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TEMPO 30 ZONEN

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2.Auflage August 1990<br />

Nr.8<br />

Empfehlungen<br />

der Beratungsstelle<br />

für Schadenverhütung<br />

<strong>TEMPO</strong> <strong>30</strong> � <strong>ZONEN</strong><br />

Auswahl<br />

und Einrichtung<br />

Verband der Autoversicherer


Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

Beratungsstelle für Schadenverhütung<br />

des Verbandes der Haftp�ichtversicherer,<br />

Unfallversícherer, Autoverslcherer und<br />

Flechtsschutzversicherer e.\/_<br />

Ebertplatz 2, 50668 Köln<br />

Druck:<br />

Moeker Merkur Druck GmbH,<br />

Niehler Gürtel 102, 50685 Köln<br />

ISSN 0724~3685


Vorwort<br />

Nach den Erfahrungen der letzten Jahre kann durch<br />

Tempo <strong>30</strong> in Wohngebieten die Verkehrssicherheit<br />

verbessert werden. Umfangreiche Versuche haben<br />

aber gezeigt, daß die Aufstellung der Zonenschilder<br />

nicht ausreicht sondern allein durch "gezielte" bauli�<br />

che Veränderungen in den Zonen deutliche Ge�<br />

schwindigkeitsverminderungen und Unfallrückgän�<br />

ge erreicht werden können. Es wird darum vorge�<br />

schlagen, Tempo <strong>30</strong> nicht sofort überall “�ächen�<br />

deckend" einzuführen, sondern für jede Gemeinde<br />

maßgeschneiderte Konzepte zu entwickeln und stu�<br />

fenweise zu realisieren.<br />

Dabei geht es vor allem um<br />

� die Festlegung der in Frage kommenden Tempo<br />

<strong>30</strong>�Zonen außerhalb des für die Stadt unentbehrli�<br />

chen Netzes von Verkehrsstraßen, die weiterhin so<br />

beschaffen sein sollen, daß sie ihre Transportfunk�<br />

tion erfüllen können,<br />

� die Feststellung jener Zonen, die zuerst umgebaut<br />

und beschildert werden sollen, weil hier die Ver�<br />

kehrsgefahren und andere städtebauliche Mängel<br />

besonders groß sind und somit der größtmögliche<br />

Nutzen erzielt werden kann. und um<br />

� Planung und Entwurf der jeweils am besten geeig�<br />

neten Maßnahmen.<br />

Zu diesen drei Themen werden hier Empfehlungen<br />

vorgelegt. Wenn ihnen gefolgt wird, kann in einigen<br />

Jahren Tempo <strong>30</strong> in allen Wohngebieten durchge�<br />

setzt sein, in denen das Vorteile für die dort leben�<br />

den Menschen bringen kann.<br />

Die Empfehlungen sind bewußt knapp gehalten, um<br />

den Überblick zu erleichtern, in einem Bildteil ist<br />

ausführlich dokumentiert, wie die grundsätzlich in<br />

Frage kommenden Maßnahmen aussehen können.<br />

Dieser Teil wendet sich an Planer, aber auch an<br />

Politiker und interessierte Bürger.<br />

ln einem Anhang sind detaillierte Verfahren zu Pla�<br />

nung und Entwurf angegeben. Sie werden an Bei�<br />

spielen verdeutlicht. Dieser Teil wendet sich an die<br />

für den Entwurf und den Bau Zuständigen.<br />

Die Empfehlung basiert auf Entwürfen von Dr.�lng.<br />

Pfundt und Dr.�lng. Meewes. An den Beratungen<br />

haben die Diplom�Ingenieure Klaus Eckstein, Dr.<br />

Reinhold Maier und Volker Neumann mitgewirkt.<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung<br />

2. Festlegung und Überprüfung des<br />

Verkehrsstraßennetzes<br />

3. Auswahl der Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />

4. Planung der tlankierenden Maßnahmen<br />

5. Elemente<br />

6. Parken in Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />

7. Verkehrsberuhigte Geschäftsbereiche<br />

8. Bürgerbeteiligung<br />

9. Checkliste "Tempo <strong>30</strong>"<br />

Anhang<br />

Literatur<br />

Anlagen<br />

4<br />

Seite<br />

5<br />

6<br />

9<br />

11<br />

21<br />

72<br />

74<br />

75<br />

76<br />

78<br />

114<br />

115<br />

2.1 Vorbemerkung<br />

2.2 Verkehrsstraßengrund netz<br />

2.3 Verkehrsstraßennetz<br />

3.1 Gebietsabgrenzung<br />

3.2 Mängelanalyse<br />

3.3 Dringlichkeitsreihung<br />

4.1 Grundgedanke<br />

4.2 Feststellung der Problembereiche<br />

4.3 Planung der �ankierenden Maßnahmen<br />

4.3.1 Veränderungen des Straßennetzes<br />

4.3.2 Parken<br />

4.3.3 Maßnahmen an Kreuzungen und<br />

Einmündungen<br />

4.3.3.1 Wartep�icht<br />

4.3.3.2 Geschwindigkeitsdämpfung<br />

4.3.4 Maßnahmen auf Strecken<br />

4.3.5 Maßnahmen an Gebietseingängen<br />

4.3.6 Zusammenfassung<br />

5.1 Allgemeines<br />

5.2 Elemente an Kreuzungen und<br />

Einmündungen<br />

5.3 Elemente auf Strecken<br />

5.4 Elemente an Gebietseingängen<br />

5.5 Zusammenfassung<br />

6.1 Parksonderrechte für Anwohner<br />

6.2 Zonenhaltverbote<br />

Seite<br />

6<br />

6<br />

8<br />

9<br />

9<br />

11<br />

11<br />

14<br />

15<br />

15<br />

16<br />

17<br />

17<br />

18<br />

18<br />

19<br />

19<br />

21<br />

22<br />

42<br />

68<br />

71<br />

72<br />

72


1. Einleitung<br />

ln Städten und Gemeinden gibt es zwei Arten von<br />

Straßen:<br />

�Verkehrsstraßen dienen vorzugsweise dem Ver�<br />

blndungs� und Durchgangsverkehr, sie sind viel�<br />

fach aber auch Geschäftsstraßen und mit Wohn�<br />

häusern bebaut. Verkehrsstraßen sollen den moto�<br />

risierten lndividualverkehr und den ö�entlichen<br />

Verkehr bündeln. Sie müssen leistungsfähig und<br />

sicher sein.<br />

� Erschließungsstraßen erschließen vor allem<br />

Wohnbebauung (VVohnstraBen). Hier sollen mög�<br />

lichst wenig Kraftfahrzeuge fahren, es sollen nied�<br />

rige Geschwindigkeiten eingehalten werden. Die<br />

Gehwege sollten den Fußgängern zur Verfügung<br />

stehen, das Straßenbild sollte "angenehm" sein.<br />

Wohnstraßen sind in den vergangenen Jahrzehnten<br />

vom fließenden und ruhenden Kraftfahrzeugverkehr<br />

übervvuchert worden. Um sie von den Auswüchsen<br />

übertriebenen Kraftfahrzeugverkehrs zu entlasten<br />

und das Leben dort angenehmer zu machen, wird<br />

seit gut 10 Jahren eine Umgestaltung zur Verkehrs�<br />

beruhigung und Wohnumfeldverbesserung betrie�<br />

ben.<br />

Hierfür gibt es inzwischen ein erprobtes Entwurfsre�<br />

pertoire (vgl. z.B. Empfehlungen Nr. 6 der Bera�<br />

tungsstelle HUK [1]), nach dem Wohnquartiere<br />

nach und nach �teilweise mit erheblichem Auf�<br />

wand � umgestaltet werden.<br />

Jetzt ist die Möglichkeit gegeben, für Wohngebiete<br />

durch ein Schild am Gebietseingang Tempo <strong>30</strong>* für<br />

eine ganze "Zone' vorzuschreiben. So soll mit mini�<br />

malem Aufwand erreicht werden, daß langsam ge�<br />

fahren wird und Durchgangsverkehr das Gebiet<br />

meldet.<br />

Versuche haben gezeigt, daß diese Ziele allein<br />

durch die Aufstellung von Schildern nur in geringem<br />

Umfang zu erreichen sind. Der Erfolg ist umso<br />

'f Die StVO siehtlzwar nicht ausdrücklich vor, daß durch die Zei�<br />

chen 274.1 und'274.2rStVO die Geschwindigkeit für eine Zone<br />

auf <strong>30</strong> km411 festgelegåwird und auch die WN�StVO macht da�<br />

zu keine gaben. enbar ist aber Tempo<strong>30</strong> als Flegelge�<br />

schwindigkeit fur šeschwindigkeitsbeschränkte Zonen ge�<br />

meint, denn in §45 1VO, Absatz 1c heißt es daß in verkehrs�<br />

beruhigten Geschäftsbereichen auch' Zonen�Geschwlndigkeits<br />

beschrankungen von weniger als <strong>30</strong> km/h angeordnet werden<br />

konnen.<br />

Da Tempo <strong>30</strong> sich nach den umfangreichen Versuchen, insbe�<br />

sondere der Bundesanstalt für Straßenwesen [2] und der Bera�<br />

tun\g(sstelle HUK [3] eindeutig als die für beson ers beschilder�<br />

te ohngebiete am besten geeıgnete Geschwindigkeit erwie�<br />

sen hrat, wird im folgenden ausschließlich von Tempo <strong>30</strong> ge�<br />

sproc en.<br />

** Unter den so markierten Zffern werden im Anhang Erläute�<br />

rungen und Begründungen gegeben. Unter anderen 2'ıffern<br />

werden auch Bewertungs� und Planungsverfahren beschrie�<br />

ben, die den Rahmen dieser Empfehlungen gesprengt hätten.<br />

Einleitung<br />

größer, je intensiver ein Gebiet baulich "richtig"<br />

verändert wird. Am größten ist er dort, wo eine kon�<br />

sequente bauliche Verkehrsberuhigung betrieben<br />

wirdlI]** ja, 7].<br />

Vielfach wird darum heute die Auffassung vertreten,<br />

man solle die Zonen�Schilder erst aufstellen, wenn<br />

durch bauliche Maßnahmen dafür gesorgt ist, daß<br />

tatsächlich nicht schneller als <strong>30</strong> km/h gefahren<br />

wird (so wird z.B. in den Niederlanden verfahren<br />

[4]). Dem wird aber entgegengehalten, daß man<br />

Schilder eigentlich nicht mehr braucht, wenn wegen<br />

der Gestaltung der Straßen ohnehin langsam ge�<br />

fahren wird _<br />

Wie auch immer eine Gemeinde sich in dieser Be�<br />

ziehung entscheidet, im Zusammenhang mit der<br />

immer wieder geforderten Einrichtung von Tempo<br />

<strong>30</strong>�Zonen sind jedenfalls folgende Fragen zu beant�<br />

worten:<br />

(1) Welche Straßen in der Stadt sind Verkehrsstra�<br />

ßen und welche außerhalb von Verkehrsstraßen<br />

liegenden Gebiete könnten Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />

werden?<br />

(2) Wie findet man die Zonen, in denen Verbesse�<br />

rungen besonders wünschenswert sind, und wie<br />

grenzt man sie ab?<br />

(3) Welche zusätzlichen Maßnahmen sollten in den<br />

Gebieten ergriffen werden, die als Zone beschil�<br />

dert werden?<br />

Zu diesen drei Fragen werden hier Antworten gege�<br />

ben:<br />

Zu (1):<br />

Es wird beschrieben, wie das Verkehrsstraßen�<br />

netz definiert werden kann.<br />

Zu (2):<br />

Es wird ein Verfahren zur Abgrenzung der<br />

Wohngebiete und zur Quantifizierung der Män�<br />

gel bestehender Wohngebiete beschrieben:<br />

Hiermit können diejenigen Quartiere gefunden<br />

werden, in denen Verbesserungen besonders<br />

dringlich sind.<br />

Zu (3):<br />

Es wird ausgeführt, welche Veränderungen in<br />

Tempo <strong>30</strong>�Zonen sinnvoll sind und welche sonst<br />

noch eingesetzt werden können.<br />

Die Fragen 2 und 3 beziehen sich auf alle Zonen,<br />

die in einer Gemeinde in Frage kommen � also auch<br />

diejenigen, die bereits jetzt beschildert sind.<br />

Darüber hinaus werden Empfehlungen zur Ordnung<br />

des Parkens gegeben.<br />

Ein besonderer Abschnitt dieser Empfehlungen be�<br />

faßt sich mit "Verkehrsberuhigten Geschäftsberei�<br />

chen".<br />

5


Verkehrsstraßennetz<br />

2. Festlegung und Überprüfung des<br />

Verkehrsstraßennetzes<br />

2.1 Vorbemerkung<br />

ln der VwV zu § 45 StVOheißt es<br />

'X. Zonen�Geschwlndigkeirsbeschränkung<br />

a) Die Anordnung von Zonen�Geschwindlgrkeitsbe<br />

schränkungen soll auf der Grundlage einer flä�<br />

chenhaften Verkehrsplanung der Gemeinde vor�<br />

genommen werden, wenn die verkehrlichen Ver�<br />

hältnisse dies erfordern...<br />

Auf die Erhaltung eines leistungsfähigen Ver�<br />

kehrsstraßennetzes, das den überörtlichen und<br />

innerstädtischen Durchgangsverkehr sowie den<br />

Linienverkehr der öffentlichen Verkehrsmittel<br />

aufnehmen kann, ist zu achten... '<br />

Erster Schritt zur Planung von Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />

muß daher die Festlegung bzw. Überprüfung des<br />

vorhandenen Verkehrsstraßennetzes sein. Dazu<br />

müssen die Straßen einer Stadt oder Gemeinde im<br />

Hinblick darauf überprüft werden,<br />

� ob sie in erster Linie Wohnstraßen sind (die also in<br />

Tempo <strong>30</strong>�Zonen einbezogen werden können)<br />

oder<br />

� ob sie vorzugsweise dem Verkehr dienen und also<br />

weiter als mit Tempo 50 (oder mehr) zu befahren�<br />

de Vorfahrtstraßen zu erhalten sind.<br />

Für das Verkehrsstraßennetz wird in der Regel bei<br />

einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von<br />

50 km/h (streckenweise auch 60 km/h oder<br />

70 km/h) zu bleiben sein; in Ausnahmefällen kann<br />

es sich aber ergeben, daß auch für bestimmte be�<br />

sonders gefährdete Abschnitte einzelner Verkehrs�<br />

straßen geringere Höchstgeschwindigkeiten vorge�<br />

schrieben werden müssen. In solchen Fällen bleibt<br />

der Verkehrsstraßencharakter erhalten, d.h. zum<br />

Beispiel, daß diese Abschnitte Vorfahrtstraßen blei�<br />

ben müssen.<br />

Für Straßen mit Verbindungsfunktion und Nut�<br />

zungsüberlagerungen durch Wohnen und Geschäf�<br />

te ist eine Zuordnung zu den Kategorien "Verkehrs�<br />

straße" oder "Wohnstraße" oft schwierig.<br />

Es wird daher empfohlen,<br />

� zunächst in einem "Grundnetz" diejenigen Straßen<br />

zusammenzufassen, die nach erstem Eindruck<br />

"Verkehrsstraßen" sind, und<br />

6<br />

�anschließend zu überprüfen, welche der Straßen<br />

dieses "Grundnetzes" wegen relativ geringer Ver�<br />

kehrsbedeutung oder wegen besonderer Gefah�<br />

ren aus dem Verkehrsstraßennetz herausgehalten<br />

und z.B. Tempo <strong>30</strong>�Zonen zugeordnet werden<br />

können.<br />

2.2 Verkehrsstraßengrundnetz<br />

Das Verkehrsstraßengrundnetz wird überwiegend<br />

anhand von bereits vorhandenen Planunterlagen er�<br />

mittelt. Es besteht aus<br />

� den Bundes�, Landes� und Kreisstraßen,<br />

� Straßen mit (oberirdisch gefühttem) ÖPNV,<br />

� Straßen, auf denen Feuenıvehr und Rettungsdien�<br />

ste von den einzelnen Zentralen (z.B. Brandwa�<br />

chen) die verschiedenen Gemeindeteile schnell er�<br />

reichen müssen,<br />

�allen übrigen Straßen, die mit Zeichen <strong>30</strong>6 StVO<br />

als Vorfahrtstraße beschildeıt sind, und<br />

� "besonderen Verbindungen" zu gewerblichen Zen�<br />

tren, Bahnhöfen, Sportstätten usw., sofern sie<br />

nach den vorgenannten Kriterien nicht bereits Be�<br />

standteil des Grundnetzes sind.<br />

Das Grundnetz sollte in einem Übersichtsplan der<br />

Gemeinde dargestellt werden.<br />

Um prüfen zu können, welche Straßen des Grund�<br />

netzes aus Gründen der Verkehrssicherheit oder<br />

des Wohnschutzes aus dem endgültig festzulegen�<br />

den Verkehrsstraßennetz herausgehalten werden<br />

sollten, sollen die Abschnitte des Grundnetzes mit<br />

großen Verkehrsgefahren kenntlich gemacht wer�<br />

den. Dazu sollen Unfalltypen�Steckkaıten ausge�<br />

wertet und Unterlagen über die Verkehrsstärken be�<br />

schafft werden.<br />

Die Betrachtung sollte sich auf jene Straßen des<br />

Grundnetzes konzentrieren, die in der Unfalltypen�<br />

Steckkarte durch linienhafte Häufungen schwerer<br />

Unfälle auffallen.<br />

Zur Ermittlun der Straßen mit großen Verkehrsge�<br />

fahren vgti�<br />

ln den Plan des Grundnetzes sollte nach Möglich�<br />

keit folgendes eingetragen sein:<br />

� "Qualität" der Straße (z.B. Straße ist Bundesstra�<br />

ße/wird von OPNV befahren/ist Vorfahrtstraße),<br />

die zu der Zuweisung zum Grundnetz geführt hat.


Das Grundnetz besteht aus<br />

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Verkehrsstraßennetz<br />

2.3 Verkehrsstraßennetz<br />

Das Verkehrsstraßennetz wird aus dem Verkehrs�<br />

straßengrundnetz entwickelt.<br />

Unter Berücksichtigung der Gefährlichkeit, der Ver�<br />

kehrsstärke und der Möglichkeit, bestimmte Strek�<br />

ken zu entlasten, ist zu entscheiden,<br />

�welche Straßen des Grundnetzes vom Durch�<br />

gangsverkehr befreit werden können, so daß sie in<br />

Tempo <strong>30</strong>�Zonen einzubeziehen sind, und<br />

� welche Straßen Verkehrsstraßen bleiben müssen.<br />

Besonders unfallreiche Straßen, insbesondere Stra�<br />

ßen mit einer hohen Unfallkostenrate und Ge�<br />

schältsstraßen, die Quartiersmittelpunkte bilden,<br />

sollten im Rahmen einer Verkehrsplanung für die<br />

Gemeinde nach Möglichkeit vom Durchgangsver�<br />

kehr entlastet werden. Eine Entlastung kommt in<br />

Frage,<br />

�wenn der abgeleitete Durchgangsverkehr von in<br />

der Nähe gelegenen leistungsfähigen und weniger<br />

gefährlichen Verkehrsstraßen aufgenommen wer�<br />

den kann und<br />

�zu erwarten ist, daß die Verkehrsverlagerungen<br />

tatsächlich durchgesetzt werden können.<br />

Kommt eine Entlastung nicht in Frage, so ist zu prü�<br />

fen, ob die kritischen Abschnitte unter Beibehaltung<br />

der gegenwärtig zulässigen Höchstgeschwindigkeit<br />

baulich verbessert werden können. Wenn das nicht<br />

möglich oder sinnvoll ist, kann die zulässige<br />

Höchstgeschwindigkeit in den besonders kritischen<br />

Bereichen �unter Beibehaltung der Vorfahrtrege�<br />

lung durch Zeichen <strong>30</strong>6 StVO � z.B. auf <strong>30</strong> km/h ab�<br />

gesenkt werden, wenn die Voraussetzungen des<br />

§ 45 StVO vorliegen; ggf. ist die Einrichtung eines<br />

verkehrsberuhigten Geschäftsbereiches zu er�<br />

wägen (vgl. Abschnitt 7).<br />

Eine von Linienbussen befahrene Straße muß nicht<br />

in jedem Fall Vorfahrtstraße (und Bestandteil des<br />

Verkehrsstraßennetzes) bleiben:<br />

�Häufig kann einer Straße mit Buslinie(n) die Vor�<br />

fahrt durch Zeichen <strong>30</strong>1 StVO gegeben werden.<br />

�Wenn Busse nur selten verkehren, der Kraftfahr�<br />

zeugverkehr gering ist und an allen Kreuzungen<br />

und Einmündungen gute Sichtverhältnisse gege�<br />

ben sind, kommt ggf. auch eine Vorfahrtregelung<br />

nach dem Grundsatz "Rechts vor Links" in Frage.<br />

In beiden Fällen können die Straßen u.U. (vgl. Ab�<br />

schnitt 4.3.3.1) in Tempo <strong>30</strong>�Zonen einbezogen<br />

werden.<br />

im übrigen können Straßen des Grundnetzes, auch<br />

wenn für sie keine besondere Gefährlichkeit festge�<br />

stellt wurde, ggf. aus dem Verkehrsstraßennetz her�<br />

ausgehalten und Tempo <strong>30</strong>�Zonen zugeordnet wer�<br />

den, wenn sle keine Bedeutung für den Durch�<br />

8<br />

gangsverkehr haben und in ihrem Charakter in eine<br />

Zone "hineinpassen".<br />

Zur Überprüfung des Grundnetzes unter Berück�<br />

sichtigung der örtlichen Gegebenheiten und der<br />

Verkehrsstärken vgliíl.<br />

Das Verkehrsstraßennetz kann sich vom Grundnetz<br />

also dadurch unterscheiden, daß einige Straßen<br />

oder Straßenabschnitte entfallen sind und für einzel�<br />

ne Bereiche des Verkehrsstraßennetzes bauliche<br />

Verbesserungen als notwendig festgestellt bzw. nie�<br />

drigere Geschwindigkeiten als 50 km/h (bei Beibe�<br />

halt der Vorfahnre elung) vorgeschrieben werden.<br />

Ein BeisDg� ielv I. .<br />

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3. Auswahl der Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />

3.1 Gebietsabgrenzung<br />

Alle außerhalb der Verkehrsstraßen liegenden Ge�<br />

biete mit Wohnbebauung kommen grundsätzlich für<br />

die Beschilderung als Tempo <strong>30</strong>�Zone in Frage. Da�<br />

zu heißt es in der VwV�StVO zu § 45, X a) und b):<br />

'Zonen�Geschwindigkeitsbeschränkungen<br />

kommen für .Wohngebiete und �insbesondere<br />

bei hoher Fußgänger� und Fahrradverkehrs�<br />

dichte und hohem Querungsbedarf� auch für<br />

andere Gebiete in Betracht.<br />

Die zu kennzeichnenden Zonen müssen ab�<br />

grenzbar und für eine Zonen�Geschwindigkeits�<br />

beschränkung geeignet sein:<br />

� Die Zonen sollen möglı'chst eine erkennbare<br />

städtebauliche Einheit aufweisen...<br />

� Die Größe einer Zone ist so festzulegen, daß<br />

die Geschwindigkeitsbeschränkung für den<br />

Kraftfahrer überschaubar und einsichtig bleibt.<br />

Aus der Zone sollte die nächstgelegene Ver�<br />

kehrsstraße (50 km/h oder mehr) nach höch�<br />

stens 1000m erreichbar sein. Bei Vorliegen<br />

besonderer Umstände können auch großflä�<br />

chı'gere Zonen zugelassen werden.<br />

� Die Straßen innerhalb der Zone sollten gleich�<br />

artige Merkmale (z. B. Straßenbreite, Straßen�<br />

raumaulteilung, Randbebauung) aufweisen,<br />

die von ihrem Gesamteindruck her eine niedri�<br />

ge Geschwindigkeit nahelegen... '<br />

Unter Berücksichtigung dieser Kriterien ist zu über�<br />

prüfen, ob die vom Verkehrsstraßennetz umschlos�<br />

senen bzw. tangierten Gebiete ganz oder teilweise<br />

für die Einrichtung von Zonen geeignet sind:<br />

�Wohngebiete und Mischgebiete nach Baunut�<br />

zungsverordnung kommen grundsätzlich als Tem�<br />

po <strong>30</strong>�Zonen in Frage.<br />

�Reine Gewerbegebiete und unbebaute Gebiete<br />

sind für die Einrichtung von Zonen ungeeignet,<br />

vielfach auch Grünanlagen und Erholungsflächen.<br />

� Gegebenenfalls können auch Teile eines Quartiers<br />

als Zone beschildert werden.<br />

Obwohl die VwV�StVO die Möglichkeit gibt, auch<br />

größere Gebiete als Zone auszuweisen, sollte das<br />

Verkehrsstraßennetz überprüft werden, wenn sich<br />

sehr große Zonen ergeben:<br />

Auswahl der Zonen<br />

� ist der Abstand zwischen parallelen Verkehrsstra�<br />

ßen, die ein Gebiet begrenzen, größer als 2 km<br />

oder<br />

�ist bei einseitiger Erschließung des Gebietes (\ler�<br />

kehrsstraße am Rand) der Rand der Bebauung<br />

von der Verkehrsstraße mehr als 1 km entfernt,<br />

sollte überprüft werden, ob das Verkehrsstraßen�<br />

netz nicht zu weitmaschig gestaltet wurde.<br />

Zu den Begriffen "abgrenzbar", "städtebauliche Ein�<br />

heit" und "gleichartige Merkmale" vgl_@].<br />

Die für die Einrichtung von Zonen grundsätzlich ge�<br />

eigneten Gebiete sollten in einem Stadtplan darge�<br />

stellt, die Gebietsgrenzen sollten eingetragen wer�<br />

den. Hervorgehoben werden sollten<br />

� diejenigen Straßen einer Zone, auf denen Linien�<br />

busse fahren, und<br />

� sonstige Straßen, die ursprünglich Bestandteil des<br />

Grundnetzes waren, aufgrund besonderer Über�<br />

legungen aber nicht dem Verkehrsstraßennetz<br />

zugerechnet werden müssen.<br />

Ein Beispiel vgllš]<br />

3.2 Mängelanaiyse<br />

in der VwV�StVO wird festgestellt, daß bei der Pla�<br />

nung bzw. Anordnung der Zonen�<br />

Geschwindigkeitsbeschränkung für die einzelnen<br />

Gebiete<br />

'insbesondere die Belange der Verkehrssicher�<br />

heit, des Schutzes der Bevölkerung vor Lärm<br />

und Abgasen, des Wohnumfeldes,<br />

zu berücksichtigen sind.<br />

Die Unfallgefahren in den innerhalb einer Gemeinde<br />

für die Einrichtung als Zone grundsätzlich in Frage<br />

kommenden Quartieren sind sehr unterschiedlich.<br />

Auch die Belastungen der Zonen aus Lärm und<br />

Abgasen sowie die anderen Defizite des Wohn�<br />

umfeldes unterscheiden sich stark.<br />

Da es in der Regel nicht möglich sein wird, alle<br />

grundsätzlich in Frage kommenden Zonen sofort<br />

einzurichten und baulich entsprechend herzurich�<br />

ten, wird empfohlen, durch eine Mängelanaiyse ei�<br />

ne Reihung der Gebiete nach den Detiziten vorzu�<br />

nehmen (Mängelanalyse) und mit der Beschilde�<br />

rung und baulichen Herrichtung von Zonen dort zu<br />

beginnen. wo die Probleme am größten sind.<br />

9


Auswahl der Zonen<br />

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3.3 Dringlichkeitsreihung<br />

Nachdem für jedes Gebiet eine Maßzahl für die Grö�<br />

ße der Defizite berechnet wurde, empfiehlt es sich,<br />

die Gebiete nach der Größe der festgestellten Män�<br />

gel zu ordnen und in einer Liste zusammenzufas�<br />

sen.<br />

Beispiele für die Mängelanaiyse und die Reihung<br />

der Gebiete nach der Unfallkostendichte vgl..<br />

Ein Formblatt zur Dringlichkeitsreihung von Unfall�<br />

kostendichten ist in Anlage 2 beigefügt.<br />

Es wird empfohlen, bei der Berechnung neben der<br />

das Gebiet beschreibenden Nummer, der Bezeich�<br />

nung und der Größe der Unfallkostendichte auch<br />

die aufsummierten Unfallkosten und Straßenlängen<br />

als Absolutwerte und in Prozent darzustellen. Da�<br />

durch ist es möglich, unmittelbar abzulesen, wieviel<br />

Prozent der Verkehrsgefahren auf wieviel Prozent<br />

der für die Zonen�Geschwindigkeitsbeschränkung<br />

in Frage kommenden Netzlänge geschehen (vgl.<br />

das Beispiel).<br />

Bei der endgültigen Festlegung der Reihung, nach<br />

der Gebiete mit flankierenden Maßnahmen im Zu�<br />

sammenhang mit der Einrichtung von Zonen�Ge�<br />

schwindigkeitsbeschränkungen versehen werden<br />

sollen, sollten unabhängig von der Unfallkosten�<br />

dichte zusätzlich solche Gebiete höchste Priorität<br />

erhalten. in denen ohnehin bauliche Veränderungen<br />

vorgesehen sind. Dabei handelt es sich um<br />

� Straßen in Gebieten, die erstmals ausgebaut wer�<br />

den (Ersterschließung),<br />

� Straßen, bei denen eine Substanzerneuerung oder<br />

andere bedeutende Baumaßnahmen anstehen.<br />

Die endgültige Festlegung der Reihenfolge der Ge�<br />

biete, in denen �ankierende Maßnahmen zur Anord�<br />

nung der Zonen�Geschwindigkeitsbeschränkung<br />

vorgesehen werden, sollte durch den Gemeinderat<br />

beschlossen werden.<br />

Die Bevölkerung sollte informiert werden über die<br />

Grundlagen der Mängelanaiyse, deren Ergebnisse<br />

sowie die daraus gezogenen Schlußfolgerungen<br />

der Prioritätenreihung.<br />

Auswahl der Zonen / Maßnahmen<br />

4. Planung der �ankierenden Maßnah�<br />

men<br />

4.1 Grundgedanke<br />

Die Festlegungen der VwV�StVO über Planung und<br />

Entwurf von Tempo <strong>30</strong>�Zonen sind inšldargestellt<br />

und erläutert. In Übereinstimmung mit diesen<br />

Grundsätzen wird folgendes ausgeführt:<br />

Bei der Einrichtung von Tempo <strong>30</strong>�Zonen sind zwei<br />

grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten zu be�<br />

denken:<br />

(1) Nach der � in jedem Fall erforderlichen � Prüfung<br />

der Erkennbarkeit der Vorfahrtregelung an Stel�<br />

len, an denen Vorfahrtzeichen entfernt werden<br />

sollen. werden Zonen�Schilder am Gebietsrand<br />

aufgestellt; die Einhaltung der vorgeschriebenen<br />

Höchstgeschwindigkeit wird entweder konse�<br />

quent überwacht (was aber nicht zu Tempo <strong>30</strong><br />

führtl) oder es wird hingenommen, daß die mei�<br />

sten Kraftfahrer ihr Geschwindigkeitsverhalten<br />

kaum ändern und weiterhin mit mehr als<br />

<strong>30</strong> km/h fahren.<br />

(2) Die Schilder werden erst aufgestellt, nachdem<br />

� zumindest in den "problematischen" Teilen des<br />

Straßennetzes der Zone � durch �ankierende<br />

Maßnahmen dafür gesorgt ist, daß langsamer<br />

gefahren wird als vor der Beschilderung; durch<br />

die Qualität und Dichte der �ankierenden Maß�<br />

nahmen kann bewírkt werden, daß nicht schnel�<br />

ler als <strong>30</strong> km/h gefahren wird.<br />

Zu (1):<br />

Gegen die Beschilderung von Zonen, in denen<br />

nicht zu erwarten ist, daß nach der Beschilde�<br />

rung die vorgeschriebene Höchstgeschwindig�<br />

keit in etwa eingehalten wird, spricht die Erfah�<br />

rung: Es kann gefährlich sein, Vorschriften zu<br />

erlassen, die von den meisten übertreten wer�<br />

den, ohne daß das irgendwelche Konsequenzen<br />

hat.<br />

Die Erfahrung zeigt, daß durch die ständige<br />

Überwachung der Geschwindigkeiten in Tempo<br />

<strong>30</strong>�Zonen Geschwindigkeitsrückgänge erreicht<br />

werden können. Selbst wenn überall dauernd<br />

übenlvacht wird, läßt sich �wegen der Meßtole�<br />

ranzen � nicht erreichen, daß Tempo <strong>30</strong> einge�<br />

halten wird. Für eine solche Überwachung ist<br />

aber ein so großer sachlicher und personeller<br />

Aufwand erforderlich, daß die konsequente<br />

Überwachung keine Dauerlösung sein sollte.<br />

11


Maßnahmen<br />

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Zu dem in Abschnitt 5 im einzelnen beschriebenen<br />

Entwurfsrepertoire für �ankierende Maßnahmen in<br />

Tempo <strong>30</strong>�Zonen ist zusammenfassend zu bemer�<br />

ken, daß es für die Veränderungen innerhalb von<br />

Zonen drei Ansatzpunkte gibt:<br />

A<br />

Es werden Elemente verwendet, durch die die<br />

Geschwindigkeit punktuell auf <strong>30</strong> km/h abge�<br />

senkt wird; durch ausreichend dichten Einsatz<br />

der Elemente kann diese Geschwindigkeit "lini�<br />

enhaft" durchgesetzt werden, d.h., es entsteht<br />

eine "stetige Fahrweise".<br />

In Frage kommen entsprechend gestaltete Auf�<br />

pflasterungen. Wirkung A wird aber nur erreicht,<br />

wenn Rampenlänge und Höhe der Aufpflaste�<br />

rungen entsprechend festgelegt werden.<br />

B<br />

Es werden Elemente venivendet, die die Ge�<br />

schwindigkeit unter bestimmten Umständen<br />

punktuell verringern können; Tempo <strong>30</strong> läßt sich<br />

dadurch aber nicht erreichen. Durch häufige<br />

Wiederholung dieser Elemente läßt sich die Ge�<br />

schwindigkeit u.U. linienhaft verringern.<br />

ln Frage kommen vor allem Fahrgassenver�<br />

sätze.<br />

C Es werden Elemente verwendet, die normaler�<br />

weise zwar keinen direkten Einfluß auf die Ge�<br />

schwindigkeiten haben, die sich im Straßenbild<br />

aber so auffällig ausnehmen, daß sie den Kraft�<br />

fahrer daran erinnern, daß er sich in einer Tem�<br />

po <strong>30</strong>�Zone befindet.<br />

Durch ausreichend häufige Wiederholung der<br />

Elemente kann beim Kraftfahrer im Laufe der<br />

Zeit möglichenıveise neben erhöhter Aufmerk�<br />

samkeit auch die Bereitschaft entstehen, die Ge�<br />

schwindigkeit linienhaft abzusenken.<br />

Werden ausschließlich solche Maßnahmen an�<br />

gewendet, so wird eine � bisher allerdings nicht<br />

erkennbare � Bereitschaft der Kraftfahrer voraus�<br />

gesetzt, sein Verhalten an veränderte Situatio�<br />

nen vernünftig anzupassen.<br />

Zu diesen Elementen gehören Einengungen,<br />

besondere Ober�ächengestaltungen (P�aster�<br />

abschnitte) und Markierungen.<br />

Alle Maßnahmen �also die entsprechend A, ent�<br />

sprechend B und entsprechend C � sollten so aus�<br />

geführt werden, daß sie dem Kraftfahrer auffallen.<br />

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Maßnahmen<br />

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Die 'verkehrstechnische' Sofortlösung verschan�<br />

delt das Straßenbild. Sie ist nicht viel billiger<br />

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als die gleich wirksame sorgfältige Gestaltung<br />

Dabei gibt es aber zwei Möglichkeiten:<br />

� Die Maßnahmen können baulich so gestaltet wer�<br />

den, daß sie sich trotz ihrer Auffälligkeit in den<br />

Straßenraum einpassen und nicht als "Verkehrs�<br />

einrichtung" empfunden werden oder<br />

�die Maßnahmen können "verkehrstechnisch" ge�<br />

staltet und wie "Hindernisse" ausgebildet werden;<br />

dieser Eindruck kann leicht entstehen, wenn Ma�<br />

nahmen provisorisch (als "Sofortmaßnahme") ein�<br />

gerichtet und noch dazu mit auffälligen Tafeln<br />

(rot/weiß) gekennzeichnet werden.<br />

Es wird in jedem Fall empfohlen, nach einer gestal�<br />

terisch befriedigenden Lösung zu suchen, die zu ei�<br />

nem ansprechenden, womöglich verbesserten Stra�<br />

ßenbild führt, es zumindest aber nicht verschlech�<br />

tert: Die Erfahrung zeigt, daß nur solche Maß�<br />

nahmen akzeptiert werden. "Sofortlösungen" ver�<br />

kehrstechnischer Art müssen überdies nicht in je�<br />

dem Fall billiger sein, sie führen aber leicht zu einer<br />

Verunstaltung der Straße.<br />

Eine befriedigende Gestaltung ist zwar immer wün�<br />

schenswert, die "Gestaltqualität" ist aber jedenfalls<br />

ein untergeordnetes Bewertungskriterium: Vor�<br />

dringlich geht es um die Wirkungsweise einer Ma�<br />

14<br />

nahme oder einer Maßnahmenkombination � die an�<br />

gestrebte Wirkung läßt sich immer erzielen, ohne<br />

die Straße zu verunstaltenl<br />

4.2 Feststellung der Problembereiche<br />

Auch wenn beabsichtigt ist, flankierende Maßnah�<br />

men im gesamten Straßennetz einer Zone einzu�<br />

richten, empfiehlt sich die genauere Analyse der<br />

örtlichen Situation, um jene Straßenzüge und Punk�<br />

te zu identifizieren, denen wegen der örtlichen und<br />

verkehrlichen Eigenarten besondere Aufmerksam�<br />

keit zu widmen ist.<br />

lm Einvernehmen mit der VwV�StVO[:g_]sollten bei<br />

der Planung der �ankierenden Maßnahmen folgen�<br />

de Streckenabschnitte und Stellen besonders be�<br />

rücksichtigt werden.<br />

(1) Straßenabschnitte oder Punkte, an denen sich in<br />

der Vergangenheit (ausweislich der Unfalltypen�<br />

Steckkarte) Unfälle, besonders solche mit<br />

(schwerem) Personenschaden ereignet haben.<br />

(2) Straßenabschnitte, in deren Verlauf verstärkt<br />

Fußgängerquerungen zu beobachten sind (z.B.<br />

Abschnitte mit Geschäften), und Straßenab�<br />

schnitte im Einzugsbereich von Schulen, Kinder�<br />

gärten, Altenheimen und sonstigen sozialen und<br />

kulturellen Einrichtungen.<br />

(3) Straßen, die z.B. wegen ihrer gestreckten Füh�<br />

rung schnell befahren werden.<br />

Zur Feststellung dieser Problembereiche ist es vor�<br />

teilhaft, Unfalltypen�Steckkarten auszuwerten, in de�<br />

nen das Unfallgeschehen aus 2 Jahren dargestellt<br />

ist.U.U. müssen solche Karten aus den Durchschrif�<br />

ten der Unfallanzeigen hergestellt werden.<br />

Geschwindigkeitsmessungen in allen Straßen der<br />

Zone sind in der Regel nicht erforderlich, in Einzel�<br />

fällen können sie aber wichtige zusätzliche Ein�<br />

drücke liefern.<br />

Die möglicherweise problematischen Streckenab�<br />

schnitte und Punkte sollten in dem Lageplan der<br />

betrachteten Zone markiert werden. Eingetragen<br />

werden müssen auch die Streckenführungen von<br />

Linienbussen und ihre Haltestellen. Ferner sind alle<br />

übrigen Straßen zu kennzeichnen, die ursprünglich<br />

zum Grundnetz gehörten, aber in die Zone einbezo�<br />

gen werden sollen. Kreuzungen und Einmündun�<br />

gen, an denen vorfahrtregelnde Zeichen entfallen<br />

sollen und künftig der Grundsatz "Rechts vor Links"<br />

gelten soll, sind ebenso zu markieren wie diejeni�<br />

gen Kreuzungen und Einmündungen, an denen ei�<br />

ner Straße die Vorfahrt durch Zeichen <strong>30</strong>1 StVO ge�<br />

geben werden soll.


Sollen innerhalb der Zone nur einzelne Straßen ver�<br />

ändert werden, so wird es sich in der Regel um die�<br />

jenigen Straßen handeln, in denen in der Vergan�<br />

genheit die meisten Unfälle registriert worden sind.<br />

Die Abgrenzung der zu verändernden Straßen sollte<br />

dabei so vorgenommen werden, daß etwa 80% der<br />

Unfallkosten erfaßt werden.<br />

Wenn so vorgegangen werden soll, kann es sinnvoll<br />

sein, für die aufgrund der ersten Mängelanaiyse<br />

ausgewählten Zonen, in denen �ankierende Maß�<br />

nahmen in den nächsten 2 bis 5 Jahren geplant und<br />

verwirklicht werden sollen, die Mängelanaiyse zu<br />

wiederholen: In die Betrachtung gehen dann nur die<br />

Unfälle auf den zu verändernden Straßen und die<br />

Länge dieser Straßen ein. So kann sich ergeben,<br />

daß sich die zunächst festgestellte Dringlichkeits�<br />

reihung innerhalb der ausgewählten Zonen ändert.<br />

Wird die Entscheidung getroffen, in einer Zone nur<br />

in ausgewählten Bereichen Maßnahmen durchzu�<br />

führen, so ist darauf zu achten, daß<br />

�für durchgehende Straßenzüge eine einheitliche<br />

Streckencharakteristik gewonnen wird und<br />

� die umzugestaltenden Straßenzüge so ausgewählt<br />

werden, daß Kraftfahrzeugverkehr die umgestalte�<br />

ten Straßenabschnitle nur meiden kann, wenn er<br />

innerhalb des Gebietes unzumutbare Umwege in<br />

Kauf nehmen muß.<br />

Weitere Anregungen und Beispiele zur Auffindung<br />

von Problembereichen vgl. _<br />

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Maßnahmen<br />

Abbildung 2 zeigt ein Rasternetz mit einem vollstän�<br />

digen System von Schleifenstraßen und Sackgas�<br />

sen. Die Netzeingriffe sind vorzugsweise so ange�<br />

legt, daß im Bereich des Zuganges zu schutzbe�<br />

dürftigen Einrichtungen geschützte Bereiche entste�<br />

hen oder � wie in der Umgebung der Grünanlage �<br />

die Straßen teilweise in Fußgängerzonen umgewan�<br />

delt werden.<br />

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Abb. 2: Wenn Durchgangsverkehr möglich ist, soll�<br />

ten immer Veränderungen des Straßennetzes emo�<br />

gen werden<br />

Zur Planung von Straßennetzveränderungen, zur<br />

Dimensionierung erforderlicher Wendeanlagen usw.<br />

vgl. Empfehlungen Nr. 6 der Beratungsstelle<br />

HUK[1].<br />

Die Erfahrung zeigt, daß Durchgangsverkehr aus<br />

Wohngebieten vollständig nur herausgehalten wer�<br />

den kann, wenn Durchfahrmöglichkeiten für Kraft�<br />

fahrzeuge konsequent verschlossen werden.<br />

Die Erfahrung zeigt aber auch, daß solche Verände�<br />

rungen im Straßennetz schwer durchzusetzen sind,<br />

weil die Anwohner ungern auf einmal gewohnte<br />

Verbindungen verzichten, selbst wenn deswegen in<br />

Kauf genommen werden muß, daß in dem Gebiet<br />

Durchgangsverkehr verbleibt.<br />

Durch die Anordnung von Tempo <strong>30</strong> allein wird<br />

Durchgangsverkehr nicht abgehalten, wohl aber ge�<br />

lingt eine teilweise Abwehr von Durchgangsverkehr<br />

mit einer "Widerstandssteigerung" in den Straßen<br />

der Zone: Wenn es gelingt, durch bauliche Maßnah�<br />

men linienhaft zu geringer Geschwindigkeit zu kom�<br />

men, kann Durchgangsverkehr in großen Gebieten<br />

oft deutlich vermindert werden.<br />

16<br />

l<br />

4.3.2 Parken<br />

Beeinträchtigungen der Verkehrssicherheit sowie<br />

der Bewegungs� und Aufenthaltsmöglichkeiten von<br />

Fußgängern und spielenden Kindern treten in vielen<br />

Gebieten nicht nur durch den �ießenden Verkehr<br />

(zuviel Verkehr, zu hohe Geschwindigkeiten), son�<br />

dern auch durch den ruhenden Verkehr auf (sicht�<br />

behinderndes .Parken an Knotenpunkten, Beein�<br />

trächtigung der Fußgänger auf Gehwegen durch<br />

ganz oder teilweise auf den Gehwegen abgestellte<br />

Kraftfahrzeuge).<br />

Eine Ordnung des ruhenden Verkehrs ist insbeson�<br />

dere in Straßen mit mittlerem bis hohem Parkdruck<br />

erforderlich. Dort können durch ganz oder teilweise<br />

auf den Gehwegen abgestellte Fahrzeuge Fußgän�<br />

ger gezwungen werden, auf die Fahrbahn auszu�<br />

weichen (dies gilt insbesondere dann, wenn die ver�<br />

bleibenden Breiten so schmal sind, daß sie von<br />

Rollstuhlfahrern oder Passanten mit Kinderwagen<br />

nicht mehr benutzt werden können).<br />

Zur Ordnung des ruhenden Verkehrs sagt die VwV�<br />

StVO zu § 45 u.a.:<br />

'Größere Fahrbahnbreiten für den fließenden Ver�<br />

kehr können z.B. durch Schräg� oder Senkrecht�<br />

parkstände vermindert werden".<br />

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Bei hohem Parkdruck<br />

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werden häufig Gehwege und<br />

Kreuzungen zugeparkt. �<br />

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Bei bestimmten Fahrbahnbreiten und nicht zu gro�<br />

ßem Parkdruck kann so das Parkbedürtnis auf nur<br />

einer Straßenseite befriedigt werden, die andere<br />

Straßenseite bleibt dann frei, so daß Sichtkontakt<br />

zwischen Fahrzeugfahrer und Fußgänger gewon�<br />

nen wird. Durch die Schaffung von Schutzstreifen<br />

zwischen Fahrbahn und Senkrechtparkstreifen<br />

kann weiter zur Erhöhung der Verkehrssicherheit,<br />

insbesondere für Fußgänger und spielende Kinder,<br />

beigetragen werden.<br />

4.3.3 Maßnahmen an Kreuzungen und Ein�<br />

mündungen<br />

4.3.3.1 Wartepflicht<br />

Nach der VwV�StVO zu Zonen�Geschwindigkeits�<br />

beschränkungen �vgl.|í](6) � soll an Kreuzungen<br />

und Einmündungen innerhalb einer Zone die Vor�<br />

fahrt nach dem Grundsatz "Rechts vor Links" gere�<br />

geltwerden.<br />

Zumindest, wenn im Zusammenhang mit der Ein�<br />

richtung einer Zone<br />

� an einzelnen Kreuzungen und Einmündungen vor�<br />

fahrtregelnde Zeichen beseitigt werden sollen<br />

oder<br />

�im Verlauf der Straßen Änderungen geplant sind,<br />

die das Erscheinungsbild verändern (z.B. Verhin�<br />

derung des Bordsteínparkens und Verlagerung<br />

der Parkstände auf die Fahrbahn),<br />

ist zu prüfen, ob die Wartep�icht gegenüber dem<br />

Verkehr von rechts an allen Kreuzungen und Ein�<br />

mündungen einwandfrei erkennbar ist, ob die Ge�<br />

schwindigkeiten niedrig genug sind und ob die<br />

Sichtverhältnisse nach rechts jeweils ausreichen.<br />

Besondere Betrachtungen sind immer für diejeni�<br />

gen Kreuzungen und Einmündungen erforderlich,<br />

an denen sich bereits Unfälle ereignet haben.<br />

Zur Beurteilung der Frage, ob die Wartep�icht ge�<br />

'Ftechts vor Links' funktioniert häufig dann nicht<br />

Maßnahmen<br />

genüber dem Verkehr von rechts an Kreuzungen<br />

und Einmündungen ausreichend erkennbar ist, wird<br />

auf die entsprechenden Ausführungen der VwV�<br />

StVO zu § 8 (Vorfahrt), Abs. 1 "Verkehrsregelung an<br />

Kreuzungen'und Einmündungen", ll, erinnert. Zu<br />

den wesentlichen Ausführungen der VwV hierzu vgl.<br />

l�j.<br />

Wird entgegen den inlílzitierten Vorgaben der<br />

VwV entschieden, so ist eine Verdeutlichung der<br />

Wartep�icht erforderlich (vgl. hierzu Abschnitt 5.2,<br />

und lfil bis ). Das ist insbesondere dann gebo�<br />

ten, wenn die Wartep�icht gegenüber dem Verkehr<br />

von rechts wegen einer der in der VwV�StVO ge�<br />

nannten ôrtlichen oder verkehrlichen Bedingungen<br />

nicht erkennbar ist oder das Abstellen von Autos<br />

am Fahrbahnrand dazu führt, daß angesichts des<br />

linearen Charakters der durchgehenden Straße mit<br />

einer bevorrechtigten Einmündung von rechts nicht<br />

gerechnet wird.<br />

Nach der Erfahrung gelingt es nicht in allen Fällen,<br />

die Wartep�icht gegenüber dem Verkehr von rechts<br />

deutlich zu machen, z.B. weil eine Straße wesent�<br />

lich stärker belastet ist als die andere oder weil die<br />

Straßenbreite sich stark unterscheidet. ln solchen<br />

Fällen ist zu prüfen, ob der "bedeutenderen" Straße<br />

durch Zeichen <strong>30</strong>1 StVO die Vorfahrt gegeben wer�<br />

den bzw. die schon vorhandene Bevorrechtígung<br />

erhalten bleiben muß. Wegen der Stetigkeit der Vor�<br />

fahrtregelung im Zuge einer Straße muß dann über�<br />

prüft werden, ob auch an den benachbarten Kreu�<br />

zungen oder Einmündungen eine entsprechende<br />

Vorfahrtregelung erforderlich ist.<br />

Es wird empfohlen, bei der Auswahl der eventuell<br />

erforderlichen Abhilfemaßnahmen solche zu bevor�<br />

zugen, die nicht nur die Auffälligkeit der Kreuzung<br />

oder Einmündung erhöhen, sondern zudem eine<br />

Geschwindigkeitsdämpfung � wo möglich auf<br />

<strong>30</strong> km/h � zur Folge haben (vgl. Abschnitt 5).<br />

JL TT<br />

� TT<br />

...wenn eine Straße viel breiter ...wenn eine Straße viel stärker ...wenn eine Straße eine durch�<br />

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®† : .<br />

ist,... belastet ist,... gehende Leuchtenreihe hat.<br />

®<br />

17


Maßnahmen<br />

4.3.3.2 Geschwindigkeitsdämpfung<br />

Mit der Planung von �ankierenden Maßnahmen soll�<br />

te an Kreuzungen und Einmündungen begonnen<br />

werden.<br />

Empfehlungen hierzu werden in Abschnitt 5.2 gege�<br />

ben.<br />

Vielfach wird die Auffassung vertreten, daß es zur<br />

Durchsetzung von Tempo <strong>30</strong> ausreicht, die Vorfahrt<br />

in einer Zone an allen Kreuzungen und Einmündun�<br />

gen nach dem Grundsatz "Rechts vor Links" zu re�<br />

geln, weil die Wartep�icht zu ausreichenden Verzö�<br />

gerungen führt.<br />

Die Erfahrung zeigt indessen, daß diese Erwartung<br />

nicht zutrifft:<br />

� Selbst wenn die Wartepflicht erkannt wird, fahren<br />

in der Regel immer noch mehr als 50% der Fahrer<br />

als Wartepflichtige an Kreuzungen mit Geschwin�<br />

digkeiten über <strong>30</strong> km/h.<br />

�An Einmündungen wirkt "Rechts vor Links" nur in<br />

einer der durchgehenden Verkehrsrichtungen<br />

bremsend.<br />

Eine Verlangsamung des Verkehrs durch zusätzli�<br />

che bauliche Einrichtungen an Kreuzungen und<br />

Einmündungen ist deswegen grundsätzlich drin�<br />

gend erwünscht.<br />

4.3.4 Maßnahmen auf Strecken<br />

Wenn an Kreuzungen und Einmündungen durch die<br />

Wartep�icht gegenüber dem Verkehr von rechts<br />

und ggf. zusätzliche bauliche Maßnahmen für eine<br />

Geschwindigkeitsdämpfung gesorgt wird, muß ge�<br />

prüft werden, ob Kreuzungen und Einmündungen<br />

mit Wartep�icht so dicht aufeinander folgen, daß ei�<br />

ne linienhaft niedrige Geschwindigkeit und damit<br />

die Voraussetzung für eine stetige Fahrweise gege�<br />

ben ist. In aller Regel ist das nicht der Fall, so daß<br />

zwischen den Kreuzungen und Einmündungen wei�<br />

tere bauliche Maßnahmen erforderlich sind, durch<br />

die (vgl. 4.1)<br />

� A: <strong>30</strong> km/h bewirkt (Aufpflasterungen) oder<br />

� B: eine Geschwindigkeitsreduzierung herbeige�<br />

führt, Tempo <strong>30</strong> aber nicht bewirkt (Versätze) oder<br />

�C: an die Zonen�Regelung wenigstens "erinnert"<br />

wird (z.B. Einengungen).<br />

Die Größe des Abstandes der Maßnahmen vonein�<br />

ander hängt davon ab, was durch sie im einzelnen<br />

bewirkt werden soll. Soll Tempo <strong>30</strong> durchgesetzt<br />

werden, so dürfen die Abstände entsprechend wirk�<br />

samer Maßnahmen in der Regel kaum größer als<br />

50 m sein (vgl. Empfehlungen Nr. 6, Beratungsstelle<br />

HUK [1]).<br />

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l _. _;_,__N__.¬,I |<br />

.§23<br />

Auch wenn an Kreuzungen und Einmündungen durch die Wartep�icht und z.B. durch Plateaupflasterungen für<br />

eine Geschwindigkeitsdämpfung gesorgt ist, können weitere bauliche Maßnahmen auf der Zwischenstrecke er�<br />

forderlich sein.<br />

18


4.3.5 Maßnahmen an Gebietseingängen<br />

Die VwV�StVO empfiehlt den Beginn einer Zone<br />

durch straßenbauliche Gestaltungselemente (z.B.<br />

Aufp�asterung, Fahrbahnverengung) hervorzuhe�<br />

ben.<br />

Diese Empfehlung basiert auf der Annahme, daß ein<br />

Kraftfahrer, der den Beginn einer Zone deutlich er�<br />

kennt, bei der Fahrt in der Zone ein angemessenes<br />

Verhalten beibehalten wird.<br />

Die Erfahrung zeigt indessen,<br />

� daß beim Einbiegen in die Zone die Geschwindig�<br />

keiten in der Regel ohnehin niedrig sind, so daß es<br />

einer durch bauliche Maßnahmen herbeigeführten<br />

Geschwindigkeitsdämpfung nicht bedarf, und<br />

�daß Kraftfahrer die u.U. besonders betonte Ein�<br />

gangssituation alsbald vergessen und mit zu ho�<br />

her Geschwindigkeit fahren, wenn sie nicht im Ver�<br />

lauf ihrer Fahrt ständig wieder veranlaßt werden,<br />

mit der Geschwindigkeit zurückzugehen.<br />

Für die Gestaltung der Eingangssituation kommen<br />

alle Maßnahmen in Frage, die für Streckenabschnit�<br />

te erwähnt sind. Es empfiehlt sich, die in der Zone<br />

angewendeten Elemente bereits am Gebietsein�<br />

gang zu venıvenden (vgl. Abschnitt 5.4).<br />

Obwohl eine Geschwindigkeitsdämpfung an dem<br />

Gebietseingang durch eine Aufp�asterung wegen<br />

der dort ohnehin geringen Geschwindigkeiten meist<br />

nicht geboten ist, kann sich gerade die Verwendung<br />

von Aufp�asterungen am Eingang empfehlen, wenn<br />

innerhalb des Gebietes solche Einrichtungen wie�<br />

derkehren: Dem Kraftfahrer wird damit bereits am<br />

Gebietseingang verdeutlicht, auf welche Fahrweise<br />

er sich im folgenden einstellen muß.<br />

. ííäl<br />

;;;f?.'§<br />

Maßnahmen am Gebietseingang zeigen dem Kraft�<br />

fahrer, womit er in der Zone zu rechnen hat; sie<br />

sollten etwas von der Verkehrsstraße abgerückt<br />

werden.<br />

4.3.6 Zusammenfassung<br />

Maßnahmen<br />

Vor der Einrichtung einer Tempo <strong>30</strong>�Zone ist es auf<br />

jeden Fall erforderlich zu prüfen, ob an Kreuzungen<br />

und Einmündungen Maßnahmen zur Verdeutli�<br />

chung der Wartep�icht erforderlich sind.<br />

Es wird empfohlen, zusätzlich an Kreuzungen und<br />

Einmündungen �zumindest an jenen in den "kriti�<br />

schen" Bereichen � Maßnahmen zur Geschwindig�<br />

keitsdämpfung einzurichten.<br />

Für die Streckenabschnitte zwischen den Kreuzun�<br />

gen und Einmündungen �insbesondere wenn sie<br />

im Zuge "kritischer Bereiche" liegen � sowie für alle<br />

Gebietseingänge werden Maßnahmen zur Ge�<br />

schwindigkeitsdämpfung, mindestens aber zur Erin�<br />

nerung an die Zonen�Regelung, empfohlen.<br />

ln Abschnitt 5 sind in den Abbildungen auf den Sei�<br />

ten 22/23 und 42/43 die für Kreuzungen und Ein�<br />

mündungen sowie für Streckenabschnitte und Ge�<br />

bietseingänge in Frage kommenden Elemente dar�<br />

gestellt. Hierzu ist anzumerken, daß es sich in vielen<br />

Fällen empfiehlt, die Elemente zu kombinieren, also<br />

z.B. Aufp�asterungen mit Einengungen auszufüh�<br />

ren.<br />

ln Straßen mit mittlerem und hohem Parkdruck (der<br />

dazu führt, daß ganz oder teilweise auf den Gehwe�<br />

gen geparkt wird), sowie an breiten Straßen emp�<br />

fiehlt sich eine Neuordnung des ruhenden Verkehrs<br />

aus Gründen der Verkehrssicherheit und der ge�<br />

ordneten städtebaulichen Entwicklung.<br />

In Straßen mit tristem Erscheinungsbild wird die zu�<br />

sätzliche Anordnung von straßenbegleitendem<br />

Grün empfohlen. Dadurch werden die Straßen nicht<br />

nur städtebaulich aufgewertet, sondern es kann<br />

auch eine Verbesserung des Stadtklimas erreicht<br />

werden; derartige Maßnahmen tragen zur Akzep�<br />

tanz von anderen Veränderungen, die im Zusam�<br />

menhang mit der Einrichtung von Zonen�Geschwin�<br />

digkeitsbeschränkungen vorgenommen werden, er�<br />

heblich bei.<br />

Bei der Planung der �ankierenden Maßnahmen muß<br />

stets bedacht werden, daß vor allem<br />

� Verbesserungen für Fußgänger und<br />

�Geschwindigkeitsdämpfungen des Kraftfahrzeug�<br />

verkehrs<br />

bewirkt werden sollen.<br />

19


Maßnahmen<br />

Zu den Planungs� und Entvvurfsverfahren, mit de�<br />

nen diese Ziele � zumindest in den kritischen Berei�<br />

chen einer Zone� unter Venıvendung der in Ab�<br />

schnitt 5. beschriebenen Elemente erreicht werden<br />

können, vgl.<br />

� @ (Überprüfung der Flächen für Fahren, Parken<br />

und Gehen)<br />

�[�](Planung und Entwurf von Maßnahmen zur<br />

Geschwindigkeitsdämpfung)<br />

� (Abmessungen von baulichen Maßnahmen,<br />

die Tempo <strong>30</strong> durchsetzen)<br />

20


5. Elemente 5.1 Allgemeines<br />

Elemente<br />

In den Abbildungen auf den Seiten 22/23 und<br />

42/43 sind die Elemente dargestellt, die�einzeln<br />

oder in Kombination �innerhalb von Zonen als Ma�<br />

nahmen zur Geschwindigkeitsdämpfung bzw. zur<br />

Erinnerung an die Zonenregelung eingesetzt<br />

werden können.<br />

ln die Abbildungen ist jeweils eingetragen, ob die<br />

entsprechenden Elemente bei richtiger Gestaltung<br />

und ausreichend dichtem Einsatz<br />

�zu einer Geschwindigkeit von nicht mehr als<br />

<strong>30</strong> km/h führen können (A) oder<br />

�eine (geringere) Geschwindigkeitsdämpfung be�<br />

wirken (B) oder<br />

� in der Regel lediglich geeignet sind, an die Zonen�<br />

regelung zu "erinnern" (C).<br />

In den Abschnitten 5.2 (Elemente an Kreuzungen<br />

und Einmündungen), 5.3 (Elemente auf Strecken)<br />

und 5.4 (Elemente an Gebietseingängen) wird eine<br />

Übersicht über die in Frage kommenden Elemente<br />

mit Angabe der Wirkungsweise und mit einer Kurz�<br />

beschreibung gegeben; auf den folgenden Bildsei�<br />

ten werden die Elemente an Beispielen aus der<br />

Praxis vorgestellt, und es werden Erläuterungen ge�<br />

geben.<br />

ln den Bildseiten, die zu dem Abschnitt 5.4 gehö�<br />

ren, wird gezeigt, wie die in den Abbildungen der<br />

Seiten 22/23 und 42/43 dargestellten Elemente an<br />

Gebietseingängen verwendet werden können.<br />

Dabei beziehen sich die Angaben zur Wirkung (A<br />

oder B oder C) auf den Regelfall � in den gezeigten<br />

Beispielen sind die Elemente nicht immer so<br />

ausgeführt, daß die erreichbare Wirkung auch<br />

tatsächlich erzielt wird.<br />

Auf eine Bewertung der Gestaltung wird verzichtet:<br />

Auch ohne Kommentar wird deutlich, ob die<br />

Maßnahme das Straßenbild verbessert oder<br />

unbeein�ußt läßt oder verschlechtert.<br />

Soll Tempo <strong>30</strong> durchgesetzt werden, wird empfoh�<br />

len, nach den in [ii] und dargestellten<br />

Verfahren vorzugehen.<br />

21


Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

22<br />

5.2 i<br />

Elemente<br />

an Kreuzungen<br />

und<br />

Einmündungen<br />

Kreuzung<br />

unverändert<br />

Gehwegverbreiterung<br />

Wirkung: C<br />

V&I'S3lZ<br />

Wirkung: B<br />

i“i h” J ii<br />

Zur Veränderung von<br />

Kreuzungen kommen die<br />

hier gezeigten Elemente<br />

in Frage.<br />

Für Einmündungen<br />

gelten die Lösungen<br />

sinngemäß � auf<br />

Veränderungen in der<br />

einmündenden Zufahrt<br />

kann in vielen Fällen<br />

verzichtet werden.<br />

Gehwegverbreiterungen<br />

an Kreuzungen und Ein�<br />

mündungen im Zuge von<br />

Straßen ohne baulich<br />

ausgebildete Parkstreifen<br />

sorgen bei hohem Park�<br />

druck dafür, daß der<br />

Kreuzungsbereich nicht<br />

zugeparkt wird. So wird<br />

die Wartep�icht gegen�<br />

über dem Verkehr von<br />

rechts erkennbar. Die<br />

Verhältnisse für Fußgän�<br />

ger werden verbessert.<br />

(Seite 24)<br />

Ü í<br />

Versätze entstehen<br />

durch<br />

� wechselseitige Anord�<br />

nung der Parkstände<br />

bei einseitigem Parken<br />

(Seite 26),<br />

� einseitige Einengungen<br />

in den Zufahrten (S.28).<br />

� Verziehung der Bord�<br />

steinkanten (S.<strong>30</strong>).<br />

Bei richtiger Anordnung<br />

(Linksversatz) kann die<br />

Wartep� icht gegenüber<br />

dem Verkehr von rechts<br />

verdeutlicht und es kann<br />

für eine Geschwindig�<br />

keitsdämpfung gesorgt<br />

werden. Sie ist um so<br />

größer, je 'tiefer' der Ver�<br />

satz ist. Zur Ausbildung<br />

von Versätzen vgl.[1],<br />

Teil 3, Abschnitt 3.6.2.


Insel in Kreuzungs�<br />

mitte Wirkung: B<br />

Wlnseln in Kreuzungsmitte<br />

können die Wartep�icht<br />

verdeutlichen und eine<br />

Geschwindigkeitsdäm�<br />

pfung bewirken. Bei grö�<br />

ßeren Flächen können<br />

lnseln so angeordnet<br />

werden, daß um sie<br />

herumgefahren wird ; bei<br />

Tempo <strong>30</strong>�Zonen sind<br />

die Verhältnisse in der<br />

Regel so beengt, daß die<br />

Insel lediglich den Mittel�<br />

punkt des Kreuzungs�<br />

bereiches markiert und<br />

vor ihr nach links abge�<br />

bogen wird.<br />

(Seite 32)<br />

Aufp�asterung<br />

Wirkung: A<br />

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Aufp�asterungen können<br />

ausgeführt werden als<br />

� Teilaufp�asterung des<br />

Knotenbereiches (S.34),<br />

� Plateaup�asterung in<br />

Knotenmitte (S.37),<br />

� Plateaup�asterung in<br />

Knotenzufahrt (S.38).<br />

Teilaufp�asterungen er�<br />

strecken sich in der Re�<br />

gel von Bordstein zu<br />

Bordstein, an Plateau�<br />

p�asterungen können<br />

Zweiradfahrer vorbei�<br />

fahren. Beide Maßnah�<br />

men können so gestaltet<br />

werden, daß <strong>30</strong> km/h<br />

durchgesetzt wird ().<br />

"Schwellen" sind Grenz�<br />

fälle von Aufpflaste�<br />

rungen, von deren<br />

Verwendung abgeraten<br />

wird.<br />

'tt�<br />

Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

Oberflächenver�<br />

änderung Wirkung: C<br />

Durch eine auffällige<br />

Farbgebung der gesam�<br />

ten Knotenpunkts�äche<br />

oder einen Wechsel der<br />

Ober�äche (z.B. P�aster�<br />

�äche im Zuge von<br />

asphaltierten Straßen)<br />

kann der Bereich der<br />

Kreuzung/ Einmündung<br />

betont werden. Solche<br />

Einrichtungen wirken<br />

nicht geschwindigkeits�<br />

reduzierend, sie "zeigen"<br />

den Knotenpunkt ledig�<br />

lich an.<br />

Änderungen des Fahr�<br />

bahnbelages führen zu<br />

Lärmbelästigungen.<br />

(Seite 40)<br />

Markierung<br />

Wirkung: C<br />

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Markierungen unter�<br />

schiedlicher Art können<br />

helfen, die Wartep�icht<br />

gegenüber dem Verkehr<br />

von rechts zu verdeut�<br />

lichen, wenn sofort etwas<br />

getan werden soll und für<br />

eine angemessene<br />

Lösung im Moment keine<br />

Mittel zur Verfügung<br />

stehen. Markierungen<br />

sind in solchen Fällen<br />

immer Notbehelfe, die<br />

gestalterisch nicht<br />

befriedigen.<br />

(Seite 41)<br />

23


Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

Gehwegverbreiterung<br />

Gehwegverbreiterungen im Kreuzungsbereich kön�<br />

nen im Zuge von Straßen ohne Parkstreifen die Er�<br />

kennbarkeit einer Kreuzung oder einer Einmündung<br />

von rechts verbessern, wenn Fahrzeuge beidseitig<br />

oder einseitig am Fahrbahnrand abgestellt werden.<br />

Gehwegverbreiterungen müssen bei starkem Park�<br />

druck durch Poller oder ähnliche Einrichtungen für<br />

parkende Fahrzeuge unzugänglich gemacht wer�<br />

den.<br />

Die Gehwegverbreiterungen können durch Vorzie�<br />

hen der Bordsteine und entsprechende Befestigung<br />

der aus der Fahrbahn herausgenommenen Flächen<br />

gewonnen werden. Auf die Weise entsteht zusätzli�<br />

cher Raum für Fußgänger. So können gestalterisch<br />

befriedigende Lösungen entstehen.<br />

Es ist aber auch möglich, die Bordsteine lediglich<br />

auf die Fahrbahn aufzulegen und den Raum zwi�<br />

schen der alten Fahrbahnkante und dem neuen<br />

Bordstein auf einfachere Weise zu verfüllen. Noch<br />

einfacher kann der angestrebte Zweck durch Fer�<br />

tigteile oder lediglich durch Markierungen erreicht<br />

werden. Die so gewonnenen Lösungen erfüllen ih�<br />

ren Zweck meist nicht, weil die Einrichtungen zuge�<br />

parkt werden. Das Straßenbild wird durch Proviso�<br />

rien verschlechtert.<br />

Eine Gehwegverbreiterung bewirkt � abgesehen von<br />

der besseren Erkennbarkeit bevorrechtigter Ein�<br />

mündungen von rechts � keine Geschwindigkeits�<br />

dämpfung, verbessert aber die Bewegungsmöglich�<br />

keiten für Fußgänger und kann zur Ordnung des ru�<br />

henden Verkehrs beitragen.<br />

24<br />

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Gehwegverbreiterungen mit zu�<br />

sätzlichen P�anzbeeten an einer<br />

Einmündung.<br />

(Wirkung: C)


Gehwegverbreiterung um Park�<br />

standsbreite an einer Kreuzung;<br />

Parkstandsbegrenzung durch<br />

P�anzbeete; Sicherung der<br />

Gehweg�ächen durch Pfosten<br />

bei hohem Parkdruck erforder�<br />

lich.<br />

(Wirkung<br />

der Gehwegverbreiterung: C,<br />

der Teilaufp�asterung: A).<br />

Gehwegverbreiterungen um<br />

Parkstandsbreite mit gleichzeiti�<br />

ger Begrenzung der Parkstän�<br />

de, hier im Zuge einer bevor�<br />

rechtigten Einbahnstraße.<br />

Sicherung der Gehweg�ächen<br />

durch Pfosten bei hohem Park�<br />

druck erforderlich.<br />

(Wirkung<br />

der Gehwegverbreiterung: C,<br />

der Plateaup�aster: A).<br />

Zu geringe Gehwegverbreite�<br />

rung: Fahrzeuge werden (nach<br />

wie vor) auf dem Gehweg abge�<br />

stellt.<br />

(Wirkung: C)<br />

Sperr�äche mit aufgelegten<br />

Kunststoffteilen; bei hohem<br />

Parkdruck nicht wirksam.<br />

(Wirkung: C)<br />

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Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

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Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

VeI'SatZ<br />

Versätze entstehen durch<br />

� wechselseitige Anordnung der Parkstände bei einseitigem Parken,<br />

� einseitige Einengungen in den Zufahrten,<br />

� Verziehung der Bordsteinkanten.<br />

Bei richtiger Anordnung (Linksversatz) kann die Wartepflicht gegenüber dem Verkehr von rechts verdeutlicht und<br />

es kann für eine Geschwindigkeitsdämpfung gesorgt werden. Sie ist um so größer, je 'tiefer' der Versatz ıst und je<br />

schneller vorher gefahren wurde.<br />

Versätze an Kreuzungen und Einmündungen lassen sich gut mit Aufp�asterungen verbinden.<br />

Zur Ausbildung von Versätzen vgl. [1], Teil 3, Abschnitt 3.6.2.<br />

Versatz<br />

durch wechselseitige Parkstände<br />

Besonders deutlich sind Versätze, die sich bei<br />

wechselseitiger Anordnung von Schräg� oder auch<br />

Senkrechtparkständen ergeben.<br />

Die am Beginn und Ende von Parkreihen liegenden<br />

Flächen können den Gehwegen zugeschlagen wer�<br />

den, sie können z.B. aber auch bep�anzt werden.<br />

Provisorische Lösungen mit auf die Fahrbahn auf�<br />

gelegten Elementen, die hinterfüllt werden, sind ge�<br />

stalterisch meist unbefriedigend und in der Regel<br />

abzulehnen.<br />

26<br />

E: Lg,<br />

Linksversatz durch wechselseiti�<br />

ge Anordnung von Schrägpark�<br />

ständen an einer Kreuzung mit<br />

einer Teilaufpflasterung.<br />

(Wirkung<br />

des Versatzes: B,<br />

der Teilaufp�asterung: A)


Linksversatz durch wechselseiti�<br />

ge Anordnung von Parkständen<br />

in Blockaufstellung mit P�anz�<br />

beeten und Bäumen an einer<br />

Kreuzung mit einer Teilaufp�a�<br />

sterung.<br />

(Wirkung des Versatzes: B,<br />

der Teilaufp�asterung: A)<br />

Wechselseitige Anordnung von<br />

Schrägparkständen mit<br />

einleitenden Sperr�ächen, die<br />

durch Betonelemente betont<br />

sind (provisorische Lösung).<br />

(Wirkung: B)<br />

Versatz durch wechselseitig an�<br />

geordnete Parkstände in<br />

Schrägaufstellung; Blumenkübel<br />

als provisorische "Möblierung"<br />

der "Rest�äche". Den Parkstän�<br />

den gegenüberliegende Fahr�<br />

bahnseiten bleiben frei, weil der<br />

Parkdruck nicht sehr groß ist.<br />

Durch den Versatz wird der<br />

Straßenraum aufgelöst, das<br />

Blickfeld begrenzt.<br />

(Wirkung: B)<br />

Flacher Versatz durch wechsel�<br />

seitig angeordnete Längspark�<br />

stände; Begrünung durch<br />

Bäume.<br />

(Wirkung: B)<br />

Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

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27


Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

Versatz durch einseitige Einengungen<br />

Wenn Versätze an Kreuzungen und Einmündungen<br />

nicht durch wechselseitige Anordnung der<br />

Parkstände geschaffen werden können, sind ent�<br />

sprechende einseitige Einengungen in den<br />

Zufahrten möglich. Die dazu aus der Fahrbahn<br />

herausgenommenen Flächen können den Geh�<br />

wegen zugeschlagen, bep�anzt oder anderweitig<br />

gestaltet werden. V<br />

Gestalterisch befriedigende Lösungen gelingen<br />

durch dieses Element selten.<br />

28


Linksversatz durch wechsel�<br />

seitige Einengungen an einer<br />

Einmündung mit zusätzlicher<br />

P�aster�äche;<br />

Probleme der Befahrbarkeit für<br />

bevorrechtigte Linkseinbieger.<br />

(Wirkung: B)<br />

Linksversätze an Einmün�<br />

dungen von rechts: völlig<br />

unzureichende Versatztiefe.<br />

(Wirkung: B)<br />

Provisorische wechselseitige<br />

Einengungen an einer Kreuzung<br />

im Zuge einer bevorrechtigten<br />

Straße; unzureichende<br />

Versatztiefe.<br />

(Wirkung: B)<br />

Falscher Versatz (rechts) durch<br />

Sperr�ächen.<br />

(Wirkung: C)<br />

Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

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Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

Versatz durch<br />

Verziehung der Bordsteinkanten<br />

Dies ist ein Grenzfall des Versatzes durch einseitige<br />

Einengungen.<br />

Durch solche Lösungen kann die Wartep�icht zwar<br />

verdeutlicht werden. gestalterisch befriedigen Kno�<br />

tenpunkte mit verzogenen Bordsteinkanten aber in<br />

der Regel nicht. ,<br />

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Verschwenkung der Bordstein�<br />

kanten durch Korrektur der<br />

ursprünglichen Bordsteinfüh�<br />

rung.<br />

(Wirkung: B)<br />

Erweiterung des Gehweges<br />

durch Vorziehen der Bord�<br />

steinkante gegenüber einer<br />

Einmündung zur Betonung des<br />

Knotenpunktes und zur Ver�<br />

deutlichung der Wartep�icht<br />

gegenüber dem Verkehr von<br />

rechts. Beein�ußt wird lediglich<br />

die Fahrlinie desjenigen, der<br />

gegenüber dem Verkehr von<br />

links bevorrechtigt ist, der<br />

Wartepllichtige kann geradeaus<br />

fahren (NL). (Wirkung: B)<br />

Deutlichere Ausführung einer<br />

"Nase" gegenüber einer<br />

Einmündung (NL).<br />

(Wirkung: B)<br />

Ausbildung einer "Nase" an<br />

einer Einmündung, die<br />

zusätzlich durch weitere<br />

Gehwegverbreiterungen sowie<br />

Anhebung und P�asterung der<br />

Ober�äche verändert wurde.<br />

(Wirkung: B)<br />

Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

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Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

Insel in Kreuzungsmitte<br />

Solche lnseln können die Wartep�icht verdeutlichen<br />

und eine Geschwindigkeitsdämpfung � wenn auch<br />

nicht auf <strong>30</strong> km/h � bewirken.<br />

ln Tempo <strong>30</strong>�Zonen sind die Verhältnisse in der Re�<br />

gel so beengt, daß die lnsel in Kreuzungsmitte le�<br />

diglich den Mittelpunkt des Kreuzungsbereiches<br />

markiert und vor ihr nach links abgebogen wird.<br />

Mittelinseln dieser Art sollen �einschließlich Be�<br />

wuchs� in der Regel nicht höher als z.B. 50 cm<br />

sein.<br />

Die Ränder der Mittelinseln sollten aus hellem Mate�<br />

rial gestaltet werden, damit sie auch bei Dunkelheit<br />

jedenfalls rechtzeitig deutlich wahrnehmbar sind.<br />

Es sind Grenzfälle bekannt, wo solche Mittelinseln<br />

lediglich als Aufwölbung �z.B. in Pflaster� ausge�<br />

führt wurden und überfahrbar sind.<br />

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32<br />

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Insel, die als Kreisverkehr � mit<br />

Wartepflicht in allen Zufahrten �<br />

zu umfahren ist; P�aster�äche<br />

im Kreis.<br />

(Wirkung: B)<br />

Mit Blumenkübeln markierte<br />

Kreis�äche mit vorgeschrie�<br />

bener Fahrtrichtung;<br />

Vorfahrtregelung nach dem<br />

Grundsatz "Rechts vor Links".<br />

(Wirkung: B)


Sorgfältig gestaltete kleine Mit�<br />

telinsel: keine Fahrtrichtung vor�<br />

geschrieben; "Rechts vor Links";<br />

entbehrliche Verkehrseinrich�<br />

tung auf der Insel; linienhafte<br />

Geschwindigkeitsdämpfung<br />

durch Plateaup�asterung auf<br />

Streckenabschnitt.<br />

(Wirkung der Insel: B.<br />

der Plateaup�asterung: A)<br />

Beliebig zu umfahrende Insel<br />

mit Schrägborden und ohne<br />

Bep�anzung an einer "Rechts<br />

vor Links"�Kreuzung in den<br />

Niederlanden: unzureichende<br />

Kenntlichmachung als nicht zu<br />

überfahrender Straßenteil<br />

(Wirkung: B)<br />

Zu aufgewölbter Pflaster�äche<br />

zurückgenommene überfahrba�<br />

re Mittelinsel an einer Kreuzung.<br />

(Wirkung: B)<br />

Beliebig zu umfahrende<br />

Mittelinsel; "Rechts vor Links".<br />

(Wirkung: B)<br />

Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

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Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

Aufp�asterung<br />

Aufp�asterungen können als<br />

� Teilaufp�asterung des Knotenbereiches,<br />

� Plateaup�asterung in Knotenmitte,<br />

� Plateaup�asterung ln Knotenzufahrten<br />

ausgebildet werden.<br />

Teilaufp�asterungen erstrecken sich in der Regel von Bordstein zu Bordstein, Plateaup�asterungen sind dagegen<br />

so gestaltet, daß Zweiradfahrer an ihnen vorbeifahren können.<br />

In Straßen mit Gegenverkehr können auch geteilte Plateaup�asterungen eingesetzt werden (je eine Plateaup�a�<br />

sterung für jede Fahrtrichtung). Diese können so dimensioniert werden, daß Busse keine nennenswerten vertika�<br />

len Beschleunigungen erleiden.<br />

Teilaufp�asterungen und Plateaup�asterungen wirken fahrdynamisch:<br />

� 8 bis 10 cm hohe Teilaufp�asterungen mit 1 m langen Rampen oder<br />

� 5 bis 7 cm hohe Plateaup�asterungen mit 20 bis 35 cm langen Rampen (zur Bemessung vgl. )<br />

bewirken, daß die 85%�Geschwindigkeit von Pkw im Bereich der Aufp�asterungen auf ca. <strong>30</strong> km/h zurückgeht_<br />

Wenn solche Einrichtungen in entsprechend geringen Abständen angelegt werden, wird zwischen ihnen kaum<br />

beschleunigt, so daß sich linienhaft geringe Geschwindigkeiten einstellen.<br />

"Aufp�asterungen" können auch in Asphalt hergestellt werden.<br />

"Schwellen" sind Grenzfälle von Aufp�asterungen, von deren Venıvendung in der Regel abgeraten werden muß.<br />

Die Rampen von Teilaufp�asterungen und Plateaup�asterungen müssen sehr sorgfältig ausgebildet werden,<br />

senkrechte Kanten � auch geringer Höhe � sollen vermieden werden. Die Verwendung von ausgerundeten Form�<br />

steínen für die Rampen kann sich empfehlen.<br />

Die Rampen werden oft � z.B. durch auffälliges Material, helle Färbung oder auch die zusätzliche Anbringung ge�<br />

eigneter Fahrbahnmarkierungen � besonders deutlich erkennbar gemacht. Rampen werden auch durch entspre�<br />

chend bep�anzte seitliche Einengungen betont.<br />

Teilaufp�asterung<br />

des Knotenbereiches _<br />

_ _<br />

l<br />

Die Aufp�asterung des gesamten Knotenbereiches<br />

ist die aufvvendigste Form der Aufp�asterung einer<br />

Kreuzung oder Einmündung, weil viele Quadratme�<br />

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ter Fläche aufgefüllt und neu befestigt werden müs�<br />

sen und die Entwässerung im Kreuzungsbereich<br />

verändert werden muß: Bei dieser Form der Teilauf�<br />

p�asterung ist eine Beibehaltung der vorhandenen<br />

Entwässerungseinrichtungen in der Regel nicht<br />

M*<br />

möglich. ›<br />

Durch Teilaufp�asterungen �unter Umständen in<br />

Verbindung mit Gehwegverbreiterungen� lassen<br />

sich sehr ansprechende, Lösungen gewinnen (vgl.<br />

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34<br />

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Teilaufp�asterung einer Kreu�<br />

zung in Betonp�aster mit beson�<br />

ders au�älligen Rampen.<br />

(Wirkung: A)<br />

Teilaufp�asterung einer Kreu�<br />

zung in hellem P�aster ohne be�<br />

sondere Betonung der Rampen.<br />

(Wirkung: A)<br />

Teilaufp�asterung einer<br />

Einmündung in alten P�aster�<br />

steinen ohne besondere Beto�<br />

nung der Rampen.<br />

(Wirkung: A)<br />

Teilaufp�asterung in Asphalt mit<br />

P�asterrampen an einer Ein�<br />

mündung; Beibehaltung der<br />

Vorfahrt für die durchgehende<br />

Straße.<br />

(Wirkung: A)<br />

Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

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35


Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

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Wirkung gemäß A nicht zu<br />

enlvarten.


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Fahrdynamisch sehr wirksame<br />

Plateaup�asterung in Kreu�<br />

zungsmitte, hier in Verbindung<br />

mit Gehwegverbreiterungen.<br />

(Wirkung: A)<br />

Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

Plateaup�asterung in Knotenmitte<br />

Solche Einrichtungen sind einfacher herzustellen<br />

als die Aufp�asterung des gesamten Kreuzungsbe�<br />

reiches, weil die zu verändernde Fläche kleiner ist<br />

und die Entwâsserungseinríchtungen beibehalten<br />

werden können.<br />

Plateaup�asterungen haben die Eigenart, daß Zwei�<br />

radfahrer von ihnen nicht beeinflußt werden: Für<br />

Radfahrer ist das vorteilhaft.<br />

Zur Ausführung vgl. EI.<br />

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37


Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

Plateaup�asterung in Knotenzufahrten<br />

Plateaup�asterungen in den Zufahrten sollten in der<br />

Regel 3 bis 5 m lang sein.<br />

An Kreuzungen sollten Plateaup�asterungen in allen<br />

vier Zufahrten angebracht werden. an Einmündun�<br />

gen sind Plateaup�asterungen in der einmünden�<br />

den Straße entbehrlich. Oft reicht eine Plateaup�a�<br />

sterung ln der durchgehenden Straße vor der von<br />

rechts einmündenden Straße aus.<br />

Ebenso wie bei Plateaup�asterungen in Kreuzungs�<br />

mitte kann die vorhandene Entwässerungseinrich�<br />

tung beibehalten werden.<br />

Plateaup�asterungen in den Zufahrten sollten nicht<br />

in dem Bereich liegen, in dem normalerweise Fu�<br />

gänger queren. weil sich sonst Stolpergefahren er�<br />

geben können. Deswegen kann es erforderlich sein,<br />

Fußgängerquerungen in diesem Bereich �z.B.<br />

durch die Anlage von P�anzbeeten am Gehweg�<br />

rand � zu unterbinden. Fußgänger , die im Kreu�<br />

zungsbereich die Straße queren wollen. können das<br />

dann zwischen Plateaup�asterung und Kreuzung<br />

tun.<br />

Zur empfohlenen Anordnung vgl. E] .<br />

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Plateaup�asterung vor einer<br />

Einmündung von rechts in<br />

Verbindung mit Parkstands�<br />

begrenzung durch Grünbeet<br />

(Vgl� IE] l<br />

(Wirkung: A)<br />

Plateaup�asterungen in Kreu�<br />

zungszufahrten im Zuge einer<br />

bevorrechtigten Straße mit<br />

Linienbusverkehr; Gehwegver�<br />

breiterungen.<br />

(Wirkung: A)<br />

Plateaup�asterung hinter einer<br />

Einmündung von rechts; die<br />

beidseitige Einengung läßt<br />

Begegnungen nicht zu.<br />

(Wirkung: A)<br />

Zur Geschwindigkeitsdämpfung<br />

nicht erforderliche Plateau�<br />

p�asterung in der ohnehin<br />

langsam befahrenen Zufahrt<br />

einer Einmündung.<br />

Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

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39


Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

Obertlächenveränderung<br />

Durch eine auffällige Farbgebung der gesamten<br />

Knotenpunkts�äche oder einen Wechsel der Ober�<br />

�äche (z.B. P�aster�äche im Zuge von asphaltierten<br />

Straßen) kann der Bereich der Kreuzung oder Ein�<br />

mündung betont werden.<br />

P�aster�ächen im Niveau wirken nicht geschwindig�<br />

keitsreduzierend, sie "2eigen" vielmehr nur den Kno�<br />

tenpunkt.<br />

Durch P�aster�ächen bewirkte Änderungen des<br />

Fahrgeräusches können als zusätzliche Lärmbelä�<br />

stigungen empfunden werden.<br />

Der Aufwand zur Herstellung ist bei sorgfältiger Ge�<br />

staltung kaum geringer als derjenige für eine ent�<br />

sprechende Teilaufp�asterung.<br />

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40<br />

Aufwendige Gestaltung einer<br />

Einmündung mit<br />

� fahrdynamisch unwirksamen �<br />

P�asterflächen in Verbindung<br />

mit einer Umgestaltung der<br />

'Randbereiche; übergroße<br />

Knotenpunktslläche.<br />

(Wirkung: C)<br />

Gep�astene Einmündung.<br />

Wegen der nicht erreichten<br />

Geschwindigkeitsdämpfung<br />

wurden Blumenkübel<br />

"nachgerüstet".<br />

(Wirkung: C)


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Markierung als "Kissen" an einer<br />

Kreuzung mit etwas versetzten<br />

Zufahrten; Zeichen 102 StVO.<br />

(Wirkung: C)<br />

Wartelinien als Hinweis auf die<br />

Wartep�icht gegenüber dem<br />

Verkehr von rechts an einer<br />

Kreuzung.<br />

(Wirkung: C)<br />

Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />

Markierung<br />

Markierungen können helfen, die Wartep�icht ge�<br />

genüber de_rn Verkehr von rechts zu verdeutlichen.<br />

Sie sind Notbehelfe, die gestalterisch nicht befriedi�<br />

gen.<br />

Die hier gezeigten "Kissen" und Wartelinien sind im<br />

Rahmen der Versuche mit Zonenbeschilderungen<br />

angewendet worden.<br />

Markierungen wirken �abgesehen davon, daß sie<br />

den Grundsatz "Rechts vor Links" verdeutlichen�<br />

nicht geschwindigkeitsmindernd, und sie werden<br />

leicht übersehen, besonders bei Dunkelheit und<br />

Nässe. Markierungen müssen ständig unterhalten<br />

werden.<br />

Deswegen wird von der ausschließlichen Vervven�<br />

dung von Markierungen in Fällen, in denen es not�<br />

wendig ist, die Wartep�icht zu verdeutlichen, eher<br />

abgeraten.<br />

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41


Elemente auf Strecken<br />

42<br />

5.3 Strecke Aufplasterung<br />

Elemente unverändert Wirkung: A<br />

aüf<br />

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VFür<br />

Veränderungen von<br />

Streckenabschnitten<br />

zwischen Kreuzungen<br />

und Einmündungen<br />

kommen dıe hıer<br />

gezeigten Elemente in<br />

Frage (vgl. IE).<br />

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Elemente auf Strecken<br />

Aufp�asterung<br />

Teilaufp�asterungen und Plateaup�asterungen können so ausgebildet werden, daß sich eine 85%�Geschwindig�<br />

keit von <strong>30</strong> km/h ergibt. Zur Bemessung vgl. _<br />

Bei ausreichend dichter Aufeinanderfolge von Teilaufp�asterungen oder Plateaup�asterungen wird diese Ge�<br />

schwindigkeit linienhaft durchgesetzt.<br />

Ebenso wie an Kreuzungen und Einmündungen kommt der Gestaltung der Rampen besondere Bedeutung zu:<br />

Senkrechte Kanten müssen vermieden werden; die Verwendung von Formsteinen hat gestalterische, fahrdynami�<br />

sche und bautechnísche Vorteile.<br />

Es empfiehlt sich, die Rampen durch die Verwendung geeigneter Materialien oder durch zusätzliche Markierun�<br />

gen optisch zu betonen.<br />

Die Auffälligkeit von Aufp�asterungen ist um so wichtiger, je weniger der Kraftfahrer auf solche Einrichtungen vor�<br />

bereitet ist: Wenn Teilaufp�asterungen oder Plateaup�asterungen in einer Zone durchgängig eingesetzt und in re�<br />

lativ geringen Abständen wiederholt werden, kommt der auffälligen Gestaltung eine weniger große Bedeutung zu.<br />

ln einem Gebiet mit Teilaufpflasterungen oder Plateaupflasterungen empfiehlt es sich, diese Elemente bereits am<br />

Gebietsrand einzusetzen.<br />

Teilaufp�asterungen müssen so lang ausgeführt werden, daß Lkw in voller Länge auf sie auffahren können, Pla�<br />

teaup�asterungen können kürzer sein, da nur Pkw in ihrer Fahrweise wesentlich beein�ußt werden.<br />

Zu kurze Aufp�asterungen, die im Extremfall nur aus den aneinanderstoßenden Rampen bestehen, wirken als<br />

"Schwellen". Durch solche Einrichtungen kann die Geschwindigkeit unter Umständen punktuell auch deutlich un�<br />

ter <strong>30</strong> km/h abgesenkt werden. Durch die Stöße im Fahrwerk entstehen Lärmbelästigungen. Schwellen werden<br />

häufig aus Fertigteilen hergestellt. Diese Einrichtungen sind teuer und gestalterisch sehr unbefriedigend. Von ihrer<br />

Verwendung wird abgeraten.<br />

Teilaufpflasterung<br />

Teilaufp�asterungen sind mindestens 5 m lang (zu�<br />

züglich Rampen). F ,_ pg<br />

Bei 10 cm hohen Teilaufpflasterungen und 1 m lan�<br />

gen Rampen ergeben sich punktuell 85%�Ge<br />

schwindigkeiten von <strong>30</strong> km/h (vgl. ). _<br />

Teilaufp�asterungen können mit beidseitigen Einen�<br />

gungen verbunden werden: Sie werden dadurch<br />

unter Umständen besonders auffällig.<br />

ln der Regel erstrecken sich Teilaufpflasterungen<br />

von Bordstein zu Bordstein. Es ist aber auch mög�<br />

lich, sie zur Entvvässerungsrinne hin abzusenken,<br />

damit die vorhandene Entwässerung beibehalten<br />

werden kann. ln solchen Fällen ist zu prüfen, ob für<br />

querende Fußgänger Stolpergefahren entstehen _<br />

können. Ggf. sind Absperrungen �z.B. durch<br />

Pflanzbeete � empfehlenswen.<br />

Die Rampen von Teilaufp�asterungen können auch<br />

mit ausgerundeten Rampensteinen hergestellt wer� E<br />

den; die Teilaufp�asterung wird dadurch bequemer<br />

befahrbar, ohne ihre fahrdynamische Wirkung zu<br />

verlieren.<br />

44


Teilaufp�asterung in Beton�<br />

p�aster mit besonders auffällig<br />

gestalteten Rampen.<br />

(Wirkung: A)<br />

Mittlere Auffälligkeit der<br />

Teilaufp�asterung;linienhafte<br />

Anordnung.<br />

(Wirkung: A)<br />

Teilaufp�asterung mit<br />

Abschrâgung zur Entwässe�<br />

rungsrinne.<br />

(Wirkung: A)<br />

Teilaufp�asterung in Asphalt mit<br />

hellen ausgerundeten<br />

Rampensteinen.<br />

(Wirkung: A)<br />

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Elemente auf Strecken<br />

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Elemente auf Strecken<br />

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Au�ällige Rampe durch Verwen�<br />

dung heller P�astersteine.<br />

(\Nirkung: A)<br />

Besonders auffällig gestaltete<br />

Anrampung einer Teil�<br />

aulp�asterung.<br />

(Wirkung: A)<br />

Herstellung der Anrampung in<br />

gleichem (auffälligem) Material<br />

wie die Teilaufp�asterung.<br />

(Wirkung: A)<br />

Teilaufp�asterung aus Asphalt,<br />

Rampe aus Natursteinp�aster.<br />

(Wirkung: A)<br />

Elemente aul Strecken<br />

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Elemente auf Strecken<br />

Plateaup�asterung<br />

Plateaup�asterungen sind so ausgebildet, daß<br />

Zweiradfahrer an ihnen vorbeifahren können.<br />

Plateaup�asterungen sind �acher und haben steile�<br />

re Rampen als Teilaufp�asterungen. Plateaup�aste�<br />

rungen sollen 3 bis 5 m lang sein.<br />

Besonders wirksam können "Doppelplateaus" sein<br />

(zwei Plateaup�asterungen in kurzen Abständen<br />

� z.B. 5 m � hintereinander).<br />

Es empfiehlt sich, durch Gitter, Geländer oder<br />

P�anzbeete am Bordsteinrand dafür zu sorgen, daß<br />

den Plateaup�asterungen von Kraftfahrzeugen nicht<br />

über den Gehweg ausgewichen wird und Fußgän�<br />

ger die Straße nicht an dieser Stelle queren (Stol�<br />

pergefahr).<br />

Zur Anordnung vgl. [EL zur Bemessung .<br />

48<br />

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Doppelplateaus in<br />

P�asterstreifen zwischen P�anz�<br />

beeten.<br />

(Wirkung: A)<br />

Doppelplateaus aus alten<br />

P�astersteínen in Asphalt zwi�<br />

schen P�anzbeeten.<br />

(Wirkung: A)<br />

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Elemente auf Strecken<br />

Geteilte Plateaup�asterung<br />

Wenn eine Straße von Linienbussen befahren wird,<br />

können die Plateaup�asterungen geteilt werden.<br />

Nur Busse (allerdings auch Lkw) können die einzel�<br />

nen Plateaus überfahren, ohne nennenswerte verti�<br />

kale Beschleunigungen zu erleiden.<br />

Geteilte Plateaus kommen also in Frage, wenn Teil�<br />

aufp�asterungen oder normale Plateaup�asterun�<br />

gen wegen der Komforteinbußen, die Busse don<br />

erfahren würden. abgelehnt werden.<br />

Geteilte Plateaus sind gut geeignet, die wünschens�<br />

werte Geschwindigkeitsdämpfung auf Straßen her�<br />

beizuführen, denen wegen des Linienbusbetriebes<br />

an den Kreuzungen und Einmündungen durch Zei�<br />

chen <strong>30</strong>1 StVO weiterhin die Vorfahrt gegeben wer�<br />

den muß.<br />

ln Einzelfällen ist bei geteilten Plateaus beobachtet<br />

worden, daß Pkw�Fahrer sich zur Straßenmitte hin<br />

orientieren, um möglichst bequem zu fahren.<br />

Geteilte Plateaus können beidseits von Mittelinseln<br />

liegen.<br />

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Schwelle<br />

Elemente auf Strecken<br />

Zu kurze Aufp�asterungen, die im Extremfall nur aus den aneínanderstoßenden Rampen bestehen. wirken als<br />

"Schwellen". Von der Anwendung solcher Einrichtungen ist abzuraten. Besonders Schwellen aus Fertigteilen sind<br />

gestalterisch sehr unbefriedigend.<br />

In den Niederlanden verwendete<br />

Schwelle mit S�förmigen,<br />

auffällig gestalteten Rampen.<br />

(Wirkung: A)<br />

Aufgeschraubte<br />

Kunststoffelemente; geringe<br />

Haltbarkeit; unangenehm zu be�<br />

fahren, Lärmbelästigung.<br />

(Wirkung: A)<br />

Aufgeschraubte Betonelemente;<br />

Lärmentwicklung, geringe<br />

Haltbarkeit.<br />

(Wirkung: A)<br />

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51


Elemente auf Strecken<br />

Einengung<br />

Einengungen können einseitig oder beidseitig angelegt werden. Sie können auch dadurch geschaffen werden,<br />

daß Mittelinseln eingebaut werden.<br />

Einseitige oder beidseitige Einengungen können im Zuge von Straßen, die in beiden Richtungen befahren wer�<br />

den, so ausgebildet werden, daß weiterhin Begegnungen � zumindest von Pkw � möglich sind; die Fahrbahn kann<br />

aber auch soweit eingeengt werden, daß ein Engpaß entsteht, an dem nur ein Fahrzeug vorbeifahren kann, so<br />

daß der Gegenverkehr warten muß.<br />

Einengungen, die einen nur in einer Richtung zu befahrenden Engpaß schaffen, sind zwar besonders deutlich zu<br />

erkennen, sie wirken aber nur dann geschwindigkeitsdämpfend � und dies auch nur für eine Fahrtrichtung � wenn<br />

sich zwei Fahrzeuge begegnen: Einer muß dann warten. Insbesondere bei längeren Einengungen und stärkerem<br />

Verkehr ist beobachtet worden, daß sich als Folge einer solchen Ausbildung bei der voraussehbaren Begegnung<br />

zweier Fahrzeuge Beschleunigungsvorgänge ergeben, weil versucht wird, den Engpaß als erster zu erreichen.<br />

Einengungen von der Seite her, die Begegnungen zulassen, haben keine fahrdynamische Wirkung �die Ge�<br />

schwindigkeit wird durch solche Einrichtungen nicht reduziert. Sie können aber � wenn sie deutlich genug wahr�<br />

nehmbar sind � geeignet sein, den besonderen Charakter einer geschwindigkeitsbeschränkten Zone in Erinne�<br />

rung zu rufen.<br />

Einseitige oder beidseitige Einengungen im Zuge von Straßen mit Reihen geparkter Fahrzeuge müssen � wenn sie<br />

erkannt werden sollen � deutlich breiter sein als geparkte Fahrzeuge.<br />

ln Straßen mit Parkdruck muß durch Absperrungen auf den Einengungen und ggf. auch auf den Gehwegen dafür<br />

gesorgt werden, daß dort keine Fahrzeuge abgestellt werden.<br />

Einengungen von der Seite und auch Mittelinseln<br />

werden häufig als Überquerungsstellen angeboten.<br />

Für die Verkürzung der Ouerungswege und zur Be�<br />

tonung der Querungsstelle sind Einengungen zwar<br />

im Prinzip gut geeignet. ln Erschließungsstraßen<br />

gibt es aber in der Regel kaum Stellen mit konzen�<br />

triertem Fußgängerquerverkehr, so daß dieser Ver�<br />

wendungszweck der Einengungen selten zum Tra�<br />

gen kommt. Jedenfalls können durch Einengungen<br />

Fußgängerströme nicht konzentriert werden.<br />

Eine unenıvünschte Nebenwirkung von Einengun�<br />

gen auf Straßenseiten, an denen nicht geparkt wer�<br />

den soll, kann darin bestehen, daß Kraftfahrer die<br />

Einengung als "Anschlag" für ihren Parkstand auf�<br />

fassen und unerlaubt parken.<br />

Einengungen lassen sich ansprechend gestalten<br />

und bep�anzen.<br />

Einengungen werden häufig baulich einfach �z.B.<br />

aus Holz � angelegt. Solche Anlagen sind in vielen<br />

Fällen gestalterisch bedenklich.<br />

52


Einseitige Einengung<br />

Einengung in Verbindung mit<br />

einer P�aster�äche; Be�<br />

gegnungen möglich.<br />

(Wirkung: C)<br />

P�anzkasten als Einengung mit<br />

"Absicherung" durch eine<br />

Fahrbahnbegrenzung;<br />

Begegnungen durch<br />

Längsparker eingeschränkt.<br />

(Wirkung: C)<br />

Einengung reicht nicht weit<br />

genug in die Fahrbahn hinein.<br />

Sie wird als "Anschlag" zum<br />

Parken míßbraucht.<br />

(Wirkung: C)<br />

Wie eine Insel wirkende<br />

Einengung im Zuge einer Stra�<br />

ßenneugestaltung.<br />

(Wirkung: C)<br />

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Elemente auf Strecken<br />

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Querungshilfe für Fußgänger.<br />

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Längere Einengung ohne<br />

Begegnungsmöglichkeit.<br />

(Wirkung: C)<br />

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Aufwendige Gestaltung einer<br />

beidseitigen Einengung; keine<br />

Begegnung möglich.<br />

(Wirkung: C)<br />

Provisorische bordsteinhohe<br />

Beton�ächen mit Warnbaken<br />

und Fahrbahnbegrenzung und<br />

Durchfahrt für Radfahrer.<br />

(Wirkung:C)<br />

"Möblierung" einer durch<br />

Fahrbahnbegrenzungen ge�<br />

schaffenen Einengung; keine<br />

Begegnungsmöglichkeit.<br />

(Wirkung: C)<br />

Beidseitige Einengungen mit<br />

Begegnungsmöglichkeiten<br />

(Wirkung: C)<br />

Teilaufpflasterung mit �achen<br />

Rampen<br />

(Wirkung: B)<br />

Elemente auf Strecken<br />

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Elemente auf Strecken<br />

Mi�elinsel<br />

Auch die Anlage einer Mittelinsel bedeutet eine<br />

punktuelle Einengung. Sofern mit der Insel kein Ver�<br />

satz Verbunden ist, wird keine Geschwindigkeitsre�<br />

duzierung bewirkt. Auch Mittelinseln können aber<br />

Elemente sein, die den besonderen Charakter eines<br />

Gebietes verdeutlichen.<br />

Die dichte Aufeinanderfolge von Mittelinseln kann<br />

gestalterisch unbefriedigend sein.<br />

56


lnsel im Querungsbereich der<br />

Fußgänger an Bushaltestellen<br />

auf überbreiter Sammelstraße.<br />

(Wirkung: C)<br />

Provisorische lnseln als<br />

Fußgängerquerungsstellen auf<br />

Sammelstraße.<br />

(Wirkung: C)<br />

Einfache lnsel im Bereich einer<br />

kreuzenden Fußwegverbindung.<br />

(Wirkung: C)<br />

Lange Mlttelinsel in einer Straße<br />

mit Verkehrsbedeutung.<br />

(Wirkung: C)<br />

Elemente auf Strecken<br />

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57


Elemente auf Strecken<br />

VGI'SâtZ<br />

Auf Streckenabschnitten zwischen Kreuzungen und Einmündungen entstehen Versätze durch<br />

� wechselseitige punktuelle Einengungen,<br />

� wechselseitige Anordnung der Parkstände.<br />

� wechselseitige Einengungen mit lnseln (lnselversatz),<br />

� lnselaufweitungen.<br />

Je nach der Tlefe des Versatzes ergeben sich mehr oder weniger deutliche Geschwindigkeitsreduzierungen in<br />

bisher schnell befahrenen Straßen. Auch durch tiefe Versätze kann aber nicht erreicht werden, daß die Mehrzahl<br />

der Kraftfahrer Tempo <strong>30</strong> einhält.<br />

Gegen Versätze wird häufig eingewandt, daß sie das Straßenbild verunstalten, weil sie die "Linearität" der Straße<br />

unterbrechen.<br />

Bei richtiger Platzwahl und sorgfältiger Gestaltung der Versätze � insbesondere, wenn die Versätze durch die<br />

wechselseitige Anordnung der jeweils einseitigen Parkstände entstehen � sind gestalterisch überzeugende Lösun�<br />

gen möglich:<br />

Wenn Versätze durch die wechselseitige Anordnung der Parkstände geschaffen werden, entstehen aufgelöste<br />

Straßenräume, die in Straßen mit nicht zu großem Parkdruck folgende Vorteile haben:<br />

�Jeweils eine Straßenseite bleibt von parkenden Fahrzeugen frei. So entsteht mehr Sichtkontakt zwischen Kraft�<br />

fahrer und Fußgänger.<br />

� Bei ausreichend tiefen Versätzen (sie ergeben sich insbesondere durch wechselseitige Anordnung von Schräg�<br />

oder Senkrechtparkständen) wird die Aufmerksamkeit des Autofahrers automatisch auf den unmittelbar vor ihm<br />

liegenden Bereich konzentriert.<br />

Die Versatzlänge muß unter Berücksichtigung der Abmessungen des größten auf dem Streckenabschnitt zu er�<br />

wartenden Fahrzeuges dimensioniert werden (vgl. Empfehlungen Nr. 6 der Beratungsstelle HUK, Teil 3, Abschnitt<br />

3.6.2 [1]).<br />

Versatz<br />

durch wechselseitige Einengungen<br />

Durch wechselseitig angeordnete punktuelle Einen�<br />

gungen können kaum gestalterisch befriedigende<br />

Lösungen gefunden werden.<br />

58


Linksversatz mit großer<br />

Versatztiefe; keine Begegnung<br />

im Versatz möglich.<br />

(Wirkung: B)<br />

Linksversatz mit geringer Tiefe.<br />

(Wirkung: B)<br />

Dichte Folge tiefer Versätze in<br />

einer "rückgebauten“ früheren<br />

Ortsdurchfahrt.<br />

(Wirkung: B)<br />

Versatz durch Sperr�ächen mit<br />

hohen Blumenkübeln; große<br />

Versatztiefe.<br />

(Wirkung: B)<br />

Elemente auf Strecken


Elemente auf Strecken<br />

Versatz durch wechselseitiges Parken<br />

Durch sorgfältige Gestaltung der Bereiche am An�<br />

fang und am Ende der (möglichst für Schräg� oder<br />

Senkrechtaufstellung angelegten) Parkstände erge�<br />

ben sich � möglicherweise unter Einschluß von Tei�<br />

len der Gehweg�ächen � unter Umständen interes�<br />

sanie Lösungen; Bebauung und Zufahrten sind zu<br />

berücksichtigen.<br />

Häufig werden die Bereiche innerhalb der Versätze<br />

mit einer besonderen Fahrbahnober�äche versehen<br />

oder es werden Teilaufp�asterungen oder Plateau�<br />

p�asterungen angelegt.<br />

60<br />

Neuordnung des ruhenden<br />

Verkehrs in einer Einbahnstraße<br />

allein durch Markierungen.<br />

(Wirkung: B)<br />

Umgebaute Straße mit<br />

Gegenverkehr und 4,50 rn brei�<br />

ter Fahrgasse; volle Versatztiefe.<br />

(Wirkung: B)


Wechselseitiges Senkrecht�<br />

parken allein durch Markierun�<br />

gen in einer Straße mit Gegen�<br />

verkehr; große Versatztiefe.<br />

(Wirkung: B)<br />

Neuordnen des ruhenden<br />

Verkehrs durch Verlegung der<br />

Stellplätze auf die Fahrbahn;<br />

geringe Versatztiefe.<br />

(Wirkung: B)<br />

Geringe Versatztiefe bei<br />

wechselseitigem Längsparken;<br />

Geschwindigkeitsdämpfung<br />

durch Teilaufp�asterung im<br />

Versatz.<br />

(Wirkung<br />

Versatz: B,<br />

Teilaufp�asterung: A)<br />

Tiefer Versatz in Verbindung mit<br />

einer Teilaufp�asterung und<br />

auffällig gestalteten Rampen.<br />

(Wirkung<br />

Versatz: B,<br />

Teilaufp�asterung: A)<br />

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Elemente auf Strecken<br />

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Elemente auf Strecken<br />

lnselversatz<br />

Dıe Verlangerung des Versatzes und dıe Eınschal<br />

tung eıner Mıttelınsel kann sich beı Straßen mıt gro<br />

ßerer Verkehrsbedeutung empfehlen, um dıe Be�<br />

gegnung von Fahrzeugen zu sıchern und dıe Ver�<br />

satztiefe ausreıchend wırksam zu halten Durch dıe<br />

lnsel wırd verhındert daß der Versatz geschnitten<br />

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lnselaufweitung mit Betonung<br />

der Mittelinsel durch Leuchten<br />

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(Wirkung: B)<br />

lnselaufweitung im Zuge einer<br />

Straße mit Verkehrsbedeutung.<br />

(Wirkung: B)<br />

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lnselaufweitung<br />

Elemente auf Strecken<br />

Auch durch den Einbau einer breiten Mittelinsel und<br />

die Verschwenkung der Fahrspuren um die Insel<br />

herum (z.B. unter Inanspruchnahme früherer<br />

Parkstreifen) entstehen Versätze.<br />

Die geschwindigkeitsdämpfende Wirkung der so<br />

gewonnenen Verschwenkungen entspricht der von<br />

Versätzen durch wechselseitiges Parken.<br />

Der Platzbedarf ist groß (hoher Stellplatzverlust bei<br />

geringer Wirkung).<br />

63


Elemente auf Strecken<br />

Oberflachenveranderung<br />

Veränderte Fahrbahnober�ächen können den be�<br />

sonderen Charakter einer Straße betonen. Werden<br />

kurze P�aster�ächen im Zuge asphaltierter Straßen<br />

eingesetzt, treten Geräuschbelästigungen auf (Fre�<br />

quenzänderungen).<br />

P�aster�ächen verlieren oft im Laufe der Zeit Ihre<br />

anfangs vorhandene Auffälligkeit<br />

Häufig werden P�aster�ächen mit einseitigen oder<br />

beidseitigen Einengungen verbunden. So können<br />

recht auffällige Veränderungen entstehen, die aller�<br />

dings keine geschwindigkeitsdämpfende Wirkung<br />

haben.<br />

Die Kosten sind hoch, es überwiegen die negativen<br />

Auswirkungen der Lärmbelästigung. Oft entstehen<br />

auch bautechnísche Probleme.<br />

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P�asterflächen neben<br />

einseitigen Einengungen.<br />

(Wirkung: C)<br />

"Verdeutlichung" einer<br />

beidseitigen Kübel�Einengung<br />

durch Fahrbahnbemalung.<br />

(Wirkung: C)<br />

P�asterfläche im Bereich eines<br />

flachen Versatzes durch wech�<br />

selseitige Einengungen.<br />

(Wirkung<br />

Oberflächenveränderung: C,<br />

Versatz: B)<br />

Linienhaft verwendete kurze<br />

P�aster�ächen;<br />

Lärmbelästigung.<br />

(Wirkung: C)<br />

Elemente auf Strecken<br />

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65


Elemente auf Strecken<br />

Fahrbahnverschmälerung<br />

Breite Fahrbahnen können verschmälert werden,<br />

z.B. auf 6 m wie in der VwV�StVO angeregt.<br />

Die Erfahrung zeigt, daß solche Reduzierungen der<br />

Fahrbahnbreite in Erschließungsstraßen keine Aus�<br />

wirkungen auf die Fahrgeschwindigkeit haben. Eine<br />

auf längere Strecken eingeengte Straße vermittelt<br />

dem Kraftfahrer auch nicht unbedingt den.Eindruck,<br />

sich in einer Zone zu befinden. Diese Maßnahme ist<br />

zudem besonders kostenaufwendig.<br />

Verschmälerungen können �z.B. im Rahmen einer<br />

ohnehin anstehenden Erneuerung der Straße � be�<br />

gründet sein, weil<br />

� durch die bauliche Erweiterung der Gehwege Flä�<br />

chen für Fußgänger dazugewonnen werden und<br />

� die Querungswege verkürzt werden und<br />

�bei der Einrichtung einseitigen (Schräg� oder<br />

Senkrecht�)Parkens der Sichtkontakt zu Fußgän�<br />

gern verbessert wird.<br />

66<br />

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Verlegung der markierten<br />

Parkstände vom Gehweg auf<br />

die Fahrbahn; Gehwege für Fuß�<br />

gänger zurückgewonnen.<br />

(Wirkung: C)<br />

Verschmälerung einer<br />

überbreiten Fahrbahn durch<br />

Sperr�ächen und Leitbaken.<br />

(Wirkung: C)<br />

Einseitiges Schrägparken statt<br />

beidseitigen Längsparkens<br />

(BiIdhintergrund); Verbesserung<br />

des Sichtkontaktes für<br />

Fußgänger.<br />

(Wirkung: C)<br />

Zusätzliche<br />

Teilaufp�asterungen.<br />

(Wirkung: A)<br />

Verschmälerungen einer<br />

Einbahnstraße durch<br />

Ausweisung von Parkständen<br />

auf der Fahrbahn (vorher wurde<br />

halb auf dem Gehweg geparkt):<br />

Gehwege für Fußgänger<br />

zurückgewonnen.<br />

(Wirkung: C)<br />

Teilaufp�asterung<br />

(Wirkung: A)<br />

Elemente auf Strecken


Elemente an Gebietseingängen<br />

5.4 Elemente an Gebietseingängen<br />

Zur Betonung der Gebietseingänge kommen grund�<br />

sätzlich alle vorstehend genannten Elemente in Fra�<br />

ge. i<br />

In der Regel beginnen Zonen in unmittelbarer Nähe<br />

von Kreuzungen und Einmündungen. Nur in Aus�<br />

nahmefällen werden Zonen zwischen Kreuzungen<br />

und Einmündungen beginnen.<br />

Für Gebietseingänge kommen vor allem die Ele�<br />

mente<br />

� Aufp�asterung<br />

� Einengung<br />

� Ober�ächenveränderung<br />

in Frage. Sie können einzeln, vor allem aber in<br />

Kombination, eingesetzt werden.<br />

Die Maßnahmen, die im Gebiet eingesetzt werden,<br />

sollten auch an den Eingängen angewendet wer�<br />

den. Vor allem, wenn in einem Gebiet Aufp�asterun�<br />

gen verwendet werden, empfiehlt es sich, solche<br />

Einrichtungen auch am Gebietsrand anzuordnen:<br />

Der Kraftfahrer erfährt dann noch bei geringer Ge�<br />

schwindigkeit am Gebietseingang, worauf er sich in<br />

dem Gebiet einzustellen hat. _<br />

Werden einseitige oder beidseitige Einengungen<br />

am Gebietsrand � möglichenıveise in Verbindung mit<br />

Aufp�asterungen� venıvendet, so sollte der Ein�<br />

gangsbereich jedenfalls in beiden Richtungen be�<br />

fahrbar bleiben: Es ist in der Regel nicht zu vertre�<br />

ten, das Abbiegen aus einer tangierenden Verkehrs�<br />

straße in eine Zone dadurch zu verhindern, daß in<br />

der einmündenden Straße ein Fahrzeug wartet. Ein<br />

Engpaß ist an Gebietseinfahrten nur zu vertreten,<br />

wenn er von der tangierenden Verkehrsstraße so�<br />

weit abgerückt ist, daß die normalen Begegnungs�<br />

Vorgänge zwischen Aus� und Einfahrenden davor<br />

abgewickelt werden.<br />

Die Zurückverlegung des Zonenbeginns vom Rand<br />

der tangierenden Verkehrsstraße um bis zu 20 bis<br />

<strong>30</strong> m empfiehlt sich, damit der in das Gebiet einfah�<br />

rende Kraftfahrer sich auf die neue Situation einstel�<br />

len kann, nachdem er den Abbiegevorgang been�<br />

det hat. Auch die Zonenschilder sollten in gleicher<br />

Weise von der tangierenden Verkehrsstraße abge�<br />

setzt werden.<br />

68


Elemente an Gebietseingängen<br />

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Teilaufpflasterung und Einen�<br />

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p�asterung bereitet den Kraft� ,ia fë í , ___,` L I<br />

fahrer darauf vor, daß er inner� .:|'.l_ _<br />

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richtungen zu erwarten hat. Der<br />

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fahrer schlecht zu befahren. '*�'~'�~l_� �' T"\.__ > *F�`7'°!, _<br />

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Teilaufp�asterungen in Verbin�<br />

dung mit einer Einengung. Die<br />

Einengungen werden als "An�<br />

schlag" zum Parken benutzt.<br />

Dadurch ergibt sich nicht die<br />

angestrebte optische Wirkung.<br />

Begegnungen sind nicht mög�<br />

lich. Das ist in unmittelbarer Nä�<br />

he des Gebietseinganges nicht<br />

günstig: Ein� und ausfahrende<br />

Fahrzeuge sollten aneinander<br />

vorbeikommen können.<br />

~<br />

Einseitige Einengung in Verbín� .<br />

dung mit einer im Niveau liegen�<br />

den P�aster�äche an einem Ge�<br />

bietseingang. Die Veränderung<br />

reicht nicht aus, um den Beginn<br />

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Verbindung mit einer P�aster�<br />

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69


Elemente an Gebietseingängen<br />

70<br />

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Beidseitige massive Einengun�<br />

gen in ausreichender Entfer�<br />

nung von der Verkehrsstraße<br />

(NL).<br />

Kleine lnsel als Fahrbahnteiler<br />

im Gebietseingang. Die Tatsa�<br />

che, daß hier in ein Tempo <strong>30</strong>�<br />

Gebiet eingefahren wird, wird<br />

durch die lnsel allein nicht be�<br />

sonders verdeutlicht (NL).<br />

Fahrbahnmarkierung als Ergän�<br />

zung der Zonenbeschilderung<br />

an einem Gebietseingang.<br />

Daß hier in eine Tempo <strong>30</strong>�Zone<br />

eingefahren wird, wird � auch<br />

wegen des Zebrastreifens �<br />

leicht übersehen. Solange nicht<br />

durch bauliche Maßnahmen da�<br />

für gesorgt ist, daß langsam ge�<br />

fahren wird, sollte man den Ze�<br />

brastreifen aber nicht entfernen.


5.5 Zusammenfassung<br />

Elemente<br />

Die in den Abbildungen auf den Selten 22/23 und<br />

42/43 gezeigten Elemente haben �wie dargestellt<br />

wurde� unterschiedliche Wirkungsweisen. Je grö�<br />

ßer die Probleme im Gebiet sind (siehe Mängelana�<br />

lyse), desto wichtiger ist die Auswahl von Maßnah�<br />

men hoher Wirksamkeit (vgl. EZ] bis ).<br />

Fast alle Elemente können gestalterisch befriedi�<br />

gend dargestellt werden. Vorteilhafte Lösungen er�<br />

geben sich insbesondere durch Kombinationen von<br />

Teilaufp�asterungen mit Einengungen oder Ver�<br />

Sätzen.<br />

Es wird dringend empfohlen, innerhalb einer Zone<br />

�zumindest aber innerhalb eines Straßenzuges�<br />

keine zu große Vielfalt entstehen zu lassen und<br />

nicht zu viele unterschiedliche Elemente hinterein�<br />

ander zu verwenden.<br />

Von der Venrvendung von Schwellen und von "So�<br />

fortlösungen" mit Einengungen durch Holzkonstruk�<br />

tionen und dergleichen wird abgeraten.<br />

71


Parken in Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />

6. Parken in Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />

Die Einrichtung von Tempo <strong>30</strong>�Zonen ist � vgl. IE<br />

� um so dringlicher, je geschlossener und je höher<br />

die Bebauung und je enger der Straßenraum ist.<br />

Deswegen gehört zu vielen Tempo <strong>30</strong>�Zonen Park�<br />

druck, der um so größer ist, je mehr "Fremdparker"<br />

von der Möglichkeit Gebrauch machen, ihre Autos<br />

in dem Wohngebiet abzustellen. Die Parksituation<br />

kann noch dadurch erschwert werden, daß es not�<br />

wendig ist, aus Gründen der Verkehrssicherheit und<br />

der geordneten städtebaulichen Entwicklung ver�<br />

botswidriges Parken, z.B. auf Gehwegen und an<br />

Kreuzungen, zu unterbinden.<br />

Eine Ordnung des ruhenden Verkehrs kann darum<br />

geboten sein (vgl. IE).<br />

In solchen Fällen sollte auch geprüft werden, ob in<br />

der ganzen Zone oder in Teilen der Zone<br />

� Parksonderrechte für Anwohner oder<br />

� Haltverbotszonen<br />

eingerichtet werden.<br />

6.1 Parksonderrechte für Anwohner<br />

Herrscht Parkdruck und werden in den Straßen der<br />

Zone häufig Fahrzeuge z.B. von Pendlern abge�<br />

stellt, so kann es sich empfehlen, Parksonderrechte<br />

für Anwohner zu schaffen.<br />

Dabei sollte vermieden werden, alle Anwohnerpark�<br />

stände alle 24 Stunden des Tages ausschließlich für<br />

Anwohner zu reservieren. Nach bisherigen Ein�<br />

drücken genügt es vielmehr häufig, die für Anwoh�<br />

ner bestimmten Parkstände nur für die Abend� und<br />

Nachtstunden zu reservieren.<br />

6.2 Zonenhaltverbote<br />

Nach der Änderung der StVO zum 1.1.1990 können<br />

mit Zeichen 290 (eingeschränktes Haltverbot für ei�<br />

ne Zone) eingeschränkte Haltverbote für alle öffent�<br />

lichen Verkehrs�ächen innerhalb des durch die Zei�<br />

chen begrenzten Bereiches angeordnet werden.<br />

Abweichende Regelungen durch Verkehrszeichen<br />

innerhalb der Zone sind möglich. Die Verwendung<br />

einer Parkscheibe kann durch ein Zusatzschild vor�<br />

geschrieben werden.<br />

Durch ein Zusatzschild kann auch vorgeschrieben<br />

werden, daß "in dafür gekennzeichneten Flächen"<br />

das Parken � möglichenıveise mit Parkscheibe �<br />

erlaubt ist.<br />

72<br />

In der Tabelle auf Seite 73 ist dargestellt, welche<br />

Möglichkeiten der Beschilderung eines Zonenhalt�<br />

verbots bestehen und was dadurch ausgedrückt<br />

wird.<br />

Tempo <strong>30</strong>�Zonen können erforderlichenfalls insge�<br />

samt auch als Haltverbotszonen beschildert wer�<br />

den. Es ist aber auch möglich, bestimmte Teile ei�<br />

ner Tempo <strong>30</strong>�Zone als Haltverbotszone zu beschil�<br />

dern.<br />

Vor allem die Möglichkeit, eine Haltverbotszone ein�<br />

zurichten und das Parken in gekennzeichneten Flä�<br />

chen zu erlauben, kommt für Tempo <strong>30</strong>�Zonen in<br />

Frage:<br />

Wenn in einer Straße Parkstände markiert sind, so<br />

ist es nach geltendem Recht nicht zu beanstanden,<br />

wenn ein Kraftfahrer sein Auto außerhalb der mar�<br />

kierten Parkstände abstellt � es sei denn, er parkte<br />

halb auf dem Gehweg oder behinderte den übrigen<br />

Verkehr. Deswegen werden in Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />

häufig für alle Straßenränder, an denen keine Park�<br />

stände markiert sind, eingeschränkte Haltverbote<br />

mit Zeichen 286 StVO ausgesprochen.<br />

Durch die Einrichtung eines eingeschränkten Halt�<br />

verbotes für die gesamte Zone mit der Zusatztafel<br />

"Parken in gekennzeichneten Flächen erlaubt" kann<br />

vorgeschrieben werden, daß nur innerhalb der mar�<br />

kierten Flächen geparkt werden darf. An allen ande�<br />

ren Stellen auf öffentlichen Verkehrs�ächen gilt das<br />

eingeschränkte Haltverbot, d.h., erlaubt ist das Hal�<br />

ten bis zu 3 Minuten sowie das Ein� und Aussteigen<br />

und das Be� und Entladen.<br />

Eine solche Regelung hat zur Folge, daß für die<br />

ganze Tempo <strong>30</strong>�Zone � zumindest aber für diejeni�<br />

gen Bereiche. für die ein Zonenhaltverbot aus�<br />

gedrückt wird� an allen Stellen, an denen das<br />

Parken erlaubt werden kann, auch entsprechende<br />

Flächen z.B. durch Markierungen gekennzeichnet<br />

werden müssen (vgl. §41 StVO, Abs. 2, Nr. 8 zu<br />

den Zeichen 290 und 292).<br />

Wird ein Zonenhaltverbot für die gesamte Tempo<br />

<strong>30</strong>�Zone ausgesprochen, so kommt eine Beschilde�<br />

rung in Frage, bei der beide Zonenschilder an ei�<br />

nem Mast vereinigt sind: Tempo <strong>30</strong> oben, Haltver�<br />

bot darunter; die Zusatztafel, durch die gegebenen�<br />

falls die Benutzung einer Parkscheibe vorgeschrie�<br />

ben oder das Parken in gekennzeichneten Flächen<br />

erlaubt wird, ist unter dem Zonenhaltverbot anzu�<br />

bringen.


scHmD<br />

em Parken<br />

Parken in Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />

ZONE ZONE l ZONE ZONE<br />

å 2 sm Parken in<br />

gekennzeıchneten<br />

ORT Flächen erlaubt<br />

mit in<br />

gekennzeichneten<br />

Flächen 2 Stunden<br />

gekennzeichnete _ _ P<br />

Fläche P<br />

Bedeutung von Zonen�Haltverboten mit unterschiedlichen Zusatztafeln


Verkehrsberuhlgte Geschäftsbereiche<br />

7. Verkehrsberuhigte<br />

Geschäftsbereiche<br />

Durch die Ergänzung der StVO zum 1.1.1990 wird<br />

die Möglichkeit gegeben, 'verkehrsberuhigte Ge�<br />

schäftsbereiche“ einzurichten (5 45 Abs. 1c):<br />

'In zentralen städtischen Bereichen mit hohem Fuß�<br />

gängeraufkommen und übenıviegender Aufent�<br />

haltsfunktion (verkehrsberuhigte Geschäftsberei�<br />

che) können auch Zonen�Geschwindigkeitsbe�<br />

schränkungen von weniger als <strong>30</strong> km/h angeord�<br />

net werden.'<br />

Diese Zonenbeschilderung kommt für � möglicher�<br />

weise nur kurze � innerstädtische Gebiete in Frage,<br />

in denen aufgrund der Sicherheit und des Komforts<br />

für Fußgänger besonders niedrige Kraftfahrzeugge�<br />

schwindigkeiten gewünscht werden, die Einrichtung<br />

eines verkehrsberuhigten Bereiches mit Zeichen<br />

325/326 StVO aber z.B. deswegen ausscheidet,<br />

weil Fußgängern nicht erlaubt werden soll, die<br />

Straße in ihrer ganzen Breite zu benutzen.<br />

Zur Einrichtung verkehrsberuhigter Geschäftsberei�<br />

che heißt es in der StVO, § 41 Abs. 3 Nr. 9:<br />

'In verkehrsberuhigten Geschäftsbereichen (§ 45<br />

Abs. 1c) können Fahrbahnbegrenzungen auch mit<br />

anderen Mitteln, wie z.B. durch P�asterlinien, aus�<br />

geführt werden. '<br />

Die VwV�StVO legt hierzu fest:<br />

'P�asterlinien zur Fahrbahnbegrenzung in verkehrs�<br />

beruhigten Geschäftsbereichen müssen ausrei�<br />

chend breit, in der Regel mindestens 10 cm sein,<br />

und einen deutlichen Kontrast zur Fahrbahn aufwei�<br />

sen.'<br />

Wenn die Fahrbahn in verkehrsberuhigten Ge�<br />

schäftsbereichen lediglich durch Fahrbahnbegren�<br />

zungen oder P�asterlinien abgegrenzt ist und<br />

rechts von dieser Fahrbahnbegrenzung ausreichen�<br />

der Straßenraum frei bleibt, dessen Zweckbestim�<br />

mung als Gehweg nicht ohne weiteres erkennbar<br />

ist, so ordnet die Fahrbahnbegrenzung an, daß<br />

links von ihr nicht gehalten werden darf. Außerhalb<br />

der Fahrbahn wird es in solchen Fällen erlaubt sein,<br />

überall ungeordnet zu parken, es sei denn<br />

� die Flächen hinter der Fahrbahnbegrenzung bzw.<br />

der Plasterlinie würden zweifelsfrei als Gehwege<br />

erkennbar gemacht (dann darf dort nicht geparkt<br />

werden) oder<br />

74<br />

�auf dem Fahrbahnteil jenseits der Fahrbahnbe�<br />

grenzung wären Parkstände markiert und es wäre<br />

ein Zonenhaltverbot mit dem Zusatz "Parken in ge�<br />

kennzeichneten Flächen erlaubt" (ggf. mit einer<br />

Parkzeitbeschränkung, z.B. durch Parkscheiben)<br />

vorhanden.<br />

In Fällen dieser Art dürfte es sich also empfehlen, in<br />

verkehrsberuhigten Geschäftsbereichen zusätzlich<br />

zu der Zonengeschwindigkeit auch ein Zonenhalt�<br />

verbot vorzuschreiben und Parkstände auszuwel�<br />

sen.<br />

Die StVO gibt die Möglichkeit, in verkehrsberuhig�<br />

ten Geschäftsbereichen auch Geschwindigkeiten<br />

von z.B. 10 oder 20 km/h vorzuschreiben. Dazu<br />

wird empfohlen, die zulässige Geschwindigkeit in<br />

solchen Bereichen auf nicht weniger als 20 km/h<br />

abzusenken, weil 10 km/h eine Geschwindigkeit ist,<br />

die zu nahe an der für verkehrsberuhigte Bereiche<br />

mit Zeichen 325/326 StVO vorgeschriebenen<br />

Schrittgeschwindigkeit liegt.<br />

lm übrigen darf nicht davon ausgegangen werden,<br />

daß die vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkei�<br />

ten von 20 oder <strong>30</strong> km/h in verkehrsberuhigten Ge�<br />

schäftsbereichen eingehalten wird: Auch hier wird<br />

es in vielen Fällen notwendig sein, durch bauliche<br />

Maßnahmen auf der Fahrbahn die zulässige Ge�<br />

schwindigkeit durchzusetzen, zumindet aber sehr<br />

deutlich an sie zu erinnern.


8. Bürgerbeteiligung<br />

Vor der Einrichtung von Tempo <strong>30</strong>�Zonen ist eine<br />

rechtzeitige Information und Beteiligung aller An�<br />

wohner und Gewerbetreibenden wichtig.<br />

Die Bürgerbeteiligung muß umso intensiver sein, je<br />

nachhaltiger durch �ankierende Maßnahmen die Si�<br />

tuation in einem Gebiet verändert wird.<br />

Für Gebiete, in denen Straßennetzveränderungen<br />

und/oder umfangreiche Straßenraumveränderun�<br />

gen vorgesehen werden, empfiehlt sich eine Bür�<br />

gerbeteiligung entsprechend den Empfehlungen<br />

Nr.6 der Beratungsstelle HUK, Teil 4, Abschnitt 1<br />

[1].<br />

Bürgerbeteiligung<br />

75


Checkliste<br />

9 Checkliste "Tempo <strong>30</strong>"<br />

A Auswahl von Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />

76<br />

Sind im "Verkehrsstraßengrundnetz" alle Straßen<br />

erfaßt, die<br />

� Autobahnen, Bundes�, Landes� oder Kreisstra�<br />

ßen sind oder<br />

� oberirdischen öffentlichen Verkehr tragen oder<br />

� Vorfahrtstraßen sind oder<br />

� Bedeutung für besondere Dienste haben oder<br />

� besondere Verkehrsbedeutung haben?<br />

Wurde zur Schaffung eines Verkehrsstraßennet�<br />

zes überprüft, ob kritische Abschnitte von Stra�<br />

ßen im Grundnetz wegen hoher Unfallkostenra�<br />

ten oder/und der Bedeutung als Quartiersmit�<br />

telpunkt<br />

� in Tempo <strong>30</strong>�Zonen einbezogen werden können<br />

oder<br />

� mit geringeren zulässigen Geschwindigkeiten<br />

als 50 beschildert oder<br />

� unter Beibehalt von Tempo 50 baulich verbes�<br />

sert werden sollten?<br />

Wurde überprüft, welche an Verkehrsstraßen lie�<br />

genden Quartiere oder welche Teile von Quartie�<br />

ren als Tempo <strong>30</strong>�Zonen in Frage kommen, weil<br />

überwiegend Wohnfunktion gegeben ist?<br />

Wurde die Größe der Mängel aller grundsätzlich<br />

in Frage kommenden � einschließlich der bereits<br />

beschilderten � Zonen durch die Berechnung der<br />

Unfallkostendichten ermittelt?<br />

Wurden die betrachteten Zonen nach der Größe<br />

der für sie berechneten Unfallkostendichten in<br />

eine Reihenfolge gebracht, und wurde die<br />

Dringlichkeit zur Einrichtung entsprechend der<br />

Reihenfolge festgelegt?<br />

Abschnitt Anhang<br />

1. 2.2 [Z]<br />

2.2 2.3 7. IIIIII<br />

3.1 IE<br />

3.2 lil<br />

3�8


B Einrichtung von Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />

1. Wurden die "Problembereiche" festgestellt?<br />

2. Wurde überprüft, ob Veränderungen des Stra�<br />

ßennetzes empfehlenswert sind?<br />

3. Wurden � wenigstens für die Problembereiche �<br />

bauliche Maßnahmen ausgewählt?<br />

4. ist sichergestellt, daß durch die vorgesehenen<br />

Maßnahmen<br />

� Kreuzungen und Einmündungen mit Warte�<br />

p�icht gegenüber dem Verkehr von rechts ein�<br />

deutig erkennbar sind und ausreichende Sicht�<br />

verhältnisse gegeben sind?<br />

�Gehwege von parkenden Fahrzeugen weitge�<br />

hend freibleiben?<br />

5. Ist durch die Qualität und Dichte der baulichen<br />

Maßnahmen gewährleistet, daß<br />

� überall langsamer gefahren wird und<br />

� zumindest in den Problembereichen die zuläs�<br />

sige Geschwindigkeit von <strong>30</strong> km/h nicht über�<br />

schritten wird?<br />

� Sind die vorgesehenen baulichen Maßnahmen<br />

zur Geschwindigkeitsdämpfung und zur Ver�<br />

besserung der Verhältnisse für Fußgänger ge�<br />

eignet, das Straßenbild zu verbessern, bedeu�<br />

ten sie aber zumindest keine Verschlechterung?<br />

6. Wurden die Anwohner über die vorgesehenen<br />

baulichen Maßnahmen und die Gründe, die zu<br />

den Konzepten geführt haben, informiert?<br />

Abschnitt Anhang<br />

M E<br />

W<br />

Checkliste<br />

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4�3 5.1 Elli]<br />

mms @<br />

ms �m<br />

ma �mm<br />

4�1 5�<br />

3.3 8.<br />

77


Anhang<br />

1 Zusammenfassung von Erfahrungen mit Tempo <strong>30</strong><br />

2 Ermittlung von Straßen mit hohen Verkehrsgefahren im Verkehrsstraßengrundnetz<br />

3 Ermittlung / Überprüfung des Verkehrsstraßennetzes<br />

4 Beispiel für die Entwicklung eines Verkehrsstraßennetzes aus einem Verkehrsstraßen�<br />

grundnetz _<br />

5 Beispiel für die Gebietsabgrenzung<br />

6 Unfallkostendichte als llllängelgröße; Begründung<br />

„í<br />

7 Berechnung von Unfallkostendichten<br />

78<br />

8 Beispiele für Mängelanaiyse und Dringlichkeitsreihung<br />

9 Weitere Vorgaben der VwV�StVO zu § 45 StVO im Hinblick auf Zonen�Geschwindigkeits�<br />

beschrankungen mit Erläuterungen<br />

10 Verfahren und Beispiele zur Ermittlung gefährlicher Bereiche<br />

11 VwV�StVO zur Vorfahrt und Erläuterungen<br />

12 Überprüfung der Flächen für Fahren, Parken und Gehen<br />

13 Planung und Entwurf von Maßnahmen zur Geschwindigkeitsdämpfung<br />

1 4 Abmessungen von baulichen Maßnahmen, die Tempo <strong>30</strong> durchsetzen<br />

Seite<br />

79<br />

82<br />

84<br />

es<br />

90<br />

92<br />

93<br />

94<br />

97<br />

1 00<br />

102<br />

103<br />

106<br />

1 12


Zusammenfassung von<br />

Ei Erfahrungen mit Tempo <strong>30</strong><br />

Die Untersuchungen von Tempo <strong>30</strong>�Zonen in<br />

Baden�Württemberg und anderen Bundesländern<br />

werden in der Studie der Beratungsstelle HUK wie<br />

folgt zusammengefaßt [3]:<br />

"(1) Nach der Zonen�Geschwindigkeitsverordnung<br />

vom Februar 1985 sind zahlreiche geschwindig�<br />

keitsbeschränkte Zonen eingerichtet worden. In<br />

den meisten Fällen wurde Tempo <strong>30</strong> vorge�<br />

schrieben.<br />

(2) Untersuchungen in Baden�Württemberg haben<br />

ergeben, daß die Mehrzahl der Zonen im Stadt�<br />

randgebiet eingerichtet worden ist. In etwa der<br />

Hälfte der Fälle in Baden�Württemberg sind �an�<br />

kierende Maßnahmen unterschiedlicher Inten�<br />

sität ausgeführt worden. Je größer ein Gebiet<br />

ist, um so größer ist auch die Wahrscheinlich�<br />

keit, daß flankierende Maßnahmen eingesetzt<br />

wurden.<br />

(3) Zonen � Geschwindigkeits � Beschränkungen<br />

führen zu etwas verminderten Geschwindigkei�<br />

ten. lm Mittel gehen die 85%�Geschwindigkeiten<br />

um 1 bis 2 km/h (nur Zonenbeschilderung) und<br />

um 4 bis 5 km/h (Zonenbeschilderung mit �an�<br />

kierenden Maßnahmen geringer bis mittlerer ln�<br />

tensität) zurück. Die Abnahme der Geschwindig�<br />

keiten hängt aber mit den VORHER gefahrenen<br />

Geschwindigkeiten zusammen: Je schneller<br />

VORHER gefahren wurde, um so größer ist der<br />

Geschwindigkeitsrückgang (Abbildung 1.1).<br />

Jeder Punkt in dem Diagramm stellt das Ergebnis<br />

des VORHER�/NACHHER�Vergleichs für ein be�<br />

trachtetes Gebiet dar. So beschreibt der Punkt A<br />

z. B. die Situation in einem Gebiet (ohne �ankieren�<br />

de Maßnahmen), in dem VORHER eine 85%�Ge�<br />

schwindigkeit von 39 und NACHHER eine solche<br />

von 43 km/h vorgefunden wurde. Punkte über der<br />

diagonalen Linie zeigen Geschwindigkeitszunah�<br />

men an .. Punkte auf der Linie zeigen, daß sich an<br />

den Geschwindigkeiten _ nichts geändert<br />

hat.. Punkte unterhalb der Diagonalen weisen auf<br />

Geschwindigkeitsrückgänge hı'n ._ Punkte oberhalb<br />

der bei <strong>30</strong> km/h NACHHER eingetragenen Linie<br />

zeigen, daß die 85%�Geschwindigkeit NACHHER<br />

bei mehr als <strong>30</strong> km/h lag.<br />

Die Abbildung läßt erkennen, daß es sowohl Ge�<br />

schwindigkeitszunahmen wie �abnahmen gegeben<br />

hat; die Abnehmen übenlviegen aber, sie sind bei<br />

Zonen mit �ankierenden Maßnahmen deutlicher als<br />

bei nur beschilderten Zonen. Die eingezeichneten<br />

Anhang [I] Erfahrungen mit Tempo <strong>30</strong><br />

Regressionsgeraden verdeutlichen den Zusam�<br />

menhang zwischen den Geschwindigkeitsbefun�<br />

den VORHER und NACHHER: Die Geschwindigkei�<br />

ten sind NACHHER um so deutlicher zurückgegan�<br />

gen, je höher die Ausgangsgeschwindigkeit war.<br />

Bei Geschwindigkeiten unter 40 km/h ist ein Rück�<br />

gang durch Beschilderung allein nı'cht zu erwarten.<br />

Es läßt sich nicht erreichen, daß die 85%�Ge�<br />

schwindigkeit auf <strong>30</strong> km/h zurückgeht.<br />

V85 Vorher�Nach her<br />

ZGB <strong>30</strong> (n>10O Kfz)<br />

TO m '<br />

1<br />

601 Ü<br />

` Ü<br />

� 1 6<br />

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U1OG �P<br />

NACHHERV85k<br />

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_ I<br />

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O<br />

1 O<br />

_ / . . D<br />

so/ _<br />

2° `l ' ı ' I ' I " ı * l<br />

20 <strong>30</strong> 40 50 60 70<br />

vonnen vas (km/lı)<br />

när Z_GE (10 ZGB ßßwassn.<br />

Abb. 1.1: Ergebnisse von Geschwindigkeitsmes�<br />

sungen vor und nach der Einrichtung von Tempo<br />

<strong>30</strong>�Zonen Ueweils mehr als 100 Meßwerte).<br />

Dargestellt sind die Ergebnisse aus Zonen ohne<br />

flankierende Maßnahmen und mit �ankierenden<br />

Maßnahmen geringer bis mittlerer Intensität,<br />

(4) Weil in der Regel nur geringe Geschwindigkeits�<br />

rückgänge erzielt werden, steigt das Ausmaß, in<br />

dem die zulässige Höchstgeschwindigkeit über�<br />

schritten wird, sehr stark an: Während es auf<br />

den Meßstellen in Wohngebieten VORHER<br />

(Tempo 50) zwischen O und 37% lag, überschrit�<br />

ten NACHHER 19 bis 100% der in Tempo <strong>30</strong>�<br />

Zonen beobachteten Kraftfahrzeuge die<br />

vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von<br />

<strong>30</strong> km/h.<br />

(5) Je schneller VORHER gefahren wurde, um so<br />

größer ist zwar der durch Tempo <strong>30</strong> bzw. die<br />

flankierenden Maßnahmen bewirkte Geschwin�<br />

digkeitsrückgang, um so größer ist aber auch<br />

der Prozentsatz derjenigen, die NACHHER mit<br />

79


Anhang Ii] Erfahrungen mit Tempo <strong>30</strong><br />

einer Geschwindigkeit fahren, die über der zu�<br />

lässigen Höchstgeschwindigkeit liegt.<br />

(6) Durch die Einrichtung geschwindigkeitsbe�<br />

schränkter Zonen geht die Anzahl der Unfälle<br />

zurück. Die positive Entwicklung ist aber wohl<br />

im wesentlichen das Ergebnis des Einsatzes<br />

�ankierender Maßnahmen (Abbildung 1.2).<br />

5 aa:<br />

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nluıı mit ctıııı mit orlııı mit nhnı mltllank.MıBıı.<br />

|r›s,ss,ı.s| vs,ss| | Ps | | se |<br />

Abb. 1.2: VORHER�/NACHHER�Vergleich der An�<br />

zahl der Unfälle verschiedener Schwerekategorien<br />

(Unfälle pro Jahr) in 1<strong>30</strong> Tempo <strong>30</strong>�Zonen ohne<br />

flankierende Maßnahmen und 103 Tempo <strong>30</strong>�Zo�<br />

nen mit flankierenden Maßnahmen in Baden�Wüıt<br />

temberg<br />

Dargestellt sind Indices, d.h. für jede der hier un�<br />

terschiedenen Schwerekategorien (Unfälle mit Per�<br />

sonenschaden oder nur schwerem oder leichtem<br />

Sachschaden PS, SS, LS /mit Personenschaden<br />

oder nur schwerem Sachschaden PS, SS/mit Per�<br />

sonenschaden PS/ mit schwerem Personenscha�<br />

den SP) wird die Anzahl der Unfälle VORHER =<br />

100% gesetzt; die jeweils daneben stehenden Säu�<br />

len geben die Unfallentwicklung (in Prozent der<br />

VORHER�Unfälle) in Gebieten 'ohne' und 'mit' an.<br />

Die unten in die Säulen eingetragenen Zahlen be�<br />

zeichnen die Unfallzahlen pro Jahr NACHHER. Die<br />

schralfierten Bereiche bezeichnen Erwartungswer�<br />

te, die unter Berücksichtigung der Unfallentwick�<br />

lung auf innerörtlichen Gemeindestraßen während<br />

des Untersuchungszeitraumes errechnet worden<br />

sind. Die eingetragenen Pfeile weisen darauf hin,<br />

daß die hier bezeichneten Unterschiede statistisch<br />

signifikant sind (S = 99%). Zusätzlich zu den Pro�<br />

zentwerten NACHHER (bei Unfällen mit Personen�<br />

schaden in Zonen mit flankierenden Maßnahmen<br />

ergab sich NACHHER z.B. ein Unfallrückgang auf<br />

80<br />

69%), ist zusätzlich das Ergebnis der Regressions�<br />

rechnungen eingetragen (hier z.B. 59).<br />

Der Abbildung ist zu entnehmen, daß der Mittelwert<br />

der Anzahl der Unfälle NACHHER in den ersten drei<br />

Schwerekategorien geringer war als VORHER;<br />

lediglich bei den Unfällen mit schwerem Per�<br />

sonenschaden in Gebieten ohne flankierende Ma�<br />

nahmen ist ein Anstieg dargestellt. Er ist ange�<br />

sichts der geringen Anzahl hier beobachteter<br />

schwerer Unfälle aber nicht bedeutsam. Bemer�<br />

kenswert sind die Ergebnisse zu den Unfällen mit<br />

Personenschaden oder nur schwerem Sachscha�<br />

den sowie zu den Unfällen mit Personenschaden.<br />

(7) Es wird geschätzt, daß sich allein durch die Be�<br />

schilderung 5 bis 10% und durch �ankierende<br />

Maßnahmen geringer bis mittlerer Intensität, wie<br />

sie in Baden�Württemberg eingesetzt worden<br />

sind, 20 bis <strong>30</strong>% der Unfälle mit Personenscha�<br />

den in geschwindigkeitsbeschränkten Zonen<br />

einsparen lassen.<br />

(8) Abschätzungen des Unfallaufkommens in allen<br />

für die Ausweisung als Tempo <strong>30</strong>�Zonen in Fra�<br />

ge kommenden Gebieten einer Stadt führen zu<br />

dem Eindruck, daß vielleicht nur 10 bis 20% aller<br />

Unfälle mit Personenschäden in den Gebieten<br />

passieren, die als Zonen beschildert werden<br />

können.<br />

Damit lassen sich Rückgänge der Gesamtzahl<br />

der lnnerortsunfälle mit Personenschaden von<br />

0,5 bis 2% (bei Beschilderung) und von 2 bis 6%<br />

(bei Einsatz �ankierender Maßnahmen) progno�<br />

stizieren.<br />

(9) Die Möglichkeit zur Durchführung �ankierender<br />

Maßnahmen ausreichenden Umfangs in einer<br />

großen Zahl von Zonen wird wegen des damit<br />

verbundenen Aufwandes für Analyse, Planung,<br />

Entwurf und Ausführung sowie wegen der stadt�<br />

gestalterischen Problematik schnell realisier�<br />

barer Lösungen sehr skeptisch beurteilt.<br />

(10) Erfahrungen mit der Auswirkung einer konse�<br />

quenten Übenıvachung der Geschwindigkeit in<br />

Tempo <strong>30</strong>�Zonen fehlen noch. Angesichts der<br />

relativ geringen Verkehrsstärken in den Straßen<br />

einer Zone wird die Möglichkeit, Tempo <strong>30</strong> mit�<br />

tels einer wesentlich verstärkten Übenıvachung<br />

durch Polizei oder Gemeinden durchzusetzen,<br />

für nicht sehr groß gehalten.<br />

Wenn stärker auf die Einhaltung zulässiger<br />

Höchstgeschwindigkeiten geachtet werden soll<br />

� und dafür spricht sicher viel� so sollte das<br />

vorzugsweise auf Verkehrsstraßen geschehen.


(11) Das Konzept einer konsequenten Verkehrsbe�<br />

ruhigung in "auffälligen" Wohngebieten unter<br />

Berücksichtigung von sorgfältig festzulegen�<br />

den Dringlichkeiten nach einem genau geplan�<br />

ten Konzept sollte unabhängig von der Frage<br />

der Geschwindigkeitsvorschriften in Wohnbe�<br />

reichen weiter verfolgt werden. Die bisherigen<br />

Erfahrungen (z.B. [7] bis [10]) auf diesem Ge�<br />

biet zeigen, daß in so ausgewählten Gebieten<br />

viel für die Verkehrssicherheit getan werden<br />

kann."<br />

ln den "Schlußfolgerungen und Empfehlungen" der<br />

BASt�Untersuchungen [2] heißt es:<br />

"Die Einrichtung von Zonen mit einer Geschwindig�<br />

keitsbeschränkung auf <strong>30</strong> km/h führt in geeigneten<br />

Gebieten, insbesondere in Verbindung mit beglei�<br />

tenden Maßnahmen, zu einer Verbesserung der<br />

Verkehrssicherheit und der Wohnumfeldsituation.<br />

Negative Auswirkungen auf das übrige Straßennetz<br />

sind nicht zu befürchten. Wo sich eine stetige Fahr�<br />

weise auf niedrigem Geschwindigkeitsniveau ein�<br />

stellt, besteht zudem ein Potential, die Lärm� und<br />

Abgasbelastung zu senken. Die Bevölkerung steht<br />

der Einrichtung von Tempo <strong>30</strong>�Zonen mehrheitlich<br />

zustimmend gegenüber.<br />

Aufgrund dieser positiven Gesamtbilanz wird vorge�<br />

schlagen. die zeitlich befristete Zonen�Geschwin�<br />

digkeits�Verordnung in eine dauernde Regelung zu<br />

überführen. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit in<br />

den hier betrachteten Zonen sollte einheitlich<br />

<strong>30</strong> km/h betragen.<br />

Es ist erforderlich, die Einrichtung von Tempo <strong>30</strong>�<br />

Zonen an Voraussetzungen zu binden, die in eine<br />

künftige Regelung � so weit wie möglich in den Ver�<br />

ordnungste›


Anhang [2] Straßen mit hohen Verkehrsgefahren<br />

Ermittlung von Straßen mit<br />

líl hohen Verkehrsgefahren<br />

im Verkehrsstraßengrundnetz<br />

Große Verkehrsgefahren entstehen häufig aus "Nut�<br />

zungsüberlagerungen' in engen Straßenräumen:<br />

Wenn in stark befahrenen Straßen Fußgänger� und<br />

Fladverkehr eine Rolle spielt und obendrein ruhen�<br />

der Verkehr zu bewältigen ist, kann das zu relativ<br />

vielen Unfällen führen.<br />

"Große Verkehrsgefahren" sind jedenfalls gegeben,<br />

wenn die Unfallkostenrate UKR den Wert<br />

UKR = 200 DM/(1000 Kfz� km)<br />

überschreitet.<br />

Die Unfallkostenrate wird berechnet als Quotient<br />

aus volkswirtschaftlichen Verlusten durch Straßen�<br />

verkehrsunfälle (Unfallkosten) und der "Fahrlei�<br />

stung". Für einen Straßenabschnitt von der Länge L<br />

ergibt sich<br />

_ l _<br />

uıtrt� 365_L_DTV rm�r/ttoookfz km] (1)<br />

mit<br />

UK(a) jährliche Unfallkosten auf dem betrach�<br />

teten Streckenabschnitt in DM/a<br />

L Abschnittslänge in km<br />

DTV durchschnittlicher täglicher Verkehr in<br />

Kfz/24 h auf dem betrachteten Strek�<br />

kenabschnitt<br />

Angaben über die Unfälle werden der Unfalltypen�<br />

Steckkarte entnommen.<br />

Für den einfachsten Fall, daß nur die Unfalltypen�<br />

Steckkarte für ein Jahr zur Verfügung steht und dar�<br />

in nur unterschieden wird nach<br />

� Unfällen mit Personenschaden U(PS) (Unfälle, bei<br />

denen Menschen getötet, schwer oder leicht ver�<br />

letzt worden sind) und<br />

� Unfällen U(SL) mit nur Sachschaden (ohne A�Un�<br />

fälle),<br />

errechnen sich die jährlichen Unfallkosten UK(a) für<br />

einen Straßenabschnitt wie folgt:<br />

UK(a)=U(PS)'WU(PS)+U(SL)°WU(SL) (2)<br />

U(PS) Anzahl der Unfälle mit Personenscha�<br />

den pro Jahr<br />

B2<br />

U(SL) Anzahl der Unfälle mit Sachschaden<br />

pro Jahr (ohne A�Unfälle)<br />

WU Unfallkostensätze<br />

wu(Ps) = siooo DM/u<br />

wu(sı_) = ısooo orvı/U<br />

Wünschenswert sind genauere Berechnungen, bei<br />

denen<br />

� Unfälle mit schwerem U(SP) und leichtem Perso�<br />

nenschaden U(LP) unterschieden und<br />

� längere Betrachtungszeiträume � zumindest für die<br />

schweren Unfälle � berücksichtigt werden.<br />

Sind in den Steckkarten nur die Unfälle mit Getöte�<br />

ten/Verletzten/Sachschaden erkennbar, sollte an�<br />

geregt werden, in den Steckkarten möglichst umge�<br />

hend eine Unterscheidung der Unfälle mit schwe�<br />

rem Personenschaden, leichtem Personenschaden<br />

und Sachschaden vorzunehmen.<br />

Unfälle mit Schwerverletzten oder Getöteten haben<br />

maßgebenden Ein�uß auf die Höhe der Unfallko�<br />

sten. Die Zahl der Unfälle sollte für Abschnitte, de�<br />

ren Gefährlichkeit überprüft wird, möglichst aus Un�<br />

falltypen�Steckkarten für Unfälle mit schwerem Per�<br />

sonenschaden für 3 Jahre entnommen werden. Zur<br />

Ermittlung der Unfallkosten aus Unfällen mit leich�<br />

tem Personenschaden (LP) und Sachschaden (SL)<br />

genügt die Auswertung eines vollständigen Kalen�<br />

derjahres.<br />

Hierfür gilt folgendes:<br />

UK(a) = U(SP)�wu(sP):3<br />

+ U(LP)~wu(LP) (3)<br />

+ U(SL)�wU(sL)<br />

Es bedeuten:<br />

U(SP) Unfälle mit Schwerverletzten oder Getö�<br />

teten (Unfallkategorien 1 und 2) in ein�<br />

nem Betrachtungszeitraum von 3 Jah�<br />

ren<br />

U(LP) Unfälle mit Leichtverletzten (Unfallkate�<br />

gorie 3) in einem Jahr<br />

U(SL) Unfälle mit schwerem oder leichtem<br />

Sachschaden (Unfallkategorien 4 und 5)<br />

in einem Jahr<br />

WU Unfallkostensätze (volkswirtschaftliche<br />

Verluste durch Strassenverkehrsunfälle<br />

einer bestimmten Unfallfolge)


Es gilt:<br />

WU(SP) = 150000 DM/U<br />

wu(LP) = 1<strong>30</strong>00 DM/U<br />

WU(SL) = 7500 DM/U<br />

in Gemeinden git Erfassung von A�Un�<br />

fällen<br />

= ıaooo DM/U<br />

in Gemeinden, für die A�Unfälle nicht in<br />

Steckkarten gefühn werden<br />

Werden Sondersteckkarten über die Unfälle mit<br />

schwerem Personenschaden (Schwerverletzten<br />

Anhang Straßen mit hohen Verkehrsgefahren<br />

oder Getöteten) in der Gemeinde noch nicht ge�<br />

führt, sollten deranige Karten möglichst umgehend<br />

begonnen werden. Zur Ermlttlung der Unfallkosten�<br />

rate sollten in diesem Fall die Unfalltypen�Steckkar�<br />

ten von 2, besser 3 Jahren ausgewertet werden. Es<br />

gilt dann<br />

UK(a) = U(SP)�wu(sP):n<br />

+ U(LP)�WU(LP):n (4)<br />

+ U(SL)~WU(SL):n<br />

mit<br />

n = 2 Jahre bzw. 3 Jahre.<br />

83


Anhang [§1 Verkehrsstraßennetz<br />

El Ermittlung / Überprüfung<br />

des Verkehrsstraßennetzes<br />

Entsprechend den Vorgaben in Abschnitt 2.3 ist zu<br />

entscheiden, ob die einzelnen Netzbestandteile des<br />

Grundnetzes zum Verkehrsstraßennetz gehören<br />

und also überwiegend den Belangen des Kraftfahr�<br />

zeugverkehrs zu dienen haben oder ob aufgrund<br />

der üben�iegenden Bedeutung des Wohnens und<br />

des Aufenthalts die Funktion der Erschließung über�<br />

wiegt. Für die notwendige Abwägung kann das<br />

nachfolgend angegebene schrittweise Verfahren ei�<br />

ne Hilfe sein.<br />

(1) Zum Verkehrsstraßennetz sollten alle Straßenzü�<br />

ge gerechnet werden, unabhängig von der Ver�<br />

kehrsstärke, wenn sie<br />

� anbaufrei geführt sind oder<br />

� die Bebauung vonıviegend wenig empfindliche<br />

Nutzungen umfaßt (Industrieflächen, Gewer�<br />

be�ächen).<br />

Wenn auf derartigen Strecken hohe Verkehrsge�<br />

fahren auftreten sollten, können diese in der Re�<br />

gel nur aus Besonderheiten der Streckenfüh�<br />

rung und/oder des Belages oder der Ausstat�<br />

tung der Straße folgen. Verbesserungsmaßnah�<br />

men sind auf der Grundlage örtlicher Unfallun�<br />

tersuchungen zu veranlassen. Die Frage, ob ei�<br />

ne derartige Straße in Zonen zu integrieren ist,<br />

stellt sich dabei normalerweise nicht.<br />

(2) Verkehrsstraßen sind in der Hegel auch alle an�<br />

deren Straßen, die z.B. einen DTV von mehr als<br />

20000 Kfz/24 h haben. Auch wenn solche Stra�<br />

ßen z.B. am Rand von Kerngebieten geführt<br />

sind oder Wohnquartiere durchschneiden, wird<br />

es kaum möglich sein, nennenswerte Teile der<br />

Verkehrsbelastung auf andere Straßen zu verla�<br />

gern, so daß diese Straßen in Zonen integriert<br />

werden könnten.<br />

Finden sich auf solchen hochbelasteten Straßen<br />

Abschnitte mit besonderen Verkehrsgefahren<br />

� Unfallkostenrate über UKR = 200 DM/<br />

(1000 Kfz~km) � sind Umgestaltungen mit dem<br />

Ziel der Verringerung der Verkehrsgefahren um�<br />

gehend einzuleiten.<br />

(3) Von den verbleibenden Straßen des Grundnet�<br />

zes sind solche mit einer Verkehrsstärke über<br />

etwa 10000 Kfz/24 h in der Regel als Verkehrs�<br />

straßen anzusehen, wenn eine Verkehrsentla�<br />

stung<br />

84<br />

� nicht notwendig oder<br />

� nicht möglich oder<br />

� nicht sinnvoll ist.<br />

Nicht notwendig ist eine Verlagerung, wenn auf<br />

der Straße keine besonderen Unfallgefahren be�<br />

stehen.<br />

Nicht möglich ist eine Verlagerung des Kraft�<br />

fahrzeugverkehrs, wenn die Leistungsfähigkeit<br />

benachbarter Verkehrsstraßen (maximale Ent�<br />

fernung etwa 1000 m) nicht ausreicht, weiteren<br />

Verkehr zu übernehmen, oder aufgrund der La�<br />

ge im Netz nicht erwartet werden kann, daß die<br />

notwendigen Verkehrsverlagerungen auch tat�<br />

sächlich durchgesetzt werden können.<br />

Nicht sinnvoll ist eine Verlagerung auch bei<br />

Straßen mit hohen Verkehrsgefahren, wenn<br />

� die Straßen, auf die der Verkehr verlagert wer�<br />

den könnte, ähnlich gefährlich sind oder<br />

� die Mehrlänge, die der verlagerte Verkehr auf<br />

anderen Straßen zurücklegen müßte, zu insge�<br />

samt höheren Gefahren und Belastungen der<br />

dann betroffenen Anlieger führte.<br />

ln allen genannten Fällen müssen die betrachte�<br />

ten Straßen dem Netz der Verkehrsstraßen zu�<br />

gerechnet werden.<br />

Sind auf diesen Straßen "hohe Verkehrsgefah�<br />

ren" aufgetreten, ist ein entsprechender Umbau<br />

mit dem Ziel der Verringerung der Verkehrsge�<br />

fahren bei Beibehalt der Leistungsfähigkeit mög�<br />

lichst umgehend in die Wege zu leiten. Dabei<br />

kann es sich als notwendig erweisen, auf be�<br />

stimmten kurzen Abschnitten die zulässige<br />

Höchstgeschwindigkeit unter <strong>30</strong> km/h anzuord�<br />

nen, wenn diese Abschnitte zusätzlich Quar�<br />

tiersmittelpunkte bilden. Ggf. kommt eine Kenn�<br />

zeichnung und Umgestaltung als verkehrsberu�<br />

higte Geschäftsstraße in Frage (vgl. Ab�<br />

schnitt 7).<br />

(4) Gegenstand der weiteren Überprüfung sind<br />

dann noch Straßenzüge, auf denen die Bela�<br />

stung geringer ist als etwa 10000 Kfz/24 h und<br />

Wohn� oder Geschäftsnutzung � mindestens auf<br />

einer Straßenseite � vorherrscht.<br />

Verkehrsstraßen sollten derartige Straßen sein,<br />

wenn eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von<br />

50 km/h angemessen ist. Dies ist in der Regel<br />

der Fall, wenn


� die Verkehrsbedeutung relativ groß ist und die<br />

Unfallgefahren relativ klein sind (z.B. weil die<br />

Bebauung aufgelockert ist und die Straße kei�<br />

nen Quartiersmittelpunkt bildet) oder/und<br />

� die Verbindungsfunktion überwiegt, vor allem<br />

dann, wenn die Straße zusätzliche Funktionen<br />

übernehmen muß (ÖPNV, Verbindungen für<br />

Feuerwehr und Rettungsdienste, Zubringer zu<br />

Geschäfts�, Büro�, Industrie� oder Gewerbe�<br />

zentren).<br />

Eine Integration in Gebiete. für die eine Zonen�<br />

Geschwindigkeitsbeschränkung ausgesprochen<br />

werden kann, ist also zu enuägen, wenn<br />

�die Kraftfahrzeugverkehrsstärken gering sind<br />

und die Bebauung dicht ist oder entlang der<br />

Straße schutzbedürftige Einrichtungen liegen<br />

(Kindergärten, Schulen, Altenheime u.ä.) oder<br />

Anhang [E Verkehrsstraßennetz<br />

Einzugsbereiche von Schulen oder Kindergär�<br />

ten von der Straße durchschnitten werden und<br />

hohe Verkehrsgefahren die Folge sind<br />

und/oder<br />

�die Straße als "Quartiersmittelpunkt" anzuse�<br />

hen ist.<br />

Wird entschieden, daß Straßen aus dem Ver�<br />

kehrsstraßengrundnetz in Gebiete mit Zonen�<br />

Geschwindigkeitsbeschränkung integrien wer�<br />

den können, sind bei Planung und Entwurf bau�<br />

licher Maßnahmen die besonderen Anforderun�<br />

gen an diese Straße zu berücksichtigen (vgl. Ab�<br />

schnitt 4).<br />

Nachfolgend wird am Beispiel einer Stadt von ca.<br />

50000 Einwohnern gezeigt. wie ein Verkehrsstra�<br />

ßengrundnetz dargestellt werden kann und wie sich<br />

daraus das Verkehrsstraßennetz ergibt.<br />

85


Anhang E] Verkehrsstraßennetz: Beispiel<br />

Eı Beispiel für die Entwicklung<br />

eines Verkehrsstraßennetzes aus<br />

einem Verkehrsstraßengrundnetz<br />

Abbildung 4.1 zeigt beispielhaft das Verkehrsstra�<br />

ßengrundnetz für eine Gemeinde mit etwa 50000<br />

Einwohnern.<br />

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Damit der Plan des Verkehrsstraßengrundnetzes<br />

übersichtlich bleibt, sollten bei der Zusammenfas�<br />

sung der einzelnen Unterlagen, die von den ver�<br />

schiedenen Ämtern zusammengetragen werden,<br />

nicht alle Informationen übereinandergetragen wer�<br />

den, sondern sie sollten hierarchisch geordnet wer�<br />

den. So ist in Abbildung 4.1 folgendes dargestellt:<br />

� Zunächst wurden die Autobahnen. Bundes�, Land�<br />

und Kreisstraßen eingetragen.<br />

� Ergänzt wird dieses Netz durch die Gemeindestra�<br />

ßen, auf denen oberirdisch ÖPNV�Linien verkeh�<br />

fen.<br />

� Weiterhin ergänzt wurde dieses Netz durch dieje�<br />

nigen zusätzlichen Streckenabschnitte, die für<br />

Feuerwehr und Rettungsdienste mit hohen Ge�<br />

schwindigkeiten befahrbar sein müssen.<br />

� ln dem bisher angelegten Netz nicht erfaßte restli�<br />

che Vorfahrtstraßen sind zusätzlich kenntlich ge�<br />

macht, weil davon ausgegangen werden kann,<br />

daß die in der Hierarchie weiter oben stehenden<br />

Straßen in der Regel Vorfahrt haben.<br />

�Zusätzliche besondere Verbindungen gibt es in<br />

dem gezeigten Beispiel nicht, d.h., die Anbindun�<br />

gen von Geschäfts�, Büro�, Industrie�, Gewerbe�<br />

zentren und des Bahnhofes sind in den übrigen<br />

Netzbestandteilen bereits erfaßt.<br />

Unabhängig von den genannten Bestandteilen des<br />

Verkehrsstraßengrundnetzes sind zwei derjenigen<br />

Abschnitte deutlich gemacht, bei denen eine Über�<br />

prüfung des Unfallgeschehens entsprechend große<br />

Verkehrsgefahren ergeben hat: Die Unfallkostenrate<br />

liegt dort über UKR = 200 DM/ (1000 Kfz~km).<br />

Abbildung 4.2 zeigt für einen dieser Abschnitte<br />

� den entsprechenden Ausschnitt aus einer Unfallty�<br />

pen�Steckkarte für Unfälle mit schwerem Perso�<br />

nenschaden (Schwerverletzten und Getöteten) für<br />

3 Jahre sowie<br />

� die Unfalltypen�Steckkarte aller polizeilich ertaßten<br />

Unfälle (in diesem Fall B� und C�Unfälle) für ein<br />

Jahr (Ausschnitt).<br />

Für den in Abbildung 4.2 gezeigten Strecken�<br />

abschnitt errechnet sich die Unfallkostenrate wie<br />

folgt (die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke<br />

wurde im Mittel für den gesamten Abschnitt mit<br />

Anhang El Verkehrsstraßennetz: Beispiel<br />

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Abb. 4.2: Ausschnitt aus Unfallrypen�Steckkarten<br />

� 3 Jahre Unfälle mit schwerem Personenschaden/<br />

ein Jahr alle polizeilich erfaßten Unfälle (B und C)<br />

DTV = 8500 Kfz/24h festgestellt; die Länge des<br />

Abschnittes beträgt 1,26 km):<br />

Unfallzahlen nach der schwersten Unfallfolge (ohne<br />

Verkehrsstraßenknotenpunkte)<br />

U(SP) = 11 U/3a<br />

U(LP) = 10 U/ a<br />

U(SL) = 44 u/ a<br />

Die jährlichen Unfallkosten errechnen sich nachlíl<br />

Formel (3) wie folgt<br />

UK(a) = [u(sP›~150.0o01:3<br />

+ U(LP)� 18.000<br />

+ u(sL)~ 18.000<br />

uxla) = 1.522.000 [DM/a]<br />

Die Unfallkostenrate errechnet sich nach E]<br />

Formel (1) zu<br />

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UKR � 365_L_DTv [DM/(1000Kfz km)]<br />

UKR = 389 [DM/('|0O0Kfz�kı11)]<br />

87


Anhang E] Verkehrsstraßennetz: Beispiel<br />

Aus dem in Abbildung 4.1 dargestellten Beispiel des<br />

Verkehrsstraßengrundnetzes wurde nach ents re�<br />

chenden Abwägungen (vgl. Abschnitt 2.3 und [il] )<br />

das in Abbildung 4.3 dargestellte Verkehrsstraßen�<br />

netz abgeleitet.<br />

Kenntlich gemacht sind in Abbildung 4.3 auch dieje�<br />

“e<br />

nigen Straßen des Verkehrsstraßengrundnetzes, die<br />

in Gebiete mit Zonen�Geschwindigkeitsbeschrän�<br />

kung integriert werden können. Bei der Planung<br />

flankierender Maßnahmen müssen die besonderen<br />

Anforderungen bekannt sein und berücksichtigt<br />

werden.<br />

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Abbildung 4.3 macht deutlich, daß in diesem Fall<br />

entschieden wurde, daß die beiden Straßenab�<br />

schnitte mit besonderen Verkehrsgefahren Be�<br />

standteile des Verkehrsstraßennetzes bleiben sollen<br />

aufgrund der relativ hohen Verkehrsstärke und weil<br />

sie sowohl Bedeutung für den ÖPNV wie auch für<br />

die Flettungsfahrzeuge haben, Die Straßenzüge sol�<br />

len aber durch bauliche Maßnahmen verbessert<br />

werden, von denen eine Erhöhung der Verkehrssi�<br />

cherheit und eine Unterstützung der Funktion als<br />

Geschäftsstraße und Quartiersmittelpunkt enıvartet<br />

werden können.<br />

Abbildung 4.4 zeigt für den Straßenabschnitt der<br />

Abbildung 4.2 mit hohen Verkehrsgefahren die Si�<br />

tuation vor der Umgestaltung sowie den Zustand<br />

nach der Umgestaltung. (Es wurden Radwege an�<br />

gelegt, die Querungsmöglichkeiten für Fußgänger<br />

wurden durch lnseln verbessert, durch einseitiges<br />

Parken wurde der Straßenraum gegliedert, und es<br />

wurde Sichtkontakt mindestens zu einer Straßensei�<br />

te hin geschaffen.)<br />

Abb. 4.4: Beispiel für die Umgestaltung eines ge�<br />

fährlichen Verkehrsstraßenabschnirles (Abschnitt I<br />

in Abbildung 4.2) � Vzul = 50 km/h<br />

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Anhang E] Verkehrsstraßennetz: Beispiel<br />

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89


Anhang |_í| Gebietsabgrenzung: Beispiel<br />

Beispiel tür die<br />

Gebietsabgrenzung<br />

Nicht berücksichtigt wurden<br />

� lndustriegebiete<br />

Nach den Hinweisen in Abschnitt 3 � 1 wurden in Ab�<br />

bildung 5.1 diejenigen Gebiete kenntlich gemacht ,<br />

für die eine Kennzeich nung als Tempo <strong>30</strong>�Zone<br />

grundsätzlich in Frage kommt.<br />

� GewerbeQebiete �sonstige ' unbebaute Flächen, auch Grun� und Er�<br />

holungsllachen. "<br />

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Insgesamt ergeben sich für das in Abbildung 5.1<br />

gezeigte Beispiel 29 Gebiete, für die Zonen�Ge�<br />

schwindigkeitsbeschränkungen in Frage kommen.<br />

Kenntlich gemacht in Abbildung 5.1 sind diejenigen<br />

Gebiete (z.T. auch nur Teilgebiete), in denen bereits<br />

Zonen � Geschwindigkeitsbeschränkungen ange�<br />

ordnet sind. Außerdem ist das Verkehrsstraßennetz<br />

Anhang I1] Gebietsabgrenzung: Beispiel<br />

angegeben sowie diejenigen Erschließungsstraßen<br />

mit besonderen Anforderungen.<br />

Die einzelnen Gebiete sind durchnumeriert. Die Ge�<br />

bietsnummern sagen nichts aus über die in den ein�<br />

zelnen Gebieten vorhandenen Mängel, sondern<br />

identifizieren die einzelnen Gebiete für die anschlie�<br />

ßende Mängelanaiyse.<br />

91


Anhang Eš] Mängelgröße<br />

Unfallkostendichte als<br />

E] Mängelgröße; Begründung<br />

Die Kenngröße Unfallkostendichte UKD (volkswirt�<br />

schaftliche Verluste durch Straßenverkehrsunfälle je<br />

km und Jahr in einem Gebiet) wurde aus folgenden<br />

Gründen gewählt:<br />

(1) Der Verbesserung der Verkehrssicherheit<br />

kommt bei der Einrichtung von Zonen�Ge�<br />

schwindigkeitsbeschränkungen herausragende<br />

Bedeutung zu. Durch die Unfallkosten können<br />

Anzahl und Schwere der Unfälle in einem Aus�<br />

druck zusammengefaßt werden.<br />

(2) Durch den Bezug der jährlichen Verkehrsgefah�<br />

ren (Unfallkosten UK(a)) auf die Straßennetzlän�<br />

ge wird berücksichtigt, daß der Aufwand für<br />

bauliche Maßnahmen proportional mit der<br />

Streckenlänge steigt: Die in einem als Zone vor�<br />

gesehenen Ouartier jährlich im Mittel entstehen�<br />

den Unfallkosten hängen bei sonst gleichen<br />

Randbedingungen in erster Linie von der Größe<br />

des Gebietes ab. Da es nicht Sinn der Mängel�<br />

anaiyse ist, Dringlichkeiten aufgrund von Ge�<br />

bietsgrößen festzulegen, und weil es darum<br />

geht, die Gebiete mit den höchsten Gefahren zu<br />

ermitteln, stellt die Unfallkostendichte ein geeig�<br />

netes Kriterium dar.<br />

Die Unfallkostenrate UKR ist als Kriterium für die<br />

Verkehrssicherheit von Erschließungsstraßen<br />

weniger geeignet, weil sie die Unfallkosten auch<br />

auf die Verkehrsstärke bezieht. Die Verkehrs�<br />

stärke würde somit � wie die Straßenlänge � als<br />

nicht veränderbar angesehen. In Wohnstraßen<br />

sollte Durchgangsverkehr aber verdrängt wer�<br />

den.<br />

(3) Die Unfallkostendichte erfaßt auch wesentliche<br />

weitere Belastungen der Einwohner eines Ge�<br />

bietes, insbesondere die Belastungen durch<br />

Lärm und Abgase, wie im folgenden gezeigt<br />

wird.<br />

Für einen Straßenabschnitt / ein Straßennetz einer<br />

bestimmten Länge und einer bestimmten Nutzung<br />

sowie Breite und Bebauung gilt folgendes:<br />

� Die Verkehrsunsicherheit steigt etwa linear mit der<br />

Kraftfahrzeugverkehrsstärke.<br />

� Ebenfalls linear steigt die Abgasbelastung mit der<br />

Kraltfahrzeugverkehrsstärke.<br />

�Die Lärmbelastung steigt mit dem Logarithmus<br />

der Verkehrsstärke, d.h., eine Verdoppelung der<br />

92<br />

Verkehrsstärke bewirkt eine Erhöhung der Lärm�<br />

belastung um 3 dB(A), eine Verdoppelung der<br />

Lärmbelastung folgt aus einer Verzehnfachung der<br />

Verkehrsstärke.<br />

Darüber hinaus gilt für Straßenabschnitte mit glei�<br />

cher Verkehrsstärke, daß Verkehrsunsicherheit, Ab�<br />

gasbelastung und Lärmbelastung zunehmen und<br />

die für Fußgänger und Kinderspiel verfügbaren Flä�<br />

chen abnehmen,<br />

�je geschlossener die Bebauung ist<br />

�je höher (mehr Geschosse) die Bebauung ist<br />

�je enger der Straßenraum ist (Straßenraumbreite)<br />

�je mehr Aktivitäten (Fußgänger, Kinder, Parkwech�<br />

selvorgänge) auf der Straße stattfinden.<br />

Die genannten Zusammenhänge können auch da�<br />

durch veranschaulicht werden, daß wesentliche,<br />

das Wohnumfeld charakterisierende Mängel als<br />

Produkt von<br />

� Unfallkostenbelastung UKB (volkswirtschaftliche<br />

Verluste durch Straßenverkehrsunfälle je Einwoh�<br />

ner und Jahr eines Gebietes)<br />

� Wohndichte WD (Einwohner je ha) und<br />

�Erschließungsmaß EM (Fläche, die durch einen<br />

Straßenkilometer im Gebiet erschlossen wird)<br />

dargestellt werden können:<br />

M = uKB«wD~EM : 1000 (5)<br />

daraus folgt:<br />

UK ~E~F<br />

“ �


7 Berechnung<br />

von Unfallkostendichten<br />

Zur Berechnung der Unfallkostendichte werden für<br />

jede Zone<br />

� aus der Unfalltypen�Steckkarte Anzahl und Schwe�<br />

re der innerhalb der Zone registrierten Unfälle und<br />

�aus einem maßstäblichen Plan (Stadtplan, Unfall�<br />

typen�Steckkarte) die Länge der Straßen in der<br />

Zone<br />

B�Ü`IOmI`TIB�.<br />

Die Unfälle auf den tangierenden Verkehrsstraßen<br />

und die Länge dieser tangierenden Verkehrsstraßen<br />

bleiben bei der Errechnung der Unfallkostendichte<br />

für eine Zone außerhalb der Betrachtung.<br />

Die Unfallkostendichte errechnet sich wie folgt:<br />

_ _ UK ( a)<br />

M _ UKD _ 1sO00_L (10)<br />

UK(a)=[U(1>s) �wu(ı=s)+U(sL) ~wu(sL) ] zn<br />

(11)<br />

M Mängelgröße<br />

UKD Unfallkostendichte in 1000 DM/(km~a)<br />

UK(a) jährliche Unfallkosten im betrachteten<br />

Gebiet in DM/a<br />

U(PS) Unfälle mit Personenschaden in n Jahren<br />

(Eine Unterscheidung in Unfälle mit<br />

schwerem und leichtem Personenscha�<br />

den empfiehlt sich aufgrund der in der<br />

Regel insgesamt kleinen Unfallzahlen in<br />

Wohngebieten nicht)<br />

U(SL) Unfälle mit schwerem oder leichtem<br />

Sachschaden (Unfallkategorien 4 und 5)<br />

in einem Betrachtungszeitraum von n<br />

Jahren<br />

WU Unfallkostensätze (volkswirtschaftliche<br />

Verluste durch Straßenverkehrsunfälle<br />

einer bestimmten Unfallfolge)<br />

wu(Ps) = 4sooo DM/u<br />

WU(SL) = 7500 DM/U git A�Unfällen<br />

= 18000 DM/U ohne A�Unfälle<br />

L Straßenlänge in der Zone, die ausge�<br />

schildert ist oder werden kann in km<br />

n Betrachtungszeitraum für das Unfallge�<br />

schehen, anzustreben ist n=2. Kann der<br />

Betrachtungszeitraum n nicht in vollen<br />

Jahren ausgewertet werden, gilt n=m/12<br />

mit m=Anzahl der ausgewerteten Monate<br />

1000 ist ein Maßstabsfaktor<br />

Anhang. Unfallkostendichte<br />

Bei der Berechnung der Unfallkostendichten sollten<br />

die jährlichen Unfallkosten UK(a) und die Straßen�<br />

längen L der einzelnen Gebiete getrennt gehalten<br />

werden.<br />

Ein Beispiel für eine Mängelanaiyse vgl. .<br />

Ein Formblatt zur Berechnung der Unfallkostendich�<br />

ten ist in Anlage 1 beigefügt.<br />

Bei der Gebietsabgrenzung und der Berechnung<br />

der Unfallkostendichte können folgende Besonder�<br />

heiten auffallen:<br />

(1) Hohe Unfallkostendichte bei sehr geringer Stra�<br />

ßenlänge (z.B. unter 0,5 km) und gleichzeitig<br />

kleiner Unfallzahl:<br />

Wenn die Gebietsabgrenzung richtig vorgenom�<br />

men wurde, wird empfohlen, diese Gebiete mit<br />

dem errechneten UKD�Wert in die Reihung auf�<br />

zunehmen, weil Verbesserungen mit denkbar<br />

geringem Aufwand (kurze Straßenlänge) mög�<br />

lich sind.<br />

(2) In großen Gebieten können trotz großer Unfall�<br />

zahlen geringe Unfallkostendichten auftreten:<br />

Eine Reihung auch dieser Gebiete nach dem er�<br />

rechneten UKD�Wert ist dennoch zu empfehlen,<br />

weil der Aufwand für Verbesserungen aufgrund<br />

der großen Netzlänge besonders groß sein wird.<br />

Gibt es einzelne Stellen oder kurze Abschnitte<br />

mit Unfallkonzentrationen und werden diese<br />

nicht ohnehin durch die Unfallkommission bear�<br />

beitet, sollte die Unfallkommission für diese Be�<br />

reiche tätig werden.<br />

(3) Die Unfälle können sich in bestimmten Berei�<br />

chen eines für die Zonen�Geschwindigkeitsbe�<br />

schränkung vorgesehenen Gebietes konzentrie�<br />

ren:<br />

Auch hier wird empfohlen, diese Gebiete nach<br />

der mittleren Unfallkostendichte UKD für das ge�<br />

samte Gebiet in die Reihung aufzunehmen, weil<br />

bei Planung und Entwurf für zusätzliche bauli�<br />

che oder verkehrsregelnde Maßnahmen auf die<br />

Eigenheiten des Unfallgeschehens Rücksicht<br />

genommen werden soll. Solche Gebiete<br />

erhalten bei der vorbereitenden Planung eine<br />

höhere Dringlichkeit als andere Gebiete, bei<br />

denen bei gleicher Unfallkostendichte die<br />

Unfälle gleichmäßig im Gebiet verteilt sind (vgl.<br />

Abschnitt 4.2 und ).<br />

Nachfolgend werden an Beispielen Mängelanaiyse<br />

und Dringlichkeitsreihung gezeigt.<br />

93


Anhang Mängelanaiyse, Dringlichkeit: Beispiele<br />

n Beispiele für Mängelanaiyse<br />

und Dringlichkeitsreihung<br />

Nach dem in dargestellten Verfahren der Män�<br />

gelanaiyse wurden die Unfallkostendichten für die<br />

29 Gebiete des gezeigten Beispieles (vgl. Abbildung<br />

5.1) berechnet. Dazu wurde das Formblatt aus An�<br />

lage 1 benutzt.<br />

Ausgewertet wurden die Unfalltypen�Steckkarten<br />

von 2 Jahren.Gegenstand der Betrachtung sind die<br />

B� und C�Unfälle, d.h., für die Gemeinde, für die das<br />

Beispiel dargestellt ist, wurden die A�Unfälle (Unfälle<br />

mit ausschließlich leichtem Sachschaden und ohne<br />

schwerwiegenden Verkehrsverstoß) von der Polizei<br />

nicht in den Steckkarten erfaßt.<br />

Zcınen�Geschwlndlgkeits�Beschränkung<br />

Ermittlung der Mängelgröße M = UKD (Unfallkostendichte)<br />

Gsmeimsuı Amt: __<br />

eıaıı�Nııi<br />

Belıaızrıturıgsıellıaum: n = .lahm bzw. m = Monats �rı = 1% u Jahn:<br />

Janis: 193.2 uns is 3.8<br />

arra_ıııeunıaııs¦ El A+a+c � UK(a) = [4 _ mglš +{( 1��'(El+l�l] __<br />

'°'¬""`“"“"" team �u›


Prozent dargestellt. Dadurch ist es möglich, unmit�<br />

telbar abzulesen, wieviel Prozent der Verkehrsge�<br />

fahren auf wieviel Prozent der für Zonen�Geschwin�<br />

digkeitsbeschränkungen in Frage kommenden<br />

Netzlänge geschehen sind. In dem in Tabelle 8.2<br />

gezeigten Beispiel enttallen<br />

29 Gebiete<br />

UK(ges.)=5,0 Mio.DM/a; L(ges.)=90,5 km<br />

100<br />

AUK[%50' osten<br />

l (<br />

� l<br />

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[1000DM/km*a)]<br />

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0 50 1 00<br />

Anteil Straßennetzlänge AL [%]<br />

Unfa 01¬¬"ı"�~ r<br />

0 50 100<br />

Anteil Straßennetzlänge AL [%]<br />

Abb. 8.1: Beispiel für die Verteilung der Verkehrs�<br />

gefahren in den Wohngebieten der Abbildung 5.1,<br />

geordnet nach der Unfallkostendichte (vgl.<br />

Tabelle 8.2)<br />

l<br />

Anhang Mängelanaiyse, Dringlichkeit: Beispiele<br />

� ein Viertel der Verkehrsgefahren auf nur 10% der<br />

Straßennetzlänge in den einzelnen Zonen<br />

�64% der Verkehrsgefahren aut knapp 40% der<br />

Straßennetzlänge: Mehr als die Hällte der<br />

Verkehrsgefahren gehören zu 6 von 29 Ge�<br />

bieten, die für Zonen�Geschwindigkeitsbeschrän�<br />

kungen grundsätzlich in Frage kommen.<br />

Es wird also deutlich. daß die Verkehrsgefahren und<br />

auch die übrigen Wohnumleldmängel nicht gleich�<br />

mäßig im Netz der Erschließungsstraßen verteilt<br />

sind.<br />

Die genannten Zusammenhänge können in einer<br />

Grafik leicht deutlich gemacht werden (Abbildung<br />

8.1). Dargestellt in Abbildung 8.1a ist der Prozent�<br />

satz der Unfallkosten (Ordinate) in Abhängigkeit<br />

vom Prozentsatz der gesamten Straßennetzlänge<br />

(Abszisse), die für die Einrichtung von Zonen�Ge�<br />

schwindigkeitsbeschränkung in Frage kommt, wo�<br />

bei die Gebiete nach der Mängelgröße (Unfallko�<br />

stendichte) sortiert sind (vgl. Tabelle 8.2). In Abbil�<br />

dung 8.1b sind die vorkommenden Werte der Un�<br />

fallkostendichte für die einzelnen Gebiete grafisch<br />

dargestellt.<br />

Wären die Verkehrsgefahren und die übrigen Wohn�<br />

umfeldmängel in den einzelnen Gebieten gleich ver�<br />

teilt, müßten überall gleiche Werte der Unfallkosten�<br />

dichte aultreten. die Kurve in Abbildung 8.1a wäre;<br />

eine Gerade (winkelhalbierend); die Treppenlinie in<br />

Abbildung 8.1b wäre eine Parallele zur Abszisse<br />

(UKD = const).<br />

Bei dem in den Abbildungen 4.1 bis 8.1 gezeigten<br />

Beispiel handelt es sich �wie bereits erläutert � um<br />

Untersuchungen für eine Mittelstadt von etwa 50000<br />

Einwohnern. ln Großstädten kommen zum Teil er�<br />

heblich größere Werte der Unfallkostendichten vor.<br />

Abbildung 8.2 zeigt eine entsprechende Darstellung<br />

zu Abbildung 8.1 für großstädtische Zonen (Beispiel<br />

Großstadt mit etwa 500000 Einwohnern und 98 Zo�<br />

nen, die tür eine Geschwindigkeitsbeschränkung in<br />

Frage kommen).<br />

95


Anhang Mängelanaiyse, Dringlichkeit: Beispiele<br />

Abbildung 8.2a zeigt einen ahnlichen Kurvenverlauf<br />

wie Abbildung 8.1a. Hier sind<br />

� die Hälfte der in möglichen Tempo <strong>30</strong>�Zonen auf�<br />

getretenen Unfallgelahren auf knapp einem Viertel<br />

der Straßennetzlänge aufgetreten;<br />

�zwei Drittel der Verkehrsgefahren auf gut einem<br />

Drittel der Straßennetzlänge konzentriert.<br />

Abbildung 8.2b zeigt, daß die in einer Großstadt<br />

vorkommenden Unfallkostendichten erheblich grö�<br />

ßer sind als in geringverdichteten kleineren Städten:<br />

�Während in der Mittelstadt die mittlere Unfallko�<br />

stendichte über alle Gebiete 55 [1000 DM/<br />

(km�a)] beträgt. erreicht sie in den großstädti�<br />

schen Beispielen einen Wert von 115 [1000 DM/<br />

(km'a)].<br />

� ln der Mittelstadt reichen die Unfallkostendichten<br />

von 195 [1000 DM/(km°a)] bis 0. In dem gezeig�<br />

ten Beispiel der Großstadt beträgt der größte Wert<br />

der Unfallkostendichte 771 [1000 DM/ (km�a)]. In<br />

23 Gebieten treten Unfallkostendichten aut, die<br />

höher sind als die höchste Unfallkostendichte in<br />

der Mittelstadt.<br />

Abb. 8.2: Beispiel für die Verteilung der Verkehrs�<br />

gefahren in den Wohngebieten einer Großstadt mit<br />

ca. 500000 Einwohnern<br />

96<br />

98 Gebiete<br />

UK(ges.)=59,9 Mio.DM/a; L(ges.)=521,5 km<br />

._.<br />

100<br />

kostenAUK%]<br />

50<br />

Unfa Ante<br />

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0 � Y � . Y � › l<br />

0 50 1 OO<br />

Anteil Straßennetzlänge AL [%]<br />

�h8<br />

0 � � 1 ~ . � � 1<br />

0 50 100<br />

Anteil Straßennetzlånge AL [%]<br />

i


Weitere Vorgaben der VwV�StVO<br />

zu § 45 StVO im Hinblick auf Zo�<br />

nen�Geschwindigkeitsbeschrän�<br />

kungen mit Erläuterungen<br />

In der VwV�StVO zu § 45 wird zu Zonen�Geschwin�<br />

digkeitsbeschrânkungen u.a. folgendes gesagt<br />

(Erläuterungen in Kursivschrift):<br />

(1) Die durch Zeichen 274.1 und 274.2 zu kenn�<br />

zeichnenden Zonen müssen abgrenzbar und<br />

tür eine Zonen�Geschwindigkeitsbeschrän�<br />

kung geeignet sein.<br />

Als 'abgrenzbare Bereiche' sind solche Ortstei�<br />

le zu verstehen, die sich gegenüber anderen<br />

Ouartieren und tangierenden Straßen klar ab�<br />

grenzen lassen, so daß auch für ortslremde<br />

Fahrzeugführer und möglichst auch für Fußgän�<br />

ger, die in der Zone wohnen, leicht erkennbar<br />

ist, wo sie beginnt.<br />

Die Erfahrung hat gezeigt, daß viele für Zonen�<br />

Beschilderungen in Frage kommende Gebiete<br />

nicht 'von Natur aus' als zusammenhängende<br />

Bereiche mit einer alle Straßen betreffenden<br />

Verkehrsregelung erkennbar sind. Es ist viel�<br />

mehr in der Regel erforderlich, durch 'flankı'e�<br />

rende Maßnahmen' dafür zu sorgen, daß die<br />

Zugehörigkeit aller Straßen des Quartiers zu<br />

der Zonen�Regelung erkennbar ist.<br />

(2) Die Zonen sollen möglichst eine erkennbare<br />

städtebauliche Einheit aufweisen.<br />

Die Erfahrung zeigt, daß auch diese Bedingung<br />

in vielen Fällen nicht gegeben ist.<br />

Wenn zu einem Quartier Straßen sehr unter�<br />

schiedlichen Charakters gehören, sollte die<br />

'städtebauliche Einheit' erkennbar gemacht<br />

werden. Dazu ist es in vielen Fällen notwendig,<br />

dı'e Zugehörigkeit der Straßen zu der für das<br />

ganze Gebiet geltenden Regelung durch flan�<br />

kierende Maßnahmen zu betonen.<br />

(3) Der Beginn einer Zone sollte durch straßen�<br />

bauliche Gestaltungselemente (z.B. Autptla�<br />

sterungen, Fahrbahnverengungen) hervorge�<br />

hoben werden, insbesondere wenn die Zone<br />

kein geschlossenes Erscheinungsbild aut�<br />

weist. Die Fläche für den ein� und ausfahren�<br />

den Verkehr sollte dabei so klein wie möglich<br />

bemessen werden.<br />

Anhang |1] VwV�StVO zu § 45<br />

Nach der Erfahrung kommt der Betonung des<br />

Einganges in eine Zone durch flankierende<br />

Maßnahmen zwar eine gewisse Bedeutung zu;<br />

die deutliche Gestaltung des 'Tores' ist aber<br />

weniger wichtig als Geschwindigkeitsdämpfun�<br />

gen im Verlauf der Straßen der Zone oder 'Erin�<br />

nerungen' an die Zugehörigkeit zu der Zone<br />

durch bauliche Elemente: Am Beginn der Zone<br />

wird ohnehin in der Regel langsam gefahren,<br />

weil aus der tangierenden Verkehrsstraße ab�<br />

gebogen wird; recht selten führt der Weg aus<br />

einer Tempo 50�Straße geradeaus in eine Tem�<br />

po <strong>30</strong>�Zone.<br />

ln der Regel wird in Zonen nicht so schnell ein�<br />

gefahren, daß man vor allem am Anfang unbe�<br />

dingt für eine Verzögerung sorgen muß.Es gibt<br />

auch keine Hinweise darauf, daß das Passieren<br />

eines 'Tores' im weiteren Verlauf der Fahrt zu<br />

einer angemessenen Bewegungsweise führt<br />

� es sei denn, innerhalb des Gebietes würde<br />

durch bauliche Maßnahmen ständig daran erin�<br />

nert (oder z.B. durch Teilaufpflasterung auch<br />

massiv dafür gesorgt), daß hier eine bestimmte<br />

niedrigere Geschwindigkeit nicht überschritten<br />

werden sollte.<br />

Wichtig ist, daß die Fläche für den ein� und aus�<br />

fahrenden Verkehr zwar möglichst schmal, aber<br />

immer noch so breit bleibt, daß zumindest Pkw<br />

aneinander vorbeikommen: Jedenfalls muß ver�<br />

mieden werden, daß ein aus der Zone kom�<br />

mendes Fahrzeug, das an der Verkehrsstraße<br />

wartet, einen Abbieger aus der Verkehrsstraße<br />

am Einfahren in die Zone hindert.<br />

Hinweise zur Gestaltung der Tor�Situationen<br />

vgl. Abschnitt 5.4.<br />

(4) Die Straßen innerhalb der Zone sollten<br />

gleichartige Merkmale (z.B. Straßenbreite,<br />

Straßenraumautteilung, Randbebauung) auf�<br />

weisen, die von ihrem Gesamteindruck her<br />

eine niedrige Geschwindigkeit nahelegen.<br />

Die Breite der Fahrbahn für den fließenden<br />

Verkehr sollte 6 m nicht überschreiten. Grö�<br />

ßere Fahrbahnbreiten tür den �ießenden Ver�<br />

kehr können z.B. durch Schräg� oder Senk�<br />

rechtparkstände vermindert werden.<br />

Häufig zeichnen sich Zonen dadurch aus, daß<br />

die Straßen eben keine gleichartigen Merkmale<br />

aufweisen und von ihrem Gesamteindruck her<br />

auch keine niedrige Geschwindigkeit nahele�<br />

gen.<br />

97


Anhang i`_~í_| vwv�sıvo zu § 45<br />

Gerade in solchen Fällen ist es wichtig, durch<br />

bauliche Maßnahmen dafür zu sorgen, daß die<br />

Gültigkeit der Zonen�Regelung überall zweifels�<br />

frei erkennbar ist� wenn nicht gar dafür gesorgt<br />

werden muß, daß höhere Geschwindigkeiten<br />

nicht möglich sind, bzw. Geschwindigkeiten<br />

von mehr als <strong>30</strong> km/h durch die Gestaltung der<br />

Fahrbahn unterdrückt werden.<br />

Die Verminderung der Fahrbahnbreite für den<br />

fließenden Verkehr allein reicht in der Regel<br />

nicht aus, um an die Gültigkeit der Zonen�Re�<br />

gelung zu 'erinnern' oder die vorgeschriebene<br />

Geschwindigkeit da durchzusetzen.<br />

lm übrigen ist die Kennzeichnung von Parkstän�<br />

den auf der Fahrbahn in Zonen grundsätzlich zu<br />

empfehlen, weil in manchen Fällen schon die<br />

Markierung auf der Fahrbahn dazu führt, daß<br />

Gehwege von parkenden Fahrzeugen freiblei�<br />

ben. Hierzu sind oft aber zusätzliche Maßnah�<br />

men erforderlich.<br />

(5) Es sollten möglichst keine durchgehenden<br />

Linien des öffentlichen Personennahverkehrs<br />

durch die Zone führen. Ist dies im Ausnah�<br />

metall doch erforderlich, so kann die Breite<br />

der Fahrbahn tür den fließenden Verkehr<br />

6,50 m betragen.<br />

Nach der Erfahrung bestehen in vielen Fällen<br />

dann keine Bedenken, Linienbusse durch Zon�<br />

en zu führen, wenn durch bauliche Maßnahmen<br />

für eine Geschwindigkeitsdämpfung gesorgt<br />

werden kann: Auf Straßen, die von Linienbus�<br />

sen befahren werden, besteht zwar keine Mög�<br />

lichkeit, eine Geschwindigkeitsdämpfung an<br />

Kreuzungen und Einmündungen durch die War�<br />

tepflicht gegenüber dem Verkehr von rechts zu<br />

schaffen; vielmehr wird der Straße mı't Linien�<br />

busverkehr in der Regel durch Zeichen<br />

<strong>30</strong>1 StVO die Vorfahrt zu geben sein. Auch auf<br />

solchen Straßen kann aber durch Plateaupfla�<br />

sterungen für eine Geschwindigkeitsdämpfung<br />

gesorgt werden: Linienbusse sind von diesen<br />

fahrdynamischen Einrichtungen nämlich nicht<br />

betroffen; sie müssen allerdings verpflichtet<br />

werden, die zulässige Höchstgeschwindigkeit<br />

nicht zu überschreiten.<br />

ln besonderen Fällen �insbesondere bei<br />

schwachem Verkehr und guter Übersicht� kann<br />

es ausnahmsweise auch vertretbar sein, auch<br />

im Zuge solcher Straßen die Vorfahrt nach dem<br />

Grundsatz 'Rechts vor Links' zu regeln.<br />

(6) An Kreuzungen und Einmündungen inner�<br />

halb der Zone sollte der Grundsatz "Rechts<br />

vor Links" gelten; die Allgemeine Verwal�<br />

tungsvorschrift zu § B StVO ist zu beachten.<br />

Die Beseitigung vorfahrtregelnder Verkehrszei�<br />

chen in Zonen gilt als ein besonders probates<br />

Mittel, für geringe Geschwindigkeiten zu sor�<br />

gen. Das ist zwar grundsätzlich richtig, es muß<br />

aber auf folgendes geachtet werden:<br />

�ln den wenigsten für die Zonen�Beschilde<br />

rung geeigneten Quartieren gibt es Vorfahrt�<br />

straßen, die man zugunsten von 'Rechts vor<br />

Links' beseitigen kann.<br />

� Wenn Linienbusse verkehren, muß eine Vor�<br />

fahrtregelung durch Verkehrszeichen u. U. bei�<br />

behalten werden.<br />

� Die Abstände zwischen den Stellen mit Warte�<br />

p�icht gegenüber Verkehr von rechts sind in<br />

der Regel so groß, daß allein durch 'Rechts<br />

vor Links' noch keine ausreichende bremsen�<br />

de Wirkung erzielt wird.<br />

� Auch wenn wegen 'Rechts vor Links' langsa�<br />

mer gefahren wird als bei positiver Vorfahrt,<br />

fahren auch an solchen Stellen in der Regel<br />

noch 50% der Kraftfahrer schneller als<br />

<strong>30</strong> km/h.<br />

� An Einmündungen 'bremst' 'Rechts vor Links'<br />

nur eine der beiden durchgehenden Ver�<br />

kehrsrichtungen.<br />

� Es muß sehr sorgfältig darauf geachtet wer�<br />

den, daß nach Wegnahme der Vorfahrtzei�<br />

chen dle Tatsache der Wartepflicht gegen�<br />

über dem von rechts kommenden Verkehr<br />

einwandfrei erkennbar ist. ln nicht wenigen<br />

Fällen ist im Zusammenhang mit der Einrich�<br />

tung von Tempo <strong>30</strong>�Zonen gegen die Grund�<br />

sätze der VWV zu § 8 StVO verstoßen worden,<br />

und es hat Unfälle infolge Mißachtung der<br />

Vorfahrt gegeben. (Zu den Möglichkeiten, die<br />

'Rechts vor Links'�Regelung zu verdeutlichen<br />

und die Wartepflicht erkennbar zu machen,<br />

vgl. Abschnitt 5.2.)<br />

� Zur VwV�StVO zu § 8 vgl. E] _<br />

(7) Wo eine davon abweichende Vorfahrtrege�<br />

lung aus Gründen der Verkehrssicherheit<br />

oder wegen der Belange öffentlicher Ver�<br />

kehrsmittel unumgänglich ist, ist sie durch<br />

Zeichen <strong>30</strong>1 anzuordnen.


Zeichen <strong>30</strong>1 StVO sind häufig aus Gründen der<br />

Verkehrssicherheit aufgestellt worden. Darum<br />

sollte genau überlegt werden, ob es unter Be�<br />

rücksichtigung aller örtlichen und verkehrlichen<br />

Gegebenheiten tatsächlich ratsam ist, die Vor�<br />

fahrtregelung durch Verkehrszeichen zu beseiti�<br />

gen und dı'e Vorfahrt nach dem Grundsatz<br />

'Rechts vor Links'zu regeln (vgl. auch l�] ).<br />

(B) Auf Leitlinien (Zeichen 340) ist grundsätzlich<br />

zu verzichten; weitere Zeichen und Verkehrs�<br />

einrichtungen sind in der Regel entbehrlich.<br />

Die Regelung des ruhenden Verkehrs durch<br />

Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen<br />

bleibt davon unberührt.<br />

Die Beseitigung von Leitlinien ist oft recht<br />

schwierig und auch aufwendig. Sie sollte zu�<br />

mindest mittelfristig aber jedenfalls angestrebt<br />

werden. Solange Leitlinien noch nicht beseitigt<br />

werden konnten, ist die Anordnung geschwı'n�<br />

digkeitsdämpfender Maßnahmen oder flankie�<br />

render Maßnahmen, die an die Gültigkeit der<br />

Zonen�Regelung erinnern, besonders dringlr'ch.<br />

Die Regelung des ruhenden Verkehrs in Gebie�<br />

ten, die wegen ihrer Verkehrsunsicherheit und<br />

wegen sonstiger Defizite Tempo <strong>30</strong>�Zonen wer�<br />

den sollen, ist häufig sehr schwierig: Auf der ei�<br />

nen Seite gilt es, in solchen Gebieten die An�<br />

zahl der nutzbaren Parkstände nach Möglich�<br />

keit zu erhalten; auf der anderen Seite kann es<br />

aus Gründen der Verkehrssicherheit und der<br />

Zurückgewinnung zugeparkter Gehweg�ächen<br />

erforderlich sein, Regelungen zuungunsten des<br />

ruhenden Verkehrs zu treffen.<br />

(9) Lichtzeichenanlagen sollten entfernt werden,<br />

wenn die Erfordernisse der Verkehrssicher�<br />

heit dies zulassen.<br />

Die Erfahrung zeigt, daß die Erfordernisse der<br />

Verkehrssicherheit es nur in seltenen Fällen zu�<br />

lassen, vorhandene Lichtzeichenanlagen zu<br />

entfernen. Eine solche Maßnahme kommt in der<br />

Regel nur in Frage, wenn die Straßen, in deren<br />

Verlauf die Lichtzeichenanlagen liegen, durch<br />

die Zonen�Regelung und die flankierenden<br />

Maßnahmen vom Verkehr entlastet werden<br />

konnten oder wenn durch bauliche Maßnah�<br />

men sichergestellt werden konnte, daß beson�<br />

ders langsam gefahren wird.<br />

(10) Bauliche Maßnahmen sollen dort, wo Zei�<br />

chen 274.1 alleine nicht ausreicht, die Not�<br />

wendigkeit der Geschwindigkeitsbeschrän�<br />

Anhang |:§] VwV�StVO zu § 45<br />

kung unterstreichen; sie sollen aber eine<br />

stetige Fahrweise nicht verhindern. Bei lan�<br />

gem geradlinigem Verlauf von Straßen, an<br />

Querungsbereichen stärkerer Fußgänger�<br />

ströme und im Einzugsbereich sozialer oder<br />

kultureller Einrichtungen kommen straßen�<br />

bauliche Umgestaltungen wie z.B. Fahr�<br />

bahnverengungen, Fahrbahnversätze oder<br />

Aufp�asterungen in Betracht. Auf die<br />

Durchlässigkeit der Straßen für den Wirt�<br />

schaftsverkehr, für Notfall�Fahrzeuge sowie<br />

Reinigungs� und Winterdienste ist zu ach�<br />

ten.<br />

Ebenso ist darauf zu achten, daß durch bau�<br />

liche Maßnahmen der vorhandene Raum für<br />

den ruhenden Verkehr nicht mehr als nach<br />

den Umständen nötig eingeschränkt wird.<br />

Radwege sind in der Regel nicht erforder�<br />

lich.<br />

Die Erfahrung zeigt, daß Zeichen 274.1 alleine<br />

in nur wenigen Fällen ausreicht, 'die Notwen�<br />

digkeit der Geschwindigkeitsbeschränkung'<br />

zu unterstreichen. Flankierende Maßnahmen<br />

sind darum in der Regel erforderlich. Schwel�<br />

len (statt Aufpflasterungen) und 'Hindernisse'<br />

auf der Fahrbahn kommen dazu nicht in Frage.<br />

Die Forderung, daß eine stetige Fahrweise<br />

durch die baulichen Maßnahmen nicht verhin�<br />

dert werden soll, ist in der En'ahrung begrün�<br />

det, daß vereinzelt oder nur in größeren Ab�<br />

ständen angelegte bauliche Maßnahmen, die<br />

zu einer deutlichen Geschwindigkeitsvermin�<br />

derung führen, eine ungleichmäßige Fahrwei�<br />

se zur Folge haben: Vor diesen 'Schikanen'<br />

wird gebremst, danach wird wieder beschleu�<br />

nigt. Nur wenn zwı`schen den Maßnahmen, die<br />

eine geringere Geschwindigkeit erzwingen<br />

oder sie doch zumindest nahelegen, geringe<br />

Abstände liegen, kann eine 'stetige Fahr�<br />

weise' erreicht werden (Grundsatz: Der Faltr�<br />

zeugführer muß beim Befahren einer Maß�<br />

nahme dr'e nächste bereits deutlich im Blick<br />

haben; Abstände von ca. 50 m sind anzu�<br />

streben).<br />

Es ist die Frage, ob tatsächlich nur in den ge�<br />

nannten Fällen (also bei geradlinigem Verlauf/<br />

an Querungsbereichen/ im Einzugsbereich...)<br />

Umgestaltungen erforderlich sind oder ob sol�<br />

che Veränderungen nicht in dem gesamten<br />

Straßennetz der Zone zu wünschen sind.<br />

99


Anhang Ermittlung gefährlicher Bereiche<br />

E Verfahren und Beispiele zur<br />

Ermittlung gefährlicher Bereiche<br />

Um die Verkehrssicherheit nachhaltig zu erhöhen,<br />

ist es oft nicht nötig, in allen Straßen einer Zone<br />

bauliche Verbesserungen vorzunehmen.<br />

Die kritischen Bereiche können mit Hilfe einer Un�<br />

falltypen�Steckkarte für 2 Jahre gefunden werden.<br />

(Zur Herstellung einer Untalltypen�Steckkarte für<br />

Wohngebiete und Kurzbeschreibung der Un�<br />

falltypen vgl. Anlage 3).<br />

Bauliche Maßnahmen sollten zumindest in den Stra�<br />

ßen vorgenommen werden, für die folgende Vor�<br />

aussetzungen gegeben sind:<br />

(1) 80% der Unfallkosten in der Zone entfallen auf<br />

die betrachteten Straßen.<br />

(2) Für durchgehende Straßenzüge muß nach der<br />

Umgestaltung eine einheitliche Streckencharak�<br />

teristik gewahrt bleiben, d.h., es sollten keine<br />

kurzen Abschnitte ohne Maßnahmen im Verlauf<br />

solcher Straßen bleiben.<br />

(3) Die Straßenzüge sollten so ausgewählt werden,<br />

daß Kraftfahrzeugverkehr, der umgebaute Stra�<br />

ßenabschnitte meiden will, erhebliche Umwege<br />

im Gebiet in Kauf nehmen muß und deswegen<br />

eher auf das Verkehrsstraßennetz ausweicht<br />

oder auf den gewohnten Routen verbleibt.<br />

Wurde die Mängelanaiyse für die Gebiete mit den<br />

höchsten Unfallkostendichten nochmals überprüft,<br />

liegt als Ergebnis dieser Überprüfung das Teilnetz<br />

mit den höchsten Unfallgefahren (80% der Unfallko�<br />

sten) bereits fest (vgl. Abschnitt 4.2).<br />

Jedenfalls kenntlich zu machen �z.B. in der Unfall�<br />

typen�Steckkaıte� sind die Straßenabschnitle mit<br />

besonderen Anforderungen (Bestandteile des Ver�<br />

kehrsstraßengrundnetzes � vgl. Abschnitt 2.). Wich�<br />

tig sind vor allem Kenntnisse über<br />

� Straßen mit Buslinien. die deswegen die Vorfahrt<br />

behalten müssen, sowie weitere<br />

� Knotenpunkte mit Vorfahn, für die zu entscheiden<br />

ist, ob die Vorfahrt beibehalten werden muß oder<br />

zugunsten des Grundsatzes "Rechts vor Links"<br />

aufgegeben werden kann (vgl. Abschnitt 4.3.3.1).<br />

Abbildung 10.1 zeigt zwei Unfalltypen�Steckkarten;<br />

Abbildung 10.1a für ein hochverdlchtetes kernstadt�<br />

nahes Wohngebiet einer Großstadt, Abbildung<br />

10.1b für ein am Rand des Zentrums gelegenes<br />

Wohngebiet in einer Gemeinde mit 50.000 Einwoh�<br />

nern.<br />

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hens verbessert werden müssen. Straßen mit be�<br />

sonderen Anforderungen sind ebenfalls kenntlich<br />

gemacht.<br />

Tabelle 10.1 zeigt für die in Abbildung 10.1 darge�<br />

stellten Gebiete die Unfallkostendichten für alle Un�<br />

fälle und alle Straßenabschnitte sowie für die Unfäl�<br />

le. die auf den umzugestaltenden Straßenabschnit�<br />

ten geschehen sind.<br />

Folgendes wird deutlich:<br />

� lm großstädtischen Gebiet braucht nur knapp die<br />

Hälfte (43%) der Straßenlänge mit baulichen Maß�<br />

nahmen versehen zu werden, um fast alle Unfälle<br />

mit Personenschaden (19 von 20 Unfällen) und<br />

über 90% der Unfälle mit schwerem oder leichtem<br />

Sachschaden zu erfassen. D.h. auf diesem Teil�<br />

straßennetz ereigneten sich 93% der Unfallkosten<br />

(volkswirtschaftliche Verluste durch Straßenver�<br />

kehrsunfälle).<br />

Die Unfallkostendichte bezogen auf das Teilnetz,<br />

für das flankierende Maßnahmen vorzuseh_en sind,<br />

erhöht sich von UKD = 171 auf UKD = 371<br />

[1000 DM/(km ~ a)].<br />

� Für das kernstadtnahe Wohngebiet der Mittelstadt<br />

ist es nur erforderlich, gut ein Drittel der Straßen�<br />

netzlänge mit baulichen Maßnahmen zu versehen,<br />

um gegen über 90% der Unfälle mit Personen�<br />

schaden oder mit nur schwerem Sachschaden<br />

vorzugehen. Dabei werden Maßnahmen gegen<br />

91% der Unfallkosten eingesetzt.<br />

Die Unfallkostendichte erhöht sich von UKD = 85<br />

auf UKD = 227 [1000 DM/(km � a)], wenn nur das<br />

Teilnetz betrachtet wird, für das bauliche Maßnah�<br />

men erforderlich sind.<br />

Anhang [E] Ermittlung gefährlicherßereiche<br />

Gesamtes Abschnitte,<br />

Geblet dla umgestaltet<br />

werden sollten<br />

Länge L [km] 4,9 2,1<br />

Unfälle PS [Ul2a] 20 19<br />

Unfälle SL' [Ul2B] 103 94<br />

Unfallkosten [1000DMl8] B36 780<br />

UKD [1000DMl(km"a)] 171 371<br />

(43%)<br />

(95%)<br />

(91 %)<br />

(93%)<br />

mit A�Unfällen<br />

a) kernstadtnahes Wohngebiet mı`t hoher Verdich<br />

tung einer Großstadt (ca. 900.000 Einwohner)<br />

mit 'DA�Unfällen'<br />

Gesamtes Abschnitte,<br />

Geblet die umgestaltet<br />

werden sollten<br />

Länge L [km] 17,5 6,0<br />

Unfälle PS [U/2a] 37 34<br />

Unfälle SL" [U/ga] 73 es<br />

(sw.)<br />

(92%)<br />

(90%)<br />

unftıııi


Anhang E] VwV�StVO zur Vorfahrtregelung<br />

VwV�StVO zur Vorfahrt<br />

und Erläuterungen<br />

In der VwV�StVO zu § 8, zu Abs. 1, ll wird zur Vor�<br />

fahrtregelung u.a. folgendes gesagt (Erläuterungen<br />

in Kursivschrilt):<br />

Die Verkehrsregelung an Kreuzungen und Ein�<br />

mündungen soll so sein, daß es für den Ver�<br />

kehrsteilnehmer möglichst einfach ist, sich rich�<br />

tig zu verhalten. Es dient der Sicherheit, wenn<br />

die Regelung dem natürlichen Verhalten des<br />

Verkehrsteilnehmers entspricht. Unter diesem<br />

Gesichtspunkt sollte, wenn möglich, die Ent�<br />

scheidung darüber getrof1en werden, ob an<br />

Kreuzungen der Grundsatz "Rechts vor Links"<br />

gelten soll oder eine Regelung durch Verkehrs�<br />

zeichen vorzuziehen ist und welche Straße dann<br />

die Vorfahrt erhalten soll<br />

lm Verlauf einer durchgehenden Straße sollte<br />

die Regelung stetig sein. Ist eine solche Straße<br />

an einer Kreuzung oder Einmündung mit einer<br />

Lichtzeichenanlage versehen oder positiv be�<br />

schildert, so sollte an der nächsten nicht "Rechts<br />

vor Links" gelten, wenn nicht der Abstand zwi�<br />

schen den Kreuzungen oder Einmündungen<br />

sehr groß ist oder der Charakter der Straße sich<br />

von einer Kreuzung oder Einmündung zur ande�<br />

ren grundlegend ändert.<br />

Einmündungen von rechts sollte die Vorfahrt<br />

grundsätzlich genommen werden. Nur wenn bei�<br />

de Straßen überwiegend dem Anliegerverkehr<br />

dienen (z.B. Wohnstraßen) und auf beiden nur<br />

geringer Verkehr herrscht, bedarf es nach der<br />

Erfahrung einer Vorlahrtbeschilderung nicht.<br />

Da in Zonen der Grundsatz 'Rechts vor Links' auch<br />

an Einmündungen gelten sollte, ist besonders dar�<br />

auf zu achten, ob die � der 'natürlichen Ordnung'<br />

widersprechende Bevorrechtr'gung der einmün�<br />

denden Straße zweifelsfrei erfaßbar ist.<br />

102<br />

An Kreuzungen sollte der Grundsatz "Rechts vor<br />

Links" nur gelten, wenn<br />

� die kreuzenden Straßen einen annähernd glei�<br />

chen Querschnitt und annähernd gleiche, ge�<br />

ringe Verkehrsbedeutung haben,<br />

�keine der Straßen, etwa durch Straßenbahn�<br />

gleise, Baumreihen, durchgehende Straßenbe�<br />

leuchtung, ihrem ortsfremden Benutzer den<br />

Eindruck geben kann, er befinde sich auf der<br />

wichtigeren Straße,<br />

�die Sichtweite nach rechts aus allen Kreu�<br />

zungszufahrlen etwa gleich groß ist und<br />

�in keiner der Straßen in Fahrstreifen nebenein�<br />

ander gefahren wird.<br />

Wird entgegen diesen Grundsätzen entschieden,<br />

d.h. gilt 'Rechts vor Links', obwohl die kreuzenden<br />

Straßen keinen annähernd gleichen Querschnitt<br />

haben usw., so sind besondere Maßnahmen erfor�<br />

derlich, um die Erkennbarkeit der Wartep�icht ge�<br />

genüber dem Verkehr von rechts deutlich zu ma�<br />

chen.<br />

Dazu heißt es in der Niederschrift über die Sitzung<br />

des Bund�Länder�Fachausschusses StVO am<br />

24./25. Mai 1988.'<br />

Diese Grundsätze gelten auch für die Vorfahrtre�<br />

gelung an Kreuzungen und Einmündungen in�<br />

nerhalb von Wohngebieten. Hier darf auf vor�<br />

fahrtregelnde Zeichen nur verzichtet werden,<br />

wenn die Wartepflicht gegenüber dem Verkehr<br />

von rechts zweifelsfrei erkennbar ist. In vielen<br />

Fällen wird es erforderlich sein, die Wartepllicht<br />

durch bauliche (z.B. Fahrgassenversätze, Teil�<br />

aufpflasterungen, Einengungen) oder durch ver�<br />

kehrsregelnde Maßnahmen zu verdeutlichen.<br />

Wenn dies nicht möglich ist, sollte für eine Über�<br />

gangszeit eine negative Beschilderung vorge�<br />

nommen werden. lm übrigen wird auf "zu Zei�<br />

chen 205“ der VwV�StVO verwiesen.


lil Überprüfung der Flächen<br />

für Fahren, Parken und Gehen<br />

Verbesserungen sind in solchen Straßen notvven�<br />

dig, in denen � in der Regel aufgrund von Parkdruck<br />

oder engen Fahrbahnen � Gehwege zum Abstellen<br />

von Fahrzeugen benutzt werden:<br />

� In Straßenabschnitten, in denen Parkstreifen bau�<br />

lich angelegt sind, kann durch das Abpollern der<br />

Gehwegkanten an Knotenpunkten illegales Parken<br />

nachhaltig verhindert werden. Die Sicht für Kraft�<br />

fahrzeuglenker in kreuzende oder einmündende<br />

Straßen wird dadurch ebenso verbessert wie die<br />

Bewegungsmöglichkeiten für Fußgänger. ln sol�<br />

chen Straßen sind �wenn vollständige Umbauten<br />

vermieden werden sollen, die sich bei großen Stra�<br />

ßenbreíten anbieten können � lediglich zusätzliche<br />

Maßnahmen zur Geschwindigkeitsdämpfung not�<br />

wendig.<br />

� In Straßen ohne Parkstreifen mit hohem Parkdruck<br />

ist besonderer Aufwand für die Ordnung des ru�<br />

henden Verkehrs erlorderlich. Die Möglichkeiten<br />

der Verbesserung zeigt Abbildung 12.1. Darge�<br />

stellt ist auch, welche Maßnahmen auf Strecken�<br />

abschnitten in Abhängigkeit von den für Knoten�<br />

punkte gewählten Maßnahmen in Frage kommen.<br />

Die in Abbildung 12.1 dargestellten unterschiedli�<br />

chen Formen der Fahrbahneinengung sollten je�<br />

weils um das Maß der gewählten Stellplatzanord�<br />

nung erfolgen, weil sonst weiterhin � zumindest teil�<br />

weise� auf Gehwegen geparkt wird. d.h., das Maß<br />

der Fahrbahneinengung sollte betragen<br />

Anhang Flächen für Fahren, Parken, Gehen<br />

� 2,0 bis 1,6 m bei Längsaufstellung, bei breiten<br />

Fahrbahnen maximal 2,50 m<br />

�4,5 bis 5,5 m bei Schräg� oder Senkrechtaufstel�<br />

lung.<br />

Fahrbahneinengungen um 2 m bis 4,5 m sollten<br />

vermieden werden: Wird eine Fahrbahn z.B. um 3 m<br />

eingeengt, so können entweder zwei 1,5 m breite<br />

oder auf einer Seite ein 3 m breiter Parkstreifen ge�<br />

schaffen werden: 1,5 m breite Parkstreifen führen<br />

dazu, daß Fahrzeuge halb auf dem Gehweg abge�<br />

stellt werden; 3 m breite Parkstreifen werden bei ho�<br />

hem Parkdruck unter Benutzung der Gehwege zum<br />

Schrägparken benutzt, auch wenn das nicht<br />

vorgesehen ist.<br />

Einengungen zwischen 2 m und 4,5 m kommen bei<br />

hohem Parkdruck nur in Frage, wenn die Gehwege<br />

hinreichend breit sind, so daß hingenommen wer�<br />

den kann, daß Fahrzeuge zumindest teilweise auf<br />

sie au�ahren. ln solchen Fällen ist die vorgesehene<br />

Stellplatzanordnung jedenfalls zu markieren.<br />

Unterschieden werden folgende Maßnahmentypen<br />

für Straßen ohne Parkstreifen:<br />

G: Gehwegverbreiterungen an Knoten und<br />

auf der Strecke<br />

P: Parkstandsbegrenzungen durch Einen�<br />

gungen an Knotenpunkten und auf der<br />

Strecke<br />

V: Schaffung von Fahrgassenversätzen<br />

durch einseitiges/wechselseitiges Parken<br />

103


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�Gehwegverbreiterungen (G) stellen für Fußgän�<br />

ger die beste Lösung dar (Verkürzung der Que�<br />

rungswege), sie sind aber in der Regel teurer als<br />

Einengungen zur Parkstandsbegrenzung. Sie<br />

empfehlen sich besonders in solchen Straßen, in<br />

denen die Gehwege relativ schmal sind und zu�<br />

sätzliche Aufenthalts�ächen für Fußgänger und<br />

spielende Kinder geschaffen werden sollen.<br />

� Einengungen zur Parkstandsbegrenzung (P)<br />

kommen vor allem in Frage, wenn kostengünstige<br />

Maßnahmen gewählt werden sollen. Die aus der<br />

Fahrbahn herausgenommenen Flächen werden<br />

dabei um 10 cm bis 20 cm vom vorhandenen<br />

Bordstein abgesetzt. So kann die vorhandene Ent�<br />

wässerung beibehalten werden_ Die Parkstands�<br />

begrenzungen sollten begrünt werden. Sie dürfen<br />

nicht in den Hauptbewegungsrichtungen der Fu�<br />

gänger liegen (vgl. Abbildungen 12.1 bis 13.3 und<br />

die Erläuterungen unter Abbildung 12.1).<br />

� Einseitiges Parken und Versätze (V) werden für<br />

Straßen empfohlen, wenn an Knotenpunkten<br />

"Rechts vor Links" gelten soll ggg der Parkdruck<br />

nicht besonders hoch ist @ keine Linienbusse<br />

verkehren und aufgelöste Sraßenräume der städ�<br />

tebaulichen Situation angemessen sind.<br />

Folgende Fahrgassenbreiten kommen in Frage und<br />

müssen bei der Auswahl der Veränderungen an<br />

Knoten beachtet werden:<br />

Abb. 12.1: Straßen ohne Parkstreifen: Verbesse�<br />

rungen zur Ordnung des ruhenden Verkehrs; keine<br />

oder nur geringe Geschwindigkeitsdämpfung<br />

Anhang Flächen für Fahren, Parken, Gehen<br />

Fahrgassenbreite 3,0 m bis 3,5 m (3,0 m nur bei<br />

einseitigem Parken, sonst 3,5 m):<br />

� Straßen mit Gegenverkehr bei einer Verkehrsstär�<br />

ke von maxQ = 60 Kfz/h (Spitzenstunde), wenn<br />

der Schwerverkehr sehr schwach ist und für Kraft�<br />

fahrzeuge Begegnungsmöglíchkeiten, die von par�<br />

kenden Fahrzeugen freigehalten werden können,<br />

in maximal 50m bis 100 m Abstand angeboten<br />

werden können.<br />

� Einbahnstraßen.<br />

Fahrgassenbreite 4,5 bis 4,75 m:<br />

Straßen mit Gegenverkehr, wenn die Belastungen<br />

überwiegend aus Personenwagen oder Lieferwa�<br />

gen bestehen (maxQ = <strong>30</strong>0 Kfz/h) und keine Busli�<br />

nien verkehren.<br />

Fahrgassenbreite 5,5 m bis 6,5 m:<br />

Straßen mit Gegenverkehr, wenn der Schwerver�<br />

kehr in der Spitzenstunde 20 LZ/h übersteigt oder<br />

Buslinien in der Straße verkehren. Ist der Fahrplan<br />

so gestaltet, daß Begegnungen von Linienbussen<br />

regelmäßig im Straßenzug vorkommen, sind in der<br />

Regel Fahrgassenbreiten von 6,0 m bis 6,5 m erfor�<br />

derlich.<br />

Straßen mit Fahrgassenbreiten von 5,5 m bis 6,5 m<br />

sollten auch weiterhin vorfahrtberechtigt sein.<br />

Ob an Kreuzungen oder Einmündungen Gehweg�<br />

verbreiterungen, Parkstandsbegrenzungen oder<br />

einseitiges Parken eingerichtet wird, hängt neben<br />

dem Parkdruck auch davon ab, welche Fahrgas�<br />

senbreiten auf den Streckenabschnitten benötigt<br />

werden und welche Maßnahmen zur Geschwindig�<br />

keitsdämpfung vorgesehen sind. Außerdem sollte<br />

darauf geachtet werden, daß das Straßenbild nicht<br />

zu unruhig wird: Innerhalb einer Zone sollten zumin�<br />

dest innerhalb derjenigen Straßen, die eine ähnliche<br />

Charakteristik aufweisen, gleichartige Maßnahmen<br />

verwendet werden. Das bedeutet, daß beim Entwurf<br />

von baulichen Maßnahmen, die an Knotenpunkten<br />

beginnen sollten, auch die Maßnahmen auf den<br />

Streckenabschnltten weitgehend mitbestimmt wer�<br />

den.<br />

Werden die Fahrgassenbreiten verändert, so kann<br />

es erforderlich sein, für die schmalen Fahrgassen<br />

besondere Verkehrsregeln (z.B. bezüglich Einbahn�<br />

straßen und bezüglich des Ausschlusses von<br />

Schwerverkehr) vorzusehen, vgl. hierzu Empfeh�<br />

lungen Nr. 6 der Beratungsstelle HUK, Teil 3,<br />

Abschnitt 3.2 [1].<br />

105


Anhang [E Planung und Entwurf: Geschwindigkeitsdämpfung<br />

'E Planung und Entwurf<br />

von Maßnahmen zur<br />

Geschwindigkeitsdämpfung<br />

Planung und Entwurf von Maßnahmen zur Ge�<br />

schwindigkeitsdämpfung sollten ebenso wie die<br />

Flächenüberprüfung (vgl. @) an den Knotenpunk�<br />

ten beginnen.<br />

Die zur Durchsetzung von Tempo <strong>30</strong> vorzugsweise<br />

in Frage kommenden Maßnahmen und ihre Anord�<br />

nung sind in Abbildung 13.1 für Kreuzungen K, in<br />

Abbildung 13.2 für Einmürıdungen E und in Abbil�<br />

dung 13.3 für Streckenabschnitte S dargestellt.<br />

In Abhängigkeit von der nach @ vorzusehenden<br />

Querschnittsänderung bzw. der Parksituation ist<br />

hier jeweils angegeben, welche geschwindigkeits�<br />

dämpfenden Maßnahmen in Frage kommen.<br />

Kreuzungen (K):<br />

Geeignet sind Teilaufp�asterungen TA und Plateau�<br />

pflasterungen PA. lnselnl in Kreuzungsmitte sind<br />

zur Geschwindigkeitsdämpfung nur geeignet, wenn<br />

der lnseldurchmesser groß ist. Dargestellt in Abbil�<br />

dung 13.1 sind die entsprechenden Möglichkeiten<br />

für Kreuzungen, an denen Verbesserungen zur Ord�<br />

nung des ruhenden Verkehrs (Gehwegverbreiterun�<br />

gen G bzw. Parkstandsbegrenzungen P oder Ver�<br />

sätze infolge einseitig wechselseitigen ParkensV)<br />

vorgesehen sind. sowie für solche Kreuzungen, wo<br />

eine Ordnung des ruhenden Verkehrs nicht nötig<br />

ist, weil die angrenzenden Straßen entweder Park�<br />

streifen haben oder Parkstreifen nicht notwendig<br />

sind, weil kein Parkdruck herrscht.<br />

106<br />

TA: Teilaufpflasterungen der gesamten Knotenflä�<br />

che (Anhebung der Fahrbahnfläche im Knotenbe�<br />

reich um 8 cm bis 10 cm auf nahezu Gehweghöhe):<br />

Sind die Gehwege abgesenkt, können auch die<br />

Teilaufpflasterungen zu den Bordsteinkanten hin<br />

abgesenkt werden; so entstehen relativ kostengün�<br />

stige Lösungen, bei denen die Entwässerungsein�<br />

richtungen beibehalten werden können.<br />

TA/PA: Teilaufpflasterungen oder Plateaupflaste�<br />

rungen in den Kreuzungszufahrten: Diese Maßnah�<br />

men können sich empfehlen, wenn die Knoten�<br />

punktsflächen relativ groß sind und so Kosten ge�<br />

spart werden können. Zu beachten ist aber, daß<br />

Plateaup�asterungen von den Gehbereichen der<br />

Fußgänger abgerückt werden müssen.<br />

PA: Durch Plateaupflasterungen in Kreuzungsmitte<br />

kann auf sehr kostengünstige Art ein angemesse�<br />

nes Geschwindigkeitsverhalten erzielt werden: Die<br />

Entwässerungseinrichtungen können beibehalten<br />

werden, Radfahrer können an den Plateaup�aste�<br />

rungen vorbeifahren.<br />

l: lnseln in Kreuzungsmitte sind eine kostengünsti�<br />

ge Maßnahme; sie sind aber nur dann zu empfeh�<br />

len, wenn für die in Frage kommenden Fahrzeuge<br />

genügend Platz zum Abbiegen bleibt, die lnseln be�<br />

grünt werden können und die lnseln einen Durch�<br />

messer haben, der etwa so groß ist wie die Breite<br />

der zuführenden Fahrgassen. Es sollte darauf ge�<br />

achtet werden, daß die Begrünung kein Sichthin�<br />

dernis darstellt. In Frage kommen also nur niedrige<br />

Begrünung (die maximal 50cm hoch wird) und<br />

Bäume.<br />

B: Als Maßnahmen auf Kreuzungen im Zuge von<br />

Straßen mit Vorfahrt z.B. wegen Buslinien (Straßen<br />

mit besonderen Anforderungen) kommen Plateau�<br />

pflasterungen in Frage (in Straßen mit Gegenver�<br />

kehr als geteilte Plateaus), die von Bussen und<br />

Schwerverkehrsfahrzeugen ohne Komforteinbußen<br />

befahren werden können. lm Zuge der nachgeord�<br />

neten Straßen können Teilaufpflasterungen, Pla�<br />

teaup�asterungen oder Gehwegüberfahrten einge�<br />

setzt werden. Gehwegüberfahrten haben den Vor�<br />

teil, daß auf positive Vorfahrtzeichen verzichtet wer�<br />

den kann. Werden Buslinien in Straßen ohne Park�<br />

streifen geführt, müssen in der Regel Parkstreifen<br />

selbst bei geringem Parkruck angelegt werden, weil<br />

sonst auch durch vereinzelt abgestellte Pkw Busse<br />

die geteilten Plateaus nicht geradlinig anfahren kön�<br />

nen.<br />

Abb. 13.1: Maßnahmen zur Geschwindigkeits�<br />

dämpfung an Kreuzungen K


Kreuzung<br />

K<br />

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lnseln<br />

Knoten mitte<br />

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TA/PA<br />

bei Buslinien<br />

Gehwegv<br />

Anhang Planung und Entwurf: Geschwindigkeitsdämpfung<br />

vorgesehene Querschnlttsänderung Parkstreifen kein<br />

G P V vorhanden Parkdruck<br />

Parkstandsbegrenzu ng Ve rsalz<br />

. Sie ëW% ämä abe<br />

Maßnahmen zur Geschwindigkeitsdämpfung<br />

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107


Anhang Planung und Entwurf Geschwındıgkertsdampfung<br />

Einmündungen (E):<br />

Zur Geschwindigkeitsdämpfung an Einmündungen<br />

kommen �wie an Kreuzungen� Teilaufpflasterun�<br />

gen der gesamten Knotenpunkts�äche TA, Teilauf�<br />

p�asterungen oder Plateaup�asterungen in den Zu�<br />

fahrten TA/PA und Plateaup�asterungen in Kreu�<br />

zungsmitte PA in Frage.<br />

lnseln in Kreuzungsmitte sind für Einmündungen<br />

wenig geeignet, da für die Fahrtrichtung, die keinen<br />

Verkehr von rechts vorbeilassen muß, eine deutli�<br />

che Verschwenkung der Fahrlinie kaum erreichbar<br />

ist, wenn der Platzbedarf größerer Fahrzeuge<br />

(Schleppkurven) berücksichtigt wird.<br />

Bei Anordnung von Teilaufp�asterungen oder Pla�<br />

teaup�asterungen in den Zufahrten kann der Auf�<br />

wand gegenüber Kreuzungen erheblich vermindert<br />

werden:<br />

� Für die einmündende Straße ist die Wartep�icht<br />

immer erkennbar. Geringe Geschwindigkeiten<br />

sind in dieser Zufahrt sichergestellt, weil alle Kraft�<br />

fahrzeuge einbiegen müssen.<br />

� Einbauten zur Geschwindigkeitsdämpfung im Zu�<br />

ge der durchgehenden Straße reichen aus vor der<br />

einmündenden Straße von rechts, da so die Ge�<br />

schwindigkeiten für Fahrzeuge, die "Rechts vor<br />

Links" beachten müssen, hinreichend stark ge�<br />

dämpft werden und der Kreuzungspunkt auffällig<br />

wird. Für die andere Fahrtrichtung reicht als Ge�<br />

schwindigkeitsdämpfung der Einbau "hinter" der<br />

Einmündung.<br />

Abb. 13.2: Maßnahmen zur Geschwindigkeits�<br />

dämpfung an Einmündungen E


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Maßnahmen zur Geschwındıgkeıtsdampfung<br />

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Anhang [ii] Planung und Entwurf: Geschwindigkeitsdämpfung f<br />

Streckenabschnitte (S):<br />

Auf Streckenabschnitten zwischen Knotenpunkten<br />

müssen in der Regel zusätzliche Maßnahmen zur<br />

Geschwindigkeitsdämpfung eingerichtet werden,<br />

wenn Tempo <strong>30</strong> linienhaft durchgesetzt werden soll<br />

(z.B. 85% der Kraftfahrer überall langsamer als<br />

<strong>30</strong> km/h fahren sollen � vgl. ).<br />

ln Frage kommen auf Streckenabschnitten<br />

�Teilaufplasterungen TA, deren Länge (ohne Ram�<br />

pen) mindestens so lang sein soll, wie der Achsab�<br />

stand der regelmäßig dort verkehrenden Fahrzeu�<br />

ge (Mindestlänge 5 m; größte Länge etwa 20 m,<br />

damit die geschwindigkeitsdämpfende Wirkung<br />

voll erhalten bleibt).<br />

� Plateaup�asterungen PA als Doppelplateaus, Ein�<br />

fachplateaus oder als geteilte Einfach� oder Dop�<br />

pelplateaus in Straßen mit Gegenverkehr, vor al�<br />

lem, wenn dort Buslinien verkehren.<br />

Die genannten Möglichkeiten zur Geschwindigkeits�<br />

dämpfung auf Streckenabschnitten sind in Abbil�<br />

dung 13.3 dargestellt.<br />

Für die Auswahl der jeweils geeigneten kostengün�<br />

stigen sonstigen Maßnahmen, insbesondere zur<br />

Ordnung des ruhenden Verkehrs, ist die vorhande�<br />

ne Lage der Entwässerungsrinnen im Straßenquer�<br />

schnitt mit entscheidend:<br />

� ln Straßen mit baulich ausgebildeten Parkstreifen<br />

liegt die Entwässerungsrinne in der Regel "innen"<br />

(vgl. Abbildung 13.3), d.h. auf einer oder beiden<br />

Seiten der Fahrbahn (Gehwege und Parkstreifen<br />

entwässern dorthin). Bei dieser Lage der Entwäs�<br />

serungsrinnen sind Gehwegverbreiterungen G re�<br />

lativ kostengünstig zu verwirklichen.<br />

� Bei Straßen, die bisher keine Parkstreifen haben,<br />

das Parken aber neu geordnet werden muß, liegen<br />

die Entwässerungsrinnen in der Regel am Bord�<br />

steinrand. Gehwegverbreiterungen G sind, ohne<br />

daß die Entwässerung verändert werden muß<br />

(durch zusätzliche Einläufe), nur vereinzelt ko�<br />

stengünstig möglich, wenn diese � nach Überprü�<br />

fung der Gefälleverhältnisse � so angeordnet wer�<br />

den , daß das Ober�ächenwasser ohne zusätzli�<br />

che Einläufe abliießen kann. Kostengünstig sind in<br />

allen übrigen Fällen bei außenliegenden Entvväs�<br />

serungseinrichtungen Parkstandsbegrenzungen P<br />

durch P�anzbeete. die 10 cm bis 20 cm vom<br />

Gehwegrand abgesetzt sind. wodurch die Entvväs�<br />

110<br />

serungseinrichtungen nicht verändert zu werden<br />

brauchen.<br />

�Versätze V durch wechselseitige Anordnung der<br />

Parkstände lassen sich städtebaulich befriedigend<br />

einsetzen, wenn die Straße vorher keine Park�<br />

buchten hat, die zum Fahrbahnrand hin entwäs�<br />

sert werden.<br />

Grundsätzlich können im Zuge von Straßen, an de�<br />

nen die Knotenpunkte durch Gehwegverbreiterun�<br />

gen verändert wurden, Teilaufpflasterungen oder<br />

Plateaupflasterungen auf den Streckenabschnitten<br />

angeordnet werden. Sind Plateaupflasterungen an<br />

den Knotenpunkten eingerichtet worden, empfiehlt<br />

sich aus städtebaulichen Gründen, auf den Strek�<br />

kenabschnitten ebenfalls Plateaupflasterungen ein�<br />

zusetzen. Versätze auf Streckenabschnitten sind<br />

nur möglich, wenn auch an den Knotenpunkten<br />

Versätze eingerichtet werden. ln der Regel folgt aus<br />

Linksversätzen an Knotenpunkten mindestens ein<br />

Rechtsversatz auf der Strecke. Jedenfalls ist eine<br />

ungerade Zahl von Versätzen auf der Strecke erfor�<br />

derlich (Abbildung 13.3).<br />

Abb. 13.3: Maßnahmen zur Geschwindigkeits�<br />

dämpfung auf Streckenabschnitten S


St ecke<br />

Anhang Planung und E twurf Geschw dgketsdampfu g<br />

ml<br />

Pa kstre fe<br />

S (vorhand / gesehen)<br />

Lage der<br />

E twâsserung<br />

Begrenzung<br />

Pa kstanden<br />

Te laufpflasterung<br />

TA<br />

Pl t aupflasterung<br />

PA<br />

doppelt<br />

einfach<br />

geteilt<br />

B. bel Bussen<br />

Streckenabschnıtte<br />

ohne<br />

Pktf<br />

mi<br />

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'TJarâ._rucıı'<br />

Außen<br />

Außen<br />

'imi<br />


Anhang Durchsetzen von Tempo <strong>30</strong><br />

E Abmessungen<br />

von baulichen Maßnahmen,<br />

die Tempo <strong>30</strong> durchsetzen<br />

Vor allem in Gebieten, in denen die Verkehrsgefah�<br />

ren hoch sind (z.B. die Unfallkostendichten über<br />

UKD = 80 [1000 DM/(km�a)] liegen), sollte dafür<br />

gesorgt werden, daß �zumindest in den gefährli�<br />

chen Bereichen, zu denen 80% der Unfallkosten der<br />

Zone gehören � die Mehrzahl der Kraftfahrer nicht<br />

schneller als Tempo <strong>30</strong> fährt.<br />

Nachfolgend wird angegeben, wie sichergestellt<br />

werden kann, daß 85% der Kraftfahrer die zulässige<br />

Höchstgeschwindigkeit von <strong>30</strong> km/h nicht über�<br />

schreiten.<br />

Hinsichtlich der Auswirkungen von Aufpflasterun�<br />

gen (Teilaufpflasterungen oder Plateaupflasterun�<br />

gen) auf das Fahrverhalten sind folgende Grund�<br />

sätze zu beachten:<br />

(1) Wegen der begrenzten Bodenfreiheit von Kraft�<br />

fahrzeugen darf der Höhenunterschied zur übri�<br />

gen Fahrbahn nicht mehr als 10 cm betragen.<br />

Wegen der Einheitlichkeit und Unterscheidbar�<br />

keit der Elemente wird empfohlen,<br />

�Teilaufp�asterungen in einer Höhe von 8 cm<br />

bis 10 cm,<br />

� Plateaup�asterungen in einer Höhe von 5 cm<br />

bis 7 cm<br />

auszuführen.<br />

(2) Vor und hinter Aufp�asterungen versuchen<br />

Kraftfahrer auf möglichst kurzen Wegen W<br />

(50m bis maximal 70 m) das ihrer Meinung<br />

nach der Strecke angemessene Geschwindig�<br />

keitsverhalten VO (V85 etwa 50 km/h) wieder zu<br />

erreichen. Dies kann nur verhindert werden,<br />

wenn in entsprechend kurzen Abständen A Auf�<br />

p�asterungen den Kraftfahrer am Wiederbe�<br />

schleunigen hindern. Die Zusammenhänge so�<br />

wie die Auswirkungen einzelner geschwindig�<br />

keitsdämpfender Maßnahmen V1 bzw. V2 und<br />

die Wiederholung solcher Maßnahmen in unter�<br />

schiedlichen Abständen A zeigt Abbildung 14.1.<br />

Gleichmäßig niedrige Geschwindigkeiten folgen<br />

weniger aus Eigenarten des Straßenbildes, son�<br />

dern vielmehr aus der Fahrdynamik (Beschleu�<br />

nigungs� bzw. Verzögerungsverhalten der ein�<br />

zelnen Kraftfahrer). Die Zusammenhänge, die in<br />

Abbildung 14.1 modellhaft dargestellt sind, sind<br />

durch eine Vielzahl von Geschwindigkeitsmes�<br />

sungen belegt [5].<br />

Unter Berücksichtigung der genannten Zusammen�<br />

hänge werden in Abhängigkeit von der baulichen<br />

112<br />

2 GeschvvirxiligkeitV<br />

_ _ _ _ _ _ _ V0_<br />

S<br />

V2<br />

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F wt 4�wi �i Lange<br />

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ist dann aber geringer als bei Aufp�asterungen mit<br />

�acheren Rampen und kürzeren Abständen.<br />

TA Teilaufpflasterungen<br />

Rampenlänge R max.Abstand A<br />

Höhe h `<br />

rr [cm] ao too,<br />

,rt [cm] s to 4°“<br />

Fl [cm] 60 70<br />

it rem] s 1o 6°“<br />

PA Plateaupflasterungen<br />

Rampenlänge R max. Abstand A<br />

Höhe h<br />

Doppelplateaus<br />

R [cm] <strong>30</strong> 35<br />

n [cm] s 1 g 4°“<br />

Einfache Plateaus<br />

ı=r [cm] zo as so<br />

it tom] l s 1<br />

Tabelle 14.1: Maximale Abstände von Aufp�aste�<br />

rungen, um V85 = <strong>30</strong> km/h zu gewährleisten<br />

Die Zusammenhänge zwischen erzielbarem Ge�<br />

schwindigkeitsniveau V85 und Abstand geschwin�<br />

digkeitswirksamer<br />

14.2 [1,5].<br />

Maßnahmen zeigt Abbildung<br />

š<br />

___ U1CF<br />

Versolz<br />

oder<br />

km V85<br />

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_ TA 1:20<br />

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Literatur<br />

Literatur<br />

[1] Pfundt, K. und V. Meewes: Verkehrserschlie�<br />

ßung von Wohnbereichen � Umgestaltung, Neu�<br />

planung; Empfehlungen Nr. 6 der Beratungsstel�<br />

le für Schadenverhütung des HUKVerbandes,<br />

Köln 1986<br />

[2] Arbeitsgruppe "Zonen�Geschwindigkeits�Be�<br />

schränkungen": Zonen�Geschwindigkeits�Be�<br />

schränkungen, Bundesanstalt für Straßenwesen,<br />

Bergisch Gladbach, 1989<br />

[3] Pfundt, K.; K. Eckstein und V. Meewes: Zonen�<br />

Geschwindigkeits�Beschränkung, Praxis der Ge�<br />

meinden bei der Einrichtung von Zonen, Aus�<br />

wirkungen auf Geschwindigkeiten und Verkehrs�<br />

sicherheit, Mitherausgeber: Innenministerium<br />

Baden�Württemberg, 1989<br />

[4] Handboek <strong>30</strong> km/h�maatregelen, Ministerie van<br />

Verkeer en Waterstaat. 's�Gravenhage, August<br />

1984<br />

[5] Meewes, V.: Geschwindigkeiten in Erschlie�<br />

ßungsstraßen � Möglichkeiten der Dimensionie�<br />

rung, Straßenverkehrstechnik, Heft 2, Kirsch�<br />

baum Verlag, Bonn, 1989<br />

114<br />

[6] Redlich, J.: Sicherheitsüberprüfung von Schwel�<br />

len und Aufp�asterungen in Stadtstraßen, For�<br />

schungsprojekt FP 8722 der Bundesanstalt für<br />

Straßenwesen, Teil 1; Institut für Kraftfahrwesen,<br />

RWTH Aachen, April 1989 (unveröffentlichtes<br />

Manuskript)<br />

[7] Großversuch "Verkehrsberuhigung in Wohnge�<br />

bieten", Schlußbericht der Beratergruppe, Der<br />

Minister für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr<br />

des Landes Nordrhein�Westfalen, Kirschbaum�<br />

Verlag 1979<br />

[8] Meewes, V.: Verkehrsberuhigung in Köln, Schrif�<br />

tenreihe Stadterneuerung Band 1 der Stadt<br />

Köln, 1987<br />

[9] Neumann, V.: Verkehrssicherheit und Fahrver�<br />

halten, Auswertung zur Verkehrsberuhigung im<br />

"neuen" Agnesviertel in Köln, 1988<br />

[10] Glotz�Richter, M. und V. Meewes: Bewertung<br />

von Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung nach<br />

den RAS�W �Überprüfung der Maßnahmewir�<br />

kungen Beispiel Baudriplatz / Schillplatz, Köln�<br />

Nippes, Köln 1989


Anlagen<br />

Anlagetz<br />

Liste zur Berechnung der Unfallkostendichte<br />

UKD als die Gebiete beschreibende Mängel�<br />

größe<br />

Anlage 2:<br />

Formblatt für die Reihung der Gebiete nach der<br />

festgestellten Mängelgröße M = UKD<br />

Anlage 3:<br />

Herstellung einer "Unfalltypen�Steckkarte" tür<br />

Wohngebiete und Kurzbeschreibung der<br />

Unfalltypen<br />

115


Anlage 1: Liste zur Berechnung der Unfallkostendichte UKD als die Gebiete beschreibende Mängelgröße<br />

116<br />

Zonen�Geschwindigkeits�Beschränkung<br />

Ermittlung der Mängelgröße M = UKD (Unfallkostendichte)<br />

Gemeinde:hh Amt:hh<br />

Blatt�Nnzh<br />

Betrachtungszeitraum: n = Jahre bzw. m = Monate �›n = å = Jahre<br />

Jahre: 19 und 19<br />

Engjsššrtjáıefgzııeñ. �� � U A+e+c �› uk (a) = 45 _(@+@) _ {( 1,s*(+) s 1 In<br />

El B+c � UK(a)= (1a,o=~(|§|+)<br />

Geblet ` Bezeichnung Länge Unfälle U Unfallkosten Unfallkostendichte<br />

Nr. ` L 1.Jahr 2.Jahr UK(a) M = UKD<br />

[km] i PS SL PS SL [1000DM/a] [1000DM/(km*a)]<br />

g ==ı§l<br />

111 l Ei I 111 | lzı l :sl l ei | | | E I<br />

L___._ ___._._._ _ _ _ ___ _ _ __________ _..l_____ _ _ __ _ _ _ __ . ___ ___.� _.. _.�...__.__._ . �..__.___ .._.__._._._._._.__.__.____._<br />

___ __ ___ _ __,_ ___ ___ _ __ _ __._ __ __ __ _ _ _ __ _.__.__.__ _ ___ _ _._._ _ ___.. _.� __.___. ..__,_,_._.J_ _.� _.� ______h.___ __ _. _ _ _ _._._.__._.__._._______._ __ _._._<br />

_ _ _ ._. ¬ ___._ _._._ ___ _ _ _ _ _ _._____.��.� _ _. _. __._.__ �__.___ _ ... _._.�. _. __.___? „___ _ _ _ _ _ _ _ _.. _._.___._.________ _.__ __.___ _..<br />

_ _ ___ __._ _.. _.� ___.___._______________�h_ __.� _ _._ _ _ _.. „__.___ .___ _ __ _ _ _ _.. ______.___..� _ _.� _ _ _ _._ _ �._.._�____.__.__.___._....._...�


Anlage 2: Formblatt für die Reihung der Gebiete nach der festgestellten Mängelgröße M = UKD<br />

Zonen�Geschwindigkeits�Beschränkung<br />

Reihung der Gebiete<br />

nach der Mängelgröße M = UKD (Unfallkostendichte)<br />

Gemeinde: Amt:<br />

Blatt�Nr '<br />

Betrachtungszeitraum: 19 und 19 n = .Jahre bzw. m = Monate<br />

Anzahl der Gebiete:h<br />

UK(a)ges: h___ 1000 DM/a Lges: hkm<br />

AUK _ E _ ätaμ UK(a)geS *1oo__Ä UK(a)ges *1 oo AL _ @ _<br />

_<br />

EL<br />

Lges<br />

_<br />

*1o°_ Lges *100<br />

, Priorität Geblet Mängelgröße Unfallkosten<br />

Straßenlänge<br />

Nr. Gebløl Summe Geblet Summe<br />

1 M=uı


Anlage 3 _<br />

Herstellung einer "Unfalltypen�Steckkarte" für Wohngebiete<br />

1. Auf einer Kane im Maßstab 1:5000 wird jeder Unfall am Ort des Geschehens durch eine farbige Nadel markiert.<br />

2. Ereignen sich an einer Straßenstelle (z.B. an einer Kreuzung, Einmündung oder Kurve) mehrere Unfälle, so sind<br />

die entsprechenden Nadeln in einer Reihe übereinander, untereinander oder nebeneinander so zu stecken,<br />

daß die Unfallhäufung an diesem Punkt auf einen Blick erkennbar wird.<br />

3. Unfälle mit nur Sachschaden (SL) sind durch Nadeln mit 4 mm�Köpfen, Unfälle mit Leichtverletzten (LP) durch<br />

Nadeln mit 6 mm�Köpfen und Unfälle mit Schwerverletzten / Getöteten (SP) durch Nadeln mit 8 mm�Köpfen zu<br />

markieren.<br />

4. Die Farbe des Nadelkopfes ist entsprechend dem Unfalltyp zu wählen:<br />

(grün) Typ 1 : Fahrunfall<br />

(gelb) Typ 2 : Abbiege�U nfall<br />

(rot) Typ 3 : Einbiegen/Kreuzen�Unfall<br />

(weiß) Typ 4 : Überschreiten�U nfall<br />

(blau) Typ 5 : Unfall durch ruhenden Verkehr<br />

(orange) Typ 6 : Unfall im Längsverkehr<br />

(schwarz) Typ 7 : Sonstiger Unfall<br />

5. Durch farbige Markierungszeichen am Schaft der Nadel werden solche Unfälle gekennzeichnet,<br />

118<br />

an denen Fußgänger oder Radfahrer beteiligt waren:<br />

(F) Fußgänger : weißes Dreieck (entfällt beim Überschreiten)<br />

(R) Radfahrer : hellgrünes Dreieck<br />

bei denen besondere Umstände vorlagen<br />

(S) 5l9�a|ä�|&_Qe : graues Dreieck<br />

außer Betrieb


Kurzbeschreibung der Unfalltypen<br />

Der Unfalltyp bezeichnet den Verkehrsvorgang. der zum Unfall geführt hat<br />

Anlage 3<br />

(nicht maßgebend für die Bestimmung des Unlalltyps sind die Unfallart. d.l1. der Unfallablauf und die Unfallursachen, d.h. das Fehlverhal�<br />

ten)<br />

Typ 1: Fahrunfall (F)<br />

Unfall infolge Verlustes der Fahrzeugkontrolle, ohne daß ein anderer Verkehrsteilnehmer, ein Tier oder ein<br />

Hindernis auf der Fahrbahn den Fahrer zum Reagieren (z.B. Bremsen oder Ausweichen, auch wenn das<br />

zum Schleudern geführt hat) veranlaßt hat.<br />

Typ 2: Abbiege�Unfall (AB)<br />

Unfall infolge eines Kon�iktes zwischen einem abblegenden Fahrzeug und einem aus gleicher oder entge�<br />

gengesetzter Richtung kommenden anderen Verkehrsteilnehmer (Fahrzeug oder Fußgänger) an Kreu�<br />

zungen, Einmündungen, Grundstücks� oder Parkplatzzufahrten.<br />

Typ 3: Einbiegen/Kreuzen�Unfall (EK)<br />

Unfall infolge eines Kon�iktes zwischen einem warlepflichtigen (einbiegenden oder kreuzenden) Fahrzeug<br />

und einem vorfahrtberechtigten Fahrzeug an Kreuzungen, Einmündungen oder Ausfahnen von Grund�<br />

stücken oder Parkplätzen.<br />

Typ 4: Überschreiten�Unfall (ÜS)<br />

Unfall infolge eines Kon�iktes zwischen einem die Fahrbahn überschreitenden Fußgänger und einem Fahr�<br />

zeug, sofern das Fahrzeug nicht soeben abgebogen ist.<br />

Typ 5: Unfall durch ruhenden Verkehr<br />

Unfall infolge eines Konfliktes zwischen einem durchfahrenden Fahrzeug und einem abgestellten oder ein�<br />

/ausparkenden Fahrzeug (Unfälle durch Konflikte von ein� oder ausparkenden Fahrzeugen mit abge�<br />

stellten Fahrzeugen oder mit Fußgängern gehören zum Typ 7).<br />

Typ 6: Unfall im Längsverkehr<br />

Unfall infolge eines Kon�iktes zwischen einem Fahrzeug und einem aus gleicher oder entgegengesetzter<br />

Richtung kommenden Fahrzeug oder Fußgänger, ohne daß Abbiegen, Einbiegen/Kreuzen. Uberschreiten<br />

oder ruhender Verkehr eine Rolle gespielt hat.<br />

Typ 7: Sonstiger Unfall (S0)<br />

Unfall, der keinem der Typen 1 � 6 zuzuordnen ist (insbesondere Unfälle zwischen Parkern, beim Wenden,<br />

durch Hindernisse oder Tiere auf der Fahrbahn).<br />

Merke: Abkommen von der Fahrbahn oder Schleudern ist kein Fahrunfall, wenn einem anderen Verkehrsteilnehmer ausgewichen wurde.<br />

Auffahren auf einen anderen Verkehrsteilnehmer ist kein Längsverkehrsunfall, wenn der Vorausfahrende gebremst hat, weil er oder<br />

andere abbiegen, einbiegen/kreuzen oder einem Fußgänger, einem parkenden Fahrzeug oder Hindernis ausweichen wollte.<br />

(Auszug aus: Schilberg. F.: "Unfalltypen�Katalog", Mitteilungen der Beratungsstelle für Schadenverhütung des HUK�Verbandes, Nr. 7, Köln<br />

1970)<br />

119

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