Diplomarbeit Roadmap zur Tourismusmobilität im Salzkammergut
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14 Die Region <strong>Salzkammergut</strong><br />
kammergutlokalbahn, die 1957 den Betrieb des Personenverkehrs einstellte<br />
und kurz darauf auch den Güterverkehr. Danach wurde die Trasse abgetragen<br />
(vgl. Heindl 1993).<br />
In dieser Zeit begann auch ein stärkeres Aufkommen der Bautätigkeit, vor allem<br />
von Zweitwohnsitzen, in der Region. Um auf diese nachkriegszeitlichen<br />
Trends zu reagieren entwickelte Alfred Sighartner ein Modell <strong>zur</strong> Sicherung des<br />
Rohstoffes „Schönheit und Landschaft“ für das <strong>Salzkammergut</strong>, die sogenannte<br />
„<strong>Salzkammergut</strong>planung“. Mit dieser österreichweit ersten Regionalplanung der<br />
Nachkriegszeit verknüpfte er Landschafts-, Denkmalschutz und Raumordnung<br />
zu einer landschaftlich ausgerichteten Raumordnung. Die von Sighartner vorgelegte<br />
Regionalplanung verfolgte das Ziel, einen überörtlichen Ordnungsrahmen<br />
für die parzellenschaften Pläne der Gemeinden vorzugeben (vgl. Jeschke<br />
2006). Ob diese Regionalplanung tatsächlich Anwendung fand oder ob es sich<br />
dabei lediglich um einen Entwurf handelt, konnte leider nicht herausgefunden<br />
werden. Es zeigt jedoch, dass Überlegungen zu einer die gesamte Region umfassende<br />
Planung bereits recht früh <strong>im</strong> <strong>Salzkammergut</strong> aufkamen.<br />
Viele der historischen Entwicklungen, die hier in aller Kürze aufgeführt wurden,<br />
prägen nach wie vor das <strong>Salzkammergut</strong> als Region. Die Identifizierung der einzelnen<br />
Gemeinden mit dem <strong>Salzkammergut</strong> ist stark ausgeprägt und zeigt sich<br />
nach wie vor in der gemeinsamen Vermarktung der Region unter der Dachmarke<br />
<strong>Salzkammergut</strong>. Es ist daher auch wenig überraschend und zeigt ein großes<br />
Potenzial in der Region auf, dass gerade <strong>im</strong> bzw. für das <strong>Salzkammergut</strong> die<br />
ersten Gedanken zu einer Regionalplanung in der Nachkriegszeit aufkamen.<br />
Die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur <strong>im</strong> <strong>Salzkammergut</strong> war historisch <strong>im</strong>mer<br />
schon eng mit den vorherrschenden Wirtschaftszweigen verbunden und<br />
durch einen großen Zusammenhalt der Gemeinden bei der Planung geprägt.<br />
Die Errichtung der <strong>Salzkammergut</strong>bahn wurde zu einem nicht unwesentlichen<br />
Anteil auch durch den aufkommenden Tourismus überhaupt erst ermöglicht<br />
(vgl. Pollner 1995). Von diesen Infrastrukturen profitiert ein Großteil der Region<br />
noch heute in Form einer guten Erschließung mit öffentlichem Verkehr und<br />
ebenfalls einer guten Erschließung für den motorisierten Individualverkehr.<br />
Auch <strong>im</strong> Tourismus sind die historischen Wurzeln noch klar erkennbar. Neben<br />
dem kulturellen Erbe (Kaisertum, Maler, Dichter, Komponisten, etc.) sind es<br />
nach wie vor die Angebote <strong>im</strong> Bereich Gesundheit, Erholung, Genuss, Kultur<br />
und Bewegung mit denen <strong>im</strong> Tourismus geworben wird, natürlich in einer der<br />
heutigen Zeit entsprechenden Form (vgl. <strong>Salzkammergut</strong> Tourismusmarketing<br />
GmbH 2013).<br />
Die Geschichte ist <strong>im</strong> <strong>Salzkammergut</strong> sehr präsent und trägt <strong>zur</strong> Identifizierung<br />
mit der Region maßgeblich bei. Gerade deshalb ist sie auch als ein großes Potenzial<br />
für die regionale Entwicklung anzusehen.