„Wien darf nicht Istanbul werden!“
FPÖ-Obmann HC Strache und die Freiheitlichen üben scharfe Kritik am Erdogan-Besuch in Wien.
FPÖ-Obmann HC Strache und die Freiheitlichen üben scharfe Kritik am Erdogan-Besuch in Wien.
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HC Strache gegen Privatschule<br />
für islamistische<br />
Prediger in Wien: „Hetzerisches<br />
Gedankengut<br />
torpediert jegliche Integrationsbestrebungen!<strong>“</strong><br />
Seite 11<br />
Nummer 26 vom Donnerstag, 26. Juni 2014<br />
Neue Freie Zeitung / Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien € 0,80 GZ 02Z032878 W<br />
<strong>„Wien</strong> <strong>darf</strong> <strong>nicht</strong><br />
<strong>Istanbul</strong> <strong>werden</strong>!<strong>“</strong><br />
FPÖ-Obmann HC Strache und die Freiheitlichen üben<br />
scharfe Kritik am Erdogan-Besuch in Wien!<br />
Siehe Seite 3<br />
Sparpaket gefährdet Bundesheer und<br />
Neutralität: FPÖ-Wehrsprecher Mario<br />
Kunasek spricht in der NFZ Klartext!<br />
Siehe Seiten 5 bis 6
2<br />
26. Juni 2014 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Manchmal sind Leitartikel<br />
in den österreichischen<br />
Tageszeitungen an Skurrilität<br />
nur schwer zu überbieten.<br />
Eines der jüngsten Beispiele lieferte<br />
Walter Hämmerle in der <strong>„Wien</strong>er<br />
Zeitung<strong>“</strong> zum Wahlkampfbesuch<br />
des türkischen Premiers Recep<br />
Tayyip Erdogan in Wien, wobei der<br />
Autor trocken konstatierte: „Der<br />
Besuch Erdogans polarisiert<br />
deshalb, weil er uns offen darauf<br />
hinweist, dass man in dem einen<br />
Land leben und sich doch einem<br />
anderen verbunden fühlen kann.<strong>“</strong><br />
Die Frage stellt sich jedoch im<br />
nachhinein, warum sich gerade die<br />
<strong>„Wien</strong>er Zeitung<strong>“</strong> in der Vergangenheit<br />
bei der Forderung nach<br />
mehr Integrationsbemühungen für<br />
Zuwanderer und eine eigene „Willkommens-Kultur<strong>“</strong><br />
der Politik für<br />
Nichts verstanden!<br />
Von Christoph Berner<br />
Migranten besonders hervortat.<br />
Sich als „Enkel des Sultans<br />
Süleyman des Prächtigen<strong>“</strong> -<br />
wie Erdogan es in seiner<br />
Rede an die Adresse der Austro-<br />
Türken unter Verweis auf den osmanischen<br />
Initiator der Ersten<br />
Wiener Türkenbelagerung formulierte<br />
- etwa aus falsch verstandenem<br />
Nationalstolz des Erlernens<br />
der Sprache des Gastlandes zu verweigern<br />
oder vielleicht gar die europäischen<br />
Grundwerte von Demokratie,<br />
Toleranz und Menschenrechten<br />
abzulehnen, hat wohl<br />
wenig mit Integration zu tun. Auf<br />
einem anderen Blatt steht zudem,<br />
dass auch die in Europa von<br />
Türken immer wieder praktizierten<br />
Ehrenmorde und Zwangsehen<br />
einfach damit abgetan <strong>werden</strong>, dass<br />
gewisse Leute eben aus einem anderen<br />
Kulturkreis kommen.<br />
In diesem Sinne hat ein Herr<br />
Hämmerle nur bestätigt, woran die<br />
gesamte Integrationsdebatte<br />
krankt. Denn bei einer gelungenen<br />
Integration muss es Rechte, aber<br />
auch Pflichten geben. Das hat die<br />
<strong>„Wien</strong>er Zeitung<strong>“</strong> aber ebenso we -<br />
nig verstanden wie bisher die Regierungsparteien<br />
SPÖ und ÖVP!<br />
Verfassungsschutz warnt vor Islamisten<br />
40 bis 60 „Austro-Dschihadisten<strong>“</strong> sind nach Syrien-Kampfeinsatz zurückgekehrt<br />
Die größte potentielle Gefahr für<br />
Österreichs Sicherheit stellen laut<br />
dem diesen Dienstag präsentierten<br />
„Verfassungsschutzbericht<br />
2013/14<strong>“</strong> die „religiös motivierten<br />
Extremisten und Terroristen<strong>“</strong> dar.<br />
Der Direktor des Bundesamtes<br />
für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung<br />
(BVT), Peter<br />
Gridling, bestätigte bisherige<br />
Schätzungen, nach denen aktuell<br />
über 100 Personen aus Österreich<br />
an den Kämpfen in Syrien teilgenommen<br />
haben oder noch auf<br />
Seiten der Islamisten kämpfen<br />
sollen. Das ist in Relation zur Bevölkerung<br />
der europäische Spitzenwert.<br />
40 bis 60 „Austro-Dschihadisten<strong>“</strong><br />
sind bereits nach Österreich<br />
zurückgekehrt und stehen<br />
unter Beobachtung des Verfassungsschutzes.<br />
„Wir nehmen<br />
dieses Bedrohungsszenario sehr<br />
ernst<strong>“</strong>, erklärte dazu Konrad<br />
Kogler, Generaldirektor für die<br />
Öffentliche Sicherheit. Denn die<br />
zurückgekehrten jungen Männer<br />
seien radikalisiert und traumatisiert<br />
- und sie könnten auch in<br />
Österreich Anschläge planen.<br />
Bei der Rekrutierung der Islamisten<br />
hat der Verfassungsschutz<br />
ein neues Phänomen ausgemacht.<br />
In Bosnien-Herzegowina hätten<br />
Diese<br />
Politwoche . . . .<br />
Foto: BMI / A. Tuma<br />
Verfassungsschützer Gridling (im Bild links) und Sicherheitsgeneral -<br />
direktor Kogler orten bei den Radikalislamisten Gefahr für Österreich.<br />
sich abgeschottete radikal-islamistische<br />
Gemeinden gebildet, die<br />
auch Zulauf aus Österreich erhalten<br />
würden. Um das Wachsen<br />
dieser Gruppen zu stoppen, soll<br />
noch heuer im Innenministerium<br />
als Präventivmaßnahme eine<br />
Erstanlaufstelle eingerichtet<br />
<strong>werden</strong>. Dort sollen Spezialisten<br />
jenen Personen helfen, denen bei<br />
Verwandten oder Bekannten eine<br />
Radikalisierung aufgefallen ist.<br />
„Unser Ziel ist es, diese Männer<br />
aus der Radikalisierungsschleife<br />
zu bekommen<strong>“</strong>, erklärte Gridling<br />
dazu.<br />
VOLL<br />
daneben!<br />
„Vor drei Monaten haben wir die Entscheidung getroffen,<br />
keine Insolvenz vorzunehmen, sondern eine besondere<br />
Regelung zu treffen.<strong>“</strong><br />
Michael Spindelegger, ÖVP-Finanzminister,<br />
hat endlich verraten, weshalb die<br />
rot-schwarze Koalition zu keiner<br />
Steuerreform bereit ist: Weil sie das<br />
Geld Steuerzahler für die „besondere<br />
Regelung<strong>“</strong> der von ihr verstaatlichten<br />
Milliardenpleite Hypo Alpe-Adria<br />
braucht.<br />
Hintergrund<br />
Für die FPÖ ist den heimkehrenden<br />
„Austro-Dschihadisten<strong>“</strong><br />
ein laufende Asylverfahren sofort<br />
negativ abzuschließen, beziehungsweise<br />
ein bereits erteilter<br />
Aufenthaltsstatus abzuerkennen.<br />
Sollte darunter auch ein österreichischer<br />
Staatsbürger sein, so ist<br />
ihm gemäß Paragraph 32 des<br />
Staatsbürgerschaftsgesetzes -<br />
Militärdienst in einem fremden<br />
Staat - sofort die österreichische<br />
Staatsbürgerschaft zu entziehen.<br />
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Neue Freie Zeitung Innenpolitik<br />
26. Juni 2014 3<br />
FPÖ gegen rot-schwarzen Kniefall vor Erdogan<br />
Für die FPÖ hat sich der türkische Premierminister Erdogan bei seinem Wahlkampfauftritt am Donnerstag vergangener Woche in Wien als Nationalist<br />
und Befürworter der Integrationsverweigerung geoutet. „Mit seiner Berufung auf Sultan Süleyman, der für die Erste Türkenbelagerung<br />
Wiens im Jahr 1529 verantwortlich war, hat er sich endgültig als radikaler Nationalist und Anhänger des großtürkischen Reiches entlarvt<strong>“</strong>, betonte<br />
FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache, der auch SPÖ und ÖVP kritisierte, die diesen Auftritt ermöglicht hätten. Zugleich habe dieser Tag<br />
gezeigt, erklärte HC Strache, dass die „Integration gescheitert ist und sich eine muslimische Gegengesellschaft in Österreich gebildet<strong>“</strong> habe.<br />
Es herrschte Ausnahmezustand in<br />
Wien Donaustadt am Donnerstag<br />
vergangener Woche. Die Reichsbrücke<br />
und der Verkehrsknotenpunkt<br />
Kagran waren für Stunden<br />
gesperrt und großräumig von einigen<br />
hundert Bereitschaftspolizisten<br />
abgesichert. Ein Meer von<br />
roten türkischen Fahnen mit<br />
Halbmond und Stern wurde vor<br />
und in der „Albert-Schultz-Eishalle<strong>“</strong><br />
geschwungen, während die<br />
über die Reichsbrücke marschierenden<br />
Gegendemonstranten rote<br />
Fahnen mit dem gelben Stern der<br />
Arbeiterpartei Kurdistans (PKK)<br />
oder gelbe Fahnen mit dem Portrait<br />
Abdullah Öcalans, des inhaftierten<br />
Führers der kommunisti -<br />
schen Terrorvereinigung PKK,<br />
hoch hielten.<br />
„3. Türkenbelagerung Wiens<strong>“</strong><br />
„Niemand muss sich vor uns<br />
fürchten<strong>“</strong>, betonte der mit frenetischem<br />
Beifall begrüßte türkische<br />
Ministerpräsident Recep Tayyip<br />
Erdogan in seiner Rede, denn die<br />
Türken in Europa seien gekommen,<br />
um „die Herzen der<br />
Wiener<strong>“</strong> zu gewinnen. Dass er<br />
seine Landsleute als „Enkel von<br />
Foto: Starpix / picturedesk.com<br />
Premier Erdogan unter seinen<br />
türkischen Wählern.<br />
Über 13.000 Anhänger versammelten sich in Wien, um ihrem Premierminister zuzujubeln.<br />
Sultan Süleyman dem Prächtigen<strong>“</strong><br />
bezeichnete, der mit seinen Feldzügen<br />
halb Europa unterworfen<br />
und Wien belagert hatte, relativierte<br />
seine Aussage gleich wieder.<br />
Zumal vor der Halle ein Mitglied<br />
der nationalistischen „Grauen<br />
Wölfe<strong>“</strong> unter dem Beifall des Publikums<br />
ein Transparent mit der<br />
Aufschrift „3. Türkenbelagerung<strong>“</strong><br />
hoch hielt.<br />
Gesichtet wurden auch die<br />
gelben Fahnen der ägyptischen<br />
Muslimbruderschaft, die über eine<br />
Verfassungsänderung die Scharia<br />
einführen wollten - und noch<br />
immer wollen. Auch die schwarze<br />
Kriegsflagge des Islam wurde unbeanstandet<br />
hochgehalten.<br />
Erdogans Rede war auch<br />
keine „Grußbotschaft<strong>“</strong> an die veranstaltende<br />
„Union of European<br />
Turkish Democrats<strong>“</strong> (UETD) und<br />
„seine Landsleute<strong>“</strong>, sondern eine<br />
ausgemachte Wahlkampfrede für<br />
die am 10. August 2014 stattfindende<br />
Präsidentschaftswahl, bei<br />
der die Türken, auch die rund<br />
115.000 in Österreich lebenden<br />
türkischen Staatsbürger, erstmals<br />
ihr Staatsoberhaupt direkt wählen<br />
können. Denn gerade unter den<br />
Auslandstürken hatte Erdogans<br />
Partei AKP bei den bisherigen<br />
Wahlen stets satte Mehrheiten erringen<br />
können.<br />
Ist Integration gescheitert?<br />
Entsprechend scharf fiel die<br />
Kritik der FPÖ an Erdogans Auftritt<br />
und der rot-schwarzen<br />
Bundesregierung, die die Veranstaltung<br />
gebilligt hatte, aus.<br />
„Gerade mit seiner Berufung auf<br />
Sultan Süleyman hat der türkische<br />
Despot sich endgültig als radikaler<br />
Nationalist und Anhänger des<br />
großtürkischen Rei ches entlarvt<strong>“</strong>,<br />
bemerkte HC Strache zu Erdogans<br />
Auftritt. Bestürzend, aber<br />
auch bezeichnend, fand er das<br />
Schweigen des Wiener SPÖ-Bürgermeisters<br />
Häupl. Die ser finde es<br />
offenbar in Ordnung, dass die<br />
Bundeshauptstadt für einen türkischen<br />
Wahlkampf missbraucht<br />
werde. Anscheinend glau be<br />
Häupl, sich mit diesem Wohlwollen<br />
dann bei der nächstjährigen<br />
Wien-Wahl die Stimmen der<br />
türkischen Migranten kaufen zu<br />
können, kritisierte HC Strache.<br />
Ebenso habe die Veranstaltung<br />
die Integrationsverweigerung<br />
der türkischen Zuwanderer<br />
sichtbar gemacht, zeigte der<br />
FPÖ-Bundesparteiobmann auf<br />
und wies darauf hin, dass jetzt<br />
auch die „verstocktesten Multikulti-Fanatiker<br />
begreifen<strong>“</strong> müs -<br />
sten, dass „die Gegengesellschaft<br />
längst Realität ist<strong>“</strong>.<br />
➤➤ Siehe auch Kommentar Seite 2<br />
Hintergrund<br />
Seit 2012 dürfen Türken im<br />
Ausland - offiziell etwa 4,2<br />
Millionen - an Wahlen in der<br />
Türkei teilnehmen. Die türkische<br />
Gemeinde in Österreich umfasst<br />
268.400 Personen. 114.740 davon<br />
haben noch die türkische Staatsbürgerschaft<br />
und sind damit<br />
wahlberechtigt.
4 26. Juni 2014 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Neutralitätsopfer<br />
Von Andreas Ruttinger<br />
Es dauerte ganze vier Tage<br />
ehe sich die rot-schwarze<br />
Koalition zu einer Reak -<br />
tion auf einen vergangenen Sam -<br />
stag erschienen Artikel hinreißen<br />
konnte. Und das, obwohl der Inhalt<br />
politische Sprengkraft besaß, ging<br />
es doch um <strong>nicht</strong>s Geringeres als<br />
die Aushebelung der Neutralität.<br />
Aufgrund des radikalsten Sparpakets<br />
der letzten Jahrzehnte sollte,<br />
so der Plan des Generalstabs, mit<br />
dem Nachbarland Ungarn ein Kooperationsvertrag<br />
abgeschlossen<br />
<strong>werden</strong>, um die Luftraumüberwachung<br />
irgendwie in das verordnete<br />
Budgetkorsett hineinzuquetschen.<br />
Erst als dieser Verzweiflungsakt<br />
als ein Anschlag auf die Neutralität<br />
gedeutet wurde, reagierte die SPÖ.<br />
„Eine Auslagerung der Luftraumüberwachung<br />
steht <strong>nicht</strong> zur Debatte<strong>“</strong>,<br />
polterte Kanzler Faymann<br />
und SPÖ-Verteidigungsminister<br />
Klug brüllte vom „Boden des Fas -<br />
ses<strong>“</strong>: „Österreich muss und wird<br />
auch in Zukunft selbstständig für<br />
seine Luftraumüberwachung sor -<br />
gen können!<strong>“</strong><br />
Nur wie? Nachts stehen die<br />
Eurofighter sowieso im<br />
Hangar, weil Klugs SPÖ-<br />
Ministervorgänger Darabos 15<br />
nachtblinde Eurofighter der veralteten<br />
ersten Tranche als „Einsparungscoup<strong>“</strong><br />
geordert hatte, weshalb<br />
auch stets die Hälfte der Flotte zur<br />
Reparatur am Boden steht.<br />
Die Neutralität hat ihren Preis,<br />
den die SPÖ schon seit Jahrzehnten<br />
<strong>nicht</strong> bereit ist zu bezahlen. Zwar<br />
zählen Österreichs Soldaten zu<br />
besten Europas und schaffen das<br />
aber mit einer Ausrüstung, die<br />
andere Länder nur mehr aus ihren<br />
Militärmuseen kennen.<br />
Also hat SPÖ-Minister Klug im<br />
fernen Berlin im SPÖ-üblichen Integrationswahn<br />
von einer EU-<br />
Armee fantasiert. Da haben die<br />
Medien keinen Neutralitätsrappel<br />
gekriegt. Es geht ja um Europa, das<br />
Friedensprojekt, da muss man halt<br />
Opfer bringen!<br />
Migranten brechen vermehrt Bildung ab<br />
Bestätigt Studie der Arbeiterkammer wiederholte FPÖ-Kritik?<br />
Laut einer in der vergangenen<br />
Woche präsentierten Studie von<br />
Mario Steiner vom Institut für<br />
Höhere Studien, der diese im<br />
Auftrag der Arbeiterkammer<br />
(AK) erstellt hatte, gelten acht<br />
Prozent der österreichischen Jugendlichen<br />
zwischen 15 und 24<br />
Jahren als vorzeitige Bildungsabbrecher.<br />
Diese Personengruppe<br />
verfügt damit maximal über einen<br />
Pflichtschulabschluss und ist aktuell<br />
<strong>nicht</strong> in Ausbildung. In absoluten<br />
Zahlen umfasste diese Problemgruppe<br />
im Jahr 2012 übrigens<br />
rund 75.000 Personen.<br />
Alarmierend ist dabei allerdings,<br />
dass besonders oft Jugendliche<br />
mit Migrationshintergrund,<br />
nämlich bis zu 26 Prozent, ihre<br />
weitere Ausbildung vorzeitig abbrechen.<br />
Stark gefährdet sind<br />
auch Jugendliche aus bildungsfernen<br />
Elternhäusern und mit arbeitslosen<br />
Eltern. Dass die hohe<br />
Zahl an Schulabbrechern immer<br />
stärker mit der Zuwanderung<br />
nach Österreich verknüpft ist,<br />
wird vor allem deutlich, wenn man<br />
die Vergleichszahlen bei den Jugendlichen<br />
ohne Migrationshintergrund<br />
heranzieht. Von dieser<br />
Gruppe sind derzeit nur 4,7 Pro -<br />
zent sogenannte „Early School<br />
Leavers<strong>“</strong>. Auch bei den Jugendlichen<br />
ohne Pflichtschulabschluss<br />
bietet sich ein ähnliches Bild. Dort<br />
machen Jugendliche mit deutscher<br />
Umgangssprache nur 2,7<br />
Prozent aus, während Jugendliche<br />
mit <strong>nicht</strong>-deutscher Umgangssprache<br />
auf 9,6 Prozent kommen.<br />
Die Arbeiterkammer verwies<br />
bei der Präsentation der Ergebnisse<br />
zwar darauf, dass der Anteil<br />
an vorzeitigen Bildungsabbrechern<br />
in den letzten Jahren gesunken<br />
sei - von zehn Prozent im<br />
Jahr 2008 auf 8,6 Prozent 2010 und<br />
7,9 Prozent im Jahr 2012.<br />
Dennoch forderte die Leiterin des<br />
Bereichs Bildung in der AK, Melitta<br />
Aschauer, „dringend ein Programm<br />
gegen den Bildungsabbruch<br />
in Schule und Lehre<strong>“</strong>. Die<br />
Alarmierende Schulabbrecherzahlen unter den Migranten.<br />
AK-Expertin musste aber auch<br />
folgendes eingestehen: „Die<br />
prekäre Situation trifft oft zusammen<br />
mit Migrationshintergrund<br />
und damit auch mit Sprachschwierigkeiten.<br />
Das ist die wirkliche<br />
schwierige Risikogruppe, die<br />
viel Hilfe braucht, aber an die man<br />
auch leider gar <strong>nicht</strong> so leicht<br />
<strong>nicht</strong> herankommt.<strong>“</strong><br />
Diese Kritik hatte in den<br />
letzten Jahren bereits wiederholt<br />
die FPÖ und ihr Bildungssprecher<br />
im Nationalrat, Walter Rosenkranz<br />
(Bild unten), geübt. Rosenkranz<br />
hatte dabei sowohl für ein<br />
entschlosseneres Vorgehen zur<br />
Senkung der Schulabbrecherzahl<br />
durch Sanktionsmaßnahmen,<br />
etwa durch ein Streichen der monatlichen<br />
Familienbeihilfe bei<br />
wiederholter Verletzung der<br />
Schulpflicht, als auch für ein<br />
Wecken des Bewusstseins bei den<br />
Eltern für ihre Erziehungspflicht<br />
plädiert. Auch erneuerte der Abgeordnete<br />
die FPÖ-Forderung<br />
von maximal 30 Prozent Schülern<br />
<strong>nicht</strong>-deutscher Muttersprache in<br />
den Klassen.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
hatte der FPÖ-Bildungssprecher<br />
im August 2013 auch der Forderung<br />
von SPÖ und ÖVP nach<br />
einer „Bildungspflicht bis 18<strong>“</strong> eine<br />
klare Absage erteilt: „Dass eine<br />
erschreckend hohe Anzahl Jugendlicher<br />
nach der neunjährigen<br />
Schulpflicht noch immer <strong>nicht</strong><br />
Lesen, Schreiben und Rechnen<br />
kann, ist wohl das Resultat linker<br />
Bildungs- und Integrationspolitik,<br />
die völlig an den Realitäten des<br />
Lebens vorbeigeht. Der mangelnde<br />
Bildungserfolg ist in den<br />
meisten Fällen wohl auf die mangelnde<br />
Beherrschung der Unterrichtssprache<br />
zurückzuführen,<br />
eine De-facto-Verlängerung der<br />
Volksschulpflicht bis 18 ist hier<br />
wenig zielführend!<strong>“</strong><br />
Christoph Berner<br />
Mehr dazu:<br />
www.fpoe-tv.at<br />
(Sendung vom 26.6.2014)
Neue Freie Zeitung Hintergrund<br />
26. Juni 2014 5<br />
Bereiten SPÖ und ÖVP das Aus für Neutralität vor?<br />
Das von der FPÖ im Rahmen der Budgetdebatte befürchtete - von SPÖ und ÖVP heftig dementierte - „Kaputtsparen<strong>“</strong> des Bundesheeres zeigt erste Auswirkungen.<br />
Aus Geldmangel plant das Verteidigungsministerium die „Auslagerung<strong>“</strong> der Luftraumüberwachung an den NATO-Staat Ungarn. Für Verfassungsexperten<br />
ist dies ein Bruch der Neutralitätsverpflichtungen Österreichs. Aber diese wollen SPÖ und ÖVP anscheinend ohnehin entsorgen. Denn<br />
SPÖ-Verteidigungsminister Klug hat in Berlin eine gemeinsame europäische Verteidigungspolitik mit einer gemeinsamen EU-Armee gefordert.<br />
An die 180 Luftraumzwischenfälle<br />
pro Jahr haben bisher die Eurofighter<br />
(Bild) mit Alarmstarts geklärt.<br />
Diese Aufgabe wird das<br />
Bun desheer angesichts des bisher<br />
radikalsten Sparpakets <strong>nicht</strong> mehr<br />
übernehmen können. Denn SPÖ<br />
und ÖVP haben die bei der Entscheidung<br />
für den Eurofighter<br />
2002 getroffene Abmachung, dass<br />
der Bund die Betriebskosten von<br />
rund 50 Millionen Euro pro Jahr<br />
übernimmt, im Jahr 2007 zurück -<br />
genommen.<br />
Luftraumüberwachung zu teuer?<br />
Mit der Kürzung des Verteidigungsbudgets<br />
auf 0,5 Prozent<br />
Anteil am Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) - wie in Luxemburg, Irland<br />
oder Papua-Neuguinea - droht der<br />
Eurofighter-Betrieb jetzt den Gesamtbetrieb<br />
des Bundesheeres<br />
lahmzulegen. Immerhin kostet<br />
eine Flugstunde 70.000 Euro. Ein<br />
weiterer Vergleich wiegt noch<br />
schwerer. Das Luftwaffenbudget<br />
der neutralen Schweiz etwa ist um<br />
100 Millionen Euro höher dotiert<br />
als das Gesamtbudget des österreichischen<br />
Bundesheeres mit<br />
zwei Milliarden Euro. Noch deutlicher<br />
wurde unlängst der Generalstabschef<br />
des Bundesheeres,<br />
Othmar Commenda: „Für das<br />
Bundesheer, das wir heute haben,<br />
reicht das vorhandene Geld <strong>nicht</strong><br />
mehr.<strong>“</strong><br />
Um die Budgetvorgaben erfüllen<br />
zu können, wird derzeit im<br />
Generalstab an einem Überlebenskonzept<br />
gearbeitet, das im<br />
September präsentiert <strong>werden</strong><br />
soll. Darin soll, nach einem Bericht<br />
des „Kurier<strong>“</strong> vom Samstag<br />
der Vorwoche, eine „angepasste<br />
Luftraumüberwachung<strong>“</strong> enthal -<br />
ten sein. Das bedeutet eine Beschränkung<br />
des Flugbetriebes auf<br />
die „normalen Bürozeiten<strong>“</strong> von<br />
Luftraumüberwachung mit dem Eurofighter nur mehr zu Bürozeiten, dann soll Ungarn übernehmen?<br />
Montag bis Freitag jeweils von<br />
acht bis 16 Uhr und die Streichung<br />
der Alarmrotte, zweier permanent<br />
einsatzbereiter und bewaffneter<br />
Flieger. Das würde aber nur in<br />
einer internationalen Kooperation<br />
funktionieren, die es Kampfflugzeu<br />
gen der Nachbarstaaten ermöglicht,<br />
bei Luftoperationen in<br />
österreichisches Staatsgebiet einzufliegen.<br />
Dieses Konzept hat Slowenien<br />
bereits umgesetzt und mit<br />
Ungarn einen Luftsicherungsver -<br />
trag abgeschlossen. Der Haken<br />
daran für Österreich: Beide Län -<br />
der sind NATO-Mitglieder. Für<br />
Verfassungsexperten wie Heinz<br />
Mayer kommt das <strong>nicht</strong> in Frage:<br />
„Ein neutraler Staat <strong>darf</strong> ganz<br />
sicher <strong>nicht</strong> militärische Aufgaben<br />
einem anderen Staat übertragen.<strong>“</strong><br />
Aber an der Neutralität dürfte<br />
das bald <strong>nicht</strong> mehr scheitern.<br />
Zwar dementierte SPÖ-Kanzler<br />
Werner Faymann an diesem<br />
Dienstag nach dem Ministerrat<br />
eine Auslagerung der Luftraumüberwachung<br />
- aber ohne zu erklä<br />
ren, wie diese dann finanziert<br />
<strong>werden</strong> soll.<br />
Das hat hingegen SPÖ-Verteidigungsminister<br />
Gerald Klug auf<br />
der 2. Berliner Strategiekonferenz<br />
am vergange nen Wochenende<br />
aufgezeigt. Da hatte Klug gefordert,<br />
dass Europa „Verantwortung<br />
für seine Sicher heit<strong>“</strong><br />
übernehmen müsse: „Kein EU-<br />
Staat kann das im Alleingang bewältigen.<br />
Die EU muss handlungsfähig<br />
<strong>werden</strong> und sich sicherheitspolitisch<br />
emanzipieren.<strong>“</strong><br />
SPÖ-Verteidigungsminister<br />
Klug will EU-Armee<br />
Gemeint ist damit eine gemeinsame<br />
Verteidigungspolitik<br />
mit einer gemeinsamen Armee.<br />
Und was nannte Klug als Beitrag<br />
des ausgehungerten Bundeshee -<br />
res dazu? „Das Bundesheer könn -<br />
te seine Gebirgsausbildung, spezialisierte<br />
Infanterie, Spezialeinsatzkräfte<br />
sowie ABC-Abwehr, Logistik<br />
und Katastrophenhilfseinheiten<br />
in Europa einbringen<strong>“</strong>,<br />
meinte der SPÖ-Minister. Aber<br />
auch die würden nur bei Tag einsatzbereit<br />
sein, weil den dazu benötigten<br />
„Black Hawk<strong>“</strong>-Hubschraubern<br />
des Heeres eine 50<br />
Millionen Euro teure Nachrüstung<br />
verwehrt wurde, womit sie<br />
ab 2018 „nachtblind<strong>“</strong> und ab 2020<br />
gänzlich am Boden stehen<br />
<strong>werden</strong>.<br />
➤➤ Siehe auch Kommentar Seite 4<br />
Hintergrund<br />
Die Einsparungen von 267 Milli -<br />
onen Euro, die Ex-SPÖ-Verteidigungsminister<br />
Darabos 2007 bei<br />
der Reduktion der Eurofighter-<br />
Stückzahl von 18 auf 15 erzielte,<br />
kommen dem Heer teuer zu steh -<br />
en. Denn Darabos hat die Betriebskosten<br />
dem Heer aufgehalst, das<br />
dafür veraltete und nachtfluguntaugliche<br />
Eurofighter bekam, die<br />
neben den hohen Betriebskosten<br />
auch noch erhöhte Wartungskosten<br />
verursachen, da Ersatzteile<br />
extra angefertigt <strong>werden</strong> müssen.<br />
Bitte umblättern!
6 26. Juni 2014<br />
Hintergrund<br />
Neue Freie Zeitung<br />
„Ja zur Neutralität heißt auch, deren Kosten zu tragen!<strong>“</strong><br />
Für FPÖ-Wehrsprecher Mario Kunasek (Bild) ist im NFZ-Interview das „Kaputtsparen<strong>“</strong> des Bundesheeres ein<br />
Warnsignal für die geplante Entsorgung der Neutralität durch SPÖ und ÖVP<br />
NFZ: Herr Abgeordneter Kunasek,<br />
ist für Sie mit dem Dementi<br />
des Bundeskanzlers die Diskus -<br />
sion um die „Auslagerung<strong>“</strong> der<br />
Luftraumüberwachung beendet?<br />
Mario Kunasek: Keinesfalls, denn<br />
das ist in meinen Augen nur eine<br />
Absichtserklärung von SPÖ-<br />
Kanzler Faymann. Er ist nämlich<br />
die Erklärung schuldig geblieben,<br />
wie das Bundesheer diese<br />
Aufgabe, zu der sich Österreich<br />
gemäß dem Neutralitätsgesetz<br />
verpflichtet hat, finanzieren soll.<br />
Ein Bekenntnis zur Neutralität<br />
muss auch ein Bekenntnis zu<br />
einem ordentlich finanzierten<br />
Bundesheer sein. Sonst ist es<br />
wertlos.<br />
NFZ: Sind die Eurofighter die<br />
Wurzel des Problems, hat sich das<br />
Heer damit übernommen?<br />
Mario Kunasek: Die Entscheidung<br />
für den Eurofighter war<br />
eine politische Entscheidung. Das<br />
Heer hatte bei der Typenentscheidung<br />
2002 den Gripen favorisiert.<br />
Die Zustimmung erfolgte<br />
auch unter der Prämisse, dass die<br />
Betriebskosten aus dem allgemeinen<br />
Budget gedeckt <strong>werden</strong>.<br />
Dieses Versprechen wurde 2007<br />
vom damaligen SPÖ-Verteidigungsminister<br />
Darabos <strong>nicht</strong> eingefordert.<br />
Er hat dem Heer dann<br />
mit seinem „Supergeschäft<strong>“</strong> bei<br />
den Nachverhandlungen auch<br />
noch einen Flugzeug-Typ aufgehalst,<br />
der gar <strong>nicht</strong> mehr den Ausschreibungsbedingungen<br />
entsprach.<br />
Die „Darabos-Eurofighter<strong>“</strong><br />
sind nämlich nur für Einsätze<br />
bei Tageslicht tauglich. Das<br />
und weitere skurrile Details hat<br />
auch der Rechnungshof in seinem<br />
Bericht 2008 detailliert aufgelistet.<br />
NFZ: Aber hat er den Steuerzahlern<br />
damit <strong>nicht</strong> rund 270<br />
Millionen Euro erspart?<br />
Mario Kunasek: Versprochen hat<br />
er gar Einsparungen von einer<br />
Milliarde Euro. Und diese 270<br />
Millionen Euro entsprachen<br />
gerade einmal den Betriebskosten<br />
für fünf Jahre. Rechnet man die<br />
Mehrkosten für die teureren Ersatzteile<br />
hinzu, die für das veraltete<br />
Model extra angefertigt<br />
<strong>werden</strong> müssen, dann haben SPÖ<br />
und ÖVP 2007 die Steuerzahler<br />
reingelegt, dem Bundesheer die<br />
Luftraumüberwachung verunmöglicht<br />
und damit de facto das<br />
Neutralitätsgesetz gebrochen.<br />
NFZ: Aber sollte <strong>nicht</strong> auch das<br />
Bundesheer seinen Teil zur Reduktion<br />
der Staatsverschuldung<br />
beitragen?<br />
Mario Kunasek: Das wird doch<br />
dem Bundesheer über reale Budgetkürzungen<br />
schon seit Jahrzehnten<br />
abverlangt! Was<br />
wenden andere neutrale<br />
Staaten für ihre Landesverteidigung<br />
auf? Die<br />
Schweiz lässt sich ihre<br />
Neutralität 2014 rund<br />
4,4 Milliarden Euro<br />
oder rund ein<br />
Prozent<br />
BIP kosten<br />
u n d<br />
des<br />
das ebenfalls neutrale Schweden<br />
gar 5,14 Milliarden Euro oder 1,2<br />
Prozent des BIP. Mit dem Budgetvoranschlag<br />
2014, der eine Reduktion<br />
der Ausgaben für die<br />
Landesverteidigung auf knapp<br />
zwei Milliarden oder 0,5 Prozent<br />
des BIP vorsieht, wird dem Heer<br />
finanziell das Rückgrat gebrochen.<br />
Alle notwendigen Neuanschaffungen<br />
wurden abgeblasen.<br />
Damit fällt ab 2018 die<br />
Hälfte der Hubschrauberflotte<br />
aus, die alte Puch-G- und Pinzgauer-Flotte<br />
wird aus dem Betrieb<br />
genommen, um weitere Reparaturen<br />
zu vermeiden. Übungen<br />
wurden reduziert, der Treibstoff<br />
für Panzer rationiert und Kilometerbegrenzungen<br />
für alle anderen<br />
Fahrzeuge festgelegt. SPÖ-Minister<br />
Klug hat damit, gemäß<br />
seinen Worten, <strong>nicht</strong> den Boden<br />
des Fasses erreicht,<br />
sondern diesen<br />
bereits<br />
durchschlagen.<br />
FPÖ-Kunasek: „Wer das Heer kaputtspart, hungert die Neutralität aus!<strong>“</strong><br />
NFZ: Welche Auswirkungen<br />
haben diese Sparmaßnahmen für<br />
das Bundesheer?<br />
Mario Kunasek: Das ist <strong>nicht</strong> nur<br />
ein Anschlag auf das Bundesheer<br />
und die Sicherheit Österreichs,<br />
sondern betrifft auch den Einsatz<br />
bei Katastrophenfällen. Ein<br />
Einsatz wie bei den Hochwasserkatastrophen<br />
von 2002 oder 2012<br />
ist mit diesem Heer <strong>nicht</strong> mehr<br />
möglich. Und diese Politik widerspricht<br />
völlig dem Ergebnis der<br />
Volksbefragung vom Jänner 2013,<br />
in dem sich die Österreicher ganz<br />
klar zum Bundesheer bekannt<br />
haben!<br />
NFZ: Was halten Sie von der<br />
jüngsten Forderung von SPÖ-Verteidigungsminister<br />
Klug nach einer<br />
EU-Armee?<br />
Mario Kunasek: Das bestätigt unseren<br />
Verdacht, dass die rotschwarze<br />
Koalition die Neutralität<br />
mit ihrer bedingungslosen „Jazur-EU-Politik<strong>“</strong><br />
Schritt für Schritt<br />
entsorgen will. Wir stehen vor der<br />
Situation, dass die politischen Verantwortungsträger<br />
in dieser Koalition<br />
den Konkurs der Landesverteidigungspolitik<br />
angemeldet<br />
haben. Die ÖVP lehnt sich<br />
zurück und beobachtet, wie die<br />
SPÖ das Bundesheer an die<br />
Wand fährt. Auf der Strecke<br />
bleibt das Bundesheer, die Sicherheit<br />
Österreichs und die<br />
Neutralität. Da <strong>werden</strong><br />
sich aber SPÖ und ÖVP<br />
auf den Widerstand von<br />
uns Freiheitlichen und der<br />
Österreicher einstellen<br />
müssen. Denn wir Freiheitliche<br />
stehen auf der<br />
Seite der Bürger, wir stehen<br />
zu einer eigenständigen Landesverteidigung<br />
mit einem<br />
funktionierenden Bundesheer<br />
zu unserer bewährten Neutralität!
Neue Freie Zeitung Parlament<br />
26. Juni 2014 7<br />
Hypo-Sondergesetz - die nächste Pleite<br />
Für FPÖ birgt „unausgegorenes Sondergesetz<strong>“</strong> gleiche Gefahr wie Insolvenz<br />
HC Strache zeigte ÖVP-Finanzminister Spindelegger die Fehler im<br />
Hypo-Sondergesetz und bei der Notverstaatlichung auf.<br />
Diesen Dienstag haben SPÖ und<br />
ÖVP im Finanzausschuss den Regierungsentwurf<br />
zum Abbau der<br />
Hypo Alpe-Adria beschlossen,<br />
trotz der überwiegend negativen<br />
Beurteilungen der dazu beigezogenen<br />
Experten. In der am Mitt -<br />
woch von der Opposition einberufenen<br />
Sondersitzung zerpflückten<br />
die Abgeordneten von FPÖ, den<br />
Grünen, den NEOS, und dem<br />
Team Stronach in einer Sondersitzung<br />
des Nationalrats das rotschwarze<br />
Hypo-Sondergesetz.<br />
Die NEOS konfrontierten<br />
ÖVP-Finanzminister Michael<br />
Spindelegger mit einer 62 Detailfragen<br />
umfassenden Dringlichen<br />
Anfrage mit dem Titel „Sondergesetzgebung<br />
Hypo Alpe Adria<br />
International AG - das Schlech -<br />
tere aus beiden Welten<strong>“</strong>.<br />
FPÖ-Klubobmann HC Stra -<br />
che (Bild oben) wies zu Beginn<br />
seines Debattenbeitrages die „rotschwarzen<br />
Märchen<strong>“</strong> von der alleinigen<br />
Schuld des verstorbenen<br />
Landeshauptmannes Haider an<br />
der Haftungsübernahme des Lan -<br />
des Kärntens für die Hypo zurück:<br />
„Die Haftungen sind von Ihren<br />
Landesparteien mitbeschlossen<br />
worden<strong>“</strong>, betonte HC Strache in<br />
Richtung SPÖ und ÖVP. Die von<br />
ÖVP-Finanzminister Spindelegger<br />
zitierte EU-Richtlinie aus<br />
dem Jahr 2001 biete für die nun<br />
geplante Beteiligung der Gläubiger<br />
am Schaden keine Grund -<br />
lage, kritisierte dann der FPÖ-<br />
Klubobmann den „rot-schwarzen<br />
Vertuschungsversuch<strong>“</strong>, mit dem<br />
einzig die Folgen der „völlig unnotwendigen<br />
Notverstaatlichung<strong>“</strong><br />
der Hypo Alpe-Adria im Jahr<br />
2009 „ausgelöscht<strong>“</strong> <strong>werden</strong><br />
sollten.<br />
Denn die EU-Richtlinie ziele<br />
auf eine Sanierung ab, was bei der<br />
Hypo Alpe-Adria, die ja nur „abgebaut<strong>“</strong><br />
<strong>werden</strong> soll, gar <strong>nicht</strong> geplant<br />
sei. „In der geplanten Abbaugesellschaft<br />
sollen nun jene<br />
Leichen vergraben <strong>werden</strong>, die<br />
man bei einer Insolvenz an die Öffentlichkeit<br />
hätte bringen kön -<br />
nen<strong>“</strong>, kritisierte HC Strache diese<br />
„milliardenschwere rot-schwarze<br />
Freunderlwirtschaft auf Kosten<br />
der Steuerzahler<strong>“</strong>.<br />
Für die FPÖ seien daher vorrangig<br />
sämtliche Umstände rund<br />
um die Notverstaatlichung der<br />
Hypo zu klären sowie alle folgenden<br />
„Sanierungsphasen<strong>“</strong> zu<br />
untersuchen, betonte auch FPÖ-<br />
Budgetsprecher Elmar Podgor-<br />
FPÖ-Podgorschek: „Wann kommt<br />
endlich der Hypo-U-Ausschuss?<strong>“</strong><br />
schek (Bild unten). „Wer sind die<br />
Profiteure dieser Vorgangsweise<br />
von SPÖ und ÖVP?<strong>“</strong>, fragte Podgorschek<br />
in Richtung ÖVP-Finanzminister<br />
Spindelegger und -<br />
wegen Abwesenheit von SPÖ-<br />
Kanzler Faymann - in Richtung<br />
SPÖ-Klubobmann Schieder. Podgorschek<br />
appellierte in diesem<br />
Sinn noch einmal eindringlich an<br />
die Koalitionsparteien, endlich<br />
einem Hypo-Untersuchungsausschuss<br />
zuzustimmen.<br />
Der FPÖ-Budgetsprecher<br />
machte darüber hinaus geltend,<br />
dass das Risiko des vorliegenden<br />
Sondergesetzes gleich hoch sei<br />
wie das Risiko einer Insolvenz.<br />
„Vor diesem Hintergrund wäre es<br />
durchaus sinnvoll gewesen, ein Sanierungsverfahren<br />
einzuleiten<br />
und mit den Hypo-Gläubigern<br />
über eine Quote zu verhandeln,<br />
statt sich einen Rattenschwanz<br />
von Klagen der nun betroffenen<br />
nachrangigen Gläubiger einzuhandeln<br />
- oder gar eine Rück -<br />
nahme des Gesetzes durch ein<br />
Urteil des Verfassungsgerichtshofes<strong>“</strong>,<br />
betonte Podgorschek. Bei<br />
der folgenden Abstimmung wur -<br />
den alle Entschließungsanträge<br />
der Opposition abgelehnt.<br />
Jetzt haben wir es quasi<br />
amtlich. Der Steuersatz in<br />
Österreich ist <strong>nicht</strong> nur gefühlt<br />
unerträglich hoch, er ist es<br />
wirklich. Die unabhängige Organisation<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung<br />
(OECD) lieferte vor zwei<br />
Wochen das Futter für eine sofortige<br />
Steuerreform, wie sie von<br />
der FPÖ längst gefordert wird.<br />
Laut dieser OECD-Studie<br />
liegt die Steuerbelastung in Österreich<br />
deutlich über dem internationalen<br />
Durchschnitt. Besonders<br />
hart betroffen sind unselbständig<br />
Erwerbstätige und Familien!<br />
Es verwundert daher <strong>nicht</strong>,<br />
dass der ÖGB und einige AK-<br />
Parlament intern<br />
Von<br />
FPÖ-Klubdirektor<br />
ParlRat Mag.<br />
Norbert Nemeth<br />
Österreich braucht eine<br />
Steuerreform jetzt!<br />
Präsidenten die Forderung nach<br />
einer sofortigen Steuersenkung<br />
von der FPÖ, die bereits am 23.<br />
Mai 2014 einen entsprechenden<br />
Antrag im Nationalrat eingebracht<br />
hat, übernommen haben.<br />
Es sei aber auch daran erinnert,<br />
dass alle anderen<br />
Parlamentsklubs, also<br />
Grüne, NEOS und das Team<br />
Stronach, damals noch dem<br />
Gegenantrag der rot-schwarzen<br />
Regierungskoalition zugestimmt<br />
haben.<br />
Dieser sieht aber nur vor, dass<br />
eine von SPÖ und ÖVP nominierten<br />
Reformkommissiondem<br />
dem Nationalrat bis Ende 2014<br />
ein Bericht vorlegen muss und bis<br />
Ende 2015 eine Regierungsvorlage<br />
für eine Steuerreform<br />
folgen soll.<br />
Realistischer Weise bedeutet<br />
dies, dass eine Steuerreform frühestens<br />
am 1. Jänner 2016, wenn<br />
<strong>nicht</strong> erst 2017 - als Wahlzuckerl<br />
für die folgende Nationalratswahl<br />
2018 - in Kraft treten könnte.
8 26. Juni 2014<br />
Medien<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Sparen, sparen und nochmals<br />
sparen! Wem klingen diese<br />
Beschwörungen von SPÖ<br />
und ÖVP seit „Budgetloch<strong>“</strong>-Debatte<br />
und „Sparbudget<strong>“</strong>-Präsentation<br />
<strong>nicht</strong> in den Ohren?<br />
Aber einen Bereich vergessen<br />
diese Herrschaften regelmäßig,<br />
nämlich sich selber - und das penetrant<br />
und impertinent. So haben<br />
die Klubchefs von Rot und<br />
Schwarz nach Beendigung die<br />
„Luxuspensions<strong>“</strong>-Debatte im Nationalrat<br />
gleich einen Antrag auf<br />
Spesenerhöhung eingebracht!<br />
Nicht weniger unverschämt<br />
Medien-Melange<br />
Von<br />
Andreas<br />
Ruttinger<br />
Politisch unverschämt<br />
werfen diese Herrschaften unser<br />
Steuergeld mit beiden Händen<br />
zum Fenster hinaus, um ihr Image<br />
mit Inseraten und Werbeeinschaltungen<br />
bei den Medien aufbessern.<br />
Denn die Leser glauben die<br />
Schönschreibeversuche des rotschwarzen<br />
Steuer- und Gebührenwuchers<br />
sowieso <strong>nicht</strong> mehr.<br />
Also dienen diese Milli -<br />
onen einzig und allein,<br />
sich die Medien gefügsam<br />
kaufen zu wollen. 201 Millionen<br />
Euro haben Ministerien, Länder,<br />
Firmen in öffentlichem Besitz und<br />
andere öffentliche Institutionen im<br />
Vorjahr damit verpulvert. Und das<br />
ist lange <strong>nicht</strong> alles.<br />
Denn Rot und Schwarz haben<br />
sich im Medientransparenz<br />
Schlupflöcher offengehalten, um<br />
<strong>nicht</strong> alle Werbeausgaben angeben<br />
zu müssen.<br />
Am Unverschämtesten tritt bei<br />
diesem Versuch, sich das Wohlwollen<br />
der Medien erkaufen zu<br />
wollen, die rot-grüne Wiener Stadtregierung<br />
auf. Ja, genau SPÖ und<br />
Grüne, sonst die Spitze der „political<br />
correctness<strong>“</strong>, sind (werbe)po-<br />
litisch gänzlich unverschämt!<br />
39 Steuer-Millionen für Eigenwerbung<br />
Bei den Werbeausgaben kennt die Politik bislang keinen Sparzwang<br />
Ministerien, Länder, Firmen in öffentlichem<br />
Besitz und andere öffentliche<br />
Institutionen haben im<br />
ersten Quartal dieses Jahres 39<br />
Millionen Euro für Werbung ausgegeben.<br />
Das geht aus dem<br />
jüngsten Bericht der Rundfunkund<br />
Telekom-Regulierungsbehörde<br />
RTR hervor. Gegenüber<br />
dem ersten Quartal des Wahljahres<br />
2013 ist das ein Rückgang<br />
von gerade einmal knapp drei<br />
Millionen Euro. Von April 2013<br />
bis März 2014 gaben öffentliche<br />
Stellen somit rund 198 Millionen<br />
Euro für Werbung aus.<br />
Aber selbst diese Daten enthalten<br />
<strong>nicht</strong> alle Ausgaben, da<br />
laut Gesetz Anzeigenschaltungen<br />
von unter 5.000 Euro pro Quartal<br />
und Medium <strong>nicht</strong> zu melden<br />
sind. Genausowenig auch Buchungen<br />
in <strong>nicht</strong> periodischen<br />
Medien wie etwa Plakaten - oder<br />
auch Beilagen zu Medien, die seltener<br />
als viermal jährlich erscheinen.<br />
Aber gerade diese Beilagen<br />
erleben eine besondere<br />
Konjunktur, seit das Medientransparenzgesetz<br />
2011 in Kraft getreten<br />
ist, kritisierten Medienexperten<br />
das Gesetz.<br />
Am großzügigsten war wieder<br />
einmal die rote Bundeshauptstadt<br />
Wien, die inklusive der Firmen im<br />
www.fpoe-tv.at<br />
© Jasmin Merdan - Fotolia.com<br />
/fpoetvonline<br />
Inseraten-Landeskaiser: Wiens SPÖ-Bürgermeister Häupl (im Bild<br />
rechts) und seine grüne Stellvertreterin Vassilakou (im Bild links).<br />
Mehrheitsbesitz der Stadt um 8,5<br />
Millionen Euro Werbeanzeigen<br />
schaltete, fast dreimal so viel als<br />
alle anderen acht Landesregierungen<br />
zusammen! Lag das vielleicht<br />
daran, dass nächstes Jahr in<br />
der Bundeshauptstadt gewählt<br />
wird? Denn das Schlußlicht bei<br />
den Werbeausgaben bilden die<br />
beiden Bundesländer in denen<br />
heuer und 2015 keine Wahlen anstehen,<br />
nämlich Kärnten mit<br />
171.297 Euro und Salzburg mit<br />
55.182 Euro.<br />
➤➤ Siehe auch Medien-Melange Seite 8<br />
Top-Themen der Woche<br />
im FPÖ-TV-Magazin:<br />
Wie gut läuft<br />
die Integration?<br />
EU-Fraktion<br />
wird kommen.<br />
Gewalt als<br />
Zivilcourage?<br />
Hintergrund<br />
Bei den Werbeausgaben der Bun -<br />
desländer im ersten Quartal 2014<br />
lag Wien mit 8,5 Millionen Euro klar<br />
vor Niederösterreich mit 1,8 Milli -<br />
onen und Oberösterreich mit 1,35<br />
Millionen Euro. Dann folgen<br />
diejenigen Bundesländer in denen<br />
neben Wien und Oberösterreich<br />
ebenfalls Landtagwahlen anstehen,<br />
die Steiermark (602.238 Euro), das<br />
Burgenland (497.797 Euro) und<br />
Vorarlberg (384.026 Euro).<br />
Petra<br />
Steger
Neue Freie Zeitung EU<br />
26. Juni 2014 9<br />
Fällt Stabilitätspakt dem EU-Postenschacher zum Opfer?<br />
Europas Sozialdemokraten wollen schon wieder die Erlaubnis zum Schuldenmachen bekommen<br />
Wovor die FPÖ beim Nationalratsbeschluss<br />
2012 zur Übernahme<br />
der als „Sixpack<strong>“</strong> bezeichneten<br />
Reform des Stabilitäts- und<br />
Wachstumspaktes im Rahmen der<br />
Einführung des Europäischen Stabilitätsmechanismus’<br />
(ESM) gewarnt<br />
hat, droht jetzt Realität zu<br />
<strong>werden</strong>: Die Aufweichung dieser<br />
Kriterien, um das Schuldenma -<br />
chen zu erleichtern. Und wieder,<br />
wie schon 2003, geht die Initiative<br />
von Berlin aus, um dem schwächelnden<br />
Partner Frankreich zu<br />
stützen. Hatte damals SPD-Kanz -<br />
ler Gerhard Schröder zusammen<br />
mit Frankreichs konservativem<br />
Staatschef Jacques Chirac die<br />
Grundfesten der Hartwährungspolitik<br />
aus den Angeln gehoben,<br />
so versuchen dies nun SPD-Vizekanzler<br />
Sigmar Gabriel (Bild) und<br />
Frankreichs sozialistischer Staatspräsident<br />
Francois Hollande.<br />
„Ich glaube, dass wir in Euro -<br />
pa unsere Politik verändern müs -<br />
sen, dass die Kosten, die durch Reformpolitik<br />
entstehen, <strong>nicht</strong> auf<br />
SPD-Vizekanzler Gabriel will das Schuldenmachen wieder erlauben.<br />
die Defizite angerechnet <strong>werden</strong><strong>“</strong>,<br />
erklärte Gabriel beim Treffen der<br />
sozialistischen Regierungschefs in<br />
Paris am vergangenen Wochenende.<br />
Denn die wenigsten Euro-<br />
Länder <strong>werden</strong> die Vorgaben aus<br />
dem Stabilitätspakt zum Abbau<br />
der Staatsverschuldung auf 60<br />
Prozent seiner Wirtschaftsleistung<br />
(BIP) in den nächsten Jahren<br />
schaffen. Den konservativen Regierungen<br />
wollen sie diesen Bruch<br />
der EU-Verträge mit einem Angebot<br />
beim Postenschacher für die<br />
neu zu bestellende EU-Kommission<br />
schmackhaft machen und<br />
im Gegenzug deren Kandidaten<br />
Jean-Claude Juncker als Kommissionspräsidenten<br />
akzeptieren.<br />
In der Europäischen Zentral -<br />
bank haben diese Ankündigungen<br />
aus Paris bereits die Alarmglocken<br />
läuten lassen. Angesichts<br />
der hohen Staatsverschuldung in<br />
der Euro-Zone sei es völlig falsch<br />
die Konsolidierungsbemühungen<br />
zurückzufahren. „Der Stabilitätsund<br />
Wachstumspakt sollte <strong>nicht</strong><br />
bis zu dem Punkt gedehnt <strong>werden</strong>,<br />
an dem er seine Glaubwürdigkeit<br />
verliert. Lasst uns <strong>nicht</strong> den Fehler<br />
von 2003 wiederholen<strong>“</strong>, warnte<br />
prompt Benoit Cœuré, Mitglied<br />
im EZB-Direktorium und „rechte<br />
Hand<strong>“</strong> von EZB-Chef Draghi.<br />
Hintergrund<br />
Das „Sixpack<strong>“</strong> bezeichnet sechs<br />
EU-Rechtsakte, von denen vier<br />
der Reform des Stabilitäts- und<br />
Wachstumspakts dienen. Darin<br />
sind etwa Grenzwerte für das<br />
jährliche Budgetdefizit und für die<br />
Gesantstaatsverschuldung<br />
festgelegt. Werden diese <strong>nicht</strong><br />
eingehalten, folgt das „Verfahren<br />
bei übermäßigem Defizit<strong>“</strong>. Die<br />
zwei anderen Rechtsakte betref fen<br />
ein Frühwarnsystem sowie einen<br />
Korrekturmechanismus.<br />
EU-Fraktionsbildung gestoppt<br />
„Die Fraktion EU-kritischer<br />
Freiheitsparteien kommt, auch<br />
wenn es etwas länger dauert als<br />
geplant<strong>“</strong>, erklärte der FPÖ-Delegationsleiter<br />
Harald Vilimsky<br />
(Bild) zu den auf Eis gelegten<br />
Verhandlungen in Brüssel. Denn<br />
die Parteien im Europaparlament<br />
könnten nämlich jederzeit<br />
auch während einer Legislaturperiode<br />
eine Fraktion<br />
bilden, erläuterte Vilimsky und<br />
übte Kritik an den „Basarmethoden<strong>“</strong><br />
anderer Fraktionen:<br />
„Die Mitbewerber haben sich<br />
bemüht, alles aufzusaugen, was<br />
an EU-kritischen Kräften da<br />
war.<strong>“</strong> Gert Wilders, Chef der<br />
niederländischen Partei für die<br />
Freiehit (PVV), betonte, man<br />
wolle die Bildung einer Fraktion<br />
„<strong>nicht</strong> um jeden Preis<strong>“</strong> eingehen<br />
oder ideologische Prinzipen über<br />
Bord werfen. Auch der Chef der<br />
italienischen Lega Nord, Matteo<br />
Salvini, gab sich zuversichtlich:<br />
„Wir haben es <strong>nicht</strong> eilig. Unsere<br />
EU-Fraktion wird sich schon<br />
noch bilden, es ist nur eine Frage<br />
der Zeit.<strong>“</strong><br />
Ausgehöhltes Subsidiaritätsprinzip<br />
Der deutsche Altbundespräsident<br />
Roman Herzog (Bild) hat Anfang<br />
Juni zu einer Debatte über eine<br />
Neujustierung der EU-Politik aufgefordert.<br />
„Ohne die Rückbesinnung<br />
auf ein Europa der nationalen<br />
Vielfalt und Eigenständigkeit,<br />
ohne die Entwicklung<br />
einer neuen Balance zwischen nationaler<br />
Souveränität und europäischer<br />
Zentralität, wird die heutige<br />
EU auf Dauer am Widerstand des<br />
Souveräns in den Mitgliedstaaten<br />
scheitern<strong>“</strong>, warnte der ehemalige<br />
Verfassungsrichter.<br />
Er kritisierte vor allem die<br />
fortschreitenden Zentralisierungstendenzen,<br />
indem die EU-<br />
Institutionen das Subsidiaritätsprinzip<br />
permanent missachten<br />
und sich ständig neue Kompetenzen<br />
aneignen würden. Herzog<br />
forderte daher eine Stärkung der<br />
nationalen Parlamente und<br />
mahnte dazu einen eigenen<br />
„EU-Kompetenzgerichtshof<strong>“</strong><br />
ein, als Kontrapunkt zum Europäischen<br />
Gerichtshof, der in<br />
Fragen der Komeptenzen einseitig<br />
Brüssel bevorzuge.<br />
Foto: DIVSI
10<br />
26. Juni 2014 Ausland<br />
Neue Freie Zeitung<br />
In Kürze<br />
Uneinig gegen Islamisten<br />
Iraks Premierminister Nuri al-<br />
Maliki hat strikt die Bildung<br />
einer Einheitsregierung unter<br />
Einbindung der Sunniten und<br />
Kurden des Landes abgelehnt, zu<br />
der ihn der Westen aufgefordert<br />
hat. Gegenüber US-Außenminister<br />
Kohn Kerry, der ihm den<br />
Plan diesen Dienstag nahelegte,<br />
um den Vormarsch der Islamisten<br />
der Gruppe „Islamischer Staat im<br />
Irak und in Syrien<strong>“</strong> (ISIS) im<br />
Irak zu Stoppen, bezeichnete er<br />
den Vorschlag als „Putsch gegen<br />
die Verfassung<strong>“</strong> und als undemokratisch.<br />
Angesichts des Vormarschs<br />
der sunnitischen ISIS-<br />
Miliz hat mehrheitlich schiitische<br />
Iran seine Truppen in Gefechtsbereitschaft<br />
versetzt.<br />
Islamistenterror in Nigeria<br />
Bei einem Bombenanschlag in<br />
einem Einkaufszentrum in der nigerianischen<br />
Hauptstadt Abuja<br />
sind diesen Mittwoch nach Polizeiangaben<br />
mindestens 21 Menschen<br />
getötet und dutzende verletzt<br />
worden. Die islamistische<br />
Terrorgruppe Boko Haram, die<br />
am Wochenende bei Überfällen<br />
im Nordosten des Landes 38<br />
Menschen getötet und erneut<br />
über 60 Frauen und Mädchen<br />
entführt hat, hat sich zum Anschlag<br />
bekannt.<br />
Anschläge in Kairo<br />
In der U-Bahn der ägyptischen<br />
Hauptstadt Kairo sind an diesem<br />
Mittwoch in kurzen Abständen<br />
vier Sprengsätze explodiert.<br />
Durch die Detonationen der relativ<br />
schwachen Sprengsätze<br />
während der morgendlichen<br />
Hauptverkehrszeit seien mindestens<br />
zwei Personen verletzt<br />
worden, teilte die Polizei mit. Seit<br />
dem Sturz des islamistischen Präsidenten<br />
Mohammed Mursi vor<br />
einem Jahr verüben dessen Anhänger<br />
immer wieder Anschläge,<br />
vor allem gegen die Sicherheitskräfte.<br />
Denn diese haben seit<br />
Mursis Sturz mehr als 1.000<br />
Mursi-Gefolgsleute getötet und<br />
an die 15.000 festgenommen.<br />
Ein Tag der gelebten Neutralität<br />
Beim Staatsbesuch aus Russland besann sich auch die SPÖ-Spitze der Neutralität<br />
Am Tag des Staatsbesuchs des russischen<br />
Staatspräsidenten Vladimir<br />
Putin diesen Dienstag dominierte<br />
Österreichs Neutralität<br />
auch das politische Handeln bei<br />
Bundespräsident Heinz Fischer<br />
und SPÖ-Bundeskanzler Werner<br />
Faymann. Es sei ein Prinzip der<br />
österreichischen Außenpolitik,<br />
gerade in schwierigen Zeiten den<br />
Dialog zu suchen, betonte Fischer<br />
in Hinblick auf die Situation in der<br />
Ukraine. „Die Gefahr, dass man<br />
einmal zu wenig spricht, ist wesentlich<br />
größer als dass man ein -<br />
mal zu viel miteinander spricht<strong>“</strong>,<br />
verteidigte Fischer den Empfang<br />
von Putin in Österreich gegenüber<br />
der Kritik aus einigen EU-<br />
Staaten.<br />
Fischer stimmte auch mit<br />
Putin überein, dass die auf sieben<br />
Tage anberaumte Waffenruhe für<br />
die Ostukraine zu wenig sei. Es<br />
müsse Verhandlungen mit den Separatisten<br />
geben, Russlands Ziel<br />
seien Rechtsgarantien für die ostukrainischen<br />
Bürger, erklärte<br />
dazu der russische Staatsgast.<br />
Islamischer Glaubenskrieg im Pulverfass Nahost<br />
Die Destabilisierung des Nahen<br />
Osten durch die Terrorgruppe „Islamischer<br />
Staat im Irak und in<br />
Syrien<strong>“</strong> (ISIS) schreitet voran. So<br />
haben die sunnitischen Islamisten<br />
der ISIS (Bild) im Südwesten des<br />
Irak die Stadt Rutba an der<br />
Hauptverbindung zwischen Bag -<br />
dad und Amman sowie einen strategisch<br />
wichtigen Grenzübergang<br />
nach Jordanien eingenommen.<br />
Jordanien hat deshalb seine Streitkräfte<br />
an der Grenze zum Irak in<br />
Alarmbereitschaft versetzt.<br />
Wie der US-Nachrichtensen -<br />
der CNN berichtete, sollen die Islamisten<br />
erneut Blutbäder unter<br />
den Schiiten in dern eroberten<br />
Gebieten angerichtet haben. Nach<br />
dem Versagen der irakischen Ar -<br />
mee mobilisieren jetzt die Schi -<br />
iten-Milizen gegen den Vormarsch<br />
Bundespräsident Fischer (im Bild links) und Staatsgast Putin.<br />
„Wir dürfen <strong>nicht</strong> im Sinne<br />
einer parteiischen EU-NATO-<br />
Doktrin einseitige Sanktionen erlassen<br />
und eine diplomatische<br />
Eiszeit gegen Russland verhän -<br />
gen<strong>“</strong>, mahnte FPÖ-Bundesparteiobmann<br />
HC Strache anläßlich<br />
Putins Aufenthalt in Wien. An<br />
diesen Rat hielt sich sogar SPÖ-<br />
Kanzler Faymann, der wenige<br />
Tage zuvor in Brüssel noch in den<br />
der sunnitischen Islamisten der<br />
ISIS. Damit droht <strong>nicht</strong> nur dem<br />
Irak ein ähnlich religiös motivierter<br />
Bürgerkrieg, wie in Syrien,<br />
sondern der Funke könnte auch<br />
auf die fragilen Nachbarstaten<br />
Jordanien, den Libanon und die<br />
Foto: Alhayat<br />
EU-Sanktions-Chor eingestimmt<br />
hatte, als er nach dem Gespräch<br />
mit Putin erklärte: „Unser Land<br />
steht für Dialog, Gesprächsbereitschaft<br />
und die Einbeziehung aller<br />
Beteiligten.<strong>“</strong><br />
Einen Erfolg zeitigte der Be -<br />
such: Putin zog den Parlamentsbeschluß<br />
zur Verlegung russischer<br />
Truppen an die Grenze zur Ukra -<br />
ine diesen Dienstag zurück.<br />
Palästinensergebiete übersprin -<br />
gen - und <strong>nicht</strong> zu vergessen die islamischen<br />
Staaten Afrikas.<br />
Im Hintergrund steht dabei<br />
der Machtkampf um die Führungsrolle<br />
der islamischen Staaten<br />
zwischen den schiitischen Ayatollahs<br />
im Iran und den sunnitischen<br />
Herrscherhäusern in Saudi-<br />
Arabien, Katar und den Emiraten.<br />
Denn diese sollen den<br />
„Dschihad der Glaubensbrüder<strong>“</strong><br />
der ISIS finanzieren.<br />
Das würde für Europa bedeuten,<br />
dass der Flüchtlingsstrom<br />
aus Syrien, der sich derzeit über<br />
Nordafrika nach Europa ergießt,<br />
weiter anschwellen könnte. Denn<br />
im Irak sind derzeit bereits hunderttausende<br />
Menschen aus dem<br />
umkämpften Gebieten im Westen<br />
auf der Flucht.
Neue Freie Zeitung Wien<br />
26. Juni 2014 11<br />
HC Strache: „Keine Imam-Schule türkischer Nationalisten!<strong>“</strong><br />
Wien <strong>darf</strong> aus falschem Toleranzverständnis von Rot-Grün <strong>nicht</strong> zum Hort für muslimische Fanatiker <strong>werden</strong><br />
In Simmering baut die „Islamische<br />
Föderation<strong>“</strong> eine türkischsprachige<br />
Predigerschule. Diese<br />
hätte schon kommenden September<br />
den Betrieb aufnehmen<br />
sollen, wenn es beim Bau <strong>nicht</strong> zu<br />
Verzögerungen gekommen wäre.<br />
Erst kurz vor dem Besuch des türkischen<br />
Premierminister Erdogan<br />
gelangten diese Pläne an die Öffentlichkeit.<br />
Besonders empörte FPÖ-<br />
Landesparteiobmann HC Stra che<br />
(Bild), dass unter den Schulbetreibern<br />
auch die Milli-Görüs-Bewegung<br />
aufscheine. Diese stehe in<br />
Deutschland wegen ihres „antidemokratischen<br />
Staatsverständnisses<strong>“</strong><br />
unter Beobachtung des<br />
Verfassungsschutzes. „Diese radikal-nationalistischen<br />
Türken<br />
<strong>werden</strong> in Österreich von der Islamischen<br />
Föderation koordiniert.<br />
Und genau diesem Verein wird<br />
nun gestattet, in Simmering eine<br />
Privatschule zu errichten, um Prediger<br />
in ihrem Sinn auszubilden!<strong>“</strong>,<br />
kritisierte HC Strache.<br />
HC Strache kritisierte das Zusehen der Behörden beim fast schon<br />
fertiggestellten Bau einer türkischen Predigerschule in Simmering.<br />
Dass dies der Integration<br />
überhaupt <strong>nicht</strong> förderlich sei,<br />
zeige der Umstand, dass der<br />
Unterricht in Türkisch erfolge<br />
und Deutsch nur als Fremdsprache<br />
angeboten werde. Dies<br />
sei durch aktuelle Gesetzeslage<br />
möglich, da die Schulbetreiber<br />
kein Öffentlichkeitsrecht beantragen<br />
wollen, weshalb die Billdungsabschlüsse<br />
in Österreich<br />
<strong>nicht</strong> anerkannt <strong>werden</strong>. Ihnen<br />
reicht die Anerkennung der Ausbildung<br />
durch die türkische<br />
Schulbehörde.<br />
„Die Bundes- und die Wiener<br />
Landesregierung lassen es zu,<br />
dass Wien zu einem Hort für muslimische<br />
Fanatiker wird!<strong>“</strong>, kritisierte<br />
HC Strache SPÖ, ÖVP und<br />
Grüne. Das Ergebnis dieser völlig<br />
verfehlten Politik sei der laufend<br />
steigende, direkte Einfluss der<br />
türkischen Regierung in Österreich,<br />
erklärte der FPÖ-Landesparteiobmann<br />
und versprach:<br />
„Wir Freiheitliche <strong>werden</strong> <strong>nicht</strong>s<br />
unversucht lassen, diesem unverständlichen<br />
Schulbau einen Rie -<br />
gel vorzuschieben und die Wiener<br />
vor dieser drohenden islamistischen<br />
Gefahr zu schützen!<strong>“</strong><br />
Hintergrund<br />
Die türkische Organisation Milli<br />
Görüs (auf deutsch: Nationale<br />
Sicht) ist in vielen Staaten wegen<br />
islamistischer Tendenzen umstritten.<br />
Das deustche Bundesamt<br />
für Verfassungsschutz kam zu dem<br />
Ergebnis, dass diese Bewegung<br />
eine deutliche Gegnerschaft zur<br />
demokratischen Grundordnung<br />
zeige sowie das Rechts und<br />
Gesellschaftssystem westlicher<br />
Demokratien ablehne.<br />
„Media Quarter Marx<strong>“</strong> aufklären<br />
Nach der Festnahme des ehemaligen<br />
kasachischen Botschafters<br />
in Österreich, Rakhat Aliyev,<br />
sollte der Skandal um das „Media<br />
Quarter Marx<strong>“</strong> endlich aufgeklärt<br />
<strong>werden</strong>, forderte FPÖ-Klubob -<br />
mann Johann Gudenus (Bild).<br />
Laut Aliyev habe dieser das<br />
Projekt mit SPÖ-Finanzstadträtin<br />
Renate Brauner während eines<br />
Eishockey-Spiels ausverhandelt,<br />
erinnerte Gudenus. Aber weder<br />
Brauner noch, der laut Aliyev<br />
ebenfalls informierte SPÖ-Bürgermeister<br />
Michael Häupl gaben<br />
stest an, davon <strong>nicht</strong>s zu wissen.<br />
„Wenn Aliyev lügt, stellt sich<br />
die Frage, wieso er Spitzenrepräsentanten<br />
der Wiener SPÖ in<br />
Verruf bringen will. Wenn er die<br />
Wahrheit sagt, stellt sich die<br />
Frage, warum die SPÖ ein<br />
Millionen-Geschäft mit einem<br />
wegen mutmaßlicher Verbrechen<br />
gesuchten Mann eingefädelt hat<strong>“</strong>,<br />
erklärte Gudenus. Sinn dieses<br />
Konstruktes sei es nämlich, so<br />
Gudenus, das Projekt und dessen<br />
gesamten Geldflüsse vor den<br />
Kontrollrechten des Gemeinderats<br />
und denen des Stadtrechnungshofes<br />
zu „schützen<strong>“</strong>.<br />
Neustruktur für Spitalsbereich<br />
Im Wiener Spitals-Budget kracht<br />
an allen Ecken und Enden, konstatierte<br />
FPÖ-Gesundheitsspre -<br />
cher Peter Frigo (Bild). Das Gesamtdefizit<br />
der Wiener Spitäler ist<br />
2012 auf 940 Millionen Euro angestiegen<br />
und erreichte 2013 den<br />
neuen Rekordwert von 994 Milli -<br />
onen Euro. „Und das obwohl Rot-<br />
Grün insgesamt 1.002 Dienst po -<br />
sten in der Gesundheitsversor -<br />
gung gestrichen und die Gebüh -<br />
ren am laufenden Band erhöht<br />
hat<strong>“</strong>, kritisierte Frigo im Zuge der<br />
Rechnungsabschlusses.<br />
So seien in den letzten beiden<br />
Jahren die Pflegegebühren in den<br />
Wiener Krankenanstalten um 6,22<br />
Prozent erhöht worden, der Spitalskostenbeitrag<br />
um 4,2 Prozent<br />
und die Beiträge zur Wiener<br />
Rettung um unglaubliche 15,1<br />
Prozent. „Wir Freiheitliche sagen<br />
Nein zu dieser Zwei-Klassen-Medizin<br />
und fordern ein Ende dieser<br />
Kürzungspolitik auf Kosten der<br />
Patienten<strong>“</strong>, betonte Frigo und forderte<br />
umgehend eine <strong>„Wien</strong>er<br />
Gesundheitsholding<strong>“</strong> ein, die<br />
sowohl die Spitäler als auch den<br />
niedergelassenen Bereich leistungsorientiert<br />
finanzieren sollte.
12 26. Juni 2014<br />
Länderrückblick<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Österreich ist um eine absolut<br />
unnütze Diskussion<br />
reicher. Der<br />
Aufschrei der Wiener Grünen<br />
und anderer Tugendterroristinnen<br />
wegen der Darbietung<br />
der Österreichischen Bundeshymne<br />
durch Andreas Gabalier<br />
beim Formel 1 Grand Prix in<br />
Spielberg, absolut lächerlich.<br />
Es zeigt sich, welcher Unsinn<br />
es war, in den von Paula von Preradovic<br />
geschaffenen Text einzugreifen.<br />
Vielen Menschen geht es<br />
wie Gabalier, für die „Heimat bist<br />
du großer Söhne<strong>“</strong> mit Tradition<br />
und Kulturerbe zu tun hat und<br />
mit dieser Art des Herumpfuschens<br />
in Kunstwerken <strong>nicht</strong>s anfangen<br />
können.<br />
i<br />
F<br />
Frauensache<br />
Von<br />
Carmen<br />
Gartelgruber<br />
(Bundesobfrau<br />
der IFF)<br />
Beißreflex linker Eman -<br />
zen wegen Bundeshymne<br />
FPÖ für gerechtere Agrarförderungen<br />
FPÖ-Waldhäusl: „In Niederösterreich kassieren reiche Großgrundbesitzer ab!<strong>“</strong><br />
St. Pölten. „Während bei den<br />
EU-Agrarförderungen mehr als<br />
60 Prozent der bäuerlichen Betriebe<br />
durch den Rost fallen,<br />
dürfen sich Großgrundbesitzer<br />
über jährliche Zuschüsse in Millionenhöhe<br />
freuen<strong>“</strong>, empörte sich<br />
FPÖ-Klubobmann Gottfried<br />
Waldhäusl im Zuge der Budgetdebatte<br />
im Landtag am Mittwoch<br />
vergangener Woche.<br />
So hätten alleine die Stiftung<br />
„Fürst Liechtenstein<strong>“</strong> und die<br />
Stifte Heiligenkreuz und Altenburg<br />
für die Jahre 2012/2013<br />
Förderungen in Höhe von 2,1<br />
Millionen Euro lukrieren können.<br />
„Die angekündigte Einführung<br />
einer Förderobergrenze ist pure<br />
Augenauswischerei, da sich diese<br />
nur auf die Direktzahlungen beschränkt,<br />
die Millionen aber unter<br />
einem anderen Titel weiter<br />
fließen<strong>“</strong>, kritisierte Waldhäusl.<br />
Darüber hinaus hätten 95<br />
Prozent der landwirtschaftlichen<br />
Betriebe die volle Steuer- und<br />
Abgabenlast zu tragen, während<br />
EU-Förderungssystrem benachteiligt bäuerliche Kleinbetriebe.<br />
„die Großen<strong>“</strong> in steuerbegünstigte<br />
Gesellschaften und Stiftungen<br />
flüchten und sich so aufgrund<br />
der Höchstbeitragsgrund -<br />
lage für die Angestellten auch<br />
noch enorme Kosten bei der Sozialversicherung<br />
ersparen würden.<br />
Die kleinen und mittelständischen<br />
Betriebe, die für Vielfalt<br />
und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft<br />
stünden, würden von<br />
diesen Ungerechtigkeiten hart getroffen,<br />
betonte der FPÖ-Klubobmann.<br />
Er wies darauf hin, dass<br />
die ÖVP gemeinsam mit der SPÖ<br />
einen FPÖ-Antrag für ein gerechteres<br />
Fördermodell aber „im<br />
Keim erstickt<strong>“</strong> hätten.<br />
Mehr dazu:<br />
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Der Text und die Musik,<br />
wurden von großen österreichischen<br />
Künstlern geschaffen und<br />
wären es wert, von uns geachtet<br />
und <strong>nicht</strong> zerstört zu <strong>werden</strong>.<br />
Gabalier hat mit dieser Interpretation<br />
der Hymne, dem Auslassen<br />
des eingefügten Textes von<br />
den „großen Töchtern<strong>“</strong> auch<br />
einem Großteil der Frauen aus<br />
dem Herzen gesprochen, die mit<br />
den Minderheitsideen der linken<br />
Emanzen wenig anfangen<br />
können.<br />
Außerdem wäre Toleranz<br />
in Sachen künstlerischer<br />
Freiheit hier angebracht.<br />
Diese ist nämlich keine Einbahnstraße<br />
und kann <strong>nicht</strong> nur dort<br />
gelten wo es den „Gutmenschen<strong>“</strong><br />
passt. Künstlerische Freiheit hat<br />
auch für musikalische Darstellungen<br />
zu gelten, und <strong>nicht</strong> nur<br />
für das „Life-Ball<strong>“</strong>-Plakat, zu<br />
dem sich bis heute noch keine der<br />
grünen Emanzen gemeldet hat.<br />
„Rotes Wahlkampfgetöse<strong>“</strong> zu falscher Zuwanderung<br />
Graz. Die jüngsten Aussagen des<br />
Kapfenberger SPÖ-Bürgermeisters<br />
und langjährigen SPÖ-Landesrates<br />
Manfred Wegscheider, er<br />
wolle den „unkontrollierten und<br />
ungezügelten Zuzug<strong>“</strong> von Ausländern<br />
<strong>nicht</strong> mehr hinnehmen,<br />
sorgten bei FPÖ-Landesparteisekretär<br />
und Nationalratsabgeordnetem<br />
Mario Kunasek für Kopfschütteln.<br />
„SPÖ-Bürgermeister<br />
Wegscheider betreibt Realitätsverweigerung<br />
par excellence.<br />
Denn seine SPÖ trägt mit dem<br />
Reformpartner ÖVP die Hauptverantwortung<br />
für diese Missstände<strong>“</strong>,<br />
betonte Kunasek<br />
Auch die Aussage Wegscheiders,<br />
Gemeindefusionen<br />
wären ausschließlich Sache der<br />
Bevölkerung der betroffenen<br />
Kommunen, seien schlichtweg<br />
eine Farce. Denn die rot-schwarze<br />
„Reformpartnerschaft<strong>“</strong> in der<br />
Steiermark ignoriere konsequent<br />
den Bürgerwillen und setzt<br />
Zwangsfusionen durch, erklärte<br />
Kunasek.<br />
FPÖ-Kunasek: „SPÖ-Wegscheider<br />
betreibt Kindesweglegung!<strong>“</strong><br />
Insbesondere für die Verfehlungen<br />
in der Zuwanderungspolitik,<br />
unter denen auch Kapfenberg<br />
leide, sei die SPÖ verantwortlich,<br />
erinnerte Kunasek: „Die<br />
Kanzlerpartei trägt die Hauptschuld<br />
an der völlig verfehlten Zuwanderungspolitik.<br />
Der Theaterdonner<br />
von SPÖ-Bürgermeister<br />
Wegscheider ist aber absolut entbehrlich!<strong>“</strong><br />
Für Kapfenbergs FPÖ-Vizebürgermeister<br />
Reinhard Richter<br />
habe Wegscheider das Thema Integration<br />
zu lange totschwiegen<br />
und geleugnet. „Die Bürger Kapfenbergs<br />
haben sich eine vernünftige<br />
Politik verdient und <strong>nicht</strong><br />
Wegscheider scheinheiliges Eingeständnis,<br />
das doch in Wahrheit<br />
wieder nur ein billiger Wahlkampfschmäh<br />
für die nächstjährige<br />
Landtagswahl darstellt!<strong>“</strong>
Neue Freie Zeitung Länderrückblick<br />
26. Juni 2014 13<br />
150.000 Euro Steuergeld für Linzer Moschee<br />
FPÖ-Linz will Aufklärung über die fragwürdieg Förderung dieses Moscheebaus<br />
Linz. Am vergangenen Sonntag<br />
wurde Österreichs offiziell fünfte<br />
Moschee in Linz (Bild) eröffnet,<br />
errichtet auf dem einstigen<br />
Standort der Neuapostolischen<br />
Kirche. Was die Linzer Freiheitlichen<br />
besonders empörte, war<br />
eine Förderung des Baus durch<br />
die hochverschuldete Stadt Linz<br />
in Höhe von 150.000 Euro. „Wir<br />
haben 2011 als einzige Fraktion<br />
im Interesse der Linzer Steuerzahler<br />
gegen die Förderung gestimmte<strong>“</strong>,<br />
erinnerte der Linzer<br />
FPÖ-Obmann und Sicherheitsstadtrat<br />
Detlef Wimmer. Denn<br />
die Linzer könnten <strong>nicht</strong> verstehen,<br />
wie offensichtlich SPÖ<br />
und Grüne - unter tatenlosem<br />
Zusehen der ÖVP - die Islamisierung<br />
ihrer Heimatstadt<br />
fördern würden.<br />
Für die Freiheitlichen sei die<br />
Subvention auch drei Jahre<br />
später noch <strong>nicht</strong> vom Tisch, kündigte<br />
FPÖ-Fraktionsobmann<br />
Markus Hein an. SPÖ-Bürger-<br />
Bilanz auf dem Rücken<br />
der Schwachen<br />
Salzburg. Die neue Salzburger<br />
Landesregierung hat ihre erste<br />
Bilanz nach einem Jahr im Amt<br />
gezogen. Für FPÖ-Klubobmann<br />
Karl Schnell stellte diese Bilanz<br />
nur eine „Showbilanz<strong>“</strong> dar. „Das<br />
erste Jahr war in Wahrheit von<br />
Aktionismus und dem Sparen auf<br />
dem Rücken der Schwächsten der<br />
Schwachen geprägt gewesen.<br />
Konkrete Maßnahmen, wie beispielsweise<br />
zur Eindämmung der<br />
Bettlerproblematik, wurden auf<br />
die lange Bank geschoben. In einigen<br />
Bereichen wurde völlig unsensibel<br />
vorgegangen. Ich möchte<br />
dabei nur an die Unterbringung<br />
von Asylwerbern erinnern<strong>“</strong>, betonte<br />
Schnell. In Wahrheit seien<br />
bisher nur Kürzungen zu Lasten<br />
der Salzburger Bevölkerung im<br />
Mittelpunkt der neuen Landesregierung<br />
aus gestanden.<br />
meister Klaus Luger, solle jetzt<br />
im Gemeinderat erneut Rede<br />
und Antwort stehen, erklärte<br />
Hein. „Mit der Religionsfreiheit<br />
lässt sich kein Anspruch Förderung<br />
ableiten. Auch das SPÖ-<br />
Argument, dass die Moschee der<br />
Integration diene, ist zweifelhaft.<br />
Deutschkurse wären da bedeutende<br />
sinnvoller<strong>“</strong>, betonte Hein.<br />
Foto: Verein der Bosniaken NUR<br />
Die mit 150.000 Euro von der Stadt Linz geförderte Moschee.<br />
Hintergrund<br />
Insgesamt fünf offizelle Moscheen<br />
gibt es derzeit in Österreich und<br />
zwar in Wien, im Tiroler Telfs, im<br />
niederösterreichischen Bad Vöslau,<br />
im Salzburger Saalfelden und in<br />
Linz. Hinzu kommen noch über<br />
200 muslimische Gebetshäuser.<br />
FPÖ-Ortspartei im steirischen<br />
St. Stefan im Rosental gegründet<br />
St. Stefan im Rosental. Dem großen Zuspruch der Steirer zur FPÖ<br />
folgend wurde am Mittwoch, den 18. Juni 2014, die FPÖ-Ortspartei St.<br />
Stefan im Rosental gegründet. Die neue Ortspartei umfasst die bisherigen<br />
Gemeinden Glojach und St. Stefan im Rosental. Neben den zahlreichen<br />
Delegierten fand sich auch Bezirksparteiobmann, Nationalratsabgeordneter<br />
Walter Rauch (Bildmitte) in der „Frauenbacher<br />
Stub’n<strong>“</strong> ein. Zur Ortsparteiobfrau wurde die 26-jährige Marlene Weinberger<br />
(im Bild sechste von rechts) aus Glojach einstimmig gewählt.<br />
In Kürze<br />
ÖVP gegen schwarze AK<br />
Bregenz. „Vergangene Woche ist<br />
die Vorarlberger Landes-ÖVP<br />
der von der ÖVP-dominierten<br />
Arbeiterkammer offen in den<br />
Rücken gefallen und hat unterstrichen,<br />
dass deren Glaubwürdigkeit<br />
in Sachen Steuerreform<br />
völlig in sich zusammenbricht<strong>“</strong>,<br />
erklärte FPÖ-Klubobmann Die -<br />
ter Egger nach den Beratungen<br />
des Finanzausschusses des Landtages<br />
in Sachen Steuerreform. Ein<br />
FPÖ-Änderungsantrag, der wortident<br />
mit der Arbeiterkammer-<br />
Aktion ‚„Lohnsteuer senken -<br />
JETZT!‘ war, wurde von der<br />
Volkspartei abgelehnt.<br />
Rechnungshofprüfung<br />
Klagenfurt. Die Vorwürfe über<br />
Schattenwirtschaft, Steuerbetrug<br />
und Schwarzarbeit an der slowenischen<br />
Musikschule „Glasbena<br />
sola<strong>“</strong> will die Kärntner FPÖ aufgeklärt<br />
wissen und zwar durch<br />
den Landesrechnungshof, kündigte<br />
FPÖ-Volksgruppensprecher<br />
Josef Lobnig an. Dem Verein<br />
seien trotz des nun offenbar gewordenen<br />
Verdachtes krimineller<br />
Machenschaften erst vor drei Monaten<br />
164.000 Euro an Subvention<br />
überwiesen wurden, was<br />
<strong>nicht</strong> gerade von großem Verantwortungsgefühl<br />
der SPÖ-domnierten<br />
Landesregierung zeuge.<br />
ÖVP-Kniefall vor Grünen<br />
Innsbruck. „Die Einführung des<br />
generellen 100-kmh-Limits ist ein<br />
Kniefall der ÖVP vor den<br />
Grünen. Wir laden alle vernünftigen<br />
Kräfte in der ÖVP ein, zukünftig<br />
den Weg mit uns zu<br />
gehen<strong>“</strong>, erklärten FPÖ-Landesparteiobmann<br />
Markus Abwerzger<br />
und der FPÖ-Landtagsklubobmann<br />
Rudi Federspiel<br />
zum schwarz-grünen Regierungsbeschluss<br />
an diesem Dienstag. Sie<br />
verwiesen dazu auf eine Studie<br />
des Bundesumweltamtes aus dem<br />
Jahr 2011, die aufzeige, dass es<br />
eine Vielzahl anderer Möglichkeiten<br />
gebe um die Luftqualität in<br />
Tirol zu verbessern.
14 26. Juni 2014<br />
Veranstaltungen / Gesellschaft Neue Freie Zeitung<br />
Nur mehr Kraft zum Behindern und zum Verhindern<br />
Ex-SPÖ-Finanzminister Hannes Androsch im „Liberalen Klub<strong>“</strong> zum Zustand der Regierungspolitik in Österreich<br />
Herzlicher Empfang für Ex-SPÖ-Finanzminister Androsch durch Klub-<br />
Präsident Fichtenbauer und dem Publikum im „Liberalen Klub<strong>“</strong>.<br />
Zu seinem Klubabend am<br />
Dienstag vergangener Woche im<br />
Hotel Bristol konnte der Präsident<br />
des „Liberalen Klubs<strong>“</strong>,<br />
Volksanwalt Peter Fichtenbauer,<br />
den ehemaligen SPÖ-Finanzmini -<br />
ster und nunmehrigen Industriel -<br />
len Hannes Androsch begrüßen<br />
(Bild). Der Mitinitiator des Bildungsvolksbegehrens<br />
„Österreich<br />
<strong>darf</strong> <strong>nicht</strong> sitzen bleiben<strong>“</strong> zeigte<br />
sich in seinem Referat unter dem<br />
Titel „Nicht absandln - Zukunft<br />
gewinnen<strong>“</strong> enttäuscht über die Politik<br />
der großen Koalition. Diese<br />
Politik verharre in einer Starre, in<br />
der sich niemand traue, etwas zu<br />
verändern. „Die Politik der<br />
kleinen Schritte erinnert mich an<br />
eine Geisha. Unsere Politik ist also<br />
eine Geisha-Politik - ob sie auch<br />
so grazil ist, sei höflicherweise dahingestellt<strong>“</strong>,<br />
kritisierte Androsch.<br />
Was ihn aber ebenso verwundere<br />
sei die Resignation der<br />
Bürger, die er auch am bescheidenen<br />
Erfolg seines Bildungsvolksbegehrens<br />
ausmachte, das<br />
nur von rund 384.000 Bürgern<br />
unterzeichnet worden ist. Viele<br />
hätten nur eine „große Klappe<strong>“</strong>,<br />
wenn es darum ginge, sich über die<br />
Zustände zu beschweren, bemerkte<br />
Androsch: „Denn für viele<br />
war anscheinend schon der Weg<br />
zum Gemeindeamt, also um selbst<br />
Teil der Veränderung zu sein, dann<br />
doch zu mühsam.<strong>“</strong> - Die Folgen<br />
dieser Politik machte er am<br />
„World Competitiveness Report<br />
2014<strong>“</strong> des Lausanner Managementinstituts<br />
IMD aus, in der<br />
Österreich Rang 22 belegte. Am<br />
besten sei dabei die Produktivität<br />
und Effizienz der Betriebe bewertet<br />
worden, wo Österreich<br />
Platz 9 erreichte. Aber besonders<br />
schlecht bewertet worden sei, so<br />
Androsch, der öffentliche Sektor,<br />
wo Österreich auf Platz 58 unter<br />
den 60 untersuchten Ländern<br />
liege. Das zeige auf, kritisierte Androsch,<br />
wie Österreich politisch<br />
gemanagt werde, frei nach dem<br />
Motto: Hinter mir die Sintflut!<br />
Österreich brauche einen<br />
großen Wurf, forderte Androsch,<br />
in Hinblick auf die Erhaltung des<br />
Wirtschaftsstandortes und damit<br />
auch des Wohlstandes. Aber dazu<br />
gebe es von der Koalition nur Lippenbekenntnisse<br />
aber keine entsprechenden<br />
Taten, sprich Reformen.<br />
Um das zu erreichen,<br />
brauche es den Druck von unten,<br />
vom Volk. Deshalb richtete Androsch<br />
einen Appell an die Zuhörer<br />
im „Liberalen Klub<strong>“</strong>: „Es<br />
wäre die Aufgabe der liberalen Citoyens,<br />
zu versuchen, hier einen<br />
Beitrag zu leisten!<strong>“</strong> - Den Applaus<br />
des Publikums dazu wertete Klub-<br />
Präsident Fichtenbauer als „klares<br />
Signal<strong>“</strong> der Bereitschaft dazu.<br />
Das Cajetan-Felder-Instut<br />
lädt zur Diskussionsveranstaltung<br />
„Rot-Blau – Eine Opon für die Zukun?<strong>“</strong><br />
Dr. Hannes Androsch<br />
Vizekanzler a.D.<br />
Prof. Dr. Lothar Höbelt<br />
Historiker<br />
Abg.z.NR Herbert Kickl<br />
Generalsekretär der FPÖ<br />
Dr. Norbert Steger<br />
Vizekanzler a.D.<br />
Diskussionsleitung:<br />
Komm.-Rat Walter Prinz,<br />
Präsident des Cajetan-Felder-Instuts<br />
Donnerstag, 3. Juli 2014, 19:00 Uhr<br />
Festsaal des Wiener Alten Rathauses<br />
Wien 1., Wipplingerstraße 8-10/2. Stock<br />
K<br />
DER LIBERALE KLUB<br />
lädt zum traditionellen<br />
Sommerempfang<br />
Dienstag, 2. Juli 2014,<br />
18.30 Uhr, Haus der Industrie<br />
Schwarzenbergplatz 4, 1040 Wien<br />
Dr. Peter Fichtenbauer<br />
Präsident des Liberalen Klubs
Neue Freie Zeitung Leserbriefe<br />
26. Juni 2014 15<br />
Friedliche Veranstaltung?<br />
Unsere Medien jubeln, wie<br />
brav und friedlich die Türken bei<br />
der Erdogan-Wahlveranstaltung<br />
waren. Da stellt sich allerdings die<br />
Frage: Warum musste die Polizei<br />
Pfefferspray einsetzen? Warum<br />
kritisiert ÖVP-Außenminister<br />
Kurz die integrationsfeindlichen<br />
Aussagen von Erdogan? Was ist<br />
mit den Doppelstaatsbürgerschaf -<br />
ten, die Großteils nur dazu dienen,<br />
unsere Sozialtöpfe zu plündern?<br />
Es geht hier um Gerechtigkeit und<br />
darum, die Inländerfeindlichkeit<br />
endlich abzustellen.<br />
Stephan Pestitschek, Strasshof<br />
Kniefall vor Erdogan.<br />
In typisch heuchlerische Ma -<br />
nier wird nach dem Propagandabesuch<br />
des „türkischen Sultans<strong>“</strong><br />
von ÖVP-Außenminister Kurz abwärts<br />
gejammert. Was hat denn die<br />
Entscheidungsträger in unserem<br />
Land davon abgehalten diesen<br />
„Besuch<strong>“</strong> erst gar <strong>nicht</strong> stattfinden<br />
Leserbriefe<br />
Karikatur<br />
zu lassen? Was war der Grund<br />
dafür, dass man einen Polizeieinsatz<br />
in Kauf nimmt, der<br />
wiederum auf die Steuerzahlern<br />
zurückfällt? In welchem Land bekommt<br />
man als „Gast<strong>“</strong> eine solche<br />
Plattform geboten, die Möglichkeit<br />
vor mehr als 13.000 begeisterte Anhängern<br />
zu sprechen? Wenn Kurz<br />
am Tag danach behauptet, Erdogans<br />
Auftritt war schädlich für<br />
die Integration, so muss die Frage<br />
erlaubt sein, wo eigentlich die<br />
Kompetenzen der österreichischen<br />
Regierung liegen? Dass der türkische<br />
Diktator niemals vorhatte,<br />
seinen Landsleuten zu sagen wie<br />
gelungene Integration aussieht, war<br />
von vornhinein bekannt!<br />
Karin Berger, Lofer<br />
Erdogans Wahlkampfauftritt.<br />
Warum erlaubt die österreichische<br />
Politik eine türkische Massenveranstaltungen<br />
in Wien Donaustadt?<br />
Was geht uns der Erdogan<br />
an und was gehen uns Österreicher,<br />
uns Wiener die türkischen Wahlen<br />
an? Na sollen sie doch, unsere türkischen<br />
„Freunde<strong>“</strong> – Seid’s jetzt<br />
Österreicher oder Türken? - die<br />
auf den Listen von ÖVP und SPÖ<br />
stehen runterfahren in die Türkei<br />
und dort den Reden des „Pascha<br />
Erdogan<strong>“</strong> lauschen aber doch<br />
<strong>nicht</strong> in Wien-Donaustadt!<br />
Wie kommen die Kagraner<br />
dazu, diesen Lärm von zwanzigbis<br />
dreißigtausend Türken ertragen<br />
zu müssen? Wie kommen<br />
die Steuerzahler dazu diesen Polizeieinsatz<br />
zu bezahlen? Und wieso<br />
dürfen in Österreich Fahnen mit<br />
Halbmond herumgetragen wer -<br />
den? Unsere Fahne ist rot-weißrot!<br />
Befreit uns von eurer Anwesenheit<br />
„liebe Türken<strong>“</strong>, fahrt’s heim<br />
mit eurem Erdogan und bitte<br />
kommt’s <strong>nicht</strong> so schnell wieder!<br />
Heinz Vielgrader,<br />
Rappoltenkirchen<br />
Kiews Gasschulden.<br />
Seltsam, ÖVP-Wirtschaftsminister<br />
Mitterlehner rechnet damit,<br />
dass letztlich die EU die offenen<br />
Gasrechnungen der Ukraine begleichen<br />
wird müssen. Wie bitte, seit<br />
wann die EU? Diesem Mitterlehner-Unsinn<br />
setzte EU-Energiekommissar<br />
Günther Oettinger<br />
noch einen drauf. Er erklärte: „Die<br />
Hilfszahlungen für Athen seien im<br />
Vergleich zu Kiews Finanzbe<strong>darf</strong><br />
,Peanuts’.<strong>“</strong> - Aha, eh nur 230 Milliarden<br />
Euro!<br />
Offenbar dehnt man die<br />
„Schuldensolidarität<strong>“</strong> auch auf<br />
Nicht-EU-Länder aus. Oder wie<br />
<strong>darf</strong> man diese dilettantische Vorgangsweise<br />
der Eurokraten verstehen?<br />
Und weil zuvor das griechische<br />
Fass ohne Boden ins Spiel<br />
gebracht wurde: Die Ukrainer sind<br />
sprichwörtlich lernfähig. Sie überholen<br />
die Griechen mit links.<br />
Darauf kann man wetten. Der vife<br />
Putin <strong>darf</strong> sich dank dieser genialen<br />
EU-Politik fußfrei zurükklehnen.<br />
Bei diesem Gas-Krieg gibt es<br />
sowieso nur zwei Gewinner. Die<br />
EUdSSR-Bürger, die die Zeche bezahlen<br />
müssen, gehören mit Garantie<br />
<strong>nicht</strong> dazu.<br />
Dagmar Leitner, Lieboch<br />
Raubritter der Gegenwart.<br />
Für eine Spareinlage bekommt<br />
man derzeit praktisch keine Sparzinsen,<br />
bei Überziehung des Girokontos<br />
scheuen sich die Bankinstitute<br />
<strong>nicht</strong>, bis zu 15 Prozent Zin -<br />
sen zu verlangen und auch damit<br />
die Leute regelrecht für dumm zu<br />
verkaufen! Die OECD bestätigt,<br />
dass die Arbeitnehmer hierzulande<br />
49,1 Prozent, also nahezu die<br />
Hälfte ihres Lohnes, allein an Abgabenquote<br />
haben. Da waren die<br />
Raubritter des Mittelalters geradezu<br />
noch Waisenknaben dagegen,<br />
denn die beschränkten sich<br />
wenigstens „nur<strong>“</strong> auf den sogenannten.<br />
Zehent. Ein Totalversagen<br />
der Politik, warum berührt<br />
das eigentlich fast Niemanden?<br />
Anton Frisch, Kufstein<br />
Per Anhalter unterwegs?<br />
60 Prozent unserer Bevölkerung<br />
haben sich bei der Volksbefragung<br />
am 20. Jänner 2013 für die<br />
Wehrpflicht entschieden. Anstatt<br />
das eindeutige Votum durch<br />
dringend notwendige Reformen<br />
umzusetzen, wird das Bundesheer<br />
ausgeblutet und an die Wand gefahren.<br />
Eine Einsparmaßnahme<br />
jagt die nächste und der Kreativität<br />
sind scheinbar keine Grenzen gesetzt.<br />
Wenn das so weiter geht,<br />
müssen die Rekruten bald per Anhalter<br />
zum Schießplatz ausrücken.<br />
Wann zieht hier endlich jemand die<br />
Notbremse und ruft Finanzminister<br />
Spindelegger und Verteidigungsminister<br />
Klug zur Räson?<br />
Der Fassboden ist <strong>nicht</strong> erreicht,<br />
sonder bereits durchschlagen. Der<br />
vermeintliche Glaube, dass wir in<br />
einem sicheren und abgeschlossenen<br />
Universum leben, kann sich<br />
bald bitter rächen. Nur wer heute<br />
den Mut aufbringt gegen die Bedrohungen<br />
von morgen vorzusorgen,<br />
wird dafür gerüstet sein. In<br />
Österreich mache ich mir da große<br />
Sorgen.<br />
Christian Deutinger, Kematen<br />
Die hier abgedruckten Meinungen<br />
müssen <strong>nicht</strong> mit der Meinung der<br />
Redaktion übereinstimmen.<br />
E-Mail: redaktion.nfz@fpoe.at
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Der Verhandlungsgegenstand<br />
des geplanten kommens mitden USA bzw.<br />
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Investement mentPartnership) geht<br />
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Freihandelsab-<br />
Handelsabkommen abkommen hinaus.<br />
Es<br />
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prozess sowohl die Parlamen-<br />
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-<br />
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im Rahmen eines Volksent-<br />
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-<br />
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