06.05.2014 Aufrufe

Im Interesse Ihres Sohnes!

Im Interesse Ihres Sohnes!

Im Interesse Ihres Sohnes!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

■ Gibt es auch gefährliche Hodenerkrankungen, die eine<br />

sofortige Behandlung erfordern?<br />

Ja! Bei rot-bläulicher Verfärbung, Schwellung und Schmerzen<br />

muss unverzüglich der Arzt aufgesucht werden, da<br />

eine Drehung des Hodens (Torsion) zu einer<br />

Unterbrechung der Blutzufuhr führen kann.<br />

Ohne sofortigen chirurgischen Eingriff stirbt der Hoden<br />

nach 6 bis 8 Stunden ab.<br />

Fehlbildungen<br />

und<br />

Erkrankungen<br />

im<br />

Genitalbereich<br />

■ Wann ist die Behandlung einer Vorhautverengung<br />

(Phimose) erforderlich?<br />

Was manche Eltern für eine Fehlbildung halten, ist im<br />

Kleinkindalter völlig normal: Bei ca. 80 % aller Neugeborenen<br />

kann die Vorhaut noch nicht hinter die Eichel<br />

gestreift werden.<br />

Von gewaltsamen Versuchen, die Vorhaut zurückzuziehen,<br />

wird dringend abgeraten.<br />

Ab dem 3. Lebensjahr werden hochgradige Vorhautverengungen<br />

durch eine Operation korrigiert. Verklebungen der<br />

Vorhaut mit der Eichel oder geringfügige Verengungen<br />

müssen meist erst später behandelt werden.<br />

Spätestens bis zum Schuleintritt sollte jedoch ein Vorhautproblem<br />

gelöst sein !<br />

<strong>Im</strong> <strong>Interesse</strong><br />

<strong>Ihres</strong> <strong>Sohnes</strong>!<br />

OÖ Gebietskrankenkasse<br />

Referat für Gesundheitsförderung<br />

Gruberstraße 77, 4020 Linz<br />

Telefon 05 78 07-10 35 00<br />

Fax 05 78 07-10 35 10<br />

E-mail: elisabeth.mayr-frank@ooegkk.at<br />

In Zusammenarbeit mit dem<br />

Departement für Kinderurologie des<br />

Krankenhauses der Barmherzigen<br />

Schwestern/Linz<br />

Herrn Dr. Josef Oswald


Liebe Mütter und Väter!<br />

Prävention und Gesundheitsförderung sind gerade im<br />

Kleinkindalter von großer Bedeutung, um mögliche<br />

Krankheiten frühzeitig erkennen und Entwicklungsverzögerungen<br />

vorbeugen zu können. Grundsätzlich ist allen<br />

Eltern zu raten, die im Gesundheitssystem vorgesehenen<br />

Untersuchungen wahrzunehmen, da Auffälligkeiten vor<br />

allem im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen entdeckt<br />

werden.<br />

Früherkennung ist wichtig<br />

Laut neuesten Untersuchungen ist jedes achte Kind von<br />

Fehlbildungen bzw. Erkrankungen des Urogenitalbereiches<br />

betroffen! Das charakteristische Merkmal reifer und gesunder<br />

männlicher Neugeborener ist das Vorhandensein des Gliedes<br />

(Penis) mit der Harnröhrenöffnung an der Spitze, dem<br />

Hodensack (Skrotum), sowie den darin enthaltenen beiden<br />

männlichen Keimdrüsen (Hoden).<br />

Damit sich auch Ihr Sohn zu einem gesunden Mann entwickelt,<br />

sollten Sie als Eltern Fehlbildungen und Erkrankungen<br />

im Genitalbereich erkennen können.<br />

Diese Broschüre informiert Sie, bei welchen Symptomen ein<br />

Arztbesuch angezeigt ist. Eine rechtzeitige Behandlung kann<br />

ernste Folgekrankheiten, aber auch belastende Faktoren wie<br />

Unfruchtbarkeit und psychische Störungen verhindern.<br />

Der Aufbau des männlichen Fortpflanzungsorgans<br />

Samenleiter<br />

Nebenhoden<br />

Hoden<br />

Hodensack<br />

Penis<br />

Harnröhre<br />

Vorhaut<br />

Eichel<br />

Mögliche Lageanomalien des Hodens<br />

Bauchhoden<br />

Penis<br />

normale Lage des<br />

Hoden<br />

Hoden im<br />

Leistenkanal<br />

Gleithoden<br />

Hodensack<br />

■ Wann sollten die Hoden im Hodensack zu tasten sein?<br />

<strong>Im</strong> Normalfall wandert der Hoden bereits im Mutterleib aus<br />

der Bauchhöhle hinab, in einzelnen Fällen befindet sich dieser<br />

jedoch zum Zeitpunkt der Geburt noch nicht im<br />

Hodensack. Manche Lageabweichungen korrigieren sich in<br />

den ersten Lebensmonaten von selbst. Sind die Hoden gegen<br />

Ende des 1. Lebensjahres noch nicht ständig in der richtigen<br />

Position, wird zu einer entsprechenden medikamentösen<br />

oder chirurgischen Behandlung geraten.<br />

■ Wann spätestens und warum sollten sich die Hoden im<br />

Hodensack befinden?<br />

Spätestens gegen Ende des 2. Lebensjahres sollten sich die<br />

Hoden annähernd in richtiger Lage befinden. Ist das nicht<br />

der Fall, kann eine nicht wieder auszugleichende Schädigung<br />

der Fruchtbarkeit die Folge sein, da die Temperatur<br />

im Bauchraum für die empfindlichen Hodenzellen zu hoch<br />

ist.<br />

■ Was versteht man unter „Hodenhochstand“?<br />

Liegt der Hoden in der Bauchhöhle, spricht man von<br />

Bauchhoden. Ein Leistenhoden befindet sich im Leistenkanal<br />

und lässt sich mit der Hand nicht nach unten streifen, wie es<br />

beim Gleithoden möglich ist. Der sogenannte Pendelhoden<br />

pendelt zwischen Leiste und Hodensack hinauf und hinunter.<br />

■ Wie können Eltern die Hodenlage ihres Kindes<br />

beurteilen?<br />

Beim Säugling und beim liegenden Kleinkind wird die Leiste<br />

mit der angewärmten, flachen Hand vorsichtig fixiert,<br />

während die zweite Hand versucht, den Hoden im<br />

Hodensack zu tasten. Beim älteren Kind erfolgt diese<br />

Untersuchung im Stehen.<br />

■ Tritt ein Leistenhoden nur im Säuglings- und<br />

Kleinkindalter auf?<br />

Nein! In der Zeit vom 7. bis 8. Lebensjahr kann eine spontane<br />

Rückbewegung in die Leiste erfolgen. Regelmäßige<br />

Kontrollen sind daher bis zur Pubertät sinnvoll.<br />

■ Sollen auch Jugendliche ihre Hoden im Rahmen einer<br />

Selbstuntersuchung kontrollieren?<br />

Ja! Die vom Hodenkrebs besonders betroffene Altersgruppe<br />

ist die der 15-35 Jährigen. Bei Früherkennung durch regelmäßige<br />

Selbstuntersuchung besteht jedoch eine gute Chance<br />

auf Heilung.<br />

Die vom Hodenhochstand betroffenen Kinder erkranken später<br />

in einem noch höheren Ausmaß an Hodenkrebs.<br />

■ Was versteht man unter einem<br />

„Wasserbruch“(Hydrocele)?<br />

Beim Säugling kann sich ein- oder beidseitig vermehrt<br />

Flüssigkeit im Hodensack ansammeln. Diese sichtbare<br />

Vergrößerung korrigiert sich häufig innerhalb des ersten<br />

Lebensjahres von selbst und macht in den meisten Fällen<br />

eine Behandlung unnötig.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!