Sondernummer Reisen - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
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Trend<br />
Das Klappern <strong>der</strong> Stöcke<br />
Seite 22<br />
Pyrenäen<br />
Vierzehn tage weg<br />
vom Fernseher<br />
mAGAZIN F<br />
Europa<br />
Die besten Bahnverbindungen<br />
Seite 31<br />
son<strong>der</strong>nummer reisen<br />
3 / mai 2012<br />
ü r Z e I t G e m ä s s e m o b I l I tät
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© zvg
© zvg<br />
Velotest Acht schnelle Elektrovelos im Test<br />
© Urs Geiser 15<br />
36<br />
elba Die kleine Mittelmeerinsel hat ein grosses Netz von schönen Wan<strong>der</strong>wegen<br />
A K t U e l l<br />
4 Kurz & Bündig<br />
6 e I N m A I e N s ä s s I m b e r G e l l<br />
b e r G s t e I G e N<br />
8 Die schönen harten Zähne<br />
t e s t<br />
15 Acht Elektrovelos im ausführlichen Vergleich<br />
20 D I e G r o s s e N m Y t H e N<br />
A U s r ü s t U N G<br />
22 Das Klappern <strong>der</strong> Stöcke<br />
28 V A l P U N t e G l I A s , s U r s e l V A<br />
titelbild: In den Pyrenäen gibt es äusserst abwechslungsreiche und abenteuerliche Wan<strong>der</strong>routen (Bild: Peter Krebs)<br />
e U r o P A<br />
31 Die besten Bahnverbindungen<br />
e l b A<br />
36 Eine kleine Insel mit grossen Möglichkeiten<br />
W e I t W A N D e r N<br />
42 Vierzehn Tage weg vom Fernseher<br />
s P A Z I e r G ä N G e<br />
48 Stundenlang den Seen entlang<br />
54 D I e m A D o N N A U N D D A s C o C A<br />
59 W e t t b e W e r b<br />
61 V I A - V e r D e - r e I s e N<br />
Das VCs-magazin für zeitgemässe mobilität Zeitschrift des <strong>VCS</strong> <strong>Verkehrs</strong>-<strong>Club</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
Erscheint 6 -mal jährlich. redaktionsadresse: <strong>VCS</strong>, Postfach 8676, 3001 Bern (Tel. 0848 611 611; E-Mail: magazin@verkehrsclub.ch). redaktion: Peter Krebs (pk)<br />
Inserate: Katharina Rutishauser (Tel. 058 611 62 54, Fax 0848 611 612; E-Mail: inserate@verkehrsclub.ch).<br />
Grafik: www.muellerluetolf.ch, Susanne Troxler. Druck, Versand: Ziegler Druck, Winterthur. Papier: Charaktersilk, 100% Recycling. Auflage: 88 000 (deutsch 71 000;<br />
französisch 17 000). Die nächste Ausgabe erscheint am 25. Juni 2012. Insertionsschluss: 29. Mai 2012. Allgemeine Auskünfte: Tel. 0848 611 611 (Normaltarif)<br />
© Peter Krebs<br />
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 3<br />
42<br />
Pyrenäen Für Weitwan<strong>der</strong>ungen ist das Gebirge erste Wahl
A K T U E L L<br />
Kurz & Bündig<br />
Editorial<br />
Wan<strong>der</strong>n macht gescheit<br />
«Beim Wan<strong>der</strong>n entdeckt man den Sinn<br />
des Horizonts wie<strong>der</strong>. Das fehlt heute.<br />
Man surft, man gleitet, bleibt aber an <strong>der</strong><br />
Oberfläche ohne Tiefe.» Das sagt nicht<br />
ein Deutscher o<strong>der</strong> eine <strong>Schweiz</strong>erin, die<br />
das Wan<strong>der</strong>n im Blut haben, son<strong>der</strong>n ein<br />
Franzose. Er heisst Frédéric Gros und ist Professor für politische<br />
Philosophie in Paris. Es muss also etwas dran sein.<br />
Man fragt sich, ob das Wan<strong>der</strong>n vielleicht sogar eine politisch-philosophische<br />
Tätigkeit und irgendwie subversiv sei.<br />
Schon nur, weil man dabei auf an<strong>der</strong>e Gedanken kommt als<br />
auf die von uns ach so freien, aber dem Mainstream verhafteten<br />
Westeuropäern normalerweise gedachten. Möglich<br />
wärs ja. Gros jedenfalls sagt im Interview mit «Le Monde»,<br />
man werde durch das Wan<strong>der</strong>n für das Denken empfänglich<br />
und erlebe die Schönheiten <strong>der</strong> Natur intensiver.<br />
Man vertritt zu Fuss auch an<strong>der</strong>e Interessen als am Steuerrad.<br />
Man empfindet breite Strassen und Parkplätze nicht als<br />
praktisch und zieht weiche Naturwege dem Hartbelag bei<br />
weitem vor. So werden die Wan<strong>der</strong>sleute bewusst o<strong>der</strong> unbewusst<br />
zu Anwälten von schönen und unbeeinträchtigten<br />
Landschaften. Egal ob sie sich durch schweizerische, französische,<br />
spanische o<strong>der</strong> deutsche Berge, Wäl<strong>der</strong> und Fel<strong>der</strong><br />
bewegen: Überall gehen <strong>der</strong> denkende Spaziergänger, die<br />
Wan<strong>der</strong>sfrau, gehen alle Bummlerinnen dieser Welt wenigstens<br />
für eine Weile auf geistige Distanz zu den vielen bequemen<br />
Errungenschaften, die ihr Königreich beeinträchtigen.<br />
So gesehen för<strong>der</strong>t das Wan<strong>der</strong>n sogar die Transzendenz.<br />
Das kann ja nicht schaden. Deshalb setzen wir mit <strong>der</strong> vorliegenden<br />
<strong>Reisen</strong>ummer beim Wan<strong>der</strong>n einen Schwerpunkt.<br />
Es ist die vierte <strong>der</strong> im Jahr 2008 eingeführten zusätzlichen<br />
<strong>Reisen</strong>ummern des <strong>VCS</strong>-Magazins. Für mich persönlich ist<br />
es die letzte Ausgabe als Chefredaktor. In diesem Sinne verabschiede<br />
ich mich von den Leserinnen und Lesern, bedanke<br />
mich für die Aufmerksamkeit und hoffe, dass es ab und zu<br />
gelang, den Horizont zu erweitern und in die Tiefe zu gehen.<br />
Peter Krebs, Chefredaktor<br />
Umstieg vom Postauto auf den Kleinbus nach Brunnebiel im Binntal,<br />
einer Bus alpin-Region.<br />
Bus alpin expandiert<br />
Auf die kommende Sommer-<br />
saison sichert Bus alpin in<br />
drei neuen Regionen ein<br />
Busangebot: im Bergün, <strong>der</strong><br />
Region Huttwil und im Waadtlän<strong>der</strong><br />
Jura.<br />
Der Verein Bus alpin ist seit<br />
2005 in Regionen aktiv, welche<br />
über touristisch attraktive<br />
Ausflugsziele verfügen, die<br />
nicht o<strong>der</strong> nur schlecht mit dem<br />
öffentlichen Verkehr erschlossen<br />
sind. Mit den drei neuen<br />
Regionen unterstützt Bus alpin<br />
den Aufbau und die Weiterentwicklung<br />
von Busangeboten in<br />
mittlerweile zehn Regionen des<br />
<strong>Schweiz</strong>er Berggebietes.<br />
Im Angebot des öffentlichen<br />
<strong>Verkehrs</strong> gibt es Lücken. Etliche<br />
Ausflugsziele in den Bergen sind<br />
nicht o<strong>der</strong> nur sehr schlecht<br />
erschlossen. Der Grund hierfür:<br />
die Ausflugsziele werden von<br />
weniger als 100 Menschen bewohnt.<br />
Dadurch fallen sie durch<br />
die Maschen <strong>der</strong> Regionalverkehrs-Finanzierung.<br />
Dabei sind<br />
etliche dieser Destinationen sehr<br />
attraktiv. Viele leiden an Spitzentagen<br />
unter den negativen<br />
Auswirkungen des motorisierten<br />
Individualverkehrs. Um diesen<br />
Missstand zu beheben, wurden<br />
die Bus alpin-Aktivitäten im<br />
Jahr 2005 versuchsweise gestartet<br />
und in mehreren Schritten<br />
ausgebaut. Von dieser Erfahrung<br />
wollen nun drei neue Regionen<br />
profitieren.<br />
In <strong>der</strong> Region Bergün GR<br />
können die attraktivsten Wan<strong>der</strong>wegstrecken<br />
dank dem neuen<br />
Busangebot einfacher erreicht<br />
werden. Während <strong>der</strong> Sommersaison<br />
gibt es täglich zwei Rufbuskurse.<br />
In <strong>der</strong> Berner Voralpen-<br />
Region Huttwil übernimmt <strong>der</strong><br />
Verein Pro Regio Huttwil die<br />
Fe<strong>der</strong>führung für die Aktivitäten<br />
vor Ort. Mit Bus alpin soll<br />
das ÖV-Angebot verbessert und<br />
langfristig gesichert werden. Im<br />
Sommer 2012 fährt <strong>der</strong> «Ahorn-<br />
Wan<strong>der</strong>bus» an Wochenenden<br />
und allgemeinen Feiertagen jeweils<br />
zwei Mal täglich von Huttwil<br />
zum beliebten Ausflugsziel<br />
Ahornalp.<br />
Die Westschweiz erhält mit<br />
<strong>der</strong> Region Waadtlän<strong>der</strong> Jura<br />
eine zweite Vertreterin. Die Aktivitäten<br />
werden hier vom Parc<br />
naturel régional Jura vaudois<br />
gebündelt. Im Fokus stehen zwei<br />
bekannte Passübergange (Mollendruz<br />
und Marchairuz), die<br />
zumindest an touristischen Spitzentagen<br />
vom motorisierten Individualverkehr<br />
überschwemmt<br />
werden. Ergänzend werden auch<br />
Lösungen zur Kanalisierung<br />
dieses <strong>Verkehrs</strong> gesucht.<br />
Weitere Infos: www.busalpin.ch<br />
4 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012<br />
(Com)<br />
© Brigitte Wolf
© Peter Mosimann<br />
Fast eine Million<br />
pro Tag<br />
Die SBB haben 2011 täglich<br />
fast eine Million Menschen<br />
beför<strong>der</strong>t. Bei den Stammkunden<br />
zeichnet sich aber<br />
eine Stagnation ab (s. Grafik).<br />
Die SBB beför<strong>der</strong>n täglich fast eine<br />
Million Passagiere. Dazu kommen<br />
jene <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Bahnunternehmen.<br />
Die täglich 977000 SBB-Passagiere<br />
legten zusammengerechnet<br />
17749 Mio. Kilometer zurück<br />
(+1,3 Prozent). Die SBB haben<br />
ihren Marktanteil im Wettbe-<br />
SBB Stagnierende Stammkundenzahl<br />
247000<br />
2002<br />
1962000<br />
317000<br />
2006<br />
werb mit den an<strong>der</strong>en <strong>Verkehrs</strong>mitteln<br />
auf 25,4 Prozent (2010:<br />
25,2 Prozent) gesteigert, im<br />
Pendlerverkehr betrug er sogar<br />
34,1 Prozent (2010: 32,7 Prozent).<br />
Die Pünktlichkeit konnte<br />
dabei noch etwas verbessert<br />
werden. 89,8 Prozent <strong>der</strong> SBB-<br />
Passagiere erreichten ihr Ziel<br />
2011 mit maximal drei Minuten<br />
Verspätung (2010: 87 Prozent).<br />
In 97,7 Prozent aller Fälle konnten<br />
die Anschlüsse gewährleistet<br />
werden. Die Zufriedenheit<br />
<strong>der</strong> Kunden im Personenverkehr<br />
stieg leicht auf 75,9 Punkte. Besser<br />
beurteilt wurden Sicherheit,<br />
Kundeninformation und Pünktlichkeit.<br />
Weniger gute Noten<br />
erhielt das Wohlbefinden <strong>der</strong><br />
Passagiere. Die SBB führt dies<br />
vor allem auf die überfüllten<br />
Züge zu Spitzenzeiten zurück.<br />
Weniger rosig sieht es im Güterverkehr<br />
aus, <strong>der</strong> insgesamt rückläufig<br />
war. SBB Cargo und SBB<br />
Cargo International transportierten<br />
im letzten Jahr 195000<br />
Tonnen Güter pro Tag (2010:<br />
200000), die Transportleistung<br />
betrug nur noch 12 346 Mio.<br />
Nettotonnenkilometer (2010:<br />
13111 Mio.). Beim Rollmaterial<br />
zeichnen sich Verzögerungen<br />
ab. Laut Konzernchef Andreas<br />
Agenda<br />
Die Slowups <strong>der</strong> Saison 2012<br />
Total 18 Slowup-Erlebnistage in <strong>der</strong> ganzen<br />
<strong>Schweiz</strong> laden zum Velofahren, Skaten o<strong>der</strong><br />
Wan<strong>der</strong>n auf motorfreien Strassen ein. Die<br />
Teilnehmerinnen nutzen mit Vorteil den<br />
öffentlichen Verkehr und das breite Mietvelo-Angebot<br />
von Rent a Bike. Procap, <strong>der</strong><br />
grösste Mitglie<strong>der</strong>verband von Menschen<br />
mit Behin<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>, sorgt seit<br />
A K T U E L L<br />
Kurz & Bündig<br />
Impressionen vom Slowup<br />
am Sempachersee<br />
Jahren dafür, dass alle Veranstaltungen (ausser an <strong>der</strong> Albula) auch für<br />
Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen erschlossen sind. Die noch bevorstehenden<br />
Erlebnistage 2012 (Än<strong>der</strong>ungen vorbehalten): 20. Mai: Schaffhausen-Hegau<br />
/ 3. Juni: Wallis / 10. Juni: Solothurn-Buechibärg / 17. Juni: Hochrhein /<br />
24. Juni: Jura / 1. Juli: Vallée de Joux / 8. Juli: Greyerz / 5. August: Fêtes de<br />
Genève / 19. August: Seetal / 26. August: Bodensee <strong>Schweiz</strong> / 2. September:<br />
Albula / 9. September: Emmental-Oberaargau / 16. September: Basel-<br />
Dreiland / 23. September: Zürichsee / 30. September: Schwyz.<br />
www.slowup.ch<br />
30. Juni<br />
<strong>Schweiz</strong>er Wan<strong>der</strong>nacht<br />
In <strong>der</strong> Nacht von Samstag, 30. Juni auf Sonntag, 1. Juli 2012, nahe des Vollmonds,<br />
findet die 7. <strong>Schweiz</strong>er Wan<strong>der</strong>nacht statt.<br />
www.wan<strong>der</strong>nacht.ch<br />
Meyer werden die ursprünglich<br />
für 2013 in Aussicht gestellten<br />
Intercity-Doppelstöcker von<br />
Bombardier erst ab 2014 o<strong>der</strong><br />
2015 ausgeliefert. Zur Verzögerung<br />
trägt die vom Bundesver-<br />
2052000 2357000 2345000<br />
429000<br />
2010 2011<br />
431000<br />
waltungsgericht gutgeheissene<br />
Anfechtung dieser Züge durch<br />
Behin<strong>der</strong>tenverbände ebenso<br />
bei wie an<strong>der</strong>e technische Aufgaben.<br />
(Com)<br />
erstmals seit 2004 haben die<br />
sbb letztes Jahr weniger Halbtaxabos<br />
verkauft als im Vorjahr.<br />
2011 waren im Durchschnitt<br />
2,345 Mio. Abonnemente im<br />
Umlauf, gegenüber 2,357 Mio.<br />
im Jahr 2010. Auch bei den Generalabonnementen<br />
hat sich das<br />
starke Wachstum <strong>der</strong> letzten<br />
Jahre abgeflacht. Hier war noch<br />
ein leichter Anstieg um 4000 auf<br />
431000 Einheiten zu verzeichnen.<br />
Die Preisaufschläge führen<br />
offenbar zu einer Stagnation bei<br />
<strong>der</strong> Anzahl Stammkunden.<br />
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 5<br />
© zvg
Ein Maiensäss im Bergell<br />
Beson<strong>der</strong>s reich an ebenen Flächen ist das Bergell, dieses Bindeglied zwischen Engadin<br />
und Veltlin, zwischen Norden und Süden, nicht. Links und rechts <strong>der</strong> schmalen<br />
Talsohle steigen steile Flanken mehr als zweitausend Meter in die Höhe. Auf <strong>der</strong> südlichen<br />
Talseite, an <strong>der</strong> Grenze zu Italien, suchen Kletterer und Bergsteigerinnen<br />
aus aller Welt ihr Glück, angelockt vom legendären Granit des Pizzo Badile, des Pizzo<br />
Cengalo und <strong>der</strong> Sciora-Gruppe. Die nördliche Talseite ist genauso steil, aber<br />
weniger felsig – und lehnt sich da und dort ein wenig zurück, um eine Geländeterrasse<br />
zu bilden. Die gross genug ist für ein kleines Dorf wie Soglio. O<strong>der</strong> eben für ein<br />
6 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012
Maiensäss wie Tombal (Bild), das sich auf einem steilen Weg von Soglio aus erreichen<br />
lässt. Manchmal trifft man dort oben einzelne Wan<strong>der</strong>er an, meist sind es aber<br />
Kühe und Geissen. Wie <strong>der</strong> Landwirtschaftstransporter hinauf gelangt ist, können<br />
wir uns kaum erklären – vielleicht war ein Helikopter im Spiel. Der Blick schweift<br />
hinüber zu den eleganten, scharf geschnittenen Granitzinnen, die den Maler Giovanni<br />
Segantini zum Spruch verleiteten, hier sei die Schwelle zum Paradies. Gut möglich.<br />
Jedenfalls für all die Bergblumen und Schmetterlinge, denen wir im Aufstieg<br />
zugeschaut haben. Text und Foto: Marco Volken<br />
Anreise: Mit dem Postauto von St. Moritz via<br />
Promontogno nach Soglio, dann zu Fuss in<br />
1¼ Stunden nach Tombal, und in ¾ Stunden<br />
wie<strong>der</strong> hinunter.<br />
A N S I C H T E N<br />
<strong>Schweiz</strong><br />
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 7
Schöne harte Mittagszähne<br />
8 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012
B E R G S T E I G E N<br />
Wallis<br />
Die Dents du Midi gehören zum Genfersee<br />
wie das Schloss Chillon. Man kann<br />
sie auch besteigen. Als erster war ein<br />
Pfarrer oben. Wir folgen ihm. Drei Tage<br />
Abwechslung zwischen dem Val d’Illiez<br />
und Vallée de Trient.<br />
Wir erreichen die Haute Cime um die Mittagszeit.<br />
Es ist eng da oben auf 3257 m.ü.M.,<br />
denn am Samstag herrscht viel Andrang auf dem<br />
schmalen Gipfelgrat, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Rückseite, im Norden,<br />
senkrecht gegen das Val d’Illiez abfällt. Einige<br />
schlürfen einen Schluck Tee, an<strong>der</strong>e packen einen<br />
Energieriegel aus. Für ein gemütliches Picknick ist<br />
<strong>der</strong> Grat zu ausgesetzt. Aber es hat sich gelohnt.<br />
Wir haben für den Höhepunkt <strong>der</strong> Dreitagetour<br />
den schönsten Tag erwischt. Die Aussicht auf die<br />
nahen und fernen Alpen, den Genfersee und den<br />
Jura ist wun<strong>der</strong>bar und schier endlos. Im Süden,<br />
im Grenzgebiet zwischen dem Wallis und Savoyen,<br />
ritzen eine Vielzahl von Aiguilles den blauen Himmel.<br />
Ein Ortskundiger Alpinist zählt sie auf. Die<br />
Nadeln kommen in vielen Farben vor. Es gibt die<br />
Aiguille Verte, die Aiguille Dorée und die Aiguille<br />
d’Argentière. Die Aiguilles Rouges existieren sogar<br />
in zweifacher Ausführung. Am eindrücklichsten ist<br />
jedoch die blendend weisse Kuppe des Mont Blanc.<br />
Er ist <strong>der</strong> strahlende und in sich ruhende Häuptling<br />
<strong>der</strong> Westalpen, neben dem sogar die Grandes Jorasses<br />
vor Neid erblassen. Irgendwo weiter links müssen<br />
das Matterhorn und das Weisshorn stehen, aber<br />
sie sind nur schwer zu erkennen, weil ihnen eine<br />
hohe Wolkendecke den Kopf abschneidet.<br />
Die Haute Cime ist <strong>der</strong> höchste und am leichtesten<br />
zugängliche <strong>der</strong> sieben Zähne <strong>der</strong> Dents du<br />
Midi. Dennoch haben es nicht alle Wan<strong>der</strong>sleute<br />
auf den Gipfel geschafft. Ein Teil <strong>der</strong> Gruppe wartet<br />
unten auf dem Col des Paresseux, dem Pass <strong>der</strong><br />
Faulen. Er heisst so, weil schon viele Touristen an<br />
dieser flachen Stelle zurückgeblieben sind, ermüdet<br />
vom anstrengenden Aufstieg über die Schutthalden<br />
(zwei Schritt vorwärts, einer zurück), durch die sich<br />
<strong>der</strong> Bergweg vom Col de Susanfe aus durch den Tonschiefer<br />
schlängelt. Das feine Steinmaterial ist so<br />
schwarz wie Lava.<br />
Der letzte Aufstieg vom Col des Paresseux zum<br />
Gipfel führt über 200 Höhenmeter durch abschüssiges,<br />
von <strong>der</strong> Sonne erhitztes, staubtrockenes Geröll.<br />
Die Dents du Midi spiegeln sich im Salanfe-Stausee.<br />
In <strong>der</strong> linken Bildhäfte <strong>der</strong> Susanfe-Pass, vom dem sich<br />
die Haute Cime besteigen lässt.<br />
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Der brüchige Berg hat es in den letzten<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ten abgestossen. Die Dents<br />
du Midi haben Karies. Im Winter glänzen<br />
sie dennoch blendend weiss und erfreuen<br />
seit eh und je die Herzen <strong>der</strong> Unterlän<strong>der</strong>.<br />
Vom Lac<br />
Léman aus sieht<br />
man sie majestätisch<br />
im Süden<br />
leuchten, dem die<br />
Franzosen midi,<br />
Mittag sagen. Die<br />
Mittagszähne sind<br />
mindestens ebenso ein Teil des Genferseedekors<br />
wie das Schloss Chillon, die<br />
Reben und <strong>der</strong> Jet d’Eau de la Rade. Sie<br />
wurden entsprechend oft fotografiert, auf<br />
Postkarten und Briefmarken dargestellt<br />
und auf Leinwand gemalt (unter an<strong>der</strong>en<br />
von Ferdinand Hodler).<br />
Jean-Maurice Clément, <strong>der</strong> Pfarrer<br />
aus dem Val d’Illiez, soll die Haute Cime<br />
am 22. August 1788 als erster Mensch<br />
erklommen haben, in einer Zeit, als Erstbesteigungen<br />
zu einer Art Volkssport<br />
wurden. Sicher war er <strong>der</strong> Erste, <strong>der</strong> sein<br />
Abenteuer schriftlich für die Nachwelt<br />
festhielt. Er war, wie etliche Geistliche<br />
seiner Generation, passionierter Bergsteiger<br />
und Naturkundler. Er besass angeblich<br />
die grösste Privatbibliothek im<br />
Wallis. Sie umfasste über 800 Werke mit<br />
Schwerpunkt Naturgeschichte und Medizin.<br />
In seiner Pfarrei, in die er 1780<br />
geschickt worden war, fühlte sich <strong>der</strong><br />
gebildete Mann unwohl. Er legte sich mit<br />
Jean-Maurice Clément war wie etliche<br />
Geist liche seiner Generation passionierter<br />
Bergsteiger und Naturkundler.<br />
den Gläubigen an und diese sich mit ihm.<br />
Vielleicht unternahm er die Expedition<br />
auf die Dents du Midi deshalb solo.<br />
Er muss dabei an seine Grenzen gekommen<br />
sein. In einem im Journal de Lausanne<br />
publizierten Brief schrieb er, das<br />
nächste Mal werde er den Gipfel nur in<br />
Begleitung eines Kameraden erobern.<br />
Er liess das Bergsteigen dann aber ganz<br />
bleiben.<br />
Uns steht noch <strong>der</strong> Abstieg bevor,<br />
<strong>der</strong> allerdings bedeutend leichter fällt.<br />
Es geht durch das Vulkangestein nach<br />
Salanfe hinunter, <strong>der</strong> «eindrücklichsten<br />
Alpweide <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>», wie sie <strong>der</strong> Poet<br />
und Alpinist Emile Javelle im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
nannte: «une merveille». Das<br />
war vor dem Bau <strong>der</strong> Staumauer, hinter<br />
<strong>der</strong> sich seit 1952 <strong>der</strong> Lac de Salanfe staut.<br />
Aufstieg unter hohem Fels zum Pas d’Encel, Schafherde im Morgengrauen im Susanfe-Tal,<br />
Aufstieg Richtung Dents du Midi (im Gegenuhrzeigersinn)<br />
Der See bedeckt seither den grössten Teil<br />
<strong>der</strong> prächtigen Hochebene. Nördlich von<br />
seinem Ufer schlängelt sich neben unserem<br />
Wan<strong>der</strong>weg ein gurgeln<strong>der</strong> Bergbach<br />
durch den Kies. Die fast schon liebliche<br />
Hochgebirgsau ist ein Überbleibsel jener<br />
viel grösseren Landschaft, die im Stausee<br />
verschwand: zusammen mit über zwei<br />
Dutzend Alphütten, zwei Hotels und <strong>der</strong><br />
Kirche von Salanfe, sowie einem kleinen<br />
natürlichen See, <strong>der</strong> auf alten Postkarten<br />
zu sehen ist.<br />
Die Nutzung des Salanfe-Wassers<br />
war während Jahrzehnten im Wallis und<br />
in <strong>der</strong> ganzen Westschweiz die Ursache<br />
für teils hitzige Auseinan<strong>der</strong>setzungen.<br />
Der Schriftsteller Louis Debarge for<strong>der</strong>te<br />
schon 1913, es sei vom Vallon de Van<br />
B E R G S T E I G E N<br />
Wallis<br />
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 11
Ausblick von den Dents du Midi auf die Walliser und Savoyer Gipfel mit dem Mont Blanc.<br />
bis Salanfe ein zweiter Nationalpark zu<br />
schaffen. Der <strong>Schweiz</strong>er Naturschutzbund<br />
gab im Jahr 1947 eine Schrift heraus,<br />
mit <strong>der</strong> er einen letzten Rettungsversuch<br />
unternahm. Schliesslich setzten sich<br />
die Standortgemeinde Evionnaz und die<br />
Elektrizitätsindustrie durch. Als Konzession<br />
gegenüber dem Naturschutz mussten<br />
die Betreiber eine minimale Restwassermenge<br />
übriglassen, so dass immerhin<br />
die Cascade de la Pissevache nicht ganz<br />
verschwand. Der berühmte Wasserfall,<br />
<strong>der</strong> sich zwischen St-Maurice und Martigny<br />
über eine hohe Wand ins Walliser<br />
Haupttal stürzt, wird von <strong>der</strong> Salanfe<br />
gespiesen. Dennoch hat die Kaskade viel<br />
von ihrer früheren Kraft verloren, die<br />
einst Madame de Staël ebenso wie Goethe<br />
beeindruckte.<br />
Oben, beim Lac de Salanfe, ist die<br />
Landschaft nicht mehr intakt, aber dennoch<br />
sehenswert. Auf <strong>der</strong> glatten Ober-<br />
Kurzinfos zur Tour<br />
fläche des Sees spiegeln sich am Abend<br />
die rosaroten Felsen und Gletscher, die<br />
ihn einkesseln: im Norden die Dents<br />
du Midi, im Westen die breite Tour Salière<br />
und <strong>der</strong> Dôme. Ihre Schichtungen<br />
präsentieren sich wie ein offenes Buch<br />
<strong>der</strong> Erdkunde und sind unter Geologen<br />
weltbekannt. Gneise, Sandsteine, Kalk<br />
und Tonsteine sind in dieser Wand versammelt.<br />
Im Süden dann <strong>der</strong> Luisin, wo<br />
bis 1928 Gold abgebaut wurde. Wir betrachten<br />
den See und die ganze Geologie,<br />
die Topographie, Glaziologie, Hydrologie<br />
und Geomorphologie, die ihn einrahmt,<br />
beim Bier von <strong>der</strong> Terrasse <strong>der</strong> Auberge<br />
de Salanfe aus. Das Gasthaus befindet<br />
sich in einem umgebauten Mannschaftsgebäude<br />
aus <strong>der</strong> Zeit des Kraftwerkbaus.<br />
Es steht erhöht zwischen <strong>der</strong> Staumauer<br />
und einer neuen Kapelle. Über den Bergen<br />
lässt sich jetzt <strong>der</strong> Vollmond blicken.<br />
Zum Nachtessen gibt es Risotto, Würste<br />
Anreise: Mit dem Zug von Aigle via Monthey nach Champéry<br />
Rückreise: Mit dem Zug ab Le Châtelard nach Martigny. Der Abstieg vom Emosson-Stausee nach Le<br />
Châtelard lässt sich auch mit dem Bus o<strong>der</strong> mit gleich drei attraktiven (aber nicht billigen) Bergbahnen<br />
zurücklegen (Minifunic, Petit Train panoramique und Funiculiare, www.chatelard.net).<br />
Schwierigkeitsgrad: Für geübte Berggängerinnen und Berggänger (Schwierigkeitsgrad T 2/T3)<br />
Karten: Wan<strong>der</strong>karte 1:50000, Blätter 272 T (St-Maurice) und 282 T (Martigny)<br />
Geführte Touren: Die attraktive Tour wird vom Touroperator «Weitwan<strong>der</strong>n» angeboten. Buchung<br />
durch via verde reisen (www.via-verde-reisen.ch).<br />
Route und weitere Informationen: www.verkehrsclub.ch/touren<br />
und Salat. Es ist das gleiche Menü, das<br />
man uns gestern bereits in <strong>der</strong> Cabane de<br />
Susanfe vorsetzte.<br />
Wir nehmen die etwas monotone<br />
Walliser Berggastronomie sportlich in<br />
Kauf, denn wir haben Hunger und die<br />
Wan<strong>der</strong>ung selber ist äusserst abwechslungsreich.<br />
Wir starteten am ersten Tag<br />
in Champéry, kletterten über die mit<br />
Ketten gesicherte Steilstufe zum Pas<br />
d’Encel hoch. Dort erwartete uns das<br />
Susanfe-Hochtal mit seinen Schafen und<br />
<strong>der</strong> SAC-Hütte. An den Wänden des<br />
Mont Ruan im Süden kleben versprengte<br />
Reste des Gletschers, <strong>der</strong> die Landschaft<br />
formte. Weisse Schmelzwasserbäche rinnen<br />
wie feine A<strong>der</strong>n über den vielfach<br />
gestuften und gebän<strong>der</strong>ten glatten Fels.<br />
Nur eine Wand auf dieser Tour erscheint<br />
noch eindrücklicher. Es ist <strong>der</strong> von den<br />
Pointes d’Aboillon gebildete enorme Felsenzirkus,<br />
unter dem wir am dritten Tag<br />
vom Col d’Emaney zum Col de Barberine<br />
hinüberwechseln und <strong>der</strong> sich atemberaubend<br />
direkt über dem Bergweg erhebt.<br />
Dann folgt, durch Weiden voller Eisenhüte,<br />
<strong>der</strong> Abstieg zum Lac d’Emosson.<br />
Dieses Gewässer verschluckte keine Kirche,<br />
aber die Alp Emosson sowie einen<br />
älteren und kleineren Stausee, den Lac<br />
de Barberine, <strong>der</strong> den SBB ab 1925 Bahnstrom<br />
für ihr Elektrifizierungsprogramm<br />
lieferte.<br />
Text und Fotos: Peter Krebs<br />
12 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012<br />
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Text: Marius Graber<br />
Fotos: Pierre Kellenberger, zvg<br />
Die Elektrovelos haben in den letzten Jahren zugelegt – nicht nur an<br />
Kraft und Akkukapazität, son<strong>der</strong>n auch bezüglich Handling und Velotechnik.<br />
Der Test des «Velojournals» und des «<strong>VCS</strong>-Magazins» zeigt<br />
die Stärken und Schwächen <strong>der</strong> Schnellen unter den Elektrovelos auf.<br />
Die Schnellen im Vergleich<br />
Die schnellen, kräftigen Elektrovelos machen<br />
es den Nutzern leicht: Locker beschleunigt<br />
man bei <strong>der</strong> Ampel, auch giftige<br />
Steigungen sind dank Zusatzpower wie flach<br />
gebügelt. Längere Pendlerdistanzen fahren<br />
sich ganz locker. Boten vor ein paar Jahren<br />
einzig die E-Bike-Pioniere Flyer, Bionx und<br />
Dolphin schnelle Modelle an, ist das Angebot<br />
nun fast unübersichtlich gross geworden.<br />
Im Test des «Velojournals» und des<br />
«<strong>VCS</strong>-Magazins» treten acht Modelle mit<br />
verschiedenen Antriebssystemen gegeneinan<strong>der</strong><br />
an.<br />
Bevor es aber auf das Velo geht, machen wir<br />
zwei Rechnungen: Wenn wir uns beim Velofahren<br />
mo<strong>der</strong>at anstrengen und nicht gross<br />
ins Schwitzen kommen, geben wir ungefähr<br />
100 Watt Leistung in die Pedale. Wenn beim<br />
E-Bike <strong>der</strong> Motor noch rund 300 Watt dazugibt,<br />
dann fährt sich das Velo, als würden<br />
zusätzlich drei Personen mittreten – ohne uns<br />
durch Schwerkraft o<strong>der</strong> Luftwi<strong>der</strong>stand zu<br />
bremsen. Zusammen kommen wir auf dem E-<br />
Bike auf rund 400 Watt Antriebsleistung. Diese<br />
Kraft reicht aus, um in <strong>der</strong> Ebene etwa 37<br />
km/h schnell zu fahren. Nur mit Muskelkraft<br />
würden wir etwa 22 km/h schaffen.<br />
Womit wir bei <strong>der</strong> zweiten Rechnung sind:<br />
Auch wenn die Kapazität <strong>der</strong> Akkus immer<br />
grösser wird, können mit dem Elektrovelo<br />
nur verhältnismässig geringe Energiemengen<br />
mittransportiert werden. Grob gerechnet<br />
entsprechen 400 Wattstunden – eine geläufige<br />
Akkugrösse – <strong>der</strong> Energiemenge von<br />
0,4 Deziliter Benzin. Ein Durchschnittsauto<br />
kommt damit kaum einen Kilometer weit.<br />
So wird klar, warum die Reichweiten nicht<br />
grösser sind. Aber auch, wie energieeffizient<br />
das E-Bike ist. Konkret: Der 400 Wattstunden-Akku<br />
schafft es, während einer Stunde<br />
dem Motor 400 Watt zu liefern. Gibt er nur<br />
200 Watt ab, so kann damit zwei Stunden gefahren<br />
werden. Schafft man so eine Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von 30 km/h, so<br />
ergibt sich, rein rechnerisch, eine Reichweite<br />
von 60 Kilometer.<br />
Die Tester des «Velojournals» ermittelten<br />
die Reichweite <strong>der</strong> Elektrovelos auf einem definierten<br />
Rundkurs. Ein Testfahrer fuhr alle<br />
Elektrovelos, bis <strong>der</strong> Akku leer war. Die Reichweite<br />
bezieht sich auf ca. 100 Watt Fahrerleistung,<br />
75 Kilo Körpergewicht, hügeliges Gelände<br />
(140 Höhenmeter auf 10 km) und einer<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit von 28 Stundenkilometer.<br />
Die Testanlage berücksichtigt<br />
die Möglichkeit des Wheeler-, Stromer- und<br />
Stöckli-Bikes, beim Bremsen zu rekuperieren.<br />
Testmethode<br />
Mit dem Reichweiten-Praxistest können wir<br />
vergleichbare Angaben über die Distanzen<br />
machen, die mit jeweils einer Akkuladung<br />
gefahren werden können. Die Unterschiede<br />
zwischen den Modellen werden so sichtbar.<br />
Je nachdem, wie das E-Bike gefahren wird,<br />
sind aber viel geringere o<strong>der</strong> grössere Reichweiten<br />
möglich. Nur kurz reicht eine Akkuladung,<br />
wenn es nur bergauf geht o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Fahrer<br />
sehr schwer ist. Lange reicht eine Ladung,<br />
wenn man gemächlich auf topfebener Strecke<br />
unterwegs ist. Kommt dazu, dass bei einigen<br />
Modellen verschieden starke Akkus lieferbar<br />
sind. Darüber, wie stark die Reichweite zu gewichten<br />
ist, kann man streiten: Für die täglichen<br />
Strecken <strong>der</strong> allermeisten Nutzerinnen<br />
reichen auch die kleineren Akkus im Test<br />
aus, sodass einfaches Aufladen wichtiger ist,<br />
als einen starken, dafür grossen und schweren<br />
Akku mitzuführen.<br />
Interessanter ist auch, wie effizient die verschiedenen<br />
Modelle sind. Ziel sollte es sein,<br />
mit einem möglichst leichten und damit kleinen<br />
Akku möglichst weit zu kommen. Der<br />
Test berechnet deshalb neben <strong>der</strong> Referenzreichweite<br />
(siehe oben) einen vergleichbaren<br />
Stromverbrauchswert. Der Spitzenreiter in<br />
Sachen Effizienz ist nach unseren Untersuchungen<br />
<strong>der</strong> Panasonic-Antrieb, vor Impuls,<br />
T E S T<br />
Elektrovelo<br />
Speedped und Bosch. Punkto Effizienz sind<br />
die Mittelmotoren den Radnabenmotoren offenbar<br />
überlegen.<br />
Kraftprotze<br />
Auch über die Motorenkraft kann man sich<br />
streiten. Zugegeben, es macht Spass, auf einem<br />
E-Bike mit bis zu 500 Watt den Berg hochzuflitzen.<br />
Am kräftigsten zeigten sich die Hinterradmotoren<br />
des Stromers und des Stöckli-Modells<br />
sowie das Speedped. Die höchsten<br />
Spitzenkräfte liefert <strong>der</strong> Dolphin-Motor, welcher<br />
im Rahmen sitzt und die Kraft über<br />
Zahnriemen und Differenzialgetriebe mit <strong>der</strong><br />
Tretleistung des Fahrers kumuliert.<br />
Beim Speedped wird die Motorenkraft<br />
ebenfalls mit einem Zahnriemen übertragen.<br />
Die Kraft läuft hier aber über die Schaltung,<br />
sodass <strong>der</strong> Motor unabhängig von <strong>der</strong> gefahrenen<br />
Geschwindigkeit immer mit ähnlichen<br />
Umdrehungszahlen arbeitet, was ihn effizienter<br />
macht. Damit die grossen Kräfte des kleinen<br />
Speedped-Motors <strong>der</strong> Schaltung nichts<br />
anhaben können, wird beim Schaltvorgang<br />
<strong>der</strong> Motor über einen Sensor unterbrochen.<br />
Um Kette, Zahnrä<strong>der</strong> und Schaltung nicht<br />
übermässig zu strapazieren, bleiben die Spitzenleistungen<br />
<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Mittelmotoren im<br />
Bereich von 300 Watt, was schon eine Menge<br />
ist, auch wenn sie im Vergleich zu den Kraftprotzen<br />
mit 500 Watt nicht so üppig wirkt.<br />
Unterschiedliche Motorensteuerung<br />
Interessante Unterschiede gibt es auch bei <strong>der</strong><br />
Motorensteuerung. In <strong>der</strong> Praxis zeigt sich,<br />
dass nicht alle Systeme gleich fein gesteuert<br />
sind. Während sich die Motoren beim Speedped<br />
und beim Dolphin eher ruppig zuschalten,<br />
fiel insbeson<strong>der</strong>e beim Stöckli-Modell<br />
und beim Flyer die feine Regulierung auf.<br />
Am feinsten steuert das «Impuls» von Tour<br />
de Suisse den Motor. Beim Dolphin wie<strong>der</strong>um<br />
weiter auf Seite 18<br />
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 15
T E S T<br />
Elektrovelo<br />
1<br />
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Elektrovelo-Test: Schnelle Klasse<br />
Marke / Modell 1 | Stöckli «E.T. urban» 2 | Speedped 3 | TdS «Impuls Trekking XT» 4 | Flyer «R-Serie XT Deluxe»<br />
Antriebssystem Go-Swiss-Drive-Hinterradmotor Speedped-Antriebssystem Acron-Mittelmotor Panasonic-36-Volt-/350-Watt-<br />
Mittelmotor<br />
Preis E-Bike* / Zusatzakku Fr. 4390.– / 990.– bis 1390.– Fr. 7190.– / 990.– bis 1750.– Fr. 5099.– / 650.– Fr. 5390.– / 790.– bis 1190.–<br />
Gewicht* 24,9 Kilo 24,6 Kilo 25,6 Kilo 21,6 Kilo<br />
Steuerung / Motor Kraft-, Geschwindigkeits-Sensor,<br />
450 / 585 / 440 Watt Maximalleistung<br />
(bei 15 / 30 / 40 km/h)<br />
Akku Li-Ion-Akku, 633 Wh (17,6 Ah /<br />
36 Volt), weitere Akkugrösse:<br />
396 Wh<br />
Referenz-Reichweite /<br />
Stromverbrauch**<br />
Trittfrequenz, 475 / 465 / 455<br />
Watt Maximalleistung (bei 15 /<br />
30 / 40 km/h)<br />
LiFePo04-Akku, 768 Wh (16 Ah<br />
/ 48 Volt), weitere Akkugrössen:<br />
450 / 600 Wh<br />
Kraft-, Geschwindigkeits-, Trittfrequenz-,<br />
Neigungs-Sensor, 310 /<br />
285 / 275 Watt Maximalleistung<br />
(bei 15/ 30 / 40 km/h)<br />
Li-Ion-Akku, 475,2 Wh (zwei Akkus<br />
à 6,6 Ah / 36 Volt)<br />
Kraft-, Trittfrequenz-,<br />
Geschwindigkeits-Sensor,<br />
280/ 290 / 185 Watt Maximalleistung<br />
(bei 15/ 30 / 40 km/h)<br />
Li-Ion-Akku, 432 Wh (12 Ah /<br />
36 Volt), weitere Akkugrössen:<br />
288 / 504 Wh<br />
ca. 55 km (11,5 Watt pro km) ca. 85 km (9 Watt pro km) ca. 55 km (8,6 Watt pro km) ca. 60 km (7,2 Watt pro km)<br />
Ausstattung Shimano-«SLX»-30-Gang-<br />
Kettenschaltung, hydraulische<br />
Scheibenbremse Magura «MT4»,<br />
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Reichweite, Verbrauch (25%)<br />
Fahrgefühl (20%)<br />
Handling (10%)<br />
Velotechnik (15%)<br />
Gesamtnote<br />
Info Stöckli Swiss Sport<br />
041 492 62 62<br />
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2<br />
4<br />
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REICHWEITEn-<br />
SEnSoRIK-<br />
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*Messung Velojournal **Bei hoher Unterstützung (siehe Kasten)
5<br />
7<br />
notenskala: = überragend = sehr gut = gut = genügend = mangelhaft<br />
5 | Stromer «Power 48» 6 | Ibex «Around the Clock» 7 | Dolphin «Express» 8 | Wheeler «E-Alterra»<br />
Stromer-Hinterradmotor Bosch-«Drive Unit 45»-Mittelmotor Dolphin-Antriebssystem Bionx-«PL500 HS»-Hinterradmotor<br />
Fr. 4798.– / 980.– Fr. 4149.– / 840.– Fr. 4690.– / 1230.– Fr. 3790.– / 990.–<br />
28 Kilo 20,8 Kilo 29,8 Kilo 25,3 Kilo<br />
Kraft-, Geschwindigkeits-Sensor, 375 / 505<br />
/ 425 Watt Maximalleistung (bei 15/ 30 /<br />
40 km/h)<br />
Kraft-, Trittfrequenz-, Geschwindigkeits-<br />
Sensor, 375 / 375 / 370 Watt Maximalleistung<br />
(bei 15/ 30 / 40 km/h)<br />
Trittfrequenz-Sensor 750 / 415 /<br />
240 Watt Maximalleistung (bei 15/ 30/<br />
40 km/h)<br />
Kraft-, Geschwindigkeits-Sensor,<br />
275 / 340 / 155 Watt Maximalleistung<br />
(bei 15 / 30 / 40 km/h)<br />
Li-Ion-Akku, 396 Wh (11 Ah / 36 Volt) Li-Ion-Akku, 288 Wh (8 Ah / 36 Volt) Li-Ion-Akku, 720 Wh (20 Ah / 36 Volt) LiMn-Akku, 422,4 Wh (8,8 Ah /<br />
48 Volt)<br />
ca. 40 km (9,9 Watt pro km) ca. 30 km (9,6 Watt pro km) ca. 65 km (11,1 Watt pro km) ca. 35 km (12,1 Watt pro km)<br />
Shimano-«SLX/XT»-27-Gang-Kettenschaltung,<br />
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Shimano «SLX», 26-Zoll-Rä<strong>der</strong>, Velolicht-<br />
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starke Unterstützung, insbeson<strong>der</strong>e auch<br />
am Berg<br />
angesichts <strong>der</strong> möglichen Reichweite<br />
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<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 17<br />
6<br />
8<br />
T E S T<br />
Elektrovelo
TEST<br />
Elektrovelo<br />
muss man sich beim Treten dem Motor anpassen,<br />
sonst hat man das Gefühl, ins Leere zu pedalen.<br />
Vermeiden sollte man hier das Blockieren<br />
des Hinterrades, weil sonst die Tretkurbel<br />
vom Motor kurz rückwärts geschlagen wird,<br />
was sehr unangenehm sein kann. Mit etwas<br />
Routine lernt man beides. Das «Impuls», das<br />
Stöckli-Bike und <strong>der</strong> Bionx-Antrieb sind absolut<br />
geräuschfrei.<br />
Alles im Griff : das Display<br />
Das Display am Lenker informiert während<br />
<strong>der</strong> Fahrt nicht nur über Geschwindigkeit,<br />
zurückgelegte Kilometer, Akkustand und<br />
gewählten Unterstützungsmodus. Man bekommt<br />
auch Informationen über die Motorenleistung;<br />
beim Flyer, Bionx, Stromer und<br />
«Impuls» über ein Balkendiagramm, beim<br />
Stöckli und Speedped in Zahlenwerten. Das<br />
Speedped gibt ausserdem die verbrauchten<br />
Wattstunden an. Das Stöckli «E.T.» und <strong>der</strong><br />
Bosch-Antrieb prognostizieren die Restreichweite.<br />
Das braucht zwar etwas Angewöhnung,<br />
ist aber einigermassen aussagekräft ig.<br />
Das «Impuls» und <strong>der</strong> Stromer geben die verbleibende<br />
Akkukapazität in Prozent an.<br />
Off enbar ist eine gute Akkuanzeige gar<br />
nicht so einfach zu bauen. Auf <strong>der</strong> Testfahrt<br />
mit dem Ibex, dem Dolphin und dem Stromer<br />
war <strong>der</strong> Akku dann plötzlich viel rascher leer,<br />
als <strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong> Anzeige es hätte vermuten<br />
lassen. Stöckli gibt auf dem Display sogar das<br />
im Vergleich zu einer Autofahrt eingesparte<br />
CO 2 an. Das grosse Display des Speedped offenbart<br />
die ganze Elektrovelo-Technik, von<br />
Anzeige<br />
den Ladezyklen über den Stromverbrauch bis<br />
zur aktuellen Systemspannung.<br />
Gute Ausstattung<br />
Kaum etwas zu bemängeln gibt es bei <strong>der</strong><br />
Ausstattung <strong>der</strong> Velos. Die Rahmen sind bei<br />
praktisch allen Produkten auf die grösseren<br />
Belastungen durch die höheren Geschwindigkeiten<br />
ausgelegt. Erstaunlich ist, dass<br />
nicht vermehrt Fe<strong>der</strong>gabeln, gefe<strong>der</strong>te Sattelstützen<br />
o<strong>der</strong> gar Vollfe<strong>der</strong>ungen eingesetzt<br />
werden. Mit den höheren Geschwindigkeiten<br />
und den schwereren Fahrzeugen wird man<br />
deutlich mehr durchgeschüttelt als auf einem<br />
konventionellen Velo.<br />
Bei den getesteten Velos waren durchwegs<br />
gute bis sehr gute Scheibenbremsen im Einsatz.<br />
Ausnahme ist die Hinterradbremse des<br />
Dolphin, wo systembedingt keine Scheibenbremse<br />
montiert werden kann. Die Hersteller<br />
scheinen sich <strong>der</strong> Tatsache bewusst zu sein,<br />
dass starke Motoren auch kräft ige Bremsen<br />
erfor<strong>der</strong>n. Auch bei den Schaltungen sind<br />
durchwegs gute Komponenten montiert. Als<br />
einziges Velo im Test ist das Speedped mit einer<br />
Nabenschaltung ausgerüstet. Auch bei den<br />
an<strong>der</strong>en Mittelmotoren gibt es Modelle mit<br />
Nabenschaltungen für geringeren Kettenverschleiss.<br />
Diese Möglichkeit fehlt bei den Hinterradmotoren.<br />
Da hier die Motorkraft aber<br />
direkt auf das Rad wirkt, werden Kette und<br />
Kränze allgemein weniger beansprucht.<br />
Vielleicht leisten die Elektrovelos bereits<br />
mehr als wir brauchen: Der Käufer muss entscheiden,<br />
ob er wirklich den Watt-Boliden<br />
5 Jahre Garantie<br />
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Inserat<br />
braucht und einen grossen Akku eingebaut<br />
haben will. O<strong>der</strong> ob ein kleineres Modell<br />
besser geeignet wäre. Entscheidend sind auch<br />
Fahrverhalten und Bedienung. Inzwischen<br />
gibt es E-Bikes für alle Ansprüche. Weil die<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Fahrer und die Eigenschaft<br />
en <strong>der</strong> Elektrovelos so unterschiedlich<br />
sind, ist es schwierig, einen Testsieger zu<br />
küren.<br />
Sind Kraft und Reichweite gefragt, stechen<br />
das Speedped und <strong>der</strong> Dolphin heraus. Sucht<br />
jemand eine feine Sonsorik und ein Fahrverhalten<br />
möglichst nahe beim normalen Velo,<br />
überzeugt das «Impuls» am meisten. Will<br />
man ein schnelles Velo mit kräft igem Antritt<br />
für die Stadt, passt das Wheeler mit dem<br />
Bionx-Motor o<strong>der</strong> das leichte Ibex mit dem<br />
Bosch-Antrieb. Das Flyer-«R»-Modell bietet<br />
ein feines Fahrverhalten bei grosser Reichweite,<br />
<strong>der</strong> Stromer und das neue Stöckli «E.T.»<br />
kombinieren einen starken Motor mit guter<br />
Sensorik und angenehmem Fahrgefühl.<br />
So wurde getestet<br />
Die Berner Fachhochschule in Biel ermittelte<br />
auf ihrem Prüfstand die Unterstützungskraft<br />
<strong>der</strong> Elektrovelos bei verschiedenen Geschwindigkeiten.<br />
Im Praxistest beurteilten vier Tester<br />
das Fahrgefühl, die Sensorik und Motorsteuerung<br />
sowie die Bedienung <strong>der</strong> E-Bikes.<br />
Mehr zum Thema Elektrovelo steht in <strong>der</strong> Spezialausgabe<br />
des «velojournal», das am Kiosk<br />
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20 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012
A N S I C H T E N<br />
<strong>Schweiz</strong><br />
Blick vom Grossen Mythen<br />
Gleich hinter dem Kantonshauptort<br />
Schwyz erhebt sich wie ein riesiger<br />
Haifischzahn eine Felsklippe aus<br />
Kalkstein empor, unten grau, oben<br />
auffallend rötlich gefärbt. Je nach<br />
Lichteinfall wirkt sie durchaus ein<br />
wenig mythisch, und viele Mythen<br />
ranken sich um <strong>der</strong>en Flanken. Die<br />
Rede ist vom Grossen Mythen, nicht<br />
ganz 1900 Meter hoch und doch sehr<br />
gebirgig. Auf seiner Rückseite führt<br />
ein gut ausgebauter, mit Fixseilen und<br />
Gelän<strong>der</strong>n entschärfter Weg durch die<br />
schroffe Ostflanke hinauf. An schönen<br />
Wochenenden ist man hier selten alleine<br />
unterwegs; aber etwas trittsicher<br />
und schwindelfrei sollte man dennoch<br />
sein, denn <strong>der</strong> steile Pfad verzeiht<br />
nicht jeden Ausrutscher. Zuoberst<br />
winken ein kleines Gasthaus und eine<br />
prächtige Aussicht. Ganz beson<strong>der</strong>s,<br />
wenn ein spätherbstliches Nebelmeer<br />
sämtliche Ortschaften und Täler verschluckt<br />
und bloss die Bergspitzen <strong>der</strong><br />
Zentralschweiz herausragen lässt. In<br />
diesem Fall sind es die lang gezogene<br />
Rigi, knapp rechts <strong>der</strong> Bildmitte, und<br />
<strong>der</strong> massige Fronalpstock am linken<br />
Bildrand. Lange schauen wir <strong>der</strong> Dohle<br />
zu, die seelenruhig ihre Kreise durch<br />
den Himmel zieht. Und fragen uns<br />
im Abstieg, ob auch sie etwas für die<br />
Schönheit <strong>der</strong> Szenerie übrig hatte.<br />
O<strong>der</strong> interessierte sie sich nur für die<br />
Krümel unseres Picknicks?<br />
Text und Foto: Marco Volken<br />
Anreise: Mit dem Bus von Einsiedeln nach<br />
Brunni und per Seilbahn zur Holzegg; von<br />
dort in 1½ Stunden auf den Gipfel und in<br />
¾ Stunden wie<strong>der</strong> hinunter.<br />
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 21
© Peter Krebs<br />
22<br />
Das Klappern <strong>der</strong> Stöcke<br />
Früher enthielten sie Waffen und Prestige. Dann kamen sie ausser Mode. Seit einigen Jahren<br />
erleben sie als Fitnessinstrumente eine Renaissance. Wie die Spazierstöcke zu Nordic-Walking-<br />
und Trekkinginstrumenten wurden.
Es gab eine Zeit, schätzungsweise zwischen<br />
dem Herbst 1953 und dem<br />
Frühling 1986, da waren die Wan<strong>der</strong>stöcke<br />
und die Spazierstöcke aus dem<br />
Alltag verschwunden. Die Gründe dafür<br />
sind vielfältig, wie immer bei modehistorischen<br />
Phänomenen. Sie hatten aber<br />
sicher mit dem steigenden Wohlstand<br />
und <strong>der</strong> damit verbundenen Zunahme<br />
<strong>der</strong> Motorisierung zu tun. In <strong>der</strong> fraglichen<br />
Epoche geriet ja nebst dem Stock das<br />
ganze Zufussgehen in Vergessenheit. Wer<br />
wollte sich noch mit einem Stock abmühen,<br />
wenn er sich einen VW, einen Ren-<br />
Lange kamen die Wan<strong>der</strong>sleute ohne Stöcke aus. Heute gehören sie zur Standardausrüstung und<br />
helfen bei schwierigen Passagen über Stock und Stein<br />
ault o<strong>der</strong> einen DKW leisten konnte? Der<br />
Spazierstock hatte als Fortbewegungshilfe<br />
und Statussymbol ausgedient und wurde<br />
an den Nagel gehängt. Stock und Hut<br />
standen den Leuten auf dem Weg nach<br />
oben nicht mehr gut, son<strong>der</strong>n im Weg. Sie<br />
waren zu alten Hüten geworden.<br />
Die Gesundheitswoge kommt<br />
Auf die Motorisierungswelle folgte schon<br />
bald die Gesundheitswoge. Sie schien dem<br />
Stock endgültig den Garaus zu machen.<br />
Denn es ging auch darum, möglichst lange<br />
ein jugendliches Aussehen zu bewahren<br />
und so dem Ideal zu entsprechen, das die<br />
Werbung verbreitete und das sich langsam<br />
aber sicher in den Vorstellungen <strong>der</strong><br />
Konsumentinnen festsetzte. Der Stock,<br />
<strong>der</strong> im Ruf stand, ein Instrument für Alte<br />
und Gehbehin<strong>der</strong>te zu sein, war da endgültig<br />
fehl am Platz. Der Fortschritt kam<br />
ohne Stock schneller voran.<br />
Ironischerweise war es dann die von<br />
<strong>der</strong> Gesundheitswelle mit ausgelöste<br />
Fitnessflut, die dem Stock zu einer neuen<br />
Blüte verhalf. Die Motoren hatten zu<br />
einer Bewegungsarmut geführt, <strong>der</strong> man<br />
nun in <strong>der</strong> Freizeit mit allen möglichen<br />
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 23
A U S R Ü S T U N G<br />
Zu Fuss<br />
© Keystone<br />
Sportarten begegnete. Nach dem Tennis,<br />
dem Aerobic, dem Lambada-Tanz,<br />
dem Hometrainer und dem Golf für alle<br />
entdeckte die Fitnessindustrie schliesslich<br />
sogar das Gehen. Dazu gehörte auch<br />
wie<strong>der</strong> ein Stock. O<strong>der</strong> besser gesagt: Es<br />
brauchte jetzt zwei Stöcke. Die Knüppel<br />
<strong>der</strong> neuen Generation hatten natürlich<br />
nicht mehr die Form eines Holzstocks<br />
mit krummem Griff, <strong>der</strong> sich zur Not aus<br />
einem Ast selber basteln liess. Sie waren<br />
industriell aus Leichtmetall gefertigt, ihre<br />
Spitzen bestanden aus Eisen, die Griffe<br />
aus Kork, und sie besassen Schlaufen für<br />
die Hände. Sie sahen aus wie Skistöcke.<br />
Aber sie hiessen an<strong>der</strong>s, nämlich Nordic-<br />
Walking- sowie Trekkingstöcke. So wurde<br />
<strong>der</strong> Stock für den Sommersport wie<strong>der</strong><br />
salonfähig. Es war eine bewun<strong>der</strong>nswerte<br />
Leistung <strong>der</strong> Outdoorbranche, ein abgetakeltes<br />
Reiseutensil aus <strong>der</strong> Mottenkiste<br />
hervorzuholen und zu einem blühenden<br />
Geschäftsmodell zu machen. Das gelang<br />
nur, indem die Gehhilfe den mo<strong>der</strong>nen<br />
Bedürfnissen angepasst wurde. Die<br />
Stockdesigner verwandelten die Krücken<br />
für Leute, die nicht mehr so gut zu Fuss<br />
sind, in ein gelenkschonendes und die<br />
Armmuskeln sowie das Selbstbewusstsein<br />
stärkendes Fitnessinstrument.<br />
Jede Zeit hat ihren Stock<br />
Jede Zeit geht an ihrem eigenen Stock.<br />
In <strong>der</strong> Gegenwart werden die Stöcke in<br />
Asien hergestellt. Sie sind meist tele-<br />
skopmässig in <strong>der</strong> Höhe verstellbar, oft<br />
komfortabel gefe<strong>der</strong>t und kosten eine<br />
schöne Stange Geld. Auch sind sie nicht<br />
zum Spazieren o<strong>der</strong> zum Wan<strong>der</strong>n gedacht.<br />
Der mo<strong>der</strong>ne mitteleuropäische<br />
Homo erectus hat mit diesen Tätigkeiten<br />
aufgeräumt. Gebummelt wird sowieso<br />
nicht mehr. Er trekkt und nordicwalkt<br />
jetzt den Waldboden und die Wan<strong>der</strong>wege<br />
platt. Walken ist eine ganz an<strong>der</strong>e<br />
Sache als das Spazieren selig. Die Walkerin<br />
und <strong>der</strong> Walker geben sich keinen<br />
philosophischen Betrachtungen und freigeistigen<br />
Träumereien hin wie seinerzeit<br />
Rousseau, als er auf <strong>der</strong> St. Petersinsel<br />
mitten im Herrschaftsbereich des Alten<br />
Berns das Spazieren erfand. Walken ist<br />
eine zielgerichtete Aktivität. Sie ordnet<br />
sich dem Zweck <strong>der</strong> Ertüchtigung von<br />
Herz, Kreislauf und Muskeln unter. Da<br />
bleibt keine Zeit zum Pilze sammeln,<br />
zum Bewun<strong>der</strong>n des Waldmeisters, des<br />
Zeitröschens, des Kuckucks o<strong>der</strong> sonst<br />
eines seltenen Vogels. Ja die Walkersleute<br />
hören diese nicht einmal pfeifen,<br />
hämmern, rufen, tiri- o<strong>der</strong> jubilieren,<br />
weil sie aus dem Headset direkt die<br />
Musik und die Botschaft <strong>der</strong> Madonna<br />
empfangen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Tochter telefonisch<br />
beim Lösen <strong>der</strong> Schulaufgaben zur Seite<br />
stehen. Das Walking, das Trekking und<br />
die dazugehörigen Stöcke sind Kin<strong>der</strong><br />
unserer Zeit des Multitaskens und des<br />
Sich-nie-dort-Befindens-wo-man-gerade-ist.<br />
Diese Epoche hat das Klappern <strong>der</strong><br />
Der Stock gehört immer dazu: Charly Chaplin als Tramp in seinem Film «Zirkus», 1928.<br />
nach dem Tennis, dem Aerobic, dem lambada-Tanz und dem<br />
Golf für alle entdeckte die Fitness-Industrie sogar das Gehen.<br />
Störche durch jenes <strong>der</strong> Stöcke ersetzt.<br />
Einen leichten Nachteil haben die heutigen<br />
Stöcke aber schon. Sie sehen alle<br />
haargenau gleich aus und sind deshalb<br />
als Statussymbole ungeeignet. Sie bilden<br />
höchstens den Anlass zum Fachsimpeln<br />
über die einzustellende Länge sowie über<br />
die Art und Weise ihrer Verwendung in<br />
den unterschiedlichen Geländearten.<br />
Das war einst an<strong>der</strong>s. Im Barock liessen<br />
Könige und Aristokraten ihre Gehstöcke<br />
aus Silber und Gold fertigen und<br />
mit Edelsteinen verzieren. So etwas sieht<br />
man bei keinem Nordic-Walking-Stock.<br />
Das Bürgertum adaptierte diese Gepflogenheit,<br />
nachdem es den Adel entmachtet<br />
hatte. Auf diese Art entstanden aus<br />
Prestigegründen sowie aus raffiniertem<br />
Kunstsinn die kostbarsten Stockstücke,<br />
die kunstvollsten Stockwerke, die man<br />
sich vorstellen kann. Schlangen-, Ziegen-,<br />
Pferde- und Adlerköpfe dienten als Griffe.<br />
Der Schaft war mit Ornamenten o<strong>der</strong><br />
kleinen Plaketten verziert, die die vom<br />
stolzen Besitzer besuchten Sehenswürdigkeiten<br />
abbildeten. Der Stock war mehr<br />
als eine Gehhilfe. Er war ein dekoratives<br />
Mittel <strong>der</strong> Selbstdarstellung, auf das kein<br />
Mann von Welt verzichtete, wenn er ausser<br />
Haus ging. «I by kannete» sagen die<br />
Deutschfreiburger heute noch, wenn sie<br />
zum Ausgang bereit sind. Das Verb «kanne»<br />
soll dabei vom Französischen la canne,<br />
Spazierstock, herkommen.<br />
Waffe und Parfümflasche<br />
Der Wan<strong>der</strong>- und Spazierstock war<br />
ausserdem eine Waffe zur Selbstverteidigung.<br />
Schon in seiner primitiven Urform<br />
diente er dazu, Hunde sowie an<strong>der</strong>e<br />
karnivore und dem Kannibalismus<br />
zugeneigte Säugetiere in die Flucht zu<br />
schlagen o<strong>der</strong> auf Wegelagerer und Strassenräuber<br />
einzudreschen. Davon machten<br />
sogar die frommen Pilger Gebrauch,<br />
wenn sie nach Santiago de Campostela<br />
o<strong>der</strong> Rom unterwegs waren. Ihr Pilgerstab<br />
war bloss etwas länger und kräftiger<br />
als die üblichen Wan<strong>der</strong>stöcke. Von den<br />
Dimensionen her ist er dem Hirtenstab<br />
und dem aus diesem abgeleiteten Bischofsstab<br />
(auch Krummstab genannt)<br />
verwandt, <strong>der</strong> sich allerdings von seinem<br />
ursprünglichen Zweck total abgelöst hat<br />
und nur noch als Herrschaftssymbol und<br />
24 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012
Spazierstöcke lassen sich vielseitig verwenden. Zusammen mit einem Hut auch als Schattenspen<strong>der</strong>: Carl Spitzweg,<br />
Der Sonntagsspaziergang, 1841.<br />
<strong>der</strong> Repräsentation diente und dient.<br />
Die Bischöfe vertreiben damit höchstens<br />
böse Geister und keine bösen Buben.<br />
Im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t war unter Adligen<br />
und reichen Bürgern die Sitte verbreitet,<br />
Händel mit dem Spazierstock auszutragen,<br />
den sie immer bei sich trugen. Aus<br />
solchen vornehmen Strassengefechten<br />
entwickelte sich <strong>der</strong> in Frankreich verbreitete<br />
tänzerisch-elegante Kampfsport<br />
«Canne», <strong>der</strong> es 1928 in Paris sogar zu<br />
olympischen Ehren brachte.<br />
Reiches Innenleben<br />
So schmal ein Stock auch sein mag: In<br />
seinem Innern lassen sich wie in einem<br />
<strong>Schweiz</strong>er Messer allerlei praktische Gegenstände<br />
verbergen. Waffen waren sehr<br />
beliebt. Schlanke Degen, Pistolen und<br />
sogar Gewehre fanden Platz und waren<br />
bei Bedarf rasch und überraschend zur<br />
Hand. Weil sich diese Instrumente auch<br />
gegen die Obrigkeit einsetzen liessen, waren<br />
im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t die Spazierstöcke<br />
in einigen stockkonservativen Städten<br />
Frankreichs auf Plätzen und während<br />
Versammlungen untersagt. Nun, es gab<br />
auch harmlosere Formen. Man konnte die<br />
Knüppel mit Tabakdosen und Schnapsflaschen<br />
ausstatten, die allerdings zu klein<br />
waren, um den Besitzer stockbesoffen zu<br />
machen, weshalb dieser Ausdruck eine<br />
an<strong>der</strong>e Herkunft haben muss. Es wurden<br />
ausserdem Behälter zum Schmuggeln von<br />
Geld o<strong>der</strong> Schirme eingebaut. Vornehme<br />
Damen besassen im 18. und 19 Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
einen Vinaigrette-Stock. Wenn ein<br />
Ohnmachtsanfall o<strong>der</strong> eine an<strong>der</strong>e Unpässlichkeit<br />
drohten, entnahmen sie ihm<br />
einen in Essig getunkten Schwamm. Auch<br />
Parfümschwämme waren verbreitet. Sie<br />
halfen über unangenehme Geruchspassagen<br />
hinweg, denen die Holden unterwegs<br />
ausgesetzt waren. Der Stock blieb aber ein<br />
vorwiegend männliches Utensil, die Damenwelt<br />
bevorzugte den Schirm. Dank<br />
<strong>der</strong> Fitnessstöcke herrscht heute in dieser<br />
Hinsicht Gleichberechtigung.<br />
Wie viel sogar in einem ganz einfachen<br />
Spazierstock steckt, machte Charlie<br />
Chaplin in <strong>der</strong> Stummfilmzeit vor. Seine<br />
Figur des Tramps benutzte den Stock als<br />
ein schauspielerisches Ausdrucksmittel.<br />
Dank des Stocks wirkte sein Übermut<br />
übermütiger, sein Gang komischer, er<br />
unterstrich sein Zögern und vergrösserte<br />
die Einsamkeit. Der Stock machte den<br />
Tramp elegant, wenn er elegant wirken<br />
wollte und half ihm, seine Kunststücke<br />
auszuführen. In Chaplins Filmen erlebte<br />
<strong>der</strong> gute alte Spazierstock einen letzten<br />
Höhepunkt. Zusammen mit <strong>der</strong> Melone<br />
wurde er zum Sinnbild für eine <strong>der</strong> bedeutendsten<br />
Figuren <strong>der</strong> Filmgeschichte.<br />
Einer von Chaplins Stöcken und einer<br />
seiner Melonenhüte wurden vor zwei<br />
Jahren bei einer Auktion in Los Angeles<br />
für 139 250 Dollar abgesetzt. Der Stock<br />
besteht aus Bambusrohr und ist gerade<br />
mal 82 Zentimeter lang. Einen so hohen<br />
Preis hat bisher kein Nordic-Walking-<br />
Stock erzielt. Peter Krebs<br />
A U S R Ü S T U N G<br />
Zu Fuss<br />
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 25
S E R V I C E<br />
Marktplatz<br />
Salecina feiert Geburtstag<br />
In <strong>der</strong> Kultur- und Ferienstiftung Salecina bei Maloja packen die Gäste<br />
mit an: beim Kochen, Putzen o<strong>der</strong> kleinen Reparaturen am Haus. Und sie<br />
tun es in <strong>der</strong> Regel gerne. Ferien sind so auch mit kleinem Portemonnaie<br />
bezahlbar. Vom 22.–24. Juni 2012 feiert Salecina sein vierzigjähriges<br />
Bestehen. Kostenlose Workshops wie «Gut leben statt viel haben», eine<br />
Eiszeitwan<strong>der</strong>ung, Kunst und Musik, eine Lesung sowie eine Podiumsdiskussion<br />
zur Zukunft Salecinas runden das Jubiläumswochenende ab.<br />
Ausnahmsweise kann auch ums Haus herum gezeltet werden. Vieles ist<br />
möglich in diesem schön gelegenen Ferienhaus im Bergell – Skitouren-<br />
o<strong>der</strong> Literaturwan<strong>der</strong>woche, Geschichtswerkstatt o<strong>der</strong> einfach ein paar<br />
erholsame Tage an <strong>der</strong> frischen Bergluft. Es gibt Familien, die inzwischen<br />
in <strong>der</strong> dritten Generation hier ihre Ferien verbringen. Eine italienische<br />
Besucherin beschreibt es so: «Salecina ist ein Ort des Ausru-<br />
Eisenbahnatlas <strong>Schweiz</strong><br />
Das Eisenbahnnetz <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
als eines <strong>der</strong> dichtesten Europas<br />
zeichnet sich durch beson<strong>der</strong>e<br />
Vielfalt auf engem<br />
Raum aus. Viele<br />
Strecken sind aufgrund<br />
<strong>der</strong> Topografie schmalspurig<br />
gebaut. Schmalspurbahnen<br />
wie die Rhätische<br />
Bahn und die Matterhorn-<br />
Gotthard Bahn erschliessen ganze<br />
Regionen. Mit dem Glacier-Express<br />
und dem Bernina-Express<br />
bieten sie zwei <strong>der</strong> interessantesten<br />
Bahnreisen <strong>der</strong> Welt. Der Eisenbahnatlas<br />
<strong>Schweiz</strong>, soeben in<br />
2. komplett überarbeiteter Auflage<br />
erschienen, dokumentiert diese<br />
Vielfalt: Massstäbliche Karten<br />
mit vielen Zusatzinformationen im<br />
Neu bei Eurobus:<br />
Linienverkehr nach Südtirol<br />
Wer nach Südtirol reisen möchte,<br />
kann dies neu ganz komfortabel<br />
mit Eurobus tun. Mühsames Umsteigen<br />
gehört <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
an, denn seit Februar verfügt das<br />
grösste private Busunternehmen<br />
<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> über die Konzession<br />
für den entsprechenden Linienverkehr.<br />
Die Fahrten werden jeden<br />
Sonntag durchgeführt und starten<br />
frühmorgens in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Ankunft<br />
in Südtirol ist am frühen<br />
Nachmittag, wobei sechs Aus-<br />
Grundmassstab 1:150000 zeigen<br />
detailliert die <strong>Schweiz</strong>er Bahnstrecken.<br />
In den Städten<br />
sind Tramlinien, im Gebirge<br />
die wichtigsten<br />
Luftseil-, Standseil- und<br />
Zahnradbahnen dargestellt.<br />
Ergänzend zu<br />
den Hauptkarten werden<br />
zahlreiche Eisenbahnknoten und<br />
interessante Schmalspurnetze im<br />
vergrösserten Massstab 1:50000<br />
dargestellt. Informationsspalten<br />
ergänzen jede Kartenseite.<br />
Verlag Schweers + Wall GmbH<br />
112 S., vierfarbig, gebunden,<br />
ca. Fr. 45.90<br />
www.eisenbahnatlas.ch<br />
stiegsorte angefahren werden:<br />
Schlan<strong>der</strong>s, Naturns, Rabland, Algund<br />
Post und Algund sowie Meran.<br />
Die Rückreise beginnt am<br />
Nachmittag in Südtirol mit Ankunft<br />
am selben Abend in <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong>. Eine Retourfahrt kostet<br />
180 Franken. Wer möchte, bucht<br />
ein Hotel aus dem Angebot «Berge<br />
und Seen» dazu und erhält kostenlos<br />
die «Mobilcard Südtirol»<br />
www.eurobus.ch<br />
hens, des Lesens, <strong>der</strong> Musik und <strong>der</strong> Schönheit <strong>der</strong> Natur. Es ist gemütlich<br />
für Einzelne und Familien, ein Ort des Austauschs und linker<br />
Tradition im offenen Sinn.»<br />
www.salecina.ch<br />
Südtessiner Dolce far niente<br />
In <strong>der</strong> Casa Santo Stefano, zwei typischen, stilvoll renovierten Tessinerhäusern<br />
aus dem 18. Jahrhun<strong>der</strong>t, kann man bestens entspannen. Nebst<br />
den gepflegten Zimmern und hellen Loggias laden auch die Terrasse mit<br />
Pergola und die typischen Tessinerküchen mit offenem Kamin zum Verweilen<br />
ein. Das Frühstück mit selbstgebackenem Brot und Zopf, hausgemachten<br />
Konfitüren und an<strong>der</strong>en Leckereien wird an grossen, urchigen<br />
Holztischen serviert. Die Casa Santo Stefano befindet sich in Miglieglia<br />
(710 m), einem kleinen Tessinerdorf. Sie liegt an einem Sonnenhang des<br />
Malcantone, inmitten einer sanften Hügellandschaft mit herrlicher<br />
Weitsicht nach Süden. Der Aussichtsberg Monte Lema (1624 m) ist direkt<br />
vom Dorf aus mit <strong>der</strong> Gondelbahn zu erreichen. Vor dem Haus eröffnet<br />
sich ein wildromantisches Wan<strong>der</strong>gebiet in Kastanienwäl<strong>der</strong>n, mit<br />
Flüsschen und Wasserfällen. Das «etwas an<strong>der</strong>e» Albergo eignet sich<br />
für Familien und Einzelpersonen, Gruppen und Seminare.<br />
www.casa-santo-stefano.ch<br />
26 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012<br />
© Salecina<br />
© Casa Santo Stefano
© Stöckli<br />
Ortlieb Son<strong>der</strong>edition: wasserdichte Hinterradtasche<br />
Zum 30-jährigen Bestehen bringt <strong>der</strong> Outdoor-Spezialist<br />
Ortlieb unter dem Motto<br />
«Around the World» eine limitierte Son<strong>der</strong>edition<br />
des Back-Roller Classic in 18<br />
verschiedenen Varianten heraus: mit<br />
Aufdruck von sechs Kontinenten und<br />
zwölf Län<strong>der</strong>n. Der Back-Roller Classic<br />
ist eine geräumige Packtasche für den<br />
hinteren Gepäckträger. Die beidseitig angeschrägte<br />
Form sorgt für viel Beinfreiheit.<br />
Eine fest montierte Innentasche mit<br />
Hauptfach und eine Netztasche mit Reiss-<br />
Grünes Bio-Wun<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Surselva<br />
Das Biohotel Ucliva liegt inmitten <strong>der</strong> herrlichen Surselva. Es punktet mit<br />
frischer Bergluft, Weitsicht vom Balkon, Biogenuss auf dem Teller, herzlicher<br />
Gastfreundschaft, Kin<strong>der</strong>spielzimmer und Gartenterrasse. Als einziges<br />
Biohotel in Graubünden setzt es den Schwerpunkt auf Familien,<br />
Velogäste, Wan<strong>der</strong>er und Schneesportlerinnen sowie Kurse und Seminare.<br />
Im Sommer starten die Wan<strong>der</strong>wege und Velorouten vor <strong>der</strong> Haustüre,<br />
im Winter das Skigebiet. Nach einem mehrmonatigen Umbau präsentiert<br />
sich das Haus in neuer Frische. Die 22 gemütlichen Doppel- und Familienzimmer,<br />
Familiensuiten und Galeriezimmer, fast alle mit grossem<br />
Balkon, wurden komplett mit formschönen Holzmöbeln aus <strong>Schweiz</strong>er<br />
Produktion ausgestattet und mit Naturfarben von Le Corbusier versehen.<br />
Die Ucliva-Küche zeichnet sich durch ein frisches Angebot an regionalen<br />
Gerichten aus, die zu 100 Prozent mit Bioprodukten zubereitet werden.<br />
www.ucliva.ch;<br />
Spezialarrangements für <strong>VCS</strong>-Mitglie<strong>der</strong>: www.vcs-bonus.ch<br />
© Ortlieb<br />
Stöckli «e.t.» – da ist die <strong>Schweiz</strong> platt<br />
S E R V I C E<br />
Marktplatz<br />
Ausgestattet mit leistungsstarkem <strong>Schweiz</strong>er Motor, Elektronik und Sensorik,<br />
wurde das Stöckli-Elektrobike speziell für die Topografieverhältnisse<br />
unseres Landes entwickelt. Ein modulares System ermöglicht beliebige<br />
Kombinationen von verschiedenen Motor- und Batteriestärken<br />
und eine Erhöhung <strong>der</strong> Reichweite um bis zu 60 Prozent gegenüber vergleichbaren<br />
E-Bikes. Die elektrischen Komponenten verschmelzen mit<br />
dem formschönen Rahmendesign. Bei Bedarf lässt sich <strong>der</strong> Akku leicht<br />
abnehmen. Dank wählbaren Komponenten wie Gepäckträger, Fe<strong>der</strong>gabel<br />
o<strong>der</strong> komfortablem Sattel eignet sich das «e.t.» als Gefährte für urbane<br />
Menschen genauso wie für ältere Personen. Mit <strong>der</strong> exklusiven<br />
Stöckli-Velo-Assistance werden defekte Bikes kostenlos beim Kunden<br />
abgeholt, repariert und wie<strong>der</strong> vor die Haustüre geliefert. Ausserdem<br />
gibt es auf jeden Einkauf 5 Prozent Rabatt. Jetzt testen: In den Stöckli-<br />
Filialen o<strong>der</strong> an einem Stopp <strong>der</strong> e.t.-Roadshow durch die <strong>Schweiz</strong>.<br />
www.stoeckli.ch<br />
verschluss sorgen für Ordnung im Tascheninneren.<br />
Das patentierte Ortlieb Quick-<br />
Lock1-System ermöglicht ein schnelles<br />
und unkompliziertes Befestigen <strong>der</strong> Tasche<br />
am Gepäckträger mit einer Hand.<br />
Mit dem Schultergurt kann sie gut als<br />
Umhängetasche getragen werden. Mit<br />
dem Ortlieb Radtaschentragesystem<br />
lässt sich <strong>der</strong> Back-Roller zudem in einen<br />
Rucksack verwandeln.<br />
www.ortlieb.com<br />
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 27<br />
© ucliva
A N S I C H T E N<br />
<strong>Schweiz</strong><br />
Val Punteglias, Surselva<br />
Die Gletscher haben sich zurückgezogen,<br />
geblieben ist ein weites, hohles<br />
Amphitheater aus hohen Bergen. In <strong>der</strong>en<br />
Mitte breitet sich eine karge Geröllebene<br />
aus, gespickt mit Felshöckern,<br />
die vom Eis geschliffen wurden. Und<br />
ein wirrer Fächer aus Wildbächen, die<br />
allmählich zusammenfinden, um das<br />
Schmelzwasser von Piz Urlaun, Tödi<br />
Grischun und Bifertenstock Richtung<br />
Vor<strong>der</strong>rhein zu leiten. Da und dort ein<br />
kleines Polster mit so winzigen wie<br />
farbenprächtigen Blumen. Langsam<br />
erobert sich auch das Gras die einst<br />
eisige Landschaft. Selbst ein kleiner See<br />
hat sich gebildet, inklusive Sandstrand.<br />
Manchmal hört man das Krachen und<br />
Poltern <strong>der</strong> Gletscherzunge, die sich<br />
ihres Schutts entledigt – ein Gletscher<br />
ist ja auch ein För<strong>der</strong>band, das den<br />
Berg oben abträgt und Jahrzehnte später<br />
unten ablagert. Nach dem langen<br />
Aufstieg, <strong>der</strong> uns gehörig ins Schwitzen<br />
gebracht hat, sitzen wir lange auf<br />
einem Stein und schauen zu. Geniessen<br />
die Ruhe. Schlen<strong>der</strong>n dann umher,<br />
erkunden die Gegend, balancieren über<br />
Moränen, spüren den Gletscherwind,<br />
sammeln Eindrücke. Kein Zweifel: Das<br />
Val Punteglias ist grosses Kino.<br />
Text und Foto: Marco Volken<br />
Anreise: Mit <strong>der</strong> Bahn nach Trun, anschliessend<br />
zu Fuss auf steilem Bergweg mit einzelnen<br />
Fixseilen in 4½ Stunden (o<strong>der</strong> mit<br />
Alpentaxi ab Alp Schlans Sut in 3 Stunden)<br />
zum Gletschervorfeld und in 2¾ Stunden<br />
(bzw. 2 Stunden) wie<strong>der</strong> hinunter. Übernachtungsmöglichkeit<br />
in <strong>der</strong> SAC-Hütte Camona<br />
da Punteglias (www.punteglias.ch).<br />
28 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 29
© Project Photos<br />
Sicher auf <strong>Reisen</strong> und in <strong>der</strong> Freizeit<br />
Der <strong>VCS</strong>-Schutzbrief wurde während <strong>der</strong> letzten Jahre laufend vom Reiseschutz zum umfassenden<br />
Freizeitschutz ausgebaut. Im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en Anbietern ist beim <strong>VCS</strong> nebst den bekannten<br />
Versicherungsleistungen zusätzlich ein Ticketschutz für Veranstaltungen inbegriffen.<br />
Wer gerne auf <strong>Reisen</strong> ist, sollte<br />
sich ausreichend versichern, und<br />
mit einem Schutzbrief erspart<br />
man sich eine Vielzahl separater<br />
Reiseversicherungen. Ob man<br />
eine Reise nicht antreten kann, einen<br />
Städtetrip abbrechen muss<br />
o<strong>der</strong> ob man wegen <strong>der</strong> Grippe<br />
nicht mit auf die Gruppenwan<strong>der</strong>tour<br />
kann: Beim <strong>VCS</strong>-Schutzbrief<br />
sind die Annullierungskosten und<br />
Reisezwischenfälle mitversichert<br />
– und im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en<br />
Anbietern gilt dies für alle im selben<br />
Haushalt lebenden Personen<br />
und auch für Schadenfälle in <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong>. Versichert sind Reisearrangements,<br />
die Miete einer Ferienwohnung,<br />
eines Bootes o<strong>der</strong><br />
Campers, ein Sprachkurs o<strong>der</strong><br />
Hotelaufenthalt sowie <strong>Reisen</strong> mit<br />
dem Auto, Motorrad, Velo, öffentlichen<br />
<strong>Verkehrs</strong>mitteln o<strong>der</strong> zu<br />
Fuss. Auch Such- und Rettungsaktionen<br />
und Rücktransporte aus<br />
dem Ausland sind abgedeckt.<br />
Nebst den bekannten Versicherungsleistungen<br />
bietet <strong>der</strong> <strong>VCS</strong>-<br />
Schutzbrief zusätzlich einen Ticketschutz<br />
für Veranstaltungen<br />
wie den Fussballmatch, den Feng-<br />
Shui-Kurs, das Open-Air-Konzert<br />
o<strong>der</strong> die Zirkusvorstellung.<br />
Mit und ohne Auto<br />
Der <strong>VCS</strong>-Schutzbrief für Nicht-<br />
Motorisierte beinhaltet die Annullierungskostenversicherung<br />
und die Rückreiseversicherung,<br />
falls man die Reise nicht antreten<br />
o<strong>der</strong> frühzeitig abbrechen muss.<br />
Ebenfalls integriert sind eine Reisegepäckversicherung,<br />
falls das<br />
Gepäck zu spät ankommt, <strong>der</strong><br />
Airline-Insolvenz-Schutz, wenn<br />
eine Fluggesellschaft den Betrieb<br />
wegen Zahlungsunfähigkeit einstellen<br />
muss, sowie <strong>der</strong> allgemeine<br />
Rechtsschutz fürs Ausland,<br />
falls man einen Anwalt benötigt.<br />
Beim <strong>VCS</strong>-Schutzbrief für Motorisierte<br />
ist zusätzlich die Pannenhilfe<br />
im Ausland versichert.<br />
Der Reise- und<br />
Freizeitschutz für 365 Tage<br />
Umfassen<strong>der</strong> Versicherungsschutz<br />
für <strong>Reisen</strong>, Hotelbuchungen,<br />
Tagesausflüge, Konzerte,<br />
Sportveranstaltungen, Kurse usw.<br />
im In- und Ausland<br />
Kostenübernahme bei Zwi-<br />
schenfällen auf <strong>Reisen</strong> und in <strong>der</strong><br />
Freizeit infolge Unfall, Krankheit,<br />
Unruhen usw.<br />
Gepäckersatz bei verspäteter<br />
Auslieferung<br />
Rechtsstreit im Ausland<br />
Pannenhilfe (mit <strong>VCS</strong>-Schutzbrief<br />
für Motorisierte) in Europa<br />
und allen Staaten am Mittelmeer<br />
(ohne <strong>Schweiz</strong> und Fürstentum<br />
Liechtenstein)<br />
Als <strong>VCS</strong>-Mitglied profitiert<br />
man von günstigen Prämien<br />
Alle Personen im gleichen<br />
Haus halt sind versichert<br />
24-h-Notrufzentrale<br />
<strong>VCS</strong>-Schutzbrief: jetzt zwei Monate gratis!<br />
Wer bis am 31. Juli einen <strong>VCS</strong>-Schutzbrief abschliesst, erhält diesen<br />
zwei Monate gratis (Laufzeit 14 statt 12 Monate). Bestellungen<br />
und Infos: Rückantwortkarte auf <strong>der</strong> ersten Seite dieses Magazins,<br />
www.schutzbrief.ch o<strong>der</strong> Tel. 0848 611 611 (Normaltarif).<br />
Preise<br />
Europa Welt<br />
<strong>VCS</strong>-Schutzbrief<br />
für Nichtmotorisierte Fr. 55.– Fr. 125.–<br />
<strong>VCS</strong>-Schutzbrief<br />
für Motorisierte<br />
(inkl. Pannenhilfe in Europa,<br />
ohne <strong>Schweiz</strong>/FL) Fr. 77.– Fr. 147.–<br />
30 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012<br />
© Adpic
© Peter Krebs (2x), Mitte: E.Mauduit – OT Bmo<br />
Hamburg Brest Bologna<br />
Europa per Bahn, natürlich<br />
Der <strong>VCS</strong> hat seine Europa-Bahnkarte mit neuen Verbindungen erweitert. Diese bietet obendrein eine Übersicht<br />
über die für den Veloverlad verfügbaren Plätze auf den internationalen Verbindungen. Eine elektronische<br />
Version <strong>der</strong> Karte mit Reiseberichten ist ab sofort auf www.verkehrsclub.ch/europa aufgeschaltet.<br />
Die meisten <strong>Reisen</strong>den planen<br />
ihre Ferien mit dem Auto<br />
o<strong>der</strong> dem Flugzeug. Dennoch<br />
bietet das Transportmittel Bahn<br />
zahlreiche Vorteile und erweist<br />
sich häufig als attraktive Alternative:<br />
Abfahrt und Ankunft<br />
ohne Stau im Herzen <strong>der</strong> Stadt,<br />
Ausnutzen <strong>der</strong> Reisezeit für die<br />
Planung des Aufenthalts, Lesen,<br />
Frühstück im Speisewagen, Einsparen<br />
einer Hotelübernachtung<br />
dank Wahl des Nachtzugs. Was<br />
die Bequemlichkeit angeht, ist<br />
die Bewegungsfreiheit in <strong>der</strong><br />
Bahn grösser als im Auto o<strong>der</strong><br />
im Flugzeug – von <strong>der</strong> Sicherheit<br />
und <strong>der</strong> Umweltbelastung ganz<br />
zu schweigen. Und selbst wenn<br />
auf den ersten Blick die Reisezeit<br />
für den Luftweg spricht, ist unter<br />
Berücksichtigung <strong>der</strong> Anfahrt<br />
zum Flughafen, <strong>der</strong> Wartezeit<br />
bis zum Abflug, <strong>der</strong> Gepäckabholung<br />
und des Transfers zum<br />
Stadtzentrum <strong>der</strong> Zeitgewinn<br />
nicht mehr so gross wie angenommen,<br />
ja vielleicht sogar auf<br />
null zusammengeschmolzen.<br />
Deshalb lohnt es sich, die verschiedenen<br />
<strong>Verkehrs</strong>mittel zu<br />
vergleichen, bevor man sich für<br />
eines entscheidet.<br />
Und trotzdem müssen Bahnreisende<br />
auch einige Nachteile in<br />
Kauf nehmen. Im Gegensatz zum<br />
Luftverkehr gibt es keine Einheitsplattform,<br />
welche den Billettverkauf<br />
für ganz Europa ermöglicht.<br />
So ist es sehr schwierig,<br />
eine Übersicht über alle Preise<br />
und Spezialangebote zu erhalten.<br />
Der Ausbau des internationalen<br />
Personentransports ist bei<br />
weitem nicht die erste Priorität<br />
<strong>der</strong> nationalen Eisenbahngesellschaften<br />
– und die europäische<br />
Bahnlobby ist schwach. Davon<br />
profitieren natürlich in erster Linie<br />
die Fluggesellschaften.<br />
online-Fahrpläne und -Billette<br />
Für die Suche nach Zugverbindungen<br />
in Europa sind die Webseiten<br />
<strong>der</strong> SBB und <strong>der</strong> Deutschen<br />
Bahn die besten. Ganz weglassen<br />
kann man das Webangebot von<br />
Railteam, auf dem lediglich die<br />
Dienstleistungen <strong>der</strong> Allianzmitglie<strong>der</strong><br />
aufgeführt und interessantere<br />
Verbindungen übergangen<br />
werden, was etwa beim<br />
Nachtzug von Genf nach Barcelona<br />
<strong>der</strong> Fall ist.<br />
Im Ticket Shop <strong>der</strong> SBB können<br />
Zugbillette ab <strong>Schweiz</strong>er<br />
Bahnhöfen in die Nachbarlän<strong>der</strong><br />
online gelöst werden. Die Tickets<br />
lassen sich zuhause ausdrucken<br />
o<strong>der</strong> gratis per Post heimsenden.<br />
Beim Billettkauf am Schalter<br />
wird ein Zuschlag von 10 CHF<br />
erhoben. Im Tab «Freizeit und<br />
Ferien» finden sich einige Reiseangebote<br />
nach Europa. Beson<strong>der</strong>s<br />
attraktiv sind Sparbillette<br />
für diejenigen, die ihre Reise<br />
bereits im Voraus buchen: Wien<br />
ab 58 CHF, Budapest ab 60 CHF,<br />
Barcelona ab 113 CHF. Bis Ende<br />
Mai reist man etwa mit dem Mitfahrerangebot<br />
<strong>der</strong> City Night<br />
Line zu zweit nach Amsterdam,<br />
Berlin, Hamburg, Kopenhagen<br />
o<strong>der</strong> Prag und bezahlt nur den<br />
Preis für ein Billett. Es empfiehlt<br />
sich jedoch immer auch <strong>der</strong> Blick<br />
auf die Webseiten <strong>der</strong> Nachbarlän<strong>der</strong>,<br />
denn <strong>der</strong>en Tarife können<br />
in Einzelfällen günstiger sein.<br />
Der Interrail Global Pass ist<br />
für all jene die beste Lösung,<br />
die in ganz Europa herumreisen<br />
und häufig den Zug nehmen.<br />
Das Pendant zu unserem Generalabonnement<br />
ist als fortlau-<br />
nützliche links<br />
E U R O P A<br />
Mit <strong>der</strong> Bahn<br />
fendes Angebot (über eine feste<br />
Zeitdauer) o<strong>der</strong> während einer<br />
bestimmten Anzahl frei zu wählen<strong>der</strong><br />
Tage in 30 Län<strong>der</strong>n gültig.<br />
Es gibt auch Pauschalen für ein<br />
einzelnes Land, für Senioren und<br />
für <strong>Reisen</strong>de unter 26 Jahren.<br />
Kin<strong>der</strong> unter 4 Jahren fahren<br />
gratis mit.<br />
Noëlle Petitdemange<br />
Online-Fahrpläne und -Billette: www.sbb.<br />
ch, www.bahn.de, www.tgv-europe.com<br />
und www.voyages-sncf.com, www.oebb.<br />
at und www.mobilito.at, www.trenitalia.<br />
it, www.visitbritainshop.com.<br />
Fahrpläne <strong>der</strong> Fähren ab Frankreich o<strong>der</strong><br />
Italien nach Korsika und Sardinien:<br />
www.sncm.fr, www.corsica-ferries.fr,<br />
www.aferry.fr<br />
Sehr ausführliche Website über<br />
Bahnreisen in Europa:<br />
www.vertraeglich-reisen.de/anreise/<br />
Streckennetz und Bahngesellschaften:<br />
www.interrailnet.com, www.railpassenger.info,<br />
www.bueker.net/trainspotting/<br />
maps.php, www.ter-sncf.com<br />
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 31
E U R O P A<br />
Mit <strong>der</strong> Bahn<br />
legende<br />
Ausgangsorte BE = Bern<br />
BS = Basel<br />
GE = Genf<br />
Lsne = Lausanne<br />
ZH = Zürich<br />
GE: 5h45/1� ungefähre Reisedauer ab Ausgangsort/<br />
Anzahl Umsteigen<br />
(Minimum)<br />
ZH: � 9h/0� ungefähre Reisedauer ab Ausgangsort<br />
über Nacht / Anzahl<br />
Umsteigen<br />
Tageszüge<br />
Nachtzüge<br />
Grafik: CO 2-Emissionen nach <strong>Verkehrs</strong>mittel in<br />
kg pro <strong>Reisen</strong>den und pro Strecke<br />
Quelle: www.sbb.ch>Umweltrechner und<br />
www.ecopassenger.com<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Genf–Barcelona<br />
Zug Auto Flugzeug<br />
Brest<br />
BS: 9h15/1�<br />
GE: 9h–9h30/1�<br />
Lsne: 10h30/1� •<br />
Madrid •<br />
BS: 18h30/1� (� ab Paris)<br />
GE: 16h/2� (� bis Gerona)<br />
Rennes<br />
BS: 6h30/1�<br />
GE: 6h45/0�<br />
Lsne: 7h30/1�<br />
•<br />
Nantes •<br />
BS: 6h30–45/1�<br />
Lsne: 7h–7h45/1�<br />
GE: 6h30–6h45/1�<br />
La Rochelle •<br />
Lsne: 9h/1�<br />
Bordeaux •<br />
BS: 8h15–8h30/1�<br />
GE: 8h–8h30/1�<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Valencia<br />
GE: 16h/1� (� bis Gerona)<br />
•<br />
Bern–london<br />
London<br />
BS: 7h15/1�<br />
GE: 7h30/1–2�<br />
•<br />
Paris<br />
BE: 4h45/0�<br />
BS: 3h/0�<br />
Lsne: 4h/0�<br />
GE: 3h15/0� •<br />
Toulouse •<br />
GE: 6h30–45/1–2�<br />
Lyon •<br />
GE: 1h45–2h/0�<br />
Amsterdam<br />
BS: 6h45/0�<br />
• � 10h45/0� (fährt ab ZH<br />
• Brüssel<br />
BS: 5h15/1�<br />
GE: 5h45/1�<br />
•<br />
Barcelona<br />
BS: 13h45/1� (� ab Genf)<br />
GE: 9h/2�<br />
� 11h/0� (fährt ab ZH, BE, Fbg, Lsne)<br />
Köln<br />
• BS: 4h/0–1<br />
Metz<br />
BS: 2h45–3h15/0–1<br />
•<br />
Nancy<br />
BS: 3h–3h15/0–1� •<br />
Strassburg<br />
•<br />
BS: 1h30/0�<br />
Dijon<br />
Lsne: 2h–2h15/0�<br />
BS: 1h30/0�<br />
•<br />
Neuenburg<br />
•<br />
Genf •<br />
•<br />
Lausanne<br />
• Bas<br />
• Bern<br />
Turin<br />
BE: 4h45–5h30/1�<br />
Lsne: 5h/1�<br />
ZH: 5h45–6h/1–2�<br />
•<br />
Savona<br />
BE: 5h45/1<br />
Lsne: 6h45/2<br />
ZH: 6h15/1<br />
Valence<br />
GE: 2h30–3h/0–1�<br />
•<br />
Nîmes<br />
GE: 3h15–30/0–1� Avignon<br />
• • GE: 3h/0�<br />
Nizza<br />
•<br />
• GE: 6h3<br />
Montpellier<br />
• Aix-en-Provence<br />
GE: 4h–4h30/1� • GE: 3h15–4h/0–1�<br />
Marseille<br />
• Perpignan<br />
GE: 6h/1�<br />
GE: 3h30/0�<br />
BS: 5h15–6h/1–2�<br />
Île R<br />
Nizza: 5–6h/0�<br />
Marseille: � 10<br />
A<br />
Marseille: � 10h45–<br />
Nizza: 5h15–6h<br />
Porto Torr<br />
Genua: �<br />
Marseille: �
)<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
� •<br />
• Frankfurt<br />
BS: 2h45–3h/0–1�<br />
Heidelberg<br />
• BS: 2h30/1�<br />
Karlsruhe<br />
• BS: 1h45/0�<br />
el Zürich<br />
•<br />
0–45/0–1�<br />
ousse •<br />
� 8h/0�<br />
h30/0�<br />
•<br />
jaccio<br />
12/0�<br />
45/0�<br />
es •<br />
11–12h/0�<br />
14–17h/0�<br />
•<br />
Stuttgart<br />
BS: 2h45/1�<br />
ZH: 3h/0�<br />
Mailand<br />
BE: 3h/0�<br />
Lsne: 3h15/0�<br />
ZH: 3h45/0�<br />
•<br />
Genua<br />
• BE: 5h/1�<br />
Lsne: 5h30/1�<br />
ZH: 5h30/1�<br />
• Hamburg<br />
BS: 6h30/0�<br />
� 10h15/0� (fährt ab ZH)<br />
Leipzig<br />
BS: 6h30/1�<br />
� 9h30/0�<br />
•<br />
• Nürnberg<br />
BS: 5h/1�<br />
ZH: 5h45–6h15/1�<br />
Innsbruck<br />
ZH: 3h30/0�<br />
•<br />
• Olbia<br />
Genua: � 10–11h/0�<br />
• München<br />
ZH: 4h15/0�<br />
• Bozen<br />
ZH: 6h45/1�<br />
Bologna<br />
BE: 4h45/1�<br />
Lsne: 5h/1�<br />
ZH: 5h15/1�<br />
•<br />
• Kopenhagen<br />
BS: � 15h45/0�<br />
• Florenz<br />
BE: 5h30/1�<br />
Lsne: 5h45/1�<br />
ZH: 6h/1�<br />
• Bastia<br />
Genua: 6h/0� � 10h/0�<br />
Savone: 4h30/0�<br />
Marseille: � 10h15–11h45/0�<br />
Nizza: 5h30–6h30/0�<br />
� 7h30/0�<br />
• Ostseebad Binz<br />
BS: 14h45/2� (� bis Berlin)<br />
BS: � 14h/0� (Juli/August, freitags, fährt ab ZH)<br />
•<br />
Berlin<br />
BS: 7h–7h15/0–1�<br />
� 10h15/0� (fährt ab ZH)<br />
Dresden<br />
BS: 8h/1�<br />
• � 11h/0�<br />
•<br />
Salzburg<br />
ZH: 5h15/0�<br />
• Ravenna<br />
BE: 7h/2�<br />
Lsne: 7h15/2�<br />
• Prag<br />
BS: � 13h15/0� (fährt ab ZH)<br />
ZH: 12h/1�<br />
• C.Budejovice<br />
ˇ<br />
ZH: 9h/1�<br />
Wien<br />
ZH: 8h/0�<br />
� 9h/0�<br />
•<br />
•<br />
Linz<br />
ZH: 6h30/0�<br />
• Rom<br />
BE: 6h15/1�<br />
Lsne: 6h45/1�<br />
ZH: 7h30/1�<br />
Ljubljana<br />
ZH: � 11h30/0�<br />
Triest<br />
• BE: 7h45/1�<br />
•<br />
Lsne: 8h/1�<br />
Venedig ZH: 8h15/1�<br />
BE: 6h30/1�<br />
Lsne: 6h15/0–1�<br />
ZH: 6h30/1�<br />
•<br />
•<br />
Graz<br />
ZH: � 10h15/0�<br />
• Ancona<br />
BE: 7h45/1�<br />
Lsne: 8h15/1�<br />
ZH: 8h15–8h30/1�<br />
• Zagreb<br />
ZH: � 14h/0�<br />
• Napoli<br />
BE: 8h30/1�<br />
Lsne: 8h/1�<br />
ZH: 9h/1�<br />
• Bratislava<br />
ZH: 11h/2� (� bis Wien)<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
• Budapest<br />
ZH: � 12h/0�<br />
Zürich–Rom<br />
• Warschau<br />
BS: � 16h30/0�<br />
• Lecce<br />
ZH: 15h15/2� (� ab Bologna)<br />
150<br />
100<br />
50<br />
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Mit <strong>der</strong> Bahn<br />
Die <strong>VCS</strong>-Bahnkarte ist aufgeschaltet:<br />
Unter dem Link www.verkehrsclub.ch/<br />
europa sind die Städte aufgelistet, die<br />
von <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> aus leicht zu erreichen<br />
sind. Durch Klick auf die gewünschte<br />
Destination lässt sich die Reisezeit<br />
anzeigen und wie oft man umsteigen<br />
muss. Rund fünfzehn Reiseberichte<br />
dienen als Inspiration für Besichtigungen<br />
und den Aufenthalt. Mit dem Umweltrechner<br />
können umweltbewusste<br />
<strong>Reisen</strong>de die CO2-Emissionsbilanz ihrer<br />
Fahrt ausrechnen.
E U R O P A<br />
Mit <strong>der</strong> Bahn<br />
Mit dem Velo unterwegs<br />
Bei <strong>der</strong> Reisevorbereitung empfiehlt es sich, Informationen zum Velotransport einzuholen. Nicht alle Züge<br />
sind mit den nötigen Ladekapazitäten ausgestattet, und oft braucht es ein Billett o<strong>der</strong> eine Reservierung. Auf<br />
<strong>der</strong> Karte unten ist die Anzahl verfügbarer Verladeplätze in den wichtigsten Zügen nach Europa angegeben.<br />
Die SBB erfassen unter www.<br />
sbb.ch/velo ebenfalls die<br />
besten internationalen Verbindungen<br />
mit Veloselbstverlad. Im<br />
Sommer ist Hochsaison und da<br />
kann <strong>der</strong> Platz für Fahrrä<strong>der</strong> oft<br />
stark beansprucht werden, sodass<br />
es von Vorteil ist, frühzeitig<br />
zu reservieren.<br />
In die nord- und osteuropäischen<br />
Län<strong>der</strong> bieten die Nachtzüge<br />
<strong>der</strong> City Night Line die besten<br />
Verbindungen an.<br />
Für den Veloselbstverlad nach<br />
Belgien, Dänemark, Deutschland,<br />
Italien, Luxemburg, Österreich,<br />
Polen, Ungarn, in die<br />
Nie<strong>der</strong>lande, die Slowakei und<br />
die Tschechische Republik sind<br />
ein internationales Billett sowie<br />
eine obligatorische Reservierung<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Der Preis pro Ticket<br />
beträgt 20 CHF (inkl. internationale<br />
Reservierung). Jede weitere<br />
Anschlussreservierung kostet 5<br />
CHF zusätzlich.<br />
Das internationale Velobillet<br />
ist in Frankreich nicht gültig.<br />
Sowohl für den TGV als auch<br />
für den Nachtzug in Frankreich<br />
kostet die obligatorische Reservierung<br />
10 Euro. Auf den neuen<br />
Euroduplex-Zugskombinationen<br />
(Doppelstock-TGV) können lei<strong>der</strong><br />
keine Fahrrä<strong>der</strong> mitgeführt<br />
werden, sofern sie nicht zusammengeklappt<br />
sind. In den normalen<br />
Reisezugwagen und den<br />
TER (trains express régionaux,<br />
regionale Expresszüge) ist <strong>der</strong><br />
Veloverlad kostenlos und ohne<br />
Reservierung möglich.<br />
Auf deutschen Reisezügen, die<br />
den Fahrradselbstverlad ermöglichen,<br />
können von <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
aus Plätze reserviert werden.<br />
Zudem kann man sein Velo in<br />
beNelUx<br />
Nachtzug nach<br />
Amsterdam: 20 Plätze<br />
Tagsüber im SBB-Rollmaterial<br />
nach Belgien<br />
und Luxemburg: 7 Plätze<br />
FrANKreICH<br />
TGV (ausgenommen<br />
Doppelstockzüge)<br />
von <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> nach<br />
Paris: 4-8 Plätze<br />
Deutschland und Österreich als<br />
begleitetes Gepäck versenden.<br />
Dafür muss man vier Arbeitstage<br />
einrechnen und eine Empfangsadresse<br />
im Zielland angeben.<br />
Diese Dienstleistung kostet für<br />
Individualreisende 33 CHF und<br />
für Gruppen und Familien 27<br />
CHF pro Rad.<br />
Ein in einer Tragetasche wie<br />
etwa im TranZBag verpacktes<br />
Fahrrad gilt als Handgepäck und<br />
kann daher in viel mehr Zügen<br />
mitgeführt werden.<br />
Züge ohne Verlademöglichkeit<br />
sind in den Fahrplänen und<br />
DäNemArK<br />
Nachtzug nach<br />
Kopenhagen: 6 Plätze<br />
DeUtsCHlAND<br />
Nachtzug nach Hamburg,<br />
Berlin und Dresden:<br />
20 Plätze<br />
ICE-Züge: keine<br />
Verladeplätze<br />
Tagsüber im SBB-<br />
Rollmaterial nach<br />
Hamburg: 7 Plätze<br />
nach Stuttgart: 2 Plätze<br />
nach München: 16 Plätze<br />
tsCHeCHIsCHe rePUblIK<br />
Nachtzug nach Prag: 20 Plätze<br />
ÖsterreICH<br />
Nachtzug nach Graz: 2 Plätze<br />
Nachtzug nach Wien: 6 Plätze<br />
RailJet-Züge: keine Verladeplätze<br />
ItAlIeN<br />
ETR-Züge mit SBB-Rollmaterial von Zürich nach<br />
Mailand: keine Verladeplätze<br />
ETR-Züge mit SBB-Rollmaterial von Bern nach<br />
Mailand und von Genf nach Mailand: 4-8 Plätze<br />
auf Abfahrtstafeln mit dem Signet<br />
gekennzeichnet. Hier<br />
muss das Velo verpackt werden.<br />
Dieses Zeichen bedeutet,<br />
dass <strong>der</strong> betreffende Zug reservierungspflichtig<br />
ist. Achtung,<br />
für Züge nach Frankreich gilt<br />
dieser Grundsatz nicht in allen<br />
Fällen. Manchmal ist auf dem<br />
TGV <strong>der</strong> Veloverlad mit Reservierungspflicht<br />
erlaubt, obschon<br />
das Symbol<br />
im Fahrplan<br />
angegeben ist. Hier ist es von<br />
Vorteil, bei den SBB nachzufragen.<br />
Noëlle Petitdemange<br />
links rund ums Velo<br />
www.sbb.ch/velo,<br />
www.bahn.de (Velo o<strong>der</strong> Fahrradmitnahme<br />
eingeben und suchen).<br />
Fahrrad Hotline 0049 18 05 99<br />
66 33 (Fixnetz: 14 Rp/Min.,<br />
Mobil: max. 42 Rp/Min.).<br />
www.velo.sncf.com,<br />
www.oebb.at/de/Reiseplanung/<br />
index.jsp<br />
34 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012
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fehlen eben so wenig wie Routenvorschläge in<br />
verschiedenen Varianten. Die GPS-tauglichen<br />
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Pilatus – Hasliberg<br />
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Surselva – Flims<br />
Davos – Arosa – Lenzerheide<br />
Engadin – St. Moritz<br />
Lugano – Malcantone<br />
Locarno – Bellinzona<br />
Solothurn<br />
Uri – An<strong>der</strong>matt<br />
Alta Rezia – Val Müstair
36<br />
Bergwan<strong>der</strong>n ab Meeresstrand<br />
Text und Fotos: Urs Geiser<br />
Macchia und ausgedehnte Wäl<strong>der</strong>, toskanische Hügellandschaft und ein alpin<br />
wirkendes Granitmassiv, Hafenstädtchen und Bergdörfer: All das liegt auf dem<br />
kleinen Elba eng beieinan<strong>der</strong>. Die wahre Grösse <strong>der</strong> Insel offenbart sich, wenn<br />
man sie erwan<strong>der</strong>t.
Eben erst waren wir in Portoferraio<br />
eingetroffen und ein<br />
erstes Mal durch die Altstadt<br />
flaniert, die sich über dem Jachthafen<br />
halbkreisförmig an den<br />
Hang schmiegt. Auf und ab über<br />
die charakteristischen rötlichen<br />
Steintreppen. Hoch zu <strong>der</strong> von<br />
den Medici errichteten Befestigungsanlage,<br />
an <strong>der</strong> sich die Piraten<br />
die Zähne ausbissen. In <strong>der</strong><br />
Enoteca Fortezza, dem gastlichen<br />
Teil <strong>der</strong> Festung mit Innen- und<br />
Aussenraum, hatten wir fest-<br />
gestellt, wie gut <strong>der</strong> elbanische<br />
Wein ist, und schlen<strong>der</strong>ten nun<br />
zur Spiaggia le Viste hinüber,<br />
um den Sonnenuntergang über<br />
Capraia zu sehen. Erst war es<br />
einer, dann ein halbes Dutzend<br />
o<strong>der</strong> mehr: kleine, orange<br />
leuchten de Feuerbälle am Himmel<br />
– die von Sonnenstrahlen<br />
entflammten Bäuche dahinsegeln<strong>der</strong>,<br />
einen Moment lang verzauberter<br />
Möwen.<br />
Ostersonntags wan<strong>der</strong>n wir<br />
aus <strong>der</strong> geschäft ig-gemütlichen<br />
Blick vom Granit-Archäologiepark auf die Badebucht von Cavoli, im Süden des Westteils von Elba.<br />
Inselhauptstadt hinaus und auf<br />
<strong>der</strong> Via del Brunello westwärts<br />
zur Anhöhe um den Monte Poppe.<br />
Rechter Hand taucht ein ausgeprägter,<br />
unmarkierter Pfad ins<br />
Gebüsch ein – und bald auch<br />
in den Nationalpark des toskanischen<br />
Archipels. Knorrige<br />
Korkeichen ziehen unsere Blicke<br />
auf sich, Frühlingsblumen und<br />
die typischen Macchia-Gehölze<br />
werden zum Gegenstand von Bestimmungsversuchen.<br />
Hätte sich das Azurblau des<br />
Morgens nicht plötzlich verflüchtigt,<br />
wären wir in Viticcio<br />
auf <strong>der</strong> Terrasse des «Scoglio<br />
Bianco» eingekehrt, um die Sicht<br />
aufs Capo d’Enfola zu geniessen.<br />
Im Nieselregen nehmen wir die<br />
paar Höhenmeter hinüber nach<br />
Forno unter die Füsse, für dessen<br />
kleinen Sandstrand uns einzig<br />
ein aus <strong>der</strong> Mode gekommenes<br />
Adjektiv angemessen scheint:<br />
liebreizend. Grösser und entsprechend<br />
touristischer, aber nicht<br />
etwa ohne Reiz sind Sca glieri<br />
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geht ein gärtnern<strong>der</strong> alter Mann<br />
bereitwillig auf unsere Frage<br />
nach dem Weg ein. «Nehmt euch<br />
in Acht vor dem Wetter… aber in<br />
einer Stunde seid ihr ja drüben»,<br />
meint er. Dann beschwört er mit<br />
dramatischer Gestik den Wind,<br />
ein wichtiges Thema auf Elba.<br />
«Habt ihr bemerkt, vor einer<br />
Stunde kam er noch von dort,<br />
jetzt von da!» Wenn <strong>der</strong> Nonno<br />
nicht da ist, helfen die Schil<strong>der</strong>:<br />
Der «sentiero salute» führt aufwärts,<br />
unser Weg, <strong>der</strong> «percorso<br />
salute», hinunter zu weiteren<br />
zwei Buchten. So schön sie wären,<br />
so vermüllt sind sie lei<strong>der</strong>, jedenfalls<br />
die erste. Dann entzieht<br />
sich das Meer dem Blick, es atmet<br />
aber hörbar hinter den Klippen,<br />
tief und ruhig, während wir angestrengter<br />
Luft holen, weil es<br />
nochmals rund hun<strong>der</strong>t Meter in<br />
die Höhe geht. Es folgt ein Wegstück<br />
unter Steineichen, wie es<br />
bequemer nicht sein könnte, bevor<br />
sich <strong>der</strong> gut markierte Sentiero<br />
gegen den weiten Sandstrand<br />
von Procchio absenkt.<br />
Zur Madonna del Monte<br />
Eine Wolkenwalze schwappt über<br />
Portoferraios Hafen, die Darsena, im Abendlicht und die<br />
luftige Korbbahn auf den Capanne, den höchsten Gipfel<br />
<strong>der</strong> Insel.<br />
das Capanne-Massiv, als wir mit<br />
dem Bus nach Marciana Marina<br />
fahren, um dort unser Basislager<br />
zu beziehen. Wird das Wetter<br />
halten? Wir schnüren die Wan<strong>der</strong>schuhe,<br />
und <strong>der</strong> Einstieg zur<br />
Rundtour ist rasch gefunden.<br />
Durchs Val di Cappone, wo <strong>der</strong><br />
Wald die landwirtschaftlichen<br />
Kulturen verschlungen hat, nähern<br />
wir uns dem Bergdorf Marciana,<br />
das wie fast alle Siedlungen<br />
auf Elba eine lange, reiche, bewegte<br />
Geschichte vorweisen kann. In<br />
<strong>der</strong> sympathischen Bar La Porta<br />
auf <strong>der</strong> dem Dorf vorgelagerten<br />
Terrasse serviert man uns «Ribollita»,<br />
eine nahrhafte Kohl-<br />
Bohnen-Suppe mit eingelegtem<br />
Brot. Derweil bewacht Ghismo,<br />
<strong>der</strong> sanftmütige Dorfhund, unter<br />
dem Torbogen liegend die Porta<br />
medieovale di Lorena.<br />
Durch verwinkelte Gässchen<br />
gelangt man auf den breiten Pilgerweg<br />
zur Madonna del Monte.<br />
Das Meerpanorama dürfte einhelliger<br />
begeistern als die Kunstwerke<br />
an den Kreuzwegstationen.<br />
Die vielbesuchte Bergkirche<br />
wird momentan restauriert; wir<br />
laben uns am Quellbrunnen im<br />
Vorhof. Am Gebäude nebenan<br />
prangt eine Texttafel, die in heroisierendem<br />
Ton auf Napoleons<br />
Aufenthalt im Spätsommer<br />
1814 hinweist. Ein knappes Jahr<br />
lang war <strong>der</strong> geschasste Kaiser ja<br />
Elbas Landesvater – wi<strong>der</strong>willig.<br />
Dennoch entfaltete er unbändigen<br />
Reformeifer und katapultierte<br />
die Insel sozioökonomisch in<br />
ein neues Zeitalter. Dann kehrte<br />
er seinen «guten Kin<strong>der</strong>n», wie er<br />
sie nannte, den Rücken – und endete<br />
via Waterloo auf St. Helena.<br />
Der Weg Nr. 14 führt uns<br />
durch ein Meer von blühenden<br />
Baumheiden und Kastanienwäl<strong>der</strong><br />
gegen Zanca hinab. Vielerorts<br />
ist er arg zerwühlt: Wir<br />
begreifen, weswegen von einer<br />
Wildschweinplage die Rede ist.<br />
Das Postkartensujet Sant’Andrea<br />
schliesslich enttäuscht uns nicht.<br />
Sein Kap ist eine fast unnatürlich<br />
wirkende Felslandschaft, die<br />
riesigen grauen Flächen sind mit<br />
länglichen, weissen Einsprengseln<br />
übersät. Ein halb natürlicher,<br />
halb künstlicher Felsweg<br />
führt hinüber zur Punta del<br />
Cotoncello, unter einem Steinmonstrum<br />
durch, das drauf und<br />
dran scheint loszurollen.<br />
Nach <strong>der</strong> Rückkehr über den<br />
abwechslungsreichen Küstenweg<br />
sitzen wir abends auf Marciana<br />
Marinas Hauptplatz mit <strong>der</strong> Kirche<br />
Santa Chiara. Er hat mit seiner<br />
gemusterten, ornamentalen<br />
Pflästerung, den paar Bäumen,<br />
den farbigen Fassaden, den Läden<br />
und Bars das gewisse Etwas,<br />
das (autofreie) italienische Piazze<br />
haben.<br />
Von Fetovaia nach Cavoli<br />
Heftiger Gewitterregen am<br />
nächsten Morgen. Wir ha<strong>der</strong>n<br />
nicht, denn wir wissen, wie gut<br />
das Nass <strong>der</strong> Insel mit ihrer chronischen<br />
Wasserknappheit tut.<br />
Gelegenheit, die Busfahrt zu unternehmen,<br />
die man gemacht haben<br />
sollte: von Nord nach Süd um<br />
die Westküste herum. Durchgehend<br />
geht das erst seit 50 Jahren.<br />
Zuvor waren Dörfer wie Chiessi<br />
und Pomonte von <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne<br />
abgeschnitten, trotz Napoleon.<br />
Kaum sind wir losgefahren,<br />
pustet <strong>der</strong> Scirocco die Wolken<br />
restlos weg. Tausende Schaumkrönchen<br />
sitzen auf dem tiefblauen<br />
Meer. Zwischen <strong>der</strong> Pyramideninsel<br />
Montechristo, dem<br />
topfebenen Eiland Pianosa und<br />
Pomonte wie<strong>der</strong>um präsentiert<br />
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Ruhe vor dem Touristensturm<br />
und sehen den heranrollenden<br />
Wogen zu. Wie ein Schneebrett<br />
ergiessen sie sich auf den Sandstrand.<br />
Der Wan<strong>der</strong>weg Nr. 35 beginnt<br />
gleich vis-à-vis <strong>der</strong> Bushaltestelle.<br />
Steil geht es über Schopflavendelbüschel<br />
in die Garrigue<br />
hinein, verblasste Wegzeichen<br />
und Steinmännchen helfen bei<br />
<strong>der</strong> Orientierung, wie auch eine<br />
wun<strong>der</strong>schöne Schirmpinie, die<br />
einsam über Fetovia wacht. Unterhalb<br />
des Monte Cenno erreichen<br />
wir ein Plateau, auf dem<br />
eines <strong>der</strong> zahlreichen «Caprili»<br />
steht: unser windgeschützter<br />
Rastplatz. An Felsen gebaut o<strong>der</strong><br />
– kreisrund und mit Gewölbedach<br />
– auf offener Flur, dienten<br />
sie einst den Ziegenhirten. Entgegen<br />
dem, was die Wan<strong>der</strong>karte<br />
sagt, sticht unser 35-er zunächst<br />
gegen das Vallebuia hinab und<br />
zieht sich erst dann den Hang<br />
entlang, mal lieblich, mal ruppig.<br />
Halb offenes Gelände wechselt<br />
ab mit Bachbett-Wildnis und<br />
mit mannshohen, oft stachligen<br />
Sträuchern. Die Konstante:<br />
Meer. Das Licht des Südens.<br />
Von den eindrücklichen Ruinen<br />
<strong>der</strong> Moncione-Mühle könnten<br />
wir hinüber nach San Piero,<br />
ins Zentrum des Granitabbaus<br />
auf Elba, dessen berühmtestes<br />
Zeugnis das Pantheon in Rom<br />
Keine Seltenheit auf Elba: Begegnungen mit Mufflons, hier<br />
im Abstieg nach Zanca, und freie Sicht auf Korsika, wie sie<br />
die über Fetovaia wachende Schirmpinie geniesst.<br />
sein dürfte. Ein einziger Steinbruch<br />
ist, unweit des Dorfs, noch<br />
in Betrieb. In <strong>der</strong> Nähe befindet<br />
sich <strong>der</strong> Ausgangspunkt zu den<br />
«Granit-Wegen», die ausgeschil<strong>der</strong>t<br />
wurden, nachdem bei einem<br />
Buschbrand historische Zeugen<br />
des Handwerks zum Vorschein<br />
gekommen waren. Eine Auffrischung<br />
täte dem Archäologiepark<br />
gut, einiges ist schon wie<strong>der</strong><br />
überwachsen.<br />
Gut zugänglich ist <strong>der</strong> Riesenpilz,<br />
ein Prachtexemplar <strong>der</strong> zu<br />
bizarren Gebilden verwitterten<br />
Tafonifelsen, den wir auf dem<br />
Abstieg nach Cavoli antreffen.<br />
Selbst an die Lamellen hat die<br />
Natur gedacht. Meerseitig bietet<br />
eine bis nahe ans Schirmdach<br />
reichende Rundmauer Schutz vor<br />
Wind und Wetter. Wer unter den<br />
Schirm schlüpfen will, braucht<br />
sich bloss ein wenig zu ducken.<br />
Kurz vor Cavoli blüht schon <strong>der</strong><br />
Ginster und deutet an, wie farbenprächtig<br />
es hier im Mai sein<br />
wird, wenn die Macchia zum<br />
duftenden Blütenmeer wird.<br />
Auf den Mar di Capanna<br />
Es ist typisches April- und damit<br />
kein Capanne-Wetter. Im<br />
Jahr zuvor aber waren wir innert<br />
dreier Tage zweimal auf dem<br />
Dach des toskanischen Archipels:<br />
grandiose Rundsicht auf 1018<br />
m ü. M. Das erste Mal starteten<br />
wir in Cavoli und überschritten<br />
via Masso alla Quata, wo wir<br />
das erste Mufflon sichteten, und<br />
Le Calanche den langgezogenen<br />
Ostgrat des Massivs, über klassisches<br />
Bergwan<strong>der</strong>terrain. Fast<br />
schon zur Kategorie Klettersteig<br />
gehört <strong>der</strong> unter «Route 00» figurierende<br />
Zustieg von Westen über<br />
den Vorgipfel Galera. Es geht aber<br />
auch viel leichter. Mit <strong>der</strong> Cabinovia<br />
– Stehgondel- o<strong>der</strong> Korbbahn<br />
–, einem zweiplätzigen Metallkäfig,<br />
schwebt man von Marciana<br />
her bis knapp unter den Gipfel.<br />
Und die nordseitige Normalroute<br />
ist zuoberst zwar steil und steinig,<br />
aber nirgends exponiert.<br />
Wenigstens den letzten Tag<br />
wollen wir aber dem Osten widmen,<br />
wo nicht <strong>der</strong> Granit, son<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> Kalk dominiert, wo<br />
die grossen Erzlagerstätten liegen,<br />
die Elbas Geschichte stark<br />
geprägt haben, von den Etruskern<br />
bis zur Bombardierung <strong>der</strong><br />
Hochöfen von Portoferraio durch<br />
die Alliierten. In Porto Azzurro<br />
bemüht sich Michele vom Ristorante<br />
Tavernetta um eine Unterkunft<br />
für uns. Vergeblich, auch<br />
beim dritten Amico ist kein Zimmer<br />
frei, startet morgen doch die<br />
Elba-Rallye, angeblich mit über<br />
100 Autos. Aber es reicht für eine<br />
Nachmittagstour, und Michele<br />
hat einen heissen Tipp, von einem<br />
Freund natürlich. «L‘hanno pulito!»,<br />
<strong>der</strong> Weg zum Monte Mar di<br />
Capanna, dem kahlen Hausberg<br />
mit grossem Eisenkreuz, sei neu<br />
in Stand gestellt worden. Et voilà:<br />
Der Weg ist sanft bis weit oben,<br />
im Felsgelände dann nimmt<br />
man vielleicht ein-, zweimal die<br />
Hände als Stütze zu Hilfe, und<br />
schon ist’s geschafft. Die weiterführende<br />
Route Nr. 105 gewährt<br />
guten Anschluss an den mächtig<br />
steilen Abstieg zur traumhaft<br />
gelegenen Wallfahrtskirche Madonna<br />
di Monserrato. Und zum<br />
Monte Castello, dessen Kalkformationen<br />
mitunter Riesencrèmeschnitten<br />
gleichen, ist’s<br />
auch nicht mehr weit. Kulinarisch<br />
gekrönt wird die Tour aber<br />
bei Michele: mit fangfrischem,<br />
perfekt gegrilltem Fisch.<br />
Es regnet, als unsere Fähre<br />
ablegt. Bis weit hinaus begleitet<br />
uns eine Möwe, spielt ihr Spiel<br />
mit dem Windschatten, lässt sich<br />
zurückfallen und segelt wie<strong>der</strong><br />
heran. Immer am gleichen Ort<br />
über <strong>der</strong> Brüstung des Hinterdecks<br />
bleibt sie ein paar Sekunden<br />
exakt in Position. Noch ein<br />
Bild, das bleibt.<br />
Genaue Angaben zu den Wan<strong>der</strong>routen<br />
und allgemeine Informationen auf<br />
www.verkehrsclub.ch/touren<br />
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 41
42<br />
Text und Fotos: Peter Krebs<br />
In <strong>der</strong> europäischen Gebirgsliga spielen sie nur die zweite Geige. Doch zum<br />
Weitwan<strong>der</strong>n sind sie erste Wahl. In vierzehn Tagen durch die zentralen und<br />
östlichen Pirineos.<br />
Vierzehn Tage weg
Aufstieg über die vom Gletscher glattgeschliffenen<br />
Kalkformationen <strong>der</strong> Hochpyrenäen in Richtung Tuc<br />
de Molières.<br />
vom Fernseher<br />
P Y R E N Ä E N<br />
Weitwan<strong>der</strong>n<br />
Ich erschrecke auf einmal ein bisschen, als mir<br />
bewusst wird, auf was ich mich eingelassen habe.<br />
Vierzehn Tage zu Fuss unterwegs in den Bergen,<br />
meist oberhalb von 2000 Metern, mit Leuten, die ich<br />
nicht kenne, durch eine Gegend, von <strong>der</strong> ich keinen<br />
blassen Dunst habe und von <strong>der</strong>en herb-exotischem<br />
Namen ich mich verführen liess. Los Pirineos! Das<br />
heisst vierzehn Tage weg vom Fernsehen, ohne Nachricht<br />
von <strong>der</strong> Liebsten und von <strong>der</strong> Lieblingsfussballmannschaft,<br />
die sich wie<strong>der</strong> einmal und bestimmt<br />
erneut erfolglos um den Meistertitel balgt. Wie weit<br />
weg ist jetzt diese <strong>Schweiz</strong>er Super Liga im Refugio de<br />
la Renclusa in <strong>der</strong> spanischen Provinz Huesca, in <strong>der</strong><br />
Autonomen Region Aragón, wo muskulöse Föhren,<br />
aber keine Antennen für den Mobilfunkempfang in<br />
den Himmel wachsen! Wir spielen hier in einer ganz<br />
an<strong>der</strong>en Liga. Der Alltag, <strong>der</strong> Komfort, die gewohnte<br />
Umgebung und die damit verbundenen Freuden und<br />
Sorgen, die das halbe Leben ausmachen, sind vom<br />
Bergwind weggeblasen und verschwunden. Genau<br />
so wie <strong>der</strong> Wildbach, <strong>der</strong> unterhalb <strong>der</strong> Hütte in einer<br />
Karstgrotte verschwindet, um erst drüben im Val<br />
d’Aran wie<strong>der</strong> aufzutauchen.<br />
Immerhin ist <strong>der</strong> lange Tisch zu unserer Überraschung<br />
mit Papiertischtüchern gedeckt. Das Refugio<br />
ist für eine Berghütte sehr komfortabel. Es hat<br />
einen Treppengiebel wie ein gotisches Stadthaus.<br />
Vor <strong>der</strong> Tür suchen frei herumlaufende Esel nach<br />
etwas Essbarem und einem Nachtlager. Exakt wie<br />
wir. Wir sind am Morgen mit dem Taxi vom alten<br />
französischen Kurort Luchon aus, den man mit dem<br />
Zug erreicht, nach dem Hospice de France gefahren.<br />
Das liegt etwa in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Pyrenäen, dort, wo<br />
eine <strong>der</strong> schönsten Wan<strong>der</strong>ungen beginnt, die man<br />
sich wünschen kann. Aber das wussten wir noch<br />
nicht, als wir auf dem Zickzackweg steil zum ersten<br />
Pass hinaufstiegen, auf den 2444 Meter hohen Port<br />
de Venasque. Wir ahnten es nur. Denn die Gegend<br />
wurde immer urtümlicher, je weiter wir in die Pirineos<br />
hineingerieten. Es begannen sich jene Pyrenäenstimmung<br />
und jene Pyrenäenfarbe auszubreiten,<br />
die nur schwer zu beschreiben sind. Die Pyrenäen<br />
sehen von Nahe ähnlich aus wie die Alpen. Sie sind<br />
auch ziemlich hoch und steil und felsig und mit allen<br />
Wassern gewaschen. Und doch weiss man immer,<br />
dass man in den Pyrenäen ist. Sie haben, sagen<br />
wir, etwas Zurückhalten<strong>der</strong>es, Nachdenklicheres. Sie<br />
erinnern an das 19. Jahrhun<strong>der</strong>t. Sie haben weniger<br />
Starallüren als die Alpen, denn sie spielen in Europas<br />
Gebirgsliga nur die zweite Geige. Es gibt hier keine<br />
Matterhörner, keine Heidis und keine Kufsteinerlie<strong>der</strong>.<br />
Das merkt man den Gipfeln und den Tälern an.<br />
Wun<strong>der</strong>schön sind viele trotzdem. Und sie machen<br />
zusammen auch ein richtiges grosses Gebirge aus, in<br />
dem man wochenlang marschieren kann, ohne sich<br />
zu langweilen.<br />
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 43
P Y R E N Ä E N<br />
Weitwan<strong>der</strong>n<br />
Der Port de Venasque ist ein Tor in den<br />
Felsen, ein enger Durchgang durch einen<br />
Riegel. Es ist die Grenze zwischen Frankreich<br />
und Spanien, hinter <strong>der</strong> sich plötzlich<br />
ein neuer Ausblick auftut: auf das<br />
Maladeta-Massiv, das höchste <strong>der</strong> Pyrenäen.<br />
Der allerhöchste Gipfel ist links<br />
hinten <strong>der</strong> Aneto, er erreicht 3403 m.ü.M.<br />
An seiner uns zugekehrten Nordflanke<br />
hat ein Gletscher überlebt. Der Gipfel ist<br />
ein beliebtes Alpinistenziel geblieben,<br />
seit <strong>der</strong> Russe Platón de Tchihatcheff ihn<br />
1842 zum ersten Mal bestieg. Das stellen<br />
wir am nächsten Morgen fest, als wir in<br />
aller Herrgottsfrühe aufbrechen. Es ist<br />
noch dunkel. Die sympathischen Esel<br />
stehen als Schemen vor dem Refugio. Am<br />
Firmament glitzern die klaren Sterne,<br />
und auf <strong>der</strong> Aufstiegsroute zum Aneto<br />
funkeln weit oben in Kolonnen die Stirnlampen<br />
jener Kameraden und Kameradinnen,<br />
die lange vor uns aufgestanden<br />
sind. Bergsteigen ist nicht nur Spass, es<br />
ist auch harte Arbeit.<br />
Von beidem gibt es fortan mehr als<br />
genug. Wir wan<strong>der</strong>n Richtung Osten,<br />
kommen im Morgengrauen durch ein<br />
grünes Hochmoor, durch das sich ein<br />
Bach schlängelt. Es gluckst und spritzt<br />
bei jedem Schritt. Die Bergspitzen beginnen<br />
orange zu leuchten, die Sterne<br />
verblassen. Die Kameras werden gezückt.<br />
Dann steigt es wie<strong>der</strong>. So hoch, dass wir<br />
alle Bäume und Sträucher, überhaupt alle<br />
Pflanzen und Blumen sowie die Erde, die<br />
sie hervorbringt, hinter uns lassen, bis<br />
wir nur noch den kahlen Kalkfels unter<br />
unseren Füssen spüren, <strong>der</strong> sich als<br />
eine helle, gewellte, gerillte, zerfurchte,<br />
schrattige Rampe quadratkilometerweit<br />
bis zum Grat hin ausdehnt. Bis dort, wo<br />
sich das dunkle Haupt des Tuc de Moulières<br />
erhebt und wo wir auf gut 2900<br />
Metern über die steile Krete klettern. Es<br />
sei die Schlüsselstelle <strong>der</strong> ganzen Wan<strong>der</strong>ung,<br />
kündigt <strong>der</strong> Bergführer an. Wir<br />
schaffen sie mit Vorsicht, aber ohne Probleme.<br />
Die Verhältnisse sind ja auch gut.<br />
Die Sonne begleitet uns heute, so wie sie<br />
das meistens tun wird während <strong>der</strong> vierzehn<br />
prächtigen August- und Septembertage.<br />
Sie begleitet uns dem Bach namens<br />
Barrant de Molières entlang, <strong>der</strong> einen<br />
Bergsee nach dem an<strong>der</strong>en versorgt und<br />
dazwischen als Wasserfall über die Felsen<br />
springt.<br />
Bei Espitau de Vielha, dem alten Hospiz<br />
hinten im Val de Barravés, begegnen<br />
wir noch einmal <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Zivilisation.<br />
Sie hat die Form einer Autobahn<br />
angenommen, die in gleich zwei übereinan<strong>der</strong>liegenden<br />
Tunneln verschwindet.<br />
Einem alten, von Diktator Franco<br />
erbauten, und einem neuen, von <strong>der</strong> EU<br />
mitfinanzierten. Weiss Gott, wozu diese<br />
Strassen gut sind. Alle zehn Minuten<br />
fährt auf dem piekfeinen Asphalt ein<br />
einsames Auto o<strong>der</strong> ein Lastwagen vor-<br />
Die Pyrenäen warten mit sehr abwechslungsreichen Landschaftsformen auf.<br />
Auf dem Weg zur Port de l’Artiga (oben). In einem Bergsee in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Tuc<br />
de Moulières spiegeln sich die kahlen Gipfel. Der Wildbach Artigue hat sich<br />
einen Durchbruch durch die Felsformationen geschaffen (unten v. l.).<br />
44 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012
Ausblick vom Port de Venasque auf das Maladata-Massiv mit dem 3403 Pic d’Aneto, dem höchsten Gipfel <strong>der</strong> Pyrenäen (links im Hintergrund).<br />
bei. Vielleicht beför<strong>der</strong>n sie den italienischen<br />
Zucker, den es im Refugio Conangles<br />
gibt. Das Bier stammt hingegen aus<br />
Spanien und heisst Estrella. Diese Marke<br />
scheint in den Pyrenäen das Monopol zu<br />
besitzen. Ich wasche meine spärlichen<br />
Klei<strong>der</strong>, denn zu viel Gepäck sollte man<br />
nicht mitschleppen über die vielen Pässe<br />
<strong>der</strong> Pirineos.<br />
Der nächste Übergang ist <strong>der</strong> Port de<br />
Rius. Hier verabschieden wir uns für ein<br />
paar Tage definitiv von allen Autobahnen<br />
und dem italienischen Zucker. Links liegt<br />
die Serra de Rius. Sie bildet die Nordgrenze<br />
einer vom Gletscher eis geformten und<br />
rundgeschliffenen Landschaft, die wir<br />
nun durchqueren. Dutzende von kleinen<br />
und grossen Seen breiten sich auf allen<br />
Stufen in den Mulden aus. Sie verstecken<br />
sich unter Flühen, ruhen auf Hochebenen<br />
und in den Hochtälern. Sie glitzern und<br />
leuchten in allen Farben, von Dunkelviolett<br />
bis Hellgrün. Jetzt glaube ich, was<br />
mir spanisch vorkam, als ich es zum ersten<br />
Mal hörte, dass nämlich die Pyrenäen<br />
das seenreichste europäische Gebirge<br />
sind. Zählt man nur jene mit mindestens<br />
50 Meter Durchmesser, sind es angeblich<br />
über 1500. In dieser Beziehung wenigstens<br />
schlagen die Pyrenäen die Alpen.<br />
Einzelne Seen werden für die Stromproduktion<br />
unterirdisch angezapft, an<strong>der</strong>e<br />
haben ihren natürlichen Wasserhaushalt<br />
behalten. Beson<strong>der</strong>s bekannt ist <strong>der</strong> grosse<br />
Lac de Mar mit seiner Insel, zu dem<br />
wir über eine steile Stufe hinuntersteigen.<br />
Er hat hinten ein flaches Ufer und ist eine<br />
kühle Schönheit. «Ziemlich frisch, aber<br />
nicht saukalt», urteilt ein Teilnehmer<br />
nach <strong>der</strong> Zehenprobe. Das Thermometer<br />
misst objektiv 12º Celsius. Wir wagen<br />
uns ganz in die glaskare Flut. Für ein<br />
paar Sekunden.<br />
Das belebende Bad wird nun zu einem<br />
täglichen Ritual, wie auch <strong>der</strong> Genuss<br />
eines erfrischenden Estrellas am Abend<br />
bei <strong>der</strong> Ankunft in den Hütten, was allerdings<br />
weniger Überwindung kostet.<br />
Man braucht in den Bergen nicht viel für<br />
sein körperliches und seelisches Gleichgewicht.<br />
Ein belegtes Brot, Trockenfrüchte,<br />
Salznüsse, Wasser, Biscuits, ein paar gute<br />
Gespräche, ab und zu einen trockenen<br />
Witz, bevor einen <strong>der</strong> nächste Steilhang<br />
ins Keuchen bringt o<strong>der</strong> die nächste landschaftliche<br />
Schönheit einem den Atem<br />
und die Sprache verschlägt. Den Fernseher<br />
vermissen wir nicht. Wir sehen die<br />
Welt lieber in echt. Und zu sehen gibt es<br />
viel. Es irrt, wer glaubt, die Gipfelwelt und<br />
die Pyrenäen seien eine eintönige Angelegenheit.<br />
Es gibt gezackte, runde, langgezogene,<br />
plumpe, weisse, schwarze, rote,<br />
grüne, blaue Berge, solche, die aussehen<br />
wie Pyramiden, an<strong>der</strong>e, die Nadeln gleichen<br />
o<strong>der</strong> die Form eines Hühnerstalls<br />
mit Pultdach haben. Wir nähern uns den<br />
Pics, den Tucs, Caps und Puntas durch<br />
Wäl<strong>der</strong>, schreiten über Bäche, erobern<br />
Couloirs, ersteigen Matten und Kamine,<br />
mühen uns mit Geröllhalden ab, die unter<br />
jedem Tritt metallisch singen, bis wir wie<strong>der</strong><br />
zuoberst auf einem Pass stehen, dem<br />
Col d’Estan del Mar, dem Port de Ratera<br />
o<strong>der</strong> dem Col de Certescans, und in das<br />
nächste Tal hinunter blicken, das noch<br />
verlocken<strong>der</strong> erscheint als das letzte.<br />
Mit <strong>der</strong> Zeit verliere ich das Gefühl<br />
für die Zeit. Ich muss auf <strong>der</strong> Karte und<br />
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 45
«Wenn schlafen<br />
zum Erlebnis<br />
wird »<br />
Das Bett, das Ihnen Energie und Lebensfreude<br />
schenkt – Nacht für Nacht.<br />
Natürlich gebettet, in ein wohlig-<br />
stützendes Nest aus gesunden<br />
Natur materialien, fällt es leicht<br />
loszulassen und Körper und Geist<br />
zu regenerieren. Erholsamer Schlaf<br />
ist <strong>der</strong> Schlüssel für Gesundheit<br />
und Leistungsfähigkeit!<br />
Hüsler Nest AG<br />
So schläft man.<br />
www.huesler-nest.ch<br />
auf den Fotos nachschauen, um die Abfolge<br />
<strong>der</strong> Tage und <strong>der</strong> Route zu rekonstruieren,<br />
die uns zwei Mal durch den<br />
Nord rand des Aïguestortes-Nationalparks<br />
führt, nach Katalonien und Andorra<br />
sowie ins französische Departement<br />
Ariège. Unter an<strong>der</strong>em. Es bleiben nur<br />
einzelne, aus dem Zusammenhang gerissene<br />
Bil<strong>der</strong> hängen in den reich gefüllten<br />
Sälen <strong>der</strong> Erinnerung. Es sind Vorräte für<br />
den Winter und für später. Aber sie lassen<br />
einen nicht in Ruhe, weil man beim<br />
Betrachten gleich wie<strong>der</strong> losziehen möchte.<br />
Zum Beispiel an den See vom dritten<br />
Tag, als über uns ein ganzer Schwarm<br />
von Bartgeiern kreist, die offenbar in <strong>der</strong><br />
Nähe ein Aas entdeckt haben. Einmal,<br />
am einzigen Regentag, glauben wir das<br />
heisere Husten eines Luchses zu hören,<br />
dann beobachten uns von weit oben die<br />
kleinen Pyrenäengemsen, die nicht ganz<br />
verstehen, warum wir uns so sklavisch an<br />
den mit Steinmännchen markierten Weg<br />
halten, statt die direktere Route durch die<br />
Felsen zu wählen.<br />
Am zehnten Tag verspäten wir uns.<br />
Ein dichter Nebel hängt über den Tälern.<br />
Er nässt das Gras und dieses unsere<br />
Schuhe. Wir geraten beim Abstieg von<br />
<strong>der</strong> Port de l’Artica in eine Geröllhalde,<br />
die aus massigen, wie von Riesenhand<br />
hingewürfelten Felsblöcken besteht. Sie<br />
wirken wie Panzersperren. Weiter unten<br />
entscheiden wir uns für eine Abkürzung<br />
durch einen Steilhang, die seit Jahren<br />
nicht mehr begangen scheint und auf <strong>der</strong><br />
uns das Farnkraut über den Kopf wächst.<br />
Gegen Abend landen wir in einem Märchenwald,<br />
durch den ein von einer moosbewachsenen<br />
Trockenmauer getragener<br />
Weg ansteigt. Bis zum Refuge de l’Etang<br />
de Pinet sind noch 800 Höhenmeter zu<br />
schaffen. Als wir nach 11½ Wan<strong>der</strong>stunden<br />
dort ankommen, bittet uns <strong>der</strong><br />
quirlige französische Hüttenwart Patric<br />
einzutreten, ohne die nassen Schuhe auszuziehen:<br />
«On ne fait pas le compliqué»,<br />
sagt er bloss. Wir hängen die Schuhe<br />
und Socken über den Ofen und sitzen<br />
nach ein paar Minuten vor <strong>der</strong> dampfenden<br />
Suppe. Bald folgt Kartoffelstock<br />
mit Ragout und Gemüse. Das Dessert<br />
besteht aus einem Cake sowie einer Flasche<br />
50-prozentigen Rums, die wir zum<br />
grosszügigen Anfeuchten des Gebäcks<br />
herumreichen.<br />
Erst am nächsten Morgen, als sich die<br />
Nebel gelichtet haben und wir wie<strong>der</strong> klar<br />
sehen, bemerken wir, in welch herrlicher<br />
Umgebung Patrics eigenartige, mit einem<br />
asymmetrischen Turm versehene Hütte<br />
steht. Auf <strong>der</strong> einen Seite blickt sie ins<br />
Ariège-Tal hinunter, auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en an<br />
die von den ersten Sonnenstrahlen erhellten<br />
Wände des Cap de Broate, <strong>der</strong> sich im<br />
In den tieferen Lagen existieren schöne alte Wege mit Trockenmauern, wie hier vor Estaon beim<br />
Abstieg vom Lo Calbo.<br />
HN_Imageinserat_<strong>VCS</strong>_63x268mm.indd 46 1 28.02.2012 09:32:26<br />
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012
Beim Aufstieg vom Refuge de l‘Etang du Pinet auf <strong>der</strong> französischen Seite <strong>der</strong> Grenze, die durch<br />
die Pyrenäen geht.<br />
Etang du Pinet spiegelt. An diesem elften<br />
Tag besteigen wir unseren höchsten Gipfel,<br />
die 3143 Meter hohe Pica d’Estats, die<br />
zusammen mit ihren Nebengipfeln aus<br />
einer braunen und ockerfarbigen Steinwüste<br />
herausschaut. Zuoberst hat es ein<br />
Eisenkreuz. Die Katalanen knüpfen Bän<strong>der</strong><br />
in ihren Nationalfarben Rot und Gelb<br />
daran, die im Wind flattern. So wird die<br />
Pica an <strong>der</strong> Grenze zwischen Frankreich<br />
und Katalonien zu einem bunten Einmaster,<br />
<strong>der</strong> durch das Gipfelmeer segelt.<br />
Wir stehen auf dem Ausguck, sagen ah<br />
und oh und trinken Tee. Dann steigen<br />
wir durch das vielleicht schönste aller<br />
Täler dem Barranc de So entlang ins Vall<br />
nützliche Angaben<br />
Geführte Touren: Die Pyrenäenreise ist im<br />
Angebot des Touroperators Weitwan<strong>der</strong>n.<br />
Die ganzen Pyrenäen werden dabei innerhalb<br />
von fünf Jahren vom Baskenland bis<br />
zum Mittelmeer in fünf Etappen à je 14 Tage<br />
durchquert. Es sind pro Jahr zwei Gruppen<br />
auf unterschiedlichen Etappen unterwegs.<br />
www.weitwan<strong>der</strong>n.ch. Buchungen auch bei<br />
Ferrera hinab, über dem uns an einem<br />
Waldrand die nächste Hütte erwartet.<br />
Wir stehen während dieser zwei Wochen<br />
auf einigen Gipfeln. Am Mittwoch<br />
auf dem Montardo, am Freitag auf dem<br />
rundlichen Calbo, einem grünen Hügel<br />
inmitten einer für einmal etwas weniger<br />
hohen und weniger felsigen Hügelgegend,<br />
in <strong>der</strong> wir stundenlang durch Ginster<br />
und kratzende Wachol<strong>der</strong>büsche, durch<br />
südländisches Macchienland schreiten.<br />
Später erklimmen wir die Coma Pedrosa,<br />
die steinige höchste Spitze des Ministaats<br />
Andorra, die immerhin 2942 Meter erreicht.<br />
Alles in allem, so hat ein Teilnehmer<br />
ganz ohne GPS nachgerechnet, sind<br />
Via verde <strong>Reisen</strong>: www.via-verde-reisen.ch.<br />
An- und Rückreise mit dem Zug.<br />
literatur: François Meienberg, Zu Fuss durch<br />
die Pyrenäen (Band 2 Der Osten), Rotpunktverlag.<br />
Karten: Carte de randonnées Pyrénées,<br />
1:50000, Blätter 21 und 22 (erhältlich in spezialisierten<br />
Buchhandlungen)<br />
Das farbenfrohe Kreuz auf <strong>der</strong> Pica d’Estats,<br />
einem schönen Aussichtsberg.<br />
wir zwischen dem Hospice de France und<br />
l’Hospitalet-près-l’Andorre im Vallée de<br />
l‘Ariège 13000 Meter hinauf- und ebenso<br />
viele Meter hinuntergestiegen. Zusammen<br />
mit <strong>der</strong> zurückgelegten Distanz von<br />
160 Kilometern macht das gemäss einer<br />
Alpinistenformel 452 Leistungskilometer.<br />
Aber das sind nur die nackten Zahlen,<br />
hinter denen sich ein Stück vom Paradies<br />
verbirgt, das wir da und dort erblicken<br />
und fotografisch festzuhalten versuchen,<br />
obschon das eigentlich gar nicht geht.<br />
P Y R E N Ä E N<br />
Weitwan<strong>der</strong>n<br />
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 47
S C H W E I Z – I T A L I E N<br />
Kanu<br />
48<br />
Text und Fotos: Urs Geiser<br />
Wer an <strong>Schweiz</strong>er Seen nicht nur baden, son<strong>der</strong>n auch wan<strong>der</strong>n will,<br />
muss suchen: Durchgehend zugängliche Seeufer sind Mangelware. Aber<br />
es gibt sie. Wir stellen einige beson<strong>der</strong>s schöne vor, vom halb-stündigen<br />
Spaziergang bis zur Tagestour.<br />
Stundenlang den Seen entlang
Einer <strong>der</strong> schönsten Spaziergänge führt<br />
um den Hallwilersee, <strong>der</strong> nur an wenigen<br />
Stellen nicht öffentlich zugänglich ist.<br />
Hallwilersee Von Boniswil nach Mosen<br />
Das Seetal zwischen Lenzburg (AG) und<br />
Hochdorf (LU) darf in dieser Reihe nicht<br />
fehlen: Vor allem <strong>der</strong> Hallwilersee gehört<br />
zu den Top-ten-Adressen. Einzig an seinem<br />
Nordende und im unteren Teil des Ostufers<br />
bleibt dem Wan<strong>der</strong>volk <strong>der</strong> Zugang zum<br />
Wasser verwehrt. Im ersten Fall dient dies<br />
dem Naturschutz, im zweiten vorwiegend<br />
<strong>der</strong> Ungestörtheit von Hausbesitzern. Mit<br />
einer Schifffahrt zeigen wir ihnen<br />
die kalte Schulter – und umschiffen<br />
gleichzeitig den Grossteil <strong>der</strong> Seerundweg-Passagen<br />
mit Hartbelag.<br />
Das erste Ziel ist das Wasserschloss<br />
Hallwyl, gewiss eines <strong>der</strong><br />
schönsten im Land. Um dorthin zu<br />
kommen, steigen wir in Boniswil<br />
aus dem Zug. Bald ist <strong>der</strong> See in Sicht, doch<br />
wir müssen uns noch ein wenig gedulden.<br />
Das Boniswiler Ried gehört zu den grössten<br />
intakten Riedflächen <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>, es wird<br />
gehegt und gepflegt. Unter vielen an<strong>der</strong>en<br />
haust die Europäische Sumpfschildkröte<br />
hier. Nein, ich wusste nicht, dass das hier<br />
eine einheimische Spezies ist. Weitere Naturkundelektionen<br />
folgen: Die Schautafeln am<br />
Wegrand machen – über das Offensichtliche<br />
hinaus – bewusst, weshalb das ganze Gebiet<br />
als schützenswerte Landschaft eingestuft ist.<br />
Dem Aabach entlang, <strong>der</strong> träge dem See<br />
Genfersee Von lutry nach Morges<br />
Cully, Villette, St-Saphorin, Epesses. Das<br />
lese sich wie eine Weinkarte, kommentiert<br />
meine Begleiterin den Wegweiser. Zu<br />
diesem Zeitpunkt sind wir schon eine Weile<br />
unterwegs auf dem Sentier des Rives du Lac<br />
und verspüren den ersten Durst. Angesichts<br />
<strong>der</strong> vielen Kilometer, die vor uns liegen, stillen<br />
wir ihn mit Wasser.<br />
Nun aber <strong>der</strong> Reihe nach: Vom Bahnhof<br />
Lutry sticht man entwe<strong>der</strong> geradewegs zum<br />
See hinunter o<strong>der</strong> geht zuerst noch ein paar<br />
hun<strong>der</strong>t Meter Richtung Villette und beschreibt<br />
einen Halbkreis, um auch das erste<br />
Stück des Uferwegs geniessen zu können. Es<br />
lohnt sich: Treppauf, treppab führt <strong>der</strong> Sentier<br />
von Bucht zu Bucht, traversiert Kieselsträndchen<br />
und private Bootsanlegestellen.<br />
Wie auch im weiteren Verlauf bis Lausanne<br />
handelt es sich weitgehend um einen künstlich<br />
angelegten Pfad. Unsere gehtechnische<br />
entströmt, erreichen wir Schloss Hallwyl.<br />
Lei<strong>der</strong> beginnt die Saison erst im April; das<br />
Museum macht mit seinen Affichen neugierig,<br />
und Einkehren im Schlosscafé wäre auch<br />
nicht schlecht. Romantisch ist es aber auch an<br />
<strong>der</strong> ersten Badestelle. Zum Reinspringen ist<br />
<strong>der</strong> Aabach nicht tief genug, aber man möchte<br />
die Elfen, die hier zu Hause sein müssen,<br />
ja auch nicht erschrecken. Sehr schön sind<br />
Die Moräne zu unserer Linken ist<br />
perfekt nach den Bedürfnissen des<br />
Weinbaus ausgerichtet.<br />
ferner <strong>der</strong> Rastplatz bei <strong>der</strong> ersten Schiffanlegestelle<br />
und die auf Stelzen im See stehende<br />
Badeanstalt, unterteilt in Männer-, Frauen-<br />
und Familienbad. Auf Naturpfad gehen<br />
wir seeaufwärts und stellen fest, wie gut <strong>der</strong><br />
Reussgletscher gearbeitet hat. Die Moräne zu<br />
unserer Linken ist perfekt nach den Bedürfnissen<br />
des Weinbaus ausgerichtet.<br />
Es ist eine Wonne von A bis Z: Spiegelglatt<br />
ruht <strong>der</strong> See zwischen den Hügelzügen, eine<br />
schöne Stelle folgt <strong>der</strong> an<strong>der</strong>n. Bei den hoffentlich<br />
denkmalgeschützten Mini-Badeanstalten,<br />
mit Umkleidebereich, erleichtern in<br />
Betrachtung ergibt, dass er trotz Hartbelag<br />
recht angenehm ist, wohl wegen <strong>der</strong> vielen<br />
kleinen Unebenheiten. Und wenn es blüht in<br />
den Gärten und am Ufer, wenn die Savoyer<br />
Alpen im milchigen Mittagslicht nur schemenhaft<br />
zu erkennen sind und die Weite des<br />
Sees auf die Seele einzuwirken beginnt, ist<br />
harter Belag ohnehin nur halb so hart.<br />
Zurück in Lutry, rasten wir im Seeuferpark<br />
und durchstreifen danach das Städtchen, dessen<br />
Gassen ein paar Umwege wert sind. Der<br />
nächste Blickfang ist ein Schwanenpaar am<br />
Rand <strong>der</strong> Promenade. Die beiden scheinen zu<br />
turteln, recken und verrenken die Hälse, dass<br />
man Schlangenleiber zu sehen meint. Die<br />
beiden haben hier doch tatsächlich ihr Nest<br />
gebaut. Drei grosse Eier liegen darin, und das<br />
Scharren und Scharwenzeln läuft nur darauf<br />
hinaus, dass sie ihn o<strong>der</strong> er sie beim Brüten<br />
ablöst.<br />
A N S I C H T E N<br />
Seen<br />
den Seeboden eingelassene Steinplatten den<br />
Einstieg. Plötzlich fällt mir auf, wie viele <strong>der</strong><br />
stattlichen Bäume am Ufer ihre untersten<br />
Äste ins Wasser hängen lassen. Ob sich diese<br />
in ihr Spiegelbild verliebten?<br />
Delphine bekommt man keine zu Gesicht<br />
in Meisterschwanden Delphin, dafür die<br />
Flotte <strong>der</strong> Schifffahrtsgesellschaft. Ob das<br />
Hotel Delphin o<strong>der</strong> die Seerose, einen Kilometer<br />
weiter südlich, die bessere Fischküche<br />
hat, bleibt auszuprobieren. Hier o<strong>der</strong> dort<br />
setzt man mit dem Schiff auf die an<strong>der</strong>e Seeseite<br />
über, entwe<strong>der</strong> nach Birrwil o<strong>der</strong> nach<br />
Beinwil am See, und setzt die Tour südwärts<br />
fort, zuerst in offenem Gelände, dann in<br />
leichtem Auf und Ab durch lichten Wald, in<br />
dem Ende Märzl Bärlauch und Buschwindröschen<br />
um die Wette spriessen. Immer in<br />
Tuchfühlung mit dem See, dem es dank Sauerstoffzufuhr<br />
wie<strong>der</strong> viel besser geht. Beinahe<br />
erstickt war er unter Abwässern und dem<br />
Phosphateintrag durch die Intensivlandwirtschaft.<br />
Mit einer Art Lungen-Herz-Maschine<br />
gelang Umweltfachleuten und Ingenieuren<br />
die Reanimation des Patienten.<br />
Drei Minuten sind es zum Schluss zum<br />
Bahnhof Mosen, von wo uns die Seetalbahn<br />
zurück in den Aargau o<strong>der</strong> hinüber an den<br />
Baldeggersee und weiter ins Luzernische hinein<br />
transportiert.<br />
Am Quai vor Ouchy liegt einer <strong>der</strong> berühmten<br />
Genfersee-Raddampfer: Während<br />
seines Umbaus zeigt das Olympische Museum<br />
bis 2013 einen Teil seiner Bestände auf<br />
<strong>der</strong> «Helvétie». Rund um das Schloss von<br />
Ouchy und auf dem anschliessenden Gelände<br />
<strong>der</strong> Expo von 1964 ist an diesem sonnigen<br />
Aprilsonntag tout Lausanne auf den Beinen.<br />
Der Kontrast zum ruhigen Seeuferweg ist<br />
krass. Auf <strong>der</strong> Höhe des Endlos-Parkplatzes<br />
nehmen wir uns vor, dieses Wegstück künftig<br />
mit dem Bus zu überspringen.<br />
Hinter den Bains de Bellerive gilt es dann<br />
aber wie<strong>der</strong> ans Ufer vorzustossen, denn es<br />
folgt die Plage de Vidy. Grosse Augen macht,<br />
wer zum ersten Mal hierherkommt. Mehr<br />
als einen Kilometer lang ist das Sandband<br />
und breit dazu. Der See wird zum Meer, die<br />
<strong>Schweiz</strong> erscheint unschweizerisch weit. Die<br />
Sportanlagen und Liegewiesen hinter dem<br />
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 49
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Strand und im Parc Bourget sind von Tausenden<br />
bevölkert, es wird Fussball, Volleyball,<br />
Frisbee gespielt, Grilldüfte und Rauchschwaden<br />
liegen in <strong>der</strong> Luft, an Campingtischen<br />
wird sonntäglich üppig getafelt: Man fühlt<br />
sich zu Hause. Funktionierende Raumplanung<br />
ist ein Segen.<br />
Für Wan<strong>der</strong>nde noch besser wird es ab <strong>der</strong><br />
lauschigen Mündung <strong>der</strong> Chamberonne, haben<br />
sie nun doch mehrheitlich Naturboden<br />
unter den Füssen. Die Ausnahme bildet die<br />
Durchquerung des touristischen St-Sulpice.<br />
Doch gleich nach <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>schönen romanischen<br />
Kirche knirscht es wie<strong>der</strong> angenehm<br />
unter den Turnschuhen. Wo die Venoge in<br />
den Lac Léman strömt, kommt als bereicherndes<br />
Element ein Wäldchen dazu.<br />
Am Strand von Préverenges, ähnlich lang<br />
wie jener von Vidy, aber bei tiefem Wasserstand<br />
nicht ganz so einladend, steht das Ziel<br />
vor Augen: Morges. Auch hier wird auf dem<br />
Freizeitgelände am See Savoir-vivre zelebriert.<br />
Jüngere und ältere Skater vollführen<br />
Kunstsprünge auf ihren Rampen. Am Quai<br />
Igor Strawinsky brütet erneut ein Schwan in<br />
aller Öffentlichkeit, sein Sacre du printemps<br />
lago Maggiore Von Tenero nach locarno<br />
Nach Wan<strong>der</strong>n und Spazieren gehts nun<br />
ans Promenieren: auf <strong>der</strong> Via alla Riva<br />
von <strong>der</strong> Bushaltestelle Mappo eingangs von<br />
Tenero Richtung Piazza Grande. Fussgängerinnen<br />
und Skater, Kin<strong>der</strong>wagen und Velos<br />
sozusagen. «Morges n’est pas moche», dichtet<br />
meine Begleiterin, als wir durch die grosszügige<br />
Fussgängerzone ziehen. Was natürlich<br />
wahr, sogar untertrieben ist.<br />
koexistieren hier ohne grössere Probleme.<br />
Letztere sollten neuerdings nur noch 5 statt<br />
maximal 10 km/h schnell fahren. Das ist<br />
Theorie, aber die Praxis ist wie gesagt eine<br />
sehr friedliche. Zwischen <strong>der</strong> Via und <strong>der</strong><br />
Auf <strong>der</strong> Via alla Riva zwischen Locarno und Tenero hat es genügend Platz für alle.<br />
A N S I C H T E N<br />
Seen<br />
Frühling am belebten Quai von Morges mit Blick<br />
zurück nach Lausanne.<br />
Riva liegt ein Rasenstreifen, mal schmäler,<br />
mal grosszügiger, mit vielen Ruhebänken<br />
und mächtigen Bäumen, die Schatten spenden,<br />
wenn <strong>der</strong> Rasen im Sommer zur gemeindeübergreifenden<br />
Liegewiese wird. Tenero,<br />
Minusio, Muralto, Locarno – nicht weniger<br />
als dreimal wechselt man auf den gut drei<br />
Kilometern die Gemeinde. Die überfällige<br />
Fusion zum «Grande Locarno» ist jüngst am<br />
Nein <strong>der</strong> wohlhabenden kleinen Nachbarn<br />
gescheitert.<br />
Beson<strong>der</strong>s schöne Plätze sind <strong>der</strong> Bereich<br />
um die Mündung des gezähmten Wildbachs<br />
Navegna, wo eben ein neues Hotel mit grosser<br />
Gartenterrasse eröffnet wurde, und die Kirche<br />
San Quirico mit dem vorgelagerten Villengarten.<br />
Den kleinen Abstecher unter <strong>der</strong><br />
Bahnlinie durch sollte man nicht auslassen.<br />
Vom Seeufer abgedrängt wird man nur kurz<br />
beim eigenartigen, fast 500-jährigen Palazzo<br />
Ca‘ di Ferro, erbaut von einem Urner Militär<br />
namens Peter a Pro, <strong>der</strong> hier seine Söldner<br />
kasernierte. Kurz darauf wird die Promenade<br />
mehr und mehr zur Parklandschaft, das<br />
Strandleben weicht dem Stadtleben, ennet<br />
<strong>der</strong> Strasse reiht sich Bar an Osteria an Feinschmeckerlokal.<br />
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 51
Der «Banc géant» des Künstlers Lilian Bourgeat dient <strong>der</strong> Jugend von Neuenburg als Chillzone.<br />
neuenburgersee Von neuenburg nach Areuse<br />
Das U-Bahn-Funi vom Hauptbahnhof an<br />
den See hinunter weckt Erinnerungen<br />
an die Expo.02. Wo damals ein Gewusel<br />
herrschte, ist heute wohltuend viel Platz. Wir<br />
gehen westwärts, umrunden das Hafengelände,<br />
bewun<strong>der</strong>n das Alpenpanorama mit dem<br />
markanten Felsbrocken des Moléson, begegnen<br />
einer witzigen, überdimensionierten<br />
Bank, die Kin<strong>der</strong>n als Klettergerät dient und<br />
Jugendlichen als Freiluft-Chill-Zone.<br />
Auf <strong>der</strong> Place de Pury startet <strong>der</strong> tramähnliche<br />
Littorail, <strong>der</strong> uns später zurückbringen<br />
wird. Ab hier gehts, zwischen Littorail und<br />
Thunersee Von Faulensee nach Spiez<br />
Die Pyramide des Niesen, des Thunerseebergs<br />
par excellence, steht auf einem<br />
ausladenden Sockel. Mit reichlich Phantasie<br />
könnte man auch sagen: Er hat einen riesigen<br />
Fuss, und die grosse Zehe, mit <strong>der</strong> er die<br />
An sich braucht man nicht mehr als<br />
eine halbe Stunde für die Strecke.<br />
Aber man kann hier Stunden zubringen.<br />
Wassertemperatur nimmt, wollen wir umrunden.<br />
Vom Bahnhof Spiez fahren wir mit<br />
dem Bus nach Faulensee, Haltestelle Faulensee<br />
Am See. Dort sind die Restaurants fast so<br />
zahlreich wie die Wohnhäuser. Nach weni-<br />
Kantonsstrasse auf <strong>der</strong> einen und dem mit<br />
grossen Blöcken befestigten Ufer auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>n<br />
Seite, zirka einen Kilometer über Hartbelag,<br />
dann züngelt das Land schon in den<br />
See hinaus und ein erster Badestrand liegt<br />
bereit. In Serrières kommt <strong>der</strong> Sentier du Lac<br />
kurz vom rechten Weg ab, dann wird er vollends<br />
zum Vergnügen. Ein Wäldchen schluckt<br />
grösstenteils den <strong>Verkehrs</strong>lärm, und die Trauerweiden<br />
verbreiten Fröhlichkeit mit ihrem<br />
knalligen Grüngelb. Gegen Auvernier zu wird<br />
das Gelände gar parkartig. Steinwälle unterteilen<br />
die Badebucht in Büchtchen, des Was-<br />
gen Metern Trottoir nimmt uns <strong>der</strong> kin<strong>der</strong>wagen-<br />
und rollstuhlfreundlich präparierte<br />
Strandweg nach Spiez auf, <strong>der</strong> teils durch<br />
Wald, immer aber hart am Wasser verläuft.<br />
Das Panorama ist vorzüglich: im Rücken die<br />
weissen Hochalpen, vor uns<br />
das Nie<strong>der</strong>horn und <strong>der</strong> tiefe<br />
Einschnitt des Justistals. Und<br />
mittendrin die blaue Wasserfläche,<br />
sommers gesprenkelt<br />
von unzähligen bunten Segeln.<br />
Im Teich bei <strong>der</strong> Zuchtanlage<br />
Faulensee ziehen geruhsam Fische und<br />
Fischchen ihre Kreise. Via Schautafeln und<br />
-bil<strong>der</strong> kann man versuchen, sie zu identifizieren.<br />
Deutsch und deutlich – und französisch<br />
dazu – wird auch erläutert, wo und worunter<br />
sers Farbenspiel gleicht schon fast jenem in<br />
<strong>der</strong> Verzasca. Und wie man es sich wünscht,<br />
geht es auch weiter, von Hafen zu Hafen, von<br />
Strand zu Strand, von Buvette zu Bistro.<br />
Wie es Robinson mit dem freien Seeuferzugang<br />
hielt, entzieht sich unserer Kenntnis.<br />
Wie auch immer, nach Colombier Robinson<br />
überwiegt das Private gegenüber dem Öffentlichen.<br />
Zuerst müssen wir hinten durch,<br />
anschliessend führt <strong>der</strong> Weg über «grèves<br />
privées». Das hat nichts mit Streik zu tun,<br />
vielmehr halten wir uns hier an «Privatgestaden»<br />
auf, wo man laut Plakat zwar wan<strong>der</strong>n<br />
darf, aber als Unbefugter von Badefreuden<br />
absehen sollte. Immerhin: Auf meiner alten<br />
Karte ist hier gar nichts als Wan<strong>der</strong>weg eingezeichnet.<br />
Nun gelangt man auf ihm direkt<br />
bis nach Boudry Plage. Und ohne Kompromisse<br />
ging es ja noch nie in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Den<br />
Schlusspunkt unter die Seeufertour setzt <strong>der</strong><br />
Abstecher an die Mündung <strong>der</strong> Areuse. Dieser<br />
folgt man darauf flussaufwärts, links o<strong>der</strong><br />
rechts, auf einem Waldpfad bis zur Haltestelle<br />
Areuse des Littorail.<br />
Von <strong>der</strong> Place de Pury sollte man nicht<br />
stracks zum Bahnhof hinauf. Die Neuenburger<br />
Altstadt links liegen zu lassen, wäre<br />
ein Jammer, umso mehr, als an perfekter<br />
Lage gleich unter dem Schloss das Hotel<br />
L’Aubier steht. Wir beschliessen, einen Brasserie-Abend<br />
zu verbringen: Apéro im «Cardinal»,<br />
Essen im «du Jura». So regionaltypisch<br />
wie dessen Küche scheint uns auch <strong>der</strong><br />
Kellner zu sein: «Je suis là! Je vous écoute! Je<br />
suis disponible!»<br />
die Vitalität <strong>der</strong> Fische in unsern Gewässern<br />
tatsächlich leidet.<br />
An sich braucht man nicht viel mehr als<br />
eine halbe Stunde für die ganze Strecke. Aber<br />
man kann hier Stunden zubringen. Ornithologen<br />
beobachten Wasservögel, Kunstsinnige<br />
mustern die Holzskulpturen am Wegrand,<br />
Bänke laden zur Ruhe und <strong>der</strong> See zum<br />
Bade: ganz beson<strong>der</strong>s kurz vor dem Ziel, wo<br />
eine winzige Badeanstalt Aussicht auf den<br />
Spiezberg bietet, <strong>der</strong> auf seiner Südflanke ein<br />
Rebberg ist. Zwischen ihm und <strong>der</strong> Seebucht<br />
thront das Schloss, dessen Besuch obligatorisch<br />
ist und den Spaziergang definitiv zum<br />
Kulturbummel werden lässt.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.verkehrsclub.ch/touren<br />
52 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012
© <strong>Schweiz</strong>er Jugenherbergen<br />
© zvg<br />
Mediterraner Charme in <strong>der</strong> Jugendherberge Locarno.<br />
einfach gut übernachten<br />
Die Jugendherbergen hierzulande<br />
bieten einen einfachen, aber<br />
exzellenten Komfort – oftmals<br />
in schönen, historischen Gebäuden.<br />
Viele Häuser wurden in den<br />
letzten Jahren renoviert und verfügen<br />
nebst einfachen Sechsbett-<br />
Zimmern auch über komfortable<br />
Familien- und Doppelzimmer mit<br />
Dusche und WC. Die <strong>Schweiz</strong>er Ju-<br />
s’isch guat<br />
Graubünden wirbt ja auf sehr<br />
unterhaltsame Weise mit sprechenden<br />
Steinböcken. Dabei hat<br />
<strong>der</strong> Bergkanton auch für Gourmands<br />
viel zu bieten: Im Rahmen<br />
des Projektes «Graubünden, mein<br />
Bergdorf» sind <strong>VCS</strong>-Mitglie<strong>der</strong><br />
eingeladen, acht <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s<br />
natur- und kulturnahen kulinarischen<br />
Leckerbissen zu probieren.<br />
Die kulinarische Reise ins<br />
Prät tigau beispielsweise kombiniert<br />
Schlafen im Stroh auf dem<br />
gendherbergen sind mehrheitlich<br />
nach dem EU-Umwelt- und dem<br />
Steinbock-Label zertifiziert. Eine<br />
Mitgliedschaft bringt mehr als nur<br />
ein bequemes Bett zum vorteilhaften<br />
Preis: Nebst den 52 Jugendherbergen<br />
in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> hat man<br />
Zutritt zu über 4000 Jugis in <strong>der</strong><br />
ganzen Welt.<br />
Chrüzhof Pany mit lokalen Spezialitäten<br />
und Gourmet-Halbpension<br />
im Landgasthof Sommerfeld in<br />
Pragg-Jenaz. Auch die Regionen<br />
Bergell, Misox, Puschlav, Surselva,<br />
Safiental, Schanfigg, Vals und<br />
Viamala locken mit regionalen<br />
Köstlichkeiten, verbunden mit<br />
einer Wan<strong>der</strong>ung, einem Spaziergang<br />
o<strong>der</strong> einem Besuch bei einheimischen<br />
Gastronominnen und<br />
Produzenten. Die meisten Angebote<br />
sind mit einer bis zwei<br />
Übernachtungen abseits <strong>der</strong> gro-<br />
© zvg<br />
WETTBEWERB<br />
ein Wochenende in Interlaken zu gewinnen<br />
Gewinnen Sie zwei Übernachtungen für zwei Personen im Doppelzimmer<br />
mit Frühstück in <strong>der</strong> neu eröffneten, topmo<strong>der</strong>nen Jugendherberge in Interlaken,<br />
dem ersten Beherbergungsgebäude in <strong>der</strong> Minergie-P-Eco-Bauweise.<br />
Sie liegt direkt beim Bahnhof Interlaken Ost, zu Füssen von Eiger,<br />
Mönch und Jungfrau. Eine Fahrt mit <strong>der</strong> Jungfraubahn aufs Jungfraujoch,<br />
<strong>der</strong> höchsten Bahnstation Europas, sollte man nicht verpassen.<br />
Wettbewerbsfrage:<br />
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m.ü.M. liegt diese Bahnstation? Senden Sie uns das Lösungswort und Ihre<br />
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auf den Gletscher Plaine Morte und hinunter ins Tal<br />
von Lenk. Diesen Blick hat man sich nach <strong>der</strong> sechstägigen Trekkingtour<br />
auf <strong>der</strong> Via Alpina von Meiringen nach Adelboden-Lenk auch verdient:<br />
Der so genannte «Bärentrek» verdankt seinen Namen jener Zeit,<br />
in <strong>der</strong> solche Strecken nur von Bären und Wölfen zurückgelegt werden<br />
konnten. Die «Bärentrek»-Wan<strong>der</strong>tour mit sechs Übernachtungen inkl.<br />
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ssen touristischen Orte verbunden.<br />
Wie würde <strong>der</strong> Steinbock sagen?<br />
«Das isch guat so.»<br />
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<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 53
Fatima und Coca Cola auf dem Gotthard<br />
Als die Berge noch nicht so genau vermessen, kartografiert<br />
und überhaupt bekannt waren, glaubte man, <strong>der</strong> höchste Berg<br />
<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> liege im Gotthardmassiv. Heute wird durch eben<br />
dieses Gestein <strong>der</strong> längste Tunnel <strong>der</strong> Welt gebaut. In gut vier<br />
Jahren soll er eröffnet werden. Das wird nicht nur den transalpinen<br />
Verkehr verän<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n auch die Gotthard-Region.<br />
Doch an Verän<strong>der</strong>ungen ist sie ja gewohnt. Der Gotthardpass<br />
war lange kein so bedeuten<strong>der</strong> Alpenübergang. Der Auf-<br />
54 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012
schwung setzte im 13. Jahrhun<strong>der</strong>t ein, als <strong>der</strong> Weg durch die<br />
Schöllenenschlucht gefunden war. Es begann mit dem Saumpfad,<br />
viel später kam die erste Fahrstrasse dazu, die ab 1830<br />
die Unterlage für die berühmten Gotthardkutschen bildete.<br />
Der Eisenbahntunnel läutete 1882 ihr Ende ein. Der Verkehr<br />
nahm zu, und so wurde in <strong>der</strong> 1960er- und 1970er-Jahren<br />
eine neue Strasse über den Pass gebaut und schliesslich unten<br />
durch die Autobahn. Immer noch ist <strong>der</strong> Gotthardpass aber<br />
auch eine Station für Wan<strong>der</strong>sleute, wenn sie zum Beispiel auf<br />
<strong>der</strong> Via Gottardo unterwegs sind. Die Passhöhe ist allerdings<br />
eher nach den Bedürfnissen <strong>der</strong> Passanten mit wenig Zeit ausgerichtet.<br />
Die Möblierung dieses wichtigsten <strong>Schweiz</strong>er Passes<br />
wirkt denn auch etwas eklektizistisch. Es gibt dort das alte und<br />
das neue Hospiz, Parkplätze mit Wohnmobilen nebst Kapellen.<br />
Die Statue <strong>der</strong> Madonna von Fatima blickt auf den Container,<br />
in dem Coca-Cola, Senf und Bratwürste zu haben sind.<br />
Text und Foto: Peter Krebs<br />
Anreise: Zu Fuss auf <strong>der</strong> Via Gottardo (www.schweizmobil.ch) und auf<br />
an<strong>der</strong>en Wan<strong>der</strong>wegen o<strong>der</strong> mit dem Postauto ab An<strong>der</strong>matt o<strong>der</strong> Airolo.<br />
A N S I C H T E N<br />
<strong>Schweiz</strong><br />
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 55
te<br />
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<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 57
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2487 Schaffhausen / Winterthur<br />
2488 Bodensee / Thurgau<br />
2489 Jura / Delsberg / Biel<br />
7785 Basel / Basel-Landschaft<br />
7786 Aargau<br />
7787 Solothurn<br />
2492 Zürich<br />
2493 St. Gallen / Appenzell /<br />
Toggenburg<br />
2494 Neuenburg / Drei Seen<br />
2495 Region Bern<br />
2496 Emmental<br />
2497 Luzern / Vierwaldstättersee<br />
2498 Schwyz / Glarus / Klausenpass<br />
2499 Sarganserland / Walensee / Chur<br />
2500 Lausanne / Vallée de Joux<br />
2501 Greyerzerland / Montreux /<br />
Château-d’Oex<br />
2502 Berner Oberland / Simmental<br />
7790 Berner Oberland Ost / Goms<br />
2503 Genf<br />
2504 Lugano / Locarno / Bellinzona<br />
7788 Rhonetal-Sion (Unterwallis)<br />
7789 Rhonetal-Visp (Oberwallis)<br />
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58 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012
Wie heissen die beiden Hälften ?<br />
n <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> gibt es, wie alle<br />
I wissen, drei politische Ebenen.<br />
Die oberste ist <strong>der</strong> Bund, auch<br />
Eidgenossenschaft genannt, die<br />
unterste besteht aus den Gemeinden<br />
inklusive <strong>der</strong> Städte. Wir<br />
suchen heute nach einem Vertreter<br />
<strong>der</strong> mittleren Einheit, wovon<br />
es 23 gibt. Suchen muss man in<br />
unserem Fall wörtlich nehmen,<br />
denn das Beispiel ist so klein,<br />
dass man es gerne verpasst o<strong>der</strong><br />
erst merkt, dass man drin war,<br />
wenn man schon wie<strong>der</strong> draussen<br />
ist. Zum Glück gibt es gleich<br />
zwei davon, o<strong>der</strong> wenigstens zwei<br />
halbe.<br />
NÄCHSTE NUMMER<br />
Seelenlandschaft<br />
Vielen Menschen tut es in <strong>der</strong> Seele<br />
weh, wie unsere Landschaft in<br />
den letzten Jahren ohne Wenn und<br />
Aber verbaut wurde. Das emotionale<br />
Thema wird für die <strong>Schweiz</strong>er<br />
Bevölkerung immer wichtiger, wie<br />
die gewonnene Abstimmung zur<br />
Zweitwohnungsinitiative zeigt.<br />
Wir zeigen gute und schlechte<br />
Beispiele und<br />
sagen, wie es<br />
auf politischer<br />
Ebene punkto<br />
Raumplanung<br />
und Landschaftsschutz<br />
weitergeht.<br />
© Rainer Sturm/Pixelio<br />
Das soll jetzt bitte keine Beleidigung<br />
sein. Man kann ja auch<br />
klein aber oho sein, was in unserem<br />
Fall im Fall <strong>der</strong> Fall ist. Die<br />
politische Einheit besitzt vieles,<br />
wovon an<strong>der</strong>e nur träumen können.<br />
Sie hat eine eigene Eisenbahngesellschaft,<br />
besitzt die Hälfte<br />
des höchsten Bergs <strong>der</strong> Region,<br />
dessen Spitze auf 2502 m ü. M.<br />
kul miniert, eine Hun<strong>der</strong>asse, eine<br />
Biermarke und sogar einen eigenen<br />
Käse, einen <strong>der</strong> bekanntesten<br />
und gleichzeitig unbekanntesten<br />
<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Aber das ist alles<br />
nichts gegen die schönen Landschaften,<br />
die unsere schön nach<br />
Zu gewinnen eine Hotelübernachtung<br />
im Doppelzimmer<br />
Konfessionen und den dazugehörigen<br />
politischen Parteien unterteilte<br />
Doppeleinheit vorweisen<br />
kann. In dieser Gegend ist sogar<br />
ein Kasten ein Berg und kein<br />
Schrank o<strong>der</strong> Muskelmann. Das<br />
ist jetzt kein Witz, obschon auch<br />
die Witze in <strong>der</strong> gesuchten Region<br />
gehäuft vorkommen.<br />
Sie ist seit <strong>der</strong> Gegenreformation<br />
zweigeteilt. Der Brief, <strong>der</strong><br />
die Scheidung besiegelte, erachtete<br />
die Trennung als provisorisch.<br />
Sie sollte nur andauern, «so<br />
lang es inen zu beiden theilen<br />
gefellig ist». Nun, im besten gegenseitigen<br />
Einvernehmen bleibt<br />
Die Leserinnen und Leser des <strong>VCS</strong>-Magazins können wie<strong>der</strong><br />
attraktive Preise gewinnen, wenn sie die Frage richtig<br />
beantworten.<br />
1. Preis: Eine Übernachtung im Doppelzimmer inklusive<br />
Frühstück für zwei Personen im Wert von 169 Franken im<br />
Genossenschaft Hotel Linde, Heiden.<br />
2. und 3. Preis: Je ein Billett für eine witzige Erlebnisrundfahrt<br />
(Rorschach–Heiden–Wolfhalden–Walzenhausen–<br />
Rheineck).<br />
Antworten bis 1. Juni 2012 an<br />
<strong>VCS</strong>-Magazin, Wettbewerb,<br />
Postfach 8676, 3001 Bern,<br />
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Wettbewerb<br />
Die Braunen liefern den Rohstoff<br />
für ein Produkt, das fast gleich heisst<br />
wie das gesuchte Wort.<br />
man bis heute lieber unter sich.<br />
Die Dinge dauern manchmal etwas<br />
länger, als es die Väter dachten.<br />
So war das auch beim Frauenstimmrecht.<br />
Die beiden Hälften<br />
waren die beiden letzten ihrer<br />
Art, die es in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> einführten.<br />
Eine davon tat es sogar<br />
erst unter dem Zwang <strong>der</strong> Jurisprudenz.<br />
Das ist jetzt auch schon<br />
über 20 Jahre her. Immerhin ist<br />
<strong>der</strong> gemeinsame Name geblieben,<br />
sonst wäre alles noch komplizierter.<br />
Peter Krebs<br />
Wie heisst die Doppeleinheit<br />
?<br />
Lösung des letzten Wettbewerbs: Pfynwald.<br />
Gewinner: Thomas Marfurt, St. Gallen, ein Velo von TDS.<br />
Wettbewerbspreis<br />
offeriert von<br />
<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 59<br />
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Deutsch sprechende Reiseleitung<br />
Preis im DZ Fr. 2920.– pro Person inkl. Mahlzeiten, inkl. Ausflüge und Bahnfahrt<br />
auf reservierten Plätzen 1. Klasse Bar–Belgrad<br />
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Halbtaxabo Fr. 281.–<br />
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Mediterrane Altstadtgassen, einsame Bergdörfer und <strong>der</strong> steilste<br />
Canyon Europas: Montenegro gilt als Geheimtipp. Wegen seines Hochgebirges<br />
wird die kleinste Republik des ehemaligen Jugoslawiens<br />
auch die «<strong>Schweiz</strong> des Balkans» genannt. Bei <strong>der</strong> geführten Kleingruppenreise,<br />
die schon ab zwei Personen stattfindet, lernen Sie Städte<br />
und landschaft kennen und fahren per Bahn von Bar bis nach Belgrad.<br />
Programm 6. – 17.9.2012<br />
1./2. Tag: Anreise nach Sarajevo<br />
(Bosnien-Herzegowina), zwei<br />
Übernachtungen im First Class<br />
Hotel Europa. Sie lernen die Se-<br />
henswürdigkeiten <strong>der</strong> Stadt kennen,<br />
die Gebäude <strong>der</strong> K&K-Monarchie<br />
ebenso wie Moscheen und<br />
das Basarviertel aus dem osmanischen<br />
Reich.<br />
3. Tag: Besuch <strong>der</strong> Brücke und<br />
<strong>der</strong> Altstadt von Mostar, die zum<br />
Unesco Weltkulturerbe zählen.<br />
Am Fluss Buna essen Sie in einem<br />
lauschigen Restaurant zu Mittag,<br />
bevor Sie nach Dubrovnik weiterreisen.<br />
4. Tag: Im alten Stadthafen von<br />
Dubrovnik, dem antiken Ragusa,<br />
schaukeln Fischerboote. Von den<br />
2 km langen Stadtmauern haben<br />
Sie einen schönen Blick auf die<br />
Stadt, das Meer und die Berge.<br />
Weiterreise an <strong>der</strong> Mittelmeerküste<br />
entlang nach Petrovac.<br />
5. Tag: Ganztägiger Ausflug zur<br />
Bucht von Kotor, dem südlichsten<br />
Fjord Europas. Der Tag beginnt<br />
mit einem Rundgang durch die autofreie<br />
Altstadt von Kotor. An <strong>der</strong><br />
Uferstrasse entlang werden Sie<br />
nach Perast, einer <strong>der</strong> schönsten<br />
Barockstädte <strong>der</strong> Adria, gefahren.<br />
Per Boot setzen Sie zur Kircheninsel<br />
über.<br />
6. Tag: Nach dem Lovcen-Nationalpark<br />
besuchen Sie Centinje,<br />
die historische Hauptstadt Montenegros.<br />
Der Königspalast und<br />
herrschaftliche Botschaftsgebäude<br />
stehen neben eingeschossigen<br />
Bauernhäusern. Im Fischerdorf<br />
Rijeka Crnojevica beginnt<br />
die Bootsfahrt zum Skutari-See,<br />
einem Vogelparadies.<br />
7. Tag: In Bar erwartet Sie eine<br />
<strong>der</strong> schönsten Eisenbahnstrecken<br />
Europas. Sie führt durch die Moraca-Schlucht<br />
mit dem Viadukt,<br />
das sich in 198 m Höhe und 498 m<br />
Länge über das Tal erstreckt, nach<br />
Kolasin.<br />
8. Tag: Sie setzen die Bahnfahrt<br />
nach Belgrad (Serbien) fort und<br />
folgen dem Flusslauf in den Durmitor-Nationalpark.<br />
Die Tara hat<br />
hier den tiefsten Canyon Europas<br />
gebildet.<br />
9. Tag: Der letzte Tag führt<br />
Sie in die abgeschiedene Hügellandschaft<br />
und die Klöster des<br />
Fruska Gora-Nationalparks. Zurück<br />
in Belgrad, besichtigen Sie<br />
die Stadt und runden Ihre Reise<br />
mit einem Abendessen in den lebhaften<br />
Gassen <strong>der</strong> Altstadt ab.<br />
Beratung und Auskunft:<br />
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60 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012
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TCS-Test im Kassensturz<br />
Der Touring <strong>Club</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (TCS) hat verschiedene Elektrovelos für<br />
Pendler mit sportlicher Fahrweise auf Herz und Nieren geprüft. Dabei hat<br />
das Modell FLYER T10 HS die Note «sehr empfehlenswert» erreicht.<br />
grösste Reichweite pro Wattstunde<br />
geringster Energieverbrauch<br />
geringster Standby-Energieverbrauch<br />
Das original <strong>Schweiz</strong>er Elektrofahrrad FLYER gibt’s in 11 verschie de nen Modellreihen.<br />
Testen Sie bei einer Probefahrt, mit welchem FLYER Sie glücklich werden.<br />
www.flyer.ch<br />
Biketec AG | Schwende 1 | CH-4950 Huttwil | Tel. +41 (0)62 959 55 55 | info@flyer.ch<br />
Bin gleich da!<br />
Note «sehr<br />
empfehlenswert»<br />
für den FLYER T10 HS<br />
beste und sicherste Komponentenqualität<br />
Dank dem FLYER kann ich<br />
10 Minuten länger schlafen<br />
und bin trotzdem pünktlich<br />
am Arbeitsplatz ;-)<br />
beste Bewertung bei den Kriterien Fahreigenschaften<br />
und Qualität