten 649<br />

Maurmann GmbH Kathodischer Korrosionsschutz,<br />

Sprockhövel 701<br />

POLLUTEC 2012, Lyon, Frankreich 751<br />

POWER + WATER Middle East 2012,<br />

Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate 697<br />

sebaKMT Seba Dynatronic Mess- und<br />

Ortungs technik GmbH, Baunach 663<br />

Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh 661<br />

Waldemar Suckut VDI, Celle 713<br />

TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG, Hannover 717<br />

Frank GmbH, Mörfelden-Walldorf 647<br />

Hauff-Technik GmbH & Co. KG, Herbrechtingen 739<br />

Marktübersicht 725–734<br />

756 9 / 2012


Impressum<br />

Verlag<br />

© 1974 Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Postfach 10 39 62, 45039 Essen,<br />

Telefon +49(0)201-82002-0, Telefax +49(0)201-82002-40.<br />

Geschäftsführer: Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

Redaktion<br />

Dipl.-Ing. N. Hülsdau, Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56,<br />

45128 Essen, Telefon +49(0)201-82002-33,<br />

Telefax +49(0)201-82002-40,<br />

E-Mail: n.huelsdau@vulkan-verlag.de<br />

Kathrin Lange, Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Telefon +49(0)201-82002-32, Telefax +49(0)201-82002-40,<br />

E-Mail: k.lange@vulkan-verlag.de<br />

Barbara Pflamm, Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Telefon +49(0)201-82002-28, Telefax +49(0)201-82002-40,<br />

E-Mail: b.pflamm@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf<br />

Helga Pelzer, Vulkan-Verlag GmbH, Telefon +49(0)201-82002-<br />

35, Telefax +49(0)201-82002-40,<br />

E-Mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Martina Mittermayer, Vulkan-Verlag/Oldenbourg Industrieverlag<br />

GmbH, Telefon +49(0)89-45051-471, Telefax +49(0)89-<br />

45051-300, E-Mail: mittermayer@oiv.de<br />

Abonnements/Einzelheftbestellungen<br />

Leserservice <strong>3R</strong> INTERNATIONAL, Postfach 91 61, 97091<br />

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4170-492, E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />

Gestaltung und Satz<br />

Gestaltung: deivis aronaitis design I dad I,<br />

Leonrodstraße 68, 80636 München<br />

Satz: e-Mediateam Michael Franke, Breslauer Str. 11,<br />

46238 Bottrop<br />

Druck<br />

Druckerei Chmielorz, Ostring 13,<br />

65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

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<strong>3R</strong> erscheint monatlich mit Doppelausgaben im Januar/Februar,<br />

März/April und August/September · Bezugspreise: Abonnement<br />

(Deutschland): € 268,- + € 27,- Versand; Abonnement (Ausland):<br />

€ 268,- + € 31,50 Versand; Einzelheft (Deutschland): € 34,- +<br />

€ 3,- Versand; Einzelheft (Ausland): € 34,- + € 3,50 Versand;<br />

Einzelheft als ePaper (PDF): € 34,-; Studenten: 50 % Ermäßigung<br />

auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis · Die Preise enthalten<br />

bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen<br />

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des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,<br />

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oder benutzte Kopie dient gewerblichen Zwecken gem. § 54 (2)<br />

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Wissenschaft, Goethestraße 49, 80336 München, von der<br />

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ISSN 2191-9798<br />

Fachzeitschrift für sichere und<br />

effiziente Rohrleitungssysteme<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern<br />

Organschaften<br />

Fachbereich Rohrleitungen im Fachverband Dampfkessel-, Behälter- und<br />

Rohrleitungsbau e.V. (FDBR), Düsseldorf · Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz<br />

e.V., Esslingen · Kunststoffrohrverband e.V., Köln · Rohrleitungsbauverband<br />

e.V., Köln · Rohrleitungssanierungsverband e.V., Essen ·<br />

Verband der Deutschen Hersteller von Gasdruck-Regelgeräten, Gasmeßund<br />

Gasregelanlagen e.V., Köln<br />

Herausgeber<br />

H. Fastje, EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg (Federführender Herausgeber)<br />

· Dr.-Ing. M. K. Gräf, Vorsitzender der Geschäftsführung der Europipe<br />

GmbH, Mülheim · Dipl.-Ing. R.-H. Klaer, Bayer AG, Krefeld, Vorsitzender des<br />

Fachausschusses „Rohrleitungstechnik“ der VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik<br />

und Chemie-Ingenieurwesen (GVC) · Dipl.-Volksw. H. Zech, Geschäftsführer<br />

des Rohrleitungssanierungsverbandes e.V., Lingen (Ems)<br />

Schriftleiter<br />

Dipl.-Ing. M. Buschmann, Rohrleitungsbauverband e.V. (rbv), Köln · Rechtsanwalt<br />

C. Fürst, Erdgas Münster GmbH, Münster · Dipl.‐Ing. Th. Grage,<br />

Institutsleiter des Fernwärme-Forschungsinstituts, Hemmingen · Dr.-Ing.<br />

A. Hilgenstock, E.ON Ruhrgas AG, Technische Kooperationsprojekte, Kompetenzcenter<br />

Gastechnik und Energiesysteme /(Netztechnik), Essen · Dipl.-<br />

Ing. D. Homann, IKT Institut für Unterirdische Infrastruktur, Gelsenkirchen<br />

· Dipl.‐Ing. N. Hülsdau, Vulkan-Verlag, Essen · Dipl.-Ing. T. Laier, RWE –<br />

Westfalen-Weser-Ems – Netzservice GmbH, Dortmund · Dipl.-Ing.<br />

J. W. Mußmann, FDBR e.V., Düsseldorf · Dr.-Ing. O. Reepmeyer, Europipe<br />

GmbH, Mülheim · Dr. H.-C. Sorge, IWW Rheinisch-Westfälisches Institut<br />

für Wasser, Biebesheim · Dr. J. Wüst, SKZ - TeConA GmbH, Würzburg<br />

Beirat<br />

Dr.-Ing. W. Berger, Direktor des Forschungsinstitutes für Tief-und Rohrleitungsbau<br />

e.V., Weimar · Dr.-Ing. B. Bosseler, Wissenschaftlicher Leiter<br />

des IKT – Institut für Unterirdische Infra struktur, Gelsenkirchen · Dipl.-Ing.<br />

D. Bückemeyer, Vorstand der Stadtwerke Essen AG · W. Burchard, Geschäftsführer<br />

des Fachverbands Armaturen im VDMA, Frankfurt · Bauassessor<br />

Dipl.‐Ing. K.-H. Flick, Fachverband Steinzeugindustrie e.V., Köln ·<br />

Prof. Dr.-Ing. W. Firk, Vorstand des Wasserverbandes Eifel-Rur, Düren ·<br />

Dipl.-Wirt. D. Hesselmann, Geschäftsführer des Rohrleitungsbauverbandes<br />

e.V., Köln · Dipl.-Ing. H.-J. Huhn, BASF AG, Ludwigshafen · Dipl.-Ing.<br />

B. Lässer, ILF Beratende Ingenieure GmbH, München · Dr.-Ing. W. Lindner,<br />

Vorstand des Erftverbandes, Bergheim · Dr. rer. pol. E. Löckenhoff, Geschäftsführer<br />

des Kunststoffrohrverbands e.V., Bonn · Dr.-Ing. R. Maaß,<br />

Mitglied des Vorstandes, FDBR Fachverband Dampfkessel-, Behälter- und<br />

Rohrleitungsbau e.V., Düsseldorf · Dipl.-Ing. R. Middelhauve, TÜV NORD<br />

Systems GmbH & Co. KG, Essen · Dipl.-Ing. R. Moisa, Geschäftsführer der<br />

Fachgemeinschaft Guss-Rohrsysteme e.V., Griesheim · Dipl.‐Berging.<br />

H. W. Richter, GAWACON, Essen · Dipl.-Ing. T. Schamer, Geschäftsführer<br />

der ARKIL INPIPE GmbH, Bottrop · Prof. Dipl.-Ing. Th. Wegener, Institut<br />

für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg · Prof. Dr.-Ing.<br />

B. Wielage, Lehrstuhl für Verbundwerkstoffe, Technische Universität<br />

Chemnitz-Zwickau · Dipl.-Ing. J. Winkels, Technischer Geschäftsführer der<br />

Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen


2. Praxistag am 6. November 2012 in Essen<br />

Wasserversorgungsnetze<br />

Programm<br />

Moderation: Prof. Th. Wegener,<br />

iro Institut für Rohrleitungsbau, Oldenburg<br />

Wann und Wo?<br />

Themenblock 1: Netzbetrieb - Analysieren und Optimieren<br />

Hydraulische Rohrnetzberechnung – Erfahrungen bei<br />

Kalibrierung, Ausarbeitung von Löschwasser- und Spülplänen<br />

Dr. E. Osmancevic, Kuhn, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Berechnung und Optimierung von Wasserverteilungsnetzen<br />

Dr. A. Wolters, 3S Consult, Garbsen<br />

Zielnetzentwicklung eines städtischen<br />

Trinkwassernetzes am Beispiel Cuxhaven<br />

H. Oeltjebruns, S. Cichowlas, EWE NETZ GmbH, Oldenburg<br />

Zustandsbewertung von metallischen Rohrleitungen<br />

der Gas- und Wasserversorgung - Konzept und Inhalt der<br />

künftigen GW 18 und GW 19<br />

Dr. H.-J. Kocks, Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen<br />

Unterstützung der Rohrnetzbewertung mittels<br />

materialtechnischer Zustandsbewertungen<br />

Dr. Ch. Sorge, IWW, Mülheim an der Ruhr<br />

Strategie zu Einsatz von optimierten Spülverfahren<br />

am Beispiel des OOWV<br />

A. Frerichs, OOWV, Oldenburg<br />

Themenblock 2: Steuern, Regeln und Automatisieren<br />

in der Wasserversorgung<br />

Die Alternative zur Festverdrahtung - Überwachen, Steuern<br />

und Regeln über öffentliche oder nicht öffentliche Funknetze<br />

E. v. Kruedener, vKD Meß- und Prüfsysteme GmbH, Kürten<br />

Netzbetrieb der Zukunft – Kabellose Automatisierung<br />

erdverlegter Armaturen<br />

A. Sacharowitz, 3S Antriebe GmbH, Berlin<br />

Themenblock 3: Monitoring von Wasserversorgungsnetzen<br />

und Leckageortung<br />

Wasserverluste reduzieren – Monitoringsystem mit<br />

virtuellen Zonen am Praxisbeispiel der DEW21<br />

Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart; T. Nayda, DEW21,<br />

Dortmund; J. Kurz, SebaKMT GmbH, Baunach<br />

Kombination von Verfahren zur Ortung von<br />

Leckstellen im Wasserrohrnetz<br />

Dirk Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />

Veranstalter:<br />

Veranstalter<br />

<strong>3R</strong>, ZfW, iro<br />

Termin: Dienstag, 06.11.2012,<br />

9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />

Ort:<br />

Zielgruppe:<br />

Essen, Hotel Bredeney<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken<br />

und Wasserversorgungsunternehmen,<br />

Dienstleister im Bereich<br />

Netzinspektion und -wartung<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>3R</strong>-Abonnenten<br />

und iro-Mitglieder: 365,- €<br />

Nichtabonnenten: 395,- €<br />

Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen<br />

wird ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen<br />

Preis gewährt.<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />

sowie das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

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