23.07.2015 Aufrufe

PLATFORM Kultur Haus Wertarbeit

Die Publikation vereint vielfältigste Stimmen zu unserer Arbeit: Feedbacks und Anregungen von Partner_innen, Akteur_innen des Programms, Freund_innen und Kolleg_innen. Bilder vermitteln unsere Arbeit und den Charakter unserer Veranstaltungen. Spots werden auf einzelne Projekte und Ereignisse der vergangenen zwei Jahre geworfen und Ausblicke in die Zukunft der PLATFORM gegeben.

Die Publikation vereint vielfältigste Stimmen zu unserer Arbeit: Feedbacks und Anregungen von Partner_innen, Akteur_innen des Programms, Freund_innen und Kolleg_innen. Bilder vermitteln unsere Arbeit und den Charakter unserer Veranstaltungen. Spots werden auf einzelne Projekte und Ereignisse der vergangenen zwei Jahre geworfen und Ausblicke in die Zukunft der PLATFORM gegeben.

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Foto: Vivi D'Angelo<br />

Navigation<br />

2


3 Navigation


Foto: Elisabeth Hartung<br />

Navigation<br />

4


Wie wollen wir leben und<br />

arbeiten?<br />

Was macht die <strong>Kultur</strong> einer<br />

Stadt aus?<br />

Welche Räume braucht die<br />

Kunst?<br />

Wie kann das kreative Potenzial<br />

der Kunst und <strong>Kultur</strong> tatsächlich nachhaltig für die<br />

Zukunft der Stadt genutzt werden?<br />

5 Navigation


Wodurch zeichnet sich Erfolg aus?<br />

Wann<br />

sind wir persönlich erfolgreich?<br />

Wann wird die <strong>PLATFORM</strong> erfolgreich sein?<br />

Ist der Erfolg im kulturellen Bereich nur mit<br />

wirtschaftlichem Erfolg gleichzusetzen?<br />

Welchen Wert hat<br />

Erfolg?<br />

Navigation<br />

6


Foto: Alescha Birkenholz<br />

7 Navigation


Foto: Yves Krier<br />

Navigation<br />

8


Wem gehört die<br />

Zukunft?<br />

Liebe KünstlerInnen, welche Farbe hat<br />

München 2030?<br />

Führt die Zukunft zu einem besseren<br />

gegenseitigen Verständnis oder ins Gegenteil?<br />

Sind wir mutig genug,<br />

wirklich Neues zu wagen?<br />

Heinz Peter Schwerfel, Hermann "Beppo" Brem, Nevin Aladag, Stefanie Reichelt<br />

9 Navigation


Foto: Alescha Birkenholz<br />

Navigation<br />

10


11 Navigation


Foto: Alescha Birkenholz


Ein Grußwort<br />

Ein Interview<br />

Eine Einführung<br />

Dieter Reiter<br />

Josef Schmid<br />

Elisabeth Hartung<br />

15<br />

16<br />

19<br />

Profis am Werk<br />

Eine <strong>PLATFORM</strong> für<br />

Qualifizierung und Spezialisierung<br />

20<br />

Freiräume, Denkräume, Arbeitsräume<br />

Eine <strong>PLATFORM</strong> für<br />

Produktion<br />

38<br />

Potenziale für Wirtschaft und Gesellschaft<br />

Eine <strong>PLATFORM</strong> für<br />

Präsentation und Vermittlung<br />

56<br />

Kunst und Leben<br />

Eine <strong>PLATFORM</strong> für<br />

Experimente<br />

78<br />

Think Tank im Süden<br />

Eine <strong>PLATFORM</strong> für<br />

Gegenwart und Zukunft<br />

100<br />

Über den Tellerrand hinaus<br />

Eine <strong>PLATFORM</strong> für<br />

München und für die Welt<br />

118<br />

Veranstaltungen, Ausstellungen<br />

Publikationen<br />

Impressum<br />

137<br />

151<br />

159


Foto: Vivi D'Angelo<br />

Performance in der BMW-Welt anlässlich der EUROCITIES Jahreskonferenz 14<br />

im Oktober 2014 in München, Konzept von Mirko Hecktor (Choreograph) und Daniel Kluge (Multimediakünstler).


Ein Grußwort<br />

Dieter Reiter<br />

Oberbürgermeister<br />

der Landeshauptstadt München<br />

Die <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft zählt heute zu den<br />

dynamischsten Wirtschaftszweigen und damit auch zu den<br />

entscheidenden Standortfaktoren am Ort. München als<br />

Kunst- und <strong>Kultur</strong>stadt setzt daher alles daran, für die vielfältigen<br />

Formen aktuellen Kunstschaffens auch die passenden<br />

Rahmenbedingungen zu schaffen. Ganz wichtig sind<br />

uns dabei die vielen über ganz München verteilten Kreativstandorte,<br />

die den Künstler_innen als inspirierendes Umfeld<br />

und ebenso dem engen Kontakt und Austausch von und mit<br />

Unternehmen dienen.<br />

Ein solches Vorzeigeprojekt ist auch die <strong>PLATFORM</strong>, die<br />

in ihrer Kombination aus Qualifizierungen für den kulturellen<br />

Arbeitsmarkt in Verbindung mit der Bereitstellung von Künstlerateliers<br />

und der Durchführung eines zeitgenössischen<br />

Kunst- und <strong>Kultur</strong>programms deutschlandweit einzigartig<br />

ist. Hier wird nicht nur die vielseitige <strong>Kultur</strong> unserer Stadt<br />

erlebbar, hier werden ebenso gesellschaftsrelevante Fragen<br />

erörtert, internationale Austauschprogramme realisiert und<br />

Allianzen zwischen <strong>Kultur</strong> und Wirtschaft geknüpft. Herausragende<br />

Beispiele dafür waren etwa im letzten Jahr das<br />

<strong>Kultur</strong>programm zur EUROCITIES Jahreskonferenz oder das<br />

Kolloquium Interims – Räume auf Zeit zu Zwischennutzungs-<br />

Konzepten für leer stehende Immobilien, aber auch die<br />

Seminarreihe Wie findet mich die Öffentlichkeit? für kreative<br />

Newcomer oder das große Kunstprojekt im Rahmen des Mitarbeitertages<br />

der HypoVereinsbank. Schließlich konnte die<br />

<strong>PLATFORM</strong> 2014 ihr fünfjähriges Bestehen feiern, und auch<br />

da hat sie von sich reden gemacht, etwa mit einer außergewöhnlichen<br />

Ausstellungskooperation mit dem Museum<br />

Villa Stuck oder mit der Öffnung der 23 hauseigenen Ateliers.<br />

All das zeigt: Die <strong>PLATFORM</strong> ist eigentlich ein Sprungbrett,<br />

ein Katapult, das schöpferische Ideen und neue kulturelle<br />

Formate mit Energie auflädt und in die Öffentlichkeit trägt.<br />

Um zu zeigen, dass kreative Arbeit und zeitgenössische<br />

Kunst in München alle Anstrengung und Unterstützung wert<br />

sind. Deshalb hat die Stadt das Projekt auch von Anfang an<br />

in die eigenen Hände genommen, und deshalb haben wir die<br />

Finanzierung erst dieser Tage verlängert. Damit danke ich<br />

dem gesamten Team der <strong>PLATFORM</strong> ganz herzlich für sein<br />

großes Engagement und wünsche der „kulturellen Dienstleistungsagentur“<br />

alles Gute für die Zukunft.<br />

15<br />

„Die <strong>PLATFORM</strong> – ein Münchner Vorzeigeprojekt“


Ein Interview<br />

Josef Schmid<br />

Referent für Arbeit und Wirtschaft<br />

und Zweiter Bürgermeister<br />

der Landeshauptstadt München<br />

Sie sind als Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft<br />

und „<strong>Kultur</strong>bürgermeister“ wichtig für die <strong>PLATFORM</strong>. Was<br />

ist Ihnen wiederum an der <strong>PLATFORM</strong> wichtig?<br />

Josef Schmid: Die <strong>PLATFORM</strong> ist eine innovative und vielschichtige<br />

<strong>Kultur</strong>organisation. Sie arbeitet inhaltlich am Puls<br />

der Zeit und vernetzt die unterschiedlichsten künstlerischen<br />

und gestalterischen Sparten miteinander. Ganz besonders<br />

wichtig ist mir, dass hier eine konkrete Organisation neue<br />

Wege des Dialogs zwischen Kunst und Wirtschaft aufzeigt<br />

und <strong>Kultur</strong>manager_innen und <strong>Kultur</strong>schaffende für neue<br />

kommunale Aufgabenfelder in Kunst und <strong>Kultur</strong> qualifiziert<br />

werden. Und dass die <strong>PLATFORM</strong> was kann, belegt eindrucksvoll<br />

die Organisation des gesamten <strong>Kultur</strong>programms rund<br />

um die EUROCITIES Jahreskonferenz in München im letzten<br />

Herbst.<br />

Das Kompetenzteam <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft hat<br />

2015 seine Arbeit aufgenommen und berät <strong>Kultur</strong>schaffende<br />

in allen Fragen der Professionalität. Welche<br />

Rolle hat die <strong>PLATFORM</strong>?<br />

Mit der <strong>PLATFORM</strong> hat das Referat für Arbeit und Wirtschaft<br />

bereits 2009 ein erstes Pilotprojekt im <strong>Kultur</strong>bereich gestartet.<br />

Damit hat sich die Stadt zur <strong>Kultur</strong> als wichtigen Standortfaktor<br />

bekannt. Die <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft ist eine der<br />

Zukunftsbranchen überhaupt. Was viel zu wenig bekannt ist:<br />

München hat im Bereich der Design- und Medienwirtschaft<br />

eine bundesweit herausragende Bedeutung. Fünfzig Prozent<br />

der bundesdeutschen Umsätze auf dem Filmmarkt werden<br />

in München erwirtschaftet. Über fünfzig Prozent der bundesdeutschen<br />

Umsätze in der deutschen Rundfunkwirtschaft<br />

stammen aus München. Verschiedene Studien besagen, dass<br />

die KuK-Branche sogar Umsätze vergleichbar der Automobilindustrie<br />

macht. Seit Anfang März existiert deswegen auch<br />

ein Bayerisches Zentrum für <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft in<br />

Nürnberg, bei dessen Eröffnung ich dabei war. Es wird eng mit<br />

dem Münchner Kompetenzteam <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft<br />

zusammenarbeiten. Und München arbeitet derzeit an der<br />

Entstehung eines Kreativquartiers an der Dachauer Straße,<br />

wo ein Campus von Wohnen, kreativem Arbeiten, <strong>Kultur</strong> und<br />

Wissenschaft entstehen soll. Die <strong>PLATFORM</strong> sehe ich als<br />

wichtiges Pendant, als Plattform im wahrsten Sinne des<br />

Wortes für das, was in München entsteht, und als Plattform<br />

für Begegnungen. Sie ist ein konkreter Ort für die Produktion,<br />

die Qualifizierung und auch die Präsentation für Kunst und<br />

<strong>Kultur</strong> aus München und ihre Vernetzung mit internationalen<br />

Partnern.<br />

Kunst in München braucht Räume und Beratung.<br />

Was braucht sie noch?<br />

Sie braucht Öffentlichkeit und Partner, braucht Aufträge und<br />

sie braucht Vermittler für innovative Modelle und Ansätze.<br />

Elisabeth Hartung und das Team der <strong>PLATFORM</strong> leisten hier<br />

Pionierarbeit. Ich will dafür sorgen, dieses Potenzial weiter<br />

zu erhöhen, denn es ist ein ausgezeichnetes Netzwerk und<br />

profundes Know-how für konkrete Projektarbeit vorhanden.<br />

Es gibt viele Aufgaben, die Kunst und <strong>Kultur</strong> Münchens nachhaltig<br />

hier zu verankern und nach draußen zu tragen.<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> arbeitet seit sechs Jahren.<br />

Wo sehen Sie die <strong>PLATFORM</strong> zukünftig?<br />

In München ist vieles in Bewegung und da brauchen wir bei<br />

der Etablierung vieler neuer Bereiche Experten, Visionäre und<br />

erfahrene <strong>Kultur</strong>manager_innen für neue kulturelle Aufgaben.<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> ist da eine Keimzelle. Ihr Auftrag ist es, in die<br />

Stadt hineinzuwirken und nach außen zu vermitteln. Das hat<br />

sie bisher vorbildhaft gemacht. Ich sehe sie durchaus auch<br />

an anderen Orten, wie dem Kreativquartier. Da gibt es viele<br />

Aufgaben, in denen sich die <strong>PLATFORM</strong> bewiesen hat – von<br />

der Kommunikation mit unterschiedlichsten Kreativen, über<br />

die Steuerung komplexer Prozesse bis hin zur Entwicklung<br />

interessanter inhaltlicher Programme, Ausstellungen und<br />

Veranstaltungen.<br />

Ist es richtig, dass Kunst und Wirtschaft nur schwer<br />

vereinbar sind?<br />

Nur auf den ersten Blick vielleicht! Denn Kunst und <strong>Kultur</strong> sind<br />

nicht nur Wirtschaftsfaktoren im jeweils eigenen Feld, sondern<br />

auch wichtige Impulsgeber für die Wirtschaft. Kunst und<br />

Wirtschaft gehörten immer zusammen. Man könnte mit der<br />

<strong>Kultur</strong>managerin Doris Rothauer auch sagen: Die Kreativität<br />

wird „vom künstlerischen Mythos zum wirtschaftlichen Imperativ“.<br />

Oder knapper mit Joseph Beuys „Kunst ist Kapital“.<br />

Als Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft sehe ich es<br />

auch als meine Aufgabe an, Künstler_innen und Gestalter_innen<br />

zu fördern, indem ich deren Arbeit wertschätze und sie<br />

in neue Zusammenhänge bringe. München entwickelt sich<br />

mit ungeheurer kreativer Energie weiter. Deswegen bedeutet<br />

es eine Förderung der Wirtschaft, wenn das kreative Potenzial<br />

hier neue Perspektiven eröffnet.<br />

Was wünschen Sie der <strong>PLATFORM</strong>?<br />

Eine langfristige Perspektive, die Weiterentwicklung und den<br />

Ausbau als eigenständige <strong>Kultur</strong>organisation, die wichtige<br />

kommunale <strong>Kultur</strong>aufgaben übernimmt. Bei der Fortentwicklung<br />

der kreativen Stadt München brauchen wir erfahrenes<br />

<strong>Kultur</strong>management. Eine Basis haben wir gesetzt. Jetzt geht<br />

es um die Verfestigung dieser Basis und ihren weiteren Ausbau<br />

in der Zukunft.<br />

„Pionierarbeit zwischen Kunst und Wirtschaft“<br />

16


Foto: Elisabeth Hartung<br />

Chris Goennawein 17 hinterfragt mit seiner ortsspezifischen Installation im Navigation Satellit der <strong>PLATFORM</strong><br />

im Referat für Arbeit und Wirtschaft gewohnte Wahrnehmungsmuster und optische Rezeptionsprozesse.


Foto: Alescha Birkenholz<br />

Navigation<br />

18


Eine Einführung<br />

Elisabeth Hartung<br />

<strong>PLATFORM</strong><br />

Projektleitung<br />

Fragen gehören zur Arbeit der <strong>PLATFORM</strong>. Fragen stellen<br />

und Fragen zulassen. Das ist ihr Prinzip. Als Pilotprojekt des<br />

Referats für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt<br />

München ist es ihre Aufgabe, für die Künstler_innen und die<br />

Akteur_innen der sogenannten <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft<br />

tätig zu sein, neue Arbeitsfelder zu erschließen, zu qualifizieren<br />

und zu fördern. Programmatisch wurde das bereits in der<br />

Publikation Welche Frage treibt Sie um?, die im November<br />

2013 erschienen ist, zum Ausdruck gebracht. Jetzt wagen<br />

wir uns an erste Antworten. Etwa auf die Fragen, was die<br />

<strong>PLATFORM</strong> ist, will und kann.<br />

Diese Publikation vermittelt als ‚Image-Broschüre‘ im<br />

wahrsten Sinne des Wortes anschaulich die Arbeit und das<br />

Leben in der <strong>PLATFORM</strong>: über Bilder, Kurzinformationen<br />

sowie über Feedbacks und Anregungen, die Partner_innen,<br />

Akteur_innen des Programms, Freund_innen und Bekannte,<br />

Künstler_innen und Kolleg_innen der <strong>PLATFORM</strong> mit auf<br />

den Weg geben. Ganz persönliche Erlebnisse und Einschätzungen<br />

finden sich ebenso darunter wie kritische Visionen<br />

und Wünsche. Alle 312 Akteur_innen, die seit 2013 in und<br />

mit der <strong>PLATFORM</strong> Projekte realisiert haben, sind in dieser<br />

Publikation namentlich vereint. Im Anschluss an die sechs<br />

Hauptkapitel vermitteln Kurzbeschreibungen die Inhalte der<br />

54 Veranstaltungen und Ausstellungen von Juli 2013 bis Juni<br />

2015. In erster Linie wirft diese Publikation Spots auf einzelne<br />

Projekte und Ereignisse der vergangenen zwei Jahre und<br />

eröffnet Ausblicke auf künftige Möglichkeiten und Herausforderungen.<br />

Die Bilder können als erste Antworten auf die<br />

Fragen nach den Aufgaben der <strong>PLATFORM</strong> gelesen werden.<br />

Mein persönlicher Dank gilt allen, die in der <strong>PLATFORM</strong><br />

arbeiten, die uns begleitet haben, mit denen wir im Austausch<br />

stehen, die mit uns kooperieren, die offen und konstruktiv<br />

Kritik üben und uns mit ihrer Anerkennung bestätigen.<br />

Gemeinsam danken wir allen, die die <strong>PLATFORM</strong> auf dem<br />

Weg in die Zukunft unterstützen werden.<br />

Mit einer Laufzeit bis Ende 2017 befindet sich die PLAT-<br />

FORM selbst in einem Prozess der Entwicklung. Mit großem<br />

Engagement sind Wege eingeschlagen worden, deren Ziel<br />

eine Institution ist, die langfristig für die Stadt München und<br />

für die Akteur_innen der Stadt tätig ist und den Wert der <strong>Kultur</strong><br />

dieser Stadt in ihrer Vielfalt aufzeigt sowie darüber hinaus<br />

Support bei der Professionalisierung leistet, internationale<br />

Brücken schlägt und Gastgeber ist. Aufgaben und Themen<br />

gibt es genug.<br />

Eine <strong>PLATFORM</strong> für Qualifizierung und Spezialisierung,<br />

Produktion, Präsentation und Vermittlung, Experimente, Gegenwart<br />

und Zukunft, München und die Welt – hinter diesen<br />

Begriffen stehen Menschen, eröffnen sich Räume, verbergen<br />

sich Potenziale und Wünsche, entwickeln sich Experimente,<br />

Begegnungen sowie Dialoge und entfaltet sich kulturelles<br />

Leben.<br />

Das konkrete und konstruktive Potenzial der <strong>PLATFORM</strong><br />

zeigt sich an den Headlines der sechs Hauptkapitel dieser<br />

Publikation. Profis sind am Werk, für die Freiräume, Denkräume<br />

und Arbeitsräume geschaffen werden. Es geht um das<br />

Vermitteln der kreativen Potenziale von Kunst und <strong>Kultur</strong> für<br />

Wirtschaft und Gesellschaft. Ein Blick auf Kunst und Leben<br />

gleichermaßen zeichnet die Arbeit und die Veranstaltungen<br />

der <strong>PLATFORM</strong> aus. Eine Vision ist es, eine Art Think Tank<br />

im Münchner Süden für zukünftige Fragen zu entwickeln.<br />

Über den Tellerrand hinaus zu blicken und neue internationale<br />

Kooperationen einzugehen sowie Austausch zwischen<br />

der Münchner <strong>Kultur</strong> und der anderer Städte und Regionen<br />

herzustellen, ist essentiell.<br />

19<br />

„Ein <strong>Haus</strong> für <strong>Kultur</strong> und <strong>Wertarbeit</strong>“


Profis am Werk<br />

Eine <strong>PLATFORM</strong> für<br />

20


Qualifizierung und Spezialisierung<br />

Kunst und <strong>Kultur</strong> brauchen professionelles Management. Die <strong>PLATFORM</strong> qualifiziert<br />

jährlich junge <strong>Kultur</strong>manager_innen, die am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn stehen, für<br />

den kulturellen Arbeitsmarkt. In der Projektarbeit sammeln sie im Rahmen ihres einjährigen<br />

Volontariats Berufserfahrung, spezialisieren sich auf bestimmte Gebiete wie beispielsweise<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungsmanagement oder Finanzierung und knüpfen<br />

Netze in die Kunst- und <strong>Kultur</strong>szene. Angebote für persönliches Coaching und praxisbezogene<br />

Workshops leisten zudem wertvolle Starthilfen für einen erfolgreichen Berufseinstieg.<br />

Ein für die kreativen Berufe maßgeschneidertes <strong>PLATFORM</strong>-Akademieprogramm mit Spezialisten<br />

als Dozenten unterstützt Kunst- und <strong>Kultur</strong>schaffende aller kreativen Sparten bei der<br />

Weiterbildung und Professionalisierung und beschreitet Wege hin zu neuen Arbeitsfeldern im<br />

<strong>Kultur</strong>bereich.<br />

21


Innerhalb des künstlerischen Selbstverständnisses hat sich sehr viel verändert.<br />

Künstler_innen und Designer_innen sind an neuen Aufgaben, aktuellen Fragestellungen<br />

und gesellschaftlich relevanten Arbeiten interessiert. Zentral freilich ist es,<br />

wie die Öffentlichkeit davon erfährt und wie sich Künstler_innen so positionieren<br />

können, dass sie als Spezialist_innen anerkannt und auch beauftragt werden. Das<br />

war der Beginn der Fortbildungs-Akademie Wie findet mich die Öffentlichkeit?. Weitere<br />

Seminare geben individuelle Antworten auf die Fragen Wie finde ich das Geld?,<br />

Wie finde ich neue Märkte?, Wie schütze ich meine Arbeit und mich?.<br />

Wir arbeiten daran, den überstrapazierten Begriff „Kurator“ in eine berufliche Praxis<br />

zu übersetzen, die Formate und Plattformen für die Kreativen und ihre Ideen entwickelt<br />

anstatt sich selbst in Szene zu setzen.<br />

Aufgabe der <strong>PLATFORM</strong> ist es, für neue Berufsbilder des <strong>Kultur</strong>managements und<br />

für gegenwärtige und zukünftige kommunale kulturelle Aufgaben zu qualifizieren.<br />

Das ist einzigartig. Bislang konzentrieren sich Volontariate in anderen städtischen<br />

Institutionen auf die klassische Museumsarbeit.<br />

Elisabeth Hartung, <strong>PLATFORM</strong> Projektleitung<br />

Qualifizierung und Spezialisierung<br />

22


Foto: Conny Mirbach<br />

23 Navigation


Navigation<br />

Elisabeth Hartung (Projektleitung <strong>PLATFORM</strong>, 2.v.r.)<br />

mit den Volontär_innen Mirko Kahl, Frédéric Singer und Natalie Cada (v.l.).<br />

24


25 Qualifizierung Qualifizierung und Spezialisierung<br />

und Spezialisierung<br />

Foto: Robert Haas


Foto: Conny Mirbach<br />

Navigation<br />

26


In der konkreten Projektarbeit sammeln die Volontär_innen der <strong>PLATFORM</strong><br />

im Team Qualifikationen für den kulturellen Arbeitsmarkt.<br />

Foto: Vivi D'Angelo Foto: Alescha Birkenholz<br />

In praxisbezogenen Workshops werden für die Projektarbeit relevante Themen<br />

wie bspw. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungsmanagement oder Finanzierung vertieft.<br />

27<br />

Qualifizierung und Spezialisierung


Die <strong>PLATFORM</strong> unterstützt Kunst- und <strong>Kultur</strong>schaffende aller kreativen Sparten 28bei der Professionalisierung und Weiterbildung.


Foto: <strong>PLATFORM</strong><br />

29 Qualifizierung und Spezialisierung


Foto: Urban Zintel<br />

Qualifizierung und Spezialisierung<br />

30


31<br />

Im maßgeschneiderten Programm der <strong>PLATFORM</strong>-Akademie unterstützen Experten_innen<br />

Künstler_innen und Kreative bei der Suche nach Öffentlichkeit, Partnern und Geld.


Foto: Conny Mirbach<br />

Qualifizierung und Spezialisierung<br />

32


Partizipation und Intervention in der künstlerischen Praxis – sowohl im gesellschaftlichen als<br />

auch im wirtschaftlichen Kontext – waren für mich bestimmende Themen während meines<br />

Studiums der Kunst- und <strong>Kultur</strong>wissenschaften sowie des <strong>Kultur</strong>managements. Als Volontärin<br />

bei der <strong>PLATFORM</strong> habe ich die Möglichkeit, mich auf diesen Gebieten weiter zu spezialisieren,<br />

eigene Projekte in die Praxis umzusetzen und dabei Kontakte zu spannenden<br />

Persönlichkeiten aus der Szene zu knüpfen, die ebenfalls an einem Dialog der Kunst mit<br />

der Gesellschaft und der Wirtschaft interessiert sind. Als kulturelles Pilotprojekt, das die<br />

Qualifizierung junger <strong>Kultur</strong>manager_innen als integralen Bestandteil seines Konzepts begreift,<br />

bietet die <strong>PLATFORM</strong> ein ideales Umfeld für den beruflichen Einstieg und einen weiten<br />

Möglichkeitsraum, um sich mit seiner gesamten Persönlichkeit und seinen Interessen in<br />

das Programm mit einzubringen.<br />

Barbara Bogerts, Volontärin 2014/2015<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> will ein junges Publikum gewinnen<br />

und verschiedene Formate ermöglichen. Die<br />

<strong>PLATFORM</strong> ist ein wichtiges praxisnahes Qualifizierungskonzept.<br />

Michael Buhrs, Geschäftsführer Stiftung Villa Stuck/Direktor Museum Villa Stuck<br />

Das Besondere an der <strong>PLATFORM</strong> ist, dass die Volontär_innen<br />

eigenverantwortlich Projekte übernehmen können. Das Entwickeln<br />

von Projekten im Team und mit der Projektleitung und das<br />

weitgehend eigenverantwortliche Umsetzen werden als besondere<br />

Chancen von den Volontär_innen wahrgenommen. Auf<br />

das große Netzwerk von Frau Hartung zurückgreifen zu können,<br />

ist essentiell für die Arbeit der <strong>PLATFORM</strong>. Die Volontär_innen<br />

haben die Möglichkeit, ein eigenes Netzwerk aufzubauen und<br />

interessante Kooperationspartner_innen kennenzulernen sowie<br />

Einblicke in andere Institutionen und Arbeitsprozesse zu<br />

bekommen. Durch die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen<br />

Künstler_innen erhalten die Volontär_innen gute<br />

Kenntnisse über die zeitgenössische Kunst- und <strong>Kultur</strong>szene.<br />

Die Vision der Volontär_innen: Institutionalisierung der PLAT-<br />

FORM in München und die Wahrnehmung der <strong>PLATFORM</strong> über<br />

den Status eines Projekts hinaus – dies dient auch als gute Referenz<br />

für weitere Arbeitsmöglichkeiten.<br />

Erinn Carstens, <strong>PLATFORM</strong> Volontärin 2013/2014, Projektassistenz<br />

<strong>PLATFORM</strong> – verwandelt die Begeisterung für Kunstproduktion<br />

in nachhaltige Berufsbilder.<br />

Jürgen Enninger, Leiter des Kompetenzteams <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft<br />

33 Stimmen


Die Erfahrung zeigt es: Künstler_innen haben oft Probleme, über ihre eigene Kunst<br />

zu sprechen oder darüber zu schreiben – zu nahe ist ihnen ihre Produktion, zu unmittelbar<br />

der Monolog, den sie führen, wenn sie arbeiten und zudem: Wo soll man<br />

anfangen, wann aufhören, wenn man über die eigene Werkentstehung spricht? ...<br />

So etwa lauteten Fragen und Themen eines <strong>PLATFORM</strong>-Workshops im Sommer<br />

2014 in München. Die Veranstaltung war äußerst gut besucht, die Beteiligten maximal<br />

motiviert. Ich hatte den Eindruck, dass die Fragestellung des Workshops auch<br />

in München mitten ins Zentrum der professionellen Bedürfnisse von Künstler_innen<br />

zielte – genauso wie in Berlin, wo ich regelmäßig beim Berufsverband Bildender<br />

Künstler zu diesem Thema spreche.<br />

Es war eine gute Atmosphäre in München, die Veranstaltung war vom <strong>PLATFORM</strong>-<br />

Team erstklassig vorbereitet und wurde von Frau Hartung sehr informiert anmoderiert.<br />

Praktisch greifbare Ergebnisse waren für die Teilnehmer_innen des Workshops<br />

die Erfahrung, dass sie durchaus kenntnisreich über ihre eigene Arbeit<br />

sprechen können – je öfter sie dies üben, umso besser –, ebenfalls neue Motivation<br />

und der Ansporn, kreativ an eigenen Texten zu arbeiten und diese kritisch zu<br />

hinterfragen, oder um es kurz zu sagen: sich initiativ nach vorne zu wagen, um die<br />

eigene Kunst besser zu vermitteln und sichtbar zu machen. Last but not least und<br />

als Resonanz auf diesen Tag bei der <strong>PLATFORM</strong>, es hat – wie man mir berichtete –<br />

Freude gemacht, gemeinsam an einem wichtigen Thema zu arbeiten; und wie<br />

nebenbei sind auch noch viele Kontakte entstanden. Peter Funken, Referent in der Sommerakademie 2014<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> qualifiziert nicht nur in den organisatorischen Bereichen des <strong>Kultur</strong>managements,<br />

sondern vor allem auch in den menschlichen. Man kommuniziert mit den unterschiedlichsten Menschen,<br />

wird nach und nach sicherer und knüpft dabei automatisch ein Netzwerk. In den vielen Gesprächen<br />

lernt man, seiner Intuition zu folgen und zu überzeugen. Seine Ideen präzise zu formulieren<br />

– für sich selbst aber auch für die Projektleitung – ist ein wichtiger Bestandteil des Volontariats.<br />

Besonders schön ist es, wenn man nach einer Weiterbildung gleich die ersten Erfolge erzielt, wie z.B.<br />

wenn die Pressearbeit sich lohnt und Texte abgedruckt werden. Ulrike Geiger, Volontärin 2014/2015<br />

E-Mail-Korrespondenz zwischen Elisabeth Hartung, Erinn Carstens, Daniel Kluge und Mirko Hecktor<br />

Bzgl.: Eurocities Projekt 2015<br />

Betreff:<br />

Kurzkonzept_No1_, 27.01.14<br />

Re: Budget_Energizing City_ Synästhesie_ (Arbeitstitel), 28.01.14<br />

en-ci, 28.01.14<br />

Aw: text, 28.01.14<br />

Aw: Alternativ Projekt_, 28.01.14<br />

Re: Konzepte_ Mirko Hecktor/Daniel Kluge_ Energizing City_ Symposium 2014_, 28.01.14<br />

Re: Budget_ Alternativ Projekt_Drei_ Vektoren_ Schhplttlr_, 04.02.14<br />

Termine in der BMW Welt, 11.02.14<br />

WG: dwg-Plan, 12.02.14<br />

MCBW 24.02. BMW Welt, 13.02.14<br />

Vita und Bilder, 18.02.14<br />

schau mal ich habe…, 18.02.14<br />

Aw: pics_, 18.02.14<br />

Gestern BMW Welt, 25.02.14 (Anm.: Oh Shit, Daniel! Wir haben den Besichtigungstermin verpasst!)<br />

Konzeptbeschreibung neu, 27.02.14<br />

Eurocities, 27.02.14<br />

WG: Ihr Ticket iF design awards night 2014, 28.02.14<br />

check mal…, 03.03.14<br />

Automatische Antwort: bayerische junge Musik, 10.03.14<br />

bayerische junge Musik, 11.03.14<br />

Tracks 4 Jogging…, 11.04.14<br />

Performancekonzept BMW Welt, 17.04.14<br />

Qualifizierung und Spezialisierung<br />

34


Zeitpläne/ <strong>Kultur</strong>programm, 17.04.14<br />

Fotos/ Kostenübersicht, 23.04.14<br />

Bilder Für Eurocities, 29.04.14<br />

Raumplan Eurocities Konferenz 05.11.2014, 22.05.14<br />

Foto von 19.05.2014 Supertyp! nochmal DANKE!, 27.05.14<br />

bicycle sound for 2000, 04.06.14<br />

Eurocities Konferenz 05.11.2014, 04.06.14<br />

nächstes Treffen/ Kontakte und Raumplan, 05.06.14<br />

Termin am 02. Juli, 17.06.14<br />

Update: neuer Vorschlag 9. Juli,17.06.14<br />

Eurocities Treffen mit Mirko und Daniel am 1. Juli 16:00 Uhr möglich?, 18.06.14<br />

Probenkosten Eurocities, 18.06.14<br />

Dispoplan, 20.06.14<br />

Schuhplattler treffen mit prototyp, 01.07.14<br />

Fragen Updates BMW Welt, 18.07.14<br />

Erinn Carstens | Eurocities / Fragen, 25.07.14<br />

Re: Fragen Updates BMW Welt, 25.07.14<br />

Vorschuss Eurocities, 05.08.14<br />

Angaben für den Vertrag, 08.08.14 (Anm.: Daniel und Mirko sind im Urlaub)<br />

Vertragsentwurf mit Anhang, 08.08.14<br />

CD-Produktion Trikont/ Eurocities, 13.08.14<br />

Re: KSK/Vertragsabwicklung,13.08.14<br />

Automatische Antwort: AW: WG: Eurocities Nov 14, 19.08.14 (Anm.: Jetzt sind alle im Urlaub)<br />

September morgens 10:00 Uhr, 09.09.14<br />

Eurocities Nov 14, 12.09.14<br />

kleine Veränderung des Vertragsentwurfs, 12.09.14<br />

Vertrag, 15.09.14<br />

Kontakt Günter Hablik, 17.09.14<br />

Automatische Antwort: Eurocities BMW Welt Treffen, 17.09.14<br />

Eurocities BMW Welt Treffen, 23.09.14<br />

Vertrag und mehr, 24.09.14<br />

Songs CD Eurocities, 30.09.14<br />

Fwd: Mietanfrage 12 MacBook Pros 15,4\", 01.10.14_<br />

eilt:-) Infos bis mrogen früh, 07.10.14<br />

Rechnung über Teilzahlung Eurocities Performance, 07.10.14<br />

Fragen, 07.10.14<br />

Seid ihr Vegetarier?, 07.10.14<br />

Seid ihr Vegetarier? und eure Tänzer?, 07.10.14<br />

(Kein Betreff), 13.10.14<br />

dänzer, 13.10.14<br />

BMW Welt_, 14.10.14<br />

Besichtigung des Auditoriums mit den Künstlern und Tänzern 16.10.2014, 14.10.14<br />

Besichtigungstermin 23.10. 17:00 Uhr mit BMW, 15.10.14<br />

mac books, 17.10.14<br />

electrotextiles, 17.10.14<br />

1 Rate Eurocities, 17.10.14<br />

electro textiles, 20.10.14<br />

Re: Angebot über jetzt 8x MacBookPro/ 31. Oktober - 10. November_, 21.10.14<br />

Fwd: mac book pros 5 stück, 21.10.14<br />

Konzept Eurocities, 21.10.14 (Anm.: Das Konzept sollte vielleicht langsam mal stehen)<br />

Fwd: Conferma ordine, 22.10.14<br />

Proben, 22.10.14<br />

Ablaufplan Hofbräuhaus, 23.10.14<br />

ablaufplan bmw Welt_ 24.10.14<br />

Per E-mail sender: 14-10-15_A_Eurocities_V5, 24.10.14<br />

Treffen am 30.10. um 11.00 Uhr möglich?, 24.10.14<br />

WG: Kaution_ mac book pros 5 stück_BMW Abend, 24.10.14<br />

Termin Lichttontechnik, 28.10.14<br />

Treffen Licht, Ton, Video morgen 29.10., 28.10.14<br />

35<br />

Stimmen


qualität…, 28.10.14<br />

DJ-Pult, 28.10.14<br />

morgen TON ist auch dabei, 28.10.14<br />

2 Steckdosen mit Schalterfunktion auf der Brücke für den 5.11., 29.10.14<br />

ich schreibe text für Moderation, 30.10.14<br />

Name der Tänzer, 31.10.14<br />

sound laptop complete ist on its way…, 31.10.14<br />

Größe der Wände auf der Bühne, 31.10.14<br />

Infos/ Kontakte, 31.10.14<br />

Ich brauche die Namen der Tänzer und Musiker, 31.10.14<br />

Bestätigung Verwendung deines Songs, 10.11.14<br />

Eurocities-Wiedersehen, 14.11.14<br />

Abrechnung, 15.11.14<br />

abrechnung, 15.11.14<br />

Automatische Antwort: Tontechniker Auf-/Abbau_ BMW Welt_, 20.11.14<br />

Neue calcul, 01.12.14<br />

GUTEN FLUG!, 01.01.15 (Anm.: Klingt fast so als hätten wir das Projekt in den Sand gesetzt<br />

und müssten nun folglich alle diesbezüglich auswandern. Das totale Scheitern! Wäre auch spannend<br />

gewesen.)<br />

ein paar Worte zur <strong>PLATFORM</strong>, 30.01.15<br />

Mirko Hecktor, Hector Records<br />

Es sind einige Punkte, an die ich mich sehr gerne zurück erinnere. Nicht nur an die kollegiale<br />

Zusammenarbeit mit den Volontär_innen (den Alten, sowie den Neuen), sondern auch an die<br />

Zusammenarbeit mit den vielen, verschiedenen Künstler_innen – deren Ansichtsweisen in<br />

Bezug auf Arbeitsgestaltung und Material und deren Ideen unterschiedlicher nicht hätten<br />

sein können.<br />

Viele Fragen zum Thema Allianzen zwischen <strong>Kultur</strong> und Wirtschaft wurden thematisiert und<br />

offen diskutiert, was ich sehr wertschätze und mich darüber freue, dass die Stadt München –<br />

gerade für junge Künstler_innen eine solche <strong>PLATFORM</strong> bietet. Ich hoffe auf ein langes<br />

Bestehen der <strong>PLATFORM</strong> und blicke erwartungsvoll auf das Jahr 2015!<br />

Benjamin Hüttner, Veranstaltungstechniker<br />

Nach der Ausbildung oder dem Studium stellt sich einem nicht selten die Frage, in<br />

welche berufliche Richtung man sich nun eigentlich entwickeln möchte. Die PLAT-<br />

FORM bietet dabei einen tollen Einstieg in die Berufswelt, in der sich ja erst einmal<br />

orientiert werden muss. In einem professionellen Umfeld können erste wesentliche<br />

Erfahrungen gesammelt und sich in verschiedenen Tätigkeitsfeldern ausprobiert<br />

werden. Von der Ideensammlung über die Entwicklung von Konzepten bis hin zur<br />

Durchführung von kleinen und großen Projekten – die <strong>PLATFORM</strong> bietet uns Volontär_innen<br />

eine Vielfalt an Möglichkeiten, persönliche Professionen in der Praxis anzuwenden<br />

und zugleich neue aufzuspüren.<br />

Katharina Kleiter, <strong>PLATFORM</strong> Volontärin 2014/2015<br />

Die Kooperation 2014 im MaximiliansForum zum Thema<br />

Stadt als <strong>Kultur</strong>- und Lebensraum war eine wichtige<br />

Erfahrung für beide Seiten: für die <strong>PLATFORM</strong> in<br />

der Organisation eines öffentlichen Kunstraumes mit<br />

besonderen Bedingungen, und für das <strong>Kultur</strong>referat in<br />

der engen Zusammenarbeit mit dem Qualifizierungsprogramm<br />

für junge <strong>Kultur</strong>manager_innen. Mit der Ausbildung<br />

von Entrepreneurs im <strong>Kultur</strong>bereich neue Perspektiven<br />

zu kreieren, darin sehen wir das Potenzial der<br />

<strong>PLATFORM</strong>.<br />

Hans-Georg Küppers, Leiter des <strong>Kultur</strong>referats der Landeshauptstadt München<br />

Qualifizierung und Spezialisierung<br />

36


In den letzten fast sechs Jahren seit ihrem Bestehen hat sich die <strong>PLATFORM</strong> zu einem<br />

Hybrid entwickelt – auf dem Weg zu ihrer Institutionalisierung ist sie nicht mehr ganz<br />

Offspace, aber eben auch nicht in unflexiblen Strukturen verwachsen. Es ist ein Ort,<br />

der junge Kurator_innen und <strong>Kultur</strong>manager_innen ausbildet, ein Atelierhaus und Ausstellungsort.<br />

Ausbildung, Produktion und Experimentierplattform bilden so eine einzigartige<br />

Symbiose. Gerade der Punkt, dass Produktion wieder an einem Ausstellungsort<br />

auftaucht, ist in einer Zeit, in der neoliberale Mechanismen jede Form von Unfertigem,<br />

Wagen oder Experimentieren auslöschen, mehr als nur ein Statement.<br />

Anabel Roque Rodríguez, 52 Masterworks<br />

Kreativen Raum schaffen, verschiedene Funktionen mischen:<br />

Qualifizierung, Ausbildung, Räumlichkeiten, Kreativwirtschaft,<br />

nicht nur in Sparten denken, Beziehung zwischen der Stadt und<br />

Kreativen spartenübergreifend zusammenbringen.<br />

Florian Roth, Stadtrat der Landeshauptstadt München/Die Grünen<br />

<strong>PLATFORM</strong> baut Brücken. <strong>PLATFORM</strong> schafft Räume und neue Möglichkeiten<br />

für <strong>Kultur</strong>schaffende in vielfältigen Bereichen. Sie greift Themen<br />

aus der <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft auf, vernetzt und schafft Kooperationen.<br />

<strong>PLATFORM</strong> ist vielfältig. Zum einen steht das Endprodukt<br />

im Vordergrund: Das Kunstobjekt, die Installation, die Ausstellung, die<br />

Publikation. Die Zusammenführung, die Brücke zwischen Kunst und<br />

<strong>Kultur</strong> und dem/der Betrachter_in, der Gesellschaft, der Wirtschaft.<br />

Im Hintergrund steht ein Team, das über Netzwerke und Kooperationen<br />

in der Zusammenarbeit mit <strong>Kultur</strong>schaffenden und weiteren Beteiligten<br />

das Endprodukt ermöglicht.<br />

Jede Ausstellung/Veranstaltung oder sonstiges Projekt der <strong>PLATFORM</strong><br />

stellt neue Herausforderungen und wirft neue Fragen auf: Welche Ziele<br />

werden mit der Ausstellung/Veranstaltung verfolgt? Ist eine Realisierung<br />

unter den vorhandenen Gegebenheiten möglich? Wie hoch sind<br />

Aufwand und Kosten? Wer ist bei der Vorbereitung einzubinden? Sind<br />

die technischen Voraussetzungen gegeben? Was ist hinsichtlich Sicherheit<br />

und Brandschutz zu beachten? Welches Zeitmanagement ist<br />

erforderlich? Wie wird die Ausstellung/Veranstaltung beworben? Wird<br />

alles wie geplant fertig? Sind kurzfristige Nachbesserungen erforderlich?<br />

… Zum anderen ist <strong>PLATFORM</strong> ein Qualifizierungsprojekt für ein<br />

jährlich wechselndes Team aus Volontär_innen im <strong>Kultur</strong>management,<br />

für <strong>Kultur</strong>schaffende, für Praktikant_innen und für Helfer_innen aus einem<br />

Integrationsprojekt.<br />

Nur wenn die Abstimmungsprozesse von einem engagierten Team im<br />

Hintergrund – eingebettet in eine ansprechende Qualifizierung – gut<br />

gesteuert werden, entsteht ein vorzeigbares Endprodukt. Das ist unser<br />

Anspruch und aufgrund bisheriger Rückmeldungen scheint <strong>PLATFORM</strong><br />

auf dem richtigen Weg zu sein.<br />

Die Münchner Arbeit gGmbH, als Träger mit langjähriger Tradition im<br />

Bereich Beschäftigung, Qualifizierung und Projektarbeit mit arbeitsuchenden<br />

Menschen und Betrieben der freien Wirtschaft, schätzt die<br />

kraftvolle Dynamik, Kreativität, Lebendigkeit und Umtriebigkeit der<br />

<strong>PLATFORM</strong> im kulturellen Sektor als wertvolle Bereicherung.<br />

<strong>PLATFORM</strong> baut Brücken – nach innen und außen – und ist auf die Brücken<br />

anderer angewiesen.<br />

Hannes Stelzer, Geschäftsführer Münchner Arbeit gGmbH<br />

Working with <strong>PLATFORM</strong> was a very energetic and positive experience.<br />

Marije Vogelzang, Eating Designer<br />

37<br />

Stimmen


Freiräume, Denkräume,<br />

Arbeitsräume<br />

Eine <strong>PLATFORM</strong> für<br />

38


Produktion<br />

Auf rund 2000 Quadratmetern in einem Gebäude eines ehemaligen Industrieareals im<br />

Münchner Süden wird in vielfältiger Weise produziert. Hier befindet sich das räumliche Zentrum<br />

der <strong>PLATFORM</strong>. Ihr Entrée bildet eine große Halle, die regelmäßig Schauplatz für Ausstellungen,<br />

interaktive Installationen und experimentelle Veranstaltungen ist. Hinter einer gläsernen<br />

Fensterfassade gegenüber dem Eingang liegt das Büro der <strong>PLATFORM</strong>, in dem ein<br />

Team und fünf Volontär_innen Ausstellungen und Veranstaltungen, Fortbildungsprogramme<br />

und Konzepte für neue kulturelle Arbeitsfelder erarbeiten. An Ausstellungshalle und Büro<br />

schließen 23 helle und günstige Atelierräume sowie ein großzügiges Gastatelier an, in denen<br />

mehr als 40 Künstler_innen und Gestalter_innen aus den Bereichen Bildende Kunst, Darstellende<br />

Kunst, Fotografie, Film, Mode, Industrie- und Grafikdesign arbeiten. Das räumliche Miteinander<br />

von Arbeiten, Gestalten und Ausstellen auf einer Etage ermöglicht einen lebendigen<br />

Austausch unter den Kreativen sowie mit den <strong>Kultur</strong>manager_innen und der Öffentlichkeit.<br />

39


Die Halle Navigation der <strong>PLATFORM</strong> im Frühjahr 2015, bespielt mit der Installation Amateur 40Workshop #5 Sisyphus on Tour von Designer Jerszy Seymour.


41 Navigation<br />

Foto: Alescha Birkenholz


Foto: Christian Landspersky<br />

Der britische Navigation Künstler Calum Greaney in der von ihm gemeinsam<br />

42<br />

mit der what remains gallery für die Halle der <strong>PLATFORM</strong> konzipierten Installation.


Raum in München für kulturelle Produktion und Präsentation zu schaffen und Denkräume<br />

für kultur- und gesellschaftsrelevante Fragen zu eröffnen sind zwei wesentliche<br />

Intentionen der <strong>PLATFORM</strong>. In der Stadt wird so viel Spannendes gedacht und<br />

produziert. Das muss an die richtigen Leute gebracht werden und dafür braucht es<br />

konkrete Orte.<br />

Elisabeth Hartung, <strong>PLATFORM</strong> Projektleitung<br />

43 Produktion


Foto: Alescha Birkenholz<br />

Jährlich öffnen die Künstler_innen der interessierten Öffentlichkeit ihre Ateliers in der <strong>PLATFORM</strong>.<br />

Produktion<br />

44


Foto: Conny Mirbach<br />

45 Johannes Tassilo Walter in seinem Atelier.


Anna McCarthy setzte sich in ihrer Ausstellung NEIN 2014 mit den Themen Streik und Verweigerung auseinander<br />

und bezog sich dabei auf von Künstler_innen in München durchgeführte Aktionen, zu denen auch Protagonisten wie<br />

Florian Süssmayr gehörten.<br />

Alle Fotos: Alescha Birkenholz<br />

Mit ihrem Ausstellungskonzept für die <strong>PLATFORM</strong> gewann McCarthy 2014 den Förderpreis für junge Kunst,<br />

den der Kunstclub13 jährlich in Kooperation mit der <strong>PLATFORM</strong> vergibt.<br />

Produktion<br />

46


McCarthy verarbeitete ihre Recherchen zur Politisierung von Künstler_innen und Dichter_innen während und nach der<br />

Räterepublik zu einer archivarischen und bruchstückhaften Installation, die als Werkraum und Archiv zugleich fungierte.<br />

NEIN war eine Installation und zugleich Forum für verschiedene Aktionen.<br />

47 Produktion


Klaus Dietl in seinem gemeinsam mit Stephanie Müller genutzten Atelier.<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

Foto: Conny Mirbach<br />

Alexander Eisfeld präsentiert zum 5-jährigen Jubiläum im März einen Film mit Interviews der Künstler_innen,<br />

die in den Ateliers der <strong>PLATFORM</strong> arbeiten.<br />

Produktion<br />

48


Besucher_innen im Atelier von Susanne Thiemann.<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

Hubert Hasler im Gespräch mit einer Besucherin der Offenen Ateliertage 2014.<br />

49 Produktion


Julien Navigation<br />

Viala in seinem Atelier in der <strong>PLATFORM</strong>.<br />

50


Das Studio des Designers und Künstlers Chris Goennawein.<br />

Alle Fotos: Conny Mirbach<br />

Atelier von Duncan Swann.<br />

51 Produktion


Foto: Elisabeth Hartung<br />

Designer Jerszy Seymour beim Aufbau seiner Installation<br />

Amateur Workshop #5 Sisyphus on Tour in der Halle der <strong>PLATFORM</strong>.<br />

52


Schon die erste Begegnung mit den Räumen der <strong>PLATFORM</strong> macht deutlich: es<br />

geht um das Hier und Jetzt. HIER entsteht Kunst, JETZT ist sie erlebbar. Ein großer,<br />

offener Raum, in ihm eine Installation. Dahinter eine Glaswand, junge Leute an<br />

Schreibtischen, vor Bildschirmen. Ein paar Schritte weiter: Ateliers.<br />

Was ist das? Was passiert hier? Elisabeth Hartung klärt auf. Klingt kompliziert und<br />

logisch zugleich. Die Stimmung ist freundlich, man möchte gerne bleiben.<br />

Unser Thema an diesem Tag: Allianzen zwischen Kunst und Wirtschaft. Muss das<br />

sein, denkt man. Darf nicht mal etwas einfach nur so existieren? Sie macht es leicht,<br />

den Gedanken schnell wieder aufzugeben. Alles, was Kommunikation auslöst, was<br />

Kennenlernen fördert, muss nicht nur sein, es darf auch sein. Dabei lacht sie.<br />

Beim Weggehen ein Gefühl von Dankbarkeit, dass München diese <strong>PLATFORM</strong> bietet.<br />

Ach ja, es ist das Referat für Arbeit und Wirtschaft, das sich hier engagiert, nicht<br />

etwa das <strong>Kultur</strong>referat. Erstaunlich.<br />

Dorothee von Bose, Moderatorin und Beraterin<br />

Was war besonders? Jeder, dem ich im Kontext der <strong>PLATFORM</strong> begegnet bin, will was. Das ist die wichtigste<br />

Voraussetzung, dass was passiert. Und deswegen passiert bei der <strong>PLATFORM</strong> auch was. Ständig.<br />

Und das ist besonders.<br />

Überraschendes erlebt? Wo kamen all die Leute her? Ich war bei Mycel wirklich überrascht, wie attraktiv<br />

der Standort MaximiliansForum ist.<br />

Was kann die <strong>PLATFORM</strong> noch tun? Weiterhin erfolgreich gegen die Bürokratiemühlen der Stadt ankämpfen,<br />

den Künstler_innen die Arbeit abnehmen, die ihr eh besser macht. Kurze Wege lohnen sich.<br />

Wofür braucht es die <strong>PLATFORM</strong>?<br />

Was für die <strong>PLATFORM</strong> enorm wichtig ist, ist die inhaltliche Autonomie. Ihr müsst weiterhin selbst Projekte<br />

kuratieren, als weitere Instanz neben dem <strong>Kultur</strong>referat. Als zweiter, als persönlicherer <strong>Kultur</strong>träger.<br />

Wünsche? ... Ein hauseigenes Festival.<br />

Benedikt Brachtel, Musiker<br />

DER RAUM ALS PROTAGONIST<br />

Ein Netzwerk der internationalen Freien Kunstszene in München zu fördern, beinhaltet neben der<br />

Bereitstellung von Produktions- und Proberäumen, mehr Raum und Zeit für transdisziplinäre Begegnungen<br />

zu ermöglichen. Das heißt, Freiraum außerhalb von förderungsabhängigen Produktionszwängen<br />

und Präsentationsformaten und Möglichkeitsräume für Experimente und Risiken zu<br />

öffnen.<br />

Gruppen in der Performativen wie in der Bildenden Kunst arbeiten heute interdisziplinär, sind zumeist<br />

international aufgestellt. Sie sind weniger feste Gruppen, sondern setzen sich projektspezifisch<br />

zusammen. Die lokale, aber auch die internationale Freie Szene zeichnet sich dadurch aus,<br />

dass immer wieder neue Kollaborationen eingegangen werden, dadurch entsteht Innovation, das<br />

ist ein zu unterstützendes Bedürfnis.<br />

NEUE ARBEITSWELTEN<br />

Was ist öffentlicher Raum? Die Errungenschaften der Moderne; die traditionelle Trennung von Wohnen,<br />

Arbeiten und Versorgung löst sich in unserer turbokapitalistischen Gesellschaft zunehmend<br />

auf und schlägt um in ein „arbeite, wo auch immer du willst“, „du bist überall erreichbar“, „Arbeit ist<br />

überall und zu jeder Zeit möglich“.<br />

In der Kunst wurde die Trennung zwischen Arbeit und Privatem als erstes wieder aufgehoben. Aber<br />

in einem gänzlich anderen Sinn und Zusammenhang. Ein Überdenken und Neudefinieren von Arbeits-<br />

und Begegnungsräumen ist auch hier erforderlich.<br />

Angelika Fink, Pathos München<br />

53<br />

Produktion


Es herrscht eine positive Stimmung unter den Künstler_innen, auch<br />

die Vernetzung mit den neuen Künstler_innen, die aus dem Designbereich<br />

kommen, bilden gute Synergien. Es herrscht ein offenes<br />

und dialogisches Verhältnis zwischen den Künstler_innen und dem<br />

„Team-Hartung“.<br />

Jessica Kallage-Götze, Künstlerin, <strong>PLATFORM</strong> Künstlervertretung<br />

Neugier prägt die Basis aller kulturellen Entwicklung und bezieht dabei ihre Dynamik aus der Spannung zwischen<br />

Selbstentwurf und Selbsterkenntnis. Soll heißen: Es sind die Künstler_innen selbst, die sich für die Expansion<br />

der Grenzen der Kunstwelt verantwortlich zeigen und nicht zuletzt dadurch ihr Schaffen auf gesellschaftliche<br />

Relevanz hin überprüfen können. <strong>PLATFORM</strong> ist ein Raum, der dieser Neugier Ausdruck verleiht<br />

und so einen enorm wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung der Zivilgesellschaft bezüglich ihrer kulturellen<br />

Erzeugnisse leistet!<br />

René Landspersky, Künstler<br />

Vom Studium gleich in die Selbstständigkeit zu gehen, ist schon ein<br />

Sprung, den man erst zurückblickend realisiert. Nicht nur die verschiedenen<br />

Ämter wollen Fragen beantwortet haben, bei denen man<br />

ohnehin durchs Raster rutscht, wenn man sich seine Zukunft anders<br />

vorstellt als zunächst einmal als Angestellter zu arbeiten. Die Fragen<br />

an sich selbst mit der Ungewissheit, was kommen wird, stehen im<br />

Raum, doch dem gegenüber steht auch das Gefühl, genau das richtige<br />

zu tun, da angekommen zu sein, worauf man Jahre hingearbeitet<br />

hat. Die <strong>PLATFORM</strong> lernte ich kennen, als ich schon einige Zeit<br />

selbstständig war und kenne daher auch den Unterschied, mit diesen<br />

Fragen alleine zu sein oder Leute um sich zu haben, welche sich diese<br />

Fragen auch stellen oder einmal gestellt haben. Durch eine große<br />

Anzahl von Leuten, mit denen man Tür an Tür arbeitet, kann ein<br />

Netzwerk entstehen und dieses zu einer Plattform werden. Gleich zu<br />

Anfang meiner Zeit in der <strong>PLATFORM</strong> habe ich das Gastatelier nutzen<br />

dürfen und wurde so unterstützt, meine Projekte auf großem Raum<br />

realisieren zu können. Auf eines dieser Projekte folgte dann eine Ausstellung,<br />

ein Stuhl, durch dessen Feedback ich Rückenwind bekam<br />

und die Serie vervollständigte. Für mich ist es essenziell, über ein gutes<br />

Netzwerk zu verfügen, was bedeutet, die Bereitschaft zu haben,<br />

anderen zu helfen aber genauso auch Hilfe zu bekommen. Dass dies<br />

nicht immer mit allen klappt, ist klar, darum ist es gerade so schön,<br />

wenn eine große Zahl von Leuten an einem Ort zusammen arbeiten<br />

und so auch Projekte miteinander entwickeln, ganz ungezwungen.<br />

David Lehmann, Industrial Designer, Ateliermieter der <strong>PLATFORM</strong><br />

Stimmen<br />

54


Der Weg zur <strong>PLATFORM</strong> lohnt sich immer. Interessante Künstler_innen in ihren<br />

Ateliers (in München eine knappe Ressource), anregende Ausstellungen und Vorträge.<br />

Als Vorsitzender des Kunstclub13 e.V. habe ich Elisabeth Hartung und ihr<br />

Team auch als verlässlichen Partner für unseren Kunstpreis und die damit verbundenen<br />

Aktionen schätzen gelernt. Die <strong>PLATFORM</strong> mit ihrem interdisziplinären Ansatz<br />

ist eine Bereicherung für den Kunststandort München.<br />

Benedict Rodenstock, Vorstand Kunstclub13 e.V.<br />

Von außen betrachtet ist in einer Stadt wie München der Kunstdiskurs von großen Kunstinstitutionen,<br />

der Kunst der klassischen Moderne und viel Prominenz dominiert. Getreu<br />

dem Motto „man kann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen“ bedarf es<br />

meist einer Erklärung, wenn wir über weniger sichtbare alternative Kunstorte sprechen.<br />

Offspaces, also nichtkommerzielle Ausstellungsräume, in denen junge, provozierende<br />

oder experimentelle Kunstpositionen gezeigt und getestet werden, sind das Rückgrat<br />

einer jeden Stadt. Es sind Orte, die einzelne Punkte einer Stadt markieren, in denen eine<br />

Gemeinschaft an Kunst- und <strong>Kultur</strong>schaffenden zusammenkommt. Diese Punkte finden<br />

wir durch den schleichenden Prozess der Gentrifizierung immer häufiger in der Peripherie,<br />

in zwischengenutzten Räumen, in Privatwohnungen oder – je nachdem auf welchem<br />

Weg der Professionalisierung man sich befindet – auch in richtigen Ausstellungsräumen.<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> hat das Potenzial, sich als ein Zwischenort in München zu positionieren,<br />

in dem überzeugt für kulturpolitische Fragestellungen, den Platz von Kunst in einer Stadt<br />

und die Freiheit, auch Fehler begehen zu dürfen, gekämpft wird. Ich wünsche mir für die<br />

Zukunft mehr Sichtbarkeit mit all jenen Kunstorten in München, die engagiert für junge<br />

zeitgenössische Positionen und ein innovatives Ausstellungsmachen einstehen, ein Besinnen<br />

auf den Wert der Gemeinschaft, der über die letzten Jahre gewachsen ist, und<br />

weitere wichtige kulturpolitische Impulse.<br />

Anabel Roque Rodríguez, 52 Masterworks<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> wird von den Studenten der Akademie als große Bereicherung<br />

der Münchner Kunstszene empfunden – als ein Ort, wo Kunst<br />

nicht verwaltet und ausgestellt, sondern wo an Kunst lebendig und ständig<br />

experimentiert und laboriert wird.<br />

Julian Rosefeldt, Akademie der Bildenden Künste München<br />

Wenn man reinkommt, kann es sein, dass der Raum ein anderer ist. Ich bin auf<br />

dem Weg ins Atelier, der Lift hebt mich in den dritten Stock. Aus dem Fahrstuhl<br />

hinaus, Treppenhaus, die Türe auf ... <strong>PLATFORM</strong>. Ein Verteiler. Nach beiden<br />

Seiten zu den Studios. Dazwischen Probe, Versuch, Besuche, Einblick, Fragen,<br />

Gespräch, Aufenthalt, Stehenbleiben, Sehen, Ideen austauschen, Pläne<br />

schmieden. Ein Zwischenraum. Zwischenräume sind nicht so schlecht für die<br />

Kunst.<br />

Nikolai Vogel, Künstler, Ateliermieter der <strong>PLATFORM</strong><br />

55<br />

Produktion


Potenziale für Wirtschaft und<br />

Gesellschaft<br />

Eine <strong>PLATFORM</strong> für<br />

56


Präsentation und Vermittlung<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> glaubt an das visionäre und gesellschaftsrelevante Potenzial von Kunst<br />

und <strong>Kultur</strong>. Viele Künstler_innen und Kreative übernehmen neue Aufgaben und Rollen in gesellschaftlichen,<br />

wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Kontexten unserer Gegenwart und<br />

Zukunft. In verschiedenen Veranstaltungsreihen wie An was arbeiten Sie gerade? und dialogischen<br />

Formaten bietet die <strong>PLATFORM</strong> diesen „Pionier_innen“ ein Forum zur Präsentation<br />

ihrer Konzepte und ihrer neuesten Projekte. Als kulturelle Dienstleistungsagentur streckt sie<br />

darüber hinaus ihre Fühler aus, um neuartige Aufträge, die die Kreativen und <strong>Kultur</strong>schaffenden<br />

der Stadt in kommunale und wirtschaftliche Entwicklungsprozesse mit einbeziehen, zu<br />

gewinnen. Ihr besonderes Interesse gilt neuen und beispielhaften Allianzen zwischen <strong>Kultur</strong><br />

und Wirtschaft sowie Synergien zwischen Kunst und unternehmerischen Kontexten.<br />

57


Foto: Vivi D'Angelo<br />

Performance Navigation<br />

Präsentation in der und BMW-Welt Vermittlung anlässlich<br />

der EUROCITIES Jahreskonferenz 2014<br />

58 in München, konzipiert von Mirko Hecktor (Choreograph)<br />

und Daniel Kluge (Multimediakünstler).


Uns liegt am Herzen, zu mehr Wertschätzung kreativer Arbeit beizutragen. Besonders<br />

ist sie vor allem, da sie mutig Grenzen überschreitet, einen anderen Blick auf<br />

die Welt ermöglicht und das Denken weitet.<br />

Die Kreativen – ob Künstler_innen oder Designer_innen – brauchen konkrete Projekte<br />

und Aufträge, um ihr Potenzial zu entfalten und existieren zu können. Es muss<br />

auch in der Politik und in der Wirtschaft ein Bewusstsein dafür geschaffen werden,<br />

dass die Kreativen keine Klasse sind, die auf Zuwendungen schielt, sondern die gerade<br />

in dem, was sie auszeichnet, eine wichtige Rolle für die <strong>Kultur</strong> der Stadt spielt<br />

und entscheidende Aufgaben innerhalb neuer Stadtentwicklungsprozesse und wirtschaftlicher<br />

Kontexte übernehmen kann. Freilich gehört dazu auch entsprechende<br />

Bezahlung und Offenheit für ein neues Denken, das vertraute Raster durchbricht.<br />

Im Hinblick auf die Professionalisierung und Förderung der <strong>Kultur</strong>schaffenden und<br />

<strong>Kultur</strong>unternehmen ist es für die weitere Zukunft immer wichtiger, Präsentationsplattformen<br />

durchzuführen und die Einbindung dieser Akteur_innen in Projekte und<br />

städtische Entwicklungsmaßnahmen auszubauen. Neben der Beratung und der<br />

Vermittlung von professionellen Skills sind Aufträge und öffentlichkeitswirksame<br />

Auftritte wesentliche Stationen für die Erreichung neuer professioneller Ziele.<br />

Elisabeth Hartung, <strong>PLATFORM</strong> Projektleitung<br />

59<br />

Präsentation und Vermittlung


"Wertschätzung und<br />

Wertschaffung"<br />

lautete das zentrale Thema<br />

beim Mitarbeitertag des<br />

Finanzvorstands der<br />

HypoVereinsbank 2014.<br />

Um auch die kulturell und<br />

gesellschaftlich relevanten<br />

Aspekte dieses Themas<br />

zu vermitteln, kooperierte<br />

der Finanzvorstand mit der<br />

<strong>PLATFORM</strong>. Aus einem<br />

Wettbewerb ist das Konzept<br />

des in den Ateliers der<br />

<strong>PLATFORM</strong> arbeitenden<br />

Künstlers Amedeo Polazzo<br />

hervorgegangen. Navigation<br />

60


388 von Amadeo Polazzo produzierte und signierte Gipshunde wurden<br />

von den Mitarbeiter_innen der UniCredit Bank AG individuell gestaltet.<br />

Der Künstler ermöglichte den Mitarbeiter_innen der Bank mit seinem<br />

Konzept einen sehr persönlichen Dialog mit der Kunst.<br />

Alle Fotos: Vivi D'Angelo<br />

Peter Hofbauer (Finanzvorstand der HypoVereinsbank) spricht in der<br />

Reihe Montagsgespräche – Allianzen zwischen <strong>Kultur</strong> und Wirtschaft über<br />

die Kooperation mit der <strong>PLATFORM</strong>, Moderation: Dorothee von Bose.<br />

61 Präsentation und Vermittlung


Die Pioniere Navigation in Ingolstadt, Matthias Hirth (Autor, l.) und Holger Dreissig (Künstler), 62 sprechen in der Reihe<br />

Montagsgespräche – Allianzen zwischen <strong>Kultur</strong> und Wirtschaft über ihre Beratung der Zukunftsausrichtung eines deutschen Automobilkonzerns.


63 Präsentation und Vermittlung Navigation<br />

Foto: Vivi D'Angelo


Beide Fotos: Alescha Birkenholz<br />

Gäste der Eröffnung von Amateur Workshop #5 Sisyphus on Tour im März 2015.<br />

Präsentation und Vermittlung<br />

64


It ex eossiti nis iust estem quamet ut quat aut assit illescium etus autatem quia<br />

65Jerszy Seymour spricht in seiner Installation über A General Theory of Design.


Foto: Alescha Birkenholz<br />

Präsentation und Vermittlung<br />

66


Neue Freund_innen braucht die Kunst. Die <strong>PLATFORM</strong> kooperiert mit Partner_innen<br />

und unterschiedlichen Akteur_innen aus der Kunst- und <strong>Kultur</strong>szene.<br />

Tagar, Julia Milano, Peitschenfrau, Anna McCarthy, Hans-Joachim Heins (Kunstclub13), 67 Esther Donatz (Galerie Esther Donatz),<br />

Navigation<br />

Elisabeth Hartung (<strong>PLATFORM</strong>), Benedict Rodenstock (Kunstclub13), Irmin Beck, Nina Holm (<strong>PLATFORM</strong>) (v.l.).


Die Münchner <strong>Kultur</strong>szene ist vielschichtig und spannend. Die Reihe An was arbeiten Sie gerade? vermittelt neueste Konzepte<br />

aus der <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft einem interessierten Publikum.<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

Eine Plattform für alle kreativen Sparten: Clemens Hochreiter vom Münchner Computerspieleentwickler Reality Twist<br />

stellt in der <strong>PLATFORM</strong> seine neuesten Games-Entwicklungen vor.<br />

Präsentation und Vermittlung<br />

68


Mirko Hecktor spricht über seine Arbeit als Choreograph, Autor und DJ.<br />

Foto: <strong>PLATFORM</strong><br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

Industrial Designer Daniel Jendros präsentiert aktuelle Designs bei An was arbeiten Sie gerade? im Februar 2014.<br />

69 Präsentation und Vermittlung


Beide Fotos: Alescha Birkenholz<br />

In der Reihe An was arbeiten Sie gerade? finden auch Akteur_innen aus Mode- und Schmuckdesign ein Forum.<br />

Präsentation und Vermittlung<br />

70


Wie wichtig sind Netzwerke - und wie funktionieren sie? Oliver Herwig (freier Journalist) im Gespräch mit Mirko Borsche (Bureau Mirko Borsche),<br />

Bernd Eigenstetter (Designit), Christian Jaeger und Tim Wichmann (beide The Kaikai Company).<br />

71 Präsentation und Vermittlung


Foto: Alescha Birkenholz<br />

Nicola Hanke in Interaktion mit ihrer Kunst und den Besucher_innen der Offenen Ateliertage 2014 in der <strong>PLATFORM</strong>.<br />

Präsentation und Vermittlung<br />

72


Foto: Vivi D'Angelo<br />

Stefan Lenhart präsentiert seine Ausstellung Immersion Pact 1 im Sommer 2014 in der Halle der <strong>PLATFORM</strong>.<br />

73 Präsentation und Vermittlung


Foto: Alescha Birkenholz<br />

Josef Knoll präsentiert seine neuesten Arbeiten<br />

in seinem Atelier in der <strong>PLATFORM</strong>.<br />

74


München ist nicht wirklich geeignet als Standort vieler Offspaces. Und gerade aus diesem Grund ist<br />

die <strong>PLATFORM</strong> ein überaus wichtiger Ort kulturellen Lebens in der Stadt. Ein Ort, an dem eine Begegnung<br />

mit Kunst auch außerhalb musealer Mauern möglich ist. Ein Ort, der die Möglichkeit eröffnet,<br />

sich mit Kunstwerken und Künstler_innen auseinander zu setzen, die noch nicht zum allgemeinen Etablissement<br />

eines Kunstmarktes gehören. Und daher wäre es schön, wenn es noch mehr solcher Orte<br />

geben würde, die den lebendigen Dialog zwischen Produzent_innen und Rezipient_innen suchen.<br />

Alescha Birkenholz, Fotograf<br />

Was unterscheidet Künstler_innen<br />

von Manager_innen? Eine der Fragen,<br />

die die <strong>PLATFORM</strong> sich und<br />

uns stellt. Die Antwort darauf wird<br />

vielfältig sein. Was die beiden aber<br />

gemeinsam antreibt, ist die beständige<br />

Suche nach dem Besseren.<br />

Was könnte in unserer Gesellschaft<br />

und Wirtschaft erst entstehen, wenn<br />

Künstler_innen und Manager_innen<br />

zusammenfinden!<br />

Hermann "Beppo" Brem, Vorsitzender Bündnis 90/Die Grünen - Kreisverband München-Stadt<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> – ein FREIRAUM.<br />

Ein Freiraum, der Kreativität fördert.<br />

Ein Freiraum, der individuelles Wahrnehmen schult.<br />

Ein Freiraum, der Diskussionen aller Art eröffnet.<br />

Ein Freiraum, der junge künstlerische Positionen präsentiert.<br />

Ein Freiraum, der ungewöhnliche Ideen realisiert.<br />

Ein Freiraum, der inspiriert, Wirtschaft neu zu denken.<br />

Ein Freiraum, der „Kunst und Wirtschaft“ verbindet und mit Leben füllt – Danke <strong>PLATFORM</strong>.<br />

Katharina Christ, <strong>Kultur</strong>managerin<br />

Menschen miteinander ins Gespräch bringen, ganz da sein im Augenblick, das ist ein Geschenk. Etwas,<br />

das man nicht vollständig planen kann, etwas, das passiert, aber es geschieht nie ohne einen guten Rahmen,<br />

ein Team, das dahintersteht, Menschen, die zuvor schon viele Gespräche geführt haben.<br />

Oliver Herwig, Journalist<br />

75 Stimmen


Kunst bedarf der Wirtschaft, Kunst lohnt sich für die Wirtschaft; Kunst polarisiert, regt<br />

zum Hinterfragen an, berührt und ruft Emotionen hervor.<br />

Kunst – und insbesondere die zeitgenössische Kunst – ist ein guter Katalysator, um<br />

Grenzen aufzubrechen, neue Perspektiven aufzuzeigen und die Wirtschaft nachhaltiger<br />

zu gestalten.<br />

Die anscheinend so gegensätzlichen Branchen brauchen einander und hierfür<br />

braucht es eine_n Vermittler_in – die <strong>PLATFORM</strong> schließt diese Lücke und nutzt diese<br />

geschickt als Schnittstelle für spannende, hinterfragende, wie antwort-suchende Projekte.<br />

Liebe <strong>PLATFORM</strong>, bitte weiter so …<br />

Peter Hofbauer, Finanzvorstand HypoVereinsbank<br />

Es ist von jeher eine der wichtigsten Aufgaben der Kunst gewesen, eine Nachfrage zu erzeugen, für<br />

deren volle Befriedigung die Stunde noch nicht gekommen ist. (Walter Benjamin: Das Kunstwerk im<br />

Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit)<br />

Isi Kunath, Künstlerin und Fotografin<br />

Das Format An was arbeiten Sie grade? der <strong>PLATFORM</strong> war für mich eine tolle Gelegenheit,<br />

mein Projekt kultamour aus einer anderen Sicht zu präsentieren. Kein klassischer, aufpolierter<br />

Pitch vor erfahrenen Entrepreneuren war hier gefragt, sondern ein Blitzlicht aus meinem Alltag<br />

als Unternehmerin der <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft. Gerade weil das Format auch Momentaufnahmen<br />

zulässt, blieb Raum für die Darstellung von Herausforderungen, Hürden und Problemen,<br />

die oft im Verborgenen bleiben, obwohl sie meist sehr relevant sind. Durch das freie<br />

Präsentationsformat erkennt man schnell, wer das künstlerische und wer das unternehmerische<br />

Schaffen in den Vordergrund seines Projektes stellt – das ist spannend zu sehen, denn<br />

alle verfolgen dann letztendlich doch ein gemeinsames Ziel. Durch die offene Begegnung in<br />

diesem Rahmen kommt es zudem schnell zu einem interessanten Austausch zwischen Unternehmern,<br />

Künstlern und Interessierten, von dem alle profitieren können!<br />

Barbara Lersch, Gründerin von kultamour<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> bietet für mich mit der Reihe Allianzen zwischen <strong>Kultur</strong> und Wirtschaft die einzigartige<br />

Möglichkeit zwei Bereiche aufeinander treffen zu lassen, die oftmals als konträr angesehen werden:<br />

Kunst und Wirtschaft. Es handelt sich um ein hochaktuelles Thema. Meiner Ansicht nach bietet das Aufeinandertreffen<br />

von Gegensätzen die Möglichkeit, bestehende Abhängigkeiten, Betrachtungsweisen oder<br />

Zusammenarbeit zu reflektieren und zu neuen Formen und Formaten einer beide Seiten bereichernden<br />

Verbindung zu gelangen. Dabei stellen sich für mich die Fragen: Worin besteht die gegenseitige Bereicherung?<br />

Muss, um einen gewissen Reiz der Verbindung zu schaffen, der Gegensatz zwischen Kunst<br />

und Wirtschaft noch theoretisch gewahrt werden? Verliert sich die produktive Grenze zwischen Kunst<br />

und Wirtschaft durch die Annäherung? Was sagt der Fokus auf der finanziellen Unterstützung der Kunst<br />

über die Definition von Kunst in unserer Gesellschaft aus? Mit der Gesprächsreihe Allianzen zwischen <strong>Kultur</strong><br />

und Wirtschaft bietet die <strong>PLATFORM</strong> ein einzigartiges Format, diese aktuellen Fragen zu diskutieren.<br />

Dafür braucht es die <strong>PLATFORM</strong>!<br />

Sarah Nowak, Consultant<br />

Präsentation und Vermittlung<br />

76


Inspiration dient nicht nur dem Schaffenden, sondern auch dem Betrachter. Sie kann stark<br />

sein, eigenständig, frei in der Aussage. Und damit handlungsweisend und zukunftsgestaltend.<br />

Daher sollte man kreativer Arbeit zum gesellschaftlichen Wohle Raum geben. Metaphorisch<br />

– und in Quadratmetern. Die Leiterin der <strong>PLATFORM</strong>, Elisabeth Hartung, zollt<br />

der Wichtigkeit des Dialogs von Eigeninitiative und Sozialgeflecht, von Vernetzung und<br />

Vertrieb im Kunstbereich in ihrer Einrichtung Tribut – und ebnet dem Kreativen einen Weg<br />

von der honneur zum Honorar.<br />

Evelyn Pschak/von Rebey, Journalistin<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> – ein Feldversuch? Zunächst schon –<br />

die <strong>PLATFORM</strong> wurde erdacht, um Akteuren aus dem<br />

<strong>Kultur</strong>betrieb einen Erfahrungsraum nach der Ausbildung<br />

anzubieten.<br />

Da es die Lokalität erlaubte, wurden zusätzlich Atelierräume<br />

zu günstigen Bedingungen angeboten. Aber<br />

von Anfang an sollte das Projekt die Brücke zwischen<br />

Kunst und Wirtschaft suchen und keine hermetische<br />

Abgrenzung für akademische Künstler_innen bilden,<br />

sondern ein offener Raum für Cross Over, Design und<br />

Architektur sein – ein Zusammenwirken von kreativer<br />

Arbeit und internationaler Begegnung. Das Wirtschaftsreferat<br />

der Landeshauptstadt München hat<br />

im Stadtratsauftrag dafür entsprechende Mittel investiert<br />

und heute lässt sich feststellen, dass dieser<br />

innovative Ansatz gut aufgegangen ist.<br />

Wie könnte es nun weiter gehen? Die Koordinaten im<br />

Kunstbetrieb verschieben sich zusehends: neben der<br />

klassischen Galerie haben sich Offspaces und Online-Marketing<br />

entwickelt. Die Auktionshäuser erzielen<br />

am Kunstmarkt Traumpreise, aber welche Chancen<br />

und Möglichkeiten haben auf dem globalen Markt<br />

heute die jungen Künstler_innen?<br />

Das Konzept der <strong>PLATFORM</strong> ist höchst geeignet,<br />

neue Modelle der Kunstvermittlung mit einem jungen<br />

Team zeitgemäß weiter zu entwickeln und als Nahtstelle<br />

zwischen Ausbildung und Professionalität zu<br />

wirken. Mit Unterstützung der Stadt München könnten<br />

internationale Netzwerke entwickelt und lokal<br />

wirksam werden. Die heutige <strong>PLATFORM</strong> hat dazu die<br />

erforderlichen Erfahrungen und kann als notwendiger<br />

Detektor für neue Herausforderungen agieren!<br />

Monika Renner, Beirätin der <strong>PLATFORM</strong>, ehemal. Stadträtin der LH München<br />

Um Eindrücke zu haben, braucht man Aussichten. Wo sind wir? Nennen wir es<br />

„<strong>PLATFORM</strong>3“. Halt, nennen wir es nur noch „<strong>PLATFORM</strong>“! Von einer Plattform<br />

aus hat man eine gute Aussicht oder man wartet auf den Zug, der einen<br />

anderswohin bringt, ein Aufbruch. Von einer Plattform aus bringt man Dinge<br />

an den Mann. Eine Plattform trägt das, was darauf entwickelt wird, sie ist eine<br />

Versuchsumgebung. Fernrohre haben wir keine aufgestellt – für die Blicke wird<br />

hier genug entwickelt, die Aussichten sind an den Wänden und in den Räumen,<br />

müssen von dort erst noch nach draußen finden.<br />

Nikolai Vogel, Künstler, Ateliermieter der <strong>PLATFORM</strong><br />

77<br />

Stimmen


Kunst und<br />

Leben<br />

Eine <strong>PLATFORM</strong> für<br />

78


Experimente<br />

Als kulturelles Pilotprojekt wagt die <strong>PLATFORM</strong> das Experiment. Sie sieht ihre Chance<br />

und Aufgabe darin, interdisziplinären Projekten und innovativen Ideen im wahrsten Sinne des<br />

Wortes eine Plattform zu bieten – eine Plattform, auf der Menschen unterschiedlichster Kontexte<br />

der Kunst, dem Design, der Musik, der Theorie und neuen kulturellen Formen begegnen<br />

können. Dazu entwickelt sie neue Präsentationsformate, die lustvoll einladen, Kunst und<br />

<strong>Kultur</strong> neu und unmittelbar zu erfahren. Ihre Ausstellungen und Veranstaltungen sind sinnlich,<br />

offen und diskursiv und schaffen so eine Basis für einen lebendigen Dialog zwischen <strong>Kultur</strong> und<br />

Öffentlichkeit. Ob beim Probesitzen auf Designer-Stühlen der Ausstellung Auf die Plätze!, dem<br />

Genießen einer Portion Pasta in der Pasta Sauna von Marije Vogelzang oder beim Gestalten<br />

eigener Design-Objekte mit flüssigem Wachs aus den „Vulkanen“ von Jerszy Seymour – der<br />

direkte Link zwischen Kunst und Leben ist eine der zentralen Intentionen der <strong>PLATFORM</strong>.<br />

79


Eröffnung der Ausstellung Auf die Plätze! im Januar 2014.<br />

80


81 Experimente<br />

Foto: Alescha Birkenholz


Auf die Plätze! – eine Ausstellung mit Stühlen von über 40 Designer_innen war eine<br />

Antwort auf die Frage, wie Design anders als im Museum oder im Laden ausgestellt<br />

werden könnte. Die Stühle konnten benutzt und erspürt werden, waren Mobiliar von<br />

Fortbildungen, Gesprächsrunden, Veranstaltungen und Demonstrationen. Angehende<br />

Schreinermeister_innen kamen und testeten, Stuhlhersteller_innen, Manager_innen<br />

eines Automobilkonzerns, Schüler_innen, Liebhaber_innen, Künstler_innen,<br />

das Publikum unserer Veranstaltungen, die Designer_innen selbst. Wir lieben<br />

es noch immer, mit einigen dieser Stühle zu leben und zu arbeiten.<br />

Elisabeth Hartung, <strong>PLATFORM</strong> Projektleitung<br />

82


Foto: Alescha Birkenholz<br />

Die Ausstellung Auf die Plätze! zeigte über 40 Stühle internationaler Designer_innen.<br />

83


Alle Fotos: Alescha Birkenholz<br />

Experimente<br />

84


Design zum Leben – Die Ausstellung<br />

Auf die Plätze! lädt die Besucher_innen<br />

ein, die ausgestellten Stühle zu testen<br />

und Platz zu nehmen.<br />

85 Navigation


Während des Amateur Workshop #5 Sisyphus on Tour des Designers Jerszy Seymour wurde die Installation mit neuen<br />

Objekten der Besucher_innen aus Vierkanthölzern und Polycaprolacton-Wachs weiterentwickelt.<br />

Alle Fotos: Alescha Birkenholz<br />

Experimente<br />

86


Aus dem Vortrag A General Theory of Design von Jerszy Seymour am 26. März 87 2015 in der <strong>PLATFORM</strong>.<br />

Experimente


„Eating-Designerin“ Marije Vogelzang präsentiert im Rahmen des Sommerprogramms<br />

FOOD SOUND UNDERGROUND der Reihe Transforming Cities ihre Pasta Sauna im MaximiliansForum.<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

Foto: Yves Krier<br />

In einem abgeschlossenen Raum wird die Pasta hergestellt und gekocht – die dabei erzeugten<br />

Wasserdämpfe schaffen eine Atmosphäre wie in einer Sauna.<br />

Experimente<br />

88


Die Besucher_innen sind in die Pasta Sauna eingeladen, selbstgemachte Pasta zu essen und den besonderen<br />

Prozess vom Zubereiten des Essens zu erfahren.<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

Die experimentelle Installation spielt mit den Sinnen – der Duft, die Temperatur, die Musik und der<br />

Geschmack vereinen alle Zutaten zur Pasta Sauna.<br />

89 Experimente


Foto: Alescha Birkenholz<br />

Navigation<br />

Experimente<br />

90


Die Damenkapelle in Aktion – zur 91 Eröffnung der Ausstellung NEIN von Anna McCarthy.


Foto: Vivi D'Angelo<br />

Besucher_innen Navigationerlebten in dem Sommerprogramm<br />

92<br />

FOOD SOUND UNDERGROUND Experimente wie hier bei Mycel im MaximiliansForum.


93 Experimente<br />

Beide Fotos: Alescha Birkenholz


Foto: Yves Krier<br />

Experimente<br />

94


95 Stefan Winter, On the Path of Death and Life, MaximiliansForum Navigation 2013.


Stühle auf Sockeln, Handys hinter Vitrinen oder Fahrräder in Regalen. Willkommen auf dem<br />

Abstellgleis für leblose Designobjekte! Das Dilemma von Design im Museum ist paradox:<br />

Einerseits werden Alltagsgegenstände zu Kultobjekten erklärt, andererseits kommt man sich<br />

vor wie in einem etwas exklusiveren Warenhaus. Anfassen ist hier allerdings verboten. Einen<br />

Ort, der Alltagskultur in all ihren Facetten vermittelt, stellt man sich anders vor: echter und<br />

lebendiger. Aber wie geht das? Wie kann man Design vermitteln und zwar so, dass es alle verstehen?<br />

Während ein Kunstobjekt immer seinen Kontext, sein eigenes Bezugssystem mit sich bringt,<br />

ist das bei einem Industrieprodukt nicht der Fall. Im Gegensatz zu dem einen Original im künstlerischen<br />

Sinn wird das Designprodukt in der Regel seriell hergestellt, ist Massenware. Darin<br />

besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen Kunst und Design.<br />

Im Museum wird Design aber als Kunst präsentiert. Die Folge: „Designobjekte verlieren ihre<br />

Aura“, sagt Michael Geldmacher von Neuland Industriedesign aus München.<br />

Als Betrachter fragt man sich: Was ist so besonders an einem Stuhl, wie zum Beispiel dem<br />

Plastic Chair von Charles und Ray Eames, der mir im Museum auf einem Podest begegnet, auf<br />

dem ich aber auch im Wartezimmer jeder zweiten Arztpraxis sitze? Die Besonderheit erschließt<br />

sich nur, wenn man die Möbel und Produkte in ihren historischen und gesellschaftlichen Bezügen<br />

präsentiert. Das passiert allerdings in den seltensten Fällen, zumindest nicht in den ständigen<br />

Sammlungen. Meistens reihen sich die Dinge hier kommentarlos aneinander.<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> geht andere Wege. Auf die Plätze! präsentierte über 30 Stühle zeitgenössischer<br />

Gestalter – von Designgrößen wie Konstantin Grcic oder Jerszy Seymour bis hin zu jungen<br />

Talenten. Die Besucher waren eingeladen, Platz zu nehmen und die Stühle auf ihre Funktionalität<br />

zu testen. Im direkten Nebeneinander wurden so die unterschiedlichen Ansätze der<br />

verschiedenen Designer deutlich, die Materialien und die Entwürfe in ihrer realen Existenz<br />

erfahrbar.<br />

Katharina Altemeier, Autorin, Redakteurin<br />

Museen rauben Designobjekten ihre Aura. Wenn man in ein Designmuseum geht, denkt man,<br />

die ganze Welt besteht aus einer Ansammlung wunderschöner Dinge – es gibt aber keinen<br />

Bezug zur Realität. Was für ein Mehrwert ergibt sich, wenn man Stühle, Computer oder was<br />

auch immer im Museum auf Sockeln präsentiert bekommt – außer dem bloßen Wiedererkennungswert?<br />

Michael Geldmacher, Industrial Designer<br />

Für die Publikation der <strong>PLATFORM</strong> hatte ich die Ehre, den Musiker Salewski zu interviewen. In Anbetracht dessen,<br />

dass seine Verweigerung moderner Kommunikationsmittel im Zusammenhang mit seiner Aufführung<br />

im MaximiliansForum vom 1. Mai Wider die Verherrlichung der Arbeit eine schöne Symbiose ergab, war das<br />

Gespräch sehr inspirierend für mich persönlich.Es spricht für die <strong>PLATFORM</strong>, Künstler_innen wie Salewski<br />

maximalen Raum und Zeit zu bieten und ihnen dabei auch gleichzeitig gerecht zu werden. Bitte weiter machen!<br />

Marcus Grassl, Journalist<br />

Experimente<br />

96


Gemeinhin verdichten Tagclouds (deutsch: Schlagwortwolken) das Wesentliche einer Botschaft<br />

und dienen den Lesern zur schnellen Orientierung und Inspiration. Jagt man nun die Website der<br />

<strong>PLATFORM</strong> (www.platform-muenchen.de) durch einen Tagcloud-Generator, so ergibt ein spannendes<br />

und sympathisches Bild der zentralen Arbeitsbereiche und Wirkungsmechanismen der<br />

Einrichtung, die sich 2014 auch als Schauplatz neuer Veranstaltungsformate an der Grenze zwischen<br />

analog und digital vorgestellt hat. Die Invasioni Digitali brachte ein digitales Publikum in die<br />

<strong>PLATFORM</strong> und wurde aus ganz Europa über Twitter verfolgt. Auch als Fortbildungseinrichtung für<br />

Kuratoren und die Kreativwirtschaft erweitert die <strong>PLATFORM</strong> den Wahrnehmungs- und Wirkungshorizont<br />

der Teilnehmer ins Digitale: so eröffnen Formate wie der Workshop Wie findet mich die<br />

Öffentlichkeit? im Kontext der Sommerakademie wesentliche Perspektiven auf eine zeitgemäße<br />

Kommunikation und Selbstdarstellung in den neuen Medien.<br />

Christian Gries, <strong>Kultur</strong>konsorten<br />

97<br />

Stimmen


Freund_innen und Freundeskreise überall.....<br />

die Freund_innen der Literatur berauschen sich oft nur dafür<br />

die Theaterfreund_innen streiten über verwegene Inszenierungen<br />

die Freund_innen von Architektur und Stadtplanung sind oft verzweifelt, was ihnen heute<br />

so geboten wird<br />

die Freund_innen der Musik verzweifeln an der Politik, zumindest in München in diesen<br />

Tagen begeisterte Kunstfreund_innen haben Schwierigkeiten, die heutige Vielfalt noch<br />

zu überschauen. Und was ist überhaupt Kunst?<br />

Alle erwähnten Disziplinen – und andere auch – müssen ihre Schubladen aufmachen<br />

und auf eine große Plattform schütten. Die Gesellschaft braucht Orte, an denen interessierte<br />

Bürger_innen das Verständnis für Strömungen und Veränderungen sehen, lernen,<br />

hören und verstehen können. Und dann werden sie diese Erfahrungen im privaten und<br />

beruflichen Umfeld einbringen und damit kreativ bereichern. <strong>Kultur</strong>elle und wirtschaftliche<br />

Produktion sind nicht voneinander zu trennen, die Gesellschaft, die Bürger_innen<br />

brauchen beides.<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> mit ihren vielfältigen Ansätzen und Aktivitäten kann in diesem Sinne eine<br />

prägende Rolle spielen. Ich wünsche euch viel Erfolg und auch Spaß für die nächste Zeit.<br />

Hans-Joachim Heins, Vorstand Kunstclub13 e.V.<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> bot uns einen wundervollen, bereichernden Rahmen, um innovative,<br />

bewusstseinsbildende Formate in der Managementausbildung anzudenken.<br />

Wir freuen uns, wenn wir die <strong>PLATFORM</strong> weiter als Raum für Innovation<br />

und Cocreation nutzen können.<br />

Christian Jacobs, Geschäftsführer J&P GmbH München<br />

Jenseits vom lokalpatriotischen Wohlfühlmantra, dem Mir-san-Mainstream oder dem Diktat des Angenehmen<br />

sollte es Raum geben für das Fragmentarische, das Unsichere, das Konfrontative. Statt ausschließlich<br />

mit einer Ästhetik, die bejaht, sollte es ebenso möglich sein, sich mit einer Ästhetik, die das<br />

Equilibrium der Realität in Frage stellt, zu befassen. Der Ort hierfür ist der Raum der Stadt, trotz oder<br />

wegen ihrer fehlenden oder überbordenden Schönheit. Und dies unterstreicht die Diversität, die ein<br />

Hauptmerkmal unserer Metropolen darstellt. Eine kalkulierbare Kunst, die Erfolg garantiert – ob freiwillig<br />

oder unfreiwillig –, steht in solchen Momenten oder Kontexten im Kontrast zum Ungewissen und Unvorhergesehenen<br />

als Bestandteil einer Freiheit der Gestaltung. Im Fall einer Kunst, die sich den Wünschen<br />

des Publikums entzieht, lässt sich natürlich die Wirkung auf das Publikum schwer prognostizieren. Aber:<br />

Risiko wird dadurch zur Hoffnung, zur Chance, zum Überraschungsmoment. Man muss diese Zusammenhänge<br />

nicht unbedingt als Kontrast wahrnehmen. Vielleicht eher als Kontinuum. Diesem Kontinuum<br />

in seiner ganzen Breite gilt es, ebenso Raum zu schaffen, mit all seinen schroffen Variablen und harschen<br />

Möglichkeiten. Dafür steht die <strong>PLATFORM</strong>, und wir sind ihr und ihrer Initiatorin Elisabeth Hartung dankbar<br />

für die Unterstützung unserer Projekte.<br />

Mark Kammerbauer, Architekt<br />

Das MaximiliansForum ist ein zentraler Ort für Münchens <strong>Kultur</strong>. Er ist mitten in der Stadt, genauer<br />

gesagt unter der Maximilianstraße und trotzdem frei von jeglichem Kommerz. Ich konnte den Raum<br />

vor zwei Jahren bespielen, es ist eines meiner Lieblingsprojekte. Viele meiner Freunde haben ihn<br />

auch bespielt, es war jedes Mal großartig und überraschend. Ich finde, der Ort hat durch die Kooperation<br />

mit der <strong>PLATFORM</strong> ein besonderes Profil bekommen. Die Stadt sollte sich mehr um solche<br />

Kooperationen bemühen.<br />

Steffen Kehrle, Atelier Steffen Kehrle<br />

Offenheit-Neugier-Begegnung-Überraschung-Freude<br />

Arno Lösler, Vorstand Kunstclub13 e.V.<br />

Experimente<br />

98


Wir konnten <strong>PLATFORM</strong> im Rahmen der EUROCITIES-Veranstaltung im Hofbräuhaus 2014 kennen<br />

lernen. Schon beim ersten Besuch zu einer unverbindlichen Besprechung bei <strong>PLATFORM</strong><br />

wurde klar: Hier geht es um Inhalte und wahre Gestaltung und nicht nur um die Erfüllung eines<br />

Zwecks. Deshalb war auch schnell klar, dass wir uns gerne an dem Projekt beteiligen. Aus einer<br />

ersten Anfrage an eine Band wurden letztlich der Auftritt zweier Trikont-Bands und eine eigens<br />

für die Konferenz produzierte CD mit vielen TRIKONT-Beiträgen. Das Tolle und letztlich wahrscheinlich<br />

auch die Basis für die fruchtbare Zusammenarbeit ist die Offenheit, mit der das PLAT-<br />

FORM-Team an die Gestaltung dieses Events herangegangen ist. Ein so sympathisches Fehlen<br />

von festgefahrenem „Wir machen es immer so“-Denken verbunden mit vollstem Einsatz bis zum<br />

Tag der gelungenen Veranstaltung sind seltene aber wichtige Eigenschaften im heutigen <strong>Kultur</strong>betrieb,<br />

die anzueignen und zu leisten es sich lohnt.<br />

Christoph Lutz, Booking TRIKONT<br />

Möbelklassiker sind <strong>Kultur</strong>güter.<br />

Das wird besonders<br />

klar, wenn ein Stuhl im Museum<br />

und in einer Arztpraxis<br />

steht. Daran merkt man<br />

doch, dass es jeden etwas<br />

angeht!<br />

Corinna Rösner, Stellv. Direktorin Die Neue Sammlung, Design in der Pinakothek der Moderne München<br />

Fazit: viel zu viel und viel zu<br />

oft und oft viel zu kurz und<br />

viel zu oft keine Zeit = animierend<br />

= danke + mehr<br />

davon!<br />

Corinna Rösner, Stellv. Direktorin Die Neue Sammlung, Design in der Pinakothek der Moderne München<br />

Künstlertalks in der <strong>PLATFORM</strong> ... es macht Spaß, sich auf Unbekanntes einzulassen. Wie zu jenem Talk<br />

mit Duncan Swann und Sasha Gora. Der Künstler war eine Empfehlung von Freunden, warum also nicht im<br />

Gastatelier der <strong>PLATFORM</strong> eine neue Position kennenlernen? Um es gleich zu sagen: In der Summe ein<br />

hervorragender Talk, sehr gut und absolut professionell von der Moderatorin vorbereitet. Umgeben von den<br />

großformatigen Arbeiten des Künstlers inmitten seines Ateliers lässt es die aufkommenden Fragen mit den<br />

teilweise noch unfertigen Bildern in den Dialog treten.<br />

Wann ist ein Bild fertig (wird von Duncan Swann spontan entschieden - kann aber eine Weile dauern)? Braucht<br />

es noch einen Kontrapunkt zum Schluss (ja, sonst wäre es ja langweilig)? Sind die kleinen Arbeiten Studien<br />

(nein, so kann man spontan auch außerhalb einer klassischen Ateliersituation wunderbare Bilder schaffen)?<br />

Wo kommen die Figuren auf den Bildern her (sie stammen aus dem Münchner Spielzeugmuseum)?<br />

Der Talk bringt den Künstler sehr viel näher. Die Bilder nimmt man jetzt gänzlich anders wahr und der Künstler<br />

ist nicht einfach nur ein Name, sondern die Summe aus seiner Persönlichkeit und seinem spannenden Werk.<br />

Ein Erlebnis, das Lust auf mehr macht ...<br />

Ralph Senft, Sammler<br />

It was inspiring for me to be programmed in between a great line up of good quality content<br />

mixed with experimental projects in an extraordinary location.<br />

Marije Vogelzang, Eating Designer<br />

99<br />

Stimmen


Think Tank im Süden<br />

Eine <strong>PLATFORM</strong> für<br />

100


Gegenwart und Zukunft<br />

Fragenstellen treibt an, ist Ausdruck von Neugierde, sucht Antworten und Dialoge. Die<br />

<strong>PLATFORM</strong> stellt selbst Fragen und lässt Fragen zu. Fragen zur Kunst und zur <strong>Kultur</strong>, zu ihren<br />

Bedeutungen für die Menschen, für die Gesellschaft und zu zukünftigen Entwicklungen und<br />

Möglichkeiten. In Symposien, Gesprächsabenden und Publikationen schafft die <strong>PLATFORM</strong><br />

Raum für Diskurse und ein Bewusstsein für drängende kulturelle, politische und gesellschaftliche<br />

Themen unserer Zeit. Menschen kommen zusammen und tauschen sich aus – die Kunst<br />

ist nicht nur Gegenstand der Diskussionen, sondern eröffnet zugleich neue Sichtweisen und<br />

Perspektiven auf gesellschaftliche, wirtschaftliche oder soziale Fragestellungen.<br />

101


Wir stellen Fragen – den Künstler_innen, den Politiker_innen, unseren Partner_innen,<br />

uns selbst. Kunst handelt immer auch davon, wer wir sind und wer wir sein<br />

wollen. Dass dabei noch Fragen offen bleiben, ist plausibel. Man muss es nur zulassen<br />

können, gleich nicht auf alles und jedes die einzig richtige Antwort geben<br />

zu können. Vieles ist nur nicht so leicht vorstellbar, weil es eben nichts Vergleichbares<br />

gibt.<br />

Elisabeth Hartung, <strong>PLATFORM</strong> Projektleitung<br />

Think Tank im Süden<br />

102


Foto: Vivi D'Angelo<br />

103


Foto: Alescha Birkenholz<br />

Think Tank im Süden<br />

104


105 Think Tank im Süden<br />

Prabhakar Pachpute (r.) und Sumesh Sharma von der<br />

Clark House Initiative Bombay im Gastatelier der <strong>PLATFORM</strong>.


Foto: Alescha Birkenholz<br />

Gastkünstler Calum Greaney (2.v.l.).<br />

106


Einen Raum schaffen, in dem sich Respekt und Disput, Spiel und Strategie, Sinnlichkeit<br />

und Theorie nicht ausschließen, ist das erklärte Ziel der <strong>PLATFORM</strong>.<br />

Elisabeth Hartung, <strong>PLATFORM</strong> Projektleitung<br />

107 Think Tank im Süden


Foto: Alescha Birkenholz<br />

Think Tank im Süden<br />

108


109<br />

Das Kolloquium Interims – Räume auf Zeit zum Thema kulturelle Zwischenraumnutzung<br />

mit Gästen aus Kunst, <strong>Kultur</strong>, Architektur und Politik im Pathos in München.


Foto: Alescha Birkenholz<br />

110<br />

Installation zum Neustart der <strong>PLATFORM</strong> im November 2013.<br />

Nullest, solenit, id ut excerferum reperaturis eum et ipideni sc


Andreas Garkisch (03 Architekten), Matthias Ottmann (Südhausbau KG), Susanne Ritter (Referat für Stadtplanung und<br />

Bauordnung), Frank Kaltenbach (Moderation), Corbinian Böhm (Empfangshalle München), Axel Markwardt (Kommunalreferat),<br />

Sebastian Kruse (Umspannwerk München) und Marc Gegenfurtner (<strong>Kultur</strong>referat) (v.l.) in der Diskussion zur Zwischenraumnutzung<br />

Interims – Räume auf Zeit.<br />

Foto: Elisabeth Hartung<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

Alles nur geklaut? Diskussionsrunde zur Frage nach der Urheberschaft in Kunst und Design.<br />

V.l.: Florian Mercker (Rechtsanwalt), Nils Holger Moormann (Designer), Oliver Herwig (Journalist), Markus Benesch (Designer)<br />

und Christian und René Landspersky (what remains gallery).<br />

111 Think Tank im Süden


Auf die Plätze! zeigte über 40 Stühle von Desigern_innen wie Cohen, Grcic, Seymour u.a. In einer Talkrunde sprachen<br />

unter der Moderation von Katharina Altemeier der Designer Michael Geldmacher, Corinna Rösner (Neue Sammlung) und<br />

Elisabeth Hartung (v.l.) über die Ausstellungspraxis von Angewandter Kunst.<br />

Alle Fotos: Alescha Birkenholz<br />

Dialoge und großes Interesse zeichnen die Veranstaltungen der Reihe An was arbeiten Sie gerade? aus.<br />

Think Tank im Süden<br />

112


Was kommt – Was bleibt? Podiumsdiskussion mit Christian Landspersky, Sasha Gora,<br />

René Landspersky und Kilian Stauss (v.l.).<br />

113 Think Tank im Süden


Foto: Alescha Birkenholz<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> wird von einem Beirat mit Vertreter_innen aus Kunst und <strong>Kultur</strong>, Wirtschaft und Politik unterstützt. Dr. Elisabeth Hartung, Michael Buhrs,<br />

Prof. Julian Rosefeld, Monika Renner, Dr. Susanne May, Esther Donatz, Dr. Anneliese Durst, Gerhard Scherbaum, Prof. Peter Naumann, Jessica Kallage-Götze.<br />

Auf dem Foto nicht zu sehen sind Marc Gegenfurtner, Dirk von Gehlen, Konstantin Grcic, Gabriele Neff, Gülseren Demirel, Klaus-Peter Rupp.<br />

Think Tank im Süden<br />

114


Für München wünsche ich mir an verschiedenen Orten<br />

der Kunst intensivere Debatten über akute gesellschaftliche<br />

Fragen. Nicht nur die xenophoben Demonstrationen<br />

der Organisation Pegida, auch der Umgang mit Flüchtlingen<br />

in München wie andernorts haben auf erschreckende<br />

Weise gezeigt, dass die meist diffuse Angst vor dem<br />

und den Anderen unser Zusammenleben in Deutschland<br />

beeinflusst. Die besonders in München aktiven Anti-Pegida-Demonstrationen<br />

sind ein gesellschaftspolitischer<br />

Weg, Haltung in brisanten Zeiten zu zeigen. Aktionen wie<br />

die Einrichtung eines Flüchtlingswohnortes im Glockenbachviertel,<br />

wie sie derzeit von Aktivist_innen als Bellevue<br />

di Monaco gefordert und hoffentlich durchgesetzt<br />

werden, sind grundlegend wichtig. Doch Rassismus,<br />

Fremdenfeindlichkeit, Migration, Flucht und Asyl sind<br />

in vielen Kunstinstitutionen noch immer keine Themen,<br />

denen umfassend Raum gegeben wird. Ich vermisse an<br />

diesen Orten der Kunst lebendige Diskussionen, mutige<br />

Ausstellungen wie Projekte über Herausforderungen<br />

unseres Zusammenlebens in Deutschland und in<br />

einer multiethnischen, kulturell heterogenen Großstadt<br />

wie München. Ja, diese Debatten finden im Kontext von<br />

Stadtteilkultur durchaus statt, doch warum nehmen sich<br />

zentrale <strong>Kultur</strong>einrichtungen (staatliche wie städtische)<br />

hier oftmals noch zurück? Ausnahmen sind selbstverständlich<br />

vorhanden, gerade die Münchner Kammerspiele<br />

zeigen häufig, wie künstlerisch in Theaterstücken<br />

und in Gesprächsformaten ein Finger in die Wunde gelegt<br />

werden kann. Themen wie Einwanderung und kulturelle<br />

Vielfalt sind an vielen Kunstinstitutionen jedoch meist<br />

als Problemstellungen in die Kunstvermittlung verlagert,<br />

gehören aber eigentlich in das Ausstellungsprogramm<br />

der Häuser. Die <strong>PLATFORM</strong> könnte hier eine prominente<br />

Position einnehmen und deutlicher als Institution am Puls<br />

gesellschaftlicher Herausforderungen in Erscheinung<br />

treten. Damit wird dieses Forum auch weiterhin zeitgemäße<br />

wie zukunftsträchtige Antworten auf eine zentrale<br />

Frage suchen, die auf der Homepage der <strong>PLATFORM</strong> bereits<br />

formuliert wird: „Was macht die <strong>Kultur</strong> einer Stadt<br />

aus?“<br />

Burcu Dogramaci, Universitätsprofessorin am Institut für Kunstgeschichte<br />

115<br />

Stimmen


Erst vor wenigen Tagen fiel mir beim Blättern das neue Layout des bilingualen österreichischen<br />

Kunstmagazins Spike auf. Diese Neugestaltung ist auf Mirko Borsche zurückzuführen.<br />

Mirko im Kontext bildender Kunst löst bei mir eine mémoire involontaire an die PLAT-<br />

FORM aus. Denn das neue Erscheinungsbild der <strong>PLATFORM</strong> ist von ihm. Schon mehrere<br />

Tage vor der Eröffnung kursierten die Entwürfe im Netz. Auch die Eröffnung selbst trug<br />

etwas von Mirkos Handschrift. Er hatte in den Ausstellungsraum einen Orientteppich ausgerollt,<br />

den er als Layout für die Präsentation der <strong>PLATFORM</strong>-Publikation nutzte. Layout,<br />

so dachte ich in dem Augenblick, könnte die Blaupause für die kuratorische Strategie der<br />

<strong>PLATFORM</strong> sein. Sowohl um verschiedene Formate miteinander zu verbinden, als auch<br />

die konkreten Räume (hierzu zählen u.a. das MaximiliansForum, die Gastateliers) mit den<br />

Räumen im Netz, den Publikationen zu verlinken. Vergleichbar mit den Ausstellungen von<br />

Monika Huber oder Anna McCarthy, die sich aus dem 2014-Schwerpunkt der <strong>PLATFORM</strong><br />

zum Thema Protest ergaben. So verweisen die Ausstellung, der öffentliche Platz, als auch<br />

die Kämpfe um Demokratie gegenseitig aufeinander. In ihnen zirkulieren Rituale, Objekte<br />

und Auffassungen, die zum einen auf den Raum als eine kritische Praxis verweisen und<br />

zugleich die Begrenzungen des Raumes überwinden wollen. Diese Entgrenzungsversuche<br />

der <strong>PLATFORM</strong> verfolge ich mit gesteigerter Aufmerksamkeit.<br />

Übrigens war das Foto von Mirko im Spike unter der Rubrik „Contributor“ abgebildet. Auf<br />

derselben Doppelseite, in etwa der gleichen Höhe, sah man Kollektiv DIS, welche die Berlin<br />

Biennale 2016 kuratieren. Diese Nachbarschaft habe ich als ein Omen gedeutet ...<br />

Gürsoy Dogtas, Künstler, Kurator, Herausgeber<br />

Welche Beziehung besteht zwischen der Stadt München und seinen Designer_innen/Kreativen? In<br />

München mangelt es nicht an professionellen Designbüros mit der Bereitschaft zum Engagement<br />

und zum Dialog mit der Stadt. Auf der einen Seite stellt sich München als „Designhauptstadt“ dar,<br />

andererseits gibt es bisher nur wenige Beispiele für die Einbeziehung von Designer_innen in städtische<br />

Projekte. Das kreative Potenzial sollte sich die Stadt mehr zu Nutzen machen und sich stärker<br />

in einen aktiven Diskurs mit den Designer_innen öffnen.<br />

Konstantin Grcic, Industrial Designer<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> ist ein nicht mehr wegzudenkender wichtiger Ort für nachhaltigen<br />

künstlerischen Austausch und kreative Entwicklung in München. Sie bietet nicht nur<br />

wertvollen Arbeits- und Experimentierraum für die kulturelle Produktion, sondern<br />

regt zugleich in ihren verschiedenen diskursiven und interdisziplinären Formaten<br />

zum Nachdenken über Kunst, <strong>Kultur</strong> und die Gesellschaft im Hier und Jetzt und in<br />

der Zukunft an.<br />

Walter Heun, Geschäftsführer JOINT ADVENTURES<br />

Think Tank im Süden<br />

116


Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Unmerklich neigt sich die Epoche des<br />

Neoliberalismus und ihrer Doktrin des „Es gibt keine Alternative“ ihrem Ende<br />

zu. Neue Ideen anderer gesellschaftlicher Entwicklungsmöglichkeiten scheinen<br />

wieder möglich. Die Frage ist nur, ob wir (das kulturell und politisch gebildete<br />

Bürgertum) diese Chance ergreifen. Während sich die politischen Parteien<br />

noch in Großen Koalitionen zusammenkuscheln, werden auch ganz andere,<br />

progressive Bündnisse denkbar. Die Frage, was Intellektuelle und sogenannte<br />

Kreative hier beitragen können jenseits ihrer alltäglichen Arbeitspraxis – diese<br />

Frage ist eine öffentliche und hoch politische Frage. In Bezug auf die PLAT-<br />

FORM und ihre mögliche Rolle in unserer Stadt schlage ich vor: den Begriff<br />

der ‚Kreativen’ und der Kreativwirtschaft zu hinterfragen. Er suggeriert eine<br />

umstandslos produktive Rolle von <strong>Kultur</strong> und kultureller Arbeit in der Stadtgesellschaft<br />

und lässt auf eine problematische Weise offen, ob es sich um<br />

wirtschaftliche Produktivität oder um Produktivität der Ideenbildung handelt.<br />

Hier ist jeglicher Anschein der Anbiederung an die Bedürfnisse sowohl der<br />

Stadtverwaltung als auch der Wirtschaft zu vermeiden. Die Autonomie der<br />

<strong>Kultur</strong> erfordert eher Reflexion als Produktion und Kreation. Ich schlage vor,<br />

die <strong>PLATFORM</strong> um Funktionen eines Think Tanks zu erweitern. Seine Aufgabe<br />

wäre es, Berichte, Gutachten, Pamphlete und Manifeste zu verfassen, Reden<br />

und Impulse zur Frage, was eine Stadt überhaupt ist und welche alternativen<br />

Entwicklungen unseres Zusammenlebens möglich wären. Zwei Themenfelder<br />

bieten sich an: Zum einen die soziale Frage im Allgemeinen und die von bezahlbarem<br />

Wohnraum im Besonderen. Sie betrifft <strong>Kultur</strong>schaffende genauso<br />

wie alle anderen. Zum anderen die Frage nach den Commons: nach sozialen<br />

und kulturellen Gemeingütern. <strong>PLATFORM</strong>: Nicht nur Produktionsort, sondern<br />

auch Modellbildungsort und Reflexionsinstanz zukünftiger wirklicher und<br />

möglicher Entwicklungen, aktueller und zukünftiger politischer Entscheidungen<br />

unseres urbanen Gemeinwesens.<br />

Michael Hirsch, Philosoph und Politikwissenschaftler<br />

Als Mit-Herausgeberin des Cultural Companion Earnest & Algernon<br />

genauso wie als Unternehmerin wünsche ich mir, dass die <strong>PLATFORM</strong><br />

weiterhin einen realen und geistigen Raum bietet für die Frage, wie wir<br />

in Zukunft wirklich leben und arbeiten wollen. Besonders wichtig finde<br />

ich den interdisziplinären Ansatz, das Ringen um wirkliche Begegnungen<br />

und echten Austausch und die Möglichkeiten, immer wieder das Fremde<br />

zu erfahren und zu integrieren. Die <strong>PLATFORM</strong> leistet hierzu mit Räumen<br />

und Aktivitäten einen wertvollen Beitrag und inspiriert zu mehr.<br />

Elisabeth Jacobs-Jahrreiß, Geschäftsführerin J&P GmbH<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> als dynamischer Ort für kulturellen Austausch ist aus der<br />

Stadt nicht mehr wegzudenken. Sie schlägt Brücken zwischen künstlerischer<br />

Produktion, offenen Ausstellungen und Diskurs unterschiedlichster Disziplinen,<br />

ist gleichermaßen Ideen- und Produktionswerkstatt. Design, bildende<br />

und darstellende Kunst können sich dort ausprobieren und wachsen. Genau<br />

diese Vernetzung ermöglicht es, die eigenen Sichtweisen immer wieder zu<br />

überdenken und neuen Ausdrucksformen und Umsetzungen wahrzunehmen.<br />

Diese positive Auseinandersetzung findet in der <strong>PLATFORM</strong> nicht nur auf<br />

inhaltlicher Ebene, sondern auch auf sozialer statt, und ermöglicht einzigartige<br />

Begegnungen zwischen <strong>Kultur</strong>schaffenden, Kreativen, Wirtschaft und der<br />

Öffentlichkeit.<br />

Anja Kaehny, Director Espace Louis Vuitton München<br />

117<br />

Stimmen


Über den Tellerrand<br />

hinaus<br />

Eine <strong>PLATFORM</strong> für<br />

118


München und für die Welt<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> ist ein Projekt der Landeshauptstadt München. Finanziert vom Referat<br />

für Arbeit und Wirtschaft ist eine ihrer Zielsetzungen, der Münchner Kunst und <strong>Kultur</strong> neue<br />

Märkte innerhalb Münchens und darüber hinaus zu erschließen sowie Partnerschaften mit<br />

internationalen Einrichtungen einzugehen. Als Pilotprojekt ist ihr dabei die Reflexion ihrer<br />

Position vor dem Hintergrund gegenwärtiger kultureller Entwicklungen ebenso zentral wie<br />

die Übernahme von besonderen Aufgaben für die Münchner Szene. Dafür schlägt die PLAT-<br />

FORM ausgehend von ihrer Basis im Münchner Süden ihre Zelte immer wieder an anderen<br />

Orten in der Stadt auf und geht Kooperationen innerhalb Münchens und darüber hinaus ein.<br />

Als neuartige kommunale Organisationsform arbeitet sie aktiv an der Internationalisierung<br />

des Kunststandortes München mit. Gastfreundschaft wird gelebt, indem Kurator_innen und<br />

Künstler_innen aus aller Welt nach München eingeladen und mit der Münchner Szene vernetzt<br />

werden. Im 100 Quadratmeter großen Gastatelier ist von Workshops und Ausstellungen,<br />

über neue Projekte bis hin zur Weiterentwicklung von bestehenden Arbeiten alles möglich.<br />

Darüber hinaus entwickelt die <strong>PLATFORM</strong> Austauschprojekte mit Partnern in anderen<br />

Ländern und Kontinenten. Schließlich ist es eines ihrer Ziele, Kunst und <strong>Kultur</strong> aus München<br />

international bekannt zu machen.<br />

119


Irreverence to your Speech, Ausstellung und Diskussion mit der Clark House Initiative 120 Bombay im Gastatelier der <strong>PLATFORM</strong> 2013.


Nullest, solenit, id ut excerferum reperaturis eum et ipideni sc<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

121<br />

München und die Welt


Foto: Jörg Koopmann<br />

The Smalpaze, Artwork in der Halle der <strong>PLATFORM</strong>.<br />

122


München ist eine Stadt, in der alle Kreativen längst selbstverständlich international<br />

tätig sind. Warum tut sich die Stadt so schwer, sich mit ihrer Kunstszene außerhalb<br />

zu positionieren? Höchste Zeit für mehr Selbstbewusstsein der eigenen <strong>Kultur</strong> in<br />

der Stadt gegenüber, für mehr Offenheit gegenüber dem Neuem und Fremden und<br />

dafür, offensiv Gastgeberrollen zu übernehmen. Wir als <strong>PLATFORM</strong> sind bereit für<br />

diese Aufgaben und haben schon längst damit angefangen, die Netze zu knüpfen.<br />

Elisabeth Hartung, <strong>PLATFORM</strong> Projektleitung<br />

123 München und die Welt


Navigation<br />

Das S/GHT Kollektiv aus Wien eröffnete im<br />

MaximiliansForum einen Pop-up Store<br />

mit Modedesigner_innen aus Wien und München.<br />

124<br />

Foto: Yves Krier


Foto: Elisabeth Hartung<br />

Zum Auftakt der Reihe Transforming Cities verwandelte der tschechische Künstler Jakup Nepraš<br />

das MaximiliansForum mit seinen multimedialen Arbeiten.<br />

125 München und die Welt


Foto: Alescha Birkenholz<br />

Navigation<br />

München und die Welt<br />

126


Nullest, solenit, id ut excerferum reperaturis eum et ipideni sc<br />

München und die Welt<br />

Die Installation in.visible 127 der koreanischen Künstlerin Jeongmoon Choi im MaximiliansForum. Navigation


Die Tänzerin und Historikerin Sandra Iché aus Frankreich realisierte in Kooperation mit<br />

JOINT ADVENTURES – Walter Heun in der <strong>PLATFORM</strong> im März 2015 ihre Performance Wagons Libres.<br />

Foto: Elisabeth Hartung<br />

München und die Welt<br />

128


Foto: <strong>PLATFORM</strong><br />

Junge Medienkünstler_innen und Kurator_innen aus Québec und Bayern trafen sich im März 2015<br />

im Theatersaal des Amerikahauses zu einem Screening. Der Künstler Philippe Hamelin und die Kuratorin<br />

Dominique Sirois-Rouleau aus Kanada wurden von der <strong>PLATFORM</strong> mit der Münchner Kunstszene vernetzt.<br />

Ein Austausch bayerischer Künstler_innen in der kanadischen Region folgt in Kooperation zwischen der<br />

<strong>PLATFORM</strong> und der Fonderie Darling in Montréal.<br />

129 München und die Welt


München und die Welt<br />

Während des Programmes FOOD SOUND UNDERGROUND kochte<br />

der tunesische-israelische Künstler Rafram Chaddad eine Pkeila im MaximiliansForum.


131 München und die Welt<br />

Foto: Yves Krier


Foto: Vivi D'Angelo<br />

München und die Welt<br />

132


Ich fand und finde euer Programm sehr abwechslungsreich, auch die<br />

Verknüpfung mit dem MaximiliansForum.<br />

Die Workshops fand ich alle prima. Besonders gut war der Workshop<br />

Common Grounds von Nina Fischer und Maroan el Sani.<br />

Schön, dass das MaximiliansForum so oft in die <strong>PLATFORM</strong> eingebunden<br />

war. Besonders gelungen fand ich die Ausstellung von Jakub<br />

Nepraš zurzeit von Unpainted. Ich hoffe sehr, dass die Kooperation<br />

<strong>PLATFORM</strong> MaximiliansForum beibehalten wird, da sich die beiden<br />

Räume ergänzen. Ich wünsche mir für die <strong>PLATFORM</strong> einen Standort<br />

mitten in München und noch mehr interessante Gäste aus aller Welt.<br />

Anette Bleisteiner, Künstlerin, Ateliermieterin der <strong>PLATFORM</strong><br />

I had a very good experience with <strong>PLATFORM</strong>. Working with an institute which is not a gallery or museum,<br />

but still, an exhibition space, was giving me a real freedom to work on my project. In a world where the<br />

collector is not making the artistic decisions, art could really develop, not from financial perspective, but<br />

from real experimental perspective. The work I did with <strong>PLATFORM</strong> was completely experimental and<br />

couldn’t suit normal galleries, because their biggest motivation is to sell. I could bring a visual idea, about<br />

Tunisia Jewish craft and realize it in a public space in Munich, giving local people the opportunity to be<br />

part of my thinking process. I find this kind of experiments and exposure crucial for the progress of artists<br />

and art. And I thank <strong>PLATFORM</strong> for that. In many close conversations I speak of this experience, and wish<br />

other places like <strong>PLATFORM</strong> will exist in the art world, it is so important for our future.<br />

Rafram Chaddad, Künstler<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> wird mit ihren vielseitigen Aktivitäten in der Stadt wahrgenommen, hier ist auch ein Lob für<br />

die Arbeit der <strong>PLATFORM</strong> anzubringen. Vorschlag: Die Frage, wie München außerhalb Münchens wahrgenommen<br />

wird, ist wichtig und virulent. Hier könnte eine weitere Aufgabe der <strong>PLATFORM</strong> liegen. Ist eine<br />

Kooperation mit dem Stadtmarketing München und dem <strong>Kultur</strong>referat München möglich?<br />

Esther Donatz, Galeristin<br />

In the cultural field there is much talk about curating, moderating, mediating and managing,<br />

but what about hosting? What role does hosting play in cultural production?<br />

What are the politics of hosting? And what labour does it involve?<br />

For there to be a guest, there must be a host, or so is implied. Dinner parties aside,<br />

hosting is multifarious: to hold an event, to welcome and entertain visitors, to stir<br />

a dialogue, to store data, to present information, and, even, to house a parasite.<br />

The <strong>PLATFORM</strong> Guest Studio hosts artists and designers, curators and scholars,<br />

participants and audiences. But beyond the business of hosting as such, it provides a<br />

context for contemplating hosting – the relationship between guest and host, and the<br />

ways in which culture is, and can be, hosted.<br />

Sasha Gora, <strong>PLATFORM</strong> Volontärin 2013/2014<br />

Since the future economy is dependent on intellectual property, the path from creative<br />

ideas to materialized concepts must be explored and supported to the greatest extent<br />

possible. <strong>PLATFORM</strong> is doing great work in establishing connections between the arts<br />

and the greater functions of our Munich community. I have personally enjoyed a successful<br />

collaboration and hope that the initiative continues to be fruitful for this city, and<br />

may serve as a model for other progressive municipalities.<br />

133<br />

John Jones, Performance Artist, Moderator<br />

Stimmen


Spielräume freisetzen oder Freiräume verspielen?<br />

Das Leben ist kein Kinderspiel, es ist ein Kräftespiel der Erwachsenen.<br />

Die wahren Spielfelder einer Stadt wie München sind abstrakt und in ständiger Bewegung: der Immobilienmarkt,<br />

die Industrie oder Themen der Sozialpolitik. Dieser Dynamik stellt unsere Gesellschaft unveränderliche<br />

Rituale gegenüber, auf permanenten, visuell und räumlich exakt definierten Spielfeldern, die mit hohem<br />

medialen Aufwand in den Mittelpunkt unseres kulturellen Gedächtniskonsenses gestellt werden: der Rasen<br />

der Fußball-Arena, die Bühnen für Konzerte, Oper, Tanz und Kleinkunst, Ausstellungs- oder Vortragsräume.<br />

Selbst Straßen und Plätze verwandeln sich zu Spielräumen, wenn sie ihrer Nutzung als Infrastruktur entledigt<br />

und für ihre eigentliche archaische Bestimmung als soziale Zentren von unserer Stadtgesellschaft<br />

eingenommen werden: für Feste, Konzerte oder Umzüge.<br />

Doch ist das Alles?<br />

Neben den Konstanten der Hochkultur braucht jede Stadt eine Subkultur, die keimt, gedeiht, aufblüht oder<br />

plötzlich wieder verschwindet. Diese Subkultur muss auch in einer überteuerten Stadt wie München Raum<br />

finden und gefördert werden. Dafür brauchen wir keine Spielbretter mit festen Regeln, abgezählten Spielsteinen<br />

und einseitigen Spielanleitungen. Wir brauchen offene Plattformen ohne Spielfeldbegrenzung, um<br />

Neues zu ermöglichen, von dem wir heute noch nicht die geringste Ahnung haben – unbürokratische Plattformen<br />

für ein kreatives Spiel ohne Grenzen! München hat erste Strukturen dafür geschaffen mit wunderbaren<br />

Veranstaltungen, die das kulturelle Leben bereichert und junge Talente gefördert haben. Die Stadt<br />

sollte diese Freiräume ausbauen und nicht verspielen.<br />

Frank Kaltenbach, Journalist<br />

Die Stadt München ist reich an Akteur_innen und Potenzialen für Kreativität. Was manchmal fehlt, ist die<br />

Identifizierung von geeigneten Orten und die Aktivierung ihrer Potenziale. Die Stadt braucht daher mehr<br />

Spielräume für temporäre Aneignung von Räumen für kulturelle Auseinandersetzung.<br />

Dazu müssen neue und alte Allianzen geknüpft und weiterentwickelt werden. Die <strong>PLATFORM</strong> arbeitet daran<br />

seit über fünf Jahren. Das Kreativquartier könnte so ein Ort werden. Als Stadtbaurätin würde ich mir<br />

wünschen, dass „Kreative“ auch die „normalen“ Stadtquartiere als interessantes Experimentierfeld jenseits<br />

der bekannten Pfade entdecken. Ob in Freiham, Neuaubing, Riem oder Obersendling – es gibt noch<br />

viele Potenziale.<br />

Ein solcher Prozess „kreativer Stadtentwicklung“ ist aber keine Einbahnstraße: Die Werte, die dabei für den<br />

Ort, die Stadt und die Beteiligten entstehen, bilden zugleich eine wichtige Ressource, einen neuen Impuls<br />

auch für die künftige Stadtentwicklung.<br />

Elisabeth Merk, Stadtbaurätin<br />

Von: jerszy<br />

Gesendet: Montag, 13. April 2015 16:15<br />

An: Hartung, Elisabeth<br />

Dear Elisabeth,<br />

It was really great meeting you and I want to thank you and Katharina and everybody at <strong>PLATFORM</strong> for<br />

the great hospitality and the clear and professional support. For us it was a very nice experience and<br />

we are very happy with working with you and the outcome. Please let all at <strong>PLATFORM</strong> know! I hope<br />

we will see us in the near future, perhaps for another escapade! in the mean time wishing you all the<br />

very best and warmest Jerszy<br />

Jerszy Seymour, Industrial Designer<br />

Think Tank im Süden<br />

134


Following my experience, <strong>PLATFORM</strong> distinguishes itself by its enthusiastic and<br />

innovative approach of art, combining traditional exhibition with production studios<br />

and workshops, and by its inspiring team. This young and dedicated team,<br />

concerned by cultural production and exploring new fields for art, supports the<br />

center trough its vision of building relevant cultural and creative business.<br />

I was really impressed by the truly interdisciplinary and intergenerational strategy<br />

maintained by <strong>PLATFORM</strong>. This approach brings a significant dynamism to the<br />

program and projects hosted by the center. By this singularity the center affirms<br />

its important role in the social, economic and cultural spheres of Munich. PLAT-<br />

FORM creates a space for exchange and discourse about art, diverse cultural<br />

works and their public in order to build and attract new partnership and ideas.<br />

I will remember from my experience in <strong>PLATFORM</strong> a genuine interest in expanding<br />

cultural production and mediation. The center offers a convivial and professional<br />

environment to think, examine and debate about cultural practices and<br />

the best platforms to develop for them. In that perspective, <strong>PLATFORM</strong> and its<br />

team generate exhibitions and events that are open to disciplinary crossing and<br />

original formats or views on art and culture. In fact, I think they initiate the perfect<br />

context to develop visionary kinds of contribution with professionals from different<br />

creative fields.<br />

I will keep from <strong>PLATFORM</strong> a sense of collaboration and teamwork consolidated<br />

around a sharp will of building a site that is relevant for artists, designers, curators<br />

and the public. I believe this initiative is socially and creatively significant not<br />

only to arts but also for the city and its influence.<br />

Dominique Sirois-Rouleau, Kunstwissenschaftlerin<br />

135<br />

Stimmen


Foto: Alescha Birkenholz<br />

Screening Navigation der Filme des Workshops Common Grounds von Nina Fischer und 136 Maroan el Sani im April 2014.


<strong>PLATFORM</strong><br />

Veranstaltungen, Ausstellungen<br />

Juli 2013 bis Juni 2015<br />

22. Juli bis 12. September 2013<br />

Satellit der <strong>PLATFORM</strong><br />

Untitled<br />

Chris Goennawein<br />

Seit 2013 arbeiten auch Kreative der angewandten Künste in den Ateliers der<br />

<strong>PLATFORM</strong> und Design und Architektur gehören zu ihrem Portfolio. Der Künstler und<br />

Grafiker Chris Goennawein realisierte im Satellit der <strong>PLATFORM</strong> im Referat für Arbeit<br />

und Wirtschaft eine auf den Ort bezogene Installation. Bei Untitled waren Symbole<br />

wichtiger Währungen der Welt die bestimmenden Elemente. Der international tätige<br />

Künstler und Grafiker hinterfragte durch die Anordnung der Währungszeichen zum<br />

englischen Wort „¥€$“ gewohnte Wahrnehmungsmuster und optische Rezeptionsprozesse.<br />

Der hell erleuchtete Neon-Schriftzug stellte einerseits eine bejahende<br />

Grundaussage dar, andererseits versinnbildlichte er als ironisch-kritischer Kommentar<br />

ökonomische Verhältnisse.<br />

18. September bis 9. Oktober 2013<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

Space is God<br />

Roland Burkart, Zora Kreuzer,<br />

Kriz Olbricht, Julien Viala<br />

Space is God – für die neuformierte <strong>PLATFORM</strong> in München war der Titel der ersten<br />

Ausstellung in der Halle der <strong>PLATFORM</strong> programmatisch. Space is God widmete sich<br />

den architektonischen und funktionalen Koordinaten der zentralen Ausstellungshalle.<br />

Der Raum als Forum dialogischer und kreativer Prozesse wurde zum Thema. Das Konzept<br />

entwickelten Julien Viala und Roland Burkart, die zu dieser Zeit in den Ateliers der<br />

<strong>PLATFORM</strong> arbeiteten, zusammen mit den Gastkünstlern Zora Kreuzer und Kriz Olbricht.<br />

Vier unterschiedliche Positionen zum Thema Architektur trafen in der Halle der<br />

<strong>PLATFORM</strong> aufeinander. Während Julien Viala sein Werk zwischen Architektur, Skulptur<br />

und Design ansiedelte und mit der Relevanz von Dingen und Räumlichkeiten spielte,<br />

stand bei Roland Burkart die Architektur an sich im Vordergrund. Er strukturierte Räume<br />

mit Wänden aus Licht und analysierte anhand von Zeichnungen verschiedene Bewegungs-<br />

und Wahrnehmungsmuster. Um Perzeption ging es auch in Kriz Olbrichts Werk:<br />

in meist öffentlichen Räumen nimmt er minimale Eingriffe vor, die als Entsprechung vorgefundener<br />

Strukturen gelesen werden können. Zora Kreuzer hingegen ließ sich durch<br />

den öffentlichen Raum inspirieren und verwandelte Farbe mittels Leuchtstoffröhren in<br />

einen Bildgegenstand.<br />

23. September bis 27. Oktober 2013<br />

Satellit der <strong>PLATFORM</strong><br />

Dreh und Angel<br />

Benjamin Lange, Tim Freiwald<br />

Neue Formate zu entwickeln und Besucher_innen mit Kunst in Berührung zu bringen,<br />

ist ein wichtiges Anliegen der <strong>PLATFORM</strong>. Im Satellit der <strong>PLATFORM</strong> im Referat für<br />

Arbeit und Wirtschaft wurde in dem Ausstellungsprojekt Dreh und Angel die Synthese<br />

von Innenarchitektur und Malerei erforscht. Der Diplomingenieur der Innenarchitektur<br />

Benjamin Lange und der Maler Tim Freiwald entwickelten gemeinsam ein Sitzmöbel,<br />

welches Raumgestaltung mit malerischem Denken verflocht. Der Rezipient konnte die<br />

bewegbare Holzkonstruktion nutzen und verstellen, um somit neue Raumordnungen und<br />

Kommunikationssituationen zu erschaffen.<br />

Als Begleitveranstaltung zur Ausstellung präsentierte die Geschichtenerzählerin<br />

Silvia Angel an einem Abend verschiedenste Fabeln und Anekdoten aus aller Welt. Inspiriert<br />

durch ein Projekt in Israel schlug sie mittels ihrer Erzählungen Brücken zwischen<br />

Generationen, Religionen und <strong>Kultur</strong>en.<br />

7. November 2013<br />

Gastatelier der <strong>PLATFORM</strong><br />

Künstlergespräch<br />

Duncan Swann<br />

Das 100 Quadratmeter große Gastatelier der <strong>PLATFORM</strong> ermöglicht Künstler_innen<br />

die Umsetzung besonderer Projekte. 2013 hatte der britische Künstler Duncan Swann<br />

einen Gastaufenthalt in der <strong>PLATFORM</strong>. Dort arbeitete er an einer Serie großformatiger<br />

Ölbilder. Über diese Serie Selected Outcomes sprach er in einem öffentlichen Gespräch<br />

mit Sasha Gora. Im Dialog mit der Moderatorin und dem Publikum wurden seine Arbeiten<br />

besprochen, aber auch die besondere Arbeitssituation von Künstler_innen in München.<br />

6. bis 9. November 2013<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

Talkshow<br />

Niko Abramidis, Roland Burkart,<br />

Jonas von Ostrowski, Amedeo Polazzo,<br />

Johannes Tassilo Walter<br />

Um mit neuen Formaten und Ausstellungssettings zu experimentieren, konnten fünf<br />

Künstler in der <strong>PLATFORM</strong> das Zusammenwirken von Gruppenausstellung und Themenausstellung<br />

erforschen. Die grundsätzliche Idee der Talkshow war der Versuch, ein<br />

Display für eine Talkrunde zu entwickeln, das die Grenzen zwischen dem klassischen<br />

Studio-Setting und einer Kunstinstallation subversiv auslotet. Ausgestellt wurden Werke<br />

der Künstler Niko Abramidis, Roland Burkart, Jonas von Ostrowski, Amedeo Polazzo und<br />

Johannes Tassilo Walter. Diese produzierten also das Setting und luden zu einer Talkrunde<br />

mit Wolfgang FLATZ (Künstler), Martin Blumenthal (Allianz <strong>Kultur</strong>stiftung) und Daniela<br />

Stöppel (Kunstraum) ein. Unter der Moderation von Leo Lencse wurde den Fragen nach<br />

dem Umgang mit der Kunst über die Ausstellungssituation hinaus nachgegangen.<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

137 Programm


4. November bis 8. Dezember 2013<br />

Satellit der <strong>PLATFORM</strong><br />

Symphonie eines Dialogs<br />

Philipp Weber<br />

Das Handwerk war viele Jahrzehnte aus der Designwelt ausgeschlossen. Philipp<br />

Weber schlug mit Hilfe innovativer Werkzeuge eine Brücke zwischen dem traditionellen<br />

Handwerk der Glasbläserei und der Musik. In seinem Projekt machte er ein<br />

altes Handwerk sinnlich neu erlebbar, indem er ein ‚Instrument‘ baute, das den Dialog<br />

zwischen dem Glasmacher und dem Werkstoff Glas visualisierte. Die musikalische<br />

Rhythmik der Glasverarbeitung trat in Erscheinung und legte eine neue Facette offen.<br />

Dadurch evozierte der Designer und Gewinner des DMY New Talents Award 2013 die<br />

Frage, inwiefern Design gerade durch Berücksichtigung der Traditionen des Handwerks<br />

Neues gestalten und Veränderungen bewirken kann.<br />

20. November 2013<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

Was kommt?<br />

Neustart der <strong>PLATFORM</strong><br />

Die <strong>PLATFORM</strong> feierte gemeinsam mit dem Bureau Mirko Borsche und allen<br />

Freund_innen und Besucher_innen ihren Neustart mit der Präsentation der neuen<br />

Programmatik, des neuen Erscheinungsbildes und der Publikation Welche Frage<br />

treibt Sie um?. 256 Fragen verschiedenster Menschen mit unterschiedlichen Rollen<br />

innerhalb der kulturellen Landschaft sind in dieser ersten Publikation vereint. Persönliche,<br />

politische, provokante und künstlerische Fragen unserer Gegenwart. Viel zum<br />

Nachdenken und zum Vorausdenken. Viel Stoff und Gelegenheit zusammen mit dem<br />

Publikum Diskurse zu führen.<br />

Für den Neustart wurde die Halle der <strong>PLATFORM</strong> neu gestaltet. Diese Installation<br />

war in den nächsten Wochen eine Plattform für verschiedene Formate und entwickelte<br />

sich kontinuierlich weiter.<br />

4. Dezember 2013<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

Design-Mittwoch<br />

Netzwerke<br />

Oliver Herwig, Mirko Borsche,<br />

Bernd Eigenstetter, Christian Jaeger,<br />

Tim Wichmann<br />

Eine Plattform zu sein für Diskurse, um verschiedene Aspekte der <strong>Kultur</strong>branche<br />

zu hinterfragen, ist eine wichtige Aufgabe. An diesem Abend sprachen die Diskussionsteilnehmer<br />

über das Netzwerken. Netzwerke – wie wichtig sind sie? Wie funktionieren<br />

sie? Ein Dialog über Persönlichkeit und Gestaltung, Netzwerken und Ausklinken,<br />

Tun und Lassen. Oliver Herwig, freier Journalist (u.a. Süddeutsche Zeitung,<br />

Frankfurter Rundschau, Monopol) in München und Lehrbeauftragter in Designtheorie<br />

an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und der Kunstuniversität Linz, im Gespräch<br />

mit Mirko Borsche (Bureau Mirko Borsche), Bernd Eigenstetter (Designit) und<br />

Christian Jaeger und Tim Wichmann (The Kaikai Company).<br />

18. Dezember 2013<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

Irreverence to your speech<br />

Clark House Initiative Bombay<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> gibt Raum für Fragen und Themen, die über die Grenzen Münchens<br />

hinaus gehen. Daher haben internationale Gäste, das Kuratoren-Team „Clark<br />

House Initiative Bombay“ und weitere Künstler_innen Irreverence to your speech entwickelt:<br />

Eine Ausstellung, die nur einen Abend lang existierte. Thematisiert wurde die<br />

Auseinandersetzung zeitgenössischer Künstler mit den faschistisch-politischen Ereignissen<br />

innerhalb ihrer Landesgeschichte.<br />

Kuratiert von Zasha Colah & Sumesh Sharma, Clark House Initiative Bombay,<br />

Diskussion mit Sumesh Sharma (Kurator, Mumbai), Prabhakar Pachpute (Künstler,<br />

Mumbai) und Kemi Bassene (Künstler, Paris). Moderiert von Saim Demircan (Kurator,<br />

Kunstverein München).<br />

Zu sehen waren Arbeiten von: Vivan Sundaram, Tushar Joag, Justin Ponmany,<br />

Kemi Bassene, Caecillia Tripp, Rupali Patil, Amol Patil, Prabhakar Pachpute, Sachin<br />

Bonde, Nikhil Raunak, Krishna Reddy, Yogesh Barve, Judy Blum Archive.<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

Programm<br />

138


13. Januar bis 7. Februar 2014<br />

Satellit der <strong>PLATFORM</strong><br />

Montagsgespräche –<br />

Allianzen zwischen <strong>Kultur</strong> und Wirtschaft<br />

Paul Huf, Christian Jacobs<br />

Mit der Reihe Montagsgespräche – Allianzen zwischen <strong>Kultur</strong> und Wirtschaft schuf<br />

die <strong>PLATFORM</strong> ein Forum für den Dialog zwischen zwei (scheinbar) unterschiedlichen<br />

Bereichen. Ziel dieser Reihe ist, besondere Allianzen vorzustellen, die zu ähnlichen<br />

Kooperationen inspirieren. Zum Auftakt lud die <strong>PLATFORM</strong> den Künstler Paul Huf und<br />

den Unternehmer Christian Jacobs ein. Seit Juli 2007 ist Paul Huf fester freier Mitarbeiter<br />

im Unternehmen von Christian Jacobs (J&P GmbH München). Die Kooperation<br />

mit dem Künstler öffnet dem innovativen Unternehmer neue Perspektiven und Denkweisen,<br />

die seine Firma und Projekte bereichern. Paul Huf hat diese Zusammenarbeit<br />

finanzielle Unabhängigkeit beschert und seine künstlerische Arbeit maßgeblich<br />

bereichert. Im Rahmen seiner Installation mit dem Titel Wer nichts außer sich selbst<br />

hat, sollte zumindest sich selber mögen! sprachen er und Christian Jacobs über ihre<br />

besondere Kooperation.<br />

17. Januar bis 9. Februar 2014<br />

MaximiliansForum<br />

Jakub Nepraš Städte wandeln sich. Aus diesem Grund konzipierte die <strong>PLATFORM</strong> im MaximiliansForum<br />

ein Programm, welches sich mit Transforming Cities auseinandersetzte<br />

und lud verschiedene Künstler ein, dieses Thema umzusetzen. Die raumgreifenden<br />

multimedialen Arbeiten, die der tschechische Medienkünstler Jakub Nepraš in der<br />

unterirdischen Passage installierte, vermittelten Bilder und Visionen maschinenartiger<br />

urbaner Landschaften und Gebilde, die von organischen Formen durchzogen<br />

sind. Sie illustrierten den fundamentalen Wandel in Kommunikation, Technologie und<br />

Gesellschaft. So entstehen in seinen Installationen Metaorganismen, in denen er den<br />

heutigen Lebensentwürfen neue angemessene natürliche Formen verleiht. Partner<br />

war die UNPAINTED media art fair.<br />

22. Januar bis 7. März 2014<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

Auf die Plätze!<br />

Über 30 Stühle u.a.<br />

von Nitzan Cohen, Stefan Diez,<br />

Christophe de la Fontaine,<br />

David Geckeler, Konstantin Grcic,<br />

Hannes & Max Gumpp,<br />

Superéquipe, Oleg Pugachev,<br />

Alexander Rehn, Jerszy Seymour<br />

und Harry Thaler<br />

Wie stellt man Design angemessen aus? Als reines Schauobjekt losgelöst von der<br />

ursprünglichen Anwendbarkeit oder als funktionalen Gebrauchsgegenstand? In welchem<br />

räumlichen Kontext bzw. welchem architektonisch-szenografischen Rahmen?<br />

Auf der Suche nach angemessenen Präsentationsformen ging die <strong>PLATFORM</strong> derartigen<br />

Fragestellungen nach und zeigte über 30 Stühle aktueller Designer wie Cohen,<br />

Grcic und Seymour.<br />

In der Talkrunde Auf die Plätze! moderierte Katharina Altemeier ein Gespräch zu<br />

diesem Thema mit Michael Geldmacher (Industriedesigner), Elisabeth Hartung (Leiterin<br />

<strong>PLATFORM</strong>) und Corinna Rösner (Stellvertretende Direktorin, Die Neue Sammlung).<br />

1. Februar 2014<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

Gemacht! Done!<br />

Uli Aigner<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> schafft Präsentationsforen für Kreative und sucht Kooperationen<br />

mit Partnern. Gemacht! Done! ist eine digitale Publikation, die das Geschehen in der<br />

Städtischen Kunsthalle München, Lothringer13, in den von Uli Aigner kuratierten Jahren<br />

2006 bis 2010 chronologisch dokumentiert. Künstler_innen und Publikum sprachen<br />

über die Produktionsbedingungen von Kunst heute. Anwesende Künstler_innen<br />

u.a.: Anton Bosnjak, Lisa Erb, Matze Görig, Franka Kaßner, Cyrill Lachauer, Anna Mc-<br />

Carthy, Jürgen Schlattl, Alcuin Stevenson, Stefanie Trojan und Tobias Yves Zintel.<br />

Foto: <strong>PLATFORM</strong><br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

Foto: Jakub Nepraš<br />

Foto: <strong>PLATFORM</strong><br />

139 Programm


21. Februar bis 9. März 2014<br />

MaximiliansForum<br />

Designerinnenfilme<br />

Ayzit Bostan, Gioia Meller Marcovicz<br />

Der Diskurs über Veränderungen und Herausforderungen im Design wird von der<br />

<strong>PLATFORM</strong> in dem Programm Transforming Design behandelt. Den Auftakt zu diesem<br />

Programm gestalteten zwei Designerinnen, die stets neue kreative Kontexte erschließen,<br />

vereint in einem visuellen Dialog im Grenzbereich zwischen Mode, Kunst und<br />

Produkt. Präsentiert wurden die Videoinstallationen All You Can See von Ayzit Bostan<br />

und How to make a black dress von Gioia Meller Marcovicz im atmosphärisch verdichteten,<br />

urbanen Setting des MaximiliansForum. Während Morcovicz’ Film gestalterisch-handwerkliche<br />

Produktionsprozesse offenlegte, hinterfragte Bostan gängige<br />

Inszenierungsstrategien und Präsentationsformen von Mode. Die Filme waren jederzeit<br />

von außen einsehbar.<br />

25. Februar 2014<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

An was arbeiten Sie gerade?<br />

Carina Chitsaz-Shoshtary, Anne Gericke,<br />

Daniel Jendros, Anna Karsch,<br />

David Lehmann, Stephanie Müller,<br />

Ana Relvão<br />

An was arbeiten Sie gerade? ist eine Reihe der <strong>PLATFORM</strong>, die Kreativen ein Präsentationsforum<br />

für ihre Arbeiten bietet. Bei der ersten Veranstaltung dieser Reihe<br />

stellten junge Münchner Designer_innen unter der Moderation von Nina Holm und<br />

Lisa Hörstmann in Kurzvorträgen aktuelle Projekte und Arbeiten vor. Vom kleinen Detail<br />

bis hin zu großen Zusammenhängen wurden spannende Einblicke in die Sparten<br />

Schmuck, Industriedesign und Mode gewährt – all dies abseits ausgetretener Berufspfade<br />

und gängiger Präsentationsformen. Mit dieser Veranstaltung unterstützte die<br />

<strong>PLATFORM</strong> die lokale Designszene, indem sie den Kreativen eine Arbeitspräsentation<br />

und die Vernetzung untereinander möglich machte.<br />

26. Februar 2014<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

DESIGN + FILM<br />

Mike Mills, Mirai Mizue, Carsten Nicolai,<br />

Till Nowak u.a.<br />

Design bestimmt unser Leben. Das 90-minütige Filmscreening feierte vor allem<br />

grafisches Design an der Schnittstelle zu Popkultur und Kunst und warf auch einen<br />

Blick auf die serielle Massenproduktion von Objekten. Doch wenn Produktionsprozesse<br />

offengelegt werden, ist Vorsicht angebracht: es gibt keine einfachen Wahrheiten!<br />

Es wurden Filme gezeigt u.a. von Mike Mills, Mirai Mizue, Carsten Nicolai, Till Nowak.<br />

Das Filmprogramm wurde in Kooperation mit den Internationalen Kurzfilmtagen<br />

Oberhausen erstellt.<br />

10. März 2014<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

Montagsgespräche –<br />

Allianzen zwischen <strong>Kultur</strong> und Wirtschaft<br />

Wolfgang FLATZ, Christian Hirmer<br />

Eine weitere Veranstaltung zur Reihe Montagsgespräche – Allianzen zwischen <strong>Kultur</strong><br />

und Wirtschaft: Ein innovativer Unternehmer, ein vielseitig erfahrener Künstler, ein<br />

heruntergekommenes Fabrikgelände. Das waren die Komponenten für die Kooperation<br />

von Künstler Wolfgang FLATZ und Unternehmer Christian Hirmer am Kistlerhof.<br />

Aus dem Zusammenspiel von Innovation, Vision, Gestaltung, Geld und Risikobereitschaft<br />

entstand ein herausragendes Leuchtturm-Modell im Süden Münchens. Als<br />

Best-Practice-Beispiel für eine Allianz zwischen <strong>Kultur</strong> und Wirtschaft sprachen die<br />

beiden Partner über ihre Zusammenarbeit und ihr Projekt am Kistlerhof.<br />

28. bis 30. März 2014<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

Was kommt – Was bleibt?<br />

what remains gallery<br />

Calum Greaney, Alexander Eisfeld,<br />

Künstler_innen und Gestalter_innen<br />

der <strong>PLATFORM</strong>-Ateliers<br />

Das Fragenstellen und Anregen zu Diskursen zeigt sich kontinuierlich in den Veranstaltungen<br />

der PLATRFORM. Die what remains gallery, konzipiert von den Künstlern<br />

Christian und René Landspersky, entwickelte für das 5-jährige Jubiläum der<br />

<strong>PLATFORM</strong> unter dem Motto Was kommt? gemeinsam mit den Künstler_innen der<br />

<strong>PLATFORM</strong> eine Installation, in der abgeschlossene Kunstwerke wiederaufgenommen<br />

bzw. Teile „verbrauchter“ Arbeiten kontextualisiert wurden. Wer bestimmt, was<br />

Kunst ist? Und wie darf diese verwertet werden? Was passiert nach einer Ausstellung<br />

mit Kunstwerken und der Ausstellungsarchitektur? Vorträge und Diskussionsrunden<br />

begleiteten die auf ca. drei Monate angelegte Installation. Die what remains gallery<br />

lud zudem den britischen Künstler Calum Greaney ein, der an der Schnittstelle von<br />

Architektur, Kunst und Design arbeitet, und generierte so eine internationale Außenperspektive.<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

Foto: <strong>PLATFORM</strong><br />

Foto: <strong>PLATFORM</strong><br />

Programm<br />

140


7. bis 27. April 2014<br />

MaximiliansForum<br />

Common Ground –<br />

Interventionen im öffentlichen Raum<br />

Nina Fischer, Maroan el Sani<br />

Im April 2014 kamen die Berliner Künstler Nina Fischer und Maroan el Sani auf Einladung<br />

der <strong>PLATFORM</strong> für die Reihe Transforming Cities zu einem Künstlergespräch<br />

ins MaximiliansForum und präsentierten ausgewählte Filme. Das Künstlerpaar nutzt<br />

leer stehende Gebäude, urbane Orte und Denkmäler als Ausgangspunkt für ihre Arbeiten<br />

– meist Filme oder Fotografien. Im Anschluss an das Gespräch und Screening<br />

leiteten die beiden Künstler den Video/Film-Workshop Common Ground mit Münchner<br />

Künstler_innen. Die erarbeiteten Ergebnisse des Workshops wurden im MaximiliansForum<br />

präsentiert.<br />

9. April 2014<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

14. April bis 12. Mai 2014<br />

Gastatelier der <strong>PLATFORM</strong><br />

30. April 2014<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

democraticArts:<br />

Verabredung mit der Zukunft<br />

Sanne Kurz, Christiane Huber,<br />

Margarete Hentze<br />

100 Word Pilgrimage<br />

Beddow 'n' Battini<br />

Design-Mittwoch<br />

Alles nur geklaut?!<br />

Die Frage nach der Urheberschaft in<br />

Kunst und Design<br />

Florian Mercker, Christian und René<br />

Landspersky, Markus Benesch,<br />

Nils Holger Moormann, Oliver Herwig<br />

Ein Think Tank über zukünftige Herausforderungen: Deutschland verändert sich,<br />

wir werden weniger, urbaner und älter. Die Auswirkungen, Veränderungen und Chancen<br />

des demografischen Wandels für den Einzelnen wollte die Nemetschek Stiftung<br />

in Zusammenarbeit mit dem Künstlerkollektiv sichtbar machen. democraticArts lud<br />

die Besucher ein, bei einer gemeinsamen Aktion im Rahmen eines Workshops mitzuwirken.<br />

In spielerischen Frage- und Aufgabenstellungen entstand ein künstlerischer<br />

Dialog mit den Anwesenden und das Projekt Verabredung mit der Zukunft wurde vorgestellt.<br />

Im April 2014 war das Londoner Kollektiv Beddow 'n' Battini zu Gast im Gastatelier<br />

der <strong>PLATFORM</strong> und leitete einen Workshop zum Thema „Kreative Orte“ in München:<br />

100 Word Pilgrimage. Das Projekt erforscht Städte auf eine neue Art, indem es individuelle<br />

Blickwinkel zeigt: In einer Verbindung aus Poesie mit Illustration und Animation<br />

zeigten die Teilnehmer_innen ihre Sicht auf die Stadt. Nachdem das Projekt in London<br />

bereits seit mehreren Jahren Erfolg hat, kam es im April 2014 nach München. Mit Anna<br />

Blumenkranz, Wumi Olaosebikan, Karl Millett, Camille Walcott-Burton, Daniel Bacarreza,<br />

Helen Vicary und Karim Elgamel.<br />

Foto: <strong>PLATFORM</strong><br />

Foto: <strong>PLATFORM</strong> Foto: Alescha Birkenholz<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

Alles nur geklaut?! war ein Think Tank zur Digitalisierung, in der alles zugänglich<br />

und frei zu sein scheint – Wie steht es also gerade mit dem geistigen Eigentum in<br />

Kunst und Design? Gehören Schöpfer bald zum kreativen Freiwild? Andererseits: Haben<br />

wir wirklich den Alleinvertretungsanspruch auf unsere Gedanken? Und gibt es<br />

nicht auch ein Grundrecht auf kreative Aneignung geistiger Produktionsmittel? Es diskutierten<br />

der Rechtsanwalt und Experte für Kunstrecht Florian Mercker, die Künstler<br />

Christian und René Landspersky, Autorendesigner Markus Benesch sowie Designer<br />

und Verleger Nils Holger Moormann unter der Moderation des Journalisten Oliver<br />

Herwig.<br />

141 Programm


1. Mai 2014<br />

MaximiliansForum<br />

Wider die Verherrlichung der Arbeit<br />

Salewski<br />

Der Klang der Städte, der Geschmack des Neuen und des Fremden, der Rhythmus<br />

der Veränderungen im Untergrund. Das 2014 im MaximiliansForum durchgeführte<br />

Sommerprogramm der <strong>PLATFORM</strong> stand unter dem Titel FOOD SOUND UNDER-<br />

GROUND und vermittelte sinnliche Aspekte des städtischen Lebens und der Veränderungen<br />

im Gebilde Stadt. Zum Auftakt dieses Programms setzte sich am Tag der<br />

Arbeit ein Musiker einem besonderen (Selbst-)Experiment aus. Der Musiker Salewski<br />

spielte ein zwölf Stunden langes Konzert und wurde dabei abwechselnd von fünf<br />

Gastmusikern begleitet. Als besonderes Element wurde das Geräusch der Straßenbahn,<br />

die über dem MaximiliansForum fährt, akustisch abgenommen und musikalisch<br />

verarbeitet. Pamphlete mit Slogans, die sich um das Thema Arbeit drehten, waren im<br />

Raum präsent.<br />

Gastmusiker waren: Sachiko Hara (Pianistin), Zoro Babel (Metall), Manuela Rzytki<br />

(Parasite Woman), Anton Kaun (Rumpeln) und Carl Oesterhelt.<br />

7. bis 28. Mai 2014<br />

MaximiliansForum<br />

14. Mai 2014<br />

MaximiliansForum<br />

15. bis 19.Mai 2014<br />

PATHOS München, Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

Pasta Sauna<br />

Marije Vogelzang<br />

Pkeila<br />

Rafram Chaddad<br />

Interims – Räume auf Zeit In München hält die Debatte um die Nutzung leer stehender Immobilien an. Aus<br />

diesem Grund veranstaltete die <strong>PLATFORM</strong> einen Think Tank über das gesellschaftliche<br />

und kulturelle Potenzial von Leerständen und Zwischennutzungen. Als Auftakt beleuchtete<br />

Interims – Räume auf Zeit in einer Podiumsdiskussion mit Frank Kaltenbach,<br />

Susanne Ritter, Axel Markwardt, Marc Gegenfurtner, Matthias Ottmann, Andreas Garkisch,<br />

Sebastian Kruse und Corbinian Böhm die unterschiedlichen Perspektiven verschiedener<br />

Interessensgruppen. Ziel war es, herauszustellen, inwiefern Zwischennutzung<br />

die kulturelle Vielfalt im Entwicklungsprozess der Stadt maßgeblich fördert.<br />

Nach der Podiumsdiskussion wurden in einzelnen Workshops Best-Practice-Beispiele<br />

und Impulse zur Zwischennutzung von Experten vermittelt und Modelle kreiert.<br />

Foto: Alescha Birkenholz Foto: Yves Krier Foto: Yves Krier Foto: Yves Krier<br />

Was haben Pasta und Sauna gemeinsam? Beides kann einen träge machen. Ist<br />

Trägheit aber angebracht in Zeiten der Beschleunigung und Hektik? Im Programm<br />

FOOD SOUND UNDERGROUND realisierte die Niederländerin Marije Vogelzang zum<br />

ersten Mal in München ihre Pasta Sauna. Die Künstlerin, die sich selbst als „Eating Designer“<br />

bezeichnet, gestaltet nicht Essen, sondern den Prozess des Essens. Im Mai<br />

hielt sie ihren Vortrag Designing Shit im MaximiliansForum und lud zum Essen und in<br />

die Sauna ein. Sie entwickelte das Konzept hierzu erstmalig für das Festival performa<br />

2009 in New York. Innerhalb eines abgeschlossenen Raums kochte sie frische Pasta<br />

und erzeugte durch die Wasserdämpfe eine Saunaatmosphäre. Die Besucher_innen<br />

waren eingeladen, ein Pasta-Gericht zu essen und in die Sauna einzutreten. Die experimentelle<br />

Installation spielte mit den Sinnen – der Duft, die Temperatur, die Musik<br />

und der Geschmack vereinten alle Zutaten zur Pasta Sauna.<br />

Wie wandelt sich die Esskultur in einer sich wandelnden Stadt? Der Künstler und<br />

Gründer der Slow-Food-Vereinigung in Israel Rafram Chaddad hielt einen Vortrag<br />

über Immigration und Esskultur und startete eine Essens-Aktion. Einen Abend lang<br />

war das MaximiliansForum seine Küche, in der er Pkeila kochte, ein sehr altes Rezept<br />

für ein Spinatgericht. Diese Performance war Teil eines großen gemeinsamen Projekts<br />

mit dem Künstler Dor Guez zum Thema „slow works“, welches später in Düsseldorf<br />

und Tunis präsentiert wurde. Der Vortrag fand innerhalb des Programmes FOOD<br />

SOUND UNDERGROUND statt.<br />

Programm<br />

142


17. Mai 2014<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

Förderpreis<br />

für junge Kunst des Kunstclub13 e.V.<br />

in Kooperation mit der <strong>PLATFORM</strong><br />

In der <strong>PLATFORM</strong> erhalten Künstler_innen die Möglichkeit, Erfahrungen in der<br />

Präsentation ihrer Kunst zu sammeln. Beim Förderpreis des Kunstclub13 e.V., der<br />

2014 zum ersten Mal in Kooperation mit der <strong>PLATFORM</strong> vergeben wurde, stellten fünf<br />

nominierte Münchner Künstler_innen ihr künstlerisches Konzept speziell für eine Ausstellung<br />

in der Halle der <strong>PLATFORM</strong> einer renommierten Jury und der interessierten<br />

Öffentlichkeit vor. Neue Projekte und junge Künstler_innen zu fördern ist ein Anliegen<br />

des Kunstclub13 e.V. und der <strong>PLATFORM</strong>, sodass den nominierten Künstler_innen<br />

eine öffentliche Präsentation und dem/der Gewinner_in eine Ausstellung im Herbst<br />

2014 in der <strong>PLATFORM</strong> ermöglicht wurde.<br />

17. Mai 2014<br />

MaximiliansForum<br />

Cool Walks & Cooltails<br />

Klasse Ingold<br />

der Akademie der Bildenden Künste<br />

München<br />

Die Veranstaltung verhandelte den Begriff „cool“ im Zusammenhang mit der<br />

Stadt. Was macht das Coole aus? Wodurch werden etwa ein Drink, ein Modeaccessoire<br />

oder eine Geste cool? Und weshalb werden sie plötzlich wieder uncool? Seit<br />

2011 recherchierte eine interdisziplinäre Gruppe an der Akademie der Bildenden<br />

Künste München zu diesem Thema. Im MaximiliansForum wurden die Resultate und<br />

offenen Fragen dieser künstlerischen Feldforschung unter dem Leitthema Transforming<br />

Cities auf die Bühne bzw. auf den Laufsteg gebracht. Ein mobiler Catwalk diente<br />

dabei als Präsentationsplattform für Inszenierungen des Coolen. Performanceartige<br />

Interventionen im Publikum verwischten die Grenze zwischen Zuschauer und Darsteller.<br />

Einzelne Projektionsflächen ließen Filme Teil der Choreografie werden.<br />

Mit: Michaela Andrae, Uli Ball, Constantin von Canal, Elena Carr, Babylonia Constantinides,<br />

Katharina Deml, Daniel Door, Alexis Dworsky, Leo Heinik, Teresa Hörl, Res<br />

Ingold, Melanie Kahlke, Katharina Knaus, Lorenz Mayr, Sebastian Mayrhofer, Agnes<br />

Sowa, Lea Wilsdorf, Franziska Wirtensohn, Michael Wittmann, Frauke Zabel, Christine<br />

Zehntner und Gäste.<br />

20. Mai 2014<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

An was arbeiten Sie gerade?<br />

Klaus Erich Dietl, Ute Heim,<br />

Monika Humm, Rita de Muynck,<br />

Philipp Weber, Aleksandar Spasoski<br />

In einer weiteren Veranstaltung in der Reihe An was arbeiten Sie gerade? stellten<br />

Münchner Künstler_innen und Designer_innen, die in der <strong>PLATFORM</strong> arbeiten, in<br />

Kurzvorträgen aktuelle Projekte und Arbeiten vor. Es wurden spannende Einblicke in<br />

die Bereiche Design, Malerei, Musik, Performance und Skulptur gewährt. Mit der Veranstaltungsreihe<br />

An was arbeiten Sie gerade? unterstützt die <strong>PLATFORM</strong> die lokale<br />

Kunst- und Designszene und macht künstlerische Schaffensprozesse zugänglich.<br />

Moderiert wurde der Abend von der Volontärin Erinn Carstens.<br />

28. Mai 2014<br />

MaximiliansForum<br />

Tischgespräch: Food for Thought<br />

Asli Duru, Nico Zeilinger, Patrik Stäbler,<br />

Sebastian Dickhaut,<br />

Moderation: Evelyn Pschak/von Rebey<br />

Im Sommerprogramm FOOD SOUND UNDERGROUND wurden Themen des urbanen<br />

Wandels in besonderen Formaten behandelt. So lud die <strong>PLATFORM</strong> Experten<br />

zu einem Tischgespräch, um die verschiedenen Aspekte und Rollen des Essens zu<br />

diskutieren. Der Fokus lag auf den Menschen, die Essen machen, über Essen schreiben<br />

oder die gesellschaftliche Rolle des Essens studieren. Welchen Einfluss hat das<br />

Internet auf die Esskultur einer Gesellschaft? Wie nimmt ein Restaurant dem Besucher<br />

die Entscheidung über eine Mahlzeit ab? Wie kann die Esskultur als Medium für<br />

politischen Aktivismus fungieren?<br />

Mit Asli Duru (wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt From Oriental to the Cool<br />

City – Changing Imaginations of Istanbul), Nico Zeilinger (Geschäftsführer des bayerisch-vietnamesischen<br />

Münchener Restaurants FeiScho), Patrik Stäbler (Journalist<br />

und Autor des Newsletters Schmausepost und des Buchs Speisende soll man nicht<br />

aufhalten), Sebastian Dickhaut (Kochbuch-Autor und Mitbegründer der Reihe Basic<br />

Cooking), unter der Moderation von Evelyn Pschak/von Rebey (Journalistin).<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

Foto: <strong>PLATFORM</strong><br />

143 Programm


30. Mai bis 13. Juni 2014<br />

Gastatelier der <strong>PLATFORM</strong><br />

Call it Cool Istanbul –<br />

The Free Market Road Show Istanbul<br />

Derya Özkan & Asli Duru,<br />

Secil Yersel, Manuela Unverdorben,<br />

Ralf Homann<br />

Call it Cool war ein Kunst- und Forschungsprojekt, das aus populärgeschichtlicher,<br />

kultureller und künstlerischer Perspektive das Konzept von „cool“ explorierte<br />

und sich mit dem Phänomen der coolen Stadt zwischen Istanbul und München beschäftigte.<br />

Für die Dauer von zwei Wochen führte Call it Cool einen Think Tank namens<br />

BTTP (The Better Think Tank Project)/Istanbul Echo-Chamber durch, sie präsentierten<br />

die Publikation The Rebirth of the Turkish Delight: Cool Istanbul, organisierten die<br />

Ausstellung mit dem Titel Free Market Road Show Istanbul. Die Ausstellung zielte auf<br />

coole Visionen zum Begriff Freiheit und Marketing für den Hotspot am Bosporus. In<br />

audio-visuellen Installationen banden Manuela Unverdorben und Ralf Homann Tatsachen<br />

und Fiktives, Wording, Corporate Design sowie Events von auf dem freien Markt<br />

existierenden Think Tanks an neue Inhalte, um die Ästhetik dieser Beratungsindustrie<br />

besser zu verstehen und einen kritischen Umgang mit ihrer Wissensproduktion zu<br />

ermöglichen. The Better Think Tank Project (BTTP) umfasst seit 2006 eine offene Reihe<br />

forschungsbasierter künstlerischer Interventionen, die das Phänomen des Think<br />

Tanks und seiner Netzwerke öffentlich verhandeln.<br />

4. Juni 2014<br />

MaximiliansForum<br />

Lied der Täuschungen<br />

Carl Oesterhelt<br />

Der Münchner Komponist Carl Oesterhelt komponierte speziell für das MaximiliansForum<br />

ein Konzert für Quartett, Stimme und Synthesizer, das auf die akustischen<br />

Besonderheiten der Unterführung einging. Zusammen mit Peter Brombacher (Stimme),<br />

Sachiko Hara (Piano), Mathis Mayr (Violoncello), Stefan Schreiber (Bassklarinette),<br />

Anton Kaun (Noise) wurde für die Reihe Transforming Cities ein Konzert zwischen<br />

Neurasthenie, Romantik, Depression, Aggression und Verzweiflung, verstärkt durch<br />

Texte von Emil M. Cioran und Noisemusik von Anton Kaun, aufgeführt.<br />

5. Juni 2014<br />

MaximiliansForum<br />

How to Start a Revolution: The Musical<br />

Anna McCarthy<br />

Transformation geht nicht immer alleine, sondern muss angetrieben werden. So<br />

widmete sich das Programm von Transforming Cities dem Thema „Revolution“. Ausgehend<br />

von ihrem facettenreichen, augenzwinkernden Langzeitprojekt How to Start<br />

a Revolution, das sich mit der Romantisierung und den synästhetischen Manipulationstaktiken<br />

von Revolution, Rebellion und zeitgenössischer Geschichte befasst,<br />

schuf Anna McCarthy eine Musical-Adaption ihres Mikro-Kosmos. Es verschmolzen<br />

Fakt und Fiktion, unterschiedliche Ebenen taten sich auf, endlose Übertragungen<br />

fanden statt, um Szenarien zu schaffen, die den Betrachter und seine Wahrnehmung<br />

von Wirklichkeit zunehmend verwirrten. How to Start a Revolution hat sich bislang in<br />

Festnahmen, Archiven, Filmen, Fotos und Liedern manifestiert; die Zeit war reif für die<br />

ultimative, romantische Geste: Das How to Start a Revolution-Musical – Tanz, Gesang,<br />

Geschrei und Gelächter angesichts der Frage „Wie spät ist es?“. Es ist eine Prophezeiung,<br />

ein poetisches Pop-Spektakel.<br />

Foto: Yves Krier<br />

Foto: Yves Krier<br />

13. Juni 2014<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

SPLITTERwochen<br />

Stephanie Müller, Klaus Erich Dietl<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> stellt sich immer wieder als Labor für Experimente und neue Formate<br />

zur Verfügung. So luden Stephanie Müller und Klaus Erich Dietl gemeinsam mit<br />

der SPLITTERGRUPPE (Zürich, London, Brüssel) zum Public Recording ein. Die PLAT-<br />

FORM wurde dabei für einen Abend zur Filmkulisse. Das Fenster zum Hof stand offen,<br />

der Fahrstuhl fuhr zum Schafott – es war Freitag, der 13te. Was bleibt, wenn der Plan<br />

aus den Fugen gerät? Die Besucher_innen wurden Teil der Inszenierung. Das gemeinsame<br />

Filmexperiment war offen für alle.<br />

25. Juni 2014<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

Aus den Ateliers der <strong>PLATFORM</strong><br />

Jess Walther, Nikolai Vogel, Lucía Falconí,<br />

Monika Humm<br />

Die Reihe Aus den Ateliers der <strong>PLATFORM</strong> gibt Raum für die aktuellen Produktionen<br />

der Künstler_innen der <strong>PLATFORM</strong>. So konnten Jess Walther und Nikolai Vogel im<br />

besonderen Setting der what remains gallery eine Lesung ihrer Werke veranstalten.<br />

Jess Walters Geschichten handelten von alltäglichen Begebenheiten, die durch unvorhergesehene<br />

Ereignisse absurde und skurrile Wendungen nehmen. Nikolai Vogel<br />

las aus seinem Text Große ungeordnete Aufzählung, der von ihm laufend verändert<br />

und fortgeschrieben wird – Eine sich immer wieder verlierende und neu findende<br />

Weltbestandsaufnahme in verschiedensten Details. Neben der Präsentationsfläche<br />

für Münchner Künstler_innen wird auch der internationale Austausch der <strong>PLATFORM</strong><br />

angestrebt. So wurde im zweiten Teil des Abends der Katalog des Projekts PANGAEA –<br />

Künstlerischer Austausch München – Quito (Ecuador) vorgestellt: Initiiert von Lucía<br />

Falconí und Monika Humm spürten acht ecuadorianische und Münchner Künstler_innen<br />

(Juana Córdova, Isabel Haase, Nicolás Kingman, Ralph Kistler, Fabiano Kueva,<br />

Wolfgang Stehle) in interkultureller Zusammenarbeit dem Geiste Alexander von Humboldts<br />

nach, dessen Vermessung der Welt ihn 1802 nach Ecuador führte.<br />

Programm<br />

144


11. bis 26. Juli 2014<br />

MaximiliansForum<br />

Mycel<br />

Benedikt Brachtel, Claudia Irro,<br />

Stefan Britze u.a.<br />

Das Mycel war eine Multikanal-Musikperformance in vier Akten. Für vier Abende<br />

im Juli wurden gezielt Stücke und Spielanweisungen geschrieben und live von Performer_innen<br />

im MaximiliansForum aufgeführt. Die Live-Performances wurden aufgezeichnet<br />

und bis zum nächsten Akt bzw. Abend in der Installation zwei Mal täglich<br />

ausgestrahlt. Das MaximiliansForum wurde somit zu einem experimentellen Musikproduktionsort<br />

für ein großes Netzwerk Münchner Musiker_innen, Medienkünstler_innen<br />

und Musikschaffender.<br />

Konzept: Benedikt Brachtel. Ausstattung: Claudia Irro, Stefan Britze. Mitwirkende:<br />

Gabriel Hahn, Lukas Rabe, Maximilian Lange, Daniel Hermann-Collini, Konrad Wehrmeister,<br />

Lukas Biehler, Tilman Porschütz, David Goldberg u.a.<br />

21. Juli 2014<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

Montagsgespräche –<br />

Allianzen zwischen <strong>Kultur</strong> und Wirtschaft<br />

Peter Haller, Tommy Schmidt<br />

Tommy Schmidt ist Performance-, Aktions- und Medienkünstler. Er ist als Werbetexter<br />

bei der Werbeagentur Serviceplan angestellt. In früheren Kunstaktionen ließ<br />

er Besucher_innen durch meterhoch aufgeschichtete Schaumstoffreste waten und<br />

inszenierte soziale Simulationen auf einer digitalen Fassade, die Besucher_innen mit<br />

ihrem Handy steuern konnten. Er stellte eine Google-Map für Unfallkreuze ins Netz,<br />

die zeigte, was man als vorbeifahrender Autofahrer nicht sehen kann und er quartierte<br />

während eines Oktoberfestes medienwirksam ein Huhn in einem Hotelzimmer an der<br />

Theresienwiese ein. Diese Aktionen und Kunstprojekte wurden mit der finanziellen<br />

Unterstützung der Serviceplan Agenturgruppe und des Hauptgeschäftsführers Florian<br />

Haller realisiert, der weitere Mitarbeiter_innen freistellte, die mit persönlichen<br />

Engagement an den Aktionen mitwirkten.<br />

Florian Haller leitet die Agenturgruppe Serviceplan seit zwölf Jahren. Nicht nur in<br />

dieser Eigenschaft folgt er seinem Vater: Peter Haller hat die Agentur 1970 gegründet<br />

und ist ambitionierter Kunstsammler. Der besondere Umstand, dass Tommy Schmidt<br />

und Haller Junior und Senior ihren beruflichen Alltag bei Serviceplan verbringen, führt<br />

immer wieder auch zu einem persönlichen Austausch, den diese Künstler-Unternehmer-Partnerschaft<br />

auszeichnet.<br />

4. bis 8. August 2014<br />

Gastatelier <strong>PLATFORM</strong> und Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

Wie findet mich die Öffentlichkeit?<br />

Sommerakademie –<br />

Qualifizierungsangebot für kreative Berufe<br />

Unter dem Motto Wie findet mich die Öffentlichkeit? präsentierte die <strong>PLATFORM</strong><br />

in einer 5-tägigen Seminarreihe Workshops für Künstler_innen und Kreative, die Tools<br />

für die erfolgreiche Darstellung des eigenen (Kunst-)Projekts in der Öffentlichkeit vermitteln.<br />

Grundlagen der Rhetorik, professionelles Sprechen über die eigene Kunst,<br />

Verfassen von Texten, selbstständiges Beschaffen von Mitteln oder Akquirieren von<br />

Sponsoren standen dabei im Fokus wie auch die Möglichkeit, sich und seine Arbeit<br />

digital und mit Hilfe von Social Media in Szene zu setzen.<br />

Es referierten: Peter Funken (BBK Berlin), Christian Gries (<strong>Kultur</strong>konsorten München),<br />

Gisela Goblirsch-Bürkert (Journalistenakademie München), Barbara Mei Chun<br />

Müller (Universität der Künste Berlin), Tommy Schmidt (Serviceplan München).<br />

19. Juli bis 25. September 2014<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

Immersion Pact 1 & 2<br />

Stefan Lenhart<br />

Im Sommer 2014 öffnete die <strong>PLATFORM</strong> dem Künstler Stefan Lenhart ihre Halle<br />

für Experimente. Dieser setzte sich für seine zweiteilige Installation Immersion Pact<br />

1 & 2 mit der Transformation von Räumlichkeiten auseinander. Der zweite Teil seiner<br />

Ausstellung Immersion Pact 2 denkt den schwarzen Kubus von Pact 1 weiter. Schaffte<br />

Lenhart mit seinem Raum im Raum Konzept eine schwebende Ausstellungsfläche,<br />

die in Pact 1 noch kompakt und zentral an einer Wand einen siebenteiligen Bilderzyklus<br />

abstrakter Werke zeigte, so offenbarte der zweite Zustand der Ausstellungsinstallation<br />

einen Präsentationsraum für Skulpturen. Ein neues Raumkonzept wurde<br />

erschlossen und die Flachheit der Gemälde vom plastischen Volumen der Skulpturen<br />

abgelöst.<br />

Foto: Vivi D'Angelo<br />

Foto: Vivi D'Angelo<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

145 Programm


22. bis 28. September 2014<br />

MaximiliansForum<br />

Protest<br />

Monika Huber<br />

Im Kontext der Reihe Transforming Cities präsentierte Monika Huber ihre zu dieser<br />

Zeit jüngste Videoarbeit Protest, deren Leitmotiv die kritische Auseinandersetzung<br />

mit der Bildberichterstattung über gewalttätige Konflikte in den Fernsehnachrichten<br />

war. Im Zentrum standen Bilder des urbanen und suburbanen Widerstandes und damit<br />

verbundene Fragen nach den Möglichkeiten der Malerei in der Gegenwart sowie<br />

der Authentizität, Austauschbarkeit und Rezeption massenmedial transportierter Bilder.<br />

Als Grundlage ihrer malerischen Bearbeitung dienten Videoclips aus dem Jahr<br />

2013, die Szenen von den ersten gewaltsamen Ausschreitungen auf dem Istanbuler<br />

Taksim-Platz gegen das autoritäre Erdogan-Regime in der Türkei zeigten.<br />

2. bis 5. Oktober 2014<br />

MaximiliansForum<br />

S/GHT – Pop Up Store<br />

In sich ständig wandelnden Städten müssen auch Geschäfte flexibel sein. In dem<br />

Programm Transforming Cities setzte sich die <strong>PLATFORM</strong> mit neuen Geschäftsmodellen<br />

auseinander und lud den Pop Up Store S/GHT in das MaximiliansForum ein.<br />

S/ GH T untersucht den sich verändernden Stadtbegriff und die Einflüsse von Mode<br />

und Kunst auf die Vorstellungen, wie und wohin sich Urbanität entwickeln kann. Der<br />

Raum wurde von dem bildenden Künstler Peter Baur gestaltet.<br />

S/GHT steht für die Verbindungsstellen zwischen Kunst und Mode. Ausgangsbasis<br />

dafür war der gleichnamige Multi-Label-Store in Wien, der seit 2013 ein Projekt<br />

realisiert, das die Arbeiten von jungen Designern mit der Praxis von Künstlern verknüpft.<br />

Für die sogenannten S/GHT POP UPs wurden Displays entwickelt, die sowohl<br />

den künstlerischen Zugriff auf Fragen einer Identitäts- und Körperpolitik im Bezug auf<br />

Mode als auch Fragen der Raum- und Öffentlichkeitsbegriffe reflektierten.<br />

8. Oktober bis 19. Dezember 2014<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

NEIN<br />

Anna McCarthy<br />

In Kooperation mit dem Kunstclub13 e.V. fördert die <strong>PLATFORM</strong> junge zeitgenössische<br />

Künstler_innen, indem sie ihnen eine Ausstellungsfläche, Freiheit für Experimente<br />

und öffentliche Wahrnehmung verschafft. So konnte die Künstlerin Anna<br />

McCarthy als Gewinnerin des Förderpreises des Kunstclub13 e.V. im Jahr 2014 in Kooperation<br />

mit der <strong>PLATFORM</strong> ihre Ausstellung NEIN realisieren. Hier setzte sie sich<br />

mit den Themen Streik und Verweigerung auseinander. Ausgehend von ihrem Projekt<br />

Heute Nachmittag: Als wir noch an was glaubten, das sich mit der Politisierung von<br />

Künstlern und Dichtern vor, während und nach der Räterepublik beschäftigte, erweiterte<br />

McCarthy für ihr preisgekröntes Projekt NEIN ihre Bezüge zu anderen Protestbewegungen,<br />

die auch Parallelen zur Jetztzeit aufweisen. Das Ergebnis ihrer Recherchearbeit<br />

war eine archivarische und bruchstückhafte Installation, die als Werkraum<br />

und Archiv zugleich fungierte und von Oktober bis Dezember 2014 zur Plattform für<br />

verschiedene Aktionen wurde.<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

Foto: Yves Krier<br />

Foto: Vivi D'Angelo<br />

17. Oktober bis 14. November 2014<br />

MaximiliansForum<br />

in.visible<br />

Jeongmoon Choi<br />

Mit ihrer speziell für das MaximiliansForum konzipierten Rauminstallation<br />

in.visible bildete die Künstlerin Jeongmoon Choi den Abschluss der Reihe Transforming<br />

Cities. Die interaktive Installation vermittelte die sich verändernde Stadt mit<br />

ihren unterschiedlichen Sichtweisen auf urbane Lebensweisen. Durch das gemeinsame<br />

Zusammenspiel von Flächen aus UV-Licht und Linien aus Fäden einerseits und<br />

der Kontrastbeziehung verschiedener Perspektiven andererseits wurde eine einzigartige<br />

Raum- und Tiefenwirkung geschaffen. in.visible reihte sich thematisch in den<br />

Arbeitsprozess Chois zu Raum, Schutz und Mensch ein. Seit Ende der 90er Jahre<br />

setzt sich die in Seoul geborene und heute in Berlin lebende Künstlerin intensiv mit<br />

den Themen Behausung und Natur auseinander. So hat sie sich zunächst mit dem<br />

Inneren von Räumen beschäftigt, um nun mehr und mehr in den öffentlichen Raum zu<br />

gehen und Lebensräume von außen zu betrachten.<br />

Programm<br />

146<br />

Foto: Alescha Birkenholz


5. und 6. Oktober 2014<br />

BMW-Welt und Hofbräuhaus<br />

<strong>Kultur</strong>programm zur<br />

EUROCITIES Jahreskonferenz<br />

Mirko Hecktor, Daniel Kluge,<br />

Lippentriller, Zwirbeldirn,<br />

Express Brass Band, Schwuhplattler<br />

Vom 5. bis 8. November 2014 kamen 450 Bürgermeister_innen aus ganz Europa<br />

in München zur Jahrestagung des Städtenetzwerks EUROCITIES zusammen. Die<br />

<strong>PLATFORM</strong> als kulturelle Dienstleistungsagentur für den kreativen Sektor wie auch<br />

für die Stadt, öffentliche Institutionen und Unternehmen organisierte zwei kulturelle<br />

Themenabende: Neonleuchten, elektronische Sounds, Tänzer_innen mit verkabelten<br />

Kostümen und ein Laptop Ballett – der erste Abend in der BMW Welt visualisierte nach<br />

dem Konzept von Choreograph und DJ Mirko Hecktor und Multimediakünstler Daniel<br />

Kluge den modernen, technischen und zukunftsgerichteten Charakter Münchens. Der<br />

zweite Abend im Münchner Hofbräuhaus stellte dagegen die traditionelle bayerische<br />

<strong>Kultur</strong> vor und zeigte mit Münchner Musiker_innen, wie bayerische Musik gemischt mit<br />

neuen und internationalen Klängen nach wie vor den Zeitgeist trifft.<br />

10. November 2014<br />

19. Januar 2015<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

CFO-Mitarbeitertag der HypoVereinsbank<br />

<strong>PLATFORM</strong>, Amedeo Polazzo<br />

Montagsgespräche –<br />

Allianzen zwischen <strong>Kultur</strong> und Wirtschaft<br />

Peter Hofbauer,<br />

Amedeo Polazzo, Elisabeth Hartung<br />

Foto: Vivi D'Angelo Foto: <strong>PLATFORM</strong><br />

2014 beriet die <strong>PLATFORM</strong> den Finanzvorstand der HypoVereinsbank, Peter Hofbauer,<br />

wie er das Thema „Wertschätzung und Wertschaffung“ auf dem jährlichen<br />

CFO-Mitarbeitertag nicht nur unter ökonomischen, sondern auch unter kulturellen<br />

und gesellschaftlich relevanten Aspekten vermitteln könne. Ziel war das Initiieren<br />

eines kreativen Schaffensprozesses, an dem die Mitarbeiter_innen der Bank aktiv<br />

teilnehmen und aus dem Ungewöhnliches entstehen konnte. Für diese besondere<br />

Aufgabe entwickelte die <strong>PLATFORM</strong> ein Wettbewerbsverfahren, an welchem die<br />

Künstler_innen der <strong>PLATFORM</strong> teilnehmen konnten. Aus diesem ging das Konzept<br />

des Künstlers Amedeo Polazzo hervor. Durch das Bemalen kleiner von ihm produzierter<br />

und signierter Gipshunde ermöglichte er den 388 Mitarbeiter_innen einen sehr<br />

persönlichen Austausch zwischen Kunst und Wirtschaft. Jede_r Mitarbeiter_in trug<br />

zu dem Gemeinschaftskunstwerk bei. Die „Portraits“ der Hunde wurden schließlich in<br />

einer Publikation in Form eines Jahrbuches veröffentlicht. Außerdem waren die fast<br />

400 Hunde in drei Regalen im Sitz der HypoVereinsbank am Tucherpark für alle Mitarbeiter_innen<br />

zu sehen.<br />

Ausgehend von dem gemeinsam realisierten CFO-Mitarbeitertag im November<br />

2014 sprachen Peter Hofbauer (CFO der HypoVereinsbank), Amedeo Polazzo (Künstler)<br />

und Elisabeth Hartung (Projektleitung <strong>PLATFORM</strong>) unter der Moderation von Dorothee<br />

von Bose in der Halle der <strong>PLATFORM</strong> über die Themen „Wertschätzung und<br />

Wertschaffung“. Zu diesem Anlass zogen die fast 400 von den Mitarbeiter_innen bemalten<br />

Gipshunde vom Sitz der Bank am Tucherpark in die <strong>PLATFORM</strong> um und wurden<br />

auf diese Weise wieder in den Kunstkontext überführt. Die anwesenden Mitarbeiter_<br />

innen lernten die <strong>PLATFORM</strong> als ein künstlerisches Produktionsumfeld kennen.<br />

25. Februar bis 13. März 2015<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

w;here<br />

Duncan Swann<br />

Mit der Ausstellung w;here wurde die Halle der <strong>PLATFORM</strong> zu einem unmittelbaren<br />

Präsentationsort für neueste Arbeiten aus dem <strong>PLATFORM</strong>-Atelier von Duncan<br />

Swann. Die Bilder des Londoner Künstlers bergen Irritationen, der Blick stolpert –<br />

liegt in der Frage „where“ auch die Antwort? Der Künstler verbindet gegenständliche<br />

und abstrakte Kunst und behandelt somit Themen, die sowohl sinnlich als auch intellektuell<br />

erfahrbar sind. Der Künstler fragt, was Kunst ist und wo sie stattfindet. Im Bild<br />

oder im Betrachter? Neben neuen Arbeiten, bei denen der Künstler zweidimensionale<br />

Bilder mit dreidimensionalen Skulpturen verbindet, waren in der Ausstellung großformatige<br />

Bilder zu sehen, die Duncan Swann im Rahmen seines Aufenthaltes im Gastatlier<br />

der <strong>PLATFORM</strong> geschaffen hat. Ein Künstlergespräch und exklusive Führungen<br />

mit Duncan Swann begleiteten die Ausstellung.<br />

Foto: Vivi D'Angelo<br />

147 Programm


19. und 20. März 2015<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

Wagons Libres<br />

Sandra Iché<br />

Die Performance Wagons Libres der französischen Tänzerin und Historikerin Sandra<br />

Iché konnte im März 2015 aktueller nicht sein. Samir Kassir, Herausgeber des Beiruter<br />

Magazins L’Orient-Express, kam 2005 durch eine Autobombe vor seinem <strong>Haus</strong><br />

in Beirut ums Leben. In Wagons Libres setzte Iché eine Interviewserie zum Umkreis<br />

des Beiruter Magazins ins Jahr 2030. Mit stilistischer und politischer Raffinesse verwandelte<br />

sie die tragischen Erinnerungen der damaligen Redakteure in Visionen für<br />

die Zukunft. Sie fragmentierte Dokumentationen und übersetzte diese in den Raum.<br />

Die Gegenwart unbeachtet skizzierte sie Landschaften, geopolitische Allianzen und<br />

Lebensweisen neu. Wagons Libres war Teil des Begleitprogramms STEP ON COM-<br />

MON GROUNDS von JOINT ADVENTURES – Walter Heun, das zeitgleich zur Ausstellung<br />

Common Grounds des Museums Villa Stuck stattfand. Als Kooperationspartner<br />

von JOINT ADVENTURES – Walter Heun erwies sich die <strong>PLATFORM</strong> einmal mehr als<br />

Forum für internationale Produktion.<br />

24. März 2015<br />

Theatersaal im Amerikahaus<br />

DISPLAY.<br />

Screening junger Medienkunst aus Québec<br />

und Bayern<br />

Jakob Defant, Veronika C. Dräxler,<br />

Philippe Hamelin, Narges Kalhor,<br />

Dominique Sirois-Rouleau, Patrik Thomas<br />

Am 24. März um 19 Uhr trafen sich junge Medienkünstler_innen und Kurator_innen<br />

aus Québec und Bayern im Theatersaal des Amerikahauses zu einem Screening:<br />

sechs Videoarbeiten – drei aus Québec und drei aus Bayern – boten der interessierten<br />

Öffentlichkeit einen Ritt durch die aktuelle Videokunstszene der beiden Regionen<br />

und zeigten, welche Themen- und Fragestellungen die jungen Künstler_innen und<br />

Kurator_innen beschäftigen. Hintergrund der Veranstaltung bildete ein Austauschprojekt<br />

der LOJIQ (Les offices jeunesse internationaux du Québec) gemeinsam mit<br />

der <strong>PLATFORM</strong> und der Fonderie Darling in Montréal anlässlich des 25. Jubiläums<br />

der bilateralen Beziehungen zwischen Québec und Bayern. Im Zuge dieses Projekts<br />

waren in der Woche vom 23. bis zum 27. März die Kuratorin Dominique Sirois-Rouleau<br />

und der Medienkünstler Philippe Hamelin aus Québec zu Gast in der <strong>PLATFORM</strong>. Von<br />

dort aus erkundeten sie die Münchner Kunstszene und erhielten die Möglichkeit, ihr<br />

Erfahrungsfeld auszubauen und ihr Kontaktnetz international zu erweitern.<br />

26. März bis 19. April 2015<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

Amateur Workshop #5 Sisyphus on Tour<br />

Jerszy Seymour<br />

Die <strong>PLATFORM</strong> lotet Grenzbereiche aus und sucht nach neuen Formaten. 2015<br />

war der international tätige Designer Jerszy Seymour erstmals auf Einladung der<br />

<strong>PLATFORM</strong> in München zu Gast. Design ist für ihn im weitesten Sinne Gestaltung von<br />

Situationen, von Interaktionen und von Diskursen. In seinen experimentellen, sinnlich<br />

erfahrbaren Installationen spielen kulturelle, soziale und politische Fragestellungen<br />

ebenso wichtige Rollen wie Humor und Lust am Spiel. Für die Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

konzipierte Seymour eine Installation mit dem Titel Amateur Workshop #5 Sisyphus<br />

on Tour, in der während der folgenden Monate diskutiert, gestaltet und gegessen werden<br />

soll. Zur Eröffnung präsentierte der in Berlin lebende Designer seinen Vortrag A<br />

General Theory of Design. Darüber hinaus lud Seymour im April 2015 dazu ein, den<br />

fünften Teil der Reihe The Amateur Workshop zu benutzen und aktiv fortzuführen: Zwischen<br />

dem 16. und 19. April 2015 konnten alle Interessierten selbst mit den von Seymour<br />

verwendeten Materialien wie Polycaprolacton-Wachs und Holzstücken eigene<br />

Design-Objekte herstellen.<br />

Foto: Conny Mirbach<br />

Foto: <strong>PLATFORM</strong><br />

Foto: <strong>PLATFORM</strong><br />

Programm<br />

148


15. April 2015<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

An was arbeiten Sie gerade?<br />

Anabel Roque Rodriguez,<br />

Barbara Lersch, Benedikt Brachtel,<br />

Mirko Hecktor, Kinga Zobel,<br />

Nadin Heinich, Elisabeth Wallner,<br />

Clemens Hochreiter<br />

Wirtschaftliche Aspekte spielen auch im <strong>Kultur</strong>bereich eine zentrale Rolle bei der<br />

Entwicklung neuer Arbeitsfelder und Geschäftsmodelle. Im dritten Teil der Reihe An<br />

was arbeiten Sie gerade? stellte die <strong>PLATFORM</strong> gemäß ihres Themenschwerpunkts<br />

„<strong>Kultur</strong> und Wirtschaft“ im Jahr 2015 die Macher_innen kultureller Geschäftsideen<br />

vor: Wie finanziert sich die erste Crowd-Kunstsammlung der Welt? Wer steckt hinter<br />

der Online-Platform kultamour? In Kurzvorträgen wurden kleine Details und große<br />

Zusammenhänge durch spannende Einblicke in verschiedene kreative Sparten und<br />

Arbeitsfelder sichtbar.<br />

Mit dabei: Anabel Roque Rodriguez (kuratorische Projektleitung von 52Masterworks),<br />

Barbara Lersch (Gründerin der Online-Plattform kultamour), Benedikt Brachtel<br />

(Inhaber des Labels SVS Records), Mirko Hecktor (Chefredakteur des Münchner<br />

Magazins SUPER PAPER), Kinga Zobel (Inhaberin der Schmuck Galerie Biró Junior),<br />

Nadin Heinich (Gründerin von plan A), Elisabeth Wallner (leitende Kuratorin bei Pablo<br />

& Paul) und Clemens Hochreiter (Spezialist für Visual Effects, Reality Twist).<br />

Foto: Alescha Birkenholz<br />

27. April 2015<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

Pioniere in Ingolstadt –<br />

Allianzen zwischen <strong>Kultur</strong> und Wirtschaft<br />

Matthias Hirth, Holger Dreissig,<br />

Michael Stöppler<br />

Pioniere in Ingolstadt war der Titel des fünften Gesprächsabends in der Reihe<br />

Montagsgespräche – Allianzen zwischen <strong>Kultur</strong> und Wirtschaft. Drei Jahre lang haben<br />

Autor Matthias Hirth, der Künstler und Regisseur Holger Dreissig sowie der Frankfurter<br />

Philosoph und Soziologe Michael Stöppler die Markenstrategie eines großen<br />

deutschen Automobilkonzerns beraten. Dazu untersuchten sie gemeinsam mit einem<br />

Team von zehn namhaften Münchner Autoren und Filmemachern das Genre Science<br />

Fiction nach künftigen Gesellschaftsentwürfen und lieferten auf dieser Grundlage<br />

Vorschläge für die Zukunftsausrichtung des Konzerns. Anhand verschiedener Medien<br />

stellten sie in der <strong>PLATFORM</strong> vor, welche Visionen und Synergien entstehen können,<br />

wenn ein Unternehmen den Dialog mit Kunst und Fiktion sucht und dafür Freiräume<br />

schafft. Die <strong>PLATFORM</strong> versteht sich als Forum für solch beispielhafte Allianzen zwischen<br />

<strong>Kultur</strong> und Wirtschaft.<br />

6. Mai bis 17. Juni 2015<br />

Gastatelier der <strong>PLATFORM</strong><br />

Neue Horizonte –<br />

Die Akademie der <strong>PLATFORM</strong><br />

Mit ihrer Akademie eröffnet die <strong>PLATFORM</strong> Künstlern und Kreativen aller Sparten<br />

neue Perspektiven und unterstützt sie bei der Suche nach Öffentlichkeit, Geld<br />

und Partnern. Bereits 2014 stellte die Akademie die Frage: „Wie findet mich die Öffentlichkeit?“.<br />

2015 erweiterte sich das Programm um die Module „Wie finde ich das<br />

Geld?“, „Wie finde ich neue Märkte?“ und „Wie schütze ich meine Arbeit und mich?“.<br />

Antworten auf diese Fragen erarbeiteten Kunst- und <strong>Kultur</strong>schaffende in 14 eintägigen<br />

Workshops gemeinsam mit Experten aus den Bereichen Marketing, Social Media,<br />

Betriebswirtschaft, Recht und Vermittlung.<br />

10. Juni 2015<br />

Halle der <strong>PLATFORM</strong><br />

Förderpreis<br />

für junge Kunst des Kunstclub13 e.V.<br />

in Kooperation mit der <strong>PLATFORM</strong><br />

Nach erfolgreichem Start 2014 ging die Kooperation der <strong>PLATFORM</strong> mit dem Kunstclub13<br />

e.V. zur Vergabe des Förderpreises für junge Kunst im Jahr 2015 in die zweite<br />

Runde. In einem öffentlichen Verfahren präsentierten fünf nominierte junge Künstler_innen<br />

vor einer Jury und der Öffentlichkeit ihre Konzepte für eine Ausstellung in<br />

der Halle der <strong>PLATFORM</strong>. Während die Jury anschließend den offiziellen Gewinner<br />

ermittelte, eröffnete sich dem Publikum die Möglichkeit, in lockerer Atmosphäre mit<br />

den Künstler_innen ins Gespräch zu kommen – und einen Publikumsfavoriten zu bestimmen.<br />

Zum Abschluss des Abends wurde der Gewinner, dessen Ausstellung im<br />

Herbst in der Halle der <strong>PLATFORM</strong> realisiert wird, bekannt gegeben.<br />

149 Programm


Zum Neustart der <strong>PLATFORM</strong> 2013 wurde die Broschüre Welche Frage treibt Sie um?<br />

mit 256 Fragen von Persönlichkeiten der <strong>Kultur</strong>landschaft vorgestellt.<br />

Foto: Alescha Birkenholz


Publikationen Ab 2013<br />

Interims – Räume auf Zeit Dezember 2014<br />

Welche Frage treibt Sie um? November 2013<br />

Raum in München für kulturelle Produktion und Präsentation<br />

zu schaffen und Denkräume für gegenwärtige kultur- und gesellschaftsrelevante<br />

Fragen zu eröffnen sind zwei wesentliche<br />

Intentionen der <strong>PLATFORM</strong>. In der ersten Publikation seit dem<br />

Neustart der <strong>PLATFORM</strong> werden Fragen formuliert statt Behauptungen<br />

aufgestellt. Fachleute, Freund_innen, Partner_innen,<br />

die die <strong>PLATFORM</strong> schon lange begleiten, wurden gefragt:<br />

Welche Frage treibt Sie um?. Die Publikation vereint 256 persönliche,<br />

allgemeine, politische, provokante und künstlerische<br />

Fragen verschiedenster Menschen mit ganz unterschiedlichen<br />

Rollen innerhalb der kulturellen Landschaft und bietet auf diese<br />

Weise viel Stoff und Gelegenheit zum Nach- und Vorausdenken.<br />

Die Rahmenbedingungen, unter denen die Künstler_innen<br />

und Kreativen arbeiten, sind als Thema essentiell für die programmatische<br />

Arbeit der <strong>PLATFORM</strong> als vom Referat für Arbeit<br />

und Wirtschaft der Landeshauptstadt finanziertes Projekt. Fragen<br />

zu stellen und gemeinsam mit den Akteur_innen der <strong>Kultur</strong>-<br />

und Kreativwirtschaft und Fachleuten Antworten zu suchen<br />

ist ein wichtiges Prinzip unserer Arbeit. Räume für Kreative zu<br />

schaffen war bereits in der Gründungsphase 2009 einer der<br />

Grundpfeiler der <strong>PLATFORM</strong>, zu der 23 Ateliers gehören. Hier<br />

konstruktiv weiterzuarbeiten und das Thema Zwischennutzung<br />

in all seinen Facetten zu diskutieren ist ein wichtiger Impuls seit<br />

dem Neustart 2013. Daher fand im Mai 2014 ein von der PLAT-<br />

FORM organisiertes Symposium in München statt. Wichtige<br />

Akteur_innen aus München und Best-Practice-Beispiele aus<br />

ganz Deutschland wurden eingeladen, um gemeinsam zu diskutieren.<br />

Die Ergebnisse und Diskussionsschwerpunkte wurden<br />

in der Publikation Interims – Räume auf Zeit festgehalten.<br />

Transforming Design Sommer 2014<br />

Angesichts der immer virulenter werdenden Fragen zur Gestaltung<br />

und zum Paradigmenwechsel im Design hat die PLAT-<br />

FORM das Prinzip eines vielschichtigen dialogischen Programms<br />

innerhalb einer Installation eines Designers auch 2013 wieder<br />

aufgegriffen und dem Sommerprogramm den Titel Transforming<br />

Design gegeben. In Kooperation mit dem MaximiliansForum<br />

wurde vom 12. Juni bis 24. Juli 2014 das MaximiliansForum<br />

an acht Mittwochabenden zum Ort für Diskussionen, Präsentationen,<br />

Workshops und Gesprächen über die kulturelle Relevanz<br />

der angewandten Künste sowie Umbrüche, Wandlungen und<br />

Transformationen in diesen zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Aus<br />

dieser Veranstaltungsreihe entstanden viele interessante Inhalte<br />

in Form von Texten und Bildern und wurden in der anschließenden<br />

Publikation, die 2014 in Kooperation mit dem <strong>Kultur</strong>referat<br />

erschienen ist, dokumentiert.<br />

Transforming Cities November 2014<br />

Die Reihe Transforming Cities vermittelte 2014 in Kooperation<br />

mit dem <strong>Kultur</strong>referat der Landeshauptstadt München,<br />

im Anschluss an die Reihe Transforming Design, Aspekte des<br />

städtischen Lebens, in denen sich sinnlich wahrnehmbar die<br />

Veränderungen im Gebilde Stadt manifestieren. Das Sommerprogramm<br />

2014 der <strong>PLATFORM</strong> im MaximiliansForum stand<br />

unter dem Motto FOOD SOUND UNDERGROUND und fokussierte<br />

nicht die großen Stadtbauprojekte, sondern die sinnlich<br />

erlebbaren Aspekte des alltäglichen Stadtlebens und die Kraft,<br />

die im Zusammenschluss vom Untergrund ausgehen kann.<br />

„Wie wollen wir in der Stadt leben?“ – Die Frage nach dem guten<br />

Leben ist in allen Veranstaltungen mitgeschwungen und wurde<br />

im gemeinsamen Erleben und in der Kommunikation an diesem<br />

speziellen Ort fokussiert – nicht über trockene Theorien.<br />

Teil der Veranstaltungsreihe waren nationale wie internationale<br />

Künstler_innen, so wie die niederländische „Eating-Designerin“<br />

Marije Vogelzang und der tunesisch-israelische Künstler Rafram<br />

Chaddad. Die Themen, Fragestellungen, Bilder und Inhalte<br />

wurden anschließend in dieser Publikation zusammengestellt.<br />

What remains gallery Dezember 2014<br />

Der mit der Frage „Was kommt?“ bewusst in die Zukunft<br />

gerichtete Blick muss zunächst von der Analyse der Topoi kultureller<br />

Produktion in der Gegenwart ausgehen. Gleichzeitig ist<br />

die Basis alles Zukünftigen neben dem Vorhandenen das Vergangene.<br />

So fügten wir eine weitere Frage hinzu und machten<br />

diese zum Motto unseres 5-jährigen Bestehens im März 2014.<br />

„Was bleibt?“ – Was bleibt von einem Kunstwerk, einer Ausstellung,<br />

einer Institution? Die Frage „Was bleibt?“ ist ebenfalls die<br />

Essenz von what remains gallery, gegründet von den Künstlern<br />

Christian und René Landspersky, welche in der Halle der PLAT-<br />

FORM eine Ausstellung vom 28. März bis 30. Juni 2014 realisierten.<br />

Ausgehend vom Diskurs um Autorschaft und Aneignung sowie<br />

der Überproduktion innerhalb der zeitgenössischen Kunst<br />

handelt es sich hierbei um ein künstlerisches Forschungskonzept<br />

und somit um eine fiktive Institution, die in erster Linie als<br />

konzeptioneller Raum zu verstehen ist. In dessen Rahmen werden<br />

Relikte der kurzlebigen und florierenden Kunstproduktion<br />

weiteren künstlerischen Untersuchungen unterzogen und diskutiert.<br />

Das Medium Ausstellung selbst wird von den Künstlern<br />

kritisch durch ihre spezifische künstlerische Praxis hinterfragt.<br />

Die Dokumentation und Ergebnisse wurden in der Publikation<br />

what remains gallery festgehalten.<br />

Allianzen zwischen <strong>Kultur</strong> und Wirtschaft vsl. 2016<br />

Raus aus der Einbahnstraße „Wirtschaft fördert <strong>Kultur</strong>“! Anfang<br />

des Jahres 2014 rief die <strong>PLATFORM</strong> die Reihe „Allianzen<br />

zwischen <strong>Kultur</strong> und Wirtschaft“ ins Leben, die beispielhafte<br />

Kooperationen zwischen den beiden Kontexten vorstellt, die auf<br />

einen gleichberechtigten Dialog setzen. 2016 erscheint ausgehend<br />

von den Vorträgen sowie Gesprächs- und Diskussionsrunden<br />

der Reihe eine umfangreiche Publikation zum Thema, die<br />

die Recherchen und Grundlagenarbeit der <strong>PLATFORM</strong> dokumentiert<br />

und darüber hinaus nach weiteren Synergien fragt, die<br />

sich aus besonderen Allianzen für die <strong>Kultur</strong> und die Wirtschaft<br />

ergeben können.<br />

151 www.platform-muenchen.de/publikationen


Ist ein gleichberechtigter<br />

Dialog zwischen<br />

Kunst und Wirtschaft möglich?<br />

Was macht die <strong>Kultur</strong> so attraktiv –<br />

und die Wirtschaft?<br />

Was schätzt die Wirtschaft an der Kunst?<br />

Was die Kunst an der Wirtschaft?<br />

Kann die Kunst die Sinnfragen der Wirtschaft<br />

beantworten?<br />

Heinz Peter Schwerfel, Stefanie Reichelt, Ingrid Kalka


Foto: Conny Mirbach


Foto: Yves Krier


Was können wir tun, um die Notwendigkeit<br />

der Entschleunigung unserer Gesellschaft in <strong>Kultur</strong> und<br />

Wirtschaft bewusst zu machen und umzusetzen?<br />

Wo stehen die Frauen?<br />

Worin besteht eigentlich die Dringlichkeit einer<br />

Beziehung zwischen der Stadt und ihren Kreativen?<br />

Was kann ich wissen? Was soll ich tun?<br />

Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?<br />

Wie hilft die <strong>Kultur</strong> bei diesen Fragestellungen?<br />

Volker Koch, Barbara Gross, Konstantin Grcic, Hans-Georg Küppers


Wie sieht die Kunst von morgen<br />

aus?<br />

Wann bekommt kreative Arbeit<br />

die Wertschätzung, die ihr Image suggeriert?<br />

Wie kann Reichtum nicht nur materielle Werte<br />

generieren, sondern auch Freiräume<br />

schaffen, in denen sich Kreativität entfalten kann?<br />

Ist eine Gesellschaft ohne Kunst<br />

denkbar?


Foto: Vivi D'Angelo


Foto: Alescha Birkenholz<br />

Aus der Navigation Installation NEIN von Anna McCarthy in der Halle der <strong>PLATFORM</strong>.<br />

158


Impressum<br />

Als ‚Image-Broschüre‘ im wahrsten Sinne des Wortes vermittelt diese<br />

Publikation anschaulich die Arbeit und das Leben in der <strong>PLATFORM</strong> seit<br />

2013 über Bilder, Feedbacks und eröffnet Ausblicke zu zukünftige Möglichkeiten<br />

und Herausforderungen.<br />

Herausgeberin: Elisabeth Hartung<br />

Redaktion: Barbara Bogerts, Erinn Carstens,<br />

Elisabeth Hartung, Moritz Schmalhorst<br />

Texte: Alle Texte von <strong>PLATFORM</strong>,<br />

andere Autoren werden bei den jeweiligen Texten genannt.<br />

Fotos: Alle Fotos für <strong>PLATFORM</strong>. Die Urheber werden bei den jeweiligen<br />

Abbildungen genannt. Urheberschaft und Bildrechte sind durch die<br />

<strong>PLATFORM</strong> so weit wie möglich geklärt. Bei Unklarheiten kontaktieren Sie<br />

bitte contact@platform-muenchen.de<br />

Druck: Druck & Verlag Kettler GmbH, Bönen<br />

Auflage: 1000<br />

ISBN 978-3-9816807-4-4<br />

© <strong>PLATFORM</strong> 2015<br />

sowie die Autor_innen und Fotograph_innen<br />

Team 2013/2014:<br />

Projektleitung: Elisabeth Hartung<br />

Projektassistenz: Nina Holm<br />

Verwaltung: Beate Lengl<br />

Volontär_innen: Natalie Cada, Erinn Carstens,<br />

Sasha Gora, Mirko Kahl, Frédéric Singer<br />

Team 2014/2015:<br />

Projektleitung: Elisabeth Hartung<br />

Projektassistenz: Erinn Carstens<br />

Verwaltung: Danielle Kuban<br />

Volontär_innen: Barbara Bogerts, Felix Gantner,<br />

Ulrike Geiger, Katharina Kleiter, Moritz Schmalhorst<br />

Beide Fotos: Alescha Birkenholz<br />

Realisierung der Publikation<br />

mit freundlicher Unterstützung von<br />

Kistlerhofstraße 70 → <strong>Haus</strong> 60 → 3. Stock → 81379 München<br />

M<br />

T<br />

contact@platform-muenchen.de<br />

089 3249009-0<br />

www.platform-muenchen.de<br />

facebook.com/platform.munich<br />

Träger:<br />

Münchner Arbeit gemeinnützige GmbH<br />

Geschäftsführung: Gerhard Scherbaum und Johann Stelzer<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats: Josef Schmid<br />

Registergericht München, HRB 98967<br />

Gefördert durch das<br />

Münchner Beschäftigungsund<br />

Qualifizierungsprogramm<br />

www.Muenchen.de/mbq


Foto: Elisabeth Hartung

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