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Sondernummer Reisen - VCS Verkehrs-Club der Schweiz

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Trend<br />

Das Klappern <strong>der</strong> Stöcke<br />

Seite 22<br />

Pyrenäen<br />

Vierzehn tage weg<br />

vom Fernseher<br />

mAGAZIN F<br />

Europa<br />

Die besten Bahnverbindungen<br />

Seite 31<br />

son<strong>der</strong>nummer reisen<br />

3 / mai 2012<br />

ü r Z e I t G e m ä s s e m o b I l I tät


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© zvg<br />

Velotest Acht schnelle Elektrovelos im Test<br />

© Urs Geiser 15<br />

36<br />

elba Die kleine Mittelmeerinsel hat ein grosses Netz von schönen Wan<strong>der</strong>wegen<br />

A K t U e l l<br />

4 Kurz & Bündig<br />

6 e I N m A I e N s ä s s I m b e r G e l l<br />

b e r G s t e I G e N<br />

8 Die schönen harten Zähne<br />

t e s t<br />

15 Acht Elektrovelos im ausführlichen Vergleich<br />

20 D I e G r o s s e N m Y t H e N<br />

A U s r ü s t U N G<br />

22 Das Klappern <strong>der</strong> Stöcke<br />

28 V A l P U N t e G l I A s , s U r s e l V A<br />

titelbild: In den Pyrenäen gibt es äusserst abwechslungsreiche und abenteuerliche Wan<strong>der</strong>routen (Bild: Peter Krebs)<br />

e U r o P A<br />

31 Die besten Bahnverbindungen<br />

e l b A<br />

36 Eine kleine Insel mit grossen Möglichkeiten<br />

W e I t W A N D e r N<br />

42 Vierzehn Tage weg vom Fernseher<br />

s P A Z I e r G ä N G e<br />

48 Stundenlang den Seen entlang<br />

54 D I e m A D o N N A U N D D A s C o C A<br />

59 W e t t b e W e r b<br />

61 V I A - V e r D e - r e I s e N<br />

Das VCs-magazin für zeitgemässe mobilität Zeitschrift des <strong>VCS</strong> <strong>Verkehrs</strong>-<strong>Club</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

Erscheint 6 -mal jährlich. redaktionsadresse: <strong>VCS</strong>, Postfach 8676, 3001 Bern (Tel. 0848 611 611; E-Mail: magazin@verkehrsclub.ch). redaktion: Peter Krebs (pk)<br />

Inserate: Katharina Rutishauser (Tel. 058 611 62 54, Fax 0848 611 612; E-Mail: inserate@verkehrsclub.ch).<br />

Grafik: www.muellerluetolf.ch, Susanne Troxler. Druck, Versand: Ziegler Druck, Winterthur. Papier: Charaktersilk, 100% Recycling. Auflage: 88 000 (deutsch 71 000;<br />

französisch 17 000). Die nächste Ausgabe erscheint am 25. Juni 2012. Insertionsschluss: 29. Mai 2012. Allgemeine Auskünfte: Tel. 0848 611 611 (Normaltarif)<br />

© Peter Krebs<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 3<br />

42<br />

Pyrenäen Für Weitwan<strong>der</strong>ungen ist das Gebirge erste Wahl


A K T U E L L<br />

Kurz & Bündig<br />

Editorial<br />

Wan<strong>der</strong>n macht gescheit<br />

«Beim Wan<strong>der</strong>n entdeckt man den Sinn<br />

des Horizonts wie<strong>der</strong>. Das fehlt heute.<br />

Man surft, man gleitet, bleibt aber an <strong>der</strong><br />

Oberfläche ohne Tiefe.» Das sagt nicht<br />

ein Deutscher o<strong>der</strong> eine <strong>Schweiz</strong>erin, die<br />

das Wan<strong>der</strong>n im Blut haben, son<strong>der</strong>n ein<br />

Franzose. Er heisst Frédéric Gros und ist Professor für politische<br />

Philosophie in Paris. Es muss also etwas dran sein.<br />

Man fragt sich, ob das Wan<strong>der</strong>n vielleicht sogar eine politisch-philosophische<br />

Tätigkeit und irgendwie subversiv sei.<br />

Schon nur, weil man dabei auf an<strong>der</strong>e Gedanken kommt als<br />

auf die von uns ach so freien, aber dem Mainstream verhafteten<br />

Westeuropäern normalerweise gedachten. Möglich<br />

wärs ja. Gros jedenfalls sagt im Interview mit «Le Monde»,<br />

man werde durch das Wan<strong>der</strong>n für das Denken empfänglich<br />

und erlebe die Schönheiten <strong>der</strong> Natur intensiver.<br />

Man vertritt zu Fuss auch an<strong>der</strong>e Interessen als am Steuerrad.<br />

Man empfindet breite Strassen und Parkplätze nicht als<br />

praktisch und zieht weiche Naturwege dem Hartbelag bei<br />

weitem vor. So werden die Wan<strong>der</strong>sleute bewusst o<strong>der</strong> unbewusst<br />

zu Anwälten von schönen und unbeeinträchtigten<br />

Landschaften. Egal ob sie sich durch schweizerische, französische,<br />

spanische o<strong>der</strong> deutsche Berge, Wäl<strong>der</strong> und Fel<strong>der</strong><br />

bewegen: Überall gehen <strong>der</strong> denkende Spaziergänger, die<br />

Wan<strong>der</strong>sfrau, gehen alle Bummlerinnen dieser Welt wenigstens<br />

für eine Weile auf geistige Distanz zu den vielen bequemen<br />

Errungenschaften, die ihr Königreich beeinträchtigen.<br />

So gesehen för<strong>der</strong>t das Wan<strong>der</strong>n sogar die Transzendenz.<br />

Das kann ja nicht schaden. Deshalb setzen wir mit <strong>der</strong> vorliegenden<br />

<strong>Reisen</strong>ummer beim Wan<strong>der</strong>n einen Schwerpunkt.<br />

Es ist die vierte <strong>der</strong> im Jahr 2008 eingeführten zusätzlichen<br />

<strong>Reisen</strong>ummern des <strong>VCS</strong>-Magazins. Für mich persönlich ist<br />

es die letzte Ausgabe als Chefredaktor. In diesem Sinne verabschiede<br />

ich mich von den Leserinnen und Lesern, bedanke<br />

mich für die Aufmerksamkeit und hoffe, dass es ab und zu<br />

gelang, den Horizont zu erweitern und in die Tiefe zu gehen.<br />

Peter Krebs, Chefredaktor<br />

Umstieg vom Postauto auf den Kleinbus nach Brunnebiel im Binntal,<br />

einer Bus alpin-Region.<br />

Bus alpin expandiert<br />

Auf die kommende Sommer-<br />

saison sichert Bus alpin in<br />

drei neuen Regionen ein<br />

Busangebot: im Bergün, <strong>der</strong><br />

Region Huttwil und im Waadtlän<strong>der</strong><br />

Jura.<br />

Der Verein Bus alpin ist seit<br />

2005 in Regionen aktiv, welche<br />

über touristisch attraktive<br />

Ausflugsziele verfügen, die<br />

nicht o<strong>der</strong> nur schlecht mit dem<br />

öffentlichen Verkehr erschlossen<br />

sind. Mit den drei neuen<br />

Regionen unterstützt Bus alpin<br />

den Aufbau und die Weiterentwicklung<br />

von Busangeboten in<br />

mittlerweile zehn Regionen des<br />

<strong>Schweiz</strong>er Berggebietes.<br />

Im Angebot des öffentlichen<br />

<strong>Verkehrs</strong> gibt es Lücken. Etliche<br />

Ausflugsziele in den Bergen sind<br />

nicht o<strong>der</strong> nur sehr schlecht<br />

erschlossen. Der Grund hierfür:<br />

die Ausflugsziele werden von<br />

weniger als 100 Menschen bewohnt.<br />

Dadurch fallen sie durch<br />

die Maschen <strong>der</strong> Regionalverkehrs-Finanzierung.<br />

Dabei sind<br />

etliche dieser Destinationen sehr<br />

attraktiv. Viele leiden an Spitzentagen<br />

unter den negativen<br />

Auswirkungen des motorisierten<br />

Individualverkehrs. Um diesen<br />

Missstand zu beheben, wurden<br />

die Bus alpin-Aktivitäten im<br />

Jahr 2005 versuchsweise gestartet<br />

und in mehreren Schritten<br />

ausgebaut. Von dieser Erfahrung<br />

wollen nun drei neue Regionen<br />

profitieren.<br />

In <strong>der</strong> Region Bergün GR<br />

können die attraktivsten Wan<strong>der</strong>wegstrecken<br />

dank dem neuen<br />

Busangebot einfacher erreicht<br />

werden. Während <strong>der</strong> Sommersaison<br />

gibt es täglich zwei Rufbuskurse.<br />

In <strong>der</strong> Berner Voralpen-<br />

Region Huttwil übernimmt <strong>der</strong><br />

Verein Pro Regio Huttwil die<br />

Fe<strong>der</strong>führung für die Aktivitäten<br />

vor Ort. Mit Bus alpin soll<br />

das ÖV-Angebot verbessert und<br />

langfristig gesichert werden. Im<br />

Sommer 2012 fährt <strong>der</strong> «Ahorn-<br />

Wan<strong>der</strong>bus» an Wochenenden<br />

und allgemeinen Feiertagen jeweils<br />

zwei Mal täglich von Huttwil<br />

zum beliebten Ausflugsziel<br />

Ahornalp.<br />

Die Westschweiz erhält mit<br />

<strong>der</strong> Region Waadtlän<strong>der</strong> Jura<br />

eine zweite Vertreterin. Die Aktivitäten<br />

werden hier vom Parc<br />

naturel régional Jura vaudois<br />

gebündelt. Im Fokus stehen zwei<br />

bekannte Passübergange (Mollendruz<br />

und Marchairuz), die<br />

zumindest an touristischen Spitzentagen<br />

vom motorisierten Individualverkehr<br />

überschwemmt<br />

werden. Ergänzend werden auch<br />

Lösungen zur Kanalisierung<br />

dieses <strong>Verkehrs</strong> gesucht.<br />

Weitere Infos: www.busalpin.ch<br />

4 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012<br />

(Com)<br />

© Brigitte Wolf


© Peter Mosimann<br />

Fast eine Million<br />

pro Tag<br />

Die SBB haben 2011 täglich<br />

fast eine Million Menschen<br />

beför<strong>der</strong>t. Bei den Stammkunden<br />

zeichnet sich aber<br />

eine Stagnation ab (s. Grafik).<br />

Die SBB beför<strong>der</strong>n täglich fast eine<br />

Million Passagiere. Dazu kommen<br />

jene <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Bahnunternehmen.<br />

Die täglich 977000 SBB-Passagiere<br />

legten zusammengerechnet<br />

17749 Mio. Kilometer zurück<br />

(+1,3 Prozent). Die SBB haben<br />

ihren Marktanteil im Wettbe-<br />

SBB Stagnierende Stammkundenzahl<br />

247000<br />

2002<br />

1962000<br />

317000<br />

2006<br />

werb mit den an<strong>der</strong>en <strong>Verkehrs</strong>mitteln<br />

auf 25,4 Prozent (2010:<br />

25,2 Prozent) gesteigert, im<br />

Pendlerverkehr betrug er sogar<br />

34,1 Prozent (2010: 32,7 Prozent).<br />

Die Pünktlichkeit konnte<br />

dabei noch etwas verbessert<br />

werden. 89,8 Prozent <strong>der</strong> SBB-<br />

Passagiere erreichten ihr Ziel<br />

2011 mit maximal drei Minuten<br />

Verspätung (2010: 87 Prozent).<br />

In 97,7 Prozent aller Fälle konnten<br />

die Anschlüsse gewährleistet<br />

werden. Die Zufriedenheit<br />

<strong>der</strong> Kunden im Personenverkehr<br />

stieg leicht auf 75,9 Punkte. Besser<br />

beurteilt wurden Sicherheit,<br />

Kundeninformation und Pünktlichkeit.<br />

Weniger gute Noten<br />

erhielt das Wohlbefinden <strong>der</strong><br />

Passagiere. Die SBB führt dies<br />

vor allem auf die überfüllten<br />

Züge zu Spitzenzeiten zurück.<br />

Weniger rosig sieht es im Güterverkehr<br />

aus, <strong>der</strong> insgesamt rückläufig<br />

war. SBB Cargo und SBB<br />

Cargo International transportierten<br />

im letzten Jahr 195000<br />

Tonnen Güter pro Tag (2010:<br />

200000), die Transportleistung<br />

betrug nur noch 12 346 Mio.<br />

Nettotonnenkilometer (2010:<br />

13111 Mio.). Beim Rollmaterial<br />

zeichnen sich Verzögerungen<br />

ab. Laut Konzernchef Andreas<br />

Agenda<br />

Die Slowups <strong>der</strong> Saison 2012<br />

Total 18 Slowup-Erlebnistage in <strong>der</strong> ganzen<br />

<strong>Schweiz</strong> laden zum Velofahren, Skaten o<strong>der</strong><br />

Wan<strong>der</strong>n auf motorfreien Strassen ein. Die<br />

Teilnehmerinnen nutzen mit Vorteil den<br />

öffentlichen Verkehr und das breite Mietvelo-Angebot<br />

von Rent a Bike. Procap, <strong>der</strong><br />

grösste Mitglie<strong>der</strong>verband von Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>, sorgt seit<br />

A K T U E L L<br />

Kurz & Bündig<br />

Impressionen vom Slowup<br />

am Sempachersee<br />

Jahren dafür, dass alle Veranstaltungen (ausser an <strong>der</strong> Albula) auch für<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen erschlossen sind. Die noch bevorstehenden<br />

Erlebnistage 2012 (Än<strong>der</strong>ungen vorbehalten): 20. Mai: Schaffhausen-Hegau<br />

/ 3. Juni: Wallis / 10. Juni: Solothurn-Buechibärg / 17. Juni: Hochrhein /<br />

24. Juni: Jura / 1. Juli: Vallée de Joux / 8. Juli: Greyerz / 5. August: Fêtes de<br />

Genève / 19. August: Seetal / 26. August: Bodensee <strong>Schweiz</strong> / 2. September:<br />

Albula / 9. September: Emmental-Oberaargau / 16. September: Basel-<br />

Dreiland / 23. September: Zürichsee / 30. September: Schwyz.<br />

www.slowup.ch<br />

30. Juni<br />

<strong>Schweiz</strong>er Wan<strong>der</strong>nacht<br />

In <strong>der</strong> Nacht von Samstag, 30. Juni auf Sonntag, 1. Juli 2012, nahe des Vollmonds,<br />

findet die 7. <strong>Schweiz</strong>er Wan<strong>der</strong>nacht statt.<br />

www.wan<strong>der</strong>nacht.ch<br />

Meyer werden die ursprünglich<br />

für 2013 in Aussicht gestellten<br />

Intercity-Doppelstöcker von<br />

Bombardier erst ab 2014 o<strong>der</strong><br />

2015 ausgeliefert. Zur Verzögerung<br />

trägt die vom Bundesver-<br />

2052000 2357000 2345000<br />

429000<br />

2010 2011<br />

431000<br />

waltungsgericht gutgeheissene<br />

Anfechtung dieser Züge durch<br />

Behin<strong>der</strong>tenverbände ebenso<br />

bei wie an<strong>der</strong>e technische Aufgaben.<br />

(Com)<br />

erstmals seit 2004 haben die<br />

sbb letztes Jahr weniger Halbtaxabos<br />

verkauft als im Vorjahr.<br />

2011 waren im Durchschnitt<br />

2,345 Mio. Abonnemente im<br />

Umlauf, gegenüber 2,357 Mio.<br />

im Jahr 2010. Auch bei den Generalabonnementen<br />

hat sich das<br />

starke Wachstum <strong>der</strong> letzten<br />

Jahre abgeflacht. Hier war noch<br />

ein leichter Anstieg um 4000 auf<br />

431000 Einheiten zu verzeichnen.<br />

Die Preisaufschläge führen<br />

offenbar zu einer Stagnation bei<br />

<strong>der</strong> Anzahl Stammkunden.<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 5<br />

© zvg


Ein Maiensäss im Bergell<br />

Beson<strong>der</strong>s reich an ebenen Flächen ist das Bergell, dieses Bindeglied zwischen Engadin<br />

und Veltlin, zwischen Norden und Süden, nicht. Links und rechts <strong>der</strong> schmalen<br />

Talsohle steigen steile Flanken mehr als zweitausend Meter in die Höhe. Auf <strong>der</strong> südlichen<br />

Talseite, an <strong>der</strong> Grenze zu Italien, suchen Kletterer und Bergsteigerinnen<br />

aus aller Welt ihr Glück, angelockt vom legendären Granit des Pizzo Badile, des Pizzo<br />

Cengalo und <strong>der</strong> Sciora-Gruppe. Die nördliche Talseite ist genauso steil, aber<br />

weniger felsig – und lehnt sich da und dort ein wenig zurück, um eine Geländeterrasse<br />

zu bilden. Die gross genug ist für ein kleines Dorf wie Soglio. O<strong>der</strong> eben für ein<br />

6 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012


Maiensäss wie Tombal (Bild), das sich auf einem steilen Weg von Soglio aus erreichen<br />

lässt. Manchmal trifft man dort oben einzelne Wan<strong>der</strong>er an, meist sind es aber<br />

Kühe und Geissen. Wie <strong>der</strong> Landwirtschaftstransporter hinauf gelangt ist, können<br />

wir uns kaum erklären – vielleicht war ein Helikopter im Spiel. Der Blick schweift<br />

hinüber zu den eleganten, scharf geschnittenen Granitzinnen, die den Maler Giovanni<br />

Segantini zum Spruch verleiteten, hier sei die Schwelle zum Paradies. Gut möglich.<br />

Jedenfalls für all die Bergblumen und Schmetterlinge, denen wir im Aufstieg<br />

zugeschaut haben. Text und Foto: Marco Volken<br />

Anreise: Mit dem Postauto von St. Moritz via<br />

Promontogno nach Soglio, dann zu Fuss in<br />

1¼ Stunden nach Tombal, und in ¾ Stunden<br />

wie<strong>der</strong> hinunter.<br />

A N S I C H T E N<br />

<strong>Schweiz</strong><br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 7


Schöne harte Mittagszähne<br />

8 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012


B E R G S T E I G E N<br />

Wallis<br />

Die Dents du Midi gehören zum Genfersee<br />

wie das Schloss Chillon. Man kann<br />

sie auch besteigen. Als erster war ein<br />

Pfarrer oben. Wir folgen ihm. Drei Tage<br />

Abwechslung zwischen dem Val d’Illiez<br />

und Vallée de Trient.<br />

Wir erreichen die Haute Cime um die Mittagszeit.<br />

Es ist eng da oben auf 3257 m.ü.M.,<br />

denn am Samstag herrscht viel Andrang auf dem<br />

schmalen Gipfelgrat, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Rückseite, im Norden,<br />

senkrecht gegen das Val d’Illiez abfällt. Einige<br />

schlürfen einen Schluck Tee, an<strong>der</strong>e packen einen<br />

Energieriegel aus. Für ein gemütliches Picknick ist<br />

<strong>der</strong> Grat zu ausgesetzt. Aber es hat sich gelohnt.<br />

Wir haben für den Höhepunkt <strong>der</strong> Dreitagetour<br />

den schönsten Tag erwischt. Die Aussicht auf die<br />

nahen und fernen Alpen, den Genfersee und den<br />

Jura ist wun<strong>der</strong>bar und schier endlos. Im Süden,<br />

im Grenzgebiet zwischen dem Wallis und Savoyen,<br />

ritzen eine Vielzahl von Aiguilles den blauen Himmel.<br />

Ein Ortskundiger Alpinist zählt sie auf. Die<br />

Nadeln kommen in vielen Farben vor. Es gibt die<br />

Aiguille Verte, die Aiguille Dorée und die Aiguille<br />

d’Argentière. Die Aiguilles Rouges existieren sogar<br />

in zweifacher Ausführung. Am eindrücklichsten ist<br />

jedoch die blendend weisse Kuppe des Mont Blanc.<br />

Er ist <strong>der</strong> strahlende und in sich ruhende Häuptling<br />

<strong>der</strong> Westalpen, neben dem sogar die Grandes Jorasses<br />

vor Neid erblassen. Irgendwo weiter links müssen<br />

das Matterhorn und das Weisshorn stehen, aber<br />

sie sind nur schwer zu erkennen, weil ihnen eine<br />

hohe Wolkendecke den Kopf abschneidet.<br />

Die Haute Cime ist <strong>der</strong> höchste und am leichtesten<br />

zugängliche <strong>der</strong> sieben Zähne <strong>der</strong> Dents du<br />

Midi. Dennoch haben es nicht alle Wan<strong>der</strong>sleute<br />

auf den Gipfel geschafft. Ein Teil <strong>der</strong> Gruppe wartet<br />

unten auf dem Col des Paresseux, dem Pass <strong>der</strong><br />

Faulen. Er heisst so, weil schon viele Touristen an<br />

dieser flachen Stelle zurückgeblieben sind, ermüdet<br />

vom anstrengenden Aufstieg über die Schutthalden<br />

(zwei Schritt vorwärts, einer zurück), durch die sich<br />

<strong>der</strong> Bergweg vom Col de Susanfe aus durch den Tonschiefer<br />

schlängelt. Das feine Steinmaterial ist so<br />

schwarz wie Lava.<br />

Der letzte Aufstieg vom Col des Paresseux zum<br />

Gipfel führt über 200 Höhenmeter durch abschüssiges,<br />

von <strong>der</strong> Sonne erhitztes, staubtrockenes Geröll.<br />

Die Dents du Midi spiegeln sich im Salanfe-Stausee.<br />

In <strong>der</strong> linken Bildhäfte <strong>der</strong> Susanfe-Pass, vom dem sich<br />

die Haute Cime besteigen lässt.<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 9


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Der brüchige Berg hat es in den letzten<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ten abgestossen. Die Dents<br />

du Midi haben Karies. Im Winter glänzen<br />

sie dennoch blendend weiss und erfreuen<br />

seit eh und je die Herzen <strong>der</strong> Unterlän<strong>der</strong>.<br />

Vom Lac<br />

Léman aus sieht<br />

man sie majestätisch<br />

im Süden<br />

leuchten, dem die<br />

Franzosen midi,<br />

Mittag sagen. Die<br />

Mittagszähne sind<br />

mindestens ebenso ein Teil des Genferseedekors<br />

wie das Schloss Chillon, die<br />

Reben und <strong>der</strong> Jet d’Eau de la Rade. Sie<br />

wurden entsprechend oft fotografiert, auf<br />

Postkarten und Briefmarken dargestellt<br />

und auf Leinwand gemalt (unter an<strong>der</strong>en<br />

von Ferdinand Hodler).<br />

Jean-Maurice Clément, <strong>der</strong> Pfarrer<br />

aus dem Val d’Illiez, soll die Haute Cime<br />

am 22. August 1788 als erster Mensch<br />

erklommen haben, in einer Zeit, als Erstbesteigungen<br />

zu einer Art Volkssport<br />

wurden. Sicher war er <strong>der</strong> Erste, <strong>der</strong> sein<br />

Abenteuer schriftlich für die Nachwelt<br />

festhielt. Er war, wie etliche Geistliche<br />

seiner Generation, passionierter Bergsteiger<br />

und Naturkundler. Er besass angeblich<br />

die grösste Privatbibliothek im<br />

Wallis. Sie umfasste über 800 Werke mit<br />

Schwerpunkt Naturgeschichte und Medizin.<br />

In seiner Pfarrei, in die er 1780<br />

geschickt worden war, fühlte sich <strong>der</strong><br />

gebildete Mann unwohl. Er legte sich mit<br />

Jean-Maurice Clément war wie etliche<br />

Geist liche seiner Generation passionierter<br />

Bergsteiger und Naturkundler.<br />

den Gläubigen an und diese sich mit ihm.<br />

Vielleicht unternahm er die Expedition<br />

auf die Dents du Midi deshalb solo.<br />

Er muss dabei an seine Grenzen gekommen<br />

sein. In einem im Journal de Lausanne<br />

publizierten Brief schrieb er, das<br />

nächste Mal werde er den Gipfel nur in<br />

Begleitung eines Kameraden erobern.<br />

Er liess das Bergsteigen dann aber ganz<br />

bleiben.<br />

Uns steht noch <strong>der</strong> Abstieg bevor,<br />

<strong>der</strong> allerdings bedeutend leichter fällt.<br />

Es geht durch das Vulkangestein nach<br />

Salanfe hinunter, <strong>der</strong> «eindrücklichsten<br />

Alpweide <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>», wie sie <strong>der</strong> Poet<br />

und Alpinist Emile Javelle im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

nannte: «une merveille». Das<br />

war vor dem Bau <strong>der</strong> Staumauer, hinter<br />

<strong>der</strong> sich seit 1952 <strong>der</strong> Lac de Salanfe staut.<br />

Aufstieg unter hohem Fels zum Pas d’Encel, Schafherde im Morgengrauen im Susanfe-Tal,<br />

Aufstieg Richtung Dents du Midi (im Gegenuhrzeigersinn)<br />

Der See bedeckt seither den grössten Teil<br />

<strong>der</strong> prächtigen Hochebene. Nördlich von<br />

seinem Ufer schlängelt sich neben unserem<br />

Wan<strong>der</strong>weg ein gurgeln<strong>der</strong> Bergbach<br />

durch den Kies. Die fast schon liebliche<br />

Hochgebirgsau ist ein Überbleibsel jener<br />

viel grösseren Landschaft, die im Stausee<br />

verschwand: zusammen mit über zwei<br />

Dutzend Alphütten, zwei Hotels und <strong>der</strong><br />

Kirche von Salanfe, sowie einem kleinen<br />

natürlichen See, <strong>der</strong> auf alten Postkarten<br />

zu sehen ist.<br />

Die Nutzung des Salanfe-Wassers<br />

war während Jahrzehnten im Wallis und<br />

in <strong>der</strong> ganzen Westschweiz die Ursache<br />

für teils hitzige Auseinan<strong>der</strong>setzungen.<br />

Der Schriftsteller Louis Debarge for<strong>der</strong>te<br />

schon 1913, es sei vom Vallon de Van<br />

B E R G S T E I G E N<br />

Wallis<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 11


Ausblick von den Dents du Midi auf die Walliser und Savoyer Gipfel mit dem Mont Blanc.<br />

bis Salanfe ein zweiter Nationalpark zu<br />

schaffen. Der <strong>Schweiz</strong>er Naturschutzbund<br />

gab im Jahr 1947 eine Schrift heraus,<br />

mit <strong>der</strong> er einen letzten Rettungsversuch<br />

unternahm. Schliesslich setzten sich<br />

die Standortgemeinde Evionnaz und die<br />

Elektrizitätsindustrie durch. Als Konzession<br />

gegenüber dem Naturschutz mussten<br />

die Betreiber eine minimale Restwassermenge<br />

übriglassen, so dass immerhin<br />

die Cascade de la Pissevache nicht ganz<br />

verschwand. Der berühmte Wasserfall,<br />

<strong>der</strong> sich zwischen St-Maurice und Martigny<br />

über eine hohe Wand ins Walliser<br />

Haupttal stürzt, wird von <strong>der</strong> Salanfe<br />

gespiesen. Dennoch hat die Kaskade viel<br />

von ihrer früheren Kraft verloren, die<br />

einst Madame de Staël ebenso wie Goethe<br />

beeindruckte.<br />

Oben, beim Lac de Salanfe, ist die<br />

Landschaft nicht mehr intakt, aber dennoch<br />

sehenswert. Auf <strong>der</strong> glatten Ober-<br />

Kurzinfos zur Tour<br />

fläche des Sees spiegeln sich am Abend<br />

die rosaroten Felsen und Gletscher, die<br />

ihn einkesseln: im Norden die Dents<br />

du Midi, im Westen die breite Tour Salière<br />

und <strong>der</strong> Dôme. Ihre Schichtungen<br />

präsentieren sich wie ein offenes Buch<br />

<strong>der</strong> Erdkunde und sind unter Geologen<br />

weltbekannt. Gneise, Sandsteine, Kalk<br />

und Tonsteine sind in dieser Wand versammelt.<br />

Im Süden dann <strong>der</strong> Luisin, wo<br />

bis 1928 Gold abgebaut wurde. Wir betrachten<br />

den See und die ganze Geologie,<br />

die Topographie, Glaziologie, Hydrologie<br />

und Geomorphologie, die ihn einrahmt,<br />

beim Bier von <strong>der</strong> Terrasse <strong>der</strong> Auberge<br />

de Salanfe aus. Das Gasthaus befindet<br />

sich in einem umgebauten Mannschaftsgebäude<br />

aus <strong>der</strong> Zeit des Kraftwerkbaus.<br />

Es steht erhöht zwischen <strong>der</strong> Staumauer<br />

und einer neuen Kapelle. Über den Bergen<br />

lässt sich jetzt <strong>der</strong> Vollmond blicken.<br />

Zum Nachtessen gibt es Risotto, Würste<br />

Anreise: Mit dem Zug von Aigle via Monthey nach Champéry<br />

Rückreise: Mit dem Zug ab Le Châtelard nach Martigny. Der Abstieg vom Emosson-Stausee nach Le<br />

Châtelard lässt sich auch mit dem Bus o<strong>der</strong> mit gleich drei attraktiven (aber nicht billigen) Bergbahnen<br />

zurücklegen (Minifunic, Petit Train panoramique und Funiculiare, www.chatelard.net).<br />

Schwierigkeitsgrad: Für geübte Berggängerinnen und Berggänger (Schwierigkeitsgrad T 2/T3)<br />

Karten: Wan<strong>der</strong>karte 1:50000, Blätter 272 T (St-Maurice) und 282 T (Martigny)<br />

Geführte Touren: Die attraktive Tour wird vom Touroperator «Weitwan<strong>der</strong>n» angeboten. Buchung<br />

durch via verde reisen (www.via-verde-reisen.ch).<br />

Route und weitere Informationen: www.verkehrsclub.ch/touren<br />

und Salat. Es ist das gleiche Menü, das<br />

man uns gestern bereits in <strong>der</strong> Cabane de<br />

Susanfe vorsetzte.<br />

Wir nehmen die etwas monotone<br />

Walliser Berggastronomie sportlich in<br />

Kauf, denn wir haben Hunger und die<br />

Wan<strong>der</strong>ung selber ist äusserst abwechslungsreich.<br />

Wir starteten am ersten Tag<br />

in Champéry, kletterten über die mit<br />

Ketten gesicherte Steilstufe zum Pas<br />

d’Encel hoch. Dort erwartete uns das<br />

Susanfe-Hochtal mit seinen Schafen und<br />

<strong>der</strong> SAC-Hütte. An den Wänden des<br />

Mont Ruan im Süden kleben versprengte<br />

Reste des Gletschers, <strong>der</strong> die Landschaft<br />

formte. Weisse Schmelzwasserbäche rinnen<br />

wie feine A<strong>der</strong>n über den vielfach<br />

gestuften und gebän<strong>der</strong>ten glatten Fels.<br />

Nur eine Wand auf dieser Tour erscheint<br />

noch eindrücklicher. Es ist <strong>der</strong> von den<br />

Pointes d’Aboillon gebildete enorme Felsenzirkus,<br />

unter dem wir am dritten Tag<br />

vom Col d’Emaney zum Col de Barberine<br />

hinüberwechseln und <strong>der</strong> sich atemberaubend<br />

direkt über dem Bergweg erhebt.<br />

Dann folgt, durch Weiden voller Eisenhüte,<br />

<strong>der</strong> Abstieg zum Lac d’Emosson.<br />

Dieses Gewässer verschluckte keine Kirche,<br />

aber die Alp Emosson sowie einen<br />

älteren und kleineren Stausee, den Lac<br />

de Barberine, <strong>der</strong> den SBB ab 1925 Bahnstrom<br />

für ihr Elektrifizierungsprogramm<br />

lieferte.<br />

Text und Fotos: Peter Krebs<br />

12 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012<br />

© ImagepointBIZ


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Text: Marius Graber<br />

Fotos: Pierre Kellenberger, zvg<br />

Die Elektrovelos haben in den letzten Jahren zugelegt – nicht nur an<br />

Kraft und Akkukapazität, son<strong>der</strong>n auch bezüglich Handling und Velotechnik.<br />

Der Test des «Velojournals» und des «<strong>VCS</strong>-Magazins» zeigt<br />

die Stärken und Schwächen <strong>der</strong> Schnellen unter den Elektrovelos auf.<br />

Die Schnellen im Vergleich<br />

Die schnellen, kräftigen Elektrovelos machen<br />

es den Nutzern leicht: Locker beschleunigt<br />

man bei <strong>der</strong> Ampel, auch giftige<br />

Steigungen sind dank Zusatzpower wie flach<br />

gebügelt. Längere Pendlerdistanzen fahren<br />

sich ganz locker. Boten vor ein paar Jahren<br />

einzig die E-Bike-Pioniere Flyer, Bionx und<br />

Dolphin schnelle Modelle an, ist das Angebot<br />

nun fast unübersichtlich gross geworden.<br />

Im Test des «Velojournals» und des<br />

«<strong>VCS</strong>-Magazins» treten acht Modelle mit<br />

verschiedenen Antriebssystemen gegeneinan<strong>der</strong><br />

an.<br />

Bevor es aber auf das Velo geht, machen wir<br />

zwei Rechnungen: Wenn wir uns beim Velofahren<br />

mo<strong>der</strong>at anstrengen und nicht gross<br />

ins Schwitzen kommen, geben wir ungefähr<br />

100 Watt Leistung in die Pedale. Wenn beim<br />

E-Bike <strong>der</strong> Motor noch rund 300 Watt dazugibt,<br />

dann fährt sich das Velo, als würden<br />

zusätzlich drei Personen mittreten – ohne uns<br />

durch Schwerkraft o<strong>der</strong> Luftwi<strong>der</strong>stand zu<br />

bremsen. Zusammen kommen wir auf dem E-<br />

Bike auf rund 400 Watt Antriebsleistung. Diese<br />

Kraft reicht aus, um in <strong>der</strong> Ebene etwa 37<br />

km/h schnell zu fahren. Nur mit Muskelkraft<br />

würden wir etwa 22 km/h schaffen.<br />

Womit wir bei <strong>der</strong> zweiten Rechnung sind:<br />

Auch wenn die Kapazität <strong>der</strong> Akkus immer<br />

grösser wird, können mit dem Elektrovelo<br />

nur verhältnismässig geringe Energiemengen<br />

mittransportiert werden. Grob gerechnet<br />

entsprechen 400 Wattstunden – eine geläufige<br />

Akkugrösse – <strong>der</strong> Energiemenge von<br />

0,4 Deziliter Benzin. Ein Durchschnittsauto<br />

kommt damit kaum einen Kilometer weit.<br />

So wird klar, warum die Reichweiten nicht<br />

grösser sind. Aber auch, wie energieeffizient<br />

das E-Bike ist. Konkret: Der 400 Wattstunden-Akku<br />

schafft es, während einer Stunde<br />

dem Motor 400 Watt zu liefern. Gibt er nur<br />

200 Watt ab, so kann damit zwei Stunden gefahren<br />

werden. Schafft man so eine Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 30 km/h, so<br />

ergibt sich, rein rechnerisch, eine Reichweite<br />

von 60 Kilometer.<br />

Die Tester des «Velojournals» ermittelten<br />

die Reichweite <strong>der</strong> Elektrovelos auf einem definierten<br />

Rundkurs. Ein Testfahrer fuhr alle<br />

Elektrovelos, bis <strong>der</strong> Akku leer war. Die Reichweite<br />

bezieht sich auf ca. 100 Watt Fahrerleistung,<br />

75 Kilo Körpergewicht, hügeliges Gelände<br />

(140 Höhenmeter auf 10 km) und einer<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit von 28 Stundenkilometer.<br />

Die Testanlage berücksichtigt<br />

die Möglichkeit des Wheeler-, Stromer- und<br />

Stöckli-Bikes, beim Bremsen zu rekuperieren.<br />

Testmethode<br />

Mit dem Reichweiten-Praxistest können wir<br />

vergleichbare Angaben über die Distanzen<br />

machen, die mit jeweils einer Akkuladung<br />

gefahren werden können. Die Unterschiede<br />

zwischen den Modellen werden so sichtbar.<br />

Je nachdem, wie das E-Bike gefahren wird,<br />

sind aber viel geringere o<strong>der</strong> grössere Reichweiten<br />

möglich. Nur kurz reicht eine Akkuladung,<br />

wenn es nur bergauf geht o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Fahrer<br />

sehr schwer ist. Lange reicht eine Ladung,<br />

wenn man gemächlich auf topfebener Strecke<br />

unterwegs ist. Kommt dazu, dass bei einigen<br />

Modellen verschieden starke Akkus lieferbar<br />

sind. Darüber, wie stark die Reichweite zu gewichten<br />

ist, kann man streiten: Für die täglichen<br />

Strecken <strong>der</strong> allermeisten Nutzerinnen<br />

reichen auch die kleineren Akkus im Test<br />

aus, sodass einfaches Aufladen wichtiger ist,<br />

als einen starken, dafür grossen und schweren<br />

Akku mitzuführen.<br />

Interessanter ist auch, wie effizient die verschiedenen<br />

Modelle sind. Ziel sollte es sein,<br />

mit einem möglichst leichten und damit kleinen<br />

Akku möglichst weit zu kommen. Der<br />

Test berechnet deshalb neben <strong>der</strong> Referenzreichweite<br />

(siehe oben) einen vergleichbaren<br />

Stromverbrauchswert. Der Spitzenreiter in<br />

Sachen Effizienz ist nach unseren Untersuchungen<br />

<strong>der</strong> Panasonic-Antrieb, vor Impuls,<br />

T E S T<br />

Elektrovelo<br />

Speedped und Bosch. Punkto Effizienz sind<br />

die Mittelmotoren den Radnabenmotoren offenbar<br />

überlegen.<br />

Kraftprotze<br />

Auch über die Motorenkraft kann man sich<br />

streiten. Zugegeben, es macht Spass, auf einem<br />

E-Bike mit bis zu 500 Watt den Berg hochzuflitzen.<br />

Am kräftigsten zeigten sich die Hinterradmotoren<br />

des Stromers und des Stöckli-Modells<br />

sowie das Speedped. Die höchsten<br />

Spitzenkräfte liefert <strong>der</strong> Dolphin-Motor, welcher<br />

im Rahmen sitzt und die Kraft über<br />

Zahnriemen und Differenzialgetriebe mit <strong>der</strong><br />

Tretleistung des Fahrers kumuliert.<br />

Beim Speedped wird die Motorenkraft<br />

ebenfalls mit einem Zahnriemen übertragen.<br />

Die Kraft läuft hier aber über die Schaltung,<br />

sodass <strong>der</strong> Motor unabhängig von <strong>der</strong> gefahrenen<br />

Geschwindigkeit immer mit ähnlichen<br />

Umdrehungszahlen arbeitet, was ihn effizienter<br />

macht. Damit die grossen Kräfte des kleinen<br />

Speedped-Motors <strong>der</strong> Schaltung nichts<br />

anhaben können, wird beim Schaltvorgang<br />

<strong>der</strong> Motor über einen Sensor unterbrochen.<br />

Um Kette, Zahnrä<strong>der</strong> und Schaltung nicht<br />

übermässig zu strapazieren, bleiben die Spitzenleistungen<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Mittelmotoren im<br />

Bereich von 300 Watt, was schon eine Menge<br />

ist, auch wenn sie im Vergleich zu den Kraftprotzen<br />

mit 500 Watt nicht so üppig wirkt.<br />

Unterschiedliche Motorensteuerung<br />

Interessante Unterschiede gibt es auch bei <strong>der</strong><br />

Motorensteuerung. In <strong>der</strong> Praxis zeigt sich,<br />

dass nicht alle Systeme gleich fein gesteuert<br />

sind. Während sich die Motoren beim Speedped<br />

und beim Dolphin eher ruppig zuschalten,<br />

fiel insbeson<strong>der</strong>e beim Stöckli-Modell<br />

und beim Flyer die feine Regulierung auf.<br />

Am feinsten steuert das «Impuls» von Tour<br />

de Suisse den Motor. Beim Dolphin wie<strong>der</strong>um<br />

weiter auf Seite 18<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 15


T E S T<br />

Elektrovelo<br />

1<br />

3<br />

Elektrovelo-Test: Schnelle Klasse<br />

Marke / Modell 1 | Stöckli «E.T. urban» 2 | Speedped 3 | TdS «Impuls Trekking XT» 4 | Flyer «R-Serie XT Deluxe»<br />

Antriebssystem Go-Swiss-Drive-Hinterradmotor Speedped-Antriebssystem Acron-Mittelmotor Panasonic-36-Volt-/350-Watt-<br />

Mittelmotor<br />

Preis E-Bike* / Zusatzakku Fr. 4390.– / 990.– bis 1390.– Fr. 7190.– / 990.– bis 1750.– Fr. 5099.– / 650.– Fr. 5390.– / 790.– bis 1190.–<br />

Gewicht* 24,9 Kilo 24,6 Kilo 25,6 Kilo 21,6 Kilo<br />

Steuerung / Motor Kraft-, Geschwindigkeits-Sensor,<br />

450 / 585 / 440 Watt Maximalleistung<br />

(bei 15 / 30 / 40 km/h)<br />

Akku Li-Ion-Akku, 633 Wh (17,6 Ah /<br />

36 Volt), weitere Akkugrösse:<br />

396 Wh<br />

Referenz-Reichweite /<br />

Stromverbrauch**<br />

Trittfrequenz, 475 / 465 / 455<br />

Watt Maximalleistung (bei 15 /<br />

30 / 40 km/h)<br />

LiFePo04-Akku, 768 Wh (16 Ah<br />

/ 48 Volt), weitere Akkugrössen:<br />

450 / 600 Wh<br />

Kraft-, Geschwindigkeits-, Trittfrequenz-,<br />

Neigungs-Sensor, 310 /<br />

285 / 275 Watt Maximalleistung<br />

(bei 15/ 30 / 40 km/h)<br />

Li-Ion-Akku, 475,2 Wh (zwei Akkus<br />

à 6,6 Ah / 36 Volt)<br />

Kraft-, Trittfrequenz-,<br />

Geschwindigkeits-Sensor,<br />

280/ 290 / 185 Watt Maximalleistung<br />

(bei 15/ 30 / 40 km/h)<br />

Li-Ion-Akku, 432 Wh (12 Ah /<br />

36 Volt), weitere Akkugrössen:<br />

288 / 504 Wh<br />

ca. 55 km (11,5 Watt pro km) ca. 85 km (9 Watt pro km) ca. 55 km (8,6 Watt pro km) ca. 60 km (7,2 Watt pro km)<br />

Ausstattung Shimano-«SLX»-30-Gang-<br />

Kettenschaltung, hydraulische<br />

Scheibenbremse Magura «MT4»,<br />

26-Zoll-Rä<strong>der</strong>, Velolicht-Stromversorgung<br />

ab Akku: Bumm-Lumotec-<br />

Fly-LED-Scheinwerfer<br />

Kommentar starker Motor, fein<br />

ansprechende Sensorik<br />

etwas hoher Stromverbrauch<br />

Sehr angenehm zu fahren, macht<br />

bei jedem Einsatz viel Spass.<br />

Motor, Kraft (30%)<br />

Reichweite, Verbrauch (25%)<br />

Fahrgefühl (20%)<br />

Handling (10%)<br />

Velotechnik (15%)<br />

Gesamtnote<br />

Info Stöckli Swiss Sport<br />

041 492 62 62<br />

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SIEGER<br />

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Shimano-«Alfine»-8-Gang-<br />

Nabenschaltung, hydraulische<br />

Scheibenbremse Shimano «XT»,<br />

26-Zoll-Rä<strong>der</strong>, Velolicht-Stromversorgung<br />

ab Akku, Bumm-Lumotec-<br />

Cyo-LED-Scheinwerfer<br />

grosse Reichweite bei relativ<br />

geringem Gewicht<br />

träge Sensorik, Akku kann nicht<br />

entfernt werden<br />

Ideal für lange Überlandstrecken<br />

in hügeligem bis bergigem<br />

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hydraulische Scheibenbremse<br />

Shimano «XT», 28-Zoll-Rä<strong>der</strong>,<br />

Velolicht-Stromversorgung ab<br />

Nabendynamo, Bumm-Lumotec-<br />

Cyo-LED-Scheinwerfer<br />

sehr feine Sensorik, gutes,<br />

agiles Fahrgefühl<br />

trotz hoher Unterstützung<br />

mässiger Antrieb<br />

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«XT», 28-Zoll-Rä<strong>der</strong>, Velolicht-<br />

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System, feine Sensorik<br />

kräftiger Motor, aber keine<br />

«Wattbolide»<br />

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16 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012<br />

2<br />

4<br />

REICHWEITE-<br />

SIEGER<br />

REICHWEITEn-<br />

SEnSoRIK-<br />

SIEGER<br />

*Messung Velojournal **Bei hoher Unterstützung (siehe Kasten)


5<br />

7<br />

notenskala: = überragend = sehr gut = gut = genügend = mangelhaft<br />

5 | Stromer «Power 48» 6 | Ibex «Around the Clock» 7 | Dolphin «Express» 8 | Wheeler «E-Alterra»<br />

Stromer-Hinterradmotor Bosch-«Drive Unit 45»-Mittelmotor Dolphin-Antriebssystem Bionx-«PL500 HS»-Hinterradmotor<br />

Fr. 4798.– / 980.– Fr. 4149.– / 840.– Fr. 4690.– / 1230.– Fr. 3790.– / 990.–<br />

28 Kilo 20,8 Kilo 29,8 Kilo 25,3 Kilo<br />

Kraft-, Geschwindigkeits-Sensor, 375 / 505<br />

/ 425 Watt Maximalleistung (bei 15/ 30 /<br />

40 km/h)<br />

Kraft-, Trittfrequenz-, Geschwindigkeits-<br />

Sensor, 375 / 375 / 370 Watt Maximalleistung<br />

(bei 15/ 30 / 40 km/h)<br />

Trittfrequenz-Sensor 750 / 415 /<br />

240 Watt Maximalleistung (bei 15/ 30/<br />

40 km/h)<br />

Kraft-, Geschwindigkeits-Sensor,<br />

275 / 340 / 155 Watt Maximalleistung<br />

(bei 15 / 30 / 40 km/h)<br />

Li-Ion-Akku, 396 Wh (11 Ah / 36 Volt) Li-Ion-Akku, 288 Wh (8 Ah / 36 Volt) Li-Ion-Akku, 720 Wh (20 Ah / 36 Volt) LiMn-Akku, 422,4 Wh (8,8 Ah /<br />

48 Volt)<br />

ca. 40 km (9,9 Watt pro km) ca. 30 km (9,6 Watt pro km) ca. 65 km (11,1 Watt pro km) ca. 35 km (12,1 Watt pro km)<br />

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angesichts <strong>der</strong> möglichen Reichweite<br />

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<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 17<br />

6<br />

8<br />

T E S T<br />

Elektrovelo


TEST<br />

Elektrovelo<br />

muss man sich beim Treten dem Motor anpassen,<br />

sonst hat man das Gefühl, ins Leere zu pedalen.<br />

Vermeiden sollte man hier das Blockieren<br />

des Hinterrades, weil sonst die Tretkurbel<br />

vom Motor kurz rückwärts geschlagen wird,<br />

was sehr unangenehm sein kann. Mit etwas<br />

Routine lernt man beides. Das «Impuls», das<br />

Stöckli-Bike und <strong>der</strong> Bionx-Antrieb sind absolut<br />

geräuschfrei.<br />

Alles im Griff : das Display<br />

Das Display am Lenker informiert während<br />

<strong>der</strong> Fahrt nicht nur über Geschwindigkeit,<br />

zurückgelegte Kilometer, Akkustand und<br />

gewählten Unterstützungsmodus. Man bekommt<br />

auch Informationen über die Motorenleistung;<br />

beim Flyer, Bionx, Stromer und<br />

«Impuls» über ein Balkendiagramm, beim<br />

Stöckli und Speedped in Zahlenwerten. Das<br />

Speedped gibt ausserdem die verbrauchten<br />

Wattstunden an. Das Stöckli «E.T.» und <strong>der</strong><br />

Bosch-Antrieb prognostizieren die Restreichweite.<br />

Das braucht zwar etwas Angewöhnung,<br />

ist aber einigermassen aussagekräft ig.<br />

Das «Impuls» und <strong>der</strong> Stromer geben die verbleibende<br />

Akkukapazität in Prozent an.<br />

Off enbar ist eine gute Akkuanzeige gar<br />

nicht so einfach zu bauen. Auf <strong>der</strong> Testfahrt<br />

mit dem Ibex, dem Dolphin und dem Stromer<br />

war <strong>der</strong> Akku dann plötzlich viel rascher leer,<br />

als <strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong> Anzeige es hätte vermuten<br />

lassen. Stöckli gibt auf dem Display sogar das<br />

im Vergleich zu einer Autofahrt eingesparte<br />

CO 2 an. Das grosse Display des Speedped offenbart<br />

die ganze Elektrovelo-Technik, von<br />

Anzeige<br />

den Ladezyklen über den Stromverbrauch bis<br />

zur aktuellen Systemspannung.<br />

Gute Ausstattung<br />

Kaum etwas zu bemängeln gibt es bei <strong>der</strong><br />

Ausstattung <strong>der</strong> Velos. Die Rahmen sind bei<br />

praktisch allen Produkten auf die grösseren<br />

Belastungen durch die höheren Geschwindigkeiten<br />

ausgelegt. Erstaunlich ist, dass<br />

nicht vermehrt Fe<strong>der</strong>gabeln, gefe<strong>der</strong>te Sattelstützen<br />

o<strong>der</strong> gar Vollfe<strong>der</strong>ungen eingesetzt<br />

werden. Mit den höheren Geschwindigkeiten<br />

und den schwereren Fahrzeugen wird man<br />

deutlich mehr durchgeschüttelt als auf einem<br />

konventionellen Velo.<br />

Bei den getesteten Velos waren durchwegs<br />

gute bis sehr gute Scheibenbremsen im Einsatz.<br />

Ausnahme ist die Hinterradbremse des<br />

Dolphin, wo systembedingt keine Scheibenbremse<br />

montiert werden kann. Die Hersteller<br />

scheinen sich <strong>der</strong> Tatsache bewusst zu sein,<br />

dass starke Motoren auch kräft ige Bremsen<br />

erfor<strong>der</strong>n. Auch bei den Schaltungen sind<br />

durchwegs gute Komponenten montiert. Als<br />

einziges Velo im Test ist das Speedped mit einer<br />

Nabenschaltung ausgerüstet. Auch bei den<br />

an<strong>der</strong>en Mittelmotoren gibt es Modelle mit<br />

Nabenschaltungen für geringeren Kettenverschleiss.<br />

Diese Möglichkeit fehlt bei den Hinterradmotoren.<br />

Da hier die Motorkraft aber<br />

direkt auf das Rad wirkt, werden Kette und<br />

Kränze allgemein weniger beansprucht.<br />

Vielleicht leisten die Elektrovelos bereits<br />

mehr als wir brauchen: Der Käufer muss entscheiden,<br />

ob er wirklich den Watt-Boliden<br />

5 Jahre Garantie<br />

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Inserat<br />

braucht und einen grossen Akku eingebaut<br />

haben will. O<strong>der</strong> ob ein kleineres Modell<br />

besser geeignet wäre. Entscheidend sind auch<br />

Fahrverhalten und Bedienung. Inzwischen<br />

gibt es E-Bikes für alle Ansprüche. Weil die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Fahrer und die Eigenschaft<br />

en <strong>der</strong> Elektrovelos so unterschiedlich<br />

sind, ist es schwierig, einen Testsieger zu<br />

küren.<br />

Sind Kraft und Reichweite gefragt, stechen<br />

das Speedped und <strong>der</strong> Dolphin heraus. Sucht<br />

jemand eine feine Sonsorik und ein Fahrverhalten<br />

möglichst nahe beim normalen Velo,<br />

überzeugt das «Impuls» am meisten. Will<br />

man ein schnelles Velo mit kräft igem Antritt<br />

für die Stadt, passt das Wheeler mit dem<br />

Bionx-Motor o<strong>der</strong> das leichte Ibex mit dem<br />

Bosch-Antrieb. Das Flyer-«R»-Modell bietet<br />

ein feines Fahrverhalten bei grosser Reichweite,<br />

<strong>der</strong> Stromer und das neue Stöckli «E.T.»<br />

kombinieren einen starken Motor mit guter<br />

Sensorik und angenehmem Fahrgefühl.<br />

So wurde getestet<br />

Die Berner Fachhochschule in Biel ermittelte<br />

auf ihrem Prüfstand die Unterstützungskraft<br />

<strong>der</strong> Elektrovelos bei verschiedenen Geschwindigkeiten.<br />

Im Praxistest beurteilten vier Tester<br />

das Fahrgefühl, die Sensorik und Motorsteuerung<br />

sowie die Bedienung <strong>der</strong> E-Bikes.<br />

Mehr zum Thema Elektrovelo steht in <strong>der</strong> Spezialausgabe<br />

des «velojournal», das am Kiosk<br />

für Fr. 9.– erhältlich ist. www.velojournal.ch<br />

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<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012


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20 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012


A N S I C H T E N<br />

<strong>Schweiz</strong><br />

Blick vom Grossen Mythen<br />

Gleich hinter dem Kantonshauptort<br />

Schwyz erhebt sich wie ein riesiger<br />

Haifischzahn eine Felsklippe aus<br />

Kalkstein empor, unten grau, oben<br />

auffallend rötlich gefärbt. Je nach<br />

Lichteinfall wirkt sie durchaus ein<br />

wenig mythisch, und viele Mythen<br />

ranken sich um <strong>der</strong>en Flanken. Die<br />

Rede ist vom Grossen Mythen, nicht<br />

ganz 1900 Meter hoch und doch sehr<br />

gebirgig. Auf seiner Rückseite führt<br />

ein gut ausgebauter, mit Fixseilen und<br />

Gelän<strong>der</strong>n entschärfter Weg durch die<br />

schroffe Ostflanke hinauf. An schönen<br />

Wochenenden ist man hier selten alleine<br />

unterwegs; aber etwas trittsicher<br />

und schwindelfrei sollte man dennoch<br />

sein, denn <strong>der</strong> steile Pfad verzeiht<br />

nicht jeden Ausrutscher. Zuoberst<br />

winken ein kleines Gasthaus und eine<br />

prächtige Aussicht. Ganz beson<strong>der</strong>s,<br />

wenn ein spätherbstliches Nebelmeer<br />

sämtliche Ortschaften und Täler verschluckt<br />

und bloss die Bergspitzen <strong>der</strong><br />

Zentralschweiz herausragen lässt. In<br />

diesem Fall sind es die lang gezogene<br />

Rigi, knapp rechts <strong>der</strong> Bildmitte, und<br />

<strong>der</strong> massige Fronalpstock am linken<br />

Bildrand. Lange schauen wir <strong>der</strong> Dohle<br />

zu, die seelenruhig ihre Kreise durch<br />

den Himmel zieht. Und fragen uns<br />

im Abstieg, ob auch sie etwas für die<br />

Schönheit <strong>der</strong> Szenerie übrig hatte.<br />

O<strong>der</strong> interessierte sie sich nur für die<br />

Krümel unseres Picknicks?<br />

Text und Foto: Marco Volken<br />

Anreise: Mit dem Bus von Einsiedeln nach<br />

Brunni und per Seilbahn zur Holzegg; von<br />

dort in 1½ Stunden auf den Gipfel und in<br />

¾ Stunden wie<strong>der</strong> hinunter.<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 21


© Peter Krebs<br />

22<br />

Das Klappern <strong>der</strong> Stöcke<br />

Früher enthielten sie Waffen und Prestige. Dann kamen sie ausser Mode. Seit einigen Jahren<br />

erleben sie als Fitnessinstrumente eine Renaissance. Wie die Spazierstöcke zu Nordic-Walking-<br />

und Trekkinginstrumenten wurden.


Es gab eine Zeit, schätzungsweise zwischen<br />

dem Herbst 1953 und dem<br />

Frühling 1986, da waren die Wan<strong>der</strong>stöcke<br />

und die Spazierstöcke aus dem<br />

Alltag verschwunden. Die Gründe dafür<br />

sind vielfältig, wie immer bei modehistorischen<br />

Phänomenen. Sie hatten aber<br />

sicher mit dem steigenden Wohlstand<br />

und <strong>der</strong> damit verbundenen Zunahme<br />

<strong>der</strong> Motorisierung zu tun. In <strong>der</strong> fraglichen<br />

Epoche geriet ja nebst dem Stock das<br />

ganze Zufussgehen in Vergessenheit. Wer<br />

wollte sich noch mit einem Stock abmühen,<br />

wenn er sich einen VW, einen Ren-<br />

Lange kamen die Wan<strong>der</strong>sleute ohne Stöcke aus. Heute gehören sie zur Standardausrüstung und<br />

helfen bei schwierigen Passagen über Stock und Stein<br />

ault o<strong>der</strong> einen DKW leisten konnte? Der<br />

Spazierstock hatte als Fortbewegungshilfe<br />

und Statussymbol ausgedient und wurde<br />

an den Nagel gehängt. Stock und Hut<br />

standen den Leuten auf dem Weg nach<br />

oben nicht mehr gut, son<strong>der</strong>n im Weg. Sie<br />

waren zu alten Hüten geworden.<br />

Die Gesundheitswoge kommt<br />

Auf die Motorisierungswelle folgte schon<br />

bald die Gesundheitswoge. Sie schien dem<br />

Stock endgültig den Garaus zu machen.<br />

Denn es ging auch darum, möglichst lange<br />

ein jugendliches Aussehen zu bewahren<br />

und so dem Ideal zu entsprechen, das die<br />

Werbung verbreitete und das sich langsam<br />

aber sicher in den Vorstellungen <strong>der</strong><br />

Konsumentinnen festsetzte. Der Stock,<br />

<strong>der</strong> im Ruf stand, ein Instrument für Alte<br />

und Gehbehin<strong>der</strong>te zu sein, war da endgültig<br />

fehl am Platz. Der Fortschritt kam<br />

ohne Stock schneller voran.<br />

Ironischerweise war es dann die von<br />

<strong>der</strong> Gesundheitswelle mit ausgelöste<br />

Fitnessflut, die dem Stock zu einer neuen<br />

Blüte verhalf. Die Motoren hatten zu<br />

einer Bewegungsarmut geführt, <strong>der</strong> man<br />

nun in <strong>der</strong> Freizeit mit allen möglichen<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 23


A U S R Ü S T U N G<br />

Zu Fuss<br />

© Keystone<br />

Sportarten begegnete. Nach dem Tennis,<br />

dem Aerobic, dem Lambada-Tanz,<br />

dem Hometrainer und dem Golf für alle<br />

entdeckte die Fitnessindustrie schliesslich<br />

sogar das Gehen. Dazu gehörte auch<br />

wie<strong>der</strong> ein Stock. O<strong>der</strong> besser gesagt: Es<br />

brauchte jetzt zwei Stöcke. Die Knüppel<br />

<strong>der</strong> neuen Generation hatten natürlich<br />

nicht mehr die Form eines Holzstocks<br />

mit krummem Griff, <strong>der</strong> sich zur Not aus<br />

einem Ast selber basteln liess. Sie waren<br />

industriell aus Leichtmetall gefertigt, ihre<br />

Spitzen bestanden aus Eisen, die Griffe<br />

aus Kork, und sie besassen Schlaufen für<br />

die Hände. Sie sahen aus wie Skistöcke.<br />

Aber sie hiessen an<strong>der</strong>s, nämlich Nordic-<br />

Walking- sowie Trekkingstöcke. So wurde<br />

<strong>der</strong> Stock für den Sommersport wie<strong>der</strong><br />

salonfähig. Es war eine bewun<strong>der</strong>nswerte<br />

Leistung <strong>der</strong> Outdoorbranche, ein abgetakeltes<br />

Reiseutensil aus <strong>der</strong> Mottenkiste<br />

hervorzuholen und zu einem blühenden<br />

Geschäftsmodell zu machen. Das gelang<br />

nur, indem die Gehhilfe den mo<strong>der</strong>nen<br />

Bedürfnissen angepasst wurde. Die<br />

Stockdesigner verwandelten die Krücken<br />

für Leute, die nicht mehr so gut zu Fuss<br />

sind, in ein gelenkschonendes und die<br />

Armmuskeln sowie das Selbstbewusstsein<br />

stärkendes Fitnessinstrument.<br />

Jede Zeit hat ihren Stock<br />

Jede Zeit geht an ihrem eigenen Stock.<br />

In <strong>der</strong> Gegenwart werden die Stöcke in<br />

Asien hergestellt. Sie sind meist tele-<br />

skopmässig in <strong>der</strong> Höhe verstellbar, oft<br />

komfortabel gefe<strong>der</strong>t und kosten eine<br />

schöne Stange Geld. Auch sind sie nicht<br />

zum Spazieren o<strong>der</strong> zum Wan<strong>der</strong>n gedacht.<br />

Der mo<strong>der</strong>ne mitteleuropäische<br />

Homo erectus hat mit diesen Tätigkeiten<br />

aufgeräumt. Gebummelt wird sowieso<br />

nicht mehr. Er trekkt und nordicwalkt<br />

jetzt den Waldboden und die Wan<strong>der</strong>wege<br />

platt. Walken ist eine ganz an<strong>der</strong>e<br />

Sache als das Spazieren selig. Die Walkerin<br />

und <strong>der</strong> Walker geben sich keinen<br />

philosophischen Betrachtungen und freigeistigen<br />

Träumereien hin wie seinerzeit<br />

Rousseau, als er auf <strong>der</strong> St. Petersinsel<br />

mitten im Herrschaftsbereich des Alten<br />

Berns das Spazieren erfand. Walken ist<br />

eine zielgerichtete Aktivität. Sie ordnet<br />

sich dem Zweck <strong>der</strong> Ertüchtigung von<br />

Herz, Kreislauf und Muskeln unter. Da<br />

bleibt keine Zeit zum Pilze sammeln,<br />

zum Bewun<strong>der</strong>n des Waldmeisters, des<br />

Zeitröschens, des Kuckucks o<strong>der</strong> sonst<br />

eines seltenen Vogels. Ja die Walkersleute<br />

hören diese nicht einmal pfeifen,<br />

hämmern, rufen, tiri- o<strong>der</strong> jubilieren,<br />

weil sie aus dem Headset direkt die<br />

Musik und die Botschaft <strong>der</strong> Madonna<br />

empfangen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Tochter telefonisch<br />

beim Lösen <strong>der</strong> Schulaufgaben zur Seite<br />

stehen. Das Walking, das Trekking und<br />

die dazugehörigen Stöcke sind Kin<strong>der</strong><br />

unserer Zeit des Multitaskens und des<br />

Sich-nie-dort-Befindens-wo-man-gerade-ist.<br />

Diese Epoche hat das Klappern <strong>der</strong><br />

Der Stock gehört immer dazu: Charly Chaplin als Tramp in seinem Film «Zirkus», 1928.<br />

nach dem Tennis, dem Aerobic, dem lambada-Tanz und dem<br />

Golf für alle entdeckte die Fitness-Industrie sogar das Gehen.<br />

Störche durch jenes <strong>der</strong> Stöcke ersetzt.<br />

Einen leichten Nachteil haben die heutigen<br />

Stöcke aber schon. Sie sehen alle<br />

haargenau gleich aus und sind deshalb<br />

als Statussymbole ungeeignet. Sie bilden<br />

höchstens den Anlass zum Fachsimpeln<br />

über die einzustellende Länge sowie über<br />

die Art und Weise ihrer Verwendung in<br />

den unterschiedlichen Geländearten.<br />

Das war einst an<strong>der</strong>s. Im Barock liessen<br />

Könige und Aristokraten ihre Gehstöcke<br />

aus Silber und Gold fertigen und<br />

mit Edelsteinen verzieren. So etwas sieht<br />

man bei keinem Nordic-Walking-Stock.<br />

Das Bürgertum adaptierte diese Gepflogenheit,<br />

nachdem es den Adel entmachtet<br />

hatte. Auf diese Art entstanden aus<br />

Prestigegründen sowie aus raffiniertem<br />

Kunstsinn die kostbarsten Stockstücke,<br />

die kunstvollsten Stockwerke, die man<br />

sich vorstellen kann. Schlangen-, Ziegen-,<br />

Pferde- und Adlerköpfe dienten als Griffe.<br />

Der Schaft war mit Ornamenten o<strong>der</strong><br />

kleinen Plaketten verziert, die die vom<br />

stolzen Besitzer besuchten Sehenswürdigkeiten<br />

abbildeten. Der Stock war mehr<br />

als eine Gehhilfe. Er war ein dekoratives<br />

Mittel <strong>der</strong> Selbstdarstellung, auf das kein<br />

Mann von Welt verzichtete, wenn er ausser<br />

Haus ging. «I by kannete» sagen die<br />

Deutschfreiburger heute noch, wenn sie<br />

zum Ausgang bereit sind. Das Verb «kanne»<br />

soll dabei vom Französischen la canne,<br />

Spazierstock, herkommen.<br />

Waffe und Parfümflasche<br />

Der Wan<strong>der</strong>- und Spazierstock war<br />

ausserdem eine Waffe zur Selbstverteidigung.<br />

Schon in seiner primitiven Urform<br />

diente er dazu, Hunde sowie an<strong>der</strong>e<br />

karnivore und dem Kannibalismus<br />

zugeneigte Säugetiere in die Flucht zu<br />

schlagen o<strong>der</strong> auf Wegelagerer und Strassenräuber<br />

einzudreschen. Davon machten<br />

sogar die frommen Pilger Gebrauch,<br />

wenn sie nach Santiago de Campostela<br />

o<strong>der</strong> Rom unterwegs waren. Ihr Pilgerstab<br />

war bloss etwas länger und kräftiger<br />

als die üblichen Wan<strong>der</strong>stöcke. Von den<br />

Dimensionen her ist er dem Hirtenstab<br />

und dem aus diesem abgeleiteten Bischofsstab<br />

(auch Krummstab genannt)<br />

verwandt, <strong>der</strong> sich allerdings von seinem<br />

ursprünglichen Zweck total abgelöst hat<br />

und nur noch als Herrschaftssymbol und<br />

24 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012


Spazierstöcke lassen sich vielseitig verwenden. Zusammen mit einem Hut auch als Schattenspen<strong>der</strong>: Carl Spitzweg,<br />

Der Sonntagsspaziergang, 1841.<br />

<strong>der</strong> Repräsentation diente und dient.<br />

Die Bischöfe vertreiben damit höchstens<br />

böse Geister und keine bösen Buben.<br />

Im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t war unter Adligen<br />

und reichen Bürgern die Sitte verbreitet,<br />

Händel mit dem Spazierstock auszutragen,<br />

den sie immer bei sich trugen. Aus<br />

solchen vornehmen Strassengefechten<br />

entwickelte sich <strong>der</strong> in Frankreich verbreitete<br />

tänzerisch-elegante Kampfsport<br />

«Canne», <strong>der</strong> es 1928 in Paris sogar zu<br />

olympischen Ehren brachte.<br />

Reiches Innenleben<br />

So schmal ein Stock auch sein mag: In<br />

seinem Innern lassen sich wie in einem<br />

<strong>Schweiz</strong>er Messer allerlei praktische Gegenstände<br />

verbergen. Waffen waren sehr<br />

beliebt. Schlanke Degen, Pistolen und<br />

sogar Gewehre fanden Platz und waren<br />

bei Bedarf rasch und überraschend zur<br />

Hand. Weil sich diese Instrumente auch<br />

gegen die Obrigkeit einsetzen liessen, waren<br />

im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t die Spazierstöcke<br />

in einigen stockkonservativen Städten<br />

Frankreichs auf Plätzen und während<br />

Versammlungen untersagt. Nun, es gab<br />

auch harmlosere Formen. Man konnte die<br />

Knüppel mit Tabakdosen und Schnapsflaschen<br />

ausstatten, die allerdings zu klein<br />

waren, um den Besitzer stockbesoffen zu<br />

machen, weshalb dieser Ausdruck eine<br />

an<strong>der</strong>e Herkunft haben muss. Es wurden<br />

ausserdem Behälter zum Schmuggeln von<br />

Geld o<strong>der</strong> Schirme eingebaut. Vornehme<br />

Damen besassen im 18. und 19 Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

einen Vinaigrette-Stock. Wenn ein<br />

Ohnmachtsanfall o<strong>der</strong> eine an<strong>der</strong>e Unpässlichkeit<br />

drohten, entnahmen sie ihm<br />

einen in Essig getunkten Schwamm. Auch<br />

Parfümschwämme waren verbreitet. Sie<br />

halfen über unangenehme Geruchspassagen<br />

hinweg, denen die Holden unterwegs<br />

ausgesetzt waren. Der Stock blieb aber ein<br />

vorwiegend männliches Utensil, die Damenwelt<br />

bevorzugte den Schirm. Dank<br />

<strong>der</strong> Fitnessstöcke herrscht heute in dieser<br />

Hinsicht Gleichberechtigung.<br />

Wie viel sogar in einem ganz einfachen<br />

Spazierstock steckt, machte Charlie<br />

Chaplin in <strong>der</strong> Stummfilmzeit vor. Seine<br />

Figur des Tramps benutzte den Stock als<br />

ein schauspielerisches Ausdrucksmittel.<br />

Dank des Stocks wirkte sein Übermut<br />

übermütiger, sein Gang komischer, er<br />

unterstrich sein Zögern und vergrösserte<br />

die Einsamkeit. Der Stock machte den<br />

Tramp elegant, wenn er elegant wirken<br />

wollte und half ihm, seine Kunststücke<br />

auszuführen. In Chaplins Filmen erlebte<br />

<strong>der</strong> gute alte Spazierstock einen letzten<br />

Höhepunkt. Zusammen mit <strong>der</strong> Melone<br />

wurde er zum Sinnbild für eine <strong>der</strong> bedeutendsten<br />

Figuren <strong>der</strong> Filmgeschichte.<br />

Einer von Chaplins Stöcken und einer<br />

seiner Melonenhüte wurden vor zwei<br />

Jahren bei einer Auktion in Los Angeles<br />

für 139 250 Dollar abgesetzt. Der Stock<br />

besteht aus Bambusrohr und ist gerade<br />

mal 82 Zentimeter lang. Einen so hohen<br />

Preis hat bisher kein Nordic-Walking-<br />

Stock erzielt. Peter Krebs<br />

A U S R Ü S T U N G<br />

Zu Fuss<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 25


S E R V I C E<br />

Marktplatz<br />

Salecina feiert Geburtstag<br />

In <strong>der</strong> Kultur- und Ferienstiftung Salecina bei Maloja packen die Gäste<br />

mit an: beim Kochen, Putzen o<strong>der</strong> kleinen Reparaturen am Haus. Und sie<br />

tun es in <strong>der</strong> Regel gerne. Ferien sind so auch mit kleinem Portemonnaie<br />

bezahlbar. Vom 22.–24. Juni 2012 feiert Salecina sein vierzigjähriges<br />

Bestehen. Kostenlose Workshops wie «Gut leben statt viel haben», eine<br />

Eiszeitwan<strong>der</strong>ung, Kunst und Musik, eine Lesung sowie eine Podiumsdiskussion<br />

zur Zukunft Salecinas runden das Jubiläumswochenende ab.<br />

Ausnahmsweise kann auch ums Haus herum gezeltet werden. Vieles ist<br />

möglich in diesem schön gelegenen Ferienhaus im Bergell – Skitouren-<br />

o<strong>der</strong> Literaturwan<strong>der</strong>woche, Geschichtswerkstatt o<strong>der</strong> einfach ein paar<br />

erholsame Tage an <strong>der</strong> frischen Bergluft. Es gibt Familien, die inzwischen<br />

in <strong>der</strong> dritten Generation hier ihre Ferien verbringen. Eine italienische<br />

Besucherin beschreibt es so: «Salecina ist ein Ort des Ausru-<br />

Eisenbahnatlas <strong>Schweiz</strong><br />

Das Eisenbahnnetz <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

als eines <strong>der</strong> dichtesten Europas<br />

zeichnet sich durch beson<strong>der</strong>e<br />

Vielfalt auf engem<br />

Raum aus. Viele<br />

Strecken sind aufgrund<br />

<strong>der</strong> Topografie schmalspurig<br />

gebaut. Schmalspurbahnen<br />

wie die Rhätische<br />

Bahn und die Matterhorn-<br />

Gotthard Bahn erschliessen ganze<br />

Regionen. Mit dem Glacier-Express<br />

und dem Bernina-Express<br />

bieten sie zwei <strong>der</strong> interessantesten<br />

Bahnreisen <strong>der</strong> Welt. Der Eisenbahnatlas<br />

<strong>Schweiz</strong>, soeben in<br />

2. komplett überarbeiteter Auflage<br />

erschienen, dokumentiert diese<br />

Vielfalt: Massstäbliche Karten<br />

mit vielen Zusatzinformationen im<br />

Neu bei Eurobus:<br />

Linienverkehr nach Südtirol<br />

Wer nach Südtirol reisen möchte,<br />

kann dies neu ganz komfortabel<br />

mit Eurobus tun. Mühsames Umsteigen<br />

gehört <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

an, denn seit Februar verfügt das<br />

grösste private Busunternehmen<br />

<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> über die Konzession<br />

für den entsprechenden Linienverkehr.<br />

Die Fahrten werden jeden<br />

Sonntag durchgeführt und starten<br />

frühmorgens in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Ankunft<br />

in Südtirol ist am frühen<br />

Nachmittag, wobei sechs Aus-<br />

Grundmassstab 1:150000 zeigen<br />

detailliert die <strong>Schweiz</strong>er Bahnstrecken.<br />

In den Städten<br />

sind Tramlinien, im Gebirge<br />

die wichtigsten<br />

Luftseil-, Standseil- und<br />

Zahnradbahnen dargestellt.<br />

Ergänzend zu<br />

den Hauptkarten werden<br />

zahlreiche Eisenbahnknoten und<br />

interessante Schmalspurnetze im<br />

vergrösserten Massstab 1:50000<br />

dargestellt. Informationsspalten<br />

ergänzen jede Kartenseite.<br />

Verlag Schweers + Wall GmbH<br />

112 S., vierfarbig, gebunden,<br />

ca. Fr. 45.90<br />

www.eisenbahnatlas.ch<br />

stiegsorte angefahren werden:<br />

Schlan<strong>der</strong>s, Naturns, Rabland, Algund<br />

Post und Algund sowie Meran.<br />

Die Rückreise beginnt am<br />

Nachmittag in Südtirol mit Ankunft<br />

am selben Abend in <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>. Eine Retourfahrt kostet<br />

180 Franken. Wer möchte, bucht<br />

ein Hotel aus dem Angebot «Berge<br />

und Seen» dazu und erhält kostenlos<br />

die «Mobilcard Südtirol»<br />

www.eurobus.ch<br />

hens, des Lesens, <strong>der</strong> Musik und <strong>der</strong> Schönheit <strong>der</strong> Natur. Es ist gemütlich<br />

für Einzelne und Familien, ein Ort des Austauschs und linker<br />

Tradition im offenen Sinn.»<br />

www.salecina.ch<br />

Südtessiner Dolce far niente<br />

In <strong>der</strong> Casa Santo Stefano, zwei typischen, stilvoll renovierten Tessinerhäusern<br />

aus dem 18. Jahrhun<strong>der</strong>t, kann man bestens entspannen. Nebst<br />

den gepflegten Zimmern und hellen Loggias laden auch die Terrasse mit<br />

Pergola und die typischen Tessinerküchen mit offenem Kamin zum Verweilen<br />

ein. Das Frühstück mit selbstgebackenem Brot und Zopf, hausgemachten<br />

Konfitüren und an<strong>der</strong>en Leckereien wird an grossen, urchigen<br />

Holztischen serviert. Die Casa Santo Stefano befindet sich in Miglieglia<br />

(710 m), einem kleinen Tessinerdorf. Sie liegt an einem Sonnenhang des<br />

Malcantone, inmitten einer sanften Hügellandschaft mit herrlicher<br />

Weitsicht nach Süden. Der Aussichtsberg Monte Lema (1624 m) ist direkt<br />

vom Dorf aus mit <strong>der</strong> Gondelbahn zu erreichen. Vor dem Haus eröffnet<br />

sich ein wildromantisches Wan<strong>der</strong>gebiet in Kastanienwäl<strong>der</strong>n, mit<br />

Flüsschen und Wasserfällen. Das «etwas an<strong>der</strong>e» Albergo eignet sich<br />

für Familien und Einzelpersonen, Gruppen und Seminare.<br />

www.casa-santo-stefano.ch<br />

26 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012<br />

© Salecina<br />

© Casa Santo Stefano


© Stöckli<br />

Ortlieb Son<strong>der</strong>edition: wasserdichte Hinterradtasche<br />

Zum 30-jährigen Bestehen bringt <strong>der</strong> Outdoor-Spezialist<br />

Ortlieb unter dem Motto<br />

«Around the World» eine limitierte Son<strong>der</strong>edition<br />

des Back-Roller Classic in 18<br />

verschiedenen Varianten heraus: mit<br />

Aufdruck von sechs Kontinenten und<br />

zwölf Län<strong>der</strong>n. Der Back-Roller Classic<br />

ist eine geräumige Packtasche für den<br />

hinteren Gepäckträger. Die beidseitig angeschrägte<br />

Form sorgt für viel Beinfreiheit.<br />

Eine fest montierte Innentasche mit<br />

Hauptfach und eine Netztasche mit Reiss-<br />

Grünes Bio-Wun<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Surselva<br />

Das Biohotel Ucliva liegt inmitten <strong>der</strong> herrlichen Surselva. Es punktet mit<br />

frischer Bergluft, Weitsicht vom Balkon, Biogenuss auf dem Teller, herzlicher<br />

Gastfreundschaft, Kin<strong>der</strong>spielzimmer und Gartenterrasse. Als einziges<br />

Biohotel in Graubünden setzt es den Schwerpunkt auf Familien,<br />

Velogäste, Wan<strong>der</strong>er und Schneesportlerinnen sowie Kurse und Seminare.<br />

Im Sommer starten die Wan<strong>der</strong>wege und Velorouten vor <strong>der</strong> Haustüre,<br />

im Winter das Skigebiet. Nach einem mehrmonatigen Umbau präsentiert<br />

sich das Haus in neuer Frische. Die 22 gemütlichen Doppel- und Familienzimmer,<br />

Familiensuiten und Galeriezimmer, fast alle mit grossem<br />

Balkon, wurden komplett mit formschönen Holzmöbeln aus <strong>Schweiz</strong>er<br />

Produktion ausgestattet und mit Naturfarben von Le Corbusier versehen.<br />

Die Ucliva-Küche zeichnet sich durch ein frisches Angebot an regionalen<br />

Gerichten aus, die zu 100 Prozent mit Bioprodukten zubereitet werden.<br />

www.ucliva.ch;<br />

Spezialarrangements für <strong>VCS</strong>-Mitglie<strong>der</strong>: www.vcs-bonus.ch<br />

© Ortlieb<br />

Stöckli «e.t.» – da ist die <strong>Schweiz</strong> platt<br />

S E R V I C E<br />

Marktplatz<br />

Ausgestattet mit leistungsstarkem <strong>Schweiz</strong>er Motor, Elektronik und Sensorik,<br />

wurde das Stöckli-Elektrobike speziell für die Topografieverhältnisse<br />

unseres Landes entwickelt. Ein modulares System ermöglicht beliebige<br />

Kombinationen von verschiedenen Motor- und Batteriestärken<br />

und eine Erhöhung <strong>der</strong> Reichweite um bis zu 60 Prozent gegenüber vergleichbaren<br />

E-Bikes. Die elektrischen Komponenten verschmelzen mit<br />

dem formschönen Rahmendesign. Bei Bedarf lässt sich <strong>der</strong> Akku leicht<br />

abnehmen. Dank wählbaren Komponenten wie Gepäckträger, Fe<strong>der</strong>gabel<br />

o<strong>der</strong> komfortablem Sattel eignet sich das «e.t.» als Gefährte für urbane<br />

Menschen genauso wie für ältere Personen. Mit <strong>der</strong> exklusiven<br />

Stöckli-Velo-Assistance werden defekte Bikes kostenlos beim Kunden<br />

abgeholt, repariert und wie<strong>der</strong> vor die Haustüre geliefert. Ausserdem<br />

gibt es auf jeden Einkauf 5 Prozent Rabatt. Jetzt testen: In den Stöckli-<br />

Filialen o<strong>der</strong> an einem Stopp <strong>der</strong> e.t.-Roadshow durch die <strong>Schweiz</strong>.<br />

www.stoeckli.ch<br />

verschluss sorgen für Ordnung im Tascheninneren.<br />

Das patentierte Ortlieb Quick-<br />

Lock1-System ermöglicht ein schnelles<br />

und unkompliziertes Befestigen <strong>der</strong> Tasche<br />

am Gepäckträger mit einer Hand.<br />

Mit dem Schultergurt kann sie gut als<br />

Umhängetasche getragen werden. Mit<br />

dem Ortlieb Radtaschentragesystem<br />

lässt sich <strong>der</strong> Back-Roller zudem in einen<br />

Rucksack verwandeln.<br />

www.ortlieb.com<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 27<br />

© ucliva


A N S I C H T E N<br />

<strong>Schweiz</strong><br />

Val Punteglias, Surselva<br />

Die Gletscher haben sich zurückgezogen,<br />

geblieben ist ein weites, hohles<br />

Amphitheater aus hohen Bergen. In <strong>der</strong>en<br />

Mitte breitet sich eine karge Geröllebene<br />

aus, gespickt mit Felshöckern,<br />

die vom Eis geschliffen wurden. Und<br />

ein wirrer Fächer aus Wildbächen, die<br />

allmählich zusammenfinden, um das<br />

Schmelzwasser von Piz Urlaun, Tödi<br />

Grischun und Bifertenstock Richtung<br />

Vor<strong>der</strong>rhein zu leiten. Da und dort ein<br />

kleines Polster mit so winzigen wie<br />

farbenprächtigen Blumen. Langsam<br />

erobert sich auch das Gras die einst<br />

eisige Landschaft. Selbst ein kleiner See<br />

hat sich gebildet, inklusive Sandstrand.<br />

Manchmal hört man das Krachen und<br />

Poltern <strong>der</strong> Gletscherzunge, die sich<br />

ihres Schutts entledigt – ein Gletscher<br />

ist ja auch ein För<strong>der</strong>band, das den<br />

Berg oben abträgt und Jahrzehnte später<br />

unten ablagert. Nach dem langen<br />

Aufstieg, <strong>der</strong> uns gehörig ins Schwitzen<br />

gebracht hat, sitzen wir lange auf<br />

einem Stein und schauen zu. Geniessen<br />

die Ruhe. Schlen<strong>der</strong>n dann umher,<br />

erkunden die Gegend, balancieren über<br />

Moränen, spüren den Gletscherwind,<br />

sammeln Eindrücke. Kein Zweifel: Das<br />

Val Punteglias ist grosses Kino.<br />

Text und Foto: Marco Volken<br />

Anreise: Mit <strong>der</strong> Bahn nach Trun, anschliessend<br />

zu Fuss auf steilem Bergweg mit einzelnen<br />

Fixseilen in 4½ Stunden (o<strong>der</strong> mit<br />

Alpentaxi ab Alp Schlans Sut in 3 Stunden)<br />

zum Gletschervorfeld und in 2¾ Stunden<br />

(bzw. 2 Stunden) wie<strong>der</strong> hinunter. Übernachtungsmöglichkeit<br />

in <strong>der</strong> SAC-Hütte Camona<br />

da Punteglias (www.punteglias.ch).<br />

28 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012


<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 29


© Project Photos<br />

Sicher auf <strong>Reisen</strong> und in <strong>der</strong> Freizeit<br />

Der <strong>VCS</strong>-Schutzbrief wurde während <strong>der</strong> letzten Jahre laufend vom Reiseschutz zum umfassenden<br />

Freizeitschutz ausgebaut. Im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en Anbietern ist beim <strong>VCS</strong> nebst den bekannten<br />

Versicherungsleistungen zusätzlich ein Ticketschutz für Veranstaltungen inbegriffen.<br />

Wer gerne auf <strong>Reisen</strong> ist, sollte<br />

sich ausreichend versichern, und<br />

mit einem Schutzbrief erspart<br />

man sich eine Vielzahl separater<br />

Reiseversicherungen. Ob man<br />

eine Reise nicht antreten kann, einen<br />

Städtetrip abbrechen muss<br />

o<strong>der</strong> ob man wegen <strong>der</strong> Grippe<br />

nicht mit auf die Gruppenwan<strong>der</strong>tour<br />

kann: Beim <strong>VCS</strong>-Schutzbrief<br />

sind die Annullierungskosten und<br />

Reisezwischenfälle mitversichert<br />

– und im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en<br />

Anbietern gilt dies für alle im selben<br />

Haushalt lebenden Personen<br />

und auch für Schadenfälle in <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>. Versichert sind Reisearrangements,<br />

die Miete einer Ferienwohnung,<br />

eines Bootes o<strong>der</strong><br />

Campers, ein Sprachkurs o<strong>der</strong><br />

Hotelaufenthalt sowie <strong>Reisen</strong> mit<br />

dem Auto, Motorrad, Velo, öffentlichen<br />

<strong>Verkehrs</strong>mitteln o<strong>der</strong> zu<br />

Fuss. Auch Such- und Rettungsaktionen<br />

und Rücktransporte aus<br />

dem Ausland sind abgedeckt.<br />

Nebst den bekannten Versicherungsleistungen<br />

bietet <strong>der</strong> <strong>VCS</strong>-<br />

Schutzbrief zusätzlich einen Ticketschutz<br />

für Veranstaltungen<br />

wie den Fussballmatch, den Feng-<br />

Shui-Kurs, das Open-Air-Konzert<br />

o<strong>der</strong> die Zirkusvorstellung.<br />

Mit und ohne Auto<br />

Der <strong>VCS</strong>-Schutzbrief für Nicht-<br />

Motorisierte beinhaltet die Annullierungskostenversicherung<br />

und die Rückreiseversicherung,<br />

falls man die Reise nicht antreten<br />

o<strong>der</strong> frühzeitig abbrechen muss.<br />

Ebenfalls integriert sind eine Reisegepäckversicherung,<br />

falls das<br />

Gepäck zu spät ankommt, <strong>der</strong><br />

Airline-Insolvenz-Schutz, wenn<br />

eine Fluggesellschaft den Betrieb<br />

wegen Zahlungsunfähigkeit einstellen<br />

muss, sowie <strong>der</strong> allgemeine<br />

Rechtsschutz fürs Ausland,<br />

falls man einen Anwalt benötigt.<br />

Beim <strong>VCS</strong>-Schutzbrief für Motorisierte<br />

ist zusätzlich die Pannenhilfe<br />

im Ausland versichert.<br />

Der Reise- und<br />

Freizeitschutz für 365 Tage<br />

Umfassen<strong>der</strong> Versicherungsschutz<br />

für <strong>Reisen</strong>, Hotelbuchungen,<br />

Tagesausflüge, Konzerte,<br />

Sportveranstaltungen, Kurse usw.<br />

im In- und Ausland<br />

Kostenübernahme bei Zwi-<br />

schenfällen auf <strong>Reisen</strong> und in <strong>der</strong><br />

Freizeit infolge Unfall, Krankheit,<br />

Unruhen usw.<br />

Gepäckersatz bei verspäteter<br />

Auslieferung<br />

Rechtsstreit im Ausland<br />

Pannenhilfe (mit <strong>VCS</strong>-Schutzbrief<br />

für Motorisierte) in Europa<br />

und allen Staaten am Mittelmeer<br />

(ohne <strong>Schweiz</strong> und Fürstentum<br />

Liechtenstein)<br />

Als <strong>VCS</strong>-Mitglied profitiert<br />

man von günstigen Prämien<br />

Alle Personen im gleichen<br />

Haus halt sind versichert<br />

24-h-Notrufzentrale<br />

<strong>VCS</strong>-Schutzbrief: jetzt zwei Monate gratis!<br />

Wer bis am 31. Juli einen <strong>VCS</strong>-Schutzbrief abschliesst, erhält diesen<br />

zwei Monate gratis (Laufzeit 14 statt 12 Monate). Bestellungen<br />

und Infos: Rückantwortkarte auf <strong>der</strong> ersten Seite dieses Magazins,<br />

www.schutzbrief.ch o<strong>der</strong> Tel. 0848 611 611 (Normaltarif).<br />

Preise<br />

Europa Welt<br />

<strong>VCS</strong>-Schutzbrief<br />

für Nichtmotorisierte Fr. 55.– Fr. 125.–<br />

<strong>VCS</strong>-Schutzbrief<br />

für Motorisierte<br />

(inkl. Pannenhilfe in Europa,<br />

ohne <strong>Schweiz</strong>/FL) Fr. 77.– Fr. 147.–<br />

30 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012<br />

© Adpic


© Peter Krebs (2x), Mitte: E.Mauduit – OT Bmo<br />

Hamburg Brest Bologna<br />

Europa per Bahn, natürlich<br />

Der <strong>VCS</strong> hat seine Europa-Bahnkarte mit neuen Verbindungen erweitert. Diese bietet obendrein eine Übersicht<br />

über die für den Veloverlad verfügbaren Plätze auf den internationalen Verbindungen. Eine elektronische<br />

Version <strong>der</strong> Karte mit Reiseberichten ist ab sofort auf www.verkehrsclub.ch/europa aufgeschaltet.<br />

Die meisten <strong>Reisen</strong>den planen<br />

ihre Ferien mit dem Auto<br />

o<strong>der</strong> dem Flugzeug. Dennoch<br />

bietet das Transportmittel Bahn<br />

zahlreiche Vorteile und erweist<br />

sich häufig als attraktive Alternative:<br />

Abfahrt und Ankunft<br />

ohne Stau im Herzen <strong>der</strong> Stadt,<br />

Ausnutzen <strong>der</strong> Reisezeit für die<br />

Planung des Aufenthalts, Lesen,<br />

Frühstück im Speisewagen, Einsparen<br />

einer Hotelübernachtung<br />

dank Wahl des Nachtzugs. Was<br />

die Bequemlichkeit angeht, ist<br />

die Bewegungsfreiheit in <strong>der</strong><br />

Bahn grösser als im Auto o<strong>der</strong><br />

im Flugzeug – von <strong>der</strong> Sicherheit<br />

und <strong>der</strong> Umweltbelastung ganz<br />

zu schweigen. Und selbst wenn<br />

auf den ersten Blick die Reisezeit<br />

für den Luftweg spricht, ist unter<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Anfahrt<br />

zum Flughafen, <strong>der</strong> Wartezeit<br />

bis zum Abflug, <strong>der</strong> Gepäckabholung<br />

und des Transfers zum<br />

Stadtzentrum <strong>der</strong> Zeitgewinn<br />

nicht mehr so gross wie angenommen,<br />

ja vielleicht sogar auf<br />

null zusammengeschmolzen.<br />

Deshalb lohnt es sich, die verschiedenen<br />

<strong>Verkehrs</strong>mittel zu<br />

vergleichen, bevor man sich für<br />

eines entscheidet.<br />

Und trotzdem müssen Bahnreisende<br />

auch einige Nachteile in<br />

Kauf nehmen. Im Gegensatz zum<br />

Luftverkehr gibt es keine Einheitsplattform,<br />

welche den Billettverkauf<br />

für ganz Europa ermöglicht.<br />

So ist es sehr schwierig,<br />

eine Übersicht über alle Preise<br />

und Spezialangebote zu erhalten.<br />

Der Ausbau des internationalen<br />

Personentransports ist bei<br />

weitem nicht die erste Priorität<br />

<strong>der</strong> nationalen Eisenbahngesellschaften<br />

– und die europäische<br />

Bahnlobby ist schwach. Davon<br />

profitieren natürlich in erster Linie<br />

die Fluggesellschaften.<br />

online-Fahrpläne und -Billette<br />

Für die Suche nach Zugverbindungen<br />

in Europa sind die Webseiten<br />

<strong>der</strong> SBB und <strong>der</strong> Deutschen<br />

Bahn die besten. Ganz weglassen<br />

kann man das Webangebot von<br />

Railteam, auf dem lediglich die<br />

Dienstleistungen <strong>der</strong> Allianzmitglie<strong>der</strong><br />

aufgeführt und interessantere<br />

Verbindungen übergangen<br />

werden, was etwa beim<br />

Nachtzug von Genf nach Barcelona<br />

<strong>der</strong> Fall ist.<br />

Im Ticket Shop <strong>der</strong> SBB können<br />

Zugbillette ab <strong>Schweiz</strong>er<br />

Bahnhöfen in die Nachbarlän<strong>der</strong><br />

online gelöst werden. Die Tickets<br />

lassen sich zuhause ausdrucken<br />

o<strong>der</strong> gratis per Post heimsenden.<br />

Beim Billettkauf am Schalter<br />

wird ein Zuschlag von 10 CHF<br />

erhoben. Im Tab «Freizeit und<br />

Ferien» finden sich einige Reiseangebote<br />

nach Europa. Beson<strong>der</strong>s<br />

attraktiv sind Sparbillette<br />

für diejenigen, die ihre Reise<br />

bereits im Voraus buchen: Wien<br />

ab 58 CHF, Budapest ab 60 CHF,<br />

Barcelona ab 113 CHF. Bis Ende<br />

Mai reist man etwa mit dem Mitfahrerangebot<br />

<strong>der</strong> City Night<br />

Line zu zweit nach Amsterdam,<br />

Berlin, Hamburg, Kopenhagen<br />

o<strong>der</strong> Prag und bezahlt nur den<br />

Preis für ein Billett. Es empfiehlt<br />

sich jedoch immer auch <strong>der</strong> Blick<br />

auf die Webseiten <strong>der</strong> Nachbarlän<strong>der</strong>,<br />

denn <strong>der</strong>en Tarife können<br />

in Einzelfällen günstiger sein.<br />

Der Interrail Global Pass ist<br />

für all jene die beste Lösung,<br />

die in ganz Europa herumreisen<br />

und häufig den Zug nehmen.<br />

Das Pendant zu unserem Generalabonnement<br />

ist als fortlau-<br />

nützliche links<br />

E U R O P A<br />

Mit <strong>der</strong> Bahn<br />

fendes Angebot (über eine feste<br />

Zeitdauer) o<strong>der</strong> während einer<br />

bestimmten Anzahl frei zu wählen<strong>der</strong><br />

Tage in 30 Län<strong>der</strong>n gültig.<br />

Es gibt auch Pauschalen für ein<br />

einzelnes Land, für Senioren und<br />

für <strong>Reisen</strong>de unter 26 Jahren.<br />

Kin<strong>der</strong> unter 4 Jahren fahren<br />

gratis mit.<br />

Noëlle Petitdemange<br />

Online-Fahrpläne und -Billette: www.sbb.<br />

ch, www.bahn.de, www.tgv-europe.com<br />

und www.voyages-sncf.com, www.oebb.<br />

at und www.mobilito.at, www.trenitalia.<br />

it, www.visitbritainshop.com.<br />

Fahrpläne <strong>der</strong> Fähren ab Frankreich o<strong>der</strong><br />

Italien nach Korsika und Sardinien:<br />

www.sncm.fr, www.corsica-ferries.fr,<br />

www.aferry.fr<br />

Sehr ausführliche Website über<br />

Bahnreisen in Europa:<br />

www.vertraeglich-reisen.de/anreise/<br />

Streckennetz und Bahngesellschaften:<br />

www.interrailnet.com, www.railpassenger.info,<br />

www.bueker.net/trainspotting/<br />

maps.php, www.ter-sncf.com<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 31


E U R O P A<br />

Mit <strong>der</strong> Bahn<br />

legende<br />

Ausgangsorte BE = Bern<br />

BS = Basel<br />

GE = Genf<br />

Lsne = Lausanne<br />

ZH = Zürich<br />

GE: 5h45/1� ungefähre Reisedauer ab Ausgangsort/<br />

Anzahl Umsteigen<br />

(Minimum)<br />

ZH: � 9h/0� ungefähre Reisedauer ab Ausgangsort<br />

über Nacht / Anzahl<br />

Umsteigen<br />

Tageszüge<br />

Nachtzüge<br />

Grafik: CO 2-Emissionen nach <strong>Verkehrs</strong>mittel in<br />

kg pro <strong>Reisen</strong>den und pro Strecke<br />

Quelle: www.sbb.ch>Umweltrechner und<br />

www.ecopassenger.com<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Genf–Barcelona<br />

Zug Auto Flugzeug<br />

Brest<br />

BS: 9h15/1�<br />

GE: 9h–9h30/1�<br />

Lsne: 10h30/1� •<br />

Madrid •<br />

BS: 18h30/1� (� ab Paris)<br />

GE: 16h/2� (� bis Gerona)<br />

Rennes<br />

BS: 6h30/1�<br />

GE: 6h45/0�<br />

Lsne: 7h30/1�<br />

•<br />

Nantes •<br />

BS: 6h30–45/1�<br />

Lsne: 7h–7h45/1�<br />

GE: 6h30–6h45/1�<br />

La Rochelle •<br />

Lsne: 9h/1�<br />

Bordeaux •<br />

BS: 8h15–8h30/1�<br />

GE: 8h–8h30/1�<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Valencia<br />

GE: 16h/1� (� bis Gerona)<br />

•<br />

Bern–london<br />

London<br />

BS: 7h15/1�<br />

GE: 7h30/1–2�<br />

•<br />

Paris<br />

BE: 4h45/0�<br />

BS: 3h/0�<br />

Lsne: 4h/0�<br />

GE: 3h15/0� •<br />

Toulouse •<br />

GE: 6h30–45/1–2�<br />

Lyon •<br />

GE: 1h45–2h/0�<br />

Amsterdam<br />

BS: 6h45/0�<br />

• � 10h45/0� (fährt ab ZH<br />

• Brüssel<br />

BS: 5h15/1�<br />

GE: 5h45/1�<br />

•<br />

Barcelona<br />

BS: 13h45/1� (� ab Genf)<br />

GE: 9h/2�<br />

� 11h/0� (fährt ab ZH, BE, Fbg, Lsne)<br />

Köln<br />

• BS: 4h/0–1<br />

Metz<br />

BS: 2h45–3h15/0–1<br />

•<br />

Nancy<br />

BS: 3h–3h15/0–1� •<br />

Strassburg<br />

•<br />

BS: 1h30/0�<br />

Dijon<br />

Lsne: 2h–2h15/0�<br />

BS: 1h30/0�<br />

•<br />

Neuenburg<br />

•<br />

Genf •<br />

•<br />

Lausanne<br />

• Bas<br />

• Bern<br />

Turin<br />

BE: 4h45–5h30/1�<br />

Lsne: 5h/1�<br />

ZH: 5h45–6h/1–2�<br />

•<br />

Savona<br />

BE: 5h45/1<br />

Lsne: 6h45/2<br />

ZH: 6h15/1<br />

Valence<br />

GE: 2h30–3h/0–1�<br />

•<br />

Nîmes<br />

GE: 3h15–30/0–1� Avignon<br />

• • GE: 3h/0�<br />

Nizza<br />

•<br />

• GE: 6h3<br />

Montpellier<br />

• Aix-en-Provence<br />

GE: 4h–4h30/1� • GE: 3h15–4h/0–1�<br />

Marseille<br />

• Perpignan<br />

GE: 6h/1�<br />

GE: 3h30/0�<br />

BS: 5h15–6h/1–2�<br />

Île R<br />

Nizza: 5–6h/0�<br />

Marseille: � 10<br />

A<br />

Marseille: � 10h45–<br />

Nizza: 5h15–6h<br />

Porto Torr<br />

Genua: �<br />

Marseille: �


)<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

� •<br />

• Frankfurt<br />

BS: 2h45–3h/0–1�<br />

Heidelberg<br />

• BS: 2h30/1�<br />

Karlsruhe<br />

• BS: 1h45/0�<br />

el Zürich<br />

•<br />

0–45/0–1�<br />

ousse •<br />

� 8h/0�<br />

h30/0�<br />

•<br />

jaccio<br />

12/0�<br />

45/0�<br />

es •<br />

11–12h/0�<br />

14–17h/0�<br />

•<br />

Stuttgart<br />

BS: 2h45/1�<br />

ZH: 3h/0�<br />

Mailand<br />

BE: 3h/0�<br />

Lsne: 3h15/0�<br />

ZH: 3h45/0�<br />

•<br />

Genua<br />

• BE: 5h/1�<br />

Lsne: 5h30/1�<br />

ZH: 5h30/1�<br />

• Hamburg<br />

BS: 6h30/0�<br />

� 10h15/0� (fährt ab ZH)<br />

Leipzig<br />

BS: 6h30/1�<br />

� 9h30/0�<br />

•<br />

• Nürnberg<br />

BS: 5h/1�<br />

ZH: 5h45–6h15/1�<br />

Innsbruck<br />

ZH: 3h30/0�<br />

•<br />

• Olbia<br />

Genua: � 10–11h/0�<br />

• München<br />

ZH: 4h15/0�<br />

• Bozen<br />

ZH: 6h45/1�<br />

Bologna<br />

BE: 4h45/1�<br />

Lsne: 5h/1�<br />

ZH: 5h15/1�<br />

•<br />

• Kopenhagen<br />

BS: � 15h45/0�<br />

• Florenz<br />

BE: 5h30/1�<br />

Lsne: 5h45/1�<br />

ZH: 6h/1�<br />

• Bastia<br />

Genua: 6h/0� � 10h/0�<br />

Savone: 4h30/0�<br />

Marseille: � 10h15–11h45/0�<br />

Nizza: 5h30–6h30/0�<br />

� 7h30/0�<br />

• Ostseebad Binz<br />

BS: 14h45/2� (� bis Berlin)<br />

BS: � 14h/0� (Juli/August, freitags, fährt ab ZH)<br />

•<br />

Berlin<br />

BS: 7h–7h15/0–1�<br />

� 10h15/0� (fährt ab ZH)<br />

Dresden<br />

BS: 8h/1�<br />

• � 11h/0�<br />

•<br />

Salzburg<br />

ZH: 5h15/0�<br />

• Ravenna<br />

BE: 7h/2�<br />

Lsne: 7h15/2�<br />

• Prag<br />

BS: � 13h15/0� (fährt ab ZH)<br />

ZH: 12h/1�<br />

• C.Budejovice<br />

ˇ<br />

ZH: 9h/1�<br />

Wien<br />

ZH: 8h/0�<br />

� 9h/0�<br />

•<br />

•<br />

Linz<br />

ZH: 6h30/0�<br />

• Rom<br />

BE: 6h15/1�<br />

Lsne: 6h45/1�<br />

ZH: 7h30/1�<br />

Ljubljana<br />

ZH: � 11h30/0�<br />

Triest<br />

• BE: 7h45/1�<br />

•<br />

Lsne: 8h/1�<br />

Venedig ZH: 8h15/1�<br />

BE: 6h30/1�<br />

Lsne: 6h15/0–1�<br />

ZH: 6h30/1�<br />

•<br />

•<br />

Graz<br />

ZH: � 10h15/0�<br />

• Ancona<br />

BE: 7h45/1�<br />

Lsne: 8h15/1�<br />

ZH: 8h15–8h30/1�<br />

• Zagreb<br />

ZH: � 14h/0�<br />

• Napoli<br />

BE: 8h30/1�<br />

Lsne: 8h/1�<br />

ZH: 9h/1�<br />

• Bratislava<br />

ZH: 11h/2� (� bis Wien)<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

• Budapest<br />

ZH: � 12h/0�<br />

Zürich–Rom<br />

• Warschau<br />

BS: � 16h30/0�<br />

• Lecce<br />

ZH: 15h15/2� (� ab Bologna)<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Basel–Prag<br />

neue online-Bahnkarte<br />

E U R O P A<br />

Mit <strong>der</strong> Bahn<br />

Die <strong>VCS</strong>-Bahnkarte ist aufgeschaltet:<br />

Unter dem Link www.verkehrsclub.ch/<br />

europa sind die Städte aufgelistet, die<br />

von <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> aus leicht zu erreichen<br />

sind. Durch Klick auf die gewünschte<br />

Destination lässt sich die Reisezeit<br />

anzeigen und wie oft man umsteigen<br />

muss. Rund fünfzehn Reiseberichte<br />

dienen als Inspiration für Besichtigungen<br />

und den Aufenthalt. Mit dem Umweltrechner<br />

können umweltbewusste<br />

<strong>Reisen</strong>de die CO2-Emissionsbilanz ihrer<br />

Fahrt ausrechnen.


E U R O P A<br />

Mit <strong>der</strong> Bahn<br />

Mit dem Velo unterwegs<br />

Bei <strong>der</strong> Reisevorbereitung empfiehlt es sich, Informationen zum Velotransport einzuholen. Nicht alle Züge<br />

sind mit den nötigen Ladekapazitäten ausgestattet, und oft braucht es ein Billett o<strong>der</strong> eine Reservierung. Auf<br />

<strong>der</strong> Karte unten ist die Anzahl verfügbarer Verladeplätze in den wichtigsten Zügen nach Europa angegeben.<br />

Die SBB erfassen unter www.<br />

sbb.ch/velo ebenfalls die<br />

besten internationalen Verbindungen<br />

mit Veloselbstverlad. Im<br />

Sommer ist Hochsaison und da<br />

kann <strong>der</strong> Platz für Fahrrä<strong>der</strong> oft<br />

stark beansprucht werden, sodass<br />

es von Vorteil ist, frühzeitig<br />

zu reservieren.<br />

In die nord- und osteuropäischen<br />

Län<strong>der</strong> bieten die Nachtzüge<br />

<strong>der</strong> City Night Line die besten<br />

Verbindungen an.<br />

Für den Veloselbstverlad nach<br />

Belgien, Dänemark, Deutschland,<br />

Italien, Luxemburg, Österreich,<br />

Polen, Ungarn, in die<br />

Nie<strong>der</strong>lande, die Slowakei und<br />

die Tschechische Republik sind<br />

ein internationales Billett sowie<br />

eine obligatorische Reservierung<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Der Preis pro Ticket<br />

beträgt 20 CHF (inkl. internationale<br />

Reservierung). Jede weitere<br />

Anschlussreservierung kostet 5<br />

CHF zusätzlich.<br />

Das internationale Velobillet<br />

ist in Frankreich nicht gültig.<br />

Sowohl für den TGV als auch<br />

für den Nachtzug in Frankreich<br />

kostet die obligatorische Reservierung<br />

10 Euro. Auf den neuen<br />

Euroduplex-Zugskombinationen<br />

(Doppelstock-TGV) können lei<strong>der</strong><br />

keine Fahrrä<strong>der</strong> mitgeführt<br />

werden, sofern sie nicht zusammengeklappt<br />

sind. In den normalen<br />

Reisezugwagen und den<br />

TER (trains express régionaux,<br />

regionale Expresszüge) ist <strong>der</strong><br />

Veloverlad kostenlos und ohne<br />

Reservierung möglich.<br />

Auf deutschen Reisezügen, die<br />

den Fahrradselbstverlad ermöglichen,<br />

können von <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

aus Plätze reserviert werden.<br />

Zudem kann man sein Velo in<br />

beNelUx<br />

Nachtzug nach<br />

Amsterdam: 20 Plätze<br />

Tagsüber im SBB-Rollmaterial<br />

nach Belgien<br />

und Luxemburg: 7 Plätze<br />

FrANKreICH<br />

TGV (ausgenommen<br />

Doppelstockzüge)<br />

von <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> nach<br />

Paris: 4-8 Plätze<br />

Deutschland und Österreich als<br />

begleitetes Gepäck versenden.<br />

Dafür muss man vier Arbeitstage<br />

einrechnen und eine Empfangsadresse<br />

im Zielland angeben.<br />

Diese Dienstleistung kostet für<br />

Individualreisende 33 CHF und<br />

für Gruppen und Familien 27<br />

CHF pro Rad.<br />

Ein in einer Tragetasche wie<br />

etwa im TranZBag verpacktes<br />

Fahrrad gilt als Handgepäck und<br />

kann daher in viel mehr Zügen<br />

mitgeführt werden.<br />

Züge ohne Verlademöglichkeit<br />

sind in den Fahrplänen und<br />

DäNemArK<br />

Nachtzug nach<br />

Kopenhagen: 6 Plätze<br />

DeUtsCHlAND<br />

Nachtzug nach Hamburg,<br />

Berlin und Dresden:<br />

20 Plätze<br />

ICE-Züge: keine<br />

Verladeplätze<br />

Tagsüber im SBB-<br />

Rollmaterial nach<br />

Hamburg: 7 Plätze<br />

nach Stuttgart: 2 Plätze<br />

nach München: 16 Plätze<br />

tsCHeCHIsCHe rePUblIK<br />

Nachtzug nach Prag: 20 Plätze<br />

ÖsterreICH<br />

Nachtzug nach Graz: 2 Plätze<br />

Nachtzug nach Wien: 6 Plätze<br />

RailJet-Züge: keine Verladeplätze<br />

ItAlIeN<br />

ETR-Züge mit SBB-Rollmaterial von Zürich nach<br />

Mailand: keine Verladeplätze<br />

ETR-Züge mit SBB-Rollmaterial von Bern nach<br />

Mailand und von Genf nach Mailand: 4-8 Plätze<br />

auf Abfahrtstafeln mit dem Signet<br />

gekennzeichnet. Hier<br />

muss das Velo verpackt werden.<br />

Dieses Zeichen bedeutet,<br />

dass <strong>der</strong> betreffende Zug reservierungspflichtig<br />

ist. Achtung,<br />

für Züge nach Frankreich gilt<br />

dieser Grundsatz nicht in allen<br />

Fällen. Manchmal ist auf dem<br />

TGV <strong>der</strong> Veloverlad mit Reservierungspflicht<br />

erlaubt, obschon<br />

das Symbol<br />

im Fahrplan<br />

angegeben ist. Hier ist es von<br />

Vorteil, bei den SBB nachzufragen.<br />

Noëlle Petitdemange<br />

links rund ums Velo<br />

www.sbb.ch/velo,<br />

www.bahn.de (Velo o<strong>der</strong> Fahrradmitnahme<br />

eingeben und suchen).<br />

Fahrrad Hotline 0049 18 05 99<br />

66 33 (Fixnetz: 14 Rp/Min.,<br />

Mobil: max. 42 Rp/Min.).<br />

www.velo.sncf.com,<br />

www.oebb.at/de/Reiseplanung/<br />

index.jsp<br />

34 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012


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den raschen Überblick über die geplante Tour.<br />

Alles Wissenswerte ist einfach ersichtlich.<br />

Wichtige Angaben über Höhenprofile,<br />

Schwierigkeitsgrade, Distanzen, Fahrzeiten,<br />

Sicherheits hinweise, Start- und Stützpunkte<br />

fehlen eben so wenig wie Routenvorschläge in<br />

verschiedenen Varianten. Die GPS-tauglichen<br />

Karten sind praktisch, strapazierfähig, wasserund<br />

reissfest. Fr. 24.80<br />

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2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

15<br />

16<br />

17<br />

Baselland<br />

Zürcher Oberland<br />

Zug – Schwyz<br />

Heidiland<br />

Neuchâtel<br />

Gstaad – Adelboden – Lenk<br />

Pilatus – Hasliberg<br />

Martigny<br />

Surselva – Flims<br />

Davos – Arosa – Lenzerheide<br />

Engadin – St. Moritz<br />

Lugano – Malcantone<br />

Locarno – Bellinzona<br />

Solothurn<br />

Uri – An<strong>der</strong>matt<br />

Alta Rezia – Val Müstair


36<br />

Bergwan<strong>der</strong>n ab Meeresstrand<br />

Text und Fotos: Urs Geiser<br />

Macchia und ausgedehnte Wäl<strong>der</strong>, toskanische Hügellandschaft und ein alpin<br />

wirkendes Granitmassiv, Hafenstädtchen und Bergdörfer: All das liegt auf dem<br />

kleinen Elba eng beieinan<strong>der</strong>. Die wahre Grösse <strong>der</strong> Insel offenbart sich, wenn<br />

man sie erwan<strong>der</strong>t.


Eben erst waren wir in Portoferraio<br />

eingetroffen und ein<br />

erstes Mal durch die Altstadt<br />

flaniert, die sich über dem Jachthafen<br />

halbkreisförmig an den<br />

Hang schmiegt. Auf und ab über<br />

die charakteristischen rötlichen<br />

Steintreppen. Hoch zu <strong>der</strong> von<br />

den Medici errichteten Befestigungsanlage,<br />

an <strong>der</strong> sich die Piraten<br />

die Zähne ausbissen. In <strong>der</strong><br />

Enoteca Fortezza, dem gastlichen<br />

Teil <strong>der</strong> Festung mit Innen- und<br />

Aussenraum, hatten wir fest-<br />

gestellt, wie gut <strong>der</strong> elbanische<br />

Wein ist, und schlen<strong>der</strong>ten nun<br />

zur Spiaggia le Viste hinüber,<br />

um den Sonnenuntergang über<br />

Capraia zu sehen. Erst war es<br />

einer, dann ein halbes Dutzend<br />

o<strong>der</strong> mehr: kleine, orange<br />

leuchten de Feuerbälle am Himmel<br />

– die von Sonnenstrahlen<br />

entflammten Bäuche dahinsegeln<strong>der</strong>,<br />

einen Moment lang verzauberter<br />

Möwen.<br />

Ostersonntags wan<strong>der</strong>n wir<br />

aus <strong>der</strong> geschäft ig-gemütlichen<br />

Blick vom Granit-Archäologiepark auf die Badebucht von Cavoli, im Süden des Westteils von Elba.<br />

Inselhauptstadt hinaus und auf<br />

<strong>der</strong> Via del Brunello westwärts<br />

zur Anhöhe um den Monte Poppe.<br />

Rechter Hand taucht ein ausgeprägter,<br />

unmarkierter Pfad ins<br />

Gebüsch ein – und bald auch<br />

in den Nationalpark des toskanischen<br />

Archipels. Knorrige<br />

Korkeichen ziehen unsere Blicke<br />

auf sich, Frühlingsblumen und<br />

die typischen Macchia-Gehölze<br />

werden zum Gegenstand von Bestimmungsversuchen.<br />

Hätte sich das Azurblau des<br />

Morgens nicht plötzlich verflüchtigt,<br />

wären wir in Viticcio<br />

auf <strong>der</strong> Terrasse des «Scoglio<br />

Bianco» eingekehrt, um die Sicht<br />

aufs Capo d’Enfola zu geniessen.<br />

Im Nieselregen nehmen wir die<br />

paar Höhenmeter hinüber nach<br />

Forno unter die Füsse, für dessen<br />

kleinen Sandstrand uns einzig<br />

ein aus <strong>der</strong> Mode gekommenes<br />

Adjektiv angemessen scheint:<br />

liebreizend. Grösser und entsprechend<br />

touristischer, aber nicht<br />

etwa ohne Reiz sind Sca glieri<br />

E L B A<br />

Wan<strong>der</strong>n<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 37


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– täglich feines Frühstücksbuffet<br />

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und Biodola. Etwas oberhalb<br />

geht ein gärtnern<strong>der</strong> alter Mann<br />

bereitwillig auf unsere Frage<br />

nach dem Weg ein. «Nehmt euch<br />

in Acht vor dem Wetter… aber in<br />

einer Stunde seid ihr ja drüben»,<br />

meint er. Dann beschwört er mit<br />

dramatischer Gestik den Wind,<br />

ein wichtiges Thema auf Elba.<br />

«Habt ihr bemerkt, vor einer<br />

Stunde kam er noch von dort,<br />

jetzt von da!» Wenn <strong>der</strong> Nonno<br />

nicht da ist, helfen die Schil<strong>der</strong>:<br />

Der «sentiero salute» führt aufwärts,<br />

unser Weg, <strong>der</strong> «percorso<br />

salute», hinunter zu weiteren<br />

zwei Buchten. So schön sie wären,<br />

so vermüllt sind sie lei<strong>der</strong>, jedenfalls<br />

die erste. Dann entzieht<br />

sich das Meer dem Blick, es atmet<br />

aber hörbar hinter den Klippen,<br />

tief und ruhig, während wir angestrengter<br />

Luft holen, weil es<br />

nochmals rund hun<strong>der</strong>t Meter in<br />

die Höhe geht. Es folgt ein Wegstück<br />

unter Steineichen, wie es<br />

bequemer nicht sein könnte, bevor<br />

sich <strong>der</strong> gut markierte Sentiero<br />

gegen den weiten Sandstrand<br />

von Procchio absenkt.<br />

Zur Madonna del Monte<br />

Eine Wolkenwalze schwappt über<br />

Portoferraios Hafen, die Darsena, im Abendlicht und die<br />

luftige Korbbahn auf den Capanne, den höchsten Gipfel<br />

<strong>der</strong> Insel.<br />

das Capanne-Massiv, als wir mit<br />

dem Bus nach Marciana Marina<br />

fahren, um dort unser Basislager<br />

zu beziehen. Wird das Wetter<br />

halten? Wir schnüren die Wan<strong>der</strong>schuhe,<br />

und <strong>der</strong> Einstieg zur<br />

Rundtour ist rasch gefunden.<br />

Durchs Val di Cappone, wo <strong>der</strong><br />

Wald die landwirtschaftlichen<br />

Kulturen verschlungen hat, nähern<br />

wir uns dem Bergdorf Marciana,<br />

das wie fast alle Siedlungen<br />

auf Elba eine lange, reiche, bewegte<br />

Geschichte vorweisen kann. In<br />

<strong>der</strong> sympathischen Bar La Porta<br />

auf <strong>der</strong> dem Dorf vorgelagerten<br />

Terrasse serviert man uns «Ribollita»,<br />

eine nahrhafte Kohl-<br />

Bohnen-Suppe mit eingelegtem<br />

Brot. Derweil bewacht Ghismo,<br />

<strong>der</strong> sanftmütige Dorfhund, unter<br />

dem Torbogen liegend die Porta<br />

medieovale di Lorena.<br />

Durch verwinkelte Gässchen<br />

gelangt man auf den breiten Pilgerweg<br />

zur Madonna del Monte.<br />

Das Meerpanorama dürfte einhelliger<br />

begeistern als die Kunstwerke<br />

an den Kreuzwegstationen.<br />

Die vielbesuchte Bergkirche<br />

wird momentan restauriert; wir<br />

laben uns am Quellbrunnen im<br />

Vorhof. Am Gebäude nebenan<br />

prangt eine Texttafel, die in heroisierendem<br />

Ton auf Napoleons<br />

Aufenthalt im Spätsommer<br />

1814 hinweist. Ein knappes Jahr<br />

lang war <strong>der</strong> geschasste Kaiser ja<br />

Elbas Landesvater – wi<strong>der</strong>willig.<br />

Dennoch entfaltete er unbändigen<br />

Reformeifer und katapultierte<br />

die Insel sozioökonomisch in<br />

ein neues Zeitalter. Dann kehrte<br />

er seinen «guten Kin<strong>der</strong>n», wie er<br />

sie nannte, den Rücken – und endete<br />

via Waterloo auf St. Helena.<br />

Der Weg Nr. 14 führt uns<br />

durch ein Meer von blühenden<br />

Baumheiden und Kastanienwäl<strong>der</strong><br />

gegen Zanca hinab. Vielerorts<br />

ist er arg zerwühlt: Wir<br />

begreifen, weswegen von einer<br />

Wildschweinplage die Rede ist.<br />

Das Postkartensujet Sant’Andrea<br />

schliesslich enttäuscht uns nicht.<br />

Sein Kap ist eine fast unnatürlich<br />

wirkende Felslandschaft, die<br />

riesigen grauen Flächen sind mit<br />

länglichen, weissen Einsprengseln<br />

übersät. Ein halb natürlicher,<br />

halb künstlicher Felsweg<br />

führt hinüber zur Punta del<br />

Cotoncello, unter einem Steinmonstrum<br />

durch, das drauf und<br />

dran scheint loszurollen.<br />

Nach <strong>der</strong> Rückkehr über den<br />

abwechslungsreichen Küstenweg<br />

sitzen wir abends auf Marciana<br />

Marinas Hauptplatz mit <strong>der</strong> Kirche<br />

Santa Chiara. Er hat mit seiner<br />

gemusterten, ornamentalen<br />

Pflästerung, den paar Bäumen,<br />

den farbigen Fassaden, den Läden<br />

und Bars das gewisse Etwas,<br />

das (autofreie) italienische Piazze<br />

haben.<br />

Von Fetovaia nach Cavoli<br />

Heftiger Gewitterregen am<br />

nächsten Morgen. Wir ha<strong>der</strong>n<br />

nicht, denn wir wissen, wie gut<br />

das Nass <strong>der</strong> Insel mit ihrer chronischen<br />

Wasserknappheit tut.<br />

Gelegenheit, die Busfahrt zu unternehmen,<br />

die man gemacht haben<br />

sollte: von Nord nach Süd um<br />

die Westküste herum. Durchgehend<br />

geht das erst seit 50 Jahren.<br />

Zuvor waren Dörfer wie Chiessi<br />

und Pomonte von <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne<br />

abgeschnitten, trotz Napoleon.<br />

Kaum sind wir losgefahren,<br />

pustet <strong>der</strong> Scirocco die Wolken<br />

restlos weg. Tausende Schaumkrönchen<br />

sitzen auf dem tiefblauen<br />

Meer. Zwischen <strong>der</strong> Pyramideninsel<br />

Montechristo, dem<br />

topfebenen Eiland Pianosa und<br />

Pomonte wie<strong>der</strong>um präsentiert<br />

E L B A<br />

Wan<strong>der</strong>n<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 39


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gewellter Teppich. Korsika<br />

steht in voller Länge vor dem<br />

Busfenster. In Fetovaia steigen<br />

wir aus, geniessen am Ufer die<br />

Ruhe vor dem Touristensturm<br />

und sehen den heranrollenden<br />

Wogen zu. Wie ein Schneebrett<br />

ergiessen sie sich auf den Sandstrand.<br />

Der Wan<strong>der</strong>weg Nr. 35 beginnt<br />

gleich vis-à-vis <strong>der</strong> Bushaltestelle.<br />

Steil geht es über Schopflavendelbüschel<br />

in die Garrigue<br />

hinein, verblasste Wegzeichen<br />

und Steinmännchen helfen bei<br />

<strong>der</strong> Orientierung, wie auch eine<br />

wun<strong>der</strong>schöne Schirmpinie, die<br />

einsam über Fetovia wacht. Unterhalb<br />

des Monte Cenno erreichen<br />

wir ein Plateau, auf dem<br />

eines <strong>der</strong> zahlreichen «Caprili»<br />

steht: unser windgeschützter<br />

Rastplatz. An Felsen gebaut o<strong>der</strong><br />

– kreisrund und mit Gewölbedach<br />

– auf offener Flur, dienten<br />

sie einst den Ziegenhirten. Entgegen<br />

dem, was die Wan<strong>der</strong>karte<br />

sagt, sticht unser 35-er zunächst<br />

gegen das Vallebuia hinab und<br />

zieht sich erst dann den Hang<br />

entlang, mal lieblich, mal ruppig.<br />

Halb offenes Gelände wechselt<br />

ab mit Bachbett-Wildnis und<br />

mit mannshohen, oft stachligen<br />

Sträuchern. Die Konstante:<br />

Meer. Das Licht des Südens.<br />

Von den eindrücklichen Ruinen<br />

<strong>der</strong> Moncione-Mühle könnten<br />

wir hinüber nach San Piero,<br />

ins Zentrum des Granitabbaus<br />

auf Elba, dessen berühmtestes<br />

Zeugnis das Pantheon in Rom<br />

Keine Seltenheit auf Elba: Begegnungen mit Mufflons, hier<br />

im Abstieg nach Zanca, und freie Sicht auf Korsika, wie sie<br />

die über Fetovaia wachende Schirmpinie geniesst.<br />

sein dürfte. Ein einziger Steinbruch<br />

ist, unweit des Dorfs, noch<br />

in Betrieb. In <strong>der</strong> Nähe befindet<br />

sich <strong>der</strong> Ausgangspunkt zu den<br />

«Granit-Wegen», die ausgeschil<strong>der</strong>t<br />

wurden, nachdem bei einem<br />

Buschbrand historische Zeugen<br />

des Handwerks zum Vorschein<br />

gekommen waren. Eine Auffrischung<br />

täte dem Archäologiepark<br />

gut, einiges ist schon wie<strong>der</strong><br />

überwachsen.<br />

Gut zugänglich ist <strong>der</strong> Riesenpilz,<br />

ein Prachtexemplar <strong>der</strong> zu<br />

bizarren Gebilden verwitterten<br />

Tafonifelsen, den wir auf dem<br />

Abstieg nach Cavoli antreffen.<br />

Selbst an die Lamellen hat die<br />

Natur gedacht. Meerseitig bietet<br />

eine bis nahe ans Schirmdach<br />

reichende Rundmauer Schutz vor<br />

Wind und Wetter. Wer unter den<br />

Schirm schlüpfen will, braucht<br />

sich bloss ein wenig zu ducken.<br />

Kurz vor Cavoli blüht schon <strong>der</strong><br />

Ginster und deutet an, wie farbenprächtig<br />

es hier im Mai sein<br />

wird, wenn die Macchia zum<br />

duftenden Blütenmeer wird.<br />

Auf den Mar di Capanna<br />

Es ist typisches April- und damit<br />

kein Capanne-Wetter. Im<br />

Jahr zuvor aber waren wir innert<br />

dreier Tage zweimal auf dem<br />

Dach des toskanischen Archipels:<br />

grandiose Rundsicht auf 1018<br />

m ü. M. Das erste Mal starteten<br />

wir in Cavoli und überschritten<br />

via Masso alla Quata, wo wir<br />

das erste Mufflon sichteten, und<br />

Le Calanche den langgezogenen<br />

Ostgrat des Massivs, über klassisches<br />

Bergwan<strong>der</strong>terrain. Fast<br />

schon zur Kategorie Klettersteig<br />

gehört <strong>der</strong> unter «Route 00» figurierende<br />

Zustieg von Westen über<br />

den Vorgipfel Galera. Es geht aber<br />

auch viel leichter. Mit <strong>der</strong> Cabinovia<br />

– Stehgondel- o<strong>der</strong> Korbbahn<br />

–, einem zweiplätzigen Metallkäfig,<br />

schwebt man von Marciana<br />

her bis knapp unter den Gipfel.<br />

Und die nordseitige Normalroute<br />

ist zuoberst zwar steil und steinig,<br />

aber nirgends exponiert.<br />

Wenigstens den letzten Tag<br />

wollen wir aber dem Osten widmen,<br />

wo nicht <strong>der</strong> Granit, son<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Kalk dominiert, wo<br />

die grossen Erzlagerstätten liegen,<br />

die Elbas Geschichte stark<br />

geprägt haben, von den Etruskern<br />

bis zur Bombardierung <strong>der</strong><br />

Hochöfen von Portoferraio durch<br />

die Alliierten. In Porto Azzurro<br />

bemüht sich Michele vom Ristorante<br />

Tavernetta um eine Unterkunft<br />

für uns. Vergeblich, auch<br />

beim dritten Amico ist kein Zimmer<br />

frei, startet morgen doch die<br />

Elba-Rallye, angeblich mit über<br />

100 Autos. Aber es reicht für eine<br />

Nachmittagstour, und Michele<br />

hat einen heissen Tipp, von einem<br />

Freund natürlich. «L‘hanno pulito!»,<br />

<strong>der</strong> Weg zum Monte Mar di<br />

Capanna, dem kahlen Hausberg<br />

mit grossem Eisenkreuz, sei neu<br />

in Stand gestellt worden. Et voilà:<br />

Der Weg ist sanft bis weit oben,<br />

im Felsgelände dann nimmt<br />

man vielleicht ein-, zweimal die<br />

Hände als Stütze zu Hilfe, und<br />

schon ist’s geschafft. Die weiterführende<br />

Route Nr. 105 gewährt<br />

guten Anschluss an den mächtig<br />

steilen Abstieg zur traumhaft<br />

gelegenen Wallfahrtskirche Madonna<br />

di Monserrato. Und zum<br />

Monte Castello, dessen Kalkformationen<br />

mitunter Riesencrèmeschnitten<br />

gleichen, ist’s<br />

auch nicht mehr weit. Kulinarisch<br />

gekrönt wird die Tour aber<br />

bei Michele: mit fangfrischem,<br />

perfekt gegrilltem Fisch.<br />

Es regnet, als unsere Fähre<br />

ablegt. Bis weit hinaus begleitet<br />

uns eine Möwe, spielt ihr Spiel<br />

mit dem Windschatten, lässt sich<br />

zurückfallen und segelt wie<strong>der</strong><br />

heran. Immer am gleichen Ort<br />

über <strong>der</strong> Brüstung des Hinterdecks<br />

bleibt sie ein paar Sekunden<br />

exakt in Position. Noch ein<br />

Bild, das bleibt.<br />

Genaue Angaben zu den Wan<strong>der</strong>routen<br />

und allgemeine Informationen auf<br />

www.verkehrsclub.ch/touren<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 41


42<br />

Text und Fotos: Peter Krebs<br />

In <strong>der</strong> europäischen Gebirgsliga spielen sie nur die zweite Geige. Doch zum<br />

Weitwan<strong>der</strong>n sind sie erste Wahl. In vierzehn Tagen durch die zentralen und<br />

östlichen Pirineos.<br />

Vierzehn Tage weg


Aufstieg über die vom Gletscher glattgeschliffenen<br />

Kalkformationen <strong>der</strong> Hochpyrenäen in Richtung Tuc<br />

de Molières.<br />

vom Fernseher<br />

P Y R E N Ä E N<br />

Weitwan<strong>der</strong>n<br />

Ich erschrecke auf einmal ein bisschen, als mir<br />

bewusst wird, auf was ich mich eingelassen habe.<br />

Vierzehn Tage zu Fuss unterwegs in den Bergen,<br />

meist oberhalb von 2000 Metern, mit Leuten, die ich<br />

nicht kenne, durch eine Gegend, von <strong>der</strong> ich keinen<br />

blassen Dunst habe und von <strong>der</strong>en herb-exotischem<br />

Namen ich mich verführen liess. Los Pirineos! Das<br />

heisst vierzehn Tage weg vom Fernsehen, ohne Nachricht<br />

von <strong>der</strong> Liebsten und von <strong>der</strong> Lieblingsfussballmannschaft,<br />

die sich wie<strong>der</strong> einmal und bestimmt<br />

erneut erfolglos um den Meistertitel balgt. Wie weit<br />

weg ist jetzt diese <strong>Schweiz</strong>er Super Liga im Refugio de<br />

la Renclusa in <strong>der</strong> spanischen Provinz Huesca, in <strong>der</strong><br />

Autonomen Region Aragón, wo muskulöse Föhren,<br />

aber keine Antennen für den Mobilfunkempfang in<br />

den Himmel wachsen! Wir spielen hier in einer ganz<br />

an<strong>der</strong>en Liga. Der Alltag, <strong>der</strong> Komfort, die gewohnte<br />

Umgebung und die damit verbundenen Freuden und<br />

Sorgen, die das halbe Leben ausmachen, sind vom<br />

Bergwind weggeblasen und verschwunden. Genau<br />

so wie <strong>der</strong> Wildbach, <strong>der</strong> unterhalb <strong>der</strong> Hütte in einer<br />

Karstgrotte verschwindet, um erst drüben im Val<br />

d’Aran wie<strong>der</strong> aufzutauchen.<br />

Immerhin ist <strong>der</strong> lange Tisch zu unserer Überraschung<br />

mit Papiertischtüchern gedeckt. Das Refugio<br />

ist für eine Berghütte sehr komfortabel. Es hat<br />

einen Treppengiebel wie ein gotisches Stadthaus.<br />

Vor <strong>der</strong> Tür suchen frei herumlaufende Esel nach<br />

etwas Essbarem und einem Nachtlager. Exakt wie<br />

wir. Wir sind am Morgen mit dem Taxi vom alten<br />

französischen Kurort Luchon aus, den man mit dem<br />

Zug erreicht, nach dem Hospice de France gefahren.<br />

Das liegt etwa in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Pyrenäen, dort, wo<br />

eine <strong>der</strong> schönsten Wan<strong>der</strong>ungen beginnt, die man<br />

sich wünschen kann. Aber das wussten wir noch<br />

nicht, als wir auf dem Zickzackweg steil zum ersten<br />

Pass hinaufstiegen, auf den 2444 Meter hohen Port<br />

de Venasque. Wir ahnten es nur. Denn die Gegend<br />

wurde immer urtümlicher, je weiter wir in die Pirineos<br />

hineingerieten. Es begannen sich jene Pyrenäenstimmung<br />

und jene Pyrenäenfarbe auszubreiten,<br />

die nur schwer zu beschreiben sind. Die Pyrenäen<br />

sehen von Nahe ähnlich aus wie die Alpen. Sie sind<br />

auch ziemlich hoch und steil und felsig und mit allen<br />

Wassern gewaschen. Und doch weiss man immer,<br />

dass man in den Pyrenäen ist. Sie haben, sagen<br />

wir, etwas Zurückhalten<strong>der</strong>es, Nachdenklicheres. Sie<br />

erinnern an das 19. Jahrhun<strong>der</strong>t. Sie haben weniger<br />

Starallüren als die Alpen, denn sie spielen in Europas<br />

Gebirgsliga nur die zweite Geige. Es gibt hier keine<br />

Matterhörner, keine Heidis und keine Kufsteinerlie<strong>der</strong>.<br />

Das merkt man den Gipfeln und den Tälern an.<br />

Wun<strong>der</strong>schön sind viele trotzdem. Und sie machen<br />

zusammen auch ein richtiges grosses Gebirge aus, in<br />

dem man wochenlang marschieren kann, ohne sich<br />

zu langweilen.<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 43


P Y R E N Ä E N<br />

Weitwan<strong>der</strong>n<br />

Der Port de Venasque ist ein Tor in den<br />

Felsen, ein enger Durchgang durch einen<br />

Riegel. Es ist die Grenze zwischen Frankreich<br />

und Spanien, hinter <strong>der</strong> sich plötzlich<br />

ein neuer Ausblick auftut: auf das<br />

Maladeta-Massiv, das höchste <strong>der</strong> Pyrenäen.<br />

Der allerhöchste Gipfel ist links<br />

hinten <strong>der</strong> Aneto, er erreicht 3403 m.ü.M.<br />

An seiner uns zugekehrten Nordflanke<br />

hat ein Gletscher überlebt. Der Gipfel ist<br />

ein beliebtes Alpinistenziel geblieben,<br />

seit <strong>der</strong> Russe Platón de Tchihatcheff ihn<br />

1842 zum ersten Mal bestieg. Das stellen<br />

wir am nächsten Morgen fest, als wir in<br />

aller Herrgottsfrühe aufbrechen. Es ist<br />

noch dunkel. Die sympathischen Esel<br />

stehen als Schemen vor dem Refugio. Am<br />

Firmament glitzern die klaren Sterne,<br />

und auf <strong>der</strong> Aufstiegsroute zum Aneto<br />

funkeln weit oben in Kolonnen die Stirnlampen<br />

jener Kameraden und Kameradinnen,<br />

die lange vor uns aufgestanden<br />

sind. Bergsteigen ist nicht nur Spass, es<br />

ist auch harte Arbeit.<br />

Von beidem gibt es fortan mehr als<br />

genug. Wir wan<strong>der</strong>n Richtung Osten,<br />

kommen im Morgengrauen durch ein<br />

grünes Hochmoor, durch das sich ein<br />

Bach schlängelt. Es gluckst und spritzt<br />

bei jedem Schritt. Die Bergspitzen beginnen<br />

orange zu leuchten, die Sterne<br />

verblassen. Die Kameras werden gezückt.<br />

Dann steigt es wie<strong>der</strong>. So hoch, dass wir<br />

alle Bäume und Sträucher, überhaupt alle<br />

Pflanzen und Blumen sowie die Erde, die<br />

sie hervorbringt, hinter uns lassen, bis<br />

wir nur noch den kahlen Kalkfels unter<br />

unseren Füssen spüren, <strong>der</strong> sich als<br />

eine helle, gewellte, gerillte, zerfurchte,<br />

schrattige Rampe quadratkilometerweit<br />

bis zum Grat hin ausdehnt. Bis dort, wo<br />

sich das dunkle Haupt des Tuc de Moulières<br />

erhebt und wo wir auf gut 2900<br />

Metern über die steile Krete klettern. Es<br />

sei die Schlüsselstelle <strong>der</strong> ganzen Wan<strong>der</strong>ung,<br />

kündigt <strong>der</strong> Bergführer an. Wir<br />

schaffen sie mit Vorsicht, aber ohne Probleme.<br />

Die Verhältnisse sind ja auch gut.<br />

Die Sonne begleitet uns heute, so wie sie<br />

das meistens tun wird während <strong>der</strong> vierzehn<br />

prächtigen August- und Septembertage.<br />

Sie begleitet uns dem Bach namens<br />

Barrant de Molières entlang, <strong>der</strong> einen<br />

Bergsee nach dem an<strong>der</strong>en versorgt und<br />

dazwischen als Wasserfall über die Felsen<br />

springt.<br />

Bei Espitau de Vielha, dem alten Hospiz<br />

hinten im Val de Barravés, begegnen<br />

wir noch einmal <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Zivilisation.<br />

Sie hat die Form einer Autobahn<br />

angenommen, die in gleich zwei übereinan<strong>der</strong>liegenden<br />

Tunneln verschwindet.<br />

Einem alten, von Diktator Franco<br />

erbauten, und einem neuen, von <strong>der</strong> EU<br />

mitfinanzierten. Weiss Gott, wozu diese<br />

Strassen gut sind. Alle zehn Minuten<br />

fährt auf dem piekfeinen Asphalt ein<br />

einsames Auto o<strong>der</strong> ein Lastwagen vor-<br />

Die Pyrenäen warten mit sehr abwechslungsreichen Landschaftsformen auf.<br />

Auf dem Weg zur Port de l’Artiga (oben). In einem Bergsee in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Tuc<br />

de Moulières spiegeln sich die kahlen Gipfel. Der Wildbach Artigue hat sich<br />

einen Durchbruch durch die Felsformationen geschaffen (unten v. l.).<br />

44 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012


Ausblick vom Port de Venasque auf das Maladata-Massiv mit dem 3403 Pic d’Aneto, dem höchsten Gipfel <strong>der</strong> Pyrenäen (links im Hintergrund).<br />

bei. Vielleicht beför<strong>der</strong>n sie den italienischen<br />

Zucker, den es im Refugio Conangles<br />

gibt. Das Bier stammt hingegen aus<br />

Spanien und heisst Estrella. Diese Marke<br />

scheint in den Pyrenäen das Monopol zu<br />

besitzen. Ich wasche meine spärlichen<br />

Klei<strong>der</strong>, denn zu viel Gepäck sollte man<br />

nicht mitschleppen über die vielen Pässe<br />

<strong>der</strong> Pirineos.<br />

Der nächste Übergang ist <strong>der</strong> Port de<br />

Rius. Hier verabschieden wir uns für ein<br />

paar Tage definitiv von allen Autobahnen<br />

und dem italienischen Zucker. Links liegt<br />

die Serra de Rius. Sie bildet die Nordgrenze<br />

einer vom Gletscher eis geformten und<br />

rundgeschliffenen Landschaft, die wir<br />

nun durchqueren. Dutzende von kleinen<br />

und grossen Seen breiten sich auf allen<br />

Stufen in den Mulden aus. Sie verstecken<br />

sich unter Flühen, ruhen auf Hochebenen<br />

und in den Hochtälern. Sie glitzern und<br />

leuchten in allen Farben, von Dunkelviolett<br />

bis Hellgrün. Jetzt glaube ich, was<br />

mir spanisch vorkam, als ich es zum ersten<br />

Mal hörte, dass nämlich die Pyrenäen<br />

das seenreichste europäische Gebirge<br />

sind. Zählt man nur jene mit mindestens<br />

50 Meter Durchmesser, sind es angeblich<br />

über 1500. In dieser Beziehung wenigstens<br />

schlagen die Pyrenäen die Alpen.<br />

Einzelne Seen werden für die Stromproduktion<br />

unterirdisch angezapft, an<strong>der</strong>e<br />

haben ihren natürlichen Wasserhaushalt<br />

behalten. Beson<strong>der</strong>s bekannt ist <strong>der</strong> grosse<br />

Lac de Mar mit seiner Insel, zu dem<br />

wir über eine steile Stufe hinuntersteigen.<br />

Er hat hinten ein flaches Ufer und ist eine<br />

kühle Schönheit. «Ziemlich frisch, aber<br />

nicht saukalt», urteilt ein Teilnehmer<br />

nach <strong>der</strong> Zehenprobe. Das Thermometer<br />

misst objektiv 12º Celsius. Wir wagen<br />

uns ganz in die glaskare Flut. Für ein<br />

paar Sekunden.<br />

Das belebende Bad wird nun zu einem<br />

täglichen Ritual, wie auch <strong>der</strong> Genuss<br />

eines erfrischenden Estrellas am Abend<br />

bei <strong>der</strong> Ankunft in den Hütten, was allerdings<br />

weniger Überwindung kostet.<br />

Man braucht in den Bergen nicht viel für<br />

sein körperliches und seelisches Gleichgewicht.<br />

Ein belegtes Brot, Trockenfrüchte,<br />

Salznüsse, Wasser, Biscuits, ein paar gute<br />

Gespräche, ab und zu einen trockenen<br />

Witz, bevor einen <strong>der</strong> nächste Steilhang<br />

ins Keuchen bringt o<strong>der</strong> die nächste landschaftliche<br />

Schönheit einem den Atem<br />

und die Sprache verschlägt. Den Fernseher<br />

vermissen wir nicht. Wir sehen die<br />

Welt lieber in echt. Und zu sehen gibt es<br />

viel. Es irrt, wer glaubt, die Gipfelwelt und<br />

die Pyrenäen seien eine eintönige Angelegenheit.<br />

Es gibt gezackte, runde, langgezogene,<br />

plumpe, weisse, schwarze, rote,<br />

grüne, blaue Berge, solche, die aussehen<br />

wie Pyramiden, an<strong>der</strong>e, die Nadeln gleichen<br />

o<strong>der</strong> die Form eines Hühnerstalls<br />

mit Pultdach haben. Wir nähern uns den<br />

Pics, den Tucs, Caps und Puntas durch<br />

Wäl<strong>der</strong>, schreiten über Bäche, erobern<br />

Couloirs, ersteigen Matten und Kamine,<br />

mühen uns mit Geröllhalden ab, die unter<br />

jedem Tritt metallisch singen, bis wir wie<strong>der</strong><br />

zuoberst auf einem Pass stehen, dem<br />

Col d’Estan del Mar, dem Port de Ratera<br />

o<strong>der</strong> dem Col de Certescans, und in das<br />

nächste Tal hinunter blicken, das noch<br />

verlocken<strong>der</strong> erscheint als das letzte.<br />

Mit <strong>der</strong> Zeit verliere ich das Gefühl<br />

für die Zeit. Ich muss auf <strong>der</strong> Karte und<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 45


«Wenn schlafen<br />

zum Erlebnis<br />

wird »<br />

Das Bett, das Ihnen Energie und Lebensfreude<br />

schenkt – Nacht für Nacht.<br />

Natürlich gebettet, in ein wohlig-<br />

stützendes Nest aus gesunden<br />

Natur materialien, fällt es leicht<br />

loszulassen und Körper und Geist<br />

zu regenerieren. Erholsamer Schlaf<br />

ist <strong>der</strong> Schlüssel für Gesundheit<br />

und Leistungsfähigkeit!<br />

Hüsler Nest AG<br />

So schläft man.<br />

www.huesler-nest.ch<br />

auf den Fotos nachschauen, um die Abfolge<br />

<strong>der</strong> Tage und <strong>der</strong> Route zu rekonstruieren,<br />

die uns zwei Mal durch den<br />

Nord rand des Aïguestortes-Nationalparks<br />

führt, nach Katalonien und Andorra<br />

sowie ins französische Departement<br />

Ariège. Unter an<strong>der</strong>em. Es bleiben nur<br />

einzelne, aus dem Zusammenhang gerissene<br />

Bil<strong>der</strong> hängen in den reich gefüllten<br />

Sälen <strong>der</strong> Erinnerung. Es sind Vorräte für<br />

den Winter und für später. Aber sie lassen<br />

einen nicht in Ruhe, weil man beim<br />

Betrachten gleich wie<strong>der</strong> losziehen möchte.<br />

Zum Beispiel an den See vom dritten<br />

Tag, als über uns ein ganzer Schwarm<br />

von Bartgeiern kreist, die offenbar in <strong>der</strong><br />

Nähe ein Aas entdeckt haben. Einmal,<br />

am einzigen Regentag, glauben wir das<br />

heisere Husten eines Luchses zu hören,<br />

dann beobachten uns von weit oben die<br />

kleinen Pyrenäengemsen, die nicht ganz<br />

verstehen, warum wir uns so sklavisch an<br />

den mit Steinmännchen markierten Weg<br />

halten, statt die direktere Route durch die<br />

Felsen zu wählen.<br />

Am zehnten Tag verspäten wir uns.<br />

Ein dichter Nebel hängt über den Tälern.<br />

Er nässt das Gras und dieses unsere<br />

Schuhe. Wir geraten beim Abstieg von<br />

<strong>der</strong> Port de l’Artica in eine Geröllhalde,<br />

die aus massigen, wie von Riesenhand<br />

hingewürfelten Felsblöcken besteht. Sie<br />

wirken wie Panzersperren. Weiter unten<br />

entscheiden wir uns für eine Abkürzung<br />

durch einen Steilhang, die seit Jahren<br />

nicht mehr begangen scheint und auf <strong>der</strong><br />

uns das Farnkraut über den Kopf wächst.<br />

Gegen Abend landen wir in einem Märchenwald,<br />

durch den ein von einer moosbewachsenen<br />

Trockenmauer getragener<br />

Weg ansteigt. Bis zum Refuge de l’Etang<br />

de Pinet sind noch 800 Höhenmeter zu<br />

schaffen. Als wir nach 11½ Wan<strong>der</strong>stunden<br />

dort ankommen, bittet uns <strong>der</strong><br />

quirlige französische Hüttenwart Patric<br />

einzutreten, ohne die nassen Schuhe auszuziehen:<br />

«On ne fait pas le compliqué»,<br />

sagt er bloss. Wir hängen die Schuhe<br />

und Socken über den Ofen und sitzen<br />

nach ein paar Minuten vor <strong>der</strong> dampfenden<br />

Suppe. Bald folgt Kartoffelstock<br />

mit Ragout und Gemüse. Das Dessert<br />

besteht aus einem Cake sowie einer Flasche<br />

50-prozentigen Rums, die wir zum<br />

grosszügigen Anfeuchten des Gebäcks<br />

herumreichen.<br />

Erst am nächsten Morgen, als sich die<br />

Nebel gelichtet haben und wir wie<strong>der</strong> klar<br />

sehen, bemerken wir, in welch herrlicher<br />

Umgebung Patrics eigenartige, mit einem<br />

asymmetrischen Turm versehene Hütte<br />

steht. Auf <strong>der</strong> einen Seite blickt sie ins<br />

Ariège-Tal hinunter, auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en an<br />

die von den ersten Sonnenstrahlen erhellten<br />

Wände des Cap de Broate, <strong>der</strong> sich im<br />

In den tieferen Lagen existieren schöne alte Wege mit Trockenmauern, wie hier vor Estaon beim<br />

Abstieg vom Lo Calbo.<br />

HN_Imageinserat_<strong>VCS</strong>_63x268mm.indd 46 1 28.02.2012 09:32:26<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012


Beim Aufstieg vom Refuge de l‘Etang du Pinet auf <strong>der</strong> französischen Seite <strong>der</strong> Grenze, die durch<br />

die Pyrenäen geht.<br />

Etang du Pinet spiegelt. An diesem elften<br />

Tag besteigen wir unseren höchsten Gipfel,<br />

die 3143 Meter hohe Pica d’Estats, die<br />

zusammen mit ihren Nebengipfeln aus<br />

einer braunen und ockerfarbigen Steinwüste<br />

herausschaut. Zuoberst hat es ein<br />

Eisenkreuz. Die Katalanen knüpfen Bän<strong>der</strong><br />

in ihren Nationalfarben Rot und Gelb<br />

daran, die im Wind flattern. So wird die<br />

Pica an <strong>der</strong> Grenze zwischen Frankreich<br />

und Katalonien zu einem bunten Einmaster,<br />

<strong>der</strong> durch das Gipfelmeer segelt.<br />

Wir stehen auf dem Ausguck, sagen ah<br />

und oh und trinken Tee. Dann steigen<br />

wir durch das vielleicht schönste aller<br />

Täler dem Barranc de So entlang ins Vall<br />

nützliche Angaben<br />

Geführte Touren: Die Pyrenäenreise ist im<br />

Angebot des Touroperators Weitwan<strong>der</strong>n.<br />

Die ganzen Pyrenäen werden dabei innerhalb<br />

von fünf Jahren vom Baskenland bis<br />

zum Mittelmeer in fünf Etappen à je 14 Tage<br />

durchquert. Es sind pro Jahr zwei Gruppen<br />

auf unterschiedlichen Etappen unterwegs.<br />

www.weitwan<strong>der</strong>n.ch. Buchungen auch bei<br />

Ferrera hinab, über dem uns an einem<br />

Waldrand die nächste Hütte erwartet.<br />

Wir stehen während dieser zwei Wochen<br />

auf einigen Gipfeln. Am Mittwoch<br />

auf dem Montardo, am Freitag auf dem<br />

rundlichen Calbo, einem grünen Hügel<br />

inmitten einer für einmal etwas weniger<br />

hohen und weniger felsigen Hügelgegend,<br />

in <strong>der</strong> wir stundenlang durch Ginster<br />

und kratzende Wachol<strong>der</strong>büsche, durch<br />

südländisches Macchienland schreiten.<br />

Später erklimmen wir die Coma Pedrosa,<br />

die steinige höchste Spitze des Ministaats<br />

Andorra, die immerhin 2942 Meter erreicht.<br />

Alles in allem, so hat ein Teilnehmer<br />

ganz ohne GPS nachgerechnet, sind<br />

Via verde <strong>Reisen</strong>: www.via-verde-reisen.ch.<br />

An- und Rückreise mit dem Zug.<br />

literatur: François Meienberg, Zu Fuss durch<br />

die Pyrenäen (Band 2 Der Osten), Rotpunktverlag.<br />

Karten: Carte de randonnées Pyrénées,<br />

1:50000, Blätter 21 und 22 (erhältlich in spezialisierten<br />

Buchhandlungen)<br />

Das farbenfrohe Kreuz auf <strong>der</strong> Pica d’Estats,<br />

einem schönen Aussichtsberg.<br />

wir zwischen dem Hospice de France und<br />

l’Hospitalet-près-l’Andorre im Vallée de<br />

l‘Ariège 13000 Meter hinauf- und ebenso<br />

viele Meter hinuntergestiegen. Zusammen<br />

mit <strong>der</strong> zurückgelegten Distanz von<br />

160 Kilometern macht das gemäss einer<br />

Alpinistenformel 452 Leistungskilometer.<br />

Aber das sind nur die nackten Zahlen,<br />

hinter denen sich ein Stück vom Paradies<br />

verbirgt, das wir da und dort erblicken<br />

und fotografisch festzuhalten versuchen,<br />

obschon das eigentlich gar nicht geht.<br />

P Y R E N Ä E N<br />

Weitwan<strong>der</strong>n<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 47


S C H W E I Z – I T A L I E N<br />

Kanu<br />

48<br />

Text und Fotos: Urs Geiser<br />

Wer an <strong>Schweiz</strong>er Seen nicht nur baden, son<strong>der</strong>n auch wan<strong>der</strong>n will,<br />

muss suchen: Durchgehend zugängliche Seeufer sind Mangelware. Aber<br />

es gibt sie. Wir stellen einige beson<strong>der</strong>s schöne vor, vom halb-stündigen<br />

Spaziergang bis zur Tagestour.<br />

Stundenlang den Seen entlang


Einer <strong>der</strong> schönsten Spaziergänge führt<br />

um den Hallwilersee, <strong>der</strong> nur an wenigen<br />

Stellen nicht öffentlich zugänglich ist.<br />

Hallwilersee Von Boniswil nach Mosen<br />

Das Seetal zwischen Lenzburg (AG) und<br />

Hochdorf (LU) darf in dieser Reihe nicht<br />

fehlen: Vor allem <strong>der</strong> Hallwilersee gehört<br />

zu den Top-ten-Adressen. Einzig an seinem<br />

Nordende und im unteren Teil des Ostufers<br />

bleibt dem Wan<strong>der</strong>volk <strong>der</strong> Zugang zum<br />

Wasser verwehrt. Im ersten Fall dient dies<br />

dem Naturschutz, im zweiten vorwiegend<br />

<strong>der</strong> Ungestörtheit von Hausbesitzern. Mit<br />

einer Schifffahrt zeigen wir ihnen<br />

die kalte Schulter – und umschiffen<br />

gleichzeitig den Grossteil <strong>der</strong> Seerundweg-Passagen<br />

mit Hartbelag.<br />

Das erste Ziel ist das Wasserschloss<br />

Hallwyl, gewiss eines <strong>der</strong><br />

schönsten im Land. Um dorthin zu<br />

kommen, steigen wir in Boniswil<br />

aus dem Zug. Bald ist <strong>der</strong> See in Sicht, doch<br />

wir müssen uns noch ein wenig gedulden.<br />

Das Boniswiler Ried gehört zu den grössten<br />

intakten Riedflächen <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>, es wird<br />

gehegt und gepflegt. Unter vielen an<strong>der</strong>en<br />

haust die Europäische Sumpfschildkröte<br />

hier. Nein, ich wusste nicht, dass das hier<br />

eine einheimische Spezies ist. Weitere Naturkundelektionen<br />

folgen: Die Schautafeln am<br />

Wegrand machen – über das Offensichtliche<br />

hinaus – bewusst, weshalb das ganze Gebiet<br />

als schützenswerte Landschaft eingestuft ist.<br />

Dem Aabach entlang, <strong>der</strong> träge dem See<br />

Genfersee Von lutry nach Morges<br />

Cully, Villette, St-Saphorin, Epesses. Das<br />

lese sich wie eine Weinkarte, kommentiert<br />

meine Begleiterin den Wegweiser. Zu<br />

diesem Zeitpunkt sind wir schon eine Weile<br />

unterwegs auf dem Sentier des Rives du Lac<br />

und verspüren den ersten Durst. Angesichts<br />

<strong>der</strong> vielen Kilometer, die vor uns liegen, stillen<br />

wir ihn mit Wasser.<br />

Nun aber <strong>der</strong> Reihe nach: Vom Bahnhof<br />

Lutry sticht man entwe<strong>der</strong> geradewegs zum<br />

See hinunter o<strong>der</strong> geht zuerst noch ein paar<br />

hun<strong>der</strong>t Meter Richtung Villette und beschreibt<br />

einen Halbkreis, um auch das erste<br />

Stück des Uferwegs geniessen zu können. Es<br />

lohnt sich: Treppauf, treppab führt <strong>der</strong> Sentier<br />

von Bucht zu Bucht, traversiert Kieselsträndchen<br />

und private Bootsanlegestellen.<br />

Wie auch im weiteren Verlauf bis Lausanne<br />

handelt es sich weitgehend um einen künstlich<br />

angelegten Pfad. Unsere gehtechnische<br />

entströmt, erreichen wir Schloss Hallwyl.<br />

Lei<strong>der</strong> beginnt die Saison erst im April; das<br />

Museum macht mit seinen Affichen neugierig,<br />

und Einkehren im Schlosscafé wäre auch<br />

nicht schlecht. Romantisch ist es aber auch an<br />

<strong>der</strong> ersten Badestelle. Zum Reinspringen ist<br />

<strong>der</strong> Aabach nicht tief genug, aber man möchte<br />

die Elfen, die hier zu Hause sein müssen,<br />

ja auch nicht erschrecken. Sehr schön sind<br />

Die Moräne zu unserer Linken ist<br />

perfekt nach den Bedürfnissen des<br />

Weinbaus ausgerichtet.<br />

ferner <strong>der</strong> Rastplatz bei <strong>der</strong> ersten Schiffanlegestelle<br />

und die auf Stelzen im See stehende<br />

Badeanstalt, unterteilt in Männer-, Frauen-<br />

und Familienbad. Auf Naturpfad gehen<br />

wir seeaufwärts und stellen fest, wie gut <strong>der</strong><br />

Reussgletscher gearbeitet hat. Die Moräne zu<br />

unserer Linken ist perfekt nach den Bedürfnissen<br />

des Weinbaus ausgerichtet.<br />

Es ist eine Wonne von A bis Z: Spiegelglatt<br />

ruht <strong>der</strong> See zwischen den Hügelzügen, eine<br />

schöne Stelle folgt <strong>der</strong> an<strong>der</strong>n. Bei den hoffentlich<br />

denkmalgeschützten Mini-Badeanstalten,<br />

mit Umkleidebereich, erleichtern in<br />

Betrachtung ergibt, dass er trotz Hartbelag<br />

recht angenehm ist, wohl wegen <strong>der</strong> vielen<br />

kleinen Unebenheiten. Und wenn es blüht in<br />

den Gärten und am Ufer, wenn die Savoyer<br />

Alpen im milchigen Mittagslicht nur schemenhaft<br />

zu erkennen sind und die Weite des<br />

Sees auf die Seele einzuwirken beginnt, ist<br />

harter Belag ohnehin nur halb so hart.<br />

Zurück in Lutry, rasten wir im Seeuferpark<br />

und durchstreifen danach das Städtchen, dessen<br />

Gassen ein paar Umwege wert sind. Der<br />

nächste Blickfang ist ein Schwanenpaar am<br />

Rand <strong>der</strong> Promenade. Die beiden scheinen zu<br />

turteln, recken und verrenken die Hälse, dass<br />

man Schlangenleiber zu sehen meint. Die<br />

beiden haben hier doch tatsächlich ihr Nest<br />

gebaut. Drei grosse Eier liegen darin, und das<br />

Scharren und Scharwenzeln läuft nur darauf<br />

hinaus, dass sie ihn o<strong>der</strong> er sie beim Brüten<br />

ablöst.<br />

A N S I C H T E N<br />

Seen<br />

den Seeboden eingelassene Steinplatten den<br />

Einstieg. Plötzlich fällt mir auf, wie viele <strong>der</strong><br />

stattlichen Bäume am Ufer ihre untersten<br />

Äste ins Wasser hängen lassen. Ob sich diese<br />

in ihr Spiegelbild verliebten?<br />

Delphine bekommt man keine zu Gesicht<br />

in Meisterschwanden Delphin, dafür die<br />

Flotte <strong>der</strong> Schifffahrtsgesellschaft. Ob das<br />

Hotel Delphin o<strong>der</strong> die Seerose, einen Kilometer<br />

weiter südlich, die bessere Fischküche<br />

hat, bleibt auszuprobieren. Hier o<strong>der</strong> dort<br />

setzt man mit dem Schiff auf die an<strong>der</strong>e Seeseite<br />

über, entwe<strong>der</strong> nach Birrwil o<strong>der</strong> nach<br />

Beinwil am See, und setzt die Tour südwärts<br />

fort, zuerst in offenem Gelände, dann in<br />

leichtem Auf und Ab durch lichten Wald, in<br />

dem Ende Märzl Bärlauch und Buschwindröschen<br />

um die Wette spriessen. Immer in<br />

Tuchfühlung mit dem See, dem es dank Sauerstoffzufuhr<br />

wie<strong>der</strong> viel besser geht. Beinahe<br />

erstickt war er unter Abwässern und dem<br />

Phosphateintrag durch die Intensivlandwirtschaft.<br />

Mit einer Art Lungen-Herz-Maschine<br />

gelang Umweltfachleuten und Ingenieuren<br />

die Reanimation des Patienten.<br />

Drei Minuten sind es zum Schluss zum<br />

Bahnhof Mosen, von wo uns die Seetalbahn<br />

zurück in den Aargau o<strong>der</strong> hinüber an den<br />

Baldeggersee und weiter ins Luzernische hinein<br />

transportiert.<br />

Am Quai vor Ouchy liegt einer <strong>der</strong> berühmten<br />

Genfersee-Raddampfer: Während<br />

seines Umbaus zeigt das Olympische Museum<br />

bis 2013 einen Teil seiner Bestände auf<br />

<strong>der</strong> «Helvétie». Rund um das Schloss von<br />

Ouchy und auf dem anschliessenden Gelände<br />

<strong>der</strong> Expo von 1964 ist an diesem sonnigen<br />

Aprilsonntag tout Lausanne auf den Beinen.<br />

Der Kontrast zum ruhigen Seeuferweg ist<br />

krass. Auf <strong>der</strong> Höhe des Endlos-Parkplatzes<br />

nehmen wir uns vor, dieses Wegstück künftig<br />

mit dem Bus zu überspringen.<br />

Hinter den Bains de Bellerive gilt es dann<br />

aber wie<strong>der</strong> ans Ufer vorzustossen, denn es<br />

folgt die Plage de Vidy. Grosse Augen macht,<br />

wer zum ersten Mal hierherkommt. Mehr<br />

als einen Kilometer lang ist das Sandband<br />

und breit dazu. Der See wird zum Meer, die<br />

<strong>Schweiz</strong> erscheint unschweizerisch weit. Die<br />

Sportanlagen und Liegewiesen hinter dem<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 49


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Strand und im Parc Bourget sind von Tausenden<br />

bevölkert, es wird Fussball, Volleyball,<br />

Frisbee gespielt, Grilldüfte und Rauchschwaden<br />

liegen in <strong>der</strong> Luft, an Campingtischen<br />

wird sonntäglich üppig getafelt: Man fühlt<br />

sich zu Hause. Funktionierende Raumplanung<br />

ist ein Segen.<br />

Für Wan<strong>der</strong>nde noch besser wird es ab <strong>der</strong><br />

lauschigen Mündung <strong>der</strong> Chamberonne, haben<br />

sie nun doch mehrheitlich Naturboden<br />

unter den Füssen. Die Ausnahme bildet die<br />

Durchquerung des touristischen St-Sulpice.<br />

Doch gleich nach <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>schönen romanischen<br />

Kirche knirscht es wie<strong>der</strong> angenehm<br />

unter den Turnschuhen. Wo die Venoge in<br />

den Lac Léman strömt, kommt als bereicherndes<br />

Element ein Wäldchen dazu.<br />

Am Strand von Préverenges, ähnlich lang<br />

wie jener von Vidy, aber bei tiefem Wasserstand<br />

nicht ganz so einladend, steht das Ziel<br />

vor Augen: Morges. Auch hier wird auf dem<br />

Freizeitgelände am See Savoir-vivre zelebriert.<br />

Jüngere und ältere Skater vollführen<br />

Kunstsprünge auf ihren Rampen. Am Quai<br />

Igor Strawinsky brütet erneut ein Schwan in<br />

aller Öffentlichkeit, sein Sacre du printemps<br />

lago Maggiore Von Tenero nach locarno<br />

Nach Wan<strong>der</strong>n und Spazieren gehts nun<br />

ans Promenieren: auf <strong>der</strong> Via alla Riva<br />

von <strong>der</strong> Bushaltestelle Mappo eingangs von<br />

Tenero Richtung Piazza Grande. Fussgängerinnen<br />

und Skater, Kin<strong>der</strong>wagen und Velos<br />

sozusagen. «Morges n’est pas moche», dichtet<br />

meine Begleiterin, als wir durch die grosszügige<br />

Fussgängerzone ziehen. Was natürlich<br />

wahr, sogar untertrieben ist.<br />

koexistieren hier ohne grössere Probleme.<br />

Letztere sollten neuerdings nur noch 5 statt<br />

maximal 10 km/h schnell fahren. Das ist<br />

Theorie, aber die Praxis ist wie gesagt eine<br />

sehr friedliche. Zwischen <strong>der</strong> Via und <strong>der</strong><br />

Auf <strong>der</strong> Via alla Riva zwischen Locarno und Tenero hat es genügend Platz für alle.<br />

A N S I C H T E N<br />

Seen<br />

Frühling am belebten Quai von Morges mit Blick<br />

zurück nach Lausanne.<br />

Riva liegt ein Rasenstreifen, mal schmäler,<br />

mal grosszügiger, mit vielen Ruhebänken<br />

und mächtigen Bäumen, die Schatten spenden,<br />

wenn <strong>der</strong> Rasen im Sommer zur gemeindeübergreifenden<br />

Liegewiese wird. Tenero,<br />

Minusio, Muralto, Locarno – nicht weniger<br />

als dreimal wechselt man auf den gut drei<br />

Kilometern die Gemeinde. Die überfällige<br />

Fusion zum «Grande Locarno» ist jüngst am<br />

Nein <strong>der</strong> wohlhabenden kleinen Nachbarn<br />

gescheitert.<br />

Beson<strong>der</strong>s schöne Plätze sind <strong>der</strong> Bereich<br />

um die Mündung des gezähmten Wildbachs<br />

Navegna, wo eben ein neues Hotel mit grosser<br />

Gartenterrasse eröffnet wurde, und die Kirche<br />

San Quirico mit dem vorgelagerten Villengarten.<br />

Den kleinen Abstecher unter <strong>der</strong><br />

Bahnlinie durch sollte man nicht auslassen.<br />

Vom Seeufer abgedrängt wird man nur kurz<br />

beim eigenartigen, fast 500-jährigen Palazzo<br />

Ca‘ di Ferro, erbaut von einem Urner Militär<br />

namens Peter a Pro, <strong>der</strong> hier seine Söldner<br />

kasernierte. Kurz darauf wird die Promenade<br />

mehr und mehr zur Parklandschaft, das<br />

Strandleben weicht dem Stadtleben, ennet<br />

<strong>der</strong> Strasse reiht sich Bar an Osteria an Feinschmeckerlokal.<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 51


Der «Banc géant» des Künstlers Lilian Bourgeat dient <strong>der</strong> Jugend von Neuenburg als Chillzone.<br />

neuenburgersee Von neuenburg nach Areuse<br />

Das U-Bahn-Funi vom Hauptbahnhof an<br />

den See hinunter weckt Erinnerungen<br />

an die Expo.02. Wo damals ein Gewusel<br />

herrschte, ist heute wohltuend viel Platz. Wir<br />

gehen westwärts, umrunden das Hafengelände,<br />

bewun<strong>der</strong>n das Alpenpanorama mit dem<br />

markanten Felsbrocken des Moléson, begegnen<br />

einer witzigen, überdimensionierten<br />

Bank, die Kin<strong>der</strong>n als Klettergerät dient und<br />

Jugendlichen als Freiluft-Chill-Zone.<br />

Auf <strong>der</strong> Place de Pury startet <strong>der</strong> tramähnliche<br />

Littorail, <strong>der</strong> uns später zurückbringen<br />

wird. Ab hier gehts, zwischen Littorail und<br />

Thunersee Von Faulensee nach Spiez<br />

Die Pyramide des Niesen, des Thunerseebergs<br />

par excellence, steht auf einem<br />

ausladenden Sockel. Mit reichlich Phantasie<br />

könnte man auch sagen: Er hat einen riesigen<br />

Fuss, und die grosse Zehe, mit <strong>der</strong> er die<br />

An sich braucht man nicht mehr als<br />

eine halbe Stunde für die Strecke.<br />

Aber man kann hier Stunden zubringen.<br />

Wassertemperatur nimmt, wollen wir umrunden.<br />

Vom Bahnhof Spiez fahren wir mit<br />

dem Bus nach Faulensee, Haltestelle Faulensee<br />

Am See. Dort sind die Restaurants fast so<br />

zahlreich wie die Wohnhäuser. Nach weni-<br />

Kantonsstrasse auf <strong>der</strong> einen und dem mit<br />

grossen Blöcken befestigten Ufer auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>n<br />

Seite, zirka einen Kilometer über Hartbelag,<br />

dann züngelt das Land schon in den<br />

See hinaus und ein erster Badestrand liegt<br />

bereit. In Serrières kommt <strong>der</strong> Sentier du Lac<br />

kurz vom rechten Weg ab, dann wird er vollends<br />

zum Vergnügen. Ein Wäldchen schluckt<br />

grösstenteils den <strong>Verkehrs</strong>lärm, und die Trauerweiden<br />

verbreiten Fröhlichkeit mit ihrem<br />

knalligen Grüngelb. Gegen Auvernier zu wird<br />

das Gelände gar parkartig. Steinwälle unterteilen<br />

die Badebucht in Büchtchen, des Was-<br />

gen Metern Trottoir nimmt uns <strong>der</strong> kin<strong>der</strong>wagen-<br />

und rollstuhlfreundlich präparierte<br />

Strandweg nach Spiez auf, <strong>der</strong> teils durch<br />

Wald, immer aber hart am Wasser verläuft.<br />

Das Panorama ist vorzüglich: im Rücken die<br />

weissen Hochalpen, vor uns<br />

das Nie<strong>der</strong>horn und <strong>der</strong> tiefe<br />

Einschnitt des Justistals. Und<br />

mittendrin die blaue Wasserfläche,<br />

sommers gesprenkelt<br />

von unzähligen bunten Segeln.<br />

Im Teich bei <strong>der</strong> Zuchtanlage<br />

Faulensee ziehen geruhsam Fische und<br />

Fischchen ihre Kreise. Via Schautafeln und<br />

-bil<strong>der</strong> kann man versuchen, sie zu identifizieren.<br />

Deutsch und deutlich – und französisch<br />

dazu – wird auch erläutert, wo und worunter<br />

sers Farbenspiel gleicht schon fast jenem in<br />

<strong>der</strong> Verzasca. Und wie man es sich wünscht,<br />

geht es auch weiter, von Hafen zu Hafen, von<br />

Strand zu Strand, von Buvette zu Bistro.<br />

Wie es Robinson mit dem freien Seeuferzugang<br />

hielt, entzieht sich unserer Kenntnis.<br />

Wie auch immer, nach Colombier Robinson<br />

überwiegt das Private gegenüber dem Öffentlichen.<br />

Zuerst müssen wir hinten durch,<br />

anschliessend führt <strong>der</strong> Weg über «grèves<br />

privées». Das hat nichts mit Streik zu tun,<br />

vielmehr halten wir uns hier an «Privatgestaden»<br />

auf, wo man laut Plakat zwar wan<strong>der</strong>n<br />

darf, aber als Unbefugter von Badefreuden<br />

absehen sollte. Immerhin: Auf meiner alten<br />

Karte ist hier gar nichts als Wan<strong>der</strong>weg eingezeichnet.<br />

Nun gelangt man auf ihm direkt<br />

bis nach Boudry Plage. Und ohne Kompromisse<br />

ging es ja noch nie in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Den<br />

Schlusspunkt unter die Seeufertour setzt <strong>der</strong><br />

Abstecher an die Mündung <strong>der</strong> Areuse. Dieser<br />

folgt man darauf flussaufwärts, links o<strong>der</strong><br />

rechts, auf einem Waldpfad bis zur Haltestelle<br />

Areuse des Littorail.<br />

Von <strong>der</strong> Place de Pury sollte man nicht<br />

stracks zum Bahnhof hinauf. Die Neuenburger<br />

Altstadt links liegen zu lassen, wäre<br />

ein Jammer, umso mehr, als an perfekter<br />

Lage gleich unter dem Schloss das Hotel<br />

L’Aubier steht. Wir beschliessen, einen Brasserie-Abend<br />

zu verbringen: Apéro im «Cardinal»,<br />

Essen im «du Jura». So regionaltypisch<br />

wie dessen Küche scheint uns auch <strong>der</strong><br />

Kellner zu sein: «Je suis là! Je vous écoute! Je<br />

suis disponible!»<br />

die Vitalität <strong>der</strong> Fische in unsern Gewässern<br />

tatsächlich leidet.<br />

An sich braucht man nicht viel mehr als<br />

eine halbe Stunde für die ganze Strecke. Aber<br />

man kann hier Stunden zubringen. Ornithologen<br />

beobachten Wasservögel, Kunstsinnige<br />

mustern die Holzskulpturen am Wegrand,<br />

Bänke laden zur Ruhe und <strong>der</strong> See zum<br />

Bade: ganz beson<strong>der</strong>s kurz vor dem Ziel, wo<br />

eine winzige Badeanstalt Aussicht auf den<br />

Spiezberg bietet, <strong>der</strong> auf seiner Südflanke ein<br />

Rebberg ist. Zwischen ihm und <strong>der</strong> Seebucht<br />

thront das Schloss, dessen Besuch obligatorisch<br />

ist und den Spaziergang definitiv zum<br />

Kulturbummel werden lässt.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.verkehrsclub.ch/touren<br />

52 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012


© <strong>Schweiz</strong>er Jugenherbergen<br />

© zvg<br />

Mediterraner Charme in <strong>der</strong> Jugendherberge Locarno.<br />

einfach gut übernachten<br />

Die Jugendherbergen hierzulande<br />

bieten einen einfachen, aber<br />

exzellenten Komfort – oftmals<br />

in schönen, historischen Gebäuden.<br />

Viele Häuser wurden in den<br />

letzten Jahren renoviert und verfügen<br />

nebst einfachen Sechsbett-<br />

Zimmern auch über komfortable<br />

Familien- und Doppelzimmer mit<br />

Dusche und WC. Die <strong>Schweiz</strong>er Ju-<br />

s’isch guat<br />

Graubünden wirbt ja auf sehr<br />

unterhaltsame Weise mit sprechenden<br />

Steinböcken. Dabei hat<br />

<strong>der</strong> Bergkanton auch für Gourmands<br />

viel zu bieten: Im Rahmen<br />

des Projektes «Graubünden, mein<br />

Bergdorf» sind <strong>VCS</strong>-Mitglie<strong>der</strong><br />

eingeladen, acht <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

natur- und kulturnahen kulinarischen<br />

Leckerbissen zu probieren.<br />

Die kulinarische Reise ins<br />

Prät tigau beispielsweise kombiniert<br />

Schlafen im Stroh auf dem<br />

gendherbergen sind mehrheitlich<br />

nach dem EU-Umwelt- und dem<br />

Steinbock-Label zertifiziert. Eine<br />

Mitgliedschaft bringt mehr als nur<br />

ein bequemes Bett zum vorteilhaften<br />

Preis: Nebst den 52 Jugendherbergen<br />

in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> hat man<br />

Zutritt zu über 4000 Jugis in <strong>der</strong><br />

ganzen Welt.<br />

Chrüzhof Pany mit lokalen Spezialitäten<br />

und Gourmet-Halbpension<br />

im Landgasthof Sommerfeld in<br />

Pragg-Jenaz. Auch die Regionen<br />

Bergell, Misox, Puschlav, Surselva,<br />

Safiental, Schanfigg, Vals und<br />

Viamala locken mit regionalen<br />

Köstlichkeiten, verbunden mit<br />

einer Wan<strong>der</strong>ung, einem Spaziergang<br />

o<strong>der</strong> einem Besuch bei einheimischen<br />

Gastronominnen und<br />

Produzenten. Die meisten Angebote<br />

sind mit einer bis zwei<br />

Übernachtungen abseits <strong>der</strong> gro-<br />

© zvg<br />

WETTBEWERB<br />

ein Wochenende in Interlaken zu gewinnen<br />

Gewinnen Sie zwei Übernachtungen für zwei Personen im Doppelzimmer<br />

mit Frühstück in <strong>der</strong> neu eröffneten, topmo<strong>der</strong>nen Jugendherberge in Interlaken,<br />

dem ersten Beherbergungsgebäude in <strong>der</strong> Minergie-P-Eco-Bauweise.<br />

Sie liegt direkt beim Bahnhof Interlaken Ost, zu Füssen von Eiger,<br />

Mönch und Jungfrau. Eine Fahrt mit <strong>der</strong> Jungfraubahn aufs Jungfraujoch,<br />

<strong>der</strong> höchsten Bahnstation Europas, sollte man nicht verpassen.<br />

Wettbewerbsfrage:<br />

Die Jungfraubahn führt zur höchsten Bahnstation Europas. Auf wie vielen<br />

m.ü.M. liegt diese Bahnstation? Senden Sie uns das Lösungswort und Ihre<br />

Anschrift bis am 17. Juni 2012 an <strong>VCS</strong>-Magazin, Service, Postfach 8676,<br />

3001 Bern o<strong>der</strong> auf www.verkehrsclub.ch/herberge.<br />

Das Plus für VCs-mitglie<strong>der</strong>:<br />

2 Jahre Mitgliedschaft bei den<br />

<strong>Schweiz</strong>er Jugendherbergen<br />

zum Preis von 1 Jahr (Fr. 33.–;<br />

berghaus mit Aussicht<br />

Vom gemütlichen, schön gelegenen Berghaus Laubbärgli auf 1848 m<br />

ü.M. hat man einen fantastischen Blick auf das Wildhorn- und Wildstrubelmassiv,<br />

auf den Gletscher Plaine Morte und hinunter ins Tal<br />

von Lenk. Diesen Blick hat man sich nach <strong>der</strong> sechstägigen Trekkingtour<br />

auf <strong>der</strong> Via Alpina von Meiringen nach Adelboden-Lenk auch verdient:<br />

Der so genannte «Bärentrek» verdankt seinen Namen jener Zeit,<br />

in <strong>der</strong> solche Strecken nur von Bären und Wölfen zurückgelegt werden<br />

konnten. Die «Bärentrek»-Wan<strong>der</strong>tour mit sechs Übernachtungen inkl.<br />

Frühstück, Halbpension, Gepäcktransfer und bestens ausgearbeiteter<br />

Routenunterlagen kann man bei guter Kondition ab zwei Personen in<br />

Angriff nehmen.<br />

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ssen touristischen Orte verbunden.<br />

Wie würde <strong>der</strong> Steinbock sagen?<br />

«Das isch guat so.»<br />

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<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 53


Fatima und Coca Cola auf dem Gotthard<br />

Als die Berge noch nicht so genau vermessen, kartografiert<br />

und überhaupt bekannt waren, glaubte man, <strong>der</strong> höchste Berg<br />

<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> liege im Gotthardmassiv. Heute wird durch eben<br />

dieses Gestein <strong>der</strong> längste Tunnel <strong>der</strong> Welt gebaut. In gut vier<br />

Jahren soll er eröffnet werden. Das wird nicht nur den transalpinen<br />

Verkehr verän<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n auch die Gotthard-Region.<br />

Doch an Verän<strong>der</strong>ungen ist sie ja gewohnt. Der Gotthardpass<br />

war lange kein so bedeuten<strong>der</strong> Alpenübergang. Der Auf-<br />

54 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012


schwung setzte im 13. Jahrhun<strong>der</strong>t ein, als <strong>der</strong> Weg durch die<br />

Schöllenenschlucht gefunden war. Es begann mit dem Saumpfad,<br />

viel später kam die erste Fahrstrasse dazu, die ab 1830<br />

die Unterlage für die berühmten Gotthardkutschen bildete.<br />

Der Eisenbahntunnel läutete 1882 ihr Ende ein. Der Verkehr<br />

nahm zu, und so wurde in <strong>der</strong> 1960er- und 1970er-Jahren<br />

eine neue Strasse über den Pass gebaut und schliesslich unten<br />

durch die Autobahn. Immer noch ist <strong>der</strong> Gotthardpass aber<br />

auch eine Station für Wan<strong>der</strong>sleute, wenn sie zum Beispiel auf<br />

<strong>der</strong> Via Gottardo unterwegs sind. Die Passhöhe ist allerdings<br />

eher nach den Bedürfnissen <strong>der</strong> Passanten mit wenig Zeit ausgerichtet.<br />

Die Möblierung dieses wichtigsten <strong>Schweiz</strong>er Passes<br />

wirkt denn auch etwas eklektizistisch. Es gibt dort das alte und<br />

das neue Hospiz, Parkplätze mit Wohnmobilen nebst Kapellen.<br />

Die Statue <strong>der</strong> Madonna von Fatima blickt auf den Container,<br />

in dem Coca-Cola, Senf und Bratwürste zu haben sind.<br />

Text und Foto: Peter Krebs<br />

Anreise: Zu Fuss auf <strong>der</strong> Via Gottardo (www.schweizmobil.ch) und auf<br />

an<strong>der</strong>en Wan<strong>der</strong>wegen o<strong>der</strong> mit dem Postauto ab An<strong>der</strong>matt o<strong>der</strong> Airolo.<br />

A N S I C H T E N<br />

<strong>Schweiz</strong><br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 55


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56 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012


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Bahnhof Murten (ab 25. Mai)<br />

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<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 57


Die beliebten <strong>VCS</strong>-Velokarten<br />

Die wasserfesten <strong>VCS</strong>-Velokarten<br />

von Kümmerly+Frey vermitteln alle<br />

wichtigen Infor mationen wie Steigungen,<br />

Höhendifferenzen, Strassenbeläge<br />

und <strong>Verkehrs</strong>aufkommen.<br />

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<strong>der</strong> Region. Die Blatt einteilung<br />

<strong>der</strong> Velokarten ist unter<br />

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2487 Schaffhausen / Winterthur<br />

2488 Bodensee / Thurgau<br />

2489 Jura / Delsberg / Biel<br />

7785 Basel / Basel-Landschaft<br />

7786 Aargau<br />

7787 Solothurn<br />

2492 Zürich<br />

2493 St. Gallen / Appenzell /<br />

Toggenburg<br />

2494 Neuenburg / Drei Seen<br />

2495 Region Bern<br />

2496 Emmental<br />

2497 Luzern / Vierwaldstättersee<br />

2498 Schwyz / Glarus / Klausenpass<br />

2499 Sarganserland / Walensee / Chur<br />

2500 Lausanne / Vallée de Joux<br />

2501 Greyerzerland / Montreux /<br />

Château-d’Oex<br />

2502 Berner Oberland / Simmental<br />

7790 Berner Oberland Ost / Goms<br />

2503 Genf<br />

2504 Lugano / Locarno / Bellinzona<br />

7788 Rhonetal-Sion (Unterwallis)<br />

7789 Rhonetal-Visp (Oberwallis)<br />

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14. bis 28. Mai 2012<br />

58 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012


Wie heissen die beiden Hälften ?<br />

n <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> gibt es, wie alle<br />

I wissen, drei politische Ebenen.<br />

Die oberste ist <strong>der</strong> Bund, auch<br />

Eidgenossenschaft genannt, die<br />

unterste besteht aus den Gemeinden<br />

inklusive <strong>der</strong> Städte. Wir<br />

suchen heute nach einem Vertreter<br />

<strong>der</strong> mittleren Einheit, wovon<br />

es 23 gibt. Suchen muss man in<br />

unserem Fall wörtlich nehmen,<br />

denn das Beispiel ist so klein,<br />

dass man es gerne verpasst o<strong>der</strong><br />

erst merkt, dass man drin war,<br />

wenn man schon wie<strong>der</strong> draussen<br />

ist. Zum Glück gibt es gleich<br />

zwei davon, o<strong>der</strong> wenigstens zwei<br />

halbe.<br />

NÄCHSTE NUMMER<br />

Seelenlandschaft<br />

Vielen Menschen tut es in <strong>der</strong> Seele<br />

weh, wie unsere Landschaft in<br />

den letzten Jahren ohne Wenn und<br />

Aber verbaut wurde. Das emotionale<br />

Thema wird für die <strong>Schweiz</strong>er<br />

Bevölkerung immer wichtiger, wie<br />

die gewonnene Abstimmung zur<br />

Zweitwohnungsinitiative zeigt.<br />

Wir zeigen gute und schlechte<br />

Beispiele und<br />

sagen, wie es<br />

auf politischer<br />

Ebene punkto<br />

Raumplanung<br />

und Landschaftsschutz<br />

weitergeht.<br />

© Rainer Sturm/Pixelio<br />

Das soll jetzt bitte keine Beleidigung<br />

sein. Man kann ja auch<br />

klein aber oho sein, was in unserem<br />

Fall im Fall <strong>der</strong> Fall ist. Die<br />

politische Einheit besitzt vieles,<br />

wovon an<strong>der</strong>e nur träumen können.<br />

Sie hat eine eigene Eisenbahngesellschaft,<br />

besitzt die Hälfte<br />

des höchsten Bergs <strong>der</strong> Region,<br />

dessen Spitze auf 2502 m ü. M.<br />

kul miniert, eine Hun<strong>der</strong>asse, eine<br />

Biermarke und sogar einen eigenen<br />

Käse, einen <strong>der</strong> bekanntesten<br />

und gleichzeitig unbekanntesten<br />

<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Aber das ist alles<br />

nichts gegen die schönen Landschaften,<br />

die unsere schön nach<br />

Zu gewinnen eine Hotelübernachtung<br />

im Doppelzimmer<br />

Konfessionen und den dazugehörigen<br />

politischen Parteien unterteilte<br />

Doppeleinheit vorweisen<br />

kann. In dieser Gegend ist sogar<br />

ein Kasten ein Berg und kein<br />

Schrank o<strong>der</strong> Muskelmann. Das<br />

ist jetzt kein Witz, obschon auch<br />

die Witze in <strong>der</strong> gesuchten Region<br />

gehäuft vorkommen.<br />

Sie ist seit <strong>der</strong> Gegenreformation<br />

zweigeteilt. Der Brief, <strong>der</strong><br />

die Scheidung besiegelte, erachtete<br />

die Trennung als provisorisch.<br />

Sie sollte nur andauern, «so<br />

lang es inen zu beiden theilen<br />

gefellig ist». Nun, im besten gegenseitigen<br />

Einvernehmen bleibt<br />

Die Leserinnen und Leser des <strong>VCS</strong>-Magazins können wie<strong>der</strong><br />

attraktive Preise gewinnen, wenn sie die Frage richtig<br />

beantworten.<br />

1. Preis: Eine Übernachtung im Doppelzimmer inklusive<br />

Frühstück für zwei Personen im Wert von 169 Franken im<br />

Genossenschaft Hotel Linde, Heiden.<br />

2. und 3. Preis: Je ein Billett für eine witzige Erlebnisrundfahrt<br />

(Rorschach–Heiden–Wolfhalden–Walzenhausen–<br />

Rheineck).<br />

Antworten bis 1. Juni 2012 an<br />

<strong>VCS</strong>-Magazin, Wettbewerb,<br />

Postfach 8676, 3001 Bern,<br />

o<strong>der</strong> www.verkehrsclub.ch/wettbewerb<br />

bzw. wettbewerb@verkehrsclub.ch<br />

SERVICE<br />

Wettbewerb<br />

Die Braunen liefern den Rohstoff<br />

für ein Produkt, das fast gleich heisst<br />

wie das gesuchte Wort.<br />

man bis heute lieber unter sich.<br />

Die Dinge dauern manchmal etwas<br />

länger, als es die Väter dachten.<br />

So war das auch beim Frauenstimmrecht.<br />

Die beiden Hälften<br />

waren die beiden letzten ihrer<br />

Art, die es in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> einführten.<br />

Eine davon tat es sogar<br />

erst unter dem Zwang <strong>der</strong> Jurisprudenz.<br />

Das ist jetzt auch schon<br />

über 20 Jahre her. Immerhin ist<br />

<strong>der</strong> gemeinsame Name geblieben,<br />

sonst wäre alles noch komplizierter.<br />

Peter Krebs<br />

Wie heisst die Doppeleinheit<br />

?<br />

Lösung des letzten Wettbewerbs: Pfynwald.<br />

Gewinner: Thomas Marfurt, St. Gallen, ein Velo von TDS.<br />

Wettbewerbspreis<br />

offeriert von<br />

<strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012 59<br />

© ST/swiss-image.ch<br />

© Appenzellerland Tourismus AR


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Für Ihre Reiseplanung<br />

10 Tage / 9 Nächte, 6. bis 17.9.2012<br />

Geführte Kleingruppentour (2 bis 6 Personen pro Gruppe)<br />

Deutsch sprechende Reiseleitung<br />

Preis im DZ Fr. 2920.– pro Person inkl. Mahlzeiten, inkl. Ausflüge und Bahnfahrt<br />

auf reservierten Plätzen 1. Klasse Bar–Belgrad<br />

Individuelle An- und Rückreise, Bahnreise ca. 23 Std., 2. Klasse mit<br />

Halbtaxabo Fr. 281.–<br />

Geführte reise ab 2 Personen<br />

montenegro,<br />

mediterraner Geheimtipp<br />

Mediterrane Altstadtgassen, einsame Bergdörfer und <strong>der</strong> steilste<br />

Canyon Europas: Montenegro gilt als Geheimtipp. Wegen seines Hochgebirges<br />

wird die kleinste Republik des ehemaligen Jugoslawiens<br />

auch die «<strong>Schweiz</strong> des Balkans» genannt. Bei <strong>der</strong> geführten Kleingruppenreise,<br />

die schon ab zwei Personen stattfindet, lernen Sie Städte<br />

und landschaft kennen und fahren per Bahn von Bar bis nach Belgrad.<br />

Programm 6. – 17.9.2012<br />

1./2. Tag: Anreise nach Sarajevo<br />

(Bosnien-Herzegowina), zwei<br />

Übernachtungen im First Class<br />

Hotel Europa. Sie lernen die Se-<br />

henswürdigkeiten <strong>der</strong> Stadt kennen,<br />

die Gebäude <strong>der</strong> K&K-Monarchie<br />

ebenso wie Moscheen und<br />

das Basarviertel aus dem osmanischen<br />

Reich.<br />

3. Tag: Besuch <strong>der</strong> Brücke und<br />

<strong>der</strong> Altstadt von Mostar, die zum<br />

Unesco Weltkulturerbe zählen.<br />

Am Fluss Buna essen Sie in einem<br />

lauschigen Restaurant zu Mittag,<br />

bevor Sie nach Dubrovnik weiterreisen.<br />

4. Tag: Im alten Stadthafen von<br />

Dubrovnik, dem antiken Ragusa,<br />

schaukeln Fischerboote. Von den<br />

2 km langen Stadtmauern haben<br />

Sie einen schönen Blick auf die<br />

Stadt, das Meer und die Berge.<br />

Weiterreise an <strong>der</strong> Mittelmeerküste<br />

entlang nach Petrovac.<br />

5. Tag: Ganztägiger Ausflug zur<br />

Bucht von Kotor, dem südlichsten<br />

Fjord Europas. Der Tag beginnt<br />

mit einem Rundgang durch die autofreie<br />

Altstadt von Kotor. An <strong>der</strong><br />

Uferstrasse entlang werden Sie<br />

nach Perast, einer <strong>der</strong> schönsten<br />

Barockstädte <strong>der</strong> Adria, gefahren.<br />

Per Boot setzen Sie zur Kircheninsel<br />

über.<br />

6. Tag: Nach dem Lovcen-Nationalpark<br />

besuchen Sie Centinje,<br />

die historische Hauptstadt Montenegros.<br />

Der Königspalast und<br />

herrschaftliche Botschaftsgebäude<br />

stehen neben eingeschossigen<br />

Bauernhäusern. Im Fischerdorf<br />

Rijeka Crnojevica beginnt<br />

die Bootsfahrt zum Skutari-See,<br />

einem Vogelparadies.<br />

7. Tag: In Bar erwartet Sie eine<br />

<strong>der</strong> schönsten Eisenbahnstrecken<br />

Europas. Sie führt durch die Moraca-Schlucht<br />

mit dem Viadukt,<br />

das sich in 198 m Höhe und 498 m<br />

Länge über das Tal erstreckt, nach<br />

Kolasin.<br />

8. Tag: Sie setzen die Bahnfahrt<br />

nach Belgrad (Serbien) fort und<br />

folgen dem Flusslauf in den Durmitor-Nationalpark.<br />

Die Tara hat<br />

hier den tiefsten Canyon Europas<br />

gebildet.<br />

9. Tag: Der letzte Tag führt<br />

Sie in die abgeschiedene Hügellandschaft<br />

und die Klöster des<br />

Fruska Gora-Nationalparks. Zurück<br />

in Belgrad, besichtigen Sie<br />

die Stadt und runden Ihre Reise<br />

mit einem Abendessen in den lebhaften<br />

Gassen <strong>der</strong> Altstadt ab.<br />

Beratung und Auskunft:<br />

via verde reisen, Tel. 0848 823 823<br />

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60 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / MAI 2012


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TCS-Test im Kassensturz<br />

Der Touring <strong>Club</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (TCS) hat verschiedene Elektrovelos für<br />

Pendler mit sportlicher Fahrweise auf Herz und Nieren geprüft. Dabei hat<br />

das Modell FLYER T10 HS die Note «sehr empfehlenswert» erreicht.<br />

grösste Reichweite pro Wattstunde<br />

geringster Energieverbrauch<br />

geringster Standby-Energieverbrauch<br />

Das original <strong>Schweiz</strong>er Elektrofahrrad FLYER gibt’s in 11 verschie de nen Modellreihen.<br />

Testen Sie bei einer Probefahrt, mit welchem FLYER Sie glücklich werden.<br />

www.flyer.ch<br />

Biketec AG | Schwende 1 | CH-4950 Huttwil | Tel. +41 (0)62 959 55 55 | info@flyer.ch<br />

Bin gleich da!<br />

Note «sehr<br />

empfehlenswert»<br />

für den FLYER T10 HS<br />

beste und sicherste Komponentenqualität<br />

Dank dem FLYER kann ich<br />

10 Minuten länger schlafen<br />

und bin trotzdem pünktlich<br />

am Arbeitsplatz ;-)<br />

beste Bewertung bei den Kriterien Fahreigenschaften<br />

und Qualität

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