Gefährdungsbeurteilung in der Humanmedizin - WINHO
Gefährdungsbeurteilung in der Humanmedizin - WINHO
Gefährdungsbeurteilung in der Humanmedizin - WINHO
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Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
<strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Humanmediz<strong>in</strong><br />
FÜR EIN GESUNDES BERUFSLEBEN<br />
themen<br />
Berufsgenossenschaft<br />
für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege
Unternehmer HUMANMEDIZIN
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
<strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Humanmediz<strong>in</strong><br />
FÜR EIN GESUNDES BERUFSLEBEN<br />
themen<br />
Berufsgenossenschaft<br />
für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
Impressum<br />
<strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Humanmediz<strong>in</strong><br />
Stand 11/2006<br />
© 2006 Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege – BGW<br />
Herausgeber<br />
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege – BGW<br />
Hauptverwaltung<br />
Pappelallee 35/37<br />
22089 Hamburg<br />
Telefon (040) 202 07 - 0<br />
Telefax (040) 202 07 - 24 95<br />
www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />
Bestellnummer<br />
TP-1GB<br />
Redaktion<br />
Markus Nimmesgern, BGW – Öffentlichkeitsarbeit<br />
Fachliche Beratung<br />
Engelbert Drerup, BGW-Präventionsdienste, Köln<br />
Dr. Anne-Maren Marxen, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Kiel<br />
Fotos<br />
Werner Bartsch und Bertram Solcher, Hamburg<br />
Gestaltung & Satz<br />
Mart<strong>in</strong> Großk<strong>in</strong>sky – Designer AGD, Hamburg<br />
Druck<br />
Koelbl<strong>in</strong>-Fortuna-Druck GmbH & Co. KG, Baden-Baden<br />
Gedruckt auf Profisilk– chlorfrei, säurefrei, recycl<strong>in</strong>gfähig,<br />
biologisch abbaubar nach ISO-Norm 9706.<br />
4
Inhalt<br />
1 E<strong>in</strong>leitung<br />
1.1 Verantwortung im Arbeitsschutz .................................................................. 8<br />
1.2 Arbeitsschutz lohnt sich ............................................................................. 8<br />
1.3 <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> mit System ............................................................ 9<br />
2 Vorbereiten<br />
2.1 Wer ist verantwortlich? .............................................................................. 10<br />
2.2 Wer unterstützt mich? ................................................................................ 10<br />
2.3 Welche Gesetze und Vorschriften muss ich beachten? ................................... 10<br />
2.4 Welche vorhandenen Unterlagen kann ich nutzen? ....................................... 11<br />
2.5 Womit fange ich an? ................................................................................ 11<br />
3 Ermitteln<br />
3.1 Was ermittle ich? ...................................................................................... 12<br />
3.2 Wie gehe ich vor? .................................................................................... 12<br />
3.3 Wie kann ich Gefährdungen ermitteln? ....................................................... 13<br />
4 Beurteilen<br />
4.1 Wie führe ich e<strong>in</strong>e <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> durch? ....................................... 14<br />
4.2 Welche Vorteile haben Schutzziele? ............................................................ 14<br />
4.3 Worauf stützt sich die <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong>? ........................................... 14<br />
4.4 Wie def<strong>in</strong>iere ich Schutzziele? ................................................................... 15<br />
4.5 Reicht es aus, nur die M<strong>in</strong>destanfor<strong>der</strong>ungen zu erfüllen? .............................. 16<br />
4.6 Wie bewerte ich Risiken, wenn es ke<strong>in</strong>e Normen gibt? ................................. 16<br />
5 Festlegen<br />
5.1 Welche Maßnahmen und Lösungen gibt es? ................................................. 17<br />
5.2 Welche Prioritäten gelten für die Auswahl<br />
<strong>der</strong> Maßnahmen? ..................................................................................... 18<br />
5.3 Was dokumentiere ich? ............................................................................. 18<br />
Inhalt<br />
5
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
6 Durchführen<br />
6.1 Was sollte ich bei <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong><br />
Maßnahmen beachten? ............................................................................. 19<br />
6.2 Wer kann mich unterstützen? ..................................................................... 19<br />
6.3 Welche Ermittlungen kann ich nutzen? ......................................................... 19<br />
7 Überprüfen<br />
7.1 Was sollte ich überprüfen? ........................................................................ 20<br />
7.2 Wann erfolgt die Überprüfung? .................................................................. 20<br />
7.3 Was mache ich, wenn e<strong>in</strong>e Gefährdung nicht vollständig<br />
beseitigt wurde? ....................................................................................... 20<br />
8 Aktualisieren<br />
8.1 Wann sollte die <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
aktualisiert werden? .................................................................................. 21<br />
8.2 Wie erhöhe ich kont<strong>in</strong>uierlich den Gesundheitsschutz<br />
und die Sicherheit? ................................................................................... 21<br />
9 Dokumentieren<br />
9.1 Warum sollte ich e<strong>in</strong>e Dokumentation erstellen? ............................................ 22<br />
9.2 Was soll e<strong>in</strong>e Dokumentation enthalten? ...................................................... 22<br />
10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse<br />
10.1 Mediz<strong>in</strong>ische Untersuchung und Behandlung/Labor ...................................... 24<br />
10.2 Re<strong>in</strong>igung und Des<strong>in</strong>fektion ....................................................................... 29<br />
10.3 Operative Tätigkeiten ................................................................................ 30<br />
10.4 Röntgen ................................................................................................... 32<br />
10.5 Elektrische Anlagen und Betriebsmittel ......................................................... 33<br />
10.6 Anmeldung/Büro ...................................................................................... 34<br />
10.7 Praxis- und Arbeitsorganisation .................................................................. 35<br />
10.8 Fahrtätigkeit/Hausbesuche ........................................................................ 37<br />
6<br />
Inhalt
11 Auswahl wichtiger Arbeitsschutzgesetze<br />
und -vorschriften<br />
11.1 Auszüge aus dem Arbeitsschutzgesetz<br />
(ArbSchG) ............................................................................................... 38<br />
11.2 Auszüge aus dem Arbeitssicherheitsgesetz<br />
(ASiG) .................................................................................................... 40<br />
12 Service<br />
12.1 Beratung und Angebote ............................................................................. 43<br />
12.2 Literaturverzeichnis ................................................................................... 46<br />
12.3 Informationen im Internet ........................................................................... 48<br />
Impressum ............................................................................................................... 4<br />
Kontakt ................................................................................................................... 50<br />
Anhang<br />
Vorlagen Arbeitsblätter<br />
Inhalt 7
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
8<br />
1 E<strong>in</strong>leitung<br />
E<strong>in</strong>e <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er<br />
Praxis? Lohnt sich <strong>der</strong> Aufwand bei so wenig<br />
Beschäftigten? Auf jeden Fall: Sie untersuchen<br />
täglich Patienten und diagnostizieren<br />
unterschiedliche Krankheitsbil<strong>der</strong>, die <strong>der</strong>en<br />
Gesundheit bedrohen. Was tun Sie aber<br />
gegen Risiken, die alltäglich Ihre Praxis<br />
bedrohen? Neben technischen und mediz<strong>in</strong>ischen<br />
Neuerungen wandeln sich auch die<br />
wirtschaftlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong><br />
Ihrer Praxis. Wenn Sie diese <strong>in</strong> Ihrer Praxis<br />
nicht zeitnah berücksichtigen, können daraus<br />
handfeste Risiken entstehen. Stellen Sie<br />
sich vor, Sie verlieren e<strong>in</strong>e qualifizierte,<br />
erfahrene Mitarbeiter<strong>in</strong>, weil sie durch chronische<br />
Beschwerden arbeitsunfähig gewor-<br />
den ist. Das hat auch für Ihre Praxis schwer<br />
wiegende Folgen. Die <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
hat sich deshalb vor allem für Kle<strong>in</strong>- und<br />
Mittelbetriebe bewährt. Sie bietet Ihnen die<br />
Chance, Qualität und Arbeitsabläufe <strong>in</strong> Ihrer<br />
Praxis dauerhaft zu sichern und dadurch<br />
wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben.<br />
1.1 Verantwortung im Arbeitsschutz<br />
Mit <strong>der</strong> Harmonisierung <strong>der</strong> Arbeitsschutzvorschriften<br />
durch die Europäische Union wurde<br />
<strong>der</strong> Arbeitsschutzbegriff <strong>in</strong> Deutschland deutlich<br />
weiter gefasst. Ziel ist e<strong>in</strong> umfassen<strong>der</strong><br />
Schutz <strong>der</strong> Gesundheit. Arbeitsunfälle und<br />
arbeitsbed<strong>in</strong>gte Gesundheitsgefahren sollen<br />
vermieden werden. Um das zu erreichen, räumt<br />
das Arbeitsschutzgesetz von 1996 den Verantwortlichen<br />
e<strong>in</strong>en breiten Spielraum e<strong>in</strong>.<br />
Betont werden Eigen<strong>in</strong>itiative und -verantwortung.<br />
Die Betriebe können auf ihre spezielle<br />
Situation zugeschnittene Lösungen entwickeln<br />
und umsetzen. Alle s<strong>in</strong>d verpflichtet, sich<br />
aktiv am Arbeitsschutz zu beteiligen: Arbeitgeber<br />
ebenso wie Beschäftigte.<br />
1.2 Arbeitsschutz lohnt sich<br />
Nach dem Arbeitsschutzgesetz und <strong>der</strong> Berufsgenossenschaftlichen<br />
Verordnung BGV<br />
A2 müssen alle Arbeitgeber – unabhängig<br />
von <strong>der</strong> Anzahl ihrer Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />
Mitarbeiter – e<strong>in</strong>e <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
für ihren Betrieb durchführen. Ziel ist es,<br />
Gefährdungen am Arbeitsplatz zu ermitteln<br />
und zu beurteilen, Arbeitsschutzmaßnahmen<br />
eigenverantwortlich festzulegen und ihre<br />
Wirksamkeit zu überprüfen:<br />
• Die systematische Vorgehensweise zeigt<br />
Gefährdungen und Belastungen im<br />
Betrieb auf. Frühzeitiges Erkennen verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />
Störungen im Betrieb und im<br />
Arbeitsablauf sowie Fehlzeiten durch<br />
Krankheit, Arbeitsunfälle, Berufsunfähig-<br />
1 E<strong>in</strong>leitung
keit. Sie ersparen sich zeit- und kosten<strong>in</strong>tensive<br />
Nachbesserungen und sichern<br />
damit die Qualität Ihrer Arbeit.<br />
• Die <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> trägt dazu<br />
bei, dass Ihre Praxis wirtschaftlich erfolgreich<br />
bleibt. Denn Mitarbeiter, die sich<br />
wohl fühlen, s<strong>in</strong>d motivierter und leistungsfähiger.<br />
Sie erzielen gute Arbeitsergebnisse,<br />
liefern Qualität und engagieren sich<br />
für Ihre Patienten.<br />
• E<strong>in</strong>e sachgemäß durchgeführte <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
trägt zur Rechtssicherheit bei.<br />
Sie ist das Werkzeug, mit dem Sie Ihren<br />
verantwortlichen Umgang mit dem Thema<br />
Arbeitssicherheit verlässlich dokumentieren.<br />
Im Schadensfall hilft sie Ihnen, Ihr persönliches<br />
Haftungsrisiko zu begrenzen.<br />
Sie müssen sich professionell beraten lassen:<br />
zum Beispiel durch Ihre externe Fachkraft für<br />
Arbeitssicherheit o<strong>der</strong> den von Ihnen beauftragten<br />
betriebsärztlichen Dienst. Wenn Sie<br />
die Alternativbetreuung gewählt haben, steht<br />
Ihnen gegebenenfalls die Fachkundige Stelle<br />
Ihrer Dach- o<strong>der</strong> Standesorganisation mit Rat<br />
und Tat zur Seite. Informieren Sie sich über<br />
www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de, wo dieses Angebot<br />
bereits besteht.<br />
1.3 <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> mit System<br />
Die Broschüre erläutert <strong>in</strong> sieben Schritten,<br />
wie Sie die <strong>in</strong> Ihrer Praxis auftretenden Gefährdungen<br />
und Belastungen systematisch<br />
ermitteln, bewerten und die erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Maßnahmen für den Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
Ihrer Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />
Mitarbeiter umsetzen können. In <strong>der</strong><br />
Broschüre f<strong>in</strong>den Sie darüber h<strong>in</strong>aus Auszüge<br />
aus Arbeitsschutzvorschriften, Kontaktadressen<br />
sowie Kopiervorlagen, die Ihnen<br />
die praktische Umsetzung <strong>der</strong> <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
<strong>in</strong> Ihrem Betrieb erleichtern.<br />
Selbstverständlich stehen wir Ihnen auch<br />
gern bei weiteren Fragen zur Verfügung.<br />
7 Schritte <strong>der</strong> <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
Aktualisieren Ermitteln<br />
Überprüfen Dokumentieren<br />
H<strong>in</strong>weis:<br />
Durchführen<br />
Vorbereiten<br />
Festlegen<br />
Im Serviceteil am Schluss <strong>der</strong> Broschüre<br />
f<strong>in</strong>den Sie die wichtigsten Ansprechpartner<br />
zu den unterschiedlichen Sachgebieten,<br />
Anlaufstellen für Beratungen und Präventionsangebote.<br />
Nutzen Sie auch unser Kontaktformular<br />
auf www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de für Ihre<br />
E-Mail-Anfragen.<br />
Beurteilen<br />
In den BGW-Sem<strong>in</strong>aren wird e<strong>in</strong> Handlungszyklus als differenzierte Methode <strong>der</strong> <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
genutzt, komplexe betriebliche Fragestellungen zu bearbeiten. Speziell<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit f<strong>in</strong>det dieser Handlungszyklus Anwendung.<br />
Die Schritte <strong>der</strong> <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> und des Handlungszyklus s<strong>in</strong>d durch<br />
ihre systematische Vorgehensweise beide geeignet, sichere Arbeitsschutzziele zu erreichen.<br />
1 E<strong>in</strong>leitung 9
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
10<br />
2 Vorbereiten<br />
2.1 Wer ist verantwortlich?<br />
Arbeitsschutz ist Chefsache. Das heißt, Sie<br />
als Praxis<strong>in</strong>haber s<strong>in</strong>d für die Sicherheit und<br />
den Gesundheitsschutz Ihrer Beschäftigten<br />
und damit auch für die <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
verantwortlich. Sie können e<strong>in</strong>zelne<br />
Aufgaben an zuverlässige und fachkundige<br />
Personen übertragen. Der Auftrag muss<br />
schriftlich erfolgen und Verantwortungsbereiche<br />
und Befugnisse konkret def<strong>in</strong>ieren.<br />
Die Gesamtverantwortung verbleibt jedoch<br />
<strong>in</strong> jedem Fall bei Ihnen.<br />
Ihr neuer Ansprechpartner: die Fachkundige Stelle<br />
Die Fachkundige Stelle ist e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung Ihrer lokalen<br />
Standesorganisation mit vertraglich verpflichteten Betriebsärzten<br />
und Fachkräften für Arbeitssicherheit. Die Fachkundige<br />
Stelle <strong>in</strong>formiert Sie über branchenrelevante Themen zum<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz und stellt Handlungshilfen und<br />
Musteranweisungen für Arztpraxen zur Verfügung. Dort erfahren<br />
Sie auch mehr über die neue „Alternativbetreuung“. Sie<br />
bietet Kle<strong>in</strong>betrieben mehr Handlungsspielraum bei <strong>der</strong> arbeitsmediz<strong>in</strong>ischen<br />
und sicherheitstechnischen Betreuung. Erkundigen<br />
Sie sich nach Konditionen und Kosten. E<strong>in</strong>e Übersicht<br />
über regionale Anbieter <strong>der</strong> Alternativbetreuung für Ärzte f<strong>in</strong>den<br />
Sie im Internet unter www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de.<br />
Sofern Sie e<strong>in</strong>en Betriebsrat o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Mitarbeitervertretung<br />
haben, s<strong>in</strong>d diese über alle<br />
Angelegenheiten des Arbeitsschutzes zu<br />
<strong>in</strong>formieren und zu entsprechenden Vorschlägen<br />
anzuhören. Bei <strong>der</strong> <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
hat die Personalvertretung Mitbestimmungsrechte.<br />
2.2 Wer unterstützt mich?<br />
Die Praxisleitung kann sich von <strong>in</strong>ternen o<strong>der</strong><br />
externen Arbeitsschutzexperten Unterstützung<br />
holen. Externe Hilfe erhalten Sie bei Ihrer<br />
Fachkraft für Arbeitssicherheit und Ihrem<br />
Betriebsarzt, aber auch bei Ihrer Berufsgenossenschaft<br />
sowie den staatlichen Aufsichtsstellen,<br />
zum Beispiel dem Amt für Arbeitsschutz.<br />
Wenn Sie an <strong>der</strong> alternativen<br />
betriebsärztlichen und sicherheitstechnischen<br />
Betreuung teilnehmen, helfen Ihnen auch die<br />
Fachkundigen Stellen Ihrer Standesorganisation.<br />
Ganz wichtig ist die frühzeitige<br />
E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung Ihrer Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />
Mitarbeiter. Nutzen Sie <strong>der</strong>en vorhandenes<br />
Wissen für e<strong>in</strong>e aktive Beteiligung <strong>in</strong> allen<br />
Phasen. Denn die Betroffenen können am<br />
besten beurteilen, welche Gefährdungen<br />
o<strong>der</strong> Belastungen an ihrem Arbeitsplatz auftreten.<br />
Geme<strong>in</strong>sam entwickelte Problemlösungen<br />
schaffen Akzeptanz und erleichtern<br />
die Umsetzung <strong>der</strong> Maßnahmen.<br />
2.3 Welche Gesetze und Vorschriften<br />
muss ich beachten?<br />
Die wichtigsten Rechtsgrundlagen aus dem<br />
Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und dem<br />
Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) haben wir für<br />
Sie <strong>in</strong> Kapitel 11 zusammengestellt. Wichtige<br />
H<strong>in</strong>weise geben auch die Gefahrstoff-, die<br />
Röntgen-, die Strahlenschutz-, die Biostoff-,<br />
die Betriebssicherheits- und die Mediz<strong>in</strong>produktebetreiberverordnung.<br />
Für e<strong>in</strong>en schnellen<br />
Überblick empfehlen wir die BGV A1.<br />
2 Vorbereiten
2.4 Welche vorhandenen Unterlagen<br />
kann ich nutzen?<br />
Hierzu gehören beispielsweise:<br />
• Betriebsanweisungen,<br />
• Dokumentation zu Geräteprüfungen,<br />
Gefahrstoffverzeichnis,<br />
• Hygieneplan,<br />
• Bestandsverzeichnis Mediz<strong>in</strong>produkte,<br />
• MPBetr.V – E<strong>in</strong>weisungsdokumentation,<br />
• Notfallpläne,<br />
• vorhandene Begehungsprotokolle von<br />
Betriebsärzten und Fachkräften für<br />
Arbeitssicherheit.<br />
Rückschauend können Sie Gefahren und<br />
Belastungen aber auch ermitteln durch:<br />
• Unfallanzeigen und Be<strong>in</strong>aheunfälle,<br />
• Verbandbücher,<br />
• Anzeigen auf Verdacht e<strong>in</strong>er Berufskrankheit.<br />
2.5 Womit fange ich an?<br />
Verschaffen Sie sich e<strong>in</strong>en Überblick über die<br />
Betriebsorganisation. E<strong>in</strong> systematisches Erfassen<br />
gleicher o<strong>der</strong> unterschiedlicher Tätigkeiten<br />
<strong>in</strong> verschiedenen Arbeitsbereichen hilft<br />
Ihnen, Doppelarbeit zu vermeiden, wenn Sie<br />
e<strong>in</strong>e <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> <strong>in</strong> Ihrer Praxis<br />
durchführen. Gehen Sie so vor: Erfassen Sie<br />
<strong>in</strong> Arbeitsblatt 1 und 2 (Kopiervorlagen am<br />
Schluss <strong>der</strong> Broschüre) alle Arbeitsbereiche <strong>in</strong><br />
Ihrer Praxis. Halten Sie fest, welche Tätigkeiten<br />
an diesen Arbeitsplätzen ausgeübt<br />
werden.<br />
Unser Angebot<br />
Die BGW-Sem<strong>in</strong>arangebote ermöglichen<br />
e<strong>in</strong>e optimale Vorbereitung auf<br />
Aufgaben im Arbeits- und Gesundheitsschutz,<br />
zum Beispiel:<br />
• E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Biostoffverordnung<br />
• Grundkurs für Hygiene und Arbeitsschutz<br />
• Grundkurs für Sicherheitsbeauftragte<br />
• Aufbausem<strong>in</strong>ar Labor<br />
• Mediz<strong>in</strong>produkte<br />
For<strong>der</strong>n Sie unser Sem<strong>in</strong>arverzeichnis<br />
an o<strong>der</strong> rufen Sie uns an unter:<br />
(040) 202 07 - 965<br />
Datum:<br />
Verschaffen Sie sich<br />
e<strong>in</strong>en ersten Überblick.<br />
Arbeitsblatt 2 Beispiel e<strong>in</strong>er Erfassung <strong>der</strong> zu beurteilenden Arbeitsbereiche<br />
Tätigkeit<br />
Mediz<strong>in</strong>ische Untersuchung<br />
Re<strong>in</strong>igung<br />
Des<strong>in</strong>fektion / Sterilisation<br />
Feuchtarbeit / Tragen von<br />
Handschuhen<br />
Impfen<br />
Blutabnahme<br />
Umgang mit Gefahrstoffen<br />
Strahlendiagnostik<br />
Arbeitsbereiche<br />
Büro-, Bildschirmarbeit /<br />
Term<strong>in</strong>vergabe<br />
Spezielle Personengruppen<br />
Anmeldung Behandlungsraum Labor<br />
2 Vorbereiten 11<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
(+)<br />
1 Auszubildende unter 18<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
(+)
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
12<br />
3 Ermitteln<br />
3.1 Was ermittle ich?<br />
Grundsätzlich s<strong>in</strong>d Gefährdungen und<br />
Belastungen an e<strong>in</strong>em Arbeitsplatz zu erfassen.<br />
E<strong>in</strong>e Gefährdung wird unter an<strong>der</strong>em<br />
durch chemische, biologische und mechanische<br />
E<strong>in</strong>wirkungen ausgelöst, wie zum Beispiel<br />
Gefahrstoffe, Infektionskrankheiten<br />
o<strong>der</strong> Stolperstellen am Arbeitsplatz. Von<br />
Belastung spricht man, wenn Mitarbeiter<br />
durch äußere Bed<strong>in</strong>gungen und Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
des Arbeitssystems physisch o<strong>der</strong><br />
psychisch bee<strong>in</strong>trächtigt werden, beispielsweise<br />
durch Term<strong>in</strong>druck, e<strong>in</strong>seitige körperliche<br />
Belastungen, Über- o<strong>der</strong> Unterfor<strong>der</strong>ung.<br />
Die meisten Gefährdungen und Belastungen<br />
ergeben sich durch:<br />
• die Gestaltung und E<strong>in</strong>richtung <strong>der</strong><br />
Arbeitsstätten und Arbeitsplätze,<br />
• die Gestaltung, die Auswahl und den<br />
E<strong>in</strong>satz von Arbeitsmitteln, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
von Arbeitsstoffen, Geräten und<br />
Anlagen sowie den Umgang damit,<br />
• die Gestaltung von Arbeitsverfahren,<br />
Arbeitsabläufen, Arbeitszeiten und<br />
<strong>der</strong>en Zusammenwirken,<br />
• physikalische, chemische und biologische<br />
E<strong>in</strong>wirkungen,<br />
• psychische Belastungen sowie<br />
• die unzureichende Qualifikation und<br />
Unterweisung <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>ischen Fachangestellten,<br />
MTA und Re<strong>in</strong>igungskräfte.<br />
3.2 Wie gehe ich vor?<br />
Basis für die vorausschauende Ermittlung<br />
möglicher Gefährdungen und Belastungen<br />
ist die tätigkeitsbezogene Analyse. Überprüfen<br />
Sie für jeden Tätigkeitsbereich Ihrer<br />
Praxis, welche Gefährdungen und Belastungen<br />
dort auftreten könnten. Hilfsmittel<br />
s<strong>in</strong>d Stellenbeschreibungen, Arbeits-, Verfahrens-<br />
o<strong>der</strong> Betriebsanweisungen. Befragen<br />
Sie außerdem Ihre Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />
Mitarbeiter.<br />
Sie können es sich e<strong>in</strong>facher machen, <strong>in</strong>dem<br />
Sie zunächst Arbeitsbereiche mit gleichartigen<br />
Tätigkeiten zusammenfassen. Bei gleichen<br />
Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen reicht die Beurteilung<br />
e<strong>in</strong>es Arbeitsplatzes o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Tätigkeit aus. Diese so genannte arbeitsbereichsbezogene<br />
Analyse bietet sich an,<br />
Oft verkannt: psychische Belastungen<br />
E<strong>in</strong> volles Wartezimmer, „schwierige“<br />
Patienten, getrübtes Arbeitsklima – <strong>der</strong><br />
Arbeitsalltag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Arztpraxis kann<br />
schon mal stressig se<strong>in</strong>. Stress, <strong>der</strong> sich<br />
langfristig negativ auf die Gesundheit<br />
auswirken und zu entsprechenden Ausfallzeiten<br />
führen kann. Wie Sie psychische<br />
Belastungen am Arbeitsplatz frühzeitig<br />
erkennen und welche Maßnahmen<br />
helfen können, vermittelt Ihnen zum Beispiel<br />
das BGW-Sem<strong>in</strong>ar „Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutz durch Stressmanagement“.<br />
Weitere Tipps f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> unserer<br />
Broschüre „Diagnose Stress“.<br />
3 Ermitteln
Unser Angebot<br />
Mediz<strong>in</strong>er und ihr Personal stehen unter<br />
hohem Leistungsdruck. In Praxen gibt es<br />
regelmäßig Ausnahmezustände. In solchen<br />
Situationen s<strong>in</strong>d alle Mitarbeiter bereit,<br />
im Interesse <strong>der</strong> Patienten erhebliche<br />
Risiken e<strong>in</strong>zugehen. Doch Stresssituationen<br />
können zu Arbeitsunfällen führen.<br />
Dabei lassen sich etliche Stressfaktoren<br />
durch e<strong>in</strong>e verbesserte Arbeitsorganisation<br />
und e<strong>in</strong>e gut funktionierende Kommunikation<br />
<strong>in</strong>nerhalb des Praxisteams ausräumen<br />
o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest reduzieren. Arbeitshilfen<br />
bietet hierzu unser Ratgeber<br />
„Gesundheitsworkshops <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>betrieben“.<br />
wenn an den Arbeitsplätzen ähnliche<br />
Gefährdungen auftreten, die Tätigkeiten typische<br />
Merkmale aufweisen o<strong>der</strong> gleichartige<br />
Arbeitsmittel e<strong>in</strong>gesetzt werden – zum Beispiel<br />
an Labor- o<strong>der</strong> Bildschirmarbeitsplätzen.<br />
Tragen Sie alle Gefährdungen <strong>in</strong><br />
das Arbeitsblatt 3 e<strong>in</strong> (e<strong>in</strong>e Kopiervorlage<br />
f<strong>in</strong>den Sie am Schluss <strong>der</strong> Broschüre).<br />
E<strong>in</strong>e personenbezogene Gefährdungsermittlung<br />
kann, muss aber nicht <strong>in</strong> jedem Fall<br />
durchgeführt werden. Aber die Schutzbedürfnisse<br />
beson<strong>der</strong>s gefährdeter Personengruppen<br />
wie Beschäftigte, die an chronischen<br />
Krankheiten wie e<strong>in</strong>er Allergie o<strong>der</strong><br />
Asthma leiden, können Sie mit dieser<br />
Methode besser berücksichtigen. Für Jugendliche<br />
und Schwangere müssen Sie e<strong>in</strong>e personenbezogenen<br />
<strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
durchführen. Das for<strong>der</strong>t das Gesetz. Halten<br />
Sie <strong>in</strong> diesen beson<strong>der</strong>en Fällen Ihre Ergebnisse<br />
auf dem Arbeitsblatt 4 fest.<br />
3.3 Wie kann ich Gefährdungen<br />
ermitteln?<br />
Es gibt verschiedene Wege, Gefährdungen<br />
zu ermitteln. Zum Beispiel helfen Gespräche<br />
mit Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern sowie<br />
die Analyse von Arbeitsanweisungen o<strong>der</strong><br />
Dienstplänen, e<strong>in</strong>e möglichst vollständige<br />
Gefährdungsermittlung durchzuführen. Ersparen<br />
Sie sich doppelte Arbeit: Bei gleichartigen<br />
Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen und Gefährdungssituationen<br />
reicht die Ermittlung <strong>der</strong><br />
Gefährdungsfaktoren an e<strong>in</strong>em Arbeitsplatz<br />
beziehungsweise bei e<strong>in</strong>er Tätigkeit aus.<br />
Als Arbeitgeber s<strong>in</strong>d Sie für die <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> zuständig. Entwickeln Sie<br />
geme<strong>in</strong>sam mit Ihren Beschäftigten praxisgerechte Lösungen.<br />
3 Ermitteln 13
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
14<br />
4 Beurteilen<br />
4.1 Wie führe ich e<strong>in</strong>e <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
durch?<br />
Betrachten Sie jede e<strong>in</strong>zelne Gefährdung,<br />
die Sie ermittelt haben, und stellen Sie fest,<br />
ob Handlungsbedarf für Arbeitsschutzmaßnahmen<br />
besteht. Bevor Sie die Maßnahmen<br />
festlegen, sollten Sie jedoch zunächst e<strong>in</strong>e<br />
Entscheidung über den künftigen Sicherheitszustand<br />
Ihrer Praxis treffen. Def<strong>in</strong>ieren<br />
Sie Ihre Schutzziele und legen Sie den Soll-<br />
Zustand fest. Erst e<strong>in</strong> Vergleich des ermittelten<br />
Ist-Zustandes mit dem angestrebten Soll-<br />
Zustand ermöglicht es Ihnen, Defizite<br />
systematisch und zuverlässig zu erkennen.<br />
4.2 Welche Vorteile<br />
haben Schutzziele?<br />
Ziele haben den Vorteil, dass sie geplante<br />
Verbesserungen auf den Punkt br<strong>in</strong>gen und<br />
leichter zu überprüfen s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong> Beispiel:<br />
Häufiges Händewaschen und Handschuhetragen<br />
s<strong>in</strong>d Schwerstarbeit für die Haut.<br />
Rötungen, schuppige Haut und e<strong>in</strong> Brennen<br />
<strong>der</strong> Haut nach <strong>der</strong> Händedes<strong>in</strong>fektion s<strong>in</strong>d<br />
erste Alarmsignale. Sie haben festgestellt,<br />
dass e<strong>in</strong>e Mitarbeiter<strong>in</strong> unter Symptomen stark<br />
beanspruchter Haut leidet. E<strong>in</strong>e mögliche<br />
Zielsetzung könnte lauten: Bis zum Tag X bessert<br />
sich ihre Gesundheit so weit, dass sie<br />
beschwerdefrei arbeiten kann. Dieses Ziel ist<br />
überprüfbar. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />
haben Sie mehrere Möglichkeiten: zum Beispiel<br />
die Arbeitsabläufe verän<strong>der</strong>n, an<strong>der</strong>e<br />
Handschuhe auswählen, an<strong>der</strong>e Waschlotionen<br />
und Hautpflegeprodukte bereitstellen.<br />
4.3 Worauf stützt sich die<br />
<strong>Gefährdungsbeurteilung</strong>?<br />
Um Gefährdungen zu beurteilen, stehen<br />
Ihnen verschiedene Informationsquellen zur<br />
Verfügung:<br />
Rechtliche Anfor<strong>der</strong>ungen wie<br />
- Gesetze, Verordnungen,<br />
- Unfallverhütungsvorschriften,<br />
- Grenzwerte<br />
(Gefahrstoffe, Lärm, Messungen)<br />
Erfahrungswerte,<br />
Analyse <strong>der</strong> Arbeitsanweisungen<br />
und Dienstpläne<br />
Expertenmeldung<br />
- <strong>in</strong>tern<br />
- extern<br />
Arbeitsmediz<strong>in</strong>ische<br />
und arbeitswissenschaftliche<br />
Erkenntnisse<br />
Gefährdungen<br />
beurteilen<br />
Berufsgenossenschaftliche<br />
Regeln<br />
Nachfrage beim<br />
Unfallversicherungsträger<br />
o<strong>der</strong> beim Staatlichen Amt<br />
für Arbeitsschutz<br />
Mitarbeiterbefragung,<br />
Begehung,<br />
Beobachtung<br />
bei <strong>der</strong> Arbeit,<br />
Gespräch<br />
Erste Orientierung bieten die rechtlich vorgegebenen<br />
M<strong>in</strong>destanfor<strong>der</strong>ungen. Bei diesen<br />
so genannten normierten Schutzzielen<br />
ist <strong>der</strong> Soll-Zustand bereits <strong>in</strong> Gesetzen,<br />
Verordnungen, Unfallverhütungsvorschriften<br />
o<strong>der</strong> technischen Regeln konkretisiert – so<br />
gibt es etwa Grenzwerte für Gefahrstoffe<br />
4 Beurteilen
und Lärmbelastungen, zum Beispiel bei <strong>der</strong><br />
Anwendung von Stoßwellentherapie o<strong>der</strong><br />
MRT, o<strong>der</strong> Vorgaben für Sicherheitsabstände,<br />
Beleuchtung und Temperatur. Ebenfalls auf<br />
<strong>der</strong> sicheren Seite s<strong>in</strong>d Sie mit den Berufsgenossenschaftlichen<br />
Regeln (BGR) und Normen.<br />
4.4 Wie def<strong>in</strong>iere ich Schutzziele?<br />
Formulieren Sie Ihre Ziele möglichst:<br />
• konkret,<br />
• messbar,<br />
• term<strong>in</strong>iert,<br />
• realistisch und<br />
• positiv.<br />
Halten Sie die Ziele schriftlich fest (siehe<br />
Beispiel Arbeitsblatt 3), sie können dann besser<br />
überprüft werden. Schränken Sie sich bei<br />
<strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition Ihrer Ziele nicht zu sehr e<strong>in</strong>, <strong>in</strong>dem<br />
Sie gleich zu den Maßnahmen übergehen.<br />
Je mehr Möglichkeiten Sie sich für das<br />
Erreichen Ihrer Ziele offenhalten, umso mehr<br />
Entscheidungsspielraum haben Sie, um aus<br />
e<strong>in</strong>er breiten Palette von geeigneten Maßnahmen<br />
diejenigen auszuwählen, die den<br />
betrieblichen Bed<strong>in</strong>gungen und <strong>der</strong> technischen<br />
Entwicklung optimal entsprechen. Im<br />
Kapitel 10 haben wir Ihnen Beispiele für<br />
Gefährdungen und entsprechende Maßnahmenvorschläge<br />
zusammengestellt. Damit<br />
gew<strong>in</strong>nen Sie e<strong>in</strong>en ersten Überblick. Aber <strong>in</strong><br />
Ihrer Praxis können an<strong>der</strong>e o<strong>der</strong> weitere<br />
Gefährdungen bestehen, denn jede Praxis<br />
hat an<strong>der</strong>e Voraussetzungen. So liegt es <strong>in</strong><br />
Ihrer Verantwortung, für die Arbeitsbereiche<br />
<strong>in</strong> Ihrer Praxis passende Schutzziele zu def<strong>in</strong>ieren,<br />
um Ihre Mitarbeiter optimal vor Unfällen<br />
und Gesundheitsgefährdungen zu schützen.<br />
Arbeitsblatt 3<br />
Datum:<br />
Arbeitsbereich: Labor; Aufarbei- Tätigkeit: alle Tätigkeiten, bei denen zum Schutz vor Infektionen<br />
tung von Mediz<strong>in</strong>produkten<br />
und Gefahrstoffen Handschuhe getragen werden müsse<br />
Gefährdungen Risiko-<br />
Schutzziele Maßnahmen<br />
1. Durch häufiges o<strong>der</strong> langandauerndes<br />
Tragen<br />
flüssigkeitsdichter Handschuhe<br />
quillt die Haut auf.<br />
Dadurch verliert sie ihren<br />
Schutzfilm und ihre Barrierefunktion.<br />
2. Naturlatexprote<strong>in</strong>e und<br />
an<strong>der</strong>e Handschuh<strong>in</strong>haltsstoffe*<br />
können Allergien<br />
auslösen.<br />
3. Hautreizungen und Allergien<br />
können durch Kontakt<br />
mit Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmitteln<br />
entstehen.<br />
4 Beurteilen 15<br />
maßzahl<br />
(1–7)<br />
4<br />
4<br />
3<br />
zu 1.<br />
zu 2.<br />
zu 3.<br />
Arbeitsabläufe s<strong>in</strong>d möglichst<br />
so organisiert, dass Handschuhe<br />
nicht länger als zwei<br />
Stunden am Tag getragen<br />
werden müssen.<br />
Latexhandschuhe s<strong>in</strong>d pu<strong>der</strong>frei.<br />
Möglichst allergenarme Handschuhe<br />
s<strong>in</strong>d ausgewählt (bei<br />
Latexhandschuhen niedriger<br />
Prote<strong>in</strong>gehalt).<br />
Handschuhe s<strong>in</strong>d beständig<br />
gegen Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmittel.<br />
Sie haben lange<br />
Stulpen.<br />
Alle Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />
kennen und benutzen<br />
die jeweils geeigneten Handschuhe.<br />
Tragen Sie Ihre Beurteilungen <strong>in</strong> Arbeitsblatt 3 e<strong>in</strong>. Es ist Bestandteil <strong>der</strong> Dokumentation.<br />
Unser Angebot<br />
In welchen Praxisräumen typischerweise welche Gefahrstoffe<br />
verwendet und wie daraus entstehende Gefährdungen vermieden<br />
werden können, zeigen wir Ihnen am Beispiel e<strong>in</strong>er virtuellen<br />
Arztpraxis auf www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de. Nutzen Sie außerdem<br />
unser umfangreiches Onl<strong>in</strong>e-Informationsangebot. Hier erfahren<br />
Sie Wissenswertes zum Thema Prävention und Gesundheitsschutz<br />
am Arbeitsplatz. Und falls Sie und Ihre Angestellten lieber<br />
e<strong>in</strong>e Zeitschrift mit nach Hause nehmen: Das Magaz<strong>in</strong> „mitteilungen“<br />
<strong>der</strong> BGW enthält wichtige H<strong>in</strong>weise zum Arbeitsschutz und<br />
regelmäßig Informationen über neue Broschüren.
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
16<br />
Risikomatrix nach Nohl*<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
des Wirksamwerdens<br />
<strong>der</strong> Gefährdung<br />
Sehr ger<strong>in</strong>g<br />
Ger<strong>in</strong>g<br />
Mittel<br />
Hoch<br />
Leichte<br />
Verletzungen<br />
o<strong>der</strong><br />
Erkrankungen<br />
Maßzahl 1 – 2<br />
Risiko<br />
*Dipl.-Ing. J. Nohl,<br />
Entwurf e<strong>in</strong>es Verfahrens<br />
für die Durchführung von<br />
Sicherheitsanalysen;<br />
<strong>in</strong>: Mo<strong>der</strong>ne Unfallverhütung,<br />
Heft 32,<br />
Jahrgang 1988<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
ger<strong>in</strong>g<br />
Mittelschwere<br />
Verletzungen<br />
o<strong>der</strong><br />
Erkrankungen<br />
4.5 Reicht es aus, nur die M<strong>in</strong>destanfor<strong>der</strong>ungen<br />
zu erfüllen?<br />
Es ist s<strong>in</strong>nvoll – und manchmal sogar notwendig<br />
– statt <strong>der</strong> M<strong>in</strong>destanfor<strong>der</strong>ungen<br />
weiter reichende Ziele zu def<strong>in</strong>ieren. E<strong>in</strong><br />
Beispiel: Hauterkrankungen stellen e<strong>in</strong>e <strong>der</strong><br />
häufigsten Berufskrankheiten <strong>in</strong> Arztpraxen<br />
dar. Von Latexhandschuhen geht aufgrund<br />
<strong>der</strong> Prote<strong>in</strong>e, die sie enthalten, e<strong>in</strong>e erhöhte<br />
Allergiegefahr aus. Die verwendeten Handschuhe<br />
sollen e<strong>in</strong>en niedrigen Prote<strong>in</strong>gehalt,<br />
möglichst unter 30 μg pro Gramm Handschuhmasse,<br />
aufweisen. E<strong>in</strong> Maximalziel<br />
wäre es zum Beispiel, für so viele Arbeiten<br />
wie möglich ganz auf Latexhandschuhe zu<br />
verzichten und stattdessen Handschuhe aus<br />
unproblematischen Kunststoffen zu verwenden,<br />
um zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, dass bei empf<strong>in</strong>dlichen<br />
Mitarbeitern Allergien auftreten.<br />
Mögliche Schadensschwere<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Schwere<br />
Verletzungen<br />
o<strong>der</strong><br />
Erkrankungen<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
3 – 4 5 – 7<br />
signifikant hoch<br />
Möglicher Tod,<br />
Katastrophe<br />
4.6 Wie bewerte ich Risiken,<br />
wenn es ke<strong>in</strong>e Normen gibt?<br />
Sie müssen e<strong>in</strong>e Risikobewertung durchführen.<br />
Fehlen konkrete Vorgaben, sollten Sie<br />
e<strong>in</strong>e Bewertung nach Erfahrungswerten vornehmen.<br />
Überlegen Sie <strong>in</strong> diesem Fall, mit<br />
welcher Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>e Gefährdung,<br />
e<strong>in</strong> Unfall o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Gesundheitsbee<strong>in</strong>trächtigung<br />
e<strong>in</strong>treten wird und wie<br />
gravierend sie se<strong>in</strong> wird.<br />
Mit Hilfe <strong>der</strong> Risikomatrix (siehe Abbildung<br />
oben) können Sie das Risiko auf e<strong>in</strong>er Skala<br />
von e<strong>in</strong>s „ger<strong>in</strong>ges Risiko, das mit e<strong>in</strong>fachen<br />
Maßnahmen sofort zu beseitigen ist” bis sieben<br />
„sofortiger Stopp im Gefahrenbereich”<br />
bewerten.<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
4 Beurteilen
5 Festlegen<br />
5.1 Welche Maßnahmen und<br />
Lösungen gibt es?<br />
Die beste Maßnahme ist immer noch, Gefährdungen<br />
zu vermeiden o<strong>der</strong> ganz auszuschalten.<br />
Dabei können Sie die so genannte<br />
T-O-P-Regel zu Hilfe nehmen:<br />
• „T” wie technische Maßnahmen: Sie sollten<br />
bereits bei <strong>der</strong> Planung und dem Bau<br />
<strong>der</strong> Betriebsstätten berücksichtigt werden<br />
sowie bei <strong>der</strong> Beschaffung technischer<br />
Vorrichtungen, von Geräten und Arbeitsmaterialien.<br />
• „O” wie organisatorische Maßnahmen:<br />
Hierzu gehören zum Beispiel regelmäßige<br />
Schulungen und Fortbildungen sowie<br />
die Organisation von Arbeitsabläufen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Praxis.<br />
• „P” wie personen- und verhaltensbezogene<br />
Sicherheitsmaßnahmen: Sie gelten<br />
immer dann, wenn die Gefährdung<br />
durch technische und organisatorische<br />
Maßnahmen nicht vollständig beseitigt<br />
werden kann.<br />
Um die Priorität <strong>der</strong> Maßnahmen zu verdeutlichen,<br />
er<strong>in</strong>nern Sie sich bitte an das Beispiel<br />
„Hauterkrankungen reduzieren” von Seite<br />
14, Kapitel 4.2. Um physische Belastungen<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiter und Mitarbeiter<strong>in</strong>nen zu reduzieren,<br />
haben sicherheitstechnische Maßnahmen<br />
wie die Verwendung von zum Beispiel<br />
aldehydfreien Des<strong>in</strong>fektionsmitteln Vorrang<br />
vor organisatorischen Maßnahmen. Zu organisatorischen<br />
Maßnahmen gehört es, dafür<br />
<strong>Gefährdungsbeurteilung</strong>: Identifizieren Sie Gefahren, dokumentieren Sie sie und<br />
legen Sie Gegenmaßnahmen fest. E<strong>in</strong>e Kaffeemasch<strong>in</strong>e zum Beispiel gehört nicht<br />
auf den Labortisch.<br />
Überzeugen statt anweisen<br />
Beteiligen Sie Ihre Mitarbeiter bei <strong>der</strong> Auswahl und Erprobung<br />
von Arbeitsschutzmaßnahmen. Überzeugen Sie damit Ihre Mitarbeiter<strong>in</strong>nen,<br />
Mitarbeiter und Kollegen von <strong>der</strong> Notwendigkeit<br />
und dem S<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Maßnahmen. Das gilt vor allem für personenund<br />
verhaltensbezogene Maßnahmen. E<strong>in</strong>sicht erhöht die Akzeptanz!<br />
Bestellen Sie zum Beispiel unterschiedliche Handschuhmuster<br />
und entscheiden Sie geme<strong>in</strong>sam mit Ihrem Team, welche<br />
gut passen, e<strong>in</strong> optimales Tastgefühl zulassen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en angenehmen<br />
Tragekomfort bieten.<br />
zu sorgen, dass Hautschutz- und Handschuhpläne<br />
erstellt werden. Als verhaltensbezogene<br />
Maßnahmen kommen die Unterweisung<br />
<strong>in</strong> hautschonen<strong>der</strong> Arbeitsweise und<br />
die Verwendung e<strong>in</strong>er geeigneten Persönlichen<br />
Schutzausrüstung (PSA) <strong>in</strong> Frage.<br />
5 Festlegen 17
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
18<br />
Tragen Sie die Maßnahmen<br />
<strong>in</strong> Arbeitsblatt 3 e<strong>in</strong>.<br />
Arbeitsblatt 3<br />
Datum:<br />
5.2 Welche Prioritäten gelten für die<br />
Auswahl <strong>der</strong> Maßnahmen?<br />
Wenn Sie Prioritäten setzen, sollten Sie Ihre<br />
f<strong>in</strong>anziellen, zeitlichen und personellen<br />
Kapazitäten im Blick halten. Orientieren Sie<br />
sich dann an <strong>der</strong> so genannten T-O-P-Regel.<br />
Danach s<strong>in</strong>d technische Lösungen für den<br />
Arbeitsschutz am wirksamsten.<br />
Denn wie das <strong>in</strong> Kapitel 5.1 beschriebene<br />
Beispiel zeigt, können personen- und verhaltensbezogene<br />
Maßnahmen zwar kurzfristig<br />
erfolgreich se<strong>in</strong>, auf lange Sicht o<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
Stresssituationen verlieren sie jedoch oft ihre<br />
Wirkung. Bei <strong>der</strong> Auswahl bewährter<br />
Schutzmaßnahmen können Sie sich auch an<br />
den Berufsgenossenschaftlichen Information<br />
(BGI) orientieren (siehe Serviceteil).<br />
5.3 Was dokumentiere ich?<br />
Berufsgenossenschaft<br />
für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege<br />
Arbeitsbereich: Labor; Aufarbei- Tätigkeit: alle Tätigkeiten, bei denen zum Schutz vor Infektionen E<strong>in</strong>zeltätigkeit: Des<strong>in</strong>fektion und Re<strong>in</strong>igung Seite: 1<br />
tung von Mediz<strong>in</strong>-<br />
und Gefahrstoffen Handschuhe getragen werden müssen<br />
von Instrumenten für kle<strong>in</strong>e<br />
produkten<br />
chirurgische E<strong>in</strong>griffe<br />
Gefährdungen Risiko-<br />
Schutzziele Maßnahmen Durchführung Überprüfung<br />
1. Durch häufiges o<strong>der</strong> langandauerndes<br />
Tragen<br />
flüssigkeitsdichter Handschuhe<br />
quillt die Haut auf.<br />
Dadurch verliert sie ihren<br />
Schutzfilm und ihre Barrierefunktion.<br />
2. Naturlatexprote<strong>in</strong>e und<br />
an<strong>der</strong>e Handschuh<strong>in</strong>haltsstoffe*<br />
können Allergien<br />
auslösen.<br />
3. Hautreizungen und Allergien<br />
können durch Kontakt<br />
mit Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmitteln<br />
entstehen.<br />
maßzahl<br />
(1–7)<br />
4<br />
4<br />
3<br />
zu 1. Arbeitsabläufe s<strong>in</strong>d möglichst<br />
so organisiert, dass Handschuhe<br />
nicht länger als zwei<br />
Stunden am Tag getragen<br />
werden müssen.<br />
zu 2. Latexhandschuhe s<strong>in</strong>d pu<strong>der</strong>frei.<br />
Möglichst allergenarme Handschuhe<br />
s<strong>in</strong>d ausgewählt (bei<br />
Latexhandschuhen niedriger<br />
Prote<strong>in</strong>gehalt).<br />
zu 3. Handschuhe s<strong>in</strong>d beständig<br />
gegen Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmittel.<br />
Sie haben lange<br />
Stulpen.<br />
Alle Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mit-<br />
Technisch:<br />
- masch<strong>in</strong>elle Aufarbeitungsverfahren<br />
bevorzugen<br />
Organisatorisch:<br />
- Des<strong>in</strong>fektionsmittel auf Gefährdungen prüfen<br />
und <strong>in</strong>s Gefahrstoffverzeichnis aufnehmen<br />
- wenn möglich Produkte mit ger<strong>in</strong>ger<br />
Gefährdung verwenden<br />
- Hautschutz- und Handschuhplan erstellen<br />
- Handschuhtragezeiten durch den Wechsel von<br />
Tätigkeiten verkürzen<br />
Personenbezogen:<br />
Wer? Bis wann? Wann? Ziel erreicht?<br />
Tragen Sie alle durchzuführenden Maßnahmen<br />
<strong>in</strong> das Arbeitsblatt 3 e<strong>in</strong>, und zwar<br />
so konkret, dass danach e<strong>in</strong> Arbeitsauftrag<br />
erteilt werden kann. Die festgelegten Maßnahmen<br />
s<strong>in</strong>d Bestandteil <strong>der</strong> Dokumentation.<br />
Hautschutz – Unser Angebot<br />
In den den Schulungs- und Beratungszentrum<br />
<strong>der</strong> BGW, kurz schu.ber.z,<br />
geht es um Gesundheit im Beruf. Experten<br />
aus Arbeitsmediz<strong>in</strong>, Rehabilitation,<br />
Dermatologie und Gesundheitspädagogik<br />
<strong>in</strong>formieren, schulen und beraten.<br />
Sie lernen, was Sie tun können, damit<br />
Arbeit Ihre Haut nicht krank macht. Sie<br />
f<strong>in</strong>den dort praktische Hilfe, wenn Sie<br />
bereits erkrankt s<strong>in</strong>d.<br />
5 Festlegen
6 Durchführen<br />
6.1 Was sollte ich bei <strong>der</strong><br />
Durchführung <strong>der</strong><br />
Maßnahmen beachten?<br />
Legen Sie unmissverständlich fest: Wer macht<br />
was bis wann? B<strong>in</strong>den Sie Ihre Mitarbeiter <strong>in</strong><br />
die Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Schutzziele sowie die<br />
Festlegung <strong>der</strong> Maßnahmen e<strong>in</strong>. Auf diese<br />
Weise erhöhen Sie das Engagement Ihres<br />
Teams und den Erfolg bei <strong>der</strong> späteren<br />
Umsetzung <strong>in</strong> <strong>der</strong> täglichen Arbeit. Nutzen<br />
Sie hierzu das Arbeitsblatt 3.<br />
6.2 Wer kann mich unterstützen?<br />
Zögern Sie nicht, Experten zu Rate zu ziehen,<br />
wenn sich bestimmte Gefährdungen ständig<br />
wie<strong>der</strong>holen. Als Praxis<strong>in</strong>haber können Sie<br />
auf externe Hilfe durch e<strong>in</strong>e Fachkraft für<br />
Arbeitssicherheit, e<strong>in</strong>en Betriebsarzt o<strong>der</strong> gegebenenfalls<br />
die Fachkundige Stelle Ihrer<br />
Dach- o<strong>der</strong> Standesorganisation zurückgreifen.<br />
6.3 Welche Ermittlungen kann ich<br />
nutzen?<br />
Ersparen Sie sich zusätzliche Arbeit und<br />
nutzen Sie möglicherweise <strong>in</strong> Ihrem Betrieb bereits<br />
vorhandene Gefährdungsermittlungen<br />
wie zum Beispiel die durch die Gefahrstoffverordnung<br />
vorgeschriebene Ermittlung (weitere<br />
Beispiele siehe Seite 11, Kapitel 2.4). Es können<br />
Gefahrstoffverzeichnis, Ersatzstoffprüfung<br />
und Betriebsanweisung übernommen werden.<br />
Verweisen Sie <strong>in</strong> Ihrer <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
auf diese Unterlagen.<br />
B<strong>in</strong>den Sie Ihre Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>in</strong> die Durchführung e<strong>in</strong>. Damit<br />
erreichen Sie e<strong>in</strong>e höhere Akzeptanz <strong>der</strong> Maßnahmen.<br />
Unser Angebot<br />
Nutzen Sie das umfangreiche Beratungsangebot <strong>der</strong> BGW-<br />
Präventionsdienste, zum Beispiel wenn e<strong>in</strong>e Gefährdung immer<br />
wie<strong>der</strong> auftritt und Sie mit haus<strong>in</strong>ternem Wissen nicht weiterkommen.<br />
Unser Präventionsdienst steht Ihnen <strong>in</strong> allen Fragen<br />
des Arbeits- und Gesundheitsschutzes kompetent zur Seite. Ihre<br />
Ansprechpartner f<strong>in</strong>den Sie auf den Serviceseiten am Schluss<br />
dieser Broschüre.<br />
Integrieren Sie Arbeitsschutz <strong>in</strong> Qualitätsmanagementsysteme<br />
nach DIN EN ISO 9001. Wie das geht, zeigt Ihnen das BGW-<br />
Modell „Qualitätsmanagement mit <strong>in</strong>tegriertem Arbeitsschutz”,<br />
kurz qu.<strong>in</strong>t.as ® , für Unternehmer, die bei uns versichert s<strong>in</strong>d.<br />
Zur Qualifizierung empfehlen wir Ihnen unsere Workshop-<br />
Reihe „Qualitätsmanagement mit <strong>in</strong>tegriertem Arbeitsschutz”.<br />
6 Durchführen 19
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
20<br />
7 Überprüfen<br />
Def<strong>in</strong>ieren Sie die Ziele<br />
schriftlich im Arbeitsblatt 3.<br />
7.1 Was sollte ich überprüfen?<br />
Gehen Sie hier <strong>in</strong> drei Schritten vor:<br />
• Kontrollieren Sie, ob die Maßnahmen<br />
durch die von Ihnen beauftragten Personen<br />
term<strong>in</strong>gerecht ausgeführt wurden.<br />
• Prüfen Sie, ob die Gefährdungen auch<br />
wirklich behoben s<strong>in</strong>d und ob durch die<br />
Maßnahmen eventuell neue zusätzliche<br />
Gefährdungen entstanden s<strong>in</strong>d.<br />
• Halten Sie die Ergebnisse Ihrer Überprüfung<br />
schriftlich fest. Sie s<strong>in</strong>d Bestandteil<br />
<strong>der</strong> Dokumentation. Nutzen Sie hierzu<br />
das Arbeitsblatt 3.<br />
Arbeitsblatt 3<br />
Datum:<br />
7.2 Wann erfolgt die Überprüfung?<br />
Überprüfen Sie Durchführung und Wirksamkeit<br />
<strong>der</strong> Maßnahmen direkt nach den vere<strong>in</strong>barten<br />
Term<strong>in</strong>en und dann <strong>in</strong> festgelegten<br />
Abständen fortlaufend.<br />
7.3 Was mache ich, wenn e<strong>in</strong>e<br />
Gefährdung nicht vollständig<br />
beseitigt wurde?<br />
Stellen Sie zunächst fest, warum diese Gefährdung<br />
noch besteht. Legen Sie erneut<br />
Maßnahmen fest, um die Gefährdung zu<br />
beseitigen, und vergewissern Sie sich abschließend<br />
von <strong>der</strong> Wirksamkeit.<br />
Berufsgenossenschaft<br />
für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege<br />
Arbeitsbereich: Labor; Aufarbei- Tätigkeit: alle Tätigkeiten, bei denen zum Schutz vor Infektionen E<strong>in</strong>zeltätigkeit: Des<strong>in</strong>fektion und Re<strong>in</strong>igung Seite: 1<br />
tung von Mediz<strong>in</strong>-<br />
und Gefahrstoffen Handschuhe getragen werden müssen<br />
von Instrumenten für kle<strong>in</strong>e<br />
produkten<br />
chirurgische E<strong>in</strong>griffe<br />
Gefährdungen Risiko-<br />
Schutzziele Maßnahmen Durchführung Überprüfung<br />
1. Durch häufiges o<strong>der</strong> langandauerndes<br />
Tragen<br />
flüssigkeitsdichter Handschuhe<br />
quillt die Haut auf.<br />
Dadurch verliert sie ihren<br />
Schutzfilm und ihre Barrierefunktion.<br />
2. Naturlatexprote<strong>in</strong>e und<br />
an<strong>der</strong>e Handschuh<strong>in</strong>haltsstoffe*<br />
können Allergien<br />
auslösen.<br />
3. Hautreizungen und Allergien<br />
können durch Kontakt<br />
mit Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmitteln<br />
entstehen.<br />
maßzahl<br />
(1–7)<br />
4<br />
4<br />
3<br />
zu 1. Arbeitsabläufe s<strong>in</strong>d möglichst<br />
so organisiert, dass Handschuhe<br />
nicht länger als zwei<br />
Stunden am Tag getragen<br />
werden müssen.<br />
zu 2. Latexhandschuhe s<strong>in</strong>d pu<strong>der</strong>frei.<br />
Möglichst allergenarme Handschuhe<br />
s<strong>in</strong>d ausgewählt (bei<br />
Latexhandschuhen niedriger<br />
Prote<strong>in</strong>gehalt).<br />
zu 3. Handschuhe s<strong>in</strong>d beständig<br />
gegen Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmittel.<br />
Sie haben lange<br />
Stulpen.<br />
Alle Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />
kennen und benutzen<br />
die jeweils geeigneten Handschuhe.<br />
TRGS 401 – Gefährdung durch<br />
Hautkontakt<br />
BGR 206 – Des<strong>in</strong>fektionsarbeiten im<br />
Gesundheitsdienst<br />
M 621 – Achtung Allergiegefahr<br />
* Auch Thiurame, Dithiocarbamate o<strong>der</strong> Mercaptobenzothiazole können im Handschuh vorhanden se<strong>in</strong>.<br />
Technisch:<br />
- masch<strong>in</strong>elle Aufarbeitungsverfahren<br />
bevorzugen<br />
Organisatorisch:<br />
- Des<strong>in</strong>fektionsmittel auf Gefährdungen prüfen<br />
und <strong>in</strong>s Gefahrstoffverzeichnis aufnehmen<br />
- wenn möglich Produkte mit ger<strong>in</strong>ger<br />
Gefährdung verwenden<br />
- Hautschutz- und Handschuhplan erstellen<br />
- Handschuhtragezeiten durch den Wechsel von<br />
Tätigkeiten verkürzen<br />
Personenbezogen:<br />
- geeignete Handschuhe und Hautpflegemittel<br />
stehen zur Verfügung<br />
- Praxismitglie<strong>der</strong> werden <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Anwendung<br />
unterwiesen<br />
- die Anwendung wird überprüft<br />
Wer? Bis wann? Wann? Ziel erreicht?<br />
Praxis<strong>in</strong>haber<br />
Praxis<strong>in</strong>haber/<br />
Arzthelfer<strong>in</strong><br />
Praxis<strong>in</strong>haber/<br />
Arzthelfer<strong>in</strong><br />
31.12.06<br />
31.12.06<br />
30.06.07<br />
30.06.07<br />
30.06.07<br />
31.12.06<br />
31.03.07<br />
30.09.07<br />
31.01.07<br />
31.03.07<br />
30.09.07<br />
30.09.07<br />
30.09.07<br />
31.03.07<br />
30.06.07<br />
31.12.07<br />
7 Überprüfen
8 Aktualisieren<br />
8.1 Wann sollte die <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
aktualisiert werden?<br />
Arbeitsschutz ist e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Prozess,<br />
<strong>der</strong> nie ganz abgeschlossen ist. Aktualisieren<br />
Sie deshalb die <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
immer, wenn neue Gefährdungen<br />
<strong>in</strong> Ihrer Praxis aufgetreten s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong><br />
auftreten könnten. Anhaltspunkte s<strong>in</strong>d:<br />
• e<strong>in</strong>e Häufung von Arbeitsunfällen und<br />
Be<strong>in</strong>aheunfällen,<br />
• e<strong>in</strong> erhöhter Krankenstand,<br />
• neue diagnostische o<strong>der</strong> therapeutische<br />
Verfahren,<br />
• die Verwendung neuer Arbeitsstoffe,<br />
Medikamente und Des<strong>in</strong>fektionsmittel,<br />
• die Umgestaltung von Arbeitsbereichen,<br />
• e<strong>in</strong>e Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Arbeitsorganisation<br />
und des Arbeitsablaufs,<br />
• neue und geän<strong>der</strong>te Verordnungen.<br />
Konzentrieren Sie sich bei <strong>der</strong> Aktualisierung<br />
<strong>der</strong> <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong> auf die<br />
Verän<strong>der</strong>ungen und Gefährdungen, die<br />
noch nicht beseitigt wurden. E<strong>in</strong>e vollständige<br />
Wie<strong>der</strong>holung ist nicht notwendig.<br />
8.2 Wie erhöhe ich kont<strong>in</strong>uierlich<br />
den Gesundheitsschutz und<br />
die Sicherheit?<br />
Die Überprüfung <strong>der</strong> Wirksamkeit von Maßnahmen,<br />
die stetige Aktualisierung <strong>der</strong> <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
und die E<strong>in</strong>leitung weiterer<br />
Verbesserungen ist <strong>der</strong> erste Schritt <strong>in</strong><br />
Richtung e<strong>in</strong>es kont<strong>in</strong>uierlichen Verbesserungsprozesses<br />
(KVP). Bearbeiten Sie diesen<br />
Unser Angebot<br />
Wie Sie mit Biostoffen sicher umgehen,<br />
erfahren Sie <strong>in</strong> unserem Workshop<br />
„E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Biostoffverordnung“.<br />
O<strong>der</strong> rufen Sie uns an, wenn es um Gefahrstoffe<br />
geht: Bereich Gefahrstoffe,<br />
Telefon (0221) 3772 - 500.<br />
Schritt gezielt <strong>in</strong> Mitarbeiterbesprechungen,<br />
da Ihre Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />
durch die tägliche Praxis oft sehr genau wissen,<br />
warum etwas funktioniert o<strong>der</strong> auch<br />
nicht. Integrieren Sie nach und nach das<br />
Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz <strong>in</strong><br />
regelmäßigen Mitarbeiterbesprechungen.<br />
Denken Sie auch an sich – Freiwillige Versicherung für Ärzte<br />
Als Unternehmer tragen Sie Verantwortung für Ihre Mitarbeiter<br />
– e<strong>in</strong> optimaler Unfallversicherungsschutz ist dabei selbstverständlich.<br />
Was aber ist mit Ihnen? Häufig vernachlässigen Praxis<strong>in</strong>haber<br />
ihre persönliche Absicherung. Die BGW steht Ihnen<br />
deshalb als starker Partner zur Seite.<br />
Als selbstständig tätiger Mediz<strong>in</strong>er können Sie sich zu guten Konditionen<br />
umfassend gegen die Folgen von Arbeits- und Wegeunfällen<br />
sowie von Berufskrankheiten absichern. Wir tragen die<br />
Kosten für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuell abgestimmte mediz<strong>in</strong>ische Behandlung.<br />
Wir sorgen dafür, dass Sie sich nach e<strong>in</strong>em schweren Unfall<br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Berufskrankheit beruflich wie<strong>der</strong> etablieren können,<br />
wenn es se<strong>in</strong> muss, sogar durch e<strong>in</strong>e neue Berufsausbildung.<br />
Je nach Höhe <strong>der</strong> Versicherungssumme, die Sie selbst bestimmen<br />
können, zahlen wir Verletztengeld als Ersatz für Verdienstausfall,<br />
sichern Sie im Fall e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Erwerbsfähigkeit mit e<strong>in</strong>er<br />
Rente ab und sorgen im Todesfall für die H<strong>in</strong>terbliebenen.<br />
8 Aktualisieren 21
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
22<br />
9 Dokumentieren<br />
Sichern Sie sich ab!<br />
9.1 Warum muss ich e<strong>in</strong>e<br />
Dokumentation erstellen?<br />
Die schriftliche Dokumentation ist e<strong>in</strong>e wertvolle<br />
Basis für die Sicherheit <strong>in</strong> Ihrer Praxis.<br />
Sie erleichtert es Ihnen und Ihrem Team,<br />
Maßnahmen, Verantwortliche und Term<strong>in</strong>e<br />
für die Durchführung <strong>der</strong> Arbeitsschutzmaßnahmen<br />
festzuhalten, und dient <strong>der</strong> E<strong>in</strong>arbeitung<br />
neuer Mitarbeiter. In Unternehmen<br />
mit mehr als zehn Beschäftigten besteht e<strong>in</strong>e<br />
Dokumentationspflicht nach Arbeitsschutzgesetz<br />
§ 6 (1). Allerd<strong>in</strong>gs verlangen die<br />
Biostoff- und die Gefahrstoffverordnung e<strong>in</strong>e<br />
Dokumentation <strong>der</strong> Gefährdungen durch<br />
diese Stoffe, schon wenn Sie nur e<strong>in</strong>e Mitarbeiter<strong>in</strong><br />
o<strong>der</strong> nur e<strong>in</strong>en Mitarbeiter haben.<br />
B<strong>in</strong>den Sie die Dokumentation <strong>in</strong> Ihr Qualitätsmanagement<br />
e<strong>in</strong> und stoßen Sie so e<strong>in</strong>en<br />
kont<strong>in</strong>uierlichen Verbesserungsprozess an.<br />
Denken Sie daran, dass schriftliche Unterlagen immer e<strong>in</strong>e rechtliche<br />
Absicherung darstellen. Wenn Sie diese sieben Schritte von<br />
<strong>der</strong> Vorbereitung bis zur Aktualisierung wie beschrieben durchführen<br />
und dokumentieren, haben Sie nicht nur die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
des Arbeitsschutzgesetzes erfüllt, Sie haben e<strong>in</strong>en<br />
Beitrag zur Gesundheit Ihrer Mitarbeiter geleistet und damit<br />
auch die Qualität Ihrer Arbeit verbessert.<br />
E<strong>in</strong>e gute Organisation des Arbeitsschutzes<br />
hat Vorteile: Weniger Unfälle und Fehlzeiten<br />
sowie gesunde Mitarbeiter tragen zum<br />
Patientenschutz und zum Unternehmenserfolg<br />
bei. Außerdem haben Sie mit diesen<br />
schriftlichen Unterlagen den Nachweis ge-<br />
genüber den staatlichen Behörden und <strong>der</strong><br />
Berufsgenossenschaft, dass Sie Ihre gesetzlich<br />
vorgeschriebene Verantwortung als<br />
Arbeitgeber erfüllen.<br />
9.2 Was soll e<strong>in</strong>e Dokumentation<br />
enthalten?<br />
• Das Ergebnis Ihrer <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
(Kapitel 4): Welchen Gefährdungen<br />
s<strong>in</strong>d die Mitarbeiter ausgesetzt?<br />
Wie groß ist das Ausmaß <strong>der</strong> Gefährdungen?<br />
Ger<strong>in</strong>g, signifikant, hoch?<br />
Wie dr<strong>in</strong>glich ist die Beseitigung <strong>der</strong><br />
Gefährdungen? Sofort, kurz-, mittel-,<br />
langfristig? Welches Schutzziel soll<br />
erreicht werden?<br />
• Die von Ihnen festgelegten Maßnahmen<br />
(Kapitel 5): Welche Maßnahmen s<strong>in</strong>d<br />
durchzuführen? Wer ist für die Durchführung<br />
verantwortlich? Bis wann s<strong>in</strong>d<br />
die Maßnahmen zu realisieren?<br />
• Das Ergebnis Ihrer Überprüfung (Kapitel 7):<br />
Wie wirksam s<strong>in</strong>d die durchgeführten<br />
Maßnahmen? Was muss zusätzlich veranlasst<br />
werden?<br />
Die Dokumentation muss <strong>in</strong> schriftlicher Form<br />
erfolgen und kann <strong>in</strong> Aktenordnern o<strong>der</strong> auf<br />
Karteikarten festgehalten werden. Möglich ist<br />
auch e<strong>in</strong>e Erfassung per Computer. Vermeiden<br />
Sie unnötigen Dokumentationsaufwand. Prüfen<br />
Sie, welche Angaben zu Gefährdungen Sie<br />
bereits zu an<strong>der</strong>en Anlässen gemacht haben,<br />
und verweisen Sie gegebenenfalls darauf.<br />
9 Dokumentieren
10 Arbeitsbereichsbezogene<br />
Analyse<br />
Das folgende Kapitel vermittelt Ihnen e<strong>in</strong>en<br />
Überblick über mögliche Gefährdungen <strong>in</strong><br />
Arztpraxen. Wir <strong>in</strong>formieren Sie über bereichsspezifische<br />
Aspekte und nennen Ihnen<br />
For<strong>der</strong>ungen aus dem Arbeitsschutzrecht und<br />
verweisen auf zusätzliche Regelwerke, Merkblätter<br />
und Informationsbroschüren. Sie sollten<br />
sich vor dem Auswählen und Umsetzen<br />
von Maßnahmen Schutzziele setzen, wie <strong>in</strong><br />
Kapitel 4 beschrieben. Denn nur an den von<br />
Haut<br />
Atemwege<br />
Rücken<br />
Stolper-, Rutschund<br />
Sturzunfälle<br />
Psychische Belastung<br />
Gefahrstoffe<br />
Infektion<br />
Strahlung<br />
Mechanische<br />
Gefährdungen<br />
Verkehrsunfälle<br />
Legende<br />
Mediz<strong>in</strong>ische<br />
Untersuchung/<br />
Behandlung<br />
Labortätigkeiten<br />
Röntgen<br />
Ihnen gesetzten Zielen können Sie messen,<br />
ob die von Ihnen getroffenen Maßnahmen<br />
Erfolg hatten o<strong>der</strong> nicht. An ausgewählten<br />
Beispielen nach <strong>der</strong> T-O-P-Regel (technisch –<br />
organisatorisch – personenbezogen; siehe<br />
Kapitel 5) zeigen wir Ihnen, welche Maßnahmen<br />
s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong> können. Die unten stehende<br />
Tabelle spiegelt Erfahrungswerte wi<strong>der</strong>. Im<br />
E<strong>in</strong>zelfall kann sich die Situation an<strong>der</strong>s darstellen.<br />
Operative<br />
Tätigkeiten<br />
Aufbereitung<br />
von Mediz<strong>in</strong>produkten<br />
Anmeldung/<br />
Büro<br />
Re<strong>in</strong>igungsarbeiten<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Praxis<br />
Hausbesuche<br />
Hohe Gefährdung wahrsche<strong>in</strong>lich Mittlere Gefährdung wahrsche<strong>in</strong>lich Gefährdung ist im E<strong>in</strong>zelfall zu prüfen<br />
10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse 23
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
24<br />
10.1 Mediz<strong>in</strong>ische Untersuchung und Behandlung/Labor*<br />
Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />
INFEKTION<br />
Aufgrund se<strong>in</strong>er beruflichen Exposition ist<br />
das Personal <strong>in</strong> Arztpraxen durch Infektionen<br />
mit Erregern <strong>der</strong> Risikogruppen 2,<br />
3** und 3 (Influenza, Hepatitis B, C, AIDS<br />
und Tuberkulose) gefährdet.<br />
Beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>arztpraxen besteht zusätzlich<br />
die Gefahr e<strong>in</strong>er Infektion mit<br />
Mumps, Masern, Röteln, W<strong>in</strong>dpocken und<br />
Keuchhusten (Risikogruppe 2).<br />
Schutzziel:<br />
Bei allen Tätigkeiten s<strong>in</strong>d Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeiter gegen Infektionsgefahren<br />
geschützt.<br />
* Die Tabelle nennt lediglich Beispiele. Es besteht ke<strong>in</strong> Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Technisch:<br />
• leicht erreichbare Handwaschplätze mit<br />
fließendem warmen und kalten Wasser,<br />
Direktspen<strong>der</strong> für Händedes<strong>in</strong>fektionsmittel<br />
und hautschonende Waschmittel e<strong>in</strong>richten;<br />
<strong>in</strong> Schutzstufe 2 mit Armaturen, die<br />
ohne Handberührung bedienbar s<strong>in</strong>d (E<strong>in</strong>hebelmischbatterien)<br />
• für die Beschäftigten geson<strong>der</strong>te Toilettenund<br />
Pausenräume e<strong>in</strong>richten, die für<br />
Patienten nicht zugänglich s<strong>in</strong>d<br />
• Räume mit leicht zu re<strong>in</strong>igenden Fußböden,<br />
Arbeitsflächen und Oberflächen<br />
ausstatten; <strong>in</strong> Schutzstufe 2 sollten diese<br />
ebenso wie die angrenzenden Wandflächen<br />
auch des<strong>in</strong>fizierbar se<strong>in</strong><br />
• für das Sammeln spitzer o<strong>der</strong> scharfer<br />
Gegenstände geeignete durchstichsichere<br />
Abfallbehältnisse bereitstellen<br />
• sichere Instrumente e<strong>in</strong>setzen<br />
Organisatorisch:<br />
• Patienten dürfen nur von Personen untersucht<br />
o<strong>der</strong> behandelt werden, die e<strong>in</strong>e abgeschlossene<br />
Ausbildung <strong>in</strong> Berufen des<br />
Gesundheitswesens haben o<strong>der</strong> von e<strong>in</strong>er<br />
ausgebildeten Person unterwiesen s<strong>in</strong>d und<br />
beaufsichtigt werden. Das gilt auch für den<br />
Umgang mit potenziell <strong>in</strong>fektiösen Gegenständen,<br />
Abfällen und Körperflüssigkeiten<br />
• arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Vorsorgeuntersuchungen<br />
durchführen und Impfungen anbieten<br />
(beson<strong>der</strong>s Hepatitis B) gemäß Biostoffverordnung<br />
§§ 15, 15a und Anhang IV<br />
• e<strong>in</strong>en Hygieneplan erstellen, <strong>der</strong> auch<br />
Maßnahmen zum Schutz <strong>der</strong> Beschäftigten<br />
gegen Infektionsgefährdungen enthält<br />
• den Beschäftigten für Essenspausen e<strong>in</strong>en geeigneten<br />
Pausenraum zur Verfügung stellen<br />
Personenbezogen:<br />
• alle Mitarbeiter m<strong>in</strong>destens jährlich <strong>in</strong> die<br />
erfor<strong>der</strong>lichen Schutzmaßnahmen e<strong>in</strong>weisen<br />
und die Unterweisung dokumentieren<br />
• BioStoffV – Verordnung über Sicherheit<br />
und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten<br />
mit biologischen Arbeitsstoffen<br />
• BGR 250/TRBA 250 – Biologische<br />
Arbeitsstoffe im Gesundheitswesen und <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Wohlfahrtspflege<br />
• TRBA 500 – Allgeme<strong>in</strong>e Hygienemaßnahmen:<br />
M<strong>in</strong>destanfor<strong>der</strong>ungen<br />
• TRBA 400 – Handlungsanleitung zur <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
und für die Unterrichtung<br />
<strong>der</strong> Beschäftigten bei Tätigkeiten<br />
mit biologischen Arbeitsstoffen<br />
• BGI 504-42 – Auswahlkriterien für die<br />
spezielle arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Vorsorge<br />
nach dem Berufsgenossenschaftlichen<br />
Grundsatz G 42 „Tätigkeiten mit<br />
Infektionsgefährdung“<br />
• ABAS-Beschluss 609 – Arbeitssschutz<br />
beim Auftreten von Influenza unter beson<strong>der</strong>er<br />
Berücksichtigung des Atemschutzes<br />
10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse
Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />
INFEKTION (Fortsetzung)<br />
SPITZE UND SCHARFE INSTRUMENTE<br />
Bei <strong>der</strong> täglichen Arbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Arztpraxis<br />
besteht beim Umgang mit spitzen und scharfen<br />
Instrumenten (Spritzen, Kanülen, Lanzetten,<br />
Pens, Skalpellen) immer die Gefahr<br />
von Stich- und Schnittverletzungen.<br />
Wurde das Arbeitsgerät bereits bei <strong>der</strong><br />
Behandlung von Patienten e<strong>in</strong>gesetzt, können<br />
Infektionserreger wie das HIV, HBV<br />
o<strong>der</strong> HCV übertragen werden.<br />
Recapp<strong>in</strong>g: Beim Versuch, e<strong>in</strong>e gebrauchte<br />
Kanüle <strong>in</strong> ihre ursprüngliche Hülle zurückzuführen,<br />
besteht e<strong>in</strong> erhöhtes Verletzungsrisiko<br />
und damit erhöhte Infektionsgefahr.<br />
Schutzziel:<br />
In <strong>der</strong> Praxis stehen geeignete spitze und<br />
scharfe Instrumente zur Verfügung. Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeiter verwenden, sammeln,<br />
lagern und entsorgen diese, ohne sich<br />
dabei zu verletzen o<strong>der</strong> mit Blut zu kontam<strong>in</strong>ieren.<br />
• Erstuntersuchung vor <strong>der</strong> Aufnahme,<br />
Nachuntersuchung während <strong>der</strong> Tätigkeit<br />
bei Mitarbeitern vornehmen<br />
• PSA bereitstellen, dazu gehören Untersuchungshandschuhe<br />
und Schutzkleidung<br />
• bei luftübertragbaren Krankheitserregern<br />
zusätzlich Atemschutz o<strong>der</strong> geeigneten<br />
Mund-Nasen-Schutz (MNS) stellen<br />
• Impftiterkontrollen<br />
Technisch:<br />
• so genannte sichere Arbeitsgeräte zur Verhütung<br />
von Stich- und Schnittverletzungen<br />
e<strong>in</strong>setzen. Der E<strong>in</strong>satz ist unter an<strong>der</strong>em<br />
verb<strong>in</strong>dlich bei <strong>der</strong> Behandlung von Patienten,<br />
die mit blutübertragbaren Erregern<br />
wie dem HIV, HBV o<strong>der</strong> HCV <strong>in</strong>fiziert s<strong>in</strong>d,<br />
und bei fremdgefährdenden Patienten<br />
• durchstichsichere und flüssigkeitsdichte<br />
Entsorgungsboxen verwenden<br />
• <strong>in</strong>fektiösen und normalen Müll getrennt sammeln<br />
Organisatorisch:<br />
• Betriebsanweisung gemäß § 12 Biostoffverordnung<br />
erstellen und für alle Mitarbeiter<br />
zugänglich machen<br />
• Kanülen und Spritzen nach Gebrauch sofort<br />
<strong>in</strong> Abwurfbehälter entsorgen; diesen<br />
geschlossen entsorgen<br />
• arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Vorsorgeuntersuchungen<br />
durchführen und Impfungen<br />
(Hepatitis B) anbieten<br />
• Sofortmaßnahmen nach e<strong>in</strong>er Verletzung:<br />
- Wunde versorgen und des<strong>in</strong>fizieren<br />
- Durchgangsarzt konsultieren<br />
- Verletzungen <strong>in</strong> das Verbandbuch e<strong>in</strong>tragen<br />
Personenbezogen:<br />
• Mitarbeiter regelmäßig unterweisen nach<br />
BGR 250/TRBA 250 gemäß § 12 Biostoffverordnung:<br />
- Abfallbehälter nutzen<br />
- ke<strong>in</strong> Recapp<strong>in</strong>g<br />
- sichere Arbeitsgeräte nutzen<br />
• BioStoffV – Verordnung über Sicherheit<br />
und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten mit<br />
biologischen Arbeitsstoffen<br />
• BGR 250/TRBA 250 – Biologische<br />
Arbeitsstoffe im Gesundheitswesen und <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Wohlfahrtspflege<br />
• BGI 504-42 – Auswahlkriterien für die<br />
spezielle arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Versorgung<br />
nach dem Berufsgenossenschaftlichen<br />
Grundsatz G 42 „Tätigkeiten mit Infektionsgefährdung“<br />
10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse 25
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
26<br />
Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />
HAUT<br />
Feuchtigkeit (Wasser bei häufigem Händewaschen,<br />
Schwitzen bei längeren Handschuhtragezeiten)<br />
zerstört die Hautbarriere.<br />
Dadurch können Fremdstoffe <strong>in</strong> tiefere<br />
Hautschichten e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen und Entzündungen<br />
auslösen (Abnutzungsekzem). Die zerstörte<br />
Hautbarriere begünstigt außerdem die<br />
Entstehung von Allergien.<br />
Häufige Allergieauslöser <strong>in</strong> Arztpraxen s<strong>in</strong>d:<br />
• Latexprote<strong>in</strong>e (Freisetzung <strong>in</strong>beson<strong>der</strong>e<br />
aus gepu<strong>der</strong>ten Latexhandschuhen – hier<br />
besteht auch Gefahr für die Atemwege)<br />
• Inhaltsstoffe von Flächen- und Instrumentendes<strong>in</strong>fektionsmitteln<br />
(beson<strong>der</strong>s Aldehyde)<br />
Schutzziel:<br />
Die Gefährdung <strong>der</strong> Haut ist auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum<br />
reduziert.<br />
ZYTOSTATIKA<br />
Der Umgang mit mutagenen und fruchtschädigenden<br />
Zytostatika gehört <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />
Praxen zum Alltag.<br />
Technisch:<br />
• Instrumente masch<strong>in</strong>ell statt manuell aufbereiten<br />
• allergenarme Produkte auswählen, zum<br />
Beispiel Nitril-Handschuhe, aldehydfreie<br />
Flächen- und Instrumentendes<strong>in</strong>fektionsmittel<br />
Organisatorisch:<br />
• Wechsel von Feucht- und Trockenarbeiten<br />
für die Mitarbeiter und „Handschuhpausen“<br />
organisieren<br />
• Plan für Händehygiene, Hautschutz,<br />
Handschuhe erstellen und aushängen<br />
Personenbezogen:<br />
• geeignete Produkte bereitstellen:<br />
- ungepu<strong>der</strong>te E<strong>in</strong>malhandschuhe<br />
- Haushaltshandschuhe für Re<strong>in</strong>igungsund<br />
Des<strong>in</strong>fektionsarbeiten<br />
- für längere Handschuhtragezeiten<br />
Baumwollhandschuhe<br />
- duftstoff- und farbstofffreie Händedes<strong>in</strong>fektionsmittel,<br />
Syndet für die Hän<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung,<br />
Hautschutzcreme,<br />
Hautpflegecreme<br />
• Handschuhe nur auf trockener Haut<br />
anziehen<br />
Technisch:<br />
• gebrauchsfähige Zytostatika verwenden<br />
• bruchsichere, flüssigkeitsdichte, verschließbare<br />
Transportbehältnisse bereitstellen<br />
Organisatorisch:<br />
• Zytostatika <strong>in</strong> das Gefahrstoffverzeichnis<br />
mit aufnehmen<br />
• Notfallset bereithalten<br />
• GefStoffV – Verordnung zum Schutz vor<br />
gefährlichen Stoffen<br />
• TRGS 401 – Gefährdung durch Hautkontakt<br />
• BGR 195 – E<strong>in</strong>satz von Schutzhandschuhen<br />
• BGR 197 – Benutzung von Hautschutz<br />
• GefStoffV – Verordnung zum Schutz vor<br />
gefährlichen Stoffen<br />
• M 620 – Sichere Handhabung von<br />
Zytostatika<br />
10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse
Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />
ZYTOSTATIKA (Fortsetzung)<br />
Schutzziel:<br />
Der Umgang mit Zytostatika ist so gestaltet,<br />
dass Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>der</strong>en<br />
Wirkstoffe<br />
• we<strong>der</strong> über die Haut<br />
• noch über die Atemwege,<br />
• noch über den Verdauungstrakt aufnehmen<br />
können.<br />
GEFAHRSTOFFE IN DER DIALYSE<br />
Zur Des<strong>in</strong>fektion von Dialysegeräten wird <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Regel Säure verwendet.<br />
Die Dämpfe wirken reizend auf die Schleimhäute<br />
des Atemtraktes und die Augen.<br />
Direkter Hautkontakt mit den konzentrierten<br />
Produkten kann zu Reizungen und Verätzungen<br />
führen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Hornhaut<br />
kann geschädigt werden.<br />
Schutzziel:<br />
Die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter s<strong>in</strong>d so<br />
vor Gefahrstoffen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dialyse e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden, geschützt, dass sie auch bei<br />
jahrzehntelanger Tätigkeit <strong>in</strong> diesem Bereich<br />
gesund bleiben.<br />
Personenbezogen:<br />
• Mitarbeiter anweisen, für das Anlegen,<br />
Aufziehen o<strong>der</strong> Vorbereiten von Infusionen<br />
Persönliche Schutzausrüstung zu tragen:<br />
- doppelte Schutzhandschuhe, gegebenenfalls<br />
mit Stulpen, nach DIN EN 374<br />
- hochgeschlossene Kittel mit langen Ärmeln<br />
und eng anliegenden Armbündchen<br />
• Mitarbeiter e<strong>in</strong>mal jährlich unterweisen<br />
Technisch:<br />
• Ersatzstoffe zum Beispiel Zitronensäure<br />
o<strong>der</strong> Ersatzverfahren anwenden<br />
• für e<strong>in</strong> geschlossenes System des Des<strong>in</strong>fektionsmittelkreislaufes<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e<br />
sorgen (zum Beispiel Zufuhr über Lanze<br />
aus e<strong>in</strong>em geschlossenem Kanister, Entsorgung<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weitgehend geschlossenen<br />
System)<br />
• für den Ansatz von Flächen-/Instrumentendes<strong>in</strong>fektionsmitteln<br />
Automaten o<strong>der</strong><br />
Dosierhilfen e<strong>in</strong>setzen<br />
• Chemikalienb<strong>in</strong><strong>der</strong> bereitstellen<br />
• Raumlufttechnische Anlagen <strong>in</strong>stallieren<br />
Organisatorisch:<br />
• Gefahrstoffe kennzeichnen<br />
• Sprühdes<strong>in</strong>fektion durch Wischverfahren<br />
ersetzen<br />
• detaillierten Handschuh- und Hautschutzplan<br />
erstellen<br />
Personenbezogen:<br />
• Mitarbeiter regelmäßig unterweisen im<br />
Umgang mit Gefahrstoffen<br />
• Mitarbeiter darauf h<strong>in</strong>weisen, geeignete<br />
Handschuhe zum Schutz gegen Chemikalien<br />
zu tragen<br />
• GefStoffV – Verordnung zum Schutz vor<br />
gefährlichen Stoffen<br />
• TRGS 525 – Umgang mit Gefahrstoffen <strong>in</strong><br />
E<strong>in</strong>richtungen zur humanmediz<strong>in</strong>ischen<br />
Versorgung<br />
• BGR 121 – Arbeitsplatzlüftung – Lufttechnische<br />
Maßnahmen<br />
10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse 27
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />
RADIOAKTIVE STOFFE<br />
Abhängig von <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Strahlung sowie<br />
<strong>der</strong> Dauer <strong>der</strong> Exposition können Hautschäden<br />
sowie Verän<strong>der</strong>ungen des Blutbildes<br />
und des Erbgutes hervorgerufen werden.<br />
Schutzziel:<br />
Die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter s<strong>in</strong>d so<br />
vor radioaktiven Stoffen geschützt, dass die<br />
Strahlenexposition auch unterhalb <strong>der</strong> Grenzwerte<br />
möglichst ger<strong>in</strong>g gehalten wird.<br />
Technisch:<br />
• Kontrollbereiche e<strong>in</strong>richten und kennzeichnen<br />
• bautechnische Vorkehrungen (Strahlenschutzwände,<br />
-türen, -fenster, -tresore) treffen<br />
• anwendungstechnische Vorrichtungen wie<br />
Spritzenabschirmungen, Greifwerkzeuge,<br />
Bleiburgen, Messgeräte e<strong>in</strong>setzen<br />
Organisatorisch:<br />
• Strahlenschutzbeauftragten ernennen<br />
• Zutritt zu Kontrollbereichen auf so wenig<br />
befugte und e<strong>in</strong>gewiesene Personen wie<br />
möglich begrenzen<br />
• ke<strong>in</strong>e Nahrungs- und Hautpflegemittel <strong>in</strong> Räumen,<br />
<strong>in</strong> denen die Gefahr e<strong>in</strong>er radioaktiven<br />
Kontam<strong>in</strong>ation besteht<br />
• Strahlenschutzanweisungen erstellen<br />
• Abstandsgesetz beachten, Expositionszeiten<br />
kurz halten<br />
• Fachkunde alle fünf Jahre auffrischen<br />
• nuklearmediz<strong>in</strong>isch o<strong>der</strong> strahlentherapeutisch<br />
tätige Ärzte s<strong>in</strong>d verpflichtet, bei<br />
den zuständigen Behörden e<strong>in</strong>e Genehmigung<br />
zu beantragen und sich bei den<br />
ärztlichen Stellen anzumelden<br />
• Unterweisungen, Ergebnisse <strong>der</strong> Personendosimetrie,<br />
Prüfung und Wartung <strong>der</strong><br />
Strahlungsmessgeräte, Buchführung über<br />
radioaktive Stoffe archivieren<br />
Personenbezogen:<br />
• Mitarbeiter vor Beg<strong>in</strong>n strahlenexponierter<br />
Tätigkeit und folgend jährlich unterweisen.<br />
Aufzeichnungen darüber fünf Jahre<br />
lang aufbewahren<br />
• geeignete PSA zum Schutz vor Kontam<strong>in</strong>ationen<br />
und Inkorporationen verwenden,<br />
zum Beispiel Schutzmäntel, Schutzhandschuhe,<br />
Schutzbrille, Schilddrüsenschutz<br />
• Personendosimeter/Teilkörperdosimeter<br />
(R<strong>in</strong>gdosimeter) e<strong>in</strong>setzen<br />
• regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen<br />
durchführen (verpflichtend Kategorie A)<br />
• StrlSchV – Strahlenschutzverordnung<br />
• RöV – Röntgenverordnung<br />
• BGI 668 – Erste Hilfe bei erhöhter E<strong>in</strong>wirkung<br />
ionisieren<strong>der</strong> Strahlung<br />
• Richtl<strong>in</strong>ie Strahlenschutz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong><br />
28 10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse
10.2 Re<strong>in</strong>igung und Des<strong>in</strong>fektion*<br />
Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />
HAUT UND ATEMWEGE<br />
Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmittel können zu<br />
Hauterkrankungen (Austrocknung, Allergien,<br />
Ekzem) und Atemwegsreizungen führen.<br />
Untersuchungshandschuhe:<br />
• haben zu kurze Stulpen. Beim E<strong>in</strong>tauchen<br />
<strong>der</strong> Hände mit diesen Handschuhen kann<br />
leicht Re<strong>in</strong>igungs- o<strong>der</strong> Des<strong>in</strong>fektionslösung<br />
<strong>in</strong> die Handschuhe laufen und die<br />
Hände gefährden.<br />
• s<strong>in</strong>d aus dünnwandigem Material, das<br />
leicht von Wirkstoffen <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igungso<strong>der</strong><br />
Des<strong>in</strong>fektionslösung durchdrungen<br />
wird. Sie s<strong>in</strong>d deshalb für Re<strong>in</strong>gungs- und<br />
Des<strong>in</strong>fektionsarbeiten für die Dauer von<br />
mehr als fünf M<strong>in</strong>uten nicht geeignet.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus können bei unsachgemäßer<br />
Handhabung explosive o<strong>der</strong> leicht entzündliche<br />
Gasgemische entstehen.<br />
Schutzziel:<br />
Haut und Atemwege <strong>der</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeiter s<strong>in</strong>d so geschützt, dass sie<br />
auch nach jahrzehntelangen Re<strong>in</strong>igungs- und<br />
Des<strong>in</strong>fektionstätigkeiten gesund bleiben.<br />
* Die Tabelle nennt lediglich Beispiele. Es besteht ke<strong>in</strong> Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse<br />
Technisch:<br />
• masch<strong>in</strong>elle Verfahren anwenden<br />
Organisatorisch:<br />
• Gefahrstoffe ermitteln, Ersatzverfahren<br />
und Ersatzstoffe prüfen, zum Beispiel von<br />
Sprüh- auf Wischdes<strong>in</strong>fektion umstellen,<br />
Automaten o<strong>der</strong> Dosierhilfen für den Ansatz<br />
von Des<strong>in</strong>fektionslösungen bereitstellen,<br />
Gefahrstoffverzeichnis führen<br />
• Betriebsanweisung erarbeiten o<strong>der</strong> sie <strong>in</strong><br />
bestehende Anweisungen, zum Beispiel<br />
Hygienepläne, <strong>in</strong>tegrieren<br />
• arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Vorsorgeuntersuchungen<br />
s<strong>in</strong>d bei regelmäßig mehr als zwei<br />
Stunden Feuchtarbeit anzubieten und bei<br />
regelmäßig mehr als vier Stunden Feuchtarbeit<br />
Pflicht (das Tragen flüssigkeitsdichter<br />
Handschuhe entspricht Feuchtarbeit)<br />
• nur Des<strong>in</strong>fektions- und Re<strong>in</strong>igungsmittel<br />
verwenden, für <strong>der</strong>en Gefahrstoffe Sicherheitsdatenblätter<br />
vom Hersteller vorliegen<br />
• Abdeckung von Des<strong>in</strong>fektionslösungen bei<br />
Wirkstoffkonzentrationen von über<br />
0,5 Prozent bereitstellen<br />
• Ultraschallbä<strong>der</strong> dürfen grundsätzlich nur<br />
mit Deckel verwendet werden<br />
Personenbezogen:<br />
• bei Bedarf geeignete Persönliche Schutzausrüstung<br />
zur Verfügung stellen, wie flüssigkeitsdichte<br />
Schutzschürzen, 0,4 mm dicke<br />
Handschuhe aus beständigem Material<br />
(zum Beispiel Chloropren), Schutzbrillen<br />
• GefStoffV – Verordnung zum Schutz vor<br />
gefährlichen Stoffen<br />
• BGR 206 – Des<strong>in</strong>fektionsarbeiten im<br />
Gesundheitsdienst<br />
• BGR 208 – Re<strong>in</strong>igungsarbeiten mit Infektionsgefahr<br />
<strong>in</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Bereichen<br />
• BGR 209 – Umgang mit Re<strong>in</strong>igungs- und<br />
Pflegemitteln<br />
• BGI 659 – Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igungsarbeiten<br />
29
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
10.3 Operative Tätigkeiten*<br />
Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />
GEFAHRSTOFFE<br />
Bei ambulanten Operationen mit Inhalationsanästhesie<br />
ergeben sich Gefährdungen durch<br />
Narkosemittel, Transportgase und Atemkalk.<br />
Ist im OP ke<strong>in</strong>e Raumlufttechnische Anlage<br />
vorhanden, werden zulässige Grenzwerte<br />
häufig überschritten, wodurch die Gesundheit<br />
geschädigt werden kann.<br />
Schutzziel:<br />
Narkosegase können von den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeitern nicht o<strong>der</strong> nur <strong>in</strong> harmlosen<br />
Mengen e<strong>in</strong>geatmet werden.<br />
* Die Tabelle nennt lediglich Beispiele. Es besteht ke<strong>in</strong> Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Technisch:<br />
• wo möglich Ersatzstoffe mit ger<strong>in</strong>gerem<br />
gesundheitlichen Risiko e<strong>in</strong>setzen<br />
• sicherheitskonforme Geräte beschaffen und<br />
e<strong>in</strong>richten; Narkosegeräte Low/M<strong>in</strong>imal<br />
Flow mit weniger als 150 mL/m<strong>in</strong><br />
Leckage im patientennahen Kreissystem<br />
• Lüftungsanlage gemäß DIN 1946 T4 <strong>in</strong>stallieren<br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e RLT-Anlage mit vergleichbarem<br />
Frischluftvolumenstrom<br />
• Narkosegasabsaugung für überschüssige<br />
Narkosegase mit Puffersystem (extern o<strong>der</strong><br />
<strong>in</strong>tern)<br />
• Tubenauswahl, möglichst ke<strong>in</strong>e Masken<br />
verwenden<br />
Organisatorisch:<br />
• Gefahrstoffverzeichnis führen<br />
• Sicherheitsdatenblatt den Mitarbeitern gut<br />
zugänglich machen, Betriebsanweisung<br />
auch <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Arbeitsanweisung<br />
erstellen<br />
• regelmäßige Wartung <strong>der</strong> Geräte durch<br />
Sachverständige<br />
• regelmäßige, m<strong>in</strong>destens halbjährliche<br />
Kontrolle <strong>der</strong> Absaugleistung und<br />
Wartung des Absaugsystems<br />
• regelmäßige Kontrolle und Wartung <strong>der</strong><br />
RLT-Anlage gemäß den Bed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong><br />
DIN 1946 Teil 4<br />
• regelmäßige vierteljährliche Dichtheitskontrolle<br />
mit Dokumentation aller Gas und<br />
Lachgas führenden technischen Anlagen bis<br />
h<strong>in</strong> zum Reduzierventil <strong>der</strong> Narkosegeräte<br />
• tägliche Dichtheitskontrolle <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>druckseite<br />
• Erste<strong>in</strong>weisung durch Hersteller dokumentieren<br />
Personenbezogen:<br />
• Mitarbeiter regelmäßig anhand <strong>der</strong><br />
Betriebsanweisung unterweisen<br />
• GefStoffV – Gefahrstoffverordnung<br />
• BGV A1 – Grundsätze <strong>der</strong> Prävention –<br />
Unfallverhütungsvorschrift<br />
• TRGS 440 – Ermitteln und Beurteilen <strong>der</strong><br />
Gefährdungen durch Gefahrstoffe am Arbeitsplatz<br />
• BG/BIA – Empfehlung – 1017 Anästhesiearbeitsplätze<br />
– Operationssäle<br />
• BG/BIA – Empfehlung 1018 – Aufwachräume<br />
30 10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse
Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />
HF-CHIRURGIE ODER LASER<br />
Bei <strong>der</strong> HF-Chirurgie kann sich e<strong>in</strong>e erhöhte<br />
Belastung <strong>der</strong> Raumluft ergeben durch:<br />
• verdampftes/verbranntes Körpergewebe<br />
und daraus entstehende Reaktionsprodukte<br />
• verdampfendes Des<strong>in</strong>fektionsmittel<br />
Die Rauche können <strong>in</strong>fektionsgefährliche<br />
Keime enthalten.<br />
Schutzziel:<br />
Die Atemluft ist frei von Rauchen und Dämpfen,<br />
die beim E<strong>in</strong>satz von HF-Chirurgiegeräten<br />
und Lasern entstehen.<br />
LASERSTRAHLUNG<br />
Die Hauptgefährdung bei <strong>der</strong> Laseranwendung<br />
besteht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er unbeabsichtigten<br />
Bestrahlung des Auges. Dies kann zu e<strong>in</strong>er<br />
nicht wie<strong>der</strong>herzustellenden Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />
<strong>der</strong> Sehfähigkeit bis h<strong>in</strong> zur Erbl<strong>in</strong>dung führen.<br />
Die thermische Wirkung <strong>der</strong> Laserstrahlung<br />
kann Abdecktücher o<strong>der</strong> leicht entflammbare<br />
Flüssigkeiten, zum Beispiel Des<strong>in</strong>fektionsmittel,<br />
<strong>in</strong> Brand setzen.<br />
Schutzziel:<br />
Unfälle und Gesundheitsgefahren s<strong>in</strong>d bei<br />
<strong>der</strong> Arbeit mit dem Laser so weit wie möglich<br />
ausgeschlossen.<br />
10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse<br />
Technisch:<br />
• sicherheitskonforme Geräte beschaffen<br />
und e<strong>in</strong>richten<br />
• Geräte mit Rauchgasabsaugung verwenden<br />
• regelmäßige Wartung <strong>der</strong> Geräte durch<br />
Sachverständige vornehmen lassen (gemäß<br />
MPBetreibV alle zwei Jahre)<br />
Organisatorisch:<br />
• für Belüftung sorgen<br />
Personenbezogen:<br />
• Mitarbeiter unterweisen<br />
• Mitarbeiter anhalten, geeignete Schutzausrüstung<br />
zu tragen:<br />
- isolierende Handschuhe<br />
- Schutzbrille<br />
- falls ke<strong>in</strong>e Rauchgasabsaugung <strong>in</strong>stalliert<br />
ist: Atemschutzmaske Typ P 2<br />
Technisch:<br />
• im Laserbereich reflexionsarme, schwer<br />
entflammbare Oberflächen anschaffen<br />
Organisatorisch:<br />
• Laserschutzbeauftragten bestellen<br />
• Geräte regelmäßig durch fachkundige Personen<br />
prüfen lassen (gemäß MPBetreibV)<br />
• Laserbereich festlegen und kennzeichnen<br />
• Zutrittsbeschränkungen für nicht befugtes<br />
Personal zum Laserbereich gut sichtbar<br />
anbr<strong>in</strong>gen<br />
• ke<strong>in</strong>e brennbaren Flüssigkeiten im Laserbereich<br />
aufbewahren<br />
Personenbezogen:<br />
• Mitarbeiter unterweisen<br />
• geeignete Personenschutzausrüstung<br />
(PSA) beschaffen und Mitarbeiter anhalten,<br />
sie zu verwenden, zum Beispiel<br />
Brillen, die EN 207 entsprechen<br />
• BGV B2 – Laserstrahlung<br />
• MPBetreibV – Mediz<strong>in</strong>produktebetreiberverordnung<br />
• BG/BIA – Empfehlung – 1017 Anästhesiearbeitsplätze<br />
– Operationssäle<br />
• BGR 192 – Benutzung von Augen- und<br />
Gesichtsschutz<br />
• Lüftung nach DIN 1946 TA<br />
• BGV B2 – Laserstrahlung<br />
• MPBetreibV – Mediz<strong>in</strong>produktebetreiberverordnung<br />
• BGI 832 – Betrieb von Lasere<strong>in</strong>richtungen<br />
31
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
10.4 Röntgen*<br />
Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />
STRAHLUNG<br />
Abhängig von <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Strahlung sowie<br />
<strong>der</strong> Dauer <strong>der</strong> Exposition können Haut- und<br />
Hornhautschäden sowie Verän<strong>der</strong>ungen des<br />
Blutbildes und des Erbgutes hervorgerufen<br />
werden.<br />
Krebserkrankungen können als stochastische<br />
Strahlenschäden auftreten. Dabei steigt die<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>er solchen Erkrankung<br />
mit <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Strahlenexposition.<br />
Nuklearmediz<strong>in</strong>isch o<strong>der</strong> strahlentherapeutisch<br />
tätige Ärzte s<strong>in</strong>d verpflichtet, sich bei<br />
ärztlichen Stellen und den zuständigen<br />
Behörden anzumelden.<br />
Schutzziel:<br />
Die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter s<strong>in</strong>d so<br />
vor Röntgenstrahlen geschützt, dass die<br />
Strahlenexposition auch unterhalb <strong>der</strong> Grenzwerte<br />
möglichst ger<strong>in</strong>g gehalten wird.<br />
GEFAHRSTOFFE<br />
Zu den kritischen Stoffen, mit denen <strong>in</strong><br />
Praxen gearbeitet wird, gehören auch<br />
Röntgenchemikalien wie Entwickler o<strong>der</strong><br />
Fixierer, die zu Hautreizungen, Verätzungen,<br />
Übelkeit o<strong>der</strong> Hustenreiz führen können.<br />
Schutzziel:<br />
Die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter s<strong>in</strong>d<br />
vor Röntgenchemikalien geschützt.<br />
* Die Tabelle nennt lediglich Beispiele. Es besteht ke<strong>in</strong> Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Technisch:<br />
• Geräte regelmäßig (m<strong>in</strong>destens alle fünf Jahre)<br />
durch fachkundige Personen überprüfen lassen<br />
• geeignete Filme und Folien nutzen<br />
• Streustrahlenraster e<strong>in</strong>setzen<br />
Organisatorisch:<br />
• Strahlenschutzbeauftragten ernennen<br />
• Fachkunde alle fünf Jahre auffrischen<br />
• Kontrollbereich kennzeichnen<br />
• Arbeitsanweisungen erstellen<br />
• Abstandsgesetz beachten<br />
• möglichst ke<strong>in</strong>e gehaltenen Aufnahmen<br />
durchführen<br />
Personenbezogen:<br />
• Mitarbeiter jährlich unterweisen und Aufzeichnungen<br />
darüber fünf Jahre lang aufbewahren<br />
• auf die Anwendung geeigneter PSA achten<br />
• Filmdosimeter/R<strong>in</strong>gdosimeter e<strong>in</strong>setzen<br />
• Mitarbeiter anweisen, sich außerhalb des<br />
Kontrollbereichs aufzuhalten<br />
• regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen<br />
durchführen (verpflichtend Kategorie A)<br />
Technisch:<br />
• digitale Röntgentechnik nutzen<br />
• geeignete Nachfülle<strong>in</strong>richtung für<br />
Entwicklungsmasch<strong>in</strong>e nutzen<br />
• Dunkelkammer belüften<br />
Organisatorisch:<br />
• Gefahrstoffverzeichnis führen<br />
• für die Erstellung <strong>der</strong> Betriebsanweisung<br />
Sicherheitsdatenblätter berücksichtigen<br />
Personenbezogen:<br />
• geeignete PSA zur Verfügung stellen, wie<br />
Schutzkleidung, Haushaltshandschuhe,<br />
Schutzbrille, und Mitarbeiter anweisen,<br />
diese auch zu tragen<br />
• regelmäßige (m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal pro Jahr)<br />
Schulungen gemäß <strong>der</strong> Gefahrstoffverordnung<br />
durchführen<br />
• RöV – Röntgenverordnung<br />
• StrlSchV – Strahlenschutzverordnung<br />
• MPBetreibV – Mediz<strong>in</strong>produktebetreiberverordnung<br />
• BGI 668 – Erste Hilfe bei erhöhter E<strong>in</strong>wirkung<br />
ionisieren<strong>der</strong> Strahlung<br />
• BGR 192 – Regeln für den E<strong>in</strong>satz von<br />
Augen- und Gesichtsschutz<br />
• BGR 195 – E<strong>in</strong>satz von Schutzhandschuhen<br />
32 10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse
10.5 Elektrische Anlagen und Betriebsmittel*<br />
Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />
ELEKTRISCHER STROM<br />
Im Falle e<strong>in</strong>er Körperdurchströmung kann<br />
elektrischer Strom zu e<strong>in</strong>er Verkrampfung <strong>der</strong><br />
Muskeln o<strong>der</strong> zu Herz-Kreislauf- beziehungsweise<br />
Atemstillstand führen.<br />
Geräteüberhitzung erhöht außerdem die<br />
Brandgefahr.<br />
Schutzziel:<br />
E<strong>in</strong>e direkte o<strong>der</strong> <strong>in</strong>direkte Berührung gefährlicher<br />
elektrischer Spannung ist durch Bau,<br />
Ausrüstung, Instandhaltung und Verwendung<br />
<strong>der</strong> elektrischen Anlagen und Betriebsmittel<br />
ausgeschlossen. Brände durch Elektrogeräte<br />
s<strong>in</strong>d ausgeschlossen.<br />
* Die Tabelle nennt lediglich Beispiele. Es besteht ke<strong>in</strong> Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse<br />
Technisch:<br />
• das Berühren unter Spannung stehen<strong>der</strong><br />
Teile technisch verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungen<br />
bei Gerätekomb<strong>in</strong>ationen<br />
e<strong>in</strong>halten<br />
• nur elektrische Betriebsmittel mit CE- o<strong>der</strong><br />
GS-Kennzeichnung e<strong>in</strong>setzen<br />
• Fehlerstrom-Schutze<strong>in</strong>richtung (FI) anschaffen<br />
• ableitfähigen Boden zur Vermeidung von<br />
elektrostatischer Aufladung wählen<br />
Organisatorisch:<br />
• elektrische Betriebsmittel sowie Zubehör<br />
(zum Beispiel Kabel und Stecker) regelmäßig<br />
durch e<strong>in</strong>e Elektrofachkraft o<strong>der</strong><br />
elektrotechnisch unterwiesene Person mit<br />
geeignetem Messgerät auf e<strong>in</strong>wandfreien<br />
Zustand prüfen lassen<br />
• elektrische Anlagen regelmäßig von<br />
Elektrofachkraft prüfen lassen (Vorschrift:<br />
m<strong>in</strong>destens alle vier Jahre)<br />
Personenbezogen:<br />
• Personal <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anwendung <strong>der</strong> Geräte<br />
schulen und die Unterweisung dokumentieren<br />
• Mitarbeiter anweisen, das Gerät vor Inbetriebnahme<br />
e<strong>in</strong>er Sicht- und Funktionsprüfung<br />
zu unterziehen<br />
• BGV A3 – Elektrische Anlagen und<br />
Betriebsmittel<br />
• MPBetreibV – Mediz<strong>in</strong>produktebetreiberverordnung<br />
• VDE 0100 – Umgang mit elektrischem<br />
Gerät<br />
33
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
10.6 Anmeldung/Büro*<br />
Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />
RÜCKEN<br />
Bildschirmarbeit und Schreibarbeiten können<br />
zu e<strong>in</strong>er starken Beanspruchung <strong>der</strong> Augen,<br />
des Hals-, Arm- und Schulterbereiches sowie<br />
des Rückens führen. Mögliche Folgen s<strong>in</strong>d<br />
Augenbeschwerden (zum Beispiel Flimmern),<br />
Kopfschmerzen, Rückenschmerzen.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus können Verspannungen des<br />
Nackens o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schultermuskulatur auftreten.<br />
* Die Tabelle nennt lediglich Beispiele. Es besteht ke<strong>in</strong> Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Technisch:<br />
• Büro und Anmeldung nutzergerecht planen,<br />
dazu gehören:<br />
- e<strong>in</strong> möglichst <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe verstellbarer<br />
Schreibtisch mit e<strong>in</strong>er ausreichenden<br />
Arbeitsbreite und -tiefe<br />
- e<strong>in</strong> Stuhl, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe, <strong>der</strong> Sitztiefe<br />
und Neigung verstellbar ist und dessen<br />
Rückenlehne höhenverstellbar und dynamisch<br />
e<strong>in</strong>stellbar ist<br />
- geeignete Beleuchtung am Arbeitsplatz<br />
- e<strong>in</strong> flimmer- und blendfreier Bildschirm<br />
- dreh- und neigbare sowie strahlungsarme<br />
Computerbildschirme<br />
- Arbeitsschränke und Regale mit Arbeitsflächen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Höhe, die das Arbeiten<br />
mit aufgerichtetem Rücken ermöglichen<br />
• Fußstützen und Headsets anbieten<br />
• beim Kauf <strong>der</strong> Geräte auf Ergonomieaspekte<br />
achten (GS-, TÜV- o<strong>der</strong> BG-Prüfzeichen)<br />
Organisatorisch:<br />
• Ausstattung regelmäßig auf Eignung und<br />
Zustand überprüfen<br />
• geson<strong>der</strong>te Schreibplätze e<strong>in</strong>richten<br />
• Arbeitsmittel wie Telefon, Tastatur, Maus,<br />
Bildschirm ergonomisch auf die jeweils zu<br />
verrichtende Arbeitstätigkeit ausrichten<br />
• auf Be<strong>in</strong>freiheit achten, Fußräume nicht zustellen<br />
• Bildschirme frontal vor dem Benutzer aufstellen,<br />
so dass dieser geradeaus blickt<br />
• Dauer <strong>der</strong> Bildschirmarbeit begrenzen (Pausenzeiten,<br />
Wechsel unterschiedlicher Tätigkeiten)<br />
Personenbezogen:<br />
• Vorsorgeuntersuchung (zum Beispiel G 37)<br />
anbieten<br />
• Rückenschule anbieten (Zuschüsse <strong>der</strong><br />
gesetzlichen Krankenversicherungen nutzen)<br />
• ArbStättV – Arbeitsstättenverordnung<br />
• BGV A1 – Grundsätze <strong>der</strong> Prävention –<br />
Unfallverhütungsvorschrift<br />
• BildScharbV – Verordnung über Sicherheit<br />
und Gesundheitsschutz bei <strong>der</strong> Arbeit an<br />
Bildschirmgeräten<br />
• BGI 650 – Bildschirm und Büroarbeitsplätze<br />
34 10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse
10.7 Praxis- und Arbeitsorganisation*<br />
Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />
PSYCHISCHE BELASTUNGEN<br />
Arzthelfer<strong>in</strong>nen und mediz<strong>in</strong>ische Fachangestellte<br />
fühlen sich meist vielen Aufgaben<br />
gleichzeitig verpflichtet, wie <strong>der</strong> Assistenz bei<br />
Untersuchungen, Aufnahme neuer Patienten<br />
o<strong>der</strong> dem Beantworten telefonischer Anfragen.<br />
Ger<strong>in</strong>ge Eigenverantwortung und ger<strong>in</strong>ge<br />
E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Arbeitsorganisation kann<br />
die Leistungsbereitschaft <strong>der</strong> Beschäftigten<br />
bee<strong>in</strong>trächtigen.<br />
STOLPER-, RUTSCH- UND STURZUNFÄLLE<br />
Stolper-, Rutsch- und Sturzunfälle verursachen<br />
40 Prozent aller Versicherungsfälle, die <strong>der</strong><br />
BGW aus Arztpraxen gemeldet werden.<br />
Gefahrenquellen können se<strong>in</strong>:<br />
• Stress<br />
• Stolperfallen wie herumliegende Gegenstände<br />
o<strong>der</strong> Kabel<br />
* Die Tabelle nennt lediglich Beispiele. Es besteht ke<strong>in</strong> Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse<br />
Organisatorisch:<br />
• Arbeitsabläufe optimieren und zum Beispiel<br />
überfüllte Wartezimmer durch angemessene<br />
Term<strong>in</strong>vergaben vermeiden<br />
• Pausenregelung treffen und geeignete<br />
Pausenräume e<strong>in</strong>richten<br />
• Überstunden ger<strong>in</strong>g halten<br />
• Entscheidungsspielräume für Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeiter schaffen<br />
• regelmäßig Teambesprechungen durchführen<br />
• sich genügend Zeit nehmen, um neue<br />
Mitarbeiter e<strong>in</strong>zuarbeiten<br />
• Pläne zur Fort- und Weiterbildung <strong>der</strong><br />
Mitarbeiter entwickeln<br />
• schwarzes Brett im Personalbereich<br />
e<strong>in</strong>richten<br />
• Entscheidungen transparent machen<br />
Personenbezogen:<br />
• den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern<br />
positive Rückmeldungen bei guten<br />
Leistungen geben<br />
• konstruktive Kritik üben<br />
• Möglichkeiten <strong>der</strong> Weiterbildung anbieten<br />
und empfehlen<br />
Technisch:<br />
• rutschhemmende Böden verlegen, geeignete<br />
Rutschhemmklasse auswählen<br />
• Leitern o<strong>der</strong> Tritte bereitstellen<br />
Organisatorisch:<br />
• Stolperfallen beseitigen<br />
• Abstellflächen für mobile Geräte e<strong>in</strong>richten<br />
• Verkehrswege und Zugänge zu Lagerflächen<br />
freihalten<br />
• BGV A1 – Grundsätze <strong>der</strong> Prävention –<br />
Unfallverhütungsvorschrift<br />
• ArbZeitG – Arbeitszeitgesetz<br />
• ArbSchG – Arbeitsschutzgesetz<br />
• ArbStättV – Arbeitsstättenverordnung<br />
• ArbStättV – Arbeitsstättenverordnung<br />
• BGR 181 – Fußböden <strong>in</strong> Arbeitsräumen<br />
und Arbeitsbereichen mit Rutschgefahr<br />
• M 657 – Vorsicht Stufe<br />
35
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />
STOLPER-, RUTSCH- UND STURZUNFÄLLE (Fortsetzung)<br />
• Glätte durch nasse und rutschige Böden<br />
• ungeeignete o<strong>der</strong> fehlende Leitern und<br />
Tritte<br />
• ungeeignete Schuhe<br />
Schutzziel:<br />
Die Gefährdung, zu stolpern, auszurutschen<br />
o<strong>der</strong> zu stürzen, ist auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum reduziert.<br />
BRANDSCHUTZ<br />
Brände können nicht nur zu weitreichenden –<br />
bis h<strong>in</strong> zu existenzbedrohenden – materiellen<br />
Schäden, son<strong>der</strong>n auch zu nachhaltigen, oft<br />
lebensbedrohlichen Brandverletzungen und<br />
Rauchvergiftungen führen.<br />
Schutzziel:<br />
Brände werden vor ihrer Entstehung verhütet.<br />
Im Falle e<strong>in</strong>es Brandes s<strong>in</strong>d Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeiter vor dessen Folgen geschützt.<br />
Personenbezogen:<br />
• darauf achten, dass Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />
Mitarbeiter Schuhe mit rutschhemmen<strong>der</strong><br />
Sohle, haltgebend, h<strong>in</strong>ten und vorne geschlossen,<br />
tragen<br />
Technisch:<br />
• Feuerlöscher anschaffen und an gut<br />
erreichbarer Stelle platzieren<br />
• Flucht- und Rettungswege kennzeichnen<br />
• Fluchtwege frei und offen halten<br />
Organisatorisch:<br />
• Feuerlöscher alle zwei Jahre prüfen<br />
lassen<br />
• Brandschutzordnung erstellen<br />
• Sammelplatz festlegen<br />
• brennbare Flüssigkeiten nicht <strong>in</strong> größeren<br />
Mengen auf Arbeitsflächen, unter Treppen<br />
o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Verkehrswegen lagern<br />
Personenbezogen:<br />
• auf praxisspezifische Brandrisiken h<strong>in</strong>weisen,<br />
zum Beispiel auf brennbare Des<strong>in</strong>fektionsmittel<br />
und auf die brandför<strong>der</strong>nden<br />
Eigenschaften von Sauerstoff<br />
• Mitarbeiter über vorhandene Schutze<strong>in</strong>richtungen<br />
unterweisen und <strong>der</strong>en<br />
Handhabung üben lassen, zum Beispiel<br />
Umgang mit Feuerlöscher<br />
• BGV A1 – Grundsätze <strong>der</strong> Prävention –<br />
Unfallverhütungsvorschrift<br />
• BGV A8 – Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung<br />
am Arbeitsplatz<br />
• BGR A1 – Grundsätze <strong>der</strong> Prävention<br />
• BGR 133 – Ausrüstung von Arbeitsstätten<br />
mit Feuerlöschern<br />
• BGI 560 – Arbeitssicherheit durch vorbeugenden<br />
Brandschutz<br />
• BGI 597-9 – Brandschutz<br />
• BGI 606 – Verschlüsse für Türen von<br />
Notausgängen<br />
• V035 – Alarmplan<br />
36 10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse
10.8 Fahrtätigkeit/Hausbesuche*<br />
Gefährdung/Thema/Schutzziele T-O-P-Maßnahmen (Auswahl) Vorschriften/Normen/Information<br />
VERKEHRSUNFÄLLE<br />
Die Hauptursachen für Dienstwegeunfälle<br />
s<strong>in</strong>d:<br />
- schwierige Verkehrssituationen<br />
- Zeitdruck<br />
- schwierige Wetterlage<br />
- geteilte Aufmerksamkeit durch Notfälle<br />
* Die Tabelle nennt lediglich Beispiele. Es besteht ke<strong>in</strong> Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
10 Arbeitsbereichsbezogene Analyse<br />
Technisch:<br />
• Fahrzeuge regelmäßig warten<br />
• Warndreieck, Warnweste, Verbandskasten<br />
im Fahrzeug bereithalten<br />
• E<strong>in</strong>satz von Sommer- und W<strong>in</strong>terreifen<br />
Organisatorisch:<br />
• mit dem Führen von Kraftfahrzeugen nur<br />
Personen beauftragen, die im Führen des<br />
Fahrzeugs unterwiesen s<strong>in</strong>d und ihre Befähigung<br />
gegenüber dem Unternehmer<br />
(zum Beispiel durch e<strong>in</strong>e Probefahrt) nachgewiesen<br />
haben<br />
• Mitarbeiter schriftlich beauftragen<br />
• an Pufferzeiten denken<br />
Personenbezogen:<br />
• Fahrzeugführer vor Antritt <strong>der</strong> Fahrt das<br />
Fahrzeug auf erkennbare Mängel prüfen<br />
lassen<br />
• Teilnahme an Fahrsicherheitstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />
(Kostenübernahme durch die BGW bis zu<br />
e<strong>in</strong>er Höhe von 67 €)<br />
• BGV D29 – Fahrzeuge<br />
• U 587 – Autotechnik, Informationen und<br />
Argumente für die Arbeits- und Dienstwege<br />
37
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
38<br />
11 Auswahl wichtiger Arbeitsschutzgesetze<br />
und -vorschriften<br />
11.1 Auszüge aus dem Arbeitsschutzgesetz<br />
(ArbSchG)<br />
Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen<br />
des Arbeitsschutzes zur Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Sicherheit und des Gesundheitsschutzes<br />
<strong>der</strong> Beschäftigten bei <strong>der</strong> Arbeit.<br />
Aktuelle Gesetzesän<strong>der</strong>ungen f<strong>in</strong>den Sie auf<br />
<strong>der</strong> Internetseite des Bundesm<strong>in</strong>isteriums <strong>der</strong><br />
Justiz: www.gesetze-im-<strong>in</strong>ternet.de.<br />
§ 3 Grundpflichten des Arbeitgebers<br />
(1) Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Maßnahmen des Arbeitsschutzes<br />
unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Umstände zu treffen,<br />
die Sicherheit und Gesundheit <strong>der</strong><br />
Beschäftigten bei <strong>der</strong> Arbeit bee<strong>in</strong>flussen. Er<br />
hat die Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit<br />
zu überprüfen und erfor<strong>der</strong>lichenfalls sich<br />
än<strong>der</strong>nden Gegebenheiten anzupassen.<br />
Dabei hat er e<strong>in</strong>e Verbesserung von Sicherheit<br />
und Gesundheitsschutz <strong>der</strong> Beschäftigten<br />
anzustreben.<br />
(2) Zur Planung und Durchführung <strong>der</strong><br />
Maßnahmen nach Absatz 1 hat <strong>der</strong> Arbeitgeber<br />
unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Art <strong>der</strong><br />
Tätigkeiten und <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Beschäftigten<br />
1. für e<strong>in</strong>e geeignete Organisation zu sorgen<br />
und die erfor<strong>der</strong>lichen Mittel bereitzustellen<br />
sowie<br />
2.Vorkehrungen zu treffen, dass die Maßnahmen<br />
erfor<strong>der</strong>lichenfalls bei allen<br />
Tätigkeiten und e<strong>in</strong>gebunden <strong>in</strong> die<br />
betrieblichen Führungsstrukturen beachtet<br />
werden und die Beschäftigten ihren Mitwirkungspflichten<br />
nachkommen können.<br />
3. Kosten für Maßnahmen nach diesem<br />
Gesetz darf <strong>der</strong> Arbeitgeber nicht den<br />
Beschäftigten auferlegen.<br />
§ 4 Allgeme<strong>in</strong>e Grundsätze<br />
Der Arbeitgeber hat bei Maßnahmen des<br />
Arbeitsschutzes von folgenden allgeme<strong>in</strong>en<br />
Grundsätzen auszugehen:<br />
1. Die Arbeit ist so zu gestalten, dass e<strong>in</strong>e<br />
Gefährdung für Leben und Gesundheit<br />
möglichst vermieden und die verbleibende<br />
Gefährdung möglichst ger<strong>in</strong>g gehalten<br />
wird;<br />
2. Gefahren s<strong>in</strong>d an ihrer Quelle zu bekämpfen;<br />
3. bei den Maßnahmen s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Stand von<br />
Technik, Arbeitsmediz<strong>in</strong> und Hygiene<br />
sowie sonstige gesicherte arbeitswissenschaftliche<br />
Erkenntnisse zu berücksichtigen;<br />
4. Maßnahmen s<strong>in</strong>d mit dem Ziel zu planen,<br />
Technik, Arbeitsorganisation, sonstige Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen,<br />
soziale Beziehungen<br />
und E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Umwelt auf den Arbeitsplatz<br />
sachgerecht zu verknüpfen;<br />
5. <strong>in</strong>dividuelle Schutzmaßnahmen s<strong>in</strong>d<br />
nachrangig zu an<strong>der</strong>en Maßnahmen;<br />
6. spezielle Gefahren für beson<strong>der</strong>s schutzbedürftige<br />
Beschäftigtengruppen s<strong>in</strong>d zu<br />
berücksichtigen;<br />
7. den Beschäftigten s<strong>in</strong>d geeignete Anweisungen<br />
zu erteilen;<br />
8. mittelbar o<strong>der</strong> unmittelbar geschlechtsspezifisch<br />
wirkende Regelungen s<strong>in</strong>d nur zulässig,<br />
wenn dies aus biologischen Gründen<br />
zw<strong>in</strong>gend geboten ist.<br />
11 Auswahl wichtiger Arbeitsschutzgesetze und -vorschriften
§ 5 Beurteilung <strong>der</strong> Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />
(1) Der Arbeitgeber hat durch e<strong>in</strong>e Beurteilung<br />
<strong>der</strong> für die Beschäftigten mit ihrer<br />
Arbeit verbundenen Gefährdung zu ermitteln,<br />
welche Maßnahmen des Arbeitsschutzes<br />
erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d.<br />
(2) Der Arbeitgeber hat die Beurteilung je<br />
nach Art <strong>der</strong> Tätigkeiten vorzunehmen. Bei<br />
gleichartigen Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen ist die<br />
Beurteilung e<strong>in</strong>es Arbeitsplatzes o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Tätigkeit ausreichend.<br />
(3) E<strong>in</strong>e Gefährdung kann sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
ergeben durch<br />
1. die Gestaltung und die E<strong>in</strong>richtung <strong>der</strong><br />
Arbeitsstätte und des Arbeitsplatzes,<br />
2. physikalische, chemische und biologische<br />
E<strong>in</strong>wirkungen,<br />
3. die Gestaltung, die Auswahl und den<br />
E<strong>in</strong>satz von Arbeitsmitteln, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
von Arbeitsstoffen, Masch<strong>in</strong>en, Geräten<br />
und Anlagen sowie den Umgang damit,<br />
4. die Gestaltung von Arbeits- und Fertigungsverfahren,<br />
Arbeitsabläufen und<br />
Arbeitszeit und <strong>der</strong>en Zusammenwirken,<br />
5. unzureichende Qualifikation und Unterweisung<br />
<strong>der</strong> Beschäftigten.<br />
§ 6 Dokumentation<br />
(1) Der Arbeitgeber muss über die je nach<br />
Art <strong>der</strong> Tätigkeiten und <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong><br />
Beschäftigten erfor<strong>der</strong>lichen Unterlagen verfügen,<br />
aus denen das Ergebnis <strong>der</strong><br />
<strong>Gefährdungsbeurteilung</strong>, die von ihm festgelegten<br />
Maßnahmen des Arbeitsschutzes und<br />
das Ergebnis ihrer Überprüfung ersichtlich<br />
11 Auswahl wichtiger Arbeitsschutzgesetze und -vorschriften<br />
s<strong>in</strong>d. Bei gleichartiger Gefährdungssituation<br />
ist es ausreichend, wenn die Unterlagen<br />
zusammengefasste Angaben enthalten.<br />
Soweit <strong>in</strong> sonstigen Rechtsvorschriften nichts<br />
an<strong>der</strong>es bestimmt ist, gilt Satz 1 nicht für<br />
Arbeitgeber mit zehn o<strong>der</strong> weniger<br />
Beschäftigten; die zuständige Behörde<br />
kann, wenn beson<strong>der</strong>e Gefährdungssituationen<br />
gegeben s<strong>in</strong>d, anordnen, dass<br />
Unterlagen verfügbar se<strong>in</strong> müssen.<br />
Bei <strong>der</strong> Feststellung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Beschäftigten<br />
nach Satz 3 s<strong>in</strong>d Teilzeitbeschäftigte<br />
mit e<strong>in</strong>er regelmäßigen wöchentlichen<br />
Arbeitszeit von nicht mehr als 20<br />
Stunden mit 0,5 und nicht mehr als 30<br />
Stunden mit 0,75 zu berücksichtigen*.<br />
(2) Unfälle <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Betrieb, bei denen e<strong>in</strong><br />
Beschäftigter getötet o<strong>der</strong> so verletzt wird,<br />
dass er stirbt o<strong>der</strong> für mehr als drei Tage völlig<br />
o<strong>der</strong> teilweise arbeits- o<strong>der</strong> dienstunfähig<br />
wird, hat <strong>der</strong> Arbeitgeber zu erfassen.<br />
* Satz 4 e<strong>in</strong>gefügt durch Artikel 9 des Arbeitsrechtlichen<br />
Beschäftigungsför<strong>der</strong>ungsgesetzes vom 27. September<br />
1996 (BGBl. I S. 1461)<br />
39
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
40<br />
11.2 Auszüge aus dem Arbeitssicherheitsgesetz<br />
(ASiG)<br />
Auszüge aus dem Gesetz über Betriebsärzte,<br />
Sicherheits<strong>in</strong>genieure und an<strong>der</strong>e<br />
Fachkräfte für Arbeitssicherheit. Aktuelle<br />
Gesetzesän<strong>der</strong>ungen f<strong>in</strong>den Sie auf <strong>der</strong><br />
Internetseite des Bundesm<strong>in</strong>isteriums <strong>der</strong> Justiz:<br />
www.gesetze-im-<strong>in</strong>ternet.de.<br />
Erster Abschnitt<br />
§ 1 Grundsatz<br />
Der Arbeitgeber hat nach Maßgabe dieses<br />
Gesetzes Betriebsärzte und Fachkräfte für<br />
Arbeitssicherheit zu bestellen. Diese sollen<br />
ihn beim Arbeitsschutz und bei <strong>der</strong><br />
Unfallverhütung unterstützen. Damit soll<br />
erreicht werden, dass<br />
1. die dem Arbeitsschutz und <strong>der</strong> Unfallverhütung<br />
dienenden Vorschriften den<br />
beson<strong>der</strong>en Betriebsverhältnissen entsprechend<br />
angewandt werden,<br />
2. gesicherte arbeitsmediz<strong>in</strong>ische und<br />
sicherheitstechnische Erkenntnisse zur<br />
Verbesserung des Arbeitsschutzes und<br />
<strong>der</strong> Unfallverhütung verwirklicht werden<br />
können,<br />
3. die dem Arbeitsschutz und <strong>der</strong> Unfallverhütung<br />
dienenden Maßnahmen e<strong>in</strong>en<br />
möglichst hohen Wirkungsgrad erreichen.<br />
Zweiter Abschnitt<br />
Betriebsärzte<br />
§ 2 Bestellung von Betriebsärzten<br />
(1) Der Arbeitgeber hat Betriebsärzte schriftlich<br />
zu bestellen und ihnen die <strong>in</strong> § 3 genannten<br />
Aufgaben zu übertragen, soweit<br />
dies erfor<strong>der</strong>lich ist im H<strong>in</strong>blick auf<br />
1. die Betriebsart und die damit für die<br />
Arbeitnehmer verbundenen Unfall- und<br />
Gesundheitsgefahren,<br />
2. die Zahl <strong>der</strong> beschäftigten Arbeitnehmer<br />
und die Zusammensetzung <strong>der</strong> Arbeitnehmerschaft<br />
und<br />
3. die Betriebsorganisation, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
im H<strong>in</strong>blick auf die Zahl und die Art <strong>der</strong><br />
für den Arbeitsschutz und die Unfallverhütung<br />
verantwortlichen Personen.<br />
(2) Der Arbeitgeber hat dafür zu sorgen,<br />
dass die von ihm bestellten Betriebsärzte<br />
ihre Aufgaben erfüllen. Er hat sie bei <strong>der</strong> Erfüllung<br />
ihrer Aufgaben zu unterstützen; <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
ist er verpflichtet, ihnen, soweit<br />
dies zur Erfüllung ihrer Aufgaben erfor<strong>der</strong>lich<br />
ist, Hilfspersonal sowie Räume, E<strong>in</strong>richtungen,<br />
Geräte und Mittel zur Verfügung<br />
zu stellen. Er hat sie über den E<strong>in</strong>satz von<br />
Personen zu unterrichten, die mit e<strong>in</strong>em<br />
befristeten Arbeitsvertrag beschäftigt o<strong>der</strong><br />
ihm zur Arbeitsleistung überlassen s<strong>in</strong>d.<br />
(3) Der Arbeitgeber hat den Betriebsärzten<br />
die zur Erfüllung ihrer Aufgaben erfor<strong>der</strong>liche<br />
Fortbildung unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />
betrieblichen Belange zu ermöglichen. Ist<br />
<strong>der</strong> Betriebsarzt als Arbeitnehmer e<strong>in</strong>ge-<br />
11 Auswahl wichtiger Arbeitsschutzgesetze und -vorschriften
stellt, so ist er für die Zeit <strong>der</strong> Fortbildung<br />
unter Fortentrichtung <strong>der</strong> Arbeitsvergütung<br />
von <strong>der</strong> Arbeit freizustellen. Die Kosten <strong>der</strong><br />
Fortbildung trägt <strong>der</strong> Arbeitgeber. Ist <strong>der</strong><br />
Betriebsarzt nicht als Arbeitnehmer e<strong>in</strong>gestellt,<br />
so ist er für die Zeit <strong>der</strong> Fortbildung<br />
von <strong>der</strong> Erfüllung <strong>der</strong> ihm übertragenen<br />
Aufgaben freizustellen.<br />
§ 3 Aufgaben <strong>der</strong> Betriebsärzte<br />
(1) Die Betriebsärzte haben die Aufgabe,<br />
den Arbeitgeber beim Arbeitsschutz und bei<br />
<strong>der</strong> Unfallverhütung <strong>in</strong> allen Fragen des<br />
Gesundheitsschutzes zu unterstützen. Sie<br />
haben <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
1. den Arbeitgeber und die sonst für den<br />
Arbeitsschutz und die Unfallverhütung<br />
verantwortlichen Personen zu beraten,<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei<br />
a. <strong>der</strong> Planung, Ausführung und Unterhaltung<br />
von Betriebsanlagen und von<br />
sozialen und sanitären E<strong>in</strong>richtungen,<br />
b. <strong>der</strong> Beschaffung von technischen Arbeitsmitteln<br />
und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung von<br />
Arbeitsverfahren und Arbeitsstoffen,<br />
c. <strong>der</strong> Auswahl und Erprobung von Körperschutzmitteln,<br />
d. arbeitsphysiologischen, arbeitspsychologischen<br />
und sonstigen ergonomischen<br />
sowie arbeitshygienischen Fragen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
des Arbeitsrhythmus, <strong>der</strong> Arbeitszeit<br />
und <strong>der</strong> Pausenregelung, <strong>der</strong><br />
Gestaltung <strong>der</strong> Arbeitsplätze, des Arbeitsablaufs<br />
und <strong>der</strong> Arbeitsumgebung,<br />
e. <strong>der</strong> Organisation <strong>der</strong> Ersten Hilfe im<br />
Betrieb,<br />
f. Fragen des Arbeitsplatzwechsels sowie<br />
<strong>der</strong> E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung und Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>gliede-<br />
11 Auswahl wichtiger Arbeitsschutzgesetze und -vorschriften<br />
rung Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter <strong>in</strong> den Arbeitsprozess,<br />
g. <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen,<br />
2. die Arbeitnehmer zu untersuchen, arbeitsmediz<strong>in</strong>isch<br />
zu beurteilen und zu beraten<br />
sowie die Untersuchungsergebnisse zu<br />
erfassen und auszuwerten,<br />
3. die Durchführung des Arbeitsschutzes und<br />
<strong>der</strong> Unfallverhütung zu beobachten und<br />
im Zusammenhang damit<br />
a. die Arbeitsstätten <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen<br />
zu begehen und festgestellte<br />
Mängel dem Arbeitgeber o<strong>der</strong> <strong>der</strong> sonst<br />
für den Arbeitsschutz und die Unfallverhütung<br />
verantwortlichen Person mitzuteilen,<br />
Maßnahmen zur Beseitigung dieser<br />
Mängel vorzuschlagen und auf <strong>der</strong>en<br />
Durchführung h<strong>in</strong>zuwirken,<br />
b. auf die Benutzung <strong>der</strong> Körperschutzmittel<br />
zu achten,<br />
c. Ursachen von arbeitsbed<strong>in</strong>gten Erkrankungen<br />
zu untersuchen, die Untersuchungsergebnisse<br />
zu erfassen und<br />
auszuwerten und dem Arbeitgeber Maßnahmen<br />
zur Verhütung dieser Erkrankungen<br />
vorzuschlagen,<br />
4. darauf h<strong>in</strong>zuwirken, dass sich alle im<br />
Betrieb Beschäftigten den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
des Arbeitsschutzes und <strong>der</strong> Unfallverhütung<br />
entsprechend verhalten, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
sie über die Unfall- und<br />
Gesundheitsgefahren, denen sie bei <strong>der</strong><br />
Arbeit ausgesetzt s<strong>in</strong>d, sowie über die<br />
E<strong>in</strong>richtungen und Maßnahmen zur<br />
Abwendung dieser Gefahren zu belehren<br />
und bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satzplanung und Schulung<br />
<strong>der</strong> Helfer <strong>in</strong> Erster Hilfe und des mediz<strong>in</strong>ischen<br />
Hilfspersonals mitzuwirken.<br />
41
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
42<br />
(2) Die Betriebsärzte haben auf Wunsch des<br />
Arbeitnehmers diesem das Ergebnis arbeitsmediz<strong>in</strong>ischer<br />
Untersuchungen mitzuteilen;<br />
§ 8 Abs.1 Satz 3 bleibt unberührt.<br />
(3) Zu den Aufgaben <strong>der</strong> Betriebsärzte gehört<br />
es nicht, Krankmeldungen <strong>der</strong> Arbeitnehmer<br />
auf ihre Berechtigung zu überprüfen.<br />
Dritter Abschnitt<br />
Fachkräfte für Arbeitssicherheit<br />
§ 6 Aufgaben <strong>der</strong> Fachkräfte für Arbeitssicherheit<br />
Die Fachkräfte für Arbeitssicherheit haben<br />
die Aufgabe, den Arbeitgeber beim Arbeitsschutz<br />
und bei <strong>der</strong> Unfallverhütung <strong>in</strong><br />
allen Fragen <strong>der</strong> Arbeitssicherheit e<strong>in</strong>schließlich<br />
<strong>der</strong> menschengerechten Gestaltung<br />
<strong>der</strong> Arbeit zu unterstützen. Sie haben<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
1. den Arbeitgeber und die sonst für den<br />
Arbeitsschutz und die Unfallverhütung<br />
verantwortlichen Personen zu beraten,<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei<br />
a. <strong>der</strong> Planung, Ausführung und Unterhaltung<br />
von Betriebsanlagen und von<br />
sozialen und sanitären E<strong>in</strong>richtungen,<br />
b. <strong>der</strong> Beschaffung von technischen<br />
Arbeitsmitteln und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung von<br />
Arbeitsverfahren und Arbeitsstoffen,<br />
c. <strong>der</strong> Auswahl und Erprobung von<br />
Körperschutzmitteln,<br />
d. <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Arbeitsplätze, des<br />
Arbeitsablaufs, <strong>der</strong> Arbeitsumgebung und<br />
<strong>in</strong> sonstigen Fragen <strong>der</strong> Ergonomie,<br />
e. <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen,<br />
2. die Betriebsanlagen und die technischen<br />
Arbeitsmittel <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e vor <strong>der</strong> Inbetriebnahme<br />
und Arbeitsverfahren <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
vor ihrer E<strong>in</strong>führung sicherheitstechnisch<br />
zu überprüfen,<br />
3. die Durchführung des Arbeitsschutzes und<br />
<strong>der</strong> Unfallverhütung zu beobachten und<br />
im Zusammenhang damit<br />
a. die Arbeitsstätten <strong>in</strong> regelmäßigen<br />
Abständen zu begehen und festgestellte<br />
Mängel dem Arbeitgeber o<strong>der</strong> <strong>der</strong> sonst<br />
für den Arbeitsschutz und die Unfallverhütung<br />
verantwortlichen Person mitzuteilen,<br />
Maßnahmen zur Beseitigung dieser<br />
Mängel vorzuschlagen und auf <strong>der</strong>en<br />
Durchführung h<strong>in</strong>zuwirken,<br />
b. auf die Benutzung <strong>der</strong> Körperschutzmittel<br />
zu achten,<br />
c. Ursachen von Arbeitsunfällen zu untersuchen,<br />
die Untersuchungsergebnisse zu<br />
erfassen und auszuwerten und dem<br />
Arbeitgeber Maßnahmen zur Verhütung<br />
dieser Arbeitsunfälle vorzuschlagen,<br />
4. darauf h<strong>in</strong>zuwirken, dass sich alle im Betrieb<br />
Beschäftigten den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
des Arbeitsschutzes und <strong>der</strong> Unfallverhütung<br />
entsprechend verhalten, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
sie über die Unfall- und<br />
Gesundheitsgefahren, denen sie bei <strong>der</strong><br />
Arbeit ausgesetzt s<strong>in</strong>d, sowie über die<br />
E<strong>in</strong>richtungen und Maßnahmen zur<br />
Abwendung dieser Gefahren zu belehren<br />
und bei <strong>der</strong> Schulung <strong>der</strong> Sicherheitsbeauftragten<br />
mitzuwirken.<br />
11 Auswahl wichtiger Arbeitsschutzgesetze und -vorschriften
12 Service<br />
12.1 Beratung und Angebote<br />
Hier f<strong>in</strong>den Sie die wichtigsten Ansprechpartner<br />
sowie Anlaufstellen für Beratungen<br />
und Präventionsangebote. Nutzen Sie unser<br />
Kontaktformular auf www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de für<br />
Ihre E-Mail-Anfragen.<br />
Service und Angebote für Unternehmen<br />
• Präventionsdienste (Bezirksstellen)<br />
Sie suchen Beratung bei konkreten Fragen<br />
zum Arbeitsschutz <strong>in</strong> Ihrem Unternehmen,<br />
zu technischen Fragen, berufsgenossenschaftlichen<br />
Regeln o<strong>der</strong> zur staatlichen<br />
Gesetzgebung, wie Arbeitsschutzgesetz,<br />
Arbeitsstättenverordnung, Mediz<strong>in</strong>produktebetreiberverordnung?<br />
Berl<strong>in</strong><br />
Karlsruher Straße 19/22 · 10711 Berl<strong>in</strong><br />
Telefon (030) 896 85 - 208<br />
Telefax (030) 896 85 - 209<br />
Bochum<br />
Universitätsstraße 78 · 44789 Bochum<br />
Telefon (0234) 30 78 - 401<br />
Telefax (0234) 30 78 - 425<br />
Delmenhorst<br />
Fischstraße 31 · 27749 Delmenhorst<br />
Telefon (04221) 913 - 401<br />
Telefax (04221) 913 - 509<br />
Dresden<br />
Gret-Palucca-Straße 1a · 01069 Dresden<br />
Telefon (0351) 86 47 - 402<br />
Telefax (0351) 86 47 - 424<br />
12 Service<br />
Hamburg<br />
Schäferkampsallee 24 · 20357 Hamburg<br />
Telefon (040) 41 25 - 648<br />
Telefax (040) 41 25 - 645<br />
Hannover (Außenstelle von Magdeburg)<br />
An<strong>der</strong>ter Straße 137 · 30559 Hannover<br />
Telefon (0511) 563 59 99 - 91<br />
Telefax (0511) 563 59 99 - 99<br />
Karlsruhe<br />
Neureuter Straße 37 b · 76185 Karlsruhe<br />
Telefon (0721) 97 20 - 151<br />
Telefax (0721) 97 20 - 160<br />
Köln<br />
Bonner Straße 337 · 50968 Köln<br />
Telefon (0221) 37 72 - 440<br />
Telefax (0221) 37 72 - 445<br />
Magdeburg<br />
Keplerstraße 12 · 39104 Magdeburg<br />
Telefon (0391) 60 90 - 5<br />
Telefax (0391) 60 90 - 625<br />
Ma<strong>in</strong>z<br />
Göttelmannstraße 3 · 55130 Ma<strong>in</strong>z<br />
Telefon (06131) 808 - 201<br />
Telefax (06131) 808 - 202<br />
München<br />
Wallenste<strong>in</strong>platz 3 · 80807 München<br />
Telefon (089) 350 96 - 141<br />
Telefax (089) 350 96 - 149<br />
Würzburg<br />
Röntgenr<strong>in</strong>g 2 · 97070 Würzburg<br />
Telefon (0931) 35 75 - 501<br />
Telefax (0931) 35 75 - 524<br />
43
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
44<br />
• Betriebsärztliche und sicherheitstechnische<br />
Betreuung<br />
Sie suchen Ihren Ansprechpartner zu den<br />
möglichen Betreuungsformen?<br />
Hauptverwaltung Hamburg<br />
Zentrale Präventionsdienste <strong>der</strong> BGW<br />
Bereich Betriebsärztliche und Sicherheitstechnische<br />
Betreuung (BuS)<br />
Telefon (040) 202 07 - 75 61<br />
• Präventionsangebot BGW qu.<strong>in</strong>t.as<br />
Sie haben Interesse an unserem Programm<br />
„Qualitätsmanagement mit <strong>in</strong>tegriertem<br />
Arbeitsschutz“?<br />
Hauptverwaltung Hamburg<br />
Zentrale Präventionsdienste <strong>der</strong> BGW<br />
Abteilung qu.<strong>in</strong>t.as ®<br />
Telefon (040) 202 07 - 35 15<br />
• Informationen zu unseren Sem<strong>in</strong>aren<br />
Sie möchten sich über unsere Sem<strong>in</strong>arangebote,<br />
Sem<strong>in</strong>ar<strong>in</strong>halte o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Veranstaltungsort<br />
<strong>in</strong> Ihrer Nähe <strong>in</strong>formieren?<br />
Hauptverwaltung Hamburg<br />
Zentrale Präventionsdienste <strong>der</strong> BGW<br />
Bereich Sem<strong>in</strong>arorganisation<br />
Telefon (040) 202 07 - 965<br />
• Aus- und Weiterbildung<br />
Sie haben Anregungen für die Weiterentwicklung<br />
unseres Aus- und Weiterbildungsangebots<br />
o<strong>der</strong> möchten mehr über unsere<br />
mediengestützten Lern-, Informations- und<br />
Kommunikationsangebote wissen?<br />
Hauptverwaltung Hamburg<br />
Zentrale Präventionsdienste <strong>der</strong> BGW<br />
Bereich Bildungsmanagement<br />
Telefon (040) 202 07 - 76 14<br />
• Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />
Sie möchten sich über unsere Ausbildung<br />
zur Fachkraft für Arbeitssicherheit <strong>in</strong>formieren,<br />
haben Fragen zu Ihrer Teilnahme o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Akademie Dresden?<br />
BGW-Akademie Dresden<br />
Königsbrücker Landstraße 4 b<br />
01109 Dresden<br />
Telefon (0351) 457 - 28 00<br />
Telefax (0351) 457 - 28 25<br />
• Annahme für Medienbestellungen<br />
Hauptverwaltung Hamburg<br />
Zentrale Präventionsdienste – Versand<br />
Telefon (040) 202 07 - 962<br />
Telefax (040) 202 07 - 948<br />
Angebote zu Prävention und Beratung<br />
Hauptverwaltung Hamburg<br />
Grundlagen <strong>der</strong> Prävention <strong>der</strong> BGW:<br />
• Bereich Arbeitsmediz<strong>in</strong><br />
Telefon (040) 202 07 - 32 29<br />
• Bereich Psychologie<br />
Telefon (040) 202 07 - 32 11<br />
• Bereich Berufs<strong>der</strong>matologie<br />
Telefon (030) 896 85 - 500<br />
12 Service
• Bereich Ergonomie<br />
Telefon (040) 202 07 - 32 22<br />
• Bereich Gefahrstoffe<br />
Telefon (0221) 3772 - 500<br />
• Bereich Apotheken<br />
Telefon (040) 202 07 - 32 34<br />
• Bereich Gesundheitsmanagement<br />
Telefon (040) 202 07 - 960<br />
• Bereich Mobilitätsmanagement<br />
Telefon (040) 202 07 - 964<br />
• Bereich Fahrsicherheit<br />
Telefon (040) 202 07 - 9914<br />
Angebote zur Sekundären Individualprävention,<br />
Berufshilfe und Rehabilitation<br />
Für Ihre Mitarbeiter mit beson<strong>der</strong>em<br />
Beratungsbedarf zu Hautschutz und beruflich<br />
bed<strong>in</strong>gten Hauterkrankungen, bei<br />
Fragen zur Sekundären Individualprävention<br />
stehen Ihnen Ansprechpartner im Bereich<br />
Berufshilfe <strong>in</strong> Ihrer Bezirksverwaltung zur<br />
Verfügung. Sie können sich auch direkt an<br />
e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Schulungs- und Beratungszentren<br />
wenden.<br />
BGW schu.ber.z Berl<strong>in</strong><br />
Karlsruher Straße 19/22 . 10711 Berl<strong>in</strong><br />
Telefon (030) 896 85 - 303<br />
Telefax (030) 896 85 - 501<br />
E-Mail schuberz-berl<strong>in</strong>@bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />
12 Service<br />
BGW schu.ber.z Bochum<br />
Universitätsstraße 78 . 44789 Bochum<br />
Telefon (0234) 30 78 - 650<br />
Telefax (0234) 30 78 - 651<br />
E-Mail schuberz-bochum@bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />
BGW schu.ber.z Delmenhorst<br />
Fischstraße 31 . 27749 Delmenhorst<br />
Telefon (04221) 913 - 701<br />
Telefax (04221) 913 - 705<br />
E-Mail schuberz-delmenhorst@bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />
BGW schu.ber.z Karlsruhe<br />
Neureuter Straße 37b . 76185 Karlsruhe<br />
Telefon (0721) 97 20 - 111<br />
Telefax (0721) 97 20 - 123<br />
E-Mail schuberz-karlsruhe@bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />
BGW schu.ber.z Ma<strong>in</strong>z<br />
Göttelmannstraße 3 . 55130 Ma<strong>in</strong>z<br />
Telefon (06131) 808 - 324<br />
Telefax (06131) 808 - 545<br />
E-Mail schuberz-ma<strong>in</strong>z@bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />
BGW schu.ber.z Würzburg<br />
Röntgenr<strong>in</strong>g 2 . 97070 Würzburg<br />
Telefon (0931) 35 75 - 700<br />
Telefax (0931) 35 75 - 777<br />
E-Mail schuberz-wuerzburg@bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />
45
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
46<br />
12.2 Literaturverzeichnis<br />
Wenn Sie sich detaillierter über e<strong>in</strong> Thema<br />
o<strong>der</strong> rechtliche Grundlagen <strong>in</strong>formieren<br />
möchten, gibt Ihnen dieses Literaturverzeichnis<br />
e<strong>in</strong>en Überblick. Nutzen Sie unser<br />
umfangreiches Download-Angebot auf<br />
www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de. Sofort verfügbar und<br />
praktisch im PDF-Format elektronisch zu<br />
archivieren, steht hier e<strong>in</strong> großer Teil unserer<br />
Publikationen für Sie bereit. Für unsere versicherten<br />
Unternehmen s<strong>in</strong>d die meisten<br />
Schriften kostenlos bestellbar.<br />
• Verzeichnisse über das Medienangebot<br />
– M 069 – Schriften für Sicherheit<br />
und Gesundheit<br />
– U 060 – BGVR-Verzeichnis (Gesamtverzeichnis<br />
aller BG-Vorschriften,<br />
BG-Regeln und weiterer Schriften)<br />
12.2.1 Gesetze, Verordnungen, Regeln<br />
• Gesetzliche Vorschriften und Regeln<br />
– Arbeitsschutzgesetz<br />
– Arbeitsstättenverordnung<br />
– Biostoffverordnung<br />
– Betriebssicherheitsverordnung<br />
– Gefahrstoffverordnung<br />
– U 793 – Liste <strong>der</strong> Berufskrankheiten<br />
– TRGS 525 – Technische Regeln<br />
für Gefahrstoffe<br />
– TRGS 401 – Gefährdung durch Hautkontakt<br />
– Röntgenverordnung<br />
– Bildschirmarbeitsverordnung<br />
– Lastenhandhabungsverordnung<br />
– PSA-Benutzungsverordnung<br />
– Mediz<strong>in</strong>produktebetreiberverordnung<br />
• Berufsgenossenschaftliche Vorschriften<br />
und Regeln<br />
– BGV A1 – Grundsätze <strong>der</strong> Prävention<br />
– BGV A2 – Betriebsärzte und Fachkräfte<br />
für Arbeitssicherheit<br />
– BGV A3 – Elektrische Anlagen und<br />
Betriebsmittel<br />
– BGV B2 – Laserstrahlung<br />
– BGV B11 – Elektromagnetische Fel<strong>der</strong><br />
– BGR 120 – Laboratorien<br />
– BGR 121 – Arbeitsplatzlüftung – Lufttechnische<br />
Maßnahmen<br />
– BGR 192 – Benutzung von Augen- und<br />
Gesichtsschutz<br />
– BGR 195 – E<strong>in</strong>satz von Schutzhandschuhen<br />
– BGR 197 – Benutzung von Hautschutz<br />
– BGR 206 – Des<strong>in</strong>fektionsarbeiten im<br />
Gesundheitsdienst<br />
– BGR 208 – Re<strong>in</strong>igungsarbeiten mit Infektionsgefahr<br />
<strong>in</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Bereichen<br />
– BGR 250 – Biologische Arbeitsstoffe<br />
im Gesundheitswesen und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohlfahrtspflege<br />
(TRBA 250)<br />
12.2.2 Info-Schriften <strong>der</strong> BGW<br />
• Angebote, Service und Leistungen<br />
– 1GU – BGW kompakt, Angebote –<br />
Informationen – Leistungen<br />
– TV-FV-1 – Freiwillige Versicherung<br />
– TQ-SIMA 1 – Auch Sicherheit braucht<br />
Management<br />
– TQ-MAAS 1 – Managementanfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> BGW für Arbeitsschutz<br />
– M 070 – Sem<strong>in</strong>arprogramm<br />
12 Service
• Thema: Betrieblicher Arbeitsschutz<br />
– E 7 – Arbeitssicherheit <strong>in</strong> Tageskl<strong>in</strong>iken<br />
und an<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>richtungen für ambulantes<br />
Operieren<br />
– E 11 – Brandschutzübungen helfen Leben retten<br />
– BGI 503 – Anleitung zur Ersten Hilfe<br />
bei Unfällen<br />
– BGI 508 – Merkblatt für die Übertragung<br />
von Unternehmerpflichten<br />
– BGI 560 – Arbeitssicherheit durch<br />
vorbeugenden Brandschutz<br />
– TP-BGV A2 – Informationen zur neuen<br />
BGV A2<br />
• Thema: Stress und Arbeitsorganisation<br />
– RGM 3 – Gruppenarbeit im Gesundheitswesen<br />
– RGM 9 – Betriebliches Vorschlagswesen<br />
als Ideenmanagement<br />
– RGM 12 – Mo<strong>der</strong>ation von Projektgruppen<br />
und Gesundheitszirkeln<br />
– M 656 – Diagnose Stress<br />
– U 095 – Suchtprobleme im Betrieb<br />
• Thema: Unfallgefahren und Gesundheitsrisiken<br />
– U36 – Verbandbuch<br />
– M 657 – Vorsicht Stufe<br />
– M 658 – Dresscode Sicherheit<br />
– IPR 4 – Sicheres Arbeiten mit Sauerstoff<br />
im Gesundheitsdienst<br />
• Thema: Gefahrstoffe<br />
– E 10 – Sicheres Arbeiten mit Gefahrstoffen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Dialyse<br />
– GP3 – Raumdes<strong>in</strong>fektion mit Formaldehyd<br />
– M 620a – Sichere Handhabung<br />
von Zytostatika, CD-ROM<br />
– U 748 – Gefahrstoffe 2006,<br />
mit aktuellen Grenzwerten<br />
12 Service<br />
– BGI 566 – Betriebsanweisung für den<br />
Umgang mit Gefahrstoffen<br />
– TP-DPHuM – Diagnostische Proben<br />
richtig versenden – gefahrgutrechtliche<br />
H<strong>in</strong>weise Humanmediz<strong>in</strong><br />
– EP-AE – Abfallentsorgung – Informationen<br />
zur sicheren Entsorgung von Abfällen<br />
im Gesundheitsdienst<br />
• Thema: Rückenbelastungen und Ergonomie<br />
– M 655 – Spannungsfeld Rücken<br />
– U 280 – Bildschirm-Arbeitsplätze<br />
– U 286 – Gesund arbeiten am PC –<br />
Testen Sie Ihren Arbeitsplatz (Faltblatt)<br />
– BGI 523 – Mensch und Arbeitsplatz<br />
• Thema: Haut und Allergiegefahr<br />
– TP-HSP-11 – Hautschutz- und Händehygieneplan<br />
für Pflegeberufe<br />
– M 650 – Hauptsache Hautschutz<br />
– M 621 – Achtung Allergiegefahr<br />
– U 797 – Hautkrankheiten und Hautschutz<br />
(GUV–I 8559)<br />
• Thema: Infektionsgefährdung<br />
– M 612/613 – Risiko Virus<strong>in</strong>fektion<br />
– Krätze – Alles auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
– BGI 586 – Hepatitis-A-Prophylaxe<br />
– U 612 – Empfehlungen zur Infektionsverhütung<br />
bei Tuberkulose<br />
• Thema: Verkehrssicherheit<br />
– BGV D29 – Fahrzeuge<br />
– U 582 – Emotionen im Straßenverkehr<br />
(Informationsbroschüre)<br />
– U 583 – Handbuch für Verkehrssicherheit<br />
– U 587 – Autotechnik, Informationen<br />
und Argumente für die Arbeits- und<br />
Dienstwege<br />
47
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
12.3 Informationen im Internet<br />
Ihre Berufsgenossenschaft – die<br />
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege<br />
Hauptverband <strong>der</strong> gewerblichen<br />
Berufsgenossenschaften<br />
Arbeitsschutz – Geme<strong>in</strong>schafts<strong>in</strong>itiative<br />
Gesün<strong>der</strong> Arbeiten e.V.<br />
Berufsgenossenschaftliches<br />
Unfallkrankenhaus Hamburg<br />
Berufsgenossenschaftliches<br />
Vorschriften- und Regelwerk<br />
BG – Die gewerblichen<br />
Berufsgenossenschaften<br />
Internetadresse Was ist hier zu f<strong>in</strong>den?<br />
www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />
www.hvbg.de<br />
www.gesuen<strong>der</strong>-arbeiten.de<br />
www.buk-hamburg.de<br />
www.hvbg.de/bgvr<br />
www.berufsgenossenschaft.de<br />
Portal <strong>der</strong> BGW mit Informationen für Kunden, Journalisten und Interessierte. Mit vielfältigen<br />
Servicemöglichkeiten wie Formulardownload, Broschürendownload und Bestellung, Sem<strong>in</strong>arbuchung<br />
und mehr. E<strong>in</strong> Klick für Ihre Gesundheit.<br />
Portal des Hauptverbandes <strong>der</strong> gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG). Hier f<strong>in</strong>den Sie<br />
auch das Gefahrstoff<strong>in</strong>formationssystem (GESTIS) und die Internetpräsenz des Berufsgenossenschaftlichen<br />
Instituts für Arbeitsschutz (BIA) und des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsmediz<strong>in</strong><br />
(BGFA).<br />
Zusammenschluss von Unternehmen, Sozialpartnern, Berufsgenossenschaften, Krankenkassen<br />
und <strong>der</strong> Landesregierung NRW.<br />
Schwerpunkte <strong>der</strong> Arbeit des Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses Hamburg (Boberg)<br />
s<strong>in</strong>d Unfall- und Wie<strong>der</strong>herstellungschirurgie, die Hand-, plastische und Mikrochirurgie<br />
sowie die Betreuung von Brandverletzten und die Behandlung von Querschnittgelähmten.<br />
Das Berufsgenossenschaftliche Vorschriften- und Regelwerk – kurz BGVR. In <strong>der</strong> BGVR-Datenbank<br />
f<strong>in</strong>den Sie alle berufsgenossenschaftlichen Vorschriften (BGV), Regeln (BGR) und<br />
Unfallverhütungsvorschriften (UVV).<br />
Dieses Portal bietet Ihnen den e<strong>in</strong>fachen und übersichtlichen Zugang zum umfangreichen<br />
Onl<strong>in</strong>e-Angebot <strong>der</strong> gewerblichen Berufsgenossenschaften (BG).<br />
BG – Netzwerk Prävention www.bg-praevention.de Das BG-Netzwerk Prävention bietet Ihnen e<strong>in</strong>en thematischen Zugriff auf alle Onl<strong>in</strong>e-Informationen<br />
<strong>der</strong> gewerblichen Berufsgenossenschaften (BGen) zu den Bereichen Sicherheit und<br />
Gesundheit bei <strong>der</strong> Arbeit.<br />
Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft für<br />
Sicherheit und Gesundheit bei<br />
<strong>der</strong> Arbeit (Basi) e.V.<br />
Bundesverband freiberuflicher<br />
Sicherheits<strong>in</strong>genieure (BFSI)<br />
Datenbank<br />
„Präventionsrecht-onl<strong>in</strong>e“<br />
Bundesanstalt für Arbeitsschutz<br />
und Arbeitsmediz<strong>in</strong> (BAuA)<br />
Gesellschaft für Qualität im<br />
Arbeitsschutz mbH (GQA)<br />
www.basi.de<br />
www.bfsi.de<br />
www.pr-o.<strong>in</strong>fo<br />
www.baua.de<br />
www.gqa.de<br />
Unter dem Dach <strong>der</strong> Basi arbeiten M<strong>in</strong>isterien, Unfall- und Krankenversicherungsträger,<br />
Berufs- und Fachverbände auf dem Gebiet des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zusammen.<br />
Auf se<strong>in</strong>en Internetseiten stellt <strong>der</strong> Bundesverband freiberuflicher Sicherheits<strong>in</strong>genieure und<br />
überbetrieblicher Dienste e.V. se<strong>in</strong>e Arbeit und se<strong>in</strong>e Angebote vor.<br />
Die Datenbank „Präventionsrecht-onl<strong>in</strong>e“ bietet das komplette Arbeitsschutzrecht mit Vorschriften<br />
zum Umweltrecht und Arbeitshilfen für die betriebliche Praxis.<br />
Ratgeber zur Ermittlung gefährdungsbezogener Arbeitsschutzmaßnahmen im Betrieb – Handbuch<br />
für Arbeitsschutzfachleute, 4. Auflage, Bearbeitungsstand: 1.1.2004. Der Ratgeber steht ausschließlich<br />
als PDF-Datei (5 MB) zum Herunterladen zur Verfügung.<br />
Die GQA ist e<strong>in</strong>e Gesellschaft des Verbandes Deutscher Sicherheits<strong>in</strong>genieure e.V. (VDSI) und hat<br />
mit Partnern e<strong>in</strong> System zur Qualitätssicherung und Zertifizierung sicherheitstechnischer Dienste entwickelt.<br />
Hier f<strong>in</strong>den Sie von <strong>der</strong> GQA geprüfte und zertifizierte sicherheitstechnische Dienstleister.<br />
Prävention-onl<strong>in</strong>e www.praevention-onl<strong>in</strong>e.de Der unabhängige Marktplatz für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz, Umweltschutz und Qualität.<br />
Internetportal mit zahlreichen Informationen zu allen Themen <strong>der</strong> Prävention.<br />
Europäische Agentur für Sicherheit<br />
und Gesundheitsschutz am<br />
Arbeitsplatz<br />
http://europe.osha.eu.<strong>in</strong>t<br />
Internationales Onl<strong>in</strong>e-Netzwerk, das e<strong>in</strong>e schnelle und effiziente Möglichkeit bietet, sich aktuelle<br />
und qualitätsgeprüfte Informationen über Fragen zu Sicherheit und Gesundheitsschutz <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> ganzen Welt zu beschaffen.<br />
Robert-Koch-Institut www.rki.de<br />
Hier f<strong>in</strong>den Sie Wissenswertes zu Infektionen und <strong>der</strong>en Prävention.<br />
48 12 Service
12 Service<br />
49
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
50<br />
Kontakt<br />
Grundsätzliches und Beitragsfragen<br />
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege (BGW)<br />
Hauptverwaltung<br />
Pappelallee 35/37 · 22089 Hamburg<br />
Telefon (040) 202 07 - 0<br />
Telefax (040) 202 07 - 24 95<br />
Internet www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />
Versicherungsfälle und Leistungen –<br />
Bezirksverwaltungen<br />
Berl<strong>in</strong><br />
Karlsruher Straße 19/22 · 10711 Berl<strong>in</strong><br />
Telefon (030) 896 85 - 0<br />
Telefax (030) 896 85 - 525<br />
Bochum<br />
Universitätsstraße 78 · 44789 Bochum<br />
Telefon (0234) 30 78 - 0<br />
Telefax (0234) 30 78 - 525<br />
Delmenhorst<br />
Fischstraße 31 · 27749 Delmenhorst<br />
Telefon (04221) 913 - 0<br />
Telefax (04221) 913 - 525<br />
Dresden<br />
Gret-Palucca-Straße 1a · 01069 Dresden<br />
Telefon (0351) 86 47 - 0<br />
Telefax (0351) 86 47 - 525<br />
Hamburg<br />
Schäferkampsallee 24 · 20357 Hamburg<br />
Telefon (040) 41 25 - 0<br />
Telefax (040) 41 25 - 525<br />
Karlsruhe<br />
Neureuter Straße 37 b · 76185 Karlsruhe<br />
Telefon (0721) 97 20 - 0<br />
Telefax (0721) 97 20 - 525<br />
Köln<br />
Bonner Straße 337 · 50968 Köln<br />
Telefon (0221) 37 72 - 0<br />
Telefax (0221) 37 72 - 525<br />
Magdeburg<br />
Keplerstraße 12 · 39104 Magdeburg<br />
Telefon (0391) 60 90 - 5<br />
Telefax (0391) 60 90 - 625<br />
Ma<strong>in</strong>z<br />
Göttelmannstraße 3 · 55130 Ma<strong>in</strong>z<br />
Telefon (06131) 808 - 0<br />
Telefax (06131) 808 - 525<br />
München<br />
Wallenste<strong>in</strong>platz 3 · 80807 München<br />
Telefon (089) 350 96 - 0<br />
Telefax (089) 350 96 - 525<br />
Würzburg<br />
Röntgenr<strong>in</strong>g 2 · 97070 Würzburg<br />
Telefon (0931) 35 75 - 0<br />
Telefax (0931) 35 75 - 525<br />
Präventionsdienste (Bezirksstellen)<br />
Berl<strong>in</strong><br />
Karlsruher Straße 19/22 · 10711 Berl<strong>in</strong><br />
Telefon (030) 896 85 - 208<br />
Telefax (030) 896 85 - 209<br />
Bochum<br />
Universitätsstraße 78 · 44789 Bochum<br />
Telefon (0234) 30 78 - 401<br />
Telefax (0234) 30 78 - 425<br />
Delmenhorst<br />
Fischstraße 31 · 27749 Delmenhorst<br />
Telefon (04221) 913 - 401<br />
Telefax (04221) 913 - 509<br />
Dresden<br />
Gret-Palucca-Straße 1a · 01069 Dresden<br />
Telefon (0351) 86 47 - 402<br />
Telefax (0351) 86 47 - 424<br />
Hamburg<br />
Schäferkampsallee 24 · 20357 Hamburg<br />
Telefon (040) 41 25 - 648<br />
Telefax (040) 41 25 - 645<br />
Hannover (Außenstelle von Magdeburg)<br />
An<strong>der</strong>ter Straße 137 · 30559 Hannover<br />
Telefon (0511) 563 59 99 - 91<br />
Telefax (0511) 563 59 99 - 99<br />
Karlsruhe<br />
Neureuter Straße 37 b · 76185 Karlsruhe<br />
Telefon (0721) 97 20 - 151<br />
Telefax (0721) 97 20 - 160<br />
Köln<br />
Bonner Straße 337 · 50968 Köln<br />
Telefon (0221) 37 72 - 440<br />
Telefax (0221) 37 72 - 445<br />
Magdeburg<br />
Keplerstraße 12 · 39104 Magdeburg<br />
Telefon (0391) 60 90 - 608<br />
Telefax (0391) 60 90 - 606<br />
Ma<strong>in</strong>z<br />
Göttelmannstraße 3 · 55130 Ma<strong>in</strong>z<br />
Telefon (06131) 808 - 201<br />
Telefax (06131) 808 - 202<br />
München<br />
Wallenste<strong>in</strong>platz 3 · 80807 München<br />
Telefon (089) 350 96 - 141<br />
Telefax (089) 350 96 - 149<br />
Würzburg<br />
Röntgenr<strong>in</strong>g 2 · 97070 Würzburg<br />
Telefon (0931) 35 75 - 501<br />
Telefax (0931) 35 75 - 524<br />
Kontakt
Kontakt<br />
52<br />
47<br />
41<br />
54<br />
40<br />
50<br />
53<br />
48<br />
46<br />
45<br />
44<br />
66<br />
26<br />
49<br />
59<br />
Bochum<br />
42 58<br />
51<br />
57<br />
Köln<br />
55<br />
56<br />
Ma<strong>in</strong>z<br />
65<br />
33<br />
35<br />
60<br />
61<br />
27/28<br />
32<br />
64<br />
63<br />
25<br />
34<br />
36<br />
67 68<br />
69<br />
Karlsruhe<br />
74<br />
71<br />
76 75 70<br />
73<br />
77<br />
79<br />
78<br />
Delmenhorst<br />
72<br />
30<br />
88<br />
24<br />
31<br />
23<br />
20/22<br />
Hamburg<br />
21<br />
37<br />
97<br />
Würzburg<br />
29<br />
Hannover<br />
99<br />
98<br />
96<br />
90/91<br />
19<br />
06<br />
07<br />
95<br />
18<br />
92<br />
93<br />
08<br />
16<br />
86<br />
85<br />
89 84<br />
München<br />
87<br />
38<br />
82<br />
39<br />
Magdeburg<br />
80/81<br />
17<br />
13<br />
10<br />
14<br />
83<br />
04<br />
09<br />
94<br />
Berl<strong>in</strong><br />
12<br />
15<br />
03<br />
01 02<br />
Dresden<br />
Auf <strong>der</strong> obigen Karte f<strong>in</strong>den Sie die Städte verzeichnet, <strong>in</strong> denen die BGW mit e<strong>in</strong>em Standort<br />
vertreten ist. Die farbliche Kennung zeigt, für welche Region e<strong>in</strong> Standort jeweils zuständig ist.<br />
Jede Region ist <strong>in</strong> viele Bezirke aufgeteilt. Die Nummern <strong>der</strong> Bezirke entsprechen den ersten<br />
beiden Ziffern <strong>der</strong> Postleitzahlen. Sie müssen also nur die ersten beiden Ziffern Ihrer Postleitzahl<br />
auf <strong>der</strong> Karte heraussuchen, um zu wissen, welche Stelle <strong>der</strong> BGW für Sie zuständig ist.<br />
51
Unternehmer HUMANMEDIZIN<br />
52
Arbeitsblatt 3<br />
Berufsgenossenschaft<br />
für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege<br />
Datum:<br />
1<br />
Arbeitsbereich: Labor; Aufarbei- Tätigkeit: alle Tätigkeiten, bei denen zum Schutz vor Infektionen E<strong>in</strong>zeltätigkeit: Des<strong>in</strong>fektion und Re<strong>in</strong>igung Seite:<br />
tung von Mediz<strong>in</strong>-<br />
und Gefahrstoffen Handschuhe getragen werden müssen<br />
von Instrumenten für kle<strong>in</strong>e<br />
produkten<br />
chirurgische E<strong>in</strong>griffe<br />
Gefährdungen Risiko-<br />
Schutzziele Maßnahmen Durchführung Überprüfung<br />
Wer? Bis wann? Wann? Ziel erreicht?<br />
maßzahl<br />
(1–7)<br />
Praxis<strong>in</strong>haber<br />
Technisch:<br />
- masch<strong>in</strong>elle Aufarbeitungsverfahren<br />
bevorzugen<br />
Arbeitsabläufe s<strong>in</strong>d möglichst<br />
so organisiert, dass Handschuhe<br />
nicht länger als zwei<br />
Stunden am Tag getragen<br />
werden müssen.<br />
zu 1.<br />
4<br />
31.01.07<br />
Durch häufiges o<strong>der</strong> langandauerndes<br />
Tragen<br />
flüssigkeitsdichter Handschuhe<br />
quillt die Haut auf.<br />
Dadurch verliert sie ihren<br />
Schutzfilm und ihre Barrierefunktion.<br />
1.<br />
31.12.06<br />
31.03.07<br />
31.12.06<br />
Praxis<strong>in</strong>haber/<br />
Arzthelfer<strong>in</strong><br />
30.09.07<br />
30.06.07<br />
MUSTER<br />
Organisatorisch:<br />
- Des<strong>in</strong>fektionsmittel auf Gefährdungen prüfen<br />
und <strong>in</strong>s Gefahrstoffverzeichnis aufnehmen<br />
- wenn möglich Produkte mit ger<strong>in</strong>ger<br />
Gefährdung verwenden<br />
- Hautschutz- und Handschuhplan erstellen<br />
- Handschuhtragezeiten durch den Wechsel von<br />
Tätigkeiten verkürzen<br />
zu 2. Latexhandschuhe s<strong>in</strong>d pu<strong>der</strong>frei.<br />
Möglichst allergenarme Handschuhe<br />
s<strong>in</strong>d ausgewählt (bei<br />
Latexhandschuhen niedriger<br />
Prote<strong>in</strong>gehalt).<br />
4<br />
30.09.07<br />
30.06.07<br />
2. Naturlatexprote<strong>in</strong>e und<br />
an<strong>der</strong>e Handschuh<strong>in</strong>haltsstoffe*<br />
können Allergien<br />
auslösen.<br />
30.09.07<br />
30.06.07<br />
zu 3. Handschuhe s<strong>in</strong>d beständig<br />
gegen Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmittel.<br />
Sie haben lange<br />
Stulpen.<br />
3<br />
3. Hautreizungen und Allergien<br />
können durch Kontakt<br />
mit Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmitteln<br />
entstehen.<br />
31.03.07<br />
31.12.06<br />
Praxis<strong>in</strong>haber/<br />
Arzthelfer<strong>in</strong><br />
Personenbezogen:<br />
- geeignete Handschuhe und Hautpflegemittel<br />
stehen zur Verfügung<br />
- Praxismitglie<strong>der</strong> werden <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Anwendung<br />
unterwiesen<br />
Alle Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />
kennen und benutzen<br />
die jeweils geeigneten Handschuhe.<br />
30.06.07<br />
31.03.07<br />
31.12.07<br />
30.09.07<br />
- die Anwendung wird überprüft<br />
TRGS 401 – Gefährdung durch<br />
Hautkontakt<br />
BGR 206 – Des<strong>in</strong>fektionsarbeiten im<br />
Gesundheitsdienst<br />
M 621 – Achtung Allergiegefahr<br />
* Auch Thiurame, Dithiocarbamate o<strong>der</strong> Mercaptobenzothiazole können im Handschuh vorhanden se<strong>in</strong>.
Arbeitsblatt 1<br />
<strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
nach § 5 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)<br />
Datum<br />
Unternehmen/E<strong>in</strong>richtung<br />
Betrieb/Betriebsteil<br />
Beteiligte an <strong>der</strong> <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong>/Ansprechpartner bei Nachfragen*<br />
Unternehmer/Führungskraft<br />
Mitarbeiter<br />
Betriebsrat/Mitarbeitervertretung<br />
Sicherheitsbeauftragter<br />
Betriebsarzt/Arbeitsmediz<strong>in</strong>er<br />
Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />
Weitere Beteiligte<br />
* Die hier aufgeführten Personen können, aber müssen nicht alle beteiligt werden.<br />
Telefon<br />
Telefon<br />
Telefon<br />
Telefon<br />
Telefon<br />
Telefon<br />
Telefon<br />
Berufsgenossenschaft<br />
für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege
Arbeitsblatt 2 Beispiel e<strong>in</strong>er Erfassung <strong>der</strong> zu beurteilenden Arbeitsbereiche<br />
Berufsgenossenschaft<br />
für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege<br />
Datum:<br />
Arbeitsbereiche<br />
Tätigkeit<br />
Spezielle Personengruppen
Arbeitsblatt 3<br />
Berufsgenossenschaft<br />
für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege<br />
Datum:<br />
Arbeitsbereich: Tätigkeit: E<strong>in</strong>zeltätigkeit: Seite:<br />
Gefährdungen Risiko-<br />
Schutzziele Maßnahmen Durchführung Überprüfung<br />
Wer? Bis wann? Wann? Ziel erreicht?<br />
maßzahl<br />
(1–7)
Arbeitsblatt 4<br />
Berufsgenossenschaft<br />
für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege<br />
Personenbezogene <strong>Gefährdungsbeurteilung</strong><br />
Arbeitsbereich:<br />
Name des Beschäftigten:<br />
Tätigkeiten Gefährdungen E<strong>in</strong>schränkungen* Handlungsbedarf<br />
* aufgrund von Mutterschutz, Jugendschutz, gesundheitlichen E<strong>in</strong>schränkungen und Ähnlichem
11/2006<br />
Pappelallee 35/37 · 22089 Hamburg · www.bgw-onl<strong>in</strong>e.de<br />
TP-1GB<br />
Berufsgenossenschaft<br />
für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege