TURNER-Brief - TSV Neuenwalde
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Die Vereinszeitschrift orientierte sich aber auch am<br />
Fortschritt: Mit der 25. Ausgabe im Jahre 1966 stellte<br />
sich der Turnerbrief erstmals mit einem Foto auf der Titelseite<br />
vor. Fortschrittlich wurde der Druck der Zeitung<br />
bereits nach fünf Jahren, als man das einfache<br />
Umdruckverfahren aufgab und die Zeitung erstmals<br />
auf weißem Papier im Offset-Druckverfahren herstellen<br />
ließ. Dadurch verbesserte sich nicht nur das äußere<br />
Erscheinungsbild, sondern es bot sich auch die Möglichkeit,<br />
mit Fotos das sportliche Geschehen im Verein<br />
zu dokumentieren. Die erste Ausgabe in diesem Verfahren<br />
(„<strong>TURNER</strong>-<strong>Brief</strong>“ Nr. 31 von 1967) machte davon<br />
reichlich Gebrauch. Sie berichtete fast ausschließlich<br />
vom ersten großen Fußballturnier auf dem neuen<br />
Sportplatz, das von den Organisatoren groß aufgezogen<br />
wurde und durch die Anteilnahme der Bevölkerung<br />
zu einem wahren Volksfest wurde. Davon zeugten<br />
die 30 Fotos der Mannschaften und von vielen Spielszenen.<br />
Nach der 75-Jahrfeier des Vereins gab es eine<br />
Ausgabe, die allein durch Fotos das Fest dokumentierte.<br />
Von 1974 an wurden die Seiten beidseitig bedruckt<br />
und ein anderes Schriftbild mit einer neu gestalteten<br />
Textanordnung gab ab Ausgabe Nr. 68 dem „TUR-<br />
NER-<strong>Brief</strong>“ ein sehr ansprechendes Gesicht. 1983 traten<br />
Unternehmer unserer Ortschaft an Hermann heran<br />
und fragten, ob sie in der Vereinszeitung inserieren<br />
könnten. Seitdem tauchten am Ende auf den letzten<br />
Seiten die ersten Inserate auf. Dieser Platz für Anzeigen<br />
blieb viele Jahre, um das Gesamtbild der Textseiten<br />
nicht zu stören. Ein farbiges Titelbild zierte erstmals<br />
2006 die 119. Ausgabe und auch die Überschriften<br />
und Textteile bekamen zuweilen rote Farbe. Viele<br />
technische Neuerungen des Computerzeitalters konnten<br />
wir auch für unsere Vereinszeitung nutzen, doch<br />
geblieben sind das große Format und die Gestaltung<br />
des Titelblattes, dem allerdings ein kleines Kästchen<br />
mit der Vorschau auf den Inhalt zugefügt wurde. Neben<br />
Hermann Schinzel hat Klaus Schriever sehr wesentlich<br />
an der hervorragenden inneren und äußeren<br />
Gestaltung der Vereinszeitung mitgewirkt.<br />
Wie kam der „<strong>TURNER</strong>-<strong>Brief</strong>“ zu seinen Lesern?<br />
In der Gründungszeit der Vereinszeitung spielte sich<br />
fast alles im Hause Schinzel ab. Das blieb bis 1995 so,<br />
als die einzelnen Seiten in einer Druckerei durch die<br />
Presse liefen. War eine Ausgabe wieder fertig ge-<br />
druckt, holte Hermann die vielen Kartons mit den bedruckten<br />
Seiten aus der Druckerei ab. Auf dem großen<br />
ausgezogenen Stubentisch legten Hermann und seine<br />
Frau Dorothea die etwa 500 bis 600 Blatt starken Stapel<br />
der einzelnen Seiten schön geordnet rundum auf<br />
den Rand des Tisches. Nun warteten sie auf die Helfer,<br />
um dann mit drei bis fünf Leuten um den Tisch zu gehen<br />
und schön säuberlich und konzentriert von jedem<br />
Stapel ein Blatt zu nehmen, bis man vom Titelblatt bis<br />
zur letzten Seite einen Turnerbrief zusammen getragen<br />
hatte. Er wurde auf einen der sechs Stubenstühle abgelegt,<br />
wo nun langsam ein Stapel von Turner-<strong>Brief</strong>en<br />
wuchs. Aber nicht immer warteten Hermann und seine<br />
Frau, oft gingen sie schon am Abend vorher und alleine<br />
auf die Tischrunden. Insgesamt umkreiste die kleine<br />
Mannschaft also 500- bis 600mal den Tisch, immer<br />
schön an das Tempo des ersten Sammlers angepasst.<br />
Ich kann nicht belegen, wie viele Teppiche in den 35<br />
Jahren durchgelaufen wurden.<br />
Wenn auf den Stühlen die Stapel eine gewisse Höhe erreicht<br />
hatten, schnappte Hermann sich einen Packen<br />
Turnerbriefe und verschwand damit in der Küche. Dort<br />
klammerte er die 8, dann rund 20 und später 40 und<br />
mehr Seiten mit einem extra starken Heftklammerer zusammen.<br />
Bei einer Auflage von 500 bis 600 Turnerbriefen<br />
und drei Klammern pro Exemplar war das schon<br />
Schwerarbeit. Hermann gegenüber saß ein weiterer<br />
Mitarbeiter, der mit einem kleinen Hammer die auf der<br />
Rückseite der Zeitung noch gewölbten oder hoch stehenden<br />
Klammern platt schlug. Ein weiterer Sportsfreund<br />
rollte über eine Schablone mit einem Farbroller<br />
die Namen und Adressen auf die Rückseite des Turnerbriefes.<br />
Nun folgte der letzte Akt im Hause Schinzel.<br />
Alle Turnerbriefe wurden wieder nach Straßen sortiert<br />
in die Kartons gepackt. Jetzt konnten die Austräger<br />
kommen und sich die Kartons für ihren Bezirk abholen<br />
und die Mitglieder mit der neuen Ausgabe des Turnerbriefes<br />
beglücken. Für die weiter weg wohnenden auswärtigen<br />
Mitglieder wurden die Zeitungen in <strong>Brief</strong>umschläge<br />
gesteckt und per Post versandt.<br />
Seit 1995 wurden die Turner-<strong>Brief</strong>e in der Druckerei<br />
sortiert und fertig für die Leser geheftet. Von der vorher<br />
aufwendigen Arbeit blieb das Aufkleben der Adressschilder<br />
auf die Rückseiten und das Sortieren nach<br />
Straßen. Diese Arbeiten werden bei Klaus Schriever<br />
vorgenommen.<br />
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