porträt senioren - Herzlich Willkommen bei Quadrat
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06<br />
2011<br />
MAGAZIN FÜR GOSLAR / BAD HARZBURG � KOSTENLOS � JUNI 2011<br />
GOSLAR/BAD HARZBURG AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />
SENIOREN � REISE � LANDKREIS � EMPFEHLUNGEN
Theater braucht kreative Pausen<br />
Unsere nächsten Veranstaltungen:<br />
Swinging St. Pauli am 23., 25., 26. und 28. Juni jeweils um 19:30 Uhr<br />
Karl-Wiehenkel-Konzert am 01. Juli um 16:00 Uhr<br />
TOMMY am 17., 19. und 21. August jeweils um 19:30 Uhr<br />
Die Theaterkasse ist vom 07. Juli bis 17. August geschlossen.<br />
Bitte wenden Sie sich an die Vorverkaufsstellen.<br />
www.odeon-theater.de – Telefon 05321 319840<br />
Goslar
FOTOLIA.COM © JAVARMAN; PIXELIO.DE © MAGICPEN<br />
ALLGEMEINE BESONDERHEITEN JUNI 2011<br />
spitzmarke kolumne�� quadrat 06 / 2011 303<br />
Der Apfel unterm Birnbaum<br />
Der Apfel fällt ja bekanntlich nicht weit vom Stamm oder<br />
eben vom Birnbaum. Rein botanisch gesehen, weil Kern-<br />
obstbäume sich gut vertragen und ihre Früchte natür-<br />
licherweise immer unweit ihres Geburtsorts zu Fall kommen<br />
− eben nah <strong>bei</strong>m Stamm. Auf’s Menschliche übertragen<br />
bezeichnet man auf diese Weise gern die enge<br />
Verwandtschaft oder Beziehung, die meist leicht erkennbar<br />
ist. Ein Beispiel im Verhalten: Neulich verwies mich<br />
unser Nachbarsjunge Alexander laut klingelnd an den<br />
Rand des Bürgersteigs, weil ich ihm zu langsam unterwegs<br />
war und er es offensichtlich wahnsinnig eilig hatte.<br />
Tage vorher beraubte mich bereits sein Vater des einzigen<br />
freien Parkplatzes in unserer Straße, obwohl ich dort<br />
schon zum Einparken ansetze. Unverschämtheit – aber<br />
wie gesagt: wie der Herr so’s Gescherr − oder eben: der<br />
Apfel und die Birne wachsen im gleichen Garten.<br />
Es ist doch immer wieder spannend, Zusammenhänge<br />
und Gesetzmäßigkeiten des Lebens zu entdecken. Seit<br />
wann sind zum Beispiel dauergewellte Sauerkraut frisuren<br />
<strong>bei</strong> Männern wieder in Mode? Oder hab ich da was verpasst<br />
und sie waren noch nie AUS der Mode? Ich jedenfalls<br />
habe letzte Woche einen solchen Haarunfall im Café<br />
gesehen, und für mich total vorhersehbar kamen denn<br />
auch Frau und Pudel hinterher: <strong>bei</strong>de ebenfalls mit phänomenaler<br />
Krissellockenpracht. Gleich und Gleich gesellt<br />
sich eben gern, wer anders könnte sonst mit solchen<br />
Entgleisungen, ohne gesundheitlich Schaden zu nehmen,<br />
ein halbwegs harmonisches Zusammenleben führen?<br />
Einerseits erschreckend, weil geschmacklos, andererseits<br />
aber auch irgendwie beruhigend, da so die Dinge<br />
und Lebewesen relativ berechenbar in ihren eigenen<br />
Kreisen bleiben. Außerdem liebe ich persönlich meine<br />
Vorurteile. Die hege und pflege ich, weil ich weiß, dass<br />
ich sie brauche, um mich unfallfrei durch mein Leben zu<br />
bewegen, und mal ganz ehrlich: Die Welt gleicht heutzutage<br />
doch oft genug eher einem Dschungel denn einem<br />
freundlichen Lebensraum, wilde Tiere und unwegsames<br />
Gelände inklusive. Wo<strong>bei</strong> die wilden Tiere mir oft lieber<br />
wären als oben beschriebene Exoten. So also bleibe ich<br />
da<strong>bei</strong>, Gesetz- und Regelmäßigkeiten zu suchen, daraus<br />
für mich verwert- und brauchbare Regeln zu bilden und<br />
diese dann in meiner Kommode mit den Vorurteilen einzuordnen.<br />
Apropos Vorurteile: Für mich bedeuten diese<br />
wirklich nichts anderes als ein vorläufiges Urteil − oder,<br />
um <strong>bei</strong>m Bild der Kommode zu bleiben − die Schubladen<br />
sind nie geschlossen. Sollte ich mein Urteil revidieren<br />
müssen, eines Besseren belehrt werden – wunderbar, ich<br />
nehme alles zurück! Aber den Mann mit Mikrodauerwelle,<br />
der an seiner Seite Heidi Klum samt Windhund ausführt,<br />
möchte ich mal sehen!<br />
In diesem Sinne: Genießen Sie die Sonne und bleiben<br />
Sie am Leben!
Das „Belvedere am Burgberg“<br />
in Bad Harzburg ist ein Alterswohnsitz<br />
für Senioren<br />
von heute, die ihr Leben genießen<br />
und die Vorteile unseres Hauses gezielt<br />
nutzen möchten. Es lohnt sich,<br />
die Appartements in unterschiedlicher<br />
Größe einmal anzusehen.<br />
In herrlicher Lage am Fuße des<br />
Burgberges bieten die Wohnungen<br />
individuelle Möglichkeiten z. B. die<br />
Einrichtung mit eigenen Möbeln.<br />
Kleine Einbauküchen und komfortable<br />
Sanitäreinrichtungen erlauben<br />
dazu Unabhängigkeit und<br />
Selbstständigkeit.<br />
In den vergangenen Jahren war<br />
rund um das Haus mehrmals umfangreich<br />
gebaut worden. Ein Neubau<br />
Richtung Norden entstand, der<br />
Altbau wurde um eine Etage aufge-<br />
145 Jahre<br />
Das „Belvedere<br />
am Burgberg“<br />
stockt und ebenfalls um einen Anbau<br />
erweitert. Dadurch bekam das<br />
Belvedere mit seinen vielen modernen<br />
Wohneinheiten ein neues,<br />
freundliches Gesicht. Nun wurden<br />
noch die 40 im Altbau verbliebenen<br />
Appartements den aktuellen Ansprüchen<br />
an Wohnkomfort angeglichen<br />
und komplett modernisiert.<br />
Der Charme des alten Hauses wurde<br />
hier<strong>bei</strong> aber berücksichtigt, d.h.,<br />
die Jugendstil- und Gründerzeitelemente<br />
des Hauses blieben weitgehend<br />
erhalten. Im Zuge der Umbauar<strong>bei</strong>ten<br />
entstand ferner eine<br />
beschützte Abteilung für an<br />
Demenz erkrankte Bewohner.<br />
Besuchen Sie uns! Das Belvedere<br />
Team freut sich auf Sie!<br />
Spiel und Spaß ist auch unser Motto<br />
Im Belvedere fi nden Sie ein stilvolles Zuhause<br />
und werden liebevoll umsorgt. Genießen Sie den<br />
Charme der Jahrhundertwende und jeden erdenklichen<br />
Komfort.<br />
Unsere Leistungen:<br />
Vollstationäre Pfl ege<br />
Kurzzeitpfl ege<br />
Probewohne<br />
Geschützter Wohnbereich<br />
für Bewohner mit<br />
dementieller Erkrankung<br />
9. Juni, 16 Uhr:<br />
Konzert: „Die Liebe im Lied“<br />
Werke von Schumann und Mendelssohn<br />
Bartholdy – Erika Hofmann (Mezzosopran)<br />
Bernd Meyer (Bassbariton), Karin Klose, Klavier<br />
Eintritt frei – Gäste willkommen<br />
Café<br />
Informationsbüro<br />
in der Herzog-Wilhelm-<br />
Straße 94<br />
21. Juni, 15 Uhr im Café:<br />
Musik und Geschichten rund um die Sommersonnenwende<br />
mit Doris Fölster<br />
Herzog-Julius-Straße 93 · 38667 Bad Harzburg<br />
Telefon 05322 7810
AKTUELL<br />
Kurz angetippt 18<br />
INSTITUTIONEN<br />
Rolf Bues technics 10<br />
Die Johannisloge in Bad Harzburg 30<br />
Goslarer Kinos 22<br />
REISE<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Harzer Schmalspurbahnen 13<br />
KULTUR<br />
Jubiläumsausstellung bbk/harz 34<br />
Ché bello! 40<br />
QUADRAT NR. 06/2011 � AUSGABE JUNI 2011<br />
PROFILE<br />
Platz genommen 26<br />
Was macht eigentlich Otto Fricke 44<br />
GESUNDHEIT<br />
Charité adé! 16<br />
KULINARIA<br />
Stecher's Landgenuss 24<br />
Königsdorf und Bottermelknest 38<br />
inhalt � quadrat 06 / 2011 05<br />
STANDARDS<br />
Kolumne 03<br />
Die vergangenen zwei Monate in 8 Minuten 06<br />
Politsplitter 08<br />
Musikalische Neuerscheinungen 33<br />
Angelesen 36<br />
Marunde 43<br />
Sundowner 46<br />
Schon was vor? 48<br />
Impressum 50<br />
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06 quadrat 06 / 2011 � zurück geblickt<br />
18. APRIL<br />
Die Radaranlage an der B6 zwischen Goslar und<br />
Bad Harzburg ar<strong>bei</strong>tet korrekt, sagen zwei Gutachter,<br />
nachdem ein Betroffener Einspruch gegen<br />
seinen Bußgeldbescheid eingelegt hatte.<br />
19. APRIL<br />
Auszubildende im Hotel- und Gaststättengewerbe<br />
sind knapp, beklagt die Branche auf der Jahresversammlung<br />
des Kreisverbandes Harz. Zukünftig<br />
will man intensiver über die Chancen des<br />
Berufes informieren.<br />
20. APRIL<br />
Bei Mann + Hummel in Bündheim kommt es zu<br />
Entlassungen. Das in der ganzen Welt produzierende<br />
Unternehmen muss sein hiesiges Werk<br />
aus der Verlustzone bringen, um den Standort<br />
zu erhalten.<br />
21. APRIL<br />
Es wird wieder Boule gespielt nahe dem Palmencafé<br />
im Badepark von Bad Harzburg, immer am<br />
Donnerstag um 15.30 Uhr.<br />
22. APRIL<br />
Für die Luthergemeinde in Bad Harzburg kommt<br />
eine gute Nachricht aus Brockscheid in der Eifel:<br />
Die dort neu gegossene Glocke für die Lutherkirche<br />
klinge gut, sagt der Glockensachverständige<br />
der Landeskirche Hannovers.<br />
23. APRIL<br />
Ostern blickt der Oldtimer-Fan nach Schladen.<br />
Mehr als 10.000 Besucher zählt der Veranstalter,<br />
allein 2.500 Fahrzeuge, darunter Trecker und<br />
Motorräder, versammeln sich auf dem Gelände<br />
der Zuckerfabrik.<br />
DER APRIL/MAI<br />
24. APRIL<br />
Osterfeuer überall. Wegen der warmen Witterung<br />
ist das Vergnügen des Zuschauens kurz,<br />
das Holz brennt schnell. Die Stimmung ist gut,<br />
auch wenn das Feuer nur noch glimmt.<br />
25. APRIL<br />
In der Nacht werden 16 Fahrzeuge in Goslar zerkratzt.<br />
Der Schaden beträgt geschätzt mehrere<br />
tausend Euro.<br />
26. APRIL<br />
750 Jahre Knappschaft: Die zunächst in Bochum<br />
gezeigte Ausstellung wird in Goslar aufgebaut<br />
und dort am 05. Mai in Anwesenheit von Niedersachsens<br />
Ministerpräsident eröffnet.<br />
27. APRIL<br />
Die Fußgängerzone in der Goslarer Innenstadt<br />
ist immer öfter Parkraum oder Abkürzung für<br />
Autos, Rad- und Mopedfahrer. Innerhalb von<br />
zwei Stunden spricht die Polizei 20 kostenpflichtige<br />
Verwarnungen aus.<br />
28. APRIL<br />
Das jährliche Eishockey-Turnier um den Wurmberg-Cup<br />
in Braunlage wird abgesagt, weil eines<br />
der vier Teams seine Zusage zurückzieht und<br />
Ersatz nicht kurzfristig zu verpflichten ist.<br />
29. APRIL<br />
Auf dem Goslarer Marktplatz eröffnen zwei Discjockeys<br />
die Reihe der Veranstaltungen zur Walpurgisnacht.<br />
Von 15.00 bis 22.00 Uhr heizen sie<br />
ein.<br />
30. APRIL<br />
Überall Walpurgisfest. Erstmals seit Jahren wieder<br />
da<strong>bei</strong> ist Bad Harzburg mit einer gelungenen<br />
Fete im Sportpark an der Rennbahn.<br />
01. MAI<br />
Franz Schuberts Werk „Deutsche Messe“ wird<br />
als Gemeinschafts-Produktion von Absolventen<br />
der Kreismusikschule Goslar und dem Chor der<br />
Kulturwerkstatt Darlingerode in der Liebfrauenkirche<br />
Bad Harzburgs aufgeführt.<br />
02. MAI<br />
Mehr als 40 Kubikmeter Müll sammeln Mitglieder<br />
der Aktion „Saubere Landschaft“ in und um<br />
Bad Harzburg.<br />
03. MAI<br />
Eine weitere Aktion mit den Glocken der Lutherkirche<br />
in Bad Harzburg löst Schrecken aus: Nun<br />
soll die zweite neue Glocke noch einmal nach<br />
Brockscheid und dort nachgestimmt werden.<br />
Nicht schlimm, sagt der zuständige Kirchenvorstand.<br />
04. MAI<br />
Die Zahl der Anträge ist hoch, aber die Krankenkassen<br />
lehnen beantragte und von den behandelnden<br />
Ärzten verschriebene Mutter-Kind-Kuren<br />
zu einem hohen Prozentsatz ab. Das gilt für<br />
„Haus Daheim“ in Bad Harzburg ebenso wie für<br />
alle Kliniken des Müttergenesungswerkes.<br />
05. MAI<br />
Einen Rekord besonderer Art meldet „Pro Familia“<br />
in Goslar. Mehr als 900 Beratungen konnte<br />
die „Gesellschaft für Familienplanung, Sexual-
pädagogik und Sexualberatung“ anbieten, so<br />
viel wie nie vorher.<br />
06. MAI<br />
Einen „allgemeinen Priestermangel“ beklagt der<br />
Kirchenvorstandsvorsitzende der Liebfrauenkirche<br />
Bad Harzburg angesichts der Entwicklung:<br />
Tatsächlich gibt es künftig nur noch einen<br />
Pfarrer – und zur Unterstützung einen indischen<br />
Pater – für die ehemals 13 Kirchorte der Katholischen<br />
Kirche Nordharz.<br />
07. MAI<br />
Die Ecker als Lachs-Kindergarten. 300 ein- bis<br />
zweijährige Lachse werden eingesetzt, um hier<br />
ein weiteres Jahr zu bleiben und dann zum Meer<br />
zu schwimmen. In vier Jahren, wenn sie zum<br />
Laichen zurück kommen wollen, sollen alle Wehre<br />
barrierefrei sein.<br />
08. MAI<br />
Molkenhaus und Mai-Singen sind untrennbare<br />
Begriffe in der Region. Überall ist es heiter und<br />
warm. Viele der mehr als 700 Molkenhaus-Besucher<br />
machen sich anschließend auf den Weg<br />
zum Kastanienfest in Bad Harzburg.<br />
09. MAI<br />
Eine Fläche von 300 <strong>Quadrat</strong>metern, Gras, Bäume<br />
und eine Gartenlaube stehen oberhalb der<br />
Goslarer Jugendherberge in Flammen. 37 Männer<br />
der Feuerwehren mit sieben Löschfahrzeugen<br />
bekämpfen den Brand und bekommen ihn<br />
im Laufe der Nacht unter Kontrolle.<br />
10. MAI<br />
Eine Hebamme aus Westerode, Elisabeth Hammer-Buritz,<br />
kommt von einem ungewöhnlichen<br />
Einsatz zurück: Fünf Wochen lang hat sie in einem<br />
sudanesischen Waisenhaus die Betreuerinnen<br />
von gegenwärtig rund 300 Säuglingen<br />
und Kleinkindern in Fragen der Ernährung, Hygiene<br />
und emotionaler Zuwendung geschult.<br />
Der Auftrag kommt von der Stiftung „Eine Chance<br />
für Kinder“, deren Schirmherrin die Frau des<br />
Bundespräsidenten, Bettina Wulff, ist.<br />
11. MAI<br />
In Langelsheim-Palandsmühle erwartet ein<br />
39-jähriger gemeinsam mit drei Kumpanen die<br />
Chance auf einen gewaltigen Coup. Im Wohnhaus<br />
des Opfers sollen Wertsachen und Bargeld<br />
von fast einer Million Euro zu finden sein.<br />
Das Vorhaben scheitert, der Mann steht in<br />
Braunschweig vor Gericht.<br />
12. MAI<br />
Kein Verkauf des Bahnhofs von Bad Harzburg,<br />
signalisiert die Pressestelle der Bahn. Zwar gäbe<br />
es immer mal wieder solche Überlegungen<br />
wegen übergroßer Gebäude, aber nicht für Bad<br />
Harzburg.<br />
13. MAI<br />
Die zwei neuen Glocken der Lutherkirche sind<br />
ausgebaut und am Montag auf dem Weg zurück<br />
in die Gießerei. Die größere wird nachgestimmt,<br />
die zweite gegen die neu gegossene ausgetauscht.<br />
14. MAI<br />
Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen haben<br />
Gelegenheit, ihre zukünftigen Lernstätten kennen<br />
zu lernen. Viele Schulen veranstalten Tage<br />
der offenen Tür.<br />
zurück geblickt � quadrat 06/ 2011 07<br />
15. MAI<br />
Ralf Abrahms, grüner Bürgermeister von Bad<br />
Harzburg, möchte das auch in der nächsten<br />
Amtszeit bleiben und erklärt – spät, aber doch<br />
– dass er sich am 11. September wieder zur<br />
Wahl stellt.<br />
16. MAI<br />
Der Verkauf der Plätze für das Bürgerfrühstück<br />
am 26. Juni in Bad Harzburg beginnt. Die Tourist-Information<br />
am Bergbahn-Parkplatz hält<br />
Tischdecken für acht Personen (40 €) und Einzelplätze<br />
(5 €) bereit.<br />
17. MAI<br />
Die Goslarer Gleichstellungsbeauftragt Monika<br />
Ebeling wird durch der Rat abberufen.<br />
18. MAI<br />
Nochmal Politik: Die Suche für die Nachfolge des<br />
abgewählten Oberbürgermeisters gestaltet sich<br />
mühsam. Böse Zungen warnen vor öffentlicher<br />
Ausschreibung, weil aufgrund der „gewünschten<br />
und notwendigen Kriterien“ wieder Henning<br />
Binnewies „ganz vornean“ sein müsste.<br />
19. MAI<br />
„Genießen für die Orgel“ heißt eine Veranstaltung<br />
der Goslarer Marktkirchen-Gemeinde. Der<br />
Erlös soll zur Finanzierung des Umbaues der<br />
Orgel des Gotteshauses <strong>bei</strong>tragen. Der Genuss<br />
besteht aus kulinarischen und musikalischen<br />
Angeboten.<br />
20. MAI<br />
Redaktionsschluss, damit das QUADRAT<br />
Magazin für Goslar und Bad Harzburg Anfang<br />
Juni erscheint. (tg)
08 quadrat 05 / 2011 � SPITZMARKE<br />
Helmut Spintig<br />
Tischlermeister & Holztechniker<br />
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mit ökologischen Oberfl ächen<br />
Möbelrestaurierung<br />
Brav, viel braver als früher lassen die Bürger die<br />
Volksbefragung 2011, der man vorsichtshalber<br />
den undefinierbaren Namen ZENSUS gegeben<br />
hat, auf sich zukommen. Selbst im Landkreis Goslar,<br />
wo Daten von 16 Prozent der Landkreisbevölkerung<br />
erhoben werden. Der Bundesdurchschnitt<br />
liegt immerhin <strong>bei</strong> nur zehn Prozent.<br />
Was ist los mit den Deutschen? mag sich so mancher<br />
Achtundsechziger fragen, dessen Haartracht<br />
nicht kürzer, aber dünner und grauer geworden ist<br />
und dessen Che Guevara T-Shirt durch die stärkere<br />
Befüllung in Bauchhöhe arge Verschleißerscheinungen<br />
zeigt. Altrevoluzzer schwärmen ihren<br />
Enkeln vom Jahr 1983 vor, da brachten mehr als<br />
tausend politisch aktive Bürger den ersten Versuch<br />
der Obrigkeit, sie zu zählen, erfolgreich zu<br />
Fall.<br />
Das angerufene Bundesverfassungsgericht nickte<br />
den Aktivisten wohlwollend zu und formulierte ein<br />
Grundrecht auf informelle Selbstbestimmung.<br />
1987 hatte die Obrigkeit nachgebessert, dennoch<br />
riefen aufgebrachte Bürger allerorts zum Boykott<br />
der Volkszählung auf. Mit Parolen wie: „Gläserner<br />
Mensch“ und „Überwachungsstaat“ rechtfertigten<br />
Gegner ihre zahllosen Scharmützel. Nach einigen<br />
Flaschen Bier aus der Jutetasche forderte<br />
man stattdessen, die Herrschenden zu zählen für<br />
einen gläsernen Staat.<br />
Unter den wilden Bürgerinitiativen litten vor allem<br />
die Fans von Borussia Dortmund und dem Hamburger<br />
SV, hatten doch Volkszählungsfeinde in der<br />
Nacht vor dem Bundesligaspiel „Boykottiert und<br />
sabotiert die Volkszählung“ mit weißer Farbe auf<br />
den Rasen geschrieben. Da sich die Farbe jeglichem<br />
Entfernungsversuch widersetzte, schrieb<br />
man einfach ein „nicht“ hinter den Satz und<br />
von ck<br />
LIVOS Naturfarben Recherchiert<br />
Zensus:<br />
Die Obrigkeit fragt<br />
... wir antworten<br />
schon wurde das Rasengeschmiere zur Schleichwerbung<br />
für die Zählung.<br />
Was brachten die krawallenen Demos von 1987<br />
dann überhaupt? Wirtschaftspotential für 2011!<br />
Der Werbe-Etat für den Zensus 2011 geht nämlich<br />
in die Millionen. Und es scheint zu funktionieren:<br />
Nur ein paar verhaltene Gegenwartskritiker<br />
maulen, die Zählung von 1987 würde doch<br />
reichen.<br />
Wir braven Bürger wissen natürlich, es reicht<br />
nicht. Schließlich zerbröselte in der Zwischenzeit<br />
die deutsch-deutsche Mauer und wir wurden um<br />
sechs Bundesländer sowie einige Bürger reicher.<br />
Es kamen und gingen informationstechnikfähige<br />
Inder, Asyl beantragende Kurden, Tunesien leert<br />
sich in Richtung Europa und seit dem 1. Mai dieses<br />
Jahres ergießt sich ein Heer von Alten- und<br />
Krankenpflegern aus den östlichen Nachbarstaaten,<br />
um die leeren Spinde der nunmehr ausbleibenden<br />
Zivis zu füllen. Seit der letzten Zählung<br />
gibt es ein so emsiges Hin und Her, das muss ohne<br />
Frage erfragt werden.<br />
Sicher, da ist noch die Frage nach dem religiösen<br />
Bekenntnis, Befragungen im Frauenhaus oder gar<br />
im Altenheim nebenan – ja doch, sensible Bereiche<br />
auf dem Zensus-Fragebogen gibt es. Aber die<br />
stören doch heute niemanden mehr.<br />
Wir sind schließlich die neue Facebook-Gesellschaft,<br />
die jedwede aufzutreibende Peinlichkeit<br />
brühwarm und völlig schamresistent in Wort und<br />
Bild ins Internet stellt! So etwas desensibilisiert<br />
und stabilisiert. Das Kreuzchen machen haben wir<br />
in den zahlreichen Psycho-Tests der Fernsehzeitungen<br />
auch zu Genüge geübt.<br />
Warum also sollten wir uns an den 310 freundlichen<br />
Jägern und Sammlern von Bürgerdaten stören,<br />
die im Dienste des Landkreises Goslar Fragen<br />
stellen?<br />
Da hört einem doch endlich mal jemand zu!•
Temposündern auf zwei<br />
Rädern geht’s an den<br />
Lederkragen<br />
Wer auf die wetterunabhängige Fahrkabine auf vier Rädern schwört, betrach-<br />
tet die mit Lederkluft und Helm vermummten Recken auf ihren Motorrädern<br />
stets mit einer Spur Unbehagen, vor allem am Torfhaus, wo sich die Biker im-<br />
mer gern im Herdenverband tummeln. Warum, so mag sich mancher Torfhaus-<br />
passant fragen, ist der Harz für Motorradfahrer so reizvoll?<br />
Natürlich, da ist die schöne Gegend. Aber sieht man davon überhaupt etwas,<br />
wenn man auf der Kante zweier Reifen ohne nennenswerten Straßenkontakt<br />
nahezu waagerecht über den Harz flitzt? Es muss etwas anderes sein, was<br />
Massen von Motorradfahrern kreuz und quer über den Harz und hernach zum<br />
Torfhaus-Biker-Treff treibt, um sich mit Moritaten bestandener Geschwindigkeitsekstasen<br />
zu brüsten. Und so mancher arme Autotropf, der darüber nachsinnend<br />
mit 84 Km/h in eine der sieben Radarfallen zwischen Braunlage und<br />
dem Bereich Bad Harzburg rauscht, versteht angesichts der unvermindert rasenden<br />
Motorradfahrer die Welt nicht mehr. Das Unrecht liegt darin, dass wir<br />
Autofahrer Zwei-Schild-Raser sind, wir haben vorn und hinten ein Kennzeichen.<br />
Die fest installierten Flitzer-Blitzer knipsen nur von vorn – oben ein verbissenes<br />
Gesicht, unten das Kennzeichen. Das Gesicht der Biker ist listig<br />
hinter einem cool verspiegelten Visier verborgen und das Kennzeichen hinten.<br />
Die veraltete Blitzertechnik erklärt denn auch das Herdenverhalten dieser<br />
Zunft im schönen Harz.<br />
Doch das straflose Rasen soll nun ein Ende haben. Die Lösung lautet: ESO3.0.<br />
– eine bikererfassungsfähige Blitzanlage der jüngsten Generation. Im Harz<br />
beschloss man, auf die mobile Variante zu setzen. So streift nunmehr seit April<br />
ein auffällig unauffälliger grauer Van auf der Jagd nach Temposündern<br />
durch die Region. Bereits im Herbst angekündigt, verunglückte der Wunderblitzer<br />
<strong>bei</strong>m ersten Versuch, ihn abzuladen. Offenbar sind doch nicht nur<br />
zweirädrige Vehikel gefährlich...<br />
Aber nun ist er da.<br />
Leider ist dies den emsigen Bloggern und Zwitscherern aus der Biker-Szene<br />
nicht verborgen geblieben. Wird der ESO-bestückte Van gesichtet, steht’s eine<br />
Minute später in einschlägigen Internet- und Twitterseiten. Wo<strong>bei</strong> es zugegeben<br />
schwer fällt, sich die stattlichen, ledernen Herren vorzustellen, wie<br />
sie ihre Infos mit flinken gezierten Fingern ins Twitter-Netz zwitschern. Doch<br />
ist selbiges stets auf dem aktuellsten Stand. Hier erfährt dann auch der<br />
(meist) brav fahrende Autofahrer, dass die Speedjunkies unter den Bikern ihre<br />
Schräglagenlieblingsstrecken stets zunächst in gezähmtem Tempo abfahren,<br />
um nach Radarfallen und Polizei zu fahnden, bevor sie erneut ansetzen<br />
und in suizidalem Umfang Gas geben.<br />
Und dann erfährt man dort auch noch, dass Motorradfahrer selbst die neuesten<br />
Blitzer problemlos austricksen, indem sie einfach auf dem Hinterrad –<br />
sein Kennzeichen verdeckend – durch den Erfassungsbereich einer Blitzanlage<br />
rasen, so jüngst in Frankreich durchgeführt. Also, angesichts des in der<br />
splitter � quadrat 06 / 2011 09<br />
Verfassung festgeschriebenen Gleichbehandlungsgebotes müssten doch eigentlich<br />
alle Flitzer-Blitzer-Knöllchen für Autofahrer geradezu verfassungswidrig<br />
sein, solange man Motorradfahrer nicht für das gleiche Delikt zur Kasse<br />
bitten kann!•<br />
Hoffen auf den Dreiklang<br />
Fest gemauert in der Erden, steht die Form aus Lehm gebrannt. Heute muß<br />
die Glocke werden! Frisch, Gesellen, seid zur Hand! Von der Stirne heiß,<br />
rinnen muß der Schweiß. Soll das Werk den Meister loben! Doch der Segen<br />
kommt von oben...<br />
So wusste Friedrich Schiller 1799 das Gedeihen einer Glocke in Reime zu<br />
fassen. Was die Glocken der Bad Harzburger Lutherkirche angeht, so könnte<br />
man nach Schiller mutmaßen, hat es diesen vielleicht am göttlichen Segen<br />
gemangelt.<br />
Einst zierte eine kleine Fachwerkkirche den Hügel unterhalb des Burgberges.<br />
Zu klein geworden, musste sie 1903 der in neugotischem Stil erbauten<br />
Lutherkirche weichen. Zwei der drei Glocken wurden, wie so häufig im ersten<br />
Weltkrieg, eingeschmolzen und im Jahr 1922 durch preiswertere Varianten<br />
aus Stahl ersetzt. Nur die kleinste der drei Glocken aus dem Jahr<br />
1674, sie klang bereits vom Turme der einstigen Fachwerkkirche, blieb erhalten.<br />
Nun sollten die schweren Stahlgussglocken wieder durch leichtere und wohlklingendere<br />
Bronzeglocken ersetzt werden. Auch der 56 Meter hohe Glockenturm<br />
der Lutherkirche, vormals aus Stahl, bekam wieder eine Seele aus<br />
Eichengebälk. Man entschied sich für die Glockengießerei Mark-Maas in der<br />
Eifel, wo man dem Handwerk des Glockengießens schon seit dem Jahr 1620<br />
nachgeht. Doch aller Erfahrung zum Trotz scheint Bronze nicht immer das<br />
zu tun, was von ihr erwartet wird, selbst wenn es ein Meister ist, der Kupfer<br />
und Zinn nach Jahrhunderte altem Familienrezept in die irdene Form füllt.<br />
Optisch ein Genuss zwar, ließ es der Klang der im Vorjahr angelieferten jungen<br />
Glocken an Harmonie zu der älteren Schwester fehlen. Ist der Ton einer<br />
Glocke zu hoch, werden an geheimen Stellen geheime Mengen Metall abgeschliffen,<br />
bis der Ton stimmt. Doch kann man solch renitente Glocken ausschließlich<br />
tiefer stimmen. Die mittlere, dem Ton G gewidmete Glocke jedoch,<br />
so stellte der Gutachter aus Göttingen fest, lag einen Viertelton zu tief<br />
und also für einen harmonischen Dreiklang zu dicht an ihrer 337 Jahre alten,<br />
auf den Ton D gestimmten Schwester – und ältere Schwestern geben<br />
nun einmal immer den Ton an.<br />
So wagten die Eifeler Glockenmeister im März einen zweiten Guss. Doch dann<br />
wurde es abermals still im Glockenturm. Die im Vorjahr gegossene, mittlere<br />
Glocke mit Unklang musste nun zurück in die Eifel, wo sie zu schnödem Material<br />
degradiert wird. Begleitet wurde sie von der neuen großen Glocke, die<br />
bisher dem Volk den Stundenschlag der Kirchturmuhr verkündete. Sie soll<br />
vom Meister der Glocken auf das tiefere D nachgestimmt werden. Zu Pfingsten<br />
wird sich zeigen, ob die drei bronzenen Schwestern nunmehr in Wohlklang<br />
und Harmonie zusammenar<strong>bei</strong>ten.•
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10 quadrat 06 / 2011 �<br />
Rolf Bues technics GmbH<br />
ROLF BUES – UNTERNEHMER, PERFEKTIONIST UND KONKURRENZLOSER TRENDSCOUT SEINER BRANCHE<br />
Einst war es mal ein ganz normales Harzer<br />
Häuschen – senkrecht verbrettert, die Gie-<br />
bel mit Ziegeln behangen, kernige Harzer<br />
Fachwerkbalken und die Lehmgefache von den<br />
Bauherren Hermann Bormann und Willi Bues noch<br />
selbst gepresst. So baute man 1925. Seine Fachwerkseele<br />
hat das Haus in der Westeröder Sandstraße<br />
nie verloren, doch ist das Fachwerk heute<br />
durch zahlreiche Um- und Anbauten erweitert,<br />
durch Stahlträger verstärkt und unsichtbar verborgen<br />
unter dem schicken Gewand eines hochmodernen<br />
Gebäudekomplexes, der die Zentrale der<br />
deutschlandweit agierenden Rolf Bues technics<br />
GmbH beherbergt.<br />
Die auf 600 <strong>Quadrat</strong>meter angewachsenen Geschäfts-<br />
und Lagerräume des Unternehmens bestehen<br />
aus vielen, etwas verwinkelten Räumen,<br />
denn sie folgen noch immer der ursprünglichen<br />
Substanz des Hauses. Jedes Zentimeterchen von<br />
Haus, Nebengebäuden und Garten wurde genutzt<br />
und fügte sich zu einem wohldurchdachten Ganzen<br />
zusammen. So wurde das Haus zum Spiegel<br />
des Erfolges desjenigen, der es so veränderte –<br />
Rolf Bues, Unternehmer, Perfektionist und konkurrenzloser<br />
Trendscout seiner Branche, der vor<br />
Energie und Ideen nur so sprudelt. „Man muss immer<br />
hellwach sein …“, sagt er und eilt bereits weiter,<br />
bevor er den Satz, der geradezu ein Credo seiner<br />
Laufbahn sein könnte, wirklich beendet.<br />
ALLES ANDERE ALS GEWÖHNLICH …<br />
Eine helle, moderne Fassade, freundliche Wintergärten,<br />
eine königsblaue Stahlsäule und die hübschen<br />
Garteninseln lassen nicht auf den ersten<br />
Blick ein Geschäftsgebäude erkennen. Dieser Eindruck<br />
setzt sich innen fort, denn die Büros der 16<br />
Mitar<strong>bei</strong>ter sind alles andere als gewöhnlich. Da<br />
wechselt sich kühler Schiefer mit hellem Marmor<br />
und warmem Cotto ab, ein Biedermeierstuhl füllt<br />
Tagungs- und Besprechnungsraum<br />
die sonst tote Treppenecke mit Leben, Grünpflanzenoasen<br />
umrahmen die hölzerne lange Tafel im<br />
Wintergarten, der in normalen Büros Konferenzraum<br />
genannt wird.<br />
Mediterranes Flair im Bistrobereich, heimeliges<br />
Balkenständerwerk in den ansonsten hochmodernen<br />
Büros, pure Funktionalität im Versand – jeder<br />
Raum ist perfekt auf seinen Zweck ausgerichtet.<br />
Die Form folgt der Funktion – dieser architektonische<br />
Gestaltungsleitsatz aus der Zeit, in der das<br />
Haus entstand, wird von Rolf Bues weit ausgelegt,<br />
nämlich dahingehend, eine Atmosphäre zu schaffen,<br />
in der Menschen optimal funktionieren, weil<br />
sie sich wohl fühlen. „Es wird viel gelacht dort<br />
oben“, erzählt der Unternehmer und meint das<br />
Büro seiner Mitar<strong>bei</strong>ter. Das Ambiente scheint abzufärben,<br />
denn Unordnung, benutzte Kaffeebecher<br />
und trauriges Grüngut – die typischen Attribute<br />
von Büros – sucht man in diesen Räumen<br />
vergebens. Hier schätzt und pflegt man die Wohlfühl-Atmosphäre<br />
und deren motivierende Wirkung<br />
bestätigt sich durch den kontinuierlich wachsenden<br />
Umsatz der Firma Rolf Bues technics.<br />
„Die ersten Entwürfe unseres Büros entstanden<br />
auf einer Urlaubsreise mit meiner Frau abends<br />
nach ein paar Gläsern Grauburgunder auf dem Papier<br />
der Getränkeuntersetzer“, erzählt Rolf Bues<br />
mit sichtlichem Vergnügen an dieser Erinnerung.<br />
FOTOS: PRIVAT
Dies und auch die nicht vorhandene Trennung zwi-<br />
schen den Geschäftsräumen und der Privatwoh-<br />
nung zeigen, dass der Beruf für Rolf Bues zur Berufung<br />
geworden ist.<br />
VORSICHTIGER VISIONÄR …<br />
Die bodentiefen Fenster seines straßenseitig liegenden<br />
Büros im Erdgeschoss bieten Aus- aber<br />
auch Einblicke. Rolf Bues zeigt gern, was er hat<br />
und was er kann. Neuheiten, Patente und Innovationen<br />
begleiten seinen beruflichen Werdegang,<br />
der sich seit 30 Jahren im Bereich der Bürodrucktechnik<br />
bewegt. Es gab mehrere Lebensstationen<br />
der Neuausrichtung. Die Durchführung dieser Veränderungen<br />
war immer ein wenig visionär, aber<br />
dennoch stets die eines vorsichtigen Kaufmannes.<br />
Spekulative Aktionen schätzt Rolf Bues ebenso<br />
wenig wie den Terminus Fremdkapital. „Ich habe<br />
mich immer aus der Substanz finanziert und nie<br />
eine Bank gebraucht“, erklärt der Unternehmer<br />
stolz. Eine Auffassung, die man heute selten findet,<br />
und wäre sie noch Regel, so hätte die letzte<br />
Finanzkrise nicht stattgefunden.<br />
Diese Überzeugung ist auch der Grund für den<br />
Umbau seines Elternhauses in so vielen kleinen<br />
Schritten, die noch dazu in weiten Teilen in familiärer<br />
Eigenar<strong>bei</strong>t vollführt wurden. Er investierte<br />
in den zwölf Jahren des Bestehens der Rolf Bues<br />
technics GmbH insgesamt 1,3 Millionen Euro. Die<br />
vollständig selbst finanzierten Räumlichkeiten,<br />
um die zu fotografieren sich Einrichtungsmagazine<br />
reißen würden, sind daher im wahrsten Sinne des<br />
Wortes eine handfeste Erfolgsbilanz, die zudem<br />
noch immer keinen Stillstand gefunden hat. Gerade<br />
wird dem Bues’schen Anwesen mit dem Ausbau<br />
des Dachgeschosses ein vierter Bürotrakt hinzugefügt.<br />
VON ANFANG AN UMTRIEBIG …<br />
Bei VW fing er an. Rolf Bues lernte in Wolfsburg<br />
das Handwerk des Industriekaufmannes. Nach<br />
seinem Militärdienst begann er <strong>bei</strong> den Greif Werken,<br />
wo er seinen ersten Kontakt mit chemischem<br />
Bürobedarf hatte. Der seit den 1930er Jahren in<br />
Goslar ansässige Produzent für Büro- und Schreibbedarf<br />
verfügte damals über 380 Beschäftigte.<br />
Der umtriebige Jungkaufmann hatte nicht vor, einer<br />
unter diesen 380 zu bleiben und begann neben<br />
seiner Ar<strong>bei</strong>t eine Zusatzausbildung zum Marketingwirt<br />
an der TU Clausthal, die ihm alsbald als<br />
jüngstes Mitglied einen Platz in der Geschäftsleitung<br />
von Greif einbrachte. Geschäftsführer war zu<br />
dieser Zeit sein späterer Kompagnon Reinhard<br />
Galle.<br />
Die Greif Werke wurden 1965 vom einstigen Tin-<br />
tenkocher aus Hannover, der Firma Pelikan, ge-<br />
kauft und gingen Schritt für Schritt in deren Struk-<br />
tur auf. Fortschritte im Bereich Elektronik und<br />
Computer veränderten das Bürosortiment zur Gän-<br />
ze, so auch <strong>bei</strong> Pelikan. Das Unternehmen wurde<br />
� quadrat 06 / 2011 11<br />
im Zuge der Herabsetzung seiner Aktien von der<br />
Schweizer Condorpart AG übernommen. Die folgende<br />
Umstrukturierung der Pelikanholding nahmen<br />
Rolf Bues und Reinhard Galle zum Anlass,<br />
sich als Spezialisten für schriftbildendes Büround<br />
EDV-Zubehör mit der Bues + Galle GmbH<br />
selbstständig zu machen. Sie erwarben hierzu eine<br />
Industriehalle in Vienenburg, in der zuvor Fußballidol<br />
Uwe Seeler Sportbekleidung hergestellt<br />
hatte. Das Wachstum der Firma bezeichnet Rolf<br />
Bues zu Recht als stürmisch, denn die Bues + Galle<br />
GmbH produzierte in den Folgejahren mehrere<br />
Millionen Farbbandkassetten für Matrixprinter und<br />
elektronische Schreibmaschinen.<br />
Rolf Bues hatte schon immer eine hervorragende<br />
Witterung für Trends und Zukünftiges. Erst wartete<br />
die junge Firma mit der Umstellung vom Impact-<br />
zum Non-Impact, dem „berührungslosen“<br />
Drucken auf, dann folgte die Idee von wiederverwendbaren<br />
Refill-Inkjetpatronen, Tonerpatronen<br />
und Farbbändern. Als sich die Bues + Galle GmbH<br />
mit diesem Konzept 1987 auf der Hannover Messe<br />
vorstellte, wurde die kleine Vienenburger Firma<br />
schier überrannt und hernach mit dem Harlypreis<br />
bedacht.<br />
NEUES KONZEPT UND ALTE BALKEN …<br />
Nach dem Verkauf seiner Firmenanteile richtete<br />
sich Rolf Bues 1997 noch einmal neu aus. Er<br />
kehrte in sein Elternhaus zurück und begann in<br />
einem kleinen Raum im ehemaligen Stallgebäude<br />
hinter der Tischlerei seines Vaters Kurt Bues mit<br />
der Marketing Consulting GbR. Während im Hinterzimmer<br />
das operative Geschäft mit modernster<br />
Bürotechnik anlief, bullerte vorne der Späneofen<br />
der väterlichen Tischlerei.<br />
Trotz der beengten Verhältnisse nutzte Rolf Bues<br />
die Gelegenheit und kaufte ein Bürotechnikunternehmen<br />
in Süddeutschland. 500 Neukunden, eine<br />
explodierende Verwaltung und eine Flut von Paketen,<br />
die täglich auf den Weg gebracht werden<br />
mussten, ließen den Garagenbetrieb aus allen Nähten<br />
zu platzen. Als ein Vierteljahr später mit Cornelia<br />
Rautmann die erste Mitar<strong>bei</strong>terin dazu stieß,<br />
Der alte Späneofen der ehemaligen Tischlerei
12 quadrat 06 / 2011 �<br />
war ein Um- und Ausbau nicht mehr zu umgehen.<br />
Es sollte die erste von insgesamt fünf Umbauphasen<br />
werden. 1999 gründete Bues die Rolf Bues<br />
technics GmbH, 2004 erweiterte er sein Unternehmen<br />
bereits um eine Dependance in Berlin.<br />
Das Geschäftskonzept des Harzburger Unternehmens<br />
basiert heute auf der Beratung zur Optimierung<br />
von Druckkosten mit anschließender Entscheidungshilfe<br />
für eine Produktgruppe, die individuell<br />
auf den Kunden zugeschnitten ist. Rolf<br />
Bues hat sich durch eine Neuentwicklung von ei-<br />
genen Lasertonerpatronen einen Namen gemacht,<br />
die mit gängigen Drucksystemen kompatibel sind.<br />
Diese Patronen sind weder Refill- noch Recycling-<br />
produkte, sie werden vollständig aus neuen Teilen<br />
und Komponenten zusammengesetzt. So entsteht<br />
ein qualitätvolles, etwas anderes Original, welches<br />
aber preiswerter ist als die Originalpatronen der<br />
Druckerhersteller. Zu diesem speziell auf Großunternehmen<br />
und Vieldrucker ausgerichteten Sortiment<br />
gesellt sich noch die Jumbo-Patrone auch<br />
eine Eigenerfindung, die das Original in seiner<br />
Leistungsfähigkeit noch in den Schatten stellt.<br />
Daneben bietet Bues seinen Kunden auch Hardware<br />
– so genannte „ReNew Drucker“ – an. Da<strong>bei</strong><br />
handelt es sich um Vorführmodelle und Rückläufer<br />
aus Leasingverträgen mit geringer Laufleistung,<br />
die <strong>bei</strong> Rolf Bues sowohl technisch als auch optisch<br />
fit gemacht und für ein Drittel des Originalpreises<br />
mit Garantie angeboten werden. Zu diesem<br />
Geschäftszweig gehört natürlich auch ein Wartungs-Service.<br />
Die umweltgerechte Entsorgung bildet eine weitere<br />
Säule des Unternehmensangebotes. Der Harzburger<br />
Unternehmer, dem seine Heimat und die<br />
Umwelt sehr am Herzen liegen, investierte 6.000<br />
Euro für die Entwicklung der Herstellung einer<br />
speziellen Sammelbox aus stabilem Karton, die<br />
seit 2010 von allen Kunden zu einem Preis von<br />
5,50 € bestellt und mit alten Druckkomponenten<br />
befüllt werden kann. In diesem Preis enthalten ist<br />
die Zusendung, Abholung und die umweltgerechte<br />
Entsorgung des Altmateriales. Der Kaufpreis der<br />
Sammelbox mehrt jedoch nicht etwa den Gewinn<br />
der GmbH, er wird am Jahresende aus dem Portemonnaie<br />
von Rolf Bues um den gleichen Betrag<br />
Modernes Ambiente im Fachwerk<br />
aufgestockt und für spezielle Projekte, wie etwa<br />
der regionalen Jugendförderung, gespendet. Im<br />
letzten Jahr wurden bereits 300 dieser Sammelboxen<br />
verkauft und etwa 65 Tonnen Leergut umweltgerecht<br />
entsorgt.<br />
EIN WEISSES UNTER SCHWARZEN SCHAFEN …<br />
Obwohl die Kostenoptimierung im Focus der Beratung<br />
steht, definiert sich das Angebot der Rolf<br />
Bues technics GmbH nicht über den Preis. „Wir<br />
sind keine Billigheimer“, erklärt Rolf Bues mit<br />
Nachdruck. „Über den Preis verliert man einen<br />
Kunden auch schnell wieder, wenn ein billigerer<br />
Anbieter auftaucht. Nur Qualität hält den Kunden.“<br />
Mit dieser Aussage erschließt sich, warum Rolf Bues<br />
auf seinem Katalog und in der Homepage mit<br />
einem Foto von einer schwarzen Schafherde wirbt,<br />
in der sich ein weißes Schaf befindet.<br />
Pikant: Auch das allseits bekannte blaugelbe Möbelhaus<br />
aus Skandinavien gehört zu den Kunden<br />
des Harzburger Unternehmens. Vor einiger Zeit<br />
versuchte es das Möbelhaus kurzzeitig mit einem<br />
günstigeren Anbieter und kam dann doch – seine<br />
eigene Verkaufspolitik ignorierend – zurück.<br />
1.300 Kunden, ein Umsatz von 1,7 Millionen Euro,<br />
40 bis 50 versendete Pakete pro Tag <strong>bei</strong> einer<br />
Reklamationsrate von nur 0,7 Prozent – dies funktioniert<br />
nur mit einem straff und effizient durchorganisierten<br />
Controlling. Tägliche Abgleiche mit<br />
dem zuvor festgelegten Umsatzplan zeigen Rolf<br />
Bues stets, wo er steht. Der Unternehmer, der<br />
nichts dem Zufall oder gar Fortuna überlässt, sagt<br />
dazu: „Erfolg ist ein dünnes Brett!“<br />
ZWEISTÜNDIGES WOCHENENDE …<br />
Der Mann vibriert geradezu vor Energie, er wird<br />
von Wirtschaftsmagazinen hofiert und von vielen<br />
zufriedenen Kunden geschätzt. Klar, dass für den<br />
Privatmann Rolf Bues nicht viel Zeit verbleibt.<br />
„Mein Wochenende beginnt manchmal erst am<br />
Sonntag um 16.00 Uhr“, bekennt Bues, der neben<br />
der Ar<strong>bei</strong>t vor Ort fast jede Woche für zwei Tage zu<br />
seinem Firmenstandort nach Berlin reist. Seine<br />
Hobbys betrieb der Perfektionist ähnlich zielstrebig<br />
wie sein Unternehmen, denn sowohl als Tänzer<br />
als auch auf dem Tennisplatz erreichte er Turnierniveau.<br />
Beides stellte er jedoch zu Gunsten seines<br />
Unternehmens zurück. Hin und wieder schwingt<br />
er sich auf sein Mountainbike und genießt die<br />
Harzpisten, wenn er nicht gerade mit seiner Frau<br />
Bettina einen guten Tropfen Wein auf einer der<br />
lauschigen Sitzinseln seines verzweigten Wohnund<br />
Geschäftsschlösschens in Westerode genießt.<br />
(ck)
FOTOS: HSB<br />
Nach allem, was man weiß, nennen viele<br />
Nordharz-Bewohner als kurzzeitiges Wochenend-<br />
oder Erlebnis-Ziel die „Erholungsorte“<br />
Berlin, Hamburg, Hannover, Braunschweig<br />
und so weiter. Alle? Nein. Ein kleiner hartnäckiger<br />
Teil der Bevölkerung nimmt die Annehmlichkeiten<br />
und Vorzüge der nahen Landschaften<br />
für sich und seine Gäste in Anspruch: Stille; beste<br />
Luftqualität; Bewegung; wunderschöne Ausblicke.<br />
Am Ende eine befriedigende Erschöpfung,<br />
auch Erholung genannt. Und wer es nicht ganz so<br />
anstrengend und still haben muss, sich dafür aber<br />
in eine ganz andere Zeit versetzen lässt, der nimmt<br />
die Eisenbahn. Genauer: Die Schmalspurbahn.<br />
Die fährt, erstmals 1887 in Betrieb, seit 20 Jahren<br />
wieder von Wernigerode und Nordhausen auf<br />
den Brocken, des Harzes höchsten Berg. Anlass<br />
für QUADRAT, diesen Teil der „Harzer Schmal-<br />
spurbahnen GmbH“ einmal mehr in öffentliches<br />
Interesse zu rücken.<br />
Ursprünglich, am Ende des 19. Jahrhunderts, so<br />
erfährt man, waren es drei Gesellschaften, die den<br />
Harz mittels schmalspuriger Eisenbahnen für den<br />
Transport von Waren und Personen erschlossen. In<br />
der Folge gab es neben den weiteren Verbindungen<br />
auch die zum Brocken, damals ein wesentlicher<br />
Faktor für ein wirtschaftliches Aufblühen des Har-<br />
zes und natürlich, wie heute wieder, eine der touristischen<br />
Attraktionen. Eine aktuelle Studie belegt,<br />
dass von acht in der Region ausgegebenen<br />
Euros einer von Gästen kommt, die der Schmal-<br />
reise � quadrat 06 / 2011 13<br />
Zwanzig Jahre Volldampf<br />
EINE MEHR ÖSTLICHE ERFOLGSGESCHICHTE<br />
Im Herbst, wenn die Laubfärbung am schönsten ist, lohnt sich eine Fahrt mit der Brockenbahn ab Wernigerode.<br />
spurbahnen wegen hier Urlaubszeiten verbringen.<br />
Von den insgesamt 1,1 Millionen Fahrgästen fuhren<br />
678.000 im Jahr 2010 auf den Brocken.<br />
Die Karriere der Brockenbahn in Kurzfassung:<br />
1899 ging sie in Betrieb, 1961 wurde wegen der<br />
innerdeutschen Grenzziehung der Personenverkehr<br />
eingestellt. Im September 1991 schließlich<br />
wurde der Zugverkehr auf den Brocken offiziell<br />
wieder aufgenommen. „Ohne Wende gäbe es die<br />
historischen Dampflokomotiven und viele andere<br />
Besonderheiten nicht mehr“, berichtet HSB- Pressesprecherin<br />
Heide Baumgärtner. Den gesamten<br />
„Linienbetrieb“ bewältigen täglich 17 so genannte<br />
Neubaudampflokomotiven aus den Baujahren<br />
1954 bis 1956. Allein auf dem Brocken sind im
14<br />
Sommerfahrplan täglich elf Ankünfte zu verzeichnen.<br />
Und weil es sich da<strong>bei</strong> um historische Waggons<br />
und Dampflokomotiven handelt, die in anderen<br />
Branchen längst als Antiquitäten gehandelt<br />
würden, ist natürlich der Reparatur- und Wartungsaufwand<br />
erheblich.<br />
Jetzt kommt die Vorzeige-Halle ins Spiel. Mitten<br />
in der Stadt Wernigerode steht eine 1936 erbaute<br />
Fahrzeugwerkstatt. Hier dreht sich alles um die<br />
Erhaltung des historischen Fuhrparks, hier ar<strong>bei</strong>ten<br />
etwa 30 Mitar<strong>bei</strong>ter, die regelmäßige Wartungen<br />
durchführen, kurzfristig reparieren und so für<br />
reibungslosen Ablauf im elektronisch gesteuerten<br />
Fahrbetrieb auf den Brocken sorgen. 2010 wurden<br />
zum Beispiel an zwei Dampflokomotiven und 26<br />
(von 88) Reisezugwagen Hauptuntersuchungen<br />
durchgeführt. Für jede Dampflokomotive fallen da<strong>bei</strong><br />
Kosten von etwa einer Viertelmillion Euro an,<br />
weil sie vollständig zerlegt, anschließend Stück<br />
für Stück restauriert und wieder zusammen gesetzt<br />
werden. „Dann sind sie neu“, so Heide<br />
Baumgärtner. An einen Neukauf wird wohl gegenwärtig<br />
nicht gedacht, weil eine einzige Replik –<br />
ohne Testaufwand des Herstellers – mehr als eine<br />
Million Euro kosten würde. Eine Investition, die<br />
<strong>bei</strong> 1,1 Millionen Fahrgästen und rund 10 Millionen<br />
Euro Umsatz eher nicht denkbar ist.<br />
Wünschenswert wäre eine neue Verbindung nach<br />
Braunlage, wovon man sich einen weiteren Aufschwung<br />
verspricht. Nachdem Teile der ursprünglichen<br />
Strecke längst anderen Nutzungen zugeführt<br />
worden waren, wurden vor drei Jahren Alternativen<br />
berechnet. Das Ergebnis: Investitionen<br />
sind machbar, aber über die Verteilung der laufenden<br />
Kosten müsse noch gesprochen werden. Das<br />
war es bisher.<br />
So versucht das Unternehmen weiter, mit den bewährten<br />
Mitteln die Kosten im Griff zu behalten<br />
und die Erlöse zu steigern. Hilfreich ist ein umfängliches<br />
Programm an Sonderfahrten auf den<br />
Brocken. Man kann, angefangen mit dem Sonderzug<br />
zum Neujahrsbrunch am 1. Januar, dem Osterhasenzug<br />
für die kleinen Gäste, Bockbierexpress,<br />
Spargelblitz, Sonderzug zum Sonnenuntergang,<br />
Halloween-Train und Nikolaus-Zug bis hin<br />
zur Sonderfahrt mit Weihnachtsbrunch reichlich
Links: Dampfzug der Harzquerbahn <strong>bei</strong> Ilfeld<br />
Rechts: Der Brocken, das beliebteste Ziel der<br />
Fahrgäste<br />
Unten: In der Fahrzeugwerkstatt steht die<br />
Dampflok 99 7243 auf der Hebebühne<br />
spezielle Angebote wahrnehmen. Selbst Rocken<br />
auf dem Brocken ist angesagt: 24-mal jährlich,<br />
vorwiegend im Oktober und November, wird die<br />
Rockoper Faust I im Goethesaal <strong>bei</strong>m Brockenwirt<br />
aufgeführt, drei Mal Faust II Ende November und<br />
dann wieder im April. Und die Aufzählungen von<br />
zum Beispiel Fotosafaris im offenen Schienencabrio,<br />
Sonderfahrten in Traditionszügen mit Platzreservierung,<br />
Glühweinzügen im Dezember, die<br />
Möglichkeiten für Hochzeits-, Firmen- und Partyfahrten<br />
müssen hier unvollständig bleiben.<br />
Der Harz hat gegenwärtig große Probleme, den<br />
Tourismus zu steigern. Die Harzer Schmalspurbahnen<br />
haben einen gewichtigen Anteil an den<br />
Bemühungen, hier Fortschritte zu erzielen. Vielleicht<br />
ist die neueste und auch für Länder und<br />
Kommunen positive Steuerschätzung ein Anstoß,<br />
die Planungen für eine Anbindung von Torfhaus<br />
und/oder Braunlage noch einmal zu aktivieren.<br />
Das würde den Kurzurlaubswünschen vieler Nordharzer<br />
und ihrer Gäste Dampf machen. (tg)<br />
Einen Wunsch hat Heide Baumgärtner: Zum<br />
Zwanzigjährigen Mitte September will das Unternehmen<br />
einen Filmbericht über die Schmalspurbahnen<br />
des Harzes, besonders über die Geschichte<br />
der Brockenbahn, produzieren. Dazu<br />
werden Fotos aus den Anfangszeiten (also auch<br />
vor dem Neubeginn) und filmische bis zu Video-<br />
Dokumentationen gesucht. Wer solche Aufnahmen<br />
leihweise zur Verfügung stellen kann, sendet<br />
sie an:<br />
Harzer Schmalspurbahnen, Heide Baumgärtner,<br />
Friedrichstr. 151, 38855 Wernigerode.<br />
Telefon: 03943 55 81 17<br />
E-Mail: pressestelle@hsb-wr.de<br />
spitzmarke � quadrat 06 / 2011 15
16 quadrat 06 / 2011 � gesundheit<br />
Charité adé!<br />
EIN UNGEWÖHNLICHES INTERVIEW MIT EINEM UNGEWÖHNLICHEN MENSCHEN: PROF. DR. GUIDO SCHUMACHER<br />
Der Empfang ist überaus freundlich, besser<br />
gesagt, warmherzig. Der Mann steht mitten<br />
im Leben. Er weiß, was er will. Groß, sym-<br />
pathische Ausstrahlung, Arzt aus Leidenschaft,<br />
wie sich noch herausstellen wird. Familienvater<br />
mit drei Kindern und begeisterter aktiver Fußballer.<br />
Es entsteht der Eindruck, dass sein Tag mehr<br />
als 24 Stunden hat.<br />
Nach dem Abitur studiert Guido Schumacher, der<br />
aus einer Ärztefamilie stammt, an der Universität<br />
Florenz und schließt dort mit der „Ärztlichen Vorprüfung“<br />
ab. Fließendes Italienisch gab´s gratis<br />
dazu.<br />
Zurück in Deutschland befasst er sich am Charité<br />
Campus Virchow Klinikum der Humboldt Universität<br />
Berlin mit Forschungsar<strong>bei</strong>ten im Bereich der<br />
Tumorimmunologie. „Schumi“, wie er von seinem<br />
Professor genannt wird, ist bald Assistenzarzt in<br />
der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie.<br />
Nach der Promotion im Jahre 1996 geht er für<br />
zwei Jahre nach Amerika in die größte Krebsklinik<br />
der Welt, an der University of Texas zur Forschungsausbildung<br />
als Visitierender Wissenschaftler<br />
in der Abteilung für „Thoracic and and Cardiovascular<br />
Surgery“, M.D. Anderson Cancer Center,<br />
Leiter: Dr. Jack A. Roth, der einer der renommiertesten<br />
Wissenschaftler im Bereich der Gentherapie<br />
<strong>bei</strong> Tumoren ist.<br />
Dann, nach der Forschungsar<strong>bei</strong>t, ar<strong>bei</strong>tet Dr.<br />
Schumacher wieder an der Berliner Charité, treibt<br />
seine Karriere voran und bekommt im Februar<br />
2010 den Titel des Professors verliehen.<br />
Seit 2009 ist er Chefarzt an der Klinik für Chirur-<br />
gie des Städtischen Klinikums Braunschweig. „Ich<br />
ar<strong>bei</strong>te hier am Aufbau der Klinik mit neuen Struk-<br />
FOTOS: PRIVAT, BERND SCHWARZ
turen und neuen OP-Techniken. Zum Beispiel die<br />
Vernetzung mit anderen Abteilungen und niedergelassenen<br />
Ärzten sowie Kliniken aus Goslar, Bad<br />
Harzburg, Wolfenbüttel, Peine und Helmstedt ist<br />
mir sehr wichtig, damit die bestmögliche Behandlung<br />
für die Patienten gesichert werden kann“,<br />
sagt Prof. Dr. Schumacher und erklärt den Aufbau<br />
des Cancer Centers (Krebs-Zentrums) in Braunschweig.<br />
Es handelt sich um ein Kompetenzzentrum,<br />
welches Patienten mit bösartigen Tumoren in<br />
der Ganzheit der Möglichkeiten behandelt. Spezialisten<br />
der beteiligten Kliniken, (Chirurgen, Onkologen,<br />
Gastroenterologen, Strahlentherapeuten,<br />
Radiologen und Pathologen) beraten einmal pro<br />
Woche individuell über die bestmögliche Behandlung<br />
ihrer Patienten, die häufig aus einer Kombination<br />
aus Operation und Chemotherapie mit oder<br />
ohne Bestrahlung besteht. Teil des Cancer Centers<br />
sind die so genannten Organzentren wie das Darmzentrum<br />
oder das Brustzentrum, die die Qualität<br />
der Untersuchungen und Behandlung sowie die<br />
Nachsorge sicherstellen. Solch ein Cancer Center<br />
lässt sich auf Grund der komplexen und vielseitigen<br />
Strukturen nur an sehr großen Krankenhäusern<br />
verwirklichen. Die chirurgische Klinik des<br />
Städtischen Klinikums Braunschweig gehört zu<br />
den größten Kliniken Norddeutschlands und ist<br />
somit prädestiniert dafür.<br />
„Das gesamte Spektrum der Allgemeinchirurgie<br />
wie Entfernung der Gallenblase und des Blind-<br />
darms sowie Operationen an der Schilddrüse, <strong>bei</strong><br />
Leisten- und Bauchwandbrüchen wird sehr häufig<br />
operiert. Zum Beispiel entfernt unsere Klinik die<br />
meisten Gallenblasen von Niedersachsen. Tag und<br />
Nacht an allen Wochentagen stehen wir mit unserem<br />
Team für Notfälle bereit. Diese umfassen<br />
Darmverschluss, Durchbrüche des Magens oder<br />
Darms, Verletzungen durch spitze oder stumpfe<br />
Gegenstände sowie Verkehrsunfälle mit Weichteilbeteiligung<br />
wie Leber, Milz et cetera. So genannte<br />
Polytraumen werden häufig in enger Kooperation<br />
mit den Unfallchirurgen versorgt“, führt er weiter<br />
aus.<br />
Eine enge Kooperation besteht mit weiteren Kliniken.<br />
Insbesondere fortgeschrittene gynäkologische<br />
Tumorleiden mit Beteiligung von Darm, Leber,<br />
Milz oder anderen Organen des Bauchraumes wer-<br />
den gemeinsam mit den Frauenärzten regelmäßig<br />
operiert.<br />
Ein wichtiger Schwerpunkt der Versorgung ist die<br />
Krebschirurgie des Bauchraumes. Besonders häu-<br />
fig werden Krebserkrankungen des Darms, der<br />
Speiseröhre, des Magens, der Leber, der Bauchspeicheldrüse,<br />
der Gallenwege, aber auch der Nebennieren<br />
ebenso wie Weichteiltumore (Sarkome)<br />
operiert. Die laparoskopische Chirurgie (Schlüssellochchirurgie)<br />
ist ein weiterer Schwerpunkt der<br />
Klinik. Insbesondere Gallenblasen, Blinddarmentzündung,<br />
Darmentzündungen (Divertikulitis,<br />
gesundheit � quadrat 06 / 2011 17<br />
M. Crohn, Colitis ulcerosa) sowie Leisten- und<br />
Narbenbrüche, aber auch Darmkrebs werden mit<br />
dieser den Patienten am wenigsten belastenden<br />
Methode operiert.<br />
„Um die Vielzahl an medizinischen Neuerungen<br />
stets aktuell in unsere Klinik einzubringen, ist für<br />
jedes Organ ein Ober- oder Facharzt beauftragt,<br />
das medizinische Wissen auf dem neuesten Stand<br />
zu halten. So können wir trotz des breiten Operationsspektrums<br />
das Niveau sehr hoch halten“, so<br />
der Mediziner.<br />
Er liebt und lebt seinen Beruf, das merkt man,<br />
sonst hätte er nicht noch die Energie für seine diversen<br />
Tätigkeiten wie zum Beispiel regelmäßige<br />
Teilnahme an der chirurgischen Hauptvorlesung<br />
der Charité, als Prüfer für Staatsexamina an der<br />
Charité und der Medizinischen Hochschule Hannover<br />
sowie in der Betreuung von Doktoranden als<br />
Doktorvater mit experimentellen und klinischen<br />
Themen oder die Vorlesungen zur Viszeralchirurgie<br />
an der Burdenko Akademie in Voronezh, Russland,<br />
deren Ehrendoktor er ist.<br />
Nach all diesen Informationen mag man ihn gar<br />
nicht zu seiner Freizeit befragen. Doch auch hier<br />
überrascht der Arzt aus Leidenschaft mit Bodenständigkeit:<br />
„Fußball mit meinen Kumpels, das<br />
entspannt!“ (bs)
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Nachtwäsche<br />
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auch in großen Cups von<br />
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...und vieles mehr!<br />
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Cornelia Greb<br />
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KURZ<br />
ANGETIPPT<br />
JUNI<br />
KONZERTREIHE<br />
STABKIRCHE HAHNENKLEE<br />
AB DONNERSTAG,<br />
2. JUNI 2011,<br />
IMMER DONNERSTAGS,<br />
19.30 UHR<br />
Ab 2. Juni 2011 findet eine<br />
Konzertreihe mit klassischer<br />
und zeitgenössischer Musik in<br />
der Stabkirche Hahnenklee<br />
statt.<br />
Am ersten Abend wird ein Chorkonzert<br />
unter dem Titel „Vom<br />
Dunkel ins Licht” mit Werken<br />
von C. Monteverdi, G.F. Händel,<br />
W.A. Mozart und aus der<br />
französischen Romantik geboten.<br />
Ausführende sind der<br />
Kammerchor Cantabile,<br />
Eschweiler, unter der Leitung<br />
von Gregor Josephs.<br />
Ein Cimbalkonzert des Münchner<br />
Musikers Michael Leontchik<br />
mit Werken von A. Vivaldi,<br />
J.S. Bach und P. de Sarasate,<br />
aber auch mit Jazz und Folklore<br />
findet dann am darauffolgenden<br />
Donnerstag, den 9. Juni<br />
2011 statt.<br />
Die Freunde der Orgelmusik<br />
können sich dann am nächsten<br />
Donnerstag, den 16. Juni, auf<br />
ein Konzert mit Werken von<br />
J.S.Bach, u.a. aus dem „III. Teil<br />
der Klavierübung“, mit Rüdiger<br />
Wilhelm, Braunschweig, freuen.<br />
Am Donnerstag, den 23. Juni, findet<br />
ein Chor- und Orgelkonzert unter dem<br />
Titel „Veni Sancte Spritus“ statt, das<br />
mit dem Vahrenwalder Kammerchor,<br />
Hannover unter der Leitung von Arno<br />
Janssen und der Orgelbegleitung von<br />
Imke Marks zur Aufführung gelangt<br />
und <strong>bei</strong> dem Werke zum Pfingstfest<br />
und Marienhymnusvertonungen u.a.<br />
von Felix Mendelssohn-Bartholdy,<br />
Franz Schubert, Benjamin Britten und<br />
John Rutter geboten werden.<br />
Die letzte Veranstaltung der Konzertreihe<br />
am 30. Juni bildet das Carrillon-<br />
Konzert auf dem Turmglockenspiel<br />
der Stabkirche. Unter dem Titel „Music<br />
for the millions“ spielt Sjoerd Tamminga,<br />
Goes/Niederlande, klassische<br />
und populäre Musik, Filmmusik und<br />
Jazz. Die Veranstaltung ist ein Open-<br />
Air-Konzert. Bei schlechtem Wetter<br />
wird für ausreichend Unterstellmöglichkeiten<br />
gesorgt. Es gibt Knabbereien<br />
und Getränke.<br />
Die Termine sind die Donnerstage des<br />
Monats Juni – Beginn jeweils um<br />
19.30 Uhr in oder an der Stabkirche<br />
in Hahnenklee. Die Reihe wird im Monat<br />
Juli fortgeführt.<br />
Info-Anfragen an: stabkirche.musik@<br />
gmx.de<br />
FOTO: SIDNEY GROMNICA<br />
5. BAD HARZBURGER<br />
BERGMARATHON<br />
11. JUNI 2011, 10.00 UHR<br />
Läufer, Walker und Nordic Walker geben<br />
sich am Pfingstsamstag in Bad<br />
Harzburg wieder ein Stelldichein. Unter<br />
dem Titel „Bad Harzburger Bergmarathon“<br />
findet mit Start und Ziel<br />
vor den Tribünen der Galopprennbahn<br />
im Sportpark diese sportliche Großveranstaltung<br />
statt. Gemeinsam mit<br />
den Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetrieben<br />
der Stadt richten die<br />
TSG Bad Harzburg, der MTK Bad<br />
Harzburg und der MTV Brunonia Harlingerode<br />
dieses Sportevent für Jung<br />
und Alt aus. Rund 700 Teilnehmer<br />
werden erwartet. Der erste Start erfolgt<br />
um 10 Uhr.<br />
Im Laufen reicht das Angebot vom<br />
500-m-Bambinilauf für die Jüngsten<br />
über den 1,5-km-Schnupperlauf für<br />
die Schüler. Sechs Kilometer bergauf<br />
und bergab geht es <strong>bei</strong>m Aktiv-Lauf.<br />
Elf Kilometer ist die Distanz auf der<br />
Fit-Strecke. Für die „Ausdauerprofis“<br />
werden ein Halbmarathon und ein Marathon<br />
angeboten. Im Walking oder<br />
Nordic Walking können die Aktiv- und<br />
Fit-Strecke sowie der Halbmarathon<br />
absolviert werden.<br />
Die ersten 500 Anmelder bis zum 6.<br />
Juni erhalten ein T-Shirt sowie eine<br />
Freikarte für das Silberbornbad und<br />
die Burgberg-Seilbahn (außer Bambinis).<br />
Allen Aktiven im Ziel bekommen<br />
eine Erinnerungsmedaille. Die<br />
FOTO: KTW Bad Harzburg
Foto: D.-D._pixelio.de<br />
schnellste Läuferin sowie der<br />
schnells te Läufer auf der Marathonstrecke<br />
erhalten einen Wanderpokal.<br />
Zusätzlich gewinnen die ersten drei<br />
weiblichen und männlichen Platzierten<br />
Geldpreise im Gesamtwert von<br />
1000 €.<br />
Im Rahmenprogramm des 5. Bad<br />
Harzburger Bergmarathons wird sich<br />
alles um die Wildkatze drehen. Der<br />
BUND will mit Aktionen, aber auch mit<br />
Unterhaltung auf den zunehmend eingeengten<br />
Lebensraum der Tiere aufmerksam<br />
machen. Unter dem Motto<br />
„Laufen für die Wildkatze“ soll geholfen<br />
werden, den Lebensraum und die<br />
Wanderwege des scheuen Waldbewohners<br />
zu retten.<br />
42. HARZBURGER<br />
MUSIKTAGE<br />
16. BIS 19. JUNI 2011<br />
Es ist wieder so weit:<br />
Zum 42. Mal finden die „Harzburger<br />
Musiktage“, eine Konzertreihe mit Musikern<br />
aus dem In- und Ausland, statt.<br />
Dank der neuen Konzeption hat man<br />
Gelegenheit, den einen oder anderen<br />
Musiker persönlich kennenzulernen.<br />
KUNDENDIENST<br />
Tel. 05322 2222 - Fax 05322 1655<br />
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elt-petermann@t-online.de<br />
Ein festliches Konzert mit dem Bariton<br />
Timothy Sharp eröffnet am Samstag,<br />
den 18. Juni 2011 um 20.00 Uhr<br />
im Kursaal Bad Harzburg den Reigen<br />
der musikalischen Veranstaltungen.<br />
Mitglieder des Staatsorchesters Braunschweig<br />
unter der Leitung von Peter-<br />
Jelle de Boer aus den Niederlanden<br />
bringen Werke von Mozart und Schubert.<br />
Ebenso wird auch der erste Liederzyklus<br />
von Gustav Mahler anlässlich<br />
seines 100. Todestages erklingen.<br />
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���������<br />
Ein Familienkonzert unter dem Titel<br />
„Max und Moritz“ gibt es dann am<br />
Sonntag, den 19. Juni 2011 um 17.00<br />
Uhr im Bündheimer Schloss. Hier gibt<br />
es ein Wiedersehen mit Timothy Sharp,<br />
für den der Komponist Guido Rennert<br />
die Streiche der klassischen Figuren<br />
von Wilhelm Busch musikalisch beschreibt.<br />
Begleitet wird Sharp vom<br />
Deutschen Saxophon Ensemble.<br />
Am Dienstag, den 21. Juni 2011 steht<br />
ein Preisträgerkonzert mit Bundes-<br />
und Landessiegern des Wettbewerbs<br />
„Jugend musiziert“ auf dem Programm.<br />
Unter dem Motto „Klassik ist<br />
Klasse“ ist der Aufführungsort zum<br />
ersten Mal in der Geschichte der „Bad<br />
Harzburger Musiktage“ ein Schulgebäude:<br />
Ab 17.00 Uhr kann man im<br />
Werner-von-Siemens-Gymnasium den<br />
Tönen der jungen Musiker, die schon<br />
Beachtliches in ihrem Repertoire haben,<br />
lauschen.<br />
„Noten in der Bank“ – damit sind diesmal<br />
keine Banknoten gemeint – ist der<br />
Leitspruch des Konzerts am Mittwoch,<br />
den 22. Juni in den Räumen der Vereinigten<br />
Volksbank eG, Bad Harzburg,<br />
wo um 20.00 Uhr ein Cembalo-Konzert<br />
stattfindet. „Goldberg Stimmungen“<br />
– unter diesem Titel spielen Aleksandra<br />
& Aleksander Grychtolik aus<br />
Polen an zwei Cembali Werke von J. S.<br />
Bach, M. Weckmann und P. Bustijn.<br />
In der Lutherkirche, Bad Harzburg,<br />
führt am Freitag, den 24. Juni, 20.00<br />
Uhr, das Ensemble Collegium Marianum<br />
aus Prag Werke von Antonio Vivaldi,<br />
J.F. Fasch, F. Jiranek und J.A.<br />
Reichenauer auf. Leitung hat Jana Semerádová,<br />
die auch als Solistin des<br />
Konzerts die Traversflöte spielt. Als<br />
kurz angetippt � quadrat 06 / 2011 19<br />
weiter Solist tritt Sergio Azzolini, Barockfagott,<br />
aus Italien auf.<br />
Abgeschlossen werden die diesjährigen<br />
42. Harzburger Musiktage mit einem<br />
Konzert im Bündheimer Schloss.<br />
Am Samstag, den 25. Juni 2011 um<br />
20.00 Uhr gelangen Werke des amerikanischen<br />
Komponisten Curt Cacioppo<br />
und des Komponisten Johannes<br />
Brahms zur Aufführung. Das Quartetto<br />
di Venezia, ein Streichquartett bestehend<br />
aus Andrea Vio, Alberto Battiston,<br />
Giancarlo di Vacri und Angelo<br />
Zanin aus Venedi, spielt zusammen<br />
mit Curt Cacioppo, der neben seiner<br />
Tätigkeit als Komponist ebenfalls Pianist<br />
ist, zuerst „Impressionen aus Venedig“<br />
(Cacioppo) und im zweiten Teil<br />
des Konzerts das Klavierquintett von<br />
Brahms.<br />
OPEN AIR CONCERT<br />
CORNELIA BUHL<br />
KLOSTERGUT GRAUHOF<br />
18. JUNI 2011<br />
AB 14.00 UHR<br />
Am 18 Juni 2011 findet auf dem<br />
Gelände des Klosterguts Grauhof,<br />
Goslar, ein Open Air Konzert statt. Die<br />
Organisatorin und Songwriterin<br />
Elektroplanung + Installation<br />
Karl Petermann & Sohn GmbH
20 quadrat 06 / 2011 � kurz angetippt<br />
Cornelia Buhl schreibt selbst dazu:<br />
„Ich organisiere mein erstes Benefiz<br />
Open Air zugunsten der seltenen Blutkrebserkrankung<br />
Polycythaemia vera.<br />
Kaum auszusprechen, kaum zu merken,<br />
unbekannt, selten und unheilbar.<br />
Das will ich ändern. Ich möchte<br />
Grundlagenforschung anschieben.<br />
Dazu habe ich zunächst einen Verein<br />
gegründet: Die Deutsche Gesellschaft<br />
zur Erforschung der Polycythaemia<br />
vera. Diese Erkrankung muss mal in<br />
die Öffentlichkeit, damit sich etwas<br />
bewegt.<br />
Auf dem Open Air unterstützen mich<br />
Ärzte, die informieren. Das große<br />
Rahmenprogramm wird unter anderem<br />
von Klaus Weiland, Iontach, John<br />
Vaughn, Jordi Torrens und vielen<br />
Freunden gestaltet. Es findet ein<br />
Kunst- und Kulturmarkt statt, regionales<br />
Handwerk und Kulinarisches.<br />
Ein extra Zuschau- und Mitmachprogramm,<br />
wer mag, und ein extra Kirchenprogramm<br />
mit Musik in der Klosterkirche.<br />
Wer kommt, hat schon geholfen.“<br />
(Cornelia Buhl, Songwriterin, Organisation,<br />
1.Vorsitzende des Vereins)<br />
Die Veranstaltung fängt um 14.00 Uhr<br />
an und geht bis tief in die Nacht.<br />
6. BAD HARZBURGER<br />
BÜRGERFRÜHSTÜCK<br />
BADEPARK AN DER WANDELHALLE<br />
26. JUNI 2011, 11.00 UHR<br />
Das Bad Harzburger Bürgerfrühstück<br />
findet in diesem Jahr bereits zum<br />
sechsten Mal statt. Die Aktion der<br />
„Bad Harzburg-Stiftung“ lädt dazu am<br />
Sonntag, den 26. Juni, in den Badepark<br />
an der Wandelhalle ein.<br />
Mehr als 500 Bad Harzburgerinnen<br />
und Bad Harzburger hatten sich vorigen<br />
Jahr zum gemeinsamen Brunch<br />
im Badepark an der Trink- und Wan-<br />
delhalle des Kurstädtchens getroffen,<br />
der sich als Veranstaltungsort außerordentlich<br />
gut bewährt hat.<br />
In diesem Jahr geht es wieder darum,<br />
ein Stück Heimatgeschichte zu bewahren:<br />
Dank einer großzügigen Zustiftung<br />
von Frau Charlotte Lison,<br />
Witwe des Künstlers Franz Bergmann,<br />
der die 125 Sagenfiguren um 1930<br />
schuf, befindet sich der Harzsagenschrein<br />
im Besitz der Bad Harzburg-<br />
Stiftung, die zunächst einmal mit der<br />
fachgerechten Einlagerung die Sicherung<br />
der Figuren betrieb. Nun soll der<br />
Harzsagenschrein, der lange eine Attraktion<br />
auf dem Burgberg war, saniert<br />
werden.<br />
Die gesellige Frühstücksrunde mit<br />
Musikprogramm und erstmals auch<br />
Kinderprogramm durch das „Mobilo“<br />
der Jugendförderung beginnt unter<br />
den ehrwürdigen Kastanien wie gewohnt<br />
um 11.00 Uhr und endet um<br />
16.00 Uhr. Der Erlös fließt unter anderem<br />
in die Sanierung des Harzsagenschreins<br />
auf dem Burgberg. Tische<br />
oder auch Einzelplätze können<br />
<strong>bei</strong> der Tourist-Information Bad Harzburg<br />
gebucht werden.<br />
Info: Telefon 05322 75330 oder<br />
www.bad-harzburg.de<br />
GOSLARER TAGE<br />
DER KLEINKUNST<br />
KULTURKRAFTWERK GOSLAR<br />
HILDESHEIMER STRASSE<br />
Vom 17. bis 26. Juni 2011 steht die<br />
Stadt Goslar mit den „32. Goslarer Tagen<br />
der Kleinkunst“ zehn Tage lang<br />
wieder ganz im Zeichen von Kleinkunst,<br />
Figurentheater, Kabarett &<br />
Co.<br />
Seit über 31 Jahren präsentiert der<br />
Förderkreis Goslarer Kleinkunsttage<br />
e. V. die Goslarer Tage der Kleinkunst<br />
– ein Ereignis, welches weit über die<br />
Region hinaus bekannt ist. Die Namen<br />
der Künstler lesen sich wie das Who´s<br />
who der internationalen Kleinkunstszene.<br />
Da<strong>bei</strong> sind stets alle Facetten<br />
der „kleinen Kunst“ zu bestaunen: von<br />
Figurentheater über Kabarett, Chanson,<br />
a cappella, Zauberei, Artistik bis<br />
hin zu Slapstick und Comedy.<br />
Traditionell finden die Goslarer Tage<br />
der Kleinkunst jedes Jahr immer in<br />
der Woche nach Pfingsten statt. Für<br />
jedes Festival wird eigens ein einmaliges<br />
Plakatmotiv ausgewählt. Info:<br />
05321 78060 (Förderkreis Goslarer<br />
Kleinkunsttage e.V.)<br />
„CREATURE“<br />
AUSSTELLUNG STELLA HAMBERG<br />
MÖNCHEHAUS MUSEUM<br />
Workshops und Führungen im Mönchehaus-Museum<br />
Goslar stehen im<br />
Monat Juni im Zeichen der Ausstellung<br />
der Künstlerin Stella Hamberg:<br />
In der ersten Veranstaltung führt Frau<br />
Dr. Bettina Ruhrberg unter dem Titel<br />
„Kunst am Abend“ Besucher durch<br />
die Ausstellung von Stella Hamberg.<br />
Anschließend ist Zeit für einen Gedankenaustausch.<br />
Termin ist Mittwoch,<br />
der 8. Juni 2011. Beginn ist 19.00<br />
Uhr.<br />
Einen dreitägigen Workshop zur Stella<br />
Hamberg-Ausstellung für Kinder<br />
leitet Carolin Heidloff, Kunstvermittlerin<br />
aus Braunschweig unter dem Titel<br />
„Stella Hamberg – Vom Werken<br />
und Berserkern“. Dieser Workshop ist<br />
für Kinder ab zehn Jahren gedacht,<br />
die keine Angst davor haben, sich die<br />
Finger schmutzig zu machen, wenn es<br />
darum geht, einmal tiefer in die Geheimnisse<br />
der skulpturalen Prozesse<br />
einzudringen und verschiedene Materialien<br />
dafür zu erforschen und zu verwenden.<br />
Eine wichtige Frage ist da<strong>bei</strong>:<br />
Welche Formen kann man in der nur<br />
kurzen Zeit, die man hat, entwickeln?<br />
Sind sie menschlich, oder abstrakt,<br />
fein oder grob gear<strong>bei</strong>tet? Material<br />
wird gestellt. Bitte an Ar<strong>bei</strong>tskleidung<br />
(auch Schuhe) denken und einen Pausensnack<br />
mitbringen!<br />
Termine: Freitag, 17.06., 15.00 bis<br />
17.00 Uhr, Sonnabend 18., und Sonntag<br />
19.06., jeweils 11.00 bis 16.00<br />
„BERSERKER“: COURTESY GALERIE EIGEN + ART LEIPZIG/BERLIN; FOTO: UWE WALTE S. Hamberg im Atelier: courtesy Galerie EIGEN +<br />
ART Leipzig/Berlin; Foto: Uwe Walter
Uhr. Anmeldung unter: 05321 29570,<br />
oder info@moenchehaus.de<br />
„SWINGING ST. PAULI“<br />
MUSICAL VON MARTIN LINGNAU<br />
ODEON THEATER<br />
AB DONNERSTAG, 23. JUNI 2011<br />
19:30 UHR<br />
Auf dem Kiez vergeht kein Tag, ohne<br />
dass sich die „Swing Kids“, eine Clique<br />
junger Leute, treffen, um mit unbändiger<br />
Lebenslust ihre Musik zu feiern:<br />
Swing! Rhythmen, die direkt ins<br />
Tanz<strong>bei</strong>n gehen. Und ins Herz! Doch<br />
die Zeichen der Zeit stehen für Max,<br />
Fritz, Heini, Alberta und Beate auf<br />
Sturm: Es ist das Jahr 1941, die Nazis<br />
sind an der Macht und Deutschland<br />
befindet sich im Krieg.<br />
Täglicher Treffpunkt für die „Swing<br />
Kids“ ist „Leo’s Bar“, ein Vergnügungstempel<br />
mitten in St. Pauli, den<br />
der charismatische Oskar Leonhardt<br />
führt. Oskars Devise „Reden ist Silber,<br />
Schweigen ist Gold“ ermöglicht<br />
ihm eine Existenz am Rande der Legalität,<br />
denn seine Hausband spielt<br />
den von den Nazis verbotenen Swing.<br />
Als eines Tages die junge Jüdin Emma<br />
<strong>bei</strong> Oskar auftaucht und ihn um<br />
Hilfe bittet, spitzt sich die Lage zu.<br />
Prompt verliebt sich Max in Emma,<br />
ohne jedoch ihr Geheimnis zu kennen.<br />
Und auch für die anderen „Swing<br />
Kids“ wird das Leben zum Tanz auf<br />
dem Vulkan: Den Jugendlichen flattern<br />
die Frontbefehle ins Haus, und<br />
die erste Liebe wird plötzlich zur teuflischen<br />
Bewährungsprobe...<br />
Das Musical „Swinging St. Pauli“ brodelt<br />
vor überschäumender Lebensfreude,<br />
die ihren Ausdruck im unvergleichlichen<br />
Rhythmus des Swing findet.<br />
Swing ist der rebellische Protest<br />
gegen den Gleichtakt der Marschmusik,<br />
und Swing gibt das Tempo vor:<br />
Unaufhaltsam dreht sich das Schicksalsrad<br />
zwischen Freundschaft, Liebe<br />
und Verrat.<br />
Nach „Fame“ und Copacabana“ wird<br />
auf Initiative des Vereins „BühnenReif<br />
Goslar“ im Juni 2011 mit über 60<br />
Schülern und Studenten das Musical<br />
„Swinging St. Pauli“ von Martin Lingnau<br />
im Odeon-Theater aufgeführt .<br />
Die Regie hat Axel Dücker, die musikalische<br />
Leitung Wilfried Nemitz. Die<br />
Choreographie stammt von Benita<br />
Rohr.<br />
Termine sind der 23. Juni, 25. Juni,<br />
26. Juni und 28. Juni, jeweils um<br />
19:30 Uhr. Informationen unter Tel.<br />
05321 319840 oder www.odeon-theater.de<br />
12. HARZER<br />
TRIKE-TREFFEN<br />
SPORTPARK AN DER RENNBAHN<br />
16. BIS 19. JUNI 2011<br />
Die chromblitzende und ein bisschen<br />
nach Maschinenöl duftende Atmosphäre<br />
von „Easy Rider“ kommt zum<br />
zwölften Mal nach Bad Harzburg.<br />
Auch wenn sich die Anzahl der Räder<br />
inzwischen von zwei auf drei erweitert<br />
hat, ist dennoch die Sehnsucht nach<br />
der Romantik eines „road movie“ zu<br />
spüren – eine Straße zu fahren auf der<br />
Suche nach dem unendlich fernen Horizont.<br />
Die Triker werden mit ihren blinkenden<br />
Maschinen auf drei Rädern auch<br />
2011 wieder die Blicke der Gäste und<br />
FOTO: Verkehrsverein Bad Harzburg<br />
Einwohner Bad Harzburgs auf<br />
sich ziehen. Vom 16. bis 19.<br />
Juni sind sie mit ihren chromblitzenden<br />
„Dreirädern“ zu<br />
Gast in der Stadt am Fuße des<br />
Großen Burgbergs. Organisiert<br />
wird das Treffen vom Verkehrsverein<br />
Bad Harzburg.<br />
Teilnehmer aus ganz Deutschland<br />
und dem Ausland werden<br />
auf den fantasievoll hochgestylten<br />
Maschinen besonders<br />
am Samstag, 18. Juni, <strong>bei</strong>m<br />
Konvoi durch Bad Harzburg<br />
und der sich anschließenden<br />
Ausfahrt in den Harz die Blicke<br />
der Schaulustigen auf sich ziehen.<br />
An diesem Tag können Interessierte<br />
ab 16.30 Uhr auch<br />
zu einer Schnupperfahrt auf<br />
ein Trike steigen. Das Festzelt<br />
ist wieder wie gewohnt auf<br />
dem Gelände des Harzburger<br />
Rennvereins im Sportpark aufgestellt.<br />
Dort erfolgt am Donnerstag,<br />
16. Juni, um 18.00 Uhr der<br />
Start des Trike-Treffens mit<br />
Fassanstich und Grillabend.<br />
Die „Offizielle Eröffnung“ mit<br />
anschließender Party mit DJ<br />
steigt am selben Ort am Freitag,<br />
17. Juni, ab 20 Uhr. Der<br />
Samstag klingt nach der Harzausfahrt<br />
ab 19.15 Uhr mit einer<br />
weiteren Party – auch wieder<br />
mit DJ – im Festzelt aus.<br />
Am Sonntag, den 19. Juni<br />
2011, werden die Triker auf ihren<br />
PS-starken Stahlrössern<br />
sich wieder „on the road“ begeben<br />
und Bad Harzburg verlassen.<br />
Weitere Informationen <strong>bei</strong>m<br />
Verkehrsverein Bad Harzburg,<br />
Telefon 05322 2927 oder unter<br />
www.harzburginfo.de (sg)<br />
spitzmarke � quadrat 06 / 2011 21
22<br />
DEMNÄCHST IM CINEPLEX GOSLAR<br />
HANGOVER 2<br />
AB 2.6.2011 IM KINO!<br />
Diesmal reisen die Freunde nach Thailand, um Stus Hochzeit zu feiern. Und der<br />
will nach der unvergesslichen Junggesellenparty in Las Vegas auf Nummer sicher<br />
gehen und wünscht sich einen ganz normalen, unverfänglichen Brunch vor<br />
der Trauung. Doch leider entwickeln sich die Dinge anders als geplant und so<br />
kommt es auch in Bangkok zu Katastrophen und Blackouts, die selbst die<br />
schlimmsten Befürchtungen übertreffen …<br />
Abgedrehtes Sequel der Erfolgskomödie von Todd Phillips („Stichtag“) mit<br />
Bradley Cooper, Ed Helms, Zach Galifianakis und Justin Bartha.<br />
KUNG FU PANDA 2<br />
AB 16.6.2011 IM KINO!<br />
Kaum ist Panda Po am Ziel seiner Träume und beschützt als geachteter Drachenkrieger<br />
zusammen mit den Furiosen Fünf das Tal des Friedens, da taucht ein<br />
neuer Bösewicht auf und will mit Hilfe einer Geheimwaffe China erobern und<br />
Kung Fu den Garaus machen! Das kann Po natürlich nicht zulassen, sonst hätte<br />
er sich ja ganz umsonst so abgerackert! Doch um den Schurken zu besiegen,<br />
muss sich der gemütliche Panda seiner mysteriösen Vergangenheit und den<br />
Wurzeln seiner Herkunft stellen.<br />
Turbulente Fortsetzung der bärenstarken Animations-Komödie.<br />
Cineplex Goslar<br />
Carl-Zeiß-Straße 1 · 38644 Goslar · Tel. 0 18 05 - 54 66 47*<br />
*Der Anruf kostet 14 ct/min aus dem deutschen Festnetz. Mobilfunkhöchstpreis 42 ct/min.<br />
MR. POPPERS PINGUINE<br />
AB 23.6.2011 IM KINO!<br />
Ar<strong>bei</strong>t ist alles für Tom Popper. Dafür hat der von Ehrgeiz getriebene New Yorker<br />
Geschäftsmann viel geopfert, lebt getrennt von seiner Frau Amanda und den<br />
<strong>bei</strong>den gemeinsamen Kindern. Die wichtigen Dinge im Leben erkennt Mr. Popper<br />
nicht – bis er eine ungewöhnliche Erbschaft macht. Sein Vater, ein Abenteurer,<br />
der Frau und Kind früh verließ, hinterlässt ihm einen Pinguin, aus dem schon bald<br />
sechs werden. Schnell stellen die neugierigen Vögel sein Leben völlig auf den<br />
Kopf, sorgen für ordentlich Chaos und verwandeln Mr. Poppers luxuriöses Apartment<br />
in eine verschneite Winterlandschaft …<br />
LARRY CROWNE<br />
AB 30.6.2011 IM KINO!<br />
Seit Jahren ar<strong>bei</strong>tet Larry Crowne als Manager einer Supermarktkette, bis er<br />
eines Tages aus heiterem Himmel gefeuert wird. Angeblich, weil er kein Studium<br />
vorweisen kann. Von heute auf morgen ar<strong>bei</strong>tslos entschließt er sich, seinen Abschluss<br />
nachzuholen. Eine Entscheidung, die sein Leben verändern wird. Denn in<br />
der Schule trifft er auf seine bezaubernde Lehrerin Mercedes Tainot. Die hat sowohl<br />
die Lust an ihrem Beruf als auch an ihrer Ehe verloren und steckt selbst<br />
mitten in einer handfesten Krise. Doch Larrys unbeholfenem Charme kann sie<br />
auf Dauer nicht widerstehen …
Ab<br />
16.06.2011<br />
im Kino<br />
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WEITERE INFOS UNTER WWW.CINEPLEX.DE<br />
23
24 quadrat 06 / 2011 �<br />
Stecher’s Landgenuss<br />
Der Name verspricht viel, aber das Angebot<br />
hält auch, was der Name verspricht: frische<br />
Lebensmittel genießen. Alles was das Feld<br />
zurzeit zu bieten hat, kommt im Bistro „Stecher´s<br />
Landgenuss“ frisch auf den Tisch. Spargel in verschiedenen<br />
Variationen, Salate mit frischen Kräutern<br />
und, wenn die Sonne mitspielt, gibt es in wenigen<br />
Tagen die ersten Erdbeeren. Mit auf dem<br />
Teller: Geflügel oder Fisch.<br />
Die Erdbeerfelder in Jerstedt sind seit fast 30 Jahren<br />
bekannt für frisches Obst von bester Qualität.<br />
Seit 2005 werden im Hofladen und im Bistro Obst,<br />
Gemüse und Kartoffeln aus eigenem Anbau, Geflügel<br />
aus eigener Aufzucht und Geflügelwurst aus<br />
der hauseigenen Schlachterei angeboten. Die Palette<br />
wird mit anderen genussvollen Nahrungsmit-<br />
ERDBEEREN, FRISCHES GEMÜSE, GEFLÜGEL UND MEHR<br />
teln wie Marmeladen, herzhaften Brotaufstrichen<br />
oder auch Eiernudeln und Käse komplettiert. Aus<br />
der Küche kommen saisonale Gerichte immer<br />
frisch zubereitet direkt auf den Bistro-Tisch.<br />
Aktuell: Spargel mit Bärlauchbandnudeln, Spargel<br />
mit Putenlachsschinken oder Doradenfilet an mit<br />
Tomaten und Rosmarin überbackenem Spargel.<br />
Der kreative Küchenchef zaubert mit dem Königsgemüse<br />
königliche Genüsse. Fertigprodukte haben<br />
hier keinen Platz, Saucen werden auf der Basis eines<br />
gehaltvollen, selbst gekochten Fonds zubereitet<br />
und das Dressing für die knackigen Salate<br />
kommt nicht aus der Flasche. Hauptbestandteil<br />
des Speisenangebots bildet natürlich das Geflügel.<br />
Die eigene Aufzucht von Puten und Gockeln, das<br />
ist der Stechersche Markenbegriff für den Hahn,<br />
garantiert geschmackvolles Geflügelfleisch. Etwa<br />
1000 Gockel und 200 bis 300 Puten werden<br />
durchschnittlich in Jerstedt gehalten. Eine<br />
ausgewogene Fütterung mit einem hohen<br />
Anteil an hofeigenem Getreide<br />
bietet dem Kunden Geflügelfleisch<br />
erster Güte, das übrigens<br />
den Preisvergleich<br />
mit Supermärkten und<br />
Discountern nicht<br />
scheuen muss. Das<br />
Preis-Leistungsverhältnis<br />
gekoppelt<br />
mit dem Geschmackserlebnis<br />
stimmt.<br />
Selbstverständlich<br />
ist Saisongeflügel,<br />
Ente und Gans, ab<br />
Oktober bis zum Jahresende<br />
im Angebot.<br />
Qualität ist das wichtigste<br />
Produktmerkmal in allen<br />
Bereichen. Die drei Stand<strong>bei</strong>-<br />
ne des Betriebs, der Anbau von Obst und Gemüse,<br />
die Geflügelaufzucht und die Eigen-Vermarktung<br />
der Produkte erfüllen diesen hohen Anspruch. Bei<br />
der Tierhaltung wird <strong>bei</strong>spielweise völlig auf den<br />
Einsatz von Medikamenten verzichtet.<br />
Der Landwirt Wilfried Stecher, als Gastronom<br />
Quereinsteiger, möchte <strong>bei</strong> seinen Kunden, wie er<br />
sagt, „Überzeugungsar<strong>bei</strong>t leisten“, „den Kunden<br />
an das Geflügel heranführen“ und mit hochwertigen<br />
Produkten überzeugen. Was für das Federvieh<br />
gilt, gilt auch für Obst und Gemüse. „Unsere alte<br />
Gartenkultur ist verloren gegangen.“ Der Verbraucher<br />
hat keinen direkten Bezug mehr zum Eigenanbau<br />
und durch moderne Anbautechniken<br />
und schnelle Transportwege auch die Anbindung<br />
an die jahreszeitlich verfügbaren Obst- und Gemüsesorten<br />
verloren. Das veränderte Kundenverhalten<br />
beobachtet Stecher auch auf den Erdbeerfeldern.<br />
Wurden in den Anfangsjahren noch 75 bis<br />
80 Prozent der Früchte selbst gepflückt, liegt die<br />
Rate der „Selbstpflücker“ heute nur noch <strong>bei</strong> 20<br />
Prozent. Allerdings erfreuen sich die roten Früchte<br />
ungebrochener Beliebtheit und sie belegen mit<br />
zehn Hektar auch den mit Abstand größten Teil der<br />
landwirtschaftlichen Anbaufläche. Wer von den<br />
leuchtenden reifen Früchtchen angelacht wird,<br />
kann nur schwerlich widerstehen. Im Angebot an<br />
sommerlichen Obstsorten sind auch Himbeeren,<br />
Johannis- und Stachelbeeren sowie Brombeeren.<br />
In Planung ist derzeit der Anbau von Aprikosen,<br />
dem ersten Steinobst der Angebotspalette und auf<br />
Grund der klimatischen Gegebenheiten eine Rarität<br />
im Norden. In Stechers Bistro und im Hofladen<br />
wird nur das zubereitet und verkauft, was von den<br />
Feldern in Jerstedt erntefrisch angeliefert wird.<br />
Die Erdbeere betört durch ihren Duft und der botanische<br />
Name „Fragaria vesca“ bedeutet „essbarer<br />
Duft“. Das allein klingt schon nach einer kulinarischen<br />
Versuchung. Verar<strong>bei</strong>tet wird die Erdbeere<br />
in der Küche des Bistros zu leckeren Gerichten,<br />
die durch das Zusammenspiel der Zutaten<br />
FOTOS: BERND SCHWARZ
den Gaumen überraschen. Und selbstverständlich<br />
kann täglich der traditionelle Erdbeerkuchen verzehrt<br />
werden – pur oder mit Sahne, in jeder Variante<br />
ein Genuss. Im Hofladen sind darüber hinaus<br />
auch selbstgemachte Erdbeer- und andere vor Ort<br />
hergestellte Fruchtmarmeladen und auch verschiedene<br />
Erdbeermixprodukte, wie zum Beispiel<br />
Sekt, käuflich zu erwerben.<br />
Das Lebensmittelsortiment im Hofladen wurde<br />
sukzessive erweitert und bietet heute „alles was<br />
frisch ist“: Eier, Käse, nicht homogenisierte<br />
Milch, Quark, Joghurt und frische Butter. Die unterschiedlichen<br />
Sorten der Geflügelwurst aus der<br />
eigenen Schlachterei machen Appetit und befriedigen<br />
auch ausgefallene Geschmacksrichtungen:<br />
Putenbrust mit grünem Spargel, Lachsschinken<br />
von der Pute, Geflügelstücke in Meerrettich-Hülle<br />
oder eine Gockelbrust und Geflügel-Currywurst für<br />
den heimischen Herd oder das Grillfest. An der<br />
Fleisch- und Wursttheke bleiben keine Wünsche<br />
offen. Die ausschließliche Verwendung von Geflügelfleisch<br />
<strong>bei</strong> der Wurstverar<strong>bei</strong>tung hindert den<br />
Hofladen-Inhaber nicht daran, auch Wurst auf<br />
Schweinefleischbasis anzubieten, die ein Ladenschlachter<br />
aus der Region herstellt. Denn auch<br />
das ist ein Anliegen Stechers, die Bildung eines<br />
Netzwerks regionaler Hersteller, die sich die Erzeugung<br />
und Vermarktung gesunder, schmackhafter<br />
Lebensmittel auf die Fahnen geschrieben haben.<br />
Zum (fast) Vollsortiment an Frischeprodukten<br />
fehlen nur noch Brot und Brötchen, aber auch dazu<br />
gibt es schon Überlegungen, die in absehbarer<br />
Zeit umgesetzt werden könnten.<br />
Klingt die Bezeichnung „Bistro“ eher modern, ist<br />
das Ambiente historisch. Der Bauernhof in Jerstedt<br />
existiert seit Generationen, wurde im Dreißigjäh-<br />
� quadrat 06 / 2011 25<br />
rigen Krieg zerstört und wieder aufgebaut. Die ineinander<br />
übergehenden Verkaufs- und Gasträume<br />
befinden sich in den ehemaligen Kuh- und Schweineställen,<br />
das Dachgeschoss wurde früher als<br />
Heuboden genutzt. Das Bistro bietet 85 Sitzplätze<br />
in einer bodenständig geprägten Umgebung mit<br />
alten Balken und einem Blick ins Grüne. „Lokalitäten“,<br />
erläutert Stecher, „sollten keine Barrieren<br />
aufbauen“. „Zu uns kann man in besseren oder<br />
schlechteren Klamotten kommen. Für uns zählt<br />
nur, jedem Gast eine gleichbleibend hohe Qualität<br />
unserer Produkte zu gewährleisten.“ (uju)<br />
Stecher´s Landgenuss<br />
Die Öffnungszeiten:<br />
Di - Fr 9:00–18:00 Uhr, Sa 9:00–17:00 Uhr<br />
Hohe Warte 22, 38644 Goslar-Jerstedt<br />
Tel.: 05321/81342, Fax: 05321/51597<br />
stechers-landgenuss@gmx.de<br />
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26 quadrat 05 / 2011 � SPITZMARKE
ganz privat � quadrat 06 / 2011 27<br />
DR. ANNE UND PETER PFITZNER GANZ PRIVAT FOTOS: BERND SCHUBERT, FOTOGRAFIERT IM CAFÉ AM MARKT, GOSLAR<br />
Anne und Peter Pfitzner sind seit zehn Jahren ein Paar. Er ist Goldschmiedemeister mit<br />
Atelier am Goslarer Marktplatz, Dr. Anne Pfitzner ar<strong>bei</strong>tet als Marketingleiterin <strong>bei</strong>m<br />
Pharmadienstleister Med-X-Press. Beide versuchen mit viel Organisationstalent ihre umfänglichen<br />
beruflichen Aktivitäten und den Alltag so zu gestalten, dass auch die Familie<br />
mit den <strong>bei</strong>den Töchtern von Anne Pfitzner und alle sonstigen Interessen in Einklang gebracht<br />
werden.<br />
Die obligatorische Frage: Wie haben Sie sich kennengelernt?<br />
Peter Pfitzner: Das war in einem Urlaub vor zehn<br />
Jahren in der Türkei. Meine Schwester Susanne<br />
hat, wie ich, auch zwei Kinder, und schlug einen<br />
gemeinsamen Sommerurlaub in der Türkei vor.<br />
Dr. Anne Pfitzner: … ja und mich hat sie auch ge-<br />
fragt, denn sie ist meine Freundin, die jetzt meine<br />
Schwägerin ist. Ich wusste gar nicht, dass sie einen<br />
Bruder hat, den ich aber dann in diesem Urlaub<br />
kennengelernt habe.<br />
Meine jetzige Schwägerin kenne ich schon sehr<br />
lange, da wir <strong>bei</strong>de in einem Vorort Frankfurts<br />
wohnten, Kinder im selben Alter haben, die unter<br />
anderem auch gemeinsam in den Kindergarten gegangen<br />
sind und sich so gut verstanden, dass sie<br />
schon im Kindergarten heiraten wollten. Jetzt sind<br />
sie „angeheiratete“ Cousins und Cousinen.<br />
Wie ist die Entscheidung für den Umzug vom Hessischen<br />
nach Goslar gefallen?<br />
Dr. Anne Pfitzner: Wir hatten ja eine relativ frische<br />
Beziehung, die zudem eine Fernbeziehung war.<br />
Mir war klar, dass das ständige Hin- und Herfahren<br />
schulpflichtigen Kindern nicht zuzumuten ist. Al-<br />
so haben wir den Schritt gewagt, sind ins kalte<br />
Wasser gesprungen, sind zusammengezogen und<br />
haben vor fünf Jahren dann auch geheiratet.<br />
Sind sie gebürtig aus Frankfurt?<br />
Dr. Anne Pfitzner: Ich stamme aus dem Ruhrgebiet<br />
und bin über verschiedene Studienorte nach<br />
Frankfurt gekommen. Nach der Promotion habe<br />
ich zunächst in einer Werbeagentur gear<strong>bei</strong>tet und<br />
bin dann zu einem Pharmaunternehmen mit Spezialisierung<br />
auf den Import von Arzneimitteln gewechselt.<br />
Zum Zeitpunkt des Umzugs nach Goslar<br />
war ich geschäftsführende Gesellschafterin dieses<br />
Unternehmens, habe aber während meiner Erziehungszeit<br />
und in Verbindung mit dem Ortswechsel<br />
meine Anteile am Unternehmen verkauft. Die<br />
Überlegung, nach Goslar zu gehen, hatte auch da-
28 quadrat 06 / 2011 � ganz privat<br />
mit zu tun, dass es für meinen Mann wesentlich<br />
schwieriger gewesen wäre, mit seiner Gold- und<br />
Platinschmiede nach Frankfurt zu ziehen.<br />
Wie lange gibt es diese Gold- und Platinschmiede<br />
in Goslar schon?<br />
Peter Pfitzner: Mein Großvater hat 1917 ein klassisches<br />
Juweliergeschäft am Fleischscharren gegründet.<br />
Er war, wie früher oft üblich, Uhrmacherund<br />
Optikermeister. In den 30er Jahren wurden<br />
neue Geschäftsräume am Marktplatz bezogen, an<br />
der Fassade weist heute noch eine große Uhr auf<br />
die ursprüngliche Nutzung des Gebäude hin, in<br />
dem jetzt ein Eis-Café betrieben wird. Mein Vater<br />
hat das Geschäft in den 60er Jahren übernommen<br />
und ich, notgedrungen, im Jahr 1983.<br />
Wieso haben Sie das Geschäft „notgedrungen“<br />
übernommen?<br />
Peter Pfitzner: Ich habe in Hannover eine Ausbil-<br />
dung zum Juwelengoldschmied absolviert, eine<br />
Ausbildung, <strong>bei</strong> der besonders das Steinmaterial<br />
im Vordergrund steht. Schon während meiner Bun-<br />
deswehrzeit am Standort Goslar hatte ich den<br />
Wunsch, Auslandserfahrungen zu sammeln, in ver-<br />
schiedenen Ländern und Städten habe ich volontiert,<br />
war unter anderem in Brasilien und Hongkong,<br />
um schließlich in Südafrika zu bleiben.<br />
Zweieinhalb Jahre ar<strong>bei</strong>tete ich im Zentrum von<br />
Johannesburg <strong>bei</strong> der Firma Tanur, die Top-Firma<br />
nicht nur in Südafrika, ein tolles Atelier mit internationalen<br />
Designern und Goldschmieden, von denen<br />
man viel lernen konnte. Mein Schwerpunkt<br />
war das Bauen von Modellen für Kleinserien; quasi<br />
der Brückenschlag zwischen den Designern und<br />
den Goldschmieden. Nach insgesamt fünf Gesellenjahren<br />
habe ich meine Meisterprüfung in Pforzheim<br />
abgelegt. Eine Prüfung, die in Südafrika völlig<br />
unbekannt war. Während meiner Zeit in Südafrika<br />
verstarb meine Mutter mit 54 Jahren und<br />
sechs Wochen nach meiner Meisterprüfung starb<br />
mein Vater.<br />
…und dann haben Sie das elterliche Geschäft<br />
übernommen?<br />
Peter Pfitzner: Meine Schwester machte gerade<br />
eine Ausbildung, wir beschäftigten in unserem Ge-<br />
schäft sechs Mitar<strong>bei</strong>ter und da konnte man na-<br />
türlich nicht sagen: Ich verkaufe hier alles und<br />
gehe wieder zurück nach h Afri-<br />
ka. Ich habe dann das sGe- schäft übernommen, aber er für<br />
mich stand eigentlich immer mmer<br />
fest: Ich möchte an dem m jetzigen<br />
Standort, dem Eckgekgebäude an der Breiten Straße,<br />
eine eigene Gold- und<br />
Platinschmiede. 1998 habe abe<br />
ich das alte Geschäft aufufgelöst und das gemacht, ht,<br />
was ich immer machen en<br />
wollte.<br />
Ich kann meine Ideen vererwirklichen und stehe im m<br />
persönlichen Kontakt mit it<br />
meinen Kunden. Früher er<br />
hatte ich bis zu zwölf f<br />
Mitar<strong>bei</strong>ter und gar kei-<br />
ne Zeit, über eigene Ent-<br />
würfe nachzudenken. In<br />
meiner neuen Gold- und<br />
Platinschmiede habe<br />
ich dann wieder angefangen,<br />
Modelle zu<br />
bauen.<br />
Aus welchen Materialien<br />
werden solche Schmuckmodelle<br />
muckmodelle<br />
gebaut?<br />
Peter Pfitzner: Ursprünglich war das ein speziel-<br />
les Hartwachs, das mit der Feile zu bear<strong>bei</strong>ten ist.<br />
Dann bin ich übergegangen zu Kunststoffen, Po-<br />
lymerkunststoffen, wie sie von den Zahntechni-<br />
kern benutzt werden...<br />
Dr. Anne Pfitzner: … deshalb sagen auch häufig<br />
Kunden, es riecht hier wie <strong>bei</strong>m Zahnarzt.<br />
Peter Pfitzner: …die Kunststoffmodelle haben den<br />
Vorteil, dass man sie auch polieren konnte...<br />
Dr. Anne Pfitzner: …da sahen schon immer die<br />
Modelle klasse aus…<br />
Peter Pfitzner: … für die Kunden war das sehr vor-<br />
teilhaft, weil sie eine genaue Vorstellung des<br />
Schmuckstücks bekamen. Allerdings habe ich mit<br />
diesen Kunststoffen meine Geschmacksnerven ru-<br />
iniert: Man sollte diese Ar<strong>bei</strong>t unter einer Absaug-<br />
anlage machen, mit Gesichtsschutz, das habe ich<br />
etwas vernachlässigt und jetzt schmeckt alles sal-<br />
zig. Aber das hat auch dazu <strong>bei</strong>getragen, dass ich<br />
nun meine Modelle über CAD erstelle. Sie werden<br />
am Rechner dreidimensional absolut realistisch<br />
abgebildet, von allen Seiten anschaubar. Ich kann<br />
zum Beispiel eine Hand fotografieren und einen<br />
Ring auf einen Finger projizieren. Jedes Schmuck-<br />
stück ist so bis ins kleinste Detail darstellbar.<br />
Sie verwirklichen ihre eigenen Ideen und die ihrer<br />
Kunden. Ar<strong>bei</strong>ten Sie auch Schmuckstücke um?<br />
Peter Pfitzner: Ja, das ist ein sehr interessanter<br />
Bereich, denn es werden viele Schmuckstücke ver-<br />
erbt, von der Nachkriegsgeneration, Stücke aus<br />
den 60er Jahren, die nicht mehr als zeitgemäß<br />
empfunden werden und die in einem entsprechend<br />
modernen Design umgear<strong>bei</strong>tet werden.<br />
Sie ar<strong>bei</strong>ten mit Gold und Platin, haben sie auch<br />
Lieblingssteine?
Peter Pfitzner: Ich ar<strong>bei</strong>te mit Gold und Platin, au-<br />
ßer <strong>bei</strong> meiner Golfschmuck-Kollektion, die ist<br />
komplett aus Silber. Meine Lieblingssteine: Brilli-<br />
anten, der Diamant in verschiedenen Schliffaus-<br />
führungen, Perlen natürlich, und ich mag sehr,<br />
sehr gern Opal, das ist ein Stein mit allen Spektralfarben.<br />
Dr. Anne Pfitzner: … und wir haben es noch immer<br />
nicht geschafft, eine Reise nach Australien zu realisieren.<br />
Peter Pfitzner: Ja, das ist mein großer Wunsch als<br />
Opalliebhaber. Von dort kommen die Steine. Ich<br />
möchte gern nach Coober Pedy, einer Stadt unter<br />
der Erde. Da es dort so extrem heiß ist, haben sich<br />
die Menschen ihre Wohnungen in stillgelegten Minen<br />
eingerichtet, etwa 30 Meter unter der Erde.<br />
Ich würde mir gern die Heimat des Opals anschauen<br />
und die Minen besichtigen, aber für eine Reise<br />
nach Australien A muss man viel<br />
Zeit haben. ha<br />
Hatte ihr Südafrikaaufenthalt<br />
auch mit der Nähe zu den Di-<br />
aman amanten zu tun?<br />
Peter Pete Pfitzner: In Südafrika<br />
ist es e im Grunde genommen<br />
sehr sehr, sehr schwierig, an Diamanten<br />
man zu kommen, weil<br />
das Syndikat De Beers die<br />
Anteile Ant an den Minen besitzt,<br />
sitz genau wie das Anglo-<br />
American Am Syndikat <strong>bei</strong>m<br />
Go Gold. In Südafrika ist es<br />
sc schwieriger, Gold zu bekommen,<br />
ko als in Deutschland.<br />
la Der Seniorchef meiner<br />
n Firma hatte allerdings<br />
eine e eigene Diamantschleiferei,<br />
s<br />
da hat man<br />
schon s Diamanten gesehen,<br />
die man sonst nicht<br />
in die Hand bekommen<br />
hätte. Große Steine, etwa<br />
daumennagelgroß,<br />
was hier in Deutschland<br />
schon eine Rarität<br />
ist, und auch ausgefallene au<br />
Schliffe. Es<br />
gab zum Beispiel einen Auftrag eines Gestütsbesitzers,<br />
da wurde aus einem Diamanten ein etwa<br />
ein Zentimeter großer Pferdekopf für eine Krawattennadel<br />
geschliffen, das war schon etwas ganz<br />
Besonderes.<br />
Die Leidenschaft für Schmuck zu teilen, fällt Ih-<br />
nen sicher nicht schwer, aber wie sieht es mit Ihrer<br />
Tätigkeit im Marketing aus? Gibt es dort auch gemeinsame<br />
Themen?<br />
Dr. Anne Pfitzner: Es gibt schon das eine oder an-<br />
dere, über das wir reden – und wir finden das auch<br />
nicht schlecht, vom anderen auch mal was ande-<br />
res zu hören. Aber es sind natürlich völlig ver-<br />
schiedene Metiers, in denen wir ar<strong>bei</strong>ten.<br />
Welche Aufgaben haben Sie im Unternehmen<br />
Med-X-Press?<br />
Dr. Anne Pfitzner: Ich bin Leiterin Marketing und<br />
Projektmanagement und bin auch für den Vertrieb<br />
ganz privat � quadrat 06 / 2011 29<br />
verantwortlich. Meine Hauptaufgabe ist die Be-<br />
treuung neuer Kunden und die Implementierung<br />
von Prozessen der Neukunden <strong>bei</strong> Med-X-Press.<br />
Das Ganze nach außen darzustellen bildet den<br />
Marketinganteil an meiner Tätigkeit. Meine Ar<strong>bei</strong>t<br />
ist deshalb so spannend, weil sich vieles im Aufbau<br />
befindet. Die Geschwindigkeit der Expansion<br />
und die ständige Weiterentwicklung sind atemberaubend.<br />
Das ist wahrscheinlich mehr als ein Fulltime-<br />
Job?<br />
Dr. Anne Pfitzner: Ich glaube, darauf gehen wir lie-<br />
ber nicht detailliert ein...<br />
Peter Pfitzner: … da sind dann auch die Wochenenden<br />
zu kurz.<br />
Was unternehmen Sie gemeinsam, wenn etwas<br />
Zeit übrig bleibt?<br />
Dr. Anne Pfitzner: Wir spielen sehr gern Golf zu-<br />
sammen, entspannen uns <strong>bei</strong> Wellness-Angebo-<br />
ten, gehen sehr gern ins Kulturkraftwerk und ins<br />
Odeon – und wir kochen gern zusammen, das<br />
heißt, mein Mann kocht und ich stehe da<strong>bei</strong>.<br />
Was sind ihre Lieblingsgerichte?<br />
Peter Pfitzner: Spargelzeit ist eine tolle Zeit. Wir<br />
mögen die klassische deutsche Variante mit Kartoffeln<br />
und Schnitzel dazu. Spargel mit ausgelassener<br />
Butter könnten wir immer essen.<br />
Dr. Anne Pfitzner: Wir haben es aufgegeben, Ente<br />
oder Gans zu kochen, da gehen wir lieber essen.<br />
Die Profis haben die besseren Möglichkeiten, das<br />
macht auch viel Ar<strong>bei</strong>t, sowohl vorher als auch<br />
hinterher. Unser absolutes Lieblingsgericht ist immer<br />
noch die Kalbsnuß, <strong>bei</strong> Niedrigtemperatur gegart.<br />
Peter Pfitzner: Das machen wir wirklich gern, wir<br />
kochen immer abends und essen dann gemeinsam<br />
– mit einem schönen Gläschen Wein. Und natürlich<br />
mit den Kindern.<br />
Dr. Anne Pfitzner: Ich muss das mal sagen, obwohl<br />
meine Kinder das sicher nicht gern lesen werden.<br />
Ich finde es super, wie selbstständig die Mädels<br />
sind. Sonst wäre vieles nicht machbar. Das entspannt<br />
mich sehr und erleichtert die Organisation<br />
unseres gesamten Alltags sehr. (uju)
30 quadrat 06 / 2011 � institutionen<br />
Ein Haus mit grünender<br />
Lenkt man seine Schritte durch den Bereich der Herzog-Wilhelm-Straße,<br />
der nicht mehr zur Fußgängerzone gehört, so findet man – ein wenig zurückversetzt<br />
– ein verschwiegen wirkendes Haus unter Bäumen. Und<br />
wenn man genauer hinschaut, erkennt man an der Fassade ein seltsames Symbol<br />
– eine grüne Tanne mit Winkelmaß und Zirkel. Im Stadtführer erfährt man<br />
dann, dass es sich um ein Logenhaus der Freimaurer, genauer, um das Haus<br />
der Johannisloge „Zur grünenden Tanne“ handelt.<br />
WER SIND EIGENTLICH DIE „FREIMAURER“ UND WARUM STEHT HIER<br />
EIN „LOGENHAUS“?<br />
Freimaurerei fasziniert die Menschen seit Jahrhunderten. Der Mythos lebt, was<br />
nicht zuletzt Bestseller von Autoren wie Dan Brown beweisen. Doch was sich<br />
wirklich hinter der in der Öffentlichkeit oft unbekannten Vereinigung verbirgt,<br />
der Prominente wie z.B. Carl von Ossietzky, Goethe, Knigge, Lessing, Mozart,<br />
Axel Springer, Aristide Briand, Gustav Stresemann oder auch Friedrich der<br />
Große und George Washington angehörten, wissen die Wenigsten. Werfen wir<br />
also einen Blick hinter die Mauern des Logenhauses auf eine außergewöhnliche<br />
Gemeinschaft, die aus den Steinmetzbruderschaften des Mittelalters erwachsen<br />
ist; deren Brauchtum also mindestens Jahrhunderte alt ist, deren<br />
Symbolik bis in die Antike zurückreicht und die dennoch nach zeitgemäßen<br />
Antworten auf zeitlose existenzielle Fragen sucht.<br />
Nachweisbar ist, dass die heutige Freimaurerei im Mittelalter aus den Vereinigungen<br />
und Zünften jener Bauhandwerker (englisch „Freemasons“) hervorgegangen<br />
ist, die mit der Errichtung von Kathedralen ihren Unterhalt verdienten.<br />
Voraussetzung dafür war ein ungewöhnlich hoher Bildungsgrad. Eine Kathedrale<br />
mit mittelalterlichen Mitteln zu errichten, war eine Meisterleistung.<br />
Bauleute waren entsprechend gefragt, und daher auch ständig unterwegs. Somit<br />
waren sie gewissermaßen die ersten nicht adeligen und nicht geistlichen<br />
Kosmopoliten. Es entstand ein grenzübergreifendes Netzwerk lokaler Bauhütten<br />
(englisch „Lodges“ = Logen). In ihnen wurde das Brauchtum gelehrt und<br />
das Fachwissen an neue Mitglieder (Brüder) weitergegeben. In diesen Logen<br />
gab es in Ansätzen sogar bereits ein soziales Sicherungssystem und eine demokratische<br />
Struktur. Und natürlich verlangte solch eine multikulturelle Vereinigung<br />
(die Bauleute kamen schließlich aus vielen Ländern) Toleranz gegenüber<br />
Andersdenkenden – was zu der Zeit schon außergewöhnlich war.<br />
Tanne<br />
DIE JOHANNISLOGE IN BAD HARZBURG
FOTOS: PRIVAT, BERND SCHWARZ<br />
Als der Bauboom der Gotik im 16. Jahrhundert<br />
durch Aufklärung und Reformation zum Erliegen<br />
kam, sicherten englische Logen ihr Fortbestehen<br />
durch die Aufnahmen von Fördermitgliedern. Da<br />
die Steinmetzbruderschaften wegen ihrer toleranten<br />
Haltung immer noch hohes Ansehen genossen,<br />
zogen die Logen auch Adelige und Bürgerliche an<br />
– darunter Dichter und Denker, Kaufleute und Kirchenmänner,<br />
Forscher und Handwerker. Und weil<br />
die Mitglieder der Logen – eigentlich zum Schutz<br />
des Fachwissens vor der Konkurrenz – traditionell<br />
zur Verschwiegenheit verpflichtet waren, konnten<br />
sich in den Logen (bis heute) schon immer Menschen<br />
verschiedenster Herkunft und Stände gefahrlos<br />
und vertrauensvoll über neue und manchmal<br />
unbequeme Ideen austauschen.<br />
Nachdem im Jahre 1717 in England die erste Großloge<br />
durch den Zusammenschluss von vier Logen<br />
entstanden war, die nunmehr über ein einheitliches<br />
Regel- und Pflichtenwerk verfügten, in deren Inhalt<br />
schon bald die großen Ideen der Aufklärung Einzug<br />
hielten, wurden auch in Deutschland immer neue<br />
Der Gründer der Johannisloge Freiherr von Asche<br />
Unten: Der große Gesellschaftsraum<br />
Logen gegründet. Man wollte auch hier in einem<br />
„geschützten“ Raum zusammenkommen, um nach<br />
Gedanken- und Religionsfreiheit, Toleranz und Brü-<br />
derlichkeit zu streben. Die Überwindung von Standesunterschieden<br />
und die Absage an das Trennende<br />
nach Nationalität, Sprache, Religion und Kultur<br />
waren und sind das Ziel.<br />
Die Freimaurerei ist seitdem zu einer weltumspannenden<br />
Vereinigung mit rund sechs Millionen Mitgliedern<br />
gewachsen. Die Logen sind auch heute<br />
noch Schnittstellen der Gesellschaftsschichten und<br />
sie ermutigen ihre Mitglieder, sich mit den alten<br />
Idealen der Ethik, neuen Ideen und wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen auseinanderzusetzen.<br />
Die Mitgliederlisten der Freimaurerlogen nennen<br />
Namen von Männern, die sich um die Gesellschaft<br />
verdient gemacht haben, auch in Bad Harzburg<br />
und Goslar. Sie alle waren von der Idee der Frei-<br />
maurerei überzeugt und begegneten aus selbstkri-<br />
tischer Reflexion vorurteilsfrei ihren Mitmenschen,<br />
um sich und ihr Umfeld menschlicher zu gestal-<br />
ten. Und so wurde im<br />
Jahre 1902 in Bad<br />
Harzburg eine Loge gegründet,<br />
um den Ideen<br />
und Idealen der Freimaurerei<br />
vor Ort Raum<br />
zu geben, sich zu entfalten.<br />
Der Gründer,<br />
Freiherr von Asche, stiftete<br />
die Johannisloge<br />
„Zur grünenden Tanne“.<br />
Die ersten Veranstaltungen<br />
wurden im Hotel<br />
Juliushall durchgeführt.<br />
In den Räumen<br />
seiner 1894 erworbenen<br />
Villa „Gutheil“ verbrachte<br />
von Asche die<br />
Sommermonate, während<br />
er im Winter in<br />
Berlin wohnte. Bereits<br />
institutionen � quadrat 06 / 2011 31<br />
1904 stellte von Asche die Villa Gutheil der neuen<br />
Loge zur Verfügung und 1908 verkaufte er das<br />
Grundstück samt Haus und Nebengebäude an die<br />
Johannisloge. Seit dieser Zeit treffen sich die Brüder<br />
der Loge dort regelmäßig, um gemeinsam und<br />
miteinander den Weg zu den christlichen Werten<br />
wie Aufrichtigkeit, Nächstenliebe, Toleranz und<br />
Opferbereitschaft einzuschlagen – ein durchaus<br />
anspruchsvoller Weg.<br />
Aber – sehr wichtig – man geht diesen Weg nicht<br />
allein. Ein Ring des Vertrauens ist ja wesentlicher<br />
Bestandteil der Freimaurerei. Hier bereits ist ein<br />
wenig zu ermessen, wieso der Weg der Freimaurer<br />
auch für viele, die aus den verschiedensten Gründen<br />
berühmt wurden, so interessant war und ist.<br />
Was übrigens das „Geheimnis“ angeht: Die Freimaurer<br />
selbst geben Auskunft darüber, wenn man<br />
zu ihnen Kontakt aufnimmt. Dass da<strong>bei</strong> keine Propagandafahne<br />
oder ein Werbebanner wild geschwungen<br />
wird, ist ein erfrischender Zug und<br />
macht sie zudem glaubhaft. (sg)<br />
Kontakt: Johannisloge „Zur grünenden Tanne“<br />
Herzog-Wilhelm-Straße 53, 38667 Bad Harzburg<br />
Telefon: 05322 51165 oder 4229
32<br />
Der Herr der Dinge<br />
EIN TRADITIONSUNTERNEHMEN IM AUFSCHWUNG<br />
Seit 2009 hat das Traditionsunternehmen<br />
August Lüders mit einem Kundenstamm<br />
aus ganz Deutschland ein neues, attraktives<br />
Domizil Am Güterbahnhof 6 in Bad Harzburg.<br />
Das 1930 von August Lüders gegründete Unternehmen<br />
für Schrauben und Werkzeuge übernahm<br />
Theodor Heyke im Jahre 1986 und führte es seitdem<br />
mit großem Erfolg in der Ilsenburger Straße.<br />
„Der Umzug in unser neues Firmengebäude war aus<br />
Platzgründen absolut notwendig und ein großer<br />
Schritt nach vorn. Die Kunden schätzen außerdem<br />
die jetzt bessere Erreichbarkeit des Unternehmens“,<br />
erzählt Theodor Heyke und verweist auf die<br />
300 <strong>Quadrat</strong>meter Verkaufsfläche. „Die Sanierung<br />
des ehemaligen Lagergebäudes von „Schrader &<br />
Sohn“ hingegen war ein hartes Stück Ar<strong>bei</strong>t, wir<br />
haben ein schickes Haus daraus gemacht und jetzt<br />
auch genügend Parkplätze“, so Heyke.<br />
Das Ergebnis der Mühen kann sich sehen lassen.<br />
Das Sortiment der drei großen Maschinenhersteller<br />
Bosch, Makita und Metabo wird in übersichtlichen<br />
Regalen präsentiert, alles erdenkliche Zubehör<br />
für Bau, Haus und Garten reiht sich, nach Themen<br />
geordnet, aneinander. Das ohnehin umfangreiche<br />
Sortiment mit über 10.000 Einzelartikeln<br />
wurde gerade um eine kleine Abteilung mit Markenfarben<br />
für den privaten Gebrauch erweitert.<br />
„Als Groß- und Einzelhändler für Industrie und<br />
Handwerk haben wir einen hohen Qualitätsan-<br />
spruch und führen daher nur deutsche Markenware,<br />
wenn man von den japanischen Spitzenprodukten<br />
von Makita mal absieht. Billigprodukte haben<br />
<strong>bei</strong> uns keine Chance“, bestätigt Norman Heyke<br />
die Firmenphilosophie. Der Betriebswirt lernte an<br />
der Eisenfachschule Wuppertal und wird somit<br />
den Familienbetrieb kompetent weiterführen. Als<br />
Fachmann für Schließanlagen und Türöffnungen<br />
ist es auch sein Verdienst, dass der Betrieb zu einem<br />
der größten Lieferanten für mechanische und<br />
elektronische Schließanlagen der Firmen Dom und<br />
Winkhaus aufstieg.<br />
Doch nicht nur große Geräte wie Gabelhubwagen,<br />
Sackkarren und Hochdruckreiniger warten hier auf<br />
ihre neuen Besitzer: Wer nur ein paar Schräub-<br />
chen locker hat, dem wird hier ebenfalls geholfen<br />
– in jeder gewünschten Menge und sogar in Edelstahl.<br />
(bs)<br />
ANZEIGE - FOTOS: BERND SCHWARZ
REINGEHÖRT<br />
JUNI<br />
JOY DENALANE<br />
MAUREEN<br />
NESOLA<br />
Nach den Erfolg ihres Debutalbums<br />
„Mamani“ und dem englischsprachigen<br />
Nachfolger „Born & Raised“ erscheint<br />
mit „Maureen“ nun Denalanes drittes<br />
Album. „Maureen“, benannt nach Joys<br />
zweitem Vornamen, ist ein sehr persönliches<br />
Werk: ungeschminkt, reflektiert<br />
und nahbar erforscht sie jene „zwei<br />
Seelen in ihrer Brust“ und verschafft<br />
ihnen mit dieser fantastischen Songsammlung<br />
zwischen Soul, Funk und Hip<br />
Hop-Beats Aus- und Nachdruck.<br />
FRANCESCO TRISTANO<br />
BACHCAGE<br />
DEUTSCHE GRAMMOPHON<br />
Das inzwischen 30-jährige Wunderkind<br />
Francesco Tristano, Luxemburger Lockenkopf,<br />
Pianist und Querdenker in Sachen<br />
Klassik, hat mit „Bachcage“ ein erstaunliches<br />
kleines Werk geschaffen, auf dem<br />
sich die Kreise wahrlich schließen. Mit<br />
seinem elektronisch nachbear<strong>bei</strong>teten<br />
Fluss aus Bachwerken, Stücken von John<br />
Cage und Eigenkompositionen begibt er<br />
sich, wie bereits auf früheren Veröffentlichungen,<br />
mit Spaß und voller Absicht<br />
zwischen alle Klassik-, Pop- und Elektronikstühle<br />
und ermöglicht so auch denen,<br />
die glauben, bereits alles zu kennen,<br />
die eine oder andere neue Hörerfahrung.<br />
PAUL SIMON<br />
SO BEAUTIFUL OR SO WHAT<br />
UNIVERSAL<br />
Paul Simon wird wohl für immer, wenn<br />
nicht an seinem Schaffen mit Art Garfunkel,<br />
so doch an seinem Jahrhundertalbum<br />
„Graceland“ gemessen werden.<br />
So sollte man es also als Kompliment<br />
verstehen, wenn es heißt, dass sein<br />
neues Album auch in jener Zeit Mitte der<br />
Achtziger, in der er mehr und mehr<br />
World-Music-Komponenten einfließen<br />
ließ, hätte entstanden sein können. Die<br />
hier zu hörende Musik scheint um der<br />
puren Freude willen aufgenommen worden<br />
zu sein, keine Comeback-Inszenierung,<br />
an der zu viele Soundköche ihre<br />
Finger im Spiel hatten, sondern einfach<br />
nur eine neue Paul-Simon-Platte, die<br />
klingt, wie Paul-Simon-Platten eben<br />
klingen. Was will man mehr, wenn man<br />
Simon haben will?<br />
R.E.M.<br />
COLLAPSE INTO NOW<br />
WARNER<br />
Anfang der Neunziger in einem gut gefüllten<br />
Szene-Plattenladen, Hamburger<br />
Stadtteil St.-Georg: Eine Handvoll abgerissener<br />
Typen betritt das Geschäft, stöbert<br />
herum, der kleinste von ihnen, Glatze,<br />
großäugig und etwas schüchtern, kauft<br />
gut ein Dutzend: obskurer Synthie-Pop<br />
wie Alphaville, aktuelle Geheimtipps, etwas<br />
Klassik. Sie verabschieden sich mit<br />
Handschlag, dann verlässt die Bande<br />
den Laden, da<strong>bei</strong> sieht der Kleine auf<br />
mich, lächelt und hält den Daumen hoch.<br />
Zurück bleiben Kunden und Verkäufer,<br />
die Münder offen. Ich, in Gedanken ganz<br />
<strong>bei</strong> der Platte, in die ich gerade hineinhöre,<br />
frage, was denn los sei. Der Verkäufer<br />
kuckt mich ungläubig an, dann<br />
auf die Platte, die ich in Händen halte<br />
und sagt: „Alter, das waren R.E.M! Von<br />
denen hörst du gerade in die neue<br />
Scheibe!“ Inzwischen sind R.E.M. in<br />
Würde ergraute Herren, ihre Musik aber<br />
bleibt als eines der schützenswerteren<br />
Artefakte westlicher Kultur bestehen,<br />
reingehört � quadrat 06 / 2011 33<br />
Rockmusik mit Herz und Hirn, gemacht<br />
von Menschen, die so ganz anders sind<br />
als das, was man uns immer so als<br />
„Rockmusiker“ verkaufen wollte.<br />
PANDA BEAR<br />
TOMBOY<br />
PAW TRACKS<br />
Der in Lissabon lebende Noah Lennox,<br />
Mitglied der Ausnahme-Pop-Künstlergruppe<br />
Animal Collective, hat mit seiner<br />
zweiten Soloveröffentlichung das Wunder<br />
geschafft, an sein schönes Debüt<br />
„Person Pitch“ anzuknüpfen. Wo er <strong>bei</strong>m<br />
Erstling noch Afro-Beat und Maori-<br />
Sounds in sein ungewöhnliches Klangverständnis<br />
von Pop einwob, hat er sich<br />
hier vermehrt an von der Rhythmusgitarre<br />
getragenem Songwriting orientiert.<br />
Da<strong>bei</strong> versäumt der herausragende<br />
Sänger es nicht, die an Beach Boys,<br />
Everly Brothers und Sixties-Psychedelica<br />
erinnernden Harmonien in hochmoderne<br />
Klangkathedralen zu führen:<br />
ein fulminanter Sound, der sich am<br />
ehesten noch mit den orchestralen Arrangements<br />
Phil Spectors vergleichen<br />
ließe, oft aber in zeitgenössischen Entwicklungen<br />
wie Dubstep und anderer<br />
Electronica mündet. Dass da<strong>bei</strong> wieder<br />
wundervolle, berührende Musik für<br />
Menschen jeden Alters entstanden ist,<br />
bestätigt die Kritiker-Stimmen, die<br />
schon lang behaupten, Lennox sei einer<br />
der bedeutendsten Pop-Komponisten<br />
seiner Zeit. (ap)
34 quadrat 06 / 2011 � kultur2 Jubiläumsausstellung<br />
Es gibt wirklich Grund zum Feiern: Am 26.<br />
Juni 2011 um 10.30 Uhr wird die Vernissage<br />
zur 300. Ausstellung der Rathausgalerie<br />
eröffnet. Die erste fand am 15. August 1971 auf<br />
Anregung des Künstlers Prof. Fritz Creutzfeldt<br />
statt. Seine Idee war es, etwas für die Kunst und<br />
die Künstler der Region zu tun. Die Stadtverwaltung<br />
hat mitgemacht und tut das bis heute. Ganze<br />
zwölf Wechselrahmen, die zu Ausstellungszwecken<br />
zur Verfügung standen, waren der bescheidene<br />
Anfang einer Einrichtung, die nunmehr ins 40.<br />
Jahr geht.<br />
Die Künstler vom „Berufsbund Bildender Künstler<br />
– Harz“, kurz: „bbk/harz“, werden auch wieder wie<br />
<strong>bei</strong>m ersten Mal die Ausstellung bestreiten. Auch<br />
sie haben allen Grund zum Feiern: Im Jahre 1946<br />
wurde die erste Künstlervereinigung gleich nach<br />
dem Krieg in Bad Harzburg gegründet. Mitglieder<br />
Tante Paula ist in Bad Harzburg. Aber:<br />
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bbk/harz<br />
RATHAUSGALERIE BAD HARZBURG – VERNISSAGE AM 26. JUNI 2011<br />
…wer ist Tante Paula?<br />
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Einsendeschluss 15.06.2011.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
waren heimische Künstler und andere, die in die-<br />
ser Zeit schnell heimisch werden mussten: Flücht-<br />
linge, die aus der Bildhauerschule Bad Warm-<br />
brunn im heutigen Polen nach Bad Harzburg gekommen<br />
waren und ebenso Künstler aus Schreiberhau,<br />
einer der heutigen Partnerstädte Bad<br />
Harzburgs, ebenfalls in Polen, bildeten mit den<br />
Harzer Künstlern den harten Kern der neu gegründeten<br />
Künstlervereinigung. Es ging in die Annalen<br />
ein, dass man damals auf die Materialzuteilungen<br />
der britischen Militärverwaltung angewiesen war.<br />
An einen freien Verkauf war überhaupt nicht zu<br />
denken. Die britische Armee zeigte sich hier sehr<br />
kooperativ, vor allem, wenn es darum ging, kulturelle<br />
Initiativen zu unterstützen.<br />
Dieter Lipka, Vorsitzender bbk/harz<br />
FOTOS: SIDNEY GROMNICA
So hatten Prof. Erich Rhein und der Bildhauer Walter Volland, der aus der<br />
schon erwähnten Bildhauerschule Bad Warmbrunn kam, als Leiter des<br />
BBK schon im Gründungsjahr 1946 eine Grundlage für ein künstlerisches<br />
Schaffen der Mitglieder. Bei den Ausstellungen in der Rathausgalerie ist<br />
es allerdings nicht geblieben: Seit 25 Jahren zeigen die Künstler des bbk/<br />
harz ihre Werke regelmäßig im Frühjahr und Herbst oder Winter im Kreis-<br />
haus Goslar. Dass man an regem Erfahrungsaustausch interessiert war und<br />
ist, kann man daran sehen, dass das regelmäßige Treffen am Künstlerstammtisch<br />
in diesem Jahr 50-jährige Jubiläum hat. Seit 1999 gibt es in<br />
Alterode eine „Sommerakademie“. Dort werden den Künstlern und auch<br />
anderen Interessierten Workshops geboten, in denen man spezielle künstlerische<br />
Techniken und Ar<strong>bei</strong>tsweisen vertiefen kann.<br />
Mit Recht kann der Vorsitzende des bbk/harz, Dieter Lipka, stolz sein, dass<br />
er die jahrzehntelange Ar<strong>bei</strong>t eines Künstlerbundes aus der Region erfolgreich<br />
weiterführen kann, wie es schon eine ganze Reihe vor ihm getan haben.<br />
Diese 300. Ausstellung in der Rathausgalerie ist eine Leistungsschau<br />
des Künstlerbundes: Das breite Spektrum der künstlerischen Ar<strong>bei</strong>ten der<br />
jetzigen Mitglieder soll an dieser Stelle gezeigt werden. Hier gelangt dasjenige<br />
Werk zur Ausstellung, das der Künstler selbst für seine Ar<strong>bei</strong>t am<br />
markantesten hält – die Auswahl fällt naturgemäß schwer.<br />
Dieses typische Werk wird in einen Katalog des bbk/harz aufgenommen.<br />
Hier findet man dann auch die Liste aller Mitglieder des Künstlerbundes,<br />
die jemals dazugehört haben. „bis heute ...“ , der Leitspruch dieses Werkes,<br />
ist ein Brückenschlag über eine Zeit von mehr als sechzig Jahren –<br />
zugleich mit der Aufforderung, da<strong>bei</strong> nicht stehen zu bleiben. (sg)<br />
info: www.bad-harzburg.de<br />
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36 quadrat 06 / 2011 � angelesen<br />
ANGELESEN<br />
JUNI<br />
MORDEN IM NORDEN<br />
AUTHENTISCHE KRIMINALFÄLLE<br />
RAIMOND REITER<br />
MILITZKE VERLAG<br />
Ein kriminologischer Streifzug durch den<br />
Norden unserer Republik: Raimond Reiter<br />
hat in diesem Buch auf der Grund lage<br />
von Gerichtsakten und Gerichts urteilen<br />
bekannte und weniger bekannte Mordfälle<br />
aus der Geschichte Norddeutschlands<br />
im 20. Jahrhundert rekonstruiert.<br />
In spannenden Schilderungen zeigt er<br />
das Spektrum von triebhaften Serienmördern,<br />
Totschlag aus sozialer Not oder<br />
Mord aus Verzweiflung bis hin zu kaltblütig<br />
betriebenem Massenmord durch<br />
die Nationalsozialisten.<br />
AUF TREU UND<br />
GLAUBEN<br />
DONNA LEON<br />
DIOGENES<br />
Commissario Brunetti ist reif für den Urlaub.<br />
Ihn zieht es samt Familie nach<br />
Südtirol in die Berge, wo er in aller Ruhe<br />
unter dem Federbett verschwinden und<br />
Geschichtsbücher lesen will. Für einen<br />
kurzen Moment scheint auch das Verbrechen<br />
eine Auszeit zu nehmen, lediglich<br />
zwei Menschen bitten ihn um einen<br />
Freundschaftsdienst: Brusca macht sich<br />
Gedanken um unerledigte Gerichts akten,<br />
Vianello um die eigene Tante, denn diese<br />
scheint auf dem besten Wege, das<br />
Familienvermögen zu verjubeln. Steht<br />
sie unter dem Einfluss eines gefährlichen<br />
Betrügers? Über welche Kanäle<br />
verschwindet das Geld? Und plötzlich<br />
gibt es auch noch einen Mordfall der den<br />
Commissario durch die brütende Hitze<br />
Venedigs führt.<br />
DER JESUS VOM<br />
SEXSHOP<br />
HELGE TIMMERBERG<br />
ROWOHLT<br />
Seit vier Jahrzehnten ist Helge Timmerberg<br />
auf Reisen, entstanden sind da<strong>bei</strong><br />
ebenso spannende wie einzigartige<br />
Reise reportagen. Er erzählt vom Hippie-<br />
Trail in Indien oder wie ihn am Amazonas<br />
fast ein Jaguar um seine besten Jahre<br />
gebracht hätte, wie Steven Seagal ihm<br />
<strong>bei</strong>m Aikido einen Daumen brach oder<br />
von geheimen Haschisch-Oasen in Wien.<br />
In Marrakesch fand er sein Traumhaus,<br />
doch auch hier hielt es ihn nicht lange:<br />
sein Zuhause ist die weite Welt. Ein<br />
Abenteuerbuch, wie es hintergründiger,<br />
lebenskluger, lustiger und packender<br />
nicht sein könnte.<br />
BALL BEI THOD<br />
HERBERT ROSENDORFER<br />
LANGENMÜLLER<br />
Schwalben in Armagnac, Consommé<br />
Pelikan und flambierte Pferdeohren – das<br />
Gastmahl im Hause des Herrn von Thod<br />
illustriert die Vorliebe Herbert Rosendorfers<br />
für Skurrilitäten, Sonderlinge und<br />
exotische Schauplätze. Seine unglaub-<br />
liche Phantasie und Fabulierlust kennzeichnen<br />
auch diesen Erzählband, in<br />
dem der Autor seine Geschichten nach<br />
Farben geordnet hat. Jede Farbe weist<br />
auf die Form oder den gemeinsamen<br />
Ausgangspunkt der ihr zugeschriebenen<br />
Stücke hin. Dämonen und andere Fabelwesen<br />
mischen sich unter die Menschen,<br />
der Leser folgt ihnen in aberwitzige und<br />
in komische Situationen. Eines von diesen<br />
wunderbaren Werken, <strong>bei</strong> man nicht<br />
mehr aufhören kann zu lesen.<br />
ATOM<br />
STEPHANIE COOKE<br />
KIEPENHEUER & WITSCH<br />
Diese umfassende Geschichte des Nuklearzeitalters,<br />
die mit dem von L. Robert<br />
Oppenheimer geleiteten Manhattan-<br />
Projekt einsetzt, mit dem die USA während<br />
des Zweiten Weltkriegs die Atombombe<br />
entwickelten, erscheint zur rechten<br />
Zeit. Zum einen wachsen heute die<br />
Sorgen vor einer weiteren Verbreitung<br />
von Atomwaffen, andererseits wird von<br />
einer „nuklearen Renaissance“ gesprochen,<br />
die im Kampf gegen den Klimawandel<br />
vonnöten sei. Zu Beginn dieses<br />
sonderbaren Zeitalters, dessen skurrile<br />
und abgründige Seiten Cooke beleuchtet,<br />
wollte man glauben, dass die Atombombe<br />
Kriege für immer verhindern würde,<br />
auch herrschte ein naiver Fortschrittsglaube<br />
an eine saubere, billige und ewig<br />
zur Verfügung stehende Energiequelle.<br />
Keines der Probleme, die mit dieser<br />
Technologie verbunden sind, ist gelöst.<br />
Dieses Buch ist ein Appell, die Fehler der<br />
Vergangenheit nicht zu wiederholen.<br />
DIE DIENSTAGSFRAUEN<br />
MONIKA PEETZ<br />
KIEPENHEUER & WITSCH<br />
Würden sie sich heute begegnen, wären<br />
sie wohl kaum miteinander befreundet;<br />
aber seit die fünf Frauen vor 15 Jahren<br />
nach ihrem Französischkurs auf einen<br />
Absacker <strong>bei</strong> Luc eingefallen sind, ist<br />
am ersten Dienstag im Monat der Kamintisch<br />
für sie reserviert. In ihrem<br />
Stammlokal nennt man sie die Dienstagsfrauen.<br />
Nach dem Tod ihres Mannes<br />
findet Judith ein Tagebuch, das er über<br />
seine Pilgerreise nach Lourdes geführt<br />
hat. Arne, an Krebs erkrankt, konnte den
Weg nicht zu Ende gehen. Die fünf<br />
Freundinnen machen sich auf, Arnes<br />
Reise zu vollenden – und ahnen nicht,<br />
worauf sie sich einlassen. Schritt<br />
für Schritt kommen sie einem Ge-<br />
heimnis auf die Spur, das ihr Leben<br />
kräftig durcheinander wirbelt. Die<br />
Pilgerreise, als Unterstützung für die<br />
trauernde Judith gedacht, wird für<br />
die fünf Freundinnen ein Augenöffner.<br />
BRIEFE AN EINEN<br />
BLINDEN – DR. SIRI<br />
ERMITTELT<br />
COLIN COTTERILL<br />
MANHATTAN<br />
Das unglückselige Zusammentreffen<br />
mit einem Holzlaster in Laos’<br />
Hauptstadt Vientiane hat einen blinden<br />
Zahnarzt zu Dr. Siri geführt. Der<br />
Leichenbeschauer staunt nicht nur<br />
über die seltene Todesursache – in<br />
Laos sind Autos rar, und zwei Fahrzeuge<br />
auf einer Straße gelten bereits<br />
als Verkehrschaos –, sondern<br />
auch über einen eigenartigen Fund:<br />
Der Tote hat einen Brief <strong>bei</strong> sich, der<br />
eine mit unsichtbarer Tinte geschrie-<br />
bene, verschlüsselte Botschaft enthält.<br />
Dr. Siri geht der Sache nach<br />
und kommt einem brisanten Geheimnis<br />
auf die Spur. Bei seinen Ermittlungen<br />
konsultiert er den Kartenleger<br />
und Transvestiten Tante<br />
Bpoo, sieht Bruce Lee <strong>bei</strong>m Sieg<br />
über den Kapitalismus zu, schwimmt<br />
mit einem Delphin und verliert sein<br />
Herz an eine bezaubernde Frau.<br />
HOBALALA – AUF<br />
DER SUCHE NACH<br />
JOÃO GILBERTO<br />
MARC FISCHER<br />
ROGNER & BERNHARD<br />
„Girl from Ipanema“, „Chega de<br />
Saudade“ − die Klassiker des Bossa<br />
Nova sind täglich in den Cafés, Clubs<br />
und Radios dieser Welt zu hören. Sie<br />
sind berühmt, weil sie so sind, wie<br />
Musik sein sollte: ewig gültig und<br />
trotzdem immer wieder neu. Erfunden<br />
wurde ihr leiser, mitunter wehmütiger<br />
Klang von einem Mann, den<br />
alle Welt zu kennen meint: João Gilberto.<br />
Doch wer kannte ihn wirklich?<br />
39 Jahre lang verschanzte er sich in<br />
einem Hotelzimmer in Rio de Janeiro,<br />
stand erst am späten Abend auf und<br />
verweigerte nahezu jedes Interview.<br />
Weshalb spielt dieser Mann jede<br />
Nacht nur für seine eigenen vier<br />
Wände, wenn er vor Zehntausenden<br />
auftreten könnte, und warum halten<br />
ihn viele für seltsam, ja gestört? In<br />
„Hobala“ macht sich Marc Fischer<br />
auf die Suche nach der letzten großen<br />
Musikerlegende unserer Zeit. Er<br />
trifft Freunde, Frauen, Weggefährten,<br />
um herauszufinden, wie das<br />
Herz der Bossa wirklich schlägt und<br />
was Lohn und Preis dieser Kunst<br />
sind. Eine Detektivgeschichte zum<br />
80. Geburtstag des großen geheimnisvollen<br />
Mr. João Gilberto.<br />
MITTE DER WELT<br />
URSULA PRIESS<br />
BTB<br />
Eine Frau ist in Istanbul auf der Suche<br />
nach der Mitte der Welt. Was sie<br />
findet, sind Geschichten von Menschen,<br />
die dort leben, von Alteingesessenen<br />
und Neuzugezogenen, von<br />
Glückssuchern, die sich eine Zukunft<br />
erhoffen in der Stadt, wo das Gold<br />
angeblich auf der Straße liegt. Geschichten<br />
von Künstlern und Schriftstellern,<br />
von Gemüsehändlern und<br />
Antiquitätenverkäufern, von einem<br />
Gefängnisarzt, der Ulysses liest, von<br />
einem Taxifahrer, der die falsche<br />
Partei wählt, von einer Fee, die<br />
einstmals vom Schwarzen Meer<br />
kam, und vom Geliebten, der die Geliebte<br />
Granatapfelblüte nennt – und<br />
zum Ende hin fragt: Wirst du später<br />
einmal, wenn du über Istanbul<br />
schreibst, auch über uns und unsere<br />
Liebe schreiben? Und auch von<br />
jener Übersetzerin, die weiß: Wer<br />
über andere schreibt, sagt am meisten<br />
über sich selbst! (nm)<br />
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0170 - 532 26 70<br />
E-Mail: diejucherts@gmx.de
38 quadrat 04 / 2011 � angelesen<br />
Königsdorf und<br />
Bottermelknest<br />
PFINGSTEN 2011 – IMMENRODE FEIERT SEIN 925-JÄHRIGES BESTEHEN<br />
Nach zehn Tagen Reifungszeit: Der Harzer Käse der Bürgergemeinschaft Immenrode<br />
1086<br />
wurde Immenrode erstmals<br />
urkundlich erwähnt.<br />
Kaiser Heinrich<br />
IV. schenkte die Pfalz Werla mit den Dörfern Gitter<br />
und Immenrode dem Bischof Udo von Hildesheim.<br />
Im Urkundenbuch des Hochstiftes Hildesheim ist<br />
dazu vermerkt: „Kaiser Heinrich IV. schenkt der<br />
Hildesheimer Kirche den Hof Werla nebst Zubehör“.<br />
Zwischen Harz und Harly entstand entlang der<br />
Wedde ein längliches Haufendorf. 1131 wird vom<br />
Hildesheimer Bischof die „publicae et antique<br />
viae“ erwähnt, die öffentliche und alte Straße. Sie<br />
führte von Goslar über Immenrode nach Weddingen,<br />
von dort weiter in verschiedene Richtungen,<br />
und galt im Mittelalter als der Hauptverkehrsweg<br />
zwischen Werla und der neuen Pfalz Goslar. Im-<br />
menrode ist auch heute noch ein von der Landwirt-<br />
schaft geprägtes Dorf. Bis ins 19. Jahrhundert leb-<br />
ten Bauern unfrei und ohne Eigentum an Grund<br />
und Boden. Zwar wurden ab 1540 „eigentumsähn-<br />
liche Rechte“ eingeführt, die Abschaffung aller<br />
Lasten erfolgte erst zwischen 1838 bis 1845. Die<br />
Lei<strong>bei</strong>genschaft wurde von den Welfen im Königreich<br />
Hannover 1830 offiziell abgeschafft. Die Bedeutung<br />
der Landwirtschaft für die Entwicklung<br />
Immenrodes ist auch den geologischen Gegebenheiten<br />
geschuldet. Fruchtbarer Lößboden und ausreichend<br />
Wasser sind Garanten für ertragreiche<br />
Ernten.<br />
Noch zwölf landwirtschaftliche Betriebe existieren<br />
derzeit im Dorf an der Wedde. Angebaut werden<br />
überwiegend Zuckerrüben, Weizen und Raps sowie<br />
Mais für die moderne Biogasanlage. Zwei Bauernhöfe<br />
leben von der Milchwirtschaft – und im Zusammenhang<br />
mit der Haltung von Milchkühen<br />
steht auch die Tradition des Käsebackens in Immenrode.<br />
Bottermelk galt früher als Synonym für<br />
Käsebacken und der Begriff Bottermelknest wurde<br />
nicht abwertend, sondern als Auszeichnung verstanden.<br />
HARZER KÄSE AUS IMMENRODE<br />
Von den 20ern bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts<br />
war Immenrode das Zentrum für die Herstellung<br />
des berühmten Harzer Käses. Die Immenröder<br />
würden gern als Erfinder des Sauermilchkäses<br />
gelten, aber die verfügbaren Quellen benennen<br />
FOTOS: MATHIAS GRÖNE
den Fürsten von Bernburg, zumindest als Ideengeber.<br />
Der Adelige gründete 1758 eine Stuterei,<br />
die, da wenig profitabel, im Jahr 1787 in eine Meierei<br />
umgewandelt wurde. Die Entwicklung des Käses<br />
wird dem Verwalterehepaar Sommer aus der<br />
Schweiz zugeschrieben.<br />
Frühere Erwähnungen sprechen schon im 16.<br />
Jahrhundert von einem „blauen Käse“, womit vermutlich<br />
der blaue Schimmel gemeint war, der heute<br />
als Weißschimmel den Harzer Käse ziert. Viele<br />
Familien in Immenrode stellten den Käse zum eigenen<br />
Verbrauch her, zum Teil wurde er im Nebenerwerb<br />
produziert und von den Kiepenfrauen in bis<br />
zu 20 Kilometer entfernte Orte zum Verkauf gebracht.<br />
Aus 100 Litern Magermilch entstand ein<br />
Kilo Sauermilchkäse, der mit den Händen zu kleineren<br />
Käsestücken geformt wurde. In den 70er<br />
Jahren stellte die letzte Käsebäckerei in Immenrode<br />
ihre Produktion ein. Längst hat die Harzer<br />
Spezialität ihr Image als Arme-Leute-Brotbelag<br />
verloren. In einer an gesundheitsbewusster Ernährung<br />
orientierten Gesellschaft gilt der Harzer Käse<br />
als „Schlankfood“. Mit seinem verschwindend geringen<br />
Fettanteil von zwei Prozent und einem hohen<br />
Eiweißgehalt passt der Harzer zum Zeitgeist.<br />
Und mehr als 40 Jahre nach Schließung der letzten<br />
Käserei gibt es in Immenrode erste erfolgreiche<br />
Versuche, die Tradition des Käsebackens wieder<br />
aufleben zu lassen. Die Bürgergemeinschaft<br />
Immenrode e.V. hatte schon 2007 die Idee, die<br />
erste Umsetzung erfolgte nach ausführlichen Recherchen<br />
im Oktober 2010. Einige Mitglieder<br />
kramten in ihren Erinnerungen, altgediente Käsebäcker<br />
brachten ihre Erfahrungen ein und das seit<br />
mindestens drei Generationen überlieferte Rezept<br />
wurde <strong>bei</strong> mehreren Treffen ausprobiert.<br />
Die Zutatenliste zur Herstellung des Harzer Käses<br />
ist überschaubar: Sauermilchquark, Salz, nach<br />
Geschmack Kümmel und Reifungssalz. Für die<br />
Mitglieder der „Käsetruppe“ sind andere Faktoren<br />
entscheidend, die jedoch nicht preisgegeben werden.<br />
Mathias Gröne, Vorsitzender der Bürgergemeinschaft,<br />
spricht von „verschiedenen Einfluss-<br />
Sauermilchquark vor der Verar<strong>bei</strong>tung zum<br />
Harzer Käse<br />
größen, die sich auf die Konsistenz und den Geschmack<br />
des Käses auswirken“. Von Bedeutung,<br />
so Gröne, seien das Mischungsverhältnis, die Temperatur<br />
<strong>bei</strong> der Reifung sowie die Lagerung. Die<br />
Reifezeit beträgt etwa zwei bis drei Wochen. In<br />
Immenrode wurde nach zehn Tagen der erste<br />
selbstgemachte Harzer Käse verköstigt. Mathias<br />
Gröne: „Der ausgezeichnete Geschmack unseres<br />
Käses übertrifft um Längen das, was wir uns zu<br />
Beginn dieser Aktion als Ergebnis erhofft hatten.“<br />
Die Geschichte der alten ortstypischen Tradition<br />
des Käsebackens wird <strong>bei</strong>m Dorfjubiläum dargestellt<br />
und dokumentiert.<br />
JUBILÄUM MIT DORFMEILE UM DIE KIRCHE<br />
Die Immenröder Kirche St. Cosmas und Damian<br />
ist in Teilen das älteste Bauwerk des Ortes. Der<br />
Turm mit romanischen Säulen in den Schalllöchern<br />
stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die einschiffige<br />
Hallenkirche wurde 1580 errichtet. In<br />
den Jahren 1756 und 1894 erfolgten Erweiterungen<br />
und Umbauten. Zum Dorfjubiläum zeigen Sta-<br />
zurück geblickt � quadrat 06 / 2011 39<br />
tionen rund um das Gotteshaus Kirchen- und<br />
Menschengeschichte(n). Auch der alte Kirchturm<br />
und das Kirchenschiff laden zum Besuch ein.<br />
Im Umfeld der Immenröder Kirche werden am<br />
Samstag, dem 11. Juli im Rahmen einer Dorfmeile<br />
vielfältige Aktionen zur Geschichte des Dorfes<br />
präsentiert. Altes und neues Handwerk sowie historische<br />
Landmaschinen werden vorgestellt. Die<br />
Heimatpflege und der Ar<strong>bei</strong>tskreis Döhrener Bergbau<br />
und Geschichte stellen ihre Ar<strong>bei</strong>t vor. Korbflechten,<br />
Weidenpfeifen schnitzen, Seile flechten<br />
oder Sensen dengeln, Wurstdosen verschließen<br />
oder Gerste rösten sind heute eher vergessene Tätigkeiten<br />
aus dem Alltagsleben unserer Vorfahren.<br />
Beim Dorfjubiläum wird die alte Zeit wieder lebendig.<br />
Mit da<strong>bei</strong> sind auch die Ortsvereine, die Feuerwehr<br />
und das DRK.<br />
Die Feierlichkeiten zum 925-jährigen Jubiläum<br />
vom 10. bis 13. Juni sind eingebettet in das traditionelle<br />
Schützenfest mit einem großen Festumzug<br />
am Pfingstsonntag. (uju)
40<br />
„Ché bello!“ – wie schön!<br />
MUSIKALISCHER BRÜCKENSCHLAG ZWISCHEN VENEDIG UND BAD HARZBURG<br />
Ché bello!“ – dieser Ausruf ist für jeden Italiener, ob groß oder klein,<br />
Ausdruck eines ganz besonderen Lebensgefühls. Schönheit – das ist<br />
ein Teil des Lebens, auf den man einfach nicht verzichten kann – und<br />
auch gar nicht will. Das ist etwas, auf das man stolz ist, das für jeden, egal<br />
woher man kommt, etwas Wesentliches und Wichtiges bedeutet.<br />
Ob Malerei, Bildhauerei, Architektur und Musik: Es war lange Zeit für Künstler<br />
eine Verpflichtung, in und von Italien zu lernen, um sich zu vervollkommnen,<br />
um im europäischen Rahmen mitreden zu können. In der belebenden<br />
Frische der Renaissance wetteiferten Stadtstaaten und Fürstentümer miteinander,<br />
wer die besten Künstler beherbergte und welche Kunstwerke zu bestaunen<br />
waren.<br />
In der vordersten Reihe spielte in diesem Konzert Venedig mit, die Stadt in<br />
der Lagune, die nicht nur politisches Machtzentrum oder führende Handelsmetropole<br />
war, sondern auch mit ihren Kunstwerken an erster Stelle stehen<br />
wollte. Im Laufe der Geschichte nahm der politische und kommerzielle Einfluss<br />
der Stadt ab – eins aber ist geblieben: die Begeisterung für die Kunst.<br />
„IRGENDWIE – WIR MÜSSEN NACH VENEDIG ...“<br />
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���������<br />
Von dieser Venedig-Sehnsucht ließ sich das Cello-Ensemble der Kreismusikschule<br />
Goslar nur zu gern von seiner Lehrerin Eva Csaranko anstecken. Mit<br />
einem weiteren Lehrer, Uwe Schmidt, beschlossen alle gemeinsam, das Abenteuer<br />
zu wagen und in eine Stadt zu fahren, in der das „Ché bello!“ ein Teil<br />
des Lebens ist. Mit ihren Violoncelli, was im Italienischen soviel wie „kleine<br />
� �� ���� ����<br />
FOTO: PRIVAT, QUARTETTO DIE VENEZIA
Links: Vor dem Auftritt am 23. Juni<br />
2010 in Venedig im Kulturzentrum<br />
Palazzo Cavagnis der Foresteria<br />
Waldese<br />
Rechts: Quartetto di Venezia<br />
Kontrabässe“ bedeutet und einiges<br />
über die Schwierigkeiten <strong>bei</strong>m Reisen<br />
aussagt, machten sie sich auf den Weg<br />
in die Stadt der Brücken und Kanäle,<br />
um ein Konzert zu geben. Im Palazzo<br />
Cavagnis traten sie dort im Rahmen einer<br />
Konzertreihe auf.<br />
Aber das war nicht alles: Mit dem<br />
Wunsch, das dortige Konservatorium,<br />
das Conservatorio „Benedetto Marcello“, kennenzulernen<br />
und vielleicht ein bisschen zu fachsimpeln,<br />
gerieten die jungen Musiker der Kreismusikschule<br />
Goslar an den Musikprofessor Angelo Zanin,<br />
selbst ein Cellist. Er zeigte sich – nicht untypisch<br />
für Italiener – sehr aufgeschlossen. Eine so große<br />
Anzahl von Cellisten, die er dann durch die Räume<br />
des Konservatoriums führte, war allerdings schon<br />
ziemlich ungewöhnlich.<br />
Angelo Zanin ist Mitglied des „Quartetto di Vene-<br />
zia“, eines Streichquartetts, das 1983 von vier<br />
damaligen Studenten des Konservatoriums „Be-<br />
nedetto Marcello“ gegründet wurde. Die vier Musiker<br />
sind dann im Laufe der Zeit gern gesehene<br />
Künstler in den schönsten Konzertsälen der Welt<br />
geworden. Außer Angelo Zanin gehören auch Andrea<br />
Vio, Alberto Battiston und Giancarlo di Vacri<br />
zu diesem Ensemble.<br />
Was allerdings die jungen Cellisten aus Deutsch-<br />
land weder wissen noch ahnen konnten: Durch den<br />
hier entstandenen Kontakt wird dieses berühmte<br />
Streichquartett zusammen mit dem Komponisten<br />
und Pianisten Curt Cacioppo aus den USA das Abschlusskonzert<br />
der 42. Harzburger Musiktage am<br />
25. Juni 2011 bestreiten. Cacioppo schrieb für<br />
das Streichquartett ein Stück, das an diesem<br />
Abend aufgeführt wird. Es trägt den bezeichnenden<br />
Namen „Impressioni venexiane“ also „Impressionen<br />
aus Venedig“. Hier kommt seine Liebe zu<br />
dem Land zum Ausdruck, aus dem seine Vorfahren<br />
stammen.<br />
Alles in allem war der Besuch der jungen Cellisten<br />
der Kreismusikschule Goslar eine aufregende und<br />
unvergessliche Kontaktaufnahme mit der Musikwelt<br />
von Venedig – ein Erlebnis, das sich für die<br />
„Harzburger Musiktage“ mit ihrer neuen Konzeption<br />
schon als sehr fruchtbar erwiesen hat.<br />
Liebe zur Musik – das ist ein augenscheinlicher<br />
Wesenszug der meisten Menschen. Welche Art von<br />
Musik man dann hört, ist allerdings eine ganz an-<br />
dere Frage. Gerade <strong>bei</strong> Jugendlichen spielt die au-<br />
genblickliche Richtung der Pop-Musik eine aus-<br />
schlaggebende Rolle, denn schließlich möchte<br />
KLASSIK: ABGEHOBEN ODER HAUTNAH?<br />
doch jeder „in“ sein. Die Gruppe, zu der man gehört,<br />
sagt, was richtig ist und was nicht, was gehört<br />
werden darf und was nicht.<br />
Andere Musik kennenzulernen, wie zum Beispiel<br />
klassische, ist daher für Jugendliche zunächst ein-<br />
mal schwierig. Außerdem sorgt die Aufführungs-<br />
praxis von klassischer Musik mit der typischen<br />
Konzertsaal-Atmosphäre für eine gewisse Schwel-<br />
lenangst, die nur zu häufig mit einem „coolen“<br />
Desinteresse kommentiert wird.<br />
Hier gehen die Veranstalter der Harzburger Musik-<br />
tage nun neue Wege, um auch ein junges Publikum<br />
zu interessieren: „Klassik ist Klasse“ – unter<br />
diesem Motto findet das Preisträgerkonzert mit<br />
Bundes- und Landessiegern vom Wettbewerb „Ju-<br />
kultur 41<br />
2 � quadrat 06 / 2011<br />
gend musiziert“ erstmalig in einer<br />
Schule statt: Das Werner-von-Siemens-<br />
Gymnasium ist der diesjährige Ort für<br />
das Konzert. Die Idee ist, damit eine<br />
Furcht vor vermeintlich steifer Atmosphäre<br />
von vorneherein auszuschließen.<br />
Weiterhin soll Interessierten – und<br />
hier nicht nur Jugendlichen – im Rahmen<br />
der Konzerte die Möglichkeit gegeben<br />
werden, mit den aufführenden<br />
Musikern zu sprechen.<br />
„Der persönliche Kontakt erweckt einerseits<br />
echte Bewunderung für den<br />
Künstler und nimmt andererseits die<br />
Scheu vor einem scheinbar kühlen, distanzierten<br />
Kunstbetrieb“, ist das Credo der neuen<br />
Leitung der „Harzburger Musiktage“, die sich erfolgreich<br />
für die Neuorientierung einsetzt. So trägt<br />
die neue Konzeption, unter anderem auch durch<br />
die Idee, Klassik für Jugendliche hautnah erlebbar<br />
zu machen, schon ihre Früchte: Die Konzertreihe<br />
„Harzburger Musiktage“ ist in das Programm der<br />
Musikförderung des Norddeutschen Rundfunks<br />
aufgenommen worden. Hier zeigt sich die Einschätzung<br />
dieser Konzerte als offiziell förderungswürdig,<br />
was <strong>bei</strong> der Mittelbeschaffung für die Finanzierung<br />
einer solch aufwendigen Konzertveranstaltung<br />
lebenswichtig ist.<br />
Eines jedoch sollte <strong>bei</strong> allen finanziellen und orga-<br />
nisatorischen Hürden, die genommen werden müs-<br />
sen, nicht vergessen werden: Motor der „Harzburger<br />
Musiktage“, die nun ins 42. Jahr gehen, kann immer<br />
nur die Begeisterung für die Musik sein. Dass<br />
es allerdings genug Begeisterte gibt, war am guten<br />
Vorverkauf der Karten bereits zu sehen.<br />
Man kann daher zuversichtlich konstatieren: Es<br />
gibt eben immer – nicht nur in Italien – Menschen,<br />
die gern <strong>bei</strong> einer Begegnung mit Kunst begeistert<br />
sagen: „Ché bello!“ (sg)<br />
Informationen zum Programm unter<br />
www.harzburger-musiktage.de<br />
Informationen zu den Tickets unter<br />
www.kulturklub-bad-harzburg.de
42<br />
Praxis für Physiotherapie<br />
Chr. ustlich<br />
Physiotherapie in<br />
herzlicher Atmosphäre<br />
zusammen mit seiner Frau Anke eine neue Pra-<br />
xis für Physiotherapie eröffnet. Großzügige<br />
Räumlichkeiten in warmen, mediterranen Farben<br />
und liebevolle Dekoration empfangen die Patienten<br />
im ehemaligen „Krämer-Haus“ in Bad Harzburg.<br />
Beide haben ihre Ausbildung in der Loges-Schule<br />
begonnen und sich durch beständige Weiterbil-<br />
dung Zusatzqualifikationen erworben. Durch ver-<br />
schiedene berufliche Stationen über Hamburg,<br />
Neumünster und Bad Segeberg haben die drei-<br />
fachen Eltern auch einen großen praktischen Erfahrungsschatz<br />
angesammelt.<br />
Christian Wustlich zum Beispiel hat den Bachelor-<br />
Studiengang „Physiotherapie“ in Amsterdam<br />
durchlaufen und den Masterstudiengang „Gesundheit<br />
und Ökonomie“ in der Schweiz erfolgreich abgeschlossen.<br />
Der Eingangsbereich, einladend und freundlich<br />
wie die Inhaber Anke und Christian Wustlich.<br />
Rechts: SRT, erfolgreiche Anwendungen durch<br />
Aktivierung von Hirnarealen.<br />
ANZEIGE Im März dieses Jahres hat Christian Wustlich<br />
Anke Wustlich, die als berufliche Basis Kinderkrankenschwester<br />
lernte und sich ebenfalls, wie<br />
ihr Mann, ständig fortbildete, ist für die Kindertherapie,<br />
also für Kleinkinder und Säuglinge zuständig,<br />
die zum Beispiel unter Entwicklungsverzögerungen<br />
leiden.<br />
Die Praxis ist offen für alle Kassen und bietet ne-<br />
ben der manuellen Therapie gegen Schmerzen des<br />
Bewegungsapparates und der Cranio-Sacralen<br />
Therapie zur Schmerzbehandlung <strong>bei</strong> Migräne<br />
oder <strong>bei</strong> Mobilitätsstörungen der Wirbelsäule und<br />
der Gelenke auch Hilfe <strong>bei</strong> der Dysfunktion des<br />
Kiefergelenkes an. Christian und Anke Wustlich<br />
haben die sektorale Zulassung zur Heilkunde im<br />
Bereich der Physiotherapie, das heißt, sie bieten<br />
für Selbstzahler individuelle Therapien an.<br />
„Wir nehmen uns Zeit für unsere Patienten, reden<br />
intensiv mit ihnen, damit wir einen Gesamtein-<br />
druck bekommen, um erfolgreich für sie und mit<br />
ihnen ar<strong>bei</strong>ten zu können“, sagt Inhaber Christian<br />
Wustlich.<br />
Ein ganz großes Thema ist seit Anfang Mai die sto-<br />
chastische Resonanztherapie (SRT). Sie bietet ein<br />
breites Spektrum und ist sehr effektiv in der Or-<br />
thopädie und Neurologie. Durch Imitieren des Ge-<br />
hens auf unebener Strecke, hilft dieses Training<br />
älteren Menschen <strong>bei</strong> der Sturzprophylaxe. Sogar<br />
MS-, Parkinson- und Schlaganfallpatienten, selbst<br />
hyperaktiven Kindern hilft diese Therapie. Auch<br />
<strong>bei</strong> Osteoporose ist sie angezeigt. (bs)<br />
Praxis für Physiotherapie Christian Wustlich<br />
Herzog-Wilhelm-Str. 9, 38667 Bad Harzburg<br />
SCHWARZ<br />
Telefon 05322 5538228<br />
BERND<br />
Telefax 05322 5538408<br />
E-Mail: christian.wustlich@physio.de FOTOS:
www.wolf-ruediger-marunde.de<br />
marunde � quadrat 06 / 2011 43
44 quadrat 06 / 2011 � profile<br />
Endlich hat er Zeit, die herrliche 1903 errich-<br />
tete Fachwerkvilla im Herzen der Altstadt<br />
Goslars zu genießen. Der Garten, naturbe-<br />
lassen und verwunschen, ist ein Refugium der Ru-<br />
he. Fröhliche Vogelstimmen aus den Ästen alter<br />
Buchen und Eichen blenden die Geräuschkulisse<br />
der City völlig aus. „Die Vögel haben es mir schon<br />
immer angetan“, erzählt der 78-jährige ehemalige<br />
Leiter der Baustoffhandlung Prelle. Von dem Anwesen<br />
der Familie Fricke blickt man geradewegs<br />
an C&A vor<strong>bei</strong> durch einen historischen Torbogen.<br />
„Dort lag früher einmal das Firmengelände<br />
meng der Baustoffhand-<br />
lung Prelle“, so Otto Fricke,<br />
der das Unternehmen zusam-<br />
men mit seinem jüngeren<br />
Bruder Bru Joachim in der vierten<br />
Generation Gen führte. Es war de-<br />
ren Urgroßvater August Prel-<br />
le, der den Baustoffhandel<br />
1876 18 gründete. Nach dem<br />
Tode To des Vaters Dr. Otto Fricke,<br />
c Landwirtssohn aus<br />
Lengde L und studierter Jurist,<br />
r unter dessen Führung<br />
das d Unternehmen stark gewachsen<br />
w war, zog die Firma<br />
Prelle 1981 in einen<br />
Neubau im Gewerbegebiet<br />
Bassgeige um.<br />
Otto Fricke studierte<br />
Rechtswissenschaften<br />
und Betriebswirtschaftslehre Betriebswirtscha<br />
in Göttingen und<br />
Bonn, begann aber bereits während des Studiums<br />
mit der Ar<strong>bei</strong>t im Familienbetrieb. Seinerzeit verfügte<br />
die Firma Prelle über vier Standorte – Goslar,<br />
Salzgitter Salder, Salzgitter Bad und später Quedlinburg.<br />
Insgesamt waren damals 165 Mitar<strong>bei</strong>ter<br />
für das Unternehmen tätig. Sein 30. Jahresbericht<br />
vor der Belegschaft wurde sein letzter. Da Otto Fricke<br />
nie heiratete und keinen Nachfolger hatte, ver-<br />
EHRENDES ENGAGEMENT<br />
kaufte man den Familienbetrieb im Jahre 2001<br />
– im Jahr seines 125-jährigen Jubiläums – an die<br />
Bau-King AG.<br />
„Das Unternehmen war immer eine unabdingbare<br />
Basis für mein ehrenamtliches Engagement“, erklärt<br />
Otto Fricke, der zeitweise 15 Ehrenämter<br />
regionaler und überregionaler Verbände gleichzeitig<br />
innehatte. Mit diesem Engagement für die Geschicke<br />
der Region setzte Otto Fricke eine Familientradition<br />
fort. Bereits sein Vater brachte es als<br />
Mitbegründer der CDU Niedersachsen und als<br />
Wirtschaftsminister der Landesregierung zu nachhaltigem<br />
Ansehen. Otto Fricke selbst war zehn<br />
Jahre lang im Rat der Stadt Goslar aktiv und leitete<br />
den Finanzausschuss. Darüber hinaus führte er<br />
24 Jahre lang die Geschäfte der Mittelstandsvereinigung<br />
der CDU, gehörte 20 Jahre dem Vorsitz<br />
des Vereins Groß- und Außenhandel an, war 20<br />
Jahre lang Mitglied der Vollversammlung der Industrie-<br />
und Handelskammer Braunschweig und<br />
engagierte sich 27 Jahre lang im Stiftungsrat der<br />
Lukas-Werk Suchthilfe – um nur einige seiner Aktivitäten<br />
zu nennen. Da<strong>bei</strong> war der Unternehmer<br />
sicher nicht für jeden ein bequemer Zeitgenosse,<br />
denn er führte seine Ehrenämter stets mit Konsequenz,<br />
Ausdauer und Beharrlichkeit.<br />
HERZBLUT FÜR DAS VOLTIGIEREN<br />
Mit besonders viel Herzblut engagierte sich Otto<br />
Fricke mehr als 55 Jahre lang für den Pferdesport.<br />
„Daran ist meine Mutter schuld“, witzelt er und<br />
erzählt, dass sie dafür sorgte, dass Otto Fricke und<br />
seine drei Geschwister 1948 zum Reitunterricht<br />
in der Reitschule der Rammelsberg Kaserne antraten,<br />
der unter Reitmeister Körner noch kernig-militärisch<br />
ablief. „Ich bin in den ersten Monaten<br />
ungefähr zwei Mal pro Stunde vom Pferd gefallen“,<br />
bekennt Fricke lachend. Doch aufgeben gab<br />
es für den damals 16-Jährigen nicht. Er hielt<br />
FOTOS: BERND SCHUBERT
durch und blieb dem Reitsport treu, obwohl er sich<br />
eigentlich viel mehr für die Ornithologie als für<br />
Pferde interessierte. Später stellte er fest, dass<br />
sich die Hobbys wunderbar verbinden ließen. „Ich<br />
habe mit meinem Pferd viele Stunden im Stadtwald<br />
verbracht und kenne dort jeden Weg.“<br />
Während seine Geschwister sich in Spring- und<br />
Dressurprüfungen einen Namen machten, stellte<br />
Otto Fricke die aktive Reiterei schon bald zurück,<br />
um sich der Organisation der Goslarer Reiter zu<br />
widmen. Unabhängig von der Reitgemeinschaft<br />
Goslar, die sich 1956 als Verein formierte, agierte<br />
der Reitstall Nordberg, der als eine Betriebsabteilung<br />
der Firma Prelle gegründet und später als Gesellschaft<br />
des Bürgerlichen Rechts unter Leitung<br />
Otto Frickes von 1952 bis 2009 existierte. Daneben<br />
übernahm Otto Fricke auch den Vereinsvorsitz<br />
der Reitgemeinschaft als Nachfolger seines Vaters.<br />
1973 gründete er mit drei weiteren Vereinen<br />
den Kreisreiterverband Goslar und übernahm als<br />
dessen Vorsitzender einen Beiratssitz im Pferdesportverband<br />
Hannover-Bremen. Diese mit vielen<br />
Aktivitäten gefüllte, 34 Jahre währende Verbandstätigkeit<br />
beendete Otto Fricke 2007. Die Deutsche<br />
Reiterliche Vereinigung belohnte ihn mit dem<br />
Deutschen Reiterkreuz in Silber und vom Pferdesportverband<br />
Hannover erhielt er die Ehrennadel<br />
in Gold. Doch über seine vielfältigen Ehrungen<br />
spricht der bescheidene Grandseigneur des Reitsportes<br />
sichtlich ungern. Viel lieber erzählt er von<br />
den Erfolgen seiner Schützlinge, insbesondere<br />
‚seiner’ Voltigiergruppe, die mit seiner Unterstützung<br />
– diese reichte von der aufwändigen Organisation<br />
sämtlicher Turnierfahrten, darunter auch<br />
vieler Auslandsreisen, bis hin zur Betreuung <strong>bei</strong><br />
jedem Wettkampf – zahlreiche Meisterschaftstitel<br />
mit in die Kaiserstadt brachte.<br />
BUNDESVERDIENSTKREUZ FÜR DIE DEUTSCH-<br />
ISRAELISCHE FREUNDSCHAFT<br />
Das Voltigieren, an dem Otto Fricke nach eigenem<br />
Bekunden ein bisweilen fanatisch großes Interesse<br />
hatte, brachte auch den ersten Kontakt mit Israel.<br />
„Angefangen hatte alles 1968, als eine Gruppe<br />
von Israelis für eine Vorführung unserer Voltigiergruppe<br />
zum Reitstall Nordberg kam. Wir waren<br />
gerade Deutscher Meister geworden und hatten<br />
was zu zeigen“, schmunzelt Fricke. Elegante Turnübungen<br />
auf einem galoppierenden Pferd hatten<br />
die israelischen Sportler aus Ra’anana nahe Tel<br />
Aviv bis dato noch nie gesehen. Die Begeisterung<br />
war so groß, dass eine Gegeneinladung für die gesamte<br />
Voltigiergruppe folgte. Als die jungen Goslarer<br />
Reiter ein Jahr später mitsamt einem Geschenk<br />
– nämlich Voltigierpferd ‚Bianca’ – nach<br />
Ra’anana starteten, hatten sie sogar Grüße von<br />
Willy Brandt im Gepäck. Die Bundesrepublik<br />
Deutschland, die erst wenige Jahre zuvor diplomatische<br />
Beziehungen zu Israel aufgenommen hatte,<br />
unterstützte den Gegenbesuch mit einem Zuschuss<br />
von 10.000 DM. Die Deutschen Voltigiermeister<br />
traten auf dieser Reise unter anderem in<br />
Ramat Gan auf, wo sie von Ariel Sharon, dem späteren<br />
Ministerpräsidenten Israels, persönlich begrüßt<br />
wurden. Später bescheinigte zunächst eine<br />
einfache Urkunde die Partnerschaft zwischen der<br />
Reitgemeinschaft Goslar und der Sportvereinigung<br />
Hapoel Ra’anana, 2006 wurde daraus ein offizieller<br />
Freundschaftsvertrag. Insgesamt kam es in den<br />
folgenden Jahren zu 43 Begegnungen zwischen<br />
der Reitgemeinschaft Goslar und dem Sportverein<br />
Hapoel Ra‘anana. Natürlich begleitete Otto Fricke<br />
profile � quadrat 06 / 2011 45<br />
Otto Frickes Fachwerkvilla im Herzen der Altstadt<br />
die Goslarer Jugendgruppen stets, so dass er zusammengenommen<br />
elf Monate seines Lebens in<br />
Israel verbrachte.<br />
Im Jahre 2007 übergab die Reitgemeinschaft Goslar<br />
den Stab der Verantwortung an die Stadtjugendpflege,<br />
die den Jugendaustausch nunmehr<br />
weiterführt. Gerade kehrten wieder 16 Jugendliche<br />
aus Goslar und Umgebung von einer Israelreise<br />
zurück. „Den Erfolg dieses Austauschprogramms<br />
mit Israel rechne ich zu den wichtigsten<br />
Ergebnissen meiner Tätigkeit als Vereinsvorsitzender“,<br />
sagt Otto Fricke, dem 1998 für sein Engagement<br />
um die Deutsch-Israelische Freundschaft<br />
das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen<br />
wurde.<br />
RUHESTAND UND NEUANFANG<br />
Es gibt nicht viele Reitvereine, die sich durch eine<br />
so langjährige und beständige Leistungsdichte<br />
auszeichneten, wie die Reitgemeinschaft Goslar.<br />
So ist es zu verstehen, dass der Verkauf des Reitstalles<br />
Nordberg, der die Reitgemeinschaft heimatlos<br />
machte, Otto Fricke arg zusetzte. Es kostete<br />
ihn viel Kraft, viele Wege und unzählige Gespräche,<br />
sicherzustellen, dass der einst so erfolgreiche<br />
Goslarer Verein am Leben blieb.<br />
Nach einem Zwischenaufenthalt in Wolfshagen<br />
und einem Kooperationsangebot aus Braunschweig<br />
kamen die vereinseigenen Voltigierpferde im Reitund<br />
Trainingszentrum Bad Harzburg in Westerode<br />
unter, wo die Voltigiersparte nunmehr in kleinerem<br />
Rahmen weitergeführt werden kann. Ein Neuanfang,<br />
den Otto Fricke als Beobachter ohne Amt,<br />
aber dennoch mit großem Interesse begleiten wird.<br />
Ihm verbleibt noch, einige 100 Akten der RG Goslar<br />
zu archivieren und zu ordnen. „Ich könnte hier<br />
ein Museum des Voltigiersportes einrichten“,<br />
schmunzelt Fricke. Doch das tut er nicht, er lässt<br />
es ruhig angehen. Seit dem 1. Januar 2011 hat<br />
der 78-Jährige erstmals kein einziges Amt mehr.<br />
Stattdessen genießt er das emsige Vogelgezwitscher<br />
in seinem Garten und bekennt: „Es ist ein<br />
gutes Gefühl!“ (ck)
46 quadrat 06 / 2011 � abgelichtet<br />
SUNDOWNER<br />
IM ALLEGRO<br />
Anfang Mai luden QUADRAT und das Team des Allegro zum abendlichen<br />
Sundowner ein, um die Ausgabe des Magazins willkommen zu heißen. Die<br />
Gäste erschienen zahlreich, und gemeinsam feierte man die neue Ausgabe,<br />
kam <strong>bei</strong> Bier und Wein ins Gespräch, knüpfte hier und da neue Kontakte<br />
und tauschte Wissenswertes aus erster Hand. Auf ein nächstes Mal freut sich<br />
schon jetzt Ihre QUADRAT-Redaktion!<br />
FOTOS: SABINE FREES, TILMAN GÖRRES<br />
1 2 3<br />
4<br />
5 6<br />
12 13<br />
14<br />
15<br />
7 8<br />
9<br />
10 11<br />
16
17 18<br />
abgelichtet � quadrat 06 / 2011 47<br />
1 Bernd Schubert, Gisela Wellge | 2 Sabine und Andreas Gröne | 3 Ursula Jung | 4 Sidney Gromnica | 5 Sabine und Dr. Christian Frees | 6 Christiane von Gadenstedt<br />
| 7 Tilman Görres | 8 Corina Klengel | 9 Helga Gromnica, Almut Bremer | 10 Frauke Keck-Pergner | 11 Dr. Christian Frees, Stefan Sobotta | 12 Uwe Thielecke |<br />
13 Rainer Golitz | 14 Bernd Schwarz, Helga Gromnica | 15 Henning Binnewies | 16 Sabine Frees, Kaja Schwarz | 17 shake hands | 18 Bernd Schwarz, Dr. Christian<br />
Frees, Uwe Thielecke | 19 Frauke Keck-Pergner, Otto Markus Brinkmann | 20 Sonja Weber, Christiane von Gadenstedt | 21 Rainer Golitz, Sidney Gromnica<br />
Spargel - Eine Köstlichkeit<br />
der deutschen Küche<br />
Unsere beliebten<br />
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ab 20. Juni 2011<br />
19 20<br />
Montag und Donnerstag:<br />
Schnitzel<br />
mit Pilzsauce<br />
und Bratkartoffeln,<br />
dazu 0,25 l König-Pilsener<br />
oder Apfelschorle<br />
9,50 €<br />
Am Breitenberg 107 · 38667 Bad Harzburg<br />
Telefon 05322 4343<br />
Sonnenterrasse<br />
geöffnet!<br />
Öffnungszeiten: Montag ab 15:00 Uhr, Dienstag bis Sonntag ab 11:00 Uhr, Küche von 11:00 bis 21:00 Uhr<br />
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48 quadrat 06 / 2011 � schon was vor?<br />
SCHON WAS VOR?<br />
JUNI 2011<br />
IHR NÄCHSTER TERMIN?<br />
Goerres@quadratgoslar.de<br />
BIS 31. JULI<br />
STELLA HAMBERG, SKULPTUREN<br />
FOTOGRAFIEN<br />
Mönchehaus Museum Goslar<br />
Di. bis So. 10.00 bis 17.00 Uhr<br />
02. BIS 06. JUNI<br />
38. SCHÜTZEN- UND VOLKSFEST<br />
Schützenplatz Bündheimer Schloss<br />
ab 14.00 Uhr<br />
02. JUNI<br />
VOM DUNKEL INS LICHT<br />
CHORKONZERT<br />
Stabkirche Hahnenklee<br />
19.30 Uhr<br />
04. JUNI<br />
FLOHMARKT<br />
Unterer Badepark Bad Harzburg<br />
ab 09.00 Uhr<br />
05. JUNI<br />
FASZINATION WELTERBE<br />
Tagesveranstaltung mit vielen<br />
Programmpunkten<br />
Rammelsberg, ab 10.00 Uhr<br />
05. JUNI<br />
SOMMERFEST UND MARKT<br />
Kloster Grauhof, Goslar<br />
ab 11.00 Uhr<br />
05. JUNI<br />
BENEFIZKONZERT<br />
FÜR DIE LUTHERSTIFTUNG<br />
Posaunenchor und Blasorchester<br />
Lutherkirche Bad Harzburg, 17.00 Uhr<br />
07. JUNI<br />
WAS IST DEPRESSION?<br />
Vortrag<br />
Schwiecheldthaus, Goslar, Jagdzimmer,<br />
19.00 Uhr<br />
07. JUNI<br />
RUNDGANG AUF DEM BESINNUNGSWEG<br />
MIT CHRISTLICHEN IMPULSEN<br />
Treffpunkt Großer Burgberg, Antoniusstatue<br />
16.45 Uhr<br />
09. JUNI<br />
OBERHARZER BERGBAUERNMARKT<br />
Bornhardtstraße, Clausthal-Zellerfeld<br />
18.00 Uhr<br />
09. JUNI<br />
ZIMBALKONZERT<br />
Stabkirche Hahnenklee<br />
19.30 Uhr<br />
11. JUNI<br />
5. BAD HARZBURGER BERGMARATHON<br />
für Läufer, Walker, Nordic-Walker<br />
Galopprennbahn im Sportpark<br />
ab 10.00 Uhr<br />
11. JUNI<br />
ZIMBELSPIEL UND HARFENKLANG<br />
Churchwalk durch fünf Innenstadtkirchen<br />
Goslar<br />
18.00 Uhr<br />
13. JUNI<br />
DAS VERSTECK IM ZAUBERWALD<br />
Bad Harzburger Puppentheater<br />
Gewölbekeller Bündheimer Schloss<br />
16.00 Uhr<br />
13. JUNI<br />
FESTLICHES ORGELKONZERT<br />
mit Karsten Krüger<br />
Lutherkirche Bad Harzburg<br />
17.00 Uhr<br />
16. BIS 19. JUNI<br />
ZWÖLFTES HARZER TRIKE-TREFFEN<br />
Sportpark an der Rennbahn<br />
Bad Harzburg<br />
16. JUNI<br />
ORGELKONZERT<br />
Stabkirche Hahnenklee<br />
19.30 Uhr<br />
17. JUNI<br />
EIN SOMMERNACHTSTRAUM<br />
FIGURENTHEATER<br />
Kulturkraftwerk Goslar<br />
20.00 Uhr<br />
18. JUNI<br />
ÖSTLICH DER SONNE, WESTLICH VOM<br />
MOND – KINDERPROGRAMM<br />
Kulturkraftwerk Goslar<br />
15.00 Uhr
18. JUNI<br />
DREI BURGEN-WANDERUNG<br />
mit Horst Woick<br />
Treffpunkt Bergbahn Bad Harzburg<br />
Talstation, 11.00 Uhr<br />
18. JUNI<br />
BENEFIZ OPEN AIR CONCERT<br />
von und mit Cornelia Buhl<br />
Kloster Grauhof, Goslar<br />
14.00 Uhr bis in die Nacht<br />
18. JUNI<br />
MAHLER ZU EHREN – ERÖFFNUNGSGALA<br />
DER BAD HARZBURGER MUSIKTAGE<br />
Kursaal Bad Harzburg<br />
20.00 Uhr<br />
18. JUNI<br />
MAX UND MORITZ<br />
Bad Harzburger Musiktage, Familienkonzert<br />
Bündheimer Schloss<br />
17.00 Uhr<br />
20. JUNI<br />
DER GARTEN DER LÜSTE, FIGUREN-<br />
THEATER, SCHAUSPIEL UND KLANGWELT<br />
Kulturkraftwerk Goslar<br />
20.00 Uhr<br />
21. JUNI<br />
KLASSIK IST KLASSE<br />
Harzburger Musiktage, Jugend musiziert<br />
Werner-von-Siemens-Gymnasium<br />
17.00 Uhr<br />
21. JUNI<br />
DER MENSCHENFREUND<br />
Mahlo, Entertainer und Komödiant<br />
Kulturkraftwerk Goslar<br />
20.00 Uhr<br />
22. JUNI<br />
THEATER CON COURE – KÄPT´N SHARKY<br />
Kinderprogramm<br />
Gemeindehaus St. Georg, Goslar<br />
15.00 Uhr<br />
22. JUNI<br />
NOTEN IN DER BANK<br />
Bad Harzburger Musiktage<br />
Konzert für zwei Cembali<br />
Vereinigte Volksbank e.G., 20.00 Uhr<br />
22. JUNI<br />
DON QUICHOTTE<br />
Wahnwitziges Theater<br />
Kulturkraftwerk Goslar<br />
20.00 Uhr<br />
23. JUNI<br />
CHOR- UND ORGELKONZERT<br />
Stabkirche Hahnenklee<br />
19.30 Uhr<br />
23. JUNI<br />
NÄCHSTE WOCHE FANG ICH AN<br />
Angela Buddecke: Kabarett und Chansons<br />
Kulturkraftwerk Goslar<br />
20.00 Uhr<br />
23. JUNI<br />
SWINGING SANKT PAULI<br />
Musical von Max Lingnau<br />
Odeon Theater Goslar<br />
19.30 Uhr<br />
24. JUNI<br />
BAROCKKONZERT<br />
Harzburger Musiktage<br />
Lutherkirche<br />
20.00 Uhr<br />
schon was vor? � quadrat 06/ 2011 49<br />
25. JUNI<br />
FÜHRUNG AUF DEM BESINNUNGSWEG<br />
mit Horst Woick<br />
Treffpunkt Bergbahn Talstation<br />
Bad Harzburg, 11.00 Uhr<br />
25. JUNI<br />
VARIETÀ PUPAZZO<br />
Theatro Schabernack – Kinderprogramm<br />
Kulturkraftwerk Goslar<br />
15.00 Uhr<br />
25. JUNI<br />
„MUSIC MEETS ART“<br />
Duo Rebekka Riedel, (Vc. u. Klavier)<br />
Mönchehaus Museum Goslar<br />
17.00 Uhr<br />
25. JUNI<br />
IMPRESSIONEN AUS VENEDIG<br />
Bad Harzburger Musiktage<br />
Bündheimer Schloss<br />
20.00 Uhr<br />
26. JUNI<br />
SECHSTES BAD HARZBURGER<br />
BÜRGERFRÜHSTÜCK<br />
Badepark an der Wandelhalle<br />
11.00 bis 16.00 Uhr<br />
26. JUNI<br />
„HEUT`ABEND“<br />
Jutta Habicht, Auftakt der Seniorenwoche<br />
Kulturkraftwerk Goslar<br />
17.00 Uhr<br />
30. JUNI<br />
CARILLIONKONZERT<br />
Klassik und Pop auf dem Turmglockenspiel<br />
Stabkirche Hahnenklee<br />
19.30 UHR
quadrat 06 / 2011 � impressum & adressen<br />
HERAUSGEBER<br />
<strong>Quadrat</strong> Verlag<br />
Goslar-Bad Harzburg<br />
Ltd. & Co. KG<br />
Am Breitenberg 111<br />
38667 Bad Harzburg<br />
Tel. 05322 3949<br />
Fax 05322 51849<br />
www.quadratdeutschland.de<br />
VERLEGER<br />
Bernd Schwarz (v.i.S.d.P.)<br />
schwarz@quadratgoslar.de<br />
REDAKTION<br />
Tilman Görres (tg)<br />
Bernd Schwarz (bs)<br />
Stefan Sobotta (sts)<br />
Ursula Jung (uju)<br />
Sidney Gromnica (sg)<br />
Corina Klengel (ck)<br />
Gastautoren<br />
Natascha Mester (nm)<br />
Emma Piehl (ep)<br />
Lektorat<br />
Tilman Görres<br />
Die Post ist da!<br />
GESTALTUNG<br />
Rainer Golitz<br />
creaktiv GmbH & Co. KG, Goslar<br />
FOTOS<br />
Bernd Schubert, Tilman Görres,<br />
Stefan Sobotta, Bernd Schwarz,<br />
Corina Klengel, Mathias Gröne<br />
ANZEIGEN/VERTRIEB<br />
Bernd Schwarz<br />
schwarz@quadratgoslar.de<br />
DRUCK<br />
Druckerei Wulf, Lüneburg<br />
www.druckereiwulf.de<br />
ERSCHEINUNGSWEISE<br />
<strong>Quadrat</strong> ist monatlich und kostenlos<br />
in Goslar und Bad Harzburg erhältlich.<br />
ANZEIGENPREISE<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />
Nr. 1/2011 vom 01.01.2011<br />
Download: www.quadratgoslar.de<br />
Copyright für eigens gestaltete Anzeigen und Texte<br />
<strong>bei</strong>m Verlag. Nachdruck und Vervielfältigungen<br />
(auch auszugsweise), Wiedergabe durch Film, Fernsehen,<br />
Rundfunk sowie Speicherung auf elektronischen<br />
Medien nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlages. — Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
oder Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />
Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete<br />
Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des<br />
Heraus gebers wieder.<br />
NÄCHSTE QUADRATAUSGABE<br />
ANFANG JULI 2011<br />
QUADRAT im Abo<br />
11 Ausgaben QUADRAT im Jahresabo – inklusive Versandkosten für 25 Euro! Senden Sie uns an info@quadratgoslar.de unter dem Stichwort „QUADRAT-Abo“<br />
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Hier liegt QUADRAT u.a. für Sie aus:<br />
Albert´s Corner, Allegro, Belvedere, Autopark Bolluck, Brauhaus, Café am Markt, Cineplex, Christian-von-Dohm-Gymnasium, Der Achtermann, Stadtverwaltung<br />
Goslar, Optik Fredrich, Glötzer Glasbau, Glücksgriff, Restaurant Café Am Golfplatz, Friseur Haarscharf, Jack Wolfskin, Plumbohm´s, Kaffeehaus, Brillen Kerll,<br />
Krodoland, Kröppelin, Confiserie Liersch, Mönchehaus Museum, Goslarer Museum, Zinnfiguren-Museum, Odeon Theater, Peter Parfümerien, Radauwasserfall,<br />
Ramada Hotel, Rammelsberg Museum, Spielbank Bad Harzburg, Store 100, Hotel Tanne, Braunlage; Vitalhotel am Stadtpark, Rathaus Bad Harzburg, Schwiecheldthaus,<br />
Rathaus Goslar, Askle pios Klinik Bad Harzburg, Asklepios Klinik Goslar, Haus Prinz, Classico Woman, Rolf Bues Technics, Pflegeprofis, Henrys,<br />
Lombardi‘s, Zahnarztpraxis Lennart Redeker, Kanzlei Rechtsanwälte Pommer, Piontek und Dr. Frees, ZA Dr. Ellmer, Arztpraxis Dr. Hahn, Dr. Tessen, Scheibendoktor,<br />
W+Z Autovermietung, Vitawell, Renault Hermann, Waldgasthaus Rabenklippe, Bäckerei Gummich, Bäcker Wolf, Calory Coach, Relexa Hotel Braunlage,<br />
Siegfried W. Kartmann, Odermark, Vereinigte Volksbank Bad Harzburg/Wernigerode, Klinikum Braunschweig, Tischlerei Spintig, Polsterberger Hubhaus,<br />
Stecher's Landgenuss, August Lüders Eisenwaren<br />
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GOSLAR/BAD HARZBURG AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />
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Café am Markt mit neuem<br />
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05<br />
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GOSLAR/BAD HARZBURG AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />
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Human Touch: Die einfühlsamen<br />
Hände der Gisela Wellge<br />
MAGAZIN FÜR GOSLAR/BAD HARZBURG � KOSTENLOS � MAI 2011<br />
GOSLAR/BAD HARZBURG AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />
SENIOREN � REISE � LANDKREIS � EMPFEHLUNGEN
Hex-Hex!<br />
BEATE ENGEL ZAUBERT EIN LÄCHELN AUF DIE GESICHTER IHRER GÄSTE<br />
So manch Wandersmann oder -frau seufzte erleichtert<br />
<strong>bei</strong>m Anblick des kleinen Häuschens.<br />
Mitten im Kulturdenkmal „Oberharzer Wasserregal“,<br />
das seit 2010 zum UNESCO Welterbe gehört,<br />
steht ganz plötzlich mitten im Harzer Wald<br />
dieses kleine, einladende Gasthaus.<br />
Ob im Sommer als Mountainbiker oder Wanderer<br />
auf der sonnigen Terrasse, oder im Winter als<br />
durchgefrorener Skiwanderer neben dem „Bullerjan“,<br />
dem gemütlichen Holzofen, fühlt man sich<br />
sofort willkommen.<br />
Beate Engel bietet hier seit nunmehr neun Jahren<br />
ihre traditionellen, aber zeitgemäß arrangierten<br />
Harzer Gerichte an. Slow Food ist das Zauberwort.<br />
„Wir bieten eine saisonale Küche mit regionalen<br />
Produkten von Bio-Landhöfen an. Für unsere Gäs-<br />
te bedeutet das: In angenehmer Umgebung gutes<br />
Essen genießen“, sagt sie. Alle Gerichte, zum Bei-<br />
spiel Braten oder Frikadellen vom „Harzer Roten<br />
Höhenvieh“, werden frisch zubereitet. Wer es lieber<br />
süß mag, sollte unbedingt den selbstgebackenen<br />
Apfelkuchen probieren. Vorsicht Suchtgefahr!<br />
Das Polsterberger Hubhaus war früher ein Pumpenhaus<br />
für den Bergbau, bevor es durch die jetzige<br />
Besitzerin umgebaut und zu neuem Leben<br />
erweckt wurde. Die Wände sind geschmückt mit<br />
Bildern wechselnder Künstlerinnen und Künstler,<br />
denen das Hubhaus als Ausstellungsraum zur Verfügung<br />
gestellt wird.<br />
� quadrat 06 / 2011 51<br />
Polsterberger Hubhaus<br />
Polsterberg 1<br />
38678 Clausthal-Zellerfeld<br />
Telefon: 05323 5581<br />
www.polsterberger-hubhaus.harz.de<br />
Öffnungszeiten: täglich 11 bis 19 Uhr<br />
November bis Mai Mo. und Di. Ruhetag<br />
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52<br />
Sommer<br />
Männer Männe<br />
Mode<br />
Kollektion<br />
Sommer 2011<br />
eingetroffen<br />
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kauft<br />
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Goslar · Breite Str. 100