26.06.2014 Aufrufe

„Wien darf nicht Istanbul werden!“

FPÖ-Obmann HC Strache und die Freiheitlichen üben scharfe Kritik am Erdogan-Besuch in Wien.

FPÖ-Obmann HC Strache und die Freiheitlichen üben scharfe Kritik am Erdogan-Besuch in Wien.

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HC Strache gegen Privatschule<br />

für islamistische<br />

Prediger in Wien: „Hetzerisches<br />

Gedankengut<br />

torpediert jegliche Integrationsbestrebungen!<strong>“</strong><br />

Seite 11<br />

Nummer 26 vom Donnerstag, 26. Juni 2014<br />

Neue Freie Zeitung / Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien € 0,80 GZ 02Z032878 W<br />

<strong>„Wien</strong> <strong>darf</strong> <strong>nicht</strong><br />

<strong>Istanbul</strong> <strong>werden</strong>!<strong>“</strong><br />

FPÖ-Obmann HC Strache und die Freiheitlichen üben<br />

scharfe Kritik am Erdogan-Besuch in Wien!<br />

Siehe Seite 3<br />

Sparpaket gefährdet Bundesheer und<br />

Neutralität: FPÖ-Wehrsprecher Mario<br />

Kunasek spricht in der NFZ Klartext!<br />

Siehe Seiten 5 bis 6


2<br />

26. Juni 2014 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Manchmal sind Leitartikel<br />

in den österreichischen<br />

Tageszeitungen an Skurrilität<br />

nur schwer zu überbieten.<br />

Eines der jüngsten Beispiele lieferte<br />

Walter Hämmerle in der <strong>„Wien</strong>er<br />

Zeitung<strong>“</strong> zum Wahlkampfbesuch<br />

des türkischen Premiers Recep<br />

Tayyip Erdogan in Wien, wobei der<br />

Autor trocken konstatierte: „Der<br />

Besuch Erdogans polarisiert<br />

deshalb, weil er uns offen darauf<br />

hinweist, dass man in dem einen<br />

Land leben und sich doch einem<br />

anderen verbunden fühlen kann.<strong>“</strong><br />

Die Frage stellt sich jedoch im<br />

nachhinein, warum sich gerade die<br />

<strong>„Wien</strong>er Zeitung<strong>“</strong> in der Vergangenheit<br />

bei der Forderung nach<br />

mehr Integrationsbemühungen für<br />

Zuwanderer und eine eigene „Willkommens-Kultur<strong>“</strong><br />

der Politik für<br />

Nichts verstanden!<br />

Von Christoph Berner<br />

Migranten besonders hervortat.<br />

Sich als „Enkel des Sultans<br />

Süleyman des Prächtigen<strong>“</strong> -<br />

wie Erdogan es in seiner<br />

Rede an die Adresse der Austro-<br />

Türken unter Verweis auf den osmanischen<br />

Initiator der Ersten<br />

Wiener Türkenbelagerung formulierte<br />

- etwa aus falsch verstandenem<br />

Nationalstolz des Erlernens<br />

der Sprache des Gastlandes zu verweigern<br />

oder vielleicht gar die europäischen<br />

Grundwerte von Demokratie,<br />

Toleranz und Menschenrechten<br />

abzulehnen, hat wohl<br />

wenig mit Integration zu tun. Auf<br />

einem anderen Blatt steht zudem,<br />

dass auch die in Europa von<br />

Türken immer wieder praktizierten<br />

Ehrenmorde und Zwangsehen<br />

einfach damit abgetan <strong>werden</strong>, dass<br />

gewisse Leute eben aus einem anderen<br />

Kulturkreis kommen.<br />

In diesem Sinne hat ein Herr<br />

Hämmerle nur bestätigt, woran die<br />

gesamte Integrationsdebatte<br />

krankt. Denn bei einer gelungenen<br />

Integration muss es Rechte, aber<br />

auch Pflichten geben. Das hat die<br />

<strong>„Wien</strong>er Zeitung<strong>“</strong> aber ebenso we -<br />

nig verstanden wie bisher die Regierungsparteien<br />

SPÖ und ÖVP!<br />

Verfassungsschutz warnt vor Islamisten<br />

40 bis 60 „Austro-Dschihadisten<strong>“</strong> sind nach Syrien-Kampfeinsatz zurückgekehrt<br />

Die größte potentielle Gefahr für<br />

Österreichs Sicherheit stellen laut<br />

dem diesen Dienstag präsentierten<br />

„Verfassungsschutzbericht<br />

2013/14<strong>“</strong> die „religiös motivierten<br />

Extremisten und Terroristen<strong>“</strong> dar.<br />

Der Direktor des Bundesamtes<br />

für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung<br />

(BVT), Peter<br />

Gridling, bestätigte bisherige<br />

Schätzungen, nach denen aktuell<br />

über 100 Personen aus Österreich<br />

an den Kämpfen in Syrien teilgenommen<br />

haben oder noch auf<br />

Seiten der Islamisten kämpfen<br />

sollen. Das ist in Relation zur Bevölkerung<br />

der europäische Spitzenwert.<br />

40 bis 60 „Austro-Dschihadisten<strong>“</strong><br />

sind bereits nach Österreich<br />

zurückgekehrt und stehen<br />

unter Beobachtung des Verfassungsschutzes.<br />

„Wir nehmen<br />

dieses Bedrohungsszenario sehr<br />

ernst<strong>“</strong>, erklärte dazu Konrad<br />

Kogler, Generaldirektor für die<br />

Öffentliche Sicherheit. Denn die<br />

zurückgekehrten jungen Männer<br />

seien radikalisiert und traumatisiert<br />

- und sie könnten auch in<br />

Österreich Anschläge planen.<br />

Bei der Rekrutierung der Islamisten<br />

hat der Verfassungsschutz<br />

ein neues Phänomen ausgemacht.<br />

In Bosnien-Herzegowina hätten<br />

Diese<br />

Politwoche . . . .<br />

Foto: BMI / A. Tuma<br />

Verfassungsschützer Gridling (im Bild links) und Sicherheitsgeneral -<br />

direktor Kogler orten bei den Radikalislamisten Gefahr für Österreich.<br />

sich abgeschottete radikal-islamistische<br />

Gemeinden gebildet, die<br />

auch Zulauf aus Österreich erhalten<br />

würden. Um das Wachsen<br />

dieser Gruppen zu stoppen, soll<br />

noch heuer im Innenministerium<br />

als Präventivmaßnahme eine<br />

Erstanlaufstelle eingerichtet<br />

<strong>werden</strong>. Dort sollen Spezialisten<br />

jenen Personen helfen, denen bei<br />

Verwandten oder Bekannten eine<br />

Radikalisierung aufgefallen ist.<br />

„Unser Ziel ist es, diese Männer<br />

aus der Radikalisierungsschleife<br />

zu bekommen<strong>“</strong>, erklärte Gridling<br />

dazu.<br />

VOLL<br />

daneben!<br />

„Vor drei Monaten haben wir die Entscheidung getroffen,<br />

keine Insolvenz vorzunehmen, sondern eine besondere<br />

Regelung zu treffen.<strong>“</strong><br />

Michael Spindelegger, ÖVP-Finanzminister,<br />

hat endlich verraten, weshalb die<br />

rot-schwarze Koalition zu keiner<br />

Steuerreform bereit ist: Weil sie das<br />

Geld Steuerzahler für die „besondere<br />

Regelung<strong>“</strong> der von ihr verstaatlichten<br />

Milliardenpleite Hypo Alpe-Adria<br />

braucht.<br />

Hintergrund<br />

Für die FPÖ ist den heimkehrenden<br />

„Austro-Dschihadisten<strong>“</strong><br />

ein laufende Asylverfahren sofort<br />

negativ abzuschließen, beziehungsweise<br />

ein bereits erteilter<br />

Aufenthaltsstatus abzuerkennen.<br />

Sollte darunter auch ein österreichischer<br />

Staatsbürger sein, so ist<br />

ihm gemäß Paragraph 32 des<br />

Staatsbürgerschaftsgesetzes -<br />

Militärdienst in einem fremden<br />

Staat - sofort die österreichische<br />

Staatsbürgerschaft zu entziehen.<br />

IMPRESSUM<br />

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz.<br />

Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber:<br />

Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)<br />

Die Freiheitlichen, Bundesparteileitung,<br />

1080 Wien, Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a;<br />

Freiheitlicher Parlamentsklub,<br />

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Geschäftsführung: Herbert Kickl<br />

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Die NFZ erscheint wöchentlich. Einzelpreis: € 0,80.<br />

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Verlags- und Herstellungsort: Wien.<br />

Grundlegende Richtung: Informationsblatt der<br />

Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) – Die<br />

Freiheitlichen und des Freiheitlichen Parlamentsklubs.


Neue Freie Zeitung Innenpolitik<br />

26. Juni 2014 3<br />

FPÖ gegen rot-schwarzen Kniefall vor Erdogan<br />

Für die FPÖ hat sich der türkische Premierminister Erdogan bei seinem Wahlkampfauftritt am Donnerstag vergangener Woche in Wien als Nationalist<br />

und Befürworter der Integrationsverweigerung geoutet. „Mit seiner Berufung auf Sultan Süleyman, der für die Erste Türkenbelagerung<br />

Wiens im Jahr 1529 verantwortlich war, hat er sich endgültig als radikaler Nationalist und Anhänger des großtürkischen Reiches entlarvt<strong>“</strong>, betonte<br />

FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache, der auch SPÖ und ÖVP kritisierte, die diesen Auftritt ermöglicht hätten. Zugleich habe dieser Tag<br />

gezeigt, erklärte HC Strache, dass die „Integration gescheitert ist und sich eine muslimische Gegengesellschaft in Österreich gebildet<strong>“</strong> habe.<br />

Es herrschte Ausnahmezustand in<br />

Wien Donaustadt am Donnerstag<br />

vergangener Woche. Die Reichsbrücke<br />

und der Verkehrsknotenpunkt<br />

Kagran waren für Stunden<br />

gesperrt und großräumig von einigen<br />

hundert Bereitschaftspolizisten<br />

abgesichert. Ein Meer von<br />

roten türkischen Fahnen mit<br />

Halbmond und Stern wurde vor<br />

und in der „Albert-Schultz-Eishalle<strong>“</strong><br />

geschwungen, während die<br />

über die Reichsbrücke marschierenden<br />

Gegendemonstranten rote<br />

Fahnen mit dem gelben Stern der<br />

Arbeiterpartei Kurdistans (PKK)<br />

oder gelbe Fahnen mit dem Portrait<br />

Abdullah Öcalans, des inhaftierten<br />

Führers der kommunisti -<br />

schen Terrorvereinigung PKK,<br />

hoch hielten.<br />

„3. Türkenbelagerung Wiens<strong>“</strong><br />

„Niemand muss sich vor uns<br />

fürchten<strong>“</strong>, betonte der mit frenetischem<br />

Beifall begrüßte türkische<br />

Ministerpräsident Recep Tayyip<br />

Erdogan in seiner Rede, denn die<br />

Türken in Europa seien gekommen,<br />

um „die Herzen der<br />

Wiener<strong>“</strong> zu gewinnen. Dass er<br />

seine Landsleute als „Enkel von<br />

Foto: Starpix / picturedesk.com<br />

Premier Erdogan unter seinen<br />

türkischen Wählern.<br />

Über 13.000 Anhänger versammelten sich in Wien, um ihrem Premierminister zuzujubeln.<br />

Sultan Süleyman dem Prächtigen<strong>“</strong><br />

bezeichnete, der mit seinen Feldzügen<br />

halb Europa unterworfen<br />

und Wien belagert hatte, relativierte<br />

seine Aussage gleich wieder.<br />

Zumal vor der Halle ein Mitglied<br />

der nationalistischen „Grauen<br />

Wölfe<strong>“</strong> unter dem Beifall des Publikums<br />

ein Transparent mit der<br />

Aufschrift „3. Türkenbelagerung<strong>“</strong><br />

hoch hielt.<br />

Gesichtet wurden auch die<br />

gelben Fahnen der ägyptischen<br />

Muslimbruderschaft, die über eine<br />

Verfassungsänderung die Scharia<br />

einführen wollten - und noch<br />

immer wollen. Auch die schwarze<br />

Kriegsflagge des Islam wurde unbeanstandet<br />

hochgehalten.<br />

Erdogans Rede war auch<br />

keine „Grußbotschaft<strong>“</strong> an die veranstaltende<br />

„Union of European<br />

Turkish Democrats<strong>“</strong> (UETD) und<br />

„seine Landsleute<strong>“</strong>, sondern eine<br />

ausgemachte Wahlkampfrede für<br />

die am 10. August 2014 stattfindende<br />

Präsidentschaftswahl, bei<br />

der die Türken, auch die rund<br />

115.000 in Österreich lebenden<br />

türkischen Staatsbürger, erstmals<br />

ihr Staatsoberhaupt direkt wählen<br />

können. Denn gerade unter den<br />

Auslandstürken hatte Erdogans<br />

Partei AKP bei den bisherigen<br />

Wahlen stets satte Mehrheiten erringen<br />

können.<br />

Ist Integration gescheitert?<br />

Entsprechend scharf fiel die<br />

Kritik der FPÖ an Erdogans Auftritt<br />

und der rot-schwarzen<br />

Bundesregierung, die die Veranstaltung<br />

gebilligt hatte, aus.<br />

„Gerade mit seiner Berufung auf<br />

Sultan Süleyman hat der türkische<br />

Despot sich endgültig als radikaler<br />

Nationalist und Anhänger des<br />

großtürkischen Rei ches entlarvt<strong>“</strong>,<br />

bemerkte HC Strache zu Erdogans<br />

Auftritt. Bestürzend, aber<br />

auch bezeichnend, fand er das<br />

Schweigen des Wiener SPÖ-Bürgermeisters<br />

Häupl. Die ser finde es<br />

offenbar in Ordnung, dass die<br />

Bundeshauptstadt für einen türkischen<br />

Wahlkampf missbraucht<br />

werde. Anscheinend glau be<br />

Häupl, sich mit diesem Wohlwollen<br />

dann bei der nächstjährigen<br />

Wien-Wahl die Stimmen der<br />

türkischen Migranten kaufen zu<br />

können, kritisierte HC Strache.<br />

Ebenso habe die Veranstaltung<br />

die Integrationsverweigerung<br />

der türkischen Zuwanderer<br />

sichtbar gemacht, zeigte der<br />

FPÖ-Bundesparteiobmann auf<br />

und wies darauf hin, dass jetzt<br />

auch die „verstocktesten Multikulti-Fanatiker<br />

begreifen<strong>“</strong> müs -<br />

sten, dass „die Gegengesellschaft<br />

längst Realität ist<strong>“</strong>.<br />

➤➤ Siehe auch Kommentar Seite 2<br />

Hintergrund<br />

Seit 2012 dürfen Türken im<br />

Ausland - offiziell etwa 4,2<br />

Millionen - an Wahlen in der<br />

Türkei teilnehmen. Die türkische<br />

Gemeinde in Österreich umfasst<br />

268.400 Personen. 114.740 davon<br />

haben noch die türkische Staatsbürgerschaft<br />

und sind damit<br />

wahlberechtigt.


4 26. Juni 2014 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Neutralitätsopfer<br />

Von Andreas Ruttinger<br />

Es dauerte ganze vier Tage<br />

ehe sich die rot-schwarze<br />

Koalition zu einer Reak -<br />

tion auf einen vergangenen Sam -<br />

stag erschienen Artikel hinreißen<br />

konnte. Und das, obwohl der Inhalt<br />

politische Sprengkraft besaß, ging<br />

es doch um <strong>nicht</strong>s Geringeres als<br />

die Aushebelung der Neutralität.<br />

Aufgrund des radikalsten Sparpakets<br />

der letzten Jahrzehnte sollte,<br />

so der Plan des Generalstabs, mit<br />

dem Nachbarland Ungarn ein Kooperationsvertrag<br />

abgeschlossen<br />

<strong>werden</strong>, um die Luftraumüberwachung<br />

irgendwie in das verordnete<br />

Budgetkorsett hineinzuquetschen.<br />

Erst als dieser Verzweiflungsakt<br />

als ein Anschlag auf die Neutralität<br />

gedeutet wurde, reagierte die SPÖ.<br />

„Eine Auslagerung der Luftraumüberwachung<br />

steht <strong>nicht</strong> zur Debatte<strong>“</strong>,<br />

polterte Kanzler Faymann<br />

und SPÖ-Verteidigungsminister<br />

Klug brüllte vom „Boden des Fas -<br />

ses<strong>“</strong>: „Österreich muss und wird<br />

auch in Zukunft selbstständig für<br />

seine Luftraumüberwachung sor -<br />

gen können!<strong>“</strong><br />

Nur wie? Nachts stehen die<br />

Eurofighter sowieso im<br />

Hangar, weil Klugs SPÖ-<br />

Ministervorgänger Darabos 15<br />

nachtblinde Eurofighter der veralteten<br />

ersten Tranche als „Einsparungscoup<strong>“</strong><br />

geordert hatte, weshalb<br />

auch stets die Hälfte der Flotte zur<br />

Reparatur am Boden steht.<br />

Die Neutralität hat ihren Preis,<br />

den die SPÖ schon seit Jahrzehnten<br />

<strong>nicht</strong> bereit ist zu bezahlen. Zwar<br />

zählen Österreichs Soldaten zu<br />

besten Europas und schaffen das<br />

aber mit einer Ausrüstung, die<br />

andere Länder nur mehr aus ihren<br />

Militärmuseen kennen.<br />

Also hat SPÖ-Minister Klug im<br />

fernen Berlin im SPÖ-üblichen Integrationswahn<br />

von einer EU-<br />

Armee fantasiert. Da haben die<br />

Medien keinen Neutralitätsrappel<br />

gekriegt. Es geht ja um Europa, das<br />

Friedensprojekt, da muss man halt<br />

Opfer bringen!<br />

Migranten brechen vermehrt Bildung ab<br />

Bestätigt Studie der Arbeiterkammer wiederholte FPÖ-Kritik?<br />

Laut einer in der vergangenen<br />

Woche präsentierten Studie von<br />

Mario Steiner vom Institut für<br />

Höhere Studien, der diese im<br />

Auftrag der Arbeiterkammer<br />

(AK) erstellt hatte, gelten acht<br />

Prozent der österreichischen Jugendlichen<br />

zwischen 15 und 24<br />

Jahren als vorzeitige Bildungsabbrecher.<br />

Diese Personengruppe<br />

verfügt damit maximal über einen<br />

Pflichtschulabschluss und ist aktuell<br />

<strong>nicht</strong> in Ausbildung. In absoluten<br />

Zahlen umfasste diese Problemgruppe<br />

im Jahr 2012 übrigens<br />

rund 75.000 Personen.<br />

Alarmierend ist dabei allerdings,<br />

dass besonders oft Jugendliche<br />

mit Migrationshintergrund,<br />

nämlich bis zu 26 Prozent, ihre<br />

weitere Ausbildung vorzeitig abbrechen.<br />

Stark gefährdet sind<br />

auch Jugendliche aus bildungsfernen<br />

Elternhäusern und mit arbeitslosen<br />

Eltern. Dass die hohe<br />

Zahl an Schulabbrechern immer<br />

stärker mit der Zuwanderung<br />

nach Österreich verknüpft ist,<br />

wird vor allem deutlich, wenn man<br />

die Vergleichszahlen bei den Jugendlichen<br />

ohne Migrationshintergrund<br />

heranzieht. Von dieser<br />

Gruppe sind derzeit nur 4,7 Pro -<br />

zent sogenannte „Early School<br />

Leavers<strong>“</strong>. Auch bei den Jugendlichen<br />

ohne Pflichtschulabschluss<br />

bietet sich ein ähnliches Bild. Dort<br />

machen Jugendliche mit deutscher<br />

Umgangssprache nur 2,7<br />

Prozent aus, während Jugendliche<br />

mit <strong>nicht</strong>-deutscher Umgangssprache<br />

auf 9,6 Prozent kommen.<br />

Die Arbeiterkammer verwies<br />

bei der Präsentation der Ergebnisse<br />

zwar darauf, dass der Anteil<br />

an vorzeitigen Bildungsabbrechern<br />

in den letzten Jahren gesunken<br />

sei - von zehn Prozent im<br />

Jahr 2008 auf 8,6 Prozent 2010 und<br />

7,9 Prozent im Jahr 2012.<br />

Dennoch forderte die Leiterin des<br />

Bereichs Bildung in der AK, Melitta<br />

Aschauer, „dringend ein Programm<br />

gegen den Bildungsabbruch<br />

in Schule und Lehre<strong>“</strong>. Die<br />

Alarmierende Schulabbrecherzahlen unter den Migranten.<br />

AK-Expertin musste aber auch<br />

folgendes eingestehen: „Die<br />

prekäre Situation trifft oft zusammen<br />

mit Migrationshintergrund<br />

und damit auch mit Sprachschwierigkeiten.<br />

Das ist die wirkliche<br />

schwierige Risikogruppe, die<br />

viel Hilfe braucht, aber an die man<br />

auch leider gar <strong>nicht</strong> so leicht<br />

<strong>nicht</strong> herankommt.<strong>“</strong><br />

Diese Kritik hatte in den<br />

letzten Jahren bereits wiederholt<br />

die FPÖ und ihr Bildungssprecher<br />

im Nationalrat, Walter Rosenkranz<br />

(Bild unten), geübt. Rosenkranz<br />

hatte dabei sowohl für ein<br />

entschlosseneres Vorgehen zur<br />

Senkung der Schulabbrecherzahl<br />

durch Sanktionsmaßnahmen,<br />

etwa durch ein Streichen der monatlichen<br />

Familienbeihilfe bei<br />

wiederholter Verletzung der<br />

Schulpflicht, als auch für ein<br />

Wecken des Bewusstseins bei den<br />

Eltern für ihre Erziehungspflicht<br />

plädiert. Auch erneuerte der Abgeordnete<br />

die FPÖ-Forderung<br />

von maximal 30 Prozent Schülern<br />

<strong>nicht</strong>-deutscher Muttersprache in<br />

den Klassen.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

hatte der FPÖ-Bildungssprecher<br />

im August 2013 auch der Forderung<br />

von SPÖ und ÖVP nach<br />

einer „Bildungspflicht bis 18<strong>“</strong> eine<br />

klare Absage erteilt: „Dass eine<br />

erschreckend hohe Anzahl Jugendlicher<br />

nach der neunjährigen<br />

Schulpflicht noch immer <strong>nicht</strong><br />

Lesen, Schreiben und Rechnen<br />

kann, ist wohl das Resultat linker<br />

Bildungs- und Integrationspolitik,<br />

die völlig an den Realitäten des<br />

Lebens vorbeigeht. Der mangelnde<br />

Bildungserfolg ist in den<br />

meisten Fällen wohl auf die mangelnde<br />

Beherrschung der Unterrichtssprache<br />

zurückzuführen,<br />

eine De-facto-Verlängerung der<br />

Volksschulpflicht bis 18 ist hier<br />

wenig zielführend!<strong>“</strong><br />

Christoph Berner<br />

Mehr dazu:<br />

www.fpoe-tv.at<br />

(Sendung vom 26.6.2014)


Neue Freie Zeitung Hintergrund<br />

26. Juni 2014 5<br />

Bereiten SPÖ und ÖVP das Aus für Neutralität vor?<br />

Das von der FPÖ im Rahmen der Budgetdebatte befürchtete - von SPÖ und ÖVP heftig dementierte - „Kaputtsparen<strong>“</strong> des Bundesheeres zeigt erste Auswirkungen.<br />

Aus Geldmangel plant das Verteidigungsministerium die „Auslagerung<strong>“</strong> der Luftraumüberwachung an den NATO-Staat Ungarn. Für Verfassungsexperten<br />

ist dies ein Bruch der Neutralitätsverpflichtungen Österreichs. Aber diese wollen SPÖ und ÖVP anscheinend ohnehin entsorgen. Denn<br />

SPÖ-Verteidigungsminister Klug hat in Berlin eine gemeinsame europäische Verteidigungspolitik mit einer gemeinsamen EU-Armee gefordert.<br />

An die 180 Luftraumzwischenfälle<br />

pro Jahr haben bisher die Eurofighter<br />

(Bild) mit Alarmstarts geklärt.<br />

Diese Aufgabe wird das<br />

Bun desheer angesichts des bisher<br />

radikalsten Sparpakets <strong>nicht</strong> mehr<br />

übernehmen können. Denn SPÖ<br />

und ÖVP haben die bei der Entscheidung<br />

für den Eurofighter<br />

2002 getroffene Abmachung, dass<br />

der Bund die Betriebskosten von<br />

rund 50 Millionen Euro pro Jahr<br />

übernimmt, im Jahr 2007 zurück -<br />

genommen.<br />

Luftraumüberwachung zu teuer?<br />

Mit der Kürzung des Verteidigungsbudgets<br />

auf 0,5 Prozent<br />

Anteil am Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) - wie in Luxemburg, Irland<br />

oder Papua-Neuguinea - droht der<br />

Eurofighter-Betrieb jetzt den Gesamtbetrieb<br />

des Bundesheeres<br />

lahmzulegen. Immerhin kostet<br />

eine Flugstunde 70.000 Euro. Ein<br />

weiterer Vergleich wiegt noch<br />

schwerer. Das Luftwaffenbudget<br />

der neutralen Schweiz etwa ist um<br />

100 Millionen Euro höher dotiert<br />

als das Gesamtbudget des österreichischen<br />

Bundesheeres mit<br />

zwei Milliarden Euro. Noch deutlicher<br />

wurde unlängst der Generalstabschef<br />

des Bundesheeres,<br />

Othmar Commenda: „Für das<br />

Bundesheer, das wir heute haben,<br />

reicht das vorhandene Geld <strong>nicht</strong><br />

mehr.<strong>“</strong><br />

Um die Budgetvorgaben erfüllen<br />

zu können, wird derzeit im<br />

Generalstab an einem Überlebenskonzept<br />

gearbeitet, das im<br />

September präsentiert <strong>werden</strong><br />

soll. Darin soll, nach einem Bericht<br />

des „Kurier<strong>“</strong> vom Samstag<br />

der Vorwoche, eine „angepasste<br />

Luftraumüberwachung<strong>“</strong> enthal -<br />

ten sein. Das bedeutet eine Beschränkung<br />

des Flugbetriebes auf<br />

die „normalen Bürozeiten<strong>“</strong> von<br />

Luftraumüberwachung mit dem Eurofighter nur mehr zu Bürozeiten, dann soll Ungarn übernehmen?<br />

Montag bis Freitag jeweils von<br />

acht bis 16 Uhr und die Streichung<br />

der Alarmrotte, zweier permanent<br />

einsatzbereiter und bewaffneter<br />

Flieger. Das würde aber nur in<br />

einer internationalen Kooperation<br />

funktionieren, die es Kampfflugzeu<br />

gen der Nachbarstaaten ermöglicht,<br />

bei Luftoperationen in<br />

österreichisches Staatsgebiet einzufliegen.<br />

Dieses Konzept hat Slowenien<br />

bereits umgesetzt und mit<br />

Ungarn einen Luftsicherungsver -<br />

trag abgeschlossen. Der Haken<br />

daran für Österreich: Beide Län -<br />

der sind NATO-Mitglieder. Für<br />

Verfassungsexperten wie Heinz<br />

Mayer kommt das <strong>nicht</strong> in Frage:<br />

„Ein neutraler Staat <strong>darf</strong> ganz<br />

sicher <strong>nicht</strong> militärische Aufgaben<br />

einem anderen Staat übertragen.<strong>“</strong><br />

Aber an der Neutralität dürfte<br />

das bald <strong>nicht</strong> mehr scheitern.<br />

Zwar dementierte SPÖ-Kanzler<br />

Werner Faymann an diesem<br />

Dienstag nach dem Ministerrat<br />

eine Auslagerung der Luftraumüberwachung<br />

- aber ohne zu erklä<br />

ren, wie diese dann finanziert<br />

<strong>werden</strong> soll.<br />

Das hat hingegen SPÖ-Verteidigungsminister<br />

Gerald Klug auf<br />

der 2. Berliner Strategiekonferenz<br />

am vergange nen Wochenende<br />

aufgezeigt. Da hatte Klug gefordert,<br />

dass Europa „Verantwortung<br />

für seine Sicher heit<strong>“</strong><br />

übernehmen müsse: „Kein EU-<br />

Staat kann das im Alleingang bewältigen.<br />

Die EU muss handlungsfähig<br />

<strong>werden</strong> und sich sicherheitspolitisch<br />

emanzipieren.<strong>“</strong><br />

SPÖ-Verteidigungsminister<br />

Klug will EU-Armee<br />

Gemeint ist damit eine gemeinsame<br />

Verteidigungspolitik<br />

mit einer gemeinsamen Armee.<br />

Und was nannte Klug als Beitrag<br />

des ausgehungerten Bundeshee -<br />

res dazu? „Das Bundesheer könn -<br />

te seine Gebirgsausbildung, spezialisierte<br />

Infanterie, Spezialeinsatzkräfte<br />

sowie ABC-Abwehr, Logistik<br />

und Katastrophenhilfseinheiten<br />

in Europa einbringen<strong>“</strong>,<br />

meinte der SPÖ-Minister. Aber<br />

auch die würden nur bei Tag einsatzbereit<br />

sein, weil den dazu benötigten<br />

„Black Hawk<strong>“</strong>-Hubschraubern<br />

des Heeres eine 50<br />

Millionen Euro teure Nachrüstung<br />

verwehrt wurde, womit sie<br />

ab 2018 „nachtblind<strong>“</strong> und ab 2020<br />

gänzlich am Boden stehen<br />

<strong>werden</strong>.<br />

➤➤ Siehe auch Kommentar Seite 4<br />

Hintergrund<br />

Die Einsparungen von 267 Milli -<br />

onen Euro, die Ex-SPÖ-Verteidigungsminister<br />

Darabos 2007 bei<br />

der Reduktion der Eurofighter-<br />

Stückzahl von 18 auf 15 erzielte,<br />

kommen dem Heer teuer zu steh -<br />

en. Denn Darabos hat die Betriebskosten<br />

dem Heer aufgehalst, das<br />

dafür veraltete und nachtfluguntaugliche<br />

Eurofighter bekam, die<br />

neben den hohen Betriebskosten<br />

auch noch erhöhte Wartungskosten<br />

verursachen, da Ersatzteile<br />

extra angefertigt <strong>werden</strong> müssen.<br />

Bitte umblättern!


6 26. Juni 2014<br />

Hintergrund<br />

Neue Freie Zeitung<br />

„Ja zur Neutralität heißt auch, deren Kosten zu tragen!<strong>“</strong><br />

Für FPÖ-Wehrsprecher Mario Kunasek (Bild) ist im NFZ-Interview das „Kaputtsparen<strong>“</strong> des Bundesheeres ein<br />

Warnsignal für die geplante Entsorgung der Neutralität durch SPÖ und ÖVP<br />

NFZ: Herr Abgeordneter Kunasek,<br />

ist für Sie mit dem Dementi<br />

des Bundeskanzlers die Diskus -<br />

sion um die „Auslagerung<strong>“</strong> der<br />

Luftraumüberwachung beendet?<br />

Mario Kunasek: Keinesfalls, denn<br />

das ist in meinen Augen nur eine<br />

Absichtserklärung von SPÖ-<br />

Kanzler Faymann. Er ist nämlich<br />

die Erklärung schuldig geblieben,<br />

wie das Bundesheer diese<br />

Aufgabe, zu der sich Österreich<br />

gemäß dem Neutralitätsgesetz<br />

verpflichtet hat, finanzieren soll.<br />

Ein Bekenntnis zur Neutralität<br />

muss auch ein Bekenntnis zu<br />

einem ordentlich finanzierten<br />

Bundesheer sein. Sonst ist es<br />

wertlos.<br />

NFZ: Sind die Eurofighter die<br />

Wurzel des Problems, hat sich das<br />

Heer damit übernommen?<br />

Mario Kunasek: Die Entscheidung<br />

für den Eurofighter war<br />

eine politische Entscheidung. Das<br />

Heer hatte bei der Typenentscheidung<br />

2002 den Gripen favorisiert.<br />

Die Zustimmung erfolgte<br />

auch unter der Prämisse, dass die<br />

Betriebskosten aus dem allgemeinen<br />

Budget gedeckt <strong>werden</strong>.<br />

Dieses Versprechen wurde 2007<br />

vom damaligen SPÖ-Verteidigungsminister<br />

Darabos <strong>nicht</strong> eingefordert.<br />

Er hat dem Heer dann<br />

mit seinem „Supergeschäft<strong>“</strong> bei<br />

den Nachverhandlungen auch<br />

noch einen Flugzeug-Typ aufgehalst,<br />

der gar <strong>nicht</strong> mehr den Ausschreibungsbedingungen<br />

entsprach.<br />

Die „Darabos-Eurofighter<strong>“</strong><br />

sind nämlich nur für Einsätze<br />

bei Tageslicht tauglich. Das<br />

und weitere skurrile Details hat<br />

auch der Rechnungshof in seinem<br />

Bericht 2008 detailliert aufgelistet.<br />

NFZ: Aber hat er den Steuerzahlern<br />

damit <strong>nicht</strong> rund 270<br />

Millionen Euro erspart?<br />

Mario Kunasek: Versprochen hat<br />

er gar Einsparungen von einer<br />

Milliarde Euro. Und diese 270<br />

Millionen Euro entsprachen<br />

gerade einmal den Betriebskosten<br />

für fünf Jahre. Rechnet man die<br />

Mehrkosten für die teureren Ersatzteile<br />

hinzu, die für das veraltete<br />

Model extra angefertigt<br />

<strong>werden</strong> müssen, dann haben SPÖ<br />

und ÖVP 2007 die Steuerzahler<br />

reingelegt, dem Bundesheer die<br />

Luftraumüberwachung verunmöglicht<br />

und damit de facto das<br />

Neutralitätsgesetz gebrochen.<br />

NFZ: Aber sollte <strong>nicht</strong> auch das<br />

Bundesheer seinen Teil zur Reduktion<br />

der Staatsverschuldung<br />

beitragen?<br />

Mario Kunasek: Das wird doch<br />

dem Bundesheer über reale Budgetkürzungen<br />

schon seit Jahrzehnten<br />

abverlangt! Was<br />

wenden andere neutrale<br />

Staaten für ihre Landesverteidigung<br />

auf? Die<br />

Schweiz lässt sich ihre<br />

Neutralität 2014 rund<br />

4,4 Milliarden Euro<br />

oder rund ein<br />

Prozent<br />

BIP kosten<br />

u n d<br />

des<br />

das ebenfalls neutrale Schweden<br />

gar 5,14 Milliarden Euro oder 1,2<br />

Prozent des BIP. Mit dem Budgetvoranschlag<br />

2014, der eine Reduktion<br />

der Ausgaben für die<br />

Landesverteidigung auf knapp<br />

zwei Milliarden oder 0,5 Prozent<br />

des BIP vorsieht, wird dem Heer<br />

finanziell das Rückgrat gebrochen.<br />

Alle notwendigen Neuanschaffungen<br />

wurden abgeblasen.<br />

Damit fällt ab 2018 die<br />

Hälfte der Hubschrauberflotte<br />

aus, die alte Puch-G- und Pinzgauer-Flotte<br />

wird aus dem Betrieb<br />

genommen, um weitere Reparaturen<br />

zu vermeiden. Übungen<br />

wurden reduziert, der Treibstoff<br />

für Panzer rationiert und Kilometerbegrenzungen<br />

für alle anderen<br />

Fahrzeuge festgelegt. SPÖ-Minister<br />

Klug hat damit, gemäß<br />

seinen Worten, <strong>nicht</strong> den Boden<br />

des Fasses erreicht,<br />

sondern diesen<br />

bereits<br />

durchschlagen.<br />

FPÖ-Kunasek: „Wer das Heer kaputtspart, hungert die Neutralität aus!<strong>“</strong><br />

NFZ: Welche Auswirkungen<br />

haben diese Sparmaßnahmen für<br />

das Bundesheer?<br />

Mario Kunasek: Das ist <strong>nicht</strong> nur<br />

ein Anschlag auf das Bundesheer<br />

und die Sicherheit Österreichs,<br />

sondern betrifft auch den Einsatz<br />

bei Katastrophenfällen. Ein<br />

Einsatz wie bei den Hochwasserkatastrophen<br />

von 2002 oder 2012<br />

ist mit diesem Heer <strong>nicht</strong> mehr<br />

möglich. Und diese Politik widerspricht<br />

völlig dem Ergebnis der<br />

Volksbefragung vom Jänner 2013,<br />

in dem sich die Österreicher ganz<br />

klar zum Bundesheer bekannt<br />

haben!<br />

NFZ: Was halten Sie von der<br />

jüngsten Forderung von SPÖ-Verteidigungsminister<br />

Klug nach einer<br />

EU-Armee?<br />

Mario Kunasek: Das bestätigt unseren<br />

Verdacht, dass die rotschwarze<br />

Koalition die Neutralität<br />

mit ihrer bedingungslosen „Jazur-EU-Politik<strong>“</strong><br />

Schritt für Schritt<br />

entsorgen will. Wir stehen vor der<br />

Situation, dass die politischen Verantwortungsträger<br />

in dieser Koalition<br />

den Konkurs der Landesverteidigungspolitik<br />

angemeldet<br />

haben. Die ÖVP lehnt sich<br />

zurück und beobachtet, wie die<br />

SPÖ das Bundesheer an die<br />

Wand fährt. Auf der Strecke<br />

bleibt das Bundesheer, die Sicherheit<br />

Österreichs und die<br />

Neutralität. Da <strong>werden</strong><br />

sich aber SPÖ und ÖVP<br />

auf den Widerstand von<br />

uns Freiheitlichen und der<br />

Österreicher einstellen<br />

müssen. Denn wir Freiheitliche<br />

stehen auf der<br />

Seite der Bürger, wir stehen<br />

zu einer eigenständigen Landesverteidigung<br />

mit einem<br />

funktionierenden Bundesheer<br />

zu unserer bewährten Neutralität!


Neue Freie Zeitung Parlament<br />

26. Juni 2014 7<br />

Hypo-Sondergesetz - die nächste Pleite<br />

Für FPÖ birgt „unausgegorenes Sondergesetz<strong>“</strong> gleiche Gefahr wie Insolvenz<br />

HC Strache zeigte ÖVP-Finanzminister Spindelegger die Fehler im<br />

Hypo-Sondergesetz und bei der Notverstaatlichung auf.<br />

Diesen Dienstag haben SPÖ und<br />

ÖVP im Finanzausschuss den Regierungsentwurf<br />

zum Abbau der<br />

Hypo Alpe-Adria beschlossen,<br />

trotz der überwiegend negativen<br />

Beurteilungen der dazu beigezogenen<br />

Experten. In der am Mitt -<br />

woch von der Opposition einberufenen<br />

Sondersitzung zerpflückten<br />

die Abgeordneten von FPÖ, den<br />

Grünen, den NEOS, und dem<br />

Team Stronach in einer Sondersitzung<br />

des Nationalrats das rotschwarze<br />

Hypo-Sondergesetz.<br />

Die NEOS konfrontierten<br />

ÖVP-Finanzminister Michael<br />

Spindelegger mit einer 62 Detailfragen<br />

umfassenden Dringlichen<br />

Anfrage mit dem Titel „Sondergesetzgebung<br />

Hypo Alpe Adria<br />

International AG - das Schlech -<br />

tere aus beiden Welten<strong>“</strong>.<br />

FPÖ-Klubobmann HC Stra -<br />

che (Bild oben) wies zu Beginn<br />

seines Debattenbeitrages die „rotschwarzen<br />

Märchen<strong>“</strong> von der alleinigen<br />

Schuld des verstorbenen<br />

Landeshauptmannes Haider an<br />

der Haftungsübernahme des Lan -<br />

des Kärntens für die Hypo zurück:<br />

„Die Haftungen sind von Ihren<br />

Landesparteien mitbeschlossen<br />

worden<strong>“</strong>, betonte HC Strache in<br />

Richtung SPÖ und ÖVP. Die von<br />

ÖVP-Finanzminister Spindelegger<br />

zitierte EU-Richtlinie aus<br />

dem Jahr 2001 biete für die nun<br />

geplante Beteiligung der Gläubiger<br />

am Schaden keine Grund -<br />

lage, kritisierte dann der FPÖ-<br />

Klubobmann den „rot-schwarzen<br />

Vertuschungsversuch<strong>“</strong>, mit dem<br />

einzig die Folgen der „völlig unnotwendigen<br />

Notverstaatlichung<strong>“</strong><br />

der Hypo Alpe-Adria im Jahr<br />

2009 „ausgelöscht<strong>“</strong> <strong>werden</strong><br />

sollten.<br />

Denn die EU-Richtlinie ziele<br />

auf eine Sanierung ab, was bei der<br />

Hypo Alpe-Adria, die ja nur „abgebaut<strong>“</strong><br />

<strong>werden</strong> soll, gar <strong>nicht</strong> geplant<br />

sei. „In der geplanten Abbaugesellschaft<br />

sollen nun jene<br />

Leichen vergraben <strong>werden</strong>, die<br />

man bei einer Insolvenz an die Öffentlichkeit<br />

hätte bringen kön -<br />

nen<strong>“</strong>, kritisierte HC Strache diese<br />

„milliardenschwere rot-schwarze<br />

Freunderlwirtschaft auf Kosten<br />

der Steuerzahler<strong>“</strong>.<br />

Für die FPÖ seien daher vorrangig<br />

sämtliche Umstände rund<br />

um die Notverstaatlichung der<br />

Hypo zu klären sowie alle folgenden<br />

„Sanierungsphasen<strong>“</strong> zu<br />

untersuchen, betonte auch FPÖ-<br />

Budgetsprecher Elmar Podgor-<br />

FPÖ-Podgorschek: „Wann kommt<br />

endlich der Hypo-U-Ausschuss?<strong>“</strong><br />

schek (Bild unten). „Wer sind die<br />

Profiteure dieser Vorgangsweise<br />

von SPÖ und ÖVP?<strong>“</strong>, fragte Podgorschek<br />

in Richtung ÖVP-Finanzminister<br />

Spindelegger und -<br />

wegen Abwesenheit von SPÖ-<br />

Kanzler Faymann - in Richtung<br />

SPÖ-Klubobmann Schieder. Podgorschek<br />

appellierte in diesem<br />

Sinn noch einmal eindringlich an<br />

die Koalitionsparteien, endlich<br />

einem Hypo-Untersuchungsausschuss<br />

zuzustimmen.<br />

Der FPÖ-Budgetsprecher<br />

machte darüber hinaus geltend,<br />

dass das Risiko des vorliegenden<br />

Sondergesetzes gleich hoch sei<br />

wie das Risiko einer Insolvenz.<br />

„Vor diesem Hintergrund wäre es<br />

durchaus sinnvoll gewesen, ein Sanierungsverfahren<br />

einzuleiten<br />

und mit den Hypo-Gläubigern<br />

über eine Quote zu verhandeln,<br />

statt sich einen Rattenschwanz<br />

von Klagen der nun betroffenen<br />

nachrangigen Gläubiger einzuhandeln<br />

- oder gar eine Rück -<br />

nahme des Gesetzes durch ein<br />

Urteil des Verfassungsgerichtshofes<strong>“</strong>,<br />

betonte Podgorschek. Bei<br />

der folgenden Abstimmung wur -<br />

den alle Entschließungsanträge<br />

der Opposition abgelehnt.<br />

Jetzt haben wir es quasi<br />

amtlich. Der Steuersatz in<br />

Österreich ist <strong>nicht</strong> nur gefühlt<br />

unerträglich hoch, er ist es<br />

wirklich. Die unabhängige Organisation<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung<br />

(OECD) lieferte vor zwei<br />

Wochen das Futter für eine sofortige<br />

Steuerreform, wie sie von<br />

der FPÖ längst gefordert wird.<br />

Laut dieser OECD-Studie<br />

liegt die Steuerbelastung in Österreich<br />

deutlich über dem internationalen<br />

Durchschnitt. Besonders<br />

hart betroffen sind unselbständig<br />

Erwerbstätige und Familien!<br />

Es verwundert daher <strong>nicht</strong>,<br />

dass der ÖGB und einige AK-<br />

Parlament intern<br />

Von<br />

FPÖ-Klubdirektor<br />

ParlRat Mag.<br />

Norbert Nemeth<br />

Österreich braucht eine<br />

Steuerreform jetzt!<br />

Präsidenten die Forderung nach<br />

einer sofortigen Steuersenkung<br />

von der FPÖ, die bereits am 23.<br />

Mai 2014 einen entsprechenden<br />

Antrag im Nationalrat eingebracht<br />

hat, übernommen haben.<br />

Es sei aber auch daran erinnert,<br />

dass alle anderen<br />

Parlamentsklubs, also<br />

Grüne, NEOS und das Team<br />

Stronach, damals noch dem<br />

Gegenantrag der rot-schwarzen<br />

Regierungskoalition zugestimmt<br />

haben.<br />

Dieser sieht aber nur vor, dass<br />

eine von SPÖ und ÖVP nominierten<br />

Reformkommissiondem<br />

dem Nationalrat bis Ende 2014<br />

ein Bericht vorlegen muss und bis<br />

Ende 2015 eine Regierungsvorlage<br />

für eine Steuerreform<br />

folgen soll.<br />

Realistischer Weise bedeutet<br />

dies, dass eine Steuerreform frühestens<br />

am 1. Jänner 2016, wenn<br />

<strong>nicht</strong> erst 2017 - als Wahlzuckerl<br />

für die folgende Nationalratswahl<br />

2018 - in Kraft treten könnte.


8 26. Juni 2014<br />

Medien<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Sparen, sparen und nochmals<br />

sparen! Wem klingen diese<br />

Beschwörungen von SPÖ<br />

und ÖVP seit „Budgetloch<strong>“</strong>-Debatte<br />

und „Sparbudget<strong>“</strong>-Präsentation<br />

<strong>nicht</strong> in den Ohren?<br />

Aber einen Bereich vergessen<br />

diese Herrschaften regelmäßig,<br />

nämlich sich selber - und das penetrant<br />

und impertinent. So haben<br />

die Klubchefs von Rot und<br />

Schwarz nach Beendigung die<br />

„Luxuspensions<strong>“</strong>-Debatte im Nationalrat<br />

gleich einen Antrag auf<br />

Spesenerhöhung eingebracht!<br />

Nicht weniger unverschämt<br />

Medien-Melange<br />

Von<br />

Andreas<br />

Ruttinger<br />

Politisch unverschämt<br />

werfen diese Herrschaften unser<br />

Steuergeld mit beiden Händen<br />

zum Fenster hinaus, um ihr Image<br />

mit Inseraten und Werbeeinschaltungen<br />

bei den Medien aufbessern.<br />

Denn die Leser glauben die<br />

Schönschreibeversuche des rotschwarzen<br />

Steuer- und Gebührenwuchers<br />

sowieso <strong>nicht</strong> mehr.<br />

Also dienen diese Milli -<br />

onen einzig und allein,<br />

sich die Medien gefügsam<br />

kaufen zu wollen. 201 Millionen<br />

Euro haben Ministerien, Länder,<br />

Firmen in öffentlichem Besitz und<br />

andere öffentliche Institutionen im<br />

Vorjahr damit verpulvert. Und das<br />

ist lange <strong>nicht</strong> alles.<br />

Denn Rot und Schwarz haben<br />

sich im Medientransparenz<br />

Schlupflöcher offengehalten, um<br />

<strong>nicht</strong> alle Werbeausgaben angeben<br />

zu müssen.<br />

Am Unverschämtesten tritt bei<br />

diesem Versuch, sich das Wohlwollen<br />

der Medien erkaufen zu<br />

wollen, die rot-grüne Wiener Stadtregierung<br />

auf. Ja, genau SPÖ und<br />

Grüne, sonst die Spitze der „political<br />

correctness<strong>“</strong>, sind (werbe)po-<br />

litisch gänzlich unverschämt!<br />

39 Steuer-Millionen für Eigenwerbung<br />

Bei den Werbeausgaben kennt die Politik bislang keinen Sparzwang<br />

Ministerien, Länder, Firmen in öffentlichem<br />

Besitz und andere öffentliche<br />

Institutionen haben im<br />

ersten Quartal dieses Jahres 39<br />

Millionen Euro für Werbung ausgegeben.<br />

Das geht aus dem<br />

jüngsten Bericht der Rundfunkund<br />

Telekom-Regulierungsbehörde<br />

RTR hervor. Gegenüber<br />

dem ersten Quartal des Wahljahres<br />

2013 ist das ein Rückgang<br />

von gerade einmal knapp drei<br />

Millionen Euro. Von April 2013<br />

bis März 2014 gaben öffentliche<br />

Stellen somit rund 198 Millionen<br />

Euro für Werbung aus.<br />

Aber selbst diese Daten enthalten<br />

<strong>nicht</strong> alle Ausgaben, da<br />

laut Gesetz Anzeigenschaltungen<br />

von unter 5.000 Euro pro Quartal<br />

und Medium <strong>nicht</strong> zu melden<br />

sind. Genausowenig auch Buchungen<br />

in <strong>nicht</strong> periodischen<br />

Medien wie etwa Plakaten - oder<br />

auch Beilagen zu Medien, die seltener<br />

als viermal jährlich erscheinen.<br />

Aber gerade diese Beilagen<br />

erleben eine besondere<br />

Konjunktur, seit das Medientransparenzgesetz<br />

2011 in Kraft getreten<br />

ist, kritisierten Medienexperten<br />

das Gesetz.<br />

Am großzügigsten war wieder<br />

einmal die rote Bundeshauptstadt<br />

Wien, die inklusive der Firmen im<br />

www.fpoe-tv.at<br />

© Jasmin Merdan - Fotolia.com<br />

/fpoetvonline<br />

Inseraten-Landeskaiser: Wiens SPÖ-Bürgermeister Häupl (im Bild<br />

rechts) und seine grüne Stellvertreterin Vassilakou (im Bild links).<br />

Mehrheitsbesitz der Stadt um 8,5<br />

Millionen Euro Werbeanzeigen<br />

schaltete, fast dreimal so viel als<br />

alle anderen acht Landesregierungen<br />

zusammen! Lag das vielleicht<br />

daran, dass nächstes Jahr in<br />

der Bundeshauptstadt gewählt<br />

wird? Denn das Schlußlicht bei<br />

den Werbeausgaben bilden die<br />

beiden Bundesländer in denen<br />

heuer und 2015 keine Wahlen anstehen,<br />

nämlich Kärnten mit<br />

171.297 Euro und Salzburg mit<br />

55.182 Euro.<br />

➤➤ Siehe auch Medien-Melange Seite 8<br />

Top-Themen der Woche<br />

im FPÖ-TV-Magazin:<br />

Wie gut läuft<br />

die Integration?<br />

EU-Fraktion<br />

wird kommen.<br />

Gewalt als<br />

Zivilcourage?<br />

Hintergrund<br />

Bei den Werbeausgaben der Bun -<br />

desländer im ersten Quartal 2014<br />

lag Wien mit 8,5 Millionen Euro klar<br />

vor Niederösterreich mit 1,8 Milli -<br />

onen und Oberösterreich mit 1,35<br />

Millionen Euro. Dann folgen<br />

diejenigen Bundesländer in denen<br />

neben Wien und Oberösterreich<br />

ebenfalls Landtagwahlen anstehen,<br />

die Steiermark (602.238 Euro), das<br />

Burgenland (497.797 Euro) und<br />

Vorarlberg (384.026 Euro).<br />

Petra<br />

Steger


Neue Freie Zeitung EU<br />

26. Juni 2014 9<br />

Fällt Stabilitätspakt dem EU-Postenschacher zum Opfer?<br />

Europas Sozialdemokraten wollen schon wieder die Erlaubnis zum Schuldenmachen bekommen<br />

Wovor die FPÖ beim Nationalratsbeschluss<br />

2012 zur Übernahme<br />

der als „Sixpack<strong>“</strong> bezeichneten<br />

Reform des Stabilitäts- und<br />

Wachstumspaktes im Rahmen der<br />

Einführung des Europäischen Stabilitätsmechanismus’<br />

(ESM) gewarnt<br />

hat, droht jetzt Realität zu<br />

<strong>werden</strong>: Die Aufweichung dieser<br />

Kriterien, um das Schuldenma -<br />

chen zu erleichtern. Und wieder,<br />

wie schon 2003, geht die Initiative<br />

von Berlin aus, um dem schwächelnden<br />

Partner Frankreich zu<br />

stützen. Hatte damals SPD-Kanz -<br />

ler Gerhard Schröder zusammen<br />

mit Frankreichs konservativem<br />

Staatschef Jacques Chirac die<br />

Grundfesten der Hartwährungspolitik<br />

aus den Angeln gehoben,<br />

so versuchen dies nun SPD-Vizekanzler<br />

Sigmar Gabriel (Bild) und<br />

Frankreichs sozialistischer Staatspräsident<br />

Francois Hollande.<br />

„Ich glaube, dass wir in Euro -<br />

pa unsere Politik verändern müs -<br />

sen, dass die Kosten, die durch Reformpolitik<br />

entstehen, <strong>nicht</strong> auf<br />

SPD-Vizekanzler Gabriel will das Schuldenmachen wieder erlauben.<br />

die Defizite angerechnet <strong>werden</strong><strong>“</strong>,<br />

erklärte Gabriel beim Treffen der<br />

sozialistischen Regierungschefs in<br />

Paris am vergangenen Wochenende.<br />

Denn die wenigsten Euro-<br />

Länder <strong>werden</strong> die Vorgaben aus<br />

dem Stabilitätspakt zum Abbau<br />

der Staatsverschuldung auf 60<br />

Prozent seiner Wirtschaftsleistung<br />

(BIP) in den nächsten Jahren<br />

schaffen. Den konservativen Regierungen<br />

wollen sie diesen Bruch<br />

der EU-Verträge mit einem Angebot<br />

beim Postenschacher für die<br />

neu zu bestellende EU-Kommission<br />

schmackhaft machen und<br />

im Gegenzug deren Kandidaten<br />

Jean-Claude Juncker als Kommissionspräsidenten<br />

akzeptieren.<br />

In der Europäischen Zentral -<br />

bank haben diese Ankündigungen<br />

aus Paris bereits die Alarmglocken<br />

läuten lassen. Angesichts<br />

der hohen Staatsverschuldung in<br />

der Euro-Zone sei es völlig falsch<br />

die Konsolidierungsbemühungen<br />

zurückzufahren. „Der Stabilitätsund<br />

Wachstumspakt sollte <strong>nicht</strong><br />

bis zu dem Punkt gedehnt <strong>werden</strong>,<br />

an dem er seine Glaubwürdigkeit<br />

verliert. Lasst uns <strong>nicht</strong> den Fehler<br />

von 2003 wiederholen<strong>“</strong>, warnte<br />

prompt Benoit Cœuré, Mitglied<br />

im EZB-Direktorium und „rechte<br />

Hand<strong>“</strong> von EZB-Chef Draghi.<br />

Hintergrund<br />

Das „Sixpack<strong>“</strong> bezeichnet sechs<br />

EU-Rechtsakte, von denen vier<br />

der Reform des Stabilitäts- und<br />

Wachstumspakts dienen. Darin<br />

sind etwa Grenzwerte für das<br />

jährliche Budgetdefizit und für die<br />

Gesantstaatsverschuldung<br />

festgelegt. Werden diese <strong>nicht</strong><br />

eingehalten, folgt das „Verfahren<br />

bei übermäßigem Defizit<strong>“</strong>. Die<br />

zwei anderen Rechtsakte betref fen<br />

ein Frühwarnsystem sowie einen<br />

Korrekturmechanismus.<br />

EU-Fraktionsbildung gestoppt<br />

„Die Fraktion EU-kritischer<br />

Freiheitsparteien kommt, auch<br />

wenn es etwas länger dauert als<br />

geplant<strong>“</strong>, erklärte der FPÖ-Delegationsleiter<br />

Harald Vilimsky<br />

(Bild) zu den auf Eis gelegten<br />

Verhandlungen in Brüssel. Denn<br />

die Parteien im Europaparlament<br />

könnten nämlich jederzeit<br />

auch während einer Legislaturperiode<br />

eine Fraktion<br />

bilden, erläuterte Vilimsky und<br />

übte Kritik an den „Basarmethoden<strong>“</strong><br />

anderer Fraktionen:<br />

„Die Mitbewerber haben sich<br />

bemüht, alles aufzusaugen, was<br />

an EU-kritischen Kräften da<br />

war.<strong>“</strong> Gert Wilders, Chef der<br />

niederländischen Partei für die<br />

Freiehit (PVV), betonte, man<br />

wolle die Bildung einer Fraktion<br />

„<strong>nicht</strong> um jeden Preis<strong>“</strong> eingehen<br />

oder ideologische Prinzipen über<br />

Bord werfen. Auch der Chef der<br />

italienischen Lega Nord, Matteo<br />

Salvini, gab sich zuversichtlich:<br />

„Wir haben es <strong>nicht</strong> eilig. Unsere<br />

EU-Fraktion wird sich schon<br />

noch bilden, es ist nur eine Frage<br />

der Zeit.<strong>“</strong><br />

Ausgehöhltes Subsidiaritätsprinzip<br />

Der deutsche Altbundespräsident<br />

Roman Herzog (Bild) hat Anfang<br />

Juni zu einer Debatte über eine<br />

Neujustierung der EU-Politik aufgefordert.<br />

„Ohne die Rückbesinnung<br />

auf ein Europa der nationalen<br />

Vielfalt und Eigenständigkeit,<br />

ohne die Entwicklung<br />

einer neuen Balance zwischen nationaler<br />

Souveränität und europäischer<br />

Zentralität, wird die heutige<br />

EU auf Dauer am Widerstand des<br />

Souveräns in den Mitgliedstaaten<br />

scheitern<strong>“</strong>, warnte der ehemalige<br />

Verfassungsrichter.<br />

Er kritisierte vor allem die<br />

fortschreitenden Zentralisierungstendenzen,<br />

indem die EU-<br />

Institutionen das Subsidiaritätsprinzip<br />

permanent missachten<br />

und sich ständig neue Kompetenzen<br />

aneignen würden. Herzog<br />

forderte daher eine Stärkung der<br />

nationalen Parlamente und<br />

mahnte dazu einen eigenen<br />

„EU-Kompetenzgerichtshof<strong>“</strong><br />

ein, als Kontrapunkt zum Europäischen<br />

Gerichtshof, der in<br />

Fragen der Komeptenzen einseitig<br />

Brüssel bevorzuge.<br />

Foto: DIVSI


10<br />

26. Juni 2014 Ausland<br />

Neue Freie Zeitung<br />

In Kürze<br />

Uneinig gegen Islamisten<br />

Iraks Premierminister Nuri al-<br />

Maliki hat strikt die Bildung<br />

einer Einheitsregierung unter<br />

Einbindung der Sunniten und<br />

Kurden des Landes abgelehnt, zu<br />

der ihn der Westen aufgefordert<br />

hat. Gegenüber US-Außenminister<br />

Kohn Kerry, der ihm den<br />

Plan diesen Dienstag nahelegte,<br />

um den Vormarsch der Islamisten<br />

der Gruppe „Islamischer Staat im<br />

Irak und in Syrien<strong>“</strong> (ISIS) im<br />

Irak zu Stoppen, bezeichnete er<br />

den Vorschlag als „Putsch gegen<br />

die Verfassung<strong>“</strong> und als undemokratisch.<br />

Angesichts des Vormarschs<br />

der sunnitischen ISIS-<br />

Miliz hat mehrheitlich schiitische<br />

Iran seine Truppen in Gefechtsbereitschaft<br />

versetzt.<br />

Islamistenterror in Nigeria<br />

Bei einem Bombenanschlag in<br />

einem Einkaufszentrum in der nigerianischen<br />

Hauptstadt Abuja<br />

sind diesen Mittwoch nach Polizeiangaben<br />

mindestens 21 Menschen<br />

getötet und dutzende verletzt<br />

worden. Die islamistische<br />

Terrorgruppe Boko Haram, die<br />

am Wochenende bei Überfällen<br />

im Nordosten des Landes 38<br />

Menschen getötet und erneut<br />

über 60 Frauen und Mädchen<br />

entführt hat, hat sich zum Anschlag<br />

bekannt.<br />

Anschläge in Kairo<br />

In der U-Bahn der ägyptischen<br />

Hauptstadt Kairo sind an diesem<br />

Mittwoch in kurzen Abständen<br />

vier Sprengsätze explodiert.<br />

Durch die Detonationen der relativ<br />

schwachen Sprengsätze<br />

während der morgendlichen<br />

Hauptverkehrszeit seien mindestens<br />

zwei Personen verletzt<br />

worden, teilte die Polizei mit. Seit<br />

dem Sturz des islamistischen Präsidenten<br />

Mohammed Mursi vor<br />

einem Jahr verüben dessen Anhänger<br />

immer wieder Anschläge,<br />

vor allem gegen die Sicherheitskräfte.<br />

Denn diese haben seit<br />

Mursis Sturz mehr als 1.000<br />

Mursi-Gefolgsleute getötet und<br />

an die 15.000 festgenommen.<br />

Ein Tag der gelebten Neutralität<br />

Beim Staatsbesuch aus Russland besann sich auch die SPÖ-Spitze der Neutralität<br />

Am Tag des Staatsbesuchs des russischen<br />

Staatspräsidenten Vladimir<br />

Putin diesen Dienstag dominierte<br />

Österreichs Neutralität<br />

auch das politische Handeln bei<br />

Bundespräsident Heinz Fischer<br />

und SPÖ-Bundeskanzler Werner<br />

Faymann. Es sei ein Prinzip der<br />

österreichischen Außenpolitik,<br />

gerade in schwierigen Zeiten den<br />

Dialog zu suchen, betonte Fischer<br />

in Hinblick auf die Situation in der<br />

Ukraine. „Die Gefahr, dass man<br />

einmal zu wenig spricht, ist wesentlich<br />

größer als dass man ein -<br />

mal zu viel miteinander spricht<strong>“</strong>,<br />

verteidigte Fischer den Empfang<br />

von Putin in Österreich gegenüber<br />

der Kritik aus einigen EU-<br />

Staaten.<br />

Fischer stimmte auch mit<br />

Putin überein, dass die auf sieben<br />

Tage anberaumte Waffenruhe für<br />

die Ostukraine zu wenig sei. Es<br />

müsse Verhandlungen mit den Separatisten<br />

geben, Russlands Ziel<br />

seien Rechtsgarantien für die ostukrainischen<br />

Bürger, erklärte<br />

dazu der russische Staatsgast.<br />

Islamischer Glaubenskrieg im Pulverfass Nahost<br />

Die Destabilisierung des Nahen<br />

Osten durch die Terrorgruppe „Islamischer<br />

Staat im Irak und in<br />

Syrien<strong>“</strong> (ISIS) schreitet voran. So<br />

haben die sunnitischen Islamisten<br />

der ISIS (Bild) im Südwesten des<br />

Irak die Stadt Rutba an der<br />

Hauptverbindung zwischen Bag -<br />

dad und Amman sowie einen strategisch<br />

wichtigen Grenzübergang<br />

nach Jordanien eingenommen.<br />

Jordanien hat deshalb seine Streitkräfte<br />

an der Grenze zum Irak in<br />

Alarmbereitschaft versetzt.<br />

Wie der US-Nachrichtensen -<br />

der CNN berichtete, sollen die Islamisten<br />

erneut Blutbäder unter<br />

den Schiiten in dern eroberten<br />

Gebieten angerichtet haben. Nach<br />

dem Versagen der irakischen Ar -<br />

mee mobilisieren jetzt die Schi -<br />

iten-Milizen gegen den Vormarsch<br />

Bundespräsident Fischer (im Bild links) und Staatsgast Putin.<br />

„Wir dürfen <strong>nicht</strong> im Sinne<br />

einer parteiischen EU-NATO-<br />

Doktrin einseitige Sanktionen erlassen<br />

und eine diplomatische<br />

Eiszeit gegen Russland verhän -<br />

gen<strong>“</strong>, mahnte FPÖ-Bundesparteiobmann<br />

HC Strache anläßlich<br />

Putins Aufenthalt in Wien. An<br />

diesen Rat hielt sich sogar SPÖ-<br />

Kanzler Faymann, der wenige<br />

Tage zuvor in Brüssel noch in den<br />

der sunnitischen Islamisten der<br />

ISIS. Damit droht <strong>nicht</strong> nur dem<br />

Irak ein ähnlich religiös motivierter<br />

Bürgerkrieg, wie in Syrien,<br />

sondern der Funke könnte auch<br />

auf die fragilen Nachbarstaten<br />

Jordanien, den Libanon und die<br />

Foto: Alhayat<br />

EU-Sanktions-Chor eingestimmt<br />

hatte, als er nach dem Gespräch<br />

mit Putin erklärte: „Unser Land<br />

steht für Dialog, Gesprächsbereitschaft<br />

und die Einbeziehung aller<br />

Beteiligten.<strong>“</strong><br />

Einen Erfolg zeitigte der Be -<br />

such: Putin zog den Parlamentsbeschluß<br />

zur Verlegung russischer<br />

Truppen an die Grenze zur Ukra -<br />

ine diesen Dienstag zurück.<br />

Palästinensergebiete übersprin -<br />

gen - und <strong>nicht</strong> zu vergessen die islamischen<br />

Staaten Afrikas.<br />

Im Hintergrund steht dabei<br />

der Machtkampf um die Führungsrolle<br />

der islamischen Staaten<br />

zwischen den schiitischen Ayatollahs<br />

im Iran und den sunnitischen<br />

Herrscherhäusern in Saudi-<br />

Arabien, Katar und den Emiraten.<br />

Denn diese sollen den<br />

„Dschihad der Glaubensbrüder<strong>“</strong><br />

der ISIS finanzieren.<br />

Das würde für Europa bedeuten,<br />

dass der Flüchtlingsstrom<br />

aus Syrien, der sich derzeit über<br />

Nordafrika nach Europa ergießt,<br />

weiter anschwellen könnte. Denn<br />

im Irak sind derzeit bereits hunderttausende<br />

Menschen aus dem<br />

umkämpften Gebieten im Westen<br />

auf der Flucht.


Neue Freie Zeitung Wien<br />

26. Juni 2014 11<br />

HC Strache: „Keine Imam-Schule türkischer Nationalisten!<strong>“</strong><br />

Wien <strong>darf</strong> aus falschem Toleranzverständnis von Rot-Grün <strong>nicht</strong> zum Hort für muslimische Fanatiker <strong>werden</strong><br />

In Simmering baut die „Islamische<br />

Föderation<strong>“</strong> eine türkischsprachige<br />

Predigerschule. Diese<br />

hätte schon kommenden September<br />

den Betrieb aufnehmen<br />

sollen, wenn es beim Bau <strong>nicht</strong> zu<br />

Verzögerungen gekommen wäre.<br />

Erst kurz vor dem Besuch des türkischen<br />

Premierminister Erdogan<br />

gelangten diese Pläne an die Öffentlichkeit.<br />

Besonders empörte FPÖ-<br />

Landesparteiobmann HC Stra che<br />

(Bild), dass unter den Schulbetreibern<br />

auch die Milli-Görüs-Bewegung<br />

aufscheine. Diese stehe in<br />

Deutschland wegen ihres „antidemokratischen<br />

Staatsverständnisses<strong>“</strong><br />

unter Beobachtung des<br />

Verfassungsschutzes. „Diese radikal-nationalistischen<br />

Türken<br />

<strong>werden</strong> in Österreich von der Islamischen<br />

Föderation koordiniert.<br />

Und genau diesem Verein wird<br />

nun gestattet, in Simmering eine<br />

Privatschule zu errichten, um Prediger<br />

in ihrem Sinn auszubilden!<strong>“</strong>,<br />

kritisierte HC Strache.<br />

HC Strache kritisierte das Zusehen der Behörden beim fast schon<br />

fertiggestellten Bau einer türkischen Predigerschule in Simmering.<br />

Dass dies der Integration<br />

überhaupt <strong>nicht</strong> förderlich sei,<br />

zeige der Umstand, dass der<br />

Unterricht in Türkisch erfolge<br />

und Deutsch nur als Fremdsprache<br />

angeboten werde. Dies<br />

sei durch aktuelle Gesetzeslage<br />

möglich, da die Schulbetreiber<br />

kein Öffentlichkeitsrecht beantragen<br />

wollen, weshalb die Billdungsabschlüsse<br />

in Österreich<br />

<strong>nicht</strong> anerkannt <strong>werden</strong>. Ihnen<br />

reicht die Anerkennung der Ausbildung<br />

durch die türkische<br />

Schulbehörde.<br />

„Die Bundes- und die Wiener<br />

Landesregierung lassen es zu,<br />

dass Wien zu einem Hort für muslimische<br />

Fanatiker wird!<strong>“</strong>, kritisierte<br />

HC Strache SPÖ, ÖVP und<br />

Grüne. Das Ergebnis dieser völlig<br />

verfehlten Politik sei der laufend<br />

steigende, direkte Einfluss der<br />

türkischen Regierung in Österreich,<br />

erklärte der FPÖ-Landesparteiobmann<br />

und versprach:<br />

„Wir Freiheitliche <strong>werden</strong> <strong>nicht</strong>s<br />

unversucht lassen, diesem unverständlichen<br />

Schulbau einen Rie -<br />

gel vorzuschieben und die Wiener<br />

vor dieser drohenden islamistischen<br />

Gefahr zu schützen!<strong>“</strong><br />

Hintergrund<br />

Die türkische Organisation Milli<br />

Görüs (auf deutsch: Nationale<br />

Sicht) ist in vielen Staaten wegen<br />

islamistischer Tendenzen umstritten.<br />

Das deustche Bundesamt<br />

für Verfassungsschutz kam zu dem<br />

Ergebnis, dass diese Bewegung<br />

eine deutliche Gegnerschaft zur<br />

demokratischen Grundordnung<br />

zeige sowie das Rechts und<br />

Gesellschaftssystem westlicher<br />

Demokratien ablehne.<br />

„Media Quarter Marx<strong>“</strong> aufklären<br />

Nach der Festnahme des ehemaligen<br />

kasachischen Botschafters<br />

in Österreich, Rakhat Aliyev,<br />

sollte der Skandal um das „Media<br />

Quarter Marx<strong>“</strong> endlich aufgeklärt<br />

<strong>werden</strong>, forderte FPÖ-Klubob -<br />

mann Johann Gudenus (Bild).<br />

Laut Aliyev habe dieser das<br />

Projekt mit SPÖ-Finanzstadträtin<br />

Renate Brauner während eines<br />

Eishockey-Spiels ausverhandelt,<br />

erinnerte Gudenus. Aber weder<br />

Brauner noch, der laut Aliyev<br />

ebenfalls informierte SPÖ-Bürgermeister<br />

Michael Häupl gaben<br />

stest an, davon <strong>nicht</strong>s zu wissen.<br />

„Wenn Aliyev lügt, stellt sich<br />

die Frage, wieso er Spitzenrepräsentanten<br />

der Wiener SPÖ in<br />

Verruf bringen will. Wenn er die<br />

Wahrheit sagt, stellt sich die<br />

Frage, warum die SPÖ ein<br />

Millionen-Geschäft mit einem<br />

wegen mutmaßlicher Verbrechen<br />

gesuchten Mann eingefädelt hat<strong>“</strong>,<br />

erklärte Gudenus. Sinn dieses<br />

Konstruktes sei es nämlich, so<br />

Gudenus, das Projekt und dessen<br />

gesamten Geldflüsse vor den<br />

Kontrollrechten des Gemeinderats<br />

und denen des Stadtrechnungshofes<br />

zu „schützen<strong>“</strong>.<br />

Neustruktur für Spitalsbereich<br />

Im Wiener Spitals-Budget kracht<br />

an allen Ecken und Enden, konstatierte<br />

FPÖ-Gesundheitsspre -<br />

cher Peter Frigo (Bild). Das Gesamtdefizit<br />

der Wiener Spitäler ist<br />

2012 auf 940 Millionen Euro angestiegen<br />

und erreichte 2013 den<br />

neuen Rekordwert von 994 Milli -<br />

onen Euro. „Und das obwohl Rot-<br />

Grün insgesamt 1.002 Dienst po -<br />

sten in der Gesundheitsversor -<br />

gung gestrichen und die Gebüh -<br />

ren am laufenden Band erhöht<br />

hat<strong>“</strong>, kritisierte Frigo im Zuge der<br />

Rechnungsabschlusses.<br />

So seien in den letzten beiden<br />

Jahren die Pflegegebühren in den<br />

Wiener Krankenanstalten um 6,22<br />

Prozent erhöht worden, der Spitalskostenbeitrag<br />

um 4,2 Prozent<br />

und die Beiträge zur Wiener<br />

Rettung um unglaubliche 15,1<br />

Prozent. „Wir Freiheitliche sagen<br />

Nein zu dieser Zwei-Klassen-Medizin<br />

und fordern ein Ende dieser<br />

Kürzungspolitik auf Kosten der<br />

Patienten<strong>“</strong>, betonte Frigo und forderte<br />

umgehend eine <strong>„Wien</strong>er<br />

Gesundheitsholding<strong>“</strong> ein, die<br />

sowohl die Spitäler als auch den<br />

niedergelassenen Bereich leistungsorientiert<br />

finanzieren sollte.


12 26. Juni 2014<br />

Länderrückblick<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Österreich ist um eine absolut<br />

unnütze Diskussion<br />

reicher. Der<br />

Aufschrei der Wiener Grünen<br />

und anderer Tugendterroristinnen<br />

wegen der Darbietung<br />

der Österreichischen Bundeshymne<br />

durch Andreas Gabalier<br />

beim Formel 1 Grand Prix in<br />

Spielberg, absolut lächerlich.<br />

Es zeigt sich, welcher Unsinn<br />

es war, in den von Paula von Preradovic<br />

geschaffenen Text einzugreifen.<br />

Vielen Menschen geht es<br />

wie Gabalier, für die „Heimat bist<br />

du großer Söhne<strong>“</strong> mit Tradition<br />

und Kulturerbe zu tun hat und<br />

mit dieser Art des Herumpfuschens<br />

in Kunstwerken <strong>nicht</strong>s anfangen<br />

können.<br />

i<br />

F<br />

Frauensache<br />

Von<br />

Carmen<br />

Gartelgruber<br />

(Bundesobfrau<br />

der IFF)<br />

Beißreflex linker Eman -<br />

zen wegen Bundeshymne<br />

FPÖ für gerechtere Agrarförderungen<br />

FPÖ-Waldhäusl: „In Niederösterreich kassieren reiche Großgrundbesitzer ab!<strong>“</strong><br />

St. Pölten. „Während bei den<br />

EU-Agrarförderungen mehr als<br />

60 Prozent der bäuerlichen Betriebe<br />

durch den Rost fallen,<br />

dürfen sich Großgrundbesitzer<br />

über jährliche Zuschüsse in Millionenhöhe<br />

freuen<strong>“</strong>, empörte sich<br />

FPÖ-Klubobmann Gottfried<br />

Waldhäusl im Zuge der Budgetdebatte<br />

im Landtag am Mittwoch<br />

vergangener Woche.<br />

So hätten alleine die Stiftung<br />

„Fürst Liechtenstein<strong>“</strong> und die<br />

Stifte Heiligenkreuz und Altenburg<br />

für die Jahre 2012/2013<br />

Förderungen in Höhe von 2,1<br />

Millionen Euro lukrieren können.<br />

„Die angekündigte Einführung<br />

einer Förderobergrenze ist pure<br />

Augenauswischerei, da sich diese<br />

nur auf die Direktzahlungen beschränkt,<br />

die Millionen aber unter<br />

einem anderen Titel weiter<br />

fließen<strong>“</strong>, kritisierte Waldhäusl.<br />

Darüber hinaus hätten 95<br />

Prozent der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe die volle Steuer- und<br />

Abgabenlast zu tragen, während<br />

EU-Förderungssystrem benachteiligt bäuerliche Kleinbetriebe.<br />

„die Großen<strong>“</strong> in steuerbegünstigte<br />

Gesellschaften und Stiftungen<br />

flüchten und sich so aufgrund<br />

der Höchstbeitragsgrund -<br />

lage für die Angestellten auch<br />

noch enorme Kosten bei der Sozialversicherung<br />

ersparen würden.<br />

Die kleinen und mittelständischen<br />

Betriebe, die für Vielfalt<br />

und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft<br />

stünden, würden von<br />

diesen Ungerechtigkeiten hart getroffen,<br />

betonte der FPÖ-Klubobmann.<br />

Er wies darauf hin, dass<br />

die ÖVP gemeinsam mit der SPÖ<br />

einen FPÖ-Antrag für ein gerechteres<br />

Fördermodell aber „im<br />

Keim erstickt<strong>“</strong> hätten.<br />

Mehr dazu:<br />

www.transparenzdatenbank.at<br />

Der Text und die Musik,<br />

wurden von großen österreichischen<br />

Künstlern geschaffen und<br />

wären es wert, von uns geachtet<br />

und <strong>nicht</strong> zerstört zu <strong>werden</strong>.<br />

Gabalier hat mit dieser Interpretation<br />

der Hymne, dem Auslassen<br />

des eingefügten Textes von<br />

den „großen Töchtern<strong>“</strong> auch<br />

einem Großteil der Frauen aus<br />

dem Herzen gesprochen, die mit<br />

den Minderheitsideen der linken<br />

Emanzen wenig anfangen<br />

können.<br />

Außerdem wäre Toleranz<br />

in Sachen künstlerischer<br />

Freiheit hier angebracht.<br />

Diese ist nämlich keine Einbahnstraße<br />

und kann <strong>nicht</strong> nur dort<br />

gelten wo es den „Gutmenschen<strong>“</strong><br />

passt. Künstlerische Freiheit hat<br />

auch für musikalische Darstellungen<br />

zu gelten, und <strong>nicht</strong> nur<br />

für das „Life-Ball<strong>“</strong>-Plakat, zu<br />

dem sich bis heute noch keine der<br />

grünen Emanzen gemeldet hat.<br />

„Rotes Wahlkampfgetöse<strong>“</strong> zu falscher Zuwanderung<br />

Graz. Die jüngsten Aussagen des<br />

Kapfenberger SPÖ-Bürgermeisters<br />

und langjährigen SPÖ-Landesrates<br />

Manfred Wegscheider, er<br />

wolle den „unkontrollierten und<br />

ungezügelten Zuzug<strong>“</strong> von Ausländern<br />

<strong>nicht</strong> mehr hinnehmen,<br />

sorgten bei FPÖ-Landesparteisekretär<br />

und Nationalratsabgeordnetem<br />

Mario Kunasek für Kopfschütteln.<br />

„SPÖ-Bürgermeister<br />

Wegscheider betreibt Realitätsverweigerung<br />

par excellence.<br />

Denn seine SPÖ trägt mit dem<br />

Reformpartner ÖVP die Hauptverantwortung<br />

für diese Missstände<strong>“</strong>,<br />

betonte Kunasek<br />

Auch die Aussage Wegscheiders,<br />

Gemeindefusionen<br />

wären ausschließlich Sache der<br />

Bevölkerung der betroffenen<br />

Kommunen, seien schlichtweg<br />

eine Farce. Denn die rot-schwarze<br />

„Reformpartnerschaft<strong>“</strong> in der<br />

Steiermark ignoriere konsequent<br />

den Bürgerwillen und setzt<br />

Zwangsfusionen durch, erklärte<br />

Kunasek.<br />

FPÖ-Kunasek: „SPÖ-Wegscheider<br />

betreibt Kindesweglegung!<strong>“</strong><br />

Insbesondere für die Verfehlungen<br />

in der Zuwanderungspolitik,<br />

unter denen auch Kapfenberg<br />

leide, sei die SPÖ verantwortlich,<br />

erinnerte Kunasek: „Die<br />

Kanzlerpartei trägt die Hauptschuld<br />

an der völlig verfehlten Zuwanderungspolitik.<br />

Der Theaterdonner<br />

von SPÖ-Bürgermeister<br />

Wegscheider ist aber absolut entbehrlich!<strong>“</strong><br />

Für Kapfenbergs FPÖ-Vizebürgermeister<br />

Reinhard Richter<br />

habe Wegscheider das Thema Integration<br />

zu lange totschwiegen<br />

und geleugnet. „Die Bürger Kapfenbergs<br />

haben sich eine vernünftige<br />

Politik verdient und <strong>nicht</strong><br />

Wegscheider scheinheiliges Eingeständnis,<br />

das doch in Wahrheit<br />

wieder nur ein billiger Wahlkampfschmäh<br />

für die nächstjährige<br />

Landtagswahl darstellt!<strong>“</strong>


Neue Freie Zeitung Länderrückblick<br />

26. Juni 2014 13<br />

150.000 Euro Steuergeld für Linzer Moschee<br />

FPÖ-Linz will Aufklärung über die fragwürdieg Förderung dieses Moscheebaus<br />

Linz. Am vergangenen Sonntag<br />

wurde Österreichs offiziell fünfte<br />

Moschee in Linz (Bild) eröffnet,<br />

errichtet auf dem einstigen<br />

Standort der Neuapostolischen<br />

Kirche. Was die Linzer Freiheitlichen<br />

besonders empörte, war<br />

eine Förderung des Baus durch<br />

die hochverschuldete Stadt Linz<br />

in Höhe von 150.000 Euro. „Wir<br />

haben 2011 als einzige Fraktion<br />

im Interesse der Linzer Steuerzahler<br />

gegen die Förderung gestimmte<strong>“</strong>,<br />

erinnerte der Linzer<br />

FPÖ-Obmann und Sicherheitsstadtrat<br />

Detlef Wimmer. Denn<br />

die Linzer könnten <strong>nicht</strong> verstehen,<br />

wie offensichtlich SPÖ<br />

und Grüne - unter tatenlosem<br />

Zusehen der ÖVP - die Islamisierung<br />

ihrer Heimatstadt<br />

fördern würden.<br />

Für die Freiheitlichen sei die<br />

Subvention auch drei Jahre<br />

später noch <strong>nicht</strong> vom Tisch, kündigte<br />

FPÖ-Fraktionsobmann<br />

Markus Hein an. SPÖ-Bürger-<br />

Bilanz auf dem Rücken<br />

der Schwachen<br />

Salzburg. Die neue Salzburger<br />

Landesregierung hat ihre erste<br />

Bilanz nach einem Jahr im Amt<br />

gezogen. Für FPÖ-Klubobmann<br />

Karl Schnell stellte diese Bilanz<br />

nur eine „Showbilanz<strong>“</strong> dar. „Das<br />

erste Jahr war in Wahrheit von<br />

Aktionismus und dem Sparen auf<br />

dem Rücken der Schwächsten der<br />

Schwachen geprägt gewesen.<br />

Konkrete Maßnahmen, wie beispielsweise<br />

zur Eindämmung der<br />

Bettlerproblematik, wurden auf<br />

die lange Bank geschoben. In einigen<br />

Bereichen wurde völlig unsensibel<br />

vorgegangen. Ich möchte<br />

dabei nur an die Unterbringung<br />

von Asylwerbern erinnern<strong>“</strong>, betonte<br />

Schnell. In Wahrheit seien<br />

bisher nur Kürzungen zu Lasten<br />

der Salzburger Bevölkerung im<br />

Mittelpunkt der neuen Landesregierung<br />

aus gestanden.<br />

meister Klaus Luger, solle jetzt<br />

im Gemeinderat erneut Rede<br />

und Antwort stehen, erklärte<br />

Hein. „Mit der Religionsfreiheit<br />

lässt sich kein Anspruch Förderung<br />

ableiten. Auch das SPÖ-<br />

Argument, dass die Moschee der<br />

Integration diene, ist zweifelhaft.<br />

Deutschkurse wären da bedeutende<br />

sinnvoller<strong>“</strong>, betonte Hein.<br />

Foto: Verein der Bosniaken NUR<br />

Die mit 150.000 Euro von der Stadt Linz geförderte Moschee.<br />

Hintergrund<br />

Insgesamt fünf offizelle Moscheen<br />

gibt es derzeit in Österreich und<br />

zwar in Wien, im Tiroler Telfs, im<br />

niederösterreichischen Bad Vöslau,<br />

im Salzburger Saalfelden und in<br />

Linz. Hinzu kommen noch über<br />

200 muslimische Gebetshäuser.<br />

FPÖ-Ortspartei im steirischen<br />

St. Stefan im Rosental gegründet<br />

St. Stefan im Rosental. Dem großen Zuspruch der Steirer zur FPÖ<br />

folgend wurde am Mittwoch, den 18. Juni 2014, die FPÖ-Ortspartei St.<br />

Stefan im Rosental gegründet. Die neue Ortspartei umfasst die bisherigen<br />

Gemeinden Glojach und St. Stefan im Rosental. Neben den zahlreichen<br />

Delegierten fand sich auch Bezirksparteiobmann, Nationalratsabgeordneter<br />

Walter Rauch (Bildmitte) in der „Frauenbacher<br />

Stub’n<strong>“</strong> ein. Zur Ortsparteiobfrau wurde die 26-jährige Marlene Weinberger<br />

(im Bild sechste von rechts) aus Glojach einstimmig gewählt.<br />

In Kürze<br />

ÖVP gegen schwarze AK<br />

Bregenz. „Vergangene Woche ist<br />

die Vorarlberger Landes-ÖVP<br />

der von der ÖVP-dominierten<br />

Arbeiterkammer offen in den<br />

Rücken gefallen und hat unterstrichen,<br />

dass deren Glaubwürdigkeit<br />

in Sachen Steuerreform<br />

völlig in sich zusammenbricht<strong>“</strong>,<br />

erklärte FPÖ-Klubobmann Die -<br />

ter Egger nach den Beratungen<br />

des Finanzausschusses des Landtages<br />

in Sachen Steuerreform. Ein<br />

FPÖ-Änderungsantrag, der wortident<br />

mit der Arbeiterkammer-<br />

Aktion ‚„Lohnsteuer senken -<br />

JETZT!‘ war, wurde von der<br />

Volkspartei abgelehnt.<br />

Rechnungshofprüfung<br />

Klagenfurt. Die Vorwürfe über<br />

Schattenwirtschaft, Steuerbetrug<br />

und Schwarzarbeit an der slowenischen<br />

Musikschule „Glasbena<br />

sola<strong>“</strong> will die Kärntner FPÖ aufgeklärt<br />

wissen und zwar durch<br />

den Landesrechnungshof, kündigte<br />

FPÖ-Volksgruppensprecher<br />

Josef Lobnig an. Dem Verein<br />

seien trotz des nun offenbar gewordenen<br />

Verdachtes krimineller<br />

Machenschaften erst vor drei Monaten<br />

164.000 Euro an Subvention<br />

überwiesen wurden, was<br />

<strong>nicht</strong> gerade von großem Verantwortungsgefühl<br />

der SPÖ-domnierten<br />

Landesregierung zeuge.<br />

ÖVP-Kniefall vor Grünen<br />

Innsbruck. „Die Einführung des<br />

generellen 100-kmh-Limits ist ein<br />

Kniefall der ÖVP vor den<br />

Grünen. Wir laden alle vernünftigen<br />

Kräfte in der ÖVP ein, zukünftig<br />

den Weg mit uns zu<br />

gehen<strong>“</strong>, erklärten FPÖ-Landesparteiobmann<br />

Markus Abwerzger<br />

und der FPÖ-Landtagsklubobmann<br />

Rudi Federspiel<br />

zum schwarz-grünen Regierungsbeschluss<br />

an diesem Dienstag. Sie<br />

verwiesen dazu auf eine Studie<br />

des Bundesumweltamtes aus dem<br />

Jahr 2011, die aufzeige, dass es<br />

eine Vielzahl anderer Möglichkeiten<br />

gebe um die Luftqualität in<br />

Tirol zu verbessern.


14 26. Juni 2014<br />

Veranstaltungen / Gesellschaft Neue Freie Zeitung<br />

Nur mehr Kraft zum Behindern und zum Verhindern<br />

Ex-SPÖ-Finanzminister Hannes Androsch im „Liberalen Klub<strong>“</strong> zum Zustand der Regierungspolitik in Österreich<br />

Herzlicher Empfang für Ex-SPÖ-Finanzminister Androsch durch Klub-<br />

Präsident Fichtenbauer und dem Publikum im „Liberalen Klub<strong>“</strong>.<br />

Zu seinem Klubabend am<br />

Dienstag vergangener Woche im<br />

Hotel Bristol konnte der Präsident<br />

des „Liberalen Klubs<strong>“</strong>,<br />

Volksanwalt Peter Fichtenbauer,<br />

den ehemaligen SPÖ-Finanzmini -<br />

ster und nunmehrigen Industriel -<br />

len Hannes Androsch begrüßen<br />

(Bild). Der Mitinitiator des Bildungsvolksbegehrens<br />

„Österreich<br />

<strong>darf</strong> <strong>nicht</strong> sitzen bleiben<strong>“</strong> zeigte<br />

sich in seinem Referat unter dem<br />

Titel „Nicht absandln - Zukunft<br />

gewinnen<strong>“</strong> enttäuscht über die Politik<br />

der großen Koalition. Diese<br />

Politik verharre in einer Starre, in<br />

der sich niemand traue, etwas zu<br />

verändern. „Die Politik der<br />

kleinen Schritte erinnert mich an<br />

eine Geisha. Unsere Politik ist also<br />

eine Geisha-Politik - ob sie auch<br />

so grazil ist, sei höflicherweise dahingestellt<strong>“</strong>,<br />

kritisierte Androsch.<br />

Was ihn aber ebenso verwundere<br />

sei die Resignation der<br />

Bürger, die er auch am bescheidenen<br />

Erfolg seines Bildungsvolksbegehrens<br />

ausmachte, das<br />

nur von rund 384.000 Bürgern<br />

unterzeichnet worden ist. Viele<br />

hätten nur eine „große Klappe<strong>“</strong>,<br />

wenn es darum ginge, sich über die<br />

Zustände zu beschweren, bemerkte<br />

Androsch: „Denn für viele<br />

war anscheinend schon der Weg<br />

zum Gemeindeamt, also um selbst<br />

Teil der Veränderung zu sein, dann<br />

doch zu mühsam.<strong>“</strong> - Die Folgen<br />

dieser Politik machte er am<br />

„World Competitiveness Report<br />

2014<strong>“</strong> des Lausanner Managementinstituts<br />

IMD aus, in der<br />

Österreich Rang 22 belegte. Am<br />

besten sei dabei die Produktivität<br />

und Effizienz der Betriebe bewertet<br />

worden, wo Österreich<br />

Platz 9 erreichte. Aber besonders<br />

schlecht bewertet worden sei, so<br />

Androsch, der öffentliche Sektor,<br />

wo Österreich auf Platz 58 unter<br />

den 60 untersuchten Ländern<br />

liege. Das zeige auf, kritisierte Androsch,<br />

wie Österreich politisch<br />

gemanagt werde, frei nach dem<br />

Motto: Hinter mir die Sintflut!<br />

Österreich brauche einen<br />

großen Wurf, forderte Androsch,<br />

in Hinblick auf die Erhaltung des<br />

Wirtschaftsstandortes und damit<br />

auch des Wohlstandes. Aber dazu<br />

gebe es von der Koalition nur Lippenbekenntnisse<br />

aber keine entsprechenden<br />

Taten, sprich Reformen.<br />

Um das zu erreichen,<br />

brauche es den Druck von unten,<br />

vom Volk. Deshalb richtete Androsch<br />

einen Appell an die Zuhörer<br />

im „Liberalen Klub<strong>“</strong>: „Es<br />

wäre die Aufgabe der liberalen Citoyens,<br />

zu versuchen, hier einen<br />

Beitrag zu leisten!<strong>“</strong> - Den Applaus<br />

des Publikums dazu wertete Klub-<br />

Präsident Fichtenbauer als „klares<br />

Signal<strong>“</strong> der Bereitschaft dazu.<br />

Das Cajetan-Felder-Instut<br />

lädt zur Diskussionsveranstaltung<br />

„Rot-Blau – Eine Opon für die Zukun?<strong>“</strong><br />

Dr. Hannes Androsch<br />

Vizekanzler a.D.<br />

Prof. Dr. Lothar Höbelt<br />

Historiker<br />

Abg.z.NR Herbert Kickl<br />

Generalsekretär der FPÖ<br />

Dr. Norbert Steger<br />

Vizekanzler a.D.<br />

Diskussionsleitung:<br />

Komm.-Rat Walter Prinz,<br />

Präsident des Cajetan-Felder-Instuts<br />

Donnerstag, 3. Juli 2014, 19:00 Uhr<br />

Festsaal des Wiener Alten Rathauses<br />

Wien 1., Wipplingerstraße 8-10/2. Stock<br />

K<br />

DER LIBERALE KLUB<br />

lädt zum traditionellen<br />

Sommerempfang<br />

Dienstag, 2. Juli 2014,<br />

18.30 Uhr, Haus der Industrie<br />

Schwarzenbergplatz 4, 1040 Wien<br />

Dr. Peter Fichtenbauer<br />

Präsident des Liberalen Klubs


Neue Freie Zeitung Leserbriefe<br />

26. Juni 2014 15<br />

Friedliche Veranstaltung?<br />

Unsere Medien jubeln, wie<br />

brav und friedlich die Türken bei<br />

der Erdogan-Wahlveranstaltung<br />

waren. Da stellt sich allerdings die<br />

Frage: Warum musste die Polizei<br />

Pfefferspray einsetzen? Warum<br />

kritisiert ÖVP-Außenminister<br />

Kurz die integrationsfeindlichen<br />

Aussagen von Erdogan? Was ist<br />

mit den Doppelstaatsbürgerschaf -<br />

ten, die Großteils nur dazu dienen,<br />

unsere Sozialtöpfe zu plündern?<br />

Es geht hier um Gerechtigkeit und<br />

darum, die Inländerfeindlichkeit<br />

endlich abzustellen.<br />

Stephan Pestitschek, Strasshof<br />

Kniefall vor Erdogan.<br />

In typisch heuchlerische Ma -<br />

nier wird nach dem Propagandabesuch<br />

des „türkischen Sultans<strong>“</strong><br />

von ÖVP-Außenminister Kurz abwärts<br />

gejammert. Was hat denn die<br />

Entscheidungsträger in unserem<br />

Land davon abgehalten diesen<br />

„Besuch<strong>“</strong> erst gar <strong>nicht</strong> stattfinden<br />

Leserbriefe<br />

Karikatur<br />

zu lassen? Was war der Grund<br />

dafür, dass man einen Polizeieinsatz<br />

in Kauf nimmt, der<br />

wiederum auf die Steuerzahlern<br />

zurückfällt? In welchem Land bekommt<br />

man als „Gast<strong>“</strong> eine solche<br />

Plattform geboten, die Möglichkeit<br />

vor mehr als 13.000 begeisterte Anhängern<br />

zu sprechen? Wenn Kurz<br />

am Tag danach behauptet, Erdogans<br />

Auftritt war schädlich für<br />

die Integration, so muss die Frage<br />

erlaubt sein, wo eigentlich die<br />

Kompetenzen der österreichischen<br />

Regierung liegen? Dass der türkische<br />

Diktator niemals vorhatte,<br />

seinen Landsleuten zu sagen wie<br />

gelungene Integration aussieht, war<br />

von vornhinein bekannt!<br />

Karin Berger, Lofer<br />

Erdogans Wahlkampfauftritt.<br />

Warum erlaubt die österreichische<br />

Politik eine türkische Massenveranstaltungen<br />

in Wien Donaustadt?<br />

Was geht uns der Erdogan<br />

an und was gehen uns Österreicher,<br />

uns Wiener die türkischen Wahlen<br />

an? Na sollen sie doch, unsere türkischen<br />

„Freunde<strong>“</strong> – Seid’s jetzt<br />

Österreicher oder Türken? - die<br />

auf den Listen von ÖVP und SPÖ<br />

stehen runterfahren in die Türkei<br />

und dort den Reden des „Pascha<br />

Erdogan<strong>“</strong> lauschen aber doch<br />

<strong>nicht</strong> in Wien-Donaustadt!<br />

Wie kommen die Kagraner<br />

dazu, diesen Lärm von zwanzigbis<br />

dreißigtausend Türken ertragen<br />

zu müssen? Wie kommen<br />

die Steuerzahler dazu diesen Polizeieinsatz<br />

zu bezahlen? Und wieso<br />

dürfen in Österreich Fahnen mit<br />

Halbmond herumgetragen wer -<br />

den? Unsere Fahne ist rot-weißrot!<br />

Befreit uns von eurer Anwesenheit<br />

„liebe Türken<strong>“</strong>, fahrt’s heim<br />

mit eurem Erdogan und bitte<br />

kommt’s <strong>nicht</strong> so schnell wieder!<br />

Heinz Vielgrader,<br />

Rappoltenkirchen<br />

Kiews Gasschulden.<br />

Seltsam, ÖVP-Wirtschaftsminister<br />

Mitterlehner rechnet damit,<br />

dass letztlich die EU die offenen<br />

Gasrechnungen der Ukraine begleichen<br />

wird müssen. Wie bitte, seit<br />

wann die EU? Diesem Mitterlehner-Unsinn<br />

setzte EU-Energiekommissar<br />

Günther Oettinger<br />

noch einen drauf. Er erklärte: „Die<br />

Hilfszahlungen für Athen seien im<br />

Vergleich zu Kiews Finanzbe<strong>darf</strong><br />

,Peanuts’.<strong>“</strong> - Aha, eh nur 230 Milliarden<br />

Euro!<br />

Offenbar dehnt man die<br />

„Schuldensolidarität<strong>“</strong> auch auf<br />

Nicht-EU-Länder aus. Oder wie<br />

<strong>darf</strong> man diese dilettantische Vorgangsweise<br />

der Eurokraten verstehen?<br />

Und weil zuvor das griechische<br />

Fass ohne Boden ins Spiel<br />

gebracht wurde: Die Ukrainer sind<br />

sprichwörtlich lernfähig. Sie überholen<br />

die Griechen mit links.<br />

Darauf kann man wetten. Der vife<br />

Putin <strong>darf</strong> sich dank dieser genialen<br />

EU-Politik fußfrei zurükklehnen.<br />

Bei diesem Gas-Krieg gibt es<br />

sowieso nur zwei Gewinner. Die<br />

EUdSSR-Bürger, die die Zeche bezahlen<br />

müssen, gehören mit Garantie<br />

<strong>nicht</strong> dazu.<br />

Dagmar Leitner, Lieboch<br />

Raubritter der Gegenwart.<br />

Für eine Spareinlage bekommt<br />

man derzeit praktisch keine Sparzinsen,<br />

bei Überziehung des Girokontos<br />

scheuen sich die Bankinstitute<br />

<strong>nicht</strong>, bis zu 15 Prozent Zin -<br />

sen zu verlangen und auch damit<br />

die Leute regelrecht für dumm zu<br />

verkaufen! Die OECD bestätigt,<br />

dass die Arbeitnehmer hierzulande<br />

49,1 Prozent, also nahezu die<br />

Hälfte ihres Lohnes, allein an Abgabenquote<br />

haben. Da waren die<br />

Raubritter des Mittelalters geradezu<br />

noch Waisenknaben dagegen,<br />

denn die beschränkten sich<br />

wenigstens „nur<strong>“</strong> auf den sogenannten.<br />

Zehent. Ein Totalversagen<br />

der Politik, warum berührt<br />

das eigentlich fast Niemanden?<br />

Anton Frisch, Kufstein<br />

Per Anhalter unterwegs?<br />

60 Prozent unserer Bevölkerung<br />

haben sich bei der Volksbefragung<br />

am 20. Jänner 2013 für die<br />

Wehrpflicht entschieden. Anstatt<br />

das eindeutige Votum durch<br />

dringend notwendige Reformen<br />

umzusetzen, wird das Bundesheer<br />

ausgeblutet und an die Wand gefahren.<br />

Eine Einsparmaßnahme<br />

jagt die nächste und der Kreativität<br />

sind scheinbar keine Grenzen gesetzt.<br />

Wenn das so weiter geht,<br />

müssen die Rekruten bald per Anhalter<br />

zum Schießplatz ausrücken.<br />

Wann zieht hier endlich jemand die<br />

Notbremse und ruft Finanzminister<br />

Spindelegger und Verteidigungsminister<br />

Klug zur Räson?<br />

Der Fassboden ist <strong>nicht</strong> erreicht,<br />

sonder bereits durchschlagen. Der<br />

vermeintliche Glaube, dass wir in<br />

einem sicheren und abgeschlossenen<br />

Universum leben, kann sich<br />

bald bitter rächen. Nur wer heute<br />

den Mut aufbringt gegen die Bedrohungen<br />

von morgen vorzusorgen,<br />

wird dafür gerüstet sein. In<br />

Österreich mache ich mir da große<br />

Sorgen.<br />

Christian Deutinger, Kematen<br />

Die hier abgedruckten Meinungen<br />

müssen <strong>nicht</strong> mit der Meinung der<br />

Redaktion übereinstimmen.<br />

E-Mail: redaktion.nfz@fpoe.at


+++ +NEUERSCHEINUNGEN +++ NEUERSCHEINUNGEN ERSCHEINUNGEN<br />

+++ NEUERSCHEINUNGEN UNGEN<br />

+++ NEUERSCHEINUNGEN NUNGEN +++<br />

+<br />

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Der Verhandlungsgegenstand<br />

des geplanten kommens mitden USA bzw.<br />

<br />

Investement mentPartnership) geht<br />

<br />

<br />

Freihandelsab-<br />

Handelsabkommen abkommen hinaus.<br />

Es<br />

-<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

-<br />

<br />

-<br />

prozess sowohl die Parlamen-<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

im Rahmen eines Volksent-<br />

<br />

-<br />

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