3/05 - Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs
3/05 - Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs
3/05 - Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs
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zeitschrift des des verbandes verbandes <strong>der</strong><br />
<strong>der</strong><br />
ernährungswissenschafter österreichs<br />
Low Carb - Slow Carb:<br />
Kohlenhydrate im Wi<strong>der</strong>spruch<br />
Mag. Sonja Reiselhuber<br />
Am 30. Juni 20<strong>05</strong> trafen sich hochkarätige ExpertInnen, um<br />
sich einen Tag lang dem vieldiskutierten Thema <strong>der</strong> Kohlenhydrate<br />
zu widmen. Fachliche Schwerpunkte <strong>der</strong> Veranstaltung<br />
bildeten ernährungsphysiologische, technologische<br />
und klinische Aspekte rund um das Thema „Low Carb -<br />
Slow Carb“.<br />
Organisiert wurde das Symposium „Low Carb - Slow Carb:<br />
Kohlenhydrate im Wi<strong>der</strong>spruch“ in einer Kooperation <strong>der</strong><br />
vier wichtigsten Ernährungsgesellschaften und Berufsverbände<br />
Österreichs – <strong>der</strong> Österreichischen Gesellschaft für<br />
Ernährung (ÖGE), <strong>der</strong> ICC-Austria, dem <strong>Verband</strong> <strong>der</strong><br />
Ernährungswissenschafter Österreichs (VEÖ) und dem<br />
<strong>Verband</strong> <strong>der</strong> Diätologen Österreichs.<br />
In den Plenarvorträgen von Univ.-Prof. Dr. Ibrahim Elmadfa<br />
(Department für Ernährungswissenschaften, Universität<br />
Wien), Prof. Dr. Julie M. Jones (College of St. Catherine,<br />
USA) und Prof. Dr. Elisabeth Wisker (Universität Kiel) wurden<br />
allgemeine Aspekte zum Thema Kohlenhydrate ausgeführt.<br />
Neben <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> Kohlenhydrate in Prävention<br />
und Therapie wurde die amerikanische Sichtweise zu „Low<br />
Carb – Slow Carb“ dargestellt sowie das Thema <strong>der</strong> nicht<br />
verwertbaren Kohlenhydrate in unserer Nahrung behandelt.<br />
Glyx und Low Carb –<br />
zwischen Anspruch und Argwohn<br />
In weiterer Folge fanden drei Hauptsitzungen unter dem<br />
Vorsitz von VertreterInnen <strong>der</strong> jeweiligen Fachgesellschaften<br />
und Berufsverbände statt.<br />
In <strong>der</strong> ersten Hauptsitzung unter dem Vorsitz <strong>der</strong> ICC-Austria<br />
und <strong>der</strong> ÖGE wurden technologische, lebensmittelrechtliche<br />
und medizinisch/gastroenterologische Schwerpunkte<br />
behandelt.<br />
Die zweite Hauptsitzung unter dem Vorsitz des <strong>Verband</strong>es<br />
<strong>der</strong> Ernährungswissenschafter Österreichs beschäftigte<br />
sich mit dem aktuellen Thema „Glyx“.<br />
Mag. Isabella Sundl (Karl Franzens Universität Graz) stellte<br />
die wissenschaftliche Datenlage zum Thema „Glyx und Low<br />
Carb“ dar. Aus <strong>der</strong>zeitiger Sicht ist eine Umstellung <strong>der</strong> Ernährung<br />
auf Basis des glykämischen Potenzials o<strong>der</strong> eine<br />
Reduktion <strong>der</strong> Kohlenhydratzufuhr nicht sinnvoll. Die vorliegenden<br />
Studien liefern keine ausreichende Evidenz für eine<br />
präventive Wirkung einer Diät mit niedrigem glykämischen<br />
Index o<strong>der</strong> niedriger glykämischer Last für Diabetes mellitus,<br />
Adipositas o<strong>der</strong> Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Bis entsprechende Studienergebnisse vorliegen, sollten die<br />
bisherigen aktuellen Ernährungsempfehlungen umgesetzt<br />
werden: Durch die gefor<strong>der</strong>te Steigerung des Obst- und<br />
Gemüseverzehrs, durch eine erhöhte Ballaststoffzufuhr und<br />
durch die Einschränkung des Konsums von Süßwaren und<br />
gesüßten Getränken wird nicht nur <strong>der</strong> glykämische Index<br />
gesenkt, son<strong>der</strong>n im Zusammenhang mit diesen Empfehlungen<br />
gilt eine präventive Wirkung für die genannten Zivilisationskrankheiten<br />
auch als wissenschaftich gesichert.<br />
Von Mag. Angela Mörixbauer (eatconsult, Wien) erhielten<br />
die TeilnehmerInnen praktische Anleitungen zum „glyxlichen<br />
Essen“. Zahlreiche Faktoren - wie die tatsächlich verzehrte<br />
Menge, die Mahlzeitenzusammensetzung, technologische<br />
Zubereitungsverfahren und <strong>der</strong> Verarbeitungsgrad, das<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 3.<br />
3/<strong>05</strong><br />
September 20<strong>05</strong><br />
14. Jahrgang<br />
ISSN 1029-9823
Impressum<br />
Liebe Kolleginnen und<br />
Kollegen,<br />
vom heurigen Sommer haben<br />
wir teilweise recht wenig zu<br />
spüren bekommen und nun<br />
macht sich <strong>der</strong> Herbst schon<br />
recht deutlich bemerkbar.<br />
Passend dazu hat <strong>der</strong> Arbeitskreis<br />
VEÖ-success wie<strong>der</strong><br />
ein interessantes Herbstprogramm<br />
für Ihre persönliche Weiterbildung zusammengestellt.<br />
In <strong>der</strong> Veranstaltungsreihe „Specific English für Ernährungsfachkräfte“<br />
bekommen Sie die Gelegenheit, Ihre fachspezifischen<br />
Englischkenntnisse zu erweitern und zu vertiefen. Der<br />
Workshop „Kreative Ernährungsberatung für Gruppen“ bietet<br />
KollegInnen, die im Beratungsbereich tätig sind, eine praxisbezogene<br />
Weiterbildungsmöglichkeit.<br />
Das detaillierte Veranstaltungsprogramm wurde per Post<br />
verschickt. Sie finden sie auch auf Seite 25 und 26 <strong>der</strong> vorliegenden<br />
Einblicke-Ausgabe.<br />
Ganz im Zeichen des Kaffeegenusses stand eine Veranstaltung<br />
<strong>der</strong> Österreichischen Gesellschaft für Ernährung.<br />
Karin Lobner berichtet darüber auf Seite 6 und erläutert, „warum<br />
uns ErnährungswissenschafterInnen die Bohne interessiert“.<br />
Veröffentlichung gem. § 25 (1) Mediengesetz:<br />
Editorial<br />
Redaktion und Layout:<br />
Mag. Sonja Reiselhuber<br />
Anzeigenannahme:<br />
Mag. Sonja Reiselhuber<br />
MitarbeiterInnen dieser Ausgabe:<br />
Mag. Sabine Bisovsky, Mag. Helga Cvitkovich-Steiner, Mag. Dr. Erika Diallo-Ginstl, Mag. Heinz Freisling,<br />
Mag. Mare Heiling, Mag. Therese Lindahl, Mag. Karin Lobner, Dipl. oec. troph. Britta Macho, Mag. Markus Reichhart,<br />
Mag. Sonja Reiselhuber, Mag. Bärbl Schmal-Filius, Mag. Eva Unterberger, Mag. Adelheid Weidlinger<br />
Medieninhaber, Herausgeber:<br />
<strong>Verband</strong> <strong>der</strong> Ernährungswissenschafter Österreichs<br />
VEÖ-Geschäftsstelle:<br />
Leithastraße 16/6/46<br />
1200 Wien<br />
Tel./Fax: 01/333 39 81<br />
E-Mail: veoe@veoe.org<br />
Geschäftsführerin: Mag. Sonja Reiselhuber<br />
Vorstand:<br />
Vorsitzende: Mag. Eva Unterberger, Dr. Karin Schindler<br />
Schriftführerinnen: Mag. Helga Cvitkovich-Steiner, Dipl. oec. troph. Britta Macho<br />
KassierInnen: Univ.-Ass. Dr. Petra Rust, Mag. Markus Reichhart<br />
Grundlegende Richtung:<br />
Informationsweitergabe über Ernährung. Die Artikel geben nicht unbedingt die Meinung <strong>der</strong> Redaktion<br />
wie<strong>der</strong>. Sie sind ausschließlich die Meinung <strong>der</strong> Verfasserin bzw. des Verfassers.<br />
Leserbriefe an: veoe@veoe.org<br />
Ihre<br />
2 Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
Mare Heiling befasst sich mit dem schwierigen Thema „TCM<br />
im Spannungsfeld <strong>der</strong> Wissenschaft“ und stellt die Sichtweise<br />
<strong>der</strong> Traditionell Chinesischen Ernährungsmedizin dar.<br />
Auch diesmal haben wir wie<strong>der</strong> Kolleginnen im Praxisdialog<br />
interviewt, um Ihnen Einblicke in die Tätigkeitsbereiche von ErnährungswissenschafterInnen<br />
zu geben. Barbara Schmal-Filius<br />
und Helga Cvitkovich-Steiner plau<strong>der</strong>n über ihre beruflichen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen und Tätigkeitsfel<strong>der</strong>. Lesen Sie mehr<br />
dazu auf den Seiten 20 und 21.<br />
Im LehrerInnennetzwerk auf den Seiten 17 - 19 werden praxistaugliche<br />
Medien für den Unterricht vorgestellt. Rikki Diallo-<br />
Ginstl berichtet weiters über ein interessantes AMA-Projekt<br />
zum Thema „Genuss- und Geschmacksschulungen für Kin<strong>der</strong><br />
und Jugendliche“.<br />
Zahlreiche Buch- und Webtipps bieten Ihnen auf den Seiten<br />
22 - 24 die Gelegenheit zur Auswahl passen<strong>der</strong> Fachlektüre.<br />
Viel Spaß beim Lesen!<br />
Sonja Reiselhuber<br />
VEö-Geschäftsführung<br />
E-Mail: veoe@veoe.org
Fortsetzung von Seite 1.<br />
Verhältnis von Amylose und Amylopektin sowie die Art und<br />
Menge <strong>der</strong> enthaltenen Zuckerbausteine - beeinflussen den<br />
glykämischen Index.<br />
Low Carb - Slow Carb<br />
Die Anwendbarkeit des GI-Konzeptes wurde in diesem Beitrag<br />
kritisch hinterfragt. GI-Werte in Tabellen beziehen sich<br />
meist auf einzelne Lebensmittel. Dies stellt ein gravierendes<br />
Problem für die praktische Umsetzung dar. Es ist nämlich<br />
nur bedingt möglich, allein vom GI einzelner Lebensmittel<br />
auf die Blutglukoseantwort einer gemischten Mahlzeit zu<br />
schließen. Die praktische Anwendbarkeit des GI-Konzeptes<br />
ist dabei in Frage zu stellen.<br />
Mag. Angela Mörixbauer betonte ebenfalls die fehlende Evidenz<br />
für eine präventive Wirkung des glykämischen Konzeptes.<br />
Derzeitige epidemiologische Daten liefern nur Hinweise,<br />
jedoch keine Beweise. Der Einbezug des glykämischen<br />
Index in die bestehenden Ernährungsempfehlungen gesun<strong>der</strong><br />
Personen ist <strong>der</strong>zeit aus wissenschaftlicher Sicht nicht<br />
gerechtfertigt.<br />
Personen mit vermin<strong>der</strong>ter Glukosetolerenz können jedoch<br />
sehr wohl von diesem Konzept profitieren.<br />
Die dritte Hauptsitzung unter dem Vorsitz des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong><br />
Diätologen Österreichs befasste sich mit klinischen Aspekten<br />
im Zusammenhang mit dem glykämischen Index und<br />
dem Kohlenhydratkonsum.<br />
Die Bedeutung des glykämischen Index in <strong>der</strong> Therapie von<br />
Adipositas wurde erläutert und das Thema „Getreideprodukte<br />
trotz Zöliakie“ behandelt.<br />
Müssen bestehende Ernährungsempfehlungen<br />
überdacht werden?<br />
Die anschließende Podiumsdiskussion befasste sich mit<br />
<strong>der</strong> Frage „Brauchen wir neue Ernährungsempfehlungen?“.<br />
ExpertInnen <strong>der</strong> verschiedenen Berufsgruppen stellten ihre<br />
Sichtweise zur Low-Carb-Welle dar, und es wurde übereinstimmend<br />
festgestellt, dass neue Wege <strong>der</strong> Ernährungskommunikation<br />
angestrebt werden müssen, um die<br />
KonsumentInnen effektiver und zielgruppenspezifischer mit<br />
relevanten Ernährungsbotschaften zu erreichen.<br />
Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
Im Rahmen dieser gut besuchten Veranstaltung bekamen<br />
die VertreterInnen verschiedener Berufsgruppen die Gelegenheit,<br />
sich fachlich auszutauschen – ein beson<strong>der</strong>s positiver<br />
Aspekt dieser erfolgreichen Kooperation.<br />
Lebensmittelbasierte<br />
Empfehlungen<br />
Ein weiterer Höhepunkt dieser Veranstaltung<br />
war die Präsentation <strong>der</strong><br />
ersten österreichischen Leitlinie für<br />
Getreide- und Kartoffelprodukte.<br />
Diese wurde von <strong>der</strong> ÖGE erstellt und liefert lebensmittelbasierte<br />
Empfehlungen für die Praxis. Die nährstoffbasierten<br />
Empfehlungen gemäß <strong>der</strong> D-A-CH-Referenzwerte wurden<br />
in ein Bausteinsystem übersetzt.<br />
Die Leitlinie richtet sich an alle MultiplikatorInnen am Lebensmittel-<br />
und Ernährungssektor. Mit dem Slogan „Fünf Portionen,<br />
die sich lohnen“ soll zu einem vermehrten Verzehr von Getreide-<br />
und Kartoffelprodukten motiviert werden. Eine Konsumentenbroschüre<br />
und weitere Leitlinien zu den an<strong>der</strong>en<br />
Lebensmittelgruppen <strong>der</strong> Pyramide sind in Planung.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Veranstaltung wurde auch die neue Getreidebroschüre<br />
<strong>der</strong> ICC-Austria vorgestellt, die voraussichtlich im<br />
September 20<strong>05</strong> erscheinen wird.<br />
Der Tagungsband zur Veranstaltung ist in <strong>der</strong> ÖGE-Geschäftsstelle<br />
zum Preis von EUR 12,- (für ÖGE-Mitglie<strong>der</strong>)<br />
bzw. EUR 15,- (für Nichtmitglie<strong>der</strong>) erhältlich. Die<br />
Leitlinie „Getreide- und Kartoffelprodukte“ ist ebenfalls<br />
in <strong>der</strong> ÖGE-Geschäftsstelle erhältlich (Preis: EUR 5,-).<br />
Bestellung: Tel.: 01/714 71 93, E-Mail: info@oege.at<br />
Anschrift <strong>der</strong> Verfasserin:<br />
veoe@veoe.org<br />
3
Traditionell Chinesische Ernährungsmedizin im Spannungsfeld<br />
<strong>der</strong> Wissenschaft<br />
Mag. Mare Heiling<br />
Die Ursprünge <strong>der</strong> chinesischen Diätetik, eines Teilgebietes<br />
<strong>der</strong> Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), lassen<br />
sich bis ins 3. Jh. v. Chr. zurückverfolgen (Harper, 1984: 39 -<br />
40). Es gab zu dieser Zeit keine klare Trennung zwischen<br />
Arznei- und Nahrungsmittel. Erst in <strong>der</strong> Tang-Dynastie (618 -<br />
907) wurde ein eigener Begriff für die chinesische Ernährungstherapie<br />
geprägt (Engelhart und Hempen, 1997: 1). Im deutschen<br />
Raum wird sie auch „Ernährung nach den fünf Elementen“<br />
o<strong>der</strong> „Energetische Ernährungslehre“ genannt. In<br />
diesem System werden die verwendeten Nahrungsmittel im<br />
Hinblick auf ihre Wirkung auf den Menschen beschrieben<br />
und entsprechen demselben Ordnungsschema wie Heilkräuter<br />
und Akupunktur. Einige Lebensmittel finden sich auch<br />
in <strong>der</strong> Materia Medica <strong>der</strong> TCM wie<strong>der</strong>. So ist z. B. Ingwer als<br />
Gan Jiang unter den Mitteln, die „das Innere wärmen und<br />
Kälte ausleiten“, aufgelistet.<br />
Der Übergang von Nahrungsmitteln zu Arzneimitteln ist fließend.<br />
Auch in Europa verwendeten MedizinerInnen und Hebammen<br />
Nahrungsmittel als Heilmittel. Mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> analytischen<br />
Chemie und dem Erkennen biochemischer Prozesse<br />
entstand im vorigen Jahrhun<strong>der</strong>t die mo<strong>der</strong>ne Ernährungswissenschaft,<br />
die sich, wie auch die westliche Schulmedizin,<br />
an messbaren Parametern orientiert. Versuche, die energetische<br />
Ernährungslehre nach wissenschaftlichen Kriterien<br />
zu durchleuchten, bringen Probleme mit sich.<br />
Es gibt in <strong>der</strong> energetischen Ernährungslehre<br />
keine allgemein gültigen Empfehlungen<br />
Sehr oft entsprechen TCM-Empfehlungen den westlichen<br />
Kriterien einer vollwertigen Kost mit hohem Gemüse- und<br />
Getreideanteil. Die Auswahlkriterien <strong>der</strong> Lebensmittel erscheinen<br />
aber willkürlich, beinahe esoterisch. Ein wesentlicher<br />
und wahrscheinlich auch verwirren<strong>der</strong> Unterschied zur<br />
analytischen Wissenschaft ist das Fehlen einer einheitlichen,<br />
allgemeinen Empfehlung für Gesunde.<br />
Um das zu verstehen, muss man das chinesische medizinische<br />
System in seinem kulturellen Kontext sehen: Der Mensch<br />
steht in engem Bezug zum Kosmos und <strong>der</strong> Natur. Je nach<br />
Lebenssituation, Klima und energetischem Zustand <strong>der</strong><br />
Person än<strong>der</strong>n sich die Ernährungsempfehlungen. Das<br />
bedeutet, dass die Ernährung jahreszeitlich, aber auch konstitutionell<br />
angepasst wird.<br />
Eine Person mit bereits hohem Yang-Anteil (sehr laute Stimme,<br />
hohe Schweißproduktion, kräftig) sollte sehr yangige<br />
Lebensmittel wie z. B. Knoblauch nur in Maßen genießen,<br />
ansonsten könnte ihr Yang-Anteil überhand nehmen und<br />
Krankheiten entstehen. Gemäß <strong>der</strong> TCM ist Knoblauch nicht<br />
allgemein abzulehnen, son<strong>der</strong>n nur für bestimmte konstitutionelle<br />
Typen empfehlenswert. Der Verlauf zwischen Krankheit<br />
und Gesundheit ist fließend.<br />
Weiters unterscheidet sich die Anamnese von den westlichen<br />
Erhebungen. Durch Fragen, Hören, Riechen, Sehen,<br />
TCM im Spannungsfeld <strong>der</strong> Wissenschaft<br />
4 Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
Tasten, Zungen-, Puls-, Gesichts- und Körperbefundung wird<br />
das energetische Bild <strong>der</strong> Klientin bzw. des Klienten erhoben.<br />
Laut TCM spiegelt sich <strong>der</strong> ganze Körper auf <strong>der</strong> Zunge und<br />
im Gesicht wi<strong>der</strong>. Die/<strong>der</strong> TherapeutIn deutet Farbverän<strong>der</strong>ungen,<br />
Zungenbelag und Hautfalten. Die Pulsdiagnose<br />
findet man auch in <strong>der</strong> tibetischen Medizin. An jeweils<br />
drei Positionen nahe <strong>der</strong> Speichenschlaga<strong>der</strong> neben den<br />
Handgelenken werden bis zu 32 Pulsarten erfühlt<br />
(Kaptschuk, 1983: 176). Beim Befragen wird vor allem auf<br />
die jeweiligen Symptome, Schlaf und Verdauung eingegangen.<br />
Hören bezieht sich auf die Art, wie die/<strong>der</strong> KlientIn spricht. Eine<br />
leise, schwache Stimme deutet auf einen Energiemangel hin.<br />
Symptome helfen in <strong>der</strong> TCM, das energetische<br />
Ungleichgewicht zu erkennen<br />
Das energetische Bild <strong>der</strong> Klientin bzw. des Klienten erklärt<br />
die Symptome, unter denen sie/er leidet. Trotzdem können<br />
die uns vertrauten Krankheitsbil<strong>der</strong> nicht direkt in die entsprechenden<br />
TCM-Muster übersetzt werden, denn ein Symptom<br />
im westlich-medizinischen Sinn kann laut TCM verschiedenste<br />
Ursachen haben und muss deshalb unterschiedlich behandelt<br />
werden. Obstipation kann durch einen „Yin-Mangel“<br />
(„Trockenheit“ des Darms) entstehen, welcher mit „befeuchtenden,<br />
nährenden, aufweichenden“ Lebensmitteln wie Sesam,<br />
Leinsamen, Trockenfrüchten und Bananen behandelt wird.<br />
Weiters führt „feuchte Hitze“ im Körper (diese KlientInnen neigen<br />
auch zu Hypercholesterinämie und Hypertonie) zu Verstopfung.<br />
In diesem Fall therapiert man mit bitter-kalten Lebensmitteln<br />
wie Löwenzahn und Salat und Kräutern wie<br />
Rhabarberwurzel und Glaubersalz. Reiseverstopfung wird<br />
durch einen „Leber-Qi-Stau“ (die Energie kann durch emotionale<br />
Anspannung nicht frei fließen) ausgelöst, hier können<br />
Kaffee und Pfefferminztee Erleichterung bringen. Bei<br />
einem „Yin-Mangel“ als Ursache <strong>der</strong> Obstipation wäre Kaffee<br />
absolut contraindiziert.<br />
Uns vertraute medizinische Begriffe haben<br />
in <strong>der</strong> TCM eine an<strong>der</strong>e Bedeutung<br />
Neben den unterschiedlichen Ursachen für ein Symptom<br />
sind auch die Grundbegriffe <strong>der</strong> TCM nicht eindeutig. Dies<br />
führt zu weiteren Schwierigkeiten beim Vergleich mit <strong>der</strong><br />
westlichen Medizin.<br />
Yin - Yang, Kälte - Hitze, Innen - Außen, Fülle - Leere sind<br />
nicht eindeutig im Sinne einer wissenschaftlichen Definition.<br />
Es gibt keine klaren Abgrenzungen innerhalb <strong>der</strong> Kategorien.<br />
Zusätzlich vermischt sich immer Materielles mit Funktionellem<br />
und Energetischem. So bedeutet beispielsweise<br />
Blut (Xue) gemäß <strong>der</strong> TCM auch Energie (Qi) und hat die<br />
Aufgabe zu nähren. Ein häufig falsch interpretierter Begriff ist<br />
die „Feuchtigkeit“ bzw. „Verschleimung“. Laut TCM entsteht<br />
sie durch falsche Ernährung, feuchtes Klima und Grübelei<br />
und äußert sich z. B. durch helmartige Kopfschmerzen, Übelkeit<br />
und Cellulitis. Es geht in <strong>der</strong> TCM um (energetische)<br />
Qualitäten, die einer Objektivierung im Sinne <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />
medizinischen Wissenschaft nicht zugänglich sind.<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 5.
Fortsetzung von Seite 4.<br />
Trotz Einblick in die zeitgemäße Physiologie<br />
werden bildliche Beschreibungen verwendet<br />
Auch die Verdauung wird nicht entsprechend den physiologischen<br />
Vorgängen erklärt. Es gab Epochen im antiken China,<br />
wo es verboten war, Leichen zu sezieren. So entstand<br />
eine bildliche Erklärung des Verdauungsvorganges. Der<br />
Magen-Darm-Trakt wird als Kochtopf dargestellt, unter dem<br />
das so genannte Nierenfeuer lo<strong>der</strong>t. Der Deckel des Topfes<br />
entspricht <strong>der</strong> Lunge.<br />
Sowohl im Bereich <strong>der</strong> Physiologie wie auch in <strong>der</strong> Pathologie<br />
unterscheiden sich die beiden Ernährungslehren. Was<br />
hingegen in wissenschaftlichen Studien verglichen werden<br />
kann, ist <strong>der</strong> Therapieerfolg. Die meisten Studien beziehen<br />
sich auf Akupunktur und Kräuterheilkunde. Diätempfehlungen<br />
sind schwer zu vergleichen. Da es keine Normen<br />
gibt, werden die Symptome von den verschiedenen<br />
TherapeutInnen sicher unterschiedlich interpretiert.<br />
Zum Abschluss ist zu erwähnen, dass es den chinesischen<br />
ÄrztInnen ursprünglich kein Bedürfnis war, wissenschaftlich<br />
zu sein. Ihre Aufgabe war es, das Dorf gesund zu erhalten,<br />
weshalb sie Meister <strong>der</strong> Prävention wurden. Da <strong>der</strong> breiten<br />
Masse nicht die finanziellen Mittel zur Verfügung standen,<br />
sich Heilkräuter zu kaufen, waren die Diätetik und die<br />
Gesundheitsgymnastik (Qi-Gong) die Medizin <strong>der</strong> Armen.<br />
Wissen wurde von Generation zu Generation weitergegeben<br />
und von den Meistern auch nie<strong>der</strong>geschrieben. Das<br />
TCM im Spannungsfeld <strong>der</strong> Wissenschaft<br />
Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
bekannteste Werk ist ein Dialog des Kaisers mit seinem<br />
Leibarzt, das „Huang-di Nei-jing“ o<strong>der</strong> <strong>der</strong> „Innere Klassiker<br />
des Gelben Kaisers“, welches zwischen 300 und 100 v. Chr.<br />
geschrieben wurde (Kaptschuk, 1983: 36). Dieses Standardwerk<br />
hat noch heute seine Gültigkeit im Gegensatz zu den<br />
diagnostischen Richtwerten des Westens, die immer wie<strong>der</strong><br />
durch neue Forschungsergebnisse überholt werden.<br />
Es existiert in China aber auch eine „mo<strong>der</strong>ne“ Medizin, die<br />
mit Hilfe von westlicher Diagnostik Akupunkturanwendungen<br />
klinisch beobachtet und untersucht. Seitdem die TCM auch<br />
im Westen vermehrt angewandt wird, sind neue Standards<br />
zu definieren. Neben kontrollierten, randomisierten Studien<br />
muss auch eine qualifizierte Ausbildung <strong>der</strong> TherapeutInnen<br />
gewährleistet werden.<br />
In <strong>der</strong> nächsten Ausgabe <strong>der</strong> Einblicke (Ausgabe 4/<strong>05</strong>) geben<br />
wir Ihnen einen allgemeinen Überblick zu den Grundlagen<br />
<strong>der</strong> energetischen Ernährungslehre.<br />
Literaturverzeichnis:<br />
Harper, D. (1984): Gastronomy in ancient China. Parabola 41 9 (4): 39 - 40<br />
Engelhart, U. und Hempen, C.-H. (1997): Chinesische Diätetik. Urban &<br />
Schwarzenberg Verlag. München<br />
Kaptschuk, T.J. (1983): Das große Buch <strong>der</strong> chinesischen Medizin.<br />
Wilhelm Heyne Verlag. München<br />
Anschrift <strong>der</strong> Verfasserin:<br />
m.heiling@gmx.at<br />
5
Warum interessiert uns die Bohne<br />
Warum interessiert uns die Bohne: Anleitung zum wahren Kaffeegenuss<br />
Mag. Karin Lobner<br />
Mit diesem genussvollen Titel hat die Österreichische Gesellschaft<br />
für Ernährung (ÖGE) zu einer Veranstaltung um<br />
Kaffee-Mythen und Fakten geladen.<br />
Univ.-Prof. Dr. Ibrahim Elmadfa entführte in die theoretische<br />
Welt des schwarzen Goldes ...<br />
... die Prof. Leopold J. Edelbauer (Institut für Kaffeeexpertenausbildung)<br />
mit einer Live-Röstung und anschließenden<br />
Verkostung des „Mercedes“ unter den Kaffees abrundete.<br />
Kaffee steht hinter Erdöl auf Platz zwei <strong>der</strong> Welthandelsliste.<br />
Weltweit ist Kaffee (abgesehen von Wasser) das populärste<br />
Getränk. 92 % <strong>der</strong> ÖsterreicherInnen trinken durchschnittlich<br />
drei Häferl Kaffee am Tag. So genannte High-Consumer<br />
schaffen das 3 fache. Grund genug, dass uns die Bohne<br />
interessiert. Für Kaffee höchster Qualität muss alles stimmen:<br />
von den Anbau- und Erntebedingungen über die Röstung<br />
bis zur Zubereitung. Erst dann entfalten sich die vielen hun<strong>der</strong>t<br />
Aromastoffe, die über den Geschmack entscheiden. Tatsächlich<br />
verbirgt sich hinter dem so vertrauten Getränk eine<br />
ungeahnte Komplexität.<br />
Arabica o<strong>der</strong> Robusta?<br />
Bereits die Wahl <strong>der</strong> richtigen Bohne entscheidet, ob das<br />
Getränk ein „Spitzenkaffee“ wird o<strong>der</strong> nicht. Von den rund 80<br />
6 Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
verschiedenen Kaffeearten werden nur zwei Sorten für die<br />
Herstellung von Kaffeebohnen verwendet: Arabica-Bohnen<br />
(Coffea arabica) und Robusta_Bohnen (Coffea canephora<br />
robusta).<br />
Die beiden unterscheiden sich in <strong>der</strong> Qualität und auch im<br />
Geschmack. Die Arabica-Art liefert qualitativ hochwertigere<br />
Bohnen. Robusta-Bohnen sind weniger aromatisch, wi<strong>der</strong>standsfähiger<br />
und somit leichter anzubauen. Wer allerdings<br />
nur einen schnellen Kick ohne Aromaansprüche sucht, hält<br />
sich an Robusta mit 2,4 % Koffeingehalt, im Gegensatz zu<br />
Arabica mit 1,3 %. Der pflegeleichtere Robusta ist auf den<br />
Welthandelsmärkten deutlich billiger als Arabica.<br />
Nur selten wird dem bei <strong>der</strong> Kennzeichnung am Kaffee-<br />
Packerl Rechnung getragen. Die Sortenbezeichnung, ob sich<br />
Arabica o<strong>der</strong> Robusta-Bohnen in <strong>der</strong> Packung befinden, ist<br />
freiwillig.<br />
Die Arbeiterkammer (AK) hat vom Dezember 2004 bis Februar<br />
20<strong>05</strong> eine Untersuchung auf Richtigkeit <strong>der</strong> Sortenbezeichnung<br />
in Auftrag gegeben. Das Ergebnis 1 trifft wie kalter<br />
Kaffee: Von 21 untersuchten Produkten, die ausschließlich<br />
die Sorte Arabica enthalten sollten, waren 10 Produkte<br />
(48 %) mit einer Mischung aus Arabica und <strong>der</strong> billigeren<br />
Sorte Robusta zu finden. Die AK for<strong>der</strong>t demnach zu Recht<br />
die verpflichtende Angabe <strong>der</strong> Sorte und die verstärkte Kontrolle<br />
<strong>der</strong> Angaben.<br />
Ohne Röstung kein Geschmack<br />
Die rohe, getrocknete Kaffeebohne<br />
enthält zwar Koffein, riecht aber wie Heu<br />
und schmeckt entsprechend unattraktiv.<br />
Erst durch Rösten wird sie zu dem veredelt,<br />
was man Kaffee nennt. Bei Temperaturen<br />
von 185 bis 240° Celsius<br />
entstehen die bitter-süßen Substanzen Glykosylamin und<br />
Melanoidine, die dem Kaffee den Hauptgeschmack geben.<br />
Daneben entsteht eine breite Palette an kleinen, aromatisch<br />
riechenden Molekülen, die die Schläfrigen täglich aus dem<br />
Bett holen.<br />
Bequemlichkeit siegt<br />
Kaum noch wer, <strong>der</strong> den Kaffee per Hand filtert. Und auch<br />
die Kaffeefiltermaschine bleibt immer öfter kalt – die Espressomaschinen<br />
haben Einzug in die Wohnungen gehalten.<br />
Espresso ist in. Der Espresso hat seine Wurzeln in den<br />
1930er Jahren in Italien, als café espresso, von dem sich<br />
auch das deutsche Wort ableitet. „espressivo“ bezeichnet<br />
ein Getränk, das auf Bestellung und ausdrücklich für diese<br />
eine Tasse hergestellt wird. Die Vermutung, dass <strong>der</strong><br />
Espresso etwas mit „schnell“ (express) o<strong>der</strong> „hohem Wasserdruck“<br />
(exprimere) zu tun hat, ist wahrscheinlich falsch. Immer<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 7.
Fortsetzung von Seite 6.<br />
mehr wollen den kleinen Schwarzen mit seiner charakteristischen<br />
Haube, <strong>der</strong> Crema, auch daheim genießen.<br />
Eine langlebige Crema hält Duft und Aroma des Kaffees<br />
zurück und lässt ihn nicht so schnell abkühlen. Die Zubereitung<br />
als Espresso bringt die Inhaltsstoffe <strong>der</strong> Bohnen konzentriert<br />
und optimal zur Geltung.<br />
Espressomaschinen ermöglichen es auch in den eigenen<br />
vier Wänden, bequem einen Kaffee, „<strong>der</strong> ausdrücklich für<br />
diese eine Tasse zubereitet wird“, zu genießen.<br />
Milch und Zucker?<br />
Nur rund ein Viertel <strong>der</strong> Kaffeetrinker trinkt<br />
den Kaffee schwarz. Aber ob jetzt Milch<br />
und/o<strong>der</strong> Zucker in den Kaffee darf, da<br />
scheiden sich die Geschmäcker. Milch<br />
neutralisiert die Säuren im Kaffee ein<br />
bisschen, <strong>der</strong> pH-Wert steigt, was den<br />
Kaffee vermutlich bekömmlicher macht.<br />
Für alle, die den Tag behutsamer angehen<br />
wollen: Mit Milch im Kaffee wird das<br />
Koffein langsamer aufgenommen. Je<br />
nach Fettgehalt hat die Milch aber auch<br />
einen Einfluss auf den Geschmack. Viele Aromastoffe im<br />
Kaffee sind fettlöslich und lösen sich daher in <strong>der</strong> Milch. Die<br />
gelösten Aromastoffe werden nicht mehr über die Nase wahrgenommen:<br />
Milchkaffee verliert an typischem Kaffeegeschmack.<br />
Je fetter die Milch ist, desto mehr fettlösliche<br />
Aromastoffe gehen in Lösung. Das Disaccharidmolekül<br />
Zucker geht mit dem Kaffee keine Wechselwirkung ein. Zukker<br />
überlagert einfach den Eigengeschmack von Kaffee.<br />
Kaffee macht intelligent?<br />
Koffein ist nicht nur eines <strong>der</strong> ältesten Aufputschmittel, es ist<br />
auch eines <strong>der</strong> wirksamsten und am besten verträglichen.<br />
Etwas Koffein, in Form einer Tasse Kaffee, und bei den meisten<br />
Menschen verschwinden Abgespanntheit, Müdigkeit und<br />
Konzentrationsschwäche.<br />
Jährlich erscheinen rund 2000 Publikationen zum Thema<br />
Kaffee und Koffein. Trotzdem lassen sich bei mo<strong>der</strong>atem<br />
Konsum (Normal-User) nur wenige negative Effekte in Verbindung<br />
bringen. Ganz im Gegenteil werden in den letzten<br />
Jahren immer mehr protektive Wirkungen diskutiert. Selbst,<br />
dass es sich beim Kaffee um einen Flüssigkeitsräuber handelt,<br />
wurde von <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Ernährung<br />
(DGE) 2004 wi<strong>der</strong>rufen. In den DGE-Trinkempfehlungen für<br />
Senioren befinden sich bereits zwei Tassen Milchkaffee am<br />
Trinkplan.<br />
Kaffee entzieht dem Körper zwar kein Wasser. „Kaffee<br />
beeinflusst den Flüssigkeitshaushalt mittelfristig allein durch<br />
die mit dem Getränk zugeführte Wassermenge“, so die DGE.<br />
Dennoch hat Koffein einen harntreibenden Effekt, wobei dieser<br />
trainierbar ist – Personen, die an das Kaffeetrinken gewöhnt<br />
sind, reagieren weniger stark auf die harntreibende Wirkung<br />
als „entwöhnte“ Menschen. Das Glas Leitungswasser zum<br />
kleinen Braunen ist beliebt und sollte es auch bleiben, auch<br />
Warum interessiert uns die Bohne<br />
Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
deswegen, weil die meisten dazu tendieren, sowieso zu<br />
wenig zu trinken. Am Silbertablett serviert spiegelt es auch<br />
die Wiener Kaffeehauskultur wi<strong>der</strong>.<br />
Bio und fair?<br />
Was den einen ihr allmorgendliches „Verwöhnaroma“ ist, ist<br />
für viele an<strong>der</strong>e Menschen ein Synonym für Ausbeutung. Etwa<br />
zwei Millionen Menschen arbeiten auf den riesigen Kaffeeplantagen<br />
für einen Hungerlohn. Oft verbleiben einheimischen<br />
Kaffeebauern nicht einmal 5 % von dem bei uns üblichen<br />
Verkaufspreis. Die einfache<br />
Abhilfe: „Alleine 10 Menschen<br />
in Österreich, die regelmäßig<br />
Fairtrade-Kaffee trinken, sichern<br />
bereits das Überleben einer<br />
Kaffeebauernfamilie in Lateinamerika.“<br />
Neben Fairtrade-Logos finden<br />
sich auch immer öfter Biosiegel<br />
am Kaffee wie<strong>der</strong>. Biokaffee<br />
baut auf eine schonende<br />
Kultivierung. Kaffee wächst<br />
am besten auf humusreichem,<br />
lockerem Boden, <strong>der</strong> am einfachsten<br />
durch Abholzung von Urwäl<strong>der</strong>n zu gewinnen ist. Monokulturen<br />
hinterlassen aber schon nach wenigen Jahren<br />
ausgelaugte Böden.<br />
Beim biologischen Anbau wird die Auflockerung des Bodens<br />
durch den Einsatz von Schattenbäumen (Eukalyptus) und<br />
an<strong>der</strong>en Nutzpflanzen (Bananen, Ananas, Papayas) erreicht.<br />
Auch die Fruchtfolge ohne Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln<br />
ist ein wichtiger Punkt beim Bio-Kaffee. Abwechselnd<br />
mit Kaffee werden Orangenbäume, Avocados,<br />
Mais o<strong>der</strong> Zitronengras angebaut.<br />
Kaffee ist mehr als nur ein einfaches Getränk. Für manche<br />
ist er in aller Früh durch seine anregende Wirkung ein Lebensretter<br />
– für an<strong>der</strong>e ist Kaffee mit seinem unverwechselbaren<br />
Aroma purer Genuss. Und alle haben sie Recht.<br />
Übrigens: Am 1. Oktober ist Tag des Kaffees!<br />
1 Untersuchung <strong>der</strong> Richtigkeit <strong>der</strong> Sortenbezeichnung bei<br />
Röstkaffee, Heinz Schöffl. Im Bericht werden die untersuchten<br />
Kaffeemarken genannt.<br />
http://www.arbeiterkammer.at/pictures/d26/Roestkaffee_Test_20<strong>05</strong>.pdf<br />
(zugegriffen am 01.09.20<strong>05</strong>)<br />
Links:<br />
http://www.kaffee-experten.at<br />
http://www.fairtrade.at<br />
Literatur:<br />
1. ÖGE: Warum interessiert uns die Bohne. Presseunterlagen, Veranstaltung<br />
31.08.20<strong>05</strong><br />
2. Cvitkovich-Steiner, H. (20<strong>05</strong>): Kaffee: rehabilitierter Flüssigkeitsräuber,<br />
ernährung heute 3-4/20<strong>05</strong><br />
Anschrift <strong>der</strong> Verfasserin:<br />
k.lobner@chello.at<br />
7
Kern <strong>der</strong> neuen Regelung:<br />
Kennzeichnungspflicht für die 12 häufigsten Allergene<br />
Die Lebensmittelkennzeichnungsverordnung wurde unter<br />
an<strong>der</strong>em um eine Liste erweitert, die Lebensmittel und Zutaten<br />
enthält, welche als potenzielle Allergieauslöser gelten.<br />
Über 90 % <strong>der</strong> allergischen Reaktionen auf Nahrungsmittel<br />
werden durch diese 12 Lebensmittelgruppen ausgelöst.<br />
Werden besagte Lebensmittelzutaten zur Herstellung zusammengesetzter<br />
Produkte verwendet, müssen sie – unabhängig<br />
vom Mengenanteil - in jedem Fall in <strong>der</strong> Zutatenliste angegeben<br />
werden, selbst wenn die besagten Zutaten in verän<strong>der</strong>ter<br />
Form im Endprodukt enthalten sind.<br />
Künftig muss beispielsweise Lezithin, welches aus Sojabohnen<br />
gewonnen wird, als „Sojalezithin“ in <strong>der</strong> Zutatenliste<br />
angegeben werden – bisher war lediglich die Bezeichnung<br />
„Lezithin“ ausreichend.<br />
Hitliste <strong>der</strong> Allergene (Anhang 3 <strong>der</strong> LMKV)<br />
- Glutenhaltiges Getreide sowie daraus hergestellte Erzeugnisse<br />
- Krebstiere und Krebstiererzeugnisse<br />
- Eier und Eierzeugnisse<br />
- Fisch und Fischerzeugnisse<br />
- Soja und Sojaerzeugnisse<br />
- Milch und Milcherzeugnisse<br />
- Erdnüsse und Erdnusserzeugnisse<br />
- Sellerie und Sellerieerzeugnisse<br />
- Senf und Senferzeugnisse<br />
- Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse<br />
- Schwefeldioxid und Sulfite in einer Konzentration von mehr<br />
als 10 mg/kg o<strong>der</strong> 10 mg/l, als SO angegeben<br />
2<br />
Kennzeichnung von Allergenen<br />
Die neue Allergenkennzeichnung<br />
Dem Versteckspiel mit Allergenen wird ein Ende gesetzt<br />
Mag. Sonja Reiselhuber<br />
Rechtliche Grundlagen<br />
Die EU hat mit <strong>der</strong> Richtlinie RL 2003/89/EG die verpflichtende<br />
Kennzeichnung von Allergenen eingeführt. In Österreich wurde<br />
besagte Rechtsmaterie im April 20<strong>05</strong> im Rahmen einer<br />
Novelle <strong>der</strong> Lebensmittelkennzeichnungsverordnung (LMKV)<br />
in nationales Recht umgesetzt.<br />
Ab 25. November 20<strong>05</strong> endet die Übergangsfrist und die<br />
neuen Kennzeichnungsbestimmungen müssen in den Mitgliedsstaaten<br />
nun auch angewendet werden. Die im Handel<br />
erhältlichen Produkte müssen den neuen rechtlichen<br />
Grundlagen entsprechen. Alle Rest- und Lagerbestände, die<br />
vor dem 25. November 20<strong>05</strong> etikettiert wurden, können jedoch<br />
noch in Verkehr gebracht werden.<br />
8 Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
Wegfall <strong>der</strong> 25-%-Regel<br />
Bisher war die Auflistung <strong>der</strong> Einzelzutaten von zusammengesetzten<br />
Zutaten nur dann erfor<strong>der</strong>lich, wenn <strong>der</strong> Gewichtsanteil<br />
<strong>der</strong> zusammengesetzten Zutat mehr als 25 % des<br />
Produktgesamtgewichtes ausmachte. Zusatzstoffe mussten<br />
auch bisher unabhängig vom Gewichtsanteil angegeben<br />
werden.<br />
Besagte 25-%-Regel fällt mit <strong>der</strong> neuen Allergenkennzeichnung.<br />
Künftig müssen Einzelzutaten unabhängig vom<br />
Gewichtsanteil <strong>der</strong> zusammengesetzten Zutat in <strong>der</strong> Zutatenliste<br />
deklariert werden. Das Aufspüren von Allergenen wird<br />
somit deutlich erleichtert.<br />
Es gibt allerdings auch einige Ausnahmen<br />
Die Einzelzutaten einer zusammengesetzten Zutat müssen<br />
in folgenden Fällen nicht aufgezählt werden:<br />
- wenn die Zusammensetzung einer zusammengesetzten<br />
Zutat im EU-Gemeinschaftsrecht geregelt ist (z. B. für Schokolade,<br />
Konfitüre) und wenn die zusammengesetzte Zutat<br />
weniger als 2 % Gewichtsanteil am En<strong>der</strong>zeugnis ausmacht<br />
- wenn es sich um Gewürz- o<strong>der</strong> Kräutermischungen handelt,<br />
<strong>der</strong>en Gewichtsanteil weniger als 2 % am Gesamtgewicht<br />
ausmacht<br />
- bei Produkten, die grundsätzlich keine Zutatenliste aufweisen<br />
(Frischobst, Frischgemüse, alkoholische Getränke mit<br />
einem Alkoholgehalt von mehr als 1,2 Volumenprozent)<br />
Die genannten Ausnahmen gelten jedoch nicht für die potenziell<br />
allergenen Zutaten aus Anhang 3 <strong>der</strong> LMKV und für<br />
im Endprodukt technologisch wirksame Zusatzstoffe – diese<br />
Zutaten müssen in jedem Fall deklariert werden.<br />
Auch bei alkoholischen Getränken mit einem Alkoholgehalt<br />
von mehr als 1,2 Volumenprozent müssen künftig jene Inhaltsstoffe<br />
angeführt werden, die im Anhang 3 genannt sind,<br />
sofern sie im Endprodukt vorhanden sind. Die Angabe ist<br />
nicht erfor<strong>der</strong>lich, wenn diese Zutat bereits unter ihrem spezifischen<br />
Namen im Zutatenverzeichnis o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Sachbezeichnung<br />
des Getränks genannt ist (z. B. „Eierlikör“).<br />
Än<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Bezeichnung von<br />
allgemeinen Klassennamen<br />
Im Anhang 1 <strong>der</strong> Lebensmittelkennzeichnungsverordnung<br />
werden Zutaten aufgelistet, bei denen <strong>der</strong> spezifische Name<br />
durch die Angabe <strong>der</strong> Klasse ersetzt werden kann (z. B. Zucker,<br />
pflanzliches Öl).<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 9.
Fortsetzung von Seite 8.<br />
Waren also bisher allgemeine Klassennamen wie „pflanzliches<br />
Öl“ ausreichend, muss laut neuer Allergenkennzeichnung<br />
nun die Quelle angegeben werden, wenn diese<br />
ein allergenes Potenzial darstellt (z. B. „Erdnussöl“ statt wie<br />
bisher „pflanzliches Öl“).<br />
Die Klassennamen „kandierte Früchte“ und „Gemüse“ wurden<br />
komplett aus Anhang 1 <strong>der</strong> LMKV gestrichen, weil die KonsumentInnen<br />
bei <strong>der</strong> Verwendung von Klassennamen keine<br />
ausreichende Information über das möglicherweise enthaltene<br />
allergene Potenzial erhalten.<br />
Künftig muss auch die Quelle von Aromen angegeben werden,<br />
wenn diese als potenziell allergen gilt (z. B. Haselnussaroma).<br />
Keine Regel ohne Ausnahmen<br />
Die Auflistung <strong>der</strong> potenziell allergenen Zutaten in Anhang 3<br />
entspricht den <strong>der</strong>zeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
und wird regelmäßig überprüft. Gegebenenfalls kann<br />
die Liste adaptiert, sprich erweitert werden o<strong>der</strong> es können<br />
Zutaten auch wie<strong>der</strong> gestrichen werden.<br />
Im März 20<strong>05</strong> wurde eine EU-Richtlinie (RL 20<strong>05</strong>/26/EG) veröffentlicht,<br />
die jene Zutaten und Substanzen auflistet, die von<br />
<strong>der</strong> Allergenkennzeichnung ausgenommen sind. Die wissenschaftliche<br />
Prüfung für die besagten Ausnahmen wurde von<br />
<strong>der</strong> EFSA (European Food Safety Authority) durchgeführt.<br />
Viele allergene Substanzen verlieren durch Zubereitungsbzw.<br />
Produktionsprozesse ihre allergene Wirkung. Die besagten<br />
Ausnahmen beziehen sich großteils auf <strong>der</strong>artige<br />
Substanzen.<br />
Beispielsweise aus Weizen hergestelltes Maltodextrin und<br />
Kennzeichnung von Allergenen<br />
Neumitglie<strong>der</strong> seit Jänner 20<strong>05</strong><br />
Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
Glukosesirup auf Weizenbasis gelten als nicht allergen.<br />
Auch Fischgelatine, die als Klärhilfsmittel in Bier und Wein<br />
verwendet wird, muss am Endprodukt nicht gekennzeichnet<br />
werden. Vollständig raffiniertes Sojabohnenöl bzw. -fett verliert<br />
ebenfalls durch den technologischen Vorgang <strong>der</strong> Raffination<br />
die allergene Wirkung und befindet sich ebenfalls in<br />
<strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> Ausnahmen.<br />
Die <strong>der</strong>zeit festgelegten Ausnahmen gelten bis 25. November<br />
2007 – danach muss in Beratung mit <strong>der</strong> EFSA entschieden<br />
werden, ob die Ausnahmen gerechtfertigt sind o<strong>der</strong> ob<br />
gemäß einer wissenschaftlichen Beurteilung doch ein Allergierisiko<br />
vorliegt.<br />
Fazit<br />
Personen, die von einer Nahrungsmittelunverträglichkeit<br />
betroffen sind, werden von <strong>der</strong> neuen, ausführlicheren Produktkennzeichnung<br />
profitieren. Enthaltene Allergene müssen<br />
künftig ausführlicher deklariert werden, was zur Folge<br />
hat, dass diese nicht mehr so leicht versteckt bzw. übersehen<br />
werden können.<br />
Literatur:<br />
- Richtlinie 2003/89/EG zur Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Richtlinie 2000/13/EG hin<br />
sichtlich <strong>der</strong> Angabe <strong>der</strong> in Lebensmitteln enthaltenen Zutaten<br />
- Lebensmittelkennzeichnungsverordnung 1993 idF. BGBl. II 20<strong>05</strong>/111<br />
- Richtlinie 20<strong>05</strong>/26/EG zur Erstellung eines Verzeichnisses von<br />
Lebensmittelzutaten o<strong>der</strong> Stoffen, die vorläufig aus Anhang IIIa<br />
<strong>der</strong> Richtlinie 2000/13/EG ausgeschlossen sind<br />
Anschrift <strong>der</strong> Verfasserin:<br />
sonja.reiselhuber@utanet.at<br />
9
Berichte aus den Arbeitskreisen<br />
Arbeitskreis Recht Arbeitskreis Mitglie<strong>der</strong>service<br />
Arbeitskreisleitung:<br />
Mag. Markus Reichhart<br />
Arbeitskreismitarbeiterinnen:<br />
Mag. Helga Cvitkovich-Steiner, Mag. Karin Lobner,<br />
Mag. Sonja Reiselhuber, Dr. Karin Schindler<br />
Eine stark zunehmende Anzahl unterschiedlicher Ausbildungen,<br />
eine wachsende Anzahl an MitbewerberInnen um einen Kundenkreis,<br />
<strong>der</strong> sich in großem Ausmaß noch nicht über unser<br />
Angebot bewusst ist, sowie wenig übersichtliche Regelungen<br />
in Gesetzgebung und Wirtschaft sind Gegebenheiten und<br />
Entwicklungen, denen unsere Berufsgruppe gegenübersteht<br />
und die seitens unseres Berufsverbandes durch den Arbeitskreis<br />
Recht (AKR) beobachtet, analysiert, kommentiert und<br />
aktiv bearbeitet werden.<br />
Zu den konkreten Tätigkeiten zählen vor allem Rechtsauskünfte<br />
für unsere Mitglie<strong>der</strong>. Weiters beobachten und dokumentieren<br />
wir das Angebot und die Entwicklung an neuen<br />
Ausbildungen und bewerten diese gegebenenfalls in Stellungnahmen,<br />
wenn es um <strong>der</strong>en offizielle Anerkennung geht.<br />
Wir arbeiten aktiv in diversen Gremien wie z. B. dem Österreichischen<br />
Normungsinstitut mit und vertreten dort die Position<br />
unserer Berufsgruppe. Weiters kooperieren wir mit<br />
strategisch wichtigen PartnerInnen wie Ministerien und <strong>der</strong><br />
Wirtschaftskammer.<br />
Auf legistischer Seite wird <strong>der</strong> VEÖ regelmäßig eingeladen,<br />
zu neuen Gesetzesentwürfen im Gesundheitsbereich Stellung<br />
zu nehmen.<br />
Mit <strong>der</strong> Rückendeckung und Unterstützung des Vorstandes<br />
verstärkt <strong>der</strong> Arbeitskreis Recht seine berufspolitischen Tätigkeiten<br />
wie<strong>der</strong>. Verfolgt wird zum einen die wichtige Abgrenzung<br />
<strong>der</strong> zwei etablierten Ausbildungen - ErnährungswissenschafterInnen<br />
und DiätologInnen - von an<strong>der</strong>en, qualitativ<br />
fraglichen, aber stark auf den Markt drängenden Angeboten.<br />
Zum an<strong>der</strong>en wird eine prinzipielle Zugänglichkeit zu ErnährungswissenschafterInnen<br />
bisher verschlossenen<br />
Berufsfel<strong>der</strong>n angestrebt. Prozesse dieser Art sind naturgemäß<br />
nur langfristig zu erreichen, sodass <strong>der</strong> Eindruck entstehen<br />
mag, dass Stillstand herrscht. Es sind aber nicht nur<br />
formelle Vorgänge, die Zeit benötigen, auch die Zusammenarbeit<br />
und Konsensfindung mit den an<strong>der</strong>en beteiligten Berufen<br />
ist für uns von Bedeutung und bedarf einer angemessenen<br />
Vorgehensweise.<br />
Zusammenfassend können wir unseren Mitglie<strong>der</strong>n versichern,<br />
dass sowohl <strong>der</strong> Vorstand wie auch <strong>der</strong> Arbeitskreis Recht -<br />
neben praktischer Hilfestellung für Mitglie<strong>der</strong> - strategisch<br />
und kontinuierlich darauf hinarbeiten, das gesamte berufspolitische<br />
Umfeld für ErnährungswissenschafterInnen günstiger<br />
zu gestalten.<br />
Berichte aus den Arbeitskreisen<br />
Anschrift des Verfassers:<br />
Mag. Markus Reichhart<br />
markus_reichhart@hotmail.com<br />
10 Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
Arbeitskreisleitung:<br />
Mag. Therese Lindahl<br />
Arbeitskreismitarbeiterinnen:<br />
Mag. Sonja Brandlhofer, Mag. Ines Köhler,<br />
Mag. Sonja Reiselhuber, Irene Schiefermaier,<br />
Christine Smoliner, Johanna Sommer<br />
Am 14. Juni fand wie<strong>der</strong> ein Stammtisch des Arbeitskreises<br />
Mitglie<strong>der</strong>service statt - diesmal zu dem spannenden Thema<br />
„ErnährungswissenschafterInnen in <strong>der</strong> Ernährungsberatung<br />
von SportlerInnen“. Mag. Isabella Wollek vom Institut für medizinische<br />
und sportwissenschaftliche Beratung (IMSB) und<br />
Mag. Christian Putscher, selbständig tätig mit seinem Unternehmenskonzept<br />
„Personal Fitness“, erzählten über die<br />
vielen interessanten Erfahrungen aus ihrem Berufsleben.<br />
Annähernd 40 Personen nahmen an diesem Abend teil. Anschließend<br />
wurde von vielen TeilnehmerInnen die Gelegenheit<br />
genutzt, in netter und geselliger Atmosphäre mit KollegInnen<br />
zu plau<strong>der</strong>n und über diverse Themen <strong>der</strong> Ernährungswissenschaften<br />
zu diskutieren.<br />
Nach <strong>der</strong> VEÖ-success-MultiplikatorInnenveranstaltung „Der<br />
Reiz <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung – Wie Ernährungstrends das Kaufund<br />
Essverhalten beeinflussen“ wurde vom Arbeitskreis<br />
Mitglie<strong>der</strong>service ein Come Together veranstaltet. Die teilnehmenden<br />
<strong>Verband</strong>smitglie<strong>der</strong> hatten die Gelegenheit, in<br />
gemütlicher Atmosphäre bei einem Glas Sekt neue Kontakte<br />
zu knüpfen bzw. persönliche Gespräche mit den ReferentInnen<br />
und KollegInnen zu führen.<br />
Der erste Stammtisch nach <strong>der</strong> Sommerpause wird voraussichtlich<br />
im Oktober stattfinden. Vorschläge zu interessanten<br />
Themen o<strong>der</strong> Gästen, die über ihre Tätigkeiten als ErnährungswissenschafterInnen<br />
berichten würden, werden<br />
gerne entgegengenommen. Bitte wenden Sie sich an die<br />
VEÖ-Geschäftsstelle o<strong>der</strong> an die Verfasserin.<br />
Anschrift <strong>der</strong> Verfasserin:<br />
Mag. Therese Lindahl<br />
therese.lindahl@gmx.at<br />
Arbeitskreis success - VEÖ-Weiterbildung<br />
Arbeitskreisleitung: Mag. Sonja Reiselhuber<br />
Arbeitskreismitarbeiterinnen:<br />
Mag. Renate Brüser, Dr. Petra Burger, Mag. Rikki Diallo-Ginstl,<br />
Mag. Mare Heiling, Mag. Sonja Lemberger, Mag. Karin<br />
Lobner, Dipl. oec. troph. Britta Macho, Irene Schiefermaier<br />
Mit diesem Semester übernehme ich die Leitung des Arbeitskreises<br />
success, die bisher unsere Kollegin Dr. Rikki<br />
Diallo-Ginstl innehatte. Sie hat diese Funktion über viele Jahre<br />
mit großem Engagement und mitreißendem Elan ausgeübt.<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 11.
Fortsetzung von Seite 10.<br />
Sie bleibt dem Arbeitskreis dankenswerterweise als Mitarbeiterin<br />
erhalten.<br />
Bedanken möchte ich mich auch in beson<strong>der</strong>er Weise bei <strong>der</strong><br />
<strong>Verband</strong>svorsitzenden Mag. Eva Unterberger, die ebenfalls<br />
für viele Jahre im Arbeitskreis success tätig war. Sie legt ihre<br />
Funktion als Arbeitskreismitarbeiterin nun zurück, um ihre<br />
Ressourcen vermehrt in die zeitintensive Vorstandsarbeit zur<br />
Vertretung unserer Berufsgruppe zu investieren.<br />
Zielgruppenspezifische Weiterbildung ist für mich persönlich<br />
- neben dem wichtigen Aspekt des Networkings - eine<br />
bedeutende Basis für ein erfolgreiches berufliches Konzept.<br />
Daher freut es mich beson<strong>der</strong>s, dass ich nun den Bereich<br />
<strong>der</strong> Fortbildung für unsere Berufsgruppe an vor<strong>der</strong>ster Front<br />
mitgestalten darf.<br />
Für den kommenden Herbst haben die Mitarbeiterinnen von<br />
success wie<strong>der</strong> ein spannendes Fortbildungsprogramm für<br />
Sie zusammengestellt:<br />
Im Oktober starten wir mit einem Angebot zur Auffrischung<br />
Ihrer Englischkenntnisse. Unter dem Titel „Specific English<br />
für Ernährungsfachkräfte“ bieten wir eine Kursreihe von<br />
sechs Abenden mit einem Native speaker an. Neben <strong>der</strong><br />
Berichte aus den Arbeitskreisen<br />
Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
Erweiterung des allgemeinen und fachspezifischen Wortschatzes<br />
sollen Sicherheit im schriftlichen und mündlichen<br />
Umgang mit <strong>der</strong> englischen Sprache erzielt und fachspezifische<br />
Themen behandelt werden. Durch die begrenzte TeilnehmerInnenzahl<br />
(maximal 7 Personen) wird eine individuelle<br />
Betreuung <strong>der</strong> einzelnen KursteilnehmerInnen ermöglicht.<br />
Am 29. November 20<strong>05</strong> findet aufgrund zahlreicher Nachfragen<br />
eine Wie<strong>der</strong>holung des Workshops „Kreative<br />
Ernährungsberatung für Gruppen“ statt. Unsere Kollegin<br />
Mag. Karin Lobner und die Soziologin Mag. Hermine Mandl<br />
vermitteln den WorkshopteilnehmerInnen die Grundlagen<br />
eines kreativen Beratungsprozesses und berichten von ihrer<br />
langjährigen Beraterinnenpraxis. Die WorkshopteilnehmerInnen<br />
bekommen im Rahmen <strong>der</strong> Veranstaltung<br />
auch die Gelegenheit, das Gelernte praktisch zu erproben.<br />
Die detaillierten Veranstaltungsprogramme finden Sie auf<br />
den Seiten 25 und 26.<br />
Anschrift <strong>der</strong> Verfasserin:<br />
Mag. Sonja Reiselhuber<br />
veoe@veoe.org<br />
11
Eine europäische Lebensmittel- und Nährstoffdatenbank<br />
Das EuroFIR-Projekt<br />
Mag. Heinz Freisling<br />
Hintergrund<br />
Das Wissen über die chemische Zusammensetzung von<br />
Lebensmitteln ist für viele Bereiche von zentraler Bedeutung<br />
(siehe Tab. 1). Auf nationaler und internationaler Ebene werden<br />
Nährwertdaten primär für die Bewertung <strong>der</strong> Nährstoffversorgung<br />
von Individuen o<strong>der</strong> von Bevölkerungsgruppen<br />
verwendet. Gedruckte Nährwerttabellen werden heute immer<br />
mehr von elektronischen Lebensmittel- und Nährstoffdatenbanken<br />
ersetzt. Die Vorteile liegen auf <strong>der</strong> Hand: größerer<br />
Informationsgehalt und Berechnungen sind einfacher<br />
und schneller durchzuführen – dies ist vor allem in <strong>der</strong><br />
Ernährungsepidemiologie von Interesse.<br />
Weltweit gibt es bereits über 150 Lebensmittel- und Nährstoffdatenbanken.<br />
Je nach Nährstoff kann es dabei selbst<br />
bei Lebensmitteln, die weltweit verfügbar sind, zu mehr o<strong>der</strong><br />
weniger großen Unterschieden im Gehalt kommen. Die Gründe<br />
dafür sind mannigfaltig: Anbaumethoden, Sortenunterschiede,<br />
Klima, Verarbeitung, Zubereitung etc. Aber auch unterschiedliche<br />
Analysemethoden können zu abweichenden<br />
Nährstoffgehalten von Lebensmitteln führen.<br />
Zurzeit laufen einige große epidemiologische Studien in<br />
Europa, welche die Zusammenhänge zwischen <strong>der</strong> Ernährung<br />
und verschiedenen chronischen Erkrankungen erforschen.<br />
Jedoch erschweren uneinheitliche Lebensmittel- und<br />
Nährstoffdatenbanken Vergleiche zwischen den verschiedenen<br />
Län<strong>der</strong>n. Daher würde eine europaweit harmonisierte<br />
Datenbank einen großen Fortschritt - insbeson<strong>der</strong>e für die<br />
europäische Ernährungsepidemiologie - bedeuten.<br />
European Food Information Resource (EuroFIR) Network<br />
Das Ziel von EuroFIR ist es, eine europaweit einheitliche<br />
und validierte Lebensmittel- und Nährstoffdatenbank zu<br />
entwickeln und zu etablieren.<br />
EuroFIR zielt aber auch darauf ab, die Ursachen aufzudecken,<br />
welche bis dato die Entwicklung einer einheitlichen<br />
Neues vom IfEW<br />
12 Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
europäischen Datenbank erschwert haben, wie<br />
beispielsweise fehlende Strukturen und Unterstützung für<br />
die EntwicklerInnen von Datenbanken o<strong>der</strong> schlechte<br />
Zusammenarbeit zwischen verschiedenen nationalen<br />
DatenbankentwicklerInnen, EndverbraucherInnen (z.B.<br />
Lebensmittelindustrie, Ernährungs- und Diätberater-Innen)<br />
und <strong>der</strong> Politik.<br />
EuroFIR ist ein von <strong>der</strong> Europäischen Kommission geför<strong>der</strong>tes<br />
Projekt (6. Rahmenprogramm), welches Anfang<br />
dieses Jahres mit einer Laufzeit von insgesamt fünf Jahren<br />
gestartet wurde. Das Konsortium besteht aus 40 Partnerorganisationen<br />
aus 21 Län<strong>der</strong>n, wobei die wissenschaftliche<br />
Leitung dem IFR (Institute of Food Research) in Norwich,<br />
Großbritannien, obliegt.<br />
Österreich ist durch zwei Universitäten an diesem Projekt<br />
beteiligt: die Technische Universität Graz mit Prof. Murkovic<br />
vom Institut für Lebensmittelchemie und -technologie sowie<br />
die Universität Wien mit Prof. Sontag vom Institut für analytische<br />
Chemie sowie Prof. Elmadfa vom Department für<br />
Ernährungswissenschaften.<br />
EuroFIR verfolgt fünf grundlegende strategische Ziele:<br />
1. Stärkung <strong>der</strong> technologischen und wissenschaftlichen<br />
Kompetenz auf dem Gebiet <strong>der</strong> Lebensmittelund<br />
Nährstoffdatenbanken in Europa.<br />
2. Fehlende Daten von Nährstoffen und sekundären<br />
Pflanzenstoffen zu identifizieren und zu ergänzen.<br />
3. Kompetenzen sollen über die ProjektpartnerInnen<br />
hinaus verbreitet werden.<br />
4. Kommunikation mit allen DatenbanknutzerInnen<br />
und Interessengruppen.<br />
5. Neue wissenschaftliche und technologische Erkenntnisse<br />
sollen rasch umgesetzt und verfügbar<br />
gemacht werden, um die Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong><br />
europäischen Lebensmittelindustrie (auch <strong>der</strong><br />
Klein- und Mittelbetriebe) zu stärken, mit dem Ziel,<br />
die Produktion von gesundheitsför<strong>der</strong>nden Lebensmitteln<br />
zu för<strong>der</strong>n.<br />
Alle Interessierten sind eingeladen, auf <strong>der</strong><br />
Projektwebsite mehr über das Projekt zu erfahren:<br />
http://www.eurofir.net.<br />
Anschrift des Verfassers:<br />
heinz.freisling@univie.ac.at
Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
13
VIP-Mitglie<strong>der</strong> des VEÖ<br />
VIP-Mitglie<strong>der</strong> des VEÖ<br />
14 Einblicke 3/20<strong>05</strong>
Bayer Austria GmbH<br />
Neues von den VIP-Mitglie<strong>der</strong>n<br />
Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Gebieten Gesundheit,<br />
Ernährung und hochwertiger Materialien. Mit unseren Produkten und Dienstleistungen<br />
wollen wir den Menschen nützen und zur Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität beitragen.<br />
Bayer beschäftigt weltweit ca. 120.000 MitarbeiterInnen und investiert jährlich ca. 2 Milliarden<br />
Euro in Forschung und Entwicklung.<br />
Nach <strong>der</strong> Akquisition des Roche-OTC-Geschäfts im Januar 20<strong>05</strong> gehört Bayer nun zum Spitzentrio <strong>der</strong> weltweiten Anbieter<br />
von rezeptfreien Medikamenten.<br />
Im österreichischen Selbstmedikationsmarkt ist Bayer Austria <strong>der</strong> größte Anbieter von frei verkäuflichen, rezeptfreien<br />
Arzneimitteln. Permanente Forschung sowie konsequente Markenführung sind die Basis für diesen Erfolg.<br />
Die bekanntesten Marken sind ASPIRIN ® (Grippe- und Erkältungsmittel), Supradyn ® (Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente<br />
und das meistempfohlene Vitaminpräparat in Österreichs Apotheken), Bepanthen ® (Wundheilung) und Rennie ®<br />
(Mittel gegen Magenbeschwerden), die in ihren Märkten die Nr.-1-Position haben.<br />
Marken wie Canesten ® (Mittel gegen Fuß-, Haut- und Vaginalpilz), Berocca ® (Vitamine und Mineralstoffe für starke Nerven)<br />
und Elevit ® (Spezialvitamine für die Schwangerschaft und Stillzeit) werden von den Verwen<strong>der</strong>Innen sehr geschätzt; die<br />
hohe Produktzufriedenheit zeigt sich in <strong>der</strong> hohen Markentreue und Wie<strong>der</strong>kaufsrate.<br />
Marken wie Talcid ® (bei Sodbrennen), Lefaxin ® Bayer (bei Blähungen) sowie die neuen Schmerzmarken Aktren ® (bei Kopfund<br />
Zahnschmerzen) und Aleve ® (bei Muskel- und Gelenkschmerzen) runden das Angebot von Bayer im OTC-Bereich ab.<br />
Bayer Austria GmbH<br />
Consumer Care<br />
Lerchenfel<strong>der</strong> Gürtel 9-11, 1160 Wien<br />
wolfgang.stehlik@bayer.at<br />
http://www.bayer.at<br />
Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
15
CASELI.EINLADUNG ZUM GENUSS.<br />
Caseli Catering Service Linz<br />
VOEST-ALPINE Str. 3, 4020 Linz<br />
bettina.ilk@caseli.at<br />
http://www.caseli.at<br />
Neues von den VIP-Mitglie<strong>der</strong>n<br />
Caseli (Catering Service Linz) ist die Dachmarke für die kulinarischen Dienstleistungen<br />
<strong>der</strong> voestalpine Stahl GmbH und CATERING UND BETRIEBSSERVICE GmbH.<br />
Im Großraum Linz genießen täglich Tausende zufriedene Mittagstischgäste frisch<br />
zubereitete Speisen von höchstem Qualitätsniveau. Möglich machen dies fachkundige MitarbeiterInnen, die mit Knowhow<br />
und Liebe zum Detail für die zuverlässige Speisenlieferung sorgen! Für alle Unternehmen am Firmenareal voestalpine<br />
wird eine „Rundum-Versorgung“ angeboten: Mittagessen, Zwischenverpflegung in den Shops und Tiefkühlgerichte für<br />
die SchichtarbeiterInnen. Zusätzlich rundet das Gästehaus mit Restaurantcharakter und Eventcatering <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en<br />
Art das allumfassende Bild einer 100% igen Versorgung aller Bereiche ab.<br />
Gesun<strong>der</strong> Genuss – täglich frisch auf den Tisch!<br />
Frische und Qualität haben bei Caseli oberste Priorität. Salate sind hausgemacht, die eigene Fleischhauerei bereitet alle<br />
Wurstspezialitäten selber zu und die Konditorei verführt mit selbst gemachten Mehlspeisen. Um den hohen Qualitätsstandard<br />
zu gewährleisten, werden die Lebensmittel tagesfrisch aus <strong>der</strong> Region angeliefert, wobei saisonale und<br />
biologische Produkte bevorzugt werden.<br />
Der reibungslose Ablauf von Caseli wird ebenso geschätzt wie die Ausgewogenheit und Abwechslung des Speisenangebotes!<br />
Der Eventcaterer mit Charme und Philosophie<br />
Originalität, Liebe zum Detail und Fachkompetenz: Das ist die Philosophie, die Caseli zu einem beson<strong>der</strong>en Caterer mit<br />
Charme macht. Zu einem <strong>der</strong> Grundsätze von Caseli zählt auch, dass man sich völlig auf die geplante Veranstaltung<br />
einstellt und die Wünsche und Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Kunden berücksichtigt. Dank langjähriger Erfahrung, hoher Fachkompetenz<br />
und <strong>der</strong> Freude an <strong>der</strong> Arbeit zaubert das Caseli-Team Gaumenfreuden - individuell auf jeden Anlass abgestimmt.<br />
Dazu serviert Caseli passende Getränke und bezaubert mit umfangreicher Ausstattung sowie mit charmantem Personal.<br />
Ob Business-Event o<strong>der</strong> private Festivität - Caseli macht jede Veranstaltung zum unvergesslichen Genuss.<br />
16 Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
Mag. Bettina Ilk
Materialien für den Unterricht<br />
Mag. Adelheid Weidlinger<br />
Im Folgenden werden wie<strong>der</strong> zwei praxistaugliche Materialien für den Unterricht vorgestellt:<br />
Genuss- und Geschmacksschulungen<br />
für 7- bis 12-jährige Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
Mag. Dr. Erika Diallo-Ginstl<br />
LehrerInnen-Netzwerk<br />
Essen geht durch den Magen - Grundlagen <strong>der</strong> Ernährung (20<strong>05</strong>)<br />
17 Folien auf CD-ROM vermitteln Basiswissen über die Verdauung und Resorption von<br />
Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß. Dabei illustrieren Grafiken die Verdauungsschritte <strong>der</strong><br />
Nahrung und zeigen, wie <strong>der</strong> Körper die Nährstoffe aufnimmt. Die Folienvorlagen eignen<br />
sich für den Einsatz in Informationsveranstaltungen vor interessierten Laien, für die Ernährungsberatung<br />
sowie für den Unterricht. Das Begleitheft ergänzt die Folienvorlagen und<br />
gibt zahlreiche methodisch-didaktische Hinweise für die Vermittlung.<br />
Folienvorlagen und Begleittext liegen in Form von pdf-Dateien vor. Sie können ausgedruckt<br />
o<strong>der</strong> mittels PC und Beamer verwendet werden.<br />
Preis: EUR 25,-<br />
Bestellnummer: 6616<br />
Bezugsquelle: http://www.aid.de (Medienshop)<br />
E-Mail in Österreich an: buch@avbuch.at (Österreichischer Agrarverlag)<br />
Unerwünschte Stoffe in Lebensmitteln (2002)<br />
Neben dem Nährwert, dem Gesundheitswert, dem ökonomischen<br />
Wert, dem funktionalen Wert, aber auch dem Kulturwert<br />
beim Essen und Trinken nimmt seit einigen Jahren<br />
<strong>der</strong> Genusswert eine immer wesentlichere Rolle ein.<br />
In den späten 80er Jahren entstand <strong>der</strong> Trend, sich intensiv<br />
mit Genuss und Geschmack zu beschäftigen. Aspekte wie<br />
Schnelllebigkeit, Fast Food, Angst vor Verlust <strong>der</strong> Esskultur,<br />
Globalisierung sowie das Problem des Übergewichtes steigern<br />
die Sehnsucht nach mehr Lebensqualität und Wohlbe-<br />
Diese CD-ROM gibt einen Überblick über mögliche unerwünschte Stoffe in Lebensmitteln.<br />
Die Folien können je nach Wissensstand <strong>der</strong> Zielgruppe als Überblick zu den Grundlagen<br />
o<strong>der</strong> mit weiterführenden Informationen präsentiert werden. Die einzelnen Kapitel sind mit<br />
didaktischen Hinweisen und Lernzielen versehen. Es werden Fragen formuliert, die in das<br />
Thema einführen können. Jede Folie lässt sich auch einzeln einsetzen, die Reihenfolge<br />
kann individuell gewählt werden.<br />
Folienvorlagen und Begleittext liegen in Form von pdf-Dateien vor. Sie können ausgedruckt<br />
o<strong>der</strong> mittels PC und Beamer verwendet werden.<br />
Preis: EUR 13,-<br />
Bestellnummer: 37<strong>05</strong><br />
Bezugsquelle: http://www.aid.de (Medienshop)<br />
E-Mail in Österreich an: buch@avbuch.at (Österreichischer Agrarverlag)<br />
Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
Anschrift <strong>der</strong> Verfasserin:<br />
a.weidlinger@gmx.net<br />
finden. Das Interesse am Eigengeschmack einzelner Nahrungsmittel<br />
wird wie<strong>der</strong> aktuell, ebenso <strong>der</strong> Wunsch, die<br />
Qualität einzelner Lebensmittel nicht nur über Kennzeichnung,<br />
son<strong>der</strong>n auch mit allen Sinnen zu erfassen. 1986 wurde<br />
in Frankreich die Initiative „Eurotoques“ vom damaligen<br />
EU-Präsidenten Jacques Santer und namhaften Spitzenköchen,<br />
wie Paul Bocuse, ins Leben gerufen. Mehr als 3000<br />
europäische Spitzenköche, aber auch viele Privatpersonen<br />
schlossen sich seither <strong>der</strong> „Kochmützen-Bewegung“ an. Ziel<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 18.<br />
17
Fortsetzung von Seite 17.<br />
von „Eurotoques“ ist die Erhaltung, För<strong>der</strong>ung und Verbreitung<br />
von Bewusstsein und Wissen über gesunde, schmackhafte<br />
Ernährung mit natürlichen Lebensmitteln. Geschmacksschulungen<br />
dienen <strong>der</strong> Bewahrung und För<strong>der</strong>ung<br />
von Esskultur.<br />
Dr. Rainer Lutz, Psychologe und Verhaltenstherapeut aus<br />
Marburg, Deutschland, fasst unter euthymem Verhalten und<br />
Erleben jenes zusammen, das angenehme Gefühle wie<br />
Freude, Entspannung und Ausgeglichenheit sowie Genuss<br />
vermittelt und somit zum Wohlbefinden führt.<br />
So wurden in Deutschland bereits 1983 im Rahmen <strong>der</strong><br />
„Kleinen Schule des Genießens” therapeutische Behandlungspläne<br />
für ein Genusstraining in Kleingruppen<br />
entwickelt. 1993 veröffentlichte Dr. Rainer Lutz einen Katalog<br />
über Genussregeln mit folgenden sieben Regeln:<br />
1. Genuss braucht Zeit.<br />
Zum Genießen soll ein Freiraum geschaffen werden.<br />
2. Genuss und Genießen müssen erlaubt sein.<br />
Angenehme Erfahrungen mit Essen und Trinken sind kein Luxus.<br />
3. Genuss geht nicht nebenbei.<br />
Essensgenuss kann nicht neben an<strong>der</strong>en Aktivitäten erlebt<br />
werden - die ungeteilte Aufmerksamkeit mit allen beteiligten<br />
Sinnen gehört dazu.<br />
4. Wissen, was einem gut tut..<br />
Je<strong>der</strong> Mensch sollte seine Vorlieben, aber auch Abneigungen<br />
erkennen (lernen). Nahrungspräferenzen sind personen-,<br />
alters- o<strong>der</strong> schichtabhängig.<br />
5. Weniger ist mehr.<br />
Bei einem Überangebot ist Genuss nur mehr schwer möglich.<br />
6. Ohne Erfahrung kein Genuss.<br />
Genussvielfalt muss, wie an<strong>der</strong>e Kulturgüter auch, erlernt<br />
werden. Durch Ausprobieren von Neuem wird <strong>der</strong> geschmackliche<br />
Erfahrungsschatz erweitert.<br />
7. Genuss ist alltäglich.<br />
Festessen sind willkommen, aber nicht Bedingung für das<br />
Genusserlebnis. Auch im Alltag ist Genuss möglich.<br />
Gezeigt hat sich, dass durch ein Genusstraining nicht nur<br />
psychisch bedingte Ernährungskrankheiten wie Übergewicht<br />
o<strong>der</strong> Anorexia nervosa bekämpft werden können, son<strong>der</strong>n<br />
auch neue positive Lebensstilemotionen vermittelt werden.<br />
Auch im Hedonismus (Streben nach Sinneslust und Genuss)<br />
kann Raum individuellen Wohlbefindens gefunden werden.<br />
Das Konzept <strong>der</strong> „hedonistischen Tretmühle“ zeigt, dass <strong>der</strong><br />
Wechsel von Genuss und Askese die Genussfähigkeit verstärkt.<br />
An Gutes gewöhnt sich <strong>der</strong> Mensch rasch und gerne.<br />
Wünsche und Ansprüche steigen und <strong>der</strong> Genuss schöner<br />
Dinge geht in Konsum über. Dieser macht mitunter überdrüssig<br />
und leer.<br />
Genießer sind meist in <strong>der</strong> Lage, das rechte Maß zu finden<br />
und einzuhalten. Beim Konsumieren geht <strong>der</strong> Genuss verloren.<br />
„Immer mehr haben wollen“ steht im Vor<strong>der</strong>grund und<br />
reduziert die Genussfähigkeit beträchtlich.<br />
LehrerInnen-Netzwerk<br />
18 Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
Nicht mehr weiterzuessen, wenn sich Sättigung einstellt, o<strong>der</strong><br />
nur das zu essen, worauf man wirklich Appetit hat, stellt eine<br />
einfache Verzichtsleistung dar. Auch <strong>der</strong> Ernährungspsychologe<br />
Volker Pudel verwendet diese Ansätze in seinen<br />
Abspeck-Programmen. Die strengste Form von Verzicht ist<br />
Fasten. Durch Fasten kann die Sensibilität für Sinneseindrücke<br />
erheblich gesteigert werden.<br />
Welchen Zweck haben Genussschulungen?<br />
Von <strong>der</strong> Agrarmarkt Austria (AMA), dem Kuratorium zur Erhaltung<br />
des kulinarischen Erbes und dem Lebensministerium<br />
wurde das Projekt „Genussschule für Volksschüler“ im vergangenen<br />
Jahr initiiert. Kin<strong>der</strong>n soll dadurch <strong>der</strong> Zugang zu<br />
unverarbeiteten und regionalen Lebensmitteln erleichtert<br />
werden. Die Freude am Ausprobieren neuer Lebensmittel<br />
und die Lust auf eigene Geschmackserfahrungen soll bei<br />
den Kin<strong>der</strong>n geweckt werden.<br />
Welche Ziele und Inhalte haben Genussschulungen?<br />
Ernährung ist nicht gleich Essen. Ernährung geschieht über<br />
den Verstand, Essen und Trinken werden über die Sinne<br />
bestimmt. Die bewusste Wahrnehmung dessen, was gegessen<br />
und getrunken wird, stellt den Mittelpunkt des Projektes<br />
dar. Die Kin<strong>der</strong> sollen Lebensmittel mit allen Sinnen<br />
erleben. Beson<strong>der</strong>es Augenmerk wird dabei auf regionale<br />
Lebensmittel und saisonales Angebot gelegt.<br />
Nicht mit theoretischem Unterrichtsstoff, Leistungsdruck und<br />
<strong>der</strong> Einteilung von Lösungen in „richtig“ o<strong>der</strong> „falsch“ wird<br />
gearbeitet, son<strong>der</strong>n eine entspannte Atmosphäre, in <strong>der</strong> die<br />
Kin<strong>der</strong> Geschmackserfahrungen (ohne erhobenem Zeigefinger)<br />
sammeln können, ist ausschlaggebend. Kin<strong>der</strong> dürfen<br />
auch „Nein“ sagen.<br />
Geschmacks- und Genussschulung - ein Beispiel:<br />
Joghurt-Geheimlabor<br />
In Naturjoghurt wird mit einer Lebensmittelfarbe sowie Aroma<br />
vermischt und verkostet. Möglich ist, dass das rosa gefärbte<br />
Joghurt dann aber nach Banane schmeckt, das gelbe<br />
nach Schokolade und das grüne nach Erdbeere.<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 19.
Fortsetzung von Seite 18.<br />
Wer ist „Strizzi“?<br />
„Strizzi“, <strong>der</strong> Specht, genauer<br />
gesagt <strong>der</strong> „Genuss-<br />
Specht“, ist das Maskottchen<br />
dieses Projektes und begleitet<br />
die Kin<strong>der</strong> durch die<br />
Schmeckstationen.<br />
Durchführung von LehrerInnenseminaren<br />
Im Auftrag <strong>der</strong> AMA wurden im vergangenen Schuljahr 2004/20<strong>05</strong><br />
etwa 50 LehrerInnenseminare in den verschiedenen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
Österreichs durchgeführt. Dabei wird <strong>der</strong> theoretische<br />
Hintergrund dieses Projektes erläutert und eine<br />
Auswahl an Genussexperimenten praktisch vorgestellt. Die<br />
LehrerInnenseminare werden von ErnährungswissenschafterInnen<br />
geleitet. Jede/r TeilnehmerIn erhält einen Medienkoffer<br />
(„Genusskoffer“), in dem sich schriftliche Unterlagen<br />
sowie benötigte Utensilien befinden. Der Medienkoffer<br />
wurde von zwei Ernährungswissenschafterinnen (Mag. Dr. Erika<br />
Diallo-Ginstl und Mag. Angela Mörixbauer) inhaltlich gestaltet.<br />
Die LehrerInnenseminare für Volks-, Haupt- und Gymnasial-<br />
LehrerInnen-Netzwerk<br />
Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
lehrerInnen <strong>der</strong> Unterstufe werden im kommenden Schuljahr<br />
(20<strong>05</strong>/2006) weiter angeboten werden.<br />
Inhalt des „Genusskoffers“<br />
- LehrerInnenskript „Genussschulung“<br />
- Beschreibung <strong>der</strong> Schmeckstationen inkl. Hintergrundinformation,<br />
Anleitung, Einkaufs- und Materiallisten, Arbeitsblätter,<br />
Kopiervorlagen<br />
- 30 Genusspässe, 150 Strizzi-Sticker<br />
- 1 CD-ROM<br />
(Inhalt: LehrerInnenskript, Schmeckstationen, Kopiervor<br />
lagen)<br />
- 3 Lebensmittelfarben<br />
- 3 Aromen<br />
- diverse AMA-Broschüren<br />
- Informationsfol<strong>der</strong> „GIVE“<br />
- GIVE-Fact-Sheet „Fit und mit Power durch den Tag – Die<br />
optimale Schuljause“<br />
Anschrift <strong>der</strong> Verfasserin:<br />
d.ginstl@gmx.at<br />
19
Name:<br />
Ing. Mag. Barbara Schmal-Filius<br />
Aus- und Weiterbildung:<br />
Kolleg für Maschinenbau, 1010 Wien, 1990-1992<br />
Studium <strong>der</strong> Ernährungswissenschaften, Uni Wien, 1995-2002 (Schwerpunkt Technologie)<br />
Dissertation im Bereich Ernährungssicherheit, Uni Wien, 2002-(20<strong>05</strong>?)<br />
Energetische Ernährungslehre nach <strong>der</strong> TCM, Shambhala, 1080 Wien, 2002-2004<br />
Fit-Lehrwartin, Wellness-Trainerin u. a., Weiterbildungen im Sportbereich, Union<br />
Berufsweg:<br />
Fahrschullehrerin, Front- und Backoffice in <strong>der</strong> Fahrschule, 1992-2001.<br />
Selbständige Tätigkeit Ernährungs- und Sportberatung sowie Vortragstätigkeit seit 2002.<br />
Eltern-Kind-Turnen, Nordic Walking (u. a. auch für SchülerInnen und LehrerInnen),<br />
Personal-Training. Trainingsplanerstellung und -beratung im Club Activity, 2003-2004. Workshops zum Zufüttern und zur<br />
Kin<strong>der</strong>ernährung sowie zur TCM in Eltern-Kind-Zentren, Erstellen eines Gutachtens für die AK Wien, Referentin im<br />
Bereich Betrieblicher Gesundheitsför<strong>der</strong>ung für das AMZ Mödling und AKNÖ, Referentin im Auftrag des GFNÖ, Referentin<br />
im Projekt „Schule“ <strong>der</strong> NÖGKK, Yoga-Workshop für MitarbeiterInnen <strong>der</strong> SVA. TCM-Ernährungsberatung. Yoga für verschiedene<br />
Zielgruppen.<br />
Motto:<br />
Bleib´ Dir selber treu!<br />
Selbständigkeit mit vielen Schwerpunkten<br />
Interview mit Mag. Barbara Schmal-Filius<br />
Ihr Angebot ist sehr vielfältig. Wie kam es dazu und leidet<br />
dabei nicht die Qualität?<br />
In <strong>der</strong> Beratung und in Workshops steht für mich <strong>der</strong> Mensch<br />
im Mittelpunkt. Selbst aus dem Segelsport kommend, war<br />
für mich klar, dass bedarfsgerechte Ernährung allein nicht<br />
reicht, um im Lot zu bleiben. Mit einem breiten Angebot habe<br />
ich die Möglichkeit, Menschen von verschiedenen Seiten zu<br />
erreichen. Manche tun sich leichter, zunächst einmal eine<br />
Nordic-Walking-Stunde zu buchen und in lockerer Atmosphäre<br />
auf den Geschmack einer Ernährungsberatung zu kommen,<br />
als gleich die größere Hürde zur individuellen Beratungssituation<br />
zu überwinden.<br />
Weiters biete ich auch Yoga-Stunden an. Yoga ist für mich<br />
eine Möglichkeit, meinen Körper besser wahrzunehmen. So<br />
lerne ich zu spüren, was mir gut tut - auch beim Essen.<br />
Qualität in <strong>der</strong> Wissensvermittlung ist mir ganz wichtig. Persönliche<br />
Weiterbildung, wie <strong>der</strong> Besuch von Tagungen, ist<br />
für mich ein Muss.<br />
Sie geben auch Ernährungsempfehlungen aus traditionell<br />
chinesischer Sicht. Kommen Sie dabei mit <strong>der</strong> Naturwissenschaft<br />
in Konflikt?<br />
Nein. Ich sehe die Ernährungslehre nach <strong>der</strong> TCM als wun<strong>der</strong>bare<br />
Ergänzung zu naturwissenschaftlichen Erkenntnissen.<br />
An <strong>der</strong> TCM hat mich beson<strong>der</strong>s angesprochen, dass<br />
<strong>der</strong> Mensch als Individuum betrachtet wird und nicht allgemein<br />
gültige Empfehlungen gegeben werden. Oft entdecke<br />
ich Parallelen zu alten Hausmitteln und Rezepten unserer<br />
Kultur, wie z. B. die Verwendung von bestimmten Kräutern in<br />
<strong>der</strong> traditionellen Küche.<br />
Wo sehen Sie die beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Beratung?<br />
Dass die Wörter so ankommen, wie ich sie losgeschickt<br />
habe, und gleichzeitig nicht leer bleiben. Beratung ist nicht<br />
Praxisdialog<br />
20 Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
(nur) gleich Wissensvermittlung.<br />
„Achte aufs Fett“ kommt nicht an<br />
und kann auch nicht umgesetzt<br />
werden. Deswegen sind für mich<br />
Kochworkshops ein großartiges<br />
Modul zur Wissensvermittlung.<br />
Ernährungsberatungen werden<br />
wenig in Anspruch genommen.<br />
Zum einen, weil viele meinen, selbst ExpertInnen zu sein,<br />
zum an<strong>der</strong>en, weil die Kundin bzw. <strong>der</strong> Kunde selbst aktiv<br />
werden muss.<br />
Mit Beraten allein werden wir das zunehmende Problem <strong>der</strong><br />
Fehlernährung in <strong>der</strong> westlichen Welt nicht lösen. Dazu bedarf<br />
es auch an<strong>der</strong>er Disziplinen und Wissenschaften sowie<br />
des Mitwirkens <strong>der</strong> Nahrungsmittelindustrie.<br />
Welches Betätigungsfeld würde Sie noch reizen?<br />
Die Ernährungssicherheit. In meiner Diplomarbeit beschäftigte<br />
ich mich mit Gentechnik in <strong>der</strong> Pflanzenzüchtung und<br />
gegenwärtig mit <strong>der</strong> Risikobewertung von Mykotoxinen im<br />
Rahmen meiner Dissertation. In diesem Zusammenhang<br />
stellen sich mir immer wie<strong>der</strong> ökologische Fragen. Hier –<br />
eventuell im Rahmen von Projekten – mitwirken zu können,<br />
wäre eine schöne Herausfor<strong>der</strong>ung!<br />
Eigenverantwortung ist nicht nur im unmittelbaren Gesundheitsbereich<br />
angesagt. Die Sensibilisierung des Einzelnen<br />
auf das Regelwerk Mensch - Umwelt sehe ich als Teil <strong>der</strong><br />
Ernährungsberatung und –aufklärung.<br />
Homepage:<br />
http://www.barbara-schmal-filius.at<br />
Das Interview führte Mag. Sonja Reiselhuber.
Name:<br />
Mag. Helga Cvitkovich-Steiner<br />
forum. ernährung heute<br />
Verein zur För<strong>der</strong>ung von Ernährungsinformationen<br />
Interview mit Mag. Helga Cvitkovich-Steiner<br />
Praxisdialog<br />
Ausbildung:<br />
Akademie für den Diätdienst (Diplom: 1990)<br />
Diplomstudium Ernährungswissenschaften (Sponsion: 2001)<br />
Berufsweg:<br />
Mehrjährige Erfahrung im Bereich Ernährungsberatung mit Schwerpunkt Stoffwechselerkrankungen<br />
(Sozialversicherungsanstalt <strong>der</strong> Bauern, SVB)<br />
April 2001 – April 2004 Geschäftsführung <strong>der</strong> Österreichischen Gesellschaft für Ernährung<br />
Seit Mai 2004 Wissenschaftliche Leitung forum. ernährung heute<br />
Derzeitiger Tätigkeitsschwerpunkt: Ernährungskommunikation<br />
Wichtige (berufliche) Erfahrungen:<br />
Grundsätzlich an die eigenen Fähigkeiten glauben - aber auch Selbstzweifel zulassen: Sie sind immer ein wichtiger<br />
Motor, um die Herangehens- und Arbeitsweise zu überdenken.<br />
Rationale Argumente gründlich abwägen – vor einer Entscheidung aber niemals auf das Bauchgefühl vergessen.<br />
Sich nicht scheuen, an<strong>der</strong>e um Rat zu fragen – die eigene Lösung darf trotzdem ganz an<strong>der</strong>s aussehen, muss aber<br />
nicht. Kein Nachahmen o<strong>der</strong> Kopieren, son<strong>der</strong>n von an<strong>der</strong>en lernen und dabei authentisch bleiben.<br />
Neugierde und Wissensdurst bewahren, sich ständig weiterentwickeln: Dadurch bleiben Spaß und Motivation erhalten.<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen annehmen: Die Kompetenz wächst mit <strong>der</strong> Aufgabe.<br />
Als „working mum“ habe ich gelernt, Prioritäten zu setzen und Ziele konsequent und effizient zu verfolgen. Durch meine<br />
Kin<strong>der</strong> bin ich verlässlich „geerdet“: Sie holen mich zurück, wenn ich übermütig werde …<br />
Derzeitiges Motto: Mit Träumen beginnt die Realität.<br />
Was sind die Aufgaben und Zielsetzungen des forum.<br />
ernährung heute?<br />
Das forum. ernährung heute wurde 1991 von führenden österreichischen<br />
Nahrungsmittelproduzenten und -verbänden gegründet.<br />
Als Kommunikationsplattform hat es die Aufgabe<br />
übernommen, sich aktiv mit ausgewogenen und wissenschaftlich<br />
fundierten Ernährungsinformationen an die Öffentlichkeit<br />
zu wenden.<br />
Wie erfolgt die konkrete Umsetzung?<br />
Neben <strong>der</strong> Herausgabe <strong>der</strong> Zeitschrift „ernährung heute“<br />
erfolgt die Kommunikation über unsere Website und zahlreiche<br />
Broschüren und Medienpakete.<br />
http://www.forum-ernaehrung.at hat sich innerhalb <strong>der</strong><br />
Gesundheitsforen gut positioniert und weist jährlich über<br />
300.000 Visits auf. Das Medienprogramm umfasst bisher<br />
über 40 verschiedene Materialien: Medienpakete, Videos,<br />
Computerspiele, LehrerInnen-, Eltern- und VerbraucherInnenbroschüren.<br />
Die laufende Herausgabe von Wissenschafts-<br />
und Pressediensten zu aktuellen Themen ergänzt<br />
das Angebot.<br />
In Zukunft soll die verstärkte Zusammenarbeit mit ExpertInnen<br />
aus verschiedensten Bereichen neue Impulse für weitere<br />
Projekte und Aktivitäten geben. Angelehnt an die „WHO Global<br />
strategy on diet, physical activity and health“, wird das Thema<br />
„Obesity“ einer unserer Arbeitsschwerpunkte sein.<br />
Wie können Sie sich als Ernährungswissenschafterin im<br />
forum. ernährung heute einbringen?<br />
Ich sehe mich als Mittlerin zwischen Ernährungswissenschaft<br />
und -wirtschaft und bin mir meiner Verantwortung in dieser<br />
Rolle auch durchaus bewusst. Die Zusammenarbeit mit Vor-<br />
Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
stand und Geschäftsführung funktioniert ausgesprochen gut.<br />
Allen Beteiligten ist wichtig, auf hohem professionellem Niveau<br />
zu arbeiten. Wir sind bemüht, mit aktiver Informationspolitik<br />
den oft zitierten „mündigen Konsumenten“ zu forcieren.<br />
Meine Aufgabe ist es, die Vorgaben und Strategien des<br />
Vorstandes umzusetzen und die Arbeitsprogramme mit Inhalten<br />
zu füllen. Dass ich in vielen Bereichen nicht nur Verantwortung,<br />
son<strong>der</strong>n auch Entscheidungen übernehmen<br />
kann, erhöht den „Spaßfaktor“. Beson<strong>der</strong>e Freude macht mir<br />
die Redaktionsleitung <strong>der</strong> „ernährung heute“, eine arbeitsintensive,<br />
aber sehr erfüllende Aufgabe. Aktuell bin ich damit<br />
beschäftigt, unsere Homepage neu zu konzipieren. Dieser<br />
Relaunch wird den Außenauftritt des forums komplettieren<br />
und eine weitere Verbesserung unseres Angebots bedeuten.<br />
Was ist für Sie bei Ihrer Tätigkeit beson<strong>der</strong>s wichtig?<br />
Ich versuche unsere Botschaften zielgruppengerecht aufzubereiten,<br />
wobei <strong>der</strong> Inhalt für mich ebenso bedeutend ist wie<br />
eine appetitliche Darbietung: Ernährungswissen soll nicht<br />
nur fachlich korrekt, son<strong>der</strong>n auch spannend präsentiert<br />
werden. Wichtig ist mir dabei ein möglichst breiter Konsens<br />
zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Ich möchte Prozesse<br />
in Gang setzen, die das Verständnis zwischen diesen<br />
beiden Partnern för<strong>der</strong>n. Gute Lösungen können nur gemeinsam<br />
entstehen.<br />
forum. ernährung heute<br />
Schwarzenbergplatz 6, 1037 Wien<br />
Tel.: 01/712 33 44<br />
E-Mail: office@forum-ernaehrung.at<br />
http://www.forum-ernaehrung.at<br />
Das Interview führte Mag. Sonja Reiselhuber.<br />
21
Nahrungsmittelallergien<br />
Buchtipps<br />
Brainfood<br />
Fit im Kopf durch richtige Ernährung<br />
Kiefer I., Zifko U.<br />
144 Seiten, ISBN 3-7088-0041-9<br />
Kneipp Verlag, 20<strong>05</strong>, 14,95 Euro<br />
Das Buch gibt einen sehr straffen Einblick in die Gehirnphysiologie sowie zu Risikofaktoren<br />
und Erkrankungen des Gehirns. Weiters zeigt es Möglichkeiten zur Verbesserung <strong>der</strong> Gehirnfunktion<br />
im Allgemeinen sowie in beson<strong>der</strong>en Lebenssituationen (beim Lernen, vor Prüfungen,<br />
für lange Konzentration, für kurze Besprechungen, für einen ruhigen Tagesausklang)<br />
auf. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Ernährung. Die AutorInnen stellen dar, welche<br />
Lebensmittel die optimale Gedächtnisleistung unterstützen und welche dabei entbehrlich<br />
sind bzw. diese sogar vermin<strong>der</strong>n.<br />
Unterm Strich beschreiben sie damit eine pflanzenbetonte, fettarme Mischkost, die nicht nur aus Gründen <strong>der</strong> geistigen<br />
Fitness von ErnährungswissenschafterInnen gemeinhin als empfehlenswert angesehen wird. Mit ansprechenden<br />
Rezepten wird es den LeserInnen leicht gemacht, die vielen Tipps und Ratschläge für ein leistungsfähiges Gehirn in die<br />
Tat umzusetzen.<br />
Wer sich im Rahmen von Recherchen in <strong>der</strong> populärwissenschaftlichen Literatur bereits bei Hamm und Lüthi zum<br />
Thema Brainfood schlau gemacht hat, wird hier Ähnliches wie<strong>der</strong> finden. Die einfach verständliche Sprache und <strong>der</strong><br />
umfangreiche Rezeptteil machen das Buch aber zum praxistauglichen Ratgeber für Laien.<br />
Thiel C.<br />
210 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, ISBN 3-8304-3141-4<br />
Trias Verlag Stuttgart, 2. Auflage 2004, 22,00 Euro<br />
Nahrungsmittelallergien sind ein Thema - ein immer größer werden<strong>der</strong> Teil <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
leidet unter ihnen. Dieses Buch gibt kompetent Auskunft über Symptome, Krankheitsbil<strong>der</strong>,<br />
Pseudoallergien und Diagnostik. Ein großes Kapitel ist <strong>der</strong> Lebensmittelkunde aus<br />
allergologischer Sicht gewidmet und dem Leben mit Nahrungsmittelallergien. Ein Leitsystem<br />
mit <strong>der</strong> jeweiligen Hauptkapitelüberschrift lässt ein schnelles Zurechtfinden im Buch<br />
zu. Viele Bil<strong>der</strong> und Infokästen tragen zur Übersichtlichkeit bei. Im Ganzen ein sehr gutes<br />
Buch zu diesem Thema.<br />
Die Informationsflut bewältigen<br />
Über den Umgang mit Informationen aus psychologischer Sicht<br />
Härlen I., Simons J., Vierboom C.<br />
103 Seiten, Abbildungen und Tabellen, ISBN 3-8334-<strong>05</strong>60-0,<br />
Dr.-Rainer-Wild-Stiftung, Heidelberg, 1. Auflage 2004, 19,90 Euro<br />
22 Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
Mag. Eva Unterberger<br />
Dipl. oec. troph. Britta Macho<br />
Wie informieren sich VerbraucherInnen und welche Informationen über Lebensmittel werden<br />
genutzt? Diese und weitere Fragen werden von den beiden Psychologen Ingo Härlen und Carl<br />
Vierboom und dem Agraringenieur Johannes Simons beantwortet. Die Autoren erläutern in<br />
systematischer Art und Weise die grundlegenden Zusammenhänge <strong>der</strong> Informationsauswahl<br />
und Meinungsbildung zum Thema Lebensmittel. Unterschiedliche Mus-ter des Informationsverhaltens<br />
werden vorgestellt. Möglichkeiten und Grenzen einer auf Aufklärung basierenden Informations- und Risikokommunikation<br />
werden beleuchtet und Prognosen und Schlussfolgerungen für eine zukünftige aktive VerbraucherInneninformation<br />
abgegeben.<br />
Fazit: Ein interessantes und informatives Werk für alle WissenschafterInnen, vor allem für jene, die in den Bereichen<br />
Informationsvermittlung, Beratung und Marketing tätig sind.<br />
Mag. Sonja Reiselhuber
Buchtipps<br />
Jenseits von dick und dünn<br />
Konkrete Rezepte, die im Zusammenleben in einer Patchworkfamilie mit insgesamt acht Kin<strong>der</strong>n entstanden sind,<br />
bieten praxisnahe Anregungen für die einfache und schnelle Küche, sind aber vielleicht nicht immer nach dem „Ge-<br />
Mag. Sonja Reiselhuber<br />
schmack“ <strong>der</strong> Ernährungswissenschaft. Im Buchhandel und beim Falter Verlag erhältlich.<br />
Unsere Lebensmittel<br />
Dunitz-Scheer M., Scheer P.<br />
224 Seiten, ISBN 3-85439-322-9<br />
Falter Verlag, 20<strong>05</strong>, 22,00 Euro<br />
„Jenseits von dick und dünn“ ist Ratgeber, Lese- und Kochbuch in einem. Es beschäftigt sich<br />
mit <strong>der</strong> wichtigen sozialen und kommunikativen Funktion, die gemeinsames Kochen und<br />
Essen in <strong>der</strong> Familie haben. Das Buch beantwortet die Fragen nach dem Wie, dem Was und<br />
dem Wieviel jenseits <strong>der</strong> Diskussion über „richtiges“ o<strong>der</strong> „gesundes“ Essen. Als FachärztInnen<br />
für Kin<strong>der</strong>- und Jugendheilkunde und PsychotherapeutInnen bringen die AutorInnen ihre Erfahrung<br />
auf dem Gebiet <strong>der</strong> Entstehung und Entwicklung von Essstörungen anhand von zahlreichen<br />
Fallbeispielen auf unterhaltsame Weise ein.<br />
Elmadfa I., Fritzsche D.<br />
208 Seiten, farbige Abbildungen, zahlreiche Tabellen, ISBN 3-8001-4648-7<br />
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 20<strong>05</strong>, 13,30 Euro<br />
Mo<strong>der</strong>ne Ernährungsmärchen<br />
Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
Mag. Sabine Bisovsky<br />
Dieses Buch beantwortet zahlreiche Fragen rund um die Nährstoffe in unseren Lebensmitteln.<br />
Prägnante allgemeine Informationen zu den einzelnen Lebensmittelgruppen sowie zu Vitaminen,<br />
Mineralstoffen und essenziellen Fettsäuren werden durch umfassende Nährwerttabellen<br />
ergänzt. Die/Der LeserIn bekommt somit einen Überblick über die aktuellen Angaben zum<br />
Nährstoffgehalt und zur Nährstoffdichte. Welche Vitamine, Mineralstoffe und essenziellen Fettsäuren<br />
gibt es und in welchen Lebensmitteln sind sie enthalten? Wie kann <strong>der</strong> tägliche Bedarf<br />
an Nähr- und Wirkstoffen optimal gedeckt werden? Fragen wie diese werden wissenschaftlich fundiert beantwortet.<br />
Beispiele für Tagesportionen zur Deckung des Nährstoffbedarfes dienen als praktische Orientierungshilfe für die<br />
Speiseplangestaltung.<br />
Müller S.-D., Vogt M., Nothmann D.<br />
160 Seiten, 102 Abbildungen, ISBN 3-89993-511-X<br />
Schlütersche Verlagsgeselllschaft Hannover, 2004, 13,30 Euro<br />
Mag. Sonja Reiselhuber<br />
Kurz und knapp werden im ersten Kapitel des Buches die ersten 33 Ernährungsmärchen<br />
abgehandelt. Sie reichen von Alkohol über Cola bis zum Thema Eier. Danach folgen weitere<br />
Märchen z. B. zu den Themen Zucker (sehr ausführlich bis hin zum glykämischen Index),<br />
Aufwärmen, Fette, Diäten und Zusatzstoffe. Dieses Buch sollte eine Entscheidungs- und<br />
Informationshilfe für Laien darstellen. Manche Kapitel sind allerdings sehr in die Länge<br />
gezogen, an<strong>der</strong>e, wie beim Thema Fatburner und L-Carnitin, distanzieren sich nicht genügend<br />
von den einzelnen Produkten und geben keine klare Aussage mit auf den Weg. Für die ExpertInnen als schnelle<br />
Argumentationshilfe bei KonsumentInnenanfragen ist das Buch nicht wirklich geeignet.<br />
Dipl. oec. troph. Britta Macho<br />
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http://www.food-info.net<br />
http://www.ime-info.de<br />
Webtipps<br />
WWW.-TIPPS<br />
Diese Seite informiert über Lebensmittel, ihre Herstellung, Lebensmittelzusätze und<br />
Lebensmittelsicherheit. Erstellt wird diese Seite mit Hilfe des lebensmitteltechnischen<br />
Instituts und eines internationalen Teams von StudentInnen <strong>der</strong> Bereiche<br />
Lebensmitteltechnologie und Nahrungsmittelsicherheit <strong>der</strong> Universität Wageningen<br />
in den Nie<strong>der</strong>landen, einer <strong>der</strong> weltweit führenden Universitäten im Bereich <strong>der</strong><br />
Lebensmittelwissenschaften.<br />
Der Informationskreis Mundhygiene und Ernährungsverhalten (IME) wurde 1977 mit dem Ziel gegründet,<br />
auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse über Zahngesundheit, Kariesprophylaxe und Ernährungsverhalten<br />
aufzuklären. Zu diesem Zweck unterhält <strong>der</strong> IME ein ständig aktualisiertes, wissenschaftliches<br />
Archiv und pflegt Kontakte zu führenden Professoren <strong>der</strong> Zahnmedizin und Ernährungswissenschaft<br />
an deutschen Universitäten und Hochschulen.<br />
Dazu werden 2 Newsletter herausgegeben:<br />
1. Der Wissenschaftliche Informationsdienst erscheint monatlich und enthält Kurzfassungen wissenschaftlicher<br />
Veröffentlichungen aus den Themenkomplexen Zahngesundheit und Ernährung.<br />
2. Der monatlich erscheinende Pressedienst des IME stellt interessante Informationen aus den Bereichen<br />
Kariesprophylaxe und Ernährung in populärwissenschaftlich abgefassten Kurzartikeln dar.<br />
http://www.zusatzstoffe-online.de<br />
24 Einblicke 3/20<strong>05</strong><br />
http://www.wissenschaft.de/wissen<br />
Interessante Presseartikel zu Forschungsergebnissen, Büchern und einen täglichen<br />
Newsletter zu Medizin und Naturwissenschaften findet man auf dieser Seite.<br />
http://www.fwf.ac.at<br />
Der FWF - Fonds zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> wissenschaftlichen Forschung - ist Österreichs<br />
zentrale Einrichtung zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Grundlagenforschung. Hier findet man zahlreiche<br />
Möglichkeiten, zu wissenschaftlichen Arbeiten För<strong>der</strong>anträge zu stellen.<br />
Gerade keine Liste <strong>der</strong> Zusatzstoffe, ihrer E-Nummern und Verwendung zur Hand? In dieser Datenbank<br />
findet man alles.<br />
http://www.food.gov.uk<br />
Die Food Standard Agency ist eine industrieunabhängige Organisation, die Informationen<br />
und Ratschläge an KonsumentInnen und Regierung in Großbritannien in Bezug<br />
auf Ernährung und Lebensmittelsicherheit gibt. Hier findet man alles, was Großbritannien<br />
zu diesem Thema bewegt, sowie ebenfalls interessante Informationen z. B. zum<br />
Thema Labelling.<br />
Die Webtipps wurden zusammengestellt von<br />
Dipl. oec. troph. Britta Macho.
Specific English für Ernährungsfachkräfte<br />
Veranstaltungsreihe mit Kendall Burgess, native speaker<br />
04., 11., 18., 25. Oktober, 8., 15. November 20<strong>05</strong><br />
Selbst bei guten Englischkenntnissen wird es oft als Herausfor<strong>der</strong>ung empfunden,<br />
Fachgespräche in <strong>der</strong> Fremdsprache Englisch zu führen und/o<strong>der</strong> Texte zu verfassen.<br />
In lockerer und angenehmer Atmosphäre sollen im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe<br />
<strong>der</strong> allgemeine sowie <strong>der</strong> fachspezifische Wortschatz aufgefrischt und erweitert werden.<br />
Sicherheit im schriftlichen und mündlichen Umgang mit diesem Wortschatz soll erreicht werden.<br />
Die Kursreihe ist für maximal sieben TeilnehmerInnen begrenzt, um eine individuelle<br />
Betreuung sicherzustellen.<br />
Inhalte:<br />
Am ersten Kursabend finden zunächst individuelle Einzelgespräche zwischen <strong>der</strong> Trainerin und<br />
den KursteilnehmerInnen statt. Die Auswahl und Festlegung <strong>der</strong> fachspezifischen Themen für<br />
die weiteren Kurseinheiten erfolgt ebenfalls am ersten Kursabend. Die TeilnehmerInnen werden<br />
gebeten, bereits im Vorfeld Themenvorschläge zu sammeln. Die ersten beiden Kursabende<br />
dienen <strong>der</strong> allgemeinen Auffrischung <strong>der</strong> Englischkenntnisse. Die verbleibenden vier Abende<br />
sind für die fachspezifischen Themen reserviert.<br />
Trainerin:<br />
Kendall Burgess<br />
Zertifizierte Trainerin bei<br />
Communication Consultants - Language Coaching, Translations, Technical Writing<br />
Fachbereiche:<br />
Gesundheit, Ernährung, Lifestyle<br />
Termine: 04. Oktober 20<strong>05</strong> (19 - 22 Uhr)<br />
11., 18., 25. Oktober sowie 8. und 15. November 20<strong>05</strong><br />
(jeweils 19 - 21 Uhr)<br />
Kosten: VEÖ-Mitglie<strong>der</strong> 145,- EUR<br />
Nichtmitglie<strong>der</strong> 290,- EUR<br />
inklusive Skriptum<br />
Veranstaltungsort: essenziell Bisovsky & Unterberger OEG<br />
Ramperstorffergasse 2/9, 1<strong>05</strong>0 Wien<br />
Anmeldung: bis 26. September 20<strong>05</strong> in <strong>der</strong> VEÖ-Geschäftsstelle<br />
Veranstalter: <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> Ernährungswissenschafter Österreichs (VEÖ)<br />
Geschäftsstelle: Leithastr. 16/46, 1200 Wien<br />
Tel. & Fax: 01/333 39 81<br />
E-mail: veoe@veoe.org<br />
www.veoe.org
Kreative (Ernährungs-)Beratung für Gruppen<br />
Workshop mit Mag. Karin Lobner und Mag. Hermine Mandl<br />
29. November 20<strong>05</strong>, 10 - 17 Uhr<br />
Je<strong>der</strong> Mensch ist einzigartig wie sein Fingerabdruck.<br />
Das ist die wahre Herausfor<strong>der</strong>ung für BeraterInnen, denn es bedeutet, dass jede/r KlientIn,<br />
auch in einer Gruppe, eigene Lösungen braucht. Ziel einer kreativen Beratung ist es,<br />
Menschen dabei zu begleiten, ihre eigenen Lösungen zu finden.<br />
Inhalte:<br />
In diesem Seminar finden Sie heraus, warum es gut ist, für eine Beratung „alle Sinne<br />
beisammen zu haben“, und warum <strong>der</strong> „Mut zur Lücke“ essenziell ist.<br />
Methoden werden vorgestellt und selbst ausprobiert, die sowohl den/die TrainerIn als auch<br />
die TeilnehmerInnen bei <strong>der</strong> Stange halten.<br />
TeilnehmerInnen:<br />
Für die Teilnahme an diesem Workshop sollten Sie bereits Erfahrung in <strong>der</strong> Ernährungsberatung<br />
(Einzel- o<strong>der</strong> Gruppenberatung, Vorträge, usw.) gesammelt haben.<br />
Trainerinnen:<br />
Mag. Karin Lobner<br />
1971, Ernährungswissenschafterin, Projektleitung Gesundheitsforum NÖ<br />
(„Durch Dick und Dünn“, „Gemeinsam mehr Bewegen“).<br />
Seit 2002 Ausbildung zur Psychotherapeutin.<br />
Mag. Hermine Mandl<br />
1972, Soziologin, Gesundheitsför<strong>der</strong>in, Trainerin „Durch Dick und Dünn“<br />
(übergewichtige Kin<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Eltern) des Gesundheitsforum NÖ.<br />
NLP- Master, Weiterbildung in systemischer Beratung.<br />
Seit 2002 Ausbildung zur Psychotherapeutin.<br />
Termin: 29. November 20<strong>05</strong> (10 - 17 Uhr)<br />
Kosten: VEÖ-Mitglie<strong>der</strong> 145,- EUR<br />
Nichtmitglie<strong>der</strong> 290,- EUR<br />
inklusive Unterlagen und Pausenverpflegung<br />
Veranstaltungsort: The Art Hotel Vienna<br />
Brandmayergasse 7-9, 1<strong>05</strong>0 Wien<br />
Anmeldung: bis 21. November 20<strong>05</strong> in <strong>der</strong> VEÖ-Geschäftsstelle<br />
Veranstalter: <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> Ernährungswissenschafter Österreichs (VEÖ)<br />
Geschäftsstelle: Leithastr. 16/46, 1200 Wien<br />
Tel. & Fax: 01/333 39 81<br />
E-mail: veoe@veoe.org<br />
www.veoe.org