Diplomarbeit Roadmap zur Tourismusmobilität im Salzkammergut
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6 Zum Begriff <strong>Tourismusmobilität</strong><br />
Die unterschiedlichen Auffassungen entstammen dem jeweiligen Forschungsinteresse<br />
und der Herangehensweise der Wissenschaftsdisziplin. Über die Mobilitätsdefinition<br />
der Verkehrswissenschaften wird versucht festzustellen, welche<br />
Arten von Reisen dem Tourismus für die Definition von <strong>Tourismusmobilität</strong><br />
zugerechnet werden müssen.<br />
2.2 | Die Mobilität<br />
Im Allgemeinen versteht man unter Mobilität einen „[…] Wechsel zwischen unterschiedlichen<br />
Gedanken, Tätigkeiten, sozialen Handlungszusammenhängen<br />
und dinglichen, sinnlich erfahrbaren Welten“ (Rosenbaum 2007). Der Begriff<br />
der Mobilität steht dabei sowohl für ein Bewegungspotenzial, <strong>im</strong> Sinne einer<br />
Möglichkeit, als auch für eine realisierte Bewegung.<br />
Nach Definition des Tourismus ist der Ortswechsel von Personen das zentrale<br />
Element (vgl. Freyer 2006). Deshalb liegt der Fokus der Begriffsdefinition auf<br />
der Mobilität von Personen. Die Mobilität von Gütern ist für eine Definition von<br />
<strong>Tourismusmobilität</strong> nicht relevant.<br />
Die Mobilität von Personen kann noch weiter unterschieden werden zwischen<br />
sozialer und räumlicher (bzw. physischer) Mobilität (vgl. Hammer und Scheiner<br />
2006). <strong>Tourismusmobilität</strong> <strong>im</strong> Sinne dieser Arbeit wird als kurzfristige Form der<br />
räumlichen Mobilität verstanden. Unter räumlicher Mobilität, „[…]ist der Wechsel<br />
zwischen […] Tätigkeiten, sozialen Handlungen und Erfahrungswelten, die an<br />
unterschiedlichen Orten stattfinden“ (Rosenbaum 2007) zu verstehen. Die langfristige<br />
Form der räumlichen Mobilität, i.e. Wohnmobilität <strong>im</strong> Sinne von Wohnstandortwechsel<br />
und Wanderungen, ebenso wie die soziale Mobilität, sind nicht<br />
Teil der <strong>Tourismusmobilität</strong> (vgl. Hammer und Scheiner 2006).<br />
Räumliche Mobilität erfordert die Überwindung von Distanz zwischen dem Ausgangs-<br />
und Zielort. Die Distanz zu überwinden, also einen Weg zu machen,<br />
benötigt wiederum Zeit und materielle Ressourcen. Der Aufwand an Zeit und<br />
materiellen Ressourcen ist unter anderem von der Distanz zwischen Ausgangsund<br />
Zielort abhängig und ist daher auch mit der Verteilung unterschiedlicher<br />
Zielorte <strong>im</strong> Raum verbunden. Inwieweit eine Person mobil sein kann, ergibt sich<br />
aus der Beweglichkeit der Person (Nachfrage-Seite) und der Erreichbarkeit von<br />
Zielen (Angebots-Seite) (vgl. Hammer und Scheiner 2006).<br />
Wird ein Weg durch eine Person realisiert, dann spricht man von Verkehr. Verkehr<br />
ist somit, die realisierte räumliche Mobilität der Gesamtheit aller Individuen<br />
in einem best<strong>im</strong>mten Raum (vgl. Rosenbaum 2007).<br />
Der Begriff der kurzfristigen, räumlichen Mobilität – realisiert oder als Potenzial<br />
–beinhaltet:<br />
• Zielorte,<br />
• ein System von Transporträumen und -mittel,