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porträt senioren - Herzlich Willkommen bei Quadrat

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06<br />

2011<br />

MAGAZIN FÜR GOSLAR / BAD HARZBURG � KOSTENLOS � JUNI 2011<br />

GOSLAR/BAD HARZBURG AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />

SENIOREN � REISE � LANDKREIS � EMPFEHLUNGEN


Theater braucht kreative Pausen<br />

Unsere nächsten Veranstaltungen:<br />

Swinging St. Pauli am 23., 25., 26. und 28. Juni jeweils um 19:30 Uhr<br />

Karl-Wiehenkel-Konzert am 01. Juli um 16:00 Uhr<br />

TOMMY am 17., 19. und 21. August jeweils um 19:30 Uhr<br />

Die Theaterkasse ist vom 07. Juli bis 17. August geschlossen.<br />

Bitte wenden Sie sich an die Vorverkaufsstellen.<br />

www.odeon-theater.de – Telefon 05321 319840<br />

Goslar


FOTOLIA.COM © JAVARMAN; PIXELIO.DE © MAGICPEN<br />

ALLGEMEINE BESONDERHEITEN JUNI 2011<br />

spitzmarke kolumne�� quadrat 06 / 2011 303<br />

Der Apfel unterm Birnbaum<br />

Der Apfel fällt ja bekanntlich nicht weit vom Stamm oder<br />

eben vom Birnbaum. Rein botanisch gesehen, weil Kern-<br />

obstbäume sich gut vertragen und ihre Früchte natür-<br />

licherweise immer unweit ihres Geburtsorts zu Fall kommen<br />

− eben nah <strong>bei</strong>m Stamm. Auf’s Menschliche übertragen<br />

bezeichnet man auf diese Weise gern die enge<br />

Verwandtschaft oder Beziehung, die meist leicht erkennbar<br />

ist. Ein Beispiel im Verhalten: Neulich verwies mich<br />

unser Nachbarsjunge Alexander laut klingelnd an den<br />

Rand des Bürgersteigs, weil ich ihm zu langsam unterwegs<br />

war und er es offensichtlich wahnsinnig eilig hatte.<br />

Tage vorher beraubte mich bereits sein Vater des einzigen<br />

freien Parkplatzes in unserer Straße, obwohl ich dort<br />

schon zum Einparken ansetze. Unverschämtheit – aber<br />

wie gesagt: wie der Herr so’s Gescherr − oder eben: der<br />

Apfel und die Birne wachsen im gleichen Garten.<br />

Es ist doch immer wieder spannend, Zusammenhänge<br />

und Gesetzmäßigkeiten des Lebens zu entdecken. Seit<br />

wann sind zum Beispiel dauergewellte Sauerkraut frisuren<br />

<strong>bei</strong> Männern wieder in Mode? Oder hab ich da was verpasst<br />

und sie waren noch nie AUS der Mode? Ich jedenfalls<br />

habe letzte Woche einen solchen Haarunfall im Café<br />

gesehen, und für mich total vorhersehbar kamen denn<br />

auch Frau und Pudel hinterher: <strong>bei</strong>de ebenfalls mit phänomenaler<br />

Krissellockenpracht. Gleich und Gleich gesellt<br />

sich eben gern, wer anders könnte sonst mit solchen<br />

Entgleisungen, ohne gesundheitlich Schaden zu nehmen,<br />

ein halbwegs harmonisches Zusammenleben führen?<br />

Einerseits erschreckend, weil geschmacklos, andererseits<br />

aber auch irgendwie beruhigend, da so die Dinge<br />

und Lebewesen relativ berechenbar in ihren eigenen<br />

Kreisen bleiben. Außerdem liebe ich persönlich meine<br />

Vorurteile. Die hege und pflege ich, weil ich weiß, dass<br />

ich sie brauche, um mich unfallfrei durch mein Leben zu<br />

bewegen, und mal ganz ehrlich: Die Welt gleicht heutzutage<br />

doch oft genug eher einem Dschungel denn einem<br />

freundlichen Lebensraum, wilde Tiere und unwegsames<br />

Gelände inklusive. Wo<strong>bei</strong> die wilden Tiere mir oft lieber<br />

wären als oben beschriebene Exoten. So also bleibe ich<br />

da<strong>bei</strong>, Gesetz- und Regelmäßigkeiten zu suchen, daraus<br />

für mich verwert- und brauchbare Regeln zu bilden und<br />

diese dann in meiner Kommode mit den Vorurteilen einzuordnen.<br />

Apropos Vorurteile: Für mich bedeuten diese<br />

wirklich nichts anderes als ein vorläufiges Urteil − oder,<br />

um <strong>bei</strong>m Bild der Kommode zu bleiben − die Schubladen<br />

sind nie geschlossen. Sollte ich mein Urteil revidieren<br />

müssen, eines Besseren belehrt werden – wunderbar, ich<br />

nehme alles zurück! Aber den Mann mit Mikrodauerwelle,<br />

der an seiner Seite Heidi Klum samt Windhund ausführt,<br />

möchte ich mal sehen!<br />

In diesem Sinne: Genießen Sie die Sonne und bleiben<br />

Sie am Leben!


Das „Belvedere am Burgberg“<br />

in Bad Harzburg ist ein Alterswohnsitz<br />

für Senioren<br />

von heute, die ihr Leben genießen<br />

und die Vorteile unseres Hauses gezielt<br />

nutzen möchten. Es lohnt sich,<br />

die Appartements in unterschiedlicher<br />

Größe einmal anzusehen.<br />

In herrlicher Lage am Fuße des<br />

Burgberges bieten die Wohnungen<br />

individuelle Möglichkeiten z. B. die<br />

Einrichtung mit eigenen Möbeln.<br />

Kleine Einbauküchen und komfortable<br />

Sanitäreinrichtungen erlauben<br />

dazu Unabhängigkeit und<br />

Selbstständigkeit.<br />

In den vergangenen Jahren war<br />

rund um das Haus mehrmals umfangreich<br />

gebaut worden. Ein Neubau<br />

Richtung Norden entstand, der<br />

Altbau wurde um eine Etage aufge-<br />

145 Jahre<br />

Das „Belvedere<br />

am Burgberg“<br />

stockt und ebenfalls um einen Anbau<br />

erweitert. Dadurch bekam das<br />

Belvedere mit seinen vielen modernen<br />

Wohneinheiten ein neues,<br />

freundliches Gesicht. Nun wurden<br />

noch die 40 im Altbau verbliebenen<br />

Appartements den aktuellen Ansprüchen<br />

an Wohnkomfort angeglichen<br />

und komplett modernisiert.<br />

Der Charme des alten Hauses wurde<br />

hier<strong>bei</strong> aber berücksichtigt, d.h.,<br />

die Jugendstil- und Gründerzeitelemente<br />

des Hauses blieben weitgehend<br />

erhalten. Im Zuge der Umbauar<strong>bei</strong>ten<br />

entstand ferner eine<br />

beschützte Abteilung für an<br />

Demenz erkrankte Bewohner.<br />

Besuchen Sie uns! Das Belvedere<br />

Team freut sich auf Sie!<br />

Spiel und Spaß ist auch unser Motto<br />

Im Belvedere fi nden Sie ein stilvolles Zuhause<br />

und werden liebevoll umsorgt. Genießen Sie den<br />

Charme der Jahrhundertwende und jeden erdenklichen<br />

Komfort.<br />

Unsere Leistungen:<br />

Vollstationäre Pfl ege<br />

Kurzzeitpfl ege<br />

Probewohne<br />

Geschützter Wohnbereich<br />

für Bewohner mit<br />

dementieller Erkrankung<br />

9. Juni, 16 Uhr:<br />

Konzert: „Die Liebe im Lied“<br />

Werke von Schumann und Mendelssohn<br />

Bartholdy – Erika Hofmann (Mezzosopran)<br />

Bernd Meyer (Bassbariton), Karin Klose, Klavier<br />

Eintritt frei – Gäste willkommen<br />

Café<br />

Informationsbüro<br />

in der Herzog-Wilhelm-<br />

Straße 94<br />

21. Juni, 15 Uhr im Café:<br />

Musik und Geschichten rund um die Sommersonnenwende<br />

mit Doris Fölster<br />

Herzog-Julius-Straße 93 · 38667 Bad Harzburg<br />

Telefon 05322 7810


AKTUELL<br />

Kurz angetippt 18<br />

INSTITUTIONEN<br />

Rolf Bues technics 10<br />

Die Johannisloge in Bad Harzburg 30<br />

Goslarer Kinos 22<br />

REISE<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Harzer Schmalspurbahnen 13<br />

KULTUR<br />

Jubiläumsausstellung bbk/harz 34<br />

Ché bello! 40<br />

QUADRAT NR. 06/2011 � AUSGABE JUNI 2011<br />

PROFILE<br />

Platz genommen 26<br />

Was macht eigentlich Otto Fricke 44<br />

GESUNDHEIT<br />

Charité adé! 16<br />

KULINARIA<br />

Stecher's Landgenuss 24<br />

Königsdorf und Bottermelknest 38<br />

inhalt � quadrat 06 / 2011 05<br />

STANDARDS<br />

Kolumne 03<br />

Die vergangenen zwei Monate in 8 Minuten 06<br />

Politsplitter 08<br />

Musikalische Neuerscheinungen 33<br />

Angelesen 36<br />

Marunde 43<br />

Sundowner 46<br />

Schon was vor? 48<br />

Impressum 50<br />

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06 quadrat 06 / 2011 � zurück geblickt<br />

18. APRIL<br />

Die Radaranlage an der B6 zwischen Goslar und<br />

Bad Harzburg ar<strong>bei</strong>tet korrekt, sagen zwei Gutachter,<br />

nachdem ein Betroffener Einspruch gegen<br />

seinen Bußgeldbescheid eingelegt hatte.<br />

19. APRIL<br />

Auszubildende im Hotel- und Gaststättengewerbe<br />

sind knapp, beklagt die Branche auf der Jahresversammlung<br />

des Kreisverbandes Harz. Zukünftig<br />

will man intensiver über die Chancen des<br />

Berufes informieren.<br />

20. APRIL<br />

Bei Mann + Hummel in Bündheim kommt es zu<br />

Entlassungen. Das in der ganzen Welt produzierende<br />

Unternehmen muss sein hiesiges Werk<br />

aus der Verlustzone bringen, um den Standort<br />

zu erhalten.<br />

21. APRIL<br />

Es wird wieder Boule gespielt nahe dem Palmencafé<br />

im Badepark von Bad Harzburg, immer am<br />

Donnerstag um 15.30 Uhr.<br />

22. APRIL<br />

Für die Luthergemeinde in Bad Harzburg kommt<br />

eine gute Nachricht aus Brockscheid in der Eifel:<br />

Die dort neu gegossene Glocke für die Lutherkirche<br />

klinge gut, sagt der Glockensachverständige<br />

der Landeskirche Hannovers.<br />

23. APRIL<br />

Ostern blickt der Oldtimer-Fan nach Schladen.<br />

Mehr als 10.000 Besucher zählt der Veranstalter,<br />

allein 2.500 Fahrzeuge, darunter Trecker und<br />

Motorräder, versammeln sich auf dem Gelände<br />

der Zuckerfabrik.<br />

DER APRIL/MAI<br />

24. APRIL<br />

Osterfeuer überall. Wegen der warmen Witterung<br />

ist das Vergnügen des Zuschauens kurz,<br />

das Holz brennt schnell. Die Stimmung ist gut,<br />

auch wenn das Feuer nur noch glimmt.<br />

25. APRIL<br />

In der Nacht werden 16 Fahrzeuge in Goslar zerkratzt.<br />

Der Schaden beträgt geschätzt mehrere<br />

tausend Euro.<br />

26. APRIL<br />

750 Jahre Knappschaft: Die zunächst in Bochum<br />

gezeigte Ausstellung wird in Goslar aufgebaut<br />

und dort am 05. Mai in Anwesenheit von Niedersachsens<br />

Ministerpräsident eröffnet.<br />

27. APRIL<br />

Die Fußgängerzone in der Goslarer Innenstadt<br />

ist immer öfter Parkraum oder Abkürzung für<br />

Autos, Rad- und Mopedfahrer. Innerhalb von<br />

zwei Stunden spricht die Polizei 20 kostenpflichtige<br />

Verwarnungen aus.<br />

28. APRIL<br />

Das jährliche Eishockey-Turnier um den Wurmberg-Cup<br />

in Braunlage wird abgesagt, weil eines<br />

der vier Teams seine Zusage zurückzieht und<br />

Ersatz nicht kurzfristig zu verpflichten ist.<br />

29. APRIL<br />

Auf dem Goslarer Marktplatz eröffnen zwei Discjockeys<br />

die Reihe der Veranstaltungen zur Walpurgisnacht.<br />

Von 15.00 bis 22.00 Uhr heizen sie<br />

ein.<br />

30. APRIL<br />

Überall Walpurgisfest. Erstmals seit Jahren wieder<br />

da<strong>bei</strong> ist Bad Harzburg mit einer gelungenen<br />

Fete im Sportpark an der Rennbahn.<br />

01. MAI<br />

Franz Schuberts Werk „Deutsche Messe“ wird<br />

als Gemeinschafts-Produktion von Absolventen<br />

der Kreismusikschule Goslar und dem Chor der<br />

Kulturwerkstatt Darlingerode in der Liebfrauenkirche<br />

Bad Harzburgs aufgeführt.<br />

02. MAI<br />

Mehr als 40 Kubikmeter Müll sammeln Mitglieder<br />

der Aktion „Saubere Landschaft“ in und um<br />

Bad Harzburg.<br />

03. MAI<br />

Eine weitere Aktion mit den Glocken der Lutherkirche<br />

in Bad Harzburg löst Schrecken aus: Nun<br />

soll die zweite neue Glocke noch einmal nach<br />

Brockscheid und dort nachgestimmt werden.<br />

Nicht schlimm, sagt der zuständige Kirchenvorstand.<br />

04. MAI<br />

Die Zahl der Anträge ist hoch, aber die Krankenkassen<br />

lehnen beantragte und von den behandelnden<br />

Ärzten verschriebene Mutter-Kind-Kuren<br />

zu einem hohen Prozentsatz ab. Das gilt für<br />

„Haus Daheim“ in Bad Harzburg ebenso wie für<br />

alle Kliniken des Müttergenesungswerkes.<br />

05. MAI<br />

Einen Rekord besonderer Art meldet „Pro Familia“<br />

in Goslar. Mehr als 900 Beratungen konnte<br />

die „Gesellschaft für Familienplanung, Sexual-


pädagogik und Sexualberatung“ anbieten, so<br />

viel wie nie vorher.<br />

06. MAI<br />

Einen „allgemeinen Priestermangel“ beklagt der<br />

Kirchenvorstandsvorsitzende der Liebfrauenkirche<br />

Bad Harzburg angesichts der Entwicklung:<br />

Tatsächlich gibt es künftig nur noch einen<br />

Pfarrer – und zur Unterstützung einen indischen<br />

Pater – für die ehemals 13 Kirchorte der Katholischen<br />

Kirche Nordharz.<br />

07. MAI<br />

Die Ecker als Lachs-Kindergarten. 300 ein- bis<br />

zweijährige Lachse werden eingesetzt, um hier<br />

ein weiteres Jahr zu bleiben und dann zum Meer<br />

zu schwimmen. In vier Jahren, wenn sie zum<br />

Laichen zurück kommen wollen, sollen alle Wehre<br />

barrierefrei sein.<br />

08. MAI<br />

Molkenhaus und Mai-Singen sind untrennbare<br />

Begriffe in der Region. Überall ist es heiter und<br />

warm. Viele der mehr als 700 Molkenhaus-Besucher<br />

machen sich anschließend auf den Weg<br />

zum Kastanienfest in Bad Harzburg.<br />

09. MAI<br />

Eine Fläche von 300 <strong>Quadrat</strong>metern, Gras, Bäume<br />

und eine Gartenlaube stehen oberhalb der<br />

Goslarer Jugendherberge in Flammen. 37 Männer<br />

der Feuerwehren mit sieben Löschfahrzeugen<br />

bekämpfen den Brand und bekommen ihn<br />

im Laufe der Nacht unter Kontrolle.<br />

10. MAI<br />

Eine Hebamme aus Westerode, Elisabeth Hammer-Buritz,<br />

kommt von einem ungewöhnlichen<br />

Einsatz zurück: Fünf Wochen lang hat sie in einem<br />

sudanesischen Waisenhaus die Betreuerinnen<br />

von gegenwärtig rund 300 Säuglingen<br />

und Kleinkindern in Fragen der Ernährung, Hygiene<br />

und emotionaler Zuwendung geschult.<br />

Der Auftrag kommt von der Stiftung „Eine Chance<br />

für Kinder“, deren Schirmherrin die Frau des<br />

Bundespräsidenten, Bettina Wulff, ist.<br />

11. MAI<br />

In Langelsheim-Palandsmühle erwartet ein<br />

39-jähriger gemeinsam mit drei Kumpanen die<br />

Chance auf einen gewaltigen Coup. Im Wohnhaus<br />

des Opfers sollen Wertsachen und Bargeld<br />

von fast einer Million Euro zu finden sein.<br />

Das Vorhaben scheitert, der Mann steht in<br />

Braunschweig vor Gericht.<br />

12. MAI<br />

Kein Verkauf des Bahnhofs von Bad Harzburg,<br />

signalisiert die Pressestelle der Bahn. Zwar gäbe<br />

es immer mal wieder solche Überlegungen<br />

wegen übergroßer Gebäude, aber nicht für Bad<br />

Harzburg.<br />

13. MAI<br />

Die zwei neuen Glocken der Lutherkirche sind<br />

ausgebaut und am Montag auf dem Weg zurück<br />

in die Gießerei. Die größere wird nachgestimmt,<br />

die zweite gegen die neu gegossene ausgetauscht.<br />

14. MAI<br />

Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen haben<br />

Gelegenheit, ihre zukünftigen Lernstätten kennen<br />

zu lernen. Viele Schulen veranstalten Tage<br />

der offenen Tür.<br />

zurück geblickt � quadrat 06/ 2011 07<br />

15. MAI<br />

Ralf Abrahms, grüner Bürgermeister von Bad<br />

Harzburg, möchte das auch in der nächsten<br />

Amtszeit bleiben und erklärt – spät, aber doch<br />

– dass er sich am 11. September wieder zur<br />

Wahl stellt.<br />

16. MAI<br />

Der Verkauf der Plätze für das Bürgerfrühstück<br />

am 26. Juni in Bad Harzburg beginnt. Die Tourist-Information<br />

am Bergbahn-Parkplatz hält<br />

Tischdecken für acht Personen (40 €) und Einzelplätze<br />

(5 €) bereit.<br />

17. MAI<br />

Die Goslarer Gleichstellungsbeauftragt Monika<br />

Ebeling wird durch der Rat abberufen.<br />

18. MAI<br />

Nochmal Politik: Die Suche für die Nachfolge des<br />

abgewählten Oberbürgermeisters gestaltet sich<br />

mühsam. Böse Zungen warnen vor öffentlicher<br />

Ausschreibung, weil aufgrund der „gewünschten<br />

und notwendigen Kriterien“ wieder Henning<br />

Binnewies „ganz vornean“ sein müsste.<br />

19. MAI<br />

„Genießen für die Orgel“ heißt eine Veranstaltung<br />

der Goslarer Marktkirchen-Gemeinde. Der<br />

Erlös soll zur Finanzierung des Umbaues der<br />

Orgel des Gotteshauses <strong>bei</strong>tragen. Der Genuss<br />

besteht aus kulinarischen und musikalischen<br />

Angeboten.<br />

20. MAI<br />

Redaktionsschluss, damit das QUADRAT<br />

Magazin für Goslar und Bad Harzburg Anfang<br />

Juni erscheint. (tg)


08 quadrat 05 / 2011 � SPITZMARKE<br />

Helmut Spintig<br />

Tischlermeister & Holztechniker<br />

Mobil 0170 / 7629930<br />

Am Horn 4a<br />

38667 Bad Harzburg<br />

Telefon 05322 877222<br />

Telefax 05322 877333<br />

E-Mail:<br />

TischlereiAmHorn@t-online.de<br />

Massivholzmöbel<br />

Massivholzküchen<br />

Innenausbau<br />

Holzfassaden<br />

Fenster Türen Treppen<br />

mit ökologischen Oberfl ächen<br />

Möbelrestaurierung<br />

Brav, viel braver als früher lassen die Bürger die<br />

Volksbefragung 2011, der man vorsichtshalber<br />

den undefinierbaren Namen ZENSUS gegeben<br />

hat, auf sich zukommen. Selbst im Landkreis Goslar,<br />

wo Daten von 16 Prozent der Landkreisbevölkerung<br />

erhoben werden. Der Bundesdurchschnitt<br />

liegt immerhin <strong>bei</strong> nur zehn Prozent.<br />

Was ist los mit den Deutschen? mag sich so mancher<br />

Achtundsechziger fragen, dessen Haartracht<br />

nicht kürzer, aber dünner und grauer geworden ist<br />

und dessen Che Guevara T-Shirt durch die stärkere<br />

Befüllung in Bauchhöhe arge Verschleißerscheinungen<br />

zeigt. Altrevoluzzer schwärmen ihren<br />

Enkeln vom Jahr 1983 vor, da brachten mehr als<br />

tausend politisch aktive Bürger den ersten Versuch<br />

der Obrigkeit, sie zu zählen, erfolgreich zu<br />

Fall.<br />

Das angerufene Bundesverfassungsgericht nickte<br />

den Aktivisten wohlwollend zu und formulierte ein<br />

Grundrecht auf informelle Selbstbestimmung.<br />

1987 hatte die Obrigkeit nachgebessert, dennoch<br />

riefen aufgebrachte Bürger allerorts zum Boykott<br />

der Volkszählung auf. Mit Parolen wie: „Gläserner<br />

Mensch“ und „Überwachungsstaat“ rechtfertigten<br />

Gegner ihre zahllosen Scharmützel. Nach einigen<br />

Flaschen Bier aus der Jutetasche forderte<br />

man stattdessen, die Herrschenden zu zählen für<br />

einen gläsernen Staat.<br />

Unter den wilden Bürgerinitiativen litten vor allem<br />

die Fans von Borussia Dortmund und dem Hamburger<br />

SV, hatten doch Volkszählungsfeinde in der<br />

Nacht vor dem Bundesligaspiel „Boykottiert und<br />

sabotiert die Volkszählung“ mit weißer Farbe auf<br />

den Rasen geschrieben. Da sich die Farbe jeglichem<br />

Entfernungsversuch widersetzte, schrieb<br />

man einfach ein „nicht“ hinter den Satz und<br />

von ck<br />

LIVOS Naturfarben Recherchiert<br />

Zensus:<br />

Die Obrigkeit fragt<br />

... wir antworten<br />

schon wurde das Rasengeschmiere zur Schleichwerbung<br />

für die Zählung.<br />

Was brachten die krawallenen Demos von 1987<br />

dann überhaupt? Wirtschaftspotential für 2011!<br />

Der Werbe-Etat für den Zensus 2011 geht nämlich<br />

in die Millionen. Und es scheint zu funktionieren:<br />

Nur ein paar verhaltene Gegenwartskritiker<br />

maulen, die Zählung von 1987 würde doch<br />

reichen.<br />

Wir braven Bürger wissen natürlich, es reicht<br />

nicht. Schließlich zerbröselte in der Zwischenzeit<br />

die deutsch-deutsche Mauer und wir wurden um<br />

sechs Bundesländer sowie einige Bürger reicher.<br />

Es kamen und gingen informationstechnikfähige<br />

Inder, Asyl beantragende Kurden, Tunesien leert<br />

sich in Richtung Europa und seit dem 1. Mai dieses<br />

Jahres ergießt sich ein Heer von Alten- und<br />

Krankenpflegern aus den östlichen Nachbarstaaten,<br />

um die leeren Spinde der nunmehr ausbleibenden<br />

Zivis zu füllen. Seit der letzten Zählung<br />

gibt es ein so emsiges Hin und Her, das muss ohne<br />

Frage erfragt werden.<br />

Sicher, da ist noch die Frage nach dem religiösen<br />

Bekenntnis, Befragungen im Frauenhaus oder gar<br />

im Altenheim nebenan – ja doch, sensible Bereiche<br />

auf dem Zensus-Fragebogen gibt es. Aber die<br />

stören doch heute niemanden mehr.<br />

Wir sind schließlich die neue Facebook-Gesellschaft,<br />

die jedwede aufzutreibende Peinlichkeit<br />

brühwarm und völlig schamresistent in Wort und<br />

Bild ins Internet stellt! So etwas desensibilisiert<br />

und stabilisiert. Das Kreuzchen machen haben wir<br />

in den zahlreichen Psycho-Tests der Fernsehzeitungen<br />

auch zu Genüge geübt.<br />

Warum also sollten wir uns an den 310 freundlichen<br />

Jägern und Sammlern von Bürgerdaten stören,<br />

die im Dienste des Landkreises Goslar Fragen<br />

stellen?<br />

Da hört einem doch endlich mal jemand zu!•


Temposündern auf zwei<br />

Rädern geht’s an den<br />

Lederkragen<br />

Wer auf die wetterunabhängige Fahrkabine auf vier Rädern schwört, betrach-<br />

tet die mit Lederkluft und Helm vermummten Recken auf ihren Motorrädern<br />

stets mit einer Spur Unbehagen, vor allem am Torfhaus, wo sich die Biker im-<br />

mer gern im Herdenverband tummeln. Warum, so mag sich mancher Torfhaus-<br />

passant fragen, ist der Harz für Motorradfahrer so reizvoll?<br />

Natürlich, da ist die schöne Gegend. Aber sieht man davon überhaupt etwas,<br />

wenn man auf der Kante zweier Reifen ohne nennenswerten Straßenkontakt<br />

nahezu waagerecht über den Harz flitzt? Es muss etwas anderes sein, was<br />

Massen von Motorradfahrern kreuz und quer über den Harz und hernach zum<br />

Torfhaus-Biker-Treff treibt, um sich mit Moritaten bestandener Geschwindigkeitsekstasen<br />

zu brüsten. Und so mancher arme Autotropf, der darüber nachsinnend<br />

mit 84 Km/h in eine der sieben Radarfallen zwischen Braunlage und<br />

dem Bereich Bad Harzburg rauscht, versteht angesichts der unvermindert rasenden<br />

Motorradfahrer die Welt nicht mehr. Das Unrecht liegt darin, dass wir<br />

Autofahrer Zwei-Schild-Raser sind, wir haben vorn und hinten ein Kennzeichen.<br />

Die fest installierten Flitzer-Blitzer knipsen nur von vorn – oben ein verbissenes<br />

Gesicht, unten das Kennzeichen. Das Gesicht der Biker ist listig<br />

hinter einem cool verspiegelten Visier verborgen und das Kennzeichen hinten.<br />

Die veraltete Blitzertechnik erklärt denn auch das Herdenverhalten dieser<br />

Zunft im schönen Harz.<br />

Doch das straflose Rasen soll nun ein Ende haben. Die Lösung lautet: ESO3.0.<br />

– eine bikererfassungsfähige Blitzanlage der jüngsten Generation. Im Harz<br />

beschloss man, auf die mobile Variante zu setzen. So streift nunmehr seit April<br />

ein auffällig unauffälliger grauer Van auf der Jagd nach Temposündern<br />

durch die Region. Bereits im Herbst angekündigt, verunglückte der Wunderblitzer<br />

<strong>bei</strong>m ersten Versuch, ihn abzuladen. Offenbar sind doch nicht nur<br />

zweirädrige Vehikel gefährlich...<br />

Aber nun ist er da.<br />

Leider ist dies den emsigen Bloggern und Zwitscherern aus der Biker-Szene<br />

nicht verborgen geblieben. Wird der ESO-bestückte Van gesichtet, steht’s eine<br />

Minute später in einschlägigen Internet- und Twitterseiten. Wo<strong>bei</strong> es zugegeben<br />

schwer fällt, sich die stattlichen, ledernen Herren vorzustellen, wie<br />

sie ihre Infos mit flinken gezierten Fingern ins Twitter-Netz zwitschern. Doch<br />

ist selbiges stets auf dem aktuellsten Stand. Hier erfährt dann auch der<br />

(meist) brav fahrende Autofahrer, dass die Speedjunkies unter den Bikern ihre<br />

Schräglagenlieblingsstrecken stets zunächst in gezähmtem Tempo abfahren,<br />

um nach Radarfallen und Polizei zu fahnden, bevor sie erneut ansetzen<br />

und in suizidalem Umfang Gas geben.<br />

Und dann erfährt man dort auch noch, dass Motorradfahrer selbst die neuesten<br />

Blitzer problemlos austricksen, indem sie einfach auf dem Hinterrad –<br />

sein Kennzeichen verdeckend – durch den Erfassungsbereich einer Blitzanlage<br />

rasen, so jüngst in Frankreich durchgeführt. Also, angesichts des in der<br />

splitter � quadrat 06 / 2011 09<br />

Verfassung festgeschriebenen Gleichbehandlungsgebotes müssten doch eigentlich<br />

alle Flitzer-Blitzer-Knöllchen für Autofahrer geradezu verfassungswidrig<br />

sein, solange man Motorradfahrer nicht für das gleiche Delikt zur Kasse<br />

bitten kann!•<br />

Hoffen auf den Dreiklang<br />

Fest gemauert in der Erden, steht die Form aus Lehm gebrannt. Heute muß<br />

die Glocke werden! Frisch, Gesellen, seid zur Hand! Von der Stirne heiß,<br />

rinnen muß der Schweiß. Soll das Werk den Meister loben! Doch der Segen<br />

kommt von oben...<br />

So wusste Friedrich Schiller 1799 das Gedeihen einer Glocke in Reime zu<br />

fassen. Was die Glocken der Bad Harzburger Lutherkirche angeht, so könnte<br />

man nach Schiller mutmaßen, hat es diesen vielleicht am göttlichen Segen<br />

gemangelt.<br />

Einst zierte eine kleine Fachwerkkirche den Hügel unterhalb des Burgberges.<br />

Zu klein geworden, musste sie 1903 der in neugotischem Stil erbauten<br />

Lutherkirche weichen. Zwei der drei Glocken wurden, wie so häufig im ersten<br />

Weltkrieg, eingeschmolzen und im Jahr 1922 durch preiswertere Varianten<br />

aus Stahl ersetzt. Nur die kleinste der drei Glocken aus dem Jahr<br />

1674, sie klang bereits vom Turme der einstigen Fachwerkkirche, blieb erhalten.<br />

Nun sollten die schweren Stahlgussglocken wieder durch leichtere und wohlklingendere<br />

Bronzeglocken ersetzt werden. Auch der 56 Meter hohe Glockenturm<br />

der Lutherkirche, vormals aus Stahl, bekam wieder eine Seele aus<br />

Eichengebälk. Man entschied sich für die Glockengießerei Mark-Maas in der<br />

Eifel, wo man dem Handwerk des Glockengießens schon seit dem Jahr 1620<br />

nachgeht. Doch aller Erfahrung zum Trotz scheint Bronze nicht immer das<br />

zu tun, was von ihr erwartet wird, selbst wenn es ein Meister ist, der Kupfer<br />

und Zinn nach Jahrhunderte altem Familienrezept in die irdene Form füllt.<br />

Optisch ein Genuss zwar, ließ es der Klang der im Vorjahr angelieferten jungen<br />

Glocken an Harmonie zu der älteren Schwester fehlen. Ist der Ton einer<br />

Glocke zu hoch, werden an geheimen Stellen geheime Mengen Metall abgeschliffen,<br />

bis der Ton stimmt. Doch kann man solch renitente Glocken ausschließlich<br />

tiefer stimmen. Die mittlere, dem Ton G gewidmete Glocke jedoch,<br />

so stellte der Gutachter aus Göttingen fest, lag einen Viertelton zu tief<br />

und also für einen harmonischen Dreiklang zu dicht an ihrer 337 Jahre alten,<br />

auf den Ton D gestimmten Schwester – und ältere Schwestern geben<br />

nun einmal immer den Ton an.<br />

So wagten die Eifeler Glockenmeister im März einen zweiten Guss. Doch dann<br />

wurde es abermals still im Glockenturm. Die im Vorjahr gegossene, mittlere<br />

Glocke mit Unklang musste nun zurück in die Eifel, wo sie zu schnödem Material<br />

degradiert wird. Begleitet wurde sie von der neuen großen Glocke, die<br />

bisher dem Volk den Stundenschlag der Kirchturmuhr verkündete. Sie soll<br />

vom Meister der Glocken auf das tiefere D nachgestimmt werden. Zu Pfingsten<br />

wird sich zeigen, ob die drei bronzenen Schwestern nunmehr in Wohlklang<br />

und Harmonie zusammenar<strong>bei</strong>ten.•


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10 quadrat 06 / 2011 �<br />

Rolf Bues technics GmbH<br />

ROLF BUES – UNTERNEHMER, PERFEKTIONIST UND KONKURRENZLOSER TRENDSCOUT SEINER BRANCHE<br />

Einst war es mal ein ganz normales Harzer<br />

Häuschen – senkrecht verbrettert, die Gie-<br />

bel mit Ziegeln behangen, kernige Harzer<br />

Fachwerkbalken und die Lehmgefache von den<br />

Bauherren Hermann Bormann und Willi Bues noch<br />

selbst gepresst. So baute man 1925. Seine Fachwerkseele<br />

hat das Haus in der Westeröder Sandstraße<br />

nie verloren, doch ist das Fachwerk heute<br />

durch zahlreiche Um- und Anbauten erweitert,<br />

durch Stahlträger verstärkt und unsichtbar verborgen<br />

unter dem schicken Gewand eines hochmodernen<br />

Gebäudekomplexes, der die Zentrale der<br />

deutschlandweit agierenden Rolf Bues technics<br />

GmbH beherbergt.<br />

Die auf 600 <strong>Quadrat</strong>meter angewachsenen Geschäfts-<br />

und Lagerräume des Unternehmens bestehen<br />

aus vielen, etwas verwinkelten Räumen,<br />

denn sie folgen noch immer der ursprünglichen<br />

Substanz des Hauses. Jedes Zentimeterchen von<br />

Haus, Nebengebäuden und Garten wurde genutzt<br />

und fügte sich zu einem wohldurchdachten Ganzen<br />

zusammen. So wurde das Haus zum Spiegel<br />

des Erfolges desjenigen, der es so veränderte –<br />

Rolf Bues, Unternehmer, Perfektionist und konkurrenzloser<br />

Trendscout seiner Branche, der vor<br />

Energie und Ideen nur so sprudelt. „Man muss immer<br />

hellwach sein …“, sagt er und eilt bereits weiter,<br />

bevor er den Satz, der geradezu ein Credo seiner<br />

Laufbahn sein könnte, wirklich beendet.<br />

ALLES ANDERE ALS GEWÖHNLICH …<br />

Eine helle, moderne Fassade, freundliche Wintergärten,<br />

eine königsblaue Stahlsäule und die hübschen<br />

Garteninseln lassen nicht auf den ersten<br />

Blick ein Geschäftsgebäude erkennen. Dieser Eindruck<br />

setzt sich innen fort, denn die Büros der 16<br />

Mitar<strong>bei</strong>ter sind alles andere als gewöhnlich. Da<br />

wechselt sich kühler Schiefer mit hellem Marmor<br />

und warmem Cotto ab, ein Biedermeierstuhl füllt<br />

Tagungs- und Besprechnungsraum<br />

die sonst tote Treppenecke mit Leben, Grünpflanzenoasen<br />

umrahmen die hölzerne lange Tafel im<br />

Wintergarten, der in normalen Büros Konferenzraum<br />

genannt wird.<br />

Mediterranes Flair im Bistrobereich, heimeliges<br />

Balkenständerwerk in den ansonsten hochmodernen<br />

Büros, pure Funktionalität im Versand – jeder<br />

Raum ist perfekt auf seinen Zweck ausgerichtet.<br />

Die Form folgt der Funktion – dieser architektonische<br />

Gestaltungsleitsatz aus der Zeit, in der das<br />

Haus entstand, wird von Rolf Bues weit ausgelegt,<br />

nämlich dahingehend, eine Atmosphäre zu schaffen,<br />

in der Menschen optimal funktionieren, weil<br />

sie sich wohl fühlen. „Es wird viel gelacht dort<br />

oben“, erzählt der Unternehmer und meint das<br />

Büro seiner Mitar<strong>bei</strong>ter. Das Ambiente scheint abzufärben,<br />

denn Unordnung, benutzte Kaffeebecher<br />

und trauriges Grüngut – die typischen Attribute<br />

von Büros – sucht man in diesen Räumen<br />

vergebens. Hier schätzt und pflegt man die Wohlfühl-Atmosphäre<br />

und deren motivierende Wirkung<br />

bestätigt sich durch den kontinuierlich wachsenden<br />

Umsatz der Firma Rolf Bues technics.<br />

„Die ersten Entwürfe unseres Büros entstanden<br />

auf einer Urlaubsreise mit meiner Frau abends<br />

nach ein paar Gläsern Grauburgunder auf dem Papier<br />

der Getränkeuntersetzer“, erzählt Rolf Bues<br />

mit sichtlichem Vergnügen an dieser Erinnerung.<br />

FOTOS: PRIVAT


Dies und auch die nicht vorhandene Trennung zwi-<br />

schen den Geschäftsräumen und der Privatwoh-<br />

nung zeigen, dass der Beruf für Rolf Bues zur Berufung<br />

geworden ist.<br />

VORSICHTIGER VISIONÄR …<br />

Die bodentiefen Fenster seines straßenseitig liegenden<br />

Büros im Erdgeschoss bieten Aus- aber<br />

auch Einblicke. Rolf Bues zeigt gern, was er hat<br />

und was er kann. Neuheiten, Patente und Innovationen<br />

begleiten seinen beruflichen Werdegang,<br />

der sich seit 30 Jahren im Bereich der Bürodrucktechnik<br />

bewegt. Es gab mehrere Lebensstationen<br />

der Neuausrichtung. Die Durchführung dieser Veränderungen<br />

war immer ein wenig visionär, aber<br />

dennoch stets die eines vorsichtigen Kaufmannes.<br />

Spekulative Aktionen schätzt Rolf Bues ebenso<br />

wenig wie den Terminus Fremdkapital. „Ich habe<br />

mich immer aus der Substanz finanziert und nie<br />

eine Bank gebraucht“, erklärt der Unternehmer<br />

stolz. Eine Auffassung, die man heute selten findet,<br />

und wäre sie noch Regel, so hätte die letzte<br />

Finanzkrise nicht stattgefunden.<br />

Diese Überzeugung ist auch der Grund für den<br />

Umbau seines Elternhauses in so vielen kleinen<br />

Schritten, die noch dazu in weiten Teilen in familiärer<br />

Eigenar<strong>bei</strong>t vollführt wurden. Er investierte<br />

in den zwölf Jahren des Bestehens der Rolf Bues<br />

technics GmbH insgesamt 1,3 Millionen Euro. Die<br />

vollständig selbst finanzierten Räumlichkeiten,<br />

um die zu fotografieren sich Einrichtungsmagazine<br />

reißen würden, sind daher im wahrsten Sinne des<br />

Wortes eine handfeste Erfolgsbilanz, die zudem<br />

noch immer keinen Stillstand gefunden hat. Gerade<br />

wird dem Bues’schen Anwesen mit dem Ausbau<br />

des Dachgeschosses ein vierter Bürotrakt hinzugefügt.<br />

VON ANFANG AN UMTRIEBIG …<br />

Bei VW fing er an. Rolf Bues lernte in Wolfsburg<br />

das Handwerk des Industriekaufmannes. Nach<br />

seinem Militärdienst begann er <strong>bei</strong> den Greif Werken,<br />

wo er seinen ersten Kontakt mit chemischem<br />

Bürobedarf hatte. Der seit den 1930er Jahren in<br />

Goslar ansässige Produzent für Büro- und Schreibbedarf<br />

verfügte damals über 380 Beschäftigte.<br />

Der umtriebige Jungkaufmann hatte nicht vor, einer<br />

unter diesen 380 zu bleiben und begann neben<br />

seiner Ar<strong>bei</strong>t eine Zusatzausbildung zum Marketingwirt<br />

an der TU Clausthal, die ihm alsbald als<br />

jüngstes Mitglied einen Platz in der Geschäftsleitung<br />

von Greif einbrachte. Geschäftsführer war zu<br />

dieser Zeit sein späterer Kompagnon Reinhard<br />

Galle.<br />

Die Greif Werke wurden 1965 vom einstigen Tin-<br />

tenkocher aus Hannover, der Firma Pelikan, ge-<br />

kauft und gingen Schritt für Schritt in deren Struk-<br />

tur auf. Fortschritte im Bereich Elektronik und<br />

Computer veränderten das Bürosortiment zur Gän-<br />

ze, so auch <strong>bei</strong> Pelikan. Das Unternehmen wurde<br />

� quadrat 06 / 2011 11<br />

im Zuge der Herabsetzung seiner Aktien von der<br />

Schweizer Condorpart AG übernommen. Die folgende<br />

Umstrukturierung der Pelikanholding nahmen<br />

Rolf Bues und Reinhard Galle zum Anlass,<br />

sich als Spezialisten für schriftbildendes Büround<br />

EDV-Zubehör mit der Bues + Galle GmbH<br />

selbstständig zu machen. Sie erwarben hierzu eine<br />

Industriehalle in Vienenburg, in der zuvor Fußballidol<br />

Uwe Seeler Sportbekleidung hergestellt<br />

hatte. Das Wachstum der Firma bezeichnet Rolf<br />

Bues zu Recht als stürmisch, denn die Bues + Galle<br />

GmbH produzierte in den Folgejahren mehrere<br />

Millionen Farbbandkassetten für Matrixprinter und<br />

elektronische Schreibmaschinen.<br />

Rolf Bues hatte schon immer eine hervorragende<br />

Witterung für Trends und Zukünftiges. Erst wartete<br />

die junge Firma mit der Umstellung vom Impact-<br />

zum Non-Impact, dem „berührungslosen“<br />

Drucken auf, dann folgte die Idee von wiederverwendbaren<br />

Refill-Inkjetpatronen, Tonerpatronen<br />

und Farbbändern. Als sich die Bues + Galle GmbH<br />

mit diesem Konzept 1987 auf der Hannover Messe<br />

vorstellte, wurde die kleine Vienenburger Firma<br />

schier überrannt und hernach mit dem Harlypreis<br />

bedacht.<br />

NEUES KONZEPT UND ALTE BALKEN …<br />

Nach dem Verkauf seiner Firmenanteile richtete<br />

sich Rolf Bues 1997 noch einmal neu aus. Er<br />

kehrte in sein Elternhaus zurück und begann in<br />

einem kleinen Raum im ehemaligen Stallgebäude<br />

hinter der Tischlerei seines Vaters Kurt Bues mit<br />

der Marketing Consulting GbR. Während im Hinterzimmer<br />

das operative Geschäft mit modernster<br />

Bürotechnik anlief, bullerte vorne der Späneofen<br />

der väterlichen Tischlerei.<br />

Trotz der beengten Verhältnisse nutzte Rolf Bues<br />

die Gelegenheit und kaufte ein Bürotechnikunternehmen<br />

in Süddeutschland. 500 Neukunden, eine<br />

explodierende Verwaltung und eine Flut von Paketen,<br />

die täglich auf den Weg gebracht werden<br />

mussten, ließen den Garagenbetrieb aus allen Nähten<br />

zu platzen. Als ein Vierteljahr später mit Cornelia<br />

Rautmann die erste Mitar<strong>bei</strong>terin dazu stieß,<br />

Der alte Späneofen der ehemaligen Tischlerei


12 quadrat 06 / 2011 �<br />

war ein Um- und Ausbau nicht mehr zu umgehen.<br />

Es sollte die erste von insgesamt fünf Umbauphasen<br />

werden. 1999 gründete Bues die Rolf Bues<br />

technics GmbH, 2004 erweiterte er sein Unternehmen<br />

bereits um eine Dependance in Berlin.<br />

Das Geschäftskonzept des Harzburger Unternehmens<br />

basiert heute auf der Beratung zur Optimierung<br />

von Druckkosten mit anschließender Entscheidungshilfe<br />

für eine Produktgruppe, die individuell<br />

auf den Kunden zugeschnitten ist. Rolf<br />

Bues hat sich durch eine Neuentwicklung von ei-<br />

genen Lasertonerpatronen einen Namen gemacht,<br />

die mit gängigen Drucksystemen kompatibel sind.<br />

Diese Patronen sind weder Refill- noch Recycling-<br />

produkte, sie werden vollständig aus neuen Teilen<br />

und Komponenten zusammengesetzt. So entsteht<br />

ein qualitätvolles, etwas anderes Original, welches<br />

aber preiswerter ist als die Originalpatronen der<br />

Druckerhersteller. Zu diesem speziell auf Großunternehmen<br />

und Vieldrucker ausgerichteten Sortiment<br />

gesellt sich noch die Jumbo-Patrone auch<br />

eine Eigenerfindung, die das Original in seiner<br />

Leistungsfähigkeit noch in den Schatten stellt.<br />

Daneben bietet Bues seinen Kunden auch Hardware<br />

– so genannte „ReNew Drucker“ – an. Da<strong>bei</strong><br />

handelt es sich um Vorführmodelle und Rückläufer<br />

aus Leasingverträgen mit geringer Laufleistung,<br />

die <strong>bei</strong> Rolf Bues sowohl technisch als auch optisch<br />

fit gemacht und für ein Drittel des Originalpreises<br />

mit Garantie angeboten werden. Zu diesem<br />

Geschäftszweig gehört natürlich auch ein Wartungs-Service.<br />

Die umweltgerechte Entsorgung bildet eine weitere<br />

Säule des Unternehmensangebotes. Der Harzburger<br />

Unternehmer, dem seine Heimat und die<br />

Umwelt sehr am Herzen liegen, investierte 6.000<br />

Euro für die Entwicklung der Herstellung einer<br />

speziellen Sammelbox aus stabilem Karton, die<br />

seit 2010 von allen Kunden zu einem Preis von<br />

5,50 € bestellt und mit alten Druckkomponenten<br />

befüllt werden kann. In diesem Preis enthalten ist<br />

die Zusendung, Abholung und die umweltgerechte<br />

Entsorgung des Altmateriales. Der Kaufpreis der<br />

Sammelbox mehrt jedoch nicht etwa den Gewinn<br />

der GmbH, er wird am Jahresende aus dem Portemonnaie<br />

von Rolf Bues um den gleichen Betrag<br />

Modernes Ambiente im Fachwerk<br />

aufgestockt und für spezielle Projekte, wie etwa<br />

der regionalen Jugendförderung, gespendet. Im<br />

letzten Jahr wurden bereits 300 dieser Sammelboxen<br />

verkauft und etwa 65 Tonnen Leergut umweltgerecht<br />

entsorgt.<br />

EIN WEISSES UNTER SCHWARZEN SCHAFEN …<br />

Obwohl die Kostenoptimierung im Focus der Beratung<br />

steht, definiert sich das Angebot der Rolf<br />

Bues technics GmbH nicht über den Preis. „Wir<br />

sind keine Billigheimer“, erklärt Rolf Bues mit<br />

Nachdruck. „Über den Preis verliert man einen<br />

Kunden auch schnell wieder, wenn ein billigerer<br />

Anbieter auftaucht. Nur Qualität hält den Kunden.“<br />

Mit dieser Aussage erschließt sich, warum Rolf Bues<br />

auf seinem Katalog und in der Homepage mit<br />

einem Foto von einer schwarzen Schafherde wirbt,<br />

in der sich ein weißes Schaf befindet.<br />

Pikant: Auch das allseits bekannte blaugelbe Möbelhaus<br />

aus Skandinavien gehört zu den Kunden<br />

des Harzburger Unternehmens. Vor einiger Zeit<br />

versuchte es das Möbelhaus kurzzeitig mit einem<br />

günstigeren Anbieter und kam dann doch – seine<br />

eigene Verkaufspolitik ignorierend – zurück.<br />

1.300 Kunden, ein Umsatz von 1,7 Millionen Euro,<br />

40 bis 50 versendete Pakete pro Tag <strong>bei</strong> einer<br />

Reklamationsrate von nur 0,7 Prozent – dies funktioniert<br />

nur mit einem straff und effizient durchorganisierten<br />

Controlling. Tägliche Abgleiche mit<br />

dem zuvor festgelegten Umsatzplan zeigen Rolf<br />

Bues stets, wo er steht. Der Unternehmer, der<br />

nichts dem Zufall oder gar Fortuna überlässt, sagt<br />

dazu: „Erfolg ist ein dünnes Brett!“<br />

ZWEISTÜNDIGES WOCHENENDE …<br />

Der Mann vibriert geradezu vor Energie, er wird<br />

von Wirtschaftsmagazinen hofiert und von vielen<br />

zufriedenen Kunden geschätzt. Klar, dass für den<br />

Privatmann Rolf Bues nicht viel Zeit verbleibt.<br />

„Mein Wochenende beginnt manchmal erst am<br />

Sonntag um 16.00 Uhr“, bekennt Bues, der neben<br />

der Ar<strong>bei</strong>t vor Ort fast jede Woche für zwei Tage zu<br />

seinem Firmenstandort nach Berlin reist. Seine<br />

Hobbys betrieb der Perfektionist ähnlich zielstrebig<br />

wie sein Unternehmen, denn sowohl als Tänzer<br />

als auch auf dem Tennisplatz erreichte er Turnierniveau.<br />

Beides stellte er jedoch zu Gunsten seines<br />

Unternehmens zurück. Hin und wieder schwingt<br />

er sich auf sein Mountainbike und genießt die<br />

Harzpisten, wenn er nicht gerade mit seiner Frau<br />

Bettina einen guten Tropfen Wein auf einer der<br />

lauschigen Sitzinseln seines verzweigten Wohnund<br />

Geschäftsschlösschens in Westerode genießt.<br />

(ck)


FOTOS: HSB<br />

Nach allem, was man weiß, nennen viele<br />

Nordharz-Bewohner als kurzzeitiges Wochenend-<br />

oder Erlebnis-Ziel die „Erholungsorte“<br />

Berlin, Hamburg, Hannover, Braunschweig<br />

und so weiter. Alle? Nein. Ein kleiner hartnäckiger<br />

Teil der Bevölkerung nimmt die Annehmlichkeiten<br />

und Vorzüge der nahen Landschaften<br />

für sich und seine Gäste in Anspruch: Stille; beste<br />

Luftqualität; Bewegung; wunderschöne Ausblicke.<br />

Am Ende eine befriedigende Erschöpfung,<br />

auch Erholung genannt. Und wer es nicht ganz so<br />

anstrengend und still haben muss, sich dafür aber<br />

in eine ganz andere Zeit versetzen lässt, der nimmt<br />

die Eisenbahn. Genauer: Die Schmalspurbahn.<br />

Die fährt, erstmals 1887 in Betrieb, seit 20 Jahren<br />

wieder von Wernigerode und Nordhausen auf<br />

den Brocken, des Harzes höchsten Berg. Anlass<br />

für QUADRAT, diesen Teil der „Harzer Schmal-<br />

spurbahnen GmbH“ einmal mehr in öffentliches<br />

Interesse zu rücken.<br />

Ursprünglich, am Ende des 19. Jahrhunderts, so<br />

erfährt man, waren es drei Gesellschaften, die den<br />

Harz mittels schmalspuriger Eisenbahnen für den<br />

Transport von Waren und Personen erschlossen. In<br />

der Folge gab es neben den weiteren Verbindungen<br />

auch die zum Brocken, damals ein wesentlicher<br />

Faktor für ein wirtschaftliches Aufblühen des Har-<br />

zes und natürlich, wie heute wieder, eine der touristischen<br />

Attraktionen. Eine aktuelle Studie belegt,<br />

dass von acht in der Region ausgegebenen<br />

Euros einer von Gästen kommt, die der Schmal-<br />

reise � quadrat 06 / 2011 13<br />

Zwanzig Jahre Volldampf<br />

EINE MEHR ÖSTLICHE ERFOLGSGESCHICHTE<br />

Im Herbst, wenn die Laubfärbung am schönsten ist, lohnt sich eine Fahrt mit der Brockenbahn ab Wernigerode.<br />

spurbahnen wegen hier Urlaubszeiten verbringen.<br />

Von den insgesamt 1,1 Millionen Fahrgästen fuhren<br />

678.000 im Jahr 2010 auf den Brocken.<br />

Die Karriere der Brockenbahn in Kurzfassung:<br />

1899 ging sie in Betrieb, 1961 wurde wegen der<br />

innerdeutschen Grenzziehung der Personenverkehr<br />

eingestellt. Im September 1991 schließlich<br />

wurde der Zugverkehr auf den Brocken offiziell<br />

wieder aufgenommen. „Ohne Wende gäbe es die<br />

historischen Dampflokomotiven und viele andere<br />

Besonderheiten nicht mehr“, berichtet HSB- Pressesprecherin<br />

Heide Baumgärtner. Den gesamten<br />

„Linienbetrieb“ bewältigen täglich 17 so genannte<br />

Neubaudampflokomotiven aus den Baujahren<br />

1954 bis 1956. Allein auf dem Brocken sind im


14<br />

Sommerfahrplan täglich elf Ankünfte zu verzeichnen.<br />

Und weil es sich da<strong>bei</strong> um historische Waggons<br />

und Dampflokomotiven handelt, die in anderen<br />

Branchen längst als Antiquitäten gehandelt<br />

würden, ist natürlich der Reparatur- und Wartungsaufwand<br />

erheblich.<br />

Jetzt kommt die Vorzeige-Halle ins Spiel. Mitten<br />

in der Stadt Wernigerode steht eine 1936 erbaute<br />

Fahrzeugwerkstatt. Hier dreht sich alles um die<br />

Erhaltung des historischen Fuhrparks, hier ar<strong>bei</strong>ten<br />

etwa 30 Mitar<strong>bei</strong>ter, die regelmäßige Wartungen<br />

durchführen, kurzfristig reparieren und so für<br />

reibungslosen Ablauf im elektronisch gesteuerten<br />

Fahrbetrieb auf den Brocken sorgen. 2010 wurden<br />

zum Beispiel an zwei Dampflokomotiven und 26<br />

(von 88) Reisezugwagen Hauptuntersuchungen<br />

durchgeführt. Für jede Dampflokomotive fallen da<strong>bei</strong><br />

Kosten von etwa einer Viertelmillion Euro an,<br />

weil sie vollständig zerlegt, anschließend Stück<br />

für Stück restauriert und wieder zusammen gesetzt<br />

werden. „Dann sind sie neu“, so Heide<br />

Baumgärtner. An einen Neukauf wird wohl gegenwärtig<br />

nicht gedacht, weil eine einzige Replik –<br />

ohne Testaufwand des Herstellers – mehr als eine<br />

Million Euro kosten würde. Eine Investition, die<br />

<strong>bei</strong> 1,1 Millionen Fahrgästen und rund 10 Millionen<br />

Euro Umsatz eher nicht denkbar ist.<br />

Wünschenswert wäre eine neue Verbindung nach<br />

Braunlage, wovon man sich einen weiteren Aufschwung<br />

verspricht. Nachdem Teile der ursprünglichen<br />

Strecke längst anderen Nutzungen zugeführt<br />

worden waren, wurden vor drei Jahren Alternativen<br />

berechnet. Das Ergebnis: Investitionen<br />

sind machbar, aber über die Verteilung der laufenden<br />

Kosten müsse noch gesprochen werden. Das<br />

war es bisher.<br />

So versucht das Unternehmen weiter, mit den bewährten<br />

Mitteln die Kosten im Griff zu behalten<br />

und die Erlöse zu steigern. Hilfreich ist ein umfängliches<br />

Programm an Sonderfahrten auf den<br />

Brocken. Man kann, angefangen mit dem Sonderzug<br />

zum Neujahrsbrunch am 1. Januar, dem Osterhasenzug<br />

für die kleinen Gäste, Bockbierexpress,<br />

Spargelblitz, Sonderzug zum Sonnenuntergang,<br />

Halloween-Train und Nikolaus-Zug bis hin<br />

zur Sonderfahrt mit Weihnachtsbrunch reichlich


Links: Dampfzug der Harzquerbahn <strong>bei</strong> Ilfeld<br />

Rechts: Der Brocken, das beliebteste Ziel der<br />

Fahrgäste<br />

Unten: In der Fahrzeugwerkstatt steht die<br />

Dampflok 99 7243 auf der Hebebühne<br />

spezielle Angebote wahrnehmen. Selbst Rocken<br />

auf dem Brocken ist angesagt: 24-mal jährlich,<br />

vorwiegend im Oktober und November, wird die<br />

Rockoper Faust I im Goethesaal <strong>bei</strong>m Brockenwirt<br />

aufgeführt, drei Mal Faust II Ende November und<br />

dann wieder im April. Und die Aufzählungen von<br />

zum Beispiel Fotosafaris im offenen Schienencabrio,<br />

Sonderfahrten in Traditionszügen mit Platzreservierung,<br />

Glühweinzügen im Dezember, die<br />

Möglichkeiten für Hochzeits-, Firmen- und Partyfahrten<br />

müssen hier unvollständig bleiben.<br />

Der Harz hat gegenwärtig große Probleme, den<br />

Tourismus zu steigern. Die Harzer Schmalspurbahnen<br />

haben einen gewichtigen Anteil an den<br />

Bemühungen, hier Fortschritte zu erzielen. Vielleicht<br />

ist die neueste und auch für Länder und<br />

Kommunen positive Steuerschätzung ein Anstoß,<br />

die Planungen für eine Anbindung von Torfhaus<br />

und/oder Braunlage noch einmal zu aktivieren.<br />

Das würde den Kurzurlaubswünschen vieler Nordharzer<br />

und ihrer Gäste Dampf machen. (tg)<br />

Einen Wunsch hat Heide Baumgärtner: Zum<br />

Zwanzigjährigen Mitte September will das Unternehmen<br />

einen Filmbericht über die Schmalspurbahnen<br />

des Harzes, besonders über die Geschichte<br />

der Brockenbahn, produzieren. Dazu<br />

werden Fotos aus den Anfangszeiten (also auch<br />

vor dem Neubeginn) und filmische bis zu Video-<br />

Dokumentationen gesucht. Wer solche Aufnahmen<br />

leihweise zur Verfügung stellen kann, sendet<br />

sie an:<br />

Harzer Schmalspurbahnen, Heide Baumgärtner,<br />

Friedrichstr. 151, 38855 Wernigerode.<br />

Telefon: 03943 55 81 17<br />

E-Mail: pressestelle@hsb-wr.de<br />

spitzmarke � quadrat 06 / 2011 15


16 quadrat 06 / 2011 � gesundheit<br />

Charité adé!<br />

EIN UNGEWÖHNLICHES INTERVIEW MIT EINEM UNGEWÖHNLICHEN MENSCHEN: PROF. DR. GUIDO SCHUMACHER<br />

Der Empfang ist überaus freundlich, besser<br />

gesagt, warmherzig. Der Mann steht mitten<br />

im Leben. Er weiß, was er will. Groß, sym-<br />

pathische Ausstrahlung, Arzt aus Leidenschaft,<br />

wie sich noch herausstellen wird. Familienvater<br />

mit drei Kindern und begeisterter aktiver Fußballer.<br />

Es entsteht der Eindruck, dass sein Tag mehr<br />

als 24 Stunden hat.<br />

Nach dem Abitur studiert Guido Schumacher, der<br />

aus einer Ärztefamilie stammt, an der Universität<br />

Florenz und schließt dort mit der „Ärztlichen Vorprüfung“<br />

ab. Fließendes Italienisch gab´s gratis<br />

dazu.<br />

Zurück in Deutschland befasst er sich am Charité<br />

Campus Virchow Klinikum der Humboldt Universität<br />

Berlin mit Forschungsar<strong>bei</strong>ten im Bereich der<br />

Tumorimmunologie. „Schumi“, wie er von seinem<br />

Professor genannt wird, ist bald Assistenzarzt in<br />

der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie.<br />

Nach der Promotion im Jahre 1996 geht er für<br />

zwei Jahre nach Amerika in die größte Krebsklinik<br />

der Welt, an der University of Texas zur Forschungsausbildung<br />

als Visitierender Wissenschaftler<br />

in der Abteilung für „Thoracic and and Cardiovascular<br />

Surgery“, M.D. Anderson Cancer Center,<br />

Leiter: Dr. Jack A. Roth, der einer der renommiertesten<br />

Wissenschaftler im Bereich der Gentherapie<br />

<strong>bei</strong> Tumoren ist.<br />

Dann, nach der Forschungsar<strong>bei</strong>t, ar<strong>bei</strong>tet Dr.<br />

Schumacher wieder an der Berliner Charité, treibt<br />

seine Karriere voran und bekommt im Februar<br />

2010 den Titel des Professors verliehen.<br />

Seit 2009 ist er Chefarzt an der Klinik für Chirur-<br />

gie des Städtischen Klinikums Braunschweig. „Ich<br />

ar<strong>bei</strong>te hier am Aufbau der Klinik mit neuen Struk-<br />

FOTOS: PRIVAT, BERND SCHWARZ


turen und neuen OP-Techniken. Zum Beispiel die<br />

Vernetzung mit anderen Abteilungen und niedergelassenen<br />

Ärzten sowie Kliniken aus Goslar, Bad<br />

Harzburg, Wolfenbüttel, Peine und Helmstedt ist<br />

mir sehr wichtig, damit die bestmögliche Behandlung<br />

für die Patienten gesichert werden kann“,<br />

sagt Prof. Dr. Schumacher und erklärt den Aufbau<br />

des Cancer Centers (Krebs-Zentrums) in Braunschweig.<br />

Es handelt sich um ein Kompetenzzentrum,<br />

welches Patienten mit bösartigen Tumoren in<br />

der Ganzheit der Möglichkeiten behandelt. Spezialisten<br />

der beteiligten Kliniken, (Chirurgen, Onkologen,<br />

Gastroenterologen, Strahlentherapeuten,<br />

Radiologen und Pathologen) beraten einmal pro<br />

Woche individuell über die bestmögliche Behandlung<br />

ihrer Patienten, die häufig aus einer Kombination<br />

aus Operation und Chemotherapie mit oder<br />

ohne Bestrahlung besteht. Teil des Cancer Centers<br />

sind die so genannten Organzentren wie das Darmzentrum<br />

oder das Brustzentrum, die die Qualität<br />

der Untersuchungen und Behandlung sowie die<br />

Nachsorge sicherstellen. Solch ein Cancer Center<br />

lässt sich auf Grund der komplexen und vielseitigen<br />

Strukturen nur an sehr großen Krankenhäusern<br />

verwirklichen. Die chirurgische Klinik des<br />

Städtischen Klinikums Braunschweig gehört zu<br />

den größten Kliniken Norddeutschlands und ist<br />

somit prädestiniert dafür.<br />

„Das gesamte Spektrum der Allgemeinchirurgie<br />

wie Entfernung der Gallenblase und des Blind-<br />

darms sowie Operationen an der Schilddrüse, <strong>bei</strong><br />

Leisten- und Bauchwandbrüchen wird sehr häufig<br />

operiert. Zum Beispiel entfernt unsere Klinik die<br />

meisten Gallenblasen von Niedersachsen. Tag und<br />

Nacht an allen Wochentagen stehen wir mit unserem<br />

Team für Notfälle bereit. Diese umfassen<br />

Darmverschluss, Durchbrüche des Magens oder<br />

Darms, Verletzungen durch spitze oder stumpfe<br />

Gegenstände sowie Verkehrsunfälle mit Weichteilbeteiligung<br />

wie Leber, Milz et cetera. So genannte<br />

Polytraumen werden häufig in enger Kooperation<br />

mit den Unfallchirurgen versorgt“, führt er weiter<br />

aus.<br />

Eine enge Kooperation besteht mit weiteren Kliniken.<br />

Insbesondere fortgeschrittene gynäkologische<br />

Tumorleiden mit Beteiligung von Darm, Leber,<br />

Milz oder anderen Organen des Bauchraumes wer-<br />

den gemeinsam mit den Frauenärzten regelmäßig<br />

operiert.<br />

Ein wichtiger Schwerpunkt der Versorgung ist die<br />

Krebschirurgie des Bauchraumes. Besonders häu-<br />

fig werden Krebserkrankungen des Darms, der<br />

Speiseröhre, des Magens, der Leber, der Bauchspeicheldrüse,<br />

der Gallenwege, aber auch der Nebennieren<br />

ebenso wie Weichteiltumore (Sarkome)<br />

operiert. Die laparoskopische Chirurgie (Schlüssellochchirurgie)<br />

ist ein weiterer Schwerpunkt der<br />

Klinik. Insbesondere Gallenblasen, Blinddarmentzündung,<br />

Darmentzündungen (Divertikulitis,<br />

gesundheit � quadrat 06 / 2011 17<br />

M. Crohn, Colitis ulcerosa) sowie Leisten- und<br />

Narbenbrüche, aber auch Darmkrebs werden mit<br />

dieser den Patienten am wenigsten belastenden<br />

Methode operiert.<br />

„Um die Vielzahl an medizinischen Neuerungen<br />

stets aktuell in unsere Klinik einzubringen, ist für<br />

jedes Organ ein Ober- oder Facharzt beauftragt,<br />

das medizinische Wissen auf dem neuesten Stand<br />

zu halten. So können wir trotz des breiten Operationsspektrums<br />

das Niveau sehr hoch halten“, so<br />

der Mediziner.<br />

Er liebt und lebt seinen Beruf, das merkt man,<br />

sonst hätte er nicht noch die Energie für seine diversen<br />

Tätigkeiten wie zum Beispiel regelmäßige<br />

Teilnahme an der chirurgischen Hauptvorlesung<br />

der Charité, als Prüfer für Staatsexamina an der<br />

Charité und der Medizinischen Hochschule Hannover<br />

sowie in der Betreuung von Doktoranden als<br />

Doktorvater mit experimentellen und klinischen<br />

Themen oder die Vorlesungen zur Viszeralchirurgie<br />

an der Burdenko Akademie in Voronezh, Russland,<br />

deren Ehrendoktor er ist.<br />

Nach all diesen Informationen mag man ihn gar<br />

nicht zu seiner Freizeit befragen. Doch auch hier<br />

überrascht der Arzt aus Leidenschaft mit Bodenständigkeit:<br />

„Fußball mit meinen Kumpels, das<br />

entspannt!“ (bs)


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Tag<br />

• Reizende Tagund<br />

Nachtwäsche<br />

• Dessous und Bademoden<br />

auch in großen Cups von<br />

klassisch bis modern<br />

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...und vieles mehr!<br />

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Cornelia Greb<br />

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38640 Goslar<br />

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KURZ<br />

ANGETIPPT<br />

JUNI<br />

KONZERTREIHE<br />

STABKIRCHE HAHNENKLEE<br />

AB DONNERSTAG,<br />

2. JUNI 2011,<br />

IMMER DONNERSTAGS,<br />

19.30 UHR<br />

Ab 2. Juni 2011 findet eine<br />

Konzertreihe mit klassischer<br />

und zeitgenössischer Musik in<br />

der Stabkirche Hahnenklee<br />

statt.<br />

Am ersten Abend wird ein Chorkonzert<br />

unter dem Titel „Vom<br />

Dunkel ins Licht” mit Werken<br />

von C. Monteverdi, G.F. Händel,<br />

W.A. Mozart und aus der<br />

französischen Romantik geboten.<br />

Ausführende sind der<br />

Kammerchor Cantabile,<br />

Eschweiler, unter der Leitung<br />

von Gregor Josephs.<br />

Ein Cimbalkonzert des Münchner<br />

Musikers Michael Leontchik<br />

mit Werken von A. Vivaldi,<br />

J.S. Bach und P. de Sarasate,<br />

aber auch mit Jazz und Folklore<br />

findet dann am darauffolgenden<br />

Donnerstag, den 9. Juni<br />

2011 statt.<br />

Die Freunde der Orgelmusik<br />

können sich dann am nächsten<br />

Donnerstag, den 16. Juni, auf<br />

ein Konzert mit Werken von<br />

J.S.Bach, u.a. aus dem „III. Teil<br />

der Klavierübung“, mit Rüdiger<br />

Wilhelm, Braunschweig, freuen.<br />

Am Donnerstag, den 23. Juni, findet<br />

ein Chor- und Orgelkonzert unter dem<br />

Titel „Veni Sancte Spritus“ statt, das<br />

mit dem Vahrenwalder Kammerchor,<br />

Hannover unter der Leitung von Arno<br />

Janssen und der Orgelbegleitung von<br />

Imke Marks zur Aufführung gelangt<br />

und <strong>bei</strong> dem Werke zum Pfingstfest<br />

und Marienhymnusvertonungen u.a.<br />

von Felix Mendelssohn-Bartholdy,<br />

Franz Schubert, Benjamin Britten und<br />

John Rutter geboten werden.<br />

Die letzte Veranstaltung der Konzertreihe<br />

am 30. Juni bildet das Carrillon-<br />

Konzert auf dem Turmglockenspiel<br />

der Stabkirche. Unter dem Titel „Music<br />

for the millions“ spielt Sjoerd Tamminga,<br />

Goes/Niederlande, klassische<br />

und populäre Musik, Filmmusik und<br />

Jazz. Die Veranstaltung ist ein Open-<br />

Air-Konzert. Bei schlechtem Wetter<br />

wird für ausreichend Unterstellmöglichkeiten<br />

gesorgt. Es gibt Knabbereien<br />

und Getränke.<br />

Die Termine sind die Donnerstage des<br />

Monats Juni – Beginn jeweils um<br />

19.30 Uhr in oder an der Stabkirche<br />

in Hahnenklee. Die Reihe wird im Monat<br />

Juli fortgeführt.<br />

Info-Anfragen an: stabkirche.musik@<br />

gmx.de<br />

FOTO: SIDNEY GROMNICA<br />

5. BAD HARZBURGER<br />

BERGMARATHON<br />

11. JUNI 2011, 10.00 UHR<br />

Läufer, Walker und Nordic Walker geben<br />

sich am Pfingstsamstag in Bad<br />

Harzburg wieder ein Stelldichein. Unter<br />

dem Titel „Bad Harzburger Bergmarathon“<br />

findet mit Start und Ziel<br />

vor den Tribünen der Galopprennbahn<br />

im Sportpark diese sportliche Großveranstaltung<br />

statt. Gemeinsam mit<br />

den Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetrieben<br />

der Stadt richten die<br />

TSG Bad Harzburg, der MTK Bad<br />

Harzburg und der MTV Brunonia Harlingerode<br />

dieses Sportevent für Jung<br />

und Alt aus. Rund 700 Teilnehmer<br />

werden erwartet. Der erste Start erfolgt<br />

um 10 Uhr.<br />

Im Laufen reicht das Angebot vom<br />

500-m-Bambinilauf für die Jüngsten<br />

über den 1,5-km-Schnupperlauf für<br />

die Schüler. Sechs Kilometer bergauf<br />

und bergab geht es <strong>bei</strong>m Aktiv-Lauf.<br />

Elf Kilometer ist die Distanz auf der<br />

Fit-Strecke. Für die „Ausdauerprofis“<br />

werden ein Halbmarathon und ein Marathon<br />

angeboten. Im Walking oder<br />

Nordic Walking können die Aktiv- und<br />

Fit-Strecke sowie der Halbmarathon<br />

absolviert werden.<br />

Die ersten 500 Anmelder bis zum 6.<br />

Juni erhalten ein T-Shirt sowie eine<br />

Freikarte für das Silberbornbad und<br />

die Burgberg-Seilbahn (außer Bambinis).<br />

Allen Aktiven im Ziel bekommen<br />

eine Erinnerungsmedaille. Die<br />

FOTO: KTW Bad Harzburg


Foto: D.-D._pixelio.de<br />

schnellste Läuferin sowie der<br />

schnells te Läufer auf der Marathonstrecke<br />

erhalten einen Wanderpokal.<br />

Zusätzlich gewinnen die ersten drei<br />

weiblichen und männlichen Platzierten<br />

Geldpreise im Gesamtwert von<br />

1000 €.<br />

Im Rahmenprogramm des 5. Bad<br />

Harzburger Bergmarathons wird sich<br />

alles um die Wildkatze drehen. Der<br />

BUND will mit Aktionen, aber auch mit<br />

Unterhaltung auf den zunehmend eingeengten<br />

Lebensraum der Tiere aufmerksam<br />

machen. Unter dem Motto<br />

„Laufen für die Wildkatze“ soll geholfen<br />

werden, den Lebensraum und die<br />

Wanderwege des scheuen Waldbewohners<br />

zu retten.<br />

42. HARZBURGER<br />

MUSIKTAGE<br />

16. BIS 19. JUNI 2011<br />

Es ist wieder so weit:<br />

Zum 42. Mal finden die „Harzburger<br />

Musiktage“, eine Konzertreihe mit Musikern<br />

aus dem In- und Ausland, statt.<br />

Dank der neuen Konzeption hat man<br />

Gelegenheit, den einen oder anderen<br />

Musiker persönlich kennenzulernen.<br />

KUNDENDIENST<br />

Tel. 05322 2222 - Fax 05322 1655<br />

Mobil 0178 9339387<br />

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elt-petermann@t-online.de<br />

Ein festliches Konzert mit dem Bariton<br />

Timothy Sharp eröffnet am Samstag,<br />

den 18. Juni 2011 um 20.00 Uhr<br />

im Kursaal Bad Harzburg den Reigen<br />

der musikalischen Veranstaltungen.<br />

Mitglieder des Staatsorchesters Braunschweig<br />

unter der Leitung von Peter-<br />

Jelle de Boer aus den Niederlanden<br />

bringen Werke von Mozart und Schubert.<br />

Ebenso wird auch der erste Liederzyklus<br />

von Gustav Mahler anlässlich<br />

seines 100. Todestages erklingen.<br />

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Ein Familienkonzert unter dem Titel<br />

„Max und Moritz“ gibt es dann am<br />

Sonntag, den 19. Juni 2011 um 17.00<br />

Uhr im Bündheimer Schloss. Hier gibt<br />

es ein Wiedersehen mit Timothy Sharp,<br />

für den der Komponist Guido Rennert<br />

die Streiche der klassischen Figuren<br />

von Wilhelm Busch musikalisch beschreibt.<br />

Begleitet wird Sharp vom<br />

Deutschen Saxophon Ensemble.<br />

Am Dienstag, den 21. Juni 2011 steht<br />

ein Preisträgerkonzert mit Bundes-<br />

und Landessiegern des Wettbewerbs<br />

„Jugend musiziert“ auf dem Programm.<br />

Unter dem Motto „Klassik ist<br />

Klasse“ ist der Aufführungsort zum<br />

ersten Mal in der Geschichte der „Bad<br />

Harzburger Musiktage“ ein Schulgebäude:<br />

Ab 17.00 Uhr kann man im<br />

Werner-von-Siemens-Gymnasium den<br />

Tönen der jungen Musiker, die schon<br />

Beachtliches in ihrem Repertoire haben,<br />

lauschen.<br />

„Noten in der Bank“ – damit sind diesmal<br />

keine Banknoten gemeint – ist der<br />

Leitspruch des Konzerts am Mittwoch,<br />

den 22. Juni in den Räumen der Vereinigten<br />

Volksbank eG, Bad Harzburg,<br />

wo um 20.00 Uhr ein Cembalo-Konzert<br />

stattfindet. „Goldberg Stimmungen“<br />

– unter diesem Titel spielen Aleksandra<br />

& Aleksander Grychtolik aus<br />

Polen an zwei Cembali Werke von J. S.<br />

Bach, M. Weckmann und P. Bustijn.<br />

In der Lutherkirche, Bad Harzburg,<br />

führt am Freitag, den 24. Juni, 20.00<br />

Uhr, das Ensemble Collegium Marianum<br />

aus Prag Werke von Antonio Vivaldi,<br />

J.F. Fasch, F. Jiranek und J.A.<br />

Reichenauer auf. Leitung hat Jana Semerádová,<br />

die auch als Solistin des<br />

Konzerts die Traversflöte spielt. Als<br />

kurz angetippt � quadrat 06 / 2011 19<br />

weiter Solist tritt Sergio Azzolini, Barockfagott,<br />

aus Italien auf.<br />

Abgeschlossen werden die diesjährigen<br />

42. Harzburger Musiktage mit einem<br />

Konzert im Bündheimer Schloss.<br />

Am Samstag, den 25. Juni 2011 um<br />

20.00 Uhr gelangen Werke des amerikanischen<br />

Komponisten Curt Cacioppo<br />

und des Komponisten Johannes<br />

Brahms zur Aufführung. Das Quartetto<br />

di Venezia, ein Streichquartett bestehend<br />

aus Andrea Vio, Alberto Battiston,<br />

Giancarlo di Vacri und Angelo<br />

Zanin aus Venedi, spielt zusammen<br />

mit Curt Cacioppo, der neben seiner<br />

Tätigkeit als Komponist ebenfalls Pianist<br />

ist, zuerst „Impressionen aus Venedig“<br />

(Cacioppo) und im zweiten Teil<br />

des Konzerts das Klavierquintett von<br />

Brahms.<br />

OPEN AIR CONCERT<br />

CORNELIA BUHL<br />

KLOSTERGUT GRAUHOF<br />

18. JUNI 2011<br />

AB 14.00 UHR<br />

Am 18 Juni 2011 findet auf dem<br />

Gelände des Klosterguts Grauhof,<br />

Goslar, ein Open Air Konzert statt. Die<br />

Organisatorin und Songwriterin<br />

Elektroplanung + Installation<br />

Karl Petermann & Sohn GmbH


20 quadrat 06 / 2011 � kurz angetippt<br />

Cornelia Buhl schreibt selbst dazu:<br />

„Ich organisiere mein erstes Benefiz<br />

Open Air zugunsten der seltenen Blutkrebserkrankung<br />

Polycythaemia vera.<br />

Kaum auszusprechen, kaum zu merken,<br />

unbekannt, selten und unheilbar.<br />

Das will ich ändern. Ich möchte<br />

Grundlagenforschung anschieben.<br />

Dazu habe ich zunächst einen Verein<br />

gegründet: Die Deutsche Gesellschaft<br />

zur Erforschung der Polycythaemia<br />

vera. Diese Erkrankung muss mal in<br />

die Öffentlichkeit, damit sich etwas<br />

bewegt.<br />

Auf dem Open Air unterstützen mich<br />

Ärzte, die informieren. Das große<br />

Rahmenprogramm wird unter anderem<br />

von Klaus Weiland, Iontach, John<br />

Vaughn, Jordi Torrens und vielen<br />

Freunden gestaltet. Es findet ein<br />

Kunst- und Kulturmarkt statt, regionales<br />

Handwerk und Kulinarisches.<br />

Ein extra Zuschau- und Mitmachprogramm,<br />

wer mag, und ein extra Kirchenprogramm<br />

mit Musik in der Klosterkirche.<br />

Wer kommt, hat schon geholfen.“<br />

(Cornelia Buhl, Songwriterin, Organisation,<br />

1.Vorsitzende des Vereins)<br />

Die Veranstaltung fängt um 14.00 Uhr<br />

an und geht bis tief in die Nacht.<br />

6. BAD HARZBURGER<br />

BÜRGERFRÜHSTÜCK<br />

BADEPARK AN DER WANDELHALLE<br />

26. JUNI 2011, 11.00 UHR<br />

Das Bad Harzburger Bürgerfrühstück<br />

findet in diesem Jahr bereits zum<br />

sechsten Mal statt. Die Aktion der<br />

„Bad Harzburg-Stiftung“ lädt dazu am<br />

Sonntag, den 26. Juni, in den Badepark<br />

an der Wandelhalle ein.<br />

Mehr als 500 Bad Harzburgerinnen<br />

und Bad Harzburger hatten sich vorigen<br />

Jahr zum gemeinsamen Brunch<br />

im Badepark an der Trink- und Wan-<br />

delhalle des Kurstädtchens getroffen,<br />

der sich als Veranstaltungsort außerordentlich<br />

gut bewährt hat.<br />

In diesem Jahr geht es wieder darum,<br />

ein Stück Heimatgeschichte zu bewahren:<br />

Dank einer großzügigen Zustiftung<br />

von Frau Charlotte Lison,<br />

Witwe des Künstlers Franz Bergmann,<br />

der die 125 Sagenfiguren um 1930<br />

schuf, befindet sich der Harzsagenschrein<br />

im Besitz der Bad Harzburg-<br />

Stiftung, die zunächst einmal mit der<br />

fachgerechten Einlagerung die Sicherung<br />

der Figuren betrieb. Nun soll der<br />

Harzsagenschrein, der lange eine Attraktion<br />

auf dem Burgberg war, saniert<br />

werden.<br />

Die gesellige Frühstücksrunde mit<br />

Musikprogramm und erstmals auch<br />

Kinderprogramm durch das „Mobilo“<br />

der Jugendförderung beginnt unter<br />

den ehrwürdigen Kastanien wie gewohnt<br />

um 11.00 Uhr und endet um<br />

16.00 Uhr. Der Erlös fließt unter anderem<br />

in die Sanierung des Harzsagenschreins<br />

auf dem Burgberg. Tische<br />

oder auch Einzelplätze können<br />

<strong>bei</strong> der Tourist-Information Bad Harzburg<br />

gebucht werden.<br />

Info: Telefon 05322 75330 oder<br />

www.bad-harzburg.de<br />

GOSLARER TAGE<br />

DER KLEINKUNST<br />

KULTURKRAFTWERK GOSLAR<br />

HILDESHEIMER STRASSE<br />

Vom 17. bis 26. Juni 2011 steht die<br />

Stadt Goslar mit den „32. Goslarer Tagen<br />

der Kleinkunst“ zehn Tage lang<br />

wieder ganz im Zeichen von Kleinkunst,<br />

Figurentheater, Kabarett &<br />

Co.<br />

Seit über 31 Jahren präsentiert der<br />

Förderkreis Goslarer Kleinkunsttage<br />

e. V. die Goslarer Tage der Kleinkunst<br />

– ein Ereignis, welches weit über die<br />

Region hinaus bekannt ist. Die Namen<br />

der Künstler lesen sich wie das Who´s<br />

who der internationalen Kleinkunstszene.<br />

Da<strong>bei</strong> sind stets alle Facetten<br />

der „kleinen Kunst“ zu bestaunen: von<br />

Figurentheater über Kabarett, Chanson,<br />

a cappella, Zauberei, Artistik bis<br />

hin zu Slapstick und Comedy.<br />

Traditionell finden die Goslarer Tage<br />

der Kleinkunst jedes Jahr immer in<br />

der Woche nach Pfingsten statt. Für<br />

jedes Festival wird eigens ein einmaliges<br />

Plakatmotiv ausgewählt. Info:<br />

05321 78060 (Förderkreis Goslarer<br />

Kleinkunsttage e.V.)<br />

„CREATURE“<br />

AUSSTELLUNG STELLA HAMBERG<br />

MÖNCHEHAUS MUSEUM<br />

Workshops und Führungen im Mönchehaus-Museum<br />

Goslar stehen im<br />

Monat Juni im Zeichen der Ausstellung<br />

der Künstlerin Stella Hamberg:<br />

In der ersten Veranstaltung führt Frau<br />

Dr. Bettina Ruhrberg unter dem Titel<br />

„Kunst am Abend“ Besucher durch<br />

die Ausstellung von Stella Hamberg.<br />

Anschließend ist Zeit für einen Gedankenaustausch.<br />

Termin ist Mittwoch,<br />

der 8. Juni 2011. Beginn ist 19.00<br />

Uhr.<br />

Einen dreitägigen Workshop zur Stella<br />

Hamberg-Ausstellung für Kinder<br />

leitet Carolin Heidloff, Kunstvermittlerin<br />

aus Braunschweig unter dem Titel<br />

„Stella Hamberg – Vom Werken<br />

und Berserkern“. Dieser Workshop ist<br />

für Kinder ab zehn Jahren gedacht,<br />

die keine Angst davor haben, sich die<br />

Finger schmutzig zu machen, wenn es<br />

darum geht, einmal tiefer in die Geheimnisse<br />

der skulpturalen Prozesse<br />

einzudringen und verschiedene Materialien<br />

dafür zu erforschen und zu verwenden.<br />

Eine wichtige Frage ist da<strong>bei</strong>:<br />

Welche Formen kann man in der nur<br />

kurzen Zeit, die man hat, entwickeln?<br />

Sind sie menschlich, oder abstrakt,<br />

fein oder grob gear<strong>bei</strong>tet? Material<br />

wird gestellt. Bitte an Ar<strong>bei</strong>tskleidung<br />

(auch Schuhe) denken und einen Pausensnack<br />

mitbringen!<br />

Termine: Freitag, 17.06., 15.00 bis<br />

17.00 Uhr, Sonnabend 18., und Sonntag<br />

19.06., jeweils 11.00 bis 16.00<br />

„BERSERKER“: COURTESY GALERIE EIGEN + ART LEIPZIG/BERLIN; FOTO: UWE WALTE S. Hamberg im Atelier: courtesy Galerie EIGEN +<br />

ART Leipzig/Berlin; Foto: Uwe Walter


Uhr. Anmeldung unter: 05321 29570,<br />

oder info@moenchehaus.de<br />

„SWINGING ST. PAULI“<br />

MUSICAL VON MARTIN LINGNAU<br />

ODEON THEATER<br />

AB DONNERSTAG, 23. JUNI 2011<br />

19:30 UHR<br />

Auf dem Kiez vergeht kein Tag, ohne<br />

dass sich die „Swing Kids“, eine Clique<br />

junger Leute, treffen, um mit unbändiger<br />

Lebenslust ihre Musik zu feiern:<br />

Swing! Rhythmen, die direkt ins<br />

Tanz<strong>bei</strong>n gehen. Und ins Herz! Doch<br />

die Zeichen der Zeit stehen für Max,<br />

Fritz, Heini, Alberta und Beate auf<br />

Sturm: Es ist das Jahr 1941, die Nazis<br />

sind an der Macht und Deutschland<br />

befindet sich im Krieg.<br />

Täglicher Treffpunkt für die „Swing<br />

Kids“ ist „Leo’s Bar“, ein Vergnügungstempel<br />

mitten in St. Pauli, den<br />

der charismatische Oskar Leonhardt<br />

führt. Oskars Devise „Reden ist Silber,<br />

Schweigen ist Gold“ ermöglicht<br />

ihm eine Existenz am Rande der Legalität,<br />

denn seine Hausband spielt<br />

den von den Nazis verbotenen Swing.<br />

Als eines Tages die junge Jüdin Emma<br />

<strong>bei</strong> Oskar auftaucht und ihn um<br />

Hilfe bittet, spitzt sich die Lage zu.<br />

Prompt verliebt sich Max in Emma,<br />

ohne jedoch ihr Geheimnis zu kennen.<br />

Und auch für die anderen „Swing<br />

Kids“ wird das Leben zum Tanz auf<br />

dem Vulkan: Den Jugendlichen flattern<br />

die Frontbefehle ins Haus, und<br />

die erste Liebe wird plötzlich zur teuflischen<br />

Bewährungsprobe...<br />

Das Musical „Swinging St. Pauli“ brodelt<br />

vor überschäumender Lebensfreude,<br />

die ihren Ausdruck im unvergleichlichen<br />

Rhythmus des Swing findet.<br />

Swing ist der rebellische Protest<br />

gegen den Gleichtakt der Marschmusik,<br />

und Swing gibt das Tempo vor:<br />

Unaufhaltsam dreht sich das Schicksalsrad<br />

zwischen Freundschaft, Liebe<br />

und Verrat.<br />

Nach „Fame“ und Copacabana“ wird<br />

auf Initiative des Vereins „BühnenReif<br />

Goslar“ im Juni 2011 mit über 60<br />

Schülern und Studenten das Musical<br />

„Swinging St. Pauli“ von Martin Lingnau<br />

im Odeon-Theater aufgeführt .<br />

Die Regie hat Axel Dücker, die musikalische<br />

Leitung Wilfried Nemitz. Die<br />

Choreographie stammt von Benita<br />

Rohr.<br />

Termine sind der 23. Juni, 25. Juni,<br />

26. Juni und 28. Juni, jeweils um<br />

19:30 Uhr. Informationen unter Tel.<br />

05321 319840 oder www.odeon-theater.de<br />

12. HARZER<br />

TRIKE-TREFFEN<br />

SPORTPARK AN DER RENNBAHN<br />

16. BIS 19. JUNI 2011<br />

Die chromblitzende und ein bisschen<br />

nach Maschinenöl duftende Atmosphäre<br />

von „Easy Rider“ kommt zum<br />

zwölften Mal nach Bad Harzburg.<br />

Auch wenn sich die Anzahl der Räder<br />

inzwischen von zwei auf drei erweitert<br />

hat, ist dennoch die Sehnsucht nach<br />

der Romantik eines „road movie“ zu<br />

spüren – eine Straße zu fahren auf der<br />

Suche nach dem unendlich fernen Horizont.<br />

Die Triker werden mit ihren blinkenden<br />

Maschinen auf drei Rädern auch<br />

2011 wieder die Blicke der Gäste und<br />

FOTO: Verkehrsverein Bad Harzburg<br />

Einwohner Bad Harzburgs auf<br />

sich ziehen. Vom 16. bis 19.<br />

Juni sind sie mit ihren chromblitzenden<br />

„Dreirädern“ zu<br />

Gast in der Stadt am Fuße des<br />

Großen Burgbergs. Organisiert<br />

wird das Treffen vom Verkehrsverein<br />

Bad Harzburg.<br />

Teilnehmer aus ganz Deutschland<br />

und dem Ausland werden<br />

auf den fantasievoll hochgestylten<br />

Maschinen besonders<br />

am Samstag, 18. Juni, <strong>bei</strong>m<br />

Konvoi durch Bad Harzburg<br />

und der sich anschließenden<br />

Ausfahrt in den Harz die Blicke<br />

der Schaulustigen auf sich ziehen.<br />

An diesem Tag können Interessierte<br />

ab 16.30 Uhr auch<br />

zu einer Schnupperfahrt auf<br />

ein Trike steigen. Das Festzelt<br />

ist wieder wie gewohnt auf<br />

dem Gelände des Harzburger<br />

Rennvereins im Sportpark aufgestellt.<br />

Dort erfolgt am Donnerstag,<br />

16. Juni, um 18.00 Uhr der<br />

Start des Trike-Treffens mit<br />

Fassanstich und Grillabend.<br />

Die „Offizielle Eröffnung“ mit<br />

anschließender Party mit DJ<br />

steigt am selben Ort am Freitag,<br />

17. Juni, ab 20 Uhr. Der<br />

Samstag klingt nach der Harzausfahrt<br />

ab 19.15 Uhr mit einer<br />

weiteren Party – auch wieder<br />

mit DJ – im Festzelt aus.<br />

Am Sonntag, den 19. Juni<br />

2011, werden die Triker auf ihren<br />

PS-starken Stahlrössern<br />

sich wieder „on the road“ begeben<br />

und Bad Harzburg verlassen.<br />

Weitere Informationen <strong>bei</strong>m<br />

Verkehrsverein Bad Harzburg,<br />

Telefon 05322 2927 oder unter<br />

www.harzburginfo.de (sg)<br />

spitzmarke � quadrat 06 / 2011 21


22<br />

DEMNÄCHST IM CINEPLEX GOSLAR<br />

HANGOVER 2<br />

AB 2.6.2011 IM KINO!<br />

Diesmal reisen die Freunde nach Thailand, um Stus Hochzeit zu feiern. Und der<br />

will nach der unvergesslichen Junggesellenparty in Las Vegas auf Nummer sicher<br />

gehen und wünscht sich einen ganz normalen, unverfänglichen Brunch vor<br />

der Trauung. Doch leider entwickeln sich die Dinge anders als geplant und so<br />

kommt es auch in Bangkok zu Katastrophen und Blackouts, die selbst die<br />

schlimmsten Befürchtungen übertreffen …<br />

Abgedrehtes Sequel der Erfolgskomödie von Todd Phillips („Stichtag“) mit<br />

Bradley Cooper, Ed Helms, Zach Galifianakis und Justin Bartha.<br />

KUNG FU PANDA 2<br />

AB 16.6.2011 IM KINO!<br />

Kaum ist Panda Po am Ziel seiner Träume und beschützt als geachteter Drachenkrieger<br />

zusammen mit den Furiosen Fünf das Tal des Friedens, da taucht ein<br />

neuer Bösewicht auf und will mit Hilfe einer Geheimwaffe China erobern und<br />

Kung Fu den Garaus machen! Das kann Po natürlich nicht zulassen, sonst hätte<br />

er sich ja ganz umsonst so abgerackert! Doch um den Schurken zu besiegen,<br />

muss sich der gemütliche Panda seiner mysteriösen Vergangenheit und den<br />

Wurzeln seiner Herkunft stellen.<br />

Turbulente Fortsetzung der bärenstarken Animations-Komödie.<br />

Cineplex Goslar<br />

Carl-Zeiß-Straße 1 · 38644 Goslar · Tel. 0 18 05 - 54 66 47*<br />

*Der Anruf kostet 14 ct/min aus dem deutschen Festnetz. Mobilfunkhöchstpreis 42 ct/min.<br />

MR. POPPERS PINGUINE<br />

AB 23.6.2011 IM KINO!<br />

Ar<strong>bei</strong>t ist alles für Tom Popper. Dafür hat der von Ehrgeiz getriebene New Yorker<br />

Geschäftsmann viel geopfert, lebt getrennt von seiner Frau Amanda und den<br />

<strong>bei</strong>den gemeinsamen Kindern. Die wichtigen Dinge im Leben erkennt Mr. Popper<br />

nicht – bis er eine ungewöhnliche Erbschaft macht. Sein Vater, ein Abenteurer,<br />

der Frau und Kind früh verließ, hinterlässt ihm einen Pinguin, aus dem schon bald<br />

sechs werden. Schnell stellen die neugierigen Vögel sein Leben völlig auf den<br />

Kopf, sorgen für ordentlich Chaos und verwandeln Mr. Poppers luxuriöses Apartment<br />

in eine verschneite Winterlandschaft …<br />

LARRY CROWNE<br />

AB 30.6.2011 IM KINO!<br />

Seit Jahren ar<strong>bei</strong>tet Larry Crowne als Manager einer Supermarktkette, bis er<br />

eines Tages aus heiterem Himmel gefeuert wird. Angeblich, weil er kein Studium<br />

vorweisen kann. Von heute auf morgen ar<strong>bei</strong>tslos entschließt er sich, seinen Abschluss<br />

nachzuholen. Eine Entscheidung, die sein Leben verändern wird. Denn in<br />

der Schule trifft er auf seine bezaubernde Lehrerin Mercedes Tainot. Die hat sowohl<br />

die Lust an ihrem Beruf als auch an ihrer Ehe verloren und steckt selbst<br />

mitten in einer handfesten Krise. Doch Larrys unbeholfenem Charme kann sie<br />

auf Dauer nicht widerstehen …


Ab<br />

16.06.2011<br />

im Kino<br />

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WEITERE INFOS UNTER WWW.CINEPLEX.DE<br />

23


24 quadrat 06 / 2011 �<br />

Stecher’s Landgenuss<br />

Der Name verspricht viel, aber das Angebot<br />

hält auch, was der Name verspricht: frische<br />

Lebensmittel genießen. Alles was das Feld<br />

zurzeit zu bieten hat, kommt im Bistro „Stecher´s<br />

Landgenuss“ frisch auf den Tisch. Spargel in verschiedenen<br />

Variationen, Salate mit frischen Kräutern<br />

und, wenn die Sonne mitspielt, gibt es in wenigen<br />

Tagen die ersten Erdbeeren. Mit auf dem<br />

Teller: Geflügel oder Fisch.<br />

Die Erdbeerfelder in Jerstedt sind seit fast 30 Jahren<br />

bekannt für frisches Obst von bester Qualität.<br />

Seit 2005 werden im Hofladen und im Bistro Obst,<br />

Gemüse und Kartoffeln aus eigenem Anbau, Geflügel<br />

aus eigener Aufzucht und Geflügelwurst aus<br />

der hauseigenen Schlachterei angeboten. Die Palette<br />

wird mit anderen genussvollen Nahrungsmit-<br />

ERDBEEREN, FRISCHES GEMÜSE, GEFLÜGEL UND MEHR<br />

teln wie Marmeladen, herzhaften Brotaufstrichen<br />

oder auch Eiernudeln und Käse komplettiert. Aus<br />

der Küche kommen saisonale Gerichte immer<br />

frisch zubereitet direkt auf den Bistro-Tisch.<br />

Aktuell: Spargel mit Bärlauchbandnudeln, Spargel<br />

mit Putenlachsschinken oder Doradenfilet an mit<br />

Tomaten und Rosmarin überbackenem Spargel.<br />

Der kreative Küchenchef zaubert mit dem Königsgemüse<br />

königliche Genüsse. Fertigprodukte haben<br />

hier keinen Platz, Saucen werden auf der Basis eines<br />

gehaltvollen, selbst gekochten Fonds zubereitet<br />

und das Dressing für die knackigen Salate<br />

kommt nicht aus der Flasche. Hauptbestandteil<br />

des Speisenangebots bildet natürlich das Geflügel.<br />

Die eigene Aufzucht von Puten und Gockeln, das<br />

ist der Stechersche Markenbegriff für den Hahn,<br />

garantiert geschmackvolles Geflügelfleisch. Etwa<br />

1000 Gockel und 200 bis 300 Puten werden<br />

durchschnittlich in Jerstedt gehalten. Eine<br />

ausgewogene Fütterung mit einem hohen<br />

Anteil an hofeigenem Getreide<br />

bietet dem Kunden Geflügelfleisch<br />

erster Güte, das übrigens<br />

den Preisvergleich<br />

mit Supermärkten und<br />

Discountern nicht<br />

scheuen muss. Das<br />

Preis-Leistungsverhältnis<br />

gekoppelt<br />

mit dem Geschmackserlebnis<br />

stimmt.<br />

Selbstverständlich<br />

ist Saisongeflügel,<br />

Ente und Gans, ab<br />

Oktober bis zum Jahresende<br />

im Angebot.<br />

Qualität ist das wichtigste<br />

Produktmerkmal in allen<br />

Bereichen. Die drei Stand<strong>bei</strong>-<br />

ne des Betriebs, der Anbau von Obst und Gemüse,<br />

die Geflügelaufzucht und die Eigen-Vermarktung<br />

der Produkte erfüllen diesen hohen Anspruch. Bei<br />

der Tierhaltung wird <strong>bei</strong>spielweise völlig auf den<br />

Einsatz von Medikamenten verzichtet.<br />

Der Landwirt Wilfried Stecher, als Gastronom<br />

Quereinsteiger, möchte <strong>bei</strong> seinen Kunden, wie er<br />

sagt, „Überzeugungsar<strong>bei</strong>t leisten“, „den Kunden<br />

an das Geflügel heranführen“ und mit hochwertigen<br />

Produkten überzeugen. Was für das Federvieh<br />

gilt, gilt auch für Obst und Gemüse. „Unsere alte<br />

Gartenkultur ist verloren gegangen.“ Der Verbraucher<br />

hat keinen direkten Bezug mehr zum Eigenanbau<br />

und durch moderne Anbautechniken<br />

und schnelle Transportwege auch die Anbindung<br />

an die jahreszeitlich verfügbaren Obst- und Gemüsesorten<br />

verloren. Das veränderte Kundenverhalten<br />

beobachtet Stecher auch auf den Erdbeerfeldern.<br />

Wurden in den Anfangsjahren noch 75 bis<br />

80 Prozent der Früchte selbst gepflückt, liegt die<br />

Rate der „Selbstpflücker“ heute nur noch <strong>bei</strong> 20<br />

Prozent. Allerdings erfreuen sich die roten Früchte<br />

ungebrochener Beliebtheit und sie belegen mit<br />

zehn Hektar auch den mit Abstand größten Teil der<br />

landwirtschaftlichen Anbaufläche. Wer von den<br />

leuchtenden reifen Früchtchen angelacht wird,<br />

kann nur schwerlich widerstehen. Im Angebot an<br />

sommerlichen Obstsorten sind auch Himbeeren,<br />

Johannis- und Stachelbeeren sowie Brombeeren.<br />

In Planung ist derzeit der Anbau von Aprikosen,<br />

dem ersten Steinobst der Angebotspalette und auf<br />

Grund der klimatischen Gegebenheiten eine Rarität<br />

im Norden. In Stechers Bistro und im Hofladen<br />

wird nur das zubereitet und verkauft, was von den<br />

Feldern in Jerstedt erntefrisch angeliefert wird.<br />

Die Erdbeere betört durch ihren Duft und der botanische<br />

Name „Fragaria vesca“ bedeutet „essbarer<br />

Duft“. Das allein klingt schon nach einer kulinarischen<br />

Versuchung. Verar<strong>bei</strong>tet wird die Erdbeere<br />

in der Küche des Bistros zu leckeren Gerichten,<br />

die durch das Zusammenspiel der Zutaten<br />

FOTOS: BERND SCHWARZ


den Gaumen überraschen. Und selbstverständlich<br />

kann täglich der traditionelle Erdbeerkuchen verzehrt<br />

werden – pur oder mit Sahne, in jeder Variante<br />

ein Genuss. Im Hofladen sind darüber hinaus<br />

auch selbstgemachte Erdbeer- und andere vor Ort<br />

hergestellte Fruchtmarmeladen und auch verschiedene<br />

Erdbeermixprodukte, wie zum Beispiel<br />

Sekt, käuflich zu erwerben.<br />

Das Lebensmittelsortiment im Hofladen wurde<br />

sukzessive erweitert und bietet heute „alles was<br />

frisch ist“: Eier, Käse, nicht homogenisierte<br />

Milch, Quark, Joghurt und frische Butter. Die unterschiedlichen<br />

Sorten der Geflügelwurst aus der<br />

eigenen Schlachterei machen Appetit und befriedigen<br />

auch ausgefallene Geschmacksrichtungen:<br />

Putenbrust mit grünem Spargel, Lachsschinken<br />

von der Pute, Geflügelstücke in Meerrettich-Hülle<br />

oder eine Gockelbrust und Geflügel-Currywurst für<br />

den heimischen Herd oder das Grillfest. An der<br />

Fleisch- und Wursttheke bleiben keine Wünsche<br />

offen. Die ausschließliche Verwendung von Geflügelfleisch<br />

<strong>bei</strong> der Wurstverar<strong>bei</strong>tung hindert den<br />

Hofladen-Inhaber nicht daran, auch Wurst auf<br />

Schweinefleischbasis anzubieten, die ein Ladenschlachter<br />

aus der Region herstellt. Denn auch<br />

das ist ein Anliegen Stechers, die Bildung eines<br />

Netzwerks regionaler Hersteller, die sich die Erzeugung<br />

und Vermarktung gesunder, schmackhafter<br />

Lebensmittel auf die Fahnen geschrieben haben.<br />

Zum (fast) Vollsortiment an Frischeprodukten<br />

fehlen nur noch Brot und Brötchen, aber auch dazu<br />

gibt es schon Überlegungen, die in absehbarer<br />

Zeit umgesetzt werden könnten.<br />

Klingt die Bezeichnung „Bistro“ eher modern, ist<br />

das Ambiente historisch. Der Bauernhof in Jerstedt<br />

existiert seit Generationen, wurde im Dreißigjäh-<br />

� quadrat 06 / 2011 25<br />

rigen Krieg zerstört und wieder aufgebaut. Die ineinander<br />

übergehenden Verkaufs- und Gasträume<br />

befinden sich in den ehemaligen Kuh- und Schweineställen,<br />

das Dachgeschoss wurde früher als<br />

Heuboden genutzt. Das Bistro bietet 85 Sitzplätze<br />

in einer bodenständig geprägten Umgebung mit<br />

alten Balken und einem Blick ins Grüne. „Lokalitäten“,<br />

erläutert Stecher, „sollten keine Barrieren<br />

aufbauen“. „Zu uns kann man in besseren oder<br />

schlechteren Klamotten kommen. Für uns zählt<br />

nur, jedem Gast eine gleichbleibend hohe Qualität<br />

unserer Produkte zu gewährleisten.“ (uju)<br />

Stecher´s Landgenuss<br />

Die Öffnungszeiten:<br />

Di - Fr 9:00–18:00 Uhr, Sa 9:00–17:00 Uhr<br />

Hohe Warte 22, 38644 Goslar-Jerstedt<br />

Tel.: 05321/81342, Fax: 05321/51597<br />

stechers-landgenuss@gmx.de<br />

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26 quadrat 05 / 2011 � SPITZMARKE


ganz privat � quadrat 06 / 2011 27<br />

DR. ANNE UND PETER PFITZNER GANZ PRIVAT FOTOS: BERND SCHUBERT, FOTOGRAFIERT IM CAFÉ AM MARKT, GOSLAR<br />

Anne und Peter Pfitzner sind seit zehn Jahren ein Paar. Er ist Goldschmiedemeister mit<br />

Atelier am Goslarer Marktplatz, Dr. Anne Pfitzner ar<strong>bei</strong>tet als Marketingleiterin <strong>bei</strong>m<br />

Pharmadienstleister Med-X-Press. Beide versuchen mit viel Organisationstalent ihre umfänglichen<br />

beruflichen Aktivitäten und den Alltag so zu gestalten, dass auch die Familie<br />

mit den <strong>bei</strong>den Töchtern von Anne Pfitzner und alle sonstigen Interessen in Einklang gebracht<br />

werden.<br />

Die obligatorische Frage: Wie haben Sie sich kennengelernt?<br />

Peter Pfitzner: Das war in einem Urlaub vor zehn<br />

Jahren in der Türkei. Meine Schwester Susanne<br />

hat, wie ich, auch zwei Kinder, und schlug einen<br />

gemeinsamen Sommerurlaub in der Türkei vor.<br />

Dr. Anne Pfitzner: … ja und mich hat sie auch ge-<br />

fragt, denn sie ist meine Freundin, die jetzt meine<br />

Schwägerin ist. Ich wusste gar nicht, dass sie einen<br />

Bruder hat, den ich aber dann in diesem Urlaub<br />

kennengelernt habe.<br />

Meine jetzige Schwägerin kenne ich schon sehr<br />

lange, da wir <strong>bei</strong>de in einem Vorort Frankfurts<br />

wohnten, Kinder im selben Alter haben, die unter<br />

anderem auch gemeinsam in den Kindergarten gegangen<br />

sind und sich so gut verstanden, dass sie<br />

schon im Kindergarten heiraten wollten. Jetzt sind<br />

sie „angeheiratete“ Cousins und Cousinen.<br />

Wie ist die Entscheidung für den Umzug vom Hessischen<br />

nach Goslar gefallen?<br />

Dr. Anne Pfitzner: Wir hatten ja eine relativ frische<br />

Beziehung, die zudem eine Fernbeziehung war.<br />

Mir war klar, dass das ständige Hin- und Herfahren<br />

schulpflichtigen Kindern nicht zuzumuten ist. Al-<br />

so haben wir den Schritt gewagt, sind ins kalte<br />

Wasser gesprungen, sind zusammengezogen und<br />

haben vor fünf Jahren dann auch geheiratet.<br />

Sind sie gebürtig aus Frankfurt?<br />

Dr. Anne Pfitzner: Ich stamme aus dem Ruhrgebiet<br />

und bin über verschiedene Studienorte nach<br />

Frankfurt gekommen. Nach der Promotion habe<br />

ich zunächst in einer Werbeagentur gear<strong>bei</strong>tet und<br />

bin dann zu einem Pharmaunternehmen mit Spezialisierung<br />

auf den Import von Arzneimitteln gewechselt.<br />

Zum Zeitpunkt des Umzugs nach Goslar<br />

war ich geschäftsführende Gesellschafterin dieses<br />

Unternehmens, habe aber während meiner Erziehungszeit<br />

und in Verbindung mit dem Ortswechsel<br />

meine Anteile am Unternehmen verkauft. Die<br />

Überlegung, nach Goslar zu gehen, hatte auch da-


28 quadrat 06 / 2011 � ganz privat<br />

mit zu tun, dass es für meinen Mann wesentlich<br />

schwieriger gewesen wäre, mit seiner Gold- und<br />

Platinschmiede nach Frankfurt zu ziehen.<br />

Wie lange gibt es diese Gold- und Platinschmiede<br />

in Goslar schon?<br />

Peter Pfitzner: Mein Großvater hat 1917 ein klassisches<br />

Juweliergeschäft am Fleischscharren gegründet.<br />

Er war, wie früher oft üblich, Uhrmacherund<br />

Optikermeister. In den 30er Jahren wurden<br />

neue Geschäftsräume am Marktplatz bezogen, an<br />

der Fassade weist heute noch eine große Uhr auf<br />

die ursprüngliche Nutzung des Gebäude hin, in<br />

dem jetzt ein Eis-Café betrieben wird. Mein Vater<br />

hat das Geschäft in den 60er Jahren übernommen<br />

und ich, notgedrungen, im Jahr 1983.<br />

Wieso haben Sie das Geschäft „notgedrungen“<br />

übernommen?<br />

Peter Pfitzner: Ich habe in Hannover eine Ausbil-<br />

dung zum Juwelengoldschmied absolviert, eine<br />

Ausbildung, <strong>bei</strong> der besonders das Steinmaterial<br />

im Vordergrund steht. Schon während meiner Bun-<br />

deswehrzeit am Standort Goslar hatte ich den<br />

Wunsch, Auslandserfahrungen zu sammeln, in ver-<br />

schiedenen Ländern und Städten habe ich volontiert,<br />

war unter anderem in Brasilien und Hongkong,<br />

um schließlich in Südafrika zu bleiben.<br />

Zweieinhalb Jahre ar<strong>bei</strong>tete ich im Zentrum von<br />

Johannesburg <strong>bei</strong> der Firma Tanur, die Top-Firma<br />

nicht nur in Südafrika, ein tolles Atelier mit internationalen<br />

Designern und Goldschmieden, von denen<br />

man viel lernen konnte. Mein Schwerpunkt<br />

war das Bauen von Modellen für Kleinserien; quasi<br />

der Brückenschlag zwischen den Designern und<br />

den Goldschmieden. Nach insgesamt fünf Gesellenjahren<br />

habe ich meine Meisterprüfung in Pforzheim<br />

abgelegt. Eine Prüfung, die in Südafrika völlig<br />

unbekannt war. Während meiner Zeit in Südafrika<br />

verstarb meine Mutter mit 54 Jahren und<br />

sechs Wochen nach meiner Meisterprüfung starb<br />

mein Vater.<br />

…und dann haben Sie das elterliche Geschäft<br />

übernommen?<br />

Peter Pfitzner: Meine Schwester machte gerade<br />

eine Ausbildung, wir beschäftigten in unserem Ge-<br />

schäft sechs Mitar<strong>bei</strong>ter und da konnte man na-<br />

türlich nicht sagen: Ich verkaufe hier alles und<br />

gehe wieder zurück nach h Afri-<br />

ka. Ich habe dann das sGe- schäft übernommen, aber er für<br />

mich stand eigentlich immer mmer<br />

fest: Ich möchte an dem m jetzigen<br />

Standort, dem Eckgekgebäude an der Breiten Straße,<br />

eine eigene Gold- und<br />

Platinschmiede. 1998 habe abe<br />

ich das alte Geschäft aufufgelöst und das gemacht, ht,<br />

was ich immer machen en<br />

wollte.<br />

Ich kann meine Ideen vererwirklichen und stehe im m<br />

persönlichen Kontakt mit it<br />

meinen Kunden. Früher er<br />

hatte ich bis zu zwölf f<br />

Mitar<strong>bei</strong>ter und gar kei-<br />

ne Zeit, über eigene Ent-<br />

würfe nachzudenken. In<br />

meiner neuen Gold- und<br />

Platinschmiede habe<br />

ich dann wieder angefangen,<br />

Modelle zu<br />

bauen.<br />

Aus welchen Materialien<br />

werden solche Schmuckmodelle<br />

muckmodelle<br />

gebaut?<br />

Peter Pfitzner: Ursprünglich war das ein speziel-<br />

les Hartwachs, das mit der Feile zu bear<strong>bei</strong>ten ist.<br />

Dann bin ich übergegangen zu Kunststoffen, Po-<br />

lymerkunststoffen, wie sie von den Zahntechni-<br />

kern benutzt werden...<br />

Dr. Anne Pfitzner: … deshalb sagen auch häufig<br />

Kunden, es riecht hier wie <strong>bei</strong>m Zahnarzt.<br />

Peter Pfitzner: …die Kunststoffmodelle haben den<br />

Vorteil, dass man sie auch polieren konnte...<br />

Dr. Anne Pfitzner: …da sahen schon immer die<br />

Modelle klasse aus…<br />

Peter Pfitzner: … für die Kunden war das sehr vor-<br />

teilhaft, weil sie eine genaue Vorstellung des<br />

Schmuckstücks bekamen. Allerdings habe ich mit<br />

diesen Kunststoffen meine Geschmacksnerven ru-<br />

iniert: Man sollte diese Ar<strong>bei</strong>t unter einer Absaug-<br />

anlage machen, mit Gesichtsschutz, das habe ich<br />

etwas vernachlässigt und jetzt schmeckt alles sal-<br />

zig. Aber das hat auch dazu <strong>bei</strong>getragen, dass ich<br />

nun meine Modelle über CAD erstelle. Sie werden<br />

am Rechner dreidimensional absolut realistisch<br />

abgebildet, von allen Seiten anschaubar. Ich kann<br />

zum Beispiel eine Hand fotografieren und einen<br />

Ring auf einen Finger projizieren. Jedes Schmuck-<br />

stück ist so bis ins kleinste Detail darstellbar.<br />

Sie verwirklichen ihre eigenen Ideen und die ihrer<br />

Kunden. Ar<strong>bei</strong>ten Sie auch Schmuckstücke um?<br />

Peter Pfitzner: Ja, das ist ein sehr interessanter<br />

Bereich, denn es werden viele Schmuckstücke ver-<br />

erbt, von der Nachkriegsgeneration, Stücke aus<br />

den 60er Jahren, die nicht mehr als zeitgemäß<br />

empfunden werden und die in einem entsprechend<br />

modernen Design umgear<strong>bei</strong>tet werden.<br />

Sie ar<strong>bei</strong>ten mit Gold und Platin, haben sie auch<br />

Lieblingssteine?


Peter Pfitzner: Ich ar<strong>bei</strong>te mit Gold und Platin, au-<br />

ßer <strong>bei</strong> meiner Golfschmuck-Kollektion, die ist<br />

komplett aus Silber. Meine Lieblingssteine: Brilli-<br />

anten, der Diamant in verschiedenen Schliffaus-<br />

führungen, Perlen natürlich, und ich mag sehr,<br />

sehr gern Opal, das ist ein Stein mit allen Spektralfarben.<br />

Dr. Anne Pfitzner: … und wir haben es noch immer<br />

nicht geschafft, eine Reise nach Australien zu realisieren.<br />

Peter Pfitzner: Ja, das ist mein großer Wunsch als<br />

Opalliebhaber. Von dort kommen die Steine. Ich<br />

möchte gern nach Coober Pedy, einer Stadt unter<br />

der Erde. Da es dort so extrem heiß ist, haben sich<br />

die Menschen ihre Wohnungen in stillgelegten Minen<br />

eingerichtet, etwa 30 Meter unter der Erde.<br />

Ich würde mir gern die Heimat des Opals anschauen<br />

und die Minen besichtigen, aber für eine Reise<br />

nach Australien A muss man viel<br />

Zeit haben. ha<br />

Hatte ihr Südafrikaaufenthalt<br />

auch mit der Nähe zu den Di-<br />

aman amanten zu tun?<br />

Peter Pete Pfitzner: In Südafrika<br />

ist es e im Grunde genommen<br />

sehr sehr, sehr schwierig, an Diamanten<br />

man zu kommen, weil<br />

das Syndikat De Beers die<br />

Anteile Ant an den Minen besitzt,<br />

sitz genau wie das Anglo-<br />

American Am Syndikat <strong>bei</strong>m<br />

Go Gold. In Südafrika ist es<br />

sc schwieriger, Gold zu bekommen,<br />

ko als in Deutschland.<br />

la Der Seniorchef meiner<br />

n Firma hatte allerdings<br />

eine e eigene Diamantschleiferei,<br />

s<br />

da hat man<br />

schon s Diamanten gesehen,<br />

die man sonst nicht<br />

in die Hand bekommen<br />

hätte. Große Steine, etwa<br />

daumennagelgroß,<br />

was hier in Deutschland<br />

schon eine Rarität<br />

ist, und auch ausgefallene au<br />

Schliffe. Es<br />

gab zum Beispiel einen Auftrag eines Gestütsbesitzers,<br />

da wurde aus einem Diamanten ein etwa<br />

ein Zentimeter großer Pferdekopf für eine Krawattennadel<br />

geschliffen, das war schon etwas ganz<br />

Besonderes.<br />

Die Leidenschaft für Schmuck zu teilen, fällt Ih-<br />

nen sicher nicht schwer, aber wie sieht es mit Ihrer<br />

Tätigkeit im Marketing aus? Gibt es dort auch gemeinsame<br />

Themen?<br />

Dr. Anne Pfitzner: Es gibt schon das eine oder an-<br />

dere, über das wir reden – und wir finden das auch<br />

nicht schlecht, vom anderen auch mal was ande-<br />

res zu hören. Aber es sind natürlich völlig ver-<br />

schiedene Metiers, in denen wir ar<strong>bei</strong>ten.<br />

Welche Aufgaben haben Sie im Unternehmen<br />

Med-X-Press?<br />

Dr. Anne Pfitzner: Ich bin Leiterin Marketing und<br />

Projektmanagement und bin auch für den Vertrieb<br />

ganz privat � quadrat 06 / 2011 29<br />

verantwortlich. Meine Hauptaufgabe ist die Be-<br />

treuung neuer Kunden und die Implementierung<br />

von Prozessen der Neukunden <strong>bei</strong> Med-X-Press.<br />

Das Ganze nach außen darzustellen bildet den<br />

Marketinganteil an meiner Tätigkeit. Meine Ar<strong>bei</strong>t<br />

ist deshalb so spannend, weil sich vieles im Aufbau<br />

befindet. Die Geschwindigkeit der Expansion<br />

und die ständige Weiterentwicklung sind atemberaubend.<br />

Das ist wahrscheinlich mehr als ein Fulltime-<br />

Job?<br />

Dr. Anne Pfitzner: Ich glaube, darauf gehen wir lie-<br />

ber nicht detailliert ein...<br />

Peter Pfitzner: … da sind dann auch die Wochenenden<br />

zu kurz.<br />

Was unternehmen Sie gemeinsam, wenn etwas<br />

Zeit übrig bleibt?<br />

Dr. Anne Pfitzner: Wir spielen sehr gern Golf zu-<br />

sammen, entspannen uns <strong>bei</strong> Wellness-Angebo-<br />

ten, gehen sehr gern ins Kulturkraftwerk und ins<br />

Odeon – und wir kochen gern zusammen, das<br />

heißt, mein Mann kocht und ich stehe da<strong>bei</strong>.<br />

Was sind ihre Lieblingsgerichte?<br />

Peter Pfitzner: Spargelzeit ist eine tolle Zeit. Wir<br />

mögen die klassische deutsche Variante mit Kartoffeln<br />

und Schnitzel dazu. Spargel mit ausgelassener<br />

Butter könnten wir immer essen.<br />

Dr. Anne Pfitzner: Wir haben es aufgegeben, Ente<br />

oder Gans zu kochen, da gehen wir lieber essen.<br />

Die Profis haben die besseren Möglichkeiten, das<br />

macht auch viel Ar<strong>bei</strong>t, sowohl vorher als auch<br />

hinterher. Unser absolutes Lieblingsgericht ist immer<br />

noch die Kalbsnuß, <strong>bei</strong> Niedrigtemperatur gegart.<br />

Peter Pfitzner: Das machen wir wirklich gern, wir<br />

kochen immer abends und essen dann gemeinsam<br />

– mit einem schönen Gläschen Wein. Und natürlich<br />

mit den Kindern.<br />

Dr. Anne Pfitzner: Ich muss das mal sagen, obwohl<br />

meine Kinder das sicher nicht gern lesen werden.<br />

Ich finde es super, wie selbstständig die Mädels<br />

sind. Sonst wäre vieles nicht machbar. Das entspannt<br />

mich sehr und erleichtert die Organisation<br />

unseres gesamten Alltags sehr. (uju)


30 quadrat 06 / 2011 � institutionen<br />

Ein Haus mit grünender<br />

Lenkt man seine Schritte durch den Bereich der Herzog-Wilhelm-Straße,<br />

der nicht mehr zur Fußgängerzone gehört, so findet man – ein wenig zurückversetzt<br />

– ein verschwiegen wirkendes Haus unter Bäumen. Und<br />

wenn man genauer hinschaut, erkennt man an der Fassade ein seltsames Symbol<br />

– eine grüne Tanne mit Winkelmaß und Zirkel. Im Stadtführer erfährt man<br />

dann, dass es sich um ein Logenhaus der Freimaurer, genauer, um das Haus<br />

der Johannisloge „Zur grünenden Tanne“ handelt.<br />

WER SIND EIGENTLICH DIE „FREIMAURER“ UND WARUM STEHT HIER<br />

EIN „LOGENHAUS“?<br />

Freimaurerei fasziniert die Menschen seit Jahrhunderten. Der Mythos lebt, was<br />

nicht zuletzt Bestseller von Autoren wie Dan Brown beweisen. Doch was sich<br />

wirklich hinter der in der Öffentlichkeit oft unbekannten Vereinigung verbirgt,<br />

der Prominente wie z.B. Carl von Ossietzky, Goethe, Knigge, Lessing, Mozart,<br />

Axel Springer, Aristide Briand, Gustav Stresemann oder auch Friedrich der<br />

Große und George Washington angehörten, wissen die Wenigsten. Werfen wir<br />

also einen Blick hinter die Mauern des Logenhauses auf eine außergewöhnliche<br />

Gemeinschaft, die aus den Steinmetzbruderschaften des Mittelalters erwachsen<br />

ist; deren Brauchtum also mindestens Jahrhunderte alt ist, deren<br />

Symbolik bis in die Antike zurückreicht und die dennoch nach zeitgemäßen<br />

Antworten auf zeitlose existenzielle Fragen sucht.<br />

Nachweisbar ist, dass die heutige Freimaurerei im Mittelalter aus den Vereinigungen<br />

und Zünften jener Bauhandwerker (englisch „Freemasons“) hervorgegangen<br />

ist, die mit der Errichtung von Kathedralen ihren Unterhalt verdienten.<br />

Voraussetzung dafür war ein ungewöhnlich hoher Bildungsgrad. Eine Kathedrale<br />

mit mittelalterlichen Mitteln zu errichten, war eine Meisterleistung.<br />

Bauleute waren entsprechend gefragt, und daher auch ständig unterwegs. Somit<br />

waren sie gewissermaßen die ersten nicht adeligen und nicht geistlichen<br />

Kosmopoliten. Es entstand ein grenzübergreifendes Netzwerk lokaler Bauhütten<br />

(englisch „Lodges“ = Logen). In ihnen wurde das Brauchtum gelehrt und<br />

das Fachwissen an neue Mitglieder (Brüder) weitergegeben. In diesen Logen<br />

gab es in Ansätzen sogar bereits ein soziales Sicherungssystem und eine demokratische<br />

Struktur. Und natürlich verlangte solch eine multikulturelle Vereinigung<br />

(die Bauleute kamen schließlich aus vielen Ländern) Toleranz gegenüber<br />

Andersdenkenden – was zu der Zeit schon außergewöhnlich war.<br />

Tanne<br />

DIE JOHANNISLOGE IN BAD HARZBURG


FOTOS: PRIVAT, BERND SCHWARZ<br />

Als der Bauboom der Gotik im 16. Jahrhundert<br />

durch Aufklärung und Reformation zum Erliegen<br />

kam, sicherten englische Logen ihr Fortbestehen<br />

durch die Aufnahmen von Fördermitgliedern. Da<br />

die Steinmetzbruderschaften wegen ihrer toleranten<br />

Haltung immer noch hohes Ansehen genossen,<br />

zogen die Logen auch Adelige und Bürgerliche an<br />

– darunter Dichter und Denker, Kaufleute und Kirchenmänner,<br />

Forscher und Handwerker. Und weil<br />

die Mitglieder der Logen – eigentlich zum Schutz<br />

des Fachwissens vor der Konkurrenz – traditionell<br />

zur Verschwiegenheit verpflichtet waren, konnten<br />

sich in den Logen (bis heute) schon immer Menschen<br />

verschiedenster Herkunft und Stände gefahrlos<br />

und vertrauensvoll über neue und manchmal<br />

unbequeme Ideen austauschen.<br />

Nachdem im Jahre 1717 in England die erste Großloge<br />

durch den Zusammenschluss von vier Logen<br />

entstanden war, die nunmehr über ein einheitliches<br />

Regel- und Pflichtenwerk verfügten, in deren Inhalt<br />

schon bald die großen Ideen der Aufklärung Einzug<br />

hielten, wurden auch in Deutschland immer neue<br />

Der Gründer der Johannisloge Freiherr von Asche<br />

Unten: Der große Gesellschaftsraum<br />

Logen gegründet. Man wollte auch hier in einem<br />

„geschützten“ Raum zusammenkommen, um nach<br />

Gedanken- und Religionsfreiheit, Toleranz und Brü-<br />

derlichkeit zu streben. Die Überwindung von Standesunterschieden<br />

und die Absage an das Trennende<br />

nach Nationalität, Sprache, Religion und Kultur<br />

waren und sind das Ziel.<br />

Die Freimaurerei ist seitdem zu einer weltumspannenden<br />

Vereinigung mit rund sechs Millionen Mitgliedern<br />

gewachsen. Die Logen sind auch heute<br />

noch Schnittstellen der Gesellschaftsschichten und<br />

sie ermutigen ihre Mitglieder, sich mit den alten<br />

Idealen der Ethik, neuen Ideen und wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen auseinanderzusetzen.<br />

Die Mitgliederlisten der Freimaurerlogen nennen<br />

Namen von Männern, die sich um die Gesellschaft<br />

verdient gemacht haben, auch in Bad Harzburg<br />

und Goslar. Sie alle waren von der Idee der Frei-<br />

maurerei überzeugt und begegneten aus selbstkri-<br />

tischer Reflexion vorurteilsfrei ihren Mitmenschen,<br />

um sich und ihr Umfeld menschlicher zu gestal-<br />

ten. Und so wurde im<br />

Jahre 1902 in Bad<br />

Harzburg eine Loge gegründet,<br />

um den Ideen<br />

und Idealen der Freimaurerei<br />

vor Ort Raum<br />

zu geben, sich zu entfalten.<br />

Der Gründer,<br />

Freiherr von Asche, stiftete<br />

die Johannisloge<br />

„Zur grünenden Tanne“.<br />

Die ersten Veranstaltungen<br />

wurden im Hotel<br />

Juliushall durchgeführt.<br />

In den Räumen<br />

seiner 1894 erworbenen<br />

Villa „Gutheil“ verbrachte<br />

von Asche die<br />

Sommermonate, während<br />

er im Winter in<br />

Berlin wohnte. Bereits<br />

institutionen � quadrat 06 / 2011 31<br />

1904 stellte von Asche die Villa Gutheil der neuen<br />

Loge zur Verfügung und 1908 verkaufte er das<br />

Grundstück samt Haus und Nebengebäude an die<br />

Johannisloge. Seit dieser Zeit treffen sich die Brüder<br />

der Loge dort regelmäßig, um gemeinsam und<br />

miteinander den Weg zu den christlichen Werten<br />

wie Aufrichtigkeit, Nächstenliebe, Toleranz und<br />

Opferbereitschaft einzuschlagen – ein durchaus<br />

anspruchsvoller Weg.<br />

Aber – sehr wichtig – man geht diesen Weg nicht<br />

allein. Ein Ring des Vertrauens ist ja wesentlicher<br />

Bestandteil der Freimaurerei. Hier bereits ist ein<br />

wenig zu ermessen, wieso der Weg der Freimaurer<br />

auch für viele, die aus den verschiedensten Gründen<br />

berühmt wurden, so interessant war und ist.<br />

Was übrigens das „Geheimnis“ angeht: Die Freimaurer<br />

selbst geben Auskunft darüber, wenn man<br />

zu ihnen Kontakt aufnimmt. Dass da<strong>bei</strong> keine Propagandafahne<br />

oder ein Werbebanner wild geschwungen<br />

wird, ist ein erfrischender Zug und<br />

macht sie zudem glaubhaft. (sg)<br />

Kontakt: Johannisloge „Zur grünenden Tanne“<br />

Herzog-Wilhelm-Straße 53, 38667 Bad Harzburg<br />

Telefon: 05322 51165 oder 4229


32<br />

Der Herr der Dinge<br />

EIN TRADITIONSUNTERNEHMEN IM AUFSCHWUNG<br />

Seit 2009 hat das Traditionsunternehmen<br />

August Lüders mit einem Kundenstamm<br />

aus ganz Deutschland ein neues, attraktives<br />

Domizil Am Güterbahnhof 6 in Bad Harzburg.<br />

Das 1930 von August Lüders gegründete Unternehmen<br />

für Schrauben und Werkzeuge übernahm<br />

Theodor Heyke im Jahre 1986 und führte es seitdem<br />

mit großem Erfolg in der Ilsenburger Straße.<br />

„Der Umzug in unser neues Firmengebäude war aus<br />

Platzgründen absolut notwendig und ein großer<br />

Schritt nach vorn. Die Kunden schätzen außerdem<br />

die jetzt bessere Erreichbarkeit des Unternehmens“,<br />

erzählt Theodor Heyke und verweist auf die<br />

300 <strong>Quadrat</strong>meter Verkaufsfläche. „Die Sanierung<br />

des ehemaligen Lagergebäudes von „Schrader &<br />

Sohn“ hingegen war ein hartes Stück Ar<strong>bei</strong>t, wir<br />

haben ein schickes Haus daraus gemacht und jetzt<br />

auch genügend Parkplätze“, so Heyke.<br />

Das Ergebnis der Mühen kann sich sehen lassen.<br />

Das Sortiment der drei großen Maschinenhersteller<br />

Bosch, Makita und Metabo wird in übersichtlichen<br />

Regalen präsentiert, alles erdenkliche Zubehör<br />

für Bau, Haus und Garten reiht sich, nach Themen<br />

geordnet, aneinander. Das ohnehin umfangreiche<br />

Sortiment mit über 10.000 Einzelartikeln<br />

wurde gerade um eine kleine Abteilung mit Markenfarben<br />

für den privaten Gebrauch erweitert.<br />

„Als Groß- und Einzelhändler für Industrie und<br />

Handwerk haben wir einen hohen Qualitätsan-<br />

spruch und führen daher nur deutsche Markenware,<br />

wenn man von den japanischen Spitzenprodukten<br />

von Makita mal absieht. Billigprodukte haben<br />

<strong>bei</strong> uns keine Chance“, bestätigt Norman Heyke<br />

die Firmenphilosophie. Der Betriebswirt lernte an<br />

der Eisenfachschule Wuppertal und wird somit<br />

den Familienbetrieb kompetent weiterführen. Als<br />

Fachmann für Schließanlagen und Türöffnungen<br />

ist es auch sein Verdienst, dass der Betrieb zu einem<br />

der größten Lieferanten für mechanische und<br />

elektronische Schließanlagen der Firmen Dom und<br />

Winkhaus aufstieg.<br />

Doch nicht nur große Geräte wie Gabelhubwagen,<br />

Sackkarren und Hochdruckreiniger warten hier auf<br />

ihre neuen Besitzer: Wer nur ein paar Schräub-<br />

chen locker hat, dem wird hier ebenfalls geholfen<br />

– in jeder gewünschten Menge und sogar in Edelstahl.<br />

(bs)<br />

ANZEIGE - FOTOS: BERND SCHWARZ


REINGEHÖRT<br />

JUNI<br />

JOY DENALANE<br />

MAUREEN<br />

NESOLA<br />

Nach den Erfolg ihres Debutalbums<br />

„Mamani“ und dem englischsprachigen<br />

Nachfolger „Born & Raised“ erscheint<br />

mit „Maureen“ nun Denalanes drittes<br />

Album. „Maureen“, benannt nach Joys<br />

zweitem Vornamen, ist ein sehr persönliches<br />

Werk: ungeschminkt, reflektiert<br />

und nahbar erforscht sie jene „zwei<br />

Seelen in ihrer Brust“ und verschafft<br />

ihnen mit dieser fantastischen Songsammlung<br />

zwischen Soul, Funk und Hip<br />

Hop-Beats Aus- und Nachdruck.<br />

FRANCESCO TRISTANO<br />

BACHCAGE<br />

DEUTSCHE GRAMMOPHON<br />

Das inzwischen 30-jährige Wunderkind<br />

Francesco Tristano, Luxemburger Lockenkopf,<br />

Pianist und Querdenker in Sachen<br />

Klassik, hat mit „Bachcage“ ein erstaunliches<br />

kleines Werk geschaffen, auf dem<br />

sich die Kreise wahrlich schließen. Mit<br />

seinem elektronisch nachbear<strong>bei</strong>teten<br />

Fluss aus Bachwerken, Stücken von John<br />

Cage und Eigenkompositionen begibt er<br />

sich, wie bereits auf früheren Veröffentlichungen,<br />

mit Spaß und voller Absicht<br />

zwischen alle Klassik-, Pop- und Elektronikstühle<br />

und ermöglicht so auch denen,<br />

die glauben, bereits alles zu kennen,<br />

die eine oder andere neue Hörerfahrung.<br />

PAUL SIMON<br />

SO BEAUTIFUL OR SO WHAT<br />

UNIVERSAL<br />

Paul Simon wird wohl für immer, wenn<br />

nicht an seinem Schaffen mit Art Garfunkel,<br />

so doch an seinem Jahrhundertalbum<br />

„Graceland“ gemessen werden.<br />

So sollte man es also als Kompliment<br />

verstehen, wenn es heißt, dass sein<br />

neues Album auch in jener Zeit Mitte der<br />

Achtziger, in der er mehr und mehr<br />

World-Music-Komponenten einfließen<br />

ließ, hätte entstanden sein können. Die<br />

hier zu hörende Musik scheint um der<br />

puren Freude willen aufgenommen worden<br />

zu sein, keine Comeback-Inszenierung,<br />

an der zu viele Soundköche ihre<br />

Finger im Spiel hatten, sondern einfach<br />

nur eine neue Paul-Simon-Platte, die<br />

klingt, wie Paul-Simon-Platten eben<br />

klingen. Was will man mehr, wenn man<br />

Simon haben will?<br />

R.E.M.<br />

COLLAPSE INTO NOW<br />

WARNER<br />

Anfang der Neunziger in einem gut gefüllten<br />

Szene-Plattenladen, Hamburger<br />

Stadtteil St.-Georg: Eine Handvoll abgerissener<br />

Typen betritt das Geschäft, stöbert<br />

herum, der kleinste von ihnen, Glatze,<br />

großäugig und etwas schüchtern, kauft<br />

gut ein Dutzend: obskurer Synthie-Pop<br />

wie Alphaville, aktuelle Geheimtipps, etwas<br />

Klassik. Sie verabschieden sich mit<br />

Handschlag, dann verlässt die Bande<br />

den Laden, da<strong>bei</strong> sieht der Kleine auf<br />

mich, lächelt und hält den Daumen hoch.<br />

Zurück bleiben Kunden und Verkäufer,<br />

die Münder offen. Ich, in Gedanken ganz<br />

<strong>bei</strong> der Platte, in die ich gerade hineinhöre,<br />

frage, was denn los sei. Der Verkäufer<br />

kuckt mich ungläubig an, dann<br />

auf die Platte, die ich in Händen halte<br />

und sagt: „Alter, das waren R.E.M! Von<br />

denen hörst du gerade in die neue<br />

Scheibe!“ Inzwischen sind R.E.M. in<br />

Würde ergraute Herren, ihre Musik aber<br />

bleibt als eines der schützenswerteren<br />

Artefakte westlicher Kultur bestehen,<br />

reingehört � quadrat 06 / 2011 33<br />

Rockmusik mit Herz und Hirn, gemacht<br />

von Menschen, die so ganz anders sind<br />

als das, was man uns immer so als<br />

„Rockmusiker“ verkaufen wollte.<br />

PANDA BEAR<br />

TOMBOY<br />

PAW TRACKS<br />

Der in Lissabon lebende Noah Lennox,<br />

Mitglied der Ausnahme-Pop-Künstlergruppe<br />

Animal Collective, hat mit seiner<br />

zweiten Soloveröffentlichung das Wunder<br />

geschafft, an sein schönes Debüt<br />

„Person Pitch“ anzuknüpfen. Wo er <strong>bei</strong>m<br />

Erstling noch Afro-Beat und Maori-<br />

Sounds in sein ungewöhnliches Klangverständnis<br />

von Pop einwob, hat er sich<br />

hier vermehrt an von der Rhythmusgitarre<br />

getragenem Songwriting orientiert.<br />

Da<strong>bei</strong> versäumt der herausragende<br />

Sänger es nicht, die an Beach Boys,<br />

Everly Brothers und Sixties-Psychedelica<br />

erinnernden Harmonien in hochmoderne<br />

Klangkathedralen zu führen:<br />

ein fulminanter Sound, der sich am<br />

ehesten noch mit den orchestralen Arrangements<br />

Phil Spectors vergleichen<br />

ließe, oft aber in zeitgenössischen Entwicklungen<br />

wie Dubstep und anderer<br />

Electronica mündet. Dass da<strong>bei</strong> wieder<br />

wundervolle, berührende Musik für<br />

Menschen jeden Alters entstanden ist,<br />

bestätigt die Kritiker-Stimmen, die<br />

schon lang behaupten, Lennox sei einer<br />

der bedeutendsten Pop-Komponisten<br />

seiner Zeit. (ap)


34 quadrat 06 / 2011 � kultur2 Jubiläumsausstellung<br />

Es gibt wirklich Grund zum Feiern: Am 26.<br />

Juni 2011 um 10.30 Uhr wird die Vernissage<br />

zur 300. Ausstellung der Rathausgalerie<br />

eröffnet. Die erste fand am 15. August 1971 auf<br />

Anregung des Künstlers Prof. Fritz Creutzfeldt<br />

statt. Seine Idee war es, etwas für die Kunst und<br />

die Künstler der Region zu tun. Die Stadtverwaltung<br />

hat mitgemacht und tut das bis heute. Ganze<br />

zwölf Wechselrahmen, die zu Ausstellungszwecken<br />

zur Verfügung standen, waren der bescheidene<br />

Anfang einer Einrichtung, die nunmehr ins 40.<br />

Jahr geht.<br />

Die Künstler vom „Berufsbund Bildender Künstler<br />

– Harz“, kurz: „bbk/harz“, werden auch wieder wie<br />

<strong>bei</strong>m ersten Mal die Ausstellung bestreiten. Auch<br />

sie haben allen Grund zum Feiern: Im Jahre 1946<br />

wurde die erste Künstlervereinigung gleich nach<br />

dem Krieg in Bad Harzburg gegründet. Mitglieder<br />

Tante Paula ist in Bad Harzburg. Aber:<br />

Sanitätshaus Färber GmbH · Herzog-Wilhelm-Str. 34<br />

38667 Bad Harzburg · Telefon 05322 -2818<br />

Danziger Straße 79 · 38642 Goslar · Telefon 05321-334540<br />

bbk/harz<br />

RATHAUSGALERIE BAD HARZBURG – VERNISSAGE AM 26. JUNI 2011<br />

…wer ist Tante Paula?<br />

Einfach die richtige Antwort ankreuzen.<br />

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Anzeige ausschneiden und mit Ihrer<br />

Adresse und Telefonnummer<br />

ver sehen <strong>bei</strong> uns abgeben<br />

oder per Post schicken.<br />

Einsendeschluss 15.06.2011.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

waren heimische Künstler und andere, die in die-<br />

ser Zeit schnell heimisch werden mussten: Flücht-<br />

linge, die aus der Bildhauerschule Bad Warm-<br />

brunn im heutigen Polen nach Bad Harzburg gekommen<br />

waren und ebenso Künstler aus Schreiberhau,<br />

einer der heutigen Partnerstädte Bad<br />

Harzburgs, ebenfalls in Polen, bildeten mit den<br />

Harzer Künstlern den harten Kern der neu gegründeten<br />

Künstlervereinigung. Es ging in die Annalen<br />

ein, dass man damals auf die Materialzuteilungen<br />

der britischen Militärverwaltung angewiesen war.<br />

An einen freien Verkauf war überhaupt nicht zu<br />

denken. Die britische Armee zeigte sich hier sehr<br />

kooperativ, vor allem, wenn es darum ging, kulturelle<br />

Initiativen zu unterstützen.<br />

Dieter Lipka, Vorsitzender bbk/harz<br />

FOTOS: SIDNEY GROMNICA


So hatten Prof. Erich Rhein und der Bildhauer Walter Volland, der aus der<br />

schon erwähnten Bildhauerschule Bad Warmbrunn kam, als Leiter des<br />

BBK schon im Gründungsjahr 1946 eine Grundlage für ein künstlerisches<br />

Schaffen der Mitglieder. Bei den Ausstellungen in der Rathausgalerie ist<br />

es allerdings nicht geblieben: Seit 25 Jahren zeigen die Künstler des bbk/<br />

harz ihre Werke regelmäßig im Frühjahr und Herbst oder Winter im Kreis-<br />

haus Goslar. Dass man an regem Erfahrungsaustausch interessiert war und<br />

ist, kann man daran sehen, dass das regelmäßige Treffen am Künstlerstammtisch<br />

in diesem Jahr 50-jährige Jubiläum hat. Seit 1999 gibt es in<br />

Alterode eine „Sommerakademie“. Dort werden den Künstlern und auch<br />

anderen Interessierten Workshops geboten, in denen man spezielle künstlerische<br />

Techniken und Ar<strong>bei</strong>tsweisen vertiefen kann.<br />

Mit Recht kann der Vorsitzende des bbk/harz, Dieter Lipka, stolz sein, dass<br />

er die jahrzehntelange Ar<strong>bei</strong>t eines Künstlerbundes aus der Region erfolgreich<br />

weiterführen kann, wie es schon eine ganze Reihe vor ihm getan haben.<br />

Diese 300. Ausstellung in der Rathausgalerie ist eine Leistungsschau<br />

des Künstlerbundes: Das breite Spektrum der künstlerischen Ar<strong>bei</strong>ten der<br />

jetzigen Mitglieder soll an dieser Stelle gezeigt werden. Hier gelangt dasjenige<br />

Werk zur Ausstellung, das der Künstler selbst für seine Ar<strong>bei</strong>t am<br />

markantesten hält – die Auswahl fällt naturgemäß schwer.<br />

Dieses typische Werk wird in einen Katalog des bbk/harz aufgenommen.<br />

Hier findet man dann auch die Liste aller Mitglieder des Künstlerbundes,<br />

die jemals dazugehört haben. „bis heute ...“ , der Leitspruch dieses Werkes,<br />

ist ein Brückenschlag über eine Zeit von mehr als sechzig Jahren –<br />

zugleich mit der Aufforderung, da<strong>bei</strong> nicht stehen zu bleiben. (sg)<br />

info: www.bad-harzburg.de<br />

GDA Residenz Schwiecheldthaus<br />

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schönsten Senioren-Residenzen in Südniedersachsen,<br />

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durch unseren hauseigenen Pflege- und Betreuungsdienst<br />

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Kunst, Musik, Sport und Spiel, Ausflüge, Reisen…<br />

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kommen – im Pflegehotel<br />

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die – allein oder in Begleitung –<br />

einfach mal Urlaub machen<br />

wollen oder z. B. nach einem<br />

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Schwiecheldtstraße 8 -12<br />

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36 quadrat 06 / 2011 � angelesen<br />

ANGELESEN<br />

JUNI<br />

MORDEN IM NORDEN<br />

AUTHENTISCHE KRIMINALFÄLLE<br />

RAIMOND REITER<br />

MILITZKE VERLAG<br />

Ein kriminologischer Streifzug durch den<br />

Norden unserer Republik: Raimond Reiter<br />

hat in diesem Buch auf der Grund lage<br />

von Gerichtsakten und Gerichts urteilen<br />

bekannte und weniger bekannte Mordfälle<br />

aus der Geschichte Norddeutschlands<br />

im 20. Jahrhundert rekonstruiert.<br />

In spannenden Schilderungen zeigt er<br />

das Spektrum von triebhaften Serienmördern,<br />

Totschlag aus sozialer Not oder<br />

Mord aus Verzweiflung bis hin zu kaltblütig<br />

betriebenem Massenmord durch<br />

die Nationalsozialisten.<br />

AUF TREU UND<br />

GLAUBEN<br />

DONNA LEON<br />

DIOGENES<br />

Commissario Brunetti ist reif für den Urlaub.<br />

Ihn zieht es samt Familie nach<br />

Südtirol in die Berge, wo er in aller Ruhe<br />

unter dem Federbett verschwinden und<br />

Geschichtsbücher lesen will. Für einen<br />

kurzen Moment scheint auch das Verbrechen<br />

eine Auszeit zu nehmen, lediglich<br />

zwei Menschen bitten ihn um einen<br />

Freundschaftsdienst: Brusca macht sich<br />

Gedanken um unerledigte Gerichts akten,<br />

Vianello um die eigene Tante, denn diese<br />

scheint auf dem besten Wege, das<br />

Familienvermögen zu verjubeln. Steht<br />

sie unter dem Einfluss eines gefährlichen<br />

Betrügers? Über welche Kanäle<br />

verschwindet das Geld? Und plötzlich<br />

gibt es auch noch einen Mordfall der den<br />

Commissario durch die brütende Hitze<br />

Venedigs führt.<br />

DER JESUS VOM<br />

SEXSHOP<br />

HELGE TIMMERBERG<br />

ROWOHLT<br />

Seit vier Jahrzehnten ist Helge Timmerberg<br />

auf Reisen, entstanden sind da<strong>bei</strong><br />

ebenso spannende wie einzigartige<br />

Reise reportagen. Er erzählt vom Hippie-<br />

Trail in Indien oder wie ihn am Amazonas<br />

fast ein Jaguar um seine besten Jahre<br />

gebracht hätte, wie Steven Seagal ihm<br />

<strong>bei</strong>m Aikido einen Daumen brach oder<br />

von geheimen Haschisch-Oasen in Wien.<br />

In Marrakesch fand er sein Traumhaus,<br />

doch auch hier hielt es ihn nicht lange:<br />

sein Zuhause ist die weite Welt. Ein<br />

Abenteuerbuch, wie es hintergründiger,<br />

lebenskluger, lustiger und packender<br />

nicht sein könnte.<br />

BALL BEI THOD<br />

HERBERT ROSENDORFER<br />

LANGENMÜLLER<br />

Schwalben in Armagnac, Consommé<br />

Pelikan und flambierte Pferdeohren – das<br />

Gastmahl im Hause des Herrn von Thod<br />

illustriert die Vorliebe Herbert Rosendorfers<br />

für Skurrilitäten, Sonderlinge und<br />

exotische Schauplätze. Seine unglaub-<br />

liche Phantasie und Fabulierlust kennzeichnen<br />

auch diesen Erzählband, in<br />

dem der Autor seine Geschichten nach<br />

Farben geordnet hat. Jede Farbe weist<br />

auf die Form oder den gemeinsamen<br />

Ausgangspunkt der ihr zugeschriebenen<br />

Stücke hin. Dämonen und andere Fabelwesen<br />

mischen sich unter die Menschen,<br />

der Leser folgt ihnen in aberwitzige und<br />

in komische Situationen. Eines von diesen<br />

wunderbaren Werken, <strong>bei</strong> man nicht<br />

mehr aufhören kann zu lesen.<br />

ATOM<br />

STEPHANIE COOKE<br />

KIEPENHEUER & WITSCH<br />

Diese umfassende Geschichte des Nuklearzeitalters,<br />

die mit dem von L. Robert<br />

Oppenheimer geleiteten Manhattan-<br />

Projekt einsetzt, mit dem die USA während<br />

des Zweiten Weltkriegs die Atombombe<br />

entwickelten, erscheint zur rechten<br />

Zeit. Zum einen wachsen heute die<br />

Sorgen vor einer weiteren Verbreitung<br />

von Atomwaffen, andererseits wird von<br />

einer „nuklearen Renaissance“ gesprochen,<br />

die im Kampf gegen den Klimawandel<br />

vonnöten sei. Zu Beginn dieses<br />

sonderbaren Zeitalters, dessen skurrile<br />

und abgründige Seiten Cooke beleuchtet,<br />

wollte man glauben, dass die Atombombe<br />

Kriege für immer verhindern würde,<br />

auch herrschte ein naiver Fortschrittsglaube<br />

an eine saubere, billige und ewig<br />

zur Verfügung stehende Energiequelle.<br />

Keines der Probleme, die mit dieser<br />

Technologie verbunden sind, ist gelöst.<br />

Dieses Buch ist ein Appell, die Fehler der<br />

Vergangenheit nicht zu wiederholen.<br />

DIE DIENSTAGSFRAUEN<br />

MONIKA PEETZ<br />

KIEPENHEUER & WITSCH<br />

Würden sie sich heute begegnen, wären<br />

sie wohl kaum miteinander befreundet;<br />

aber seit die fünf Frauen vor 15 Jahren<br />

nach ihrem Französischkurs auf einen<br />

Absacker <strong>bei</strong> Luc eingefallen sind, ist<br />

am ersten Dienstag im Monat der Kamintisch<br />

für sie reserviert. In ihrem<br />

Stammlokal nennt man sie die Dienstagsfrauen.<br />

Nach dem Tod ihres Mannes<br />

findet Judith ein Tagebuch, das er über<br />

seine Pilgerreise nach Lourdes geführt<br />

hat. Arne, an Krebs erkrankt, konnte den


Weg nicht zu Ende gehen. Die fünf<br />

Freundinnen machen sich auf, Arnes<br />

Reise zu vollenden – und ahnen nicht,<br />

worauf sie sich einlassen. Schritt<br />

für Schritt kommen sie einem Ge-<br />

heimnis auf die Spur, das ihr Leben<br />

kräftig durcheinander wirbelt. Die<br />

Pilgerreise, als Unterstützung für die<br />

trauernde Judith gedacht, wird für<br />

die fünf Freundinnen ein Augenöffner.<br />

BRIEFE AN EINEN<br />

BLINDEN – DR. SIRI<br />

ERMITTELT<br />

COLIN COTTERILL<br />

MANHATTAN<br />

Das unglückselige Zusammentreffen<br />

mit einem Holzlaster in Laos’<br />

Hauptstadt Vientiane hat einen blinden<br />

Zahnarzt zu Dr. Siri geführt. Der<br />

Leichenbeschauer staunt nicht nur<br />

über die seltene Todesursache – in<br />

Laos sind Autos rar, und zwei Fahrzeuge<br />

auf einer Straße gelten bereits<br />

als Verkehrschaos –, sondern<br />

auch über einen eigenartigen Fund:<br />

Der Tote hat einen Brief <strong>bei</strong> sich, der<br />

eine mit unsichtbarer Tinte geschrie-<br />

bene, verschlüsselte Botschaft enthält.<br />

Dr. Siri geht der Sache nach<br />

und kommt einem brisanten Geheimnis<br />

auf die Spur. Bei seinen Ermittlungen<br />

konsultiert er den Kartenleger<br />

und Transvestiten Tante<br />

Bpoo, sieht Bruce Lee <strong>bei</strong>m Sieg<br />

über den Kapitalismus zu, schwimmt<br />

mit einem Delphin und verliert sein<br />

Herz an eine bezaubernde Frau.<br />

HOBALALA – AUF<br />

DER SUCHE NACH<br />

JOÃO GILBERTO<br />

MARC FISCHER<br />

ROGNER & BERNHARD<br />

„Girl from Ipanema“, „Chega de<br />

Saudade“ − die Klassiker des Bossa<br />

Nova sind täglich in den Cafés, Clubs<br />

und Radios dieser Welt zu hören. Sie<br />

sind berühmt, weil sie so sind, wie<br />

Musik sein sollte: ewig gültig und<br />

trotzdem immer wieder neu. Erfunden<br />

wurde ihr leiser, mitunter wehmütiger<br />

Klang von einem Mann, den<br />

alle Welt zu kennen meint: João Gilberto.<br />

Doch wer kannte ihn wirklich?<br />

39 Jahre lang verschanzte er sich in<br />

einem Hotelzimmer in Rio de Janeiro,<br />

stand erst am späten Abend auf und<br />

verweigerte nahezu jedes Interview.<br />

Weshalb spielt dieser Mann jede<br />

Nacht nur für seine eigenen vier<br />

Wände, wenn er vor Zehntausenden<br />

auftreten könnte, und warum halten<br />

ihn viele für seltsam, ja gestört? In<br />

„Hobala“ macht sich Marc Fischer<br />

auf die Suche nach der letzten großen<br />

Musikerlegende unserer Zeit. Er<br />

trifft Freunde, Frauen, Weggefährten,<br />

um herauszufinden, wie das<br />

Herz der Bossa wirklich schlägt und<br />

was Lohn und Preis dieser Kunst<br />

sind. Eine Detektivgeschichte zum<br />

80. Geburtstag des großen geheimnisvollen<br />

Mr. João Gilberto.<br />

MITTE DER WELT<br />

URSULA PRIESS<br />

BTB<br />

Eine Frau ist in Istanbul auf der Suche<br />

nach der Mitte der Welt. Was sie<br />

findet, sind Geschichten von Menschen,<br />

die dort leben, von Alteingesessenen<br />

und Neuzugezogenen, von<br />

Glückssuchern, die sich eine Zukunft<br />

erhoffen in der Stadt, wo das Gold<br />

angeblich auf der Straße liegt. Geschichten<br />

von Künstlern und Schriftstellern,<br />

von Gemüsehändlern und<br />

Antiquitätenverkäufern, von einem<br />

Gefängnisarzt, der Ulysses liest, von<br />

einem Taxifahrer, der die falsche<br />

Partei wählt, von einer Fee, die<br />

einstmals vom Schwarzen Meer<br />

kam, und vom Geliebten, der die Geliebte<br />

Granatapfelblüte nennt – und<br />

zum Ende hin fragt: Wirst du später<br />

einmal, wenn du über Istanbul<br />

schreibst, auch über uns und unsere<br />

Liebe schreiben? Und auch von<br />

jener Übersetzerin, die weiß: Wer<br />

über andere schreibt, sagt am meisten<br />

über sich selbst! (nm)<br />

BETREUUNG ZUHAUSE<br />

- Die andere Art der Betreuung -<br />

Sie entscheiden:<br />

Wann, Wie und Wer<br />

Sie betreut!<br />

Wir möchten Sie in ihrer vertrauten<br />

Umgebung begleiten, Ihnen <strong>bei</strong><br />

den alltäglichen Aufgaben eine Hilfe<br />

sein, Ihnen unterstützend und entlastend<br />

zur Seite stehen.<br />

Unsere Leistungen:<br />

· Hilfe <strong>bei</strong> der Körperpflege<br />

und Mobilität<br />

· Hauswirtschaftliche Versorgung<br />

· Begleitung <strong>bei</strong> außerhäuslichen<br />

Wegen<br />

· Unterstützung <strong>bei</strong> Formalitäten<br />

· Beratung <strong>bei</strong> der<br />

Wohnraumgestaltung<br />

· Freizeitgestaltung<br />

Kirsten Juchert<br />

Ralf Juchert<br />

Blankenburger Str. 19<br />

38667 Bad Harzburg<br />

Mobil: 0171 - 400 49 02<br />

0170 - 532 26 70<br />

E-Mail: diejucherts@gmx.de


38 quadrat 04 / 2011 � angelesen<br />

Königsdorf und<br />

Bottermelknest<br />

PFINGSTEN 2011 – IMMENRODE FEIERT SEIN 925-JÄHRIGES BESTEHEN<br />

Nach zehn Tagen Reifungszeit: Der Harzer Käse der Bürgergemeinschaft Immenrode<br />

1086<br />

wurde Immenrode erstmals<br />

urkundlich erwähnt.<br />

Kaiser Heinrich<br />

IV. schenkte die Pfalz Werla mit den Dörfern Gitter<br />

und Immenrode dem Bischof Udo von Hildesheim.<br />

Im Urkundenbuch des Hochstiftes Hildesheim ist<br />

dazu vermerkt: „Kaiser Heinrich IV. schenkt der<br />

Hildesheimer Kirche den Hof Werla nebst Zubehör“.<br />

Zwischen Harz und Harly entstand entlang der<br />

Wedde ein längliches Haufendorf. 1131 wird vom<br />

Hildesheimer Bischof die „publicae et antique<br />

viae“ erwähnt, die öffentliche und alte Straße. Sie<br />

führte von Goslar über Immenrode nach Weddingen,<br />

von dort weiter in verschiedene Richtungen,<br />

und galt im Mittelalter als der Hauptverkehrsweg<br />

zwischen Werla und der neuen Pfalz Goslar. Im-<br />

menrode ist auch heute noch ein von der Landwirt-<br />

schaft geprägtes Dorf. Bis ins 19. Jahrhundert leb-<br />

ten Bauern unfrei und ohne Eigentum an Grund<br />

und Boden. Zwar wurden ab 1540 „eigentumsähn-<br />

liche Rechte“ eingeführt, die Abschaffung aller<br />

Lasten erfolgte erst zwischen 1838 bis 1845. Die<br />

Lei<strong>bei</strong>genschaft wurde von den Welfen im Königreich<br />

Hannover 1830 offiziell abgeschafft. Die Bedeutung<br />

der Landwirtschaft für die Entwicklung<br />

Immenrodes ist auch den geologischen Gegebenheiten<br />

geschuldet. Fruchtbarer Lößboden und ausreichend<br />

Wasser sind Garanten für ertragreiche<br />

Ernten.<br />

Noch zwölf landwirtschaftliche Betriebe existieren<br />

derzeit im Dorf an der Wedde. Angebaut werden<br />

überwiegend Zuckerrüben, Weizen und Raps sowie<br />

Mais für die moderne Biogasanlage. Zwei Bauernhöfe<br />

leben von der Milchwirtschaft – und im Zusammenhang<br />

mit der Haltung von Milchkühen<br />

steht auch die Tradition des Käsebackens in Immenrode.<br />

Bottermelk galt früher als Synonym für<br />

Käsebacken und der Begriff Bottermelknest wurde<br />

nicht abwertend, sondern als Auszeichnung verstanden.<br />

HARZER KÄSE AUS IMMENRODE<br />

Von den 20ern bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts<br />

war Immenrode das Zentrum für die Herstellung<br />

des berühmten Harzer Käses. Die Immenröder<br />

würden gern als Erfinder des Sauermilchkäses<br />

gelten, aber die verfügbaren Quellen benennen<br />

FOTOS: MATHIAS GRÖNE


den Fürsten von Bernburg, zumindest als Ideengeber.<br />

Der Adelige gründete 1758 eine Stuterei,<br />

die, da wenig profitabel, im Jahr 1787 in eine Meierei<br />

umgewandelt wurde. Die Entwicklung des Käses<br />

wird dem Verwalterehepaar Sommer aus der<br />

Schweiz zugeschrieben.<br />

Frühere Erwähnungen sprechen schon im 16.<br />

Jahrhundert von einem „blauen Käse“, womit vermutlich<br />

der blaue Schimmel gemeint war, der heute<br />

als Weißschimmel den Harzer Käse ziert. Viele<br />

Familien in Immenrode stellten den Käse zum eigenen<br />

Verbrauch her, zum Teil wurde er im Nebenerwerb<br />

produziert und von den Kiepenfrauen in bis<br />

zu 20 Kilometer entfernte Orte zum Verkauf gebracht.<br />

Aus 100 Litern Magermilch entstand ein<br />

Kilo Sauermilchkäse, der mit den Händen zu kleineren<br />

Käsestücken geformt wurde. In den 70er<br />

Jahren stellte die letzte Käsebäckerei in Immenrode<br />

ihre Produktion ein. Längst hat die Harzer<br />

Spezialität ihr Image als Arme-Leute-Brotbelag<br />

verloren. In einer an gesundheitsbewusster Ernährung<br />

orientierten Gesellschaft gilt der Harzer Käse<br />

als „Schlankfood“. Mit seinem verschwindend geringen<br />

Fettanteil von zwei Prozent und einem hohen<br />

Eiweißgehalt passt der Harzer zum Zeitgeist.<br />

Und mehr als 40 Jahre nach Schließung der letzten<br />

Käserei gibt es in Immenrode erste erfolgreiche<br />

Versuche, die Tradition des Käsebackens wieder<br />

aufleben zu lassen. Die Bürgergemeinschaft<br />

Immenrode e.V. hatte schon 2007 die Idee, die<br />

erste Umsetzung erfolgte nach ausführlichen Recherchen<br />

im Oktober 2010. Einige Mitglieder<br />

kramten in ihren Erinnerungen, altgediente Käsebäcker<br />

brachten ihre Erfahrungen ein und das seit<br />

mindestens drei Generationen überlieferte Rezept<br />

wurde <strong>bei</strong> mehreren Treffen ausprobiert.<br />

Die Zutatenliste zur Herstellung des Harzer Käses<br />

ist überschaubar: Sauermilchquark, Salz, nach<br />

Geschmack Kümmel und Reifungssalz. Für die<br />

Mitglieder der „Käsetruppe“ sind andere Faktoren<br />

entscheidend, die jedoch nicht preisgegeben werden.<br />

Mathias Gröne, Vorsitzender der Bürgergemeinschaft,<br />

spricht von „verschiedenen Einfluss-<br />

Sauermilchquark vor der Verar<strong>bei</strong>tung zum<br />

Harzer Käse<br />

größen, die sich auf die Konsistenz und den Geschmack<br />

des Käses auswirken“. Von Bedeutung,<br />

so Gröne, seien das Mischungsverhältnis, die Temperatur<br />

<strong>bei</strong> der Reifung sowie die Lagerung. Die<br />

Reifezeit beträgt etwa zwei bis drei Wochen. In<br />

Immenrode wurde nach zehn Tagen der erste<br />

selbstgemachte Harzer Käse verköstigt. Mathias<br />

Gröne: „Der ausgezeichnete Geschmack unseres<br />

Käses übertrifft um Längen das, was wir uns zu<br />

Beginn dieser Aktion als Ergebnis erhofft hatten.“<br />

Die Geschichte der alten ortstypischen Tradition<br />

des Käsebackens wird <strong>bei</strong>m Dorfjubiläum dargestellt<br />

und dokumentiert.<br />

JUBILÄUM MIT DORFMEILE UM DIE KIRCHE<br />

Die Immenröder Kirche St. Cosmas und Damian<br />

ist in Teilen das älteste Bauwerk des Ortes. Der<br />

Turm mit romanischen Säulen in den Schalllöchern<br />

stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die einschiffige<br />

Hallenkirche wurde 1580 errichtet. In<br />

den Jahren 1756 und 1894 erfolgten Erweiterungen<br />

und Umbauten. Zum Dorfjubiläum zeigen Sta-<br />

zurück geblickt � quadrat 06 / 2011 39<br />

tionen rund um das Gotteshaus Kirchen- und<br />

Menschengeschichte(n). Auch der alte Kirchturm<br />

und das Kirchenschiff laden zum Besuch ein.<br />

Im Umfeld der Immenröder Kirche werden am<br />

Samstag, dem 11. Juli im Rahmen einer Dorfmeile<br />

vielfältige Aktionen zur Geschichte des Dorfes<br />

präsentiert. Altes und neues Handwerk sowie historische<br />

Landmaschinen werden vorgestellt. Die<br />

Heimatpflege und der Ar<strong>bei</strong>tskreis Döhrener Bergbau<br />

und Geschichte stellen ihre Ar<strong>bei</strong>t vor. Korbflechten,<br />

Weidenpfeifen schnitzen, Seile flechten<br />

oder Sensen dengeln, Wurstdosen verschließen<br />

oder Gerste rösten sind heute eher vergessene Tätigkeiten<br />

aus dem Alltagsleben unserer Vorfahren.<br />

Beim Dorfjubiläum wird die alte Zeit wieder lebendig.<br />

Mit da<strong>bei</strong> sind auch die Ortsvereine, die Feuerwehr<br />

und das DRK.<br />

Die Feierlichkeiten zum 925-jährigen Jubiläum<br />

vom 10. bis 13. Juni sind eingebettet in das traditionelle<br />

Schützenfest mit einem großen Festumzug<br />

am Pfingstsonntag. (uju)


40<br />

„Ché bello!“ – wie schön!<br />

MUSIKALISCHER BRÜCKENSCHLAG ZWISCHEN VENEDIG UND BAD HARZBURG<br />

Ché bello!“ – dieser Ausruf ist für jeden Italiener, ob groß oder klein,<br />

Ausdruck eines ganz besonderen Lebensgefühls. Schönheit – das ist<br />

ein Teil des Lebens, auf den man einfach nicht verzichten kann – und<br />

auch gar nicht will. Das ist etwas, auf das man stolz ist, das für jeden, egal<br />

woher man kommt, etwas Wesentliches und Wichtiges bedeutet.<br />

Ob Malerei, Bildhauerei, Architektur und Musik: Es war lange Zeit für Künstler<br />

eine Verpflichtung, in und von Italien zu lernen, um sich zu vervollkommnen,<br />

um im europäischen Rahmen mitreden zu können. In der belebenden<br />

Frische der Renaissance wetteiferten Stadtstaaten und Fürstentümer miteinander,<br />

wer die besten Künstler beherbergte und welche Kunstwerke zu bestaunen<br />

waren.<br />

In der vordersten Reihe spielte in diesem Konzert Venedig mit, die Stadt in<br />

der Lagune, die nicht nur politisches Machtzentrum oder führende Handelsmetropole<br />

war, sondern auch mit ihren Kunstwerken an erster Stelle stehen<br />

wollte. Im Laufe der Geschichte nahm der politische und kommerzielle Einfluss<br />

der Stadt ab – eins aber ist geblieben: die Begeisterung für die Kunst.<br />

„IRGENDWIE – WIR MÜSSEN NACH VENEDIG ...“<br />

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���������<br />

Von dieser Venedig-Sehnsucht ließ sich das Cello-Ensemble der Kreismusikschule<br />

Goslar nur zu gern von seiner Lehrerin Eva Csaranko anstecken. Mit<br />

einem weiteren Lehrer, Uwe Schmidt, beschlossen alle gemeinsam, das Abenteuer<br />

zu wagen und in eine Stadt zu fahren, in der das „Ché bello!“ ein Teil<br />

des Lebens ist. Mit ihren Violoncelli, was im Italienischen soviel wie „kleine<br />

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FOTO: PRIVAT, QUARTETTO DIE VENEZIA


Links: Vor dem Auftritt am 23. Juni<br />

2010 in Venedig im Kulturzentrum<br />

Palazzo Cavagnis der Foresteria<br />

Waldese<br />

Rechts: Quartetto di Venezia<br />

Kontrabässe“ bedeutet und einiges<br />

über die Schwierigkeiten <strong>bei</strong>m Reisen<br />

aussagt, machten sie sich auf den Weg<br />

in die Stadt der Brücken und Kanäle,<br />

um ein Konzert zu geben. Im Palazzo<br />

Cavagnis traten sie dort im Rahmen einer<br />

Konzertreihe auf.<br />

Aber das war nicht alles: Mit dem<br />

Wunsch, das dortige Konservatorium,<br />

das Conservatorio „Benedetto Marcello“, kennenzulernen<br />

und vielleicht ein bisschen zu fachsimpeln,<br />

gerieten die jungen Musiker der Kreismusikschule<br />

Goslar an den Musikprofessor Angelo Zanin,<br />

selbst ein Cellist. Er zeigte sich – nicht untypisch<br />

für Italiener – sehr aufgeschlossen. Eine so große<br />

Anzahl von Cellisten, die er dann durch die Räume<br />

des Konservatoriums führte, war allerdings schon<br />

ziemlich ungewöhnlich.<br />

Angelo Zanin ist Mitglied des „Quartetto di Vene-<br />

zia“, eines Streichquartetts, das 1983 von vier<br />

damaligen Studenten des Konservatoriums „Be-<br />

nedetto Marcello“ gegründet wurde. Die vier Musiker<br />

sind dann im Laufe der Zeit gern gesehene<br />

Künstler in den schönsten Konzertsälen der Welt<br />

geworden. Außer Angelo Zanin gehören auch Andrea<br />

Vio, Alberto Battiston und Giancarlo di Vacri<br />

zu diesem Ensemble.<br />

Was allerdings die jungen Cellisten aus Deutsch-<br />

land weder wissen noch ahnen konnten: Durch den<br />

hier entstandenen Kontakt wird dieses berühmte<br />

Streichquartett zusammen mit dem Komponisten<br />

und Pianisten Curt Cacioppo aus den USA das Abschlusskonzert<br />

der 42. Harzburger Musiktage am<br />

25. Juni 2011 bestreiten. Cacioppo schrieb für<br />

das Streichquartett ein Stück, das an diesem<br />

Abend aufgeführt wird. Es trägt den bezeichnenden<br />

Namen „Impressioni venexiane“ also „Impressionen<br />

aus Venedig“. Hier kommt seine Liebe zu<br />

dem Land zum Ausdruck, aus dem seine Vorfahren<br />

stammen.<br />

Alles in allem war der Besuch der jungen Cellisten<br />

der Kreismusikschule Goslar eine aufregende und<br />

unvergessliche Kontaktaufnahme mit der Musikwelt<br />

von Venedig – ein Erlebnis, das sich für die<br />

„Harzburger Musiktage“ mit ihrer neuen Konzeption<br />

schon als sehr fruchtbar erwiesen hat.<br />

Liebe zur Musik – das ist ein augenscheinlicher<br />

Wesenszug der meisten Menschen. Welche Art von<br />

Musik man dann hört, ist allerdings eine ganz an-<br />

dere Frage. Gerade <strong>bei</strong> Jugendlichen spielt die au-<br />

genblickliche Richtung der Pop-Musik eine aus-<br />

schlaggebende Rolle, denn schließlich möchte<br />

KLASSIK: ABGEHOBEN ODER HAUTNAH?<br />

doch jeder „in“ sein. Die Gruppe, zu der man gehört,<br />

sagt, was richtig ist und was nicht, was gehört<br />

werden darf und was nicht.<br />

Andere Musik kennenzulernen, wie zum Beispiel<br />

klassische, ist daher für Jugendliche zunächst ein-<br />

mal schwierig. Außerdem sorgt die Aufführungs-<br />

praxis von klassischer Musik mit der typischen<br />

Konzertsaal-Atmosphäre für eine gewisse Schwel-<br />

lenangst, die nur zu häufig mit einem „coolen“<br />

Desinteresse kommentiert wird.<br />

Hier gehen die Veranstalter der Harzburger Musik-<br />

tage nun neue Wege, um auch ein junges Publikum<br />

zu interessieren: „Klassik ist Klasse“ – unter<br />

diesem Motto findet das Preisträgerkonzert mit<br />

Bundes- und Landessiegern vom Wettbewerb „Ju-<br />

kultur 41<br />

2 � quadrat 06 / 2011<br />

gend musiziert“ erstmalig in einer<br />

Schule statt: Das Werner-von-Siemens-<br />

Gymnasium ist der diesjährige Ort für<br />

das Konzert. Die Idee ist, damit eine<br />

Furcht vor vermeintlich steifer Atmosphäre<br />

von vorneherein auszuschließen.<br />

Weiterhin soll Interessierten – und<br />

hier nicht nur Jugendlichen – im Rahmen<br />

der Konzerte die Möglichkeit gegeben<br />

werden, mit den aufführenden<br />

Musikern zu sprechen.<br />

„Der persönliche Kontakt erweckt einerseits<br />

echte Bewunderung für den<br />

Künstler und nimmt andererseits die<br />

Scheu vor einem scheinbar kühlen, distanzierten<br />

Kunstbetrieb“, ist das Credo der neuen<br />

Leitung der „Harzburger Musiktage“, die sich erfolgreich<br />

für die Neuorientierung einsetzt. So trägt<br />

die neue Konzeption, unter anderem auch durch<br />

die Idee, Klassik für Jugendliche hautnah erlebbar<br />

zu machen, schon ihre Früchte: Die Konzertreihe<br />

„Harzburger Musiktage“ ist in das Programm der<br />

Musikförderung des Norddeutschen Rundfunks<br />

aufgenommen worden. Hier zeigt sich die Einschätzung<br />

dieser Konzerte als offiziell förderungswürdig,<br />

was <strong>bei</strong> der Mittelbeschaffung für die Finanzierung<br />

einer solch aufwendigen Konzertveranstaltung<br />

lebenswichtig ist.<br />

Eines jedoch sollte <strong>bei</strong> allen finanziellen und orga-<br />

nisatorischen Hürden, die genommen werden müs-<br />

sen, nicht vergessen werden: Motor der „Harzburger<br />

Musiktage“, die nun ins 42. Jahr gehen, kann immer<br />

nur die Begeisterung für die Musik sein. Dass<br />

es allerdings genug Begeisterte gibt, war am guten<br />

Vorverkauf der Karten bereits zu sehen.<br />

Man kann daher zuversichtlich konstatieren: Es<br />

gibt eben immer – nicht nur in Italien – Menschen,<br />

die gern <strong>bei</strong> einer Begegnung mit Kunst begeistert<br />

sagen: „Ché bello!“ (sg)<br />

Informationen zum Programm unter<br />

www.harzburger-musiktage.de<br />

Informationen zu den Tickets unter<br />

www.kulturklub-bad-harzburg.de


42<br />

Praxis für Physiotherapie<br />

Chr. ustlich<br />

Physiotherapie in<br />

herzlicher Atmosphäre<br />

zusammen mit seiner Frau Anke eine neue Pra-<br />

xis für Physiotherapie eröffnet. Großzügige<br />

Räumlichkeiten in warmen, mediterranen Farben<br />

und liebevolle Dekoration empfangen die Patienten<br />

im ehemaligen „Krämer-Haus“ in Bad Harzburg.<br />

Beide haben ihre Ausbildung in der Loges-Schule<br />

begonnen und sich durch beständige Weiterbil-<br />

dung Zusatzqualifikationen erworben. Durch ver-<br />

schiedene berufliche Stationen über Hamburg,<br />

Neumünster und Bad Segeberg haben die drei-<br />

fachen Eltern auch einen großen praktischen Erfahrungsschatz<br />

angesammelt.<br />

Christian Wustlich zum Beispiel hat den Bachelor-<br />

Studiengang „Physiotherapie“ in Amsterdam<br />

durchlaufen und den Masterstudiengang „Gesundheit<br />

und Ökonomie“ in der Schweiz erfolgreich abgeschlossen.<br />

Der Eingangsbereich, einladend und freundlich<br />

wie die Inhaber Anke und Christian Wustlich.<br />

Rechts: SRT, erfolgreiche Anwendungen durch<br />

Aktivierung von Hirnarealen.<br />

ANZEIGE Im März dieses Jahres hat Christian Wustlich<br />

Anke Wustlich, die als berufliche Basis Kinderkrankenschwester<br />

lernte und sich ebenfalls, wie<br />

ihr Mann, ständig fortbildete, ist für die Kindertherapie,<br />

also für Kleinkinder und Säuglinge zuständig,<br />

die zum Beispiel unter Entwicklungsverzögerungen<br />

leiden.<br />

Die Praxis ist offen für alle Kassen und bietet ne-<br />

ben der manuellen Therapie gegen Schmerzen des<br />

Bewegungsapparates und der Cranio-Sacralen<br />

Therapie zur Schmerzbehandlung <strong>bei</strong> Migräne<br />

oder <strong>bei</strong> Mobilitätsstörungen der Wirbelsäule und<br />

der Gelenke auch Hilfe <strong>bei</strong> der Dysfunktion des<br />

Kiefergelenkes an. Christian und Anke Wustlich<br />

haben die sektorale Zulassung zur Heilkunde im<br />

Bereich der Physiotherapie, das heißt, sie bieten<br />

für Selbstzahler individuelle Therapien an.<br />

„Wir nehmen uns Zeit für unsere Patienten, reden<br />

intensiv mit ihnen, damit wir einen Gesamtein-<br />

druck bekommen, um erfolgreich für sie und mit<br />

ihnen ar<strong>bei</strong>ten zu können“, sagt Inhaber Christian<br />

Wustlich.<br />

Ein ganz großes Thema ist seit Anfang Mai die sto-<br />

chastische Resonanztherapie (SRT). Sie bietet ein<br />

breites Spektrum und ist sehr effektiv in der Or-<br />

thopädie und Neurologie. Durch Imitieren des Ge-<br />

hens auf unebener Strecke, hilft dieses Training<br />

älteren Menschen <strong>bei</strong> der Sturzprophylaxe. Sogar<br />

MS-, Parkinson- und Schlaganfallpatienten, selbst<br />

hyperaktiven Kindern hilft diese Therapie. Auch<br />

<strong>bei</strong> Osteoporose ist sie angezeigt. (bs)<br />

Praxis für Physiotherapie Christian Wustlich<br />

Herzog-Wilhelm-Str. 9, 38667 Bad Harzburg<br />

SCHWARZ<br />

Telefon 05322 5538228<br />

BERND<br />

Telefax 05322 5538408<br />

E-Mail: christian.wustlich@physio.de FOTOS:


www.wolf-ruediger-marunde.de<br />

marunde � quadrat 06 / 2011 43


44 quadrat 06 / 2011 � profile<br />

Endlich hat er Zeit, die herrliche 1903 errich-<br />

tete Fachwerkvilla im Herzen der Altstadt<br />

Goslars zu genießen. Der Garten, naturbe-<br />

lassen und verwunschen, ist ein Refugium der Ru-<br />

he. Fröhliche Vogelstimmen aus den Ästen alter<br />

Buchen und Eichen blenden die Geräuschkulisse<br />

der City völlig aus. „Die Vögel haben es mir schon<br />

immer angetan“, erzählt der 78-jährige ehemalige<br />

Leiter der Baustoffhandlung Prelle. Von dem Anwesen<br />

der Familie Fricke blickt man geradewegs<br />

an C&A vor<strong>bei</strong> durch einen historischen Torbogen.<br />

„Dort lag früher einmal das Firmengelände<br />

meng der Baustoffhand-<br />

lung Prelle“, so Otto Fricke,<br />

der das Unternehmen zusam-<br />

men mit seinem jüngeren<br />

Bruder Bru Joachim in der vierten<br />

Generation Gen führte. Es war de-<br />

ren Urgroßvater August Prel-<br />

le, der den Baustoffhandel<br />

1876 18 gründete. Nach dem<br />

Tode To des Vaters Dr. Otto Fricke,<br />

c Landwirtssohn aus<br />

Lengde L und studierter Jurist,<br />

r unter dessen Führung<br />

das d Unternehmen stark gewachsen<br />

w war, zog die Firma<br />

Prelle 1981 in einen<br />

Neubau im Gewerbegebiet<br />

Bassgeige um.<br />

Otto Fricke studierte<br />

Rechtswissenschaften<br />

und Betriebswirtschaftslehre Betriebswirtscha<br />

in Göttingen und<br />

Bonn, begann aber bereits während des Studiums<br />

mit der Ar<strong>bei</strong>t im Familienbetrieb. Seinerzeit verfügte<br />

die Firma Prelle über vier Standorte – Goslar,<br />

Salzgitter Salder, Salzgitter Bad und später Quedlinburg.<br />

Insgesamt waren damals 165 Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

für das Unternehmen tätig. Sein 30. Jahresbericht<br />

vor der Belegschaft wurde sein letzter. Da Otto Fricke<br />

nie heiratete und keinen Nachfolger hatte, ver-<br />

EHRENDES ENGAGEMENT<br />

kaufte man den Familienbetrieb im Jahre 2001<br />

– im Jahr seines 125-jährigen Jubiläums – an die<br />

Bau-King AG.<br />

„Das Unternehmen war immer eine unabdingbare<br />

Basis für mein ehrenamtliches Engagement“, erklärt<br />

Otto Fricke, der zeitweise 15 Ehrenämter<br />

regionaler und überregionaler Verbände gleichzeitig<br />

innehatte. Mit diesem Engagement für die Geschicke<br />

der Region setzte Otto Fricke eine Familientradition<br />

fort. Bereits sein Vater brachte es als<br />

Mitbegründer der CDU Niedersachsen und als<br />

Wirtschaftsminister der Landesregierung zu nachhaltigem<br />

Ansehen. Otto Fricke selbst war zehn<br />

Jahre lang im Rat der Stadt Goslar aktiv und leitete<br />

den Finanzausschuss. Darüber hinaus führte er<br />

24 Jahre lang die Geschäfte der Mittelstandsvereinigung<br />

der CDU, gehörte 20 Jahre dem Vorsitz<br />

des Vereins Groß- und Außenhandel an, war 20<br />

Jahre lang Mitglied der Vollversammlung der Industrie-<br />

und Handelskammer Braunschweig und<br />

engagierte sich 27 Jahre lang im Stiftungsrat der<br />

Lukas-Werk Suchthilfe – um nur einige seiner Aktivitäten<br />

zu nennen. Da<strong>bei</strong> war der Unternehmer<br />

sicher nicht für jeden ein bequemer Zeitgenosse,<br />

denn er führte seine Ehrenämter stets mit Konsequenz,<br />

Ausdauer und Beharrlichkeit.<br />

HERZBLUT FÜR DAS VOLTIGIEREN<br />

Mit besonders viel Herzblut engagierte sich Otto<br />

Fricke mehr als 55 Jahre lang für den Pferdesport.<br />

„Daran ist meine Mutter schuld“, witzelt er und<br />

erzählt, dass sie dafür sorgte, dass Otto Fricke und<br />

seine drei Geschwister 1948 zum Reitunterricht<br />

in der Reitschule der Rammelsberg Kaserne antraten,<br />

der unter Reitmeister Körner noch kernig-militärisch<br />

ablief. „Ich bin in den ersten Monaten<br />

ungefähr zwei Mal pro Stunde vom Pferd gefallen“,<br />

bekennt Fricke lachend. Doch aufgeben gab<br />

es für den damals 16-Jährigen nicht. Er hielt<br />

FOTOS: BERND SCHUBERT


durch und blieb dem Reitsport treu, obwohl er sich<br />

eigentlich viel mehr für die Ornithologie als für<br />

Pferde interessierte. Später stellte er fest, dass<br />

sich die Hobbys wunderbar verbinden ließen. „Ich<br />

habe mit meinem Pferd viele Stunden im Stadtwald<br />

verbracht und kenne dort jeden Weg.“<br />

Während seine Geschwister sich in Spring- und<br />

Dressurprüfungen einen Namen machten, stellte<br />

Otto Fricke die aktive Reiterei schon bald zurück,<br />

um sich der Organisation der Goslarer Reiter zu<br />

widmen. Unabhängig von der Reitgemeinschaft<br />

Goslar, die sich 1956 als Verein formierte, agierte<br />

der Reitstall Nordberg, der als eine Betriebsabteilung<br />

der Firma Prelle gegründet und später als Gesellschaft<br />

des Bürgerlichen Rechts unter Leitung<br />

Otto Frickes von 1952 bis 2009 existierte. Daneben<br />

übernahm Otto Fricke auch den Vereinsvorsitz<br />

der Reitgemeinschaft als Nachfolger seines Vaters.<br />

1973 gründete er mit drei weiteren Vereinen<br />

den Kreisreiterverband Goslar und übernahm als<br />

dessen Vorsitzender einen Beiratssitz im Pferdesportverband<br />

Hannover-Bremen. Diese mit vielen<br />

Aktivitäten gefüllte, 34 Jahre währende Verbandstätigkeit<br />

beendete Otto Fricke 2007. Die Deutsche<br />

Reiterliche Vereinigung belohnte ihn mit dem<br />

Deutschen Reiterkreuz in Silber und vom Pferdesportverband<br />

Hannover erhielt er die Ehrennadel<br />

in Gold. Doch über seine vielfältigen Ehrungen<br />

spricht der bescheidene Grandseigneur des Reitsportes<br />

sichtlich ungern. Viel lieber erzählt er von<br />

den Erfolgen seiner Schützlinge, insbesondere<br />

‚seiner’ Voltigiergruppe, die mit seiner Unterstützung<br />

– diese reichte von der aufwändigen Organisation<br />

sämtlicher Turnierfahrten, darunter auch<br />

vieler Auslandsreisen, bis hin zur Betreuung <strong>bei</strong><br />

jedem Wettkampf – zahlreiche Meisterschaftstitel<br />

mit in die Kaiserstadt brachte.<br />

BUNDESVERDIENSTKREUZ FÜR DIE DEUTSCH-<br />

ISRAELISCHE FREUNDSCHAFT<br />

Das Voltigieren, an dem Otto Fricke nach eigenem<br />

Bekunden ein bisweilen fanatisch großes Interesse<br />

hatte, brachte auch den ersten Kontakt mit Israel.<br />

„Angefangen hatte alles 1968, als eine Gruppe<br />

von Israelis für eine Vorführung unserer Voltigiergruppe<br />

zum Reitstall Nordberg kam. Wir waren<br />

gerade Deutscher Meister geworden und hatten<br />

was zu zeigen“, schmunzelt Fricke. Elegante Turnübungen<br />

auf einem galoppierenden Pferd hatten<br />

die israelischen Sportler aus Ra’anana nahe Tel<br />

Aviv bis dato noch nie gesehen. Die Begeisterung<br />

war so groß, dass eine Gegeneinladung für die gesamte<br />

Voltigiergruppe folgte. Als die jungen Goslarer<br />

Reiter ein Jahr später mitsamt einem Geschenk<br />

– nämlich Voltigierpferd ‚Bianca’ – nach<br />

Ra’anana starteten, hatten sie sogar Grüße von<br />

Willy Brandt im Gepäck. Die Bundesrepublik<br />

Deutschland, die erst wenige Jahre zuvor diplomatische<br />

Beziehungen zu Israel aufgenommen hatte,<br />

unterstützte den Gegenbesuch mit einem Zuschuss<br />

von 10.000 DM. Die Deutschen Voltigiermeister<br />

traten auf dieser Reise unter anderem in<br />

Ramat Gan auf, wo sie von Ariel Sharon, dem späteren<br />

Ministerpräsidenten Israels, persönlich begrüßt<br />

wurden. Später bescheinigte zunächst eine<br />

einfache Urkunde die Partnerschaft zwischen der<br />

Reitgemeinschaft Goslar und der Sportvereinigung<br />

Hapoel Ra’anana, 2006 wurde daraus ein offizieller<br />

Freundschaftsvertrag. Insgesamt kam es in den<br />

folgenden Jahren zu 43 Begegnungen zwischen<br />

der Reitgemeinschaft Goslar und dem Sportverein<br />

Hapoel Ra‘anana. Natürlich begleitete Otto Fricke<br />

profile � quadrat 06 / 2011 45<br />

Otto Frickes Fachwerkvilla im Herzen der Altstadt<br />

die Goslarer Jugendgruppen stets, so dass er zusammengenommen<br />

elf Monate seines Lebens in<br />

Israel verbrachte.<br />

Im Jahre 2007 übergab die Reitgemeinschaft Goslar<br />

den Stab der Verantwortung an die Stadtjugendpflege,<br />

die den Jugendaustausch nunmehr<br />

weiterführt. Gerade kehrten wieder 16 Jugendliche<br />

aus Goslar und Umgebung von einer Israelreise<br />

zurück. „Den Erfolg dieses Austauschprogramms<br />

mit Israel rechne ich zu den wichtigsten<br />

Ergebnissen meiner Tätigkeit als Vereinsvorsitzender“,<br />

sagt Otto Fricke, dem 1998 für sein Engagement<br />

um die Deutsch-Israelische Freundschaft<br />

das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen<br />

wurde.<br />

RUHESTAND UND NEUANFANG<br />

Es gibt nicht viele Reitvereine, die sich durch eine<br />

so langjährige und beständige Leistungsdichte<br />

auszeichneten, wie die Reitgemeinschaft Goslar.<br />

So ist es zu verstehen, dass der Verkauf des Reitstalles<br />

Nordberg, der die Reitgemeinschaft heimatlos<br />

machte, Otto Fricke arg zusetzte. Es kostete<br />

ihn viel Kraft, viele Wege und unzählige Gespräche,<br />

sicherzustellen, dass der einst so erfolgreiche<br />

Goslarer Verein am Leben blieb.<br />

Nach einem Zwischenaufenthalt in Wolfshagen<br />

und einem Kooperationsangebot aus Braunschweig<br />

kamen die vereinseigenen Voltigierpferde im Reitund<br />

Trainingszentrum Bad Harzburg in Westerode<br />

unter, wo die Voltigiersparte nunmehr in kleinerem<br />

Rahmen weitergeführt werden kann. Ein Neuanfang,<br />

den Otto Fricke als Beobachter ohne Amt,<br />

aber dennoch mit großem Interesse begleiten wird.<br />

Ihm verbleibt noch, einige 100 Akten der RG Goslar<br />

zu archivieren und zu ordnen. „Ich könnte hier<br />

ein Museum des Voltigiersportes einrichten“,<br />

schmunzelt Fricke. Doch das tut er nicht, er lässt<br />

es ruhig angehen. Seit dem 1. Januar 2011 hat<br />

der 78-Jährige erstmals kein einziges Amt mehr.<br />

Stattdessen genießt er das emsige Vogelgezwitscher<br />

in seinem Garten und bekennt: „Es ist ein<br />

gutes Gefühl!“ (ck)


46 quadrat 06 / 2011 � abgelichtet<br />

SUNDOWNER<br />

IM ALLEGRO<br />

Anfang Mai luden QUADRAT und das Team des Allegro zum abendlichen<br />

Sundowner ein, um die Ausgabe des Magazins willkommen zu heißen. Die<br />

Gäste erschienen zahlreich, und gemeinsam feierte man die neue Ausgabe,<br />

kam <strong>bei</strong> Bier und Wein ins Gespräch, knüpfte hier und da neue Kontakte<br />

und tauschte Wissenswertes aus erster Hand. Auf ein nächstes Mal freut sich<br />

schon jetzt Ihre QUADRAT-Redaktion!<br />

FOTOS: SABINE FREES, TILMAN GÖRRES<br />

1 2 3<br />

4<br />

5 6<br />

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9<br />

10 11<br />

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17 18<br />

abgelichtet � quadrat 06 / 2011 47<br />

1 Bernd Schubert, Gisela Wellge | 2 Sabine und Andreas Gröne | 3 Ursula Jung | 4 Sidney Gromnica | 5 Sabine und Dr. Christian Frees | 6 Christiane von Gadenstedt<br />

| 7 Tilman Görres | 8 Corina Klengel | 9 Helga Gromnica, Almut Bremer | 10 Frauke Keck-Pergner | 11 Dr. Christian Frees, Stefan Sobotta | 12 Uwe Thielecke |<br />

13 Rainer Golitz | 14 Bernd Schwarz, Helga Gromnica | 15 Henning Binnewies | 16 Sabine Frees, Kaja Schwarz | 17 shake hands | 18 Bernd Schwarz, Dr. Christian<br />

Frees, Uwe Thielecke | 19 Frauke Keck-Pergner, Otto Markus Brinkmann | 20 Sonja Weber, Christiane von Gadenstedt | 21 Rainer Golitz, Sidney Gromnica<br />

Spargel - Eine Köstlichkeit<br />

der deutschen Küche<br />

Unsere beliebten<br />

Spezialitäten<br />

ab 20. Juni 2011<br />

19 20<br />

Montag und Donnerstag:<br />

Schnitzel<br />

mit Pilzsauce<br />

und Bratkartoffeln,<br />

dazu 0,25 l König-Pilsener<br />

oder Apfelschorle<br />

9,50 €<br />

Am Breitenberg 107 · 38667 Bad Harzburg<br />

Telefon 05322 4343<br />

Sonnenterrasse<br />

geöffnet!<br />

Öffnungszeiten: Montag ab 15:00 Uhr, Dienstag bis Sonntag ab 11:00 Uhr, Küche von 11:00 bis 21:00 Uhr<br />

21


48 quadrat 06 / 2011 � schon was vor?<br />

SCHON WAS VOR?<br />

JUNI 2011<br />

IHR NÄCHSTER TERMIN?<br />

Goerres@quadratgoslar.de<br />

BIS 31. JULI<br />

STELLA HAMBERG, SKULPTUREN<br />

FOTOGRAFIEN<br />

Mönchehaus Museum Goslar<br />

Di. bis So. 10.00 bis 17.00 Uhr<br />

02. BIS 06. JUNI<br />

38. SCHÜTZEN- UND VOLKSFEST<br />

Schützenplatz Bündheimer Schloss<br />

ab 14.00 Uhr<br />

02. JUNI<br />

VOM DUNKEL INS LICHT<br />

CHORKONZERT<br />

Stabkirche Hahnenklee<br />

19.30 Uhr<br />

04. JUNI<br />

FLOHMARKT<br />

Unterer Badepark Bad Harzburg<br />

ab 09.00 Uhr<br />

05. JUNI<br />

FASZINATION WELTERBE<br />

Tagesveranstaltung mit vielen<br />

Programmpunkten<br />

Rammelsberg, ab 10.00 Uhr<br />

05. JUNI<br />

SOMMERFEST UND MARKT<br />

Kloster Grauhof, Goslar<br />

ab 11.00 Uhr<br />

05. JUNI<br />

BENEFIZKONZERT<br />

FÜR DIE LUTHERSTIFTUNG<br />

Posaunenchor und Blasorchester<br />

Lutherkirche Bad Harzburg, 17.00 Uhr<br />

07. JUNI<br />

WAS IST DEPRESSION?<br />

Vortrag<br />

Schwiecheldthaus, Goslar, Jagdzimmer,<br />

19.00 Uhr<br />

07. JUNI<br />

RUNDGANG AUF DEM BESINNUNGSWEG<br />

MIT CHRISTLICHEN IMPULSEN<br />

Treffpunkt Großer Burgberg, Antoniusstatue<br />

16.45 Uhr<br />

09. JUNI<br />

OBERHARZER BERGBAUERNMARKT<br />

Bornhardtstraße, Clausthal-Zellerfeld<br />

18.00 Uhr<br />

09. JUNI<br />

ZIMBALKONZERT<br />

Stabkirche Hahnenklee<br />

19.30 Uhr<br />

11. JUNI<br />

5. BAD HARZBURGER BERGMARATHON<br />

für Läufer, Walker, Nordic-Walker<br />

Galopprennbahn im Sportpark<br />

ab 10.00 Uhr<br />

11. JUNI<br />

ZIMBELSPIEL UND HARFENKLANG<br />

Churchwalk durch fünf Innenstadtkirchen<br />

Goslar<br />

18.00 Uhr<br />

13. JUNI<br />

DAS VERSTECK IM ZAUBERWALD<br />

Bad Harzburger Puppentheater<br />

Gewölbekeller Bündheimer Schloss<br />

16.00 Uhr<br />

13. JUNI<br />

FESTLICHES ORGELKONZERT<br />

mit Karsten Krüger<br />

Lutherkirche Bad Harzburg<br />

17.00 Uhr<br />

16. BIS 19. JUNI<br />

ZWÖLFTES HARZER TRIKE-TREFFEN<br />

Sportpark an der Rennbahn<br />

Bad Harzburg<br />

16. JUNI<br />

ORGELKONZERT<br />

Stabkirche Hahnenklee<br />

19.30 Uhr<br />

17. JUNI<br />

EIN SOMMERNACHTSTRAUM<br />

FIGURENTHEATER<br />

Kulturkraftwerk Goslar<br />

20.00 Uhr<br />

18. JUNI<br />

ÖSTLICH DER SONNE, WESTLICH VOM<br />

MOND – KINDERPROGRAMM<br />

Kulturkraftwerk Goslar<br />

15.00 Uhr


18. JUNI<br />

DREI BURGEN-WANDERUNG<br />

mit Horst Woick<br />

Treffpunkt Bergbahn Bad Harzburg<br />

Talstation, 11.00 Uhr<br />

18. JUNI<br />

BENEFIZ OPEN AIR CONCERT<br />

von und mit Cornelia Buhl<br />

Kloster Grauhof, Goslar<br />

14.00 Uhr bis in die Nacht<br />

18. JUNI<br />

MAHLER ZU EHREN – ERÖFFNUNGSGALA<br />

DER BAD HARZBURGER MUSIKTAGE<br />

Kursaal Bad Harzburg<br />

20.00 Uhr<br />

18. JUNI<br />

MAX UND MORITZ<br />

Bad Harzburger Musiktage, Familienkonzert<br />

Bündheimer Schloss<br />

17.00 Uhr<br />

20. JUNI<br />

DER GARTEN DER LÜSTE, FIGUREN-<br />

THEATER, SCHAUSPIEL UND KLANGWELT<br />

Kulturkraftwerk Goslar<br />

20.00 Uhr<br />

21. JUNI<br />

KLASSIK IST KLASSE<br />

Harzburger Musiktage, Jugend musiziert<br />

Werner-von-Siemens-Gymnasium<br />

17.00 Uhr<br />

21. JUNI<br />

DER MENSCHENFREUND<br />

Mahlo, Entertainer und Komödiant<br />

Kulturkraftwerk Goslar<br />

20.00 Uhr<br />

22. JUNI<br />

THEATER CON COURE – KÄPT´N SHARKY<br />

Kinderprogramm<br />

Gemeindehaus St. Georg, Goslar<br />

15.00 Uhr<br />

22. JUNI<br />

NOTEN IN DER BANK<br />

Bad Harzburger Musiktage<br />

Konzert für zwei Cembali<br />

Vereinigte Volksbank e.G., 20.00 Uhr<br />

22. JUNI<br />

DON QUICHOTTE<br />

Wahnwitziges Theater<br />

Kulturkraftwerk Goslar<br />

20.00 Uhr<br />

23. JUNI<br />

CHOR- UND ORGELKONZERT<br />

Stabkirche Hahnenklee<br />

19.30 Uhr<br />

23. JUNI<br />

NÄCHSTE WOCHE FANG ICH AN<br />

Angela Buddecke: Kabarett und Chansons<br />

Kulturkraftwerk Goslar<br />

20.00 Uhr<br />

23. JUNI<br />

SWINGING SANKT PAULI<br />

Musical von Max Lingnau<br />

Odeon Theater Goslar<br />

19.30 Uhr<br />

24. JUNI<br />

BAROCKKONZERT<br />

Harzburger Musiktage<br />

Lutherkirche<br />

20.00 Uhr<br />

schon was vor? � quadrat 06/ 2011 49<br />

25. JUNI<br />

FÜHRUNG AUF DEM BESINNUNGSWEG<br />

mit Horst Woick<br />

Treffpunkt Bergbahn Talstation<br />

Bad Harzburg, 11.00 Uhr<br />

25. JUNI<br />

VARIETÀ PUPAZZO<br />

Theatro Schabernack – Kinderprogramm<br />

Kulturkraftwerk Goslar<br />

15.00 Uhr<br />

25. JUNI<br />

„MUSIC MEETS ART“<br />

Duo Rebekka Riedel, (Vc. u. Klavier)<br />

Mönchehaus Museum Goslar<br />

17.00 Uhr<br />

25. JUNI<br />

IMPRESSIONEN AUS VENEDIG<br />

Bad Harzburger Musiktage<br />

Bündheimer Schloss<br />

20.00 Uhr<br />

26. JUNI<br />

SECHSTES BAD HARZBURGER<br />

BÜRGERFRÜHSTÜCK<br />

Badepark an der Wandelhalle<br />

11.00 bis 16.00 Uhr<br />

26. JUNI<br />

„HEUT`ABEND“<br />

Jutta Habicht, Auftakt der Seniorenwoche<br />

Kulturkraftwerk Goslar<br />

17.00 Uhr<br />

30. JUNI<br />

CARILLIONKONZERT<br />

Klassik und Pop auf dem Turmglockenspiel<br />

Stabkirche Hahnenklee<br />

19.30 UHR


quadrat 06 / 2011 � impressum & adressen<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>Quadrat</strong> Verlag<br />

Goslar-Bad Harzburg<br />

Ltd. & Co. KG<br />

Am Breitenberg 111<br />

38667 Bad Harzburg<br />

Tel. 05322 3949<br />

Fax 05322 51849<br />

www.quadratdeutschland.de<br />

VERLEGER<br />

Bernd Schwarz (v.i.S.d.P.)<br />

schwarz@quadratgoslar.de<br />

REDAKTION<br />

Tilman Görres (tg)<br />

Bernd Schwarz (bs)<br />

Stefan Sobotta (sts)<br />

Ursula Jung (uju)<br />

Sidney Gromnica (sg)<br />

Corina Klengel (ck)<br />

Gastautoren<br />

Natascha Mester (nm)<br />

Emma Piehl (ep)<br />

Lektorat<br />

Tilman Görres<br />

Die Post ist da!<br />

GESTALTUNG<br />

Rainer Golitz<br />

creaktiv GmbH & Co. KG, Goslar<br />

FOTOS<br />

Bernd Schubert, Tilman Görres,<br />

Stefan Sobotta, Bernd Schwarz,<br />

Corina Klengel, Mathias Gröne<br />

ANZEIGEN/VERTRIEB<br />

Bernd Schwarz<br />

schwarz@quadratgoslar.de<br />

DRUCK<br />

Druckerei Wulf, Lüneburg<br />

www.druckereiwulf.de<br />

ERSCHEINUNGSWEISE<br />

<strong>Quadrat</strong> ist monatlich und kostenlos<br />

in Goslar und Bad Harzburg erhältlich.<br />

ANZEIGENPREISE<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 1/2011 vom 01.01.2011<br />

Download: www.quadratgoslar.de<br />

Copyright für eigens gestaltete Anzeigen und Texte<br />

<strong>bei</strong>m Verlag. Nachdruck und Vervielfältigungen<br />

(auch auszugsweise), Wiedergabe durch Film, Fernsehen,<br />

Rundfunk sowie Speicherung auf elektronischen<br />

Medien nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlages. — Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

oder Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />

Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des<br />

Heraus gebers wieder.<br />

NÄCHSTE QUADRATAUSGABE<br />

ANFANG JULI 2011<br />

QUADRAT im Abo<br />

11 Ausgaben QUADRAT im Jahresabo – inklusive Versandkosten für 25 Euro! Senden Sie uns an info@quadratgoslar.de unter dem Stichwort „QUADRAT-Abo“<br />

eine E-Mail mit ihrem Namen und ihrer Anschrift.<br />

Die erste Ausgabe erhalten Sie direkt nach Eingang Ihrer Zahlung. Das Abonnement endet nach Ablauf von elf Monaten automatisch, eine zusätzliche Kündigung<br />

ist nicht erforderlich. Einfacher geht’s nicht! Es grüßt Sie herzlich Ihr QUADRAT-Team<br />

Hier liegt QUADRAT u.a. für Sie aus:<br />

Albert´s Corner, Allegro, Belvedere, Autopark Bolluck, Brauhaus, Café am Markt, Cineplex, Christian-von-Dohm-Gymnasium, Der Achtermann, Stadtverwaltung<br />

Goslar, Optik Fredrich, Glötzer Glasbau, Glücksgriff, Restaurant Café Am Golfplatz, Friseur Haarscharf, Jack Wolfskin, Plumbohm´s, Kaffeehaus, Brillen Kerll,<br />

Krodoland, Kröppelin, Confiserie Liersch, Mönchehaus Museum, Goslarer Museum, Zinnfiguren-Museum, Odeon Theater, Peter Parfümerien, Radauwasserfall,<br />

Ramada Hotel, Rammelsberg Museum, Spielbank Bad Harzburg, Store 100, Hotel Tanne, Braunlage; Vitalhotel am Stadtpark, Rathaus Bad Harzburg, Schwiecheldthaus,<br />

Rathaus Goslar, Askle pios Klinik Bad Harzburg, Asklepios Klinik Goslar, Haus Prinz, Classico Woman, Rolf Bues Technics, Pflegeprofis, Henrys,<br />

Lombardi‘s, Zahnarztpraxis Lennart Redeker, Kanzlei Rechtsanwälte Pommer, Piontek und Dr. Frees, ZA Dr. Ellmer, Arztpraxis Dr. Hahn, Dr. Tessen, Scheibendoktor,<br />

W+Z Autovermietung, Vitawell, Renault Hermann, Waldgasthaus Rabenklippe, Bäckerei Gummich, Bäcker Wolf, Calory Coach, Relexa Hotel Braunlage,<br />

Siegfried W. Kartmann, Odermark, Vereinigte Volksbank Bad Harzburg/Wernigerode, Klinikum Braunschweig, Tischlerei Spintig, Polsterberger Hubhaus,<br />

Stecher's Landgenuss, August Lüders Eisenwaren<br />

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DEUTSCHLANDS ZUHÖRTRAINER NR. 1<br />

SIEGFRIED W. KARTMANN<br />

06<br />

2011<br />

MAGAZIN FÜR GOSLAR/BAD HARZBURG � KOSTENLOS � MÄRZ 2011<br />

GOSLAR/BAD HARZBURG AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />

SENIOREN � REISE � LANDKREIS � EMPFEHLUNGEN<br />

MAGAZIN FÜR GOSLAR / BAD HARZBURG � KOSTENLOS � JUNI 2011<br />

GOSLAR/BAD HARZBURG AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />

SENIOREN � REISE � LANDKREIS � EMPFEHLUNGEN<br />

01<br />

2011<br />

LANDSCHLACHTEREI LEISTE<br />

HIER GEHT’S (NICHT NUR) UM DIE WURST<br />

04<br />

2011<br />

MAGAZIN FÜR GOSLAR/BAD HARZBURG � KOSTENLOS � JANUAR 2011<br />

GOSLAR/BAD HARZBURG AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />

SENIOREN � REISE � LANDKREIS � EMPFEHLUNGEN<br />

Unter vollen Segeln:<br />

Café am Markt mit neuem<br />

Confiserie-Angebot<br />

MAGAZIN FÜR GOSLAR/BAD HARZBURG � KOSTENLOS � APRIL 2011<br />

GOSLAR/BAD HARZBURG AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />

SENIOREN � REISE � LANDKREIS � EMPFEHLUNGEN<br />

02<br />

2011<br />

05<br />

2011<br />

SANITÄTSHAUS FÄRBER AKTUELL<br />

MAGAZIN FÜR GOSLAR/BAD HARZBURG � KOSTENLOS � FEBRUAR 2011<br />

GOSLAR/BAD HARZBURG AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />

SENIOREN � REISE � LANDKREIS � EMPFEHLUNGEN<br />

Human Touch: Die einfühlsamen<br />

Hände der Gisela Wellge<br />

MAGAZIN FÜR GOSLAR/BAD HARZBURG � KOSTENLOS � MAI 2011<br />

GOSLAR/BAD HARZBURG AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />

SENIOREN � REISE � LANDKREIS � EMPFEHLUNGEN


Hex-Hex!<br />

BEATE ENGEL ZAUBERT EIN LÄCHELN AUF DIE GESICHTER IHRER GÄSTE<br />

So manch Wandersmann oder -frau seufzte erleichtert<br />

<strong>bei</strong>m Anblick des kleinen Häuschens.<br />

Mitten im Kulturdenkmal „Oberharzer Wasserregal“,<br />

das seit 2010 zum UNESCO Welterbe gehört,<br />

steht ganz plötzlich mitten im Harzer Wald<br />

dieses kleine, einladende Gasthaus.<br />

Ob im Sommer als Mountainbiker oder Wanderer<br />

auf der sonnigen Terrasse, oder im Winter als<br />

durchgefrorener Skiwanderer neben dem „Bullerjan“,<br />

dem gemütlichen Holzofen, fühlt man sich<br />

sofort willkommen.<br />

Beate Engel bietet hier seit nunmehr neun Jahren<br />

ihre traditionellen, aber zeitgemäß arrangierten<br />

Harzer Gerichte an. Slow Food ist das Zauberwort.<br />

„Wir bieten eine saisonale Küche mit regionalen<br />

Produkten von Bio-Landhöfen an. Für unsere Gäs-<br />

te bedeutet das: In angenehmer Umgebung gutes<br />

Essen genießen“, sagt sie. Alle Gerichte, zum Bei-<br />

spiel Braten oder Frikadellen vom „Harzer Roten<br />

Höhenvieh“, werden frisch zubereitet. Wer es lieber<br />

süß mag, sollte unbedingt den selbstgebackenen<br />

Apfelkuchen probieren. Vorsicht Suchtgefahr!<br />

Das Polsterberger Hubhaus war früher ein Pumpenhaus<br />

für den Bergbau, bevor es durch die jetzige<br />

Besitzerin umgebaut und zu neuem Leben<br />

erweckt wurde. Die Wände sind geschmückt mit<br />

Bildern wechselnder Künstlerinnen und Künstler,<br />

denen das Hubhaus als Ausstellungsraum zur Verfügung<br />

gestellt wird.<br />

� quadrat 06 / 2011 51<br />

Polsterberger Hubhaus<br />

Polsterberg 1<br />

38678 Clausthal-Zellerfeld<br />

Telefon: 05323 5581<br />

www.polsterberger-hubhaus.harz.de<br />

Öffnungszeiten: täglich 11 bis 19 Uhr<br />

November bis Mai Mo. und Di. Ruhetag<br />

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Goslar · Breite Str. 100

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