Seitenweise - Stiftung Eilbeker Gemeindehaus
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Liebe Freunde der <strong>Stiftung</strong> <strong>Eilbeker</strong> <strong>Gemeindehaus</strong>!<br />
Die <strong>Stiftung</strong> in Bewegung<br />
ist das Motto der vorliegenden Ausgabe des SEGlers.<br />
Und tatsächlich: Es ist einiges in Bewegung.<br />
Unter anderem hat der ehrenamtliche Vorstand<br />
der <strong>Stiftung</strong> sich verändert. Nach<br />
dem Rücktritt des alten Vorstandes führten<br />
für einige Wochen Jens Netzbandt und ich<br />
die Geschäfte der <strong>Stiftung</strong> allein. Glücklicherweise<br />
ist nun Gabriele Swyter seit dem<br />
31. März 2008 wieder dabei.<br />
Den alten Vorständen Christoph Severin<br />
Uta Ahrendtsen<br />
und Markus Stuhr, die nun wieder als Kuratoren<br />
für die <strong>Stiftung</strong> wirken, sei an dieser<br />
Stelle nochmals herzlich gedankt.<br />
Da Herr Netzbandt als „Urgestein“ der <strong>Stiftung</strong> und<br />
Gabriele Swyter Ihnen bekannt sein dürfte, erzähle<br />
ich nur zu meiner Person kurz etwas:<br />
Ich bin 43 Jahre alt, selbständige Steuerberaterin und<br />
Mutter von drei Kindern, die alle drei Tilemann-Hort-<br />
Kinder waren bzw. eines ist es noch. Als ich 1990<br />
nach Eilbek zog, habe ich nicht geahnt, dass es meine<br />
Heimat werden würde. Aber tatsächlich habe ich vorher<br />
niemals in einem Ort oder einem Stadtteil Hamburgs<br />
annähernd so lange gewohnt wie hier in Eilbek.<br />
Seit damals gehöre ich zur Friedenskirche, in der<br />
auch meine Kinder getauft wurden und wo ich seit 12<br />
Jahren im Gospelchor singe. Da ich in der Blumenau<br />
wohne, ist für mich der Weg zur Versöhnungskirche<br />
auch nicht weit und ich kann sagen, dass ich mich<br />
allen drei Kirchen in Eilbek sehr verbunden fühle. Ich<br />
fi nde, das passt gut zur Arbeit in der <strong>Stiftung</strong>, die ja<br />
von beiden <strong>Eilbeker</strong> Gemeinden getragen wird.<br />
Nun aber zu den wichtigen Dingen, die die <strong>Stiftung</strong><br />
zurzeit bewegen:<br />
Der Tilemann-Hort eröffnet eine Dependance in der<br />
Schule Hasselbrook. Hierzu lesen Sie auf den nächsten<br />
Seiten noch ausführlicher weiter. Daneben soll<br />
die Krippenbetreuung wegen der starken Nachfrage<br />
auf die „Generation der Krabbelkinder“ erweitert<br />
werden, d. h., das Aufnahmealter soll von 2 auf 1 Jahr<br />
herabgesetzt werden. Herr Uderstadt steckt kräftig in<br />
den Planungen, da die Bedürfnisse dieser ganz Kleinen<br />
doch andere Formen der Betreuung benötigen.<br />
Wir berichten dann im nächsten SEGler aus dem<br />
Alltag der „Minis“.<br />
Zu Ehren des 200. Geburtstages von J. H. Wichern,<br />
dem Begründer der Diakonie, gibt es in diesem Jahr<br />
viele Veranstaltungen und Begegnungen. Am 13./14.<br />
Juni 2008 fi ndet ein Erlebnismarkt auf dem Rathausmarkt<br />
statt, an dem die <strong>Stiftung</strong> mit dem Senioren-<br />
Internetcafé und dem Kinderrestaurant auf jeden Fall<br />
am Samstag, dem 14.6.08, teilnehmen wird. Wir<br />
würden uns freuen, Sie dort ebenfalls begrüßen zu<br />
können.<br />
Im Ruckteschell-Heim haben wir inzwischen eine<br />
neue Pfl egedienstleitung gefunden, Frau Astrid Heinze,<br />
die Ihnen dann in der nächsten Ausgabe des SEGlers<br />
vorgestellt wird.<br />
Und dann habe ich gleich noch ein Anliegen:<br />
Sie alle kennen die Misere im Pfl egebereich: Die<br />
Pfl egesätze der Krankenkassen decken nur die reinen<br />
pfl egerischen Maßnahmen ab. Unseren MitarbeiterInnen<br />
bleibt keine Zeit für Tätigkeiten, die „nur“ der<br />
Unterhaltung oder Information dienen. Es gibt im<br />
Ruckteschell-Heim einen Kreis von Freiwilligen, die<br />
Besuchsdienste leisten, und dieser Kreis könnte gern<br />
noch größer werden. Konkret wurde von Heimbewohnern<br />
die Bitte an mich herangetragen, ob es z. B.<br />
möglich wäre, sehbehinderten Bewohnern regelmäßig<br />
einen Lesedienst (z. B. für ihre Post!) anzubieten.<br />
Früher gab es auch eine „Theatergruppe“: Ehrenamtliche<br />
sind mit den Bewohnern regelmäßig ins Theater<br />
gefahren. Den VW-Bus dafür haben wir. Es wäre doch<br />
schön, wenn wir dies unseren Bewohnern wieder<br />
anbieten könnten.<br />
Ich würde mich sehr freuen, wenn wir hier noch mehr<br />
Hilfe offerieren könnten. Wenn Sie oder jemand, den<br />
Sie kennen, ein wenig Zeit übrig hat, so melden Sie<br />
sich doch bitte bei unserem Heimleiter Martin Fritz.<br />
Vielen Dank!<br />
Es grüßt Sie herzlich<br />
Uta Ahrendtsen<br />
- Vorstandsvorsitzende -<br />
Der SEGler 5-2008<br />
Wohin SEGeln wir? Ein Ausblick<br />
Die Richtung zu weisen ist eine schwierige Kunst. Wir<br />
produzieren unentwegt neue Ideen, suchen sie zu verwirklichen<br />
und schauen uns dann hinterher an, was aus<br />
ihnen geworden ist. Selbst das scheinbar umstürzend<br />
Neue hat es schwer, die Zeiten zu überdauern. In der<br />
Sowjetunion wurden nach dem Tode Lenins Denkmäler<br />
errichtet, die ihn mit in die Ferne gerichtetem Blick<br />
und wegweisender Geste zeigten. Nach siebzig Jahren<br />
war der Spuk zu Ende, die Denkmäler wurden<br />
zerstört oder sie schwebten im Film durch die Luft<br />
– good bye Lenin!<br />
Hängen wir es niedriger. Wenn eine Einrichtung 120<br />
Jahre alt geworden ist, wenn sie im vorigen Jahrhundert<br />
zwei Weltkriege überstanden hat, wenn sie drei<br />
Gemeinden in Eilbek hat entstehen sehen, von denen<br />
zwei inzwischen fusioniert sind, dann hat sie Würde,<br />
Tradition. Aber hat sie damit auch Zukunft?<br />
Eine <strong>Stiftung</strong> muss – erstens – den Stifterwillen erfüllen,<br />
– zweitens – die Anforderungen der Gegenwart<br />
berücksichtigen und – drittens – aus der Analyse der<br />
Gegenwart rechtzeitig Schlussfolgerungen für die Zukunft<br />
ziehen, um weiter bestehen zu können.<br />
1. Ziel der Gründer war es, ein <strong>Gemeindehaus</strong> für die<br />
Friedenskirche zu errichten – daher der Name – und<br />
sicherzustellen, dass darin „Gottes Wort lauter und<br />
rein gelehrt wird und die Sakramente dem göttlichen<br />
Worte gemäß verwaltet werden“. Deshalb sollte die<br />
<strong>Stiftung</strong> unabhängig von der verfassten Kirche sein.<br />
Lassen wir die Hintergründe und Zeitumstände von<br />
1888 beiseite, so sollen die Einrichtungen der <strong>Stiftung</strong><br />
„von der gläubigen Liebe getragen und gefördert<br />
werden und Stätten sein, wo solche Liebe geübt,<br />
gepfl egt und geweckt wird“ – in einer Stadt mit gerade<br />
mal einem Drittel lutherischer Christen wahrlich<br />
keine einfache Vorgabe. Der Vorstand versucht, ihr<br />
durch eine sorgfältige Auswahl des Personals zu<br />
entsprechen. Außerdem wollen wir für eine bessere<br />
geistliche Betreuung (Seelsorge, geistliche Begleitung)<br />
sorgen.<br />
2. Im Tilemann-Hort zeichnen sich Veränderungen ab<br />
durch die Verbindung zu den Schulen. Der Staat fördert<br />
das Mittagessen in der Schule und die Betreuung<br />
von Grundschulkindern nachmittags auf dem Schulgelände.<br />
Dem trägt die Hortleitung durch das Kinderrestaurant<br />
in der Hasselbrookschule Rechnung.<br />
Der SEGler 5-2008<br />
Außerdem hat das Kuratorium im Januar beschlossen,<br />
leer stehende Gebäude auf dem Schulgelände für<br />
den Hort zu nutzen und zwei neue Gruppen<br />
aufzubauen. Damit folgen wir dem Anliegen<br />
des Stifters, Herrn Tilemann, die Kinder nach<br />
der Schule von der Straße zu holen.<br />
Im Ruckteschell-Heim versuchen wir, die<br />
Bewohnerinnen und Bewohner so lange wie<br />
möglich „fi t“ zu halten und ihnen so zu ermöglichen,<br />
ihre Fähigkeiten zu nutzen oder<br />
sogar Neues zu lernen. Ein Beispiel dafür ist<br />
das Senioren-Internet-Café.<br />
3. Zur Zukunft: Übermäßige fi nanzielle Verpfl ichtungen<br />
haben wir vermieden, indem wir auf den geplant<br />
gewesenen Neubau mit einer Verdoppelung der Pfl egeplätze<br />
verzichtet<br />
haben. Stattdessen<br />
wurden die Bäder<br />
und Küchen<br />
des Wohntraktes<br />
saniert, notwendige<br />
Arbeiten an<br />
den Außenwänden<br />
durchgeführt<br />
und die Fenster<br />
des Hochhauses<br />
erneuert. Die SEG<br />
ist klein und soll es auch bleiben, dennoch ist sie<br />
mit rund 100 Beschäftigten der größte Arbeitgeber<br />
in Eilbek.<br />
Der Haushalt ist in Ordnung, aber wir sind wachsam<br />
und beobachten sorgsam neue Entwicklungen. Pfl ege<br />
ist aufwändig und damit teuer. Vor dem Hintergrund<br />
einer alternden Bevölkerung und zurückgehenden<br />
Alterseinkommen wird man in Zukunft stationäre<br />
Pfl ege möglichst zu vermeiden suchen. Darauf muss<br />
sich die <strong>Stiftung</strong> einstellen.<br />
Wir sehen uns auch veranlasst, für unsere Angebote<br />
verstärkt zu werben. Wir wollen erreichen, dass man<br />
die <strong>Stiftung</strong> besser in der Öffentlichkeit wahrnimmt.<br />
Unsere Leitungsgremien arbeiten ehrenamtlich, daran<br />
wollen wir auch festhalten. Dem Kuratorium und<br />
dem Vorstand gebührt für ihr Engagement großer<br />
Dank.<br />
Paul Joachim Bader<br />
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Paul Joachim<br />
Bader