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Gefährdungsbeurteilung in der Humanmedizin - WINHO

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Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

<strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Humanmediz<strong>in</strong><br />

FÜR EIN GESUNDES BERUFSLEBEN<br />

themen<br />

Berufsgenossenschaft<br />

für Gesundheitsdienst<br />

und Wohlfahrtspflege


Unternehmer HUMANMEDIZIN


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

<strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Humanmediz<strong>in</strong><br />

FÜR EIN GESUNDES BERUFSLEBEN<br />

themen<br />

Berufsgenossenschaft<br />

für Gesundheitsdienst<br />

und Wohlfahrtspflege


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

Impressum<br />

<strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Humanmediz<strong>in</strong><br />

Stand 11/2006<br />

© 2006 Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst<br />

und Wohlfahrtspflege – BGW<br />

Herausgeber<br />

Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst<br />

und Wohlfahrtspflege – BGW<br />

Hauptverwaltung<br />

Pappelallee 35/37<br />

22089 Hamburg<br />

Telefon (040) 202 07 - 0<br />

Telefax (040) 202 07 - 24 95<br />

www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Bestellnummer<br />

TP-1GB<br />

Redaktion<br />

Markus Nimmesgern, BGW – Öffentlichkeitsarbeit<br />

Fachliche Beratung<br />

Engelbert Drerup, BGW-Präventionsdienste, Köln<br />

Dr. Anne-Maren Marxen, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Kiel<br />

Fotos<br />

Werner Bartsch und Bertram Solcher, Hamburg<br />

Gestaltung & Satz<br />

Mart<strong>in</strong> Großk<strong>in</strong>sky – Designer AGD, Hamburg<br />

Druck<br />

Koelbl<strong>in</strong>-Fortuna-Druck GmbH & Co. KG, Baden-Baden<br />

Gedruckt auf Profisilk– chlorfrei, säurefrei, recycl<strong>in</strong>gfähig,<br />

biologisch abbaubar nach ISO-Norm 9706.<br />

4


Inhalt<br />

1 E<strong>in</strong>leitung<br />

1.1 Verantwortung im Arbeitsschutz .................................................................. 8<br />

1.2 Arbeitsschutz lohnt sich ............................................................................. 8<br />

1.3 <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> mit System ............................................................ 9<br />

2 Vorbereiten<br />

2.1 Wer ist verantwortlich? .............................................................................. 10<br />

2.2 Wer unterstützt mich? ................................................................................ 10<br />

2.3 Welche Gesetze und Vorschriften muss ich beachten? ................................... 10<br />

2.4 Welche vorhandenen Unterlagen kann ich nutzen? ....................................... 11<br />

2.5 Womit fange ich an? ................................................................................ 11<br />

3 Ermitteln<br />

3.1 Was ermittle ich? ...................................................................................... 12<br />

3.2 Wie gehe ich vor? .................................................................................... 12<br />

3.3 Wie kann ich Gefährdungen ermitteln? ....................................................... 13<br />

4 Beurteilen<br />

4.1 Wie führe ich e<strong>in</strong>e <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> durch? ....................................... 14<br />

4.2 Welche Vorteile haben Schutzziele? ............................................................ 14<br />

4.3 Worauf stützt sich die <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong>? ........................................... 14<br />

4.4 Wie def<strong>in</strong>iere ich Schutzziele? ................................................................... 15<br />

4.5 Reicht es aus, nur die M<strong>in</strong>destanfor<strong>der</strong>ungen zu erfüllen? .............................. 16<br />

4.6 Wie bewerte ich Risiken, wenn es ke<strong>in</strong>e Normen gibt? ................................. 16<br />

5 Festlegen<br />

5.1 Welche Maßnahmen und Lösungen gibt es? ................................................. 17<br />

5.2 Welche Prioritäten gelten für die Auswahl<br />

<strong>der</strong> Maßnahmen? ..................................................................................... 18<br />

5.3 Was dokumentiere ich? ............................................................................. 18<br />

Inhalt<br />

5


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

6 Durchführen<br />

6.1 Was sollte ich bei <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong><br />

Maßnahmen beachten? ............................................................................. 19<br />

6.2 Wer kann mich unterstützen? ..................................................................... 19<br />

6.3 Welche Ermittlungen kann ich nutzen? ......................................................... 19<br />

7 Überprüfen<br />

7.1 Was sollte ich überprüfen? ........................................................................ 20<br />

7.2 Wann erfolgt die Überprüfung? .................................................................. 20<br />

7.3 Was mache ich, wenn e<strong>in</strong>e Gefährdung nicht vollständig<br />

beseitigt wurde? ....................................................................................... 20<br />

8 Aktualisieren<br />

8.1 Wann sollte die <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

aktualisiert werden? .................................................................................. 21<br />

8.2 Wie erhöhe ich kont<strong>in</strong>uierlich den Gesundheitsschutz<br />

und die Sicherheit? ................................................................................... 21<br />

9 Dokumentieren<br />

9.1 Warum sollte ich e<strong>in</strong>e Dokumentation erstellen? ............................................ 22<br />

9.2 Was soll e<strong>in</strong>e Dokumentation enthalten? ...................................................... 22<br />

10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse<br />

10.1 Mediz<strong>in</strong>ische Untersuchung und Behandlung/Labor ...................................... 24<br />

10.2 Re<strong>in</strong>igung und Des<strong>in</strong>fektion ....................................................................... 29<br />

10.3 Operative Tätigkeiten ................................................................................ 30<br />

10.4 Röntgen ................................................................................................... 32<br />

10.5 Elektrische Anlagen und Betriebsmittel ......................................................... 33<br />

10.6 Anmeldung/Büro ...................................................................................... 34<br />

10.7 Praxis- und Arbeitsorganisation .................................................................. 35<br />

10.8 Fahrtätigkeit/Hausbesuche ........................................................................ 37<br />

6<br />

Inhalt


11 Auswahl wichtiger Arbeitsschutzgesetze<br />

und -vorschriften<br />

11.1 Auszüge aus dem Arbeitsschutzgesetz<br />

(ArbSchG) ............................................................................................... 38<br />

11.2 Auszüge aus dem Arbeitssicherheitsgesetz<br />

(ASiG) .................................................................................................... 40<br />

12 Service<br />

12.1 Beratung und Angebote ............................................................................. 43<br />

12.2 Literaturverzeichnis ................................................................................... 46<br />

12.3 Informationen im Internet ........................................................................... 48<br />

Impressum ............................................................................................................... 4<br />

Kontakt ................................................................................................................... 50<br />

Anhang<br />

Vorlagen Arbeitsblätter<br />

Inhalt 7


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

8<br />

1 E<strong>in</strong>leitung<br />

E<strong>in</strong>e <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er<br />

Praxis? Lohnt sich <strong>der</strong> Aufwand bei so wenig<br />

Beschäftigten? Auf jeden Fall: Sie untersuchen<br />

täglich Patienten und diagnostizieren<br />

unterschiedliche Krankheitsbil<strong>der</strong>, die <strong>der</strong>en<br />

Gesundheit bedrohen. Was tun Sie aber<br />

gegen Risiken, die alltäglich Ihre Praxis<br />

bedrohen? Neben technischen und mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Neuerungen wandeln sich auch die<br />

wirtschaftlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong><br />

Ihrer Praxis. Wenn Sie diese <strong>in</strong> Ihrer Praxis<br />

nicht zeitnah berücksichtigen, können daraus<br />

handfeste Risiken entstehen. Stellen Sie<br />

sich vor, Sie verlieren e<strong>in</strong>e qualifizierte,<br />

erfahrene Mitarbeiter<strong>in</strong>, weil sie durch chronische<br />

Beschwerden arbeitsunfähig gewor-<br />

den ist. Das hat auch für Ihre Praxis schwer<br />

wiegende Folgen. Die <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

hat sich deshalb vor allem für Kle<strong>in</strong>- und<br />

Mittelbetriebe bewährt. Sie bietet Ihnen die<br />

Chance, Qualität und Arbeitsabläufe <strong>in</strong> Ihrer<br />

Praxis dauerhaft zu sichern und dadurch<br />

wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben.<br />

1.1 Verantwortung im Arbeitsschutz<br />

Mit <strong>der</strong> Harmonisierung <strong>der</strong> Arbeitsschutzvorschriften<br />

durch die Europäische Union wurde<br />

<strong>der</strong> Arbeitsschutzbegriff <strong>in</strong> Deutschland deutlich<br />

weiter gefasst. Ziel ist e<strong>in</strong> umfassen<strong>der</strong><br />

Schutz <strong>der</strong> Gesundheit. Arbeitsunfälle und<br />

arbeitsbed<strong>in</strong>gte Gesundheitsgefahren sollen<br />

vermieden werden. Um das zu erreichen, räumt<br />

das Arbeitsschutzgesetz von 1996 den Verantwortlichen<br />

e<strong>in</strong>en breiten Spielraum e<strong>in</strong>.<br />

Betont werden Eigen<strong>in</strong>itiative und -verantwortung.<br />

Die Betriebe können auf ihre spezielle<br />

Situation zugeschnittene Lösungen entwickeln<br />

und umsetzen. Alle s<strong>in</strong>d verpflichtet, sich<br />

aktiv am Arbeitsschutz zu beteiligen: Arbeitgeber<br />

ebenso wie Beschäftigte.<br />

1.2 Arbeitsschutz lohnt sich<br />

Nach dem Arbeitsschutzgesetz und <strong>der</strong> Berufsgenossenschaftlichen<br />

Verordnung BGV<br />

A2 müssen alle Arbeitgeber – unabhängig<br />

von <strong>der</strong> Anzahl ihrer Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

Mitarbeiter – e<strong>in</strong>e <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

für ihren Betrieb durchführen. Ziel ist es,<br />

Gefährdungen am Arbeitsplatz zu ermitteln<br />

und zu beurteilen, Arbeitsschutzmaßnahmen<br />

eigenverantwortlich festzulegen und ihre<br />

Wirksamkeit zu überprüfen:<br />

• Die systematische Vorgehensweise zeigt<br />

Gefährdungen und Belastungen im<br />

Betrieb auf. Frühzeitiges Erkennen verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />

Störungen im Betrieb und im<br />

Arbeitsablauf sowie Fehlzeiten durch<br />

Krankheit, Arbeitsunfälle, Berufsunfähig-<br />

1 E<strong>in</strong>leitung


keit. Sie ersparen sich zeit- und kosten<strong>in</strong>tensive<br />

Nachbesserungen und sichern<br />

damit die Qualität Ihrer Arbeit.<br />

• Die <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> trägt dazu<br />

bei, dass Ihre Praxis wirtschaftlich erfolgreich<br />

bleibt. Denn Mitarbeiter, die sich<br />

wohl fühlen, s<strong>in</strong>d motivierter und leistungsfähiger.<br />

Sie erzielen gute Arbeitsergebnisse,<br />

liefern Qualität und engagieren sich<br />

für Ihre Patienten.<br />

• E<strong>in</strong>e sachgemäß durchgeführte <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

trägt zur Rechtssicherheit bei.<br />

Sie ist das Werkzeug, mit dem Sie Ihren<br />

verantwortlichen Umgang mit dem Thema<br />

Arbeitssicherheit verlässlich dokumentieren.<br />

Im Schadensfall hilft sie Ihnen, Ihr persönliches<br />

Haftungsrisiko zu begrenzen.<br />

Sie müssen sich professionell beraten lassen:<br />

zum Beispiel durch Ihre externe Fachkraft für<br />

Arbeitssicherheit o<strong>der</strong> den von Ihnen beauftragten<br />

betriebsärztlichen Dienst. Wenn Sie<br />

die Alternativbetreuung gewählt haben, steht<br />

Ihnen gegebenenfalls die Fachkundige Stelle<br />

Ihrer Dach- o<strong>der</strong> Standesorganisation mit Rat<br />

und Tat zur Seite. Informieren Sie sich über<br />

www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de, wo dieses Angebot<br />

bereits besteht.<br />

1.3 <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> mit System<br />

Die Broschüre erläutert <strong>in</strong> sieben Schritten,<br />

wie Sie die <strong>in</strong> Ihrer Praxis auftretenden Gefährdungen<br />

und Belastungen systematisch<br />

ermitteln, bewerten und die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Maßnahmen für den Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

Ihrer Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

Mitarbeiter umsetzen können. In <strong>der</strong><br />

Broschüre f<strong>in</strong>den Sie darüber h<strong>in</strong>aus Auszüge<br />

aus Arbeitsschutzvorschriften, Kontaktadressen<br />

sowie Kopiervorlagen, die Ihnen<br />

die praktische Umsetzung <strong>der</strong> <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

<strong>in</strong> Ihrem Betrieb erleichtern.<br />

Selbstverständlich stehen wir Ihnen auch<br />

gern bei weiteren Fragen zur Verfügung.<br />

7 Schritte <strong>der</strong> <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

Aktualisieren Ermitteln<br />

Überprüfen Dokumentieren<br />

H<strong>in</strong>weis:<br />

Durchführen<br />

Vorbereiten<br />

Festlegen<br />

Im Serviceteil am Schluss <strong>der</strong> Broschüre<br />

f<strong>in</strong>den Sie die wichtigsten Ansprechpartner<br />

zu den unterschiedlichen Sachgebieten,<br />

Anlaufstellen für Beratungen und Präventionsangebote.<br />

Nutzen Sie auch unser Kontaktformular<br />

auf www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de für Ihre<br />

E-Mail-Anfragen.<br />

Beurteilen<br />

In den BGW-Sem<strong>in</strong>aren wird e<strong>in</strong> Handlungszyklus als differenzierte Methode <strong>der</strong> <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

genutzt, komplexe betriebliche Fragestellungen zu bearbeiten. Speziell<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit f<strong>in</strong>det dieser Handlungszyklus Anwendung.<br />

Die Schritte <strong>der</strong> <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> und des Handlungszyklus s<strong>in</strong>d durch<br />

ihre systematische Vorgehensweise beide geeignet, sichere Arbeitsschutzziele zu erreichen.<br />

1 E<strong>in</strong>leitung 9


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

10<br />

2 Vorbereiten<br />

2.1 Wer ist verantwortlich?<br />

Arbeitsschutz ist Chefsache. Das heißt, Sie<br />

als Praxis<strong>in</strong>haber s<strong>in</strong>d für die Sicherheit und<br />

den Gesundheitsschutz Ihrer Beschäftigten<br />

und damit auch für die <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

verantwortlich. Sie können e<strong>in</strong>zelne<br />

Aufgaben an zuverlässige und fachkundige<br />

Personen übertragen. Der Auftrag muss<br />

schriftlich erfolgen und Verantwortungsbereiche<br />

und Befugnisse konkret def<strong>in</strong>ieren.<br />

Die Gesamtverantwortung verbleibt jedoch<br />

<strong>in</strong> jedem Fall bei Ihnen.<br />

Ihr neuer Ansprechpartner: die Fachkundige Stelle<br />

Die Fachkundige Stelle ist e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung Ihrer lokalen<br />

Standesorganisation mit vertraglich verpflichteten Betriebsärzten<br />

und Fachkräften für Arbeitssicherheit. Die Fachkundige<br />

Stelle <strong>in</strong>formiert Sie über branchenrelevante Themen zum<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz und stellt Handlungshilfen und<br />

Musteranweisungen für Arztpraxen zur Verfügung. Dort erfahren<br />

Sie auch mehr über die neue „Alternativbetreuung“. Sie<br />

bietet Kle<strong>in</strong>betrieben mehr Handlungsspielraum bei <strong>der</strong> arbeitsmediz<strong>in</strong>ischen<br />

und sicherheitstechnischen Betreuung. Erkundigen<br />

Sie sich nach Konditionen und Kosten. E<strong>in</strong>e Übersicht<br />

über regionale Anbieter <strong>der</strong> Alternativbetreuung für Ärzte f<strong>in</strong>den<br />

Sie im Internet unter www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de.<br />

Sofern Sie e<strong>in</strong>en Betriebsrat o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Mitarbeitervertretung<br />

haben, s<strong>in</strong>d diese über alle<br />

Angelegenheiten des Arbeitsschutzes zu<br />

<strong>in</strong>formieren und zu entsprechenden Vorschlägen<br />

anzuhören. Bei <strong>der</strong> <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

hat die Personalvertretung Mitbestimmungsrechte.<br />

2.2 Wer unterstützt mich?<br />

Die Praxisleitung kann sich von <strong>in</strong>ternen o<strong>der</strong><br />

externen Arbeitsschutzexperten Unterstützung<br />

holen. Externe Hilfe erhalten Sie bei Ihrer<br />

Fachkraft für Arbeitssicherheit und Ihrem<br />

Betriebsarzt, aber auch bei Ihrer Berufsgenossenschaft<br />

sowie den staatlichen Aufsichtsstellen,<br />

zum Beispiel dem Amt für Arbeitsschutz.<br />

Wenn Sie an <strong>der</strong> alternativen<br />

betriebsärztlichen und sicherheitstechnischen<br />

Betreuung teilnehmen, helfen Ihnen auch die<br />

Fachkundigen Stellen Ihrer Standesorganisation.<br />

Ganz wichtig ist die frühzeitige<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung Ihrer Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

Mitarbeiter. Nutzen Sie <strong>der</strong>en vorhandenes<br />

Wissen für e<strong>in</strong>e aktive Beteiligung <strong>in</strong> allen<br />

Phasen. Denn die Betroffenen können am<br />

besten beurteilen, welche Gefährdungen<br />

o<strong>der</strong> Belastungen an ihrem Arbeitsplatz auftreten.<br />

Geme<strong>in</strong>sam entwickelte Problemlösungen<br />

schaffen Akzeptanz und erleichtern<br />

die Umsetzung <strong>der</strong> Maßnahmen.<br />

2.3 Welche Gesetze und Vorschriften<br />

muss ich beachten?<br />

Die wichtigsten Rechtsgrundlagen aus dem<br />

Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und dem<br />

Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) haben wir für<br />

Sie <strong>in</strong> Kapitel 11 zusammengestellt. Wichtige<br />

H<strong>in</strong>weise geben auch die Gefahrstoff-, die<br />

Röntgen-, die Strahlenschutz-, die Biostoff-,<br />

die Betriebssicherheits- und die Mediz<strong>in</strong>produktebetreiberverordnung.<br />

Für e<strong>in</strong>en schnellen<br />

Überblick empfehlen wir die BGV A1.<br />

2 Vorbereiten


2.4 Welche vorhandenen Unterlagen<br />

kann ich nutzen?<br />

Hierzu gehören beispielsweise:<br />

• Betriebsanweisungen,<br />

• Dokumentation zu Geräteprüfungen,<br />

Gefahrstoffverzeichnis,<br />

• Hygieneplan,<br />

• Bestandsverzeichnis Mediz<strong>in</strong>produkte,<br />

• MPBetr.V – E<strong>in</strong>weisungsdokumentation,<br />

• Notfallpläne,<br />

• vorhandene Begehungsprotokolle von<br />

Betriebsärzten und Fachkräften für<br />

Arbeitssicherheit.<br />

Rückschauend können Sie Gefahren und<br />

Belastungen aber auch ermitteln durch:<br />

• Unfallanzeigen und Be<strong>in</strong>aheunfälle,<br />

• Verbandbücher,<br />

• Anzeigen auf Verdacht e<strong>in</strong>er Berufskrankheit.<br />

2.5 Womit fange ich an?<br />

Verschaffen Sie sich e<strong>in</strong>en Überblick über die<br />

Betriebsorganisation. E<strong>in</strong> systematisches Erfassen<br />

gleicher o<strong>der</strong> unterschiedlicher Tätigkeiten<br />

<strong>in</strong> verschiedenen Arbeitsbereichen hilft<br />

Ihnen, Doppelarbeit zu vermeiden, wenn Sie<br />

e<strong>in</strong>e <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> <strong>in</strong> Ihrer Praxis<br />

durchführen. Gehen Sie so vor: Erfassen Sie<br />

<strong>in</strong> Arbeitsblatt 1 und 2 (Kopiervorlagen am<br />

Schluss <strong>der</strong> Broschüre) alle Arbeitsbereiche <strong>in</strong><br />

Ihrer Praxis. Halten Sie fest, welche Tätigkeiten<br />

an diesen Arbeitsplätzen ausgeübt<br />

werden.<br />

Unser Angebot<br />

Die BGW-Sem<strong>in</strong>arangebote ermöglichen<br />

e<strong>in</strong>e optimale Vorbereitung auf<br />

Aufgaben im Arbeits- und Gesundheitsschutz,<br />

zum Beispiel:<br />

• E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Biostoffverordnung<br />

• Grundkurs für Hygiene und Arbeitsschutz<br />

• Grundkurs für Sicherheitsbeauftragte<br />

• Aufbausem<strong>in</strong>ar Labor<br />

• Mediz<strong>in</strong>produkte<br />

For<strong>der</strong>n Sie unser Sem<strong>in</strong>arverzeichnis<br />

an o<strong>der</strong> rufen Sie uns an unter:<br />

(040) 202 07 - 965<br />

Datum:<br />

Verschaffen Sie sich<br />

e<strong>in</strong>en ersten Überblick.<br />

Arbeitsblatt 2 Beispiel e<strong>in</strong>er Erfassung <strong>der</strong> zu beurteilenden Arbeitsbereiche<br />

Tätigkeit<br />

Mediz<strong>in</strong>ische Untersuchung<br />

Re<strong>in</strong>igung<br />

Des<strong>in</strong>fektion / Sterilisation<br />

Feuchtarbeit / Tragen von<br />

Handschuhen<br />

Impfen<br />

Blutabnahme<br />

Umgang mit Gefahrstoffen<br />

Strahlendiagnostik<br />

Arbeitsbereiche<br />

Büro-, Bildschirmarbeit /<br />

Term<strong>in</strong>vergabe<br />

Spezielle Personengruppen<br />

Anmeldung Behandlungsraum Labor<br />

2 Vorbereiten 11<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

(+)<br />

1 Auszubildende unter 18<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

(+)


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

12<br />

3 Ermitteln<br />

3.1 Was ermittle ich?<br />

Grundsätzlich s<strong>in</strong>d Gefährdungen und<br />

Belastungen an e<strong>in</strong>em Arbeitsplatz zu erfassen.<br />

E<strong>in</strong>e Gefährdung wird unter an<strong>der</strong>em<br />

durch chemische, biologische und mechanische<br />

E<strong>in</strong>wirkungen ausgelöst, wie zum Beispiel<br />

Gefahrstoffe, Infektionskrankheiten<br />

o<strong>der</strong> Stolperstellen am Arbeitsplatz. Von<br />

Belastung spricht man, wenn Mitarbeiter<br />

durch äußere Bed<strong>in</strong>gungen und Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Arbeitssystems physisch o<strong>der</strong><br />

psychisch bee<strong>in</strong>trächtigt werden, beispielsweise<br />

durch Term<strong>in</strong>druck, e<strong>in</strong>seitige körperliche<br />

Belastungen, Über- o<strong>der</strong> Unterfor<strong>der</strong>ung.<br />

Die meisten Gefährdungen und Belastungen<br />

ergeben sich durch:<br />

• die Gestaltung und E<strong>in</strong>richtung <strong>der</strong><br />

Arbeitsstätten und Arbeitsplätze,<br />

• die Gestaltung, die Auswahl und den<br />

E<strong>in</strong>satz von Arbeitsmitteln, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

von Arbeitsstoffen, Geräten und<br />

Anlagen sowie den Umgang damit,<br />

• die Gestaltung von Arbeitsverfahren,<br />

Arbeitsabläufen, Arbeitszeiten und<br />

<strong>der</strong>en Zusammenwirken,<br />

• physikalische, chemische und biologische<br />

E<strong>in</strong>wirkungen,<br />

• psychische Belastungen sowie<br />

• die unzureichende Qualifikation und<br />

Unterweisung <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>ischen Fachangestellten,<br />

MTA und Re<strong>in</strong>igungskräfte.<br />

3.2 Wie gehe ich vor?<br />

Basis für die vorausschauende Ermittlung<br />

möglicher Gefährdungen und Belastungen<br />

ist die tätigkeitsbezogene Analyse. Überprüfen<br />

Sie für jeden Tätigkeitsbereich Ihrer<br />

Praxis, welche Gefährdungen und Belastungen<br />

dort auftreten könnten. Hilfsmittel<br />

s<strong>in</strong>d Stellenbeschreibungen, Arbeits-, Verfahrens-<br />

o<strong>der</strong> Betriebsanweisungen. Befragen<br />

Sie außerdem Ihre Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

Mitarbeiter.<br />

Sie können es sich e<strong>in</strong>facher machen, <strong>in</strong>dem<br />

Sie zunächst Arbeitsbereiche mit gleichartigen<br />

Tätigkeiten zusammenfassen. Bei gleichen<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen reicht die Beurteilung<br />

e<strong>in</strong>es Arbeitsplatzes o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Tätigkeit aus. Diese so genannte arbeitsbereichsbezogene<br />

Analyse bietet sich an,<br />

Oft verkannt: psychische Belastungen<br />

E<strong>in</strong> volles Wartezimmer, „schwierige“<br />

Patienten, getrübtes Arbeitsklima – <strong>der</strong><br />

Arbeitsalltag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Arztpraxis kann<br />

schon mal stressig se<strong>in</strong>. Stress, <strong>der</strong> sich<br />

langfristig negativ auf die Gesundheit<br />

auswirken und zu entsprechenden Ausfallzeiten<br />

führen kann. Wie Sie psychische<br />

Belastungen am Arbeitsplatz frühzeitig<br />

erkennen und welche Maßnahmen<br />

helfen können, vermittelt Ihnen zum Beispiel<br />

das BGW-Sem<strong>in</strong>ar „Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutz durch Stressmanagement“.<br />

Weitere Tipps f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> unserer<br />

Broschüre „Diagnose Stress“.<br />

3 Ermitteln


Unser Angebot<br />

Mediz<strong>in</strong>er und ihr Personal stehen unter<br />

hohem Leistungsdruck. In Praxen gibt es<br />

regelmäßig Ausnahmezustände. In solchen<br />

Situationen s<strong>in</strong>d alle Mitarbeiter bereit,<br />

im Interesse <strong>der</strong> Patienten erhebliche<br />

Risiken e<strong>in</strong>zugehen. Doch Stresssituationen<br />

können zu Arbeitsunfällen führen.<br />

Dabei lassen sich etliche Stressfaktoren<br />

durch e<strong>in</strong>e verbesserte Arbeitsorganisation<br />

und e<strong>in</strong>e gut funktionierende Kommunikation<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Praxisteams ausräumen<br />

o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest reduzieren. Arbeitshilfen<br />

bietet hierzu unser Ratgeber<br />

„Gesundheitsworkshops <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>betrieben“.<br />

wenn an den Arbeitsplätzen ähnliche<br />

Gefährdungen auftreten, die Tätigkeiten typische<br />

Merkmale aufweisen o<strong>der</strong> gleichartige<br />

Arbeitsmittel e<strong>in</strong>gesetzt werden – zum Beispiel<br />

an Labor- o<strong>der</strong> Bildschirmarbeitsplätzen.<br />

Tragen Sie alle Gefährdungen <strong>in</strong><br />

das Arbeitsblatt 3 e<strong>in</strong> (e<strong>in</strong>e Kopiervorlage<br />

f<strong>in</strong>den Sie am Schluss <strong>der</strong> Broschüre).<br />

E<strong>in</strong>e personenbezogene Gefährdungsermittlung<br />

kann, muss aber nicht <strong>in</strong> jedem Fall<br />

durchgeführt werden. Aber die Schutzbedürfnisse<br />

beson<strong>der</strong>s gefährdeter Personengruppen<br />

wie Beschäftigte, die an chronischen<br />

Krankheiten wie e<strong>in</strong>er Allergie o<strong>der</strong><br />

Asthma leiden, können Sie mit dieser<br />

Methode besser berücksichtigen. Für Jugendliche<br />

und Schwangere müssen Sie e<strong>in</strong>e personenbezogenen<br />

<strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

durchführen. Das for<strong>der</strong>t das Gesetz. Halten<br />

Sie <strong>in</strong> diesen beson<strong>der</strong>en Fällen Ihre Ergebnisse<br />

auf dem Arbeitsblatt 4 fest.<br />

3.3 Wie kann ich Gefährdungen<br />

ermitteln?<br />

Es gibt verschiedene Wege, Gefährdungen<br />

zu ermitteln. Zum Beispiel helfen Gespräche<br />

mit Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern sowie<br />

die Analyse von Arbeitsanweisungen o<strong>der</strong><br />

Dienstplänen, e<strong>in</strong>e möglichst vollständige<br />

Gefährdungsermittlung durchzuführen. Ersparen<br />

Sie sich doppelte Arbeit: Bei gleichartigen<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen und Gefährdungssituationen<br />

reicht die Ermittlung <strong>der</strong><br />

Gefährdungsfaktoren an e<strong>in</strong>em Arbeitsplatz<br />

beziehungsweise bei e<strong>in</strong>er Tätigkeit aus.<br />

Als Arbeitgeber s<strong>in</strong>d Sie für die <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> zuständig. Entwickeln Sie<br />

geme<strong>in</strong>sam mit Ihren Beschäftigten praxisgerechte Lösungen.<br />

3 Ermitteln 13


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

14<br />

4 Beurteilen<br />

4.1 Wie führe ich e<strong>in</strong>e <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

durch?<br />

Betrachten Sie jede e<strong>in</strong>zelne Gefährdung,<br />

die Sie ermittelt haben, und stellen Sie fest,<br />

ob Handlungsbedarf für Arbeitsschutzmaßnahmen<br />

besteht. Bevor Sie die Maßnahmen<br />

festlegen, sollten Sie jedoch zunächst e<strong>in</strong>e<br />

Entscheidung über den künftigen Sicherheitszustand<br />

Ihrer Praxis treffen. Def<strong>in</strong>ieren<br />

Sie Ihre Schutzziele und legen Sie den Soll-<br />

Zustand fest. Erst e<strong>in</strong> Vergleich des ermittelten<br />

Ist-Zustandes mit dem angestrebten Soll-<br />

Zustand ermöglicht es Ihnen, Defizite<br />

systematisch und zuverlässig zu erkennen.<br />

4.2 Welche Vorteile<br />

haben Schutzziele?<br />

Ziele haben den Vorteil, dass sie geplante<br />

Verbesserungen auf den Punkt br<strong>in</strong>gen und<br />

leichter zu überprüfen s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong> Beispiel:<br />

Häufiges Händewaschen und Handschuhetragen<br />

s<strong>in</strong>d Schwerstarbeit für die Haut.<br />

Rötungen, schuppige Haut und e<strong>in</strong> Brennen<br />

<strong>der</strong> Haut nach <strong>der</strong> Händedes<strong>in</strong>fektion s<strong>in</strong>d<br />

erste Alarmsignale. Sie haben festgestellt,<br />

dass e<strong>in</strong>e Mitarbeiter<strong>in</strong> unter Symptomen stark<br />

beanspruchter Haut leidet. E<strong>in</strong>e mögliche<br />

Zielsetzung könnte lauten: Bis zum Tag X bessert<br />

sich ihre Gesundheit so weit, dass sie<br />

beschwerdefrei arbeiten kann. Dieses Ziel ist<br />

überprüfbar. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

haben Sie mehrere Möglichkeiten: zum Beispiel<br />

die Arbeitsabläufe verän<strong>der</strong>n, an<strong>der</strong>e<br />

Handschuhe auswählen, an<strong>der</strong>e Waschlotionen<br />

und Hautpflegeprodukte bereitstellen.<br />

4.3 Worauf stützt sich die<br />

<strong>Gefährdungsbeurteilung</strong>?<br />

Um Gefährdungen zu beurteilen, stehen<br />

Ihnen verschiedene Informationsquellen zur<br />

Verfügung:<br />

Rechtliche Anfor<strong>der</strong>ungen wie<br />

- Gesetze, Verordnungen,<br />

- Unfallverhütungsvorschriften,<br />

- Grenzwerte<br />

(Gefahrstoffe, Lärm, Messungen)<br />

Erfahrungswerte,<br />

Analyse <strong>der</strong> Arbeitsanweisungen<br />

und Dienstpläne<br />

Expertenmeldung<br />

- <strong>in</strong>tern<br />

- extern<br />

Arbeitsmediz<strong>in</strong>ische<br />

und arbeitswissenschaftliche<br />

Erkenntnisse<br />

Gefährdungen<br />

beurteilen<br />

Berufsgenossenschaftliche<br />

Regeln<br />

Nachfrage beim<br />

Unfallversicherungsträger<br />

o<strong>der</strong> beim Staatlichen Amt<br />

für Arbeitsschutz<br />

Mitarbeiterbefragung,<br />

Begehung,<br />

Beobachtung<br />

bei <strong>der</strong> Arbeit,<br />

Gespräch<br />

Erste Orientierung bieten die rechtlich vorgegebenen<br />

M<strong>in</strong>destanfor<strong>der</strong>ungen. Bei diesen<br />

so genannten normierten Schutzzielen<br />

ist <strong>der</strong> Soll-Zustand bereits <strong>in</strong> Gesetzen,<br />

Verordnungen, Unfallverhütungsvorschriften<br />

o<strong>der</strong> technischen Regeln konkretisiert – so<br />

gibt es etwa Grenzwerte für Gefahrstoffe<br />

4 Beurteilen


und Lärmbelastungen, zum Beispiel bei <strong>der</strong><br />

Anwendung von Stoßwellentherapie o<strong>der</strong><br />

MRT, o<strong>der</strong> Vorgaben für Sicherheitsabstände,<br />

Beleuchtung und Temperatur. Ebenfalls auf<br />

<strong>der</strong> sicheren Seite s<strong>in</strong>d Sie mit den Berufsgenossenschaftlichen<br />

Regeln (BGR) und Normen.<br />

4.4 Wie def<strong>in</strong>iere ich Schutzziele?<br />

Formulieren Sie Ihre Ziele möglichst:<br />

• konkret,<br />

• messbar,<br />

• term<strong>in</strong>iert,<br />

• realistisch und<br />

• positiv.<br />

Halten Sie die Ziele schriftlich fest (siehe<br />

Beispiel Arbeitsblatt 3), sie können dann besser<br />

überprüft werden. Schränken Sie sich bei<br />

<strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition Ihrer Ziele nicht zu sehr e<strong>in</strong>, <strong>in</strong>dem<br />

Sie gleich zu den Maßnahmen übergehen.<br />

Je mehr Möglichkeiten Sie sich für das<br />

Erreichen Ihrer Ziele offenhalten, umso mehr<br />

Entscheidungsspielraum haben Sie, um aus<br />

e<strong>in</strong>er breiten Palette von geeigneten Maßnahmen<br />

diejenigen auszuwählen, die den<br />

betrieblichen Bed<strong>in</strong>gungen und <strong>der</strong> technischen<br />

Entwicklung optimal entsprechen. Im<br />

Kapitel 10 haben wir Ihnen Beispiele für<br />

Gefährdungen und entsprechende Maßnahmenvorschläge<br />

zusammengestellt. Damit<br />

gew<strong>in</strong>nen Sie e<strong>in</strong>en ersten Überblick. Aber <strong>in</strong><br />

Ihrer Praxis können an<strong>der</strong>e o<strong>der</strong> weitere<br />

Gefährdungen bestehen, denn jede Praxis<br />

hat an<strong>der</strong>e Voraussetzungen. So liegt es <strong>in</strong><br />

Ihrer Verantwortung, für die Arbeitsbereiche<br />

<strong>in</strong> Ihrer Praxis passende Schutzziele zu def<strong>in</strong>ieren,<br />

um Ihre Mitarbeiter optimal vor Unfällen<br />

und Gesundheitsgefährdungen zu schützen.<br />

Arbeitsblatt 3<br />

Datum:<br />

Arbeitsbereich: Labor; Aufarbei- Tätigkeit: alle Tätigkeiten, bei denen zum Schutz vor Infektionen<br />

tung von Mediz<strong>in</strong>produkten<br />

und Gefahrstoffen Handschuhe getragen werden müsse<br />

Gefährdungen Risiko-<br />

Schutzziele Maßnahmen<br />

1. Durch häufiges o<strong>der</strong> langandauerndes<br />

Tragen<br />

flüssigkeitsdichter Handschuhe<br />

quillt die Haut auf.<br />

Dadurch verliert sie ihren<br />

Schutzfilm und ihre Barrierefunktion.<br />

2. Naturlatexprote<strong>in</strong>e und<br />

an<strong>der</strong>e Handschuh<strong>in</strong>haltsstoffe*<br />

können Allergien<br />

auslösen.<br />

3. Hautreizungen und Allergien<br />

können durch Kontakt<br />

mit Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmitteln<br />

entstehen.<br />

4 Beurteilen 15<br />

maßzahl<br />

(1–7)<br />

4<br />

4<br />

3<br />

zu 1.<br />

zu 2.<br />

zu 3.<br />

Arbeitsabläufe s<strong>in</strong>d möglichst<br />

so organisiert, dass Handschuhe<br />

nicht länger als zwei<br />

Stunden am Tag getragen<br />

werden müssen.<br />

Latexhandschuhe s<strong>in</strong>d pu<strong>der</strong>frei.<br />

Möglichst allergenarme Handschuhe<br />

s<strong>in</strong>d ausgewählt (bei<br />

Latexhandschuhen niedriger<br />

Prote<strong>in</strong>gehalt).<br />

Handschuhe s<strong>in</strong>d beständig<br />

gegen Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmittel.<br />

Sie haben lange<br />

Stulpen.<br />

Alle Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

kennen und benutzen<br />

die jeweils geeigneten Handschuhe.<br />

Tragen Sie Ihre Beurteilungen <strong>in</strong> Arbeitsblatt 3 e<strong>in</strong>. Es ist Bestandteil <strong>der</strong> Dokumentation.<br />

Unser Angebot<br />

In welchen Praxisräumen typischerweise welche Gefahrstoffe<br />

verwendet und wie daraus entstehende Gefährdungen vermieden<br />

werden können, zeigen wir Ihnen am Beispiel e<strong>in</strong>er virtuellen<br />

Arztpraxis auf www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de. Nutzen Sie außerdem<br />

unser umfangreiches Onl<strong>in</strong>e-Informationsangebot. Hier erfahren<br />

Sie Wissenswertes zum Thema Prävention und Gesundheitsschutz<br />

am Arbeitsplatz. Und falls Sie und Ihre Angestellten lieber<br />

e<strong>in</strong>e Zeitschrift mit nach Hause nehmen: Das Magaz<strong>in</strong> „mitteilungen“<br />

<strong>der</strong> BGW enthält wichtige H<strong>in</strong>weise zum Arbeitsschutz und<br />

regelmäßig Informationen über neue Broschüren.


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

16<br />

Risikomatrix nach Nohl*<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

des Wirksamwerdens<br />

<strong>der</strong> Gefährdung<br />

Sehr ger<strong>in</strong>g<br />

Ger<strong>in</strong>g<br />

Mittel<br />

Hoch<br />

Leichte<br />

Verletzungen<br />

o<strong>der</strong><br />

Erkrankungen<br />

Maßzahl 1 – 2<br />

Risiko<br />

*Dipl.-Ing. J. Nohl,<br />

Entwurf e<strong>in</strong>es Verfahrens<br />

für die Durchführung von<br />

Sicherheitsanalysen;<br />

<strong>in</strong>: Mo<strong>der</strong>ne Unfallverhütung,<br />

Heft 32,<br />

Jahrgang 1988<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

ger<strong>in</strong>g<br />

Mittelschwere<br />

Verletzungen<br />

o<strong>der</strong><br />

Erkrankungen<br />

4.5 Reicht es aus, nur die M<strong>in</strong>destanfor<strong>der</strong>ungen<br />

zu erfüllen?<br />

Es ist s<strong>in</strong>nvoll – und manchmal sogar notwendig<br />

– statt <strong>der</strong> M<strong>in</strong>destanfor<strong>der</strong>ungen<br />

weiter reichende Ziele zu def<strong>in</strong>ieren. E<strong>in</strong><br />

Beispiel: Hauterkrankungen stellen e<strong>in</strong>e <strong>der</strong><br />

häufigsten Berufskrankheiten <strong>in</strong> Arztpraxen<br />

dar. Von Latexhandschuhen geht aufgrund<br />

<strong>der</strong> Prote<strong>in</strong>e, die sie enthalten, e<strong>in</strong>e erhöhte<br />

Allergiegefahr aus. Die verwendeten Handschuhe<br />

sollen e<strong>in</strong>en niedrigen Prote<strong>in</strong>gehalt,<br />

möglichst unter 30 μg pro Gramm Handschuhmasse,<br />

aufweisen. E<strong>in</strong> Maximalziel<br />

wäre es zum Beispiel, für so viele Arbeiten<br />

wie möglich ganz auf Latexhandschuhe zu<br />

verzichten und stattdessen Handschuhe aus<br />

unproblematischen Kunststoffen zu verwenden,<br />

um zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, dass bei empf<strong>in</strong>dlichen<br />

Mitarbeitern Allergien auftreten.<br />

Mögliche Schadensschwere<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Schwere<br />

Verletzungen<br />

o<strong>der</strong><br />

Erkrankungen<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

3 – 4 5 – 7<br />

signifikant hoch<br />

Möglicher Tod,<br />

Katastrophe<br />

4.6 Wie bewerte ich Risiken,<br />

wenn es ke<strong>in</strong>e Normen gibt?<br />

Sie müssen e<strong>in</strong>e Risikobewertung durchführen.<br />

Fehlen konkrete Vorgaben, sollten Sie<br />

e<strong>in</strong>e Bewertung nach Erfahrungswerten vornehmen.<br />

Überlegen Sie <strong>in</strong> diesem Fall, mit<br />

welcher Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>e Gefährdung,<br />

e<strong>in</strong> Unfall o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Gesundheitsbee<strong>in</strong>trächtigung<br />

e<strong>in</strong>treten wird und wie<br />

gravierend sie se<strong>in</strong> wird.<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> Risikomatrix (siehe Abbildung<br />

oben) können Sie das Risiko auf e<strong>in</strong>er Skala<br />

von e<strong>in</strong>s „ger<strong>in</strong>ges Risiko, das mit e<strong>in</strong>fachen<br />

Maßnahmen sofort zu beseitigen ist” bis sieben<br />

„sofortiger Stopp im Gefahrenbereich”<br />

bewerten.<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

4 Beurteilen


5 Festlegen<br />

5.1 Welche Maßnahmen und<br />

Lösungen gibt es?<br />

Die beste Maßnahme ist immer noch, Gefährdungen<br />

zu vermeiden o<strong>der</strong> ganz auszuschalten.<br />

Dabei können Sie die so genannte<br />

T-O-P-Regel zu Hilfe nehmen:<br />

• „T” wie technische Maßnahmen: Sie sollten<br />

bereits bei <strong>der</strong> Planung und dem Bau<br />

<strong>der</strong> Betriebsstätten berücksichtigt werden<br />

sowie bei <strong>der</strong> Beschaffung technischer<br />

Vorrichtungen, von Geräten und Arbeitsmaterialien.<br />

• „O” wie organisatorische Maßnahmen:<br />

Hierzu gehören zum Beispiel regelmäßige<br />

Schulungen und Fortbildungen sowie<br />

die Organisation von Arbeitsabläufen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Praxis.<br />

• „P” wie personen- und verhaltensbezogene<br />

Sicherheitsmaßnahmen: Sie gelten<br />

immer dann, wenn die Gefährdung<br />

durch technische und organisatorische<br />

Maßnahmen nicht vollständig beseitigt<br />

werden kann.<br />

Um die Priorität <strong>der</strong> Maßnahmen zu verdeutlichen,<br />

er<strong>in</strong>nern Sie sich bitte an das Beispiel<br />

„Hauterkrankungen reduzieren” von Seite<br />

14, Kapitel 4.2. Um physische Belastungen<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter und Mitarbeiter<strong>in</strong>nen zu reduzieren,<br />

haben sicherheitstechnische Maßnahmen<br />

wie die Verwendung von zum Beispiel<br />

aldehydfreien Des<strong>in</strong>fektionsmitteln Vorrang<br />

vor organisatorischen Maßnahmen. Zu organisatorischen<br />

Maßnahmen gehört es, dafür<br />

<strong>Gefährdungsbeurteilung</strong>: Identifizieren Sie Gefahren, dokumentieren Sie sie und<br />

legen Sie Gegenmaßnahmen fest. E<strong>in</strong>e Kaffeemasch<strong>in</strong>e zum Beispiel gehört nicht<br />

auf den Labortisch.<br />

Überzeugen statt anweisen<br />

Beteiligen Sie Ihre Mitarbeiter bei <strong>der</strong> Auswahl und Erprobung<br />

von Arbeitsschutzmaßnahmen. Überzeugen Sie damit Ihre Mitarbeiter<strong>in</strong>nen,<br />

Mitarbeiter und Kollegen von <strong>der</strong> Notwendigkeit<br />

und dem S<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Maßnahmen. Das gilt vor allem für personenund<br />

verhaltensbezogene Maßnahmen. E<strong>in</strong>sicht erhöht die Akzeptanz!<br />

Bestellen Sie zum Beispiel unterschiedliche Handschuhmuster<br />

und entscheiden Sie geme<strong>in</strong>sam mit Ihrem Team, welche<br />

gut passen, e<strong>in</strong> optimales Tastgefühl zulassen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en angenehmen<br />

Tragekomfort bieten.<br />

zu sorgen, dass Hautschutz- und Handschuhpläne<br />

erstellt werden. Als verhaltensbezogene<br />

Maßnahmen kommen die Unterweisung<br />

<strong>in</strong> hautschonen<strong>der</strong> Arbeitsweise und<br />

die Verwendung e<strong>in</strong>er geeigneten Persönlichen<br />

Schutzausrüstung (PSA) <strong>in</strong> Frage.<br />

5 Festlegen 17


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

18<br />

Tragen Sie die Maßnahmen<br />

<strong>in</strong> Arbeitsblatt 3 e<strong>in</strong>.<br />

Arbeitsblatt 3<br />

Datum:<br />

5.2 Welche Prioritäten gelten für die<br />

Auswahl <strong>der</strong> Maßnahmen?<br />

Wenn Sie Prioritäten setzen, sollten Sie Ihre<br />

f<strong>in</strong>anziellen, zeitlichen und personellen<br />

Kapazitäten im Blick halten. Orientieren Sie<br />

sich dann an <strong>der</strong> so genannten T-O-P-Regel.<br />

Danach s<strong>in</strong>d technische Lösungen für den<br />

Arbeitsschutz am wirksamsten.<br />

Denn wie das <strong>in</strong> Kapitel 5.1 beschriebene<br />

Beispiel zeigt, können personen- und verhaltensbezogene<br />

Maßnahmen zwar kurzfristig<br />

erfolgreich se<strong>in</strong>, auf lange Sicht o<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

Stresssituationen verlieren sie jedoch oft ihre<br />

Wirkung. Bei <strong>der</strong> Auswahl bewährter<br />

Schutzmaßnahmen können Sie sich auch an<br />

den Berufsgenossenschaftlichen Information<br />

(BGI) orientieren (siehe Serviceteil).<br />

5.3 Was dokumentiere ich?<br />

Berufsgenossenschaft<br />

für Gesundheitsdienst<br />

und Wohlfahrtspflege<br />

Arbeitsbereich: Labor; Aufarbei- Tätigkeit: alle Tätigkeiten, bei denen zum Schutz vor Infektionen E<strong>in</strong>zeltätigkeit: Des<strong>in</strong>fektion und Re<strong>in</strong>igung Seite: 1<br />

tung von Mediz<strong>in</strong>-<br />

und Gefahrstoffen Handschuhe getragen werden müssen<br />

von Instrumenten für kle<strong>in</strong>e<br />

produkten<br />

chirurgische E<strong>in</strong>griffe<br />

Gefährdungen Risiko-<br />

Schutzziele Maßnahmen Durchführung Überprüfung<br />

1. Durch häufiges o<strong>der</strong> langandauerndes<br />

Tragen<br />

flüssigkeitsdichter Handschuhe<br />

quillt die Haut auf.<br />

Dadurch verliert sie ihren<br />

Schutzfilm und ihre Barrierefunktion.<br />

2. Naturlatexprote<strong>in</strong>e und<br />

an<strong>der</strong>e Handschuh<strong>in</strong>haltsstoffe*<br />

können Allergien<br />

auslösen.<br />

3. Hautreizungen und Allergien<br />

können durch Kontakt<br />

mit Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmitteln<br />

entstehen.<br />

maßzahl<br />

(1–7)<br />

4<br />

4<br />

3<br />

zu 1. Arbeitsabläufe s<strong>in</strong>d möglichst<br />

so organisiert, dass Handschuhe<br />

nicht länger als zwei<br />

Stunden am Tag getragen<br />

werden müssen.<br />

zu 2. Latexhandschuhe s<strong>in</strong>d pu<strong>der</strong>frei.<br />

Möglichst allergenarme Handschuhe<br />

s<strong>in</strong>d ausgewählt (bei<br />

Latexhandschuhen niedriger<br />

Prote<strong>in</strong>gehalt).<br />

zu 3. Handschuhe s<strong>in</strong>d beständig<br />

gegen Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmittel.<br />

Sie haben lange<br />

Stulpen.<br />

Alle Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mit-<br />

Technisch:<br />

- masch<strong>in</strong>elle Aufarbeitungsverfahren<br />

bevorzugen<br />

Organisatorisch:<br />

- Des<strong>in</strong>fektionsmittel auf Gefährdungen prüfen<br />

und <strong>in</strong>s Gefahrstoffverzeichnis aufnehmen<br />

- wenn möglich Produkte mit ger<strong>in</strong>ger<br />

Gefährdung verwenden<br />

- Hautschutz- und Handschuhplan erstellen<br />

- Handschuhtragezeiten durch den Wechsel von<br />

Tätigkeiten verkürzen<br />

Personenbezogen:<br />

Wer? Bis wann? Wann? Ziel erreicht?<br />

Tragen Sie alle durchzuführenden Maßnahmen<br />

<strong>in</strong> das Arbeitsblatt 3 e<strong>in</strong>, und zwar<br />

so konkret, dass danach e<strong>in</strong> Arbeitsauftrag<br />

erteilt werden kann. Die festgelegten Maßnahmen<br />

s<strong>in</strong>d Bestandteil <strong>der</strong> Dokumentation.<br />

Hautschutz – Unser Angebot<br />

In den den Schulungs- und Beratungszentrum<br />

<strong>der</strong> BGW, kurz schu.ber.z,<br />

geht es um Gesundheit im Beruf. Experten<br />

aus Arbeitsmediz<strong>in</strong>, Rehabilitation,<br />

Dermatologie und Gesundheitspädagogik<br />

<strong>in</strong>formieren, schulen und beraten.<br />

Sie lernen, was Sie tun können, damit<br />

Arbeit Ihre Haut nicht krank macht. Sie<br />

f<strong>in</strong>den dort praktische Hilfe, wenn Sie<br />

bereits erkrankt s<strong>in</strong>d.<br />

5 Festlegen


6 Durchführen<br />

6.1 Was sollte ich bei <strong>der</strong><br />

Durchführung <strong>der</strong><br />

Maßnahmen beachten?<br />

Legen Sie unmissverständlich fest: Wer macht<br />

was bis wann? B<strong>in</strong>den Sie Ihre Mitarbeiter <strong>in</strong><br />

die Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Schutzziele sowie die<br />

Festlegung <strong>der</strong> Maßnahmen e<strong>in</strong>. Auf diese<br />

Weise erhöhen Sie das Engagement Ihres<br />

Teams und den Erfolg bei <strong>der</strong> späteren<br />

Umsetzung <strong>in</strong> <strong>der</strong> täglichen Arbeit. Nutzen<br />

Sie hierzu das Arbeitsblatt 3.<br />

6.2 Wer kann mich unterstützen?<br />

Zögern Sie nicht, Experten zu Rate zu ziehen,<br />

wenn sich bestimmte Gefährdungen ständig<br />

wie<strong>der</strong>holen. Als Praxis<strong>in</strong>haber können Sie<br />

auf externe Hilfe durch e<strong>in</strong>e Fachkraft für<br />

Arbeitssicherheit, e<strong>in</strong>en Betriebsarzt o<strong>der</strong> gegebenenfalls<br />

die Fachkundige Stelle Ihrer<br />

Dach- o<strong>der</strong> Standesorganisation zurückgreifen.<br />

6.3 Welche Ermittlungen kann ich<br />

nutzen?<br />

Ersparen Sie sich zusätzliche Arbeit und<br />

nutzen Sie möglicherweise <strong>in</strong> Ihrem Betrieb bereits<br />

vorhandene Gefährdungsermittlungen<br />

wie zum Beispiel die durch die Gefahrstoffverordnung<br />

vorgeschriebene Ermittlung (weitere<br />

Beispiele siehe Seite 11, Kapitel 2.4). Es können<br />

Gefahrstoffverzeichnis, Ersatzstoffprüfung<br />

und Betriebsanweisung übernommen werden.<br />

Verweisen Sie <strong>in</strong> Ihrer <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

auf diese Unterlagen.<br />

B<strong>in</strong>den Sie Ihre Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>in</strong> die Durchführung e<strong>in</strong>. Damit<br />

erreichen Sie e<strong>in</strong>e höhere Akzeptanz <strong>der</strong> Maßnahmen.<br />

Unser Angebot<br />

Nutzen Sie das umfangreiche Beratungsangebot <strong>der</strong> BGW-<br />

Präventionsdienste, zum Beispiel wenn e<strong>in</strong>e Gefährdung immer<br />

wie<strong>der</strong> auftritt und Sie mit haus<strong>in</strong>ternem Wissen nicht weiterkommen.<br />

Unser Präventionsdienst steht Ihnen <strong>in</strong> allen Fragen<br />

des Arbeits- und Gesundheitsschutzes kompetent zur Seite. Ihre<br />

Ansprechpartner f<strong>in</strong>den Sie auf den Serviceseiten am Schluss<br />

dieser Broschüre.<br />

Integrieren Sie Arbeitsschutz <strong>in</strong> Qualitätsmanagementsysteme<br />

nach DIN EN ISO 9001. Wie das geht, zeigt Ihnen das BGW-<br />

Modell „Qualitätsmanagement mit <strong>in</strong>tegriertem Arbeitsschutz”,<br />

kurz qu.<strong>in</strong>t.as ® , für Unternehmer, die bei uns versichert s<strong>in</strong>d.<br />

Zur Qualifizierung empfehlen wir Ihnen unsere Workshop-<br />

Reihe „Qualitätsmanagement mit <strong>in</strong>tegriertem Arbeitsschutz”.<br />

6 Durchführen 19


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

20<br />

7 Überprüfen<br />

Def<strong>in</strong>ieren Sie die Ziele<br />

schriftlich im Arbeitsblatt 3.<br />

7.1 Was sollte ich überprüfen?<br />

Gehen Sie hier <strong>in</strong> drei Schritten vor:<br />

• Kontrollieren Sie, ob die Maßnahmen<br />

durch die von Ihnen beauftragten Personen<br />

term<strong>in</strong>gerecht ausgeführt wurden.<br />

• Prüfen Sie, ob die Gefährdungen auch<br />

wirklich behoben s<strong>in</strong>d und ob durch die<br />

Maßnahmen eventuell neue zusätzliche<br />

Gefährdungen entstanden s<strong>in</strong>d.<br />

• Halten Sie die Ergebnisse Ihrer Überprüfung<br />

schriftlich fest. Sie s<strong>in</strong>d Bestandteil<br />

<strong>der</strong> Dokumentation. Nutzen Sie hierzu<br />

das Arbeitsblatt 3.<br />

Arbeitsblatt 3<br />

Datum:<br />

7.2 Wann erfolgt die Überprüfung?<br />

Überprüfen Sie Durchführung und Wirksamkeit<br />

<strong>der</strong> Maßnahmen direkt nach den vere<strong>in</strong>barten<br />

Term<strong>in</strong>en und dann <strong>in</strong> festgelegten<br />

Abständen fortlaufend.<br />

7.3 Was mache ich, wenn e<strong>in</strong>e<br />

Gefährdung nicht vollständig<br />

beseitigt wurde?<br />

Stellen Sie zunächst fest, warum diese Gefährdung<br />

noch besteht. Legen Sie erneut<br />

Maßnahmen fest, um die Gefährdung zu<br />

beseitigen, und vergewissern Sie sich abschließend<br />

von <strong>der</strong> Wirksamkeit.<br />

Berufsgenossenschaft<br />

für Gesundheitsdienst<br />

und Wohlfahrtspflege<br />

Arbeitsbereich: Labor; Aufarbei- Tätigkeit: alle Tätigkeiten, bei denen zum Schutz vor Infektionen E<strong>in</strong>zeltätigkeit: Des<strong>in</strong>fektion und Re<strong>in</strong>igung Seite: 1<br />

tung von Mediz<strong>in</strong>-<br />

und Gefahrstoffen Handschuhe getragen werden müssen<br />

von Instrumenten für kle<strong>in</strong>e<br />

produkten<br />

chirurgische E<strong>in</strong>griffe<br />

Gefährdungen Risiko-<br />

Schutzziele Maßnahmen Durchführung Überprüfung<br />

1. Durch häufiges o<strong>der</strong> langandauerndes<br />

Tragen<br />

flüssigkeitsdichter Handschuhe<br />

quillt die Haut auf.<br />

Dadurch verliert sie ihren<br />

Schutzfilm und ihre Barrierefunktion.<br />

2. Naturlatexprote<strong>in</strong>e und<br />

an<strong>der</strong>e Handschuh<strong>in</strong>haltsstoffe*<br />

können Allergien<br />

auslösen.<br />

3. Hautreizungen und Allergien<br />

können durch Kontakt<br />

mit Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmitteln<br />

entstehen.<br />

maßzahl<br />

(1–7)<br />

4<br />

4<br />

3<br />

zu 1. Arbeitsabläufe s<strong>in</strong>d möglichst<br />

so organisiert, dass Handschuhe<br />

nicht länger als zwei<br />

Stunden am Tag getragen<br />

werden müssen.<br />

zu 2. Latexhandschuhe s<strong>in</strong>d pu<strong>der</strong>frei.<br />

Möglichst allergenarme Handschuhe<br />

s<strong>in</strong>d ausgewählt (bei<br />

Latexhandschuhen niedriger<br />

Prote<strong>in</strong>gehalt).<br />

zu 3. Handschuhe s<strong>in</strong>d beständig<br />

gegen Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmittel.<br />

Sie haben lange<br />

Stulpen.<br />

Alle Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

kennen und benutzen<br />

die jeweils geeigneten Handschuhe.<br />

TRGS 401 – Gefährdung durch<br />

Hautkontakt<br />

BGR 206 – Des<strong>in</strong>fektionsarbeiten im<br />

Gesundheitsdienst<br />

M 621 – Achtung Allergiegefahr<br />

* Auch Thiurame, Dithiocarbamate o<strong>der</strong> Mercaptobenzothiazole können im Handschuh vorhanden se<strong>in</strong>.<br />

Technisch:<br />

- masch<strong>in</strong>elle Aufarbeitungsverfahren<br />

bevorzugen<br />

Organisatorisch:<br />

- Des<strong>in</strong>fektionsmittel auf Gefährdungen prüfen<br />

und <strong>in</strong>s Gefahrstoffverzeichnis aufnehmen<br />

- wenn möglich Produkte mit ger<strong>in</strong>ger<br />

Gefährdung verwenden<br />

- Hautschutz- und Handschuhplan erstellen<br />

- Handschuhtragezeiten durch den Wechsel von<br />

Tätigkeiten verkürzen<br />

Personenbezogen:<br />

- geeignete Handschuhe und Hautpflegemittel<br />

stehen zur Verfügung<br />

- Praxismitglie<strong>der</strong> werden <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Anwendung<br />

unterwiesen<br />

- die Anwendung wird überprüft<br />

Wer? Bis wann? Wann? Ziel erreicht?<br />

Praxis<strong>in</strong>haber<br />

Praxis<strong>in</strong>haber/<br />

Arzthelfer<strong>in</strong><br />

Praxis<strong>in</strong>haber/<br />

Arzthelfer<strong>in</strong><br />

31.12.06<br />

31.12.06<br />

30.06.07<br />

30.06.07<br />

30.06.07<br />

31.12.06<br />

31.03.07<br />

30.09.07<br />

31.01.07<br />

31.03.07<br />

30.09.07<br />

30.09.07<br />

30.09.07<br />

31.03.07<br />

30.06.07<br />

31.12.07<br />

7 Überprüfen


8 Aktualisieren<br />

8.1 Wann sollte die <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

aktualisiert werden?<br />

Arbeitsschutz ist e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Prozess,<br />

<strong>der</strong> nie ganz abgeschlossen ist. Aktualisieren<br />

Sie deshalb die <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

immer, wenn neue Gefährdungen<br />

<strong>in</strong> Ihrer Praxis aufgetreten s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong><br />

auftreten könnten. Anhaltspunkte s<strong>in</strong>d:<br />

• e<strong>in</strong>e Häufung von Arbeitsunfällen und<br />

Be<strong>in</strong>aheunfällen,<br />

• e<strong>in</strong> erhöhter Krankenstand,<br />

• neue diagnostische o<strong>der</strong> therapeutische<br />

Verfahren,<br />

• die Verwendung neuer Arbeitsstoffe,<br />

Medikamente und Des<strong>in</strong>fektionsmittel,<br />

• die Umgestaltung von Arbeitsbereichen,<br />

• e<strong>in</strong>e Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Arbeitsorganisation<br />

und des Arbeitsablaufs,<br />

• neue und geän<strong>der</strong>te Verordnungen.<br />

Konzentrieren Sie sich bei <strong>der</strong> Aktualisierung<br />

<strong>der</strong> <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> auf die<br />

Verän<strong>der</strong>ungen und Gefährdungen, die<br />

noch nicht beseitigt wurden. E<strong>in</strong>e vollständige<br />

Wie<strong>der</strong>holung ist nicht notwendig.<br />

8.2 Wie erhöhe ich kont<strong>in</strong>uierlich<br />

den Gesundheitsschutz und<br />

die Sicherheit?<br />

Die Überprüfung <strong>der</strong> Wirksamkeit von Maßnahmen,<br />

die stetige Aktualisierung <strong>der</strong> <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

und die E<strong>in</strong>leitung weiterer<br />

Verbesserungen ist <strong>der</strong> erste Schritt <strong>in</strong><br />

Richtung e<strong>in</strong>es kont<strong>in</strong>uierlichen Verbesserungsprozesses<br />

(KVP). Bearbeiten Sie diesen<br />

Unser Angebot<br />

Wie Sie mit Biostoffen sicher umgehen,<br />

erfahren Sie <strong>in</strong> unserem Workshop<br />

„E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Biostoffverordnung“.<br />

O<strong>der</strong> rufen Sie uns an, wenn es um Gefahrstoffe<br />

geht: Bereich Gefahrstoffe,<br />

Telefon (0221) 3772 - 500.<br />

Schritt gezielt <strong>in</strong> Mitarbeiterbesprechungen,<br />

da Ihre Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

durch die tägliche Praxis oft sehr genau wissen,<br />

warum etwas funktioniert o<strong>der</strong> auch<br />

nicht. Integrieren Sie nach und nach das<br />

Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz <strong>in</strong><br />

regelmäßigen Mitarbeiterbesprechungen.<br />

Denken Sie auch an sich – Freiwillige Versicherung für Ärzte<br />

Als Unternehmer tragen Sie Verantwortung für Ihre Mitarbeiter<br />

– e<strong>in</strong> optimaler Unfallversicherungsschutz ist dabei selbstverständlich.<br />

Was aber ist mit Ihnen? Häufig vernachlässigen Praxis<strong>in</strong>haber<br />

ihre persönliche Absicherung. Die BGW steht Ihnen<br />

deshalb als starker Partner zur Seite.<br />

Als selbstständig tätiger Mediz<strong>in</strong>er können Sie sich zu guten Konditionen<br />

umfassend gegen die Folgen von Arbeits- und Wegeunfällen<br />

sowie von Berufskrankheiten absichern. Wir tragen die<br />

Kosten für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuell abgestimmte mediz<strong>in</strong>ische Behandlung.<br />

Wir sorgen dafür, dass Sie sich nach e<strong>in</strong>em schweren Unfall<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Berufskrankheit beruflich wie<strong>der</strong> etablieren können,<br />

wenn es se<strong>in</strong> muss, sogar durch e<strong>in</strong>e neue Berufsausbildung.<br />

Je nach Höhe <strong>der</strong> Versicherungssumme, die Sie selbst bestimmen<br />

können, zahlen wir Verletztengeld als Ersatz für Verdienstausfall,<br />

sichern Sie im Fall e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Erwerbsfähigkeit mit e<strong>in</strong>er<br />

Rente ab und sorgen im Todesfall für die H<strong>in</strong>terbliebenen.<br />

8 Aktualisieren 21


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

22<br />

9 Dokumentieren<br />

Sichern Sie sich ab!<br />

9.1 Warum muss ich e<strong>in</strong>e<br />

Dokumentation erstellen?<br />

Die schriftliche Dokumentation ist e<strong>in</strong>e wertvolle<br />

Basis für die Sicherheit <strong>in</strong> Ihrer Praxis.<br />

Sie erleichtert es Ihnen und Ihrem Team,<br />

Maßnahmen, Verantwortliche und Term<strong>in</strong>e<br />

für die Durchführung <strong>der</strong> Arbeitsschutzmaßnahmen<br />

festzuhalten, und dient <strong>der</strong> E<strong>in</strong>arbeitung<br />

neuer Mitarbeiter. In Unternehmen<br />

mit mehr als zehn Beschäftigten besteht e<strong>in</strong>e<br />

Dokumentationspflicht nach Arbeitsschutzgesetz<br />

§ 6 (1). Allerd<strong>in</strong>gs verlangen die<br />

Biostoff- und die Gefahrstoffverordnung e<strong>in</strong>e<br />

Dokumentation <strong>der</strong> Gefährdungen durch<br />

diese Stoffe, schon wenn Sie nur e<strong>in</strong>e Mitarbeiter<strong>in</strong><br />

o<strong>der</strong> nur e<strong>in</strong>en Mitarbeiter haben.<br />

B<strong>in</strong>den Sie die Dokumentation <strong>in</strong> Ihr Qualitätsmanagement<br />

e<strong>in</strong> und stoßen Sie so e<strong>in</strong>en<br />

kont<strong>in</strong>uierlichen Verbesserungsprozess an.<br />

Denken Sie daran, dass schriftliche Unterlagen immer e<strong>in</strong>e rechtliche<br />

Absicherung darstellen. Wenn Sie diese sieben Schritte von<br />

<strong>der</strong> Vorbereitung bis zur Aktualisierung wie beschrieben durchführen<br />

und dokumentieren, haben Sie nicht nur die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Arbeitsschutzgesetzes erfüllt, Sie haben e<strong>in</strong>en<br />

Beitrag zur Gesundheit Ihrer Mitarbeiter geleistet und damit<br />

auch die Qualität Ihrer Arbeit verbessert.<br />

E<strong>in</strong>e gute Organisation des Arbeitsschutzes<br />

hat Vorteile: Weniger Unfälle und Fehlzeiten<br />

sowie gesunde Mitarbeiter tragen zum<br />

Patientenschutz und zum Unternehmenserfolg<br />

bei. Außerdem haben Sie mit diesen<br />

schriftlichen Unterlagen den Nachweis ge-<br />

genüber den staatlichen Behörden und <strong>der</strong><br />

Berufsgenossenschaft, dass Sie Ihre gesetzlich<br />

vorgeschriebene Verantwortung als<br />

Arbeitgeber erfüllen.<br />

9.2 Was soll e<strong>in</strong>e Dokumentation<br />

enthalten?<br />

• Das Ergebnis Ihrer <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

(Kapitel 4): Welchen Gefährdungen<br />

s<strong>in</strong>d die Mitarbeiter ausgesetzt?<br />

Wie groß ist das Ausmaß <strong>der</strong> Gefährdungen?<br />

Ger<strong>in</strong>g, signifikant, hoch?<br />

Wie dr<strong>in</strong>glich ist die Beseitigung <strong>der</strong><br />

Gefährdungen? Sofort, kurz-, mittel-,<br />

langfristig? Welches Schutzziel soll<br />

erreicht werden?<br />

• Die von Ihnen festgelegten Maßnahmen<br />

(Kapitel 5): Welche Maßnahmen s<strong>in</strong>d<br />

durchzuführen? Wer ist für die Durchführung<br />

verantwortlich? Bis wann s<strong>in</strong>d<br />

die Maßnahmen zu realisieren?<br />

• Das Ergebnis Ihrer Überprüfung (Kapitel 7):<br />

Wie wirksam s<strong>in</strong>d die durchgeführten<br />

Maßnahmen? Was muss zusätzlich veranlasst<br />

werden?<br />

Die Dokumentation muss <strong>in</strong> schriftlicher Form<br />

erfolgen und kann <strong>in</strong> Aktenordnern o<strong>der</strong> auf<br />

Karteikarten festgehalten werden. Möglich ist<br />

auch e<strong>in</strong>e Erfassung per Computer. Vermeiden<br />

Sie unnötigen Dokumentationsaufwand. Prüfen<br />

Sie, welche Angaben zu Gefährdungen Sie<br />

bereits zu an<strong>der</strong>en Anlässen gemacht haben,<br />

und verweisen Sie gegebenenfalls darauf.<br />

9 Dokumentieren


10 Arbeitsbereichsbezogene<br />

Analyse<br />

Das folgende Kapitel vermittelt Ihnen e<strong>in</strong>en<br />

Überblick über mögliche Gefährdungen <strong>in</strong><br />

Arztpraxen. Wir <strong>in</strong>formieren Sie über bereichsspezifische<br />

Aspekte und nennen Ihnen<br />

For<strong>der</strong>ungen aus dem Arbeitsschutzrecht und<br />

verweisen auf zusätzliche Regelwerke, Merkblätter<br />

und Informationsbroschüren. Sie sollten<br />

sich vor dem Auswählen und Umsetzen<br />

von Maßnahmen Schutzziele setzen, wie <strong>in</strong><br />

Kapitel 4 beschrieben. Denn nur an den von<br />

Haut<br />

Atemwege<br />

Rücken<br />

Stolper-, Rutschund<br />

Sturzunfälle<br />

Psychische Belastung<br />

Gefahrstoffe<br />

Infektion<br />

Strahlung<br />

Mechanische<br />

Gefährdungen<br />

Verkehrsunfälle<br />

Legende<br />

Mediz<strong>in</strong>ische<br />

Untersuchung/<br />

Behandlung<br />

Labortätigkeiten<br />

Röntgen<br />

Ihnen gesetzten Zielen können Sie messen,<br />

ob die von Ihnen getroffenen Maßnahmen<br />

Erfolg hatten o<strong>der</strong> nicht. An ausgewählten<br />

Beispielen nach <strong>der</strong> T-O-P-Regel (technisch –<br />

organisatorisch – personenbezogen; siehe<br />

Kapitel 5) zeigen wir Ihnen, welche Maßnahmen<br />

s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong> können. Die unten stehende<br />

Tabelle spiegelt Erfahrungswerte wi<strong>der</strong>. Im<br />

E<strong>in</strong>zelfall kann sich die Situation an<strong>der</strong>s darstellen.<br />

Operative<br />

Tätigkeiten<br />

Aufbereitung<br />

von Mediz<strong>in</strong>produkten<br />

Anmeldung/<br />

Büro<br />

Re<strong>in</strong>igungsarbeiten<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Praxis<br />

Hausbesuche<br />

Hohe Gefährdung wahrsche<strong>in</strong>lich Mittlere Gefährdung wahrsche<strong>in</strong>lich Gefährdung ist im E<strong>in</strong>zelfall zu prüfen<br />

10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse 23


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

24<br />

10.1 Mediz<strong>in</strong>ische Untersuchung und Behandlung/Labor*<br />

Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />

INFEKTION<br />

Aufgrund se<strong>in</strong>er beruflichen Exposition ist<br />

das Personal <strong>in</strong> Arztpraxen durch Infektionen<br />

mit Erregern <strong>der</strong> Risikogruppen 2,<br />

3** und 3 (Influenza, Hepatitis B, C, AIDS<br />

und Tuberkulose) gefährdet.<br />

Beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>arztpraxen besteht zusätzlich<br />

die Gefahr e<strong>in</strong>er Infektion mit<br />

Mumps, Masern, Röteln, W<strong>in</strong>dpocken und<br />

Keuchhusten (Risikogruppe 2).<br />

Schutzziel:<br />

Bei allen Tätigkeiten s<strong>in</strong>d Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter gegen Infektionsgefahren<br />

geschützt.<br />

* Die Tabelle nennt lediglich Beispiele. Es besteht ke<strong>in</strong> Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Technisch:<br />

• leicht erreichbare Handwaschplätze mit<br />

fließendem warmen und kalten Wasser,<br />

Direktspen<strong>der</strong> für Händedes<strong>in</strong>fektionsmittel<br />

und hautschonende Waschmittel e<strong>in</strong>richten;<br />

<strong>in</strong> Schutzstufe 2 mit Armaturen, die<br />

ohne Handberührung bedienbar s<strong>in</strong>d (E<strong>in</strong>hebelmischbatterien)<br />

• für die Beschäftigten geson<strong>der</strong>te Toilettenund<br />

Pausenräume e<strong>in</strong>richten, die für<br />

Patienten nicht zugänglich s<strong>in</strong>d<br />

• Räume mit leicht zu re<strong>in</strong>igenden Fußböden,<br />

Arbeitsflächen und Oberflächen<br />

ausstatten; <strong>in</strong> Schutzstufe 2 sollten diese<br />

ebenso wie die angrenzenden Wandflächen<br />

auch des<strong>in</strong>fizierbar se<strong>in</strong><br />

• für das Sammeln spitzer o<strong>der</strong> scharfer<br />

Gegenstände geeignete durchstichsichere<br />

Abfallbehältnisse bereitstellen<br />

• sichere Instrumente e<strong>in</strong>setzen<br />

Organisatorisch:<br />

• Patienten dürfen nur von Personen untersucht<br />

o<strong>der</strong> behandelt werden, die e<strong>in</strong>e abgeschlossene<br />

Ausbildung <strong>in</strong> Berufen des<br />

Gesundheitswesens haben o<strong>der</strong> von e<strong>in</strong>er<br />

ausgebildeten Person unterwiesen s<strong>in</strong>d und<br />

beaufsichtigt werden. Das gilt auch für den<br />

Umgang mit potenziell <strong>in</strong>fektiösen Gegenständen,<br />

Abfällen und Körperflüssigkeiten<br />

• arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Vorsorgeuntersuchungen<br />

durchführen und Impfungen anbieten<br />

(beson<strong>der</strong>s Hepatitis B) gemäß Biostoffverordnung<br />

§§ 15, 15a und Anhang IV<br />

• e<strong>in</strong>en Hygieneplan erstellen, <strong>der</strong> auch<br />

Maßnahmen zum Schutz <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

gegen Infektionsgefährdungen enthält<br />

• den Beschäftigten für Essenspausen e<strong>in</strong>en geeigneten<br />

Pausenraum zur Verfügung stellen<br />

Personenbezogen:<br />

• alle Mitarbeiter m<strong>in</strong>destens jährlich <strong>in</strong> die<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Schutzmaßnahmen e<strong>in</strong>weisen<br />

und die Unterweisung dokumentieren<br />

• BioStoffV – Verordnung über Sicherheit<br />

und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten<br />

mit biologischen Arbeitsstoffen<br />

• BGR 250/TRBA 250 – Biologische<br />

Arbeitsstoffe im Gesundheitswesen und <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Wohlfahrtspflege<br />

• TRBA 500 – Allgeme<strong>in</strong>e Hygienemaßnahmen:<br />

M<strong>in</strong>destanfor<strong>der</strong>ungen<br />

• TRBA 400 – Handlungsanleitung zur <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

und für die Unterrichtung<br />

<strong>der</strong> Beschäftigten bei Tätigkeiten<br />

mit biologischen Arbeitsstoffen<br />

• BGI 504-42 – Auswahlkriterien für die<br />

spezielle arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Vorsorge<br />

nach dem Berufsgenossenschaftlichen<br />

Grundsatz G 42 „Tätigkeiten mit<br />

Infektionsgefährdung“<br />

• ABAS-Beschluss 609 – Arbeitssschutz<br />

beim Auftreten von Influenza unter beson<strong>der</strong>er<br />

Berücksichtigung des Atemschutzes<br />

10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse


Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />

INFEKTION (Fortsetzung)<br />

SPITZE UND SCHARFE INSTRUMENTE<br />

Bei <strong>der</strong> täglichen Arbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Arztpraxis<br />

besteht beim Umgang mit spitzen und scharfen<br />

Instrumenten (Spritzen, Kanülen, Lanzetten,<br />

Pens, Skalpellen) immer die Gefahr<br />

von Stich- und Schnittverletzungen.<br />

Wurde das Arbeitsgerät bereits bei <strong>der</strong><br />

Behandlung von Patienten e<strong>in</strong>gesetzt, können<br />

Infektionserreger wie das HIV, HBV<br />

o<strong>der</strong> HCV übertragen werden.<br />

Recapp<strong>in</strong>g: Beim Versuch, e<strong>in</strong>e gebrauchte<br />

Kanüle <strong>in</strong> ihre ursprüngliche Hülle zurückzuführen,<br />

besteht e<strong>in</strong> erhöhtes Verletzungsrisiko<br />

und damit erhöhte Infektionsgefahr.<br />

Schutzziel:<br />

In <strong>der</strong> Praxis stehen geeignete spitze und<br />

scharfe Instrumente zur Verfügung. Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter verwenden, sammeln,<br />

lagern und entsorgen diese, ohne sich<br />

dabei zu verletzen o<strong>der</strong> mit Blut zu kontam<strong>in</strong>ieren.<br />

• Erstuntersuchung vor <strong>der</strong> Aufnahme,<br />

Nachuntersuchung während <strong>der</strong> Tätigkeit<br />

bei Mitarbeitern vornehmen<br />

• PSA bereitstellen, dazu gehören Untersuchungshandschuhe<br />

und Schutzkleidung<br />

• bei luftübertragbaren Krankheitserregern<br />

zusätzlich Atemschutz o<strong>der</strong> geeigneten<br />

Mund-Nasen-Schutz (MNS) stellen<br />

• Impftiterkontrollen<br />

Technisch:<br />

• so genannte sichere Arbeitsgeräte zur Verhütung<br />

von Stich- und Schnittverletzungen<br />

e<strong>in</strong>setzen. Der E<strong>in</strong>satz ist unter an<strong>der</strong>em<br />

verb<strong>in</strong>dlich bei <strong>der</strong> Behandlung von Patienten,<br />

die mit blutübertragbaren Erregern<br />

wie dem HIV, HBV o<strong>der</strong> HCV <strong>in</strong>fiziert s<strong>in</strong>d,<br />

und bei fremdgefährdenden Patienten<br />

• durchstichsichere und flüssigkeitsdichte<br />

Entsorgungsboxen verwenden<br />

• <strong>in</strong>fektiösen und normalen Müll getrennt sammeln<br />

Organisatorisch:<br />

• Betriebsanweisung gemäß § 12 Biostoffverordnung<br />

erstellen und für alle Mitarbeiter<br />

zugänglich machen<br />

• Kanülen und Spritzen nach Gebrauch sofort<br />

<strong>in</strong> Abwurfbehälter entsorgen; diesen<br />

geschlossen entsorgen<br />

• arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Vorsorgeuntersuchungen<br />

durchführen und Impfungen<br />

(Hepatitis B) anbieten<br />

• Sofortmaßnahmen nach e<strong>in</strong>er Verletzung:<br />

- Wunde versorgen und des<strong>in</strong>fizieren<br />

- Durchgangsarzt konsultieren<br />

- Verletzungen <strong>in</strong> das Verbandbuch e<strong>in</strong>tragen<br />

Personenbezogen:<br />

• Mitarbeiter regelmäßig unterweisen nach<br />

BGR 250/TRBA 250 gemäß § 12 Biostoffverordnung:<br />

- Abfallbehälter nutzen<br />

- ke<strong>in</strong> Recapp<strong>in</strong>g<br />

- sichere Arbeitsgeräte nutzen<br />

• BioStoffV – Verordnung über Sicherheit<br />

und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten mit<br />

biologischen Arbeitsstoffen<br />

• BGR 250/TRBA 250 – Biologische<br />

Arbeitsstoffe im Gesundheitswesen und <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Wohlfahrtspflege<br />

• BGI 504-42 – Auswahlkriterien für die<br />

spezielle arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Versorgung<br />

nach dem Berufsgenossenschaftlichen<br />

Grundsatz G 42 „Tätigkeiten mit Infektionsgefährdung“<br />

10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse 25


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

26<br />

Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />

HAUT<br />

Feuchtigkeit (Wasser bei häufigem Händewaschen,<br />

Schwitzen bei längeren Handschuhtragezeiten)<br />

zerstört die Hautbarriere.<br />

Dadurch können Fremdstoffe <strong>in</strong> tiefere<br />

Hautschichten e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen und Entzündungen<br />

auslösen (Abnutzungsekzem). Die zerstörte<br />

Hautbarriere begünstigt außerdem die<br />

Entstehung von Allergien.<br />

Häufige Allergieauslöser <strong>in</strong> Arztpraxen s<strong>in</strong>d:<br />

• Latexprote<strong>in</strong>e (Freisetzung <strong>in</strong>beson<strong>der</strong>e<br />

aus gepu<strong>der</strong>ten Latexhandschuhen – hier<br />

besteht auch Gefahr für die Atemwege)<br />

• Inhaltsstoffe von Flächen- und Instrumentendes<strong>in</strong>fektionsmitteln<br />

(beson<strong>der</strong>s Aldehyde)<br />

Schutzziel:<br />

Die Gefährdung <strong>der</strong> Haut ist auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum<br />

reduziert.<br />

ZYTOSTATIKA<br />

Der Umgang mit mutagenen und fruchtschädigenden<br />

Zytostatika gehört <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

Praxen zum Alltag.<br />

Technisch:<br />

• Instrumente masch<strong>in</strong>ell statt manuell aufbereiten<br />

• allergenarme Produkte auswählen, zum<br />

Beispiel Nitril-Handschuhe, aldehydfreie<br />

Flächen- und Instrumentendes<strong>in</strong>fektionsmittel<br />

Organisatorisch:<br />

• Wechsel von Feucht- und Trockenarbeiten<br />

für die Mitarbeiter und „Handschuhpausen“<br />

organisieren<br />

• Plan für Händehygiene, Hautschutz,<br />

Handschuhe erstellen und aushängen<br />

Personenbezogen:<br />

• geeignete Produkte bereitstellen:<br />

- ungepu<strong>der</strong>te E<strong>in</strong>malhandschuhe<br />

- Haushaltshandschuhe für Re<strong>in</strong>igungsund<br />

Des<strong>in</strong>fektionsarbeiten<br />

- für längere Handschuhtragezeiten<br />

Baumwollhandschuhe<br />

- duftstoff- und farbstofffreie Händedes<strong>in</strong>fektionsmittel,<br />

Syndet für die Hän<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung,<br />

Hautschutzcreme,<br />

Hautpflegecreme<br />

• Handschuhe nur auf trockener Haut<br />

anziehen<br />

Technisch:<br />

• gebrauchsfähige Zytostatika verwenden<br />

• bruchsichere, flüssigkeitsdichte, verschließbare<br />

Transportbehältnisse bereitstellen<br />

Organisatorisch:<br />

• Zytostatika <strong>in</strong> das Gefahrstoffverzeichnis<br />

mit aufnehmen<br />

• Notfallset bereithalten<br />

• GefStoffV – Verordnung zum Schutz vor<br />

gefährlichen Stoffen<br />

• TRGS 401 – Gefährdung durch Hautkontakt<br />

• BGR 195 – E<strong>in</strong>satz von Schutzhandschuhen<br />

• BGR 197 – Benutzung von Hautschutz<br />

• GefStoffV – Verordnung zum Schutz vor<br />

gefährlichen Stoffen<br />

• M 620 – Sichere Handhabung von<br />

Zytostatika<br />

10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse


Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />

ZYTOSTATIKA (Fortsetzung)<br />

Schutzziel:<br />

Der Umgang mit Zytostatika ist so gestaltet,<br />

dass Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>der</strong>en<br />

Wirkstoffe<br />

• we<strong>der</strong> über die Haut<br />

• noch über die Atemwege,<br />

• noch über den Verdauungstrakt aufnehmen<br />

können.<br />

GEFAHRSTOFFE IN DER DIALYSE<br />

Zur Des<strong>in</strong>fektion von Dialysegeräten wird <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Regel Säure verwendet.<br />

Die Dämpfe wirken reizend auf die Schleimhäute<br />

des Atemtraktes und die Augen.<br />

Direkter Hautkontakt mit den konzentrierten<br />

Produkten kann zu Reizungen und Verätzungen<br />

führen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Hornhaut<br />

kann geschädigt werden.<br />

Schutzziel:<br />

Die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter s<strong>in</strong>d so<br />

vor Gefahrstoffen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dialyse e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden, geschützt, dass sie auch bei<br />

jahrzehntelanger Tätigkeit <strong>in</strong> diesem Bereich<br />

gesund bleiben.<br />

Personenbezogen:<br />

• Mitarbeiter anweisen, für das Anlegen,<br />

Aufziehen o<strong>der</strong> Vorbereiten von Infusionen<br />

Persönliche Schutzausrüstung zu tragen:<br />

- doppelte Schutzhandschuhe, gegebenenfalls<br />

mit Stulpen, nach DIN EN 374<br />

- hochgeschlossene Kittel mit langen Ärmeln<br />

und eng anliegenden Armbündchen<br />

• Mitarbeiter e<strong>in</strong>mal jährlich unterweisen<br />

Technisch:<br />

• Ersatzstoffe zum Beispiel Zitronensäure<br />

o<strong>der</strong> Ersatzverfahren anwenden<br />

• für e<strong>in</strong> geschlossenes System des Des<strong>in</strong>fektionsmittelkreislaufes<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e<br />

sorgen (zum Beispiel Zufuhr über Lanze<br />

aus e<strong>in</strong>em geschlossenem Kanister, Entsorgung<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weitgehend geschlossenen<br />

System)<br />

• für den Ansatz von Flächen-/Instrumentendes<strong>in</strong>fektionsmitteln<br />

Automaten o<strong>der</strong><br />

Dosierhilfen e<strong>in</strong>setzen<br />

• Chemikalienb<strong>in</strong><strong>der</strong> bereitstellen<br />

• Raumlufttechnische Anlagen <strong>in</strong>stallieren<br />

Organisatorisch:<br />

• Gefahrstoffe kennzeichnen<br />

• Sprühdes<strong>in</strong>fektion durch Wischverfahren<br />

ersetzen<br />

• detaillierten Handschuh- und Hautschutzplan<br />

erstellen<br />

Personenbezogen:<br />

• Mitarbeiter regelmäßig unterweisen im<br />

Umgang mit Gefahrstoffen<br />

• Mitarbeiter darauf h<strong>in</strong>weisen, geeignete<br />

Handschuhe zum Schutz gegen Chemikalien<br />

zu tragen<br />

• GefStoffV – Verordnung zum Schutz vor<br />

gefährlichen Stoffen<br />

• TRGS 525 – Umgang mit Gefahrstoffen <strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>richtungen zur humanmediz<strong>in</strong>ischen<br />

Versorgung<br />

• BGR 121 – Arbeitsplatzlüftung – Lufttechnische<br />

Maßnahmen<br />

10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse 27


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />

RADIOAKTIVE STOFFE<br />

Abhängig von <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Strahlung sowie<br />

<strong>der</strong> Dauer <strong>der</strong> Exposition können Hautschäden<br />

sowie Verän<strong>der</strong>ungen des Blutbildes<br />

und des Erbgutes hervorgerufen werden.<br />

Schutzziel:<br />

Die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter s<strong>in</strong>d so<br />

vor radioaktiven Stoffen geschützt, dass die<br />

Strahlenexposition auch unterhalb <strong>der</strong> Grenzwerte<br />

möglichst ger<strong>in</strong>g gehalten wird.<br />

Technisch:<br />

• Kontrollbereiche e<strong>in</strong>richten und kennzeichnen<br />

• bautechnische Vorkehrungen (Strahlenschutzwände,<br />

-türen, -fenster, -tresore) treffen<br />

• anwendungstechnische Vorrichtungen wie<br />

Spritzenabschirmungen, Greifwerkzeuge,<br />

Bleiburgen, Messgeräte e<strong>in</strong>setzen<br />

Organisatorisch:<br />

• Strahlenschutzbeauftragten ernennen<br />

• Zutritt zu Kontrollbereichen auf so wenig<br />

befugte und e<strong>in</strong>gewiesene Personen wie<br />

möglich begrenzen<br />

• ke<strong>in</strong>e Nahrungs- und Hautpflegemittel <strong>in</strong> Räumen,<br />

<strong>in</strong> denen die Gefahr e<strong>in</strong>er radioaktiven<br />

Kontam<strong>in</strong>ation besteht<br />

• Strahlenschutzanweisungen erstellen<br />

• Abstandsgesetz beachten, Expositionszeiten<br />

kurz halten<br />

• Fachkunde alle fünf Jahre auffrischen<br />

• nuklearmediz<strong>in</strong>isch o<strong>der</strong> strahlentherapeutisch<br />

tätige Ärzte s<strong>in</strong>d verpflichtet, bei<br />

den zuständigen Behörden e<strong>in</strong>e Genehmigung<br />

zu beantragen und sich bei den<br />

ärztlichen Stellen anzumelden<br />

• Unterweisungen, Ergebnisse <strong>der</strong> Personendosimetrie,<br />

Prüfung und Wartung <strong>der</strong><br />

Strahlungsmessgeräte, Buchführung über<br />

radioaktive Stoffe archivieren<br />

Personenbezogen:<br />

• Mitarbeiter vor Beg<strong>in</strong>n strahlenexponierter<br />

Tätigkeit und folgend jährlich unterweisen.<br />

Aufzeichnungen darüber fünf Jahre<br />

lang aufbewahren<br />

• geeignete PSA zum Schutz vor Kontam<strong>in</strong>ationen<br />

und Inkorporationen verwenden,<br />

zum Beispiel Schutzmäntel, Schutzhandschuhe,<br />

Schutzbrille, Schilddrüsenschutz<br />

• Personendosimeter/Teilkörperdosimeter<br />

(R<strong>in</strong>gdosimeter) e<strong>in</strong>setzen<br />

• regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen<br />

durchführen (verpflichtend Kategorie A)<br />

• StrlSchV – Strahlenschutzverordnung<br />

• RöV – Röntgenverordnung<br />

• BGI 668 – Erste Hilfe bei erhöhter E<strong>in</strong>wirkung<br />

ionisieren<strong>der</strong> Strahlung<br />

• Richtl<strong>in</strong>ie Strahlenschutz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong><br />

28 10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse


10.2 Re<strong>in</strong>igung und Des<strong>in</strong>fektion*<br />

Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />

HAUT UND ATEMWEGE<br />

Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmittel können zu<br />

Hauterkrankungen (Austrocknung, Allergien,<br />

Ekzem) und Atemwegsreizungen führen.<br />

Untersuchungshandschuhe:<br />

• haben zu kurze Stulpen. Beim E<strong>in</strong>tauchen<br />

<strong>der</strong> Hände mit diesen Handschuhen kann<br />

leicht Re<strong>in</strong>igungs- o<strong>der</strong> Des<strong>in</strong>fektionslösung<br />

<strong>in</strong> die Handschuhe laufen und die<br />

Hände gefährden.<br />

• s<strong>in</strong>d aus dünnwandigem Material, das<br />

leicht von Wirkstoffen <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igungso<strong>der</strong><br />

Des<strong>in</strong>fektionslösung durchdrungen<br />

wird. Sie s<strong>in</strong>d deshalb für Re<strong>in</strong>gungs- und<br />

Des<strong>in</strong>fektionsarbeiten für die Dauer von<br />

mehr als fünf M<strong>in</strong>uten nicht geeignet.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus können bei unsachgemäßer<br />

Handhabung explosive o<strong>der</strong> leicht entzündliche<br />

Gasgemische entstehen.<br />

Schutzziel:<br />

Haut und Atemwege <strong>der</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter s<strong>in</strong>d so geschützt, dass sie<br />

auch nach jahrzehntelangen Re<strong>in</strong>igungs- und<br />

Des<strong>in</strong>fektionstätigkeiten gesund bleiben.<br />

* Die Tabelle nennt lediglich Beispiele. Es besteht ke<strong>in</strong> Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse<br />

Technisch:<br />

• masch<strong>in</strong>elle Verfahren anwenden<br />

Organisatorisch:<br />

• Gefahrstoffe ermitteln, Ersatzverfahren<br />

und Ersatzstoffe prüfen, zum Beispiel von<br />

Sprüh- auf Wischdes<strong>in</strong>fektion umstellen,<br />

Automaten o<strong>der</strong> Dosierhilfen für den Ansatz<br />

von Des<strong>in</strong>fektionslösungen bereitstellen,<br />

Gefahrstoffverzeichnis führen<br />

• Betriebsanweisung erarbeiten o<strong>der</strong> sie <strong>in</strong><br />

bestehende Anweisungen, zum Beispiel<br />

Hygienepläne, <strong>in</strong>tegrieren<br />

• arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Vorsorgeuntersuchungen<br />

s<strong>in</strong>d bei regelmäßig mehr als zwei<br />

Stunden Feuchtarbeit anzubieten und bei<br />

regelmäßig mehr als vier Stunden Feuchtarbeit<br />

Pflicht (das Tragen flüssigkeitsdichter<br />

Handschuhe entspricht Feuchtarbeit)<br />

• nur Des<strong>in</strong>fektions- und Re<strong>in</strong>igungsmittel<br />

verwenden, für <strong>der</strong>en Gefahrstoffe Sicherheitsdatenblätter<br />

vom Hersteller vorliegen<br />

• Abdeckung von Des<strong>in</strong>fektionslösungen bei<br />

Wirkstoffkonzentrationen von über<br />

0,5 Prozent bereitstellen<br />

• Ultraschallbä<strong>der</strong> dürfen grundsätzlich nur<br />

mit Deckel verwendet werden<br />

Personenbezogen:<br />

• bei Bedarf geeignete Persönliche Schutzausrüstung<br />

zur Verfügung stellen, wie flüssigkeitsdichte<br />

Schutzschürzen, 0,4 mm dicke<br />

Handschuhe aus beständigem Material<br />

(zum Beispiel Chloropren), Schutzbrillen<br />

• GefStoffV – Verordnung zum Schutz vor<br />

gefährlichen Stoffen<br />

• BGR 206 – Des<strong>in</strong>fektionsarbeiten im<br />

Gesundheitsdienst<br />

• BGR 208 – Re<strong>in</strong>igungsarbeiten mit Infektionsgefahr<br />

<strong>in</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Bereichen<br />

• BGR 209 – Umgang mit Re<strong>in</strong>igungs- und<br />

Pflegemitteln<br />

• BGI 659 – Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igungsarbeiten<br />

29


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

10.3 Operative Tätigkeiten*<br />

Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />

GEFAHRSTOFFE<br />

Bei ambulanten Operationen mit Inhalationsanästhesie<br />

ergeben sich Gefährdungen durch<br />

Narkosemittel, Transportgase und Atemkalk.<br />

Ist im OP ke<strong>in</strong>e Raumlufttechnische Anlage<br />

vorhanden, werden zulässige Grenzwerte<br />

häufig überschritten, wodurch die Gesundheit<br />

geschädigt werden kann.<br />

Schutzziel:<br />

Narkosegase können von den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeitern nicht o<strong>der</strong> nur <strong>in</strong> harmlosen<br />

Mengen e<strong>in</strong>geatmet werden.<br />

* Die Tabelle nennt lediglich Beispiele. Es besteht ke<strong>in</strong> Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Technisch:<br />

• wo möglich Ersatzstoffe mit ger<strong>in</strong>gerem<br />

gesundheitlichen Risiko e<strong>in</strong>setzen<br />

• sicherheitskonforme Geräte beschaffen und<br />

e<strong>in</strong>richten; Narkosegeräte Low/M<strong>in</strong>imal<br />

Flow mit weniger als 150 mL/m<strong>in</strong><br />

Leckage im patientennahen Kreissystem<br />

• Lüftungsanlage gemäß DIN 1946 T4 <strong>in</strong>stallieren<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e RLT-Anlage mit vergleichbarem<br />

Frischluftvolumenstrom<br />

• Narkosegasabsaugung für überschüssige<br />

Narkosegase mit Puffersystem (extern o<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>tern)<br />

• Tubenauswahl, möglichst ke<strong>in</strong>e Masken<br />

verwenden<br />

Organisatorisch:<br />

• Gefahrstoffverzeichnis führen<br />

• Sicherheitsdatenblatt den Mitarbeitern gut<br />

zugänglich machen, Betriebsanweisung<br />

auch <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Arbeitsanweisung<br />

erstellen<br />

• regelmäßige Wartung <strong>der</strong> Geräte durch<br />

Sachverständige<br />

• regelmäßige, m<strong>in</strong>destens halbjährliche<br />

Kontrolle <strong>der</strong> Absaugleistung und<br />

Wartung des Absaugsystems<br />

• regelmäßige Kontrolle und Wartung <strong>der</strong><br />

RLT-Anlage gemäß den Bed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong><br />

DIN 1946 Teil 4<br />

• regelmäßige vierteljährliche Dichtheitskontrolle<br />

mit Dokumentation aller Gas und<br />

Lachgas führenden technischen Anlagen bis<br />

h<strong>in</strong> zum Reduzierventil <strong>der</strong> Narkosegeräte<br />

• tägliche Dichtheitskontrolle <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>druckseite<br />

• Erste<strong>in</strong>weisung durch Hersteller dokumentieren<br />

Personenbezogen:<br />

• Mitarbeiter regelmäßig anhand <strong>der</strong><br />

Betriebsanweisung unterweisen<br />

• GefStoffV – Gefahrstoffverordnung<br />

• BGV A1 – Grundsätze <strong>der</strong> Prävention –<br />

Unfallverhütungsvorschrift<br />

• TRGS 440 – Ermitteln und Beurteilen <strong>der</strong><br />

Gefährdungen durch Gefahrstoffe am Arbeitsplatz<br />

• BG/BIA – Empfehlung – 1017 Anästhesiearbeitsplätze<br />

– Operationssäle<br />

• BG/BIA – Empfehlung 1018 – Aufwachräume<br />

30 10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse


Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />

HF-CHIRURGIE ODER LASER<br />

Bei <strong>der</strong> HF-Chirurgie kann sich e<strong>in</strong>e erhöhte<br />

Belastung <strong>der</strong> Raumluft ergeben durch:<br />

• verdampftes/verbranntes Körpergewebe<br />

und daraus entstehende Reaktionsprodukte<br />

• verdampfendes Des<strong>in</strong>fektionsmittel<br />

Die Rauche können <strong>in</strong>fektionsgefährliche<br />

Keime enthalten.<br />

Schutzziel:<br />

Die Atemluft ist frei von Rauchen und Dämpfen,<br />

die beim E<strong>in</strong>satz von HF-Chirurgiegeräten<br />

und Lasern entstehen.<br />

LASERSTRAHLUNG<br />

Die Hauptgefährdung bei <strong>der</strong> Laseranwendung<br />

besteht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er unbeabsichtigten<br />

Bestrahlung des Auges. Dies kann zu e<strong>in</strong>er<br />

nicht wie<strong>der</strong>herzustellenden Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />

<strong>der</strong> Sehfähigkeit bis h<strong>in</strong> zur Erbl<strong>in</strong>dung führen.<br />

Die thermische Wirkung <strong>der</strong> Laserstrahlung<br />

kann Abdecktücher o<strong>der</strong> leicht entflammbare<br />

Flüssigkeiten, zum Beispiel Des<strong>in</strong>fektionsmittel,<br />

<strong>in</strong> Brand setzen.<br />

Schutzziel:<br />

Unfälle und Gesundheitsgefahren s<strong>in</strong>d bei<br />

<strong>der</strong> Arbeit mit dem Laser so weit wie möglich<br />

ausgeschlossen.<br />

10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse<br />

Technisch:<br />

• sicherheitskonforme Geräte beschaffen<br />

und e<strong>in</strong>richten<br />

• Geräte mit Rauchgasabsaugung verwenden<br />

• regelmäßige Wartung <strong>der</strong> Geräte durch<br />

Sachverständige vornehmen lassen (gemäß<br />

MPBetreibV alle zwei Jahre)<br />

Organisatorisch:<br />

• für Belüftung sorgen<br />

Personenbezogen:<br />

• Mitarbeiter unterweisen<br />

• Mitarbeiter anhalten, geeignete Schutzausrüstung<br />

zu tragen:<br />

- isolierende Handschuhe<br />

- Schutzbrille<br />

- falls ke<strong>in</strong>e Rauchgasabsaugung <strong>in</strong>stalliert<br />

ist: Atemschutzmaske Typ P 2<br />

Technisch:<br />

• im Laserbereich reflexionsarme, schwer<br />

entflammbare Oberflächen anschaffen<br />

Organisatorisch:<br />

• Laserschutzbeauftragten bestellen<br />

• Geräte regelmäßig durch fachkundige Personen<br />

prüfen lassen (gemäß MPBetreibV)<br />

• Laserbereich festlegen und kennzeichnen<br />

• Zutrittsbeschränkungen für nicht befugtes<br />

Personal zum Laserbereich gut sichtbar<br />

anbr<strong>in</strong>gen<br />

• ke<strong>in</strong>e brennbaren Flüssigkeiten im Laserbereich<br />

aufbewahren<br />

Personenbezogen:<br />

• Mitarbeiter unterweisen<br />

• geeignete Personenschutzausrüstung<br />

(PSA) beschaffen und Mitarbeiter anhalten,<br />

sie zu verwenden, zum Beispiel<br />

Brillen, die EN 207 entsprechen<br />

• BGV B2 – Laserstrahlung<br />

• MPBetreibV – Mediz<strong>in</strong>produktebetreiberverordnung<br />

• BG/BIA – Empfehlung – 1017 Anästhesiearbeitsplätze<br />

– Operationssäle<br />

• BGR 192 – Benutzung von Augen- und<br />

Gesichtsschutz<br />

• Lüftung nach DIN 1946 TA<br />

• BGV B2 – Laserstrahlung<br />

• MPBetreibV – Mediz<strong>in</strong>produktebetreiberverordnung<br />

• BGI 832 – Betrieb von Lasere<strong>in</strong>richtungen<br />

31


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

10.4 Röntgen*<br />

Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />

STRAHLUNG<br />

Abhängig von <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Strahlung sowie<br />

<strong>der</strong> Dauer <strong>der</strong> Exposition können Haut- und<br />

Hornhautschäden sowie Verän<strong>der</strong>ungen des<br />

Blutbildes und des Erbgutes hervorgerufen<br />

werden.<br />

Krebserkrankungen können als stochastische<br />

Strahlenschäden auftreten. Dabei steigt die<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>er solchen Erkrankung<br />

mit <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Strahlenexposition.<br />

Nuklearmediz<strong>in</strong>isch o<strong>der</strong> strahlentherapeutisch<br />

tätige Ärzte s<strong>in</strong>d verpflichtet, sich bei<br />

ärztlichen Stellen und den zuständigen<br />

Behörden anzumelden.<br />

Schutzziel:<br />

Die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter s<strong>in</strong>d so<br />

vor Röntgenstrahlen geschützt, dass die<br />

Strahlenexposition auch unterhalb <strong>der</strong> Grenzwerte<br />

möglichst ger<strong>in</strong>g gehalten wird.<br />

GEFAHRSTOFFE<br />

Zu den kritischen Stoffen, mit denen <strong>in</strong><br />

Praxen gearbeitet wird, gehören auch<br />

Röntgenchemikalien wie Entwickler o<strong>der</strong><br />

Fixierer, die zu Hautreizungen, Verätzungen,<br />

Übelkeit o<strong>der</strong> Hustenreiz führen können.<br />

Schutzziel:<br />

Die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter s<strong>in</strong>d<br />

vor Röntgenchemikalien geschützt.<br />

* Die Tabelle nennt lediglich Beispiele. Es besteht ke<strong>in</strong> Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Technisch:<br />

• Geräte regelmäßig (m<strong>in</strong>destens alle fünf Jahre)<br />

durch fachkundige Personen überprüfen lassen<br />

• geeignete Filme und Folien nutzen<br />

• Streustrahlenraster e<strong>in</strong>setzen<br />

Organisatorisch:<br />

• Strahlenschutzbeauftragten ernennen<br />

• Fachkunde alle fünf Jahre auffrischen<br />

• Kontrollbereich kennzeichnen<br />

• Arbeitsanweisungen erstellen<br />

• Abstandsgesetz beachten<br />

• möglichst ke<strong>in</strong>e gehaltenen Aufnahmen<br />

durchführen<br />

Personenbezogen:<br />

• Mitarbeiter jährlich unterweisen und Aufzeichnungen<br />

darüber fünf Jahre lang aufbewahren<br />

• auf die Anwendung geeigneter PSA achten<br />

• Filmdosimeter/R<strong>in</strong>gdosimeter e<strong>in</strong>setzen<br />

• Mitarbeiter anweisen, sich außerhalb des<br />

Kontrollbereichs aufzuhalten<br />

• regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen<br />

durchführen (verpflichtend Kategorie A)<br />

Technisch:<br />

• digitale Röntgentechnik nutzen<br />

• geeignete Nachfülle<strong>in</strong>richtung für<br />

Entwicklungsmasch<strong>in</strong>e nutzen<br />

• Dunkelkammer belüften<br />

Organisatorisch:<br />

• Gefahrstoffverzeichnis führen<br />

• für die Erstellung <strong>der</strong> Betriebsanweisung<br />

Sicherheitsdatenblätter berücksichtigen<br />

Personenbezogen:<br />

• geeignete PSA zur Verfügung stellen, wie<br />

Schutzkleidung, Haushaltshandschuhe,<br />

Schutzbrille, und Mitarbeiter anweisen,<br />

diese auch zu tragen<br />

• regelmäßige (m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal pro Jahr)<br />

Schulungen gemäß <strong>der</strong> Gefahrstoffverordnung<br />

durchführen<br />

• RöV – Röntgenverordnung<br />

• StrlSchV – Strahlenschutzverordnung<br />

• MPBetreibV – Mediz<strong>in</strong>produktebetreiberverordnung<br />

• BGI 668 – Erste Hilfe bei erhöhter E<strong>in</strong>wirkung<br />

ionisieren<strong>der</strong> Strahlung<br />

• BGR 192 – Regeln für den E<strong>in</strong>satz von<br />

Augen- und Gesichtsschutz<br />

• BGR 195 – E<strong>in</strong>satz von Schutzhandschuhen<br />

32 10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse


10.5 Elektrische Anlagen und Betriebsmittel*<br />

Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />

ELEKTRISCHER STROM<br />

Im Falle e<strong>in</strong>er Körperdurchströmung kann<br />

elektrischer Strom zu e<strong>in</strong>er Verkrampfung <strong>der</strong><br />

Muskeln o<strong>der</strong> zu Herz-Kreislauf- beziehungsweise<br />

Atemstillstand führen.<br />

Geräteüberhitzung erhöht außerdem die<br />

Brandgefahr.<br />

Schutzziel:<br />

E<strong>in</strong>e direkte o<strong>der</strong> <strong>in</strong>direkte Berührung gefährlicher<br />

elektrischer Spannung ist durch Bau,<br />

Ausrüstung, Instandhaltung und Verwendung<br />

<strong>der</strong> elektrischen Anlagen und Betriebsmittel<br />

ausgeschlossen. Brände durch Elektrogeräte<br />

s<strong>in</strong>d ausgeschlossen.<br />

* Die Tabelle nennt lediglich Beispiele. Es besteht ke<strong>in</strong> Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse<br />

Technisch:<br />

• das Berühren unter Spannung stehen<strong>der</strong><br />

Teile technisch verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

bei Gerätekomb<strong>in</strong>ationen<br />

e<strong>in</strong>halten<br />

• nur elektrische Betriebsmittel mit CE- o<strong>der</strong><br />

GS-Kennzeichnung e<strong>in</strong>setzen<br />

• Fehlerstrom-Schutze<strong>in</strong>richtung (FI) anschaffen<br />

• ableitfähigen Boden zur Vermeidung von<br />

elektrostatischer Aufladung wählen<br />

Organisatorisch:<br />

• elektrische Betriebsmittel sowie Zubehör<br />

(zum Beispiel Kabel und Stecker) regelmäßig<br />

durch e<strong>in</strong>e Elektrofachkraft o<strong>der</strong><br />

elektrotechnisch unterwiesene Person mit<br />

geeignetem Messgerät auf e<strong>in</strong>wandfreien<br />

Zustand prüfen lassen<br />

• elektrische Anlagen regelmäßig von<br />

Elektrofachkraft prüfen lassen (Vorschrift:<br />

m<strong>in</strong>destens alle vier Jahre)<br />

Personenbezogen:<br />

• Personal <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anwendung <strong>der</strong> Geräte<br />

schulen und die Unterweisung dokumentieren<br />

• Mitarbeiter anweisen, das Gerät vor Inbetriebnahme<br />

e<strong>in</strong>er Sicht- und Funktionsprüfung<br />

zu unterziehen<br />

• BGV A3 – Elektrische Anlagen und<br />

Betriebsmittel<br />

• MPBetreibV – Mediz<strong>in</strong>produktebetreiberverordnung<br />

• VDE 0100 – Umgang mit elektrischem<br />

Gerät<br />

33


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

10.6 Anmeldung/Büro*<br />

Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />

RÜCKEN<br />

Bildschirmarbeit und Schreibarbeiten können<br />

zu e<strong>in</strong>er starken Beanspruchung <strong>der</strong> Augen,<br />

des Hals-, Arm- und Schulterbereiches sowie<br />

des Rückens führen. Mögliche Folgen s<strong>in</strong>d<br />

Augenbeschwerden (zum Beispiel Flimmern),<br />

Kopfschmerzen, Rückenschmerzen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus können Verspannungen des<br />

Nackens o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schultermuskulatur auftreten.<br />

* Die Tabelle nennt lediglich Beispiele. Es besteht ke<strong>in</strong> Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Technisch:<br />

• Büro und Anmeldung nutzergerecht planen,<br />

dazu gehören:<br />

- e<strong>in</strong> möglichst <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe verstellbarer<br />

Schreibtisch mit e<strong>in</strong>er ausreichenden<br />

Arbeitsbreite und -tiefe<br />

- e<strong>in</strong> Stuhl, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe, <strong>der</strong> Sitztiefe<br />

und Neigung verstellbar ist und dessen<br />

Rückenlehne höhenverstellbar und dynamisch<br />

e<strong>in</strong>stellbar ist<br />

- geeignete Beleuchtung am Arbeitsplatz<br />

- e<strong>in</strong> flimmer- und blendfreier Bildschirm<br />

- dreh- und neigbare sowie strahlungsarme<br />

Computerbildschirme<br />

- Arbeitsschränke und Regale mit Arbeitsflächen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Höhe, die das Arbeiten<br />

mit aufgerichtetem Rücken ermöglichen<br />

• Fußstützen und Headsets anbieten<br />

• beim Kauf <strong>der</strong> Geräte auf Ergonomieaspekte<br />

achten (GS-, TÜV- o<strong>der</strong> BG-Prüfzeichen)<br />

Organisatorisch:<br />

• Ausstattung regelmäßig auf Eignung und<br />

Zustand überprüfen<br />

• geson<strong>der</strong>te Schreibplätze e<strong>in</strong>richten<br />

• Arbeitsmittel wie Telefon, Tastatur, Maus,<br />

Bildschirm ergonomisch auf die jeweils zu<br />

verrichtende Arbeitstätigkeit ausrichten<br />

• auf Be<strong>in</strong>freiheit achten, Fußräume nicht zustellen<br />

• Bildschirme frontal vor dem Benutzer aufstellen,<br />

so dass dieser geradeaus blickt<br />

• Dauer <strong>der</strong> Bildschirmarbeit begrenzen (Pausenzeiten,<br />

Wechsel unterschiedlicher Tätigkeiten)<br />

Personenbezogen:<br />

• Vorsorgeuntersuchung (zum Beispiel G 37)<br />

anbieten<br />

• Rückenschule anbieten (Zuschüsse <strong>der</strong><br />

gesetzlichen Krankenversicherungen nutzen)<br />

• ArbStättV – Arbeitsstättenverordnung<br />

• BGV A1 – Grundsätze <strong>der</strong> Prävention –<br />

Unfallverhütungsvorschrift<br />

• BildScharbV – Verordnung über Sicherheit<br />

und Gesundheitsschutz bei <strong>der</strong> Arbeit an<br />

Bildschirmgeräten<br />

• BGI 650 – Bildschirm und Büroarbeitsplätze<br />

34 10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse


10.7 Praxis- und Arbeitsorganisation*<br />

Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />

PSYCHISCHE BELASTUNGEN<br />

Arzthelfer<strong>in</strong>nen und mediz<strong>in</strong>ische Fachangestellte<br />

fühlen sich meist vielen Aufgaben<br />

gleichzeitig verpflichtet, wie <strong>der</strong> Assistenz bei<br />

Untersuchungen, Aufnahme neuer Patienten<br />

o<strong>der</strong> dem Beantworten telefonischer Anfragen.<br />

Ger<strong>in</strong>ge Eigenverantwortung und ger<strong>in</strong>ge<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Arbeitsorganisation kann<br />

die Leistungsbereitschaft <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

bee<strong>in</strong>trächtigen.<br />

STOLPER-, RUTSCH- UND STURZUNFÄLLE<br />

Stolper-, Rutsch- und Sturzunfälle verursachen<br />

40 Prozent aller Versicherungsfälle, die <strong>der</strong><br />

BGW aus Arztpraxen gemeldet werden.<br />

Gefahrenquellen können se<strong>in</strong>:<br />

• Stress<br />

• Stolperfallen wie herumliegende Gegenstände<br />

o<strong>der</strong> Kabel<br />

* Die Tabelle nennt lediglich Beispiele. Es besteht ke<strong>in</strong> Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse<br />

Organisatorisch:<br />

• Arbeitsabläufe optimieren und zum Beispiel<br />

überfüllte Wartezimmer durch angemessene<br />

Term<strong>in</strong>vergaben vermeiden<br />

• Pausenregelung treffen und geeignete<br />

Pausenräume e<strong>in</strong>richten<br />

• Überstunden ger<strong>in</strong>g halten<br />

• Entscheidungsspielräume für Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter schaffen<br />

• regelmäßig Teambesprechungen durchführen<br />

• sich genügend Zeit nehmen, um neue<br />

Mitarbeiter e<strong>in</strong>zuarbeiten<br />

• Pläne zur Fort- und Weiterbildung <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter entwickeln<br />

• schwarzes Brett im Personalbereich<br />

e<strong>in</strong>richten<br />

• Entscheidungen transparent machen<br />

Personenbezogen:<br />

• den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern<br />

positive Rückmeldungen bei guten<br />

Leistungen geben<br />

• konstruktive Kritik üben<br />

• Möglichkeiten <strong>der</strong> Weiterbildung anbieten<br />

und empfehlen<br />

Technisch:<br />

• rutschhemmende Böden verlegen, geeignete<br />

Rutschhemmklasse auswählen<br />

• Leitern o<strong>der</strong> Tritte bereitstellen<br />

Organisatorisch:<br />

• Stolperfallen beseitigen<br />

• Abstellflächen für mobile Geräte e<strong>in</strong>richten<br />

• Verkehrswege und Zugänge zu Lagerflächen<br />

freihalten<br />

• BGV A1 – Grundsätze <strong>der</strong> Prävention –<br />

Unfallverhütungsvorschrift<br />

• ArbZeitG – Arbeitszeitgesetz<br />

• ArbSchG – Arbeitsschutzgesetz<br />

• ArbStättV – Arbeitsstättenverordnung<br />

• ArbStättV – Arbeitsstättenverordnung<br />

• BGR 181 – Fußböden <strong>in</strong> Arbeitsräumen<br />

und Arbeitsbereichen mit Rutschgefahr<br />

• M 657 – Vorsicht Stufe<br />

35


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />

STOLPER-, RUTSCH- UND STURZUNFÄLLE (Fortsetzung)<br />

• Glätte durch nasse und rutschige Böden<br />

• ungeeignete o<strong>der</strong> fehlende Leitern und<br />

Tritte<br />

• ungeeignete Schuhe<br />

Schutzziel:<br />

Die Gefährdung, zu stolpern, auszurutschen<br />

o<strong>der</strong> zu stürzen, ist auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum reduziert.<br />

BRANDSCHUTZ<br />

Brände können nicht nur zu weitreichenden –<br />

bis h<strong>in</strong> zu existenzbedrohenden – materiellen<br />

Schäden, son<strong>der</strong>n auch zu nachhaltigen, oft<br />

lebensbedrohlichen Brandverletzungen und<br />

Rauchvergiftungen führen.<br />

Schutzziel:<br />

Brände werden vor ihrer Entstehung verhütet.<br />

Im Falle e<strong>in</strong>es Brandes s<strong>in</strong>d Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter vor dessen Folgen geschützt.<br />

Personenbezogen:<br />

• darauf achten, dass Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

Mitarbeiter Schuhe mit rutschhemmen<strong>der</strong><br />

Sohle, haltgebend, h<strong>in</strong>ten und vorne geschlossen,<br />

tragen<br />

Technisch:<br />

• Feuerlöscher anschaffen und an gut<br />

erreichbarer Stelle platzieren<br />

• Flucht- und Rettungswege kennzeichnen<br />

• Fluchtwege frei und offen halten<br />

Organisatorisch:<br />

• Feuerlöscher alle zwei Jahre prüfen<br />

lassen<br />

• Brandschutzordnung erstellen<br />

• Sammelplatz festlegen<br />

• brennbare Flüssigkeiten nicht <strong>in</strong> größeren<br />

Mengen auf Arbeitsflächen, unter Treppen<br />

o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Verkehrswegen lagern<br />

Personenbezogen:<br />

• auf praxisspezifische Brandrisiken h<strong>in</strong>weisen,<br />

zum Beispiel auf brennbare Des<strong>in</strong>fektionsmittel<br />

und auf die brandför<strong>der</strong>nden<br />

Eigenschaften von Sauerstoff<br />

• Mitarbeiter über vorhandene Schutze<strong>in</strong>richtungen<br />

unterweisen und <strong>der</strong>en<br />

Handhabung üben lassen, zum Beispiel<br />

Umgang mit Feuerlöscher<br />

• BGV A1 – Grundsätze <strong>der</strong> Prävention –<br />

Unfallverhütungsvorschrift<br />

• BGV A8 – Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung<br />

am Arbeitsplatz<br />

• BGR A1 – Grundsätze <strong>der</strong> Prävention<br />

• BGR 133 – Ausrüstung von Arbeitsstätten<br />

mit Feuerlöschern<br />

• BGI 560 – Arbeitssicherheit durch vorbeugenden<br />

Brandschutz<br />

• BGI 597-9 – Brandschutz<br />

• BGI 606 – Verschlüsse für Türen von<br />

Notausgängen<br />

• V035 – Alarmplan<br />

36 10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse


10.8 Fahrtätigkeit/Hausbesuche*<br />

Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />

VERKEHRSUNFÄLLE<br />

Die Hauptursachen für Dienstwegeunfälle<br />

s<strong>in</strong>d:<br />

- schwierige Verkehrssituationen<br />

- Zeitdruck<br />

- schwierige Wetterlage<br />

- geteilte Aufmerksamkeit durch Notfälle<br />

* Die Tabelle nennt lediglich Beispiele. Es besteht ke<strong>in</strong> Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse<br />

Technisch:<br />

• Fahrzeuge regelmäßig warten<br />

• Warndreieck, Warnweste, Verbandskasten<br />

im Fahrzeug bereithalten<br />

• E<strong>in</strong>satz von Sommer- und W<strong>in</strong>terreifen<br />

Organisatorisch:<br />

• mit dem Führen von Kraftfahrzeugen nur<br />

Personen beauftragen, die im Führen des<br />

Fahrzeugs unterwiesen s<strong>in</strong>d und ihre Befähigung<br />

gegenüber dem Unternehmer<br />

(zum Beispiel durch e<strong>in</strong>e Probefahrt) nachgewiesen<br />

haben<br />

• Mitarbeiter schriftlich beauftragen<br />

• an Pufferzeiten denken<br />

Personenbezogen:<br />

• Fahrzeugführer vor Antritt <strong>der</strong> Fahrt das<br />

Fahrzeug auf erkennbare Mängel prüfen<br />

lassen<br />

• Teilnahme an Fahrsicherheitstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />

(Kostenübernahme durch die BGW bis zu<br />

e<strong>in</strong>er Höhe von 67 €)<br />

• BGV D29 – Fahrzeuge<br />

• U 587 – Autotechnik, Informationen und<br />

Argumente für die Arbeits- und Dienstwege<br />

37


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

38<br />

11 Auswahl wichtiger Arbeitsschutzgesetze<br />

und -vorschriften<br />

11.1 Auszüge aus dem Arbeitsschutzgesetz<br />

(ArbSchG)<br />

Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen<br />

des Arbeitsschutzes zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Sicherheit und des Gesundheitsschutzes<br />

<strong>der</strong> Beschäftigten bei <strong>der</strong> Arbeit.<br />

Aktuelle Gesetzesän<strong>der</strong>ungen f<strong>in</strong>den Sie auf<br />

<strong>der</strong> Internetseite des Bundesm<strong>in</strong>isteriums <strong>der</strong><br />

Justiz: www.gesetze-im-<strong>in</strong>ternet.de.<br />

§ 3 Grundpflichten des Arbeitgebers<br />

(1) Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Maßnahmen des Arbeitsschutzes<br />

unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Umstände zu treffen,<br />

die Sicherheit und Gesundheit <strong>der</strong><br />

Beschäftigten bei <strong>der</strong> Arbeit bee<strong>in</strong>flussen. Er<br />

hat die Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit<br />

zu überprüfen und erfor<strong>der</strong>lichenfalls sich<br />

än<strong>der</strong>nden Gegebenheiten anzupassen.<br />

Dabei hat er e<strong>in</strong>e Verbesserung von Sicherheit<br />

und Gesundheitsschutz <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

anzustreben.<br />

(2) Zur Planung und Durchführung <strong>der</strong><br />

Maßnahmen nach Absatz 1 hat <strong>der</strong> Arbeitgeber<br />

unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Art <strong>der</strong><br />

Tätigkeiten und <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

1. für e<strong>in</strong>e geeignete Organisation zu sorgen<br />

und die erfor<strong>der</strong>lichen Mittel bereitzustellen<br />

sowie<br />

2.Vorkehrungen zu treffen, dass die Maßnahmen<br />

erfor<strong>der</strong>lichenfalls bei allen<br />

Tätigkeiten und e<strong>in</strong>gebunden <strong>in</strong> die<br />

betrieblichen Führungsstrukturen beachtet<br />

werden und die Beschäftigten ihren Mitwirkungspflichten<br />

nachkommen können.<br />

3. Kosten für Maßnahmen nach diesem<br />

Gesetz darf <strong>der</strong> Arbeitgeber nicht den<br />

Beschäftigten auferlegen.<br />

§ 4 Allgeme<strong>in</strong>e Grundsätze<br />

Der Arbeitgeber hat bei Maßnahmen des<br />

Arbeitsschutzes von folgenden allgeme<strong>in</strong>en<br />

Grundsätzen auszugehen:<br />

1. Die Arbeit ist so zu gestalten, dass e<strong>in</strong>e<br />

Gefährdung für Leben und Gesundheit<br />

möglichst vermieden und die verbleibende<br />

Gefährdung möglichst ger<strong>in</strong>g gehalten<br />

wird;<br />

2. Gefahren s<strong>in</strong>d an ihrer Quelle zu bekämpfen;<br />

3. bei den Maßnahmen s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Stand von<br />

Technik, Arbeitsmediz<strong>in</strong> und Hygiene<br />

sowie sonstige gesicherte arbeitswissenschaftliche<br />

Erkenntnisse zu berücksichtigen;<br />

4. Maßnahmen s<strong>in</strong>d mit dem Ziel zu planen,<br />

Technik, Arbeitsorganisation, sonstige Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen,<br />

soziale Beziehungen<br />

und E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Umwelt auf den Arbeitsplatz<br />

sachgerecht zu verknüpfen;<br />

5. <strong>in</strong>dividuelle Schutzmaßnahmen s<strong>in</strong>d<br />

nachrangig zu an<strong>der</strong>en Maßnahmen;<br />

6. spezielle Gefahren für beson<strong>der</strong>s schutzbedürftige<br />

Beschäftigtengruppen s<strong>in</strong>d zu<br />

berücksichtigen;<br />

7. den Beschäftigten s<strong>in</strong>d geeignete Anweisungen<br />

zu erteilen;<br />

8. mittelbar o<strong>der</strong> unmittelbar geschlechtsspezifisch<br />

wirkende Regelungen s<strong>in</strong>d nur zulässig,<br />

wenn dies aus biologischen Gründen<br />

zw<strong>in</strong>gend geboten ist.<br />

11 Auswahl wichtiger Arbeitsschutzgesetze und -vorschriften


§ 5 Beurteilung <strong>der</strong> Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

(1) Der Arbeitgeber hat durch e<strong>in</strong>e Beurteilung<br />

<strong>der</strong> für die Beschäftigten mit ihrer<br />

Arbeit verbundenen Gefährdung zu ermitteln,<br />

welche Maßnahmen des Arbeitsschutzes<br />

erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d.<br />

(2) Der Arbeitgeber hat die Beurteilung je<br />

nach Art <strong>der</strong> Tätigkeiten vorzunehmen. Bei<br />

gleichartigen Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen ist die<br />

Beurteilung e<strong>in</strong>es Arbeitsplatzes o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Tätigkeit ausreichend.<br />

(3) E<strong>in</strong>e Gefährdung kann sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

ergeben durch<br />

1. die Gestaltung und die E<strong>in</strong>richtung <strong>der</strong><br />

Arbeitsstätte und des Arbeitsplatzes,<br />

2. physikalische, chemische und biologische<br />

E<strong>in</strong>wirkungen,<br />

3. die Gestaltung, die Auswahl und den<br />

E<strong>in</strong>satz von Arbeitsmitteln, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

von Arbeitsstoffen, Masch<strong>in</strong>en, Geräten<br />

und Anlagen sowie den Umgang damit,<br />

4. die Gestaltung von Arbeits- und Fertigungsverfahren,<br />

Arbeitsabläufen und<br />

Arbeitszeit und <strong>der</strong>en Zusammenwirken,<br />

5. unzureichende Qualifikation und Unterweisung<br />

<strong>der</strong> Beschäftigten.<br />

§ 6 Dokumentation<br />

(1) Der Arbeitgeber muss über die je nach<br />

Art <strong>der</strong> Tätigkeiten und <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong><br />

Beschäftigten erfor<strong>der</strong>lichen Unterlagen verfügen,<br />

aus denen das Ergebnis <strong>der</strong><br />

<strong>Gefährdungsbeurteilung</strong>, die von ihm festgelegten<br />

Maßnahmen des Arbeitsschutzes und<br />

das Ergebnis ihrer Überprüfung ersichtlich<br />

11 Auswahl wichtiger Arbeitsschutzgesetze und -vorschriften<br />

s<strong>in</strong>d. Bei gleichartiger Gefährdungssituation<br />

ist es ausreichend, wenn die Unterlagen<br />

zusammengefasste Angaben enthalten.<br />

Soweit <strong>in</strong> sonstigen Rechtsvorschriften nichts<br />

an<strong>der</strong>es bestimmt ist, gilt Satz 1 nicht für<br />

Arbeitgeber mit zehn o<strong>der</strong> weniger<br />

Beschäftigten; die zuständige Behörde<br />

kann, wenn beson<strong>der</strong>e Gefährdungssituationen<br />

gegeben s<strong>in</strong>d, anordnen, dass<br />

Unterlagen verfügbar se<strong>in</strong> müssen.<br />

Bei <strong>der</strong> Feststellung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

nach Satz 3 s<strong>in</strong>d Teilzeitbeschäftigte<br />

mit e<strong>in</strong>er regelmäßigen wöchentlichen<br />

Arbeitszeit von nicht mehr als 20<br />

Stunden mit 0,5 und nicht mehr als 30<br />

Stunden mit 0,75 zu berücksichtigen*.<br />

(2) Unfälle <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Betrieb, bei denen e<strong>in</strong><br />

Beschäftigter getötet o<strong>der</strong> so verletzt wird,<br />

dass er stirbt o<strong>der</strong> für mehr als drei Tage völlig<br />

o<strong>der</strong> teilweise arbeits- o<strong>der</strong> dienstunfähig<br />

wird, hat <strong>der</strong> Arbeitgeber zu erfassen.<br />

* Satz 4 e<strong>in</strong>gefügt durch Artikel 9 des Arbeitsrechtlichen<br />

Beschäftigungsför<strong>der</strong>ungsgesetzes vom 27. September<br />

1996 (BGBl. I S. 1461)<br />

39


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

40<br />

11.2 Auszüge aus dem Arbeitssicherheitsgesetz<br />

(ASiG)<br />

Auszüge aus dem Gesetz über Betriebsärzte,<br />

Sicherheits<strong>in</strong>genieure und an<strong>der</strong>e<br />

Fachkräfte für Arbeitssicherheit. Aktuelle<br />

Gesetzesän<strong>der</strong>ungen f<strong>in</strong>den Sie auf <strong>der</strong><br />

Internetseite des Bundesm<strong>in</strong>isteriums <strong>der</strong> Justiz:<br />

www.gesetze-im-<strong>in</strong>ternet.de.<br />

Erster Abschnitt<br />

§ 1 Grundsatz<br />

Der Arbeitgeber hat nach Maßgabe dieses<br />

Gesetzes Betriebsärzte und Fachkräfte für<br />

Arbeitssicherheit zu bestellen. Diese sollen<br />

ihn beim Arbeitsschutz und bei <strong>der</strong><br />

Unfallverhütung unterstützen. Damit soll<br />

erreicht werden, dass<br />

1. die dem Arbeitsschutz und <strong>der</strong> Unfallverhütung<br />

dienenden Vorschriften den<br />

beson<strong>der</strong>en Betriebsverhältnissen entsprechend<br />

angewandt werden,<br />

2. gesicherte arbeitsmediz<strong>in</strong>ische und<br />

sicherheitstechnische Erkenntnisse zur<br />

Verbesserung des Arbeitsschutzes und<br />

<strong>der</strong> Unfallverhütung verwirklicht werden<br />

können,<br />

3. die dem Arbeitsschutz und <strong>der</strong> Unfallverhütung<br />

dienenden Maßnahmen e<strong>in</strong>en<br />

möglichst hohen Wirkungsgrad erreichen.<br />

Zweiter Abschnitt<br />

Betriebsärzte<br />

§ 2 Bestellung von Betriebsärzten<br />

(1) Der Arbeitgeber hat Betriebsärzte schriftlich<br />

zu bestellen und ihnen die <strong>in</strong> § 3 genannten<br />

Aufgaben zu übertragen, soweit<br />

dies erfor<strong>der</strong>lich ist im H<strong>in</strong>blick auf<br />

1. die Betriebsart und die damit für die<br />

Arbeitnehmer verbundenen Unfall- und<br />

Gesundheitsgefahren,<br />

2. die Zahl <strong>der</strong> beschäftigten Arbeitnehmer<br />

und die Zusammensetzung <strong>der</strong> Arbeitnehmerschaft<br />

und<br />

3. die Betriebsorganisation, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

im H<strong>in</strong>blick auf die Zahl und die Art <strong>der</strong><br />

für den Arbeitsschutz und die Unfallverhütung<br />

verantwortlichen Personen.<br />

(2) Der Arbeitgeber hat dafür zu sorgen,<br />

dass die von ihm bestellten Betriebsärzte<br />

ihre Aufgaben erfüllen. Er hat sie bei <strong>der</strong> Erfüllung<br />

ihrer Aufgaben zu unterstützen; <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

ist er verpflichtet, ihnen, soweit<br />

dies zur Erfüllung ihrer Aufgaben erfor<strong>der</strong>lich<br />

ist, Hilfspersonal sowie Räume, E<strong>in</strong>richtungen,<br />

Geräte und Mittel zur Verfügung<br />

zu stellen. Er hat sie über den E<strong>in</strong>satz von<br />

Personen zu unterrichten, die mit e<strong>in</strong>em<br />

befristeten Arbeitsvertrag beschäftigt o<strong>der</strong><br />

ihm zur Arbeitsleistung überlassen s<strong>in</strong>d.<br />

(3) Der Arbeitgeber hat den Betriebsärzten<br />

die zur Erfüllung ihrer Aufgaben erfor<strong>der</strong>liche<br />

Fortbildung unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

betrieblichen Belange zu ermöglichen. Ist<br />

<strong>der</strong> Betriebsarzt als Arbeitnehmer e<strong>in</strong>ge-<br />

11 Auswahl wichtiger Arbeitsschutzgesetze und -vorschriften


stellt, so ist er für die Zeit <strong>der</strong> Fortbildung<br />

unter Fortentrichtung <strong>der</strong> Arbeitsvergütung<br />

von <strong>der</strong> Arbeit freizustellen. Die Kosten <strong>der</strong><br />

Fortbildung trägt <strong>der</strong> Arbeitgeber. Ist <strong>der</strong><br />

Betriebsarzt nicht als Arbeitnehmer e<strong>in</strong>gestellt,<br />

so ist er für die Zeit <strong>der</strong> Fortbildung<br />

von <strong>der</strong> Erfüllung <strong>der</strong> ihm übertragenen<br />

Aufgaben freizustellen.<br />

§ 3 Aufgaben <strong>der</strong> Betriebsärzte<br />

(1) Die Betriebsärzte haben die Aufgabe,<br />

den Arbeitgeber beim Arbeitsschutz und bei<br />

<strong>der</strong> Unfallverhütung <strong>in</strong> allen Fragen des<br />

Gesundheitsschutzes zu unterstützen. Sie<br />

haben <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

1. den Arbeitgeber und die sonst für den<br />

Arbeitsschutz und die Unfallverhütung<br />

verantwortlichen Personen zu beraten,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei<br />

a. <strong>der</strong> Planung, Ausführung und Unterhaltung<br />

von Betriebsanlagen und von<br />

sozialen und sanitären E<strong>in</strong>richtungen,<br />

b. <strong>der</strong> Beschaffung von technischen Arbeitsmitteln<br />

und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung von<br />

Arbeitsverfahren und Arbeitsstoffen,<br />

c. <strong>der</strong> Auswahl und Erprobung von Körperschutzmitteln,<br />

d. arbeitsphysiologischen, arbeitspsychologischen<br />

und sonstigen ergonomischen<br />

sowie arbeitshygienischen Fragen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

des Arbeitsrhythmus, <strong>der</strong> Arbeitszeit<br />

und <strong>der</strong> Pausenregelung, <strong>der</strong><br />

Gestaltung <strong>der</strong> Arbeitsplätze, des Arbeitsablaufs<br />

und <strong>der</strong> Arbeitsumgebung,<br />

e. <strong>der</strong> Organisation <strong>der</strong> Ersten Hilfe im<br />

Betrieb,<br />

f. Fragen des Arbeitsplatzwechsels sowie<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung und Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>gliede-<br />

11 Auswahl wichtiger Arbeitsschutzgesetze und -vorschriften<br />

rung Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter <strong>in</strong> den Arbeitsprozess,<br />

g. <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen,<br />

2. die Arbeitnehmer zu untersuchen, arbeitsmediz<strong>in</strong>isch<br />

zu beurteilen und zu beraten<br />

sowie die Untersuchungsergebnisse zu<br />

erfassen und auszuwerten,<br />

3. die Durchführung des Arbeitsschutzes und<br />

<strong>der</strong> Unfallverhütung zu beobachten und<br />

im Zusammenhang damit<br />

a. die Arbeitsstätten <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen<br />

zu begehen und festgestellte<br />

Mängel dem Arbeitgeber o<strong>der</strong> <strong>der</strong> sonst<br />

für den Arbeitsschutz und die Unfallverhütung<br />

verantwortlichen Person mitzuteilen,<br />

Maßnahmen zur Beseitigung dieser<br />

Mängel vorzuschlagen und auf <strong>der</strong>en<br />

Durchführung h<strong>in</strong>zuwirken,<br />

b. auf die Benutzung <strong>der</strong> Körperschutzmittel<br />

zu achten,<br />

c. Ursachen von arbeitsbed<strong>in</strong>gten Erkrankungen<br />

zu untersuchen, die Untersuchungsergebnisse<br />

zu erfassen und<br />

auszuwerten und dem Arbeitgeber Maßnahmen<br />

zur Verhütung dieser Erkrankungen<br />

vorzuschlagen,<br />

4. darauf h<strong>in</strong>zuwirken, dass sich alle im<br />

Betrieb Beschäftigten den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Arbeitsschutzes und <strong>der</strong> Unfallverhütung<br />

entsprechend verhalten, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

sie über die Unfall- und<br />

Gesundheitsgefahren, denen sie bei <strong>der</strong><br />

Arbeit ausgesetzt s<strong>in</strong>d, sowie über die<br />

E<strong>in</strong>richtungen und Maßnahmen zur<br />

Abwendung dieser Gefahren zu belehren<br />

und bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satzplanung und Schulung<br />

<strong>der</strong> Helfer <strong>in</strong> Erster Hilfe und des mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Hilfspersonals mitzuwirken.<br />

41


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

42<br />

(2) Die Betriebsärzte haben auf Wunsch des<br />

Arbeitnehmers diesem das Ergebnis arbeitsmediz<strong>in</strong>ischer<br />

Untersuchungen mitzuteilen;<br />

§ 8 Abs.1 Satz 3 bleibt unberührt.<br />

(3) Zu den Aufgaben <strong>der</strong> Betriebsärzte gehört<br />

es nicht, Krankmeldungen <strong>der</strong> Arbeitnehmer<br />

auf ihre Berechtigung zu überprüfen.<br />

Dritter Abschnitt<br />

Fachkräfte für Arbeitssicherheit<br />

§ 6 Aufgaben <strong>der</strong> Fachkräfte für Arbeitssicherheit<br />

Die Fachkräfte für Arbeitssicherheit haben<br />

die Aufgabe, den Arbeitgeber beim Arbeitsschutz<br />

und bei <strong>der</strong> Unfallverhütung <strong>in</strong><br />

allen Fragen <strong>der</strong> Arbeitssicherheit e<strong>in</strong>schließlich<br />

<strong>der</strong> menschengerechten Gestaltung<br />

<strong>der</strong> Arbeit zu unterstützen. Sie haben<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

1. den Arbeitgeber und die sonst für den<br />

Arbeitsschutz und die Unfallverhütung<br />

verantwortlichen Personen zu beraten,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei<br />

a. <strong>der</strong> Planung, Ausführung und Unterhaltung<br />

von Betriebsanlagen und von<br />

sozialen und sanitären E<strong>in</strong>richtungen,<br />

b. <strong>der</strong> Beschaffung von technischen<br />

Arbeitsmitteln und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung von<br />

Arbeitsverfahren und Arbeitsstoffen,<br />

c. <strong>der</strong> Auswahl und Erprobung von<br />

Körperschutzmitteln,<br />

d. <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Arbeitsplätze, des<br />

Arbeitsablaufs, <strong>der</strong> Arbeitsumgebung und<br />

<strong>in</strong> sonstigen Fragen <strong>der</strong> Ergonomie,<br />

e. <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen,<br />

2. die Betriebsanlagen und die technischen<br />

Arbeitsmittel <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e vor <strong>der</strong> Inbetriebnahme<br />

und Arbeitsverfahren <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

vor ihrer E<strong>in</strong>führung sicherheitstechnisch<br />

zu überprüfen,<br />

3. die Durchführung des Arbeitsschutzes und<br />

<strong>der</strong> Unfallverhütung zu beobachten und<br />

im Zusammenhang damit<br />

a. die Arbeitsstätten <strong>in</strong> regelmäßigen<br />

Abständen zu begehen und festgestellte<br />

Mängel dem Arbeitgeber o<strong>der</strong> <strong>der</strong> sonst<br />

für den Arbeitsschutz und die Unfallverhütung<br />

verantwortlichen Person mitzuteilen,<br />

Maßnahmen zur Beseitigung dieser<br />

Mängel vorzuschlagen und auf <strong>der</strong>en<br />

Durchführung h<strong>in</strong>zuwirken,<br />

b. auf die Benutzung <strong>der</strong> Körperschutzmittel<br />

zu achten,<br />

c. Ursachen von Arbeitsunfällen zu untersuchen,<br />

die Untersuchungsergebnisse zu<br />

erfassen und auszuwerten und dem<br />

Arbeitgeber Maßnahmen zur Verhütung<br />

dieser Arbeitsunfälle vorzuschlagen,<br />

4. darauf h<strong>in</strong>zuwirken, dass sich alle im Betrieb<br />

Beschäftigten den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Arbeitsschutzes und <strong>der</strong> Unfallverhütung<br />

entsprechend verhalten, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

sie über die Unfall- und<br />

Gesundheitsgefahren, denen sie bei <strong>der</strong><br />

Arbeit ausgesetzt s<strong>in</strong>d, sowie über die<br />

E<strong>in</strong>richtungen und Maßnahmen zur<br />

Abwendung dieser Gefahren zu belehren<br />

und bei <strong>der</strong> Schulung <strong>der</strong> Sicherheitsbeauftragten<br />

mitzuwirken.<br />

11 Auswahl wichtiger Arbeitsschutzgesetze und -vorschriften


12 Service<br />

12.1 Beratung und Angebote<br />

Hier f<strong>in</strong>den Sie die wichtigsten Ansprechpartner<br />

sowie Anlaufstellen für Beratungen<br />

und Präventionsangebote. Nutzen Sie unser<br />

Kontaktformular auf www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de für<br />

Ihre E-Mail-Anfragen.<br />

Service und Angebote für Unternehmen<br />

• Präventionsdienste (Bezirksstellen)<br />

Sie suchen Beratung bei konkreten Fragen<br />

zum Arbeitsschutz <strong>in</strong> Ihrem Unternehmen,<br />

zu technischen Fragen, berufsgenossenschaftlichen<br />

Regeln o<strong>der</strong> zur staatlichen<br />

Gesetzgebung, wie Arbeitsschutzgesetz,<br />

Arbeitsstättenverordnung, Mediz<strong>in</strong>produktebetreiberverordnung?<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Karlsruher Straße 19/22 · 10711 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon (030) 896 85 - 208<br />

Telefax (030) 896 85 - 209<br />

Bochum<br />

Universitätsstraße 78 · 44789 Bochum<br />

Telefon (0234) 30 78 - 401<br />

Telefax (0234) 30 78 - 425<br />

Delmenhorst<br />

Fischstraße 31 · 27749 Delmenhorst<br />

Telefon (04221) 913 - 401<br />

Telefax (04221) 913 - 509<br />

Dresden<br />

Gret-Palucca-Straße 1a · 01069 Dresden<br />

Telefon (0351) 86 47 - 402<br />

Telefax (0351) 86 47 - 424<br />

12 Service<br />

Hamburg<br />

Schäferkampsallee 24 · 20357 Hamburg<br />

Telefon (040) 41 25 - 648<br />

Telefax (040) 41 25 - 645<br />

Hannover (Außenstelle von Magdeburg)<br />

An<strong>der</strong>ter Straße 137 · 30559 Hannover<br />

Telefon (0511) 563 59 99 - 91<br />

Telefax (0511) 563 59 99 - 99<br />

Karlsruhe<br />

Neureuter Straße 37 b · 76185 Karlsruhe<br />

Telefon (0721) 97 20 - 151<br />

Telefax (0721) 97 20 - 160<br />

Köln<br />

Bonner Straße 337 · 50968 Köln<br />

Telefon (0221) 37 72 - 440<br />

Telefax (0221) 37 72 - 445<br />

Magdeburg<br />

Keplerstraße 12 · 39104 Magdeburg<br />

Telefon (0391) 60 90 - 5<br />

Telefax (0391) 60 90 - 625<br />

Ma<strong>in</strong>z<br />

Göttelmannstraße 3 · 55130 Ma<strong>in</strong>z<br />

Telefon (06131) 808 - 201<br />

Telefax (06131) 808 - 202<br />

München<br />

Wallenste<strong>in</strong>platz 3 · 80807 München<br />

Telefon (089) 350 96 - 141<br />

Telefax (089) 350 96 - 149<br />

Würzburg<br />

Röntgenr<strong>in</strong>g 2 · 97070 Würzburg<br />

Telefon (0931) 35 75 - 501<br />

Telefax (0931) 35 75 - 524<br />

43


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

44<br />

• Betriebsärztliche und sicherheitstechnische<br />

Betreuung<br />

Sie suchen Ihren Ansprechpartner zu den<br />

möglichen Betreuungsformen?<br />

Hauptverwaltung Hamburg<br />

Zentrale Präventionsdienste <strong>der</strong> BGW<br />

Bereich Betriebsärztliche und Sicherheitstechnische<br />

Betreuung (BuS)<br />

Telefon (040) 202 07 - 75 61<br />

• Präventionsangebot BGW qu.<strong>in</strong>t.as<br />

Sie haben Interesse an unserem Programm<br />

„Qualitätsmanagement mit <strong>in</strong>tegriertem<br />

Arbeitsschutz“?<br />

Hauptverwaltung Hamburg<br />

Zentrale Präventionsdienste <strong>der</strong> BGW<br />

Abteilung qu.<strong>in</strong>t.as ®<br />

Telefon (040) 202 07 - 35 15<br />

• Informationen zu unseren Sem<strong>in</strong>aren<br />

Sie möchten sich über unsere Sem<strong>in</strong>arangebote,<br />

Sem<strong>in</strong>ar<strong>in</strong>halte o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Veranstaltungsort<br />

<strong>in</strong> Ihrer Nähe <strong>in</strong>formieren?<br />

Hauptverwaltung Hamburg<br />

Zentrale Präventionsdienste <strong>der</strong> BGW<br />

Bereich Sem<strong>in</strong>arorganisation<br />

Telefon (040) 202 07 - 965<br />

• Aus- und Weiterbildung<br />

Sie haben Anregungen für die Weiterentwicklung<br />

unseres Aus- und Weiterbildungsangebots<br />

o<strong>der</strong> möchten mehr über unsere<br />

mediengestützten Lern-, Informations- und<br />

Kommunikationsangebote wissen?<br />

Hauptverwaltung Hamburg<br />

Zentrale Präventionsdienste <strong>der</strong> BGW<br />

Bereich Bildungsmanagement<br />

Telefon (040) 202 07 - 76 14<br />

• Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />

Sie möchten sich über unsere Ausbildung<br />

zur Fachkraft für Arbeitssicherheit <strong>in</strong>formieren,<br />

haben Fragen zu Ihrer Teilnahme o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Akademie Dresden?<br />

BGW-Akademie Dresden<br />

Königsbrücker Landstraße 4 b<br />

01109 Dresden<br />

Telefon (0351) 457 - 28 00<br />

Telefax (0351) 457 - 28 25<br />

• Annahme für Medienbestellungen<br />

Hauptverwaltung Hamburg<br />

Zentrale Präventionsdienste – Versand<br />

Telefon (040) 202 07 - 962<br />

Telefax (040) 202 07 - 948<br />

Angebote zu Prävention und Beratung<br />

Hauptverwaltung Hamburg<br />

Grundlagen <strong>der</strong> Prävention <strong>der</strong> BGW:<br />

• Bereich Arbeitsmediz<strong>in</strong><br />

Telefon (040) 202 07 - 32 29<br />

• Bereich Psychologie<br />

Telefon (040) 202 07 - 32 11<br />

• Bereich Berufs<strong>der</strong>matologie<br />

Telefon (030) 896 85 - 500<br />

12 Service


• Bereich Ergonomie<br />

Telefon (040) 202 07 - 32 22<br />

• Bereich Gefahrstoffe<br />

Telefon (0221) 3772 - 500<br />

• Bereich Apotheken<br />

Telefon (040) 202 07 - 32 34<br />

• Bereich Gesundheitsmanagement<br />

Telefon (040) 202 07 - 960<br />

• Bereich Mobilitätsmanagement<br />

Telefon (040) 202 07 - 964<br />

• Bereich Fahrsicherheit<br />

Telefon (040) 202 07 - 9914<br />

Angebote zur Sekundären Individualprävention,<br />

Berufshilfe und Rehabilitation<br />

Für Ihre Mitarbeiter mit beson<strong>der</strong>em<br />

Beratungsbedarf zu Hautschutz und beruflich<br />

bed<strong>in</strong>gten Hauterkrankungen, bei<br />

Fragen zur Sekundären Individualprävention<br />

stehen Ihnen Ansprechpartner im Bereich<br />

Berufshilfe <strong>in</strong> Ihrer Bezirksverwaltung zur<br />

Verfügung. Sie können sich auch direkt an<br />

e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Schulungs- und Beratungszentren<br />

wenden.<br />

BGW schu.ber.z Berl<strong>in</strong><br />

Karlsruher Straße 19/22 . 10711 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon (030) 896 85 - 303<br />

Telefax (030) 896 85 - 501<br />

E-Mail schuberz-berl<strong>in</strong>@bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />

12 Service<br />

BGW schu.ber.z Bochum<br />

Universitätsstraße 78 . 44789 Bochum<br />

Telefon (0234) 30 78 - 650<br />

Telefax (0234) 30 78 - 651<br />

E-Mail schuberz-bochum@bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />

BGW schu.ber.z Delmenhorst<br />

Fischstraße 31 . 27749 Delmenhorst<br />

Telefon (04221) 913 - 701<br />

Telefax (04221) 913 - 705<br />

E-Mail schuberz-delmenhorst@bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />

BGW schu.ber.z Karlsruhe<br />

Neureuter Straße 37b . 76185 Karlsruhe<br />

Telefon (0721) 97 20 - 111<br />

Telefax (0721) 97 20 - 123<br />

E-Mail schuberz-karlsruhe@bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />

BGW schu.ber.z Ma<strong>in</strong>z<br />

Göttelmannstraße 3 . 55130 Ma<strong>in</strong>z<br />

Telefon (06131) 808 - 324<br />

Telefax (06131) 808 - 545<br />

E-Mail schuberz-ma<strong>in</strong>z@bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />

BGW schu.ber.z Würzburg<br />

Röntgenr<strong>in</strong>g 2 . 97070 Würzburg<br />

Telefon (0931) 35 75 - 700<br />

Telefax (0931) 35 75 - 777<br />

E-Mail schuberz-wuerzburg@bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />

45


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

46<br />

12.2 Literaturverzeichnis<br />

Wenn Sie sich detaillierter über e<strong>in</strong> Thema<br />

o<strong>der</strong> rechtliche Grundlagen <strong>in</strong>formieren<br />

möchten, gibt Ihnen dieses Literaturverzeichnis<br />

e<strong>in</strong>en Überblick. Nutzen Sie unser<br />

umfangreiches Download-Angebot auf<br />

www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de. Sofort verfügbar und<br />

praktisch im PDF-Format elektronisch zu<br />

archivieren, steht hier e<strong>in</strong> großer Teil unserer<br />

Publikationen für Sie bereit. Für unsere versicherten<br />

Unternehmen s<strong>in</strong>d die meisten<br />

Schriften kostenlos bestellbar.<br />

• Verzeichnisse über das Medienangebot<br />

– M 069 – Schriften für Sicherheit<br />

und Gesundheit<br />

– U 060 – BGVR-Verzeichnis (Gesamtverzeichnis<br />

aller BG-Vorschriften,<br />

BG-Regeln und weiterer Schriften)<br />

12.2.1 Gesetze, Verordnungen, Regeln<br />

• Gesetzliche Vorschriften und Regeln<br />

– Arbeitsschutzgesetz<br />

– Arbeitsstättenverordnung<br />

– Biostoffverordnung<br />

– Betriebssicherheitsverordnung<br />

– Gefahrstoffverordnung<br />

– U 793 – Liste <strong>der</strong> Berufskrankheiten<br />

– TRGS 525 – Technische Regeln<br />

für Gefahrstoffe<br />

– TRGS 401 – Gefährdung durch Hautkontakt<br />

– Röntgenverordnung<br />

– Bildschirmarbeitsverordnung<br />

– Lastenhandhabungsverordnung<br />

– PSA-Benutzungsverordnung<br />

– Mediz<strong>in</strong>produktebetreiberverordnung<br />

• Berufsgenossenschaftliche Vorschriften<br />

und Regeln<br />

– BGV A1 – Grundsätze <strong>der</strong> Prävention<br />

– BGV A2 – Betriebsärzte und Fachkräfte<br />

für Arbeitssicherheit<br />

– BGV A3 – Elektrische Anlagen und<br />

Betriebsmittel<br />

– BGV B2 – Laserstrahlung<br />

– BGV B11 – Elektromagnetische Fel<strong>der</strong><br />

– BGR 120 – Laboratorien<br />

– BGR 121 – Arbeitsplatzlüftung – Lufttechnische<br />

Maßnahmen<br />

– BGR 192 – Benutzung von Augen- und<br />

Gesichtsschutz<br />

– BGR 195 – E<strong>in</strong>satz von Schutzhandschuhen<br />

– BGR 197 – Benutzung von Hautschutz<br />

– BGR 206 – Des<strong>in</strong>fektionsarbeiten im<br />

Gesundheitsdienst<br />

– BGR 208 – Re<strong>in</strong>igungsarbeiten mit Infektionsgefahr<br />

<strong>in</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Bereichen<br />

– BGR 250 – Biologische Arbeitsstoffe<br />

im Gesundheitswesen und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohlfahrtspflege<br />

(TRBA 250)<br />

12.2.2 Info-Schriften <strong>der</strong> BGW<br />

• Angebote, Service und Leistungen<br />

– 1GU – BGW kompakt, Angebote –<br />

Informationen – Leistungen<br />

– TV-FV-1 – Freiwillige Versicherung<br />

– TQ-SIMA 1 – Auch Sicherheit braucht<br />

Management<br />

– TQ-MAAS 1 – Managementanfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> BGW für Arbeitsschutz<br />

– M 070 – Sem<strong>in</strong>arprogramm<br />

12 Service


• Thema: Betrieblicher Arbeitsschutz<br />

– E 7 – Arbeitssicherheit <strong>in</strong> Tageskl<strong>in</strong>iken<br />

und an<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>richtungen für ambulantes<br />

Operieren<br />

– E 11 – Brandschutzübungen helfen Leben retten<br />

– BGI 503 – Anleitung zur Ersten Hilfe<br />

bei Unfällen<br />

– BGI 508 – Merkblatt für die Übertragung<br />

von Unternehmerpflichten<br />

– BGI 560 – Arbeitssicherheit durch<br />

vorbeugenden Brandschutz<br />

– TP-BGV A2 – Informationen zur neuen<br />

BGV A2<br />

• Thema: Stress und Arbeitsorganisation<br />

– RGM 3 – Gruppenarbeit im Gesundheitswesen<br />

– RGM 9 – Betriebliches Vorschlagswesen<br />

als Ideenmanagement<br />

– RGM 12 – Mo<strong>der</strong>ation von Projektgruppen<br />

und Gesundheitszirkeln<br />

– M 656 – Diagnose Stress<br />

– U 095 – Suchtprobleme im Betrieb<br />

• Thema: Unfallgefahren und Gesundheitsrisiken<br />

– U36 – Verbandbuch<br />

– M 657 – Vorsicht Stufe<br />

– M 658 – Dresscode Sicherheit<br />

– IPR 4 – Sicheres Arbeiten mit Sauerstoff<br />

im Gesundheitsdienst<br />

• Thema: Gefahrstoffe<br />

– E 10 – Sicheres Arbeiten mit Gefahrstoffen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Dialyse<br />

– GP3 – Raumdes<strong>in</strong>fektion mit Formaldehyd<br />

– M 620a – Sichere Handhabung<br />

von Zytostatika, CD-ROM<br />

– U 748 – Gefahrstoffe 2006,<br />

mit aktuellen Grenzwerten<br />

12 Service<br />

– BGI 566 – Betriebsanweisung für den<br />

Umgang mit Gefahrstoffen<br />

– TP-DPHuM – Diagnostische Proben<br />

richtig versenden – gefahrgutrechtliche<br />

H<strong>in</strong>weise Humanmediz<strong>in</strong><br />

– EP-AE – Abfallentsorgung – Informationen<br />

zur sicheren Entsorgung von Abfällen<br />

im Gesundheitsdienst<br />

• Thema: Rückenbelastungen und Ergonomie<br />

– M 655 – Spannungsfeld Rücken<br />

– U 280 – Bildschirm-Arbeitsplätze<br />

– U 286 – Gesund arbeiten am PC –<br />

Testen Sie Ihren Arbeitsplatz (Faltblatt)<br />

– BGI 523 – Mensch und Arbeitsplatz<br />

• Thema: Haut und Allergiegefahr<br />

– TP-HSP-11 – Hautschutz- und Händehygieneplan<br />

für Pflegeberufe<br />

– M 650 – Hauptsache Hautschutz<br />

– M 621 – Achtung Allergiegefahr<br />

– U 797 – Hautkrankheiten und Hautschutz<br />

(GUV–I 8559)<br />

• Thema: Infektionsgefährdung<br />

– M 612/613 – Risiko Virus<strong>in</strong>fektion<br />

– Krätze – Alles auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

– BGI 586 – Hepatitis-A-Prophylaxe<br />

– U 612 – Empfehlungen zur Infektionsverhütung<br />

bei Tuberkulose<br />

• Thema: Verkehrssicherheit<br />

– BGV D29 – Fahrzeuge<br />

– U 582 – Emotionen im Straßenverkehr<br />

(Informationsbroschüre)<br />

– U 583 – Handbuch für Verkehrssicherheit<br />

– U 587 – Autotechnik, Informationen<br />

und Argumente für die Arbeits- und<br />

Dienstwege<br />

47


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

12.3 Informationen im Internet<br />

Ihre Berufsgenossenschaft – die<br />

Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst<br />

und Wohlfahrtspflege<br />

Hauptverband <strong>der</strong> gewerblichen<br />

Berufsgenossenschaften<br />

Arbeitsschutz – Geme<strong>in</strong>schafts<strong>in</strong>itiative<br />

Gesün<strong>der</strong> Arbeiten e.V.<br />

Berufsgenossenschaftliches<br />

Unfallkrankenhaus Hamburg<br />

Berufsgenossenschaftliches<br />

Vorschriften- und Regelwerk<br />

BG – Die gewerblichen<br />

Berufsgenossenschaften<br />

Internetadresse Was ist hier zu f<strong>in</strong>den?<br />

www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />

www.hvbg.de<br />

www.gesuen<strong>der</strong>-arbeiten.de<br />

www.buk-hamburg.de<br />

www.hvbg.de/bgvr<br />

www.berufsgenossenschaft.de<br />

Portal <strong>der</strong> BGW mit Informationen für Kunden, Journalisten und Interessierte. Mit vielfältigen<br />

Servicemöglichkeiten wie Formulardownload, Broschürendownload und Bestellung, Sem<strong>in</strong>arbuchung<br />

und mehr. E<strong>in</strong> Klick für Ihre Gesundheit.<br />

Portal des Hauptverbandes <strong>der</strong> gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG). Hier f<strong>in</strong>den Sie<br />

auch das Gefahrstoff<strong>in</strong>formationssystem (GESTIS) und die Internetpräsenz des Berufsgenossenschaftlichen<br />

Instituts für Arbeitsschutz (BIA) und des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsmediz<strong>in</strong><br />

(BGFA).<br />

Zusammenschluss von Unternehmen, Sozialpartnern, Berufsgenossenschaften, Krankenkassen<br />

und <strong>der</strong> Landesregierung NRW.<br />

Schwerpunkte <strong>der</strong> Arbeit des Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses Hamburg (Boberg)<br />

s<strong>in</strong>d Unfall- und Wie<strong>der</strong>herstellungschirurgie, die Hand-, plastische und Mikrochirurgie<br />

sowie die Betreuung von Brandverletzten und die Behandlung von Querschnittgelähmten.<br />

Das Berufsgenossenschaftliche Vorschriften- und Regelwerk – kurz BGVR. In <strong>der</strong> BGVR-Datenbank<br />

f<strong>in</strong>den Sie alle berufsgenossenschaftlichen Vorschriften (BGV), Regeln (BGR) und<br />

Unfallverhütungsvorschriften (UVV).<br />

Dieses Portal bietet Ihnen den e<strong>in</strong>fachen und übersichtlichen Zugang zum umfangreichen<br />

Onl<strong>in</strong>e-Angebot <strong>der</strong> gewerblichen Berufsgenossenschaften (BG).<br />

BG – Netzwerk Prävention www.bg-praevention.de Das BG-Netzwerk Prävention bietet Ihnen e<strong>in</strong>en thematischen Zugriff auf alle Onl<strong>in</strong>e-Informationen<br />

<strong>der</strong> gewerblichen Berufsgenossenschaften (BGen) zu den Bereichen Sicherheit und<br />

Gesundheit bei <strong>der</strong> Arbeit.<br />

Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft für<br />

Sicherheit und Gesundheit bei<br />

<strong>der</strong> Arbeit (Basi) e.V.<br />

Bundesverband freiberuflicher<br />

Sicherheits<strong>in</strong>genieure (BFSI)<br />

Datenbank<br />

„Präventionsrecht-onl<strong>in</strong>e“<br />

Bundesanstalt für Arbeitsschutz<br />

und Arbeitsmediz<strong>in</strong> (BAuA)<br />

Gesellschaft für Qualität im<br />

Arbeitsschutz mbH (GQA)<br />

www.basi.de<br />

www.bfsi.de<br />

www.pr-o.<strong>in</strong>fo<br />

www.baua.de<br />

www.gqa.de<br />

Unter dem Dach <strong>der</strong> Basi arbeiten M<strong>in</strong>isterien, Unfall- und Krankenversicherungsträger,<br />

Berufs- und Fachverbände auf dem Gebiet des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zusammen.<br />

Auf se<strong>in</strong>en Internetseiten stellt <strong>der</strong> Bundesverband freiberuflicher Sicherheits<strong>in</strong>genieure und<br />

überbetrieblicher Dienste e.V. se<strong>in</strong>e Arbeit und se<strong>in</strong>e Angebote vor.<br />

Die Datenbank „Präventionsrecht-onl<strong>in</strong>e“ bietet das komplette Arbeitsschutzrecht mit Vorschriften<br />

zum Umweltrecht und Arbeitshilfen für die betriebliche Praxis.<br />

Ratgeber zur Ermittlung gefährdungsbezogener Arbeitsschutzmaßnahmen im Betrieb – Handbuch<br />

für Arbeitsschutzfachleute, 4. Auflage, Bearbeitungsstand: 1.1.2004. Der Ratgeber steht ausschließlich<br />

als PDF-Datei (5 MB) zum Herunterladen zur Verfügung.<br />

Die GQA ist e<strong>in</strong>e Gesellschaft des Verbandes Deutscher Sicherheits<strong>in</strong>genieure e.V. (VDSI) und hat<br />

mit Partnern e<strong>in</strong> System zur Qualitätssicherung und Zertifizierung sicherheitstechnischer Dienste entwickelt.<br />

Hier f<strong>in</strong>den Sie von <strong>der</strong> GQA geprüfte und zertifizierte sicherheitstechnische Dienstleister.<br />

Prävention-onl<strong>in</strong>e www.praevention-onl<strong>in</strong>e.de Der unabhängige Marktplatz für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz, Umweltschutz und Qualität.<br />

Internetportal mit zahlreichen Informationen zu allen Themen <strong>der</strong> Prävention.<br />

Europäische Agentur für Sicherheit<br />

und Gesundheitsschutz am<br />

Arbeitsplatz<br />

http://europe.osha.eu.<strong>in</strong>t<br />

Internationales Onl<strong>in</strong>e-Netzwerk, das e<strong>in</strong>e schnelle und effiziente Möglichkeit bietet, sich aktuelle<br />

und qualitätsgeprüfte Informationen über Fragen zu Sicherheit und Gesundheitsschutz <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> ganzen Welt zu beschaffen.<br />

Robert-Koch-Institut www.rki.de<br />

Hier f<strong>in</strong>den Sie Wissenswertes zu Infektionen und <strong>der</strong>en Prävention.<br />

48 12 Service


12 Service<br />

49


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

50<br />

Kontakt<br />

Grundsätzliches und Beitragsfragen<br />

Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst<br />

und Wohlfahrtspflege (BGW)<br />

Hauptverwaltung<br />

Pappelallee 35/37 · 22089 Hamburg<br />

Telefon (040) 202 07 - 0<br />

Telefax (040) 202 07 - 24 95<br />

Internet www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Versicherungsfälle und Leistungen –<br />

Bezirksverwaltungen<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Karlsruher Straße 19/22 · 10711 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon (030) 896 85 - 0<br />

Telefax (030) 896 85 - 525<br />

Bochum<br />

Universitätsstraße 78 · 44789 Bochum<br />

Telefon (0234) 30 78 - 0<br />

Telefax (0234) 30 78 - 525<br />

Delmenhorst<br />

Fischstraße 31 · 27749 Delmenhorst<br />

Telefon (04221) 913 - 0<br />

Telefax (04221) 913 - 525<br />

Dresden<br />

Gret-Palucca-Straße 1a · 01069 Dresden<br />

Telefon (0351) 86 47 - 0<br />

Telefax (0351) 86 47 - 525<br />

Hamburg<br />

Schäferkampsallee 24 · 20357 Hamburg<br />

Telefon (040) 41 25 - 0<br />

Telefax (040) 41 25 - 525<br />

Karlsruhe<br />

Neureuter Straße 37 b · 76185 Karlsruhe<br />

Telefon (0721) 97 20 - 0<br />

Telefax (0721) 97 20 - 525<br />

Köln<br />

Bonner Straße 337 · 50968 Köln<br />

Telefon (0221) 37 72 - 0<br />

Telefax (0221) 37 72 - 525<br />

Magdeburg<br />

Keplerstraße 12 · 39104 Magdeburg<br />

Telefon (0391) 60 90 - 5<br />

Telefax (0391) 60 90 - 625<br />

Ma<strong>in</strong>z<br />

Göttelmannstraße 3 · 55130 Ma<strong>in</strong>z<br />

Telefon (06131) 808 - 0<br />

Telefax (06131) 808 - 525<br />

München<br />

Wallenste<strong>in</strong>platz 3 · 80807 München<br />

Telefon (089) 350 96 - 0<br />

Telefax (089) 350 96 - 525<br />

Würzburg<br />

Röntgenr<strong>in</strong>g 2 · 97070 Würzburg<br />

Telefon (0931) 35 75 - 0<br />

Telefax (0931) 35 75 - 525<br />

Präventionsdienste (Bezirksstellen)<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Karlsruher Straße 19/22 · 10711 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon (030) 896 85 - 208<br />

Telefax (030) 896 85 - 209<br />

Bochum<br />

Universitätsstraße 78 · 44789 Bochum<br />

Telefon (0234) 30 78 - 401<br />

Telefax (0234) 30 78 - 425<br />

Delmenhorst<br />

Fischstraße 31 · 27749 Delmenhorst<br />

Telefon (04221) 913 - 401<br />

Telefax (04221) 913 - 509<br />

Dresden<br />

Gret-Palucca-Straße 1a · 01069 Dresden<br />

Telefon (0351) 86 47 - 402<br />

Telefax (0351) 86 47 - 424<br />

Hamburg<br />

Schäferkampsallee 24 · 20357 Hamburg<br />

Telefon (040) 41 25 - 648<br />

Telefax (040) 41 25 - 645<br />

Hannover (Außenstelle von Magdeburg)<br />

An<strong>der</strong>ter Straße 137 · 30559 Hannover<br />

Telefon (0511) 563 59 99 - 91<br />

Telefax (0511) 563 59 99 - 99<br />

Karlsruhe<br />

Neureuter Straße 37 b · 76185 Karlsruhe<br />

Telefon (0721) 97 20 - 151<br />

Telefax (0721) 97 20 - 160<br />

Köln<br />

Bonner Straße 337 · 50968 Köln<br />

Telefon (0221) 37 72 - 440<br />

Telefax (0221) 37 72 - 445<br />

Magdeburg<br />

Keplerstraße 12 · 39104 Magdeburg<br />

Telefon (0391) 60 90 - 608<br />

Telefax (0391) 60 90 - 606<br />

Ma<strong>in</strong>z<br />

Göttelmannstraße 3 · 55130 Ma<strong>in</strong>z<br />

Telefon (06131) 808 - 201<br />

Telefax (06131) 808 - 202<br />

München<br />

Wallenste<strong>in</strong>platz 3 · 80807 München<br />

Telefon (089) 350 96 - 141<br />

Telefax (089) 350 96 - 149<br />

Würzburg<br />

Röntgenr<strong>in</strong>g 2 · 97070 Würzburg<br />

Telefon (0931) 35 75 - 501<br />

Telefax (0931) 35 75 - 524<br />

Kontakt


Kontakt<br />

52<br />

47<br />

41<br />

54<br />

40<br />

50<br />

53<br />

48<br />

46<br />

45<br />

44<br />

66<br />

26<br />

49<br />

59<br />

Bochum<br />

42 58<br />

51<br />

57<br />

Köln<br />

55<br />

56<br />

Ma<strong>in</strong>z<br />

65<br />

33<br />

35<br />

60<br />

61<br />

27/28<br />

32<br />

64<br />

63<br />

25<br />

34<br />

36<br />

67 68<br />

69<br />

Karlsruhe<br />

74<br />

71<br />

76 75 70<br />

73<br />

77<br />

79<br />

78<br />

Delmenhorst<br />

72<br />

30<br />

88<br />

24<br />

31<br />

23<br />

20/22<br />

Hamburg<br />

21<br />

37<br />

97<br />

Würzburg<br />

29<br />

Hannover<br />

99<br />

98<br />

96<br />

90/91<br />

19<br />

06<br />

07<br />

95<br />

18<br />

92<br />

93<br />

08<br />

16<br />

86<br />

85<br />

89 84<br />

München<br />

87<br />

38<br />

82<br />

39<br />

Magdeburg<br />

80/81<br />

17<br />

13<br />

10<br />

14<br />

83<br />

04<br />

09<br />

94<br />

Berl<strong>in</strong><br />

12<br />

15<br />

03<br />

01 02<br />

Dresden<br />

Auf <strong>der</strong> obigen Karte f<strong>in</strong>den Sie die Städte verzeichnet, <strong>in</strong> denen die BGW mit e<strong>in</strong>em Standort<br />

vertreten ist. Die farbliche Kennung zeigt, für welche Region e<strong>in</strong> Standort jeweils zuständig ist.<br />

Jede Region ist <strong>in</strong> viele Bezirke aufgeteilt. Die Nummern <strong>der</strong> Bezirke entsprechen den ersten<br />

beiden Ziffern <strong>der</strong> Postleitzahlen. Sie müssen also nur die ersten beiden Ziffern Ihrer Postleitzahl<br />

auf <strong>der</strong> Karte heraussuchen, um zu wissen, welche Stelle <strong>der</strong> BGW für Sie zuständig ist.<br />

51


Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />

52


Arbeitsblatt 3<br />

Berufsgenossenschaft<br />

für Gesundheitsdienst<br />

und Wohlfahrtspflege<br />

Datum:<br />

1<br />

Arbeitsbereich: Labor; Aufarbei- Tätigkeit: alle Tätigkeiten, bei denen zum Schutz vor Infektionen E<strong>in</strong>zeltätigkeit: Des<strong>in</strong>fektion und Re<strong>in</strong>igung Seite:<br />

tung von Mediz<strong>in</strong>-<br />

und Gefahrstoffen Handschuhe getragen werden müssen<br />

von Instrumenten für kle<strong>in</strong>e<br />

produkten<br />

chirurgische E<strong>in</strong>griffe<br />

Gefährdungen Risiko-<br />

Schutzziele Maßnahmen Durchführung Überprüfung<br />

Wer? Bis wann? Wann? Ziel erreicht?<br />

maßzahl<br />

(1–7)<br />

Praxis<strong>in</strong>haber<br />

Technisch:<br />

- masch<strong>in</strong>elle Aufarbeitungsverfahren<br />

bevorzugen<br />

Arbeitsabläufe s<strong>in</strong>d möglichst<br />

so organisiert, dass Handschuhe<br />

nicht länger als zwei<br />

Stunden am Tag getragen<br />

werden müssen.<br />

zu 1.<br />

4<br />

31.01.07<br />

Durch häufiges o<strong>der</strong> langandauerndes<br />

Tragen<br />

flüssigkeitsdichter Handschuhe<br />

quillt die Haut auf.<br />

Dadurch verliert sie ihren<br />

Schutzfilm und ihre Barrierefunktion.<br />

1.<br />

31.12.06<br />

31.03.07<br />

31.12.06<br />

Praxis<strong>in</strong>haber/<br />

Arzthelfer<strong>in</strong><br />

30.09.07<br />

30.06.07<br />

MUSTER<br />

Organisatorisch:<br />

- Des<strong>in</strong>fektionsmittel auf Gefährdungen prüfen<br />

und <strong>in</strong>s Gefahrstoffverzeichnis aufnehmen<br />

- wenn möglich Produkte mit ger<strong>in</strong>ger<br />

Gefährdung verwenden<br />

- Hautschutz- und Handschuhplan erstellen<br />

- Handschuhtragezeiten durch den Wechsel von<br />

Tätigkeiten verkürzen<br />

zu 2. Latexhandschuhe s<strong>in</strong>d pu<strong>der</strong>frei.<br />

Möglichst allergenarme Handschuhe<br />

s<strong>in</strong>d ausgewählt (bei<br />

Latexhandschuhen niedriger<br />

Prote<strong>in</strong>gehalt).<br />

4<br />

30.09.07<br />

30.06.07<br />

2. Naturlatexprote<strong>in</strong>e und<br />

an<strong>der</strong>e Handschuh<strong>in</strong>haltsstoffe*<br />

können Allergien<br />

auslösen.<br />

30.09.07<br />

30.06.07<br />

zu 3. Handschuhe s<strong>in</strong>d beständig<br />

gegen Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmittel.<br />

Sie haben lange<br />

Stulpen.<br />

3<br />

3. Hautreizungen und Allergien<br />

können durch Kontakt<br />

mit Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmitteln<br />

entstehen.<br />

31.03.07<br />

31.12.06<br />

Praxis<strong>in</strong>haber/<br />

Arzthelfer<strong>in</strong><br />

Personenbezogen:<br />

- geeignete Handschuhe und Hautpflegemittel<br />

stehen zur Verfügung<br />

- Praxismitglie<strong>der</strong> werden <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Anwendung<br />

unterwiesen<br />

Alle Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

kennen und benutzen<br />

die jeweils geeigneten Handschuhe.<br />

30.06.07<br />

31.03.07<br />

31.12.07<br />

30.09.07<br />

- die Anwendung wird überprüft<br />

TRGS 401 – Gefährdung durch<br />

Hautkontakt<br />

BGR 206 – Des<strong>in</strong>fektionsarbeiten im<br />

Gesundheitsdienst<br />

M 621 – Achtung Allergiegefahr<br />

* Auch Thiurame, Dithiocarbamate o<strong>der</strong> Mercaptobenzothiazole können im Handschuh vorhanden se<strong>in</strong>.


Arbeitsblatt 1<br />

<strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

nach § 5 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)<br />

Datum<br />

Unternehmen/E<strong>in</strong>richtung<br />

Betrieb/Betriebsteil<br />

Beteiligte an <strong>der</strong> <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong>/Ansprechpartner bei Nachfragen*<br />

Unternehmer/Führungskraft<br />

Mitarbeiter<br />

Betriebsrat/Mitarbeitervertretung<br />

Sicherheitsbeauftragter<br />

Betriebsarzt/Arbeitsmediz<strong>in</strong>er<br />

Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />

Weitere Beteiligte<br />

* Die hier aufgeführten Personen können, aber müssen nicht alle beteiligt werden.<br />

Telefon<br />

Telefon<br />

Telefon<br />

Telefon<br />

Telefon<br />

Telefon<br />

Telefon<br />

Berufsgenossenschaft<br />

für Gesundheitsdienst<br />

und Wohlfahrtspflege


Arbeitsblatt 2 Beispiel e<strong>in</strong>er Erfassung <strong>der</strong> zu beurteilenden Arbeitsbereiche<br />

Berufsgenossenschaft<br />

für Gesundheitsdienst<br />

und Wohlfahrtspflege<br />

Datum:<br />

Arbeitsbereiche<br />

Tätigkeit<br />

Spezielle Personengruppen


Arbeitsblatt 3<br />

Berufsgenossenschaft<br />

für Gesundheitsdienst<br />

und Wohlfahrtspflege<br />

Datum:<br />

Arbeitsbereich: Tätigkeit: E<strong>in</strong>zeltätigkeit: Seite:<br />

Gefährdungen Risiko-<br />

Schutzziele Maßnahmen Durchführung Überprüfung<br />

Wer? Bis wann? Wann? Ziel erreicht?<br />

maßzahl<br />

(1–7)


Arbeitsblatt 4<br />

Berufsgenossenschaft<br />

für Gesundheitsdienst<br />

und Wohlfahrtspflege<br />

Personenbezogene <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />

Arbeitsbereich:<br />

Name des Beschäftigten:<br />

Tätigkeiten Gefährdungen E<strong>in</strong>schränkungen* Handlungsbedarf<br />

* aufgrund von Mutterschutz, Jugendschutz, gesundheitlichen E<strong>in</strong>schränkungen und Ähnlichem


11/2006<br />

Pappelallee 35/37 · 22089 Hamburg · www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />

TP-1GB<br />

Berufsgenossenschaft<br />

für Gesundheitsdienst<br />

und Wohlfahrtspflege

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