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Grundschule aktuell 122

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Praxis: Kritische Stellen und Förderideen<br />

Förderideen zum Üben von<br />

Präpositionen im Akkusativund<br />

Dativkontext<br />

Aufbau eines semantischen<br />

Verständnisses von Präpositionen<br />

Die DaZ-Schüler müssen zuerst mit der<br />

Bedeutung der einzelnen Präpositionen<br />

bekannt gemacht werden, um später<br />

auch sinngemäße Präpositionalphrasen<br />

produzieren zu können. Die Erarbeitung<br />

grammatikalischer Strukturen<br />

kann sich dabei in jeder Unterrichtsstunde,<br />

unabhängig vom Fach, verwirklichen<br />

lassen.<br />

Im Folgenden werden Möglichkeiten<br />

zur Fächerübergreifenden Bedeutungserarbeitung<br />

und -festigung vorgestellt:<br />

Abb. 1: Memory: Präpositionen im Akkusativkontext<br />

●●<br />

Erarbeitung der Wortbedeutungserarbeitung<br />

von Präpositionen am<br />

Beispiel im Sachunterricht<br />

Eine Einführung der Präpositionen im<br />

Sachunterricht könnte folgendermaßen<br />

aussehen: Gemäß des Lehrplans für die<br />

Grundschulstufe wird in der dritten<br />

Klasse im Heimat- und Sachunterricht<br />

unter 3.7.1 der Verbrennungsvorgang<br />

untersucht. Um die DaZ-Schüler nicht<br />

zu überfordern, beschränkt man sich<br />

bei der Einführung auf eine gewisse<br />

Anzahl von Präpositionen. In der Regel<br />

wird mit den Präpositionen, die ausschließlich<br />

den Akkusativ fordern, begonnen:<br />

durch, für, um, gegen, ohne.<br />

Im Experiment wird den Schülern der<br />

Verbrennungsvorgang verdeutlicht und<br />

zugleich werden die Präpositionen handelnd<br />

dargestellt. Die Lehrerin demonstriert<br />

z. B. dass a) »ohne« Sauerstoff die<br />

Flamme erstickt, dass b) »durch« die<br />

Flamme der Brennstoff Feuer fängt,<br />

dass c) »um« Feuer zu löschen, Wasser<br />

benötigt wird etc. Die jeweilige Präposition<br />

wird dabei von der Lehrerin häufig<br />

wiederholt und die entsprechende<br />

Wortkarte zur Visualisierung an die<br />

Tafel gehängt. Nachdem die Lehrerin<br />

die Versuche durchgeführt hat, dürfen<br />

die Schüler die Versuche ebenfalls<br />

ausprobieren. Dabei versprachlicht die<br />

Lehrkraft deren Handlungen, betont<br />

die Präpositionen und zeigt dabei auf<br />

das Schriftbild an der Tafel.<br />

●●<br />

Festigung der Wortbedeutung und<br />

Erkennen des Bedeutungsunterschieds<br />

von Präpositionen am Beispiel im<br />

Sportunterricht<br />

Die Schüler rennen durch die Turnhalle.<br />

Sobald die Lehrkraft auf eine Trommel<br />

schlägt, bleiben die Schüler stehen.<br />

Würden beispielsweise die Präpositionen<br />

im Dativkontext gefördert werden,<br />

würde die Lehrkraft den Schülern<br />

folgende Kommandos erteilen: »Lauf<br />

zum Klettergerüst!«, »Spring mit dem<br />

Hüpfseil!«, »Geh vom Klettergerüst zum<br />

Pferd!« etc.<br />

Schüler, die noch unsicher sind, können<br />

sich dabei an ihren Mitschülern<br />

orientieren. Durch das Umsetzen der<br />

Kommandos wird den Schülern der Bedeutungsunterschied<br />

der Präpositionen<br />

bewusst. In weiteren Durchgängen können<br />

auch die Schüler das Kommando<br />

übernehmen.<br />

Bildung von Präpositional phrasen<br />

im Akkusativkontext<br />

●●<br />

Automatisierung der Präpositionen<br />

und Steigerung des Wortabrufs aus dem<br />

Lexikon<br />

Damit die DaZ-Schüler die eingeführten<br />

Präpositionen schnell in die<br />

Spontansprache übernehmen können,<br />

müssen diese kleinen Wörtchen automatisiert<br />

werden. Dafür eignet sich sehr<br />

gut Memory, welches darüber hinaus<br />

die allgemeine Gedächtnisspanne der<br />

Schüler steigert. Durch den Wettbewerbs-<br />

und Spielcharakter sind die Kinder<br />

in der Regel sehr motiviert, was sich<br />

positiv auf ihren Lernerfolg auswirkt.<br />

Spiele wie »Präpositionen-Memory«<br />

können leicht in Phasen der Freiarbeit<br />

oder im Wochenplan aufgenommen<br />

werden.<br />

Bild-Satz-Memory: Präpositionen<br />

im Akkusativkontext<br />

Das Präpositionen-Memory 1) folgt den<br />

typischen Memory-Regeln. Die Kinder<br />

decken jeweils zwei Memory-Karten<br />

auf. Beim Aufdecken einer Satzkarte<br />

sollen sie den Satz laut vorlesen und<br />

überlegen, ob er zur jeweils anderen<br />

aufgedeckten Karte passen könnte. Die<br />

Bilder stellen die Präpositionen eindeutig<br />

dar. Der Schüler hat somit die<br />

Gelegenheit, dieses Bild als zusätzliche<br />

Abrufhilfe im Lexikon abzuspeichern,<br />

was ihm später den Zugriff auf die benötigte<br />

Präposition erleichtert. Die jeweilige<br />

Präposition ist im Satz rot gekennzeichnet,<br />

um die Aufmerksamkeit<br />

der Schüler auf die Präpositionen zu<br />

lenken. Abbildung 1 zeigt das Memory-<br />

Spiel ausschließlich mit den Präpositionen<br />

durch, für, um, gegen, ohne, die im<br />

Akkusativkontext stehen.<br />

Bildung von Präpositionalphrasen<br />

im Dativkontext<br />

●●<br />

Verknüpfung der Präpositionalphrasen<br />

mit der jeweiligen visuellen<br />

Darstellung<br />

Durch Förderspiele mit Bild- und<br />

Schriftcharakter können die Schüler gezielt<br />

die Bedeutung des Bildes mit dem<br />

dargestellten Satz und dessen syntaktischen<br />

und graphemischen Eigenschaften<br />

verknüpfen. Im Folgenden wird dies<br />

anhand des Domino-Spiels dargestellt.<br />

Wie auch beim Memory besitzt das Dominospiel<br />

einen hohen Spielcharakter<br />

und lässt sich ebenfalls gut in Wochen­<br />

22 GS <strong>aktuell</strong> <strong>122</strong> • Mai 2013

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