GNALK
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<strong>GNALK</strong><br />
Gesehene Hörenswürdigkeiten<br />
Es hebt die Musik der Optik und Haptik an. Ein Farborchester<br />
explodiert im Flur des ersten Obergeschosses, während der Tonfall<br />
des Herbstes im Innenhof zusammengefegt wird. In unterschiedlichsten<br />
Szenarien visualisiert sich die Welt der Klänge und Töne.<br />
Als Übersetzer fungieren die Maler und Bildhauer der Künstlergemeinschaft<br />
pArt96 und ausgewählte Gastkünstler. Durch das<br />
ganze Gebäude erstreckt sich die Ausstellung und nimmt den<br />
Besucher als Entdecker mit. Mit allen Sinnen ist es gestattet, sich<br />
dem Hörbaren zu nähren und auch mal den Ton nicht zu treffen.<br />
Im zum Teil humoristischen Spiel mit dem Thema,<br />
lässt sich der ernsthafte Gedanke, mit Hörsowie<br />
Sehgewohnheiten zu brechen und<br />
sich einem neuen Wahrnehmungshorizont<br />
zu öffnen, nicht leugnen.
<strong>GNALK</strong><br />
Gesehene Hörenswürdigkeiten<br />
Die Ausstellung der Künstlergemeinschaft<br />
pArt96 ist in den Räumen der Musikhochschule,<br />
Ludgeriplatz1, 48151 Münster vom<br />
12.06.2014 bis 26.07.2014 zu sehen.
e.V.<br />
[ɔˈksyːmoʀɔn] - das herrenlo<br />
und diverse offene Geheimn<br />
Horizont erweitert und die Welt zusammen rücken lässt.<br />
Das großartige, aber auch inflationäres Kulturangebot, die<br />
rasante, grenzenlose Vernetzung, sowie<br />
Vernissage<br />
Produktions- und<br />
Sonntag 15. Juli 2012 17.00<br />
Wertveränderungen zwingen uns die Kunstschöpfung und<br />
-präsentation gründlich zu überdenken. Deshalb<br />
Künstlergemeinschaft Münster<br />
sind pArt96 mittlerweile Kunstnomaden Salon pArt96 geworden. e.V.<br />
Alter Fischmarkt 16<br />
Mit<br />
48143<br />
wechselnden<br />
Münster<br />
www.part96.de<br />
Ausstellungsorten,<br />
multikultureller<br />
pArt96 ist ein Zusammenschluss Münsteraner Künstler.<br />
Seit 1996 steht die Verbindung zu Künstlern aus den<br />
Mehrgenerationenbesetzung, Themen die Öffnungszeiten<br />
kitzeln und<br />
ärgern, und Arbeiten die auf unsere Umwelt Mo - sichtbaren Fr 9.30 - 18.30<br />
Partnerstädten Münsters im Vordergrund der Vereinsaktivitäten.<br />
Bezug nehmen.<br />
Sa 9.30 - 15.00<br />
Über nationale Grenzen und Sprachen hinweg ist<br />
Tel. 0152 23487851<br />
Kunst eine Art der Kommunikation, die allen Menschen Wir freuen uns auch in Zukunft über Begegnungen<br />
Jahresausstellung der Künstlergemeinschaft<br />
www.part96.de und<br />
zugänglich ist. In dieser Sprache der Farben, Formen und Auseinandersetzung im künstlerischen Bereich, ob im<br />
ästhetischen Ausdrucksweisen bewegen wir uns als Künstler<br />
heimatlichen Münster oder in der Fremde. Damit wir<br />
über die kulturellen Unterschiede hinaus.<br />
von pArt 96 e. V. weiterhin unseren gemeinnützigen Auf-<br />
gaben unabhängig nachgehen können, sind wir dringend<br />
Unser Anliegen ist es über diesen Weg der Verständigung auf Spenden, Unterstützer und Fördermitglieder angewiesen.<br />
für viele Menschen die Türen zu Kulturen aufzustoßen,<br />
Infos auf unserer Homepage: www.part96.de oder<br />
aus denen unsere Gäste und Freunde stammen. Gemeinsame<br />
helfen Sie uns direkt: Volksbank Münster<br />
Ausstellungen und Projekte schaffen die Plattform IBAN DE54 4016 0050 1300 1010 00<br />
für freundschaftliche Verbindungen, die mittlerweile weit<br />
über die Partnerstädte hinaus, in die ganze Welt entstanden<br />
und mit den Jahren weiter gewachsen sind.<br />
Die wertvollen Momente gemeinsam verbrachter Zeiten<br />
haben eine Vertrautheit und Nähe geschaffen, die den
Musikhochschule<br />
Münster am Ludgeriplatz 1<br />
Direkt im Herzen Münsters, am Ludgerikreisel befindet<br />
sich der Sitz der Musikhochschule. Das ehemalige<br />
Bankgebäude besitzt bis heute den würdigen Charme des<br />
vormaligen Geldhauses. Hinweise auf seine Vergangenheit<br />
findet der aufmerksame Besucher im Innenleben der<br />
Hochschule. Golden gerankte Treppengeländer führen<br />
ins erste Obergeschoss, wobei Studierende an Percussion-<br />
Instrumenten im Tresorraum proben. Unter diesem Dach<br />
begegnen sich die Geschichte der Banknoten aus früheren<br />
Tagen und der sehr lebendige, musikalische Zweig der<br />
Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster mit seiner<br />
ganz eigenen Historie. Hier sehen Sie die wichtigsten<br />
Ereignisse der Musikhochschule im Überblick.<br />
1919-1924 Städtisches Orchester und<br />
Westfälische Hochschule für Musik<br />
1925-1958 Westfälische Akademie für Bewegung,<br />
Neunzehnhundert Fünfundzwanzig Sprache und Musik<br />
1959-1971 Musikschule und Konservatorium<br />
1972-1986 Musikhochschule Westfalen-Lippe, Institut<br />
Münster<br />
1959-1971 Musikschule und Konservatorium<br />
1972-1986 Musikhochschule Westfalen-Lippe,<br />
Institut Münster<br />
1987-2003 Hochschule für Musik Detmold,<br />
Abteilung Münster<br />
seit 2004 Musikhochschule Münster der<br />
Westfälischen Wilhelms-Universität<br />
In grundständigen und weiterführenden Studiengängen<br />
bildet die Musikhochschule Münster erfolgreich von der<br />
Jugendakademie bis zum Konzertexamen resp. bis zur<br />
künstlerischen Promotion aus. Etwa 300 Studierende<br />
aus der ganzen Welt werden von unseren 150 Lehrenden<br />
unterrichtet, begleitet und gefördert. Gastaufenthalte<br />
und Meisterkurse von renommierten Vertreter_innen<br />
ihres Fachs bereichern und ergänzen die Ausbildung<br />
unserer Studierenden. Diese ist zudem geprägt von der<br />
Interdisziplinarität der verschiedenen Fachrichtungen der<br />
Universität, ganz besonders von den Synergieeffekten der<br />
Kooperation aller musikausbildend tätigen Bereiche.
Studierende und Lehrende der Musikhochschule stehen<br />
im steten Austausch mit den kulturschaffenden Einrichtungen<br />
der Stadt und des Münsterlandes und verstehen<br />
sich als aktiver und wesentlicher Teil der Stadtkultur<br />
Münsters. Kooperationen mit dem Sinfonieorchester und<br />
dem Theater der Stadt Münster, der Westfälischen Schule<br />
für Musik Münster, den Musikschulen Westfalens und<br />
anderen Institutionen der Region zeugen beispielhaft<br />
davon.<br />
Im Verbund der fünf Musikhochschulen des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen nimmt die Musikhochschule<br />
Münster als eigenständiger Fachbereich der Westfälischen<br />
Wilhelms-Universität in der rechtlichen Verankerung<br />
einer Kunsthochschule eine Ausnahmestellung ein.<br />
Im Herzen der Stadt und direkt an der Promenade<br />
gelegen bietet die Musikhochschule eine angenehme und<br />
inspirierende Atmosphäre zum kreativen Arbeiten.<br />
Wir begleiten Sie auf Ihrem Weg zu einem erfüllten<br />
Leben mit Musik.<br />
Dem interessierten Besucher bietet die Musikhochschule<br />
viele hochkarätige Konzerte.<br />
Veranstaltungen wie „Woodwings“- der<br />
musikalische Wettbewerb für Holzblasinstrumente,<br />
sowie die Konzertreihe „Musik unserer<br />
Zeit“ haben sich sehr erfolgreich im Kulturprogramm<br />
Nordrhein-Westfalens etabliert.<br />
In diesem Jahr bereichern unter anderem<br />
brasilianische Komponistinnen und Komponisten<br />
das Programm der Universität. Aus<br />
aktuellem Anlass widmet sich „Musik unserer<br />
unserer Zeit“ dem Land Brasilien. Hinw<br />
eise auf das breitgefächerte Programm<br />
der Musikhochschule finden Sie auf<br />
der Homepage der Hochschule. w<br />
www.uni-muenster.de/Musikho<br />
ochschule. Lassen Sie sich von<br />
Musik begeistern!
{<br />
{<br />
„Do it again“<br />
Hommage à Steely Dan, von Benno Sökeland<br />
Acryl auf<br />
Leinwand<br />
120 x 160<br />
mm, 2012<br />
Der Künstler hat lange in Münster gelebt. 2004 übernahm er<br />
mit der Familie das elterliche Haus in Sassenberg. Nach dem<br />
Studium der Visuellen Kommunikation an der FH Bielefeld,<br />
insbesondere Illustration bei Prof. Karl-Heinz Meyer und Malerei<br />
bei Klaus Singhoff, schloss er 1982 als Dipl.-Designer ab.<br />
Er arbeitete als Designer und Layouter in Werbeagenturen und<br />
gründete 1998 das freiberufliche Designbüro Sökeland Werbung<br />
| Design. Seine Kunden sind Unternehmen aus Industrie<br />
und Dienstleistung, Handel und Handwerk. Seit geraumer<br />
Zeit beschäftigt er sich wieder mit der Kunst und zeigt seine<br />
Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland. Er<br />
ist Gründungsmitglied des Kunstkreises Warendorf sowie Mitglied<br />
der Künstlergemeinschaft pArt96 in Münster.
Benno Sökeland<br />
malt musikalische Leidenschaft<br />
Kunst soll Spaß, Kunst soll Aussagen machen, Kunst soll<br />
anregen oder alles gleichzeitig. Benno Sökeland malt,<br />
was ihm so in den Kopf kommt. Er malt seine Sicht der<br />
Welt figurativ, realistisch, manchmal expressiv. Man kann<br />
die Welt so sehen, wie sie ist oder man kann sie ironisch<br />
sehen – diese Ambivalenz findet man auch in einigen Arbeiten.<br />
Der Künstler definiert seine Position zur Welt mit<br />
einem Zitat aus dem Talmud „Du siehst die Welt nicht<br />
wie sie ist, Du siehst die Welt so wie Du bist“.<br />
Benno Sökeland ist Lead-Gitarrist der Band FRANTIC<br />
(www.frantic-music.de). Er spielt seit seinem 13. Lebensjahr<br />
Gitarre, gründete die erste Band mit 15 Jahren.<br />
Unter anderem ist er ein großer Fan der englischen<br />
Band „Gentle Giant“, der Band „Steely Dan“ aus Los<br />
Angeles und natürlich des Übervaters aller Gitarristen<br />
„Jimi Hendrix“.
„nur Papier mit Noten“<br />
Material aus second hand,<br />
gebraucht, benutzt und<br />
abgelegt, losgelöst vom<br />
Ursprungsort- oder Bestimmung,<br />
wird zweckentfremdet.<br />
Als Gegenstand fügt es<br />
sich ein, wird zu einer<br />
neuen Idee erhoben<br />
und klingt an als Teil<br />
in einem Bildwerk. Der<br />
Ton macht die Musik.
Elisabeth Flechtner<br />
klingendes Bildwerk
„Die blaue Stunde“<br />
Die blaue Stunde - 2012 Acryl auf Leinwand 480 x 150 cm, 3tlg. Jetzt ist Jeder von Jedem<br />
erreichbar. Jedes Wort ist hörbar und lesbar. Alles ist erfahrbar. Lassen wir uns nicht von den<br />
Brüllaffen und Pavianen der Politklasse zensieren! Die blaue Stunde hat begonnen!<br />
1955 geboren, gehöre ich zur Generation Flower-Power,<br />
Haschisch, LSD, Kommune und freier Liebe. Wir wollten<br />
das Establishment stürzen und träumten von einer<br />
sozialen und gerechten Welt. Was zweifellos notwendig<br />
war, ging in einer riesigen Wolke aus Flower-Power und<br />
Haschischdampf unter. Insofern trägt meine Generation<br />
eine beachtliche Mitschuld an der Eskalation des Kapitalismus,<br />
mit dessen weltweiten Perversionen wir heute<br />
leben müssen. Ich glaube, dass die Zeit, in der man seine<br />
Pubertät durchlebt, den Menschen am stärksten prägt.<br />
So führe ich in meiner künstlerischen Arbeit meinen Protest<br />
an einer Welt fort, die mir fremd geworden ist, versuche<br />
sie zu verändern und werde bis zum Ende ein echter<br />
70er bleiben. Dies ist jene Zeit, die mich so stark geprägt<br />
hat und mir die Erfahrungen eines freien und glücklichen<br />
Lebens ermöglicht hat. Es gilt das gesprochene Wort.
Klaus Stein<br />
es gilt das gesprochene Wort
„Ohne Titel“<br />
2013, Acryl, Kohle auf Jute<br />
2008 Stadthalle Hiltrup, Münster<br />
2010 Atelier Laboratorium, Warendorf<br />
2012 Franziskus-Krankenhaus, Ahle<br />
2014 Museum Abtei Liesborn, Wadersloh<br />
Öffentliche Ankäufe:<br />
2004 Westfälische-Wilhelms-Universität im Schloss, Münster<br />
2006 Kardinal--Hengsbach-Haus, Essen<br />
2007 Bürgerhaus, Freckenhorst<br />
2009 Stadtbücherei, Warendorf<br />
2012 Franziskus-Hospital, Ahlen<br />
Mitgliedschaften:<br />
J .<br />
2011 Atelier 4, Warendorf<br />
2012 Kreiskunstverein Beckum Warendorf e.V.<br />
2013 Part 96, Münster
1964 geboren in Aalen<br />
1980 - 1983 Technisches Gymnasium, Aalen<br />
1987 - 1991 Architekturstudium, FH Heidelberg<br />
seit 1995 freischaffend<br />
Einzelausstellungen, Auswahl:<br />
1996 Gildehaus, Osnabrück<br />
Markus Maier<br />
frei getaktet<br />
2000 Galerie Strathwork, Ladbergen<br />
2001 Galerie Einblicke, Cham<br />
2002 Theater am Wall, Warendorf<br />
2003 Korkenzieher, Münster<br />
2004 Kongress-Zentrum der Halle Münsterland<br />
2004 Parkhaus Engelenschanze, Münster<br />
2004 Galerie ZAP-ART, Warendorf<br />
2004 Westfälische-Wilhelms-Universität im Schloss<br />
2006 Korkenzieher, Münster<br />
2006 Kardinal--Hengsbach-Haus, Essen<br />
2007 Institute for Adult Education in Wuxi, China<br />
2007 Westfälische-Wilhelms-Universität im Schloss
„Klang-Bild“<br />
Wandfolie 500 x 200cm<br />
1974 geboren und ursprünglich aus dem Sauerland stammend, bin ich im Jahr 1999<br />
nach Münster gekommen, um hier sowohl Kunst als auch Design zu studieren. Für die<br />
Ausstellung in der Musikhochschule habe ich mich mit dem Thema Synästhesie beschäftigt.<br />
Wer synästhetisch veranlagt ist, erlebt miteinander gekoppelte Sinneseindrücke;<br />
beispielsweise werden Töne, Buchstaben, Zahlen mit Farben und/oder Formen assoziiert.<br />
In meinen Bildern stelle ich dar, welche bildhaften Assoziationen Musik bei mir auslösen.<br />
Es handelt sich sozusagen um Klangbilder, die beim Musikhören vor meinem geistigen<br />
Auge entstehen und die ich dann auf die Leinwand bzw. Wand bringe.
Maria Allefeld<br />
synästhetisch gekoppelte Sinneseindrücke
Imbroglio<br />
Mein Name ist Sascha Unger, ich hatte eine unbeschwerte<br />
Kindheit, ich glaube sie hört gerade auf, ich bin 37 Jahre<br />
alt. Ich war nie gut im Hören. Aber ich höre gerne.<br />
Auch mit Musik war ich nie gut, aber ich verschlinge sie,<br />
manchmal mit den Augen.<br />
Ich habe gespielt, und zwar mit Musik. Vor kurzem.<br />
Aber ich glaube, da ist kein Zusammenhang.<br />
Und jetzt... jetzt habe ich ein Klavier<br />
seziert und es hat Ton für Ton sein<br />
Leben ausgehaucht. Ich habe festgestellt<br />
wie sauber Musik eigentlich ist,<br />
weil es keinen Müll produziert, bis<br />
der Mensch auch hier sein materialistisches<br />
Denken manifestiert hat.<br />
Ich stelle fest, das Musik und Geld nicht nur die<br />
Noten gemeinsam haben und das Drummer die<br />
ausgeglicheneren Musiker sind.<br />
Und dann habe ich nachgedacht, was das mit den<br />
Gittern und Käfigen auf sich hat. Und wer ist<br />
draußen und wer ist drinnen? Ich glaube, ich habe<br />
mehr Fragen als Antworten.<br />
Aber ich weiß, wo Vögel hingehören und vermutlich<br />
auch Menschen. Spielen ist kostenlos, dachte<br />
ich. Aber man kann ja auch für Hören und Sehen<br />
bezahlen.
Sascha Unger<br />
Allegro non troppo
Auf<br />
gehört!<br />
Es ist ein Phänomen der Musik, dass sie aufhört<br />
zu sein, wenn die Töne verklungen sind. Nichts<br />
Greifbares hinterlässt sie dem Zuhörer. Keine Form,<br />
auf die man einen zweiten Blick werfen kann. Das<br />
Gefühl jedoch hat Bestand. Musik ist sehr machtvoll,<br />
nachhaltige Spuren in unsere Emotionslandschaft<br />
zu zeichnen. Vielleicht kann man sie visuell<br />
zum Bleiben überreden? Auf gehört! Dies gilt ebenso<br />
der Bereitschaft des Hörenden, seine Sensorik der<br />
Akkustik zuzuwenden. In den Schwingungen des<br />
Schalls, Bilder und Geschichten zu hören. Hört diese<br />
Bereitschaft auf, verwandelt sich Musik in Lärm.
Sabine Klupsch<br />
Gehörtes Sehen<br />
Was jedoch stellt man als Bildhauer mit Musik an? Ist es<br />
möglich Gehörtes zu Sehen? Ein Versuch ist es über die<br />
Augen eine Wahrnehmung von Klang zu vermitteln. Das<br />
„Konzert“ läd den Besucher ein, sich in das Spannungsfeld<br />
zwischen Ohren und Instrumentenwesen zu begeben. Vielleicht<br />
etwas zu hören oder auch nicht? Auf jeden Fall eine<br />
Tür der Wahrnehmung zu öffnen, ganz gleich welche!
FREDERIC CHOPIN :<br />
tonmalerei im salon der sensibelen traurigkeit, zarte, perlende<br />
ornamentik als tautropfen im morgenrot. Doch dann: die<br />
kraft des sturmes über den ebenen, der sonne entgegen<br />
abend in einsamkeit nächtlicher wind , er<br />
erhebt seine stimme, der<br />
einsame vogel mit blauem<br />
gefieder und singt von<br />
der sehnsucht, dem nebel<br />
zu entschwinden.<br />
Sein lied klingt<br />
weiter, immer<br />
weiter, den fernen<br />
funkelnden<br />
sternen der nacht<br />
entgegen.<br />
im lyrisch<br />
leisen flimmernden<br />
licht. sehnsucht<br />
nach frieden - doch<br />
dann auftürmende wolken<br />
am firmament,<br />
Ktondichtung<br />
unruhe<br />
wächst – plötzlich lodernde<br />
flammen, berauschender klang.<br />
Der adler breitet die flügel – der<br />
kampf beginnt, im gewaltigen<br />
feuersturm endend. Das<br />
feuer erlischt, erlösung, die<br />
schlacht ist zu ende, der<br />
frieden ist da.<br />
FRANZ<br />
LISZT :
[<br />
Wolfgang<br />
Brecklinghaus<br />
sein Lied klingt weiter<br />
Die Musik ist für mich die Königin der<br />
Künste- und: „internationaler“ kann<br />
keine Kunst sein. Da mir die Begabung<br />
zum Musiker fehlt, begnüge ich mich<br />
mit der bildenden Kunst. Mein Vater<br />
war Musiker, sodass ich von der Möglichkeit<br />
gebrauch machen konnte, etwas<br />
Klavierspielen zu lernen. Meine Lieblingskomponisten<br />
sind die Romantiker<br />
und Impressionisten, gefolgt von den<br />
Klassikern.
Musik ist Lebensbestandteil vieler Menschen.<br />
Die Bandbreite von Musikrezeption<br />
und -produktion ist riesig. Vielfach<br />
wird nur die öffentliche Seite von Musik<br />
betrachtet, doch Musik entsteht auch<br />
im Privaten, im Verborgenen. Häufig<br />
unbewusst, manifestiert sich der Drang<br />
zum Musizieren in leisem Summen,<br />
Pfeifen oder expressiv, im lauten Gesang<br />
und Tanz unter der Dusche. Schiefe<br />
Töne spielen hier keine Rolle, lediglich<br />
die Lust am Singen steht im Zentrum.<br />
Was für Kinder noch völlig selbstverständlich<br />
ist, ist für (uns) Erwachsene<br />
unangemessen. Es rückt ins Verborgene.<br />
Jetzt wird Verborgenes wieder sichtbar:<br />
In der Graphitzeichnung werden nicht<br />
die (schiefen) Tönen sichtbar, aber die<br />
Bewegung, die sich mit dem Gesang<br />
verbindet. Manchmal elegant, oft grotesk<br />
und scheinbar unangemessen, sind<br />
viele von uns Sänger und Musiker im<br />
Geheimen.<br />
Seit 2009 geht Sarah Pieper dem<br />
Studium der Kunst an der Bergischen<br />
Universität Wuppertal nach.
Sarah Pieper<br />
Expressives aus dem Verborgenen
Isilduak<br />
Zum Schweigen gebrachte<br />
Die Musik vieler Künstler wurde zum Schweigen<br />
gebracht und durch das Geräusch des Krieges, der<br />
Propaganda Reden, der Regimemusik oder auch durch die Unterhaltungen<br />
der Leute, die weg schauten ersetzt. Diese<br />
interaktive Video-Installation ehrt die Musiker, die<br />
unter dem Nazi-Regime ermordet wurden. Ihre<br />
Gesichter sind auf der Projektionsfläche nur voll<br />
sichtbar, wenn es kein Geräusch in der Umgebung<br />
gibt. Sie tauchen auf und werden sichtbar,<br />
wenn sich der Betrachter ihnen in Stille nährt.<br />
Lautes Reden und Getöse lässt die Portraits der<br />
Musiker verblassen und verschwinden.<br />
Diese interaktive Ton Installation erinnert an<br />
eine Zeit in Deutschland, in der „Entartete Musik“<br />
nur im Untergrund gespielt und gehört werden<br />
konnte. Jedes mal, wenn die Anwesenheit von Gefahr<br />
spürbar wird, gibt es eine Stimme die warnt, sodass die unter<br />
dem NS-Regime verbotene Musik abgeschaltet wird. In diesem Fall ist<br />
es der Besucher, der durch seine Anwesenheit, die Gefahr verkörpert.<br />
Bewegt er sich im Raum verstummen die Klänge der Musik.<br />
Wenn die Umgebung wieder sicher ist, wird die Musik wieder<br />
gespielt werden, sodass niemand verraten werden kann.<br />
Heimlich hören<br />
Interaktive Ton-Installation<br />
Heutzutage, sowohl in<br />
Deutschland als auch in vielen<br />
anderen Ländern,haben<br />
Leute Zugang zu unendlich<br />
viel Musik, die sie mit<br />
ihrem Ipods spielen oder live<br />
sehen können. Auch Freiheit<br />
kann sich durch Musik<br />
auszudrücken, unabhängig<br />
von der Ideologie oder dem<br />
Inhalt der Liedtexte. Allerdings<br />
gibt es diese Freiheit<br />
weder in allen Ländern, noch<br />
ist es hier immer schon so<br />
gewesen. Die Arbeit Mikel<br />
Telletxeas konzentriert sich<br />
auf den dunkelsten Zeitraum<br />
der deutschen Geschichte,<br />
das Dritte Reich. Zwischen<br />
1933 und 1945 wurden viele<br />
Arten der Musik verboten<br />
und unzählige, mehrheitlich<br />
jüdische Musiker verfolgt<br />
und ermordet.
Mikel Telletxea<br />
Sichtbar nur in der Stille<br />
1985 in Bera/Spanien, ist ein baskischer Künstler, der mit<br />
verschiedensten Medien arbeitet. Er verbindet Audiovisuelle<br />
Techniken, interaktive Kunst, Photographie und Malerei miteinander.<br />
Mikel Telletxea studierte zunächst Landschaftsdesign in<br />
Irun/Spanien, später bildende Kunst in Bilbao und beendete sein<br />
Studium in Linz/Österreich. Auch wenn seine Werke sowohl in<br />
den verwendeten Methoden als auch in der Thematik stets stark<br />
variieren, haben alle die gemeinsame Eigenschaft wie Vehikel<br />
zu fungieren, die jeden Betrachter in die Tiefen seines eigenen<br />
Geistes und seines Unterbewusstseins führen.
Drei Musiker<br />
Aquarell
Wassilij Nikolayew<br />
Begegnung der Musik in Harmonie<br />
Wassilij Nikolayew´s Stilrichtung zeigt das Ergebnis einer<br />
jahrenlangen Entwicklung, geprägt durch intensive Begegnungen<br />
mit der Musik, mit Musikern, Künstlern, Artisten<br />
und nicht zuletzt der Natur.<br />
Die Farben streben stets nach einer Harmonie mit dem Motiv.<br />
Wassilij Nikolayew, Jahrgang 1951, 13 jährige Ausbildung<br />
zum bildenden Künstler in Russland. Studium der Malerei<br />
an der Akademie der Kunst in Kiew. Nach seiner Tätigkeit<br />
als Kunstlehrer wurde er in den Malerverband der UDSSR<br />
aufgenommen und arbeitete seit dieser Zeit ausschließlich<br />
als freier Künstler. Seit der „Perestrojka“ wurden regelmäßige<br />
Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen und Meisterklassen<br />
in Deutschland, England und Frankreich möglich.
Lars Müller<br />
trifft es fotografisch<br />
"Die Musik drückt das aus, was nicht<br />
gesagt werden kann und worüber zu<br />
schweigen unmöglich ist."<br />
von Victor Hugo.<br />
Denke, dass trifft es sehr genau.
Katalog:<br />
Konzeption, Gestaltung:<br />
Sabine Klupsch<br />
Fotografie:<br />
Vanessa Jansen<br />
vanessa-jansen.de<br />
Text:<br />
pArt96: Sascha Unger, 1.Vorstand<br />
Musikhochschule:<br />
www. uni-muenster.de/Musikhochschule<br />
Texte der Künstler sind selbst verfasst<br />
Druck:<br />
wir-machen-druck
Teilnehmende<br />
Künstler:<br />
Benno Sökeland<br />
Elisabeth Flechtner<br />
Klaus Stein<br />
Maria Allefeld<br />
Markus Maier<br />
Mikel Telletxea<br />
Sabine Klupsch<br />
Sarah Pieper<br />
Sascha Unger<br />
Wolfgang Brecklinghaus<br />
Gastkünstler:<br />
Lars Müller<br />
Wassilij Nicolayew
Zusammen<br />
gearbeitet<br />
haben zur Realisation der Ausstellung<br />
„<strong>GNALK</strong>- gesehene Hörenswürdigkeiten“<br />
die Künstlergemeinschaft pArt96 und<br />
die Musikhochschule Münster<br />
die Westfälische- Wilhelms- Universität Münster<br />
die Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG)<br />
Bahnhofsviertel Münster e.V.
www.part96.de