Bericht Kohlfahrt Bremen 2012 - IPA Moenchengladbach
Bericht Kohlfahrt Bremen 2012 - IPA Moenchengladbach
Bericht Kohlfahrt Bremen 2012 - IPA Moenchengladbach
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Kohlfahrt</strong> <strong>2012</strong> nach <strong>Bremen</strong> – wieder ein Erlebnis der besonderen Art...<br />
wir waren dabei...<br />
Seit 2006, somit nunmehr das sechste Mal in ununterbrochener Folge, führte unsere wackeren<br />
Mitglieder die alljährliche Kohl- und Pinkelfahrt ins norddeutsche <strong>Bremen</strong>... die Hansestadt an<br />
der Weser – und die dortigen lieb gewordenen <strong>IPA</strong> – Freunde – hieß/en uns ein weiteres Mal<br />
willkommen – und bescherte/n den Reisenden wieder ein Wochenende der besonderen Art.<br />
„Rübe“ (Rüdiger Beier, Sekretär der VBSt. <strong>Bremen</strong> und Organisator der jährlichen <strong>Kohlfahrt</strong>en)<br />
hatte uns rechtzeitig eingeladen – und natürlich hatten wir, wie stets zuvor, zugesagt. Diesmal<br />
„nur“ mit fünf Mann – „Klein aber fein“ war das Motto unserer Delegation – reisten wir an; unser<br />
wieder genesener Jupp Zander, von den Organisatoren schmerzlich vermißt, hatte<br />
bahntariftechnisch wieder alle Register gezogen und uns eine günstige Zugverbindung an die<br />
Weser ausgeknobelt, so daß wir ein günstiges Busreiseangebot unserer Freunde aus<br />
„Mönchengladbach – Ost“ (früher Düsseldorf) leider ausschlagen mußten – auf Kosten der<br />
Geselligkeit, aber dafür zum Wohle unserer arg strapazierten Geldbeutel – was aber unserem<br />
Freundschaftsgedanken keinerlei Abbruch tat... im Gegenteil.<br />
Silvia und Jupp Zander, Rudi Treinen (er hatte 2011 „Blut geleckt“ und „Kohl-Appetit“ entwickelt)<br />
sowie unser VBSt. – Leiter Jürgen Willmann mit seiner Nausica würden sich also am 20.2.<strong>2012</strong><br />
zu gewohnter Stunde auf den Weg ins ferne <strong>Bremen</strong> machen... und die Ankündigungen hielten,<br />
was sie versprachen.<br />
Um 8.30 Uhr trafen die Reisenden sich am Hbf Mönchengladbach – der Nahverkehrszug nach<br />
Düsseldorf traf pünktlich ein und los konnte es gehen, Abfahrt 8.44 Uhr, wie gewohnt und – für<br />
Bahnverhältnisse – sogar auf die Minute pünktlich.<br />
Die Strecke nach Düsseldorf war schnell bewältigt und nach wenigen Minuten Wartezeit am<br />
Fernbahnsteig lief gegen 9.35 Uhr auch schon der Intercity nach Westerland / Sylt in der<br />
Landeshauptstadt ein. Die gebuchten Plätze in einem Sechser - Abteil waren frei – in Essen<br />
würde noch jemand zusteigen, was sich aber auf unsere gute Laune nicht negativ auswirkte.<br />
Die in Essen Hbf zusteigende beleibte Dame in fortgeschrittenem Mittelalter verhielt sich im<br />
Lauf der Reise auch brav und stellte uns vor keinerlei Probleme (kein Wunder, wir waren fünf<br />
gegen eine) – auch eine Freiturnübung zum Erklettern des Sitzes, um ein Buch aus dem in der<br />
Gepäckablage verstauten Reisegepäck zu entnehmen, verlief Gott sei Dank ohne<br />
Komplikationen in Form einer Vollbremsung des Zuges, wobei der in diesem Fall<br />
bedauernswert gewesene Jürgen Willmann als „Puffer“ hätte fungieren müssen – sein stilles<br />
Stoßgebet „Lieber Gott, bitte jetzt keine Vollbremsung“ wurde Gott sei Dank an höherer Stelle<br />
erhört – so daß der weitere Reiseverlauf über Bochum, Dortmund, Münster und schließlich<br />
Osnabrück keiner besonderen Erwähnung bedarf... kurz nach 12.00 Uhr mittags lief unser Zug<br />
planmäßih im Bremer Hbf ein.<br />
Dem geübten Auge des VBSt. – Leiters entging nicht das Willkommens - Transparent der<br />
Bremer <strong>IPA</strong> – Kollegen... und auch nicht die Lattenkonstruktion, die mit ihren darauf fixierten<br />
Trinkbehältnissen (Eierbecher) zur Aufnahme der ersten „geistigen“ Getränke auf<br />
norddeutschem Boden bestimmt war. Die gute Anke Beier, ihr Mann Rüdiger und einige weitere<br />
Unverwüstliche aus <strong>Bremen</strong> hatten sich als Empfangskommittee eingefunden und noch auf<br />
dem Bahnsteig wurden die ersten Umarmungen unter Freunden ausgetauscht. Im<br />
Tunneldurchgang darunter – vor den erstaunten Augen diverser „normaler“ Reisender - gab’s<br />
dann den ersten Willkommensschluck – Wodka mit Waldmeister, seit drei Jahren auch profan<br />
„Froschkotze“ genannt (wegen der grünen Farbe, versteht sich)... und da man auf einem Bein<br />
bekanntlich nicht stehen kann, wurde dieser Begrüßungsschluck etwas ausgiebiger zelebriert.<br />
Fazit: Auch die Bremer <strong>IPA</strong> – Freunde verstehen’s... ihren Gästen was zu bieten.<br />
Da die nächste Delegation bald eintreffen und zu begrüßen sein würde, machten wir uns nun<br />
per pedes auf zum bahnhofsnahen „Prizeotel“ an der Nordseite des Hauptbahnhofs. Wir waren<br />
echt gespannt – ein wahrhaftiges Designerhotel würde unsere Heimstatt für dieses<br />
Wochenende sein, hochgelobt vor allem von unseren Düsseldorfer Freunden – die allerdings<br />
diesmal im zentrumsnahen „Ramada – Überseehotel“ wohnen „mußten“.
Das Haus bot denn auch allen erdenklichen „Komfort“, den man für zwei Sterne erwarten kann<br />
und darf – für einen Stern mehr hätten wir aber nur zu gerne den entsprechenden Aufpreis<br />
bezahlt... nicht zuletzt, da Nausica und Jürgen anläßlich eines privaten Besuchs in <strong>Bremen</strong> für<br />
einen Stern mehr nahezu preisgleich und dazu bedeutend komfortabler gewohnt hatten... alles<br />
in allem: Das „Prizeotel“ bietet einen Standard, der fatalerweise an das „Generator“ – Hostel für<br />
Rucksacktouristen in Berlin erinnert --- dafür aber zu deutlich deftigeren Preisen. Im Zimmer<br />
fehlte ein Schrank, die Garderobe mußte also im Koffer bleiben... es gab auch kein Telefon, um<br />
sich morgens wecken zu lassen (was sind wir doch für Snobs geworden, kicher), dazu ein<br />
Frühstück, das in Art und Umfang an französische Autobahn – Motels erinnerte, wobei uns<br />
zusätzlich Passanten durch die großen straßenwärtigen Panoramascheiben bei der<br />
morgendlichen „Mampfe“ zusehen konnten; die Fauteuils und Couches in der Lounge waren mit<br />
Plastikstoff bespannt (im Sommer schweißtreibend, man klebt regelrecht am Sitz fest)... dieser<br />
Raum atmete den Charme einer Gefängnisdusche. Einzig die Dusche in den Zimmern konnte<br />
ob ihrer Großzügigkeit und Ausstattung überzeugen... „Prizeotel“... nein danke... nicht für uns.<br />
Süchtler wie Nausica und der Chronist (Raucher) sind zudem eine in diesem Hotel gar nicht<br />
geduldete Spezies – alles Nichtraucherzimmer, sogar vor dem Eingang ist Rauchen verboten...<br />
Raucher haben sich gefälligst in einen nicht besonders wettergeschützten Unterstand am<br />
rückwärtigen Parkplatz neben dem Speisesaal zu begeben... wer im Zimmer raucht, „darf“<br />
350,.- € für eine „Grundreinigung“ - diese beinhaltet wohl das Aufbringen neuer (Designer-<br />
?)Tapeten und das Verlegen neuer Teppiche - bezahlen... darauf weist ein im Zimmer<br />
aufgestellter Flyer mit dem beziehungsreichen Titel „Genießen Sie Ihr Nichraucherzimmer“ sehr<br />
„dezent“ hin. Kompletten Nichtraucher – Standard genießt man zwar auch im „Ramada“... aber<br />
hier können sich die ausgegrenzten Minderheiten wenigstens in ein überdachtes und nicht zu<br />
kaltes Eck am Durchgang zum „Schüttinger – Keller“ im Innern des Gebäudekomplexes<br />
zurückziehen.<br />
Doch funktionierte wenigstens die Beschaffung eines zweiten Kissens für den Chronisten sowie<br />
einer weiteren Rolle Toilettenpapiers reibungslos... nach dem Einchecken fanden sich die so<br />
„designer – verwöhnten“ Mönchengladbacher bald im Foyer ein, um die Bremer Innenstadt<br />
nach diesen „Erlebnissen der besonderen Art“ einer ersten Erkundungstour zu unterziehen.<br />
Vom Bahnhof aus führte uns der Weg nach Domsheide und von dort zum nahen Bremer<br />
„Hofbräuhaus“ – dem Original in München nachempfunden, aber bzgl. Speisen und Getränken<br />
jenem zumindest ebenbürtig - , wo wir Gelegenheit hatten, einen ersten Imbiß (!) –<br />
Mammutportion zum Preis eines Schnellimbisses (einfach saaaagenhaft) wäre treffender<br />
gewesen - samt Getränken hinter die Kiemen zu schieben. Dieses Haus übertraf sich wieder<br />
mal selbst – die Bilder mögen dazu ihre eigene Sprache sprechen.<br />
Danach ging’s in den schon legendären „Spitzen Gebel“, dem „Hexenhäuschen“ neben dem<br />
„Ramada“ – Hotel. Klar, daß man dort schon auf die ersten <strong>IPA</strong>’ler - aus Düsseldorf, woher<br />
sonst? - traf. Und der dort ausgeschenkte traditionelle „Sluk ut de Lamp“ (Schluck aus der<br />
Lampe) hat, trotz (oder gerade wegen) seines eindeutig nach Chilli tendierenden Aromas,<br />
einige neue Freunde mehr gefunden. Die Thekenbedienung erwarb sich unseren besonderen<br />
Respekt, da sie, auch nach einem oder mehr Jahren, unsere Mitstreiter Jupp und Jürgen<br />
spontan wiedererkannte. Na, wer sagt’s denn...<br />
Gegen 17.30 Uhr machte sich vom „Ramada“ – Hotel aus ein illusteres Trüppchen auf durch die<br />
Bremer Innenstadt ins nahe Bahnhofsviertel, wo im „Konsul Hackfeldt – Haus“ das erste<br />
Highlight des Wochenendes in Form des traditionellen Matjesschmauses seiner<br />
bestimmungsgemäßen Bewältigung harrte.<br />
Wer es einmal erlebt hat, dem bleibt es unvergessen – das Matjesessen in <strong>Bremen</strong> am<br />
Vorabend der Kohlwanderung: Matjes in allen Sorten, Mengen und Zubereitungsformen...<br />
einfach begnadet, was den Gästen da geboten wird. Und dennoch war dieser lukullische<br />
Hochgenuß <strong>2012</strong> erstmals seit all den Jahren ernsthaft in Gefahr gewesen – der Matjeslieferant<br />
war nämlich verstorben – bei aller Trauer galt es, kurzfristig Ersatz zu finden. Aber unsere<br />
Bremer Freunde wären nicht die, die sie sind – natürlich haben sie es auch in diesem Jahr<br />
wieder geschafft... und die Matjeskonsumenten aus allen Teilen Deutschlands und Europas zu<br />
Begeisterungsausbrüchen hingerissen. Für milieuentsprechende „maritime“ Untermalung sorgte<br />
auch diesmal wieder – wie könnte es anders sein – der Neustädter Shanty – Chor... den
erfahrenen Teilnehmern der vergangenen Jahre bestens bekannt als Interpreten traditioneller<br />
Shanties.<br />
Wenn man bedenkt, daß diese heute hochgelobten und unter Kennern so beliebten „Shanties“<br />
eigentlich „Arbeitslieder“ waren, die von den Matrosen der ehrwürdigen „Windjammer“ bei ihrer<br />
schweren Knochenarbeit gesungen wurden... aber daran dachte letztlich wohl keiner an<br />
diesem unbeschwerten Abend unter <strong>IPA</strong>- Freunden. Die Boys vom Neustädter Chor haben<br />
ihren Job jedenfalls bestens gemacht. Und sie hatten teilweise tatkräftige Unterstützung durch<br />
die Anwesenden bei diversen „Klassikern“ („Wir lagen vor Madagaskar“ , dem „Hamburger<br />
Veermaster“ pp.) – die Stimmung war jedenfalls wieder bestens und mit echtem allgemeinen<br />
Bedauern schieden wir gegen 22.30 Uhr aus der gastlichen Stätte, zum letzten „Absacker“ an<br />
der Hotelbar, nachdem sich auch ein weiterer „Fluchtpunkt“ – „Paddy’s“ Irish Pub direkt am<br />
Hauptbahnhof – als leider überfüllt und insofern als unbrauchbar für den obligatorischen<br />
„Finaldrink“ erwiesen hatte. So blieb denn nur die ausgesprochen karg ausgestattete Hotelbar<br />
mit „Selbstbedienung“, einem übellaunig - arbeitsunwilligen Bartender (man sagt halt nicht<br />
gerne „faul“), aber dafür astronomischen Preisen, um ein letztes „Weizen“ zu verkosten... aber<br />
zum heißgeliebten „Spitzen Gebel“ oder „Schüttinger“ fehlte an diesem Abend einfach die<br />
Kondition... man wird eben älter...<br />
Der Samstatg begann, beim Blick aus dem Hotelzimmerfenster, alles andere als denn<br />
vielversprechend: nahezu waagerecht niedergehender Schneeregen verhieß für die mittäglich<br />
anstehende Kohlwanderung nichts Gutes. Und auch die Temperaturen waren zudem „im<br />
Keller“. Also hieß es: erst mal ausschlafen, dann in Ruhe frühstücken... und dann würden wir<br />
mal sehen.<br />
Die von den Bremer Freunden angebotene Stadtführung ab 11.00 Uhr am „Roland“ durch die<br />
unverwüstliche Fausta Münster ließen die <strong>Bremen</strong> – Kenner aus Mönchengladbach<br />
unberücksichtigt; zuerst ging’s bei mehr oder weniger strömenden Regen durch die Innenstadt<br />
und Fußgängerzone oder Einkaufspassagen... nach einer kurzen Rast in einem Kaffeehaus<br />
wurde die Böttgerstraße und das „Schnoorviertel“ mit dem kleinsten Hotel der Welt (Bremer<br />
Hochzeitshaus) besichtigt – und dort war es dann endlich gut sein im „Teehaus im Schnoor“,<br />
wo wir die Zeit bis gegen 13.30 Uhr bei diversen leckeren Teesorten in bekannt urgemütlichem<br />
Ambiente verbringen konnten. Selbst für die Kräftigeren von uns stellte die schmale und steile<br />
Treppe zum Gastraum in der ersten Etage kein unüberwindbares Hindernis dar – und im<br />
gemütlichen Teekontor im Obergeschoß wurden wir für die Unbillen des Vormittages mehr als<br />
reichlich entschädigt – daß unsere durchnäßten Klamotten hierbei auch trockneten, war ein<br />
zusätzlicher Pluspunkt für dieses gemütliche Häuschen.<br />
Allmählich hieß es aufbrechen – um 14.30 Uhr war an der Stadthalle <strong>Bremen</strong> das Treffen der<br />
Kohlwanderer angesagt. Die äußeren Bedingungen hatten sich zu unseren Gunsten gewandelt<br />
– der Regen hatte sich verzogen und es waren sogar blaue Flecken am Himmel sichtbar – und<br />
das sollte bis zum Ende der folgenden Etappe – Kohlwanderung – auch so bleiben. Die <strong>IPA</strong> hat<br />
nun mal ein gutes Verhältnis zum „Olymp“ mit seinen Wettergöttern..<br />
(Noch) mit einigen Hüftschmerzen gesegnet, bevorzugte VBSt. - Leiter Jürgen Willmann mit<br />
seiner Nausica die Straßenbahn zum Hauptbahnhof, während die restlichen Drei sich per pedes<br />
zum Hotel und Treffpunkt aufmachten.<br />
Um 14.30 Uhr war es dann soweit: an der Bremer Stadthalle – dem traditionellen Treffpunkt der<br />
Kohlwanderer und – fahrer, traf man sich auch diesmal. Schon zuvor waren, nicht zuletzt beim<br />
Weg durch den Bahnhof, aber auch davor, daneben und... und... und..., diverse Gruppen und<br />
Grüppchen, mit „Bollerwagen“ und entsprechend darauf verladener flüssiger und stärkender<br />
„Konterbande“, erspäht worden – man würde also ausreichend „Kampfgenossen“ in der Nähe<br />
haben.<br />
Unsere Bremer Freunde erwarteten uns – neben ausreichender „flüssiger“ und<br />
kreislaufanregender „Nahrung“, mit einem Transparent / Schild „<strong>IPA</strong> <strong>Bremen</strong>“ – schon bei der<br />
Ankunft am Vortage hatte dieses Schild seine Wirkung nicht verfehlt und zum raschen Treffen<br />
mit den am Bahnsteig wartenden Bremer Freunden beigetragen. Heute nun sollte es die<br />
Massen der Kohlwanderer der <strong>IPA</strong> <strong>Bremen</strong> um sich scharen – und was sage ich: es hat --- und<br />
wie!
Mit geringer Verspätung – dem berühmten akademischen „Viertel“stündchen - ging es los,<br />
Richtung dem nahen Bürgerpark. Dies war ein Novum! War man in den letzten Jahren mit<br />
einem Bus ins weite Bremer Umland gefahren und an einsamer Stelle „ausgesetzt“ worden –<br />
mit der Zielansprache: „Der Kirchturm dort hinten – fünf km... Richtung, die ich zeige. Ohne Tritt<br />
Marsch!“ , so ging es diesmal durch den Bürgerpark, einem der größten städtischen Parks in<br />
Europa, etwa drei mal zwei Kilometer in der Ausdehnung... einfach gigantisch und genial. Die<br />
Hansestadt <strong>Bremen</strong> kann sich glücklich schätzen, dieses Naherholungsgebiet innerhalb der<br />
Stadtgrenzen in dieser Ausdehnung zu besitzen. Vergleichbares gibt es allenfalls in München –<br />
Englischer Garten – oder London – Hyde Park bzw. Regent’s Park bzw. in Paris mit dem Bois<br />
de Boulogne. Und quasi als „Tor zum Bürgerpark“ präsentierte sich dem staunenden Gast das<br />
„Maritim Park Hotel im Bürgerpark“, <strong>Bremen</strong>s allererste Nobeladresse für betuchte Besucher<br />
der Hansestadt.<br />
Den Weg unserer Kohlwanderung genau zu beschreiben, ist in memoriam nicht möglich – zu<br />
weitläufig präsentierte sich diese herrliche Parkanlage im Stil eines englischen Gartens. Es gab<br />
natürlich zahlreiche Stops – beinahe an jeder größeren Kreuzung wurde, ganz im Stil der<br />
„klassischen“ Kohlwanderung, angehalten und die Teilnehmer konnten sich an den mitgeführten<br />
Spirituosen kreislaufstabilisierend delektieren und für den weiteren Marsch stärken. Beste<br />
Stimmung herrschte überall – und eine Kohlwanderung dieser Güte hat dazu auch noch was<br />
Gesundheitsförderndes: Hatte VBSt. – Leiter Jürgen Willmann zuvor noch über Schmerzen in<br />
der Hüfte geklagt und deshalb seine Teilnahme am Marsch in Frage gestellt – mit jedem Schritt<br />
gingen die Schmerzen mehr und mehr zurück... der Chronist war schließlich schmerzfrei –<br />
Bewegung tut halt doch gut. Die Schmerzen sind im übrigen bis heute noch nicht wieder<br />
zurückgekehrt.<br />
An der malerischen „Waldbühne“ war Halbzeit – es gab nun kein Zurück mehr; der „Point of no<br />
return“ war längst passiert... an der Meierei, einem ehemaligen Milchhof, heute<br />
Nobelrestaurant, war weitere Station angesagt... und an der Polizeiwache <strong>Bremen</strong> –<br />
Schwachhausen (Nomen est omen... oder wie??) direkt neben der hier am Park<br />
vorbeiführenden Parkallee hatten unsere Bremer Kumpels den obligatorischen<br />
„Glühweinstützpunkt“ aufgebaut: Glühwein mit und ohne „Schuß“, Ammerländer Cervelatwurst<br />
„auf die Faust“ – an alles war gedacht, um den „Heldinnen“ und „Helden“ die letzte Etappe zur<br />
Stadthalle zu versüßen. Und dort warteten dann auch, wie schon in den Jahren zuvor, mehrere<br />
komfortable Busse eines regionalen Unternehmens, um uns zur Location des weiteren Abends<br />
zu bringen – nach Riede, in das schon weit bekannte Restaurant „Scholvin Orthmann’s“, wo<br />
schon alles für den abendlichen Kohlschmaus vorbereitet war – und wo auch der neu zu<br />
bestimmende Kohlkönig <strong>2012</strong> mit seiner Königin gekürt werden würde.<br />
In diesem auf derlei Events traditionell spezialisierten Hotel – Gasthof erwartete uns dann auch<br />
wieder ein Kohlabend vom Feinsten. Flinkes, freundliches Personal, alles „fluppte“, wie der<br />
native Rheinländer – und nicht nur dieser – es formulieren würde.<br />
Es wurde ein Abend der Superlative. VBSt. – Leiter Uwe Wenzel begrüßte die Gäste – jede<br />
VBSt. namentlich – und dann wurde das Kohlbüffet eröffnet. Es war ein Schlemmen, daß es so<br />
eine Art war.<br />
Die nachfolgende Königskür entschied ein Kohlfahrer als Gelsenkirchen für sich – seine Königin<br />
indes stammt von ganz woanders her... es mag bitte verziehen sein, wenn Namen und Herkunft<br />
hier nicht mehr präsent sind – aber wer führt bei solch einem Event schon Protokoll?<br />
Der scheidende Kohlkönig Günter aus Frankfurt an der Oder hatte einen eigenenHofstaat<br />
mitgebracht – und dieser inszenierte eine kleine nette Showeinlage zum Abschied ihres<br />
„Monarchen“.<br />
Der folgende Abend gehörte dem neuen Kohlkönigspaar und den Tänzern – diesmal war auch<br />
Jürgen Willmann mit von der Partie, den seine Nausica dezent auf die Tanzfläche lotste und<br />
nicht mit Komplimenten zur weiteren Motivation geizte. Na ja – Spaß gemacht hat’s allemal.<br />
Und die „Kurze“ amüsierte sich beinahe königlich.<br />
„Wenn’s am schönsten ist, muß man oft geh’n“ – dieser Spruch erfüllte sich leider auch an<br />
diesem Superabend. Gegen 23.00 Uhr warteten die Busse vor dem Restaurant und brachten<br />
uns zurück in die Stadt. Während Silvia, Jupp und Rudi noch einen kleinen Absacker an der<br />
Designer – Bar des Designer – Hotels nahmen (wobei Kontakte zum Ex - Kohlkönig und seinem
Hofstaat geknüpft worden sein sollen...), entschieden sich Nausica und Jürgen für eine irische<br />
Hopfenblütenkaltschale mit Whisky im „Cotton Club“ gegenüber dem „Ramada“ – Hotel, wo<br />
beide schon während ihres privaten Besuchs in <strong>Bremen</strong> schöne Stunden verlebt hatten.<br />
Deutlich nach Mitternacht, aber immer noch zu christlicher Stunde erreichten die Protagonisten<br />
ihre vom Hotelpersonal unberührt belassenen Designer – Betten und gaben sich Morpheus und<br />
seinen Träumen ungehemmt hin.<br />
Der Sonntag stand im Zeichen der Rückreise – diese verlief auch ohne Probleme. Zwar mußten<br />
bei Fahrtantritt einige „Platzblocker“ dezent auf die bestehenden Sitzplatzreservierungen<br />
hingewiesen werden, doch räumten diese Okkupanten schnell und widerspruchslos ihre illegal<br />
eingenommenen Plätze und so ging’s denn entspannt – mit recht viel Schlaf – und<br />
entsprechend still heimwärts. In Dortmund war Zugwechsel angesagt – wir begleiteten Nausica<br />
noch bis ins heimische Witten – und gegen 16.00 Uhr waren auch die letzten der Gladbacher<br />
Fraktion wohlbehalten zu Hause angekommen.<br />
Das erste Großereignis auf der Eventliste der Mönchengladbacher <strong>IPA</strong> ist erfolgreich bewältigt.<br />
Das nächste – unsere treditionelle „Altweiber“fête – steht vor der Tür.<br />
Das neue Jahr hat begonnen und wird uns wieder einige tolle Erlebnisse bescheren.<br />
Freuen wir uns drauf.<br />
Allen Lesern dieses <strong>Bericht</strong>es ein herzliches „Servo per Amikeco“...<br />
Jürgen Willmann