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Adressaufkleber<br />
Aus dem Inhalt<br />
• Forstschutzbericht<br />
• Baumartenempfehlung: Sandbirke<br />
• Gute Aussichten für die Buche<br />
• Steuervereinfachungsgesetz<br />
Nr. 02 • 27.04.<strong>2012</strong> • Jahrgang 6<br />
Schutzgebühr 5,50
TERMINE<br />
Foto: Wolfgang Heyn<br />
Termine Waldbauernbrief <strong>2012</strong><br />
Anmeldungen WALDBAUERNBRIEF bitte bei den Inspektionen:<br />
Ost: Telefon 036428 51 14 00 Inspektionsleiter Pier Pernutz<br />
Nord: Telefon 03632 713 960 Inspektionsleiter Achim Otto<br />
Süd: Telefon 036848 27 92 0 Inspektionsleiter Albrecht Glaser<br />
oder beim Waldbesitzerverband für Thüringen Telefon 03624 31 38 80<br />
Die Gebühr beträgt 65,- Euro pro Teilnehmer für den gesamten Lehrgang an beiden Wochenenden!<br />
MONAT DATUM REGION ORT<br />
Mai <strong>2012</strong> 11.05. - 13.05.<strong>2012</strong> Ost Gasthaus „ Zur guten Quelle“<br />
01.06. - 03.06.<strong>2012</strong> Hauptstraße 12, 07570 Frießnitz<br />
September <strong>2012</strong> 07.09. - 09.09.<strong>2012</strong> Süd Region Meiningen (Rohr)<br />
21.09. - 23.09.<strong>2012</strong><br />
Oktober <strong>2012</strong> 05.10. - 07.10.<strong>2012</strong> OST Region Jena<br />
12.10. - 14.10.<strong>2012</strong><br />
November <strong>2012</strong> 16.11. - 18.11.<strong>2012</strong> NORD Region Kranichfeld<br />
30.11. - 02.12.<strong>2012</strong><br />
Steuerseminar und Vorstellung des EDV-Programmes<br />
für Forstliche Zusammenschlüsse<br />
Von 09.00 Uhr – 14.00 Uhr; Teilnahme für Mitglieder des WBV Thüringen – KOSTENLOS<br />
Region Tag Datum Steuerberater Ort<br />
Nordthüringen Donnerstag 24.05.<strong>2012</strong> Benno Gabel Waldcafe „Prinzenhaus“<br />
Am Stadtwald 33, 99974 Mühlhausen<br />
Tel.: 03601-402886<br />
Die Veranstaltung ist in zwei Teilen vorgesehen. Die Teilnahme ist auch an nur einem Teil der Veranstaltung möglich.<br />
Die Anmeldung bei der Geschäftsleitung mit Angabe der Teilnehmerzahl ist unbedingt erforderlich: Tel. 03624-313880<br />
oder per E-Mail unter waldbesitzerverband.thueringen@t-online.de; bis zum 10.05.<strong>2012</strong>.<br />
W. Heyn<br />
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Fon: 03686 61833-0/ -11 • Fax: 03686 6183320<br />
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R u n d h o l z e i n k a u f – G e m e i n s a m • Ko n t i n u i e r l i c h • N a c h h a l t i g
Fotos: Wolfgang Heyn<br />
Christian Freiherr v. Truchseß<br />
Vizepräsident<br />
AKTUELL<br />
INFORMATIV<br />
KOMMUNIKATIV<br />
KOMPAKT<br />
UNTERHALTSAM<br />
Inhalt<br />
Liebe Waldbesitzer,<br />
es ist nicht zu fassen, was man lesen<br />
muss im deutschen Blätterwald: Da<br />
erfrecht sich Greenpeace, nach der<br />
wochenlangen Stimmungsmache gegen<br />
die Bayerischen Staatsforsten, im<br />
Spessart auf Flächen des Forstbetriebes<br />
Rothenbuch frisch gepflanzte Douglasien<br />
herauszureißen und pressewirksam<br />
durch Buchenpflanzen zu ersetzen.<br />
Da zeigt ein Naturschutzverband seine<br />
wahre Fratze. Eigentum interessiert die<br />
Damen und Herren offensichtlich nicht<br />
die Bohne. Ich kann nur feststellen,<br />
sowas kommt von sowas! Die unselige<br />
Stilllegungs„politik“ in Bund und<br />
Ländern, nicht zuletzt in unserem Land,<br />
öffnet Tor und Tür für allerlei „Inbesitznahmen“<br />
der Wälder durch Naturschutzverbände.<br />
Und da soll keiner sich<br />
in Sicherheit wiegen, das passiere doch<br />
nur im öffentlichen Wald. Ich behaupte,<br />
dort wird geübt, denn eine öffentliche<br />
Verwaltung ist ein relativ bequemer<br />
Gegner – deren Leitung ist ja bekanntlich<br />
durch diverse Biodiversitätsstrategien,<br />
freiwillige Stilllegungsverpflichtungen,<br />
Koalitionsvereinbarungen und<br />
dergleichen eingeengt, und die Gegenwehr<br />
verläuft häufig kläglich. Nach<br />
dem Öffentlichen kommt dann gewiss<br />
der Privatwald in die Schusslinie. Ich<br />
schließe mich dem Präsidenten der<br />
AGDW, Philipp zu Guttenberg, an, der<br />
eine klare Kante gegen weitere Stilllegungen<br />
im Wald fährt. Das sind wir<br />
den Waldeigentümern und ihren Nachkommen<br />
schuldig! Der verantwortlich<br />
bewirtschaftete Wald, wie er seit Generationen<br />
von öffentlichen wie privaten<br />
Waldbesitzern geschaffen wurde, steht<br />
für Arbeitsplätze, Rohstofflieferung,<br />
Energielieferung, Kohlenstoffspeicherung<br />
und Naturschutz, und das auf<br />
der ganzen Fläche. Dafür stehen wir<br />
ein, und das müssen wir denen, die es<br />
noch nicht begriffen haben, beibringen.<br />
Das fängt in den Schulen, den Familien,<br />
am Arbeitsplatz an. Werden Sie nicht<br />
müde, eine Lanze für den bewirtschafteten<br />
Wald zu brechen – die Zeiten sind<br />
stürmisch!<br />
Stürmisch weht auch an und ab der<br />
Wind – aber von der Frau Ministerpräsidentin<br />
an abwärts scheint mehr oder<br />
weniger Einigkeit unter den Politikern<br />
zu herrschen, dass Windkraft im Wald<br />
in Thüringen nicht erwünscht ist. Das<br />
ist ein Jahr nach Fukushima, gelinde<br />
gesagt, völlig unverständlich. Den Wind<br />
muss man da abholen, wo er weht<br />
und das tut er häufig auf bewaldeten<br />
Kuppen. Der Waldflächenverbrauch ist<br />
minimal, die Anlagen verstecken sich<br />
zumindest zum Teil hinter dem vorgelagerten<br />
Wald, und es besteht eine<br />
nicht unbeträchtliche Einnahmechance<br />
für die beteiligten Waldbesitzer und<br />
über die Gewerbesteuer natürlich für<br />
die Standortkommune. In Kenntnis der<br />
Haushaltsnöte des Landes Thüringen<br />
besonders pikant: Sollte Thüringen am<br />
Windkraftverbot im Wald festhalten,<br />
entgeht der AöR Thüringenforst ein<br />
Haufen (dringend benötigtes) Geld. In<br />
Bayern, welches Windkraft sowohl im<br />
Wald als auch in Naturparken erlaubt,<br />
sollen auf den 800.000 ha Staatswaldflächen<br />
ca. 1.000 Windkraftanlagen errichtet<br />
werden. Überträgt man dies auf<br />
Thüringens 200.000 ha Staatswald, ergibt<br />
sich daraus ein theoretisches Potenzial<br />
von 250 WKA – dies bedeutet<br />
Pachteinnahmen von ca. 6 Millionen<br />
Euro jährlich.<br />
Insgesamt halte ich es für dringend<br />
erforderlich, dass die Regionalplanung<br />
auch Waldflächen für Windkraft öffnen<br />
darf. Natürlich gelten auch dort ohnehin<br />
die strengen Standards der Standortplanung,<br />
also Risikoausschluss für<br />
bedrohte Arten durch Fachgutachten.<br />
Natürlich soll und kann jeder Waldbesitzer<br />
für sich entscheiden, ob er Windräder<br />
in seinem Wald haben will oder<br />
nicht – aber ein generelles Verbot passt<br />
nicht mehr in die Zeit nach Fukushima.<br />
Da sich der Wind nicht an willkürliche<br />
Schutzgebietsgrenzen hält, und gerade<br />
kuppige und damit windhöffige<br />
Gegenden oft in Naturparken und Biosphärenreservaten<br />
liegen, sollte folgerichtig<br />
auch die Möglichkeit bestehen,<br />
diese für Windkraft zu öffnen, soweit<br />
nicht der Schutzzweck ad absurdum<br />
geführt wird. In Bayern, wo diese beiden<br />
„Tabus“ durch den sogenannten<br />
„Windkrafterlass“ der bayrischen<br />
Staatsregierung gebrochen wurden,<br />
nimmt die Energiewende zumindest<br />
etwas an Fahrt auf. Das könnte hierzulande<br />
auch gehen – wenn die Politiker<br />
nur wollten.<br />
Ein schönes Frühjahr wünscht Ihnen<br />
Christian Freiherr v. Truchseß<br />
Vizepräsident<br />
Titelbild<br />
Wolfgang Heyn: Erste Blüten im Wald<br />
VERBAND | AKTUELL<br />
Waldbauernbrief <strong>2012</strong><br />
U2<br />
Termine Steuerseminare U2<br />
Editorial 1<br />
Frühjahrsversammlungen <strong>2012</strong> 2<br />
Mitgliedsbeitrag <strong>2012</strong> 2<br />
Zur Waldschutzsituation<br />
in Thüringen 3<br />
Thüringer Holzindustrie übergibt<br />
Holzbank und Kampagnenwürfel 5<br />
Baumartenempfehlung: Sandbirke 6<br />
wirtschaft<br />
Gute Aussichten für die Buche<br />
bei hochwertigen Faserprodukten 8<br />
Buchenwälder schützen<br />
durch nützen! 10<br />
Schüler helfen bei natürlicher<br />
Wiederbewaldung 11<br />
Alle wollen was vom Wald, Teil 1 12<br />
Neuer Geschäftsführer<br />
der AGDW e.V. 13<br />
Steuerermäßigungen für sämtliche<br />
Zwangs- und Kalamitätsnutzungen 14<br />
Holzbaupreis 2011 16<br />
VERBAND<br />
Jubiläen | Gedenken 7<br />
Unser Verband 17<br />
1
Foto: Wolfgang Heyn<br />
Termine<br />
Frühjahrsversammlungen <strong>2012</strong> W. H.<br />
Der Waldbesitzerverband für Thüringen bzw. die Forstwirtschaftliche Vereinigung Thüringen führen zusammen mit<br />
ThüringenForst folgende Veranstaltungen durch. Wir bedanken uns schon jetzt bei den Forstämtern, die uns bei der<br />
Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltungen geholfen haben.<br />
REGION DATUM BEGINN ART ORT<br />
Arnstadt/ Donnerstag, 10.05.<strong>2012</strong> 15.00 Uhr Exk. TP Singen, Parkplatz Brauerei<br />
Finsterbergen 18.00 Uhr Vers. Dorfsaal Singen<br />
Hainich-Werratal Freitag, 11.05.<strong>2012</strong> 15.00 Uhr Exk. TP Mihla, Gaststätte Goldene Aue<br />
18.00 Uhr Vers. Mihla, Gaststätte Goldene Aue<br />
Südharz/ Mittwoch, 23.05.<strong>2012</strong> 15.00 Uhr Exk. TP Einfahrt Goldborntal zwischen Uthleben<br />
Sondershausen<br />
und Heringen<br />
18.00 Uhr Vers. Gemeindeschenke Uthleben, Ortsmitte<br />
Leinefelde Donnerstag, 24.05.<strong>2012</strong> 15.00 Uhr Exk. TP Burg Scharfenstein, Parkplatz<br />
17.00 Uhr Burgführung<br />
18.00 Uhr Vers. Burg Scharfenstein<br />
Heiligenstadt Freitag, 25.05.<strong>2012</strong> 15.00 Uhr Exk. TP Mackenrode, Gaststätte „Am Brandholz“<br />
18.00 Uhr Vers. Mackenrode, Gaststätte „Am Brandholz“<br />
Mittlerer Privatwald Montag, 07.05.<strong>2012</strong> und Dienstag, 08.05.<strong>2012</strong><br />
Raum Eisenach<br />
Wir bitten unsere Mitglieder, sich diese Termine fest vorzumerken und recht zahlreich zu den Veranstaltungen zu erscheinen.<br />
Mitgliedsbeitrag <strong>2012</strong> überweisen<br />
Alle Verbandsmitglieder, die ihren Beitrag für das Jahr <strong>2012</strong> noch nicht entrichtet haben, sind aufgefordert, dies<br />
umgehend nachzuholen.<br />
Konto 293 350<br />
BLZ 820 640 38<br />
bei der VR Bank Westthüringen e G.<br />
Grundbeitrag 20,00 Euro | Flächenbeitrag ab 10 ha: 1ha Wald = 1,30 Euro<br />
Den FBG/ Waldgenossenschaften und größeren Waldbesitzern haben wir eine Beitragsrechnung zugeschickt.<br />
Wir möchten noch einmal an die Möglichkeit des Lastschriftverfahrens bei der Beitragszahlung erinnern.<br />
So können Mitglieder umgehen, dass sie die Zahlung vergessen. Viele Mitglieder machen davon schon<br />
Gebrauch. Auf einen Anruf in der Geschäftsstelle hin würden wir das entsprechende Formular zuschicken. W. H.<br />
2
Fotos: Ulf Baier<br />
Dr. Ulf Baier ist Mitarbeiter<br />
im Service- und Kompetenzzentrum<br />
der Anstalt öffentlichen<br />
Rechts ThüringenForst<br />
Waldschutz<br />
Zur Waldschutzsituation<br />
in Thüringen<br />
Obwohl es zu einem deutlichen<br />
Rückgang des Buchdrucker-<br />
Stehendbefalls im Käferjahr 2010<br />
kam, musste die Gefährdung für<br />
die Fichtenbestände für das Jahr<br />
2011 im Frühjahr zunächst noch<br />
als hoch eingeschätzt werden. Zum<br />
einen war die Menge an Wurf- und<br />
Bruchholz aus dem Winterhalbjahr<br />
(586.439 fm Wurf- und Bruchholz<br />
im Nadelholz) als Brutmaterial<br />
nicht unbedenklich. Dazu kam<br />
noch das Niederschlagsdefizit im<br />
Frühling. Zum anderen setzte der<br />
Schwarmflug des Buchdruckers<br />
aufgrund der Witterung im Frühjahr<br />
zeitiger ein. Erste Käfer konnten in<br />
einigen Monitoringfallen schon in<br />
der 13. KW (28.03. bis 03.04.2011)<br />
gefangen werden. In den Gebirgslagen<br />
setzte der Schwarmflug allerdings<br />
erst um Ostern richtig ein.<br />
Abrupt unterbrochen wurde der<br />
Käferflug in der 18. KW Anfang Mai<br />
durch die verfrühten Eisheiligen.<br />
Trotzdem lagen die Fangzahlen im<br />
Borkenkäfer-Monitoring nach den<br />
ersten Schwarmflugperioden an<br />
30 von 44 Monitoringstandorten<br />
deutlich höher als im Vergleichszeitraum<br />
2010.<br />
Der noch bis Anfang Juni zu befürchtende<br />
Anstieg des Buchdruckerbefalls<br />
blieb aber aus. Nach<br />
dem sehr trockenen und warmen<br />
Frühjahr wurde Anfang Juni die für<br />
den Sommer 2011 typische wechselhafte<br />
Witterungsperiode eingeleitet.<br />
Die doch überdurchschnittlichen<br />
Niederschlagsmengen hielten<br />
so die Abwehrkraft der Fichten auf<br />
einem hohen Niveau. Die wechselhafte<br />
Witterung war für die Käferentwicklung<br />
nicht mehr optimal.<br />
Auf den meisten der Monitoringflächen<br />
nahmen die Buchdruckerfangzahlen<br />
im Verlauf der Fangperiode<br />
gegenüber 2010 teilweise<br />
deutlich ab. Offenbar hat sich aber<br />
auch das gut vom Buchdrucker<br />
und Kupferstecher angenommene<br />
liegende Holz aus dem Winter bei<br />
rechtzeitiger Abfuhr als positiver<br />
Bekämpfungseffekt auf die Befallssituation<br />
ausgewirkt.<br />
Für die Monate Juni bis Dezember<br />
2011 wurde im Borkenkäferjahr<br />
auflaufend eine Befallsmenge von<br />
12.976 fm erreicht. Gegenüber dem<br />
Vergleichszeitraum 2010 (28.498<br />
fm) ist der Befall somit das zweite<br />
Jahr in Folge drastisch zurückgegangen.<br />
Die Befallsholzmenge liegt<br />
erstmals wieder auf ähnlichem<br />
Niveau wie vor dem Trockensommer<br />
2003, in dem die Käfergradation<br />
begann. Auch die Größe<br />
der Buchdrucker-Befallsherde hat<br />
weiter abgenommen. 2010 fielen<br />
im Zeitraum Juni bis Dezember pro<br />
Käferherd im Mittel 8 fm Schadholz<br />
an, 2011 waren es nur noch 6 fm.<br />
Im Jahr 2007 mit dem Buchdruckerbefall<br />
prägenden Schadereignis<br />
„Kyrill“ lag dieser Wert noch bei<br />
23,1 fm. Damit hat sich die Befallssituation<br />
deutlich entspannt. Allerdings<br />
befindet sich die Käferpopulation<br />
in verschiedenen Regionen,<br />
wie die Fangergebnisse in den<br />
Monitoringfallen belegten, immer<br />
noch auf einem verhältnismäßig<br />
hohen Niveau.<br />
Die Fläche mit Blattverlusten durch<br />
den Grünen Eichenwickler ist von<br />
1.335 ha im Vorjahr auf 640 ha zurückgegangen.<br />
Starker Fraß wurde<br />
nur auf 55,5 ha festgestellt (2010:<br />
338,5 ha). Dagegen deuteten bei<br />
den Frostspanner-Arten die Überwachungsergebnisse<br />
an den Leimringen<br />
auf einen leichten Anstieg<br />
der Weibchendichte hin. Fraßschäden<br />
wurden von 567 ha (2010:<br />
440 ha) gemeldet. Die Fraßschäden<br />
hielten sich jedoch in Grenzen, da<br />
der sehr frühe und schnelle Laubaustrieb<br />
eine große Blattmasse lieferte,<br />
so dass für alle Raupen ausreichend<br />
Nahrung vorhanden war<br />
www.wbv-thueringen.de<br />
3
Fotos: Wolfgang Heyn | LEcreativ<br />
Waldschutz<br />
und die Blattverluste ohne Fernglas<br />
oft kaum auszumachen waren. Die<br />
starken Nachtfröste zwischen dem<br />
3. und 6. Mai 2011 könnten auch<br />
zu einer erhöhten Mortalität der<br />
Räupchen geführt haben. Vor allem<br />
in den seit ein paar Jahren stark in<br />
Mitleidenschaft gezogenen Eichenbeständen<br />
in Südthüringen nahmen<br />
die Schäden deutlich ab. Die<br />
Fraßschwerpunkte lagen 2011 im<br />
Norden (Forstamt Sondershausen)<br />
und Osten (Forstamt Weida) von<br />
Thüringen.<br />
Die Ergebnisse der Eichenwickler-<br />
Schlupfkontrollen im Februar/ März<br />
<strong>2012</strong> zeigten nun, dass die Populationsdichte<br />
des Grünen Eichenwicklers<br />
insgesamt wieder etwas angestiegen<br />
ist. Auch die Ergebnisse der<br />
Frostspanner-Überwachung mittels<br />
Leimringen lassen für dieses Jahr<br />
einen Anstieg der Populationsdichten<br />
erkennen. Insgesamt hängt es<br />
vom günstigen Zusammenfallen<br />
von Raupenschlupf und dem Aufbrechen<br />
der Knospen ab, wie stark<br />
letztlich die Blattverluste in den<br />
Eichenbeständen in diesem Jahr<br />
ausfallen werden.<br />
Nach den 2011 durchgeführten<br />
Untersuchungen zum Eschentriebsterben<br />
kann festgestellt werden,<br />
dass die Erkrankung mittlerweile<br />
flächendeckend in Thüringen auftritt.<br />
Die Intensität der Erkrankung<br />
auf den Eschenflächen ist gegenüber<br />
2010 weiter angestiegen. In<br />
den Beständen lässt sich eine unterschiedliche<br />
Schadintensität beobachten<br />
und die Erkrankung ist<br />
nun auch in den Altbeständen sehr<br />
deutlich erkennbar.<br />
Die Populationsentwicklung der<br />
Kurzschwanzmäuse war 2011 auf<br />
den einzelnen Monitoringflächen<br />
recht unterschiedlich. Das Dichte-<br />
niveau lag dabei oftmals deutlich<br />
über dem als kritisch angesehenen<br />
Indexwert von 10 Kurzschwanzmäusen<br />
(KSM) pro 100 Fallennächten<br />
(FN). Im Vergleich zu 2010<br />
konnte insgesamt von einem Rückgang<br />
der Mäusedichte ausgegangen<br />
werden. Erste Probefänge im<br />
Januar <strong>2012</strong> deuteten aber auf eine<br />
hohe Überlebensrate der Mäuse im<br />
vergangen Winter hin. So waren<br />
die Fangzahlen, sicherlich bedingt<br />
durch den extrem milden Winter<br />
bis Ende Januar, auf ähnlichem<br />
Niveau wie im Herbst 2011 und<br />
reichten bis zu 29 % mit Kurzschwanzmäusen<br />
belegter Fallen.<br />
Da sich die milde Witterung jedoch<br />
nicht fortsetzte und das Hochdruckgebiet<br />
„Dieter“ eine lange<br />
Periode mit strengem Frost bescherte,<br />
könnten die Populationsdichten<br />
bis zum Einsetzen der Vermehrungsphase<br />
im Frühjahr doch noch<br />
zurückgegangen sein.<br />
Diese Hoffnung scheint sich jedoch,<br />
wie die ersten Probefänge im März<br />
zeigten, nicht in allen Regionen zu<br />
bewahrheiten.<br />
Dr. Ulf Baier<br />
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Politik<br />
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Thüringer Holzindustrie übergibt<br />
Holzbank und Kampagnenwürfel<br />
Im Rahmen der bundesweiten Initiative<br />
HolzProKlima spendeten<br />
Thüringer Unternehmen und der<br />
Bundesverband der Säge- und Holzindustrie<br />
Deutschland e. V. (BSHD)<br />
dem Thüringer Landtag eine Holzbank,<br />
um auf die Bedeutung der<br />
nachhaltigen Waldbewirtschaftung<br />
und Holzverwendung für Thüringen<br />
aufmerksam zu machen. Landtagspräsidentin<br />
Birgit Diezel (CDU)<br />
nahm Holzbank und Würfel gemeinsam<br />
mit dem forstpolitischen<br />
Sprecher Egon Primas (ebenfalls<br />
CDU), sowie dem wirtschaftspolitischen<br />
Sprecher der CDU-Fraktion,<br />
Gerhard Günther, in Empfang.<br />
„Die vom BSHD gestiftete Holzbank<br />
erinnert uns Abgeordnete an<br />
den Waldreichtum Thüringens“, so<br />
die Landtagspräsidentin in Erfurt.<br />
„Mit einem Waldanteil von rund 33<br />
Prozent an der Landesfläche gehört<br />
der Freistaat zu den waldreichsten<br />
Bundesländern der Republik. Als<br />
Arbeitgeber für rund 40.000 Bürgerinnen<br />
und Bürger ist die Forstund<br />
Holzwirtschaft ein bedeutender<br />
Industriezweig für Thüringen<br />
und erzielt einen Umsatz von<br />
über 2 Mrd. Euro. Zugleich ist der<br />
Rohstofflieferant ‚Wald’ ein Hort<br />
der biologischen Vielfalt, ein Erholungsraum<br />
für Naturliebhaber<br />
und nicht zuletzt ein identitätsstiftendes<br />
Merkmal für viele Thüringerinnen<br />
und Thüringer. Vor diesem<br />
Hintergrund ist es an uns allen, das<br />
ökologische Erbe zu pflegen und zu<br />
erhalten.“<br />
Die Thüringer Holzindustrie beheimatet<br />
einige der leistungsfähigsten<br />
deutschen holzverarbeitenden<br />
Unternehmen, darunter das Laubholzsägewerk<br />
Pollmeier, Nadelholzsägewerke<br />
der Firmen Rettenmeier<br />
v. l. n. r.: Gerhard Günther (wirtschaftspol. Sprecher CDU-Fraktion) | Lars Schmidt (BSHD) | Rolf Wunsch<br />
(Klausner-Gruppe) | Leonhard Nossol (Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal, ZPR) | Birgit Diezel (Landtagspräsidentin)<br />
| Wolfgang Beck (Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal, ZPR) | Egon Primas (forstpol. Sprecher<br />
CDU-Fraktion) | Malte Meyer (Rettenmeier AG) | Sarina Zipf (Pollmeier Massivholz)<br />
und Klausner sowie die Zellstofffabrik<br />
Rosenthal, die jeweils durch<br />
leitende Mitarbeiter vertreten waren.<br />
Neben der wirtschaftlichen Wichtigkeit<br />
betonte die Holzindustrie auch<br />
die klimapolitische Bedeutung der<br />
nachhaltigen Waldbewirtschaftung<br />
und Holzverwendung: 105 Mio.<br />
Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid<br />
werden jährlich bundesweit<br />
durch die Verwendung von Holzprodukten<br />
eingespart, immerhin<br />
13% der deutschen Treibhausgasemissionen.<br />
Daher hat sich der Freistaat<br />
Thüringen zum Ziel gesetzt,<br />
mindestens eine Million Bäume<br />
neu zu pflanzen. Auch soll das Mobilisierungsprojekt<br />
„Privatwaldförderung<br />
Thüringen“ weitergeführt<br />
werden, um die noch ungenutzten<br />
Potenziale im Kleinprivatwald dauerhaft<br />
verfügbar zu machen.<br />
Die Holzbank steht in unmittelbarer<br />
Nähe zum Plenarsaal im Innenhof<br />
des Thüringer Landtags. Auf der<br />
Sitzfläche finden sich griffig formuliert<br />
die wesentlichen Aussagen<br />
zur wirtschaftlichen, volkswirtschaftlichen,<br />
aber auch klima- und<br />
umweltpolitischen Bedeutung der<br />
nachhaltigen Waldbewirtschaftung<br />
und Holzverwendung für Thüringen:<br />
„So können sich die Abgeordneten<br />
im wahrsten Sinne des Wortes ‚in<br />
aller Ruhe’ mit dem Cluster Forst<br />
& Holz im Freistaat beschäftigen“<br />
beschreibt Lars Schmidt, geschäftsführender<br />
Vorstand im BSHD, die<br />
Intention der Aktion.<br />
Zum Ausklang des „Internationalen<br />
Jahres der Wälder 2011“ sollte<br />
im Rahmen der von verschiedenen<br />
Verbänden und Unternehmen getragenen<br />
Initiative „HolzProKlima“<br />
der Wald, aber auch die nachhaltige<br />
Verwendung von Holz stärker<br />
in den Fokus der Öffentlichkeit und<br />
auch Politik gerückt werden: „Leider<br />
dreht sich die Diskussion in<br />
vielen Bundesländern mittlerweile<br />
nur noch um weitere Großschutzgebiete<br />
und flächigen Nutzungsverzicht.<br />
Mit der Initiative wollen<br />
wir vor allem auch wieder die positiven<br />
Aspekte des nachwachsenden<br />
Werkstoffs und Bioenergieträgers<br />
‚Holz’ in den Mittelpunkt rücken“,<br />
so Schmidt weiter.<br />
Die gelungene Aktion soll nun laut<br />
Schmidt in weiteren Bundesländern<br />
umgesetzt werden: „Genügend<br />
Platz für weitere Holzbänke mit<br />
entsprechender Beschriftung bieten<br />
sowohl der Bundestag als auch<br />
die Landtage sicherlich.“<br />
www.wbv-thueringen.de<br />
5
Wissenswert<br />
Fotos: W. Heyn | W. Arenhövel | LEcreativ<br />
Baumartenempfehlungen<br />
für Thüringen<br />
Teil 8: Sandbirke (Betula pendula Roth)<br />
„Der Birke kommt für den mitteleuropäischen<br />
Waldbau der<br />
Zukunft große Bedeutung zu,<br />
da sie ein vorzüglicher Pionierbaum<br />
und eine ausgezeichnete<br />
Mischbaumart ist.<br />
Ihre völlige Frosthärte und ihr<br />
rasches Jugendwachstum machen<br />
sie für den Vorwald besonders<br />
geeignet.“ KÖSTLER, 1950<br />
Gut 60 Jahre später bestätigt sich<br />
diese Einschätzung bei der Wiederbewaldung<br />
der Kyrill-Schadflächen<br />
in Thüringen.<br />
Die Sandbirke ist eine typische<br />
Pionierbaumart mit raschem Jugendwachstum<br />
und relativ geringer<br />
Lebensdauer von maximal 120<br />
Jahren. Kennzeichnend für Pionierbaumarten<br />
sind sehr hohe Lichtansprüche,<br />
ein hohes Verjüngungspotenzial<br />
(bis zu 10 Mio. Samen pro<br />
Altbirke und Jahr) und die Fähigkeit,<br />
durch Windverbreitung auch weiter<br />
entfernte Standorte erfolgreich<br />
zu besiedeln. Eine durchbrochene<br />
Humusauflage bzw. freiliegender<br />
Mineralboden begünstigen die Samenkeimung.<br />
Freiflächenbedingte<br />
Witterungsverhältnisse wie strenger<br />
Frost und extreme Hitze vermag<br />
die Sandbirke wie kaum eine andere<br />
Baumart zu ertragen. Sie bildet<br />
je nach Standortverhältnissen ein<br />
nicht tiefes, aber intensives Herzwurzelsystem.<br />
Standortansprüche<br />
Als anspruchslose und standorttolerante<br />
Baumart kann die Birke<br />
unterschiedlichste Lebensräume<br />
besiedeln. Aufgrund ihrer Konkurrenzschwäche<br />
ist sie aber meist auf<br />
feuchte oder trockene, nährstoffarme<br />
saure Böden abgedrängt.<br />
Waldbau<br />
Bei der Wiederbewaldung von Kahlflächen,<br />
die in Folge von Schadereignissen<br />
entstanden sind, bilden<br />
Frost, Vergrasung und Mäuse die<br />
häufigsten Kulturhindernisse für<br />
Zielbaumarten wie Buche, Tanne<br />
und Douglasie. Ein Birkenvorwald ist<br />
in der Lage, gegen diese Gefahren<br />
als „Schutzschirm“ zu wirken und<br />
gleichzeitig kulturhemmende Begleitvegetation<br />
zurückzudrängen.<br />
Eine seit Generationen bekannte<br />
Technik der Vorwaldbegründung<br />
stellt die Schneesaat dar.<br />
Sind Samenbäume vorhanden,<br />
stellt sich der Vorwald i. d. R. von<br />
selbst ein.<br />
Ziel der Birkenpflege ist es, starkes<br />
und qualitativ wertvolles Sägeholz<br />
in kurzen Zeiträumen zu erreichen.<br />
Das geringe maximale Baumalter<br />
der Birke und die Ausbildung sogenannter<br />
fakultativer Farbkerne (eine<br />
durch Pilzeinfluss bzw. Baumalter<br />
hervorgerufene farbliche Veränderung<br />
des Kernes) geben dabei den<br />
Rahmen der waldbaulichen Möglichkeiten<br />
vor. Auch bei der Sandbirke<br />
fördert Dichtstand in der Jugend<br />
die natürliche Astreinigung, wobei<br />
die Jugendphase ausgesprochen<br />
kurz ist.<br />
Astfreie Schaftlängen von ca. 6 m<br />
sind je nach Standort und vorausgegangenem<br />
Dichtstand bereits im<br />
Alter von 10 bis 15 Jahren möglich.<br />
Zu diesem Zeitpunkt noch verbliebene<br />
Grün- oder Trockenäste sollten<br />
durch Ästung auf 6 m Höhe<br />
entfernt werden. Nach Erreichen<br />
der astfreien Schaftlänge sind die<br />
Birken konsequent dauerhaft freizustellen.<br />
Durch regelmäßige Bedrängerentnahme<br />
muss die Kronenbasis<br />
angehalten werden. Ein Absterben<br />
der unteren Kronenäste führt zu<br />
Vitalitätsverlusten und öffnet Eintrittspforten<br />
für Pilzerkrankungen<br />
(Farbkernbildung).<br />
Achtung! Nur hochvitale, wipfelschäftige<br />
Birken mit großer ausbaufähiger<br />
Krone und guter Schaftqualität<br />
fördern!<br />
Erlöse<br />
Werthaltiges Birkenholz ist gefragt.<br />
Spitzenstämme (Furniere) brach-<br />
6
Anzeige<br />
ten in Deutschland in den letzten<br />
Jahren je nach Holzmarktlage zwischen<br />
150 e/fm und 950 e/fm.<br />
Voraussetzung für hohe Erlöse sind<br />
Astreinheit und Zieldurchmesser<br />
von 45 bis 50 cm.<br />
Birkenaushieb<br />
Wenn die Birke – vor allem in jungen<br />
Bestandesphasen – andere<br />
Baumarten bedrängt und schädigt,<br />
ist sie zum richtigen Zeitpunkt<br />
(i. d. R. heißt das: nicht zu früh!)<br />
mit selektiven Eingriffen zu entnehmen.<br />
Selektiv bedeutet, dass<br />
nur etwa alle 8 bis 10 m potenzielle<br />
Z-Baumanwärter der Zielbaumarten<br />
von der Birke freigestellt werden.<br />
Kommt man ohne Not zu früh, wird<br />
der reichliche Birkenstockausschlag<br />
das Problem vervielfachen.<br />
Je nach Alter, Stammzahl und örtlicher<br />
Situation muss zwischen Abschneiden,<br />
Abknicken oder Ringeln<br />
entschieden werden.<br />
Waldschutz<br />
In Lagen über 600 m ü. NN ist die<br />
Birke anfällig gegenüber Eis- und<br />
Schneebruch. Auf terrestrischen<br />
Standorten sorgt ihr ausgeprägtes<br />
Herzwurzelsystem für eine geringe<br />
Sturmanfälligkeit. Pilze setzen ihr<br />
dagegen besonders im Alter stark<br />
zu.<br />
Bei konsequenter Freistellung und<br />
rechtzeitiger Ernte (± 70 Jahre)<br />
sind die Waldschutzprobleme aber<br />
beherrschbar.<br />
Naturschutz<br />
Für die biologische Vielfalt in den<br />
Wäldern hat die Birke eine hohe<br />
Bedeutung. Die Birke weist eine<br />
reiche Insektenfauna auf. Am bekanntesten<br />
ist der Trauermantel,<br />
dessen Entwicklung an die Birke<br />
(Raupenfraß) gebunden ist. Zwei<br />
Vertreter der Vogelwelt tragen die<br />
Birke im Namen (Birkenzeisig und<br />
Birkhuhn). Bei der hohen Pilzartenvielfalt<br />
sei auf Birkenporling (tödliche<br />
Braunfäule) und Birkenpilz<br />
verwiesen.<br />
Fazit<br />
Birken wurden in der Vergangenheit<br />
häufig bekämpft und als forstliches<br />
„Unkraut“ verteufelt.<br />
Heute wird die Birke im Rahmen<br />
naturnaher Waldwirtschaft sowohl<br />
als Pionierbaumart wie auch als<br />
wertvolle Mischbaumart geschätzt.<br />
Karina Kahlert | Wolfgang Arenhövel<br />
SuK Gotha<br />
Jubiläen<br />
Wir gratulieren nachträglich<br />
dem langjährigen Vorstandsmitglied<br />
und Rechnungsführer der Waldgemeinschaft<br />
Kleinberndten, Peter Stange,<br />
zum 60. Geburtstag am 26.12.2011<br />
dem Vorsitzenden der FBG Meiningen<br />
und der WG Berkes, Hans-Dieter<br />
Kauffmann, zum 75. Geburtstag am<br />
20.03.<strong>2012</strong><br />
dem Vorsitzenden der WG Großenbehringen,<br />
Gerhard Debes, und seiner<br />
Ehegattin zur Goldenen Hochzeit<br />
am 31.03.<strong>2012</strong><br />
dem Vorstandsvorsitzenden der Altgemeinde<br />
Schleifreisen, Helmut Klaus,<br />
zum 60. Geburtstag am 04.04.<strong>2012</strong><br />
dem langjährigen Vorsitzenden der<br />
Laubgenossenschaft Niederdorla,<br />
Wolfgang Plaß, zum 70. Geburtstag<br />
am 15.04.<strong>2012</strong><br />
dem Gründungsmitglied und langjährigen<br />
Vorsitzenden der Waldgenossenschaft<br />
„Waldinteressenten<br />
Obergebra“, Werner Lübbecke,<br />
zum 83. Geburtstag am 18.04.<strong>2012</strong><br />
dem Vorstandsmitglied der FBG „Wernaer<br />
Tal“ Werna, Wolfgang Biller, zum<br />
65. Geburtstag am 23.04.<strong>2012</strong><br />
dem stellvertretenden Vorsitzenden der<br />
WG „Der Baumteilbesitzer“ in Osthausen,<br />
Hans-Günter Kirchheim, zum 60.<br />
Geburtstag am 28.04.<strong>2012</strong><br />
dem langjährigen Vorsitzenden der<br />
WG Tüttleben und langjährigen<br />
Vorstandsmitglied der FBG „Totenkopf-Vizerod“<br />
in Günthersleben-<br />
Wechmar, Egon König, zum 70. Geburtstag<br />
am 01.05.<strong>2012</strong><br />
Gedenken<br />
Wir betrauern das Ableben<br />
des Vorsitzenden der FBG Großburschla,<br />
Heinrich Arnoldt, am 16.10.2011 im<br />
79. Lebensjahr<br />
www.wbv-thueringen.de<br />
7
Grafik | Foto: Christof Oldenburg<br />
Dr. Christof Oldenburg |3N e. V.<br />
oldenburg@3-n.info<br />
Wirtschaft<br />
Gute Aussichten für die Buche<br />
bei hochwertigen Faserprodukten<br />
In der Dezember-Ausgabe 2011 der Waldbesitzer-Zeitschrift<br />
war über den Stand<br />
und die Perspektiven der stofflichen Verwertung<br />
von Buchenholz berichtet worden.<br />
Wesentlich, wenn auch nicht neu,<br />
war die Erkenntnis, dass hauptsächlich<br />
die Verwendung von Buchen-Stammholz<br />
gewisse Sorgen bereitet. Dagegen hat der<br />
Absatz von Industrieholz auch Dank der<br />
Energieholz-Nachfrage in den vergangenen<br />
Jahren stetig zugelegt.<br />
Der Anteil von Stammholz am Gesamteinschlag<br />
Deutschlands ging von rund 40 %<br />
im Jahr 1994 auf 14 % in 2010 zurück. Im<br />
gleichen Zeitraum wurde entsprechend<br />
mehr Industrieholz genutzt.<br />
Vermutlich entfiel bis zur separaten Ausweisung<br />
des Energieholzes in der Statistik<br />
ab 2006 bereits ein bedeutender Anteil<br />
des Industrieholzes auf die energetische<br />
Verwertung. Unabhängig davon scheint<br />
sich auch weiterhin eine verstärkte Nachfrage<br />
nach Buchenschwachholz abzuzeichnen.<br />
Neben der Herstellung hochwertiger<br />
Produkte wie Möbel, Fußböden<br />
oder Thermoholz auf Basis von Buchen-<br />
Stammholz rückt die Verwendung der Buche<br />
zur Herstellung von Faserprodukten<br />
scheinbar wieder stärker in den Vordergrund.<br />
Treiber dieser Entwicklung ist die<br />
Verknappung anderer nachwachsender<br />
Faserrohstoffe, vor allem der Baumwolle.<br />
So hat sich der Preis innerhalb der vergangenen<br />
drei Jahre vervierfacht. Im Zuge<br />
dieser Entwicklung nimmt die Bedeutung<br />
holzbasierter Faserprodukte zu.<br />
Hochwertige Kleidung<br />
auf Holzbasis<br />
Einer der Hauptbestandteile von Holz<br />
ist Zellulose, das auch die Basis für die<br />
Viskoseherstellung darstellt. Buchenholz<br />
ist Dank eines relativ hohen Zellulosegehaltes<br />
besonders gut als Rohstoff für<br />
Tendenziell wird weniger Buchen-Stammholz ausgehalten (Quelle: Holz-Journal, Ausgabe 10/2011)<br />
die Faserherstellung geeignet. Die holzbasierte<br />
Faserherstellung ist keine Erfindung<br />
der Neuzeit, denn bereits im Jahr 1908<br />
produzierte eine sächsische Firma sogenannte<br />
Kunstseide. Viskose ist eine Chemiefaser,<br />
die vom Grundstoff Zellulose<br />
ausgehend in industriellen Verfahren hergestellt<br />
wird. Zur Herstellung werden die<br />
aus entrindetem Industrieholz erzeugten<br />
Hackschnitzel zunächst mit Chemikalien<br />
gekocht, um die Zellulose herauszulösen.<br />
Anschließend wird die Zellulose mit Wasser,<br />
Natronlauge und Schwefelkohlenstoff<br />
zu einem Viskosebrei verarbeitet, durch<br />
Spinndüsen gepresst und in einem speziellen<br />
Bad zu Viskosegarn ausgefällt und<br />
verfestigt. Die chemische Zusammensetzung<br />
der Viskosefasern ähnelt dabei der<br />
von Baumwolle.<br />
Ein bedeutender europäischer Viskose-<br />
Hersteller ist die Firma Lenzing. Der<br />
weltweit agierende Konzern betreibt in<br />
Österreich eine Zellstoffproduktion mit<br />
einer Jahresmenge von 289.000 Tonnen.<br />
Dafür werden 1 Mio. m³ Buchenindustrieholz<br />
benötigt. Die Hälfte des Rohstoffbedarfs<br />
wird aus Österreich gedeckt, ein<br />
wesentlicher Teil kommt aber bereits aus<br />
Deutschland. Ein weiterer Ausbau der Kapazitäten<br />
in Österreich ist geplant. Aus der<br />
in Lenzing erzeugten Viskose werden v. a.<br />
Textilien mit besonderem Tragekomfort<br />
(hohe Saugfähigkeit, frei von Chlor), aber<br />
auch Hygieneartikel und medizinische<br />
Spezialprodukte (Tupfer, Verbandsmaterial)<br />
hergestellt. Im Verfahren fallen auch<br />
Nebenprodukte an: Xylose, ein zuckerfreies<br />
Süßungsmittel, ist in Skandinavien<br />
sehr beliebt, und Natriumsulfat findet in<br />
der Waschmittelindustrie Verwendung.<br />
90 % der Prozessenergie entstammen<br />
der Verwertung von Ablauge und Klärschlamm<br />
aus der Viskoseherstellung sowie<br />
aus Sägespänen. Daneben ist einer<br />
der größten Vorteile von Viskosefasern,<br />
dass sie letztendlich trotz chemischer<br />
8
Herstellung absolut frei von Reststoffen<br />
und vollständig biologisch abbaubar<br />
sind – ein eindrucksvolles Beispiel einer<br />
effizienten Ressourcennutzung.<br />
Fazit<br />
Mit dem weltweit steigenden Bedarf an<br />
Faserprodukten aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen eröffnen sich für Holz altbekannte<br />
Verwendungsmöglichkeiten neu.<br />
Die Buche ist Dank ihrer chemischen<br />
Holzeigenschaften für spezielle Verwendungen<br />
wie z. B. die Zellstoff- und Viskoseherstellung<br />
besonders gefragt.<br />
Buchen-Industrieholz wird von der österreichischen Lenzing AG zunächst zu Zellstoff und anschließend zu<br />
Viskose verarbeitet.<br />
Wie eingangs dargestellt, werden für den<br />
chemischen Prozess Hackschnitzel benötigt,<br />
die man aus Industrieholz herstellt.<br />
Das Problem mangelnder Absatzmöglichkeiten<br />
qualitativ schlechten Stammholzes<br />
ist damit noch nicht gelöst. Hier fehlen<br />
nach wie vor Standardprodukte wie ehemals<br />
Sperrholz oder Schwellen, für deren<br />
Herstellung bedeutende Stammholzmengen<br />
benötigt werden.<br />
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www.wbv-thueringen.de<br />
9
Wirtschaft<br />
Foto: Wolfgang Heyn<br />
Buchenwälder schützen<br />
durch nützen!<br />
Wer unsere Wälder jeder wirtschaftlichen Nutzung entziehen will, legt Hand an das Prinzip der<br />
Nachhaltigkeit und leistet dem forstlichen Raubbau in den Urwäldern des Amazonas Vorschub<br />
Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher<br />
Waldbesitzerverbände (ADGW)<br />
tritt neuerlichen Forderungen von<br />
„Umweltschutzverbänden“ nach<br />
der generellen Stilllegung von<br />
bewaldeten Flächen entschieden<br />
entgegen.<br />
„Wer die ökologische Funktion des<br />
Waldes von seinen wirtschaftlichen<br />
und sozialen Aufgaben trennen<br />
will, weiss nicht, wovon er spricht<br />
und legt Hand an das Prinzip der<br />
Nachhaltigkeit, das sich über Jahrhunderte<br />
als forstwirtschaftliche<br />
Grundlage bewährt und bei uns<br />
Waldbestand und Artenvielfalt<br />
gesichert hat“, so der Präsident<br />
der AGDW, zu Guttenberg. Hier<br />
werde mit Ignoranz und Polemik<br />
ein gesellschaftspolitisches Prinzip<br />
leichtfertig in Frage gestellt, das<br />
aus der Forstwirtschaft kommend,<br />
international zum Maßstab eines<br />
verantwortungsvollen Umgangs<br />
mit unseren natürlichen Ressourcen<br />
geworden ist.<br />
„Ein pauschaler Verzicht auf die<br />
nachhaltige, naturnahe Nutzung<br />
hier in Europa würde in großem<br />
Stil zu einer Produktionsverlagerung<br />
in andere Gebiete unserer<br />
Erde führen, die nachweisbar nicht<br />
nachhaltig bewirtschaftet werden.<br />
Mit jedem Festmeter, auf den man<br />
hier aus luxusgeplagter Ideologie<br />
verzichtet, wächst der Druck auf<br />
die Vernichtung der Primärwälder.<br />
Wenn man heute in Deutschland<br />
auf 5 Millionen fm Holz verzichten<br />
will, dann werden diese morgen<br />
aus Togo, Indonesien oder Brasilien<br />
geholt. So erschreckend einfach<br />
ist das“, appelliert Guttenberg<br />
an den gesunden Menschenverstand<br />
und erinnert daran, dass wir<br />
weltweit ökologische Verantwortung<br />
tragen.<br />
„Wir haben alle eine globale Verantwortung<br />
und auch bestimmte<br />
Naturschutzorganisationen müssen<br />
sich der Opportunitätskosten<br />
bewusst werden. Waldbewirtschaftung<br />
in Deutschland heißt<br />
und ist – Verantwortung für Generationen!“<br />
Pressemitteilung ADGW<br />
Anzeige<br />
10
Fotos: Uwe Thrum<br />
Schüler der Regelschule Ranis helfen<br />
bei natürlicher Wiederbewaldung<br />
entwickeln. Diese scheinbare Vergesslichkeit<br />
des Vogels wird also<br />
genutzt, um die durch Windwurf<br />
oder durch Borkenkäfer geschädigten<br />
Waldflächen mit Buchen und<br />
Eichen wieder aufzuforsten.<br />
Schüler der 7. Klasse der Regelschule Ranis bauen Eichelhähertische in den durch Borkenkäfer<br />
und Sturm geschädigten Waldflächen bei Wilhelmsdorf.<br />
Ein Schülerprojekt der besonderen<br />
Art haben die Schüler der<br />
7. Klasse der Regelschule Ranis begonnen.<br />
Auf Anregung und mit Unterstützung<br />
des Revierförsters Uwe<br />
Thrum nutzen die Schüler ein zwar<br />
bekanntes, allerdings nur wenig genutztes,<br />
aber durchaus wirksames<br />
Verfahren, um die Wiederbewaldung<br />
unserer durch schwere Schäden<br />
gezeichneten Wälder zu unterstützen.<br />
Dieses Verfahren nennt<br />
man „Hähersaat“.<br />
Dabei nutzt man eine Eigenart des<br />
schönen Rabenvogels Eichelhäher<br />
(Garrulus glandarius). Im Winter<br />
liegt die wesentliche Überlebensstrategie<br />
des Eichelhähers in der<br />
Nutzung seiner bevorrateten Nahrungsreserven.<br />
Dafür sammelt er im<br />
Herbst Bucheckern, Haselnüsse und<br />
besonders Eicheln und vergräbt die<br />
Baumfrüchte in Hunderten von Ver-<br />
stecken. Bis zu zehn Eicheln transportiert<br />
der Eichelhäher in Kehlsack<br />
und Schnabel vom Fundort bis zum<br />
Versteck.<br />
Der Literatur zufolge kann ein einziger<br />
Vogel bis zu 5.000 Eicheln im<br />
Herbst vergraben. Nur einen Teil<br />
dieser versteckten Baumfrüchte<br />
findet der Vogel später wieder und<br />
verzehrt sie. Aus den Rest können<br />
sich dann zum Teil junge Eichen<br />
Dazu haben die Schüler sogenannte<br />
Hähertische 40 x 40 Zentimeter gebaut<br />
und auf Baumstümpfen in der<br />
Nähe von Kahlflächen angebracht.<br />
Diese Hähertische werden nun alle<br />
zwei Wochen mit Eicheln befüllt.<br />
Auf diese Weise werden in unsere<br />
von Nadelholz dominierten Waldbestände<br />
wertvolle Mischbaumarten<br />
ohne großen Kostenaufwand<br />
eingebracht und ein wichtiger Beitrag<br />
zum Aufbau vom Mischwaldbeständen<br />
geleistet. Dies wiederum<br />
fördert die biologische Vielfalt und<br />
nutzt nicht zuletzt unserem Wild<br />
und dem Eichelhäher selbst.<br />
Mit diesem Schülerprojekt soll bei<br />
den Kindern neben dem Naturverständnis<br />
und Nachhaltigkeits-Gedanken,<br />
dem „Wir-Gefühl“ beim<br />
gemeinsamen Agieren auch die<br />
Heimatverbindung initiiert und verstärkt<br />
werden.<br />
Denn: Wenn die jungen „Baumpflanzer“<br />
dereinst mit ihren eigenen<br />
Kindern oder noch viel später<br />
vielleicht mit den Enkeln in „ihre“<br />
Wälder kommen, werden sie, unter<br />
den dann großen Bäumen stehend,<br />
mit Stolz sagen können: „Dazu<br />
habe ich einen Beitrag geleistet“.<br />
Uwe Thrum<br />
ThüringenForst<br />
www.thüringenforst.de<br />
uwe.thrum@forst.thüringen.de<br />
www.wbv-thueringen.de<br />
11
Abdruck mit freundlicher Genehmigung des<br />
Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatts<br />
Aktuell<br />
Foto: Wolfgang Heyn<br />
Alle wollen was vom Wald<br />
Waldstrategie 2020 soll die Ansprüche in Einklang bringen<br />
Die Waldstrategie 2020 der Bundesregierung ist endgültig in trockenen Tüchern. Ein halbes<br />
Jahr später als ursprünglich geplant, hat das Kabinett das Papier beschlossen, das die Richtung<br />
für die Waldpolitik der nächsten Jahre vorgibt.<br />
Teil 1<br />
12<br />
Ziel ist es, eine ausgewogene und<br />
tragfähige Balance zwischen den<br />
steigenden und teilweise konkurrierenden<br />
Ansprüchen der Gesellschaft<br />
an den Wald und seiner<br />
nachhaltigen Leistungsfähigkeit zu<br />
finden“, sagte Dr. Gerd Müller, Parlamentarischer<br />
Staatssekretär im<br />
Bundeslandwirtschaftsministerium<br />
dazu. Er hob hervor, „dass Politik<br />
und Gesellschaft die vielfältigen<br />
Leistungen einer nachhaltigen, multifunktionalen<br />
Forstwirtschaft verstehen<br />
und anerkennen müssen“.<br />
Schutz und Nutzung müssten weiterhin<br />
miteinander im Einklang<br />
stehen.<br />
In der Waldstrategie 2020 sind<br />
neun Handlungsfelder definiert,<br />
zu jedem Handlungsfeld die Ausgangslage<br />
und die künftigen Herausforderungen<br />
definiert sowie<br />
Lösungsansätze erarbeitet. Die Lösungsansätze<br />
wollen wir Ihnen hier<br />
auszugsweise vorstellen.<br />
Klimawandel und<br />
Klimaschutz<br />
Wald soll als CO 2<br />
-Senke erhalten<br />
bleiben. Eine Anpassung<br />
der Wälder an den Klimawandel<br />
und eine Erschließung des<br />
CO 2<br />
-Minderungspotenzials von<br />
Wald und Holz unterstützen<br />
die Klima- und Energieziele der<br />
Bundesregierung.<br />
Die Verwendung von Holz aus<br />
nachhaltiger Forstwirtschaft<br />
zur Substitution energieintensiver<br />
Materialien mit nachteiliger<br />
Öko- und CO 2<br />
-Bilanz soll<br />
gefördert werden.<br />
Die Bundesregierung setzt sich<br />
in der EU und international für<br />
die Anrechnung von Holz und<br />
Holzprodukten in die nationale<br />
Klima-/ CO 2<br />
-Bilanz ein.<br />
Die Forschung über die Auswirkungen<br />
der Klimaänderungen<br />
auf den Wald und seine<br />
Leistungsfähigkeit sowie von<br />
geeigneten Anpassungsmaßnahmen<br />
soll insgesamt verstärkt<br />
werden.<br />
In vorhandenen nutzungsfreien<br />
Wäldern soll das Klimaanpassungspotenzial<br />
untersucht<br />
und es sollen Hinweise für die<br />
Forstwirtschaft gegeben werden.<br />
Eigentum, Arbeit und<br />
Einkommen<br />
Die Bundesregierung steht für<br />
eine breite Streuung privaten<br />
Eigentums und wird sich weiterhin<br />
für dessen Gewährleistung<br />
einsetzen.<br />
Basis für eine verantwortungsvolle,<br />
nachhaltige Bewirtschaftung<br />
des Waldes und der Sicherung<br />
all seiner Funktionen sind<br />
wirtschaftlich gesunde Forstbetriebe<br />
und Zusammenschlüsse<br />
von Waldeigentümern. Die<br />
Forstwirtschaft ist die Grundlage<br />
für eine leistungsfähige<br />
und wettbewerbsfähige Holzwirtschaft.<br />
Die ökologischen<br />
und sozialen Funktionen<br />
des Waldes, damit verbundene<br />
Arbeitsplätze und Wertschöpfung<br />
sollen gesichert und<br />
ausgebaut werden können.<br />
Die Rahmenbedingungen sollen<br />
ermöglichen, dass Waldbesitzer<br />
aus eigener Kraft wirtschaftlich,<br />
marktorientiert und nachhaltig<br />
arbeiten und ihre Existenz<br />
sichern können.<br />
Die Beratung für den Kleinprivatwald<br />
soll als öffentliche<br />
Aufgabe im Sinne der Daseinsvorsorge<br />
und des Gemeinwohls<br />
ausgebaut werden.<br />
Die Mobilisierung der Holzpotenziale<br />
vor allem im Kleinprivatwald<br />
unter 10 ha soll durch<br />
Maßnahmen zum Ausgleich<br />
der organisatorischen und logistischen<br />
Nachteile verbessert<br />
werden.<br />
Die Förderung von Forstbetriebsgemeinschaften<br />
wird,<br />
besonders durch den Einsatz<br />
forstfachlichen Personals, verstärkt.<br />
Bislang „passive“ Waldbesitzer<br />
sollen animiert werden,<br />
in forstliche Zusammenschlüsse<br />
einzutreten. Dadurch werden<br />
Holzreserven mobilisiert und<br />
ein Beitrag zur Gewährleistung<br />
der Waldpflege und Stabilisierung<br />
der Bestände geleistet.<br />
Die nachhaltig verfügbaren<br />
Nadelrohholzpotenziale sollen<br />
ausgeschöpft werden, um das<br />
Risiko der Abwanderung der<br />
Holz- und Zellstoffindustrie<br />
als Arbeitgeber im ländlichen<br />
Raum zu verhindern.<br />
Zur Nutzung von Laubholz soll<br />
die Holz-, Zellstoff- und Papierwirtschaft<br />
weitere innovative,<br />
ressourcenschonende Verwendungsmöglichkeiten<br />
entwickeln.
Information<br />
Michael Rolland<br />
Neuer Geschäftsführer AGDW<br />
Die Arbeitgeber bekennen sich<br />
zu ihrer Verantwortung für ihre<br />
Beschäftigten, zu den Sozialstandards,<br />
zu effektivem Gesundheits-<br />
und Unfallschutz,<br />
zur Einführung moderner Arbeitszeitmodelle<br />
und zu leistungsgerechter<br />
Bezahlung.<br />
Waldbesitzer und Forstunternehmer<br />
sind aufgefordert, auch<br />
zukünftig vertrauens- und verantwortungsvoll<br />
zusammenzuarbeiten.<br />
Eine Mindestpräsenz gut ausgebildeter<br />
Fachkräfte darf nicht<br />
unterschritten werden. Hier<br />
trägt der öffentliche Waldbesitz<br />
ein hohes Maß an Verantwortung.<br />
Rohstoffe, Verwendung<br />
und Effizienz<br />
Die Holzernte wird maximal bis<br />
zum durchschnittlichen jährlichen<br />
Zuwachs gesteigert (Maximal<br />
100 Mio. m 3 pro Jahr). Der<br />
Wald soll als CO 2<br />
-Senke erhalten<br />
bleiben.<br />
Abfälle sind zu vermeiden und<br />
Wertstoffe in den Wirtschaftskreislauf<br />
zurückzuführen. Die<br />
Kaskadennutzung soll verstärkt<br />
werden.<br />
Die stoffliche und energetischen<br />
Ausnutzung des Rohstoffs Holz<br />
soll auch durch bessere Umwandlungstechniken<br />
und die<br />
Absenkung von spezifischen<br />
Verbräuchen, etwa durch ganzheitliche<br />
Gebäudesanierungen<br />
und den Einsatz effizienter<br />
Kleinfeuerungsanlagen und<br />
Heizkraftwerke erhöht werden.<br />
Die Biomasseverwertung in<br />
Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />
soll weiter gefördert<br />
werden.<br />
Dieser Beitrag wird in der<br />
nächsten Ausgabe unserer<br />
Zeitung fortgesetzt.<br />
Neuer Geschäftsführer der AGDW e. V.<br />
Neuer Geschäftsführer der Interessenvertretung<br />
der Deutschen Waldbesitzerverbände<br />
(AGDW) in der Bundeshauptstadt<br />
ist seit dem 1. März <strong>2012</strong><br />
Michael Rolland. Der 49jährige Jurist<br />
war zuvor acht Jahre für die Hessische<br />
Landesregierung in Berlin tätig und verantwortete<br />
hier insbesondere Umwelt-,<br />
Energie- und Nachhaltigkeitsthemen.<br />
Davor standen Aktivitäten im Bundestag,<br />
bei der Bundesregierung, der<br />
deutschen EU-Vertretung in Brüssel,<br />
der Deutschen Telekom sowie als selbständiger<br />
Rechtsanwalt.<br />
Von 1993-2003 war Rolland Büroleiter<br />
und Pressesprecher des damaligen<br />
hessischen Landwirtschaftsministers in<br />
Wiesbaden. Der Präsident des AGDW,<br />
Baron Philipp zu Guttenberg, freut<br />
sich, dass wir mit Michael Rolland einen<br />
Geschäftsführer verpflichtet haben,<br />
der „über langjähriges Politik- und<br />
Kommunikations know how auf EU,-<br />
Bundes- und Landesebene verfügt“.<br />
Das sei, so Guttenberg, eine ausgezeichnete<br />
Voraussetzung, um die Interessen<br />
von 2 Millionen privaten und<br />
kommunalen Waldbesitzern in Deutschland<br />
bestmöglichst zu vertreten.<br />
Pressemitteilung AGDW<br />
März <strong>2012</strong><br />
GUNTAMATIC Edelstahl-Stückholzvergasertechnologie:<br />
Qualität setzt sich durch!<br />
44 Jahre Entwicklungsarbeit von Heizkesseln für die Stückholzverbrennung spiegeln sich in der<br />
neuesten Modellreihe des Biomassekonverters BMK wieder. Der Entwicklungsfokus war bei<br />
GUNTAMATIC stets auf hochwertige Qualität mit Produktlebensdauer, einer effizienten Verbrennung<br />
und höchsten Bedienkomfort gerichtet. Mit dem BMK gelang ein weiterer Qualitätssprung<br />
bei Stückholzvergasern: Man entwickelte eine Füllraum der zur Gänze aus Edelstahl gefertigt,<br />
gebeizt und passiviert wird – damit säurebeständig gegen flüssige Holzgase ist. Selbst<br />
bei aggressivstem Eichenholz erreicht der BMK durch den Edelstahlfüllraum beste Lebensdauereigenschaften.<br />
Seitliche Brennkammer als Kriterium<br />
Die seitliche Anordnung einer Rotationsbrennkammer schützt vor Belastungen durch das einzuwerfende<br />
Holz und sorgt für eine optimale Durchmischung des Gases, somit für besten Wirkungsgrad<br />
und besten Ausbrand. Dazu ermöglicht die seitliche Brennkammeranordnung den Verzicht<br />
des Wassermantels im unteren Vergasungsbereich – dies lässt die Glutbettemperaturen auf über<br />
1.000°C ansteigen. Damit benötigt der BMK kaum Primärluft, sondern vergast ausschließlich mit<br />
der Temperatur und des Eigensauerstoffes des Holzes.<br />
Eine automatische Zündung, die Lambdaregelung oder ein integriertes Puffermanagement sind<br />
weitere Eigenschaften des BMK’s.<br />
Informationen und Beratung über GUNTAMATIC Stückholz-, Hackschnitzel-,<br />
Pflanzen- und Pelletsheizungen<br />
Großraum Suhl: Manfred Drechsler, Tel. 09261/61639<br />
Großraum Zwickau/Chemnitz: Matthias Prager, Tel. 03733/52180<br />
Großraum Kassel: Dipl.Ing. Marcel Reinbold, Tel. 0561/2028793<br />
www.guntamatic.com<br />
Anzeige/ PR<br />
13
Steuer<br />
Foto: Wolfgang Heyn<br />
Wir bitten unsere Mitglieder, sich diese Termine<br />
fest vorzumerken und recht zahlreich zu den<br />
Veranstaltungen zu erscheinen.<br />
Sie können auch zur Entwicklung des Verbandes<br />
beitragen, indem Sie weitere Waldbesitzer zu den<br />
Veranstaltungen mitbringen!<br />
Steuerermäßigung für sämtliche<br />
Zwangs- und Kalamitätsnutzungen<br />
Im Juli 2011 informierte der<br />
DFWR darüber, dass das Steuervereinfachungsgesetz<br />
vorerst<br />
im Bundesrat gescheitert sei.<br />
Inzwischen wurde das Gesetz<br />
nach Anrufung des Vermittlungsausschusses<br />
in geänderter<br />
Form durch den Bundesrat<br />
verabschiedet und Anfang November<br />
2011 im Bundesgesetzblatt<br />
(BGBl. I Nr. 55, S. 2131)<br />
veröffentlicht. Die im Gesetz<br />
enthaltenen Regelungen traten<br />
damit größtenteils bereits zum<br />
01.01.<strong>2012</strong> in Kraft.<br />
Steuerermässigung für<br />
sämtliche Zwangs- und<br />
Kalamitätsnutzungen<br />
Der ursprünglichen Forderung der<br />
Wald- und Grundbesitzerverbände,<br />
die Besteuerung der Forstwirtschaft<br />
unangetastet zu lassen, wurde bei<br />
der Gesetzesformulierung nur eingeschränkt<br />
Rechnung getragen.<br />
Eine wesentliche Änderung betrifft<br />
die ermäßigte Besteuerung von<br />
Einkünften aus außerordentlichen<br />
Holznutzungen gemäß § 34 b Einkommensteuergesetz.<br />
Solche außerordentlichen Holznutzungen<br />
ergeben sich ab dem<br />
01.01.<strong>2012</strong> lediglich aufgrund von<br />
gesetzlichem bzw. behördlichem<br />
Zwang (volks- oder staatswirtschaftlich<br />
begründete Nutzungen)<br />
oder aber in Folge von höherer<br />
Gewalt (Kalamitätsnutzungen).<br />
Immerhin konnte erreicht werden,<br />
dass für die hierauf entfallenden<br />
Einkünfte der halbe individuelle<br />
Steuersatz bereits ab dem ersten<br />
Festmeter zugrunde gelegt wird.<br />
Die frühere Regelung, nach der<br />
Einkünfte, beispielsweise aus Kalamitätsnutzungen,<br />
erst dann steuerlich<br />
begünstigt wurden, wenn der<br />
nachhaltige Nutzungssatz unter<br />
Berücksichtigung von eventuellen<br />
Mindernutzungen in den Vorjahren<br />
insgesamt überschritten wurde,<br />
entfällt damit. Vielmehr greift<br />
für die Einkünfte aus Zwangs- und<br />
Kalamitätsnutzungen, die über<br />
dem Nutzungssatz liegen, zukünftig<br />
sogar der individuelle Viertelsteuersatz.<br />
Damit kann es sich nach<br />
wie vor auch steuerlich lohnen, den<br />
nachhaltigen Nutzungssatz durch<br />
ein amtlich anzuerkennendes Betriebswerk<br />
feststellen zu lassen.<br />
Forstbetriebe bis 30 ha Größe können<br />
zur Vereinfachung einen Nutzungssatz<br />
von 4,5 Festmeter ohne<br />
Rinde je Hektar Holzbodenfläche<br />
ansetzen.<br />
Eigenmotivierte Mehrnutzung<br />
nicht mehr<br />
steuerlich begünstigt<br />
Allerdings entstehen für die Forstbetriebe<br />
in Deutschland gegenüber<br />
den ursprünglich geltenden Regelungen<br />
nicht nur Vorteile: Künftig<br />
entfällt die steuerliche Begünstigung<br />
von Einkünften aus Holznutzungen,<br />
die aufgrund von betrieblich<br />
eigenmotivierter Mehrnutzung<br />
den steuerlichen Nutzungssatz<br />
überschreiten. Solche Mehrnutzungen<br />
treten zum einen dann auf,<br />
wenn der Wald im Rahmen seiner<br />
„Sparkassenfunktion“ einen ggf.<br />
kurzfristig erhöhten Liquiditätsbedarf<br />
des Forstbetriebs decken<br />
muss. Zum anderen bilden sie als<br />
„zusammengeballte Nutzungen“<br />
den Regelfall bei kleineren, aussetzenden<br />
Betrieben, die beispielsweise<br />
ihren zehnjährigen Nutzungssatz<br />
auch im Interesse einer für<br />
die gesamte Wertschöpfungskette<br />
vorteilhaften Blockbildung auf ein<br />
einziges Jahr konzentrieren.<br />
Steuerliche Benachteiligung<br />
von Forstbetrieben bei<br />
Substanzabbau<br />
Eine steuerliche Begünstigung von<br />
Einkünften, auch aus eigenmotivierter<br />
Mehrnutzung, war durchaus<br />
nachvollziehbar und systematisch<br />
begründet. So würde bei Betrieben<br />
anderer Branchen eine Steuerermäßigung<br />
dadurch entstehen, dass<br />
der Wert des Anlagevermögens<br />
(beim Forstbetrieb: stehendes Holz)<br />
durch erfolgten Substanzabbau<br />
(beim Forstbetrieb: Holzeinschlag<br />
über dem nachhaltigen Nutzungssatz)<br />
entsprechend abgeschrieben<br />
werden würde. Da eine solche Abschreibungsmöglichkeit<br />
beim Forstbetrieb<br />
– außer zum Beispiel bei<br />
Kahlschlägen – jedoch im Regelfall<br />
nicht gegeben ist, unterliegen seine<br />
Einkünfte aus beabsichtigtem Substanzabbau<br />
künftig der vollen Steuerprogression,<br />
was zu einer steuerlichen<br />
Benachteiligung gegenüber<br />
Betrieben anderer Branchen führt.<br />
Steuerermässigung setzt<br />
Naturalbuchführung<br />
voraus<br />
Zur Ermittlung der Einkünfte aus<br />
außerordentlichen Holznutzungen<br />
werden sowohl die gesamten<br />
Holzeinnahmen als auch die hiermit<br />
im Zusammenhang stehenden<br />
Betriebsausgaben entsprechend<br />
14
dem Mengenverhältnis zwischen<br />
ordentlichen und außerordentlichen<br />
Nutzungen aufgeteilt. Wichtig<br />
in diesem Zusammenhang ist<br />
der Hinweis, dass Einkünfte aus<br />
außerordentlichen Holznutzungen<br />
nur dann als solche anerkannt<br />
werden, wenn das im Wirtschaftsjahr<br />
entnommene oder veräußerte<br />
Holz mengenmäßig getrennt nach<br />
ordentlichen und außerordentlichen<br />
Holznutzungen nachgewiesen<br />
wird. Schäden infolge höherer<br />
Gewalt müssen unverzüglich nach<br />
ihrer Feststellung der zuständigen<br />
Finanzbehörde mitgeteilt und nach<br />
der Aufarbeitung mengenmäßig<br />
nachgewiesen werden.<br />
Vereinfachung für nicht<br />
buchführungspflichtige<br />
Betriebe eingegrenzt<br />
Eine weitere Einschränkung entsteht<br />
durch das Inkrafttreten des<br />
Steuervereinfachungsgesetzes<br />
2011 mit Blick auf die Betriebsausgabenpauschale<br />
gemäß § 51<br />
Einkommensteuer-Durchführungsverordnung.<br />
Nach dieser Regelung<br />
wurde bislang für alle nicht buchführungspflichtigen<br />
Forstbetriebe<br />
eine Betriebsausgabe in Höhe von<br />
65 % der Einnahmen aus der Verwertung<br />
liegenden bzw. 40 % aus<br />
der Verwertung stehenden Holzes<br />
pauschal anerkannt. Mit Inkrafttreten<br />
der Neuregelung ab dem<br />
Wirtschaftsjahr, das nach dem<br />
31.12.2011 beginnt, wird der durch<br />
die Möglichkeit zur Ausgabenpau-<br />
schalierung begünstigte Kreis auf<br />
Betriebe mit einer forstwirtschaftlich<br />
genutzten Fläche bis maximal<br />
50 ha eingegrenzt. Darüber hinaus<br />
werden die Pauschalsätze von 65 %<br />
auf 55 % bzw. von 40 % auf 20 %<br />
abgesenkt. Bei Inanspruchnahme<br />
der Pauschale gelten grundsätzlich<br />
sämtliche Betriebsausgaben eines<br />
Wirtschaftsjahres als abgegolten.<br />
Eine Ausnahme bildet künftig z. B.<br />
im Falle eines Kahlschlags die entsprechende<br />
Buchwertminderung<br />
für das Wirtschaftsgut „Einzelbestand“,<br />
die nun als zusätzliche<br />
Betriebsausgabe berücksichtigt<br />
wird. Die für die Wiederaufforstung<br />
dieser Fläche entstandenen Kosten<br />
sind im Gegenzug als Herstellungskosten<br />
für das neue Wirtschaftsgut<br />
„Einzelbestand“ zu aktivieren.<br />
Änderungen auch im Forstschäden-Ausgleichsgesetz<br />
Mit dem Inkrafttreten des Steuervereinfachungsgesetzes<br />
werden<br />
auch Regelungen des Forstschäden-Ausgleichsgesetzes<br />
neu gefasst.<br />
So werden beispielsweise im<br />
Falle einer Einschlagsbeschränkung<br />
für alle nicht buchführungspflichtigen<br />
Forstbetriebe erhöhte Pauschalsätze<br />
für die anzusetzenden<br />
Betriebsausgaben gewährt. Diese<br />
Regelung dient nicht zuletzt dazu,<br />
eine Benachteiligung dieser Betriebe<br />
gegenüber den buchführungspflichtigen<br />
Betrieben auszugleichen,<br />
die nach § 3 des Gesetzes<br />
eine steuermindernde Rücklage<br />
bilden können. Für die Berechnung<br />
sowohl der insgesamt zulässigen<br />
Rücklagenhöhe als auch des jährlich<br />
zulässigen Zuführungsbetrages<br />
ist die Feststellung eines nachhaltigen<br />
Nutzungssatzes durch ein<br />
amtlich anzuerkennendes Betriebswerk<br />
erforderlich.<br />
Fazit<br />
Die Regelungen des Steuervereinfachungsgesetzes<br />
2011 werden in<br />
Teilen (z. B. Besteuerung von Einkünften<br />
aus kalamitätsbedingten<br />
Nutzungen) tatsächlich zu einer<br />
Vereinfachung bei der Besteuerung<br />
der Forstwirtschaft führen. Darüber<br />
hinaus werden jedoch Regelungen<br />
gestrichen, nach denen bislang die<br />
progressive Besteuerung zumindest<br />
bei Substanzeingriffen in das<br />
naturale Anlagevermögen eines<br />
Forstbetriebs abgemildert wurde.<br />
Hiermit wurde in der Vergangenheit<br />
den Besonderheiten der Forstwirtschaft,<br />
insbesondere der Einheit<br />
zwischen Produkt (Holz) und<br />
Produktionsmittel (Baum) sowie<br />
der Schwierigkeit eines jährlichen<br />
Vermögensvergleichs, ansatzweise<br />
Rechnung getragen. Es ist und<br />
bleibt eine Aufgabe der deutschen<br />
Forstwirtschaft, darauf hinzuwirken,<br />
diese Besonderheiten bei der<br />
Besteuerung der Forstbetriebe<br />
künftig stärker zu berücksichtigen.<br />
Dr. Markus Ziegeler<br />
Mark von Busse<br />
DFWR<br />
Anzeige<br />
www.wbv-thueringen.de<br />
15
Information<br />
Fotos: Architektenkammer Thüringen<br />
Holzbaupreis 2011<br />
Neubau KinderKrippe<br />
„An der Windmühle“, Weimar<br />
„Holz ist ein exzellenter, umweltfreundlicher<br />
Rohstoff, der bestens<br />
für nachhaltiges, effizientes und<br />
ökologisches Bauen geeignet ist.<br />
Der kreative Umgang von Bauherrn,<br />
Architekten, Ingenieuren und Holzbauunternehmen<br />
mit diesem nachwachsenden<br />
Rohstoff wird deshalb<br />
auch seit 1999 alle zwei Jahre mit<br />
dem Thüringer Holzbaupreis ausgezeichnet.“<br />
Das erklärte Landesentwicklungsminister<br />
Christian Carius im Vorfeld<br />
der Verleihung des mit insgesamt<br />
10.000 Euro dotierten Holzbaupreises<br />
2011.<br />
Die Preisübergabe erfolgte bereits<br />
im November 2011 durch die<br />
Staatssekretäre Dr. Marion Eich-<br />
Born (TMBLV) und Roland Richwien<br />
(TMLFUN) in der Thüringer Staatskanzlei<br />
in Erfurt.<br />
„Der Rohstoff Holz hat die Entwicklung<br />
unserer Wirtschaft, Technologie<br />
und Kultur überhaupt erst<br />
ermöglicht. Besonders erfreulich<br />
ist, das neben den vielen anderen<br />
Events zum Internationalen Jahr<br />
der Wälder, im Rahmen des Thüringer<br />
Holzbaupreises 2011 herausragende<br />
Beispiele für die Verwendung<br />
von Holz gewürdigt und einer<br />
breiten Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht werden“, sagte Staatssekretär<br />
Richwien.<br />
Professor Ulf Hestermann (Fachhochschule<br />
Erfurt) begründete ihr<br />
Votum mit dem „konstruktiv-statischen<br />
Konzept, den Einsatz von innovativen<br />
Holzbaulösungen und der<br />
überzeugenden baulich-gestalterischen<br />
Leistungsfähigkeit des Baustoffes<br />
Holz bei der Umsetzung einer<br />
zeitgemäßen architektonischen<br />
Formgebung.“<br />
Entwurfsverfasser:<br />
B19 Architekten (Weimar),<br />
Bauherr: Evang.-Luth. Kirchgemeinde<br />
Wormstedt,<br />
Holzbaubetrieb:<br />
Bauunternehmen Pfeiffer<br />
(Berlstedt)<br />
Außerdem erhielten fünf Bauprojekte<br />
Anerkennungen für Holzbauleistungen:<br />
Saaleturm Burgk<br />
Entwurfsverfasser:<br />
A. Reich, AB Gildehaus Reich<br />
(Weimar)<br />
Bauherr: HTG-Hufeland Trägergesellschaft<br />
mbH, (Weimar)<br />
Holzbaubetrieb:<br />
Zimmerei König (Mellingen)<br />
Umbau Bettenhaus der ehemaligen<br />
Frauenklinik, Erfurt<br />
Entwurfsverfasser: Felix<br />
Harbig, HSP Architekten (Erfurt)<br />
Bauherr: Wohnument GmbH<br />
(Erfurt)<br />
Holzbaubetrieb: Bauunternehmen<br />
Scholz Bau GmbH<br />
(Bad Tennstedt)<br />
Neubau eines Küchenfachgeschäftes<br />
in Ruhla/ Thal<br />
Entwurfsverfasser: Michael<br />
Heß, Lehmann & Partner<br />
(Schmerbach)<br />
Bauherr: Küchenfachgeschäft<br />
Friedrich (Ruhla/ Thal)<br />
Holzbaubetrieb: Zimmerei<br />
Dechant (Braunichswalde)<br />
Anbau Wohnhaus Maier<br />
in Rabenäußig<br />
16<br />
Siegerobjekt des Wettbewerbs<br />
2011 ist der Gemeindehaus-<br />
Neubau „Foyer Telemann“<br />
der evangelischen Kirche in Wormstedt.<br />
Die Jury unter Vorsitz von<br />
Entwurfsverfasser:<br />
Aring Bauplanung GmbH<br />
(Spremberg)<br />
Bauherr: Gemeinde Burgk<br />
Holzbaubetrieb:<br />
Bauunternehmen Bennert GmbH<br />
(Hopfengarten)<br />
Entwurfsverfasser: Architekturbüro<br />
(lu:p)/ Grub am Forst<br />
Bauherr: G. und A. Maier<br />
Holzbaubetrieb:<br />
Bauunternehmen Griebel Holzbau<br />
GmbH (Neuhaus<br />
a. Rennsteig)<br />
Thüringer Ministerium für Bau,<br />
Landesentwicklung und Verkehr
Foto: Wolfgang Heyn<br />
Waldbesitzerverband<br />
für Thüringen e. V.<br />
Kontakt Mitgliedsbeiträge Impressum<br />
GESCHÄFTSSTELLE DES<br />
<strong>WALDBESITZERVERBAND</strong>ES<br />
FÜR THÜRINGEN E. V.<br />
siehe Impressum<br />
Geschäftsführer: Wolfgang Heyn<br />
Mitarbeiterin: Andrea Herber<br />
www.wbv-thueringen.de<br />
VORSTAND DES<br />
<strong>WALDBESITZERVERBAND</strong>ES<br />
FÜR THÜRINGEN E. V.<br />
Präsident: Jörg Göring<br />
Auenstraße 18<br />
99880 Mechterstädt<br />
Tel. 036 22 – 90 75 24<br />
E-Mail: PRAESIDENT.THWBV.<br />
JoergGoering@web.de<br />
Vizepräsident:<br />
Freiherr Christian von Truchseß<br />
Schloss Truchseß, 97494 Bundorf<br />
Tel. 09763 – 207<br />
E-Mail: bundorf@truchsess.de<br />
Alle Vorstandsmitglieder finden Sie im<br />
Internet: www.wbv-thueringen.de<br />
GRUNDBEITRAG<br />
20,00 e pro Mitglied und Jahr<br />
FLÄCHENBEITRAG ab 10 ha<br />
1,30 e pro ha und Jahr<br />
FLÄCHENBEITRAG ab 1.000 ha<br />
0,80 e pro ha und Jahr<br />
KONTOVERBINDUNG<br />
FÜR MITGLIEDSBEITRÄGE<br />
VR Bank Westthüringen e. G.<br />
BLZ 820 640 38<br />
Konto- Nr. 293 350<br />
Letzte Meldung:<br />
Wir bitten die Waldbesitzer,<br />
die unsere Interessen in den<br />
Forstamtsausschüssen vertreten,<br />
sich umgehend in<br />
der Geschäftsstelle des<br />
Verbandes zu melden!<br />
HERAUSGEBER<br />
Waldbesitzerverband für Thüringen e. V.<br />
Weidigstraße 3 a, 99885 Ohrdruf<br />
Telefon: 036 24 31 38 80<br />
Fax: 036 24 31 51 46<br />
E-Mail: waldbesitzerverband.<br />
thueringen@t-online.de<br />
Redaktion: Wolfgang Heyn<br />
PRODUKTION<br />
UND ANZEIGENVERKAUF<br />
life edition. Verlag + Pressedienste<br />
Geibelstraße 60, 04129 Leipzig<br />
Telefon: 0341 5502855<br />
Telefax: 0221 82447238<br />
E-Mail: k.leidholdt@life-edition.de<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste vom<br />
30.06.2005<br />
AUFLAGE: 2.500 Exemplare<br />
Die Zeitung des Waldbesitzerverbandes<br />
für Thüringen erscheint alle acht Wochen<br />
Schutzgebühr: 5,50 Euro<br />
DRUCK: Offsetdruckerei Schroeter,<br />
Friedrichroda
Beitrittserklärung<br />
Foto: Wolfgang Heyn<br />
Name:<br />
Straße, Haus-Nr.<br />
Vorname:<br />
PLZ, Ort:<br />
Waldbesitz: ha Telefon:<br />
E-Mail:<br />
Internet:<br />
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt | den Beitritt der o. g. Forstbetriebsgenossenschaft | Waldgenossenschft zum Waldbesitzerverband für<br />
Thüringen e. V.<br />
Datum:<br />
Unterschrift: