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Die Zeitschrift der Rahn Dittrich Group<br />
AUSGABE<br />
<strong>2|15</strong><br />
Warto być uczciwym, choć nie zawsze się to opłaca.<br />
Opłaca się być nieuczciwym, ale nie warto.”<br />
Es lohnt sich anständig zu sein, auch wenn es sich nicht<br />
immer auszahlt. Es zahlt sich aus, unanständig zu sein,<br />
aber es lohnt sich nicht.<br />
Władysław Bartoszewski, ehem. Außenminister der Republik Polen
Editorial<br />
Inhalt<br />
Editorial<br />
Rahn Dittrich Group<br />
Für Gleichberechtigung freier und staatlicher<br />
Schulen<br />
Ein Rück- und Ausblick auf erfolgreiche<br />
Bildungsarbeit<br />
Aus den Standorten<br />
Freude am Sprechen von Anfang an<br />
Schulkinotag<br />
Techniktage an der Freien Oberschule Leipzig<br />
Kunstunterricht im Lindenau-Museum<br />
Eine abenteurliche Lesestunde<br />
Schule in den Ferien?<br />
Gelebte internationale Ausprägung<br />
Antreten, Achtung, Chào!<br />
Was hat das Känguru mit der Mathe zu tun?<br />
Sozialer Wohnungsbau für Singvögel<br />
Chemieunterricht der etwas anderen Art<br />
Die Walpurgisnacht in der Börde<br />
Eine Bibliothek – rund um die Uhr geöffnet<br />
Auf der Suche nach dem vollkommenen Klang<br />
Alles neu macht (manchmal auch) der März<br />
Fachoberschüler engagieren sich sozial<br />
Partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
1000 Jahre Leipzig – wir sind dabei<br />
Bildung einmal nicht strikt nach Lehrplan<br />
Rahn und dann?<br />
Rahn Schulen Kairo erhalten Physikraum<br />
Gemeinsam sind wir stark<br />
Backwaren nach deutscher Tradition<br />
Die Kita der Rahn Schulen Kairo<br />
Polnische Rahn Schule belegt beim<br />
Schulranking vordere Plätze<br />
Besuch aus dem Land der Pharaonen<br />
Klavierkurse Neuzelle weiter auf Erfolgskurs<br />
Rahn-Gymnasium im Stift Neuzelle<br />
präsentiert sich in Krakau<br />
London – und die Queen winkt zurück<br />
Bessere Chancen durch Internationalität<br />
Campus school management in London<br />
Stiftung RDG<br />
Internationale Workshops zu ägyptischer<br />
Archäologie<br />
Kultur<br />
Dr. Bernd Landmann zum Ehrenmitglied<br />
des Schumann-Vereins Leipzig gewählt<br />
Freiherr Speck von Sternburg<br />
Salon-Gespräch mit Werner Heiduczek<br />
Mitarbeiter<br />
Engagement der RDG in Bremen<br />
Was glaubst du denn?<br />
Ehemalige Rahn-SchülerInnen erinnern sich<br />
Firmenjubiläen / Geburtstage<br />
Termine<br />
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Liebe Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter, liebe Leserinnen<br />
und Leser,<br />
diese Ausgabe steht im Zeichen der erfolgreichen Bildungsarbeit der Rahn<br />
Dittrich Group, auf die wir zum 25-jährigen Firmenjubiläum zurückblicken<br />
konnten, und wo die Ziele für die nächsten Jahre definiert wurden.<br />
Wir freuen uns, dass Bildung unter dem roten „R“ mit dem Löwen weit<br />
über Länder- und Staatsgrenzen hinweg nach Europa und in die Welt hinaus<br />
getragen wurde und wird. Unsere gelebte Internationalität ist ein Zeichen für<br />
Toleranz und Weltoffenheit, die mir persönlich sehr am Herzen liegt.<br />
Wie die meisten der rund 380 Einrichtungen in freier Trägerschaft im Frei-<br />
staat Sachsen setzt sich auch die Rahn Dittrich Group seit geraumer Zeit<br />
für die faire Finanzierung von freien Schulen ein. So nahmen Interessen-<br />
vertreter der Leipziger Rahn Schulen am 17. April 2015 auch an einer An-<br />
hörung im Sächsischen Landtag teil, wo es erneut um die Gesetzgebung<br />
der Schulen in freier Trägerschaft ging. Freie Schulen sind eine Bereicherung<br />
der Schullandschaft und müssen die gleiche Förderung erfahren wie staatliche<br />
Schulen.<br />
Viele Schüler und Lehrkräfte der Rahn Schulen in Leipzig haben sich am<br />
15. April 2015 gemeinsam am landesweiten Aktionstag freier Schulen be-<br />
teiligt. Sie versammelten sich, wie ihre Mitstreiter an 60 weiteren Schulen in<br />
ganz Sachsen, mit Plakaten auf dem Schulhof und zeigten Flagge – gegen<br />
die Ungleichbehandlung von freien und staatlichen Schulen, die trotz des<br />
neuen Schulgesetzes in Sachsen weiter besteht. Alle Schulen erfüllen einen<br />
staatlichen Bildungsauftrag und dafür müssen gleiche Voraussetzungen<br />
geschaffen werden, das gilt gleichermaßen auch in allen Bundesländern!<br />
Wir müssen in der Lage sein, unseren Lehrerinnen und Lehrern vergleichbare<br />
Gehälter zu zahlen, ohne die Eltern unserer Schüler weiter zu belasten! –<br />
Dazu stehe ich nach wie vor und werde mich mit allen Kräften dafür einsetzen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Gotthard Dittrich<br />
Geschäftsführer<br />
Leipzig, im Mai 2015<br />
2 | r-aktuell 2/2015
Für Gleichberechtigung freier<br />
und staatlicher Schulen<br />
Rahn-Schüler bei der Anhörung zum Gesetzentwurf<br />
im Sächsischen Landtag<br />
p<br />
uRahn Dittrich Gro<br />
Am 17. April 2015 fand die Anhörung zum<br />
Gesetzentwurf über die Schulen in freier Trägerschaft<br />
im Sächsischen Landtag statt und<br />
gemeinsam mit anderen freien Schulen aus<br />
ganz Sachsen haben auch sich auch Vertreter<br />
der Rahn Schulen Leipzig nach Dresden auf<br />
den Weg gemacht. Busse brachten unsere<br />
drei 9. Klassen und drei Lehrerinnen der Freien<br />
Oberschule Leipzig zum Landtag. Bereits<br />
um 8.45 Uhr versammelten sich die Leipziger<br />
Teilnehmer mit anderen Schülern, Eltern und<br />
Lehrern vor dem Eingang des Sächsischen<br />
Landtages. Die Bediensteten des Landtages<br />
waren ob des großen Interesses an einer<br />
Anhörung im Schulausschuss sichtlich irritiert.<br />
Die Rahn Schulen waren durch die von der<br />
Firma Rohdesohn (Hausdruckerei der Rahn<br />
Dittrich Group) gesponserten Banner mit der<br />
Aufschrift „Gleichberechtigte Behandlung für<br />
freie und öffentliche Schulen“ im Gewühl gut<br />
zu erkennen und die meisten Schüler schafften<br />
es auf die Besuchertribüne des Landtages.<br />
Für die neunten Klassen stand der Besuch<br />
des Landtages im Zusammenhang mit<br />
dem Lehrplan in Gemeinschaftskunde. Die<br />
Schüler konnten so den Landtag von innen<br />
kennenlernen und demokratische Verfahrensweisen,<br />
wie zur Novellierung von Gesetzen,<br />
erleben.<br />
Die Anhörung im Landtag begann mit den<br />
Stellungnahmen der von den einzelnen Fraktionen<br />
bestellten Sachverständigen. Dem zu<br />
folgen, war für manche Schüler, aber auch<br />
Eltern und Lehrer, teilweise nicht leicht, denn<br />
häufig ging es nicht um grundsätzliche Positionen,<br />
sondern um juristische und verwaltungsrechtliche<br />
„Spitzfindigkeiten“.<br />
Neben Manja Bürger, der Vertreterin des<br />
Landesverbandes Sachsen-Thüringen des<br />
Verbandes Deutscher Privatschulen, und Anke<br />
Spröh vom Landeselternrat, sprach auch<br />
der Verfassungsrechtler Prof. Dr. Friedhelm<br />
Hufen aus Mainz, der die Gleichrangigkeit<br />
der freien und der staatlichen Schulen aufgrund<br />
des Ver fassungsgerichtsurteils vom<br />
November 2013 bejaht und noch einmal begründete.<br />
Durch die große Präsenz der Vertreter aus<br />
freien Schulen wurde mit Nachdruck gezeigt,<br />
wie wichtig Schulen in freier Trägerschaft als<br />
Ergänzung und Bereicherung der Schullandschaft<br />
sind, auch, wenn leider nicht davon<br />
auszugehen ist, dass<br />
alle am Entscheidungsprozess<br />
Beteiligten<br />
dies ebenso<br />
sehen.<br />
Irmina<br />
Hoyer-Meyer<br />
Schulleiterin<br />
Freie Oberschule<br />
Leipzig<br />
Impressum<br />
r-aktuell Die Zeitschrift der Rahn Dittrich Group<br />
Ausgabe 2 / 2015<br />
Herausgeber Wirtschaftsakademie Dr. P. Rahn & Partner GmbH,<br />
Salomonstraße 10, D-04103 Leipzig<br />
Tel: 0341.3939-0 | Fax: 0341.3939-111<br />
E-Mail: r-aktuell@rahn-schulen.de | Internet: www.rahndittrich.de<br />
Auflage 1500 Exemplare<br />
Redaktion Brigitte Wagner (Rahn Dittrich Group)<br />
Bildnachweis Eigenarchiv<br />
Satz Kassler Grafik-Design, Leipzig<br />
Druck rohdesohn GmbH, Leipzig<br />
Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes Gotthard Dittrich<br />
Redaktionsschluss 09.05.2015<br />
Nächste Ausgabe September 2015<br />
2/2015 r-aktuell | 3
p<br />
uRahn Dittrich Gro<br />
25<br />
JAHRE<br />
Rahn Dittrich Group<br />
Ein Rück- und<br />
Ausblick auf erfolgreiche<br />
Bildungsarbeit<br />
Am 16. März 2015 feierte die Rahn Dittrich<br />
Group in Leipzig ihr 25-jähriges Firmenjubiläum<br />
am Gründungstag der Wirtschaftsakademie<br />
Dr. P. Rahn & Partner GmbH, dem ersten<br />
Unternehmen der Unternehmensgruppe. Die<br />
Veranstaltung fand im kleinen Kreis in den<br />
neuen Räumlichkeiten der Europäischen Stiftung<br />
der Rahn Dittrich Group für Bildung und<br />
Kultur am Markt 10 statt, die gemeinsam mit<br />
dem Polnischen Institut genutzt werden.<br />
Zum Unternehmen gehören nunmehr rund<br />
20 Bildungseinrichtungen in Sachsen, Sachsen-Anhalt,<br />
Thüringen, Brandenburg, Ägyp-<br />
Gotthard Dittrich<br />
Dr. Bernd Landmann<br />
4 | r-aktuell 2/2015
uRahn Dittrich Gro<br />
p<br />
Dr. Mirko Grindel<br />
Darbietung am Blüthner-Flügel<br />
die Zuhörer.<br />
Eine große öffentliche Feier wird<br />
nach Abschluss der Bauarbeiten<br />
auf dem Campus Graphisches<br />
Viertel zum 26. oder 27. Firmenjubiläum<br />
stattfinden, bei der dann<br />
der Bildungscampus zwischen<br />
Inselstraße und Salomonstraße<br />
im Herzen Leipzigs offiziell eingeweiht<br />
werden wird. Hier können<br />
einmal rund 1.500 Kinder und<br />
Jugendliche von der Kindertagesstätte<br />
bis zum Gymnasium nahtlos<br />
die Bildungseinrichtungen<br />
durchlaufen.<br />
Brigitte Wagner<br />
Redaktion r-aktuell<br />
25<br />
JAHRE<br />
Rahn Dittrich Group<br />
Sameh Elmahmoudy<br />
ten und Polen sowie zwei Stiftungen. Geschäftsführer<br />
Gotthard Dittrich hob in seiner<br />
Ansprache die Bedeutung der freien Schulen<br />
als wichtige Ergänzung des staatlichen Schulwesens<br />
hervor und auch den Bekanntheitsgrad<br />
der Rahn Schulen in Leipzig und darüber<br />
hinaus. Kurzweilige Ansprachen richteten Dr.<br />
Bernd Landmann, Dr. Mirko Gründel und<br />
Karl Fisher an die Gäste und gratulierten dem<br />
Firmengründer zu seinem Erfolg und seinen<br />
Ideen, mit denen er das Unternehmen immer<br />
wieder voran gebracht hat.<br />
Zur Veranstaltung waren neben Vertretern aus<br />
allen deutschen Standorten auch die Schulleitungen<br />
der polnischen Rahn Schulen aus<br />
Zielona Góra und der Rahn Schulen Kairo<br />
sowie ein hochrangiger Vertreter des ägyptischen<br />
Erziehungsministeriums angereist, der<br />
auch ein Grußwort an die Gäste richtete.<br />
Sameh Elmahmoudy bezauberte mit seiner<br />
Arleta Czyz, Karl Fisher, Gotthard Dittrich<br />
2/2015 r-aktuell | 5
Standort<br />
LEIPZIG<br />
Freude am Sprechen von Anfang an<br />
Sprachkompetenzen schon in der Kindertagesstätte fördern<br />
Tagtäglich begegnen den Erzieherinnen und Erziehern bei der<br />
Arbeit mit den Kindern kreative Wortschöpfungen und lustige<br />
Sprüche. So tauchen beispielsweise das „Po-Papier“, der<br />
„Umfall“ oder der „Buffbabong“ auf.<br />
Was mitunter sehr amüsant ist, stellt einen wichtigen Entwicklungsschritt<br />
beim Erlernen der Sprache dar. Besonders<br />
im Alter zwischen zwei und drei Jahren scheint die kindliche<br />
Sprachentwicklung zu explodieren. Tatsächlich findet die intensivste<br />
Phase der Sprech- und Sprachentwicklung während der<br />
ersten drei Lebensjahre statt. Während dieser Zeitspanne reift<br />
und entwickelt sich das Gehirn. Sprachliche Fertigkeiten entfalten<br />
sich am besten in einer Umgebung mit vielfältigen<br />
Sprachanlässen und beständigen sprachlichen Anregungen<br />
von Bezugspersonen und anderen Menschen. Entscheidend<br />
bei diesem Lernprozess ist nicht nur das Hören von Sprache,<br />
sondern vor allem die damit verbundene Zuwendung, die<br />
Kommunikation.<br />
Eine vertrauensvolle Beziehungsebene ist die Grundvoraussetzung<br />
für die Freude und die Lust am Sprechen.<br />
Daher ist es dem Erzieher-Team der Kita Musikus ein großes<br />
Anliegen, allen Kindern das sichere Gefühl zu geben, dass sie<br />
akzeptiert und geschätzt werden. Kinder, die sich in der Kindertagesstätte<br />
wohl und geachtet fühlen, können selbst aktiv mit<br />
Sprache, also mit Worten, Silben, Sätzen und Rhythmen, experimentieren.<br />
Die wichtigsten Voraussetzungen dafür bringen<br />
sie mit: Stimme, Hände, Körper, Lust an der Bewegung und die<br />
Freude am Sprechen. Die Erzieherinnen und Erzieher knüpfen<br />
dort an, indem sie in allen Bereichen Sprache und Kommunikation<br />
bewusst gestalten. Alltagssituationen wie aufräumen,<br />
Tisch decken, essen oder anziehen werden sprachlich durch<br />
kommentiertes Handeln unterstützt. Sprachliche Korrekturen<br />
erfolgen indirekt und in ganzen Sätzen. Selbstverständlich<br />
gehören zur Sprachförderung das Erzählen und Zuhören im<br />
Morgenkreis, Tischsprüche, das Singen von Liedern sowie das<br />
Hören und Spielen von Geschichten, ebenso das Vorlesen und<br />
Verstehen von Kinderbüchern, die Erledigung kleiner Aufgaben,<br />
intensive Zweiergespräche und vieles mehr. Und nicht<br />
zuletzt wollen auch schon die kleinen Kinder mitreden können,<br />
wenn es Wichtiges zu entscheiden gibt.<br />
Das Kita-Team verschafft den Kindern Erfolgserlebnisse,<br />
bei denen sie erleben, wie sie ihre Umwelt aktiv gestalten können.<br />
Die Freude am Sprechen zu erfahren und mit Sprache<br />
etwas zu bewirken, das ist es, was Kinder motiviert, sich die<br />
Sprache zu erschließen – mit all ihren Ausdrucksformen,<br />
Regeln und Feinheiten.<br />
Sylvia Trapp<br />
Erzieherin Kita Musikus Leipzig<br />
ACTION!<br />
Schulkinotag bei Monsieur Claude und seiner Familie<br />
Kino statt Schulbank für mehr Toleranz<br />
Am 23. März waren alle Schüler und Lehrer der Fachoberschule<br />
Leipzig ins Kino eingeladen – zu Monsieur Claude und seiner<br />
Frau Marie. Die beiden sind ein zufriedenes Ehepaar, leben in<br />
der französischen Provinz und haben vier schöne Töchter. Am<br />
glücklichsten sind sie, wenn die Familientraditionen so bleiben,<br />
wie sie sind. Doch nun heiraten die Töchter: einen Muslim,<br />
einen Juden, einen Chinesen, einen Schwarzen. In die französische<br />
Lebensart weht ein frischer Multi-Kulti-Wind hinein.<br />
„Diesen interkulturellen Zusammenstoß inszeniert der Regisseur<br />
Philippe de Chauveron jedoch nicht in Form eines deprimierenden<br />
Sozialdramas. Vielmehr erzählt er auf unterhaltsame<br />
und humorvolle Weise von der Lächerlichkeit von Vorurteilen<br />
und ihrer Überwindung“, schreibt das Institut für Kino und Filmkultur.<br />
„Monsieur Claude und seine Töchter“ ist damit der Film<br />
des Jahres 2014 gegen fremdenfeindlichen Hass und Intoleranz“,<br />
bilanziert das Institut.<br />
„Würden wir uns besser kennen, bräuchten wir uns nicht anfeinden.“,<br />
„Man muss gemeinsam etwas erleben, dann werden<br />
die scheinbaren Unterschiede immer geringer.“, „Das war ein<br />
schöner Film.“, so ein paar O-Töne der Schüler nach der Vorstellung<br />
im Passage-Kino. Und damit wäre auch die Teilnahme<br />
der Fachoberschule Leipzig an den Schulkinowochen Sachsen<br />
erklärt: Oft führen Unterschiede in den Lebenswelten und ein<br />
Mangel an Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern,<br />
zwischen Männern und Frauen, Alten und Jungen zu Vorurteilen<br />
und Missstimmungen. Die gesamte Fachoberschule hat<br />
gemeinsam mit Monsieur Claude und seinen Töchtern gefiebert,<br />
applaudiert und herzlich gelacht. Wenn das mal keine<br />
Ebene für eine verständnisvolle Schulatmosphäre sein kann!<br />
Vielen Dank an die Schulleitung für die Einladung und an die<br />
11. Klasse des Fachbereiches Technik, die den Film so vortrefflich<br />
ausgesucht hat<br />
Gunhild Krauß<br />
Fachlehrerin Pädagogik/Psychologie<br />
6 | r-aktuell 2/2015
Standort<br />
LEIPZIG & Altenburg<br />
Techniktage an der Freien Oberschule Leipzig<br />
Sechstklässler erproben ihre Fähigkeiten im Werk II<br />
Im Rahmen der Techniktage besuchten die Schülerinnen und Schüler die<br />
Grafik- und Keramikwerkstatt sowie die Glasbläserei im Werk II. Während in<br />
der Grafikwerkstatt Druckgrafiken mittels Kaltnadelradierung und Tiefdruck<br />
entstanden, übten sich die Sechstklässler in der Keramikwerkstatt im Formen<br />
von Ton. Dabei entstanden neben Krügen, Körben und Teelichtern auch Fantasietiere<br />
und Räucherhäuser. In der Glasbläserei war Vorsicht geboten. Respektvoll<br />
gegenüber der bis zu 1000 °C heißen Flamme formten die Schülerinnen und<br />
Schüler Tiere aus Glas. Abgerundet wurde der Techniktag durch einen ebenso<br />
einmaligen wie faszinierenden Blick auf die Sonnenfinsternis am 20. März 2015.<br />
Janine Weidlich<br />
Freie Oberschule, Leipzig<br />
Schüler geben den „Ton“ an<br />
Kunstunterricht im Lindenau-Museum<br />
Ägypten in Altenburg – Altenburg in Ägypten<br />
Wo liegt eigentlich Ägypten und was ist das Besondere daran? Die Schüler<br />
und Schülerinnen der Freien Grundschule Altenburg wollten es ganz genau<br />
wissen und machten sich auf die Suche nach dem Besonderen und Geheimnisvollen<br />
in der Kultur der alten Ägypter.<br />
Die aktuelle Ausstellung und Sammlungen der Gipsabgüsse nach ägyptischen<br />
Plastiken und Reliefs sowie originale ägyptische Kleinkunst von<br />
Bernhardt August von Lindenau führten die Schüler der 3. und 4. Klasse in<br />
das Lindenau-Museum und das Studio Bildende Kunst. Mit den Museumspädagogen<br />
betrachteten sie die monumentalen Werke über Ägypten, wie die<br />
der Nofretete, Abgüsse ägyptischer Plastiken, Reliefs und zwei Gemälde<br />
aus dem 19. Jahrhundert. Sie erfuhren viel Neues über die Pharaonen, die<br />
ägyptischen Götter sowie die Anfertigung der Plastiken und Gemälde in der<br />
damaligen Zeit.<br />
Im Studio Bildende Kunst konnte jedes Kind ein Selbstporträt im Linoldruck<br />
anfertigen oder einen eigenen Skarabäus in der Keramikwerkstatt formen.<br />
Die regelmäßigen Besuche im Lindenau-Museum ermöglichen es den<br />
Schülern, Kunstgeschichte kennenzulernen und die Schätze der Kunst hautnah<br />
zu erleben. Mit Freude und Begeisterung entstehen so während des<br />
Museumsbesuchs oder im Anschluss daran eigene kleine Kunstwerke.<br />
Die Schüler der 3. und 4. Klasse<br />
der Freien Grundschule Altenburg<br />
2/2015 r-aktuell | 7
ALTENBURG<br />
Standort<br />
LEIPZIG<br />
Standort<br />
Schule in den Ferien?<br />
Projekte und Wettbewerbe, die begeisterten<br />
Für die Altenburger Grundschüler hielt die Winterferienwoche<br />
wieder viele Angebote bereit:<br />
Töpfern, Zeichnen, Basteln oder einfach nur<br />
gemeinsames Spielen.<br />
Der Lego-Konstruktionswettbewerb ließ<br />
nicht nur die Jungs zu Hochform auflaufen,<br />
auch die Mädchen bauten fleißig mit. Die ausgestellten<br />
„Wunderbauten“ wurden noch lange<br />
begutachtet, und es wurde mit Freude darüber<br />
diskutiert.<br />
Auch das Vorstellen der Lieblingsbücher ließ<br />
viele staunen, denn die Beiträge der Kinder<br />
dazu waren fantastisch gut. Voller Stolz beschrieben<br />
und erzählten sogar die Erstklässler<br />
von spannenden und lustigen Büchern, die sie<br />
sich teilweise schon selbst erlesen hatten. Es<br />
wurde ein Plakat hergestellt, auf dem jedes<br />
Lieblingsbuch abgebildet war. So konnten sich<br />
auch die anderen darüber informieren, welches<br />
Buch gerade die Freundin oder der Freund<br />
liest.<br />
Außerdem stand ein Besuch der Altenburger<br />
Stadtbibliothek auf dem Programm und beim<br />
Zumba-Tanzkurs in der Schule konnten sich<br />
die Kids so richtig auspowern. Damit war der<br />
Schulstart für die Ferienkinder nicht ganz so<br />
schwer, denn sie hatten eine Ferienwoche<br />
voller Erlebnisse und Spaß, an die sie gern zurückdenken.<br />
Claudia Hering<br />
Erzieherin<br />
8 | r-aktuell 2/2015
NEUZELLE<br />
Standort<br />
Gelebte internationale Ausprägung<br />
Erster Schüleraustausch zwischen der Fengtai Vocational High School<br />
und den Neuzeller Rahn Schulen in Beijing<br />
Vom 8. bis zum 18. März 2015 weilten<br />
zehn Schüler des Gymnasiums im Stift<br />
Neuzelle sowie Schulleiter Sven Budach<br />
und Internatsleiter Rainer Karge zum Schüleraustausch<br />
in Peking. Kilian Schmidt<br />
aus der Klasse 10 b berichtet von seinen<br />
Eindrücken und Erlebnissen:<br />
Nach einem langen, anstrengenden Flug<br />
wurde die kleine Delegation in einem<br />
Hotel in der Nähe des Stadtzentrums<br />
untergebracht. Am ersten Abend veranstalteten<br />
unsere chinesischen Gastgeber<br />
ein Begrüßungsessen mit allerlei lokalen<br />
Gerichten. Natürlich wurde – wie es in<br />
China üblich ist – mit Stäbchen gegessen.<br />
Das zu perfektionieren hatten wir bis<br />
zur Abreise noch reichlich Gelegenheit.<br />
Tags darauf besuchten wir unsere<br />
Partnerschule, wo wir mit kleinen Geschenken<br />
herzlich willkommen geheißen<br />
wurden. Bei der gegenseitigen Vorstellung<br />
und Bekanntmachung der Schulleiter<br />
war zu erfahren, dass es sich bei<br />
dieser Schule um die größte sowie bekannteste<br />
Berufsschule Pekings handelt.<br />
Sie hat verschiedene Campusstandorte,<br />
jeder auf eine Berufsrichtung spezialisiert,<br />
so zum Beispiel auf die Ausbildung<br />
von Köchen, Erziehern oder Stewardessen.<br />
Während der ersten Hälfte unseres Aufenthaltes<br />
besichtigten wir einige dieser<br />
Campuseinrichtungen und lernten die<br />
chinesische Kultur und Sprache näher<br />
kennen. Wir kochten das chinesische<br />
Traditionsgericht, die Maultasche, fertigten<br />
einen chinesischen Glücksknoten<br />
an, bekamen einen Crashkurs in Alltagschinesisch<br />
und lernten das Spielen auf<br />
einer Guqin, einem traditionellen Musikinstrument.<br />
Auch lernten wir ein paar<br />
asiatische Tänze kennen.<br />
Im zweiten Teil unserer Reise stand<br />
Peking mit seinen Sehenswürdigkeiten<br />
im Fokus – eine davon war der berüchtigte<br />
Smog, der ab und an zu beobachten<br />
war, wenn auch nicht so stark wie zu<br />
anderen Jahreszeiten. Auf dem Programm<br />
standen ein Besuch des kaiserlichen<br />
Sommerpalastes, ein Bummel<br />
durch die Hauptshoppingstraße Pekings,<br />
Wangfujing, und über den daneben liegenden<br />
Hutong-Markt, auf dem man<br />
alles kaufen konnte – von Souvenirs<br />
bis zu Heuschrecken, Skorpionen und<br />
vielem mehr. Wir sahen uns auch den<br />
berühmten Platz des Himmlischen Friedens<br />
und die Verbotene Stadt an.<br />
Bei der Besichtigung der Stadt konnte<br />
man große Kontraste zwischen Stadtzentrum<br />
und den Randgebieten hautnah<br />
erleben: viele Rikschas, Fahrräder und<br />
sehr alte Häuser, aber auch moderne<br />
und teure Autos. Man sah auch, dass es<br />
in China „keine Gebäudeform gibt, die<br />
nicht gebaut wurde“. Hier scheint architektonisch<br />
alles möglich.<br />
Das „freie“ Wochenende in China<br />
verbrachten die Schüler bei Gastfamilien<br />
oder Eltern der Schüler unserer<br />
Partnerschule, die uns mit großer Gastfreundschaft,<br />
spannenden Ausflügen<br />
und traditionellem chinesischen Essen<br />
überraschten.<br />
Nach einem ereignisreichen, eindrucksvollen<br />
Wochenende und dem<br />
Kennenlernen der chinesischen Wohnkultur<br />
zogen die Neuzeller Schüler am<br />
Sonntag dann wieder in das Hotel ein,<br />
alle begierig darauf, zu erfahren, was<br />
jeder am Wochenende unternommen<br />
hatte.<br />
Die Highlights der Reise fanden jedoch<br />
in den letzten Tagen vor der Abreise<br />
statt. Wir besichtigten die Chinesische<br />
Mauer, gingen auch auf ihr<br />
entlang. Das war eine einmalige Erfahrung.<br />
Und schließlich veranstaltete unsere<br />
Partnerschule in Peking ein buntes<br />
Programm, um uns zu verabschieden.<br />
Am Abend dieses Tages unterzeichneten<br />
Sven Budach und die Schulleiterin<br />
der Fengtai Vocational High School<br />
einen Vertrag über eine Partnerschaft<br />
zwischen den Rahn Schulen Neuzelle<br />
und der Fengtai Vocational High School.<br />
Und schon am nächsten Tag packten<br />
wir unsere Sachen und es ging mit gedrückter<br />
Stimmung Richtung Flughafen.<br />
Alles in allem war es eine wunderschöne,<br />
erfahrungs- und ereignisreiche<br />
Reise, die jeder einzelne von uns gerne<br />
wiederholen würde. Dafür beginnt nun<br />
eine interessante Schulpartnerschaft, die<br />
es ab sofort mit Leben zu erfüllen gilt.<br />
2/2015 r-aktuell | 9
Standort<br />
HALLE<br />
Antreten,<br />
Achtung,<br />
Chào!<br />
Übungen mit Pratzen<br />
Spezielle Atemtechnik<br />
Spezielle Atemtechnik<br />
Sportliche Aktivitäten im Rahmen<br />
der Berufsvorbereitung<br />
an den Rahn Schulen Halle<br />
… so heißt es zweimal in der Woche in der Berufsvorbereitenden<br />
Bildungsmaßnahme (BvB). Denn dann steht Meister David Chu Tan in<br />
einem asiatisch gestalteten Raum auf Tatami, einer Matte aus Reisstroh,<br />
und begrüßt die Jugendlichen zum Kung Fu.<br />
Die Erwärmung zu Beginn der Stunde sowie die spezielle Atemtechnik<br />
Noi Cong „Chu Tan“ am Ende sind fester Bestandteil im<br />
Kung-Fu Center in Halle.<br />
Wenn der Körper ausreichend auf die Stunde vorbereitet ist, beginnt<br />
das Training mit Schlagpolstern, den so genannten Pratzen. Der<br />
Trainingspartner hält die Pratze, während der andere dagegen schlägt oder tritt. Diverse<br />
Kombinationen werden geschult. Auch Timing und Reaktionsvermögen gewinnen so Effektivität.<br />
Danach, circa eine halbe Stunde später, kommt der Kurzstock aus Bambus zum Einsatz.<br />
Das Training mit dem Kurzstock führt die Sportler an die höchste, individuelle Stufe ihrer<br />
Konzentrations- und Koordinationsfähigkeit. Dabei sollen sie beide Arme möglichst gleichzeitig<br />
einsetzen und vorgegebene Bewegungsmuster simulieren. Zur Förderung der Teamfähigkeit<br />
werden immer wieder auch Partnerübungen eingeflochten.<br />
Am Ende der Stunde macht Meister David beruhigende Musik an, bittet die Jugendlichen,<br />
kurz inne zu halten, um dann mit ihnen gemeinsam die spezielle Atemtechnik zu<br />
praktizieren. In dieser Atmosphäre der Ruhe sind alle bei sich und können für einen kurzen<br />
Moment ihren stressigen Alltag ausblenden und neue Energie tanken.<br />
Seit September 2014 ist die sportliche Aktivität in der BvB eine andere. Die Jugendlichen<br />
lernen, wie sie ihren Körper bewusster wahrnehmen können. Sie setzen sich mit der<br />
Stärkung der Selbstdisziplin und des Durchhaltevermögens auseinander. Sie lernen Körperbeherrschung<br />
und Selbstkontrolle, so dass sie das Gefühl der Ohnmacht gegenüber<br />
dem Stress, des Sich-Ausgebrannt-Fühlens oder der Unausgeglichenheit schrittweise<br />
abbauen können. Die Jugendlichen verbessern ihr allgemeines Wohlbefinden durch spezielle<br />
Bewegungsfolgen. Sie üben Aggressionen und Stress abzubauen und mehr Selbstsicherheit<br />
zu bekommen. Durch die spezielle Atemtechnik lernen sie ihren Körper und ihre<br />
Psyche von einer ganz anderen Seite kennen.<br />
David Chu Tan trainiert seit seinem vierten Lebensjahr Kung-Fu und hat mittlerweile den<br />
zweiten Meistergrad erreicht. Er ist hauptberuflich als Kung-Fu Trainer beschäftigt. Seit<br />
Jahren unterrichtet er zahlreiche Menschen jeden Alters. Meister David gibt regelmäßig<br />
Antiaggressionstrainings an Schulen und arbeitet in der Barbarossaklinik Kelbra, wo er<br />
ergänzend zum Konzept der Klinik Abhängigkeitspatienten auf ihrem Weg zu einem suchtfreien<br />
Leben unterstützt und begleitet. Außerdem lehrt er seine spezielle Atemtechnik in<br />
verschiedenen Firmen.<br />
Der Vater von Meister David ist Großmeister Chu Tan Cuong. Er ist der Begründer der<br />
Kampfkunst Vo-Dao-Vietnam und der 7-Minuten-Atemtechnik. Großmeister Chu Tan Cuong<br />
hält seit 1995 fünfzehn eindrucksvolle Rekorde, davon acht Guinness- und sieben Weltrekorde,<br />
die auf seiner Kampfkunst und besonders auf der Atemtechnik aufbauen.<br />
Das neue Sportkonzept soll den Jugendlichen der BvB langfristig positive Entwicklungsmöglichkeiten<br />
auf allen Ebenen erlauben. In diesem Sinne: Antreten, Achtung, Chào!<br />
10 | r-aktuell 2/2015<br />
Julia Schotte<br />
Bildungsbegleiterin BvB
Standort<br />
LEIPZIG<br />
Was hat das Känguru mit der Mathematik zu tun?<br />
Wettbewerb macht Mathe-Asse ausfindig<br />
Alle 5. und 6. Klassen sowie 17 Schüler aus den Klassenstufen<br />
7 bis 10 des Musikalisch-Sportlichen Gymnasiums<br />
Leipzig schwitzten am 19. März 2015 beim Känguru-Wettbewerb.<br />
Nicht etwa, weil sie um die Wette hüpften, sondern<br />
weil sie 75 Minuten lang ihre mathematischen Kenntnisse,<br />
ihr räumliches Vorstellungsvermögen sowie ihre Fähigkeiten<br />
im logischen Denken unter Beweis stellen mussten.<br />
Die Arbeitszeit für die 24 Aufgaben war recht knapp<br />
bemessen. Es galt also, mit sinnvollen Lösungsstrategien<br />
zügig die richtigen von jeweils fünf Lösungsvorschlägen zu<br />
finden. Probieren oder bei vier Antworten festzustellen,<br />
dass sie falsch sein müssen, also Unmögliches auszuschließen,<br />
war durchaus gewünscht.<br />
Der Multiple-Choice-Wettbewerb wird jeden dritten Donnerstag<br />
im März für inzwischen über 6 Millionen Teilnehmer<br />
in fast 60 Ländern gleichzeitig durchgeführt. In Deutschland<br />
sind die Teilnehmerzahlen von 184 im Jahr 1995 auf über<br />
886.000 im Jahr 2014 gestiegen.<br />
Für die deutschen Schüler wird der Wettbewerb zentral<br />
durch den Verein Mathematikwettbewerb Känguru e. V., der<br />
seinen Sitz an der Humboldt-Universität zu Berlin hat, vorbereitet<br />
und ausgewertet.<br />
Und wie kommt es zu diesem seltsamen Namen? Den<br />
hat dieser Wettstreit zu Ehren seiner Erfinder aus Australien<br />
erhalten, denn von ihnen kommt die erfolgreiche Idee für<br />
Form (Multiple Choice) und Inhalt, also auch für die Aufgaben.<br />
Gespannt warten die Teilnehmer nun auf die Auswertung.<br />
Vielleicht befindet sich unter ihnen ja ein zukünftiger<br />
Mathematiker.<br />
Dr. Gabriele Liebau<br />
Mathematiklehrerin<br />
Sozialer Wohnungsbau für Singvögel<br />
Fürstenwalder Rahn-Schüler bauen Nistkästen für den Goetheplatz<br />
Standort<br />
FÜRSTENWALDE<br />
Dass die Schülerinnen und Schüler sich in ihrem Schulgebäude<br />
wohlfühlen, freut den Schulleiter sehr. Da die Heranwachsenden<br />
ein gesteigertes Interesse an der Tierwelt<br />
und am Umweltschutz zeigen, war es ihnen und ihrem<br />
Lehrer für Wirtschaft-Arbeit-Technik Otfried Goldbeck ein<br />
Anliegen, dass es auch die Singvögel gut haben sollen. So<br />
wurden Nistkästen gezimmert, die im März mit Unterstützung<br />
des Gartenbauamtes montiert wurden. Die<br />
Schulgemeinschaft möchte sich damit für so manches<br />
Vogelkonzert bedanken, das die Rahn Schulen am Goetheplatz<br />
immer wieder erfreut.<br />
Philipp Schittek<br />
Schulleiter<br />
2/2015 r-aktuell | 11
Standort<br />
LEIPZIG<br />
Chemieunterricht der etwas anderen Art<br />
Leipziger Fachoberschüler setzen sich mit brisantem Thema auseinander<br />
Am 12. März 2015 unternahm die Klasse T2-13 der Fachoberschule Technik Leipzig<br />
eine Exkursion in die Suchtberatungsstelle für Alkoholkranke „Regenbogen“. Diese<br />
Einrichtung befindet sich in der Leipziger Friesenstraße und gehört zur Drogenberatung<br />
des Klinikums St. Georg. Thematisch ordnete sich der Besuch in den Chemieunterricht<br />
der Klasse 12 in die Behandlung organischer Stoffe, speziell des Alkohols,<br />
ein, dessen wissenschaftlicher Name Ethanol ist. Die Alkoholsuchtberatungsstelle wird<br />
von ehrenamtlichen Mitarbeitern, die früher selbst alkoholkrank waren, betreut.<br />
Der Aufenthalt war folgendermaßen strukturiert: Zu Beginn sprachen zwei Mitarbeiter<br />
sehr ausführlich und bewundernswert ehrlich über den schleichenden Weg in ihre<br />
frühere Alkoholabhängigkeit und den äußerst beschwerlichen Leidensweg wieder aus<br />
ihr heraus. Anschließend galt es, mit Hilfe von Schautafeln einen Fragebogen auszufüllen<br />
und dabei verschiedene Aspekte des Alkohols zu ergründen. Was verbirgt sich z.B.<br />
aus Sicht der Chemie hinter dem Stoff Alkohol? Seit wann ist die Alkoholabhängigkeit<br />
eine von den Krankenkassen anerkannte Erkrankung? Wie wirken Alkohol und Drogen<br />
zusammen? Welche Auswirkungen hat Alkohol während der Schwangerschaft auf das<br />
ungeborene Kind? Interessantes gab es auch zur Geschichte des Alkohols und damit<br />
verbundenen Gesetzlichkeiten zu erfahren. Danach wurde ein Film gezeigt, der auch<br />
Zusammenhänge zwischen Alkohol und Straftaten oder Alkohol und psychischen Erkrankungen<br />
darstellte. Dem schloss sich eine rege Diskussion an. Mit „Rauschbrillen“<br />
ausgestattet, wurden die Schüler anschließend auf einen Parcours geschickt, um Aufgaben<br />
unter gefühlten 0,8 bzw. 1,3 Promille zu erfüllen. In einer Abschlussrunde wurden<br />
die Fragebögen ausgewertet und noch anstehende Fragen geklärt.<br />
Die Exkursion war sehr informativ und lehrreich, aber auch bedrückend. Zusammenfassend<br />
einige Schülermeinungen: „…interessant und erschreckend…“, „…aufschlussreich,<br />
interessante Berichte Betroffener; sehr gut gemacht…“, „…die Veranstaltung<br />
hat mir gut gefallen.“.<br />
Dr. Hannelore Petruschke<br />
Chemielehrerin der T2-13<br />
Standort GRÖNINGEN<br />
Die Walpurgisnacht in der Börde<br />
Ein Projekttag zum Gruseln<br />
Zur Walpurgisnacht veranstaltete die Freie Sekundarschule Gröningen<br />
einen besonderen Projekttag.<br />
Lehrkräfte und Schüler organisierten unterschiedliche Sta tionen, bei<br />
denen auf verschiedene Art und Weise die Zeit der Hexen und Teufel<br />
dargestellt wurde. Während sich eine Gruppe mit Harzer Sagen beschäftigte<br />
und dabei das laute Lesen und ein Rollenspiel (ein)übte,<br />
bauten andere mittelalterliches Spielzeug, wie das Leitergolf und das<br />
Wikingerschach. Die „Naturwissenschaftler“ untersuchten die Funktionsweise<br />
des fliegenden Besens und aus Beobachtungsaufträgen entstanden<br />
interessante Vorträge zur Hexenverbrennung und zum Brauchtum<br />
der Walpurgisnacht. Auch die kreativen Schüler zeigten ihr Können:<br />
Sie zeichneten und gestalteten eigene Zauberwesen; und im Englisch-<br />
12 | r-aktuell 2/2015
NEUZELLE<br />
Standort<br />
unterricht näherten sich die Schüler durch Stationsarbeit dem<br />
Thema der Hexenverbrennung in England.<br />
Zur Belohnung für alle wurde auch für das leibliche Wohl gesorgt.<br />
Anlehnend an die Kräuterfrauen gab es eine Hexentee-<br />
Theke und einen selbst kreierte Kräuterdip zum ebenfalls selbst<br />
gekneteten Stockbrot. Haferbrei und eine im Hexenkessel angerührte<br />
Suppe sollten zusätzlich an die Zeit der Hexen erinnern<br />
und mundeten köstlich.<br />
Natürlich war für alle Kostümzwang angesagt und den krönenden<br />
Abschluss bildete ein improvisierter Hexenprozess der<br />
von den Lehrern initiiert wurde. – Im Großen und Ganzen ein<br />
gruseliger und lehrreicher Spaß für Jung und Alt.<br />
Eine Bibliothek, die rund um die Uhr geöffnet hat<br />
„Onleihe“ – das Ausleih- und Download-Portal der öffentlichen Bibliotheken<br />
Zwischen der Schulbibliothek des Gymnasiums<br />
und der Oberschule auf dem<br />
Campus im Stift Neuzelle und dem<br />
Medienzentrum des Landkreises Oder-<br />
Spree in Beeskow besteht schon seit<br />
einiger Zeit eine enge Zusammenarbeit.<br />
Die Lehrerinnen und Lehrer nutzen die<br />
Angebote für die Gestaltung des Unterrichts<br />
und es können auch Bücher und<br />
Filme angefordert werden, die nicht im<br />
Bestand der Schulbibliothek vorhanden<br />
sind.<br />
Nun reifte die Idee, einmal etwas<br />
Neues für die Schülerinnen und Schüler<br />
zu organisieren, denn aufschlagen, lesen<br />
und in Büchern blättern – das war gestern.<br />
Das gebundene Buch wird nicht<br />
aussterben, doch für die Studenten von<br />
morgen ist das „neue Lesen“, die Welt<br />
der eBooks, von großem Interesse.<br />
Die Schüler der Seminarkurse der Stufe<br />
11 erhielten am 20. März 2015 eine<br />
Einführung in das Ausleihen digitaler<br />
Me dien. Die Bibliotheksleiterin der Neuzeller<br />
Schulen Ute Liers hatte dazu die<br />
Mitarbeiterinnen des Medienzentrums<br />
in Beeskow Susan Klose und Elke<br />
Schulz eingeladen. Sie informierten die<br />
Schüler zur Nutzung der Onleihe<br />
„LOS24“. Diesem Verbund gehören alle<br />
öffentlichen Stadtbibliotheken des Landkreises<br />
Oder-Spree sowie die Fahrbibliothek<br />
des Landkreises an.<br />
Susanne Klose und Elke Schulze<br />
zeigten den Schülern, wie das Stöbern<br />
im Katalog, die Suche und die Medienauswahl<br />
über das Internet-Portal funktionieren,<br />
wie sich die Schüler anmelden,<br />
die gewünschten Medien ausleihen und<br />
nutzen können. Es sind nicht nur<br />
eBooks, sondern auch ePaper (elektronische<br />
Zeitschriften), eAudios und<br />
eVideos ausleihbar. Die „elektronische<br />
Bibliothek“ hat für die Schüler viele Vorteile:<br />
es gibt keine Schließzeiten, sie ist<br />
rund um die Uhr geöffnet; man kann<br />
also zu jeder Tages- und Nachtzeit die<br />
Bibliothek „besuchen“. Das Ausleihen<br />
der eMedien ist kostenlos und es entstehen<br />
keine Mahngebühren. Diese<br />
Möglichkeit der „Aus leihe rund um die<br />
Uhr“ stieß bei den Schülern auf großes<br />
Interesse.<br />
Die Mitarbeiterinnen des Medienzentrums<br />
beantworteten sachkundig auch<br />
die technischen Fragen der Schülerinnen<br />
und Schüler zur geeigneten Lese-Hardware<br />
wie eBook-Reader, Computer, Tablets<br />
oder Smartphones. Die Schüler<br />
erhielten Informationen über verschiedene<br />
technische Systeme und Dateiformate.<br />
Im Anschluss an die Einführung<br />
„übten“ sie praktisch an den Computern<br />
in der Schulbibliothek die Mediensuche<br />
und -auswahl sowie das Anmelden,<br />
die Ausleihe und Rückgabe von<br />
Medien.<br />
Die Schüler der Neuzeller Schulen<br />
haben die Möglichkeit, Onleihe „LOS24“<br />
zu nutzen, auch wenn sie nicht Leser<br />
der Bibliothekseinrichtungen des Landkreises<br />
Oder-Spree sind. Sie können<br />
sich über die Bibliothek der Schule anmelden.<br />
Einige Schüler und Lehrer nutzen<br />
dieses Angebot bereits.<br />
In der Schulbibliothek liegt Informationsmaterial<br />
aus. Somit können sich<br />
alle Interessenten über die Onleihe informieren<br />
und die Bibliotheksleiterin<br />
berät jeden gern. Geplant ist zu den<br />
„Bildungstagen“ und auch für die Seminarkurse<br />
der Stufe 11 im kommenden<br />
Schuljahr wieder eine Einführung in die<br />
Onleihe durchzuführen.<br />
Ein Dank geht an die Mitarbeiterinnen<br />
des Medienzentrums. Die Neuzeller<br />
Schüler und Lehrer freuen sich auf eine<br />
weitere gute und fruchtbare Zusammenarbeit.<br />
Ute Liers<br />
Bibliotheksleiterin<br />
2/2015 r-aktuell | 13
Standort<br />
LEIPZIG<br />
Auf der Suche nach dem vollkommenen Klang<br />
Ausflug der Koala-Gruppe in die Wunderwelt der Musik<br />
Im Rahmen des Projektes „Leipzig feiert 1000<br />
Jahre“ besuchte eine Gruppe der Kindertagesstätte<br />
„Musikus“ das Klanglabor im Grassimuseum.<br />
Leipzig ist neben Messestadt auch eine bedeutende<br />
Musikstadt. Das sollten bei diesem<br />
Ausflug schon die Kleinsten erfahren.<br />
Die Kinder waren sehr gespannt<br />
auf die Klänge der Musikinstrumente<br />
aus vergangenen<br />
Zeiten. Im Klanglabor begann die<br />
Begrüßung mit dem ersten „Instrument“<br />
der Menschen, dem<br />
Mund, denn mit ihm lassen sich –<br />
wie mit einem Instrument auch –<br />
Töne und Laute erzeugen.<br />
Die Kinder bekamen anschließend<br />
interessante und außergewöhnlich<br />
aussehende Instrumente aus der ganzen<br />
Welt in die Hand. Sie bildeten ein Orchester und<br />
musizierten gemeinsam. Mit Geige, Steelplan,<br />
Windrad, Trommeln und anderen Instrumenten<br />
erzeugten sie die unterschiedlichsten Töne. Sogar<br />
ein Körpergewichtsmonochord, mit dem man<br />
die Musik spüren kann, durften die Kinder ausprobieren.<br />
Es war ein großartiger Tag in der Wunderwelt<br />
der Musik und der Abschied fiel schwer. Fest<br />
stand aber für alle: Das Klanglabor ist immer einen<br />
Besuch wert. Demnächst steht das Basteln<br />
von Instrumenten auf dem Plan und diese sollen<br />
dann in einem Kindermusical zum Einsatz kommen.<br />
Die Koala’s mit Uwe Tauscher &<br />
Claudia Haupt<br />
Alles neu<br />
Standort<br />
FÜRSTENWALDE<br />
macht (manchmal auch) der März<br />
Oder: Kochen und backen leicht gemacht<br />
Erinnern Sie sich noch, liebe Leser, an den Artikel „Hm“, „schmatz“, „lecker“, tönte es anschließend<br />
„Klasse Kochen“ in einer der letzten Ausgaben aus dem Mund der „Testesser“. Und so strahlten<br />
der r-aktuell? Dort berichteten die Grundschüler nicht nur die Augen der Schüler, sondern auch<br />
über einen Kochwettbewerb, bei dem es die Einrichtung<br />
einer Küche zu gewinnen gab. Gewon-<br />
Die Möglichkeiten, die dieser Raum nun bietet,<br />
die der anwesenden Horterzieher.<br />
nen haben sie leider nicht. Aber Mut, Ehrgeiz und sind äußerst vielfältig: kochen, backen, basteln,<br />
Engagement der Schüler und Erzieher wurden spielen und vieles andere mehr wird in Zukunft<br />
dennoch belohnt.<br />
dort möglich sein. Vorrangig werden die Geräte<br />
Dank der Unterstützung von Schulleiterin Heike<br />
Busch, ist es nun gelungen, einen Multifunkti-<br />
das eine oder andere Schulprojekt geben, das<br />
im Hortbereich genutzt, aber sicher wird es auch<br />
onsraum mit integriertem Küchenbereich einzurichten.<br />
Ausgestattet ist dieser mit zwei Herden, kinder und Erzieher haben schon tolle Ideen ent-<br />
dann im „Multifunktionsstudio“ stattfindet. Hort-<br />
einem Geschirrspüler und anderem nützlichen wickelt, von der Geburtstagsfeier bis zum Frühstücksbuffet,<br />
über die Osterwerkstatt bis zur<br />
Equipment. Durch die Unterstützung der Elternschaft<br />
konnte das Ein- und Umräumen in kürzester<br />
Zeit über die Bühne gehen. Voller Stolz sein und die Vorfreude darauf ist groß.<br />
Weihnachtsbäckerei – für jeden wird etwas dabei<br />
probierten die ersten Kocheleven die neuen Geräte<br />
bereits aus und kreierten leckeren Blechkuchen.<br />
für das Hortteam der Freien Grundschule<br />
K. Schilling<br />
Fürstenwalde<br />
14 | r-aktuell 2/2015
Standort<br />
LEIPZIG<br />
Fachoberschüler engagieren sich sozial<br />
Schicksal von Flüchtlingen berührt<br />
Ende Februar besuchte die 12. Klasse der<br />
Fachoberschule Sozialwesen mit ihrer Lehrerin<br />
Gunhild Krauß das Flüchtlingsheim in<br />
Leipzig-Grünau. Der Leiter des Hauses, Sozialarbeiter<br />
Johannes Kömpf, führte durch die<br />
Räumlichkeiten, erzählte von seiner anspruchsvollen<br />
Tätigkeit und von den Schicksalen<br />
der Flüchtlinge; im Moment 224 Menschen,<br />
davon 70 Kinder, die hier untergebracht<br />
sind.<br />
Die Schülerinnen und Schüler brachten<br />
viele Fragen mit, führten einfühlsame, interessierte<br />
und angeregte Gespräche. Außerdem<br />
überreichten sie 100 Euro Spendengelder, die sonders dringend ist auch Kleidung für Kinder Die Wäschekammer, die von den<br />
Bewohnern im Keller des Hauses<br />
sie bei einer Ausschreibung gewonnen hatten im Alter von 0 bis 5 Jahren vonnöten. Jeder,<br />
sorgsam organisiert wird.<br />
und für die Flüchtlinge zur Verfügung stellen<br />
wollten. Mit dem Geld sollen Dreiräder für die<br />
Flüchtlingskinder angeschafft werden.<br />
der etwas spenden möchte, kann dies gerne<br />
im Schulgebäude, Kochstraße 28 a, Raum<br />
200 abgeben.<br />
Die Fachoberschüler möchten bei allen<br />
Rahn-Schülern, ihren Eltern und Mitarbeitern<br />
um weitere Unterstützung bitten: Denn be-<br />
Gunhild Krauß<br />
Fachoberschule Leipzig<br />
Partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
Gemeinsame Projekte fördern das Zusammenwachsen der Grenzregion<br />
Standort<br />
NEUZELLE<br />
Seit vier Jahren wird eine intensive Zusammenarbeit<br />
zwischen dem Gymnasium<br />
und der Oberschule im Stift Neuzelle<br />
und dem Zentrum für Kultur und<br />
Bildung der Jugend „Dom Harcerza“ in<br />
Zielona Góra (Polen) gepflegt. Die größte<br />
außerschulische pädagogische Einrichtung<br />
in Zielona Góra besuchen<br />
über 1500 Kinder und Jugendliche, um<br />
eigene Talente und Interessen auf<br />
handwerklichen, musikalischen, künstlerischen<br />
und vielen anderen Gebieten<br />
zu entwickeln.<br />
Im Mittelpunkt der Partnerschaft des<br />
Gymnasiums und der Oberschule im<br />
Stift Neuzelle und des Zentrums für<br />
Kultur und Bildung stehen die Organisation<br />
und die Durchführung von gemeinsamen<br />
Projekten, verbunden mit<br />
dem gegenseitigen Kennenlernen der<br />
Lebenswelten der Jugendlichen. Bis<br />
Frühjahr 2015 wurden vier gemeinsame<br />
einwöchige Kunstprojekte in Polen mit<br />
unterschiedlichen Schwerpunkten organisiert<br />
und durchgeführt. So bereicherte<br />
die Gruppe „AREA SONG“ mit<br />
ihrem Auftritt das jährliche Adventskonzert<br />
in Neuzelle. Organisiert wurden<br />
auch Kunstworkshops für Jugendliche<br />
aus Neuzelle und Zielona Góra. Geplant<br />
sind bereits weitere gemeinsame Aktivitäten.<br />
Alle Projekte werden finanziell<br />
durch die Stadt Zielona Góra, das Gymnasium<br />
und die Oberschule im Stift<br />
Neuzelle und das Jugendwerk unterstützt.<br />
Um die Zusammenarbeit zwischen<br />
den Rahn Schulen Neuzelle und dem<br />
Zentrum für Kultur und Bildung in Zielona<br />
Góra noch stärker voranzubringen,<br />
haben die beiden Einrichtungen am<br />
29. Januar 2015 einen Partnerschaftsvertrag<br />
unterzeichnet. Die Partner wollen<br />
sich für die gemeinsame intensive<br />
Arbeit und die Vermittlung der eigenen<br />
und fremden Kultur, Sprache und Kunst<br />
einsetzen. Vor allem das Wissen voneinander<br />
und das Verstehen anderer<br />
Sprachen und der benachbarten Kultur<br />
sowie die Entwicklung von persönlichen<br />
Beziehungen zwischen den jungen<br />
Menschen aus Deutschland und<br />
Polen sollen durch gemeinsame Projekte,<br />
Reisen und Begegnungen gefördert<br />
werden.<br />
2/2015 r-aktuell | 15
Standort<br />
LEIPZIG<br />
1000 Jahre Leipzig – wir sind dabei<br />
„Mein Leipzig lob’ ich mir!“<br />
16 | r-aktuell 2/2015<br />
sagte der Frosch in Faust I von Johann Wolfgang<br />
von Goethe über das Klein-Paris Sachsens.<br />
Unter diesem Motto fand die Projektwoche<br />
in den Winterferien an der Freien<br />
Grundschule anlässlich „1000 Jahre Leipzig“<br />
statt.<br />
Von Montag bis Donnerstag besuchten die<br />
Kinder verschiedenste Orte, Sehenswürdigkeiten<br />
und Stationen in Leipzig. Start war im<br />
Schumann-Haus im hauseigenen Museum<br />
mit einer Geschichte, vorgetragen von Ulrike<br />
Richter. Sie erzählte das Märchen „Kaffeekanne<br />
und Milchkanne“ der Leipziger Dichterin<br />
Clara Fechner, bei der die Kinder mitagieren<br />
konnten. Mit Löffeln, Töpfen, Sieben oder<br />
Reiben wurde musiziert und der Erzählung<br />
akustisch Leben eingehaucht.<br />
Dienstag war Kinotag. Auf dem Programm<br />
stand der Animationsfilm „RIO“. Eine Herausforderung<br />
für die Kinder war dabei die Sprache.<br />
Der Film wurde auf Englisch mit deutschen<br />
Untertiteln gezeigt. Den kleinen Zuschauern<br />
wurde im Nachhinein klar, dass in<br />
einer Messestadt Sprachen sehr wichtig sind.<br />
Auf der Aussichtsplattform des Panoramatowers,<br />
120 Meter über dem Augustusplatz,<br />
konnten die Kinder am Mittwoch ihren Blick in<br />
alle vier Himmelsrichtungen über Leipzig<br />
schweifen lassen und ihre Heimatstadt von<br />
oben erkunden.<br />
Auf den Spuren von Johann Sebastian<br />
Bach und Richard Wagner ging es am nächsten<br />
Tag kreuz und quer durch die Innenstadt.<br />
Bei der „Bachtour“ lernten die Kinder den<br />
deutschen Komponisten, der 27 Jahre seines<br />
Lebens in Leipzig verbrachte, kennen. Auch<br />
ein Besuch seiner wichtigsten Wirkungsstätte,<br />
die Thomaskirche, in der er als Kantor tätig<br />
war, stand auf dem Programm. Heute befindet<br />
sich davor sein Denkmal. Die „Wagnertour“<br />
führte die Kinder zu wichtigen Stationen<br />
im Leben von Richard Wagner – etwa zum<br />
Standort des ehemaligen Geburtshauses des<br />
deutschen Komponisten und Dichters. Einige<br />
Kinder kamen auch in den Genuss einer<br />
„Klangdusche“ in Kretschmanns Hof.<br />
Der Freitag stellte den Höhepunkt der Projektwoche<br />
„1000 Jahre Leipzig“ dar. Am Vormittag<br />
hatten die Erzieherinnen verschiedenste<br />
Aktionen für die Ferienkinder vorbereitet. Mit<br />
einem Laufzettel ging es durch das Schulhaus,<br />
um keine Aktion zu verpassen. So<br />
konnten beispielsweise in der Turnhalle Wissensfragen<br />
zu Leipzig mit Bewegung kombiniert<br />
und in der Küche Quarkkeulchen gebacken<br />
werden.<br />
Mittags lieferte der Schul-Caterer Saxonia<br />
typisch sächsisches Essen. Die Kinder kamen<br />
in den Genuss von Sauerbraten mit Kartoffelklößen<br />
und Rotkohl. Zum Nachtisch gab es<br />
„Leipziger Lerchen“. Diese hatte Holger Richter,<br />
Küchenchef der Kinder- und Schulrestaurants,<br />
mitgebracht. Diese süße Gebäckspezialität<br />
aus Leipzig probierten viele Ferienkinder<br />
zum ersten Mal.<br />
Kreativ ging es beim Anfertigen von Scherenschnitten<br />
mit der Silhouette Leipzigs zu.<br />
Auch Stempel, Sehenswürdigkeiten und Kugelbilder<br />
gestalteten die Kinder passend zum<br />
Thema. Pfiffig mussten sie sein bei den Brettspielen<br />
rund um die Notenspur, beim Finden<br />
von Leipziger Sehenswürdigkeiten auf einem<br />
virtuellen Stadtplan oder beim Puzzeln des<br />
Völkerschlachtdenkmals. Sogar eine Choreografie<br />
zu dem Lied „Klein Paris-Hymne für<br />
Leipzig“ studierten einige Ferienkinder ein,<br />
die sie schließlich unter großem Jubel vorführten.<br />
Und so lautet das Fazit der Erzieherinnen<br />
aus dem Hort der Freien Grundschule Clara<br />
Schumann nach der Projektwoche: „Mein<br />
Leipzig lob’ ich mir!“
NEUZELLE<br />
Standort<br />
Bildung einmal nicht strikt nach Lehrplan<br />
Über 200 Veranstaltungen auf dem Campus Neuzelle<br />
Vom 27. bis zum 29. Januar 2015 fanden<br />
die nun schon traditionellen Bildungstage<br />
des Campus im Stift Neuzelle<br />
statt. Die Bildungstage sollen den<br />
Schülern verschiedene Möglichkeiten<br />
bieten, ihr Wissen sowohl in schulischen<br />
Sachverhalten zu erweitern, als<br />
auch in außerschulische Richtungen zu<br />
lenken.<br />
In den drei Tagen sorgten circa 200<br />
Veranstaltungen für ein abwechslungsreiches<br />
Programm. Die Schüler konnten<br />
aus literarischen, musikalischen, sprachlichen,<br />
wissenschaft lichen, geschichtlichen<br />
und aus sportlichen Angeboten<br />
wählen. Neben Lehrern hatten auch<br />
Eltern und externe Gastdozenten aus<br />
verschiedenen Berufsrichtungen die<br />
Möglichkeit, interessante Themen zu<br />
vermitteln.<br />
Die Schüler waren aufgefordert, drei<br />
verschiedene Ver anstaltungen pro Tag<br />
zu besuchen. Die Organisation dafür<br />
übernahmen Regina Krüger, Tino Sradnik<br />
und einige Schüler der zehnten Klassen.<br />
In allen Fach- und Klassenräumen<br />
sowie der Turnhalle entstanden tolle<br />
Projekte, es wurde heiß diskutiert, sich<br />
sportlich betätigt oder auch andächtig<br />
dem Referenten gelauscht.<br />
Auch mehrere Exkursionen standen<br />
zur Auswahl – etwa ein Besuch im<br />
Pergamonmuseum in Berlin. Organisiert<br />
hatte diese Fahrt Petra Schulze.<br />
Sie ermöglichte den Schülern einen<br />
Einblick in die Kunst der Mustermacher<br />
des Orients.<br />
Eine weitere, alljährlich wiederkehrende<br />
Exkursion war das „Mathe-Camp“<br />
in der Bremsdorfer Mühle, welches zur<br />
Abiturvorbereitung dient und von den<br />
Prüflingen immer dankend angenommen<br />
wird.<br />
Mindestens genauso wichtig war ein<br />
Gastvortrag von zwei UNICEF-Mitarbeitern.<br />
Denn sie referierten über<br />
UNICEF und was diese Organisation<br />
leistet. Außerdem war zu erfahren, wie<br />
viele Kinder in Not leben und welche<br />
Rechte Kinder haben.<br />
In einem weiteren Gastvortrag erklärte<br />
ein Angestellter der Debeka-Versicherung<br />
den Schülern, wie sie sich in der<br />
Ausbildung oder während des Studiums<br />
versichern müssen und welche<br />
Versicherungsarten es gibt.<br />
Die Schüler haben die Vorlesungen<br />
sehr gut angenommen und durch zahlreiche<br />
Fragen ihrerseits auch aktiv mitgestalten<br />
können.<br />
Eine weitere Veranstaltung, die bereits<br />
in der Projekt woche vorbereitet<br />
wurde, stand unter dem Thema „Durch<br />
Prävention der Sucht voraus“. Die<br />
Schüler der 8. und 10. Klasse der Oberschule<br />
arbeiteten an der Umsetzung<br />
ihres Präventionsparcours für die<br />
Schule. In zwei Tagen intensiver Arbeit<br />
konkretisierten sie die bestehenden<br />
Ideen und setzten sie um. Der Präventionsparcours<br />
setzt sich aus neun<br />
Stationen zusammen, die sich mit den<br />
Themen Süchte und Drogen befassen.<br />
Bei den Schülern besonders beliebt ist<br />
dabei der Rauschbrillen-Parcours, der<br />
zur Simulation eines Rauschzustandes<br />
und zur Aufklärung zum Thema Alkohol<br />
dient. Weiterhin wurden ein Memory zu<br />
verschiedenen Süchten, eine Fotostory,<br />
ein Quiz und vieles mehr erarbeitet.<br />
Dieser Präventionsparcours geht voraussichtlich<br />
im Mai in die erste Testphase.<br />
Alle Schüler der 9. Klassen des<br />
Campus im Stift Neuzelle werden gemeinsam<br />
mit ihrem Klassenlehrer den<br />
Parcours durchlaufen und sich über<br />
erste Erfahrungen zum Thema Sucht<br />
austauschen dürfen. In den kommenden<br />
Jahren soll dieses Projekt der<br />
Oberschule zum festen Bestandteil der<br />
Präventionsarbeit im Unterricht aller<br />
9. Klassen des Campus im Stift Neuzelle<br />
werden.<br />
Allen Beteiligten ist es zu verdanken,<br />
dass die Bildungstage auch in diesem<br />
Jahr in positiver Erinnerung bleiben<br />
werden. Ein ganz besonderer Dank geht<br />
auch an die Organisatoren.<br />
Tanja Stahl<br />
Elisa Liebelt<br />
Christin Rolle<br />
2/2015 r-aktuell | 17
Standort<br />
HALLE<br />
Rahn und dann?<br />
Auszubildende auf dem Pfad ins Arbeitsleben<br />
An einem Montag im Februar ertönte für die Auszubildenden<br />
der 3. Lehrjahre aus der Bau-, Farb- und<br />
Metalltechnik der Startschuss zu zwei Aktionswochen<br />
zum Thema „Integration in Arbeit“. Die Absolventen<br />
tauschten dafür ihre Arbeitskleidung gegen<br />
Zivilklamotten und gewohnte Werkzeuge gegen<br />
Computer und Tastatur ein.<br />
Bereits in den frühen Morgenstunden qualmten<br />
regelmäßig die Köpfe, als die Azubis ihren individuellen<br />
Bewerbungsunterlagen einen neuen Anstrich<br />
verliehen.<br />
Es wurde intensiv getüftelt und gefeilt, vermeintliche<br />
Lücken im Lebenslauf wurden verspachtelt,<br />
Textpassagen im Anschreiben abgerissen und neu<br />
errichtet. Am Ende präsentierten die Jugendlichen<br />
stolz ihre frisch renovierten Bewerbungsmappen.<br />
Für weiteren Input sorgten Seminare mit bewerbungsrelevantem<br />
Inhalt wie zum Beispiel „Der Weg<br />
zum Ich“. Hier gelang es, sich in lockerer Atmosphäre<br />
über die eigenen Stärken auszutauschen. Die erworbenen<br />
Fakten ließen die Auszubildenden daraufhin in<br />
ihre Anschreiben einfließen.<br />
Beim Seminar „Online-Bewerbung“ vermittelten<br />
IT-System-Kaufleute des 1. Lehrjahres den Absolventen<br />
mittels peer-education diese spezielle, doch<br />
auch häufig verlangte Bewerbungsart.<br />
Eine weitere Stufe des Bewerbungstrainings war<br />
das initiierte Vorstellungsgespräch. Die Jugendlichen<br />
bewarben sich in Fachbetrieben, wurden prompt eingeladen<br />
und sie hatten die Gelegenheit, diese ungewohnte<br />
Situation, jedoch in bekannter Umgebung zu<br />
durchleben. Diese Bewerbungsübung wurde per<br />
Kamera aufgezeichnet und im Nachgang mit jedem<br />
Absolventen ausgewertet. Sie konnten sich selbst<br />
dabei beobachten, wie sie ihre anfängliche Scheu verlieren<br />
und in der Trainingssequenz agieren. Darüber<br />
hinaus standen potenziell zukünftige Arbeitgeber hallescher<br />
Metall- und Baufirmen den Jugendlichen Rede<br />
und Antwort. Sie verdeutlichten ihre Schwerpunkte bei<br />
der Bewerberauswahl und das von ihnen erwartete<br />
Arbeitsverhalten.<br />
Einen Einblick in ein mögliches Arbeitsleben nach<br />
der Ausbildung bekamen die Absolventen während der<br />
Werksbesichtigung der Firma S.M.A. Metalltechnik<br />
GmbH & Co.KG. Sie waren interessiert und aufmerksam;<br />
es blieb keine Frage offen. Auch der Betrieb war<br />
interessiert, denn im Anschluss an die zwei Wochen der<br />
„Integration in Arbeit“ unterschrieb einer der Jugendlichen<br />
dort seinen Arbeitsvertrag.<br />
Stefanie Klauke<br />
Sozialpädagogin<br />
Kristin Rudolph<br />
Teamleiterin Team BFM<br />
Rahn Schulen Halle<br />
18 | r-aktuell 2/2015
Standort<br />
K AIRO<br />
Rahn Schulen Kairo erhalten Physikraum<br />
Sponsoring der Europäischen Stiftung für Bildung und Kultur macht dies möglich<br />
Bereits Anfang April war Anneliese Ruppelt-Dittrich, Stiftungsgründerin<br />
der Europäischen Stiftung für Bildung und Kultur Zielona Góra,<br />
nach Kairo gekommen. Sie engagiert sich seit vielen Jahren für gelebte<br />
Internationalität über Ländergrenzen hinweg, nicht nur in Europa,<br />
sondern weltweit.<br />
Anneliese Ruppelt-Dittrich hat es sich nicht nehmen lassen, jede<br />
Etage der Schule anzusehen und sich nach Gesprächen mit dem<br />
Schulträger spontan dazu entschlossen, die Kosten für die Ausstattung<br />
des Physikraums zu übernehmen. In den bevorstehenden<br />
Sommerferien soll die Anschaffung und Installation der technischen<br />
Ausstattung erfolgen, damit pünktlich zum neuen Schuljahr der<br />
Unterricht im Fachkabinett beginnen kann.<br />
Brigitte Wagner<br />
Redaktion r-aktuell<br />
Kairoer Rahn-Schüler überbringen Spende<br />
Erlebnisse, die berührten<br />
Die Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse der Rahn<br />
Schulen Kairo besuchte am 15. Mai gemeinsam mit<br />
ihren Lehrern das Kinderkrebskrankenhaus in Kairo<br />
und überbrachten eine Spende des Schulträgers.<br />
Besonders für die Schüler waren es bewegende<br />
Eindrücke, die sie in einer Wandzeitung mit Bildern<br />
und Texten zum Ausdruck brachten.<br />
Backwaren nach deutscher Tradition<br />
Nicht nur ägyptische Eltern greifen gern zu<br />
Immer donnerstags werden im Flamenco-Hotel in Kairo unter Anleitung<br />
von Mitarbeitern aus den Rahn Schulen Kairo deutsche Backwaren<br />
hergestellt. Diese werden den Eltern der Rahn-Schüler anschließend<br />
frisch zum Wochenende (in Ägypten ist der letzte<br />
Arbeitstag in der Woche der Donnerstag) auf einem Tresen in der<br />
Schule zum Kauf angeboten. Damit soll den Eltern, die ihre Kinder in<br />
eine deutsche Rahn Schule schicken, auch ein Teil der deutschen<br />
Backkultur näher gebracht werden. Das Angebot wird gern angenommen<br />
und der Verkauf floriert.<br />
2/2015 r-aktuell | 19
Standort<br />
K AIRO<br />
Die Kindertagesstätte der Rahn Schulen Kairo<br />
Lernen durch und über Emotionen<br />
Seit 24 Jahren arbeiten die gemeinnützigen<br />
Rahn Schulen in unterschiedlichen Bildungsprojekten<br />
in Ägypten. Die Rahn Schulen Kairo,<br />
eine 100 %-ige Tochter der Rahn Schulen<br />
Leipzig, haben den Betrieb als Kindertagesstätte<br />
und Schule zum Schuljahresbeginn<br />
2014/15 in Nasr City/Kairo aufgenommen.<br />
Der Kindergarten mit Vorschule der Rahn<br />
Schulen Kairo fördert den Bildungs- und Entwicklungsprozess<br />
der Kinder mit seinem musisch-künstlerischen<br />
Profil auf besondere<br />
Weise. Musik wird in Form von Tönen, Harmonien,<br />
Gesang und Rhythmen angeboten und<br />
ruft schon bei den Kleinsten begeisterte Reaktionen<br />
wie Hüpfen, Singen oder Klatschen<br />
hervor. Neben der musischen Bildung wird<br />
die Sprachfähigkeit der Kinder besonders gefördert.<br />
So wird bereits im Kindergarten neben<br />
der deutschen Sprache, Englisch und<br />
Arabisch mit dem Ziel der Sprachsensibilisierung<br />
angeboten. Der Umgang mit der deutschen<br />
Sprache wird durch den Gebrauch im<br />
Alltag geübt und spielend vertieft. Gleiches<br />
gilt für alle anderen Sprachen. Der Erwerb von<br />
Lese- und Schreibfertigkeiten wird in Deutsch<br />
und Arabisch spielerisch vorbereitet und während<br />
des zweiten Vorschulhalbjahres intensiviert.<br />
Der frühe Schriftspracherwerb soll die<br />
Möglichkeiten des selbstständigen Lernens<br />
fördern und den Übergang in die erste Klasse<br />
erleichtern.<br />
Derzeit besuchen 79 Kinder in den Altersstufen<br />
6 Monate bis 6 Jahre (12 in der Kinderkrippe,<br />
40 im Kindergarten, 27 in der Vorschule)<br />
die Kindertagesstätte. (80 % kommen aus<br />
ägyptischen Familien, 20 % aus deutsch-ägyptischen,<br />
ägyptisch-österreichischen, ägyptischschweizerischen<br />
oder deutschen Elternhäusern.)<br />
Sie werden von acht pädagogischen<br />
Fachkräften aus Deutschland, Ägypten, Österreich<br />
und Russland betreut, die auch über<br />
mehrfache Sprachkompetenzen verfügen.<br />
Standort<br />
ZIELONA GÓ RA<br />
Polnische Rahn Schule belegt beim<br />
Schulranking vordere Plätze<br />
In Polen wird in jedem Jahr eine Rangliste der<br />
Schulen auf lokaler und regionaler Ebene erstellt,<br />
wobei sehr strenge Kriterien erfüllt werden<br />
müssen. In Zielona Gora, einer der beiden<br />
Hauptstädte der Woiwodschaft Lubuskie, haben<br />
die polnischen Rahn Schulen ihren Sitz.<br />
Von 149 Schulen der Sekundarstufe I (Polnisch:<br />
Gimnazjum) belegte das Europejskie<br />
Gimnazjum Dr Rahn auf regionaler Ebene den<br />
10. Platz in der Rankingliste; innerhalb der<br />
Stadt Zielona Góra sogar den 3. Platz. Diese<br />
Rangliste ist von großer Bedeutung für Eltern,<br />
20 | r-aktuell 2/2015
Standort<br />
ZIELONA GÓ RA<br />
die nach einer geeigneten Schule für<br />
ihre Kinder suchen, deswegen erscheinen<br />
die Rankingergebnisse regelmäßig<br />
in der Tagespresse.<br />
Die beiden guten Platzierungen, die das<br />
Europäische Gymnasium eingenommen<br />
hat, sind ein Zeugnis dafür, dass die polnische<br />
Rahn Schule eine sehr gute Arbeit<br />
leistet, die auch entsprechend anerkannt<br />
und gewürdigt wird.<br />
Polskie Gimnazjum Dr Rahn w czolowce naljepszych szkol<br />
Co roku tworzy się w Polsce rankingi szkół według ścisłych kryteriów. Taki<br />
ranking dotyczy terenów miejscowych i regionalnych. W województwie lubuskim,<br />
którego jedną ze stolic jest Zielona Góra, należy także nasza szkoła w tym mieście<br />
ze swoimi 149 uczniami gimnazjum. Na aktualnej liście rankingowej nasze<br />
Europejskie Gimnazjum Grupy Rahn zajmuje 10 miejsce, a w skali miasta Zielonej<br />
Góry 3 miejsce. Ranking odgrywa ważną rolę wśród rodziców wybierających<br />
szkołę dla swoich dzieci, dlatego wyniki rankingu są regularnie publikowane w<br />
prasie codziennej. Można zatem słusznie powiedzieć, że w naszym Europejskim<br />
Gimnazjum w Zielonej Górze wykonujemy dobrą, znajdującą uznanie robotę.<br />
Besuch aus dem Land der Pharaonen<br />
Hochrangiger ägyptischer Bildungspolitiker zum Erfahrungsaustausch<br />
in Sachsen und Brandenburg<br />
Standort<br />
NEUZELLE<br />
Der Unterstaatssekretär des ägypti schen Erziehungsministeriums<br />
Mousa Lamloum, zuständig<br />
für die internationalen Schulen in Ägypten, besuchte<br />
auf Einladung der Rahn Dittrich Group<br />
Sachsen und Brandenburg. Er wurde auch von<br />
Michael Czupalla, dem Landrat des Landkreises<br />
Nordsachsen, zu Gesprächen über die Schulentwicklung<br />
beider Länder empfangen. Auf dem<br />
Programm stand ebenso die Besichtigung eines<br />
Berufsschulzentrums.<br />
Der Besuch des Gymnasiums im Stift Neuzelle<br />
diente dazu, die Einrichtung kennenzulernen<br />
und zu inspizieren, denn in Neuzelle soll für die<br />
Schüler der Rahn Schulen Kairo ein Sommercamp<br />
mit Deutschkursen und -prüfungen organisiert<br />
und durchgeführt werden. Mousa Lamloum<br />
besichtigte die Schulräume sowie auch eine Kirche<br />
des Stifts Neuzelle und war beeindruckt von<br />
den Lernbedingungen auf dem Campus.<br />
Brigitte Wagner<br />
Redaktion r-aktuell<br />
2/2015 r-aktuell | 21
Standort<br />
ZIELONA GÓ RA<br />
Klavierkurse Neuzelle weiter auf Erfolgskurs<br />
Kursleitung in polnischer Wettbewerbsjury vertreten<br />
Die Leitung des Klavierkurses Neuzelle war zur Mitarbeit in<br />
der Jury der „VI Prezentacje Pianistyczne Najmłodszych“ am<br />
28. März in Zielona Góra eingeladen.<br />
Die Jurymitglieder von links nach rechts:<br />
Renata Lato, Direktorin der Staatlichen Musikschule „Mieczysław<br />
Karłowicz“ in Zielona Góra; Marina Rusak, Staatliche Musikschule<br />
„Tadeus Szeligowski“ in Gorzów Wielkopolski; Waldemar Wolski,<br />
Direktor der Staatlichen Musikschule „G. Ph. Telemann“ in Z´ary;<br />
Prof. Helgeheide Schmidt, Leipzig.<br />
Die gewachsenen Verbindungen zwischen dem Europäischen<br />
Gymnasium und Lyzeum Dr. Rahn in Zielona Góra<br />
unter Leitung von Arleta Czyz und der Musikschule unter<br />
Leitung von Renata Lato resultierten in bemerkenswerten<br />
Veranstaltungen und Projekten.<br />
Das Jahreskonzert der Klavierkurse Neuzelle 2014 wurde<br />
in gemeinsamer Vorbereitung mit der Musikschule Zielona<br />
Góra, insbesondere durch Renata Lato, zu einem Höhepunkt<br />
für alle Kursteilnehmer und ein Genuss für die zahlreichen<br />
Besucher.<br />
Die Einladung zum Wettbewerb in der Staatlichen Musikschule<br />
„Mieczysław Karłowicz“ in Zielona Góra ist Ausdruck<br />
der beiderseitig inspirierenden und sich vorteilhaft entwickelnden<br />
Zusammenarbeit, der die künstlerisch-pädagogische<br />
Leiterin der Klavierkurse Neuzelle Prof. Helgeheide<br />
Schmidt gern folgte.<br />
Dieser Wettbewerb führte über 60 junge und jüngste Pianisten<br />
der Wojewodschaft Lubuskie im fairen Wettstreit und zur<br />
Präsentation ihrer frühen Fortschritte zusammen.<br />
Die Klavierkurse Neuzelle sind der Impuls für eine bereits<br />
fruchtbare Zusammenarbeit der Europäischen Stiftung der<br />
Rahn Dittrich Group für Bildung und Kultur und der Staatlichen<br />
Musikschule „Mieczysław Karłowicz“ in Zielona Góra.<br />
Prof. Helgeheide<br />
Schmidt, von der<br />
Europäischen Stiftung<br />
für Bildung und Kultur<br />
der RDG, die in die<br />
Jury berufen wurde,<br />
bei der Preisverleihung<br />
Warsztaty pianistyczne w Neuzelle na drodze do sukcesu<br />
Kierownictwo warsztatów w składzie jury w Polsce<br />
Dyrekcja warsztatów pianistycznych w Neuzelle była członkiem<br />
jury w konkursie pod nazwą „VI Prezentacje Pianistyczne<br />
Najmłodszych“, który odbył si 28 marca 2015 r. w Zielonej<br />
Górze.<br />
Konkurs ten zgromadził ponad 60 młodych i najmłodszych pianistów<br />
z województwa lubuskiego, którzy mogli nie tylko<br />
zmierzyć się w uczciwej i zaciętej rywalizacji, ale także<br />
zaprezentować postępy, jakich dokonali w ostatnim czasie.<br />
Warsztaty pianistyczne w Neuzelle są zachętą dla dalszej, jakże<br />
owocnej już współpracy pomiędzy Europejską Fundacją<br />
Oświaty i Kultury Rahn Dittrich Group a Państwową Szkołą<br />
Muzyczną im. Mieczysława Karłowicza w Zielonej Górze.<br />
Zacieśniające się relacje łączące Europejskie Gimnazjum i<br />
Liceum Dr. Rahn w Zielonej Górze pod kierownictwem Arlety<br />
Czyż ze Szkołą Muzyczną prowadzoną przez Renatę Lato<br />
zaowocowały w ciekawe projekty i niezwykłe wydarzenia.<br />
Koncert podsumowujący całoroczne warsztaty pianistyczne<br />
w Neuzelle w 2014 roku stał się dzięki zaangażowaniu i<br />
współpracy ze Szkołą Muzyczną w Zielonej Górze, a w<br />
szczególności dzięki Pani Renacie Lato, punktem kulminacyjnym<br />
dla wszystkich uczestników warsztatów, a dla licznie zgromadzonych<br />
gości prawdziwą ucztą dla ucha.<br />
Zaproszenie na konkurs pianistyczny w Państwowej Szkole<br />
Muzycznej im. Mieczysława Karłowicza w Zielonej Górze stanowi<br />
świadectwo korzystnie rozwijającej się współpracy wzajemnie<br />
inspirujących się stron, które pani dyrektor kursów pianistycznych<br />
w Neuzelle, prof. Helgeheide Schmidt, wspiera z<br />
wielką przyjemnością.<br />
22 | r-aktuell 2/2015
NEUZELLE<br />
Standort<br />
Rahn-Gymnasium im Stift Neuzelle<br />
präsentiert sich in Krakau<br />
Wie geht es nach der Schule weiter?<br />
Leicht fällt sie nicht, die Entscheidung über<br />
den weiteren Werdegang. Weiterer Schulbesuch,<br />
anschließendes Studium oder vielleicht<br />
eine Ausbildung? Da ist guter Rat teuer. Darum<br />
besuchten etwa 15.000 Schülerinnen und<br />
Schüler, Eltern und Lehrer die „Targi Edukacyjn“,<br />
die Bildungsmesse im polnischen Krakau<br />
vom 26. bis zum 28. März 2015.<br />
Auf der Bildungsmesse im Messezentrum<br />
„EXPO Kraków“ stellten sich den potentiellen<br />
Schülern und Studenten etwa 250 nationale<br />
und internationale weiterführende Schulen,<br />
Berufsschulen sowie Universitäten mit ihren<br />
vielfältigen Angeboten vor.<br />
Über viele Besucher am Messestand konnte<br />
sich auch der Campus im Stift Neuzelle<br />
freuen, der sich mit Gymnasium, Internat und<br />
der angeschlossenen Sprachschule präsen-<br />
tierte. Der Campus Neuzelle erregte<br />
insbesondere aufgrund seiner internationalen<br />
Ausrichtung und des<br />
sprachlichen Angebotes Interesse.<br />
Flyer zu den vielseitigen Lernangeboten<br />
des Gymnasiums und der<br />
Sprachschule sowie Aufsteller und<br />
eine Powerpoint-Präsentation über<br />
die Lage und die Ausstattung der Neuzeller<br />
Bildungseinrichtung weckten die Neugier der<br />
Messebe sucher und regten zu zahlreichen<br />
interessierten Nachfragen und Gesprächen<br />
an. Diese und die kleinen Werbegadgets vermittelten<br />
einen sehr positiven Eindruck, so<br />
dass die Hoffnung, dass demnächst neue<br />
Schülerinnen und Schüler aus Polen an der<br />
Neuzeller Rahn Schule lernen, durchaus berechtigt<br />
ist.<br />
London – und die Queen winkt zurück<br />
Sprachreise und Workshops bringen englische Sprache näher<br />
Standort<br />
FÜRSTENWALDE<br />
Dass die Sprachreise der 9.<br />
Klassen in jedem Jahr etwas<br />
Besonderes für Lernende<br />
und Lehrende ist, muss<br />
nicht weiter ausgeführt werden. Aber, dass in<br />
diesem Jahr die Queen in ihrer Kutsche an den<br />
Rahn-Schülern vorbeirauschte, war schon ein<br />
unvergessliches Erlebnis. Anlass war der<br />
Staatsbesuch aus Mexiko, der dazu führte,<br />
dass die Briten eindrucksvoll vorführten, wie<br />
glamourös das Königreich auf seine Gäste wirken<br />
kann.<br />
Unvergesslich bleiben hoffentlich auch die<br />
vielen neuen Vokabeln, die die Rahn-Schüler<br />
insbesondere während des Workshops in<br />
Shakespeares Globe Theatre lernen konnten.<br />
So wurde u. a. „Romeo und Julia“ sanft ins<br />
21. Jahrhundert übertragen.<br />
Auch Berührungsängste gegenüber der<br />
modernen Kunst konnten beim Besuch der<br />
Tate Modern vergessen werden.<br />
Interessiert näherten sich die Jugendlichen<br />
der Textil-Installation in<br />
der beeindruckenden Turbinenhalle<br />
des Museums.<br />
Die abschließende Fahrt im London<br />
Eye wird sicher niemals von der<br />
Festplatte der Jugendlichen gelöscht<br />
werden. Bei bestem Abendwetter<br />
wurde nicht nur Höhenangst überwunden,<br />
sondern bereits auch auf eine ereignisreiche<br />
und sehr harmonische Woche in<br />
London zurückgeblickt. Die Klassen 9 a und<br />
9 b waren als Parallelklassen gestartet und<br />
als zusammengewachsener Jahrgang wieder<br />
gelandet. Das freut nicht nur den Doppel-<br />
Klassenleiter, jetzt Jahrgangsstufenleiter<br />
Schittek. Well done, my dears!<br />
Philipp Schittek Schulleiter<br />
2/2015 r-aktuell | 23
NEUZELLE<br />
Standort<br />
Bessere Chancen durch Internationalität<br />
Campus Neuzelle wirbt in Kaliningrad für sich<br />
Vom 27. Februar bis zum 3. März präsentierten<br />
sich das Gymnasium und das Internat<br />
im Stift Neuzelle bei verschiedenen Informationsveranstaltungen<br />
in Kaliningrad.<br />
Erstmalig nahm der Campus im Stift Neuzelle<br />
an der Bildungsmesse in Kaliningrad teil,<br />
die am 28. Februar im Hotel Radisson von der<br />
Agentur „World of Education“, vertreten durch<br />
den Geschäftsführer Leon Musikhin, organisiert<br />
wurde. Unter anderem waren hier Schulen<br />
und Universitäten aus Irland, Spanien und<br />
den Niederlanden vor Ort.<br />
Die Schulmesse besuchten jene Familien,<br />
deren Kinder entweder Sprachkurse oder Schulen<br />
und Universitäten im europäischen Ausland<br />
besuchen wollen. Viele Jugendliche aus<br />
Kaliningrad interessieren sich für eine Ausbildung<br />
außerhalb ihres Landes, um somit ihre<br />
späteren beruflichen Perspektiven zu verbessern.<br />
Der Stand der Neuzeller Rahn Schule<br />
war gut besucht. Auch auf bekannte Gesichter<br />
traf man hier – Schüler, die schon einmal<br />
an einem Sprachcamp in Neuzelle<br />
teilgenommen hatten und sich nun gegenüber<br />
Standbetreuern und Standbesuchern<br />
positiv über das in Neuzelle Erlebte<br />
und Gelernte äußerten. Eine bessere Werbung<br />
für das Neuzeller Gymnasium und Internat<br />
hätte es nicht geben können. Und so haben<br />
sich gleich mehrere Schüler zum Sprachcamp<br />
und für eine Probewoche in Neuzelle angemeldet.<br />
Am 2. März folgte für die Neuzeller Delegation<br />
der nächste Präsentationstermin in Kaliningrad,<br />
bei der jährlichen Informationsveranstaltung<br />
im Deutsch-Russischen Haus. Hier<br />
stellt sich die Neuzeller Bildungseinrichtung<br />
seit vielen Jahren vor. Wieder zeigten sich<br />
viele Eltern und Schüler interessiert und<br />
machten Zusagen, sich das Gymnasium in<br />
der nächsten Zeit vor Ort ansehen zu wollen.<br />
Ein großes Interesse findet immer die internationale<br />
Ausrichtung der Neuzeller Schule. Vielen<br />
ist bewusst, dass die Welt zusammenrückt.<br />
Die Jugendlichen werden einmal an<br />
verschiedenen Orten Europas und der Welt<br />
ihren Arbeitsplatz finden. Eine Ausbildung an<br />
der Schule in Neuzelle öffnet ihnen dieses Tor<br />
ein Stückchen.<br />
Rainer Karge, Internatsleiter<br />
Nathalie Mollenhauer,<br />
Sprachschulbeauftragte<br />
Campus school management in London<br />
Erasmos project makes it possible<br />
From 13 th till 17 th<br />
April 2015 Mr Sven Budach, Mrs Grit<br />
Welkisch and Mrs Lidia Gariga attended<br />
Managing and Developing Self and<br />
Others (MDSO) course in London. The<br />
course is created for School management<br />
and teaching staff to develop themselves<br />
and colleagues.<br />
During the course we got to know our<br />
participants from different countries: Rumania,<br />
Turkey, Slovenia, Croatia and also<br />
our tutors, coming from: England and<br />
Germany, who are very experienced in<br />
management techniques.<br />
We were introduced modern human resources<br />
and leadership techniques, which<br />
are important not only in managing but<br />
also in teaching. The most important<br />
thing was to get an overview of issues<br />
involved in modern human recourses. A<br />
very crucial information is how knowing<br />
ourselves and others can help us in effective<br />
cooperation, that individual differences<br />
and diversity are very important in<br />
our life and when we want to develop<br />
others first thing is to know our own personality,<br />
strengths and weaknesses.<br />
After that we were learnt and discovered<br />
practical ways of motivation, management<br />
and we are now aware of our colloquies<br />
character differences. We also got a<br />
lot of practical ideas and recourses for<br />
progressing ourselves and our colleagues.<br />
Another idea which we found very<br />
interesting: are the ways of creating an<br />
inspiring and satisfying work surrounding<br />
which is also build by work motivation<br />
and job satisfaction.<br />
After the course we are sure that our<br />
adventure with Managing and Developing<br />
Self and Others (MDSO) is not finished<br />
and build a new way of looking at the<br />
management in our school.<br />
24 | r-aktuell 2/2015
Internationale Workshops zu ägyptischer Archäologie<br />
Rahn Schulen Kairo knüpfen Kontakte<br />
Die Europäische Stiftung der Rahn Dittrich Group für Bildung und Kultur, die eine juristisch eigenständige Körperschaft ist, widmet<br />
seit ihrer Gründung gemäß ihrer Zweckbestimmung u.a. „der Förderung internationaler Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten<br />
der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens“ große Aufmerksamkeit. In diesen Kontext einzuordnen ist das wiederholte<br />
Sponsoring der koptologischen Feldforschungen von Herrn Prof. Dr. Tonio Sebastian Richter vom Ägyptologischen Seminar der<br />
Freien Universität Berlin in Ägypten. In letzter Zeit wurden speziell für die Erforschung der Wandmalereien und der koptischen Inschriften<br />
in den Ruinen des historisch hoch bedeutsamen Klosters Deir Anba in Oberägypten nahe Assuan Mittel bewilligt.<br />
Prof. Dr. Stephan Seidlmayer, Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts, Kairo |<br />
Alexandra Holzer, Schulleiterin der Rahn Schulen Kairo | Gotthard Dittrich, Geschäftsführer<br />
der Rahn Dittrich Group | Nadia Abdel Razek, Leiterin des Bildungsbereiches Orascom<br />
Development TU Berlin – El Gouna, | Dr. Florian Kohstall, Leiter des Verbindungsbüros der<br />
Freien Universität Berlin in Kairo | Hatem Eisa, Repräsentant der Rahn Schulen Kairo (v. l.)<br />
Berichte über den Stand dieser Forschungsarbeiten<br />
wurden von Prof. Dr.<br />
Richter (Berlin, Leipzig) und Dr. Gertrud<br />
van Loon (Leuwen) am zweiten Konferenztag<br />
des zweitägigen Internationalen<br />
Workshops zur Christlichen Archäologie<br />
in Ägypten vorgetragen. Das Seminar<br />
wurde vom Deutschen Archäologischen<br />
Institut (DAI) Kairo und dem Berlin Research<br />
Network TOPOI vom 31. März<br />
bis zum 1. April 2015 in Kairo veranstaltet.<br />
Renommierte Fachleute, u. a. aus<br />
Kairo, Leiden, Warschau, Berlin, München,<br />
Leipzig, Paris, Claremont, Washington,<br />
Brüssel, Köln und Freiburg, traten<br />
mit Beiträgen zu ihren neuesten Forschungsergebnissen<br />
auf.<br />
Den ersten Konferenztag beendete<br />
ein Empfang mit einem von den Rahn<br />
Schulen Kairo gesponserten Büffet. Der<br />
Empfang bot Gelegenheit, mit vielen<br />
interessanten Persönlichkeiten ins Gespräch<br />
zu kommen, was nicht zuletzt<br />
von den Vertretern der Rahn Schulen<br />
Kairo ausgiebig genutzt wurde. Einen<br />
interessanten Erfahrungsaustauch zu<br />
verschiedenen Bildungsthemen gab es<br />
zwischen dem Leiter des Verbindungsbüros<br />
der Freien Universität Berlin in<br />
Kairo Dr. Florian Kohstall und RDG-<br />
Geschäftsführer Gotthard Dittrich.<br />
2/2015 r-aktuell | 25
International workshops on Egyptian archaeology<br />
Rahn Schulen Kairo supports research projects<br />
The European Foundation of the Rahn Dittrich Group for Education and Culture is a legally autonomous entity. Since constitution, it<br />
has, in accordance with its defined purpose, focused substantial efforts on “the furtherance of a spirit of internationality, tolerance in<br />
all areas of culture and the philosophy of understanding between peoples”, among others. The repeated sponsoring provided for field<br />
research in the area of coptology conducted in Egypt by Prof Dr Tonio Sebastian Richter from the Egyptology Seminar at the Free<br />
University of Berlin should be viewed in this context. Specific funds were approved most recently to support his investigations of the<br />
murals and Coptic inscriptions in the ruins of the Deir Anba Monastery near Assuan in Upper Egypt, which are of substantial historical<br />
importance.<br />
Prof. Dr. Richter (Berlin, Leipzig) and Dr. Gertrud van Loon<br />
(Leuwen) presented reports on the current state of the research<br />
work on the second conference day of the two-day international<br />
workshop on Christian Archaeology in Egypt. The seminar was<br />
organised by the German Archaeological Institute (DAI) Cairo<br />
and the Berlin Research Network TOPOI from 31 March to 1<br />
April 2015 in Cairo. Distinguished experts, including academics<br />
from Cairo, Leiden, Warsaw, Berlin, Munich, Leipzig, Paris,<br />
Claremont, Washington, Brussels, Cologne and Freiburg, provided<br />
talks on the latest results of their research. A reception with a<br />
buffet sponsored by Rahn Schools Cairo brought the first conference<br />
day to a pleasant conclusion. The reception was an opportunity<br />
to meet and talk with a large number of interesting persons,<br />
which the representatives of Rahn Schools Cairo and others were<br />
only too happy to use. Dr. Florian Kohstall, Director of the Liaison<br />
Office at the Free University Berlin in Cairo, and RDG Managing<br />
Director Gotthard Dittrich enjoyed an interesting discussion<br />
on a variety of education topics.<br />
KULTUR<br />
Dr. Bernd Landmann zum Ehrenmitglied<br />
des Schumann-Vereins Leipzig gewählt<br />
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende des Vereins Dr. Bernd<br />
Landmann wurde in der Mitgliederversammlung am 9. Mai<br />
2015 einstimmig zum Ehrenmitglied gewählt. Dr. Bernd<br />
Landmann hat sich in außerordentlich hohem Maße für die<br />
Interessen des Vereins und die Zukunft des Schumann-<br />
Hauses eingesetzt.<br />
Sein Engagement, seine Weitsicht und sein diplomatisches<br />
Geschick gebührt aller höchster Respekt und Dankbarkeit.<br />
Alle Mitglieder des Vereins freuen sich sehr darüber,<br />
dass Dr. Bernd Landmann dem Schumann-Haus Leipzig<br />
nun als Ehrenmitglied verbunden bleibt.<br />
Ein besonderer Höhepunkt und war ein kleines „Klavierkonzert“<br />
mit Werken von Mozart, das Prof. Rolf-Dieter Arens,<br />
ehemaliger Hochschulrektor der Musikschule Weimar, zu<br />
Ehren von Dr. Landmann darbot.<br />
26 | r-aktuell 2/2015
KULTUR<br />
Freiherr Speck von Sternburg<br />
im Salon am Donnerstag<br />
Wie schon der Januar-Salon 2015 mit<br />
Ver leger-Legende Elmar Faber zog nun<br />
auch der März-Salon mit dem Leipziger<br />
Kunstmäzen Wolf-Dietrich Freiherr<br />
Speck von Sternburg interessiertes Publikum<br />
in Scharen an, sodass der Schumann-Saal<br />
am Ende fast aus den Nähten<br />
zu platzen drohte. Mir als Interviewer<br />
hatte es der Stargast leicht gemacht,<br />
die richtigen Fragen zu stellen, denn er<br />
hatte mir zuvor die von ihm verfasste<br />
und pünktlich zu seinem 8o. Geburtstag<br />
im Februar 2015 erschienene drei<br />
Kilo schwere Familienchronik zum Geschenk<br />
gemacht. Es wurde ein kurzweiliges<br />
Gespräch, dass das Publikum mit<br />
vielerlei Neuem und Wissenswertem<br />
aus der Biographie Wolf-Dietrich Specks<br />
von Sternburg und natürlich nicht zuletzt<br />
auch seines Urahns Maximilian<br />
(1776–1856) überraschte. Der geschichtsbewusste<br />
und kulturbeflissene<br />
Leipziger weiß in der Regel, dass Maximilian<br />
Speck in seiner Zeit eine schier<br />
atemberaubende Karriere hingelegt<br />
hat, wie vergleichbare später in den<br />
USA gern mit der Formel Vom Tellerwäscher<br />
zum Millionär umschrieben worden<br />
sind. Mit Wollhandel und Schafzucht<br />
hat er in relativ kurzer Zeit ein<br />
Vermögen gemacht. Ob seiner Verdienste<br />
um die Förderung der Landwirtschaft<br />
hat ihn Zar Alexander I. 1825<br />
zum Ritter ernannt und kurze Zeit darauf<br />
der bayerische König zum Freiherrn.<br />
Maximilian Speck, aus einfachsten<br />
Verhältnissen stammend, war in der<br />
guten Gesellschaft angekommen, aber<br />
seinen Reichtum hat er stets als Verpflichtung<br />
zu bürgerschaftlichem und<br />
zugleich zu sozialem Engagement verstanden.<br />
Und dieses Denken kennzeichnet<br />
auch das heutige Familienoberhaupt<br />
Wolf-Dietrich aus. Ihm<br />
verdankt Leipzig, dass die von seinem<br />
Ahnherrn Maximilian zusammengetragene<br />
wertvolle Gemälde- und Grafiksammlung<br />
als Familienstiftung vom<br />
Museum der bildenden Künste zu Leipzig<br />
dauerhaft in Obhut genommen werden<br />
konnte und so für die Öffentlichkeit<br />
zugänglich erhalten werden kann. Seine<br />
Generosität, Initiative und Beharrlichkeit<br />
haben es auch zuwege gebracht,<br />
dass der bezaubernde Landschaftspark<br />
in der Auenniederung von Lützschena,<br />
der zu DDR-Zeiten in Parzellen zerstückelt<br />
worden und im Dornröschenschlaf<br />
vor sich hinzudämmern gezwungen<br />
war, als landschaftliches Kleinod im<br />
englischen Stil Wiederauferstehung feiern<br />
konnte. Damit lässt es Herr Speck<br />
von Sternburg nun aber nicht genug<br />
sein. Sein Handeln wird voll und ganz<br />
von der Devise Noblesse oblige bestimmt.<br />
Wann immer der Leipziger<br />
Oberbürgermeister auf Auslandsreisen<br />
einen polyglotten, konversationserfahrenen<br />
und in Protokollfragen sicheren<br />
Kulturbotschafter an seiner Seite haben<br />
möchte, fragt man bei Wolf-Dietrich<br />
Speck von Sternburg an und bekommt<br />
kaum je eine abschlägige Antwort. Als<br />
Kuratoriumsmitglied des Kinderhospizes<br />
Bärenherz Leipzig e. V. widmet der Freiherr<br />
viel Kraft und Zeit der edlen Aufgabe,<br />
todkranken Kindern die letzte Phase<br />
ihres Lebens so schmerzarm und würdig<br />
wie nur möglich zu gestalten und es<br />
war ihm eine Selbst verständlichkeit,<br />
sein Honorar für das Salon-Gespräch<br />
dem Kinderhospiz zu spenden. Der<br />
Name Sternburg steht in Leipzig seit<br />
den Zeiten Maximilians auch für ein<br />
Herrenhaus des Ritterguts Lützschena, um 1860<br />
süffiges Bier. Obwohl sich die Lützschenaer<br />
Brauerei nicht mehr im Speckschen<br />
Familienbesitz befindet und im<br />
Übrigen leider auch Geschichte ist, so<br />
wird doch noch immer Sternburg-Bier<br />
gebraut und in jüngster Vergangenheit<br />
ist dieses Bier geradezu zu einem Kultbier<br />
avanciert. Sterni ist für junge Leute<br />
ein Begriff. Deshalb haben der Gast und<br />
der Moderator, obwohl freilich nicht im<br />
entferntesten mehr zur Jugend gehörig,<br />
am Ende augenzwinkernd mit einem<br />
Sternburg-Pils auf die gelungene Veranstaltung<br />
angestoßen. Das Publikum<br />
hat’s amüsiert.<br />
Dr. Bernd Landmann<br />
Kulturbeauftragter der RDG<br />
2/2015 r-aktuell | 27
KULTUR<br />
Salon-Gespräch<br />
mit Schriftsteller Werner Heiduczek<br />
In seiner 2005 erschienenen Autobiographie<br />
„Die Schatten meiner Toten“ – damals war<br />
Werner Heiducek knapp 80 Jahre alt – findet<br />
man die Zeilen: „Als die Weimarer Republik<br />
starb, war ich ein Kind. Als das ‚Tausendjährige<br />
Reich‘ zu Ende ging, war ich ein Jüngling. Als<br />
der DDR-Sozialismus zusammenbrach, war ich<br />
ein Mann. Wenn das Gegenwärtige sterben<br />
wird, werde ich nicht mehr sein. Die Tragik des<br />
Alters ist das Überleben.“ Inzwischen fehlt ihm<br />
nur noch ein Jahr bis zu seinem 90. Geburtstag.<br />
Von Tragik des Alters war bei seinem Auftritt<br />
im April-Salon am Donnerstag aber überhaupt<br />
nichts zu spüren. Den Grundton bestimmten<br />
vielmehr Heiterkeit, Altersweisheit<br />
und ein ihm durch das hohe Alter zugewachsenes<br />
Gefühl unbändiger Freiheit. Dieses unbedingte<br />
Freiheitsverständnis machte es mir als<br />
Moderator nun allerdings nicht gerade leicht,<br />
die Fäden stets fest in der Hand zu halten. Das<br />
Gespräch entwickelte eine starke Eigendynamik<br />
und nahm immer wieder überraschende<br />
Wendungen. Allerdings blieb auch der Schriftsteller<br />
vor Überraschungen nicht verschont. Als<br />
er, was er in Interviews gern zu tun pflegt, sich<br />
beim Reden über die Anfänge seiner beruflichen<br />
Laufbahn als ganz und gar lausigen Lehrer<br />
zu charakterisieren begann, fuhr ich ihm in<br />
die Parade. Seit Urzeiten kenne ich eine seiner<br />
ehemaligen Schülerinnen und weiß von ihr,<br />
dass sie seine Deutschstunden in den 60er Jahren<br />
an der Kinder- und Jugendsportschule<br />
„Friedrich Engels“ in Halle fast immer als Sternstunden<br />
erlebt hat. Ich hatte sie vorsorglich gebeten,<br />
einen „Huldigungsbrief“ an ihren alten<br />
Lehrer zu schreiben. Sie hat’s getan und ich<br />
habe den Brief nach seinem erwarteten Selbstverriss<br />
vorgelesen. Da blieb ihm doch für einen<br />
Augenblick die Sprache weg und er war echt<br />
gerührt, das Publikum übrigens auch. Jeder<br />
Mensch fragt sich wohl im fortgeschrittenen<br />
Alter, was von ihm bleiben wird. Werner Heiduczek<br />
kann auf ein erfülltes, erfolgreiches Leben<br />
zurückblicken. Mit seinem Roman „Tod am<br />
Meer“ (1977) hat er sich unauslöschlich in die<br />
DDR-Literaturgeschichte eingeschrieben. Einige<br />
seiner Werke wurden verfilmt, vertont oder<br />
für die Bühne bearbeitet. Seine wunderbaren<br />
Märchen bezaubern seine Leser wie eh. In<br />
24 Sprachen sind seine Text übersetzt worden.<br />
An Preisen und Würdigungen hat es nicht gefehlt.<br />
Wie hoch er das Bundesverdienstkreuz<br />
am Bande schätzt, weiß ich nicht, aber es wurde<br />
ihm 1999 verliehen. Jedoch hat dieser persönliche<br />
Brief seiner ehemaligen Schülerin ihm<br />
an diesem Spätnachmittag wohl besonders eindringlich<br />
erleben lassen, dass er Spuren gezogen<br />
hat, die die Zeit nicht so schnell verwehen<br />
wird.<br />
Dr. Bernd Landmann<br />
Kulturbeauftragter der RDG<br />
28 | r-aktuell 2/2015
+++NEWS+++NEWS+++NEWS+++NEWS+++<br />
Engagement der Rahn Dittrich Group in Bremen<br />
Visionen zur Schulgründung diskutiert<br />
Auf dem Campus der Jacobs University Bremen soll neben der<br />
wissenschaftlichen Ausbildung der Studenten und der bereits<br />
existierenden bilingualen deutsch-englischen Kindertagesstätte<br />
perspektivisch eine Grundschule gleicher Ausrichtung entstehen.<br />
Schon vor einigen Jahren ist der Gedanke entstanden, eine<br />
Grundschule, die dieses Konzept fortsetzt und zusätzlich einen<br />
musikalisch-künstlerischen Charakter haben wird, auf dem Campus<br />
zu implementieren.<br />
Ein Bremer Investor, der Geschäftsführer der Residenz-Gruppe<br />
ist, wäre bereit, im Rahmen des Baues eines Sience-Parks (Wissenschaftsparks)<br />
auch eine Grundschule auf dem Campus zu errichten.<br />
Voraussetzung ist, dass der Bremer Senat die Genehmigung<br />
für die Gründung einer Ersatzschule erteilt. Freie Schulinitiativen<br />
konnten bisher in der Freien Hansestadt Bremen leider nur sehr<br />
schwer Fuß fassen. Aus diesem Grund fand ein sondierendes Gespräch<br />
von Vertretern der Rahn Dittrich Group mit Staatsrat Gerd-<br />
Rüdiger Kück (Senator für Bildung) und Staatsrat Dr. Heiner Heseler<br />
aus dem Wirtschaftsressort statt, in dem diskutiert wurde, ein<br />
Konzept zur Vorprüfung im Rahmen des Genehmigungsverfahrens<br />
einzureichen. Es wurde signalisiert, dem musisch-künstlerischem<br />
Konzept der Rahn Dittrich Group näherzutreten. Dieses<br />
Konzept „Einer ganz anderen Ganztagsschule“ ist nun fertiggestellt<br />
und es könnte zum Schuljahr 2016/17 auf dem Campus der<br />
Jacobs University in Bremen/Nord in Trägerschaft der gemeinnützigen<br />
Schulgesellschaft Dr. P. Rahn & Partner mbH umgesetzt<br />
werden, wenn die Stadt Bremen dazu die Genehmigung erteilt.<br />
v.l. Gotthard Dittrich, Iris Engländer, Karl Fisher<br />
Was glaubst du denn?<br />
Eine Aufführung in der Oper Leipzig<br />
Der Kinderchor der Oper Leipzig, dem auch Schülerinnen und<br />
Schüler der Freien Grundschule „Clara Schumann“ angehören,<br />
faszinierte mit seiner Aufführung Anfang Mai in der Leipziger Oper.<br />
Eine szenisch-musikalische Annäherung an das Thema, unter<br />
anderem mit Märchen, vorgetragen von der ägyptischen Sängerin<br />
und Erzählerin Mona Ragy Enayat (Mitarbeiterin der Rahn Dittrich<br />
Group) und internationale Chormusik, führten von der Entstehung<br />
der Welt bis zur letzten gemeinsamen Reise. Szenisches Spiel und<br />
Viedoeinspielungen begleiten das Thema mit Leichtigkeit, Freude<br />
und Nachdenklichkeiten.<br />
2/2015 r-aktuell | 29
Personen<br />
Ehemalige Rahn-SchülerInnen<br />
erinnern sich<br />
war schon ein ganz besonderes Erlebnis, auch<br />
wenn ich vielleicht heute erst richtig begreifen<br />
kann, an welchem historisch bedeutsamen Ort<br />
wir dann gelernt haben.<br />
In dieser neuen Rubrik möchten wir Schülerinnen<br />
und Schülern, die einmal eine Rahn Schule besucht<br />
haben, Gelegenheit geben, den Lesern<br />
unserer Zeitung Erinnerungen an diese Zeit mitzuteilen<br />
und darzulegen, wohin sie ihr Weg<br />
danach geführt hat. Für diese Ausgabe sprach<br />
Dr. Landmann mit Karoline Krohn.<br />
Liebe Karoline Krohn, manchmal spielt einem<br />
der Zufall wirklich perfekt in die Hände.<br />
Monatelang hat die RDG-Stiftung zusammen<br />
mit der Stadt Leipzig und zahlreichen prominenten<br />
Leipzigern darum gekämpft, den gefährdeten<br />
Standort des Polnischen Instituts<br />
am Markt 10 zu sichern, was glücklicherweise<br />
auch gelungen ist. In diesen Monaten hatte<br />
ich wiederholt mit Ihrer Mutter Dr. Caren<br />
Marusch-Krohn vom Städtischen Referat für<br />
Internationale Zusammenarbeit zu tun. Beiläufig<br />
erfuhr ich von ihr, dass Sie einst die<br />
Freie Grundschule „Clara Schumann“ besucht<br />
haben. Und um das Maß des Glücks<br />
voll zu machen: Sie haben sich bereit erklärt,<br />
mir etwas über Ihre Grundschuljahre zu erzählen.<br />
Vielen Dank.<br />
• Mach ich doch gern. Das liegt aber nun<br />
doch schon einige Zeit zurück, um genau zu<br />
sein 15 Jahre. 2000 wurde ich eingeschult. Da<br />
befand sich die Clara-Schumann-Schule noch<br />
im Dachgeschoss des Schulgebäudes in der<br />
Kochstraße. An den Umzug der Schule in das<br />
frühere Wohnhaus von Clara und Robert Schumann<br />
erinnere ich mich noch recht genau. Das<br />
Sie sind ja sicher schon wiederholt an Ihrer<br />
alten Schule vorbeigegangen. Hat sich da<br />
sehr viel verändert?<br />
• Durchaus. Den Schulhof, wie man ihn heute<br />
kennt, gab es zu diesem Zeitpunkt so noch<br />
nicht. Ich glaube, ganz am Anfang war unser<br />
Schulhof nichts anderes als ein wüstes großes<br />
Feld aus Steinen. In der zweiten Klasse haben<br />
wir, d. h. Eltern und Schüler, in einem freiwilligen<br />
Einsatz dieses Steinfeld in einer Wochenendaktion<br />
zumindest in ein Schotterfeld umgewandelt.<br />
Erst als ich in der 4. Klasse war, wurde der<br />
Schulhof zu dem umgebaut, wie man ihn heute<br />
kennt.<br />
Vierzügig war die Schule damals sicher auch<br />
noch nicht.<br />
• Nein. Damals gab es in jedem Jahrgang zwei<br />
Klassen. Jede trug einen Tiernamen, ich war in<br />
der Mäuseklasse, meine Parallelklasse waren<br />
die Raupen. Passend zu unserem Namen hatten<br />
wir als Maskottchen eine Klassenmaus, die<br />
von jedem abwechselnd über das Wochenende<br />
mit nach Hause genommen wurde. Am Montag<br />
wurde dann immer berichtet, was die Klassenmaus<br />
erlebt hatte.<br />
Haben sich Ihnen einige Lehrer und Erzieher<br />
besonders eingeprägt?<br />
• In der 4. Klasse war Frau Krieg meine Klassenlehrerin.<br />
Sie habe ich als eine fantastische<br />
Lehrerin in Erinnerung, als die beste von allen<br />
meinen Klassenlehrerinnen. Viel Zeit habe ich<br />
auch im Hort verbracht, dort ist mir besonders<br />
Frau Engelstädter-Frey in Erinnerung geblieben.<br />
Ich glaube, sie ist dann nach Australien gegangen,<br />
denn zum Abschied bekamen wir von Ihr<br />
ein laminiertes Eukalyptusblatt.<br />
Unser Schulleiter war Herr Korb, bei ihm hatten<br />
wir das Fach „Musenkunde“, ein Fach, das es<br />
so nur an der Clara-Schumann-Schule gab.<br />
30 | r-aktuell 2/2015
INFORMATIONEN<br />
MITARBEITER<br />
Darin lernten wir viel über das berühmteste Künstlerehepaar<br />
der romantischen Musik Robert und Clara Schumann<br />
und die Zeit des Biedermeier. Die gute Seele des Sekretariats<br />
war Frau Thein, und auch an Herrn Elmahmoudy erinnere<br />
ich mich gut. Ich selbst habe zwar nie Klavier<br />
spielen gelernt, aber viele meiner Mitschüler sind durch<br />
ihn zu wahren Musikgenies geworden. Eine meiner besten<br />
Freundinnen, mit der ich sowohl den Kindergarten,<br />
die Clara-Schumann-Schule und die Thomasschule besucht<br />
habe, hat bei ihm Unterricht genommen.<br />
Über dieses Lob wird sich Herr Elmahmoudy sicher sehr<br />
freuen. Er gehört übrigens jetzt wie ich dem Vorstand<br />
der RDG-Stiftung an, von der eingangs die Rede war.<br />
• Sarah ist übrigens die einzige, zu der ich heute noch<br />
regelmäßig Kontakt habe, auch wenn sie inzwischen in<br />
Münster Psychologie studiert. Ich selbst habe nach<br />
meinem Abitur 2012 eine Ausbildung zur Hotelfachfrau<br />
im Hotel Fürstenhof, Leipzig begonnen. Die schriftliche<br />
Abschlussprüfung habe ich gerade gemeistert, sodass<br />
ich im Sommer fertig werde.<br />
Glückwunsch!<br />
• Woran ich mich gerne zurückerinnere, ist der Schüleraustausch,<br />
den wir in der 2. Klasse mit der Stadt Posznan<br />
in Polen gemacht haben. Mit 7 Jahren zu einem Schüleraustausch<br />
ins Ausland fahren zu können, das war schon<br />
etwas Besonderes! Ich weiß nicht mehr genau, wie wir<br />
uns verständigt haben, aber ich glaube, meine Gastfamilie<br />
hat Deutsch gesprochen und wir waren in Pärchen bei<br />
den Gastfamilien. In Erinnerung geblieben ist mir, dass<br />
ich dort zum ersten Mal das Ballett „Der Nussknacker“ gesehen<br />
habe. Am Ende unseres Aufenthaltes dort gab es<br />
ein großes Abschlussfest für uns an der dortigen Schule,<br />
für das wir Walzer tanzen gelernt haben. Vielleicht habe ich<br />
dort meine Freude am Tanzen entdeckt, da ich später bis<br />
zum Goldstar-Kurs Walzer, Tango und Co. getanzt habe.<br />
Die Schule hat Sie also musikalisch geprägt?<br />
• So kann man das vielleicht nicht sagen, aber auf jeden<br />
Fall wurde dort mein kreativ-künstlerisches Potenzial erkannt<br />
und gefördert. So habe ich ab der 3. Klasse im<br />
Kinder-Atelier des KAOS e.V. meine kreative Ader ausgelebt<br />
und an der Thomasschule habe ich den Kunst-Leistungskurs<br />
belegt und dabei gute Ergebnisse erzielt. Etwas<br />
ganz Besonderes war auch ein Projekt in der 3. Klasse,<br />
bei dem wir als Klasse den Rattenfänger von Hameln in<br />
einer auf uns zugeschnittenen Version einstudiert haben.<br />
Das Stück wurde mit verschiedenen Studenten der Hochschule<br />
für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“<br />
realisiert. Dort haben wir unser Stück auch mehrmals<br />
aufgeführt, festgehalten sind die Auftritte auf einer<br />
DVD, die ich auch heute noch besitze. Die Einstudierung<br />
des Stückes lief das ganze dritte Schuljahr. Zum Proben<br />
hatte die Schule damals eine Mietwohnung in einer Parallelstraße<br />
angemietet, da das an das Schumann-Haus angrenzende<br />
Haus zu diesem Zeitpunkt noch nicht saniert<br />
war.<br />
Herzlichen Dank für Ihre interessanten Auskünfte und<br />
weiterhin viel Erfolg beim Studium!<br />
Firmenjubiläen<br />
10 Jahre Renate Thurow | Rahn Schulen Halle<br />
10 Jahre Rainer Karge | Campus im Stift Neuzelle<br />
15 Jahre Barbara Winkelmann | Niederlassung Gröningen<br />
Geburtstage<br />
Liane Lehmann | Niederlassung Halle<br />
Manuela Rauchfuß | Geschäftsführung<br />
Katrin Filipic | Musikschule Leipzig<br />
Heidrun Arndt | Fachoberschule Leipzig<br />
Lothar Schröder | Gymnasium Leipzig<br />
Liana Bursch | Grundschule Altenburg<br />
Heike Busch | Grundschule Fürstenwalde<br />
Henry Schmidt | immobilien radi gbr<br />
Dr. Heike Wielsch | Zentralverwaltung<br />
Marlies Rößler | Fachoberschule Leipzig<br />
Rainer Beetz | immobilien radi gbr<br />
Jürgen Fischer | Campus im Stift Neuzelle<br />
Sabine Tischer | Grundschule Fürstenwalde<br />
Monika Ilse | Niederlassung Gröningen<br />
2/2015 r-aktuell | 31
Termine<br />
Termine<br />
Die Rahn Dittrich Group als Veranstalter oder Mitveranstalter lädt ein:<br />
19. Juni 2015<br />
11.00 Uhr<br />
06. Juni 2015<br />
18.00 Uhr<br />
20. Juni 2015<br />
18.00 Uhr<br />
04. Juli 2015<br />
18.00 Uhr<br />
Europäische Stiftung<br />
für Bildung und Kultur<br />
Zielona Góra<br />
Schumann-Haus<br />
Schumann-Haus<br />
Schumann-Haus<br />
Kuratoriumssitzung<br />
Schumanns Salon<br />
„Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete“<br />
Ein Liederabend mit Werken von Robert Schumann,<br />
Franz Schubert und Johannes Brahms<br />
Bertrand Grunenwald / Bassbariton<br />
Yun Yang Lee / Klavier<br />
Göttliche Nachtigall und grüner Esel<br />
zum 300. Geburtstag von Christian Fürchtegott Gellert<br />
am 04. Juli 1715<br />
Ulrike Richter / Rezitation, Spiel, Gesang und Hakenharfe<br />
Dietmar Schulze / Idee, Rezitation und Spiel<br />
in Kooperation mit dem Bacharchiv und dem Bachfest Leipzig<br />
Benefizkonzert zugunsten des Schumann-Hauses<br />
Ulrich Schmid / Violoncello<br />
Annylinn Miller / Klavier<br />
Robert Schumann<br />
Drei Romanzen op. 94 für Violoncello und Klavier<br />
Franz Schubert<br />
„Arpeggione“ Sonate für Violoncello und Klavier<br />
Robert Schumann<br />
Fantasiestücke op. 73 für Violoncello und Klavier<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Sonate A-Dur op.69 für Klavier und Violoncello<br />
11. Juli 2015<br />
18.00 Uhr<br />
Schumann-Haus<br />
Schumanns Salon<br />
Ein Konzert mit Stipendiaten der Elfrun Gabriel Stiftung<br />
in Kooperation mit der Elfrun Gabriel Stiftung<br />
Kartenreservierung unter<br />
0341 3939-222 oder<br />
kartenreservierung@rahndittrich.de<br />
Adressen:<br />
Europäische Stiftung für Bildung und Kultur Zielona Góra, ul. Sienkiewicza 36, 65-431 Zielona Góra<br />
Schumann-Haus, Inselstraße 18, 04103 Leipzig / Karten und Information unter info@schumann-verein.de<br />
32 | r-aktuell 2/2015