TEMPO 30 ZONEN
TEMPO 30 ZONEN
TEMPO 30 ZONEN
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2.Auflage August 1990<br />
Nr.8<br />
Empfehlungen<br />
der Beratungsstelle<br />
für Schadenverhütung<br />
<strong>TEMPO</strong> <strong>30</strong> � <strong>ZONEN</strong><br />
Auswahl<br />
und Einrichtung<br />
Verband der Autoversicherer
Impressum:<br />
Herausgeber:<br />
Beratungsstelle für Schadenverhütung<br />
des Verbandes der Haftp�ichtversicherer,<br />
Unfallversícherer, Autoverslcherer und<br />
Flechtsschutzversicherer e.\/_<br />
Ebertplatz 2, 50668 Köln<br />
Druck:<br />
Moeker Merkur Druck GmbH,<br />
Niehler Gürtel 102, 50685 Köln<br />
ISSN 0724~3685
Vorwort<br />
Nach den Erfahrungen der letzten Jahre kann durch<br />
Tempo <strong>30</strong> in Wohngebieten die Verkehrssicherheit<br />
verbessert werden. Umfangreiche Versuche haben<br />
aber gezeigt, daß die Aufstellung der Zonenschilder<br />
nicht ausreicht sondern allein durch "gezielte" bauli�<br />
che Veränderungen in den Zonen deutliche Ge�<br />
schwindigkeitsverminderungen und Unfallrückgän�<br />
ge erreicht werden können. Es wird darum vorge�<br />
schlagen, Tempo <strong>30</strong> nicht sofort überall “�ächen�<br />
deckend" einzuführen, sondern für jede Gemeinde<br />
maßgeschneiderte Konzepte zu entwickeln und stu�<br />
fenweise zu realisieren.<br />
Dabei geht es vor allem um<br />
� die Festlegung der in Frage kommenden Tempo<br />
<strong>30</strong>�Zonen außerhalb des für die Stadt unentbehrli�<br />
chen Netzes von Verkehrsstraßen, die weiterhin so<br />
beschaffen sein sollen, daß sie ihre Transportfunk�<br />
tion erfüllen können,<br />
� die Feststellung jener Zonen, die zuerst umgebaut<br />
und beschildert werden sollen, weil hier die Ver�<br />
kehrsgefahren und andere städtebauliche Mängel<br />
besonders groß sind und somit der größtmögliche<br />
Nutzen erzielt werden kann. und um<br />
� Planung und Entwurf der jeweils am besten geeig�<br />
neten Maßnahmen.<br />
Zu diesen drei Themen werden hier Empfehlungen<br />
vorgelegt. Wenn ihnen gefolgt wird, kann in einigen<br />
Jahren Tempo <strong>30</strong> in allen Wohngebieten durchge�<br />
setzt sein, in denen das Vorteile für die dort leben�<br />
den Menschen bringen kann.<br />
Die Empfehlungen sind bewußt knapp gehalten, um<br />
den Überblick zu erleichtern, in einem Bildteil ist<br />
ausführlich dokumentiert, wie die grundsätzlich in<br />
Frage kommenden Maßnahmen aussehen können.<br />
Dieser Teil wendet sich an Planer, aber auch an<br />
Politiker und interessierte Bürger.<br />
ln einem Anhang sind detaillierte Verfahren zu Pla�<br />
nung und Entwurf angegeben. Sie werden an Bei�<br />
spielen verdeutlicht. Dieser Teil wendet sich an die<br />
für den Entwurf und den Bau Zuständigen.<br />
Die Empfehlung basiert auf Entwürfen von Dr.�lng.<br />
Pfundt und Dr.�lng. Meewes. An den Beratungen<br />
haben die Diplom�Ingenieure Klaus Eckstein, Dr.<br />
Reinhold Maier und Volker Neumann mitgewirkt.<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Einleitung<br />
2. Festlegung und Überprüfung des<br />
Verkehrsstraßennetzes<br />
3. Auswahl der Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />
4. Planung der tlankierenden Maßnahmen<br />
5. Elemente<br />
6. Parken in Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />
7. Verkehrsberuhigte Geschäftsbereiche<br />
8. Bürgerbeteiligung<br />
9. Checkliste "Tempo <strong>30</strong>"<br />
Anhang<br />
Literatur<br />
Anlagen<br />
4<br />
Seite<br />
5<br />
6<br />
9<br />
11<br />
21<br />
72<br />
74<br />
75<br />
76<br />
78<br />
114<br />
115<br />
2.1 Vorbemerkung<br />
2.2 Verkehrsstraßengrund netz<br />
2.3 Verkehrsstraßennetz<br />
3.1 Gebietsabgrenzung<br />
3.2 Mängelanalyse<br />
3.3 Dringlichkeitsreihung<br />
4.1 Grundgedanke<br />
4.2 Feststellung der Problembereiche<br />
4.3 Planung der �ankierenden Maßnahmen<br />
4.3.1 Veränderungen des Straßennetzes<br />
4.3.2 Parken<br />
4.3.3 Maßnahmen an Kreuzungen und<br />
Einmündungen<br />
4.3.3.1 Wartep�icht<br />
4.3.3.2 Geschwindigkeitsdämpfung<br />
4.3.4 Maßnahmen auf Strecken<br />
4.3.5 Maßnahmen an Gebietseingängen<br />
4.3.6 Zusammenfassung<br />
5.1 Allgemeines<br />
5.2 Elemente an Kreuzungen und<br />
Einmündungen<br />
5.3 Elemente auf Strecken<br />
5.4 Elemente an Gebietseingängen<br />
5.5 Zusammenfassung<br />
6.1 Parksonderrechte für Anwohner<br />
6.2 Zonenhaltverbote<br />
Seite<br />
6<br />
6<br />
8<br />
9<br />
9<br />
11<br />
11<br />
14<br />
15<br />
15<br />
16<br />
17<br />
17<br />
18<br />
18<br />
19<br />
19<br />
21<br />
22<br />
42<br />
68<br />
71<br />
72<br />
72
1. Einleitung<br />
ln Städten und Gemeinden gibt es zwei Arten von<br />
Straßen:<br />
�Verkehrsstraßen dienen vorzugsweise dem Ver�<br />
blndungs� und Durchgangsverkehr, sie sind viel�<br />
fach aber auch Geschäftsstraßen und mit Wohn�<br />
häusern bebaut. Verkehrsstraßen sollen den moto�<br />
risierten lndividualverkehr und den ö�entlichen<br />
Verkehr bündeln. Sie müssen leistungsfähig und<br />
sicher sein.<br />
� Erschließungsstraßen erschließen vor allem<br />
Wohnbebauung (VVohnstraBen). Hier sollen mög�<br />
lichst wenig Kraftfahrzeuge fahren, es sollen nied�<br />
rige Geschwindigkeiten eingehalten werden. Die<br />
Gehwege sollten den Fußgängern zur Verfügung<br />
stehen, das Straßenbild sollte "angenehm" sein.<br />
Wohnstraßen sind in den vergangenen Jahrzehnten<br />
vom fließenden und ruhenden Kraftfahrzeugverkehr<br />
übervvuchert worden. Um sie von den Auswüchsen<br />
übertriebenen Kraftfahrzeugverkehrs zu entlasten<br />
und das Leben dort angenehmer zu machen, wird<br />
seit gut 10 Jahren eine Umgestaltung zur Verkehrs�<br />
beruhigung und Wohnumfeldverbesserung betrie�<br />
ben.<br />
Hierfür gibt es inzwischen ein erprobtes Entwurfsre�<br />
pertoire (vgl. z.B. Empfehlungen Nr. 6 der Bera�<br />
tungsstelle HUK [1]), nach dem Wohnquartiere<br />
nach und nach �teilweise mit erheblichem Auf�<br />
wand � umgestaltet werden.<br />
Jetzt ist die Möglichkeit gegeben, für Wohngebiete<br />
durch ein Schild am Gebietseingang Tempo <strong>30</strong>* für<br />
eine ganze "Zone' vorzuschreiben. So soll mit mini�<br />
malem Aufwand erreicht werden, daß langsam ge�<br />
fahren wird und Durchgangsverkehr das Gebiet<br />
meldet.<br />
Versuche haben gezeigt, daß diese Ziele allein<br />
durch die Aufstellung von Schildern nur in geringem<br />
Umfang zu erreichen sind. Der Erfolg ist umso<br />
'f Die StVO siehtlzwar nicht ausdrücklich vor, daß durch die Zei�<br />
chen 274.1 und'274.2rStVO die Geschwindigkeit für eine Zone<br />
auf <strong>30</strong> km411 festgelegåwird und auch die WN�StVO macht da�<br />
zu keine gaben. enbar ist aber Tempo<strong>30</strong> als Flegelge�<br />
schwindigkeit fur šeschwindigkeitsbeschränkte Zonen ge�<br />
meint, denn in §45 1VO, Absatz 1c heißt es daß in verkehrs�<br />
beruhigten Geschäftsbereichen auch' Zonen�Geschwlndigkeits<br />
beschrankungen von weniger als <strong>30</strong> km/h angeordnet werden<br />
konnen.<br />
Da Tempo <strong>30</strong> sich nach den umfangreichen Versuchen, insbe�<br />
sondere der Bundesanstalt für Straßenwesen [2] und der Bera�<br />
tun\g(sstelle HUK [3] eindeutig als die für beson ers beschilder�<br />
te ohngebiete am besten geeıgnete Geschwindigkeit erwie�<br />
sen hrat, wird im folgenden ausschließlich von Tempo <strong>30</strong> ge�<br />
sproc en.<br />
** Unter den so markierten Zffern werden im Anhang Erläute�<br />
rungen und Begründungen gegeben. Unter anderen 2'ıffern<br />
werden auch Bewertungs� und Planungsverfahren beschrie�<br />
ben, die den Rahmen dieser Empfehlungen gesprengt hätten.<br />
Einleitung<br />
größer, je intensiver ein Gebiet baulich "richtig"<br />
verändert wird. Am größten ist er dort, wo eine kon�<br />
sequente bauliche Verkehrsberuhigung betrieben<br />
wirdlI]** ja, 7].<br />
Vielfach wird darum heute die Auffassung vertreten,<br />
man solle die Zonen�Schilder erst aufstellen, wenn<br />
durch bauliche Maßnahmen dafür gesorgt ist, daß<br />
tatsächlich nicht schneller als <strong>30</strong> km/h gefahren<br />
wird (so wird z.B. in den Niederlanden verfahren<br />
[4]). Dem wird aber entgegengehalten, daß man<br />
Schilder eigentlich nicht mehr braucht, wenn wegen<br />
der Gestaltung der Straßen ohnehin langsam ge�<br />
fahren wird _<br />
Wie auch immer eine Gemeinde sich in dieser Be�<br />
ziehung entscheidet, im Zusammenhang mit der<br />
immer wieder geforderten Einrichtung von Tempo<br />
<strong>30</strong>�Zonen sind jedenfalls folgende Fragen zu beant�<br />
worten:<br />
(1) Welche Straßen in der Stadt sind Verkehrsstra�<br />
ßen und welche außerhalb von Verkehrsstraßen<br />
liegenden Gebiete könnten Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />
werden?<br />
(2) Wie findet man die Zonen, in denen Verbesse�<br />
rungen besonders wünschenswert sind, und wie<br />
grenzt man sie ab?<br />
(3) Welche zusätzlichen Maßnahmen sollten in den<br />
Gebieten ergriffen werden, die als Zone beschil�<br />
dert werden?<br />
Zu diesen drei Fragen werden hier Antworten gege�<br />
ben:<br />
Zu (1):<br />
Es wird beschrieben, wie das Verkehrsstraßen�<br />
netz definiert werden kann.<br />
Zu (2):<br />
Es wird ein Verfahren zur Abgrenzung der<br />
Wohngebiete und zur Quantifizierung der Män�<br />
gel bestehender Wohngebiete beschrieben:<br />
Hiermit können diejenigen Quartiere gefunden<br />
werden, in denen Verbesserungen besonders<br />
dringlich sind.<br />
Zu (3):<br />
Es wird ausgeführt, welche Veränderungen in<br />
Tempo <strong>30</strong>�Zonen sinnvoll sind und welche sonst<br />
noch eingesetzt werden können.<br />
Die Fragen 2 und 3 beziehen sich auf alle Zonen,<br />
die in einer Gemeinde in Frage kommen � also auch<br />
diejenigen, die bereits jetzt beschildert sind.<br />
Darüber hinaus werden Empfehlungen zur Ordnung<br />
des Parkens gegeben.<br />
Ein besonderer Abschnitt dieser Empfehlungen be�<br />
faßt sich mit "Verkehrsberuhigten Geschäftsberei�<br />
chen".<br />
5
Verkehrsstraßennetz<br />
2. Festlegung und Überprüfung des<br />
Verkehrsstraßennetzes<br />
2.1 Vorbemerkung<br />
ln der VwV zu § 45 StVOheißt es<br />
'X. Zonen�Geschwlndigkeirsbeschränkung<br />
a) Die Anordnung von Zonen�Geschwindlgrkeitsbe<br />
schränkungen soll auf der Grundlage einer flä�<br />
chenhaften Verkehrsplanung der Gemeinde vor�<br />
genommen werden, wenn die verkehrlichen Ver�<br />
hältnisse dies erfordern...<br />
Auf die Erhaltung eines leistungsfähigen Ver�<br />
kehrsstraßennetzes, das den überörtlichen und<br />
innerstädtischen Durchgangsverkehr sowie den<br />
Linienverkehr der öffentlichen Verkehrsmittel<br />
aufnehmen kann, ist zu achten... '<br />
Erster Schritt zur Planung von Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />
muß daher die Festlegung bzw. Überprüfung des<br />
vorhandenen Verkehrsstraßennetzes sein. Dazu<br />
müssen die Straßen einer Stadt oder Gemeinde im<br />
Hinblick darauf überprüft werden,<br />
� ob sie in erster Linie Wohnstraßen sind (die also in<br />
Tempo <strong>30</strong>�Zonen einbezogen werden können)<br />
oder<br />
� ob sie vorzugsweise dem Verkehr dienen und also<br />
weiter als mit Tempo 50 (oder mehr) zu befahren�<br />
de Vorfahrtstraßen zu erhalten sind.<br />
Für das Verkehrsstraßennetz wird in der Regel bei<br />
einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von<br />
50 km/h (streckenweise auch 60 km/h oder<br />
70 km/h) zu bleiben sein; in Ausnahmefällen kann<br />
es sich aber ergeben, daß auch für bestimmte be�<br />
sonders gefährdete Abschnitte einzelner Verkehrs�<br />
straßen geringere Höchstgeschwindigkeiten vorge�<br />
schrieben werden müssen. In solchen Fällen bleibt<br />
der Verkehrsstraßencharakter erhalten, d.h. zum<br />
Beispiel, daß diese Abschnitte Vorfahrtstraßen blei�<br />
ben müssen.<br />
Für Straßen mit Verbindungsfunktion und Nut�<br />
zungsüberlagerungen durch Wohnen und Geschäf�<br />
te ist eine Zuordnung zu den Kategorien "Verkehrs�<br />
straße" oder "Wohnstraße" oft schwierig.<br />
Es wird daher empfohlen,<br />
� zunächst in einem "Grundnetz" diejenigen Straßen<br />
zusammenzufassen, die nach erstem Eindruck<br />
"Verkehrsstraßen" sind, und<br />
6<br />
�anschließend zu überprüfen, welche der Straßen<br />
dieses "Grundnetzes" wegen relativ geringer Ver�<br />
kehrsbedeutung oder wegen besonderer Gefah�<br />
ren aus dem Verkehrsstraßennetz herausgehalten<br />
und z.B. Tempo <strong>30</strong>�Zonen zugeordnet werden<br />
können.<br />
2.2 Verkehrsstraßengrundnetz<br />
Das Verkehrsstraßengrundnetz wird überwiegend<br />
anhand von bereits vorhandenen Planunterlagen er�<br />
mittelt. Es besteht aus<br />
� den Bundes�, Landes� und Kreisstraßen,<br />
� Straßen mit (oberirdisch gefühttem) ÖPNV,<br />
� Straßen, auf denen Feuenıvehr und Rettungsdien�<br />
ste von den einzelnen Zentralen (z.B. Brandwa�<br />
chen) die verschiedenen Gemeindeteile schnell er�<br />
reichen müssen,<br />
�allen übrigen Straßen, die mit Zeichen <strong>30</strong>6 StVO<br />
als Vorfahrtstraße beschildeıt sind, und<br />
� "besonderen Verbindungen" zu gewerblichen Zen�<br />
tren, Bahnhöfen, Sportstätten usw., sofern sie<br />
nach den vorgenannten Kriterien nicht bereits Be�<br />
standteil des Grundnetzes sind.<br />
Das Grundnetz sollte in einem Übersichtsplan der<br />
Gemeinde dargestellt werden.<br />
Um prüfen zu können, welche Straßen des Grund�<br />
netzes aus Gründen der Verkehrssicherheit oder<br />
des Wohnschutzes aus dem endgültig festzulegen�<br />
den Verkehrsstraßennetz herausgehalten werden<br />
sollten, sollen die Abschnitte des Grundnetzes mit<br />
großen Verkehrsgefahren kenntlich gemacht wer�<br />
den. Dazu sollen Unfalltypen�Steckkaıten ausge�<br />
wertet und Unterlagen über die Verkehrsstärken be�<br />
schafft werden.<br />
Die Betrachtung sollte sich auf jene Straßen des<br />
Grundnetzes konzentrieren, die in der Unfalltypen�<br />
Steckkarte durch linienhafte Häufungen schwerer<br />
Unfälle auffallen.<br />
Zur Ermittlun der Straßen mit großen Verkehrsge�<br />
fahren vgti�<br />
ln den Plan des Grundnetzes sollte nach Möglich�<br />
keit folgendes eingetragen sein:<br />
� "Qualität" der Straße (z.B. Straße ist Bundesstra�<br />
ße/wird von OPNV befahren/ist Vorfahrtstraße),<br />
die zu der Zuweisung zum Grundnetz geführt hat.
Das Grundnetz besteht aus<br />
fe:�ir":�r<br />
f3'Ü?.(._.»'›<br />
��' ~'.�<br />
E�2�›f'_f,¬' '_<br />
r.›.¬i3.=rI
Verkehrsstraßennetz<br />
2.3 Verkehrsstraßennetz<br />
Das Verkehrsstraßennetz wird aus dem Verkehrs�<br />
straßengrundnetz entwickelt.<br />
Unter Berücksichtigung der Gefährlichkeit, der Ver�<br />
kehrsstärke und der Möglichkeit, bestimmte Strek�<br />
ken zu entlasten, ist zu entscheiden,<br />
�welche Straßen des Grundnetzes vom Durch�<br />
gangsverkehr befreit werden können, so daß sie in<br />
Tempo <strong>30</strong>�Zonen einzubeziehen sind, und<br />
� welche Straßen Verkehrsstraßen bleiben müssen.<br />
Besonders unfallreiche Straßen, insbesondere Stra�<br />
ßen mit einer hohen Unfallkostenrate und Ge�<br />
schältsstraßen, die Quartiersmittelpunkte bilden,<br />
sollten im Rahmen einer Verkehrsplanung für die<br />
Gemeinde nach Möglichkeit vom Durchgangsver�<br />
kehr entlastet werden. Eine Entlastung kommt in<br />
Frage,<br />
�wenn der abgeleitete Durchgangsverkehr von in<br />
der Nähe gelegenen leistungsfähigen und weniger<br />
gefährlichen Verkehrsstraßen aufgenommen wer�<br />
den kann und<br />
�zu erwarten ist, daß die Verkehrsverlagerungen<br />
tatsächlich durchgesetzt werden können.<br />
Kommt eine Entlastung nicht in Frage, so ist zu prü�<br />
fen, ob die kritischen Abschnitte unter Beibehaltung<br />
der gegenwärtig zulässigen Höchstgeschwindigkeit<br />
baulich verbessert werden können. Wenn das nicht<br />
möglich oder sinnvoll ist, kann die zulässige<br />
Höchstgeschwindigkeit in den besonders kritischen<br />
Bereichen �unter Beibehaltung der Vorfahrtrege�<br />
lung durch Zeichen <strong>30</strong>6 StVO � z.B. auf <strong>30</strong> km/h ab�<br />
gesenkt werden, wenn die Voraussetzungen des<br />
§ 45 StVO vorliegen; ggf. ist die Einrichtung eines<br />
verkehrsberuhigten Geschäftsbereiches zu er�<br />
wägen (vgl. Abschnitt 7).<br />
Eine von Linienbussen befahrene Straße muß nicht<br />
in jedem Fall Vorfahrtstraße (und Bestandteil des<br />
Verkehrsstraßennetzes) bleiben:<br />
�Häufig kann einer Straße mit Buslinie(n) die Vor�<br />
fahrt durch Zeichen <strong>30</strong>1 StVO gegeben werden.<br />
�Wenn Busse nur selten verkehren, der Kraftfahr�<br />
zeugverkehr gering ist und an allen Kreuzungen<br />
und Einmündungen gute Sichtverhältnisse gege�<br />
ben sind, kommt ggf. auch eine Vorfahrtregelung<br />
nach dem Grundsatz "Rechts vor Links" in Frage.<br />
In beiden Fällen können die Straßen u.U. (vgl. Ab�<br />
schnitt 4.3.3.1) in Tempo <strong>30</strong>�Zonen einbezogen<br />
werden.<br />
im übrigen können Straßen des Grundnetzes, auch<br />
wenn für sie keine besondere Gefährlichkeit festge�<br />
stellt wurde, ggf. aus dem Verkehrsstraßennetz her�<br />
ausgehalten und Tempo <strong>30</strong>�Zonen zugeordnet wer�<br />
den, wenn sle keine Bedeutung für den Durch�<br />
8<br />
gangsverkehr haben und in ihrem Charakter in eine<br />
Zone "hineinpassen".<br />
Zur Überprüfung des Grundnetzes unter Berück�<br />
sichtigung der örtlichen Gegebenheiten und der<br />
Verkehrsstärken vgliíl.<br />
Das Verkehrsstraßennetz kann sich vom Grundnetz<br />
also dadurch unterscheiden, daß einige Straßen<br />
oder Straßenabschnitte entfallen sind und für einzel�<br />
ne Bereiche des Verkehrsstraßennetzes bauliche<br />
Verbesserungen als notwendig festgestellt bzw. nie�<br />
drigere Geschwindigkeiten als 50 km/h (bei Beibe�<br />
halt der Vorfahnre elung) vorgeschrieben werden.<br />
Ein BeisDg� ielv I. .<br />
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3. Auswahl der Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />
3.1 Gebietsabgrenzung<br />
Alle außerhalb der Verkehrsstraßen liegenden Ge�<br />
biete mit Wohnbebauung kommen grundsätzlich für<br />
die Beschilderung als Tempo <strong>30</strong>�Zone in Frage. Da�<br />
zu heißt es in der VwV�StVO zu § 45, X a) und b):<br />
'Zonen�Geschwindigkeitsbeschränkungen<br />
kommen für .Wohngebiete und �insbesondere<br />
bei hoher Fußgänger� und Fahrradverkehrs�<br />
dichte und hohem Querungsbedarf� auch für<br />
andere Gebiete in Betracht.<br />
Die zu kennzeichnenden Zonen müssen ab�<br />
grenzbar und für eine Zonen�Geschwindigkeits�<br />
beschränkung geeignet sein:<br />
� Die Zonen sollen möglı'chst eine erkennbare<br />
städtebauliche Einheit aufweisen...<br />
� Die Größe einer Zone ist so festzulegen, daß<br />
die Geschwindigkeitsbeschränkung für den<br />
Kraftfahrer überschaubar und einsichtig bleibt.<br />
Aus der Zone sollte die nächstgelegene Ver�<br />
kehrsstraße (50 km/h oder mehr) nach höch�<br />
stens 1000m erreichbar sein. Bei Vorliegen<br />
besonderer Umstände können auch großflä�<br />
chı'gere Zonen zugelassen werden.<br />
� Die Straßen innerhalb der Zone sollten gleich�<br />
artige Merkmale (z. B. Straßenbreite, Straßen�<br />
raumaulteilung, Randbebauung) aufweisen,<br />
die von ihrem Gesamteindruck her eine niedri�<br />
ge Geschwindigkeit nahelegen... '<br />
Unter Berücksichtigung dieser Kriterien ist zu über�<br />
prüfen, ob die vom Verkehrsstraßennetz umschlos�<br />
senen bzw. tangierten Gebiete ganz oder teilweise<br />
für die Einrichtung von Zonen geeignet sind:<br />
�Wohngebiete und Mischgebiete nach Baunut�<br />
zungsverordnung kommen grundsätzlich als Tem�<br />
po <strong>30</strong>�Zonen in Frage.<br />
�Reine Gewerbegebiete und unbebaute Gebiete<br />
sind für die Einrichtung von Zonen ungeeignet,<br />
vielfach auch Grünanlagen und Erholungsflächen.<br />
� Gegebenenfalls können auch Teile eines Quartiers<br />
als Zone beschildert werden.<br />
Obwohl die VwV�StVO die Möglichkeit gibt, auch<br />
größere Gebiete als Zone auszuweisen, sollte das<br />
Verkehrsstraßennetz überprüft werden, wenn sich<br />
sehr große Zonen ergeben:<br />
Auswahl der Zonen<br />
� ist der Abstand zwischen parallelen Verkehrsstra�<br />
ßen, die ein Gebiet begrenzen, größer als 2 km<br />
oder<br />
�ist bei einseitiger Erschließung des Gebietes (\ler�<br />
kehrsstraße am Rand) der Rand der Bebauung<br />
von der Verkehrsstraße mehr als 1 km entfernt,<br />
sollte überprüft werden, ob das Verkehrsstraßen�<br />
netz nicht zu weitmaschig gestaltet wurde.<br />
Zu den Begriffen "abgrenzbar", "städtebauliche Ein�<br />
heit" und "gleichartige Merkmale" vgl_@].<br />
Die für die Einrichtung von Zonen grundsätzlich ge�<br />
eigneten Gebiete sollten in einem Stadtplan darge�<br />
stellt, die Gebietsgrenzen sollten eingetragen wer�<br />
den. Hervorgehoben werden sollten<br />
� diejenigen Straßen einer Zone, auf denen Linien�<br />
busse fahren, und<br />
� sonstige Straßen, die ursprünglich Bestandteil des<br />
Grundnetzes waren, aufgrund besonderer Über�<br />
legungen aber nicht dem Verkehrsstraßennetz<br />
zugerechnet werden müssen.<br />
Ein Beispiel vgllš]<br />
3.2 Mängelanaiyse<br />
in der VwV�StVO wird festgestellt, daß bei der Pla�<br />
nung bzw. Anordnung der Zonen�<br />
Geschwindigkeitsbeschränkung für die einzelnen<br />
Gebiete<br />
'insbesondere die Belange der Verkehrssicher�<br />
heit, des Schutzes der Bevölkerung vor Lärm<br />
und Abgasen, des Wohnumfeldes,<br />
zu berücksichtigen sind.<br />
Die Unfallgefahren in den innerhalb einer Gemeinde<br />
für die Einrichtung als Zone grundsätzlich in Frage<br />
kommenden Quartieren sind sehr unterschiedlich.<br />
Auch die Belastungen der Zonen aus Lärm und<br />
Abgasen sowie die anderen Defizite des Wohn�<br />
umfeldes unterscheiden sich stark.<br />
Da es in der Regel nicht möglich sein wird, alle<br />
grundsätzlich in Frage kommenden Zonen sofort<br />
einzurichten und baulich entsprechend herzurich�<br />
ten, wird empfohlen, durch eine Mängelanaiyse ei�<br />
ne Reihung der Gebiete nach den Detiziten vorzu�<br />
nehmen (Mängelanalyse) und mit der Beschilde�<br />
rung und baulichen Herrichtung von Zonen dort zu<br />
beginnen. wo die Probleme am größten sind.<br />
9
Auswahl der Zonen<br />
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iqšt..<br />
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3.3 Dringlichkeitsreihung<br />
Nachdem für jedes Gebiet eine Maßzahl für die Grö�<br />
ße der Defizite berechnet wurde, empfiehlt es sich,<br />
die Gebiete nach der Größe der festgestellten Män�<br />
gel zu ordnen und in einer Liste zusammenzufas�<br />
sen.<br />
Beispiele für die Mängelanaiyse und die Reihung<br />
der Gebiete nach der Unfallkostendichte vgl..<br />
Ein Formblatt zur Dringlichkeitsreihung von Unfall�<br />
kostendichten ist in Anlage 2 beigefügt.<br />
Es wird empfohlen, bei der Berechnung neben der<br />
das Gebiet beschreibenden Nummer, der Bezeich�<br />
nung und der Größe der Unfallkostendichte auch<br />
die aufsummierten Unfallkosten und Straßenlängen<br />
als Absolutwerte und in Prozent darzustellen. Da�<br />
durch ist es möglich, unmittelbar abzulesen, wieviel<br />
Prozent der Verkehrsgefahren auf wieviel Prozent<br />
der für die Zonen�Geschwindigkeitsbeschränkung<br />
in Frage kommenden Netzlänge geschehen (vgl.<br />
das Beispiel).<br />
Bei der endgültigen Festlegung der Reihung, nach<br />
der Gebiete mit flankierenden Maßnahmen im Zu�<br />
sammenhang mit der Einrichtung von Zonen�Ge�<br />
schwindigkeitsbeschränkungen versehen werden<br />
sollen, sollten unabhängig von der Unfallkosten�<br />
dichte zusätzlich solche Gebiete höchste Priorität<br />
erhalten. in denen ohnehin bauliche Veränderungen<br />
vorgesehen sind. Dabei handelt es sich um<br />
� Straßen in Gebieten, die erstmals ausgebaut wer�<br />
den (Ersterschließung),<br />
� Straßen, bei denen eine Substanzerneuerung oder<br />
andere bedeutende Baumaßnahmen anstehen.<br />
Die endgültige Festlegung der Reihenfolge der Ge�<br />
biete, in denen �ankierende Maßnahmen zur Anord�<br />
nung der Zonen�Geschwindigkeitsbeschränkung<br />
vorgesehen werden, sollte durch den Gemeinderat<br />
beschlossen werden.<br />
Die Bevölkerung sollte informiert werden über die<br />
Grundlagen der Mängelanaiyse, deren Ergebnisse<br />
sowie die daraus gezogenen Schlußfolgerungen<br />
der Prioritätenreihung.<br />
Auswahl der Zonen / Maßnahmen<br />
4. Planung der �ankierenden Maßnah�<br />
men<br />
4.1 Grundgedanke<br />
Die Festlegungen der VwV�StVO über Planung und<br />
Entwurf von Tempo <strong>30</strong>�Zonen sind inšldargestellt<br />
und erläutert. In Übereinstimmung mit diesen<br />
Grundsätzen wird folgendes ausgeführt:<br />
Bei der Einrichtung von Tempo <strong>30</strong>�Zonen sind zwei<br />
grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten zu be�<br />
denken:<br />
(1) Nach der � in jedem Fall erforderlichen � Prüfung<br />
der Erkennbarkeit der Vorfahrtregelung an Stel�<br />
len, an denen Vorfahrtzeichen entfernt werden<br />
sollen. werden Zonen�Schilder am Gebietsrand<br />
aufgestellt; die Einhaltung der vorgeschriebenen<br />
Höchstgeschwindigkeit wird entweder konse�<br />
quent überwacht (was aber nicht zu Tempo <strong>30</strong><br />
führtl) oder es wird hingenommen, daß die mei�<br />
sten Kraftfahrer ihr Geschwindigkeitsverhalten<br />
kaum ändern und weiterhin mit mehr als<br />
<strong>30</strong> km/h fahren.<br />
(2) Die Schilder werden erst aufgestellt, nachdem<br />
� zumindest in den "problematischen" Teilen des<br />
Straßennetzes der Zone � durch �ankierende<br />
Maßnahmen dafür gesorgt ist, daß langsamer<br />
gefahren wird als vor der Beschilderung; durch<br />
die Qualität und Dichte der �ankierenden Maß�<br />
nahmen kann bewírkt werden, daß nicht schnel�<br />
ler als <strong>30</strong> km/h gefahren wird.<br />
Zu (1):<br />
Gegen die Beschilderung von Zonen, in denen<br />
nicht zu erwarten ist, daß nach der Beschilde�<br />
rung die vorgeschriebene Höchstgeschwindig�<br />
keit in etwa eingehalten wird, spricht die Erfah�<br />
rung: Es kann gefährlich sein, Vorschriften zu<br />
erlassen, die von den meisten übertreten wer�<br />
den, ohne daß das irgendwelche Konsequenzen<br />
hat.<br />
Die Erfahrung zeigt, daß durch die ständige<br />
Überwachung der Geschwindigkeiten in Tempo<br />
<strong>30</strong>�Zonen Geschwindigkeitsrückgänge erreicht<br />
werden können. Selbst wenn überall dauernd<br />
übenlvacht wird, läßt sich �wegen der Meßtole�<br />
ranzen � nicht erreichen, daß Tempo <strong>30</strong> einge�<br />
halten wird. Für eine solche Überwachung ist<br />
aber ein so großer sachlicher und personeller<br />
Aufwand erforderlich, daß die konsequente<br />
Überwachung keine Dauerlösung sein sollte.<br />
11
Maßnahmen<br />
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Zu dem in Abschnitt 5 im einzelnen beschriebenen<br />
Entwurfsrepertoire für �ankierende Maßnahmen in<br />
Tempo <strong>30</strong>�Zonen ist zusammenfassend zu bemer�<br />
ken, daß es für die Veränderungen innerhalb von<br />
Zonen drei Ansatzpunkte gibt:<br />
A<br />
Es werden Elemente verwendet, durch die die<br />
Geschwindigkeit punktuell auf <strong>30</strong> km/h abge�<br />
senkt wird; durch ausreichend dichten Einsatz<br />
der Elemente kann diese Geschwindigkeit "lini�<br />
enhaft" durchgesetzt werden, d.h., es entsteht<br />
eine "stetige Fahrweise".<br />
In Frage kommen entsprechend gestaltete Auf�<br />
pflasterungen. Wirkung A wird aber nur erreicht,<br />
wenn Rampenlänge und Höhe der Aufpflaste�<br />
rungen entsprechend festgelegt werden.<br />
B<br />
Es werden Elemente venivendet, die die Ge�<br />
schwindigkeit unter bestimmten Umständen<br />
punktuell verringern können; Tempo <strong>30</strong> läßt sich<br />
dadurch aber nicht erreichen. Durch häufige<br />
Wiederholung dieser Elemente läßt sich die Ge�<br />
schwindigkeit u.U. linienhaft verringern.<br />
ln Frage kommen vor allem Fahrgassenver�<br />
sätze.<br />
C Es werden Elemente verwendet, die normaler�<br />
weise zwar keinen direkten Einfluß auf die Ge�<br />
schwindigkeiten haben, die sich im Straßenbild<br />
aber so auffällig ausnehmen, daß sie den Kraft�<br />
fahrer daran erinnern, daß er sich in einer Tem�<br />
po <strong>30</strong>�Zone befindet.<br />
Durch ausreichend häufige Wiederholung der<br />
Elemente kann beim Kraftfahrer im Laufe der<br />
Zeit möglichenıveise neben erhöhter Aufmerk�<br />
samkeit auch die Bereitschaft entstehen, die Ge�<br />
schwindigkeit linienhaft abzusenken.<br />
Werden ausschließlich solche Maßnahmen an�<br />
gewendet, so wird eine � bisher allerdings nicht<br />
erkennbare � Bereitschaft der Kraftfahrer voraus�<br />
gesetzt, sein Verhalten an veränderte Situatio�<br />
nen vernünftig anzupassen.<br />
Zu diesen Elementen gehören Einengungen,<br />
besondere Ober�ächengestaltungen (P�aster�<br />
abschnitte) und Markierungen.<br />
Alle Maßnahmen �also die entsprechend A, ent�<br />
sprechend B und entsprechend C � sollten so aus�<br />
geführt werden, daß sie dem Kraftfahrer auffallen.<br />
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Die 'verkehrstechnische' Sofortlösung verschan�<br />
delt das Straßenbild. Sie ist nicht viel billiger<br />
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als die gleich wirksame sorgfältige Gestaltung<br />
Dabei gibt es aber zwei Möglichkeiten:<br />
� Die Maßnahmen können baulich so gestaltet wer�<br />
den, daß sie sich trotz ihrer Auffälligkeit in den<br />
Straßenraum einpassen und nicht als "Verkehrs�<br />
einrichtung" empfunden werden oder<br />
�die Maßnahmen können "verkehrstechnisch" ge�<br />
staltet und wie "Hindernisse" ausgebildet werden;<br />
dieser Eindruck kann leicht entstehen, wenn Ma�<br />
nahmen provisorisch (als "Sofortmaßnahme") ein�<br />
gerichtet und noch dazu mit auffälligen Tafeln<br />
(rot/weiß) gekennzeichnet werden.<br />
Es wird in jedem Fall empfohlen, nach einer gestal�<br />
terisch befriedigenden Lösung zu suchen, die zu ei�<br />
nem ansprechenden, womöglich verbesserten Stra�<br />
ßenbild führt, es zumindest aber nicht verschlech�<br />
tert: Die Erfahrung zeigt, daß nur solche Maß�<br />
nahmen akzeptiert werden. "Sofortlösungen" ver�<br />
kehrstechnischer Art müssen überdies nicht in je�<br />
dem Fall billiger sein, sie führen aber leicht zu einer<br />
Verunstaltung der Straße.<br />
Eine befriedigende Gestaltung ist zwar immer wün�<br />
schenswert, die "Gestaltqualität" ist aber jedenfalls<br />
ein untergeordnetes Bewertungskriterium: Vor�<br />
dringlich geht es um die Wirkungsweise einer Ma�<br />
14<br />
nahme oder einer Maßnahmenkombination � die an�<br />
gestrebte Wirkung läßt sich immer erzielen, ohne<br />
die Straße zu verunstaltenl<br />
4.2 Feststellung der Problembereiche<br />
Auch wenn beabsichtigt ist, flankierende Maßnah�<br />
men im gesamten Straßennetz einer Zone einzu�<br />
richten, empfiehlt sich die genauere Analyse der<br />
örtlichen Situation, um jene Straßenzüge und Punk�<br />
te zu identifizieren, denen wegen der örtlichen und<br />
verkehrlichen Eigenarten besondere Aufmerksam�<br />
keit zu widmen ist.<br />
lm Einvernehmen mit der VwV�StVO[:g_]sollten bei<br />
der Planung der �ankierenden Maßnahmen folgen�<br />
de Streckenabschnitte und Stellen besonders be�<br />
rücksichtigt werden.<br />
(1) Straßenabschnitte oder Punkte, an denen sich in<br />
der Vergangenheit (ausweislich der Unfalltypen�<br />
Steckkarte) Unfälle, besonders solche mit<br />
(schwerem) Personenschaden ereignet haben.<br />
(2) Straßenabschnitte, in deren Verlauf verstärkt<br />
Fußgängerquerungen zu beobachten sind (z.B.<br />
Abschnitte mit Geschäften), und Straßenab�<br />
schnitte im Einzugsbereich von Schulen, Kinder�<br />
gärten, Altenheimen und sonstigen sozialen und<br />
kulturellen Einrichtungen.<br />
(3) Straßen, die z.B. wegen ihrer gestreckten Füh�<br />
rung schnell befahren werden.<br />
Zur Feststellung dieser Problembereiche ist es vor�<br />
teilhaft, Unfalltypen�Steckkarten auszuwerten, in de�<br />
nen das Unfallgeschehen aus 2 Jahren dargestellt<br />
ist.U.U. müssen solche Karten aus den Durchschrif�<br />
ten der Unfallanzeigen hergestellt werden.<br />
Geschwindigkeitsmessungen in allen Straßen der<br />
Zone sind in der Regel nicht erforderlich, in Einzel�<br />
fällen können sie aber wichtige zusätzliche Ein�<br />
drücke liefern.<br />
Die möglicherweise problematischen Streckenab�<br />
schnitte und Punkte sollten in dem Lageplan der<br />
betrachteten Zone markiert werden. Eingetragen<br />
werden müssen auch die Streckenführungen von<br />
Linienbussen und ihre Haltestellen. Ferner sind alle<br />
übrigen Straßen zu kennzeichnen, die ursprünglich<br />
zum Grundnetz gehörten, aber in die Zone einbezo�<br />
gen werden sollen. Kreuzungen und Einmündun�<br />
gen, an denen vorfahrtregelnde Zeichen entfallen<br />
sollen und künftig der Grundsatz "Rechts vor Links"<br />
gelten soll, sind ebenso zu markieren wie diejeni�<br />
gen Kreuzungen und Einmündungen, an denen ei�<br />
ner Straße die Vorfahrt durch Zeichen <strong>30</strong>1 StVO ge�<br />
geben werden soll.
Sollen innerhalb der Zone nur einzelne Straßen ver�<br />
ändert werden, so wird es sich in der Regel um die�<br />
jenigen Straßen handeln, in denen in der Vergan�<br />
genheit die meisten Unfälle registriert worden sind.<br />
Die Abgrenzung der zu verändernden Straßen sollte<br />
dabei so vorgenommen werden, daß etwa 80% der<br />
Unfallkosten erfaßt werden.<br />
Wenn so vorgegangen werden soll, kann es sinnvoll<br />
sein, für die aufgrund der ersten Mängelanaiyse<br />
ausgewählten Zonen, in denen �ankierende Maß�<br />
nahmen in den nächsten 2 bis 5 Jahren geplant und<br />
verwirklicht werden sollen, die Mängelanaiyse zu<br />
wiederholen: In die Betrachtung gehen dann nur die<br />
Unfälle auf den zu verändernden Straßen und die<br />
Länge dieser Straßen ein. So kann sich ergeben,<br />
daß sich die zunächst festgestellte Dringlichkeits�<br />
reihung innerhalb der ausgewählten Zonen ändert.<br />
Wird die Entscheidung getroffen, in einer Zone nur<br />
in ausgewählten Bereichen Maßnahmen durchzu�<br />
führen, so ist darauf zu achten, daß<br />
�für durchgehende Straßenzüge eine einheitliche<br />
Streckencharakteristik gewonnen wird und<br />
� die umzugestaltenden Straßenzüge so ausgewählt<br />
werden, daß Kraftfahrzeugverkehr die umgestalte�<br />
ten Straßenabschnitle nur meiden kann, wenn er<br />
innerhalb des Gebietes unzumutbare Umwege in<br />
Kauf nehmen muß.<br />
Weitere Anregungen und Beispiele zur Auffindung<br />
von Problembereichen vgl. _<br />
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Maßnahmen<br />
Abbildung 2 zeigt ein Rasternetz mit einem vollstän�<br />
digen System von Schleifenstraßen und Sackgas�<br />
sen. Die Netzeingriffe sind vorzugsweise so ange�<br />
legt, daß im Bereich des Zuganges zu schutzbe�<br />
dürftigen Einrichtungen geschützte Bereiche entste�<br />
hen oder � wie in der Umgebung der Grünanlage �<br />
die Straßen teilweise in Fußgängerzonen umgewan�<br />
delt werden.<br />
ll ,l<br />
1| § .f<br />
l II� l<br />
" I�I l<br />
+ ' s I<br />
Abb. 2: Wenn Durchgangsverkehr möglich ist, soll�<br />
ten immer Veränderungen des Straßennetzes emo�<br />
gen werden<br />
Zur Planung von Straßennetzveränderungen, zur<br />
Dimensionierung erforderlicher Wendeanlagen usw.<br />
vgl. Empfehlungen Nr. 6 der Beratungsstelle<br />
HUK[1].<br />
Die Erfahrung zeigt, daß Durchgangsverkehr aus<br />
Wohngebieten vollständig nur herausgehalten wer�<br />
den kann, wenn Durchfahrmöglichkeiten für Kraft�<br />
fahrzeuge konsequent verschlossen werden.<br />
Die Erfahrung zeigt aber auch, daß solche Verände�<br />
rungen im Straßennetz schwer durchzusetzen sind,<br />
weil die Anwohner ungern auf einmal gewohnte<br />
Verbindungen verzichten, selbst wenn deswegen in<br />
Kauf genommen werden muß, daß in dem Gebiet<br />
Durchgangsverkehr verbleibt.<br />
Durch die Anordnung von Tempo <strong>30</strong> allein wird<br />
Durchgangsverkehr nicht abgehalten, wohl aber ge�<br />
lingt eine teilweise Abwehr von Durchgangsverkehr<br />
mit einer "Widerstandssteigerung" in den Straßen<br />
der Zone: Wenn es gelingt, durch bauliche Maßnah�<br />
men linienhaft zu geringer Geschwindigkeit zu kom�<br />
men, kann Durchgangsverkehr in großen Gebieten<br />
oft deutlich vermindert werden.<br />
16<br />
l<br />
4.3.2 Parken<br />
Beeinträchtigungen der Verkehrssicherheit sowie<br />
der Bewegungs� und Aufenthaltsmöglichkeiten von<br />
Fußgängern und spielenden Kindern treten in vielen<br />
Gebieten nicht nur durch den �ießenden Verkehr<br />
(zuviel Verkehr, zu hohe Geschwindigkeiten), son�<br />
dern auch durch den ruhenden Verkehr auf (sicht�<br />
behinderndes .Parken an Knotenpunkten, Beein�<br />
trächtigung der Fußgänger auf Gehwegen durch<br />
ganz oder teilweise auf den Gehwegen abgestellte<br />
Kraftfahrzeuge).<br />
Eine Ordnung des ruhenden Verkehrs ist insbeson�<br />
dere in Straßen mit mittlerem bis hohem Parkdruck<br />
erforderlich. Dort können durch ganz oder teilweise<br />
auf den Gehwegen abgestellte Fahrzeuge Fußgän�<br />
ger gezwungen werden, auf die Fahrbahn auszu�<br />
weichen (dies gilt insbesondere dann, wenn die ver�<br />
bleibenden Breiten so schmal sind, daß sie von<br />
Rollstuhlfahrern oder Passanten mit Kinderwagen<br />
nicht mehr benutzt werden können).<br />
Zur Ordnung des ruhenden Verkehrs sagt die VwV�<br />
StVO zu § 45 u.a.:<br />
'Größere Fahrbahnbreiten für den fließenden Ver�<br />
kehr können z.B. durch Schräg� oder Senkrecht�<br />
parkstände vermindert werden".<br />
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Bei hohem Parkdruck<br />
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werden häufig Gehwege und<br />
Kreuzungen zugeparkt. �<br />
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Bei bestimmten Fahrbahnbreiten und nicht zu gro�<br />
ßem Parkdruck kann so das Parkbedürtnis auf nur<br />
einer Straßenseite befriedigt werden, die andere<br />
Straßenseite bleibt dann frei, so daß Sichtkontakt<br />
zwischen Fahrzeugfahrer und Fußgänger gewon�<br />
nen wird. Durch die Schaffung von Schutzstreifen<br />
zwischen Fahrbahn und Senkrechtparkstreifen<br />
kann weiter zur Erhöhung der Verkehrssicherheit,<br />
insbesondere für Fußgänger und spielende Kinder,<br />
beigetragen werden.<br />
4.3.3 Maßnahmen an Kreuzungen und Ein�<br />
mündungen<br />
4.3.3.1 Wartepflicht<br />
Nach der VwV�StVO zu Zonen�Geschwindigkeits�<br />
beschränkungen �vgl.|í](6) � soll an Kreuzungen<br />
und Einmündungen innerhalb einer Zone die Vor�<br />
fahrt nach dem Grundsatz "Rechts vor Links" gere�<br />
geltwerden.<br />
Zumindest, wenn im Zusammenhang mit der Ein�<br />
richtung einer Zone<br />
� an einzelnen Kreuzungen und Einmündungen vor�<br />
fahrtregelnde Zeichen beseitigt werden sollen<br />
oder<br />
�im Verlauf der Straßen Änderungen geplant sind,<br />
die das Erscheinungsbild verändern (z.B. Verhin�<br />
derung des Bordsteínparkens und Verlagerung<br />
der Parkstände auf die Fahrbahn),<br />
ist zu prüfen, ob die Wartep�icht gegenüber dem<br />
Verkehr von rechts an allen Kreuzungen und Ein�<br />
mündungen einwandfrei erkennbar ist, ob die Ge�<br />
schwindigkeiten niedrig genug sind und ob die<br />
Sichtverhältnisse nach rechts jeweils ausreichen.<br />
Besondere Betrachtungen sind immer für diejeni�<br />
gen Kreuzungen und Einmündungen erforderlich,<br />
an denen sich bereits Unfälle ereignet haben.<br />
Zur Beurteilung der Frage, ob die Wartep�icht ge�<br />
'Ftechts vor Links' funktioniert häufig dann nicht<br />
Maßnahmen<br />
genüber dem Verkehr von rechts an Kreuzungen<br />
und Einmündungen ausreichend erkennbar ist, wird<br />
auf die entsprechenden Ausführungen der VwV�<br />
StVO zu § 8 (Vorfahrt), Abs. 1 "Verkehrsregelung an<br />
Kreuzungen'und Einmündungen", ll, erinnert. Zu<br />
den wesentlichen Ausführungen der VwV hierzu vgl.<br />
l�j.<br />
Wird entgegen den inlílzitierten Vorgaben der<br />
VwV entschieden, so ist eine Verdeutlichung der<br />
Wartep�icht erforderlich (vgl. hierzu Abschnitt 5.2,<br />
und lfil bis ). Das ist insbesondere dann gebo�<br />
ten, wenn die Wartep�icht gegenüber dem Verkehr<br />
von rechts wegen einer der in der VwV�StVO ge�<br />
nannten ôrtlichen oder verkehrlichen Bedingungen<br />
nicht erkennbar ist oder das Abstellen von Autos<br />
am Fahrbahnrand dazu führt, daß angesichts des<br />
linearen Charakters der durchgehenden Straße mit<br />
einer bevorrechtigten Einmündung von rechts nicht<br />
gerechnet wird.<br />
Nach der Erfahrung gelingt es nicht in allen Fällen,<br />
die Wartep�icht gegenüber dem Verkehr von rechts<br />
deutlich zu machen, z.B. weil eine Straße wesent�<br />
lich stärker belastet ist als die andere oder weil die<br />
Straßenbreite sich stark unterscheidet. ln solchen<br />
Fällen ist zu prüfen, ob der "bedeutenderen" Straße<br />
durch Zeichen <strong>30</strong>1 StVO die Vorfahrt gegeben wer�<br />
den bzw. die schon vorhandene Bevorrechtígung<br />
erhalten bleiben muß. Wegen der Stetigkeit der Vor�<br />
fahrtregelung im Zuge einer Straße muß dann über�<br />
prüft werden, ob auch an den benachbarten Kreu�<br />
zungen oder Einmündungen eine entsprechende<br />
Vorfahrtregelung erforderlich ist.<br />
Es wird empfohlen, bei der Auswahl der eventuell<br />
erforderlichen Abhilfemaßnahmen solche zu bevor�<br />
zugen, die nicht nur die Auffälligkeit der Kreuzung<br />
oder Einmündung erhöhen, sondern zudem eine<br />
Geschwindigkeitsdämpfung � wo möglich auf<br />
<strong>30</strong> km/h � zur Folge haben (vgl. Abschnitt 5).<br />
JL TT<br />
� TT<br />
...wenn eine Straße viel breiter ...wenn eine Straße viel stärker ...wenn eine Straße eine durch�<br />
8 _<br />
®† : .<br />
ist,... belastet ist,... gehende Leuchtenreihe hat.<br />
®<br />
17
Maßnahmen<br />
4.3.3.2 Geschwindigkeitsdämpfung<br />
Mit der Planung von �ankierenden Maßnahmen soll�<br />
te an Kreuzungen und Einmündungen begonnen<br />
werden.<br />
Empfehlungen hierzu werden in Abschnitt 5.2 gege�<br />
ben.<br />
Vielfach wird die Auffassung vertreten, daß es zur<br />
Durchsetzung von Tempo <strong>30</strong> ausreicht, die Vorfahrt<br />
in einer Zone an allen Kreuzungen und Einmündun�<br />
gen nach dem Grundsatz "Rechts vor Links" zu re�<br />
geln, weil die Wartep�icht zu ausreichenden Verzö�<br />
gerungen führt.<br />
Die Erfahrung zeigt indessen, daß diese Erwartung<br />
nicht zutrifft:<br />
� Selbst wenn die Wartepflicht erkannt wird, fahren<br />
in der Regel immer noch mehr als 50% der Fahrer<br />
als Wartepflichtige an Kreuzungen mit Geschwin�<br />
digkeiten über <strong>30</strong> km/h.<br />
�An Einmündungen wirkt "Rechts vor Links" nur in<br />
einer der durchgehenden Verkehrsrichtungen<br />
bremsend.<br />
Eine Verlangsamung des Verkehrs durch zusätzli�<br />
che bauliche Einrichtungen an Kreuzungen und<br />
Einmündungen ist deswegen grundsätzlich drin�<br />
gend erwünscht.<br />
4.3.4 Maßnahmen auf Strecken<br />
Wenn an Kreuzungen und Einmündungen durch die<br />
Wartep�icht gegenüber dem Verkehr von rechts<br />
und ggf. zusätzliche bauliche Maßnahmen für eine<br />
Geschwindigkeitsdämpfung gesorgt wird, muß ge�<br />
prüft werden, ob Kreuzungen und Einmündungen<br />
mit Wartep�icht so dicht aufeinander folgen, daß ei�<br />
ne linienhaft niedrige Geschwindigkeit und damit<br />
die Voraussetzung für eine stetige Fahrweise gege�<br />
ben ist. In aller Regel ist das nicht der Fall, so daß<br />
zwischen den Kreuzungen und Einmündungen wei�<br />
tere bauliche Maßnahmen erforderlich sind, durch<br />
die (vgl. 4.1)<br />
� A: <strong>30</strong> km/h bewirkt (Aufpflasterungen) oder<br />
� B: eine Geschwindigkeitsreduzierung herbeige�<br />
führt, Tempo <strong>30</strong> aber nicht bewirkt (Versätze) oder<br />
�C: an die Zonen�Regelung wenigstens "erinnert"<br />
wird (z.B. Einengungen).<br />
Die Größe des Abstandes der Maßnahmen vonein�<br />
ander hängt davon ab, was durch sie im einzelnen<br />
bewirkt werden soll. Soll Tempo <strong>30</strong> durchgesetzt<br />
werden, so dürfen die Abstände entsprechend wirk�<br />
samer Maßnahmen in der Regel kaum größer als<br />
50 m sein (vgl. Empfehlungen Nr. 6, Beratungsstelle<br />
HUK [1]).<br />
t ..'=it'~' '.1 � �<br />
l _. _;_,__N__.¬,I |<br />
.§23<br />
Auch wenn an Kreuzungen und Einmündungen durch die Wartep�icht und z.B. durch Plateaupflasterungen für<br />
eine Geschwindigkeitsdämpfung gesorgt ist, können weitere bauliche Maßnahmen auf der Zwischenstrecke er�<br />
forderlich sein.<br />
18
4.3.5 Maßnahmen an Gebietseingängen<br />
Die VwV�StVO empfiehlt den Beginn einer Zone<br />
durch straßenbauliche Gestaltungselemente (z.B.<br />
Aufp�asterung, Fahrbahnverengung) hervorzuhe�<br />
ben.<br />
Diese Empfehlung basiert auf der Annahme, daß ein<br />
Kraftfahrer, der den Beginn einer Zone deutlich er�<br />
kennt, bei der Fahrt in der Zone ein angemessenes<br />
Verhalten beibehalten wird.<br />
Die Erfahrung zeigt indessen,<br />
� daß beim Einbiegen in die Zone die Geschwindig�<br />
keiten in der Regel ohnehin niedrig sind, so daß es<br />
einer durch bauliche Maßnahmen herbeigeführten<br />
Geschwindigkeitsdämpfung nicht bedarf, und<br />
�daß Kraftfahrer die u.U. besonders betonte Ein�<br />
gangssituation alsbald vergessen und mit zu ho�<br />
her Geschwindigkeit fahren, wenn sie nicht im Ver�<br />
lauf ihrer Fahrt ständig wieder veranlaßt werden,<br />
mit der Geschwindigkeit zurückzugehen.<br />
Für die Gestaltung der Eingangssituation kommen<br />
alle Maßnahmen in Frage, die für Streckenabschnit�<br />
te erwähnt sind. Es empfiehlt sich, die in der Zone<br />
angewendeten Elemente bereits am Gebietsein�<br />
gang zu venıvenden (vgl. Abschnitt 5.4).<br />
Obwohl eine Geschwindigkeitsdämpfung an dem<br />
Gebietseingang durch eine Aufp�asterung wegen<br />
der dort ohnehin geringen Geschwindigkeiten meist<br />
nicht geboten ist, kann sich gerade die Verwendung<br />
von Aufp�asterungen am Eingang empfehlen, wenn<br />
innerhalb des Gebietes solche Einrichtungen wie�<br />
derkehren: Dem Kraftfahrer wird damit bereits am<br />
Gebietseingang verdeutlicht, auf welche Fahrweise<br />
er sich im folgenden einstellen muß.<br />
. ííäl<br />
;;;f?.'§<br />
Maßnahmen am Gebietseingang zeigen dem Kraft�<br />
fahrer, womit er in der Zone zu rechnen hat; sie<br />
sollten etwas von der Verkehrsstraße abgerückt<br />
werden.<br />
4.3.6 Zusammenfassung<br />
Maßnahmen<br />
Vor der Einrichtung einer Tempo <strong>30</strong>�Zone ist es auf<br />
jeden Fall erforderlich zu prüfen, ob an Kreuzungen<br />
und Einmündungen Maßnahmen zur Verdeutli�<br />
chung der Wartep�icht erforderlich sind.<br />
Es wird empfohlen, zusätzlich an Kreuzungen und<br />
Einmündungen �zumindest an jenen in den "kriti�<br />
schen" Bereichen � Maßnahmen zur Geschwindig�<br />
keitsdämpfung einzurichten.<br />
Für die Streckenabschnitte zwischen den Kreuzun�<br />
gen und Einmündungen �insbesondere wenn sie<br />
im Zuge "kritischer Bereiche" liegen � sowie für alle<br />
Gebietseingänge werden Maßnahmen zur Ge�<br />
schwindigkeitsdämpfung, mindestens aber zur Erin�<br />
nerung an die Zonen�Regelung, empfohlen.<br />
ln Abschnitt 5 sind in den Abbildungen auf den Sei�<br />
ten 22/23 und 42/43 die für Kreuzungen und Ein�<br />
mündungen sowie für Streckenabschnitte und Ge�<br />
bietseingänge in Frage kommenden Elemente dar�<br />
gestellt. Hierzu ist anzumerken, daß es sich in vielen<br />
Fällen empfiehlt, die Elemente zu kombinieren, also<br />
z.B. Aufp�asterungen mit Einengungen auszufüh�<br />
ren.<br />
ln Straßen mit mittlerem und hohem Parkdruck (der<br />
dazu führt, daß ganz oder teilweise auf den Gehwe�<br />
gen geparkt wird), sowie an breiten Straßen emp�<br />
fiehlt sich eine Neuordnung des ruhenden Verkehrs<br />
aus Gründen der Verkehrssicherheit und der ge�<br />
ordneten städtebaulichen Entwicklung.<br />
In Straßen mit tristem Erscheinungsbild wird die zu�<br />
sätzliche Anordnung von straßenbegleitendem<br />
Grün empfohlen. Dadurch werden die Straßen nicht<br />
nur städtebaulich aufgewertet, sondern es kann<br />
auch eine Verbesserung des Stadtklimas erreicht<br />
werden; derartige Maßnahmen tragen zur Akzep�<br />
tanz von anderen Veränderungen, die im Zusam�<br />
menhang mit der Einrichtung von Zonen�Geschwin�<br />
digkeitsbeschränkungen vorgenommen werden, er�<br />
heblich bei.<br />
Bei der Planung der �ankierenden Maßnahmen muß<br />
stets bedacht werden, daß vor allem<br />
� Verbesserungen für Fußgänger und<br />
�Geschwindigkeitsdämpfungen des Kraftfahrzeug�<br />
verkehrs<br />
bewirkt werden sollen.<br />
19
Maßnahmen<br />
Zu den Planungs� und Entvvurfsverfahren, mit de�<br />
nen diese Ziele � zumindest in den kritischen Berei�<br />
chen einer Zone� unter Venıvendung der in Ab�<br />
schnitt 5. beschriebenen Elemente erreicht werden<br />
können, vgl.<br />
� @ (Überprüfung der Flächen für Fahren, Parken<br />
und Gehen)<br />
�[�](Planung und Entwurf von Maßnahmen zur<br />
Geschwindigkeitsdämpfung)<br />
� (Abmessungen von baulichen Maßnahmen,<br />
die Tempo <strong>30</strong> durchsetzen)<br />
20
5. Elemente 5.1 Allgemeines<br />
Elemente<br />
In den Abbildungen auf den Seiten 22/23 und<br />
42/43 sind die Elemente dargestellt, die�einzeln<br />
oder in Kombination �innerhalb von Zonen als Ma�<br />
nahmen zur Geschwindigkeitsdämpfung bzw. zur<br />
Erinnerung an die Zonenregelung eingesetzt<br />
werden können.<br />
ln die Abbildungen ist jeweils eingetragen, ob die<br />
entsprechenden Elemente bei richtiger Gestaltung<br />
und ausreichend dichtem Einsatz<br />
�zu einer Geschwindigkeit von nicht mehr als<br />
<strong>30</strong> km/h führen können (A) oder<br />
�eine (geringere) Geschwindigkeitsdämpfung be�<br />
wirken (B) oder<br />
� in der Regel lediglich geeignet sind, an die Zonen�<br />
regelung zu "erinnern" (C).<br />
In den Abschnitten 5.2 (Elemente an Kreuzungen<br />
und Einmündungen), 5.3 (Elemente auf Strecken)<br />
und 5.4 (Elemente an Gebietseingängen) wird eine<br />
Übersicht über die in Frage kommenden Elemente<br />
mit Angabe der Wirkungsweise und mit einer Kurz�<br />
beschreibung gegeben; auf den folgenden Bildsei�<br />
ten werden die Elemente an Beispielen aus der<br />
Praxis vorgestellt, und es werden Erläuterungen ge�<br />
geben.<br />
ln den Bildseiten, die zu dem Abschnitt 5.4 gehö�<br />
ren, wird gezeigt, wie die in den Abbildungen der<br />
Seiten 22/23 und 42/43 dargestellten Elemente an<br />
Gebietseingängen verwendet werden können.<br />
Dabei beziehen sich die Angaben zur Wirkung (A<br />
oder B oder C) auf den Regelfall � in den gezeigten<br />
Beispielen sind die Elemente nicht immer so<br />
ausgeführt, daß die erreichbare Wirkung auch<br />
tatsächlich erzielt wird.<br />
Auf eine Bewertung der Gestaltung wird verzichtet:<br />
Auch ohne Kommentar wird deutlich, ob die<br />
Maßnahme das Straßenbild verbessert oder<br />
unbeein�ußt läßt oder verschlechtert.<br />
Soll Tempo <strong>30</strong> durchgesetzt werden, wird empfoh�<br />
len, nach den in [ii] und dargestellten<br />
Verfahren vorzugehen.<br />
21
Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
22<br />
5.2 i<br />
Elemente<br />
an Kreuzungen<br />
und<br />
Einmündungen<br />
Kreuzung<br />
unverändert<br />
Gehwegverbreiterung<br />
Wirkung: C<br />
V&I'S3lZ<br />
Wirkung: B<br />
i“i h” J ii<br />
Zur Veränderung von<br />
Kreuzungen kommen die<br />
hier gezeigten Elemente<br />
in Frage.<br />
Für Einmündungen<br />
gelten die Lösungen<br />
sinngemäß � auf<br />
Veränderungen in der<br />
einmündenden Zufahrt<br />
kann in vielen Fällen<br />
verzichtet werden.<br />
Gehwegverbreiterungen<br />
an Kreuzungen und Ein�<br />
mündungen im Zuge von<br />
Straßen ohne baulich<br />
ausgebildete Parkstreifen<br />
sorgen bei hohem Park�<br />
druck dafür, daß der<br />
Kreuzungsbereich nicht<br />
zugeparkt wird. So wird<br />
die Wartep�icht gegen�<br />
über dem Verkehr von<br />
rechts erkennbar. Die<br />
Verhältnisse für Fußgän�<br />
ger werden verbessert.<br />
(Seite 24)<br />
Ü í<br />
Versätze entstehen<br />
durch<br />
� wechselseitige Anord�<br />
nung der Parkstände<br />
bei einseitigem Parken<br />
(Seite 26),<br />
� einseitige Einengungen<br />
in den Zufahrten (S.28).<br />
� Verziehung der Bord�<br />
steinkanten (S.<strong>30</strong>).<br />
Bei richtiger Anordnung<br />
(Linksversatz) kann die<br />
Wartep� icht gegenüber<br />
dem Verkehr von rechts<br />
verdeutlicht und es kann<br />
für eine Geschwindig�<br />
keitsdämpfung gesorgt<br />
werden. Sie ist um so<br />
größer, je 'tiefer' der Ver�<br />
satz ist. Zur Ausbildung<br />
von Versätzen vgl.[1],<br />
Teil 3, Abschnitt 3.6.2.
Insel in Kreuzungs�<br />
mitte Wirkung: B<br />
Wlnseln in Kreuzungsmitte<br />
können die Wartep�icht<br />
verdeutlichen und eine<br />
Geschwindigkeitsdäm�<br />
pfung bewirken. Bei grö�<br />
ßeren Flächen können<br />
lnseln so angeordnet<br />
werden, daß um sie<br />
herumgefahren wird ; bei<br />
Tempo <strong>30</strong>�Zonen sind<br />
die Verhältnisse in der<br />
Regel so beengt, daß die<br />
Insel lediglich den Mittel�<br />
punkt des Kreuzungs�<br />
bereiches markiert und<br />
vor ihr nach links abge�<br />
bogen wird.<br />
(Seite 32)<br />
Aufp�asterung<br />
Wirkung: A<br />
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l C«_<br />
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'<br />
Aufp�asterungen können<br />
ausgeführt werden als<br />
� Teilaufp�asterung des<br />
Knotenbereiches (S.34),<br />
� Plateaup�asterung in<br />
Knotenmitte (S.37),<br />
� Plateaup�asterung in<br />
Knotenzufahrt (S.38).<br />
Teilaufp�asterungen er�<br />
strecken sich in der Re�<br />
gel von Bordstein zu<br />
Bordstein, an Plateau�<br />
p�asterungen können<br />
Zweiradfahrer vorbei�<br />
fahren. Beide Maßnah�<br />
men können so gestaltet<br />
werden, daß <strong>30</strong> km/h<br />
durchgesetzt wird ().<br />
"Schwellen" sind Grenz�<br />
fälle von Aufpflaste�<br />
rungen, von deren<br />
Verwendung abgeraten<br />
wird.<br />
'tt�<br />
Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
Oberflächenver�<br />
änderung Wirkung: C<br />
Durch eine auffällige<br />
Farbgebung der gesam�<br />
ten Knotenpunkts�äche<br />
oder einen Wechsel der<br />
Ober�äche (z.B. P�aster�<br />
�äche im Zuge von<br />
asphaltierten Straßen)<br />
kann der Bereich der<br />
Kreuzung/ Einmündung<br />
betont werden. Solche<br />
Einrichtungen wirken<br />
nicht geschwindigkeits�<br />
reduzierend, sie "zeigen"<br />
den Knotenpunkt ledig�<br />
lich an.<br />
Änderungen des Fahr�<br />
bahnbelages führen zu<br />
Lärmbelästigungen.<br />
(Seite 40)<br />
Markierung<br />
Wirkung: C<br />
e/gig.<br />
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7 DEH3§<br />
Markierungen unter�<br />
schiedlicher Art können<br />
helfen, die Wartep�icht<br />
gegenüber dem Verkehr<br />
von rechts zu verdeut�<br />
lichen, wenn sofort etwas<br />
getan werden soll und für<br />
eine angemessene<br />
Lösung im Moment keine<br />
Mittel zur Verfügung<br />
stehen. Markierungen<br />
sind in solchen Fällen<br />
immer Notbehelfe, die<br />
gestalterisch nicht<br />
befriedigen.<br />
(Seite 41)<br />
23
Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
Gehwegverbreiterung<br />
Gehwegverbreiterungen im Kreuzungsbereich kön�<br />
nen im Zuge von Straßen ohne Parkstreifen die Er�<br />
kennbarkeit einer Kreuzung oder einer Einmündung<br />
von rechts verbessern, wenn Fahrzeuge beidseitig<br />
oder einseitig am Fahrbahnrand abgestellt werden.<br />
Gehwegverbreiterungen müssen bei starkem Park�<br />
druck durch Poller oder ähnliche Einrichtungen für<br />
parkende Fahrzeuge unzugänglich gemacht wer�<br />
den.<br />
Die Gehwegverbreiterungen können durch Vorzie�<br />
hen der Bordsteine und entsprechende Befestigung<br />
der aus der Fahrbahn herausgenommenen Flächen<br />
gewonnen werden. Auf die Weise entsteht zusätzli�<br />
cher Raum für Fußgänger. So können gestalterisch<br />
befriedigende Lösungen entstehen.<br />
Es ist aber auch möglich, die Bordsteine lediglich<br />
auf die Fahrbahn aufzulegen und den Raum zwi�<br />
schen der alten Fahrbahnkante und dem neuen<br />
Bordstein auf einfachere Weise zu verfüllen. Noch<br />
einfacher kann der angestrebte Zweck durch Fer�<br />
tigteile oder lediglich durch Markierungen erreicht<br />
werden. Die so gewonnenen Lösungen erfüllen ih�<br />
ren Zweck meist nicht, weil die Einrichtungen zuge�<br />
parkt werden. Das Straßenbild wird durch Proviso�<br />
rien verschlechtert.<br />
Eine Gehwegverbreiterung bewirkt � abgesehen von<br />
der besseren Erkennbarkeit bevorrechtigter Ein�<br />
mündungen von rechts � keine Geschwindigkeits�<br />
dämpfung, verbessert aber die Bewegungsmöglich�<br />
keiten für Fußgänger und kann zur Ordnung des ru�<br />
henden Verkehrs beitragen.<br />
24<br />
; ~. ı'<br />
Gehwegverbreiterungen mit zu�<br />
sätzlichen P�anzbeeten an einer<br />
Einmündung.<br />
(Wirkung: C)
Gehwegverbreiterung um Park�<br />
standsbreite an einer Kreuzung;<br />
Parkstandsbegrenzung durch<br />
P�anzbeete; Sicherung der<br />
Gehweg�ächen durch Pfosten<br />
bei hohem Parkdruck erforder�<br />
lich.<br />
(Wirkung<br />
der Gehwegverbreiterung: C,<br />
der Teilaufp�asterung: A).<br />
Gehwegverbreiterungen um<br />
Parkstandsbreite mit gleichzeiti�<br />
ger Begrenzung der Parkstän�<br />
de, hier im Zuge einer bevor�<br />
rechtigten Einbahnstraße.<br />
Sicherung der Gehweg�ächen<br />
durch Pfosten bei hohem Park�<br />
druck erforderlich.<br />
(Wirkung<br />
der Gehwegverbreiterung: C,<br />
der Plateaup�aster: A).<br />
Zu geringe Gehwegverbreite�<br />
rung: Fahrzeuge werden (nach<br />
wie vor) auf dem Gehweg abge�<br />
stellt.<br />
(Wirkung: C)<br />
Sperr�äche mit aufgelegten<br />
Kunststoffteilen; bei hohem<br />
Parkdruck nicht wirksam.<br />
(Wirkung: C)<br />
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Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
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Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
VeI'SatZ<br />
Versätze entstehen durch<br />
� wechselseitige Anordnung der Parkstände bei einseitigem Parken,<br />
� einseitige Einengungen in den Zufahrten,<br />
� Verziehung der Bordsteinkanten.<br />
Bei richtiger Anordnung (Linksversatz) kann die Wartepflicht gegenüber dem Verkehr von rechts verdeutlicht und<br />
es kann für eine Geschwindigkeitsdämpfung gesorgt werden. Sie ist um so größer, je 'tiefer' der Versatz ıst und je<br />
schneller vorher gefahren wurde.<br />
Versätze an Kreuzungen und Einmündungen lassen sich gut mit Aufp�asterungen verbinden.<br />
Zur Ausbildung von Versätzen vgl. [1], Teil 3, Abschnitt 3.6.2.<br />
Versatz<br />
durch wechselseitige Parkstände<br />
Besonders deutlich sind Versätze, die sich bei<br />
wechselseitiger Anordnung von Schräg� oder auch<br />
Senkrechtparkständen ergeben.<br />
Die am Beginn und Ende von Parkreihen liegenden<br />
Flächen können den Gehwegen zugeschlagen wer�<br />
den, sie können z.B. aber auch bep�anzt werden.<br />
Provisorische Lösungen mit auf die Fahrbahn auf�<br />
gelegten Elementen, die hinterfüllt werden, sind ge�<br />
stalterisch meist unbefriedigend und in der Regel<br />
abzulehnen.<br />
26<br />
E: Lg,<br />
Linksversatz durch wechselseiti�<br />
ge Anordnung von Schrägpark�<br />
ständen an einer Kreuzung mit<br />
einer Teilaufpflasterung.<br />
(Wirkung<br />
des Versatzes: B,<br />
der Teilaufp�asterung: A)
Linksversatz durch wechselseiti�<br />
ge Anordnung von Parkständen<br />
in Blockaufstellung mit P�anz�<br />
beeten und Bäumen an einer<br />
Kreuzung mit einer Teilaufp�a�<br />
sterung.<br />
(Wirkung des Versatzes: B,<br />
der Teilaufp�asterung: A)<br />
Wechselseitige Anordnung von<br />
Schrägparkständen mit<br />
einleitenden Sperr�ächen, die<br />
durch Betonelemente betont<br />
sind (provisorische Lösung).<br />
(Wirkung: B)<br />
Versatz durch wechselseitig an�<br />
geordnete Parkstände in<br />
Schrägaufstellung; Blumenkübel<br />
als provisorische "Möblierung"<br />
der "Rest�äche". Den Parkstän�<br />
den gegenüberliegende Fahr�<br />
bahnseiten bleiben frei, weil der<br />
Parkdruck nicht sehr groß ist.<br />
Durch den Versatz wird der<br />
Straßenraum aufgelöst, das<br />
Blickfeld begrenzt.<br />
(Wirkung: B)<br />
Flacher Versatz durch wechsel�<br />
seitig angeordnete Längspark�<br />
stände; Begrünung durch<br />
Bäume.<br />
(Wirkung: B)<br />
Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
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27
Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
Versatz durch einseitige Einengungen<br />
Wenn Versätze an Kreuzungen und Einmündungen<br />
nicht durch wechselseitige Anordnung der<br />
Parkstände geschaffen werden können, sind ent�<br />
sprechende einseitige Einengungen in den<br />
Zufahrten möglich. Die dazu aus der Fahrbahn<br />
herausgenommenen Flächen können den Geh�<br />
wegen zugeschlagen, bep�anzt oder anderweitig<br />
gestaltet werden. V<br />
Gestalterisch befriedigende Lösungen gelingen<br />
durch dieses Element selten.<br />
28
Linksversatz durch wechsel�<br />
seitige Einengungen an einer<br />
Einmündung mit zusätzlicher<br />
P�aster�äche;<br />
Probleme der Befahrbarkeit für<br />
bevorrechtigte Linkseinbieger.<br />
(Wirkung: B)<br />
Linksversätze an Einmün�<br />
dungen von rechts: völlig<br />
unzureichende Versatztiefe.<br />
(Wirkung: B)<br />
Provisorische wechselseitige<br />
Einengungen an einer Kreuzung<br />
im Zuge einer bevorrechtigten<br />
Straße; unzureichende<br />
Versatztiefe.<br />
(Wirkung: B)<br />
Falscher Versatz (rechts) durch<br />
Sperr�ächen.<br />
(Wirkung: C)<br />
Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
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Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
Versatz durch<br />
Verziehung der Bordsteinkanten<br />
Dies ist ein Grenzfall des Versatzes durch einseitige<br />
Einengungen.<br />
Durch solche Lösungen kann die Wartep�icht zwar<br />
verdeutlicht werden. gestalterisch befriedigen Kno�<br />
tenpunkte mit verzogenen Bordsteinkanten aber in<br />
der Regel nicht. ,<br />
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Verschwenkung der Bordstein�<br />
kanten durch Korrektur der<br />
ursprünglichen Bordsteinfüh�<br />
rung.<br />
(Wirkung: B)<br />
Erweiterung des Gehweges<br />
durch Vorziehen der Bord�<br />
steinkante gegenüber einer<br />
Einmündung zur Betonung des<br />
Knotenpunktes und zur Ver�<br />
deutlichung der Wartep�icht<br />
gegenüber dem Verkehr von<br />
rechts. Beein�ußt wird lediglich<br />
die Fahrlinie desjenigen, der<br />
gegenüber dem Verkehr von<br />
links bevorrechtigt ist, der<br />
Wartepllichtige kann geradeaus<br />
fahren (NL). (Wirkung: B)<br />
Deutlichere Ausführung einer<br />
"Nase" gegenüber einer<br />
Einmündung (NL).<br />
(Wirkung: B)<br />
Ausbildung einer "Nase" an<br />
einer Einmündung, die<br />
zusätzlich durch weitere<br />
Gehwegverbreiterungen sowie<br />
Anhebung und P�asterung der<br />
Ober�äche verändert wurde.<br />
(Wirkung: B)<br />
Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
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Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
Insel in Kreuzungsmitte<br />
Solche lnseln können die Wartep�icht verdeutlichen<br />
und eine Geschwindigkeitsdämpfung � wenn auch<br />
nicht auf <strong>30</strong> km/h � bewirken.<br />
ln Tempo <strong>30</strong>�Zonen sind die Verhältnisse in der Re�<br />
gel so beengt, daß die lnsel in Kreuzungsmitte le�<br />
diglich den Mittelpunkt des Kreuzungsbereiches<br />
markiert und vor ihr nach links abgebogen wird.<br />
Mittelinseln dieser Art sollen �einschließlich Be�<br />
wuchs� in der Regel nicht höher als z.B. 50 cm<br />
sein.<br />
Die Ränder der Mittelinseln sollten aus hellem Mate�<br />
rial gestaltet werden, damit sie auch bei Dunkelheit<br />
jedenfalls rechtzeitig deutlich wahrnehmbar sind.<br />
Es sind Grenzfälle bekannt, wo solche Mittelinseln<br />
lediglich als Aufwölbung �z.B. in Pflaster� ausge�<br />
führt wurden und überfahrbar sind.<br />
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32<br />
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Insel, die als Kreisverkehr � mit<br />
Wartepflicht in allen Zufahrten �<br />
zu umfahren ist; P�aster�äche<br />
im Kreis.<br />
(Wirkung: B)<br />
Mit Blumenkübeln markierte<br />
Kreis�äche mit vorgeschrie�<br />
bener Fahrtrichtung;<br />
Vorfahrtregelung nach dem<br />
Grundsatz "Rechts vor Links".<br />
(Wirkung: B)
Sorgfältig gestaltete kleine Mit�<br />
telinsel: keine Fahrtrichtung vor�<br />
geschrieben; "Rechts vor Links";<br />
entbehrliche Verkehrseinrich�<br />
tung auf der Insel; linienhafte<br />
Geschwindigkeitsdämpfung<br />
durch Plateaup�asterung auf<br />
Streckenabschnitt.<br />
(Wirkung der Insel: B.<br />
der Plateaup�asterung: A)<br />
Beliebig zu umfahrende Insel<br />
mit Schrägborden und ohne<br />
Bep�anzung an einer "Rechts<br />
vor Links"�Kreuzung in den<br />
Niederlanden: unzureichende<br />
Kenntlichmachung als nicht zu<br />
überfahrender Straßenteil<br />
(Wirkung: B)<br />
Zu aufgewölbter Pflaster�äche<br />
zurückgenommene überfahrba�<br />
re Mittelinsel an einer Kreuzung.<br />
(Wirkung: B)<br />
Beliebig zu umfahrende<br />
Mittelinsel; "Rechts vor Links".<br />
(Wirkung: B)<br />
Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
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Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
Aufp�asterung<br />
Aufp�asterungen können als<br />
� Teilaufp�asterung des Knotenbereiches,<br />
� Plateaup�asterung in Knotenmitte,<br />
� Plateaup�asterung ln Knotenzufahrten<br />
ausgebildet werden.<br />
Teilaufp�asterungen erstrecken sich in der Regel von Bordstein zu Bordstein, Plateaup�asterungen sind dagegen<br />
so gestaltet, daß Zweiradfahrer an ihnen vorbeifahren können.<br />
In Straßen mit Gegenverkehr können auch geteilte Plateaup�asterungen eingesetzt werden (je eine Plateaup�a�<br />
sterung für jede Fahrtrichtung). Diese können so dimensioniert werden, daß Busse keine nennenswerten vertika�<br />
len Beschleunigungen erleiden.<br />
Teilaufp�asterungen und Plateaup�asterungen wirken fahrdynamisch:<br />
� 8 bis 10 cm hohe Teilaufp�asterungen mit 1 m langen Rampen oder<br />
� 5 bis 7 cm hohe Plateaup�asterungen mit 20 bis 35 cm langen Rampen (zur Bemessung vgl. )<br />
bewirken, daß die 85%�Geschwindigkeit von Pkw im Bereich der Aufp�asterungen auf ca. <strong>30</strong> km/h zurückgeht_<br />
Wenn solche Einrichtungen in entsprechend geringen Abständen angelegt werden, wird zwischen ihnen kaum<br />
beschleunigt, so daß sich linienhaft geringe Geschwindigkeiten einstellen.<br />
"Aufp�asterungen" können auch in Asphalt hergestellt werden.<br />
"Schwellen" sind Grenzfälle von Aufp�asterungen, von deren Venıvendung in der Regel abgeraten werden muß.<br />
Die Rampen von Teilaufp�asterungen und Plateaup�asterungen müssen sehr sorgfältig ausgebildet werden,<br />
senkrechte Kanten � auch geringer Höhe � sollen vermieden werden. Die Verwendung von ausgerundeten Form�<br />
steínen für die Rampen kann sich empfehlen.<br />
Die Rampen werden oft � z.B. durch auffälliges Material, helle Färbung oder auch die zusätzliche Anbringung ge�<br />
eigneter Fahrbahnmarkierungen � besonders deutlich erkennbar gemacht. Rampen werden auch durch entspre�<br />
chend bep�anzte seitliche Einengungen betont.<br />
Teilaufp�asterung<br />
des Knotenbereiches _<br />
_ _<br />
l<br />
Die Aufp�asterung des gesamten Knotenbereiches<br />
ist die aufvvendigste Form der Aufp�asterung einer<br />
Kreuzung oder Einmündung, weil viele Quadratme�<br />
',_� �_~_����_� ,_ _<br />
ter Fläche aufgefüllt und neu befestigt werden müs�<br />
sen und die Entwässerung im Kreuzungsbereich<br />
verändert werden muß: Bei dieser Form der Teilauf�<br />
p�asterung ist eine Beibehaltung der vorhandenen<br />
Entwässerungseinrichtungen in der Regel nicht<br />
M*<br />
möglich. ›<br />
Durch Teilaufp�asterungen �unter Umständen in<br />
Verbindung mit Gehwegverbreiterungen� lassen<br />
sich sehr ansprechende, Lösungen gewinnen (vgl.<br />
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34<br />
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Teilaufp�asterung einer Kreu�<br />
zung in Betonp�aster mit beson�<br />
ders au�älligen Rampen.<br />
(Wirkung: A)<br />
Teilaufp�asterung einer Kreu�<br />
zung in hellem P�aster ohne be�<br />
sondere Betonung der Rampen.<br />
(Wirkung: A)<br />
Teilaufp�asterung einer<br />
Einmündung in alten P�aster�<br />
steinen ohne besondere Beto�<br />
nung der Rampen.<br />
(Wirkung: A)<br />
Teilaufp�asterung in Asphalt mit<br />
P�asterrampen an einer Ein�<br />
mündung; Beibehaltung der<br />
Vorfahrt für die durchgehende<br />
Straße.<br />
(Wirkung: A)<br />
Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
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35
Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
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Wirkung gemäß A nicht zu<br />
enlvarten.
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Fahrdynamisch sehr wirksame<br />
Plateaup�asterung in Kreu�<br />
zungsmitte, hier in Verbindung<br />
mit Gehwegverbreiterungen.<br />
(Wirkung: A)<br />
Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
Plateaup�asterung in Knotenmitte<br />
Solche Einrichtungen sind einfacher herzustellen<br />
als die Aufp�asterung des gesamten Kreuzungsbe�<br />
reiches, weil die zu verändernde Fläche kleiner ist<br />
und die Entwâsserungseinríchtungen beibehalten<br />
werden können.<br />
Plateaup�asterungen haben die Eigenart, daß Zwei�<br />
radfahrer von ihnen nicht beeinflußt werden: Für<br />
Radfahrer ist das vorteilhaft.<br />
Zur Ausführung vgl. EI.<br />
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37
Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
Plateaup�asterung in Knotenzufahrten<br />
Plateaup�asterungen in den Zufahrten sollten in der<br />
Regel 3 bis 5 m lang sein.<br />
An Kreuzungen sollten Plateaup�asterungen in allen<br />
vier Zufahrten angebracht werden. an Einmündun�<br />
gen sind Plateaup�asterungen in der einmünden�<br />
den Straße entbehrlich. Oft reicht eine Plateaup�a�<br />
sterung ln der durchgehenden Straße vor der von<br />
rechts einmündenden Straße aus.<br />
Ebenso wie bei Plateaup�asterungen in Kreuzungs�<br />
mitte kann die vorhandene Entwässerungseinrich�<br />
tung beibehalten werden.<br />
Plateaup�asterungen in den Zufahrten sollten nicht<br />
in dem Bereich liegen, in dem normalerweise Fu�<br />
gänger queren. weil sich sonst Stolpergefahren er�<br />
geben können. Deswegen kann es erforderlich sein,<br />
Fußgängerquerungen in diesem Bereich �z.B.<br />
durch die Anlage von P�anzbeeten am Gehweg�<br />
rand � zu unterbinden. Fußgänger , die im Kreu�<br />
zungsbereich die Straße queren wollen. können das<br />
dann zwischen Plateaup�asterung und Kreuzung<br />
tun.<br />
Zur empfohlenen Anordnung vgl. E] .<br />
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Plateaup�asterung vor einer<br />
Einmündung von rechts in<br />
Verbindung mit Parkstands�<br />
begrenzung durch Grünbeet<br />
(Vgl� IE] l<br />
(Wirkung: A)<br />
Plateaup�asterungen in Kreu�<br />
zungszufahrten im Zuge einer<br />
bevorrechtigten Straße mit<br />
Linienbusverkehr; Gehwegver�<br />
breiterungen.<br />
(Wirkung: A)<br />
Plateaup�asterung hinter einer<br />
Einmündung von rechts; die<br />
beidseitige Einengung läßt<br />
Begegnungen nicht zu.<br />
(Wirkung: A)<br />
Zur Geschwindigkeitsdämpfung<br />
nicht erforderliche Plateau�<br />
p�asterung in der ohnehin<br />
langsam befahrenen Zufahrt<br />
einer Einmündung.<br />
Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
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39
Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
Obertlächenveränderung<br />
Durch eine auffällige Farbgebung der gesamten<br />
Knotenpunkts�äche oder einen Wechsel der Ober�<br />
�äche (z.B. P�aster�äche im Zuge von asphaltierten<br />
Straßen) kann der Bereich der Kreuzung oder Ein�<br />
mündung betont werden.<br />
P�aster�ächen im Niveau wirken nicht geschwindig�<br />
keitsreduzierend, sie "2eigen" vielmehr nur den Kno�<br />
tenpunkt.<br />
Durch P�aster�ächen bewirkte Änderungen des<br />
Fahrgeräusches können als zusätzliche Lärmbelä�<br />
stigungen empfunden werden.<br />
Der Aufwand zur Herstellung ist bei sorgfältiger Ge�<br />
staltung kaum geringer als derjenige für eine ent�<br />
sprechende Teilaufp�asterung.<br />
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40<br />
Aufwendige Gestaltung einer<br />
Einmündung mit<br />
� fahrdynamisch unwirksamen �<br />
P�asterflächen in Verbindung<br />
mit einer Umgestaltung der<br />
'Randbereiche; übergroße<br />
Knotenpunktslläche.<br />
(Wirkung: C)<br />
Gep�astene Einmündung.<br />
Wegen der nicht erreichten<br />
Geschwindigkeitsdämpfung<br />
wurden Blumenkübel<br />
"nachgerüstet".<br />
(Wirkung: C)
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Markierung als "Kissen" an einer<br />
Kreuzung mit etwas versetzten<br />
Zufahrten; Zeichen 102 StVO.<br />
(Wirkung: C)<br />
Wartelinien als Hinweis auf die<br />
Wartep�icht gegenüber dem<br />
Verkehr von rechts an einer<br />
Kreuzung.<br />
(Wirkung: C)<br />
Elemente an Kreuzungen und Einmündungen<br />
Markierung<br />
Markierungen können helfen, die Wartep�icht ge�<br />
genüber de_rn Verkehr von rechts zu verdeutlichen.<br />
Sie sind Notbehelfe, die gestalterisch nicht befriedi�<br />
gen.<br />
Die hier gezeigten "Kissen" und Wartelinien sind im<br />
Rahmen der Versuche mit Zonenbeschilderungen<br />
angewendet worden.<br />
Markierungen wirken �abgesehen davon, daß sie<br />
den Grundsatz "Rechts vor Links" verdeutlichen�<br />
nicht geschwindigkeitsmindernd, und sie werden<br />
leicht übersehen, besonders bei Dunkelheit und<br />
Nässe. Markierungen müssen ständig unterhalten<br />
werden.<br />
Deswegen wird von der ausschließlichen Vervven�<br />
dung von Markierungen in Fällen, in denen es not�<br />
wendig ist, die Wartep�icht zu verdeutlichen, eher<br />
abgeraten.<br />
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41
Elemente auf Strecken<br />
42<br />
5.3 Strecke Aufplasterung<br />
Elemente unverändert Wirkung: A<br />
aüf<br />
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VFür<br />
Veränderungen von<br />
Streckenabschnitten<br />
zwischen Kreuzungen<br />
und Einmündungen<br />
kommen dıe hıer<br />
gezeigten Elemente in<br />
Frage (vgl. IE).<br />
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Elemente auf Strecken<br />
Aufp�asterung<br />
Teilaufp�asterungen und Plateaup�asterungen können so ausgebildet werden, daß sich eine 85%�Geschwindig�<br />
keit von <strong>30</strong> km/h ergibt. Zur Bemessung vgl. _<br />
Bei ausreichend dichter Aufeinanderfolge von Teilaufp�asterungen oder Plateaup�asterungen wird diese Ge�<br />
schwindigkeit linienhaft durchgesetzt.<br />
Ebenso wie an Kreuzungen und Einmündungen kommt der Gestaltung der Rampen besondere Bedeutung zu:<br />
Senkrechte Kanten müssen vermieden werden; die Verwendung von Formsteinen hat gestalterische, fahrdynami�<br />
sche und bautechnísche Vorteile.<br />
Es empfiehlt sich, die Rampen durch die Verwendung geeigneter Materialien oder durch zusätzliche Markierun�<br />
gen optisch zu betonen.<br />
Die Auffälligkeit von Aufp�asterungen ist um so wichtiger, je weniger der Kraftfahrer auf solche Einrichtungen vor�<br />
bereitet ist: Wenn Teilaufp�asterungen oder Plateaup�asterungen in einer Zone durchgängig eingesetzt und in re�<br />
lativ geringen Abständen wiederholt werden, kommt der auffälligen Gestaltung eine weniger große Bedeutung zu.<br />
ln einem Gebiet mit Teilaufpflasterungen oder Plateaupflasterungen empfiehlt es sich, diese Elemente bereits am<br />
Gebietsrand einzusetzen.<br />
Teilaufp�asterungen müssen so lang ausgeführt werden, daß Lkw in voller Länge auf sie auffahren können, Pla�<br />
teaup�asterungen können kürzer sein, da nur Pkw in ihrer Fahrweise wesentlich beein�ußt werden.<br />
Zu kurze Aufp�asterungen, die im Extremfall nur aus den aneinanderstoßenden Rampen bestehen, wirken als<br />
"Schwellen". Durch solche Einrichtungen kann die Geschwindigkeit unter Umständen punktuell auch deutlich un�<br />
ter <strong>30</strong> km/h abgesenkt werden. Durch die Stöße im Fahrwerk entstehen Lärmbelästigungen. Schwellen werden<br />
häufig aus Fertigteilen hergestellt. Diese Einrichtungen sind teuer und gestalterisch sehr unbefriedigend. Von ihrer<br />
Verwendung wird abgeraten.<br />
Teilaufpflasterung<br />
Teilaufp�asterungen sind mindestens 5 m lang (zu�<br />
züglich Rampen). F ,_ pg<br />
Bei 10 cm hohen Teilaufpflasterungen und 1 m lan�<br />
gen Rampen ergeben sich punktuell 85%�Ge<br />
schwindigkeiten von <strong>30</strong> km/h (vgl. ). _<br />
Teilaufp�asterungen können mit beidseitigen Einen�<br />
gungen verbunden werden: Sie werden dadurch<br />
unter Umständen besonders auffällig.<br />
ln der Regel erstrecken sich Teilaufpflasterungen<br />
von Bordstein zu Bordstein. Es ist aber auch mög�<br />
lich, sie zur Entvvässerungsrinne hin abzusenken,<br />
damit die vorhandene Entwässerung beibehalten<br />
werden kann. ln solchen Fällen ist zu prüfen, ob für<br />
querende Fußgänger Stolpergefahren entstehen _<br />
können. Ggf. sind Absperrungen �z.B. durch<br />
Pflanzbeete � empfehlenswen.<br />
Die Rampen von Teilaufp�asterungen können auch<br />
mit ausgerundeten Rampensteinen hergestellt wer� E<br />
den; die Teilaufp�asterung wird dadurch bequemer<br />
befahrbar, ohne ihre fahrdynamische Wirkung zu<br />
verlieren.<br />
44
Teilaufp�asterung in Beton�<br />
p�aster mit besonders auffällig<br />
gestalteten Rampen.<br />
(Wirkung: A)<br />
Mittlere Auffälligkeit der<br />
Teilaufp�asterung;linienhafte<br />
Anordnung.<br />
(Wirkung: A)<br />
Teilaufp�asterung mit<br />
Abschrâgung zur Entwässe�<br />
rungsrinne.<br />
(Wirkung: A)<br />
Teilaufp�asterung in Asphalt mit<br />
hellen ausgerundeten<br />
Rampensteinen.<br />
(Wirkung: A)<br />
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Elemente auf Strecken<br />
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Elemente auf Strecken<br />
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Au�ällige Rampe durch Verwen�<br />
dung heller P�astersteine.<br />
(\Nirkung: A)<br />
Besonders auffällig gestaltete<br />
Anrampung einer Teil�<br />
aulp�asterung.<br />
(Wirkung: A)<br />
Herstellung der Anrampung in<br />
gleichem (auffälligem) Material<br />
wie die Teilaufp�asterung.<br />
(Wirkung: A)<br />
Teilaufp�asterung aus Asphalt,<br />
Rampe aus Natursteinp�aster.<br />
(Wirkung: A)<br />
Elemente aul Strecken<br />
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Elemente auf Strecken<br />
Plateaup�asterung<br />
Plateaup�asterungen sind so ausgebildet, daß<br />
Zweiradfahrer an ihnen vorbeifahren können.<br />
Plateaup�asterungen sind �acher und haben steile�<br />
re Rampen als Teilaufp�asterungen. Plateaup�aste�<br />
rungen sollen 3 bis 5 m lang sein.<br />
Besonders wirksam können "Doppelplateaus" sein<br />
(zwei Plateaup�asterungen in kurzen Abständen<br />
� z.B. 5 m � hintereinander).<br />
Es empfiehlt sich, durch Gitter, Geländer oder<br />
P�anzbeete am Bordsteinrand dafür zu sorgen, daß<br />
den Plateaup�asterungen von Kraftfahrzeugen nicht<br />
über den Gehweg ausgewichen wird und Fußgän�<br />
ger die Straße nicht an dieser Stelle queren (Stol�<br />
pergefahr).<br />
Zur Anordnung vgl. [EL zur Bemessung .<br />
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Doppelplateaus in<br />
P�asterstreifen zwischen P�anz�<br />
beeten.<br />
(Wirkung: A)<br />
Doppelplateaus aus alten<br />
P�astersteínen in Asphalt zwi�<br />
schen P�anzbeeten.<br />
(Wirkung: A)<br />
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Elemente auf Strecken<br />
Geteilte Plateaup�asterung<br />
Wenn eine Straße von Linienbussen befahren wird,<br />
können die Plateaup�asterungen geteilt werden.<br />
Nur Busse (allerdings auch Lkw) können die einzel�<br />
nen Plateaus überfahren, ohne nennenswerte verti�<br />
kale Beschleunigungen zu erleiden.<br />
Geteilte Plateaus kommen also in Frage, wenn Teil�<br />
aufp�asterungen oder normale Plateaup�asterun�<br />
gen wegen der Komforteinbußen, die Busse don<br />
erfahren würden. abgelehnt werden.<br />
Geteilte Plateaus sind gut geeignet, die wünschens�<br />
werte Geschwindigkeitsdämpfung auf Straßen her�<br />
beizuführen, denen wegen des Linienbusbetriebes<br />
an den Kreuzungen und Einmündungen durch Zei�<br />
chen <strong>30</strong>1 StVO weiterhin die Vorfahrt gegeben wer�<br />
den muß.<br />
ln Einzelfällen ist bei geteilten Plateaus beobachtet<br />
worden, daß Pkw�Fahrer sich zur Straßenmitte hin<br />
orientieren, um möglichst bequem zu fahren.<br />
Geteilte Plateaus können beidseits von Mittelinseln<br />
liegen.<br />
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Schwelle<br />
Elemente auf Strecken<br />
Zu kurze Aufp�asterungen, die im Extremfall nur aus den aneínanderstoßenden Rampen bestehen. wirken als<br />
"Schwellen". Von der Anwendung solcher Einrichtungen ist abzuraten. Besonders Schwellen aus Fertigteilen sind<br />
gestalterisch sehr unbefriedigend.<br />
In den Niederlanden verwendete<br />
Schwelle mit S�förmigen,<br />
auffällig gestalteten Rampen.<br />
(Wirkung: A)<br />
Aufgeschraubte<br />
Kunststoffelemente; geringe<br />
Haltbarkeit; unangenehm zu be�<br />
fahren, Lärmbelästigung.<br />
(Wirkung: A)<br />
Aufgeschraubte Betonelemente;<br />
Lärmentwicklung, geringe<br />
Haltbarkeit.<br />
(Wirkung: A)<br />
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51
Elemente auf Strecken<br />
Einengung<br />
Einengungen können einseitig oder beidseitig angelegt werden. Sie können auch dadurch geschaffen werden,<br />
daß Mittelinseln eingebaut werden.<br />
Einseitige oder beidseitige Einengungen können im Zuge von Straßen, die in beiden Richtungen befahren wer�<br />
den, so ausgebildet werden, daß weiterhin Begegnungen � zumindest von Pkw � möglich sind; die Fahrbahn kann<br />
aber auch soweit eingeengt werden, daß ein Engpaß entsteht, an dem nur ein Fahrzeug vorbeifahren kann, so<br />
daß der Gegenverkehr warten muß.<br />
Einengungen, die einen nur in einer Richtung zu befahrenden Engpaß schaffen, sind zwar besonders deutlich zu<br />
erkennen, sie wirken aber nur dann geschwindigkeitsdämpfend � und dies auch nur für eine Fahrtrichtung � wenn<br />
sich zwei Fahrzeuge begegnen: Einer muß dann warten. Insbesondere bei längeren Einengungen und stärkerem<br />
Verkehr ist beobachtet worden, daß sich als Folge einer solchen Ausbildung bei der voraussehbaren Begegnung<br />
zweier Fahrzeuge Beschleunigungsvorgänge ergeben, weil versucht wird, den Engpaß als erster zu erreichen.<br />
Einengungen von der Seite her, die Begegnungen zulassen, haben keine fahrdynamische Wirkung �die Ge�<br />
schwindigkeit wird durch solche Einrichtungen nicht reduziert. Sie können aber � wenn sie deutlich genug wahr�<br />
nehmbar sind � geeignet sein, den besonderen Charakter einer geschwindigkeitsbeschränkten Zone in Erinne�<br />
rung zu rufen.<br />
Einseitige oder beidseitige Einengungen im Zuge von Straßen mit Reihen geparkter Fahrzeuge müssen � wenn sie<br />
erkannt werden sollen � deutlich breiter sein als geparkte Fahrzeuge.<br />
ln Straßen mit Parkdruck muß durch Absperrungen auf den Einengungen und ggf. auch auf den Gehwegen dafür<br />
gesorgt werden, daß dort keine Fahrzeuge abgestellt werden.<br />
Einengungen von der Seite und auch Mittelinseln<br />
werden häufig als Überquerungsstellen angeboten.<br />
Für die Verkürzung der Ouerungswege und zur Be�<br />
tonung der Querungsstelle sind Einengungen zwar<br />
im Prinzip gut geeignet. ln Erschließungsstraßen<br />
gibt es aber in der Regel kaum Stellen mit konzen�<br />
triertem Fußgängerquerverkehr, so daß dieser Ver�<br />
wendungszweck der Einengungen selten zum Tra�<br />
gen kommt. Jedenfalls können durch Einengungen<br />
Fußgängerströme nicht konzentriert werden.<br />
Eine unenıvünschte Nebenwirkung von Einengun�<br />
gen auf Straßenseiten, an denen nicht geparkt wer�<br />
den soll, kann darin bestehen, daß Kraftfahrer die<br />
Einengung als "Anschlag" für ihren Parkstand auf�<br />
fassen und unerlaubt parken.<br />
Einengungen lassen sich ansprechend gestalten<br />
und bep�anzen.<br />
Einengungen werden häufig baulich einfach �z.B.<br />
aus Holz � angelegt. Solche Anlagen sind in vielen<br />
Fällen gestalterisch bedenklich.<br />
52
Einseitige Einengung<br />
Einengung in Verbindung mit<br />
einer P�aster�äche; Be�<br />
gegnungen möglich.<br />
(Wirkung: C)<br />
P�anzkasten als Einengung mit<br />
"Absicherung" durch eine<br />
Fahrbahnbegrenzung;<br />
Begegnungen durch<br />
Längsparker eingeschränkt.<br />
(Wirkung: C)<br />
Einengung reicht nicht weit<br />
genug in die Fahrbahn hinein.<br />
Sie wird als "Anschlag" zum<br />
Parken míßbraucht.<br />
(Wirkung: C)<br />
Wie eine Insel wirkende<br />
Einengung im Zuge einer Stra�<br />
ßenneugestaltung.<br />
(Wirkung: C)<br />
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Elemente auf Strecken<br />
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Gebietseingang. Begegnungen<br />
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Querungshilfe für Fußgänger.<br />
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Längere Einengung ohne<br />
Begegnungsmöglichkeit.<br />
(Wirkung: C)<br />
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Aufwendige Gestaltung einer<br />
beidseitigen Einengung; keine<br />
Begegnung möglich.<br />
(Wirkung: C)<br />
Provisorische bordsteinhohe<br />
Beton�ächen mit Warnbaken<br />
und Fahrbahnbegrenzung und<br />
Durchfahrt für Radfahrer.<br />
(Wirkung:C)<br />
"Möblierung" einer durch<br />
Fahrbahnbegrenzungen ge�<br />
schaffenen Einengung; keine<br />
Begegnungsmöglichkeit.<br />
(Wirkung: C)<br />
Beidseitige Einengungen mit<br />
Begegnungsmöglichkeiten<br />
(Wirkung: C)<br />
Teilaufpflasterung mit �achen<br />
Rampen<br />
(Wirkung: B)<br />
Elemente auf Strecken<br />
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Elemente auf Strecken<br />
Mi�elinsel<br />
Auch die Anlage einer Mittelinsel bedeutet eine<br />
punktuelle Einengung. Sofern mit der Insel kein Ver�<br />
satz Verbunden ist, wird keine Geschwindigkeitsre�<br />
duzierung bewirkt. Auch Mittelinseln können aber<br />
Elemente sein, die den besonderen Charakter eines<br />
Gebietes verdeutlichen.<br />
Die dichte Aufeinanderfolge von Mittelinseln kann<br />
gestalterisch unbefriedigend sein.<br />
56
lnsel im Querungsbereich der<br />
Fußgänger an Bushaltestellen<br />
auf überbreiter Sammelstraße.<br />
(Wirkung: C)<br />
Provisorische lnseln als<br />
Fußgängerquerungsstellen auf<br />
Sammelstraße.<br />
(Wirkung: C)<br />
Einfache lnsel im Bereich einer<br />
kreuzenden Fußwegverbindung.<br />
(Wirkung: C)<br />
Lange Mlttelinsel in einer Straße<br />
mit Verkehrsbedeutung.<br />
(Wirkung: C)<br />
Elemente auf Strecken<br />
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57
Elemente auf Strecken<br />
VGI'SâtZ<br />
Auf Streckenabschnitten zwischen Kreuzungen und Einmündungen entstehen Versätze durch<br />
� wechselseitige punktuelle Einengungen,<br />
� wechselseitige Anordnung der Parkstände.<br />
� wechselseitige Einengungen mit lnseln (lnselversatz),<br />
� lnselaufweitungen.<br />
Je nach der Tlefe des Versatzes ergeben sich mehr oder weniger deutliche Geschwindigkeitsreduzierungen in<br />
bisher schnell befahrenen Straßen. Auch durch tiefe Versätze kann aber nicht erreicht werden, daß die Mehrzahl<br />
der Kraftfahrer Tempo <strong>30</strong> einhält.<br />
Gegen Versätze wird häufig eingewandt, daß sie das Straßenbild verunstalten, weil sie die "Linearität" der Straße<br />
unterbrechen.<br />
Bei richtiger Platzwahl und sorgfältiger Gestaltung der Versätze � insbesondere, wenn die Versätze durch die<br />
wechselseitige Anordnung der jeweils einseitigen Parkstände entstehen � sind gestalterisch überzeugende Lösun�<br />
gen möglich:<br />
Wenn Versätze durch die wechselseitige Anordnung der Parkstände geschaffen werden, entstehen aufgelöste<br />
Straßenräume, die in Straßen mit nicht zu großem Parkdruck folgende Vorteile haben:<br />
�Jeweils eine Straßenseite bleibt von parkenden Fahrzeugen frei. So entsteht mehr Sichtkontakt zwischen Kraft�<br />
fahrer und Fußgänger.<br />
� Bei ausreichend tiefen Versätzen (sie ergeben sich insbesondere durch wechselseitige Anordnung von Schräg�<br />
oder Senkrechtparkständen) wird die Aufmerksamkeit des Autofahrers automatisch auf den unmittelbar vor ihm<br />
liegenden Bereich konzentriert.<br />
Die Versatzlänge muß unter Berücksichtigung der Abmessungen des größten auf dem Streckenabschnitt zu er�<br />
wartenden Fahrzeuges dimensioniert werden (vgl. Empfehlungen Nr. 6 der Beratungsstelle HUK, Teil 3, Abschnitt<br />
3.6.2 [1]).<br />
Versatz<br />
durch wechselseitige Einengungen<br />
Durch wechselseitig angeordnete punktuelle Einen�<br />
gungen können kaum gestalterisch befriedigende<br />
Lösungen gefunden werden.<br />
58
Linksversatz mit großer<br />
Versatztiefe; keine Begegnung<br />
im Versatz möglich.<br />
(Wirkung: B)<br />
Linksversatz mit geringer Tiefe.<br />
(Wirkung: B)<br />
Dichte Folge tiefer Versätze in<br />
einer "rückgebauten“ früheren<br />
Ortsdurchfahrt.<br />
(Wirkung: B)<br />
Versatz durch Sperr�ächen mit<br />
hohen Blumenkübeln; große<br />
Versatztiefe.<br />
(Wirkung: B)<br />
Elemente auf Strecken
Elemente auf Strecken<br />
Versatz durch wechselseitiges Parken<br />
Durch sorgfältige Gestaltung der Bereiche am An�<br />
fang und am Ende der (möglichst für Schräg� oder<br />
Senkrechtaufstellung angelegten) Parkstände erge�<br />
ben sich � möglicherweise unter Einschluß von Tei�<br />
len der Gehweg�ächen � unter Umständen interes�<br />
sanie Lösungen; Bebauung und Zufahrten sind zu<br />
berücksichtigen.<br />
Häufig werden die Bereiche innerhalb der Versätze<br />
mit einer besonderen Fahrbahnober�äche versehen<br />
oder es werden Teilaufp�asterungen oder Plateau�<br />
p�asterungen angelegt.<br />
60<br />
Neuordnung des ruhenden<br />
Verkehrs in einer Einbahnstraße<br />
allein durch Markierungen.<br />
(Wirkung: B)<br />
Umgebaute Straße mit<br />
Gegenverkehr und 4,50 rn brei�<br />
ter Fahrgasse; volle Versatztiefe.<br />
(Wirkung: B)
Wechselseitiges Senkrecht�<br />
parken allein durch Markierun�<br />
gen in einer Straße mit Gegen�<br />
verkehr; große Versatztiefe.<br />
(Wirkung: B)<br />
Neuordnen des ruhenden<br />
Verkehrs durch Verlegung der<br />
Stellplätze auf die Fahrbahn;<br />
geringe Versatztiefe.<br />
(Wirkung: B)<br />
Geringe Versatztiefe bei<br />
wechselseitigem Längsparken;<br />
Geschwindigkeitsdämpfung<br />
durch Teilaufp�asterung im<br />
Versatz.<br />
(Wirkung<br />
Versatz: B,<br />
Teilaufp�asterung: A)<br />
Tiefer Versatz in Verbindung mit<br />
einer Teilaufp�asterung und<br />
auffällig gestalteten Rampen.<br />
(Wirkung<br />
Versatz: B,<br />
Teilaufp�asterung: A)<br />
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Elemente auf Strecken<br />
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Elemente auf Strecken<br />
lnselversatz<br />
Dıe Verlangerung des Versatzes und dıe Eınschal<br />
tung eıner Mıttelınsel kann sich beı Straßen mıt gro<br />
ßerer Verkehrsbedeutung empfehlen, um dıe Be�<br />
gegnung von Fahrzeugen zu sıchern und dıe Ver�<br />
satztiefe ausreıchend wırksam zu halten Durch dıe<br />
lnsel wırd verhındert daß der Versatz geschnitten<br />
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lnselaufweitung mit Betonung<br />
der Mittelinsel durch Leuchten<br />
(NL).<br />
(Wirkung: B)<br />
lnselaufweitung im Zuge einer<br />
Straße mit Verkehrsbedeutung.<br />
(Wirkung: B)<br />
\<br />
lnselaufweitung<br />
Elemente auf Strecken<br />
Auch durch den Einbau einer breiten Mittelinsel und<br />
die Verschwenkung der Fahrspuren um die Insel<br />
herum (z.B. unter Inanspruchnahme früherer<br />
Parkstreifen) entstehen Versätze.<br />
Die geschwindigkeitsdämpfende Wirkung der so<br />
gewonnenen Verschwenkungen entspricht der von<br />
Versätzen durch wechselseitiges Parken.<br />
Der Platzbedarf ist groß (hoher Stellplatzverlust bei<br />
geringer Wirkung).<br />
63
Elemente auf Strecken<br />
Oberflachenveranderung<br />
Veränderte Fahrbahnober�ächen können den be�<br />
sonderen Charakter einer Straße betonen. Werden<br />
kurze P�aster�ächen im Zuge asphaltierter Straßen<br />
eingesetzt, treten Geräuschbelästigungen auf (Fre�<br />
quenzänderungen).<br />
P�aster�ächen verlieren oft im Laufe der Zeit Ihre<br />
anfangs vorhandene Auffälligkeit<br />
Häufig werden P�aster�ächen mit einseitigen oder<br />
beidseitigen Einengungen verbunden. So können<br />
recht auffällige Veränderungen entstehen, die aller�<br />
dings keine geschwindigkeitsdämpfende Wirkung<br />
haben.<br />
Die Kosten sind hoch, es überwiegen die negativen<br />
Auswirkungen der Lärmbelästigung. Oft entstehen<br />
auch bautechnísche Probleme.<br />
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P�asterflächen neben<br />
einseitigen Einengungen.<br />
(Wirkung: C)<br />
"Verdeutlichung" einer<br />
beidseitigen Kübel�Einengung<br />
durch Fahrbahnbemalung.<br />
(Wirkung: C)<br />
P�asterfläche im Bereich eines<br />
flachen Versatzes durch wech�<br />
selseitige Einengungen.<br />
(Wirkung<br />
Oberflächenveränderung: C,<br />
Versatz: B)<br />
Linienhaft verwendete kurze<br />
P�aster�ächen;<br />
Lärmbelästigung.<br />
(Wirkung: C)<br />
Elemente auf Strecken<br />
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65
Elemente auf Strecken<br />
Fahrbahnverschmälerung<br />
Breite Fahrbahnen können verschmälert werden,<br />
z.B. auf 6 m wie in der VwV�StVO angeregt.<br />
Die Erfahrung zeigt, daß solche Reduzierungen der<br />
Fahrbahnbreite in Erschließungsstraßen keine Aus�<br />
wirkungen auf die Fahrgeschwindigkeit haben. Eine<br />
auf längere Strecken eingeengte Straße vermittelt<br />
dem Kraftfahrer auch nicht unbedingt den.Eindruck,<br />
sich in einer Zone zu befinden. Diese Maßnahme ist<br />
zudem besonders kostenaufwendig.<br />
Verschmälerungen können �z.B. im Rahmen einer<br />
ohnehin anstehenden Erneuerung der Straße � be�<br />
gründet sein, weil<br />
� durch die bauliche Erweiterung der Gehwege Flä�<br />
chen für Fußgänger dazugewonnen werden und<br />
� die Querungswege verkürzt werden und<br />
�bei der Einrichtung einseitigen (Schräg� oder<br />
Senkrecht�)Parkens der Sichtkontakt zu Fußgän�<br />
gern verbessert wird.<br />
66<br />
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Verlegung der markierten<br />
Parkstände vom Gehweg auf<br />
die Fahrbahn; Gehwege für Fuß�<br />
gänger zurückgewonnen.<br />
(Wirkung: C)<br />
Verschmälerung einer<br />
überbreiten Fahrbahn durch<br />
Sperr�ächen und Leitbaken.<br />
(Wirkung: C)<br />
Einseitiges Schrägparken statt<br />
beidseitigen Längsparkens<br />
(BiIdhintergrund); Verbesserung<br />
des Sichtkontaktes für<br />
Fußgänger.<br />
(Wirkung: C)<br />
Zusätzliche<br />
Teilaufp�asterungen.<br />
(Wirkung: A)<br />
Verschmälerungen einer<br />
Einbahnstraße durch<br />
Ausweisung von Parkständen<br />
auf der Fahrbahn (vorher wurde<br />
halb auf dem Gehweg geparkt):<br />
Gehwege für Fußgänger<br />
zurückgewonnen.<br />
(Wirkung: C)<br />
Teilaufp�asterung<br />
(Wirkung: A)<br />
Elemente auf Strecken
Elemente an Gebietseingängen<br />
5.4 Elemente an Gebietseingängen<br />
Zur Betonung der Gebietseingänge kommen grund�<br />
sätzlich alle vorstehend genannten Elemente in Fra�<br />
ge. i<br />
In der Regel beginnen Zonen in unmittelbarer Nähe<br />
von Kreuzungen und Einmündungen. Nur in Aus�<br />
nahmefällen werden Zonen zwischen Kreuzungen<br />
und Einmündungen beginnen.<br />
Für Gebietseingänge kommen vor allem die Ele�<br />
mente<br />
� Aufp�asterung<br />
� Einengung<br />
� Ober�ächenveränderung<br />
in Frage. Sie können einzeln, vor allem aber in<br />
Kombination, eingesetzt werden.<br />
Die Maßnahmen, die im Gebiet eingesetzt werden,<br />
sollten auch an den Eingängen angewendet wer�<br />
den. Vor allem, wenn in einem Gebiet Aufp�asterun�<br />
gen verwendet werden, empfiehlt es sich, solche<br />
Einrichtungen auch am Gebietsrand anzuordnen:<br />
Der Kraftfahrer erfährt dann noch bei geringer Ge�<br />
schwindigkeit am Gebietseingang, worauf er sich in<br />
dem Gebiet einzustellen hat. _<br />
Werden einseitige oder beidseitige Einengungen<br />
am Gebietsrand � möglichenıveise in Verbindung mit<br />
Aufp�asterungen� venıvendet, so sollte der Ein�<br />
gangsbereich jedenfalls in beiden Richtungen be�<br />
fahrbar bleiben: Es ist in der Regel nicht zu vertre�<br />
ten, das Abbiegen aus einer tangierenden Verkehrs�<br />
straße in eine Zone dadurch zu verhindern, daß in<br />
der einmündenden Straße ein Fahrzeug wartet. Ein<br />
Engpaß ist an Gebietseinfahrten nur zu vertreten,<br />
wenn er von der tangierenden Verkehrsstraße so�<br />
weit abgerückt ist, daß die normalen Begegnungs�<br />
Vorgänge zwischen Aus� und Einfahrenden davor<br />
abgewickelt werden.<br />
Die Zurückverlegung des Zonenbeginns vom Rand<br />
der tangierenden Verkehrsstraße um bis zu 20 bis<br />
<strong>30</strong> m empfiehlt sich, damit der in das Gebiet einfah�<br />
rende Kraftfahrer sich auf die neue Situation einstel�<br />
len kann, nachdem er den Abbiegevorgang been�<br />
det hat. Auch die Zonenschilder sollten in gleicher<br />
Weise von der tangierenden Verkehrsstraße abge�<br />
setzt werden.<br />
68
Elemente an Gebietseingängen<br />
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Teilaufpflasterung und Einen�<br />
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p�asterung bereitet den Kraft� ,ia fë í , ___,` L I<br />
fahrer darauf vor, daß er inner� .:|'.l_ _<br />
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richtungen zu erwarten hat. Der<br />
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fahrer schlecht zu befahren. '*�'~'�~l_� �' T"\.__ > *F�`7'°!, _<br />
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Teilaufp�asterungen in Verbin�<br />
dung mit einer Einengung. Die<br />
Einengungen werden als "An�<br />
schlag" zum Parken benutzt.<br />
Dadurch ergibt sich nicht die<br />
angestrebte optische Wirkung.<br />
Begegnungen sind nicht mög�<br />
lich. Das ist in unmittelbarer Nä�<br />
he des Gebietseinganges nicht<br />
günstig: Ein� und ausfahrende<br />
Fahrzeuge sollten aneinander<br />
vorbeikommen können.<br />
~<br />
Einseitige Einengung in Verbín� .<br />
dung mit einer im Niveau liegen�<br />
den P�aster�äche an einem Ge�<br />
bietseingang. Die Veränderung<br />
reicht nicht aus, um den Beginn<br />
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69
Elemente an Gebietseingängen<br />
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Beidseitige massive Einengun�<br />
gen in ausreichender Entfer�<br />
nung von der Verkehrsstraße<br />
(NL).<br />
Kleine lnsel als Fahrbahnteiler<br />
im Gebietseingang. Die Tatsa�<br />
che, daß hier in ein Tempo <strong>30</strong>�<br />
Gebiet eingefahren wird, wird<br />
durch die lnsel allein nicht be�<br />
sonders verdeutlicht (NL).<br />
Fahrbahnmarkierung als Ergän�<br />
zung der Zonenbeschilderung<br />
an einem Gebietseingang.<br />
Daß hier in eine Tempo <strong>30</strong>�Zone<br />
eingefahren wird, wird � auch<br />
wegen des Zebrastreifens �<br />
leicht übersehen. Solange nicht<br />
durch bauliche Maßnahmen da�<br />
für gesorgt ist, daß langsam ge�<br />
fahren wird, sollte man den Ze�<br />
brastreifen aber nicht entfernen.
5.5 Zusammenfassung<br />
Elemente<br />
Die in den Abbildungen auf den Selten 22/23 und<br />
42/43 gezeigten Elemente haben �wie dargestellt<br />
wurde� unterschiedliche Wirkungsweisen. Je grö�<br />
ßer die Probleme im Gebiet sind (siehe Mängelana�<br />
lyse), desto wichtiger ist die Auswahl von Maßnah�<br />
men hoher Wirksamkeit (vgl. EZ] bis ).<br />
Fast alle Elemente können gestalterisch befriedi�<br />
gend dargestellt werden. Vorteilhafte Lösungen er�<br />
geben sich insbesondere durch Kombinationen von<br />
Teilaufp�asterungen mit Einengungen oder Ver�<br />
Sätzen.<br />
Es wird dringend empfohlen, innerhalb einer Zone<br />
�zumindest aber innerhalb eines Straßenzuges�<br />
keine zu große Vielfalt entstehen zu lassen und<br />
nicht zu viele unterschiedliche Elemente hinterein�<br />
ander zu verwenden.<br />
Von der Venrvendung von Schwellen und von "So�<br />
fortlösungen" mit Einengungen durch Holzkonstruk�<br />
tionen und dergleichen wird abgeraten.<br />
71
Parken in Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />
6. Parken in Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />
Die Einrichtung von Tempo <strong>30</strong>�Zonen ist � vgl. IE<br />
� um so dringlicher, je geschlossener und je höher<br />
die Bebauung und je enger der Straßenraum ist.<br />
Deswegen gehört zu vielen Tempo <strong>30</strong>�Zonen Park�<br />
druck, der um so größer ist, je mehr "Fremdparker"<br />
von der Möglichkeit Gebrauch machen, ihre Autos<br />
in dem Wohngebiet abzustellen. Die Parksituation<br />
kann noch dadurch erschwert werden, daß es not�<br />
wendig ist, aus Gründen der Verkehrssicherheit und<br />
der geordneten städtebaulichen Entwicklung ver�<br />
botswidriges Parken, z.B. auf Gehwegen und an<br />
Kreuzungen, zu unterbinden.<br />
Eine Ordnung des ruhenden Verkehrs kann darum<br />
geboten sein (vgl. IE).<br />
In solchen Fällen sollte auch geprüft werden, ob in<br />
der ganzen Zone oder in Teilen der Zone<br />
� Parksonderrechte für Anwohner oder<br />
� Haltverbotszonen<br />
eingerichtet werden.<br />
6.1 Parksonderrechte für Anwohner<br />
Herrscht Parkdruck und werden in den Straßen der<br />
Zone häufig Fahrzeuge z.B. von Pendlern abge�<br />
stellt, so kann es sich empfehlen, Parksonderrechte<br />
für Anwohner zu schaffen.<br />
Dabei sollte vermieden werden, alle Anwohnerpark�<br />
stände alle 24 Stunden des Tages ausschließlich für<br />
Anwohner zu reservieren. Nach bisherigen Ein�<br />
drücken genügt es vielmehr häufig, die für Anwoh�<br />
ner bestimmten Parkstände nur für die Abend� und<br />
Nachtstunden zu reservieren.<br />
6.2 Zonenhaltverbote<br />
Nach der Änderung der StVO zum 1.1.1990 können<br />
mit Zeichen 290 (eingeschränktes Haltverbot für ei�<br />
ne Zone) eingeschränkte Haltverbote für alle öffent�<br />
lichen Verkehrs�ächen innerhalb des durch die Zei�<br />
chen begrenzten Bereiches angeordnet werden.<br />
Abweichende Regelungen durch Verkehrszeichen<br />
innerhalb der Zone sind möglich. Die Verwendung<br />
einer Parkscheibe kann durch ein Zusatzschild vor�<br />
geschrieben werden.<br />
Durch ein Zusatzschild kann auch vorgeschrieben<br />
werden, daß "in dafür gekennzeichneten Flächen"<br />
das Parken � möglichenıveise mit Parkscheibe �<br />
erlaubt ist.<br />
72<br />
In der Tabelle auf Seite 73 ist dargestellt, welche<br />
Möglichkeiten der Beschilderung eines Zonenhalt�<br />
verbots bestehen und was dadurch ausgedrückt<br />
wird.<br />
Tempo <strong>30</strong>�Zonen können erforderlichenfalls insge�<br />
samt auch als Haltverbotszonen beschildert wer�<br />
den. Es ist aber auch möglich, bestimmte Teile ei�<br />
ner Tempo <strong>30</strong>�Zone als Haltverbotszone zu beschil�<br />
dern.<br />
Vor allem die Möglichkeit, eine Haltverbotszone ein�<br />
zurichten und das Parken in gekennzeichneten Flä�<br />
chen zu erlauben, kommt für Tempo <strong>30</strong>�Zonen in<br />
Frage:<br />
Wenn in einer Straße Parkstände markiert sind, so<br />
ist es nach geltendem Recht nicht zu beanstanden,<br />
wenn ein Kraftfahrer sein Auto außerhalb der mar�<br />
kierten Parkstände abstellt � es sei denn, er parkte<br />
halb auf dem Gehweg oder behinderte den übrigen<br />
Verkehr. Deswegen werden in Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />
häufig für alle Straßenränder, an denen keine Park�<br />
stände markiert sind, eingeschränkte Haltverbote<br />
mit Zeichen 286 StVO ausgesprochen.<br />
Durch die Einrichtung eines eingeschränkten Halt�<br />
verbotes für die gesamte Zone mit der Zusatztafel<br />
"Parken in gekennzeichneten Flächen erlaubt" kann<br />
vorgeschrieben werden, daß nur innerhalb der mar�<br />
kierten Flächen geparkt werden darf. An allen ande�<br />
ren Stellen auf öffentlichen Verkehrs�ächen gilt das<br />
eingeschränkte Haltverbot, d.h., erlaubt ist das Hal�<br />
ten bis zu 3 Minuten sowie das Ein� und Aussteigen<br />
und das Be� und Entladen.<br />
Eine solche Regelung hat zur Folge, daß für die<br />
ganze Tempo <strong>30</strong>�Zone � zumindest aber für diejeni�<br />
gen Bereiche. für die ein Zonenhaltverbot aus�<br />
gedrückt wird� an allen Stellen, an denen das<br />
Parken erlaubt werden kann, auch entsprechende<br />
Flächen z.B. durch Markierungen gekennzeichnet<br />
werden müssen (vgl. §41 StVO, Abs. 2, Nr. 8 zu<br />
den Zeichen 290 und 292).<br />
Wird ein Zonenhaltverbot für die gesamte Tempo<br />
<strong>30</strong>�Zone ausgesprochen, so kommt eine Beschilde�<br />
rung in Frage, bei der beide Zonenschilder an ei�<br />
nem Mast vereinigt sind: Tempo <strong>30</strong> oben, Haltver�<br />
bot darunter; die Zusatztafel, durch die gegebenen�<br />
falls die Benutzung einer Parkscheibe vorgeschrie�<br />
ben oder das Parken in gekennzeichneten Flächen<br />
erlaubt wird, ist unter dem Zonenhaltverbot anzu�<br />
bringen.
scHmD<br />
em Parken<br />
Parken in Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />
ZONE ZONE l ZONE ZONE<br />
å 2 sm Parken in<br />
gekennzeıchneten<br />
ORT Flächen erlaubt<br />
mit in<br />
gekennzeichneten<br />
Flächen 2 Stunden<br />
gekennzeichnete _ _ P<br />
Fläche P<br />
Bedeutung von Zonen�Haltverboten mit unterschiedlichen Zusatztafeln
Verkehrsberuhlgte Geschäftsbereiche<br />
7. Verkehrsberuhigte<br />
Geschäftsbereiche<br />
Durch die Ergänzung der StVO zum 1.1.1990 wird<br />
die Möglichkeit gegeben, 'verkehrsberuhigte Ge�<br />
schäftsbereiche“ einzurichten (5 45 Abs. 1c):<br />
'In zentralen städtischen Bereichen mit hohem Fuß�<br />
gängeraufkommen und übenıviegender Aufent�<br />
haltsfunktion (verkehrsberuhigte Geschäftsberei�<br />
che) können auch Zonen�Geschwindigkeitsbe�<br />
schränkungen von weniger als <strong>30</strong> km/h angeord�<br />
net werden.'<br />
Diese Zonenbeschilderung kommt für � möglicher�<br />
weise nur kurze � innerstädtische Gebiete in Frage,<br />
in denen aufgrund der Sicherheit und des Komforts<br />
für Fußgänger besonders niedrige Kraftfahrzeugge�<br />
schwindigkeiten gewünscht werden, die Einrichtung<br />
eines verkehrsberuhigten Bereiches mit Zeichen<br />
325/326 StVO aber z.B. deswegen ausscheidet,<br />
weil Fußgängern nicht erlaubt werden soll, die<br />
Straße in ihrer ganzen Breite zu benutzen.<br />
Zur Einrichtung verkehrsberuhigter Geschäftsberei�<br />
che heißt es in der StVO, § 41 Abs. 3 Nr. 9:<br />
'In verkehrsberuhigten Geschäftsbereichen (§ 45<br />
Abs. 1c) können Fahrbahnbegrenzungen auch mit<br />
anderen Mitteln, wie z.B. durch P�asterlinien, aus�<br />
geführt werden. '<br />
Die VwV�StVO legt hierzu fest:<br />
'P�asterlinien zur Fahrbahnbegrenzung in verkehrs�<br />
beruhigten Geschäftsbereichen müssen ausrei�<br />
chend breit, in der Regel mindestens 10 cm sein,<br />
und einen deutlichen Kontrast zur Fahrbahn aufwei�<br />
sen.'<br />
Wenn die Fahrbahn in verkehrsberuhigten Ge�<br />
schäftsbereichen lediglich durch Fahrbahnbegren�<br />
zungen oder P�asterlinien abgegrenzt ist und<br />
rechts von dieser Fahrbahnbegrenzung ausreichen�<br />
der Straßenraum frei bleibt, dessen Zweckbestim�<br />
mung als Gehweg nicht ohne weiteres erkennbar<br />
ist, so ordnet die Fahrbahnbegrenzung an, daß<br />
links von ihr nicht gehalten werden darf. Außerhalb<br />
der Fahrbahn wird es in solchen Fällen erlaubt sein,<br />
überall ungeordnet zu parken, es sei denn<br />
� die Flächen hinter der Fahrbahnbegrenzung bzw.<br />
der Plasterlinie würden zweifelsfrei als Gehwege<br />
erkennbar gemacht (dann darf dort nicht geparkt<br />
werden) oder<br />
74<br />
�auf dem Fahrbahnteil jenseits der Fahrbahnbe�<br />
grenzung wären Parkstände markiert und es wäre<br />
ein Zonenhaltverbot mit dem Zusatz "Parken in ge�<br />
kennzeichneten Flächen erlaubt" (ggf. mit einer<br />
Parkzeitbeschränkung, z.B. durch Parkscheiben)<br />
vorhanden.<br />
In Fällen dieser Art dürfte es sich also empfehlen, in<br />
verkehrsberuhigten Geschäftsbereichen zusätzlich<br />
zu der Zonengeschwindigkeit auch ein Zonenhalt�<br />
verbot vorzuschreiben und Parkstände auszuwel�<br />
sen.<br />
Die StVO gibt die Möglichkeit, in verkehrsberuhig�<br />
ten Geschäftsbereichen auch Geschwindigkeiten<br />
von z.B. 10 oder 20 km/h vorzuschreiben. Dazu<br />
wird empfohlen, die zulässige Geschwindigkeit in<br />
solchen Bereichen auf nicht weniger als 20 km/h<br />
abzusenken, weil 10 km/h eine Geschwindigkeit ist,<br />
die zu nahe an der für verkehrsberuhigte Bereiche<br />
mit Zeichen 325/326 StVO vorgeschriebenen<br />
Schrittgeschwindigkeit liegt.<br />
lm übrigen darf nicht davon ausgegangen werden,<br />
daß die vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkei�<br />
ten von 20 oder <strong>30</strong> km/h in verkehrsberuhigten Ge�<br />
schäftsbereichen eingehalten wird: Auch hier wird<br />
es in vielen Fällen notwendig sein, durch bauliche<br />
Maßnahmen auf der Fahrbahn die zulässige Ge�<br />
schwindigkeit durchzusetzen, zumindet aber sehr<br />
deutlich an sie zu erinnern.
8. Bürgerbeteiligung<br />
Vor der Einrichtung von Tempo <strong>30</strong>�Zonen ist eine<br />
rechtzeitige Information und Beteiligung aller An�<br />
wohner und Gewerbetreibenden wichtig.<br />
Die Bürgerbeteiligung muß umso intensiver sein, je<br />
nachhaltiger durch �ankierende Maßnahmen die Si�<br />
tuation in einem Gebiet verändert wird.<br />
Für Gebiete, in denen Straßennetzveränderungen<br />
und/oder umfangreiche Straßenraumveränderun�<br />
gen vorgesehen werden, empfiehlt sich eine Bür�<br />
gerbeteiligung entsprechend den Empfehlungen<br />
Nr.6 der Beratungsstelle HUK, Teil 4, Abschnitt 1<br />
[1].<br />
Bürgerbeteiligung<br />
75
Checkliste<br />
9 Checkliste "Tempo <strong>30</strong>"<br />
A Auswahl von Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />
76<br />
Sind im "Verkehrsstraßengrundnetz" alle Straßen<br />
erfaßt, die<br />
� Autobahnen, Bundes�, Landes� oder Kreisstra�<br />
ßen sind oder<br />
� oberirdischen öffentlichen Verkehr tragen oder<br />
� Vorfahrtstraßen sind oder<br />
� Bedeutung für besondere Dienste haben oder<br />
� besondere Verkehrsbedeutung haben?<br />
Wurde zur Schaffung eines Verkehrsstraßennet�<br />
zes überprüft, ob kritische Abschnitte von Stra�<br />
ßen im Grundnetz wegen hoher Unfallkostenra�<br />
ten oder/und der Bedeutung als Quartiersmit�<br />
telpunkt<br />
� in Tempo <strong>30</strong>�Zonen einbezogen werden können<br />
oder<br />
� mit geringeren zulässigen Geschwindigkeiten<br />
als 50 beschildert oder<br />
� unter Beibehalt von Tempo 50 baulich verbes�<br />
sert werden sollten?<br />
Wurde überprüft, welche an Verkehrsstraßen lie�<br />
genden Quartiere oder welche Teile von Quartie�<br />
ren als Tempo <strong>30</strong>�Zonen in Frage kommen, weil<br />
überwiegend Wohnfunktion gegeben ist?<br />
Wurde die Größe der Mängel aller grundsätzlich<br />
in Frage kommenden � einschließlich der bereits<br />
beschilderten � Zonen durch die Berechnung der<br />
Unfallkostendichten ermittelt?<br />
Wurden die betrachteten Zonen nach der Größe<br />
der für sie berechneten Unfallkostendichten in<br />
eine Reihenfolge gebracht, und wurde die<br />
Dringlichkeit zur Einrichtung entsprechend der<br />
Reihenfolge festgelegt?<br />
Abschnitt Anhang<br />
1. 2.2 [Z]<br />
2.2 2.3 7. IIIIII<br />
3.1 IE<br />
3.2 lil<br />
3�8
B Einrichtung von Tempo <strong>30</strong>�Zonen<br />
1. Wurden die "Problembereiche" festgestellt?<br />
2. Wurde überprüft, ob Veränderungen des Stra�<br />
ßennetzes empfehlenswert sind?<br />
3. Wurden � wenigstens für die Problembereiche �<br />
bauliche Maßnahmen ausgewählt?<br />
4. ist sichergestellt, daß durch die vorgesehenen<br />
Maßnahmen<br />
� Kreuzungen und Einmündungen mit Warte�<br />
p�icht gegenüber dem Verkehr von rechts ein�<br />
deutig erkennbar sind und ausreichende Sicht�<br />
verhältnisse gegeben sind?<br />
�Gehwege von parkenden Fahrzeugen weitge�<br />
hend freibleiben?<br />
5. Ist durch die Qualität und Dichte der baulichen<br />
Maßnahmen gewährleistet, daß<br />
� überall langsamer gefahren wird und<br />
� zumindest in den Problembereichen die zuläs�<br />
sige Geschwindigkeit von <strong>30</strong> km/h nicht über�<br />
schritten wird?<br />
� Sind die vorgesehenen baulichen Maßnahmen<br />
zur Geschwindigkeitsdämpfung und zur Ver�<br />
besserung der Verhältnisse für Fußgänger ge�<br />
eignet, das Straßenbild zu verbessern, bedeu�<br />
ten sie aber zumindest keine Verschlechterung?<br />
6. Wurden die Anwohner über die vorgesehenen<br />
baulichen Maßnahmen und die Gründe, die zu<br />
den Konzepten geführt haben, informiert?<br />
Abschnitt Anhang<br />
M E<br />
W<br />
Checkliste<br />
ms @@@�<br />
4�3 5.1 Elli]<br />
mms @<br />
ms �m<br />
ma �mm<br />
4�1 5�<br />
3.3 8.<br />
77
Anhang<br />
1 Zusammenfassung von Erfahrungen mit Tempo <strong>30</strong><br />
2 Ermittlung von Straßen mit hohen Verkehrsgefahren im Verkehrsstraßengrundnetz<br />
3 Ermittlung / Überprüfung des Verkehrsstraßennetzes<br />
4 Beispiel für die Entwicklung eines Verkehrsstraßennetzes aus einem Verkehrsstraßen�<br />
grundnetz _<br />
5 Beispiel für die Gebietsabgrenzung<br />
6 Unfallkostendichte als llllängelgröße; Begründung<br />
„í<br />
7 Berechnung von Unfallkostendichten<br />
78<br />
8 Beispiele für Mängelanaiyse und Dringlichkeitsreihung<br />
9 Weitere Vorgaben der VwV�StVO zu § 45 StVO im Hinblick auf Zonen�Geschwindigkeits�<br />
beschrankungen mit Erläuterungen<br />
10 Verfahren und Beispiele zur Ermittlung gefährlicher Bereiche<br />
11 VwV�StVO zur Vorfahrt und Erläuterungen<br />
12 Überprüfung der Flächen für Fahren, Parken und Gehen<br />
13 Planung und Entwurf von Maßnahmen zur Geschwindigkeitsdämpfung<br />
1 4 Abmessungen von baulichen Maßnahmen, die Tempo <strong>30</strong> durchsetzen<br />
Seite<br />
79<br />
82<br />
84<br />
es<br />
90<br />
92<br />
93<br />
94<br />
97<br />
1 00<br />
102<br />
103<br />
106<br />
1 12
Zusammenfassung von<br />
Ei Erfahrungen mit Tempo <strong>30</strong><br />
Die Untersuchungen von Tempo <strong>30</strong>�Zonen in<br />
Baden�Württemberg und anderen Bundesländern<br />
werden in der Studie der Beratungsstelle HUK wie<br />
folgt zusammengefaßt [3]:<br />
"(1) Nach der Zonen�Geschwindigkeitsverordnung<br />
vom Februar 1985 sind zahlreiche geschwindig�<br />
keitsbeschränkte Zonen eingerichtet worden. In<br />
den meisten Fällen wurde Tempo <strong>30</strong> vorge�<br />
schrieben.<br />
(2) Untersuchungen in Baden�Württemberg haben<br />
ergeben, daß die Mehrzahl der Zonen im Stadt�<br />
randgebiet eingerichtet worden ist. In etwa der<br />
Hälfte der Fälle in Baden�Württemberg sind �an�<br />
kierende Maßnahmen unterschiedlicher Inten�<br />
sität ausgeführt worden. Je größer ein Gebiet<br />
ist, um so größer ist auch die Wahrscheinlich�<br />
keit, daß flankierende Maßnahmen eingesetzt<br />
wurden.<br />
(3) Zonen � Geschwindigkeits � Beschränkungen<br />
führen zu etwas verminderten Geschwindigkei�<br />
ten. lm Mittel gehen die 85%�Geschwindigkeiten<br />
um 1 bis 2 km/h (nur Zonenbeschilderung) und<br />
um 4 bis 5 km/h (Zonenbeschilderung mit �an�<br />
kierenden Maßnahmen geringer bis mittlerer ln�<br />
tensität) zurück. Die Abnahme der Geschwindig�<br />
keiten hängt aber mit den VORHER gefahrenen<br />
Geschwindigkeiten zusammen: Je schneller<br />
VORHER gefahren wurde, um so größer ist der<br />
Geschwindigkeitsrückgang (Abbildung 1.1).<br />
Jeder Punkt in dem Diagramm stellt das Ergebnis<br />
des VORHER�/NACHHER�Vergleichs für ein be�<br />
trachtetes Gebiet dar. So beschreibt der Punkt A<br />
z. B. die Situation in einem Gebiet (ohne �ankieren�<br />
de Maßnahmen), in dem VORHER eine 85%�Ge�<br />
schwindigkeit von 39 und NACHHER eine solche<br />
von 43 km/h vorgefunden wurde. Punkte über der<br />
diagonalen Linie zeigen Geschwindigkeitszunah�<br />
men an .. Punkte auf der Linie zeigen, daß sich an<br />
den Geschwindigkeiten _ nichts geändert<br />
hat.. Punkte unterhalb der Diagonalen weisen auf<br />
Geschwindigkeitsrückgänge hı'n ._ Punkte oberhalb<br />
der bei <strong>30</strong> km/h NACHHER eingetragenen Linie<br />
zeigen, daß die 85%�Geschwindigkeit NACHHER<br />
bei mehr als <strong>30</strong> km/h lag.<br />
Die Abbildung läßt erkennen, daß es sowohl Ge�<br />
schwindigkeitszunahmen wie �abnahmen gegeben<br />
hat; die Abnehmen übenlviegen aber, sie sind bei<br />
Zonen mit �ankierenden Maßnahmen deutlicher als<br />
bei nur beschilderten Zonen. Die eingezeichneten<br />
Anhang [I] Erfahrungen mit Tempo <strong>30</strong><br />
Regressionsgeraden verdeutlichen den Zusam�<br />
menhang zwischen den Geschwindigkeitsbefun�<br />
den VORHER und NACHHER: Die Geschwindigkei�<br />
ten sind NACHHER um so deutlicher zurückgegan�<br />
gen, je höher die Ausgangsgeschwindigkeit war.<br />
Bei Geschwindigkeiten unter 40 km/h ist ein Rück�<br />
gang durch Beschilderung allein nı'cht zu erwarten.<br />
Es läßt sich nicht erreichen, daß die 85%�Ge�<br />
schwindigkeit auf <strong>30</strong> km/h zurückgeht.<br />
V85 Vorher�Nach her<br />
ZGB <strong>30</strong> (n>10O Kfz)<br />
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20 <strong>30</strong> 40 50 60 70<br />
vonnen vas (km/lı)<br />
när Z_GE (10 ZGB ßßwassn.<br />
Abb. 1.1: Ergebnisse von Geschwindigkeitsmes�<br />
sungen vor und nach der Einrichtung von Tempo<br />
<strong>30</strong>�Zonen Ueweils mehr als 100 Meßwerte).<br />
Dargestellt sind die Ergebnisse aus Zonen ohne<br />
flankierende Maßnahmen und mit �ankierenden<br />
Maßnahmen geringer bis mittlerer Intensität,<br />
(4) Weil in der Regel nur geringe Geschwindigkeits�<br />
rückgänge erzielt werden, steigt das Ausmaß, in<br />
dem die zulässige Höchstgeschwindigkeit über�<br />
schritten wird, sehr stark an: Während es auf<br />
den Meßstellen in Wohngebieten VORHER<br />
(Tempo 50) zwischen O und 37% lag, überschrit�<br />
ten NACHHER 19 bis 100% der in Tempo <strong>30</strong>�<br />
Zonen beobachteten Kraftfahrzeuge die<br />
vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von<br />
<strong>30</strong> km/h.<br />
(5) Je schneller VORHER gefahren wurde, um so<br />
größer ist zwar der durch Tempo <strong>30</strong> bzw. die<br />
flankierenden Maßnahmen bewirkte Geschwin�<br />
digkeitsrückgang, um so größer ist aber auch<br />
der Prozentsatz derjenigen, die NACHHER mit<br />
79
Anhang Ii] Erfahrungen mit Tempo <strong>30</strong><br />
einer Geschwindigkeit fahren, die über der zu�<br />
lässigen Höchstgeschwindigkeit liegt.<br />
(6) Durch die Einrichtung geschwindigkeitsbe�<br />
schränkter Zonen geht die Anzahl der Unfälle<br />
zurück. Die positive Entwicklung ist aber wohl<br />
im wesentlichen das Ergebnis des Einsatzes<br />
�ankierender Maßnahmen (Abbildung 1.2).<br />
5 aa:<br />
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nluıı mit ctıııı mit orlııı mit nhnı mltllank.MıBıı.<br />
|r›s,ss,ı.s| vs,ss| | Ps | | se |<br />
Abb. 1.2: VORHER�/NACHHER�Vergleich der An�<br />
zahl der Unfälle verschiedener Schwerekategorien<br />
(Unfälle pro Jahr) in 1<strong>30</strong> Tempo <strong>30</strong>�Zonen ohne<br />
flankierende Maßnahmen und 103 Tempo <strong>30</strong>�Zo�<br />
nen mit flankierenden Maßnahmen in Baden�Wüıt<br />
temberg<br />
Dargestellt sind Indices, d.h. für jede der hier un�<br />
terschiedenen Schwerekategorien (Unfälle mit Per�<br />
sonenschaden oder nur schwerem oder leichtem<br />
Sachschaden PS, SS, LS /mit Personenschaden<br />
oder nur schwerem Sachschaden PS, SS/mit Per�<br />
sonenschaden PS/ mit schwerem Personenscha�<br />
den SP) wird die Anzahl der Unfälle VORHER =<br />
100% gesetzt; die jeweils daneben stehenden Säu�<br />
len geben die Unfallentwicklung (in Prozent der<br />
VORHER�Unfälle) in Gebieten 'ohne' und 'mit' an.<br />
Die unten in die Säulen eingetragenen Zahlen be�<br />
zeichnen die Unfallzahlen pro Jahr NACHHER. Die<br />
schralfierten Bereiche bezeichnen Erwartungswer�<br />
te, die unter Berücksichtigung der Unfallentwick�<br />
lung auf innerörtlichen Gemeindestraßen während<br />
des Untersuchungszeitraumes errechnet worden<br />
sind. Die eingetragenen Pfeile weisen darauf hin,<br />
daß die hier bezeichneten Unterschiede statistisch<br />
signifikant sind (S = 99%). Zusätzlich zu den Pro�<br />
zentwerten NACHHER (bei Unfällen mit Personen�<br />
schaden in Zonen mit flankierenden Maßnahmen<br />
ergab sich NACHHER z.B. ein Unfallrückgang auf<br />
80<br />
69%), ist zusätzlich das Ergebnis der Regressions�<br />
rechnungen eingetragen (hier z.B. 59).<br />
Der Abbildung ist zu entnehmen, daß der Mittelwert<br />
der Anzahl der Unfälle NACHHER in den ersten drei<br />
Schwerekategorien geringer war als VORHER;<br />
lediglich bei den Unfällen mit schwerem Per�<br />
sonenschaden in Gebieten ohne flankierende Ma�<br />
nahmen ist ein Anstieg dargestellt. Er ist ange�<br />
sichts der geringen Anzahl hier beobachteter<br />
schwerer Unfälle aber nicht bedeutsam. Bemer�<br />
kenswert sind die Ergebnisse zu den Unfällen mit<br />
Personenschaden oder nur schwerem Sachscha�<br />
den sowie zu den Unfällen mit Personenschaden.<br />
(7) Es wird geschätzt, daß sich allein durch die Be�<br />
schilderung 5 bis 10% und durch �ankierende<br />
Maßnahmen geringer bis mittlerer Intensität, wie<br />
sie in Baden�Württemberg eingesetzt worden<br />
sind, 20 bis <strong>30</strong>% der Unfälle mit Personenscha�<br />
den in geschwindigkeitsbeschränkten Zonen<br />
einsparen lassen.<br />
(8) Abschätzungen des Unfallaufkommens in allen<br />
für die Ausweisung als Tempo <strong>30</strong>�Zonen in Fra�<br />
ge kommenden Gebieten einer Stadt führen zu<br />
dem Eindruck, daß vielleicht nur 10 bis 20% aller<br />
Unfälle mit Personenschäden in den Gebieten<br />
passieren, die als Zonen beschildert werden<br />
können.<br />
Damit lassen sich Rückgänge der Gesamtzahl<br />
der lnnerortsunfälle mit Personenschaden von<br />
0,5 bis 2% (bei Beschilderung) und von 2 bis 6%<br />
(bei Einsatz �ankierender Maßnahmen) progno�<br />
stizieren.<br />
(9) Die Möglichkeit zur Durchführung �ankierender<br />
Maßnahmen ausreichenden Umfangs in einer<br />
großen Zahl von Zonen wird wegen des damit<br />
verbundenen Aufwandes für Analyse, Planung,<br />
Entwurf und Ausführung sowie wegen der stadt�<br />
gestalterischen Problematik schnell realisier�<br />
barer Lösungen sehr skeptisch beurteilt.<br />
(10) Erfahrungen mit der Auswirkung einer konse�<br />
quenten Übenıvachung der Geschwindigkeit in<br />
Tempo <strong>30</strong>�Zonen fehlen noch. Angesichts der<br />
relativ geringen Verkehrsstärken in den Straßen<br />
einer Zone wird die Möglichkeit, Tempo <strong>30</strong> mit�<br />
tels einer wesentlich verstärkten Übenıvachung<br />
durch Polizei oder Gemeinden durchzusetzen,<br />
für nicht sehr groß gehalten.<br />
Wenn stärker auf die Einhaltung zulässiger<br />
Höchstgeschwindigkeiten geachtet werden soll<br />
� und dafür spricht sicher viel� so sollte das<br />
vorzugsweise auf Verkehrsstraßen geschehen.
(11) Das Konzept einer konsequenten Verkehrsbe�<br />
ruhigung in "auffälligen" Wohngebieten unter<br />
Berücksichtigung von sorgfältig festzulegen�<br />
den Dringlichkeiten nach einem genau geplan�<br />
ten Konzept sollte unabhängig von der Frage<br />
der Geschwindigkeitsvorschriften in Wohnbe�<br />
reichen weiter verfolgt werden. Die bisherigen<br />
Erfahrungen (z.B. [7] bis [10]) auf diesem Ge�<br />
biet zeigen, daß in so ausgewählten Gebieten<br />
viel für die Verkehrssicherheit getan werden<br />
kann."<br />
ln den "Schlußfolgerungen und Empfehlungen" der<br />
BASt�Untersuchungen [2] heißt es:<br />
"Die Einrichtung von Zonen mit einer Geschwindig�<br />
keitsbeschränkung auf <strong>30</strong> km/h führt in geeigneten<br />
Gebieten, insbesondere in Verbindung mit beglei�<br />
tenden Maßnahmen, zu einer Verbesserung der<br />
Verkehrssicherheit und der Wohnumfeldsituation.<br />
Negative Auswirkungen auf das übrige Straßennetz<br />
sind nicht zu befürchten. Wo sich eine stetige Fahr�<br />
weise auf niedrigem Geschwindigkeitsniveau ein�<br />
stellt, besteht zudem ein Potential, die Lärm� und<br />
Abgasbelastung zu senken. Die Bevölkerung steht<br />
der Einrichtung von Tempo <strong>30</strong>�Zonen mehrheitlich<br />
zustimmend gegenüber.<br />
Aufgrund dieser positiven Gesamtbilanz wird vorge�<br />
schlagen. die zeitlich befristete Zonen�Geschwin�<br />
digkeits�Verordnung in eine dauernde Regelung zu<br />
überführen. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit in<br />
den hier betrachteten Zonen sollte einheitlich<br />
<strong>30</strong> km/h betragen.<br />
Es ist erforderlich, die Einrichtung von Tempo <strong>30</strong>�<br />
Zonen an Voraussetzungen zu binden, die in eine<br />
künftige Regelung � so weit wie möglich in den Ver�<br />
ordnungste›
Anhang [2] Straßen mit hohen Verkehrsgefahren<br />
Ermittlung von Straßen mit<br />
líl hohen Verkehrsgefahren<br />
im Verkehrsstraßengrundnetz<br />
Große Verkehrsgefahren entstehen häufig aus "Nut�<br />
zungsüberlagerungen' in engen Straßenräumen:<br />
Wenn in stark befahrenen Straßen Fußgänger� und<br />
Fladverkehr eine Rolle spielt und obendrein ruhen�<br />
der Verkehr zu bewältigen ist, kann das zu relativ<br />
vielen Unfällen führen.<br />
"Große Verkehrsgefahren" sind jedenfalls gegeben,<br />
wenn die Unfallkostenrate UKR den Wert<br />
UKR = 200 DM/(1000 Kfz� km)<br />
überschreitet.<br />
Die Unfallkostenrate wird berechnet als Quotient<br />
aus volkswirtschaftlichen Verlusten durch Straßen�<br />
verkehrsunfälle (Unfallkosten) und der "Fahrlei�<br />
stung". Für einen Straßenabschnitt von der Länge L<br />
ergibt sich<br />
_ l _<br />
uıtrt� 365_L_DTV rm�r/ttoookfz km] (1)<br />
mit<br />
UK(a) jährliche Unfallkosten auf dem betrach�<br />
teten Streckenabschnitt in DM/a<br />
L Abschnittslänge in km<br />
DTV durchschnittlicher täglicher Verkehr in<br />
Kfz/24 h auf dem betrachteten Strek�<br />
kenabschnitt<br />
Angaben über die Unfälle werden der Unfalltypen�<br />
Steckkarte entnommen.<br />
Für den einfachsten Fall, daß nur die Unfalltypen�<br />
Steckkarte für ein Jahr zur Verfügung steht und dar�<br />
in nur unterschieden wird nach<br />
� Unfällen mit Personenschaden U(PS) (Unfälle, bei<br />
denen Menschen getötet, schwer oder leicht ver�<br />
letzt worden sind) und<br />
� Unfällen U(SL) mit nur Sachschaden (ohne A�Un�<br />
fälle),<br />
errechnen sich die jährlichen Unfallkosten UK(a) für<br />
einen Straßenabschnitt wie folgt:<br />
UK(a)=U(PS)'WU(PS)+U(SL)°WU(SL) (2)<br />
U(PS) Anzahl der Unfälle mit Personenscha�<br />
den pro Jahr<br />
B2<br />
U(SL) Anzahl der Unfälle mit Sachschaden<br />
pro Jahr (ohne A�Unfälle)<br />
WU Unfallkostensätze<br />
wu(Ps) = siooo DM/u<br />
wu(sı_) = ısooo orvı/U<br />
Wünschenswert sind genauere Berechnungen, bei<br />
denen<br />
� Unfälle mit schwerem U(SP) und leichtem Perso�<br />
nenschaden U(LP) unterschieden und<br />
� längere Betrachtungszeiträume � zumindest für die<br />
schweren Unfälle � berücksichtigt werden.<br />
Sind in den Steckkarten nur die Unfälle mit Getöte�<br />
ten/Verletzten/Sachschaden erkennbar, sollte an�<br />
geregt werden, in den Steckkarten möglichst umge�<br />
hend eine Unterscheidung der Unfälle mit schwe�<br />
rem Personenschaden, leichtem Personenschaden<br />
und Sachschaden vorzunehmen.<br />
Unfälle mit Schwerverletzten oder Getöteten haben<br />
maßgebenden Ein�uß auf die Höhe der Unfallko�<br />
sten. Die Zahl der Unfälle sollte für Abschnitte, de�<br />
ren Gefährlichkeit überprüft wird, möglichst aus Un�<br />
falltypen�Steckkarten für Unfälle mit schwerem Per�<br />
sonenschaden für 3 Jahre entnommen werden. Zur<br />
Ermittlung der Unfallkosten aus Unfällen mit leich�<br />
tem Personenschaden (LP) und Sachschaden (SL)<br />
genügt die Auswertung eines vollständigen Kalen�<br />
derjahres.<br />
Hierfür gilt folgendes:<br />
UK(a) = U(SP)�wu(sP):3<br />
+ U(LP)~wu(LP) (3)<br />
+ U(SL)�wU(sL)<br />
Es bedeuten:<br />
U(SP) Unfälle mit Schwerverletzten oder Getö�<br />
teten (Unfallkategorien 1 und 2) in ein�<br />
nem Betrachtungszeitraum von 3 Jah�<br />
ren<br />
U(LP) Unfälle mit Leichtverletzten (Unfallkate�<br />
gorie 3) in einem Jahr<br />
U(SL) Unfälle mit schwerem oder leichtem<br />
Sachschaden (Unfallkategorien 4 und 5)<br />
in einem Jahr<br />
WU Unfallkostensätze (volkswirtschaftliche<br />
Verluste durch Strassenverkehrsunfälle<br />
einer bestimmten Unfallfolge)
Es gilt:<br />
WU(SP) = 150000 DM/U<br />
wu(LP) = 1<strong>30</strong>00 DM/U<br />
WU(SL) = 7500 DM/U<br />
in Gemeinden git Erfassung von A�Un�<br />
fällen<br />
= ıaooo DM/U<br />
in Gemeinden, für die A�Unfälle nicht in<br />
Steckkarten gefühn werden<br />
Werden Sondersteckkarten über die Unfälle mit<br />
schwerem Personenschaden (Schwerverletzten<br />
Anhang Straßen mit hohen Verkehrsgefahren<br />
oder Getöteten) in der Gemeinde noch nicht ge�<br />
führt, sollten deranige Karten möglichst umgehend<br />
begonnen werden. Zur Ermlttlung der Unfallkosten�<br />
rate sollten in diesem Fall die Unfalltypen�Steckkar�<br />
ten von 2, besser 3 Jahren ausgewertet werden. Es<br />
gilt dann<br />
UK(a) = U(SP)�wu(sP):n<br />
+ U(LP)�WU(LP):n (4)<br />
+ U(SL)~WU(SL):n<br />
mit<br />
n = 2 Jahre bzw. 3 Jahre.<br />
83
Anhang [§1 Verkehrsstraßennetz<br />
El Ermittlung / Überprüfung<br />
des Verkehrsstraßennetzes<br />
Entsprechend den Vorgaben in Abschnitt 2.3 ist zu<br />
entscheiden, ob die einzelnen Netzbestandteile des<br />
Grundnetzes zum Verkehrsstraßennetz gehören<br />
und also überwiegend den Belangen des Kraftfahr�<br />
zeugverkehrs zu dienen haben oder ob aufgrund<br />
der üben�iegenden Bedeutung des Wohnens und<br />
des Aufenthalts die Funktion der Erschließung über�<br />
wiegt. Für die notwendige Abwägung kann das<br />
nachfolgend angegebene schrittweise Verfahren ei�<br />
ne Hilfe sein.<br />
(1) Zum Verkehrsstraßennetz sollten alle Straßenzü�<br />
ge gerechnet werden, unabhängig von der Ver�<br />
kehrsstärke, wenn sie<br />
� anbaufrei geführt sind oder<br />
� die Bebauung vonıviegend wenig empfindliche<br />
Nutzungen umfaßt (Industrieflächen, Gewer�<br />
be�ächen).<br />
Wenn auf derartigen Strecken hohe Verkehrsge�<br />
fahren auftreten sollten, können diese in der Re�<br />
gel nur aus Besonderheiten der Streckenfüh�<br />
rung und/oder des Belages oder der Ausstat�<br />
tung der Straße folgen. Verbesserungsmaßnah�<br />
men sind auf der Grundlage örtlicher Unfallun�<br />
tersuchungen zu veranlassen. Die Frage, ob ei�<br />
ne derartige Straße in Zonen zu integrieren ist,<br />
stellt sich dabei normalerweise nicht.<br />
(2) Verkehrsstraßen sind in der Hegel auch alle an�<br />
deren Straßen, die z.B. einen DTV von mehr als<br />
20000 Kfz/24 h haben. Auch wenn solche Stra�<br />
ßen z.B. am Rand von Kerngebieten geführt<br />
sind oder Wohnquartiere durchschneiden, wird<br />
es kaum möglich sein, nennenswerte Teile der<br />
Verkehrsbelastung auf andere Straßen zu verla�<br />
gern, so daß diese Straßen in Zonen integriert<br />
werden könnten.<br />
Finden sich auf solchen hochbelasteten Straßen<br />
Abschnitte mit besonderen Verkehrsgefahren<br />
� Unfallkostenrate über UKR = 200 DM/<br />
(1000 Kfz~km) � sind Umgestaltungen mit dem<br />
Ziel der Verringerung der Verkehrsgefahren um�<br />
gehend einzuleiten.<br />
(3) Von den verbleibenden Straßen des Grundnet�<br />
zes sind solche mit einer Verkehrsstärke über<br />
etwa 10000 Kfz/24 h in der Regel als Verkehrs�<br />
straßen anzusehen, wenn eine Verkehrsentla�<br />
stung<br />
84<br />
� nicht notwendig oder<br />
� nicht möglich oder<br />
� nicht sinnvoll ist.<br />
Nicht notwendig ist eine Verlagerung, wenn auf<br />
der Straße keine besonderen Unfallgefahren be�<br />
stehen.<br />
Nicht möglich ist eine Verlagerung des Kraft�<br />
fahrzeugverkehrs, wenn die Leistungsfähigkeit<br />
benachbarter Verkehrsstraßen (maximale Ent�<br />
fernung etwa 1000 m) nicht ausreicht, weiteren<br />
Verkehr zu übernehmen, oder aufgrund der La�<br />
ge im Netz nicht erwartet werden kann, daß die<br />
notwendigen Verkehrsverlagerungen auch tat�<br />
sächlich durchgesetzt werden können.<br />
Nicht sinnvoll ist eine Verlagerung auch bei<br />
Straßen mit hohen Verkehrsgefahren, wenn<br />
� die Straßen, auf die der Verkehr verlagert wer�<br />
den könnte, ähnlich gefährlich sind oder<br />
� die Mehrlänge, die der verlagerte Verkehr auf<br />
anderen Straßen zurücklegen müßte, zu insge�<br />
samt höheren Gefahren und Belastungen der<br />
dann betroffenen Anlieger führte.<br />
ln allen genannten Fällen müssen die betrachte�<br />
ten Straßen dem Netz der Verkehrsstraßen zu�<br />
gerechnet werden.<br />
Sind auf diesen Straßen "hohe Verkehrsgefah�<br />
ren" aufgetreten, ist ein entsprechender Umbau<br />
mit dem Ziel der Verringerung der Verkehrsge�<br />
fahren bei Beibehalt der Leistungsfähigkeit mög�<br />
lichst umgehend in die Wege zu leiten. Dabei<br />
kann es sich als notwendig erweisen, auf be�<br />
stimmten kurzen Abschnitten die zulässige<br />
Höchstgeschwindigkeit unter <strong>30</strong> km/h anzuord�<br />
nen, wenn diese Abschnitte zusätzlich Quar�<br />
tiersmittelpunkte bilden. Ggf. kommt eine Kenn�<br />
zeichnung und Umgestaltung als verkehrsberu�<br />
higte Geschäftsstraße in Frage (vgl. Ab�<br />
schnitt 7).<br />
(4) Gegenstand der weiteren Überprüfung sind<br />
dann noch Straßenzüge, auf denen die Bela�<br />
stung geringer ist als etwa 10000 Kfz/24 h und<br />
Wohn� oder Geschäftsnutzung � mindestens auf<br />
einer Straßenseite � vorherrscht.<br />
Verkehrsstraßen sollten derartige Straßen sein,<br />
wenn eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von<br />
50 km/h angemessen ist. Dies ist in der Regel<br />
der Fall, wenn
� die Verkehrsbedeutung relativ groß ist und die<br />
Unfallgefahren relativ klein sind (z.B. weil die<br />
Bebauung aufgelockert ist und die Straße kei�<br />
nen Quartiersmittelpunkt bildet) oder/und<br />
� die Verbindungsfunktion überwiegt, vor allem<br />
dann, wenn die Straße zusätzliche Funktionen<br />
übernehmen muß (ÖPNV, Verbindungen für<br />
Feuerwehr und Rettungsdienste, Zubringer zu<br />
Geschäfts�, Büro�, Industrie� oder Gewerbe�<br />
zentren).<br />
Eine Integration in Gebiete. für die eine Zonen�<br />
Geschwindigkeitsbeschränkung ausgesprochen<br />
werden kann, ist also zu enuägen, wenn<br />
�die Kraftfahrzeugverkehrsstärken gering sind<br />
und die Bebauung dicht ist oder entlang der<br />
Straße schutzbedürftige Einrichtungen liegen<br />
(Kindergärten, Schulen, Altenheime u.ä.) oder<br />
Anhang [E Verkehrsstraßennetz<br />
Einzugsbereiche von Schulen oder Kindergär�<br />
ten von der Straße durchschnitten werden und<br />
hohe Verkehrsgefahren die Folge sind<br />
und/oder<br />
�die Straße als "Quartiersmittelpunkt" anzuse�<br />
hen ist.<br />
Wird entschieden, daß Straßen aus dem Ver�<br />
kehrsstraßengrundnetz in Gebiete mit Zonen�<br />
Geschwindigkeitsbeschränkung integrien wer�<br />
den können, sind bei Planung und Entwurf bau�<br />
licher Maßnahmen die besonderen Anforderun�<br />
gen an diese Straße zu berücksichtigen (vgl. Ab�<br />
schnitt 4).<br />
Nachfolgend wird am Beispiel einer Stadt von ca.<br />
50000 Einwohnern gezeigt. wie ein Verkehrsstra�<br />
ßengrundnetz dargestellt werden kann und wie sich<br />
daraus das Verkehrsstraßennetz ergibt.<br />
85
Anhang E] Verkehrsstraßennetz: Beispiel<br />
Eı Beispiel für die Entwicklung<br />
eines Verkehrsstraßennetzes aus<br />
einem Verkehrsstraßengrundnetz<br />
Abbildung 4.1 zeigt beispielhaft das Verkehrsstra�<br />
ßengrundnetz für eine Gemeinde mit etwa 50000<br />
Einwohnern.<br />
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Damit der Plan des Verkehrsstraßengrundnetzes<br />
übersichtlich bleibt, sollten bei der Zusammenfas�<br />
sung der einzelnen Unterlagen, die von den ver�<br />
schiedenen Ämtern zusammengetragen werden,<br />
nicht alle Informationen übereinandergetragen wer�<br />
den, sondern sie sollten hierarchisch geordnet wer�<br />
den. So ist in Abbildung 4.1 folgendes dargestellt:<br />
� Zunächst wurden die Autobahnen. Bundes�, Land�<br />
und Kreisstraßen eingetragen.<br />
� Ergänzt wird dieses Netz durch die Gemeindestra�<br />
ßen, auf denen oberirdisch ÖPNV�Linien verkeh�<br />
fen.<br />
� Weiterhin ergänzt wurde dieses Netz durch dieje�<br />
nigen zusätzlichen Streckenabschnitte, die für<br />
Feuerwehr und Rettungsdienste mit hohen Ge�<br />
schwindigkeiten befahrbar sein müssen.<br />
� ln dem bisher angelegten Netz nicht erfaßte restli�<br />
che Vorfahrtstraßen sind zusätzlich kenntlich ge�<br />
macht, weil davon ausgegangen werden kann,<br />
daß die in der Hierarchie weiter oben stehenden<br />
Straßen in der Regel Vorfahrt haben.<br />
�Zusätzliche besondere Verbindungen gibt es in<br />
dem gezeigten Beispiel nicht, d.h., die Anbindun�<br />
gen von Geschäfts�, Büro�, Industrie�, Gewerbe�<br />
zentren und des Bahnhofes sind in den übrigen<br />
Netzbestandteilen bereits erfaßt.<br />
Unabhängig von den genannten Bestandteilen des<br />
Verkehrsstraßengrundnetzes sind zwei derjenigen<br />
Abschnitte deutlich gemacht, bei denen eine Über�<br />
prüfung des Unfallgeschehens entsprechend große<br />
Verkehrsgefahren ergeben hat: Die Unfallkostenrate<br />
liegt dort über UKR = 200 DM/ (1000 Kfz~km).<br />
Abbildung 4.2 zeigt für einen dieser Abschnitte<br />
� den entsprechenden Ausschnitt aus einer Unfallty�<br />
pen�Steckkarte für Unfälle mit schwerem Perso�<br />
nenschaden (Schwerverletzten und Getöteten) für<br />
3 Jahre sowie<br />
� die Unfalltypen�Steckkarte aller polizeilich ertaßten<br />
Unfälle (in diesem Fall B� und C�Unfälle) für ein<br />
Jahr (Ausschnitt).<br />
Für den in Abbildung 4.2 gezeigten Strecken�<br />
abschnitt errechnet sich die Unfallkostenrate wie<br />
folgt (die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke<br />
wurde im Mittel für den gesamten Abschnitt mit<br />
Anhang El Verkehrsstraßennetz: Beispiel<br />
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Abb. 4.2: Ausschnitt aus Unfallrypen�Steckkarten<br />
� 3 Jahre Unfälle mit schwerem Personenschaden/<br />
ein Jahr alle polizeilich erfaßten Unfälle (B und C)<br />
DTV = 8500 Kfz/24h festgestellt; die Länge des<br />
Abschnittes beträgt 1,26 km):<br />
Unfallzahlen nach der schwersten Unfallfolge (ohne<br />
Verkehrsstraßenknotenpunkte)<br />
U(SP) = 11 U/3a<br />
U(LP) = 10 U/ a<br />
U(SL) = 44 u/ a<br />
Die jährlichen Unfallkosten errechnen sich nachlíl<br />
Formel (3) wie folgt<br />
UK(a) = [u(sP›~150.0o01:3<br />
+ U(LP)� 18.000<br />
+ u(sL)~ 18.000<br />
uxla) = 1.522.000 [DM/a]<br />
Die Unfallkostenrate errechnet sich nach E]<br />
Formel (1) zu<br />
_ lQQQ;Qëlèl _<br />
UKR � 365_L_DTv [DM/(1000Kfz km)]<br />
UKR = 389 [DM/('|0O0Kfz�kı11)]<br />
87
Anhang E] Verkehrsstraßennetz: Beispiel<br />
Aus dem in Abbildung 4.1 dargestellten Beispiel des<br />
Verkehrsstraßengrundnetzes wurde nach ents re�<br />
chenden Abwägungen (vgl. Abschnitt 2.3 und [il] )<br />
das in Abbildung 4.3 dargestellte Verkehrsstraßen�<br />
netz abgeleitet.<br />
Kenntlich gemacht sind in Abbildung 4.3 auch dieje�<br />
“e<br />
nigen Straßen des Verkehrsstraßengrundnetzes, die<br />
in Gebiete mit Zonen�Geschwindigkeitsbeschrän�<br />
kung integriert werden können. Bei der Planung<br />
flankierender Maßnahmen müssen die besonderen<br />
Anforderungen bekannt sein und berücksichtigt<br />
werden.<br />
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Abbildung 4.3 macht deutlich, daß in diesem Fall<br />
entschieden wurde, daß die beiden Straßenab�<br />
schnitte mit besonderen Verkehrsgefahren Be�<br />
standteile des Verkehrsstraßennetzes bleiben sollen<br />
aufgrund der relativ hohen Verkehrsstärke und weil<br />
sie sowohl Bedeutung für den ÖPNV wie auch für<br />
die Flettungsfahrzeuge haben, Die Straßenzüge sol�<br />
len aber durch bauliche Maßnahmen verbessert<br />
werden, von denen eine Erhöhung der Verkehrssi�<br />
cherheit und eine Unterstützung der Funktion als<br />
Geschäftsstraße und Quartiersmittelpunkt enıvartet<br />
werden können.<br />
Abbildung 4.4 zeigt für den Straßenabschnitt der<br />
Abbildung 4.2 mit hohen Verkehrsgefahren die Si�<br />
tuation vor der Umgestaltung sowie den Zustand<br />
nach der Umgestaltung. (Es wurden Radwege an�<br />
gelegt, die Querungsmöglichkeiten für Fußgänger<br />
wurden durch lnseln verbessert, durch einseitiges<br />
Parken wurde der Straßenraum gegliedert, und es<br />
wurde Sichtkontakt mindestens zu einer Straßensei�<br />
te hin geschaffen.)<br />
Abb. 4.4: Beispiel für die Umgestaltung eines ge�<br />
fährlichen Verkehrsstraßenabschnirles (Abschnitt I<br />
in Abbildung 4.2) � Vzul = 50 km/h<br />
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Anhang E] Verkehrsstraßennetz: Beispiel<br />
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89
Anhang |_í| Gebietsabgrenzung: Beispiel<br />
Beispiel tür die<br />
Gebietsabgrenzung<br />
Nicht berücksichtigt wurden<br />
� lndustriegebiete<br />
Nach den Hinweisen in Abschnitt 3 � 1 wurden in Ab�<br />
bildung 5.1 diejenigen Gebiete kenntlich gemacht ,<br />
für die eine Kennzeich nung als Tempo <strong>30</strong>�Zone<br />
grundsätzlich in Frage kommt.<br />
� GewerbeQebiete �sonstige ' unbebaute Flächen, auch Grun� und Er�<br />
holungsllachen. "<br />
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Insgesamt ergeben sich für das in Abbildung 5.1<br />
gezeigte Beispiel 29 Gebiete, für die Zonen�Ge�<br />
schwindigkeitsbeschränkungen in Frage kommen.<br />
Kenntlich gemacht in Abbildung 5.1 sind diejenigen<br />
Gebiete (z.T. auch nur Teilgebiete), in denen bereits<br />
Zonen � Geschwindigkeitsbeschränkungen ange�<br />
ordnet sind. Außerdem ist das Verkehrsstraßennetz<br />
Anhang I1] Gebietsabgrenzung: Beispiel<br />
angegeben sowie diejenigen Erschließungsstraßen<br />
mit besonderen Anforderungen.<br />
Die einzelnen Gebiete sind durchnumeriert. Die Ge�<br />
bietsnummern sagen nichts aus über die in den ein�<br />
zelnen Gebieten vorhandenen Mängel, sondern<br />
identifizieren die einzelnen Gebiete für die anschlie�<br />
ßende Mängelanaiyse.<br />
91
Anhang Eš] Mängelgröße<br />
Unfallkostendichte als<br />
E] Mängelgröße; Begründung<br />
Die Kenngröße Unfallkostendichte UKD (volkswirt�<br />
schaftliche Verluste durch Straßenverkehrsunfälle je<br />
km und Jahr in einem Gebiet) wurde aus folgenden<br />
Gründen gewählt:<br />
(1) Der Verbesserung der Verkehrssicherheit<br />
kommt bei der Einrichtung von Zonen�Ge�<br />
schwindigkeitsbeschränkungen herausragende<br />
Bedeutung zu. Durch die Unfallkosten können<br />
Anzahl und Schwere der Unfälle in einem Aus�<br />
druck zusammengefaßt werden.<br />
(2) Durch den Bezug der jährlichen Verkehrsgefah�<br />
ren (Unfallkosten UK(a)) auf die Straßennetzlän�<br />
ge wird berücksichtigt, daß der Aufwand für<br />
bauliche Maßnahmen proportional mit der<br />
Streckenlänge steigt: Die in einem als Zone vor�<br />
gesehenen Ouartier jährlich im Mittel entstehen�<br />
den Unfallkosten hängen bei sonst gleichen<br />
Randbedingungen in erster Linie von der Größe<br />
des Gebietes ab. Da es nicht Sinn der Mängel�<br />
anaiyse ist, Dringlichkeiten aufgrund von Ge�<br />
bietsgrößen festzulegen, und weil es darum<br />
geht, die Gebiete mit den höchsten Gefahren zu<br />
ermitteln, stellt die Unfallkostendichte ein geeig�<br />
netes Kriterium dar.<br />
Die Unfallkostenrate UKR ist als Kriterium für die<br />
Verkehrssicherheit von Erschließungsstraßen<br />
weniger geeignet, weil sie die Unfallkosten auch<br />
auf die Verkehrsstärke bezieht. Die Verkehrs�<br />
stärke würde somit � wie die Straßenlänge � als<br />
nicht veränderbar angesehen. In Wohnstraßen<br />
sollte Durchgangsverkehr aber verdrängt wer�<br />
den.<br />
(3) Die Unfallkostendichte erfaßt auch wesentliche<br />
weitere Belastungen der Einwohner eines Ge�<br />
bietes, insbesondere die Belastungen durch<br />
Lärm und Abgase, wie im folgenden gezeigt<br />
wird.<br />
Für einen Straßenabschnitt / ein Straßennetz einer<br />
bestimmten Länge und einer bestimmten Nutzung<br />
sowie Breite und Bebauung gilt folgendes:<br />
� Die Verkehrsunsicherheit steigt etwa linear mit der<br />
Kraftfahrzeugverkehrsstärke.<br />
� Ebenfalls linear steigt die Abgasbelastung mit der<br />
Kraltfahrzeugverkehrsstärke.<br />
�Die Lärmbelastung steigt mit dem Logarithmus<br />
der Verkehrsstärke, d.h., eine Verdoppelung der<br />
92<br />
Verkehrsstärke bewirkt eine Erhöhung der Lärm�<br />
belastung um 3 dB(A), eine Verdoppelung der<br />
Lärmbelastung folgt aus einer Verzehnfachung der<br />
Verkehrsstärke.<br />
Darüber hinaus gilt für Straßenabschnitte mit glei�<br />
cher Verkehrsstärke, daß Verkehrsunsicherheit, Ab�<br />
gasbelastung und Lärmbelastung zunehmen und<br />
die für Fußgänger und Kinderspiel verfügbaren Flä�<br />
chen abnehmen,<br />
�je geschlossener die Bebauung ist<br />
�je höher (mehr Geschosse) die Bebauung ist<br />
�je enger der Straßenraum ist (Straßenraumbreite)<br />
�je mehr Aktivitäten (Fußgänger, Kinder, Parkwech�<br />
selvorgänge) auf der Straße stattfinden.<br />
Die genannten Zusammenhänge können auch da�<br />
durch veranschaulicht werden, daß wesentliche,<br />
das Wohnumfeld charakterisierende Mängel als<br />
Produkt von<br />
� Unfallkostenbelastung UKB (volkswirtschaftliche<br />
Verluste durch Straßenverkehrsunfälle je Einwoh�<br />
ner und Jahr eines Gebietes)<br />
� Wohndichte WD (Einwohner je ha) und<br />
�Erschließungsmaß EM (Fläche, die durch einen<br />
Straßenkilometer im Gebiet erschlossen wird)<br />
dargestellt werden können:<br />
M = uKB«wD~EM : 1000 (5)<br />
daraus folgt:<br />
UK ~E~F<br />
“ �
7 Berechnung<br />
von Unfallkostendichten<br />
Zur Berechnung der Unfallkostendichte werden für<br />
jede Zone<br />
� aus der Unfalltypen�Steckkarte Anzahl und Schwe�<br />
re der innerhalb der Zone registrierten Unfälle und<br />
�aus einem maßstäblichen Plan (Stadtplan, Unfall�<br />
typen�Steckkarte) die Länge der Straßen in der<br />
Zone<br />
B�Ü`IOmI`TIB�.<br />
Die Unfälle auf den tangierenden Verkehrsstraßen<br />
und die Länge dieser tangierenden Verkehrsstraßen<br />
bleiben bei der Errechnung der Unfallkostendichte<br />
für eine Zone außerhalb der Betrachtung.<br />
Die Unfallkostendichte errechnet sich wie folgt:<br />
_ _ UK ( a)<br />
M _ UKD _ 1sO00_L (10)<br />
UK(a)=[U(1>s) �wu(ı=s)+U(sL) ~wu(sL) ] zn<br />
(11)<br />
M Mängelgröße<br />
UKD Unfallkostendichte in 1000 DM/(km~a)<br />
UK(a) jährliche Unfallkosten im betrachteten<br />
Gebiet in DM/a<br />
U(PS) Unfälle mit Personenschaden in n Jahren<br />
(Eine Unterscheidung in Unfälle mit<br />
schwerem und leichtem Personenscha�<br />
den empfiehlt sich aufgrund der in der<br />
Regel insgesamt kleinen Unfallzahlen in<br />
Wohngebieten nicht)<br />
U(SL) Unfälle mit schwerem oder leichtem<br />
Sachschaden (Unfallkategorien 4 und 5)<br />
in einem Betrachtungszeitraum von n<br />
Jahren<br />
WU Unfallkostensätze (volkswirtschaftliche<br />
Verluste durch Straßenverkehrsunfälle<br />
einer bestimmten Unfallfolge)<br />
wu(Ps) = 4sooo DM/u<br />
WU(SL) = 7500 DM/U git A�Unfällen<br />
= 18000 DM/U ohne A�Unfälle<br />
L Straßenlänge in der Zone, die ausge�<br />
schildert ist oder werden kann in km<br />
n Betrachtungszeitraum für das Unfallge�<br />
schehen, anzustreben ist n=2. Kann der<br />
Betrachtungszeitraum n nicht in vollen<br />
Jahren ausgewertet werden, gilt n=m/12<br />
mit m=Anzahl der ausgewerteten Monate<br />
1000 ist ein Maßstabsfaktor<br />
Anhang. Unfallkostendichte<br />
Bei der Berechnung der Unfallkostendichten sollten<br />
die jährlichen Unfallkosten UK(a) und die Straßen�<br />
längen L der einzelnen Gebiete getrennt gehalten<br />
werden.<br />
Ein Beispiel für eine Mängelanaiyse vgl. .<br />
Ein Formblatt zur Berechnung der Unfallkostendich�<br />
ten ist in Anlage 1 beigefügt.<br />
Bei der Gebietsabgrenzung und der Berechnung<br />
der Unfallkostendichte können folgende Besonder�<br />
heiten auffallen:<br />
(1) Hohe Unfallkostendichte bei sehr geringer Stra�<br />
ßenlänge (z.B. unter 0,5 km) und gleichzeitig<br />
kleiner Unfallzahl:<br />
Wenn die Gebietsabgrenzung richtig vorgenom�<br />
men wurde, wird empfohlen, diese Gebiete mit<br />
dem errechneten UKD�Wert in die Reihung auf�<br />
zunehmen, weil Verbesserungen mit denkbar<br />
geringem Aufwand (kurze Straßenlänge) mög�<br />
lich sind.<br />
(2) In großen Gebieten können trotz großer Unfall�<br />
zahlen geringe Unfallkostendichten auftreten:<br />
Eine Reihung auch dieser Gebiete nach dem er�<br />
rechneten UKD�Wert ist dennoch zu empfehlen,<br />
weil der Aufwand für Verbesserungen aufgrund<br />
der großen Netzlänge besonders groß sein wird.<br />
Gibt es einzelne Stellen oder kurze Abschnitte<br />
mit Unfallkonzentrationen und werden diese<br />
nicht ohnehin durch die Unfallkommission bear�<br />
beitet, sollte die Unfallkommission für diese Be�<br />
reiche tätig werden.<br />
(3) Die Unfälle können sich in bestimmten Berei�<br />
chen eines für die Zonen�Geschwindigkeitsbe�<br />
schränkung vorgesehenen Gebietes konzentrie�<br />
ren:<br />
Auch hier wird empfohlen, diese Gebiete nach<br />
der mittleren Unfallkostendichte UKD für das ge�<br />
samte Gebiet in die Reihung aufzunehmen, weil<br />
bei Planung und Entwurf für zusätzliche bauli�<br />
che oder verkehrsregelnde Maßnahmen auf die<br />
Eigenheiten des Unfallgeschehens Rücksicht<br />
genommen werden soll. Solche Gebiete<br />
erhalten bei der vorbereitenden Planung eine<br />
höhere Dringlichkeit als andere Gebiete, bei<br />
denen bei gleicher Unfallkostendichte die<br />
Unfälle gleichmäßig im Gebiet verteilt sind (vgl.<br />
Abschnitt 4.2 und ).<br />
Nachfolgend werden an Beispielen Mängelanaiyse<br />
und Dringlichkeitsreihung gezeigt.<br />
93
Anhang Mängelanaiyse, Dringlichkeit: Beispiele<br />
n Beispiele für Mängelanaiyse<br />
und Dringlichkeitsreihung<br />
Nach dem in dargestellten Verfahren der Män�<br />
gelanaiyse wurden die Unfallkostendichten für die<br />
29 Gebiete des gezeigten Beispieles (vgl. Abbildung<br />
5.1) berechnet. Dazu wurde das Formblatt aus An�<br />
lage 1 benutzt.<br />
Ausgewertet wurden die Unfalltypen�Steckkarten<br />
von 2 Jahren.Gegenstand der Betrachtung sind die<br />
B� und C�Unfälle, d.h., für die Gemeinde, für die das<br />
Beispiel dargestellt ist, wurden die A�Unfälle (Unfälle<br />
mit ausschließlich leichtem Sachschaden und ohne<br />
schwerwiegenden Verkehrsverstoß) von der Polizei<br />
nicht in den Steckkarten erfaßt.<br />
Zcınen�Geschwlndlgkeits�Beschränkung<br />
Ermittlung der Mängelgröße M = UKD (Unfallkostendichte)<br />
Gsmeimsuı Amt: __<br />
eıaıı�Nııi<br />
Belıaızrıturıgsıellıaum: n = .lahm bzw. m = Monats �rı = 1% u Jahn:<br />
Janis: 193.2 uns is 3.8<br />
arra_ıııeunıaııs¦ El A+a+c � UK(a) = [4 _ mglš +{( 1��'(El+l�l] __<br />
'°'¬""`“"“"" team �u›
Prozent dargestellt. Dadurch ist es möglich, unmit�<br />
telbar abzulesen, wieviel Prozent der Verkehrsge�<br />
fahren auf wieviel Prozent der für Zonen�Geschwin�<br />
digkeitsbeschränkungen in Frage kommenden<br />
Netzlänge geschehen sind. In dem in Tabelle 8.2<br />
gezeigten Beispiel enttallen<br />
29 Gebiete<br />
UK(ges.)=5,0 Mio.DM/a; L(ges.)=90,5 km<br />
100<br />
AUK[%50' osten<br />
l (<br />
� l<br />
AnteUnfalk<br />
\./<br />
[1000DM/km*a)]<br />
UKD chte<br />
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�BOO<br />
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0 50 1 00<br />
Anteil Straßennetzlänge AL [%]<br />
Unfa 01¬¬"ı"�~ r<br />
0 50 100<br />
Anteil Straßennetzlänge AL [%]<br />
Abb. 8.1: Beispiel für die Verteilung der Verkehrs�<br />
gefahren in den Wohngebieten der Abbildung 5.1,<br />
geordnet nach der Unfallkostendichte (vgl.<br />
Tabelle 8.2)<br />
l<br />
Anhang Mängelanaiyse, Dringlichkeit: Beispiele<br />
� ein Viertel der Verkehrsgefahren auf nur 10% der<br />
Straßennetzlänge in den einzelnen Zonen<br />
�64% der Verkehrsgefahren aut knapp 40% der<br />
Straßennetzlänge: Mehr als die Hällte der<br />
Verkehrsgefahren gehören zu 6 von 29 Ge�<br />
bieten, die für Zonen�Geschwindigkeitsbeschrän�<br />
kungen grundsätzlich in Frage kommen.<br />
Es wird also deutlich. daß die Verkehrsgefahren und<br />
auch die übrigen Wohnumleldmängel nicht gleich�<br />
mäßig im Netz der Erschließungsstraßen verteilt<br />
sind.<br />
Die genannten Zusammenhänge können in einer<br />
Grafik leicht deutlich gemacht werden (Abbildung<br />
8.1). Dargestellt in Abbildung 8.1a ist der Prozent�<br />
satz der Unfallkosten (Ordinate) in Abhängigkeit<br />
vom Prozentsatz der gesamten Straßennetzlänge<br />
(Abszisse), die für die Einrichtung von Zonen�Ge�<br />
schwindigkeitsbeschränkung in Frage kommt, wo�<br />
bei die Gebiete nach der Mängelgröße (Unfallko�<br />
stendichte) sortiert sind (vgl. Tabelle 8.2). In Abbil�<br />
dung 8.1b sind die vorkommenden Werte der Un�<br />
fallkostendichte für die einzelnen Gebiete grafisch<br />
dargestellt.<br />
Wären die Verkehrsgefahren und die übrigen Wohn�<br />
umfeldmängel in den einzelnen Gebieten gleich ver�<br />
teilt, müßten überall gleiche Werte der Unfallkosten�<br />
dichte aultreten. die Kurve in Abbildung 8.1a wäre;<br />
eine Gerade (winkelhalbierend); die Treppenlinie in<br />
Abbildung 8.1b wäre eine Parallele zur Abszisse<br />
(UKD = const).<br />
Bei dem in den Abbildungen 4.1 bis 8.1 gezeigten<br />
Beispiel handelt es sich �wie bereits erläutert � um<br />
Untersuchungen für eine Mittelstadt von etwa 50000<br />
Einwohnern. ln Großstädten kommen zum Teil er�<br />
heblich größere Werte der Unfallkostendichten vor.<br />
Abbildung 8.2 zeigt eine entsprechende Darstellung<br />
zu Abbildung 8.1 für großstädtische Zonen (Beispiel<br />
Großstadt mit etwa 500000 Einwohnern und 98 Zo�<br />
nen, die tür eine Geschwindigkeitsbeschränkung in<br />
Frage kommen).<br />
95
Anhang Mängelanaiyse, Dringlichkeit: Beispiele<br />
Abbildung 8.2a zeigt einen ahnlichen Kurvenverlauf<br />
wie Abbildung 8.1a. Hier sind<br />
� die Hälfte der in möglichen Tempo <strong>30</strong>�Zonen auf�<br />
getretenen Unfallgelahren auf knapp einem Viertel<br />
der Straßennetzlänge aufgetreten;<br />
�zwei Drittel der Verkehrsgefahren auf gut einem<br />
Drittel der Straßennetzlänge konzentriert.<br />
Abbildung 8.2b zeigt, daß die in einer Großstadt<br />
vorkommenden Unfallkostendichten erheblich grö�<br />
ßer sind als in geringverdichteten kleineren Städten:<br />
�Während in der Mittelstadt die mittlere Unfallko�<br />
stendichte über alle Gebiete 55 [1000 DM/<br />
(km�a)] beträgt. erreicht sie in den großstädti�<br />
schen Beispielen einen Wert von 115 [1000 DM/<br />
(km'a)].<br />
� ln der Mittelstadt reichen die Unfallkostendichten<br />
von 195 [1000 DM/(km°a)] bis 0. In dem gezeig�<br />
ten Beispiel der Großstadt beträgt der größte Wert<br />
der Unfallkostendichte 771 [1000 DM/ (km�a)]. In<br />
23 Gebieten treten Unfallkostendichten aut, die<br />
höher sind als die höchste Unfallkostendichte in<br />
der Mittelstadt.<br />
Abb. 8.2: Beispiel für die Verteilung der Verkehrs�<br />
gefahren in den Wohngebieten einer Großstadt mit<br />
ca. 500000 Einwohnern<br />
96<br />
98 Gebiete<br />
UK(ges.)=59,9 Mio.DM/a; L(ges.)=521,5 km<br />
._.<br />
100<br />
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50<br />
Unfa Ante<br />
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0 � � 1 ~ . � � 1<br />
0 50 100<br />
Anteil Straßennetzlånge AL [%]<br />
i
Weitere Vorgaben der VwV�StVO<br />
zu § 45 StVO im Hinblick auf Zo�<br />
nen�Geschwindigkeitsbeschrän�<br />
kungen mit Erläuterungen<br />
In der VwV�StVO zu § 45 wird zu Zonen�Geschwin�<br />
digkeitsbeschrânkungen u.a. folgendes gesagt<br />
(Erläuterungen in Kursivschrift):<br />
(1) Die durch Zeichen 274.1 und 274.2 zu kenn�<br />
zeichnenden Zonen müssen abgrenzbar und<br />
tür eine Zonen�Geschwindigkeitsbeschrän�<br />
kung geeignet sein.<br />
Als 'abgrenzbare Bereiche' sind solche Ortstei�<br />
le zu verstehen, die sich gegenüber anderen<br />
Ouartieren und tangierenden Straßen klar ab�<br />
grenzen lassen, so daß auch für ortslremde<br />
Fahrzeugführer und möglichst auch für Fußgän�<br />
ger, die in der Zone wohnen, leicht erkennbar<br />
ist, wo sie beginnt.<br />
Die Erfahrung hat gezeigt, daß viele für Zonen�<br />
Beschilderungen in Frage kommende Gebiete<br />
nicht 'von Natur aus' als zusammenhängende<br />
Bereiche mit einer alle Straßen betreffenden<br />
Verkehrsregelung erkennbar sind. Es ist viel�<br />
mehr in der Regel erforderlich, durch 'flankı'e�<br />
rende Maßnahmen' dafür zu sorgen, daß die<br />
Zugehörigkeit aller Straßen des Quartiers zu<br />
der Zonen�Regelung erkennbar ist.<br />
(2) Die Zonen sollen möglichst eine erkennbare<br />
städtebauliche Einheit aufweisen.<br />
Die Erfahrung zeigt, daß auch diese Bedingung<br />
in vielen Fällen nicht gegeben ist.<br />
Wenn zu einem Quartier Straßen sehr unter�<br />
schiedlichen Charakters gehören, sollte die<br />
'städtebauliche Einheit' erkennbar gemacht<br />
werden. Dazu ist es in vielen Fällen notwendig,<br />
dı'e Zugehörigkeit der Straßen zu der für das<br />
ganze Gebiet geltenden Regelung durch flan�<br />
kierende Maßnahmen zu betonen.<br />
(3) Der Beginn einer Zone sollte durch straßen�<br />
bauliche Gestaltungselemente (z.B. Autptla�<br />
sterungen, Fahrbahnverengungen) hervorge�<br />
hoben werden, insbesondere wenn die Zone<br />
kein geschlossenes Erscheinungsbild aut�<br />
weist. Die Fläche für den ein� und ausfahren�<br />
den Verkehr sollte dabei so klein wie möglich<br />
bemessen werden.<br />
Anhang |1] VwV�StVO zu § 45<br />
Nach der Erfahrung kommt der Betonung des<br />
Einganges in eine Zone durch flankierende<br />
Maßnahmen zwar eine gewisse Bedeutung zu;<br />
die deutliche Gestaltung des 'Tores' ist aber<br />
weniger wichtig als Geschwindigkeitsdämpfun�<br />
gen im Verlauf der Straßen der Zone oder 'Erin�<br />
nerungen' an die Zugehörigkeit zu der Zone<br />
durch bauliche Elemente: Am Beginn der Zone<br />
wird ohnehin in der Regel langsam gefahren,<br />
weil aus der tangierenden Verkehrsstraße ab�<br />
gebogen wird; recht selten führt der Weg aus<br />
einer Tempo 50�Straße geradeaus in eine Tem�<br />
po <strong>30</strong>�Zone.<br />
ln der Regel wird in Zonen nicht so schnell ein�<br />
gefahren, daß man vor allem am Anfang unbe�<br />
dingt für eine Verzögerung sorgen muß.Es gibt<br />
auch keine Hinweise darauf, daß das Passieren<br />
eines 'Tores' im weiteren Verlauf der Fahrt zu<br />
einer angemessenen Bewegungsweise führt<br />
� es sei denn, innerhalb des Gebietes würde<br />
durch bauliche Maßnahmen ständig daran erin�<br />
nert (oder z.B. durch Teilaufpflasterung auch<br />
massiv dafür gesorgt), daß hier eine bestimmte<br />
niedrigere Geschwindigkeit nicht überschritten<br />
werden sollte.<br />
Wichtig ist, daß die Fläche für den ein� und aus�<br />
fahrenden Verkehr zwar möglichst schmal, aber<br />
immer noch so breit bleibt, daß zumindest Pkw<br />
aneinander vorbeikommen: Jedenfalls muß ver�<br />
mieden werden, daß ein aus der Zone kom�<br />
mendes Fahrzeug, das an der Verkehrsstraße<br />
wartet, einen Abbieger aus der Verkehrsstraße<br />
am Einfahren in die Zone hindert.<br />
Hinweise zur Gestaltung der Tor�Situationen<br />
vgl. Abschnitt 5.4.<br />
(4) Die Straßen innerhalb der Zone sollten<br />
gleichartige Merkmale (z.B. Straßenbreite,<br />
Straßenraumautteilung, Randbebauung) auf�<br />
weisen, die von ihrem Gesamteindruck her<br />
eine niedrige Geschwindigkeit nahelegen.<br />
Die Breite der Fahrbahn für den fließenden<br />
Verkehr sollte 6 m nicht überschreiten. Grö�<br />
ßere Fahrbahnbreiten tür den �ießenden Ver�<br />
kehr können z.B. durch Schräg� oder Senk�<br />
rechtparkstände vermindert werden.<br />
Häufig zeichnen sich Zonen dadurch aus, daß<br />
die Straßen eben keine gleichartigen Merkmale<br />
aufweisen und von ihrem Gesamteindruck her<br />
auch keine niedrige Geschwindigkeit nahele�<br />
gen.<br />
97
Anhang i`_~í_| vwv�sıvo zu § 45<br />
Gerade in solchen Fällen ist es wichtig, durch<br />
bauliche Maßnahmen dafür zu sorgen, daß die<br />
Gültigkeit der Zonen�Regelung überall zweifels�<br />
frei erkennbar ist� wenn nicht gar dafür gesorgt<br />
werden muß, daß höhere Geschwindigkeiten<br />
nicht möglich sind, bzw. Geschwindigkeiten<br />
von mehr als <strong>30</strong> km/h durch die Gestaltung der<br />
Fahrbahn unterdrückt werden.<br />
Die Verminderung der Fahrbahnbreite für den<br />
fließenden Verkehr allein reicht in der Regel<br />
nicht aus, um an die Gültigkeit der Zonen�Re�<br />
gelung zu 'erinnern' oder die vorgeschriebene<br />
Geschwindigkeit da durchzusetzen.<br />
lm übrigen ist die Kennzeichnung von Parkstän�<br />
den auf der Fahrbahn in Zonen grundsätzlich zu<br />
empfehlen, weil in manchen Fällen schon die<br />
Markierung auf der Fahrbahn dazu führt, daß<br />
Gehwege von parkenden Fahrzeugen freiblei�<br />
ben. Hierzu sind oft aber zusätzliche Maßnah�<br />
men erforderlich.<br />
(5) Es sollten möglichst keine durchgehenden<br />
Linien des öffentlichen Personennahverkehrs<br />
durch die Zone führen. Ist dies im Ausnah�<br />
metall doch erforderlich, so kann die Breite<br />
der Fahrbahn tür den fließenden Verkehr<br />
6,50 m betragen.<br />
Nach der Erfahrung bestehen in vielen Fällen<br />
dann keine Bedenken, Linienbusse durch Zon�<br />
en zu führen, wenn durch bauliche Maßnahmen<br />
für eine Geschwindigkeitsdämpfung gesorgt<br />
werden kann: Auf Straßen, die von Linienbus�<br />
sen befahren werden, besteht zwar keine Mög�<br />
lichkeit, eine Geschwindigkeitsdämpfung an<br />
Kreuzungen und Einmündungen durch die War�<br />
tepflicht gegenüber dem Verkehr von rechts zu<br />
schaffen; vielmehr wird der Straße mı't Linien�<br />
busverkehr in der Regel durch Zeichen<br />
<strong>30</strong>1 StVO die Vorfahrt zu geben sein. Auch auf<br />
solchen Straßen kann aber durch Plateaupfla�<br />
sterungen für eine Geschwindigkeitsdämpfung<br />
gesorgt werden: Linienbusse sind von diesen<br />
fahrdynamischen Einrichtungen nämlich nicht<br />
betroffen; sie müssen allerdings verpflichtet<br />
werden, die zulässige Höchstgeschwindigkeit<br />
nicht zu überschreiten.<br />
ln besonderen Fällen �insbesondere bei<br />
schwachem Verkehr und guter Übersicht� kann<br />
es ausnahmsweise auch vertretbar sein, auch<br />
im Zuge solcher Straßen die Vorfahrt nach dem<br />
Grundsatz 'Rechts vor Links' zu regeln.<br />
(6) An Kreuzungen und Einmündungen inner�<br />
halb der Zone sollte der Grundsatz "Rechts<br />
vor Links" gelten; die Allgemeine Verwal�<br />
tungsvorschrift zu § B StVO ist zu beachten.<br />
Die Beseitigung vorfahrtregelnder Verkehrszei�<br />
chen in Zonen gilt als ein besonders probates<br />
Mittel, für geringe Geschwindigkeiten zu sor�<br />
gen. Das ist zwar grundsätzlich richtig, es muß<br />
aber auf folgendes geachtet werden:<br />
�ln den wenigsten für die Zonen�Beschilde<br />
rung geeigneten Quartieren gibt es Vorfahrt�<br />
straßen, die man zugunsten von 'Rechts vor<br />
Links' beseitigen kann.<br />
� Wenn Linienbusse verkehren, muß eine Vor�<br />
fahrtregelung durch Verkehrszeichen u. U. bei�<br />
behalten werden.<br />
� Die Abstände zwischen den Stellen mit Warte�<br />
p�icht gegenüber Verkehr von rechts sind in<br />
der Regel so groß, daß allein durch 'Rechts<br />
vor Links' noch keine ausreichende bremsen�<br />
de Wirkung erzielt wird.<br />
� Auch wenn wegen 'Rechts vor Links' langsa�<br />
mer gefahren wird als bei positiver Vorfahrt,<br />
fahren auch an solchen Stellen in der Regel<br />
noch 50% der Kraftfahrer schneller als<br />
<strong>30</strong> km/h.<br />
� An Einmündungen 'bremst' 'Rechts vor Links'<br />
nur eine der beiden durchgehenden Ver�<br />
kehrsrichtungen.<br />
� Es muß sehr sorgfältig darauf geachtet wer�<br />
den, daß nach Wegnahme der Vorfahrtzei�<br />
chen dle Tatsache der Wartepflicht gegen�<br />
über dem von rechts kommenden Verkehr<br />
einwandfrei erkennbar ist. ln nicht wenigen<br />
Fällen ist im Zusammenhang mit der Einrich�<br />
tung von Tempo <strong>30</strong>�Zonen gegen die Grund�<br />
sätze der VWV zu § 8 StVO verstoßen worden,<br />
und es hat Unfälle infolge Mißachtung der<br />
Vorfahrt gegeben. (Zu den Möglichkeiten, die<br />
'Rechts vor Links'�Regelung zu verdeutlichen<br />
und die Wartepflicht erkennbar zu machen,<br />
vgl. Abschnitt 5.2.)<br />
� Zur VwV�StVO zu § 8 vgl. E] _<br />
(7) Wo eine davon abweichende Vorfahrtrege�<br />
lung aus Gründen der Verkehrssicherheit<br />
oder wegen der Belange öffentlicher Ver�<br />
kehrsmittel unumgänglich ist, ist sie durch<br />
Zeichen <strong>30</strong>1 anzuordnen.
Zeichen <strong>30</strong>1 StVO sind häufig aus Gründen der<br />
Verkehrssicherheit aufgestellt worden. Darum<br />
sollte genau überlegt werden, ob es unter Be�<br />
rücksichtigung aller örtlichen und verkehrlichen<br />
Gegebenheiten tatsächlich ratsam ist, die Vor�<br />
fahrtregelung durch Verkehrszeichen zu beseiti�<br />
gen und dı'e Vorfahrt nach dem Grundsatz<br />
'Rechts vor Links'zu regeln (vgl. auch l�] ).<br />
(B) Auf Leitlinien (Zeichen 340) ist grundsätzlich<br />
zu verzichten; weitere Zeichen und Verkehrs�<br />
einrichtungen sind in der Regel entbehrlich.<br />
Die Regelung des ruhenden Verkehrs durch<br />
Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen<br />
bleibt davon unberührt.<br />
Die Beseitigung von Leitlinien ist oft recht<br />
schwierig und auch aufwendig. Sie sollte zu�<br />
mindest mittelfristig aber jedenfalls angestrebt<br />
werden. Solange Leitlinien noch nicht beseitigt<br />
werden konnten, ist die Anordnung geschwı'n�<br />
digkeitsdämpfender Maßnahmen oder flankie�<br />
render Maßnahmen, die an die Gültigkeit der<br />
Zonen�Regelung erinnern, besonders dringlr'ch.<br />
Die Regelung des ruhenden Verkehrs in Gebie�<br />
ten, die wegen ihrer Verkehrsunsicherheit und<br />
wegen sonstiger Defizite Tempo <strong>30</strong>�Zonen wer�<br />
den sollen, ist häufig sehr schwierig: Auf der ei�<br />
nen Seite gilt es, in solchen Gebieten die An�<br />
zahl der nutzbaren Parkstände nach Möglich�<br />
keit zu erhalten; auf der anderen Seite kann es<br />
aus Gründen der Verkehrssicherheit und der<br />
Zurückgewinnung zugeparkter Gehweg�ächen<br />
erforderlich sein, Regelungen zuungunsten des<br />
ruhenden Verkehrs zu treffen.<br />
(9) Lichtzeichenanlagen sollten entfernt werden,<br />
wenn die Erfordernisse der Verkehrssicher�<br />
heit dies zulassen.<br />
Die Erfahrung zeigt, daß die Erfordernisse der<br />
Verkehrssicherheit es nur in seltenen Fällen zu�<br />
lassen, vorhandene Lichtzeichenanlagen zu<br />
entfernen. Eine solche Maßnahme kommt in der<br />
Regel nur in Frage, wenn die Straßen, in deren<br />
Verlauf die Lichtzeichenanlagen liegen, durch<br />
die Zonen�Regelung und die flankierenden<br />
Maßnahmen vom Verkehr entlastet werden<br />
konnten oder wenn durch bauliche Maßnah�<br />
men sichergestellt werden konnte, daß beson�<br />
ders langsam gefahren wird.<br />
(10) Bauliche Maßnahmen sollen dort, wo Zei�<br />
chen 274.1 alleine nicht ausreicht, die Not�<br />
wendigkeit der Geschwindigkeitsbeschrän�<br />
Anhang |:§] VwV�StVO zu § 45<br />
kung unterstreichen; sie sollen aber eine<br />
stetige Fahrweise nicht verhindern. Bei lan�<br />
gem geradlinigem Verlauf von Straßen, an<br />
Querungsbereichen stärkerer Fußgänger�<br />
ströme und im Einzugsbereich sozialer oder<br />
kultureller Einrichtungen kommen straßen�<br />
bauliche Umgestaltungen wie z.B. Fahr�<br />
bahnverengungen, Fahrbahnversätze oder<br />
Aufp�asterungen in Betracht. Auf die<br />
Durchlässigkeit der Straßen für den Wirt�<br />
schaftsverkehr, für Notfall�Fahrzeuge sowie<br />
Reinigungs� und Winterdienste ist zu ach�<br />
ten.<br />
Ebenso ist darauf zu achten, daß durch bau�<br />
liche Maßnahmen der vorhandene Raum für<br />
den ruhenden Verkehr nicht mehr als nach<br />
den Umständen nötig eingeschränkt wird.<br />
Radwege sind in der Regel nicht erforder�<br />
lich.<br />
Die Erfahrung zeigt, daß Zeichen 274.1 alleine<br />
in nur wenigen Fällen ausreicht, 'die Notwen�<br />
digkeit der Geschwindigkeitsbeschränkung'<br />
zu unterstreichen. Flankierende Maßnahmen<br />
sind darum in der Regel erforderlich. Schwel�<br />
len (statt Aufpflasterungen) und 'Hindernisse'<br />
auf der Fahrbahn kommen dazu nicht in Frage.<br />
Die Forderung, daß eine stetige Fahrweise<br />
durch die baulichen Maßnahmen nicht verhin�<br />
dert werden soll, ist in der En'ahrung begrün�<br />
det, daß vereinzelt oder nur in größeren Ab�<br />
ständen angelegte bauliche Maßnahmen, die<br />
zu einer deutlichen Geschwindigkeitsvermin�<br />
derung führen, eine ungleichmäßige Fahrwei�<br />
se zur Folge haben: Vor diesen 'Schikanen'<br />
wird gebremst, danach wird wieder beschleu�<br />
nigt. Nur wenn zwı`schen den Maßnahmen, die<br />
eine geringere Geschwindigkeit erzwingen<br />
oder sie doch zumindest nahelegen, geringe<br />
Abstände liegen, kann eine 'stetige Fahr�<br />
weise' erreicht werden (Grundsatz: Der Faltr�<br />
zeugführer muß beim Befahren einer Maß�<br />
nahme dr'e nächste bereits deutlich im Blick<br />
haben; Abstände von ca. 50 m sind anzu�<br />
streben).<br />
Es ist die Frage, ob tatsächlich nur in den ge�<br />
nannten Fällen (also bei geradlinigem Verlauf/<br />
an Querungsbereichen/ im Einzugsbereich...)<br />
Umgestaltungen erforderlich sind oder ob sol�<br />
che Veränderungen nicht in dem gesamten<br />
Straßennetz der Zone zu wünschen sind.<br />
99
Anhang Ermittlung gefährlicher Bereiche<br />
E Verfahren und Beispiele zur<br />
Ermittlung gefährlicher Bereiche<br />
Um die Verkehrssicherheit nachhaltig zu erhöhen,<br />
ist es oft nicht nötig, in allen Straßen einer Zone<br />
bauliche Verbesserungen vorzunehmen.<br />
Die kritischen Bereiche können mit Hilfe einer Un�<br />
falltypen�Steckkarte für 2 Jahre gefunden werden.<br />
(Zur Herstellung einer Untalltypen�Steckkarte für<br />
Wohngebiete und Kurzbeschreibung der Un�<br />
falltypen vgl. Anlage 3).<br />
Bauliche Maßnahmen sollten zumindest in den Stra�<br />
ßen vorgenommen werden, für die folgende Vor�<br />
aussetzungen gegeben sind:<br />
(1) 80% der Unfallkosten in der Zone entfallen auf<br />
die betrachteten Straßen.<br />
(2) Für durchgehende Straßenzüge muß nach der<br />
Umgestaltung eine einheitliche Streckencharak�<br />
teristik gewahrt bleiben, d.h., es sollten keine<br />
kurzen Abschnitte ohne Maßnahmen im Verlauf<br />
solcher Straßen bleiben.<br />
(3) Die Straßenzüge sollten so ausgewählt werden,<br />
daß Kraftfahrzeugverkehr, der umgebaute Stra�<br />
ßenabschnitte meiden will, erhebliche Umwege<br />
im Gebiet in Kauf nehmen muß und deswegen<br />
eher auf das Verkehrsstraßennetz ausweicht<br />
oder auf den gewohnten Routen verbleibt.<br />
Wurde die Mängelanaiyse für die Gebiete mit den<br />
höchsten Unfallkostendichten nochmals überprüft,<br />
liegt als Ergebnis dieser Überprüfung das Teilnetz<br />
mit den höchsten Unfallgefahren (80% der Unfallko�<br />
sten) bereits fest (vgl. Abschnitt 4.2).<br />
Jedenfalls kenntlich zu machen �z.B. in der Unfall�<br />
typen�Steckkaıte� sind die Straßenabschnitle mit<br />
besonderen Anforderungen (Bestandteile des Ver�<br />
kehrsstraßengrundnetzes � vgl. Abschnitt 2.). Wich�<br />
tig sind vor allem Kenntnisse über<br />
� Straßen mit Buslinien. die deswegen die Vorfahrt<br />
behalten müssen, sowie weitere<br />
� Knotenpunkte mit Vorfahn, für die zu entscheiden<br />
ist, ob die Vorfahrt beibehalten werden muß oder<br />
zugunsten des Grundsatzes "Rechts vor Links"<br />
aufgegeben werden kann (vgl. Abschnitt 4.3.3.1).<br />
Abbildung 10.1 zeigt zwei Unfalltypen�Steckkarten;<br />
Abbildung 10.1a für ein hochverdlchtetes kernstadt�<br />
nahes Wohngebiet einer Großstadt, Abbildung<br />
10.1b für ein am Rand des Zentrums gelegenes<br />
Wohngebiet in einer Gemeinde mit 50.000 Einwoh�<br />
nern.<br />
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hens verbessert werden müssen. Straßen mit be�<br />
sonderen Anforderungen sind ebenfalls kenntlich<br />
gemacht.<br />
Tabelle 10.1 zeigt für die in Abbildung 10.1 darge�<br />
stellten Gebiete die Unfallkostendichten für alle Un�<br />
fälle und alle Straßenabschnitte sowie für die Unfäl�<br />
le. die auf den umzugestaltenden Straßenabschnit�<br />
ten geschehen sind.<br />
Folgendes wird deutlich:<br />
� lm großstädtischen Gebiet braucht nur knapp die<br />
Hälfte (43%) der Straßenlänge mit baulichen Maß�<br />
nahmen versehen zu werden, um fast alle Unfälle<br />
mit Personenschaden (19 von 20 Unfällen) und<br />
über 90% der Unfälle mit schwerem oder leichtem<br />
Sachschaden zu erfassen. D.h. auf diesem Teil�<br />
straßennetz ereigneten sich 93% der Unfallkosten<br />
(volkswirtschaftliche Verluste durch Straßenver�<br />
kehrsunfälle).<br />
Die Unfallkostendichte bezogen auf das Teilnetz,<br />
für das flankierende Maßnahmen vorzuseh_en sind,<br />
erhöht sich von UKD = 171 auf UKD = 371<br />
[1000 DM/(km ~ a)].<br />
� Für das kernstadtnahe Wohngebiet der Mittelstadt<br />
ist es nur erforderlich, gut ein Drittel der Straßen�<br />
netzlänge mit baulichen Maßnahmen zu versehen,<br />
um gegen über 90% der Unfälle mit Personen�<br />
schaden oder mit nur schwerem Sachschaden<br />
vorzugehen. Dabei werden Maßnahmen gegen<br />
91% der Unfallkosten eingesetzt.<br />
Die Unfallkostendichte erhöht sich von UKD = 85<br />
auf UKD = 227 [1000 DM/(km � a)], wenn nur das<br />
Teilnetz betrachtet wird, für das bauliche Maßnah�<br />
men erforderlich sind.<br />
Anhang [E] Ermittlung gefährlicherßereiche<br />
Gesamtes Abschnitte,<br />
Geblet dla umgestaltet<br />
werden sollten<br />
Länge L [km] 4,9 2,1<br />
Unfälle PS [Ul2a] 20 19<br />
Unfälle SL' [Ul2B] 103 94<br />
Unfallkosten [1000DMl8] B36 780<br />
UKD [1000DMl(km"a)] 171 371<br />
(43%)<br />
(95%)<br />
(91 %)<br />
(93%)<br />
mit A�Unfällen<br />
a) kernstadtnahes Wohngebiet mı`t hoher Verdich<br />
tung einer Großstadt (ca. 900.000 Einwohner)<br />
mit 'DA�Unfällen'<br />
Gesamtes Abschnitte,<br />
Geblet die umgestaltet<br />
werden sollten<br />
Länge L [km] 17,5 6,0<br />
Unfälle PS [U/2a] 37 34<br />
Unfälle SL" [U/ga] 73 es<br />
(sw.)<br />
(92%)<br />
(90%)<br />
unftıııi
Anhang E] VwV�StVO zur Vorfahrtregelung<br />
VwV�StVO zur Vorfahrt<br />
und Erläuterungen<br />
In der VwV�StVO zu § 8, zu Abs. 1, ll wird zur Vor�<br />
fahrtregelung u.a. folgendes gesagt (Erläuterungen<br />
in Kursivschrilt):<br />
Die Verkehrsregelung an Kreuzungen und Ein�<br />
mündungen soll so sein, daß es für den Ver�<br />
kehrsteilnehmer möglichst einfach ist, sich rich�<br />
tig zu verhalten. Es dient der Sicherheit, wenn<br />
die Regelung dem natürlichen Verhalten des<br />
Verkehrsteilnehmers entspricht. Unter diesem<br />
Gesichtspunkt sollte, wenn möglich, die Ent�<br />
scheidung darüber getrof1en werden, ob an<br />
Kreuzungen der Grundsatz "Rechts vor Links"<br />
gelten soll oder eine Regelung durch Verkehrs�<br />
zeichen vorzuziehen ist und welche Straße dann<br />
die Vorfahrt erhalten soll<br />
lm Verlauf einer durchgehenden Straße sollte<br />
die Regelung stetig sein. Ist eine solche Straße<br />
an einer Kreuzung oder Einmündung mit einer<br />
Lichtzeichenanlage versehen oder positiv be�<br />
schildert, so sollte an der nächsten nicht "Rechts<br />
vor Links" gelten, wenn nicht der Abstand zwi�<br />
schen den Kreuzungen oder Einmündungen<br />
sehr groß ist oder der Charakter der Straße sich<br />
von einer Kreuzung oder Einmündung zur ande�<br />
ren grundlegend ändert.<br />
Einmündungen von rechts sollte die Vorfahrt<br />
grundsätzlich genommen werden. Nur wenn bei�<br />
de Straßen überwiegend dem Anliegerverkehr<br />
dienen (z.B. Wohnstraßen) und auf beiden nur<br />
geringer Verkehr herrscht, bedarf es nach der<br />
Erfahrung einer Vorlahrtbeschilderung nicht.<br />
Da in Zonen der Grundsatz 'Rechts vor Links' auch<br />
an Einmündungen gelten sollte, ist besonders dar�<br />
auf zu achten, ob die � der 'natürlichen Ordnung'<br />
widersprechende Bevorrechtr'gung der einmün�<br />
denden Straße zweifelsfrei erfaßbar ist.<br />
102<br />
An Kreuzungen sollte der Grundsatz "Rechts vor<br />
Links" nur gelten, wenn<br />
� die kreuzenden Straßen einen annähernd glei�<br />
chen Querschnitt und annähernd gleiche, ge�<br />
ringe Verkehrsbedeutung haben,<br />
�keine der Straßen, etwa durch Straßenbahn�<br />
gleise, Baumreihen, durchgehende Straßenbe�<br />
leuchtung, ihrem ortsfremden Benutzer den<br />
Eindruck geben kann, er befinde sich auf der<br />
wichtigeren Straße,<br />
�die Sichtweite nach rechts aus allen Kreu�<br />
zungszufahrlen etwa gleich groß ist und<br />
�in keiner der Straßen in Fahrstreifen nebenein�<br />
ander gefahren wird.<br />
Wird entgegen diesen Grundsätzen entschieden,<br />
d.h. gilt 'Rechts vor Links', obwohl die kreuzenden<br />
Straßen keinen annähernd gleichen Querschnitt<br />
haben usw., so sind besondere Maßnahmen erfor�<br />
derlich, um die Erkennbarkeit der Wartep�icht ge�<br />
genüber dem Verkehr von rechts deutlich zu ma�<br />
chen.<br />
Dazu heißt es in der Niederschrift über die Sitzung<br />
des Bund�Länder�Fachausschusses StVO am<br />
24./25. Mai 1988.'<br />
Diese Grundsätze gelten auch für die Vorfahrtre�<br />
gelung an Kreuzungen und Einmündungen in�<br />
nerhalb von Wohngebieten. Hier darf auf vor�<br />
fahrtregelnde Zeichen nur verzichtet werden,<br />
wenn die Wartepflicht gegenüber dem Verkehr<br />
von rechts zweifelsfrei erkennbar ist. In vielen<br />
Fällen wird es erforderlich sein, die Wartepllicht<br />
durch bauliche (z.B. Fahrgassenversätze, Teil�<br />
aufpflasterungen, Einengungen) oder durch ver�<br />
kehrsregelnde Maßnahmen zu verdeutlichen.<br />
Wenn dies nicht möglich ist, sollte für eine Über�<br />
gangszeit eine negative Beschilderung vorge�<br />
nommen werden. lm übrigen wird auf "zu Zei�<br />
chen 205“ der VwV�StVO verwiesen.
lil Überprüfung der Flächen<br />
für Fahren, Parken und Gehen<br />
Verbesserungen sind in solchen Straßen notvven�<br />
dig, in denen � in der Regel aufgrund von Parkdruck<br />
oder engen Fahrbahnen � Gehwege zum Abstellen<br />
von Fahrzeugen benutzt werden:<br />
� In Straßenabschnitten, in denen Parkstreifen bau�<br />
lich angelegt sind, kann durch das Abpollern der<br />
Gehwegkanten an Knotenpunkten illegales Parken<br />
nachhaltig verhindert werden. Die Sicht für Kraft�<br />
fahrzeuglenker in kreuzende oder einmündende<br />
Straßen wird dadurch ebenso verbessert wie die<br />
Bewegungsmöglichkeiten für Fußgänger. ln sol�<br />
chen Straßen sind �wenn vollständige Umbauten<br />
vermieden werden sollen, die sich bei großen Stra�<br />
ßenbreíten anbieten können � lediglich zusätzliche<br />
Maßnahmen zur Geschwindigkeitsdämpfung not�<br />
wendig.<br />
� In Straßen ohne Parkstreifen mit hohem Parkdruck<br />
ist besonderer Aufwand für die Ordnung des ru�<br />
henden Verkehrs erlorderlich. Die Möglichkeiten<br />
der Verbesserung zeigt Abbildung 12.1. Darge�<br />
stellt ist auch, welche Maßnahmen auf Strecken�<br />
abschnitten in Abhängigkeit von den für Knoten�<br />
punkte gewählten Maßnahmen in Frage kommen.<br />
Die in Abbildung 12.1 dargestellten unterschiedli�<br />
chen Formen der Fahrbahneinengung sollten je�<br />
weils um das Maß der gewählten Stellplatzanord�<br />
nung erfolgen, weil sonst weiterhin � zumindest teil�<br />
weise� auf Gehwegen geparkt wird. d.h., das Maß<br />
der Fahrbahneinengung sollte betragen<br />
Anhang Flächen für Fahren, Parken, Gehen<br />
� 2,0 bis 1,6 m bei Längsaufstellung, bei breiten<br />
Fahrbahnen maximal 2,50 m<br />
�4,5 bis 5,5 m bei Schräg� oder Senkrechtaufstel�<br />
lung.<br />
Fahrbahneinengungen um 2 m bis 4,5 m sollten<br />
vermieden werden: Wird eine Fahrbahn z.B. um 3 m<br />
eingeengt, so können entweder zwei 1,5 m breite<br />
oder auf einer Seite ein 3 m breiter Parkstreifen ge�<br />
schaffen werden: 1,5 m breite Parkstreifen führen<br />
dazu, daß Fahrzeuge halb auf dem Gehweg abge�<br />
stellt werden; 3 m breite Parkstreifen werden bei ho�<br />
hem Parkdruck unter Benutzung der Gehwege zum<br />
Schrägparken benutzt, auch wenn das nicht<br />
vorgesehen ist.<br />
Einengungen zwischen 2 m und 4,5 m kommen bei<br />
hohem Parkdruck nur in Frage, wenn die Gehwege<br />
hinreichend breit sind, so daß hingenommen wer�<br />
den kann, daß Fahrzeuge zumindest teilweise auf<br />
sie au�ahren. ln solchen Fällen ist die vorgesehene<br />
Stellplatzanordnung jedenfalls zu markieren.<br />
Unterschieden werden folgende Maßnahmentypen<br />
für Straßen ohne Parkstreifen:<br />
G: Gehwegverbreiterungen an Knoten und<br />
auf der Strecke<br />
P: Parkstandsbegrenzungen durch Einen�<br />
gungen an Knotenpunkten und auf der<br />
Strecke<br />
V: Schaffung von Fahrgassenversätzen<br />
durch einseitiges/wechselseitiges Parken<br />
103
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�Gehwegverbreiterungen (G) stellen für Fußgän�<br />
ger die beste Lösung dar (Verkürzung der Que�<br />
rungswege), sie sind aber in der Regel teurer als<br />
Einengungen zur Parkstandsbegrenzung. Sie<br />
empfehlen sich besonders in solchen Straßen, in<br />
denen die Gehwege relativ schmal sind und zu�<br />
sätzliche Aufenthalts�ächen für Fußgänger und<br />
spielende Kinder geschaffen werden sollen.<br />
� Einengungen zur Parkstandsbegrenzung (P)<br />
kommen vor allem in Frage, wenn kostengünstige<br />
Maßnahmen gewählt werden sollen. Die aus der<br />
Fahrbahn herausgenommenen Flächen werden<br />
dabei um 10 cm bis 20 cm vom vorhandenen<br />
Bordstein abgesetzt. So kann die vorhandene Ent�<br />
wässerung beibehalten werden_ Die Parkstands�<br />
begrenzungen sollten begrünt werden. Sie dürfen<br />
nicht in den Hauptbewegungsrichtungen der Fu�<br />
gänger liegen (vgl. Abbildungen 12.1 bis 13.3 und<br />
die Erläuterungen unter Abbildung 12.1).<br />
� Einseitiges Parken und Versätze (V) werden für<br />
Straßen empfohlen, wenn an Knotenpunkten<br />
"Rechts vor Links" gelten soll ggg der Parkdruck<br />
nicht besonders hoch ist @ keine Linienbusse<br />
verkehren und aufgelöste Sraßenräume der städ�<br />
tebaulichen Situation angemessen sind.<br />
Folgende Fahrgassenbreiten kommen in Frage und<br />
müssen bei der Auswahl der Veränderungen an<br />
Knoten beachtet werden:<br />
Abb. 12.1: Straßen ohne Parkstreifen: Verbesse�<br />
rungen zur Ordnung des ruhenden Verkehrs; keine<br />
oder nur geringe Geschwindigkeitsdämpfung<br />
Anhang Flächen für Fahren, Parken, Gehen<br />
Fahrgassenbreite 3,0 m bis 3,5 m (3,0 m nur bei<br />
einseitigem Parken, sonst 3,5 m):<br />
� Straßen mit Gegenverkehr bei einer Verkehrsstär�<br />
ke von maxQ = 60 Kfz/h (Spitzenstunde), wenn<br />
der Schwerverkehr sehr schwach ist und für Kraft�<br />
fahrzeuge Begegnungsmöglíchkeiten, die von par�<br />
kenden Fahrzeugen freigehalten werden können,<br />
in maximal 50m bis 100 m Abstand angeboten<br />
werden können.<br />
� Einbahnstraßen.<br />
Fahrgassenbreite 4,5 bis 4,75 m:<br />
Straßen mit Gegenverkehr, wenn die Belastungen<br />
überwiegend aus Personenwagen oder Lieferwa�<br />
gen bestehen (maxQ = <strong>30</strong>0 Kfz/h) und keine Busli�<br />
nien verkehren.<br />
Fahrgassenbreite 5,5 m bis 6,5 m:<br />
Straßen mit Gegenverkehr, wenn der Schwerver�<br />
kehr in der Spitzenstunde 20 LZ/h übersteigt oder<br />
Buslinien in der Straße verkehren. Ist der Fahrplan<br />
so gestaltet, daß Begegnungen von Linienbussen<br />
regelmäßig im Straßenzug vorkommen, sind in der<br />
Regel Fahrgassenbreiten von 6,0 m bis 6,5 m erfor�<br />
derlich.<br />
Straßen mit Fahrgassenbreiten von 5,5 m bis 6,5 m<br />
sollten auch weiterhin vorfahrtberechtigt sein.<br />
Ob an Kreuzungen oder Einmündungen Gehweg�<br />
verbreiterungen, Parkstandsbegrenzungen oder<br />
einseitiges Parken eingerichtet wird, hängt neben<br />
dem Parkdruck auch davon ab, welche Fahrgas�<br />
senbreiten auf den Streckenabschnitten benötigt<br />
werden und welche Maßnahmen zur Geschwindig�<br />
keitsdämpfung vorgesehen sind. Außerdem sollte<br />
darauf geachtet werden, daß das Straßenbild nicht<br />
zu unruhig wird: Innerhalb einer Zone sollten zumin�<br />
dest innerhalb derjenigen Straßen, die eine ähnliche<br />
Charakteristik aufweisen, gleichartige Maßnahmen<br />
verwendet werden. Das bedeutet, daß beim Entwurf<br />
von baulichen Maßnahmen, die an Knotenpunkten<br />
beginnen sollten, auch die Maßnahmen auf den<br />
Streckenabschnltten weitgehend mitbestimmt wer�<br />
den.<br />
Werden die Fahrgassenbreiten verändert, so kann<br />
es erforderlich sein, für die schmalen Fahrgassen<br />
besondere Verkehrsregeln (z.B. bezüglich Einbahn�<br />
straßen und bezüglich des Ausschlusses von<br />
Schwerverkehr) vorzusehen, vgl. hierzu Empfeh�<br />
lungen Nr. 6 der Beratungsstelle HUK, Teil 3,<br />
Abschnitt 3.2 [1].<br />
105
Anhang [E Planung und Entwurf: Geschwindigkeitsdämpfung<br />
'E Planung und Entwurf<br />
von Maßnahmen zur<br />
Geschwindigkeitsdämpfung<br />
Planung und Entwurf von Maßnahmen zur Ge�<br />
schwindigkeitsdämpfung sollten ebenso wie die<br />
Flächenüberprüfung (vgl. @) an den Knotenpunk�<br />
ten beginnen.<br />
Die zur Durchsetzung von Tempo <strong>30</strong> vorzugsweise<br />
in Frage kommenden Maßnahmen und ihre Anord�<br />
nung sind in Abbildung 13.1 für Kreuzungen K, in<br />
Abbildung 13.2 für Einmürıdungen E und in Abbil�<br />
dung 13.3 für Streckenabschnitte S dargestellt.<br />
In Abhängigkeit von der nach @ vorzusehenden<br />
Querschnittsänderung bzw. der Parksituation ist<br />
hier jeweils angegeben, welche geschwindigkeits�<br />
dämpfenden Maßnahmen in Frage kommen.<br />
Kreuzungen (K):<br />
Geeignet sind Teilaufp�asterungen TA und Plateau�<br />
pflasterungen PA. lnselnl in Kreuzungsmitte sind<br />
zur Geschwindigkeitsdämpfung nur geeignet, wenn<br />
der lnseldurchmesser groß ist. Dargestellt in Abbil�<br />
dung 13.1 sind die entsprechenden Möglichkeiten<br />
für Kreuzungen, an denen Verbesserungen zur Ord�<br />
nung des ruhenden Verkehrs (Gehwegverbreiterun�<br />
gen G bzw. Parkstandsbegrenzungen P oder Ver�<br />
sätze infolge einseitig wechselseitigen ParkensV)<br />
vorgesehen sind. sowie für solche Kreuzungen, wo<br />
eine Ordnung des ruhenden Verkehrs nicht nötig<br />
ist, weil die angrenzenden Straßen entweder Park�<br />
streifen haben oder Parkstreifen nicht notwendig<br />
sind, weil kein Parkdruck herrscht.<br />
106<br />
TA: Teilaufpflasterungen der gesamten Knotenflä�<br />
che (Anhebung der Fahrbahnfläche im Knotenbe�<br />
reich um 8 cm bis 10 cm auf nahezu Gehweghöhe):<br />
Sind die Gehwege abgesenkt, können auch die<br />
Teilaufpflasterungen zu den Bordsteinkanten hin<br />
abgesenkt werden; so entstehen relativ kostengün�<br />
stige Lösungen, bei denen die Entwässerungsein�<br />
richtungen beibehalten werden können.<br />
TA/PA: Teilaufpflasterungen oder Plateaupflaste�<br />
rungen in den Kreuzungszufahrten: Diese Maßnah�<br />
men können sich empfehlen, wenn die Knoten�<br />
punktsflächen relativ groß sind und so Kosten ge�<br />
spart werden können. Zu beachten ist aber, daß<br />
Plateaup�asterungen von den Gehbereichen der<br />
Fußgänger abgerückt werden müssen.<br />
PA: Durch Plateaupflasterungen in Kreuzungsmitte<br />
kann auf sehr kostengünstige Art ein angemesse�<br />
nes Geschwindigkeitsverhalten erzielt werden: Die<br />
Entwässerungseinrichtungen können beibehalten<br />
werden, Radfahrer können an den Plateaup�aste�<br />
rungen vorbeifahren.<br />
l: lnseln in Kreuzungsmitte sind eine kostengünsti�<br />
ge Maßnahme; sie sind aber nur dann zu empfeh�<br />
len, wenn für die in Frage kommenden Fahrzeuge<br />
genügend Platz zum Abbiegen bleibt, die lnseln be�<br />
grünt werden können und die lnseln einen Durch�<br />
messer haben, der etwa so groß ist wie die Breite<br />
der zuführenden Fahrgassen. Es sollte darauf ge�<br />
achtet werden, daß die Begrünung kein Sichthin�<br />
dernis darstellt. In Frage kommen also nur niedrige<br />
Begrünung (die maximal 50cm hoch wird) und<br />
Bäume.<br />
B: Als Maßnahmen auf Kreuzungen im Zuge von<br />
Straßen mit Vorfahrt z.B. wegen Buslinien (Straßen<br />
mit besonderen Anforderungen) kommen Plateau�<br />
pflasterungen in Frage (in Straßen mit Gegenver�<br />
kehr als geteilte Plateaus), die von Bussen und<br />
Schwerverkehrsfahrzeugen ohne Komforteinbußen<br />
befahren werden können. lm Zuge der nachgeord�<br />
neten Straßen können Teilaufpflasterungen, Pla�<br />
teaup�asterungen oder Gehwegüberfahrten einge�<br />
setzt werden. Gehwegüberfahrten haben den Vor�<br />
teil, daß auf positive Vorfahrtzeichen verzichtet wer�<br />
den kann. Werden Buslinien in Straßen ohne Park�<br />
streifen geführt, müssen in der Regel Parkstreifen<br />
selbst bei geringem Parkruck angelegt werden, weil<br />
sonst auch durch vereinzelt abgestellte Pkw Busse<br />
die geteilten Plateaus nicht geradlinig anfahren kön�<br />
nen.<br />
Abb. 13.1: Maßnahmen zur Geschwindigkeits�<br />
dämpfung an Kreuzungen K
Kreuzung<br />
K<br />
Teilauf�<br />
pflaslerung<br />
Knete nfläche<br />
Teilauf� oder<br />
Plateau�<br />
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TA/PA<br />
Zufahrten<br />
Plateau�<br />
pflasterung<br />
PA<br />
Knotenmitte<br />
lnseln<br />
Knoten mitte<br />
B<br />
TA/PA<br />
bei Buslinien<br />
Gehwegv<br />
Anhang Planung und Entwurf: Geschwindigkeitsdämpfung<br />
vorgesehene Querschnlttsänderung Parkstreifen kein<br />
G P V vorhanden Parkdruck<br />
Parkstandsbegrenzu ng Ve rsalz<br />
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Maßnahmen zur Geschwindigkeitsdämpfung<br />
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107
Anhang Planung und Entwurf Geschwındıgkertsdampfung<br />
Einmündungen (E):<br />
Zur Geschwindigkeitsdämpfung an Einmündungen<br />
kommen �wie an Kreuzungen� Teilaufpflasterun�<br />
gen der gesamten Knotenpunkts�äche TA, Teilauf�<br />
p�asterungen oder Plateaup�asterungen in den Zu�<br />
fahrten TA/PA und Plateaup�asterungen in Kreu�<br />
zungsmitte PA in Frage.<br />
lnseln in Kreuzungsmitte sind für Einmündungen<br />
wenig geeignet, da für die Fahrtrichtung, die keinen<br />
Verkehr von rechts vorbeilassen muß, eine deutli�<br />
che Verschwenkung der Fahrlinie kaum erreichbar<br />
ist, wenn der Platzbedarf größerer Fahrzeuge<br />
(Schleppkurven) berücksichtigt wird.<br />
Bei Anordnung von Teilaufp�asterungen oder Pla�<br />
teaup�asterungen in den Zufahrten kann der Auf�<br />
wand gegenüber Kreuzungen erheblich vermindert<br />
werden:<br />
� Für die einmündende Straße ist die Wartep�icht<br />
immer erkennbar. Geringe Geschwindigkeiten<br />
sind in dieser Zufahrt sichergestellt, weil alle Kraft�<br />
fahrzeuge einbiegen müssen.<br />
� Einbauten zur Geschwindigkeitsdämpfung im Zu�<br />
ge der durchgehenden Straße reichen aus vor der<br />
einmündenden Straße von rechts, da so die Ge�<br />
schwindigkeiten für Fahrzeuge, die "Rechts vor<br />
Links" beachten müssen, hinreichend stark ge�<br />
dämpft werden und der Kreuzungspunkt auffällig<br />
wird. Für die andere Fahrtrichtung reicht als Ge�<br />
schwindigkeitsdämpfung der Einbau "hinter" der<br />
Einmündung.<br />
Abb. 13.2: Maßnahmen zur Geschwindigkeits�<br />
dämpfung an Einmündungen E
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Eınmünd ung<br />
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Zufahrten<br />
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Knotenmitte<br />
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TA/PA<br />
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Maßnahmen zur Geschwındıgkeıtsdampfung<br />
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Anhang [ii] Planung und Entwurf: Geschwindigkeitsdämpfung f<br />
Streckenabschnitte (S):<br />
Auf Streckenabschnitten zwischen Knotenpunkten<br />
müssen in der Regel zusätzliche Maßnahmen zur<br />
Geschwindigkeitsdämpfung eingerichtet werden,<br />
wenn Tempo <strong>30</strong> linienhaft durchgesetzt werden soll<br />
(z.B. 85% der Kraftfahrer überall langsamer als<br />
<strong>30</strong> km/h fahren sollen � vgl. ).<br />
ln Frage kommen auf Streckenabschnitten<br />
�Teilaufplasterungen TA, deren Länge (ohne Ram�<br />
pen) mindestens so lang sein soll, wie der Achsab�<br />
stand der regelmäßig dort verkehrenden Fahrzeu�<br />
ge (Mindestlänge 5 m; größte Länge etwa 20 m,<br />
damit die geschwindigkeitsdämpfende Wirkung<br />
voll erhalten bleibt).<br />
� Plateaup�asterungen PA als Doppelplateaus, Ein�<br />
fachplateaus oder als geteilte Einfach� oder Dop�<br />
pelplateaus in Straßen mit Gegenverkehr, vor al�<br />
lem, wenn dort Buslinien verkehren.<br />
Die genannten Möglichkeiten zur Geschwindigkeits�<br />
dämpfung auf Streckenabschnitten sind in Abbil�<br />
dung 13.3 dargestellt.<br />
Für die Auswahl der jeweils geeigneten kostengün�<br />
stigen sonstigen Maßnahmen, insbesondere zur<br />
Ordnung des ruhenden Verkehrs, ist die vorhande�<br />
ne Lage der Entwässerungsrinnen im Straßenquer�<br />
schnitt mit entscheidend:<br />
� ln Straßen mit baulich ausgebildeten Parkstreifen<br />
liegt die Entwässerungsrinne in der Regel "innen"<br />
(vgl. Abbildung 13.3), d.h. auf einer oder beiden<br />
Seiten der Fahrbahn (Gehwege und Parkstreifen<br />
entwässern dorthin). Bei dieser Lage der Entwäs�<br />
serungsrinnen sind Gehwegverbreiterungen G re�<br />
lativ kostengünstig zu verwirklichen.<br />
� Bei Straßen, die bisher keine Parkstreifen haben,<br />
das Parken aber neu geordnet werden muß, liegen<br />
die Entwässerungsrinnen in der Regel am Bord�<br />
steinrand. Gehwegverbreiterungen G sind, ohne<br />
daß die Entwässerung verändert werden muß<br />
(durch zusätzliche Einläufe), nur vereinzelt ko�<br />
stengünstig möglich, wenn diese � nach Überprü�<br />
fung der Gefälleverhältnisse � so angeordnet wer�<br />
den , daß das Ober�ächenwasser ohne zusätzli�<br />
che Einläufe abliießen kann. Kostengünstig sind in<br />
allen übrigen Fällen bei außenliegenden Entvväs�<br />
serungseinrichtungen Parkstandsbegrenzungen P<br />
durch P�anzbeete. die 10 cm bis 20 cm vom<br />
Gehwegrand abgesetzt sind. wodurch die Entvväs�<br />
110<br />
serungseinrichtungen nicht verändert zu werden<br />
brauchen.<br />
�Versätze V durch wechselseitige Anordnung der<br />
Parkstände lassen sich städtebaulich befriedigend<br />
einsetzen, wenn die Straße vorher keine Park�<br />
buchten hat, die zum Fahrbahnrand hin entwäs�<br />
sert werden.<br />
Grundsätzlich können im Zuge von Straßen, an de�<br />
nen die Knotenpunkte durch Gehwegverbreiterun�<br />
gen verändert wurden, Teilaufpflasterungen oder<br />
Plateaupflasterungen auf den Streckenabschnitten<br />
angeordnet werden. Sind Plateaupflasterungen an<br />
den Knotenpunkten eingerichtet worden, empfiehlt<br />
sich aus städtebaulichen Gründen, auf den Strek�<br />
kenabschnitten ebenfalls Plateaupflasterungen ein�<br />
zusetzen. Versätze auf Streckenabschnitten sind<br />
nur möglich, wenn auch an den Knotenpunkten<br />
Versätze eingerichtet werden. ln der Regel folgt aus<br />
Linksversätzen an Knotenpunkten mindestens ein<br />
Rechtsversatz auf der Strecke. Jedenfalls ist eine<br />
ungerade Zahl von Versätzen auf der Strecke erfor�<br />
derlich (Abbildung 13.3).<br />
Abb. 13.3: Maßnahmen zur Geschwindigkeits�<br />
dämpfung auf Streckenabschnitten S
St ecke<br />
Anhang Planung und E twurf Geschw dgketsdampfu g<br />
ml<br />
Pa kstre fe<br />
S (vorhand / gesehen)<br />
Lage der<br />
E twâsserung<br />
Begrenzung<br />
Pa kstanden<br />
Te laufpflasterung<br />
TA<br />
Pl t aupflasterung<br />
PA<br />
doppelt<br />
einfach<br />
geteilt<br />
B. bel Bussen<br />
Streckenabschnıtte<br />
ohne<br />
Pktf<br />
mi<br />
.12erer<br />
'TJarâ._rucıı'<br />
Außen<br />
Außen<br />
'imi<br />
�
Anhang Durchsetzen von Tempo <strong>30</strong><br />
E Abmessungen<br />
von baulichen Maßnahmen,<br />
die Tempo <strong>30</strong> durchsetzen<br />
Vor allem in Gebieten, in denen die Verkehrsgefah�<br />
ren hoch sind (z.B. die Unfallkostendichten über<br />
UKD = 80 [1000 DM/(km�a)] liegen), sollte dafür<br />
gesorgt werden, daß �zumindest in den gefährli�<br />
chen Bereichen, zu denen 80% der Unfallkosten der<br />
Zone gehören � die Mehrzahl der Kraftfahrer nicht<br />
schneller als Tempo <strong>30</strong> fährt.<br />
Nachfolgend wird angegeben, wie sichergestellt<br />
werden kann, daß 85% der Kraftfahrer die zulässige<br />
Höchstgeschwindigkeit von <strong>30</strong> km/h nicht über�<br />
schreiten.<br />
Hinsichtlich der Auswirkungen von Aufpflasterun�<br />
gen (Teilaufpflasterungen oder Plateaupflasterun�<br />
gen) auf das Fahrverhalten sind folgende Grund�<br />
sätze zu beachten:<br />
(1) Wegen der begrenzten Bodenfreiheit von Kraft�<br />
fahrzeugen darf der Höhenunterschied zur übri�<br />
gen Fahrbahn nicht mehr als 10 cm betragen.<br />
Wegen der Einheitlichkeit und Unterscheidbar�<br />
keit der Elemente wird empfohlen,<br />
�Teilaufp�asterungen in einer Höhe von 8 cm<br />
bis 10 cm,<br />
� Plateaup�asterungen in einer Höhe von 5 cm<br />
bis 7 cm<br />
auszuführen.<br />
(2) Vor und hinter Aufp�asterungen versuchen<br />
Kraftfahrer auf möglichst kurzen Wegen W<br />
(50m bis maximal 70 m) das ihrer Meinung<br />
nach der Strecke angemessene Geschwindig�<br />
keitsverhalten VO (V85 etwa 50 km/h) wieder zu<br />
erreichen. Dies kann nur verhindert werden,<br />
wenn in entsprechend kurzen Abständen A Auf�<br />
p�asterungen den Kraftfahrer am Wiederbe�<br />
schleunigen hindern. Die Zusammenhänge so�<br />
wie die Auswirkungen einzelner geschwindig�<br />
keitsdämpfender Maßnahmen V1 bzw. V2 und<br />
die Wiederholung solcher Maßnahmen in unter�<br />
schiedlichen Abständen A zeigt Abbildung 14.1.<br />
Gleichmäßig niedrige Geschwindigkeiten folgen<br />
weniger aus Eigenarten des Straßenbildes, son�<br />
dern vielmehr aus der Fahrdynamik (Beschleu�<br />
nigungs� bzw. Verzögerungsverhalten der ein�<br />
zelnen Kraftfahrer). Die Zusammenhänge, die in<br />
Abbildung 14.1 modellhaft dargestellt sind, sind<br />
durch eine Vielzahl von Geschwindigkeitsmes�<br />
sungen belegt [5].<br />
Unter Berücksichtigung der genannten Zusammen�<br />
hänge werden in Abhängigkeit von der baulichen<br />
112<br />
2 GeschvvirxiligkeitV<br />
_ _ _ _ _ _ _ V0_<br />
S<br />
V2<br />
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ist dann aber geringer als bei Aufp�asterungen mit<br />
�acheren Rampen und kürzeren Abständen.<br />
TA Teilaufpflasterungen<br />
Rampenlänge R max.Abstand A<br />
Höhe h `<br />
rr [cm] ao too,<br />
,rt [cm] s to 4°“<br />
Fl [cm] 60 70<br />
it rem] s 1o 6°“<br />
PA Plateaupflasterungen<br />
Rampenlänge R max. Abstand A<br />
Höhe h<br />
Doppelplateaus<br />
R [cm] <strong>30</strong> 35<br />
n [cm] s 1 g 4°“<br />
Einfache Plateaus<br />
ı=r [cm] zo as so<br />
it tom] l s 1<br />
Tabelle 14.1: Maximale Abstände von Aufp�aste�<br />
rungen, um V85 = <strong>30</strong> km/h zu gewährleisten<br />
Die Zusammenhänge zwischen erzielbarem Ge�<br />
schwindigkeitsniveau V85 und Abstand geschwin�<br />
digkeitswirksamer<br />
14.2 [1,5].<br />
Maßnahmen zeigt Abbildung<br />
š<br />
___ U1CF<br />
Versolz<br />
oder<br />
km V85<br />
_<br />
ııı<br />
_ TA 1:20<br />
d'gl
Literatur<br />
Literatur<br />
[1] Pfundt, K. und V. Meewes: Verkehrserschlie�<br />
ßung von Wohnbereichen � Umgestaltung, Neu�<br />
planung; Empfehlungen Nr. 6 der Beratungsstel�<br />
le für Schadenverhütung des HUKVerbandes,<br />
Köln 1986<br />
[2] Arbeitsgruppe "Zonen�Geschwindigkeits�Be�<br />
schränkungen": Zonen�Geschwindigkeits�Be�<br />
schränkungen, Bundesanstalt für Straßenwesen,<br />
Bergisch Gladbach, 1989<br />
[3] Pfundt, K.; K. Eckstein und V. Meewes: Zonen�<br />
Geschwindigkeits�Beschränkung, Praxis der Ge�<br />
meinden bei der Einrichtung von Zonen, Aus�<br />
wirkungen auf Geschwindigkeiten und Verkehrs�<br />
sicherheit, Mitherausgeber: Innenministerium<br />
Baden�Württemberg, 1989<br />
[4] Handboek <strong>30</strong> km/h�maatregelen, Ministerie van<br />
Verkeer en Waterstaat. 's�Gravenhage, August<br />
1984<br />
[5] Meewes, V.: Geschwindigkeiten in Erschlie�<br />
ßungsstraßen � Möglichkeiten der Dimensionie�<br />
rung, Straßenverkehrstechnik, Heft 2, Kirsch�<br />
baum Verlag, Bonn, 1989<br />
114<br />
[6] Redlich, J.: Sicherheitsüberprüfung von Schwel�<br />
len und Aufp�asterungen in Stadtstraßen, For�<br />
schungsprojekt FP 8722 der Bundesanstalt für<br />
Straßenwesen, Teil 1; Institut für Kraftfahrwesen,<br />
RWTH Aachen, April 1989 (unveröffentlichtes<br />
Manuskript)<br />
[7] Großversuch "Verkehrsberuhigung in Wohnge�<br />
bieten", Schlußbericht der Beratergruppe, Der<br />
Minister für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr<br />
des Landes Nordrhein�Westfalen, Kirschbaum�<br />
Verlag 1979<br />
[8] Meewes, V.: Verkehrsberuhigung in Köln, Schrif�<br />
tenreihe Stadterneuerung Band 1 der Stadt<br />
Köln, 1987<br />
[9] Neumann, V.: Verkehrssicherheit und Fahrver�<br />
halten, Auswertung zur Verkehrsberuhigung im<br />
"neuen" Agnesviertel in Köln, 1988<br />
[10] Glotz�Richter, M. und V. Meewes: Bewertung<br />
von Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung nach<br />
den RAS�W �Überprüfung der Maßnahmewir�<br />
kungen Beispiel Baudriplatz / Schillplatz, Köln�<br />
Nippes, Köln 1989
Anlagen<br />
Anlagetz<br />
Liste zur Berechnung der Unfallkostendichte<br />
UKD als die Gebiete beschreibende Mängel�<br />
größe<br />
Anlage 2:<br />
Formblatt für die Reihung der Gebiete nach der<br />
festgestellten Mängelgröße M = UKD<br />
Anlage 3:<br />
Herstellung einer "Unfalltypen�Steckkarte" tür<br />
Wohngebiete und Kurzbeschreibung der<br />
Unfalltypen<br />
115
Anlage 1: Liste zur Berechnung der Unfallkostendichte UKD als die Gebiete beschreibende Mängelgröße<br />
116<br />
Zonen�Geschwindigkeits�Beschränkung<br />
Ermittlung der Mängelgröße M = UKD (Unfallkostendichte)<br />
Gemeinde:hh Amt:hh<br />
Blatt�Nnzh<br />
Betrachtungszeitraum: n = Jahre bzw. m = Monate �›n = å = Jahre<br />
Jahre: 19 und 19<br />
Engjsššrtjáıefgzııeñ. �� � U A+e+c �› uk (a) = 45 _(@+@) _ {( 1,s*(+) s 1 In<br />
El B+c � UK(a)= (1a,o=~(|§|+)<br />
Geblet ` Bezeichnung Länge Unfälle U Unfallkosten Unfallkostendichte<br />
Nr. ` L 1.Jahr 2.Jahr UK(a) M = UKD<br />
[km] i PS SL PS SL [1000DM/a] [1000DM/(km*a)]<br />
g ==ı§l<br />
111 l Ei I 111 | lzı l :sl l ei | | | E I<br />
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Anlage 2: Formblatt für die Reihung der Gebiete nach der festgestellten Mängelgröße M = UKD<br />
Zonen�Geschwindigkeits�Beschränkung<br />
Reihung der Gebiete<br />
nach der Mängelgröße M = UKD (Unfallkostendichte)<br />
Gemeinde: Amt:<br />
Blatt�Nr '<br />
Betrachtungszeitraum: 19 und 19 n = .Jahre bzw. m = Monate<br />
Anzahl der Gebiete:h<br />
UK(a)ges: h___ 1000 DM/a Lges: hkm<br />
AUK _ E _ ätaμ UK(a)geS *1oo__Ä UK(a)ges *1 oo AL _ @ _<br />
_<br />
EL<br />
Lges<br />
_<br />
*1o°_ Lges *100<br />
, Priorität Geblet Mängelgröße Unfallkosten<br />
Straßenlänge<br />
Nr. Gebløl Summe Geblet Summe<br />
1 M=uı
Anlage 3 _<br />
Herstellung einer "Unfalltypen�Steckkarte" für Wohngebiete<br />
1. Auf einer Kane im Maßstab 1:5000 wird jeder Unfall am Ort des Geschehens durch eine farbige Nadel markiert.<br />
2. Ereignen sich an einer Straßenstelle (z.B. an einer Kreuzung, Einmündung oder Kurve) mehrere Unfälle, so sind<br />
die entsprechenden Nadeln in einer Reihe übereinander, untereinander oder nebeneinander so zu stecken,<br />
daß die Unfallhäufung an diesem Punkt auf einen Blick erkennbar wird.<br />
3. Unfälle mit nur Sachschaden (SL) sind durch Nadeln mit 4 mm�Köpfen, Unfälle mit Leichtverletzten (LP) durch<br />
Nadeln mit 6 mm�Köpfen und Unfälle mit Schwerverletzten / Getöteten (SP) durch Nadeln mit 8 mm�Köpfen zu<br />
markieren.<br />
4. Die Farbe des Nadelkopfes ist entsprechend dem Unfalltyp zu wählen:<br />
(grün) Typ 1 : Fahrunfall<br />
(gelb) Typ 2 : Abbiege�U nfall<br />
(rot) Typ 3 : Einbiegen/Kreuzen�Unfall<br />
(weiß) Typ 4 : Überschreiten�U nfall<br />
(blau) Typ 5 : Unfall durch ruhenden Verkehr<br />
(orange) Typ 6 : Unfall im Längsverkehr<br />
(schwarz) Typ 7 : Sonstiger Unfall<br />
5. Durch farbige Markierungszeichen am Schaft der Nadel werden solche Unfälle gekennzeichnet,<br />
118<br />
an denen Fußgänger oder Radfahrer beteiligt waren:<br />
(F) Fußgänger : weißes Dreieck (entfällt beim Überschreiten)<br />
(R) Radfahrer : hellgrünes Dreieck<br />
bei denen besondere Umstände vorlagen<br />
(S) 5l9�a|ä�|&_Qe : graues Dreieck<br />
außer Betrieb
Kurzbeschreibung der Unfalltypen<br />
Der Unfalltyp bezeichnet den Verkehrsvorgang. der zum Unfall geführt hat<br />
Anlage 3<br />
(nicht maßgebend für die Bestimmung des Unlalltyps sind die Unfallart. d.l1. der Unfallablauf und die Unfallursachen, d.h. das Fehlverhal�<br />
ten)<br />
Typ 1: Fahrunfall (F)<br />
Unfall infolge Verlustes der Fahrzeugkontrolle, ohne daß ein anderer Verkehrsteilnehmer, ein Tier oder ein<br />
Hindernis auf der Fahrbahn den Fahrer zum Reagieren (z.B. Bremsen oder Ausweichen, auch wenn das<br />
zum Schleudern geführt hat) veranlaßt hat.<br />
Typ 2: Abbiege�Unfall (AB)<br />
Unfall infolge eines Kon�iktes zwischen einem abblegenden Fahrzeug und einem aus gleicher oder entge�<br />
gengesetzter Richtung kommenden anderen Verkehrsteilnehmer (Fahrzeug oder Fußgänger) an Kreu�<br />
zungen, Einmündungen, Grundstücks� oder Parkplatzzufahrten.<br />
Typ 3: Einbiegen/Kreuzen�Unfall (EK)<br />
Unfall infolge eines Kon�iktes zwischen einem warlepflichtigen (einbiegenden oder kreuzenden) Fahrzeug<br />
und einem vorfahrtberechtigten Fahrzeug an Kreuzungen, Einmündungen oder Ausfahnen von Grund�<br />
stücken oder Parkplätzen.<br />
Typ 4: Überschreiten�Unfall (ÜS)<br />
Unfall infolge eines Kon�iktes zwischen einem die Fahrbahn überschreitenden Fußgänger und einem Fahr�<br />
zeug, sofern das Fahrzeug nicht soeben abgebogen ist.<br />
Typ 5: Unfall durch ruhenden Verkehr<br />
Unfall infolge eines Konfliktes zwischen einem durchfahrenden Fahrzeug und einem abgestellten oder ein�<br />
/ausparkenden Fahrzeug (Unfälle durch Konflikte von ein� oder ausparkenden Fahrzeugen mit abge�<br />
stellten Fahrzeugen oder mit Fußgängern gehören zum Typ 7).<br />
Typ 6: Unfall im Längsverkehr<br />
Unfall infolge eines Kon�iktes zwischen einem Fahrzeug und einem aus gleicher oder entgegengesetzter<br />
Richtung kommenden Fahrzeug oder Fußgänger, ohne daß Abbiegen, Einbiegen/Kreuzen. Uberschreiten<br />
oder ruhender Verkehr eine Rolle gespielt hat.<br />
Typ 7: Sonstiger Unfall (S0)<br />
Unfall, der keinem der Typen 1 � 6 zuzuordnen ist (insbesondere Unfälle zwischen Parkern, beim Wenden,<br />
durch Hindernisse oder Tiere auf der Fahrbahn).<br />
Merke: Abkommen von der Fahrbahn oder Schleudern ist kein Fahrunfall, wenn einem anderen Verkehrsteilnehmer ausgewichen wurde.<br />
Auffahren auf einen anderen Verkehrsteilnehmer ist kein Längsverkehrsunfall, wenn der Vorausfahrende gebremst hat, weil er oder<br />
andere abbiegen, einbiegen/kreuzen oder einem Fußgänger, einem parkenden Fahrzeug oder Hindernis ausweichen wollte.<br />
(Auszug aus: Schilberg. F.: "Unfalltypen�Katalog", Mitteilungen der Beratungsstelle für Schadenverhütung des HUK�Verbandes, Nr. 7, Köln<br />
1970)<br />
119