21.11.2015 Aufrufe

Nr. 10 (II-2015) - Osnabrücker Wissen

Nr. 10 (II-2015) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

Nr. 10 (II-2015) - Osnabrücker Wissen

Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Nr</strong>. <strong>10</strong> · kostenlos · Ausgabe <strong>II</strong> / <strong>2015</strong><br />

www.osnabruecker-wissen.de<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

KOSTENLOS!<br />

16<br />

WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wie wird ein Autohaus zur Erlebniswelt?<br />

20<br />

HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

Wie nachhaltig ist die Hochschule?<br />

37<br />

ESSEN & TRINKEN<br />

Wo sind Gurken unerwünscht?<br />

54<br />

FAMILIE & SOZIALES<br />

Wer reist durch die Wunderwelt der Bücher?


IMPRESSUM<br />

Ein Medienprojekt der<br />

Medienagentur KreativKompass<br />

UG (haftungsbeschränkt)<br />

Geschäftsführer: Stephan Buchholz<br />

Natruper Straße 23<br />

49076 Osnabrück<br />

Telefon: +49 541 / 440 220 03<br />

E-Mail: kontakt@kreativkompass.de<br />

Internet: www.kreativkompass.de<br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

Hochschule Osnabrück<br />

Projektverantwortlich:<br />

Prof. Volker Gehmlich und<br />

Abigail Joseph-Magwood<br />

www.hs-osnabrueck.de<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur:<br />

Dr. Thorsten Stegemann (TS)<br />

Weitere Redaktionsmitglieder<br />

dieser Ausgabe:<br />

Mona Algner (MA)<br />

Yörn Kreib (YK)<br />

Ebba Ehrnsberger (EE)<br />

Hendrik Budke (HB)<br />

Jonas Janßen (JJ)<br />

Olga Lir (OL)<br />

Meike Key (MK)<br />

Lisann Maahs (LM)<br />

Theresa Rollmann (TR)<br />

Vivian Zippelius (VZ)<br />

Stephan Buchholz (StB)<br />

Juliana Schnuck (JS)<br />

Beiträge der Redaktion (RED)<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

Ein Medienprojekt von:<br />

Mit freundlicher Unterstützung von:<br />

Gastbeiträge:<br />

Barbara Kahlert (BK)<br />

Museum Industriekultur Osnabrück<br />

Hanna Rickert (HR)<br />

Zoo Osnabrück<br />

Bodo Zehm (BZ)<br />

Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück<br />

Marius Miche (MM)<br />

Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück<br />

Abigail Joseph-Magwood (AJM)<br />

Hochschule Osnabrück /<br />

Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />

MUSEUM<br />

INDUSTRIEKULTUR<br />

OSNABRÜCK<br />

BILDMATERIAL<br />

Fotografin Jana Lange<br />

www.jana-fotografiert.de<br />

www.fotolia.com, www.istock.com<br />

und siehe Bildnachweise<br />

Titelcollage: fotolia.com -<br />

Ernte © Production Perig; Spaten © lesniewski;<br />

Sonnenblume © Marek Gottschalk<br />

GESTALTUNG<br />

Stephan Buchholz, Juliana Schnuck<br />

DISTRIBUTION<br />

Sebastian Buchholz<br />

DRUCK & PRODUKTION<br />

Levien-Druck GmbH<br />

Eduard-Pestel-Straße 16<br />

49080 Osnabrueck<br />

Telefon: +49 5 41 / 9 59 29-0<br />

Internet: www.levien.de<br />

REDAKTIONSSCHLUSS<br />

Juli <strong>2015</strong><br />

COPYRIGHT<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Veröffentlichung im<br />

Internet oder Vervielfältigung auf Datenträgern nur nach<br />

vorheriger schriftlicher Genehmigung der Medienagentur<br />

KreativKompass UG (haftungsbeschränkt). Trotz sorgfältiger<br />

Prüfung keine Gewähr für eventuelle Druckfehler.


EDITORIAL<br />

- Anzeige -<br />

„Der Garten ist der letzte Luxus<br />

unserer Tage, denn er erfordert das,<br />

was in unserer Gesellschaft<br />

am kostbarsten ist:<br />

Zeit, Zuwendung und Raum.“<br />

Dieter Kienast<br />

(1945-1998, Schweizer Landschaftsarchitekt)<br />

<br />

<br />

Neueröffnung!<br />

Komplett neue Ausstattung<br />

im Geräte- und Cardiopark inkl.<br />

Multifunktionsturm.<br />

in dieser Ausgabe werfen wir einen Blick in einige der schönsten und interessantesten<br />

Gärten der Region. Sie befinden sich am Südhang des Gertrudenberges,<br />

in Schwagstorf oder an der Bramscher Straße. Begleiten Sie uns durch viele<br />

blühende Klein-Landschaften und erfahren Sie, wann das große <strong>Osnabrücker</strong><br />

Gurken-Casting über die grüne Bühne geht.<br />

Mit der Stadt- und Kreisarchäologie, die <strong>2015</strong> ihren 40. Geburtstag feiert,<br />

geben wir gleich neun spannende Antworten auf die Frage, wo sich Osnabrücks<br />

magische Orte befinden. Außerdem wollten wir wissen, wie nachhaltig die Hochschule<br />

ist, wann Pocahontas Urlaub am Dümmer machte, wie man als Rollstuhlfahrer<br />

eine internationale Tanzkarriere starten kann und auf welchen verschlungenen<br />

Wegen die größte Hüpfburg der Welt nach Wallenhorst kam.<br />

Wir wünschen Ihnen sonnige Wochen, viel Spaß beim Lesen und beim Auflösen<br />

unseres Gewinnspiels, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Deshalb<br />

haben wir mit unseren Partnern auch diesmal wieder attraktive Preise für Sie<br />

zusammengestellt. Mehr dazu am Magazinende.<br />

Zusatzbeitrag für OTB-Mitglieder:<br />

Kurse im Athleticum<br />

Kurse und Geräte<br />

Mo. - Fr. 08 - 22 Uhr<br />

Sa. / So. 09 - 18 Uhr<br />

Jetzt zum Gratis-<br />

Probetraining<br />

anmelden!<br />

8,- € mtl.<br />

20,- € mtl.<br />

Herzlichst,<br />

Dr. Thorsten Stegemann<br />

Chefredakteur<br />

Stephan Buchholz<br />

Herausgeber<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Turnerbund<br />

Obere Martinistraße 50<br />

49078 Osnabrück<br />

P.S.: Haben Sie sich schon auf facebook mit uns verbunden?<br />

Über 4.300 User finden bereits auch online neue Fragen & Antworten aus<br />

der Region - einfach „liken“ und noch mehr Zusatzinfos bekommen:<br />

www.osnabruecker-wissen.de/facebook<br />

3<br />

Telefon 0541/45441<br />

E-Mail athleticum@otb.de<br />

www.otb.de/athleticum


GRUSSWORT<br />

Hallo <strong>Wissen</strong>de,<br />

wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum?<br />

Wer nicht fragt bleibt dumm!<br />

Dieser Reim aus der „Sesamstraße“<br />

begleitete viele von uns<br />

schon in Kindertagen oder später<br />

als Eltern – und heute vielleicht sogar<br />

als Großeltern.<br />

Gerade bei Kindern ist der Durst<br />

nach <strong>Wissen</strong> besonders ausgeprägt.<br />

Sie erkunden die Welt mit<br />

„Kinderaugen“ – ganz ohne Vorbehalte<br />

und offen für alles.<br />

Die Welt ein Stück weit besser verstehen<br />

zu wollen, vielleicht auch<br />

mit „Kinderaugen“ immer wieder<br />

neu zu entdecken, macht auch Erwachsenen<br />

Spaß und hält uns jung.<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ knüpft<br />

hier an – und entfaltet seine<br />

Alleinstellung durch seine „lokale“<br />

Ausrichtung. Die Zusammenarbeit<br />

und der Austausch mit<br />

lokalen Akteuren u.a. aus den<br />

Bereichen Hochschule, Wirtschaft,<br />

Verwaltung und Kultur<br />

sorgt dafür, dass wir unsere<br />

Region mit anderen Augen – mit<br />

Kinderaugen – neu entdecken und<br />

erleben.<br />

Der <strong>Osnabrücker</strong> Zoo macht<br />

hier gerne mit. Wie schlafen Fische?<br />

Warum haben Giraffen<br />

eine lange Zunge und Pelikane<br />

einen so großen Kehlsack? Warum<br />

stehen Flamingos auf einem<br />

Bein? All diese Fragen wurden<br />

in den bisherigen Ausgaben<br />

von „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ gestellt<br />

und ebenso informativ wie<br />

unterhaltsam beantwortet. Frei<br />

nach dem Motto „Wer nicht fragt<br />

bleibt bei dumm“! Weiter so!<br />

Tierisch-herzliche Grüße<br />

Andreas Busemann<br />

Geschäftsführer des Zoos Osnabrück<br />

INHALT<br />

Welche Fragen zur <strong>Osnabrücker</strong> Region<br />

beantworten wir in dieser Ausgabe?<br />

TOPTHEMA<br />

Machen Gärten glücklich? 5<br />

WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wie hoch ist das Nutzungspotenzial des FMO? 12<br />

Wen sollte ein Kübel retten? 14<br />

Wie wird ein Straßenverkäufer zum Marktführer in Europa? 15<br />

Wie wird ein Autohaus zur Erlebniswelt? 16<br />

Was macht ein Wasserrückgewinner? 19<br />

HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

Wie nachhaltig ist die Hochschule? 20<br />

Wie funktioniert modernes Projektmanagement? (Teil 3) 22<br />

Wer bietet kurzfristig Arbeitsraum? 23<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wer tourt durch Osnabrück? 25<br />

Was sind Samtgemeinden? 26<br />

Wo stand eines der ältesten Krankenhäuser<br />

in Osnabrück? (Teil 2) 26<br />

Was wurde in Rulle gerodet? (Teil 3) 29<br />

Wo liegen Osnabrücks magische Orte? 30<br />

LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Wer schafft geschützte Lebenszeit? 32<br />

Wer vertritt lange Menschen? 34<br />

Welcher berühmte Weg führt durch Osnabrück? 35<br />

ESSEN & TRINKEN<br />

Wo sind Gurken unerwünscht? 37<br />

Wie scharf ist Sambal Olek? 38<br />

Wie viel Popcorn braucht das Kino? 39<br />

<strong>Nr</strong>.<br />

<strong>10</strong> AUFGEWECKT<br />

DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

HINTER DEN KULISSEN<br />

Woher kommt der Hopfenlümmel? 40<br />

NATUR & UMWELT<br />

Welche Pfeilgiftfrösche sind nicht giftig? 42<br />

Welcher Aussichtsturm wurde nach einer<br />

Königin benannt? 43<br />

SPORT & GESUNDHEIT<br />

Wer kickt in der Region? 44<br />

Wie fit ist Osnabrück? 45<br />

Wie wurde die Schlaganfall-Behandlung revolutioniert? 46<br />

Wer tanzt im Rollstuhl? 48<br />

Durfte Bauer Gruth als Heilpraktiker arbeiten? 50<br />

KUNST & KULTUR<br />

Wann machte Pocahontas Urlaub am Dümmer? 51<br />

Wer Loest die Probleme? 52<br />

Wieso flimmert‘s auf dem Lande? 53<br />

FAMILIE & SOZIALES<br />

Was macht Willi so besonders? 54<br />

Wer reist durch die Wunderwelt der Bücher? 54<br />

Wo fliegt man am höchsten? 56<br />

SCHÖNE GRÜSSE<br />

Hallo, wie geht‘s? 57<br />

Wer trug sich ins Goldene Buch ein? 57<br />

RÄTSELN & GEWINNEN<br />

Wie viel <strong>Wissen</strong> steckt in Ihnen? 58<br />

4


TOPTHEMA<br />

Buchsbaumhecken mit Irokesenschnitt, Kartoffeln setzen mit Spaten in der einen und<br />

Smartphone in der anderen Hand, Biogemüse in Plastikcontainern, Deutsche Scholle,<br />

Urban Gardening, TomatOS - und im Kultursommer <strong>2015</strong> lädt die Stadt Osnabrück auch<br />

noch zum kreativen Dialog im Grünen. Die spinnen die <strong>Osnabrücker</strong> Gärtner, oder?<br />

Garten © VRD, Gartenutensilien © Christian Müller, Fotolia.com<br />

Erwin Kuhn ist gelernter Frisör und<br />

hatte von Pflanzen und Gärten kaum<br />

eine Ahnung, als er mit Gudrun Anfang<br />

der 70er-Jahre zur Hochzeitsreise<br />

aufbrach. In einem norddeutschen Arboretum<br />

traf die beiden der grüne Pfeil.<br />

Seitdem dreht sich in ihrem gemeinsamen<br />

Leben fast alles um ihren Garten.<br />

Wie stylt man eine<br />

Buchbaumhecke?<br />

1975 kauften sie bei Schwagstorf ein<br />

4.000 qm großes Grundstück mit natürlichem<br />

Bachlauf. Rasch füllte sich<br />

die ehemalige Bullenweide mit ansehnlichen<br />

Gehölzen. „Es musste auf<br />

jeden Fall etwas ganz Besonderes sein“,<br />

erklärt Kuhn. „Wir fingen einfach an,<br />

sammelten Pflanzen und Erfahrungen<br />

während der Arbeit im Garten. Gepflanzt<br />

und gestaltet haben wir aus dem<br />

Bauch heraus“, lacht er. Nachdem die<br />

Sammelleidenschaft für exotische Gehölze<br />

befriedigt war, stürzten sich die<br />

beiden auf die Jagd nach seltenen Rhododendren.<br />

Vorzugsweise entlang des<br />

Bachlaufs brennen sie Jahr für Jahr im<br />

Frühling ein wahres Farbfeuerwerk ab.<br />

Danach mussten Raumteiler, im Gärtnerlatein<br />

als Hecken bezeichnet, her.<br />

Diese originell frisierten Pflanzelemente<br />

durchziehen und gliedern den Garten<br />

und schaffen die unterschiedlichsten<br />

Räume wie z.B. einen alten Thingplatz,<br />

Kaffeegarten und Laubengänge. Das<br />

markante Styling einer Buchsbaumhecke<br />

– ist es nun eine Raupe oder ein<br />

Drache? - lässt die berufliche Vergangenheit<br />

Kuhns wieder aufleben.<br />

5


TOPTHEMA<br />

Aus der Bullenweide ist ein Gartentraum geworden – im Garten von Gudrun und Erwin Kuhn in Ostercappeln-Venne.<br />

Fast 40 Jahre später zieht der Garten von<br />

Erwin und Gudrun Kuhn jedes Jahr<br />

etwa 600 Besucher an. Genießen, Klönen<br />

und Fachsimpeln – Gärtner sind in aller<br />

Regel sehr kommunikative Menschen.<br />

Das Ehepaar Kuhn macht da keine Ausnahme.<br />

Mit großer Begeisterung und<br />

Warmherzigkeit begrüßen sie alljährlich<br />

an drei Tagen im Rahmen des „Offenen<br />

Gartentores“ eine immer zahlreicher<br />

werdende Schar von Gartenliebhabern.<br />

Neben Kuhn sind inzwischen über 40<br />

weitere Gartenbesitzer bei dieser beliebten<br />

Veranstaltung dabei. Die Idee<br />

stammt ursprünglich aus Großbritannien.<br />

Den Startschuss in Osnabrück<br />

und Umgebung lieferte die Fachhochschule<br />

Osnabrück 1999. Zwischen<br />

Mai und September öffnen die stolzen<br />

Gärtner an frei wählbaren Sonntagen<br />

ihr persönliches Paradies dem interessierten<br />

Publikum. In vielen Gärten<br />

werden die botanischen Raritäten<br />

mit Kunstwerken kombiniert, kunstvolle<br />

Teichanlagen, beeindruckende<br />

Fuchsiensammlungen, der grünen<br />

Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt.<br />

Und immer wieder kommt es dabei zu<br />

folgenschweren Infektionen. Erst kürzlich<br />

sei wieder einer seiner Besucher vom<br />

Gärtnervirus befallen worden, grinst<br />

Kuhn. Jetzt helfe er ihm bei der Anlage<br />

eines imposanten Gräser-Gartens.<br />

Die Teilnahme am „Offenen Gartentor“<br />

als Gastgeber steht im Prinzip jedem<br />

offen. Es gibt keine Standardkriterien,<br />

aber die Gärten sollten gestaltet sein und<br />

eine persönliche Note aufweisen. Reiner<br />

Wildwuchs hat hier keine Chance.<br />

Kulturarbeit oder<br />

HauRuck-Gärtnerei?<br />

Denn Garten bedeutet Kulturland, betont<br />

Professor Christoph Repenthin.<br />

Der Landschaftsarchitekt ist einer der<br />

grünen Enthusiasten, die seit 1989 am<br />

Südhang des Gertrudenberges den Naturgarten<br />

des Bundes für Umwelt- und<br />

Naturschutz (BUND) entwickelt haben,<br />

eine grüne Oase umgeben von Kleingärten<br />

und einem selten alten Baumbestand.<br />

Der BUND verdankt dieses ökologische<br />

Kleinod der Erbschaft zweier pensionierter<br />

Lehrerinnen. Repenthin erinnert<br />

sich noch gut an die erste Begehung der<br />

beiden Gärten: „Die undurchdringliche<br />

Weißdornhecke zwischen den beiden<br />

6


TOPTHEMA<br />

Gärtnerlatein – Josef Hugenberg (Vorsitzender BUND Osnabrück), Marie Bardelmeier (Projektstelle Umwelt aktiv)<br />

und Prof. Christoph Repenthin blättern im Gartentagebuch.<br />

Grundstücken war nur mit Hilfe einer<br />

sehr langen Leiter zu überwinden – und<br />

dann standen wir in einer endlos scheinenden<br />

hüfthohen Gierschplantage.“<br />

Das markante Laub sowie die dekorativen<br />

weißen Blütenstände des von vielen<br />

Gärtnern argwöhnisch beäugten,<br />

Ausläufer treibenden Unkrautes haben<br />

auch heute noch ihren Platz im Naturgarten.<br />

Aber die zwölf hier wirtschaftenden<br />

Ökogärtner halten das Kraut in<br />

Grenzen.<br />

Gepflegt wird hier stattdessen eine<br />

sympathisch pragmatische Variante<br />

des Ökogärtnerns, die sowohl heimischen<br />

als auch exotischen Pflanzen ihren<br />

Raum lässt. Johannis-, Stachel- und<br />

Himbeeren, stachellose Brombeeren,<br />

heimische, wunderbar duftende Mondviolen,<br />

Brennesseln, Akelei, Schöllkraut<br />

und Exoten wie die Riesenanemone<br />

kommen hier bestens miteinander klar.<br />

Nur beim Blick auf die rasant wachsenden<br />

Hopfenschlingen zuckt Repenthin<br />

etwas zusammen. „Ein schöner,<br />

aber manchmal lästiger Gesell. Ihm ist<br />

kaum beizukommen, die Wurzeln sind<br />

wie Gummi, der Spaten rutscht einfach<br />

dran ab.“<br />

Gerade um derartige Erfahrungen aber<br />

geht es den BUND-Gärtnern. Statt der<br />

weit verbreiteten HauRuck-Gärtnerei<br />

(Anlegen, Pflanzen, Pflastern, fertig)<br />

geht es hier um das Aufspüren und Beobachten<br />

von Entwicklungen über mehrere<br />

Vegetationsperioden hin. Die Pflanzen<br />

erhalten Zeit, sich zu entwickeln. In<br />

manchen Fällen müsse man einfach akzeptieren,<br />

dass Pflanzen an bestimmten<br />

Standorten keine Chance haben. In den<br />

drei Gartenbereichen können die Besucher,<br />

darunter auch viele Kindergartenund<br />

Schulklassen, die unterschiedlichen<br />

menschlichen Einflüsse nachvollziehen.<br />

Ein kleiner Urwald zeigt deutlich, was<br />

passiert, wenn die Gärtner<br />

ihre Arbeit komplett einstellen.<br />

Der natürliche Aufwuchs<br />

aus Bergahorn, Kirsche,<br />

Esche, Haselnuss, Brombeere<br />

und Efeu kämpft ums Licht.<br />

Eine natürliche Artenverarmung<br />

ist die Folge.<br />

Auf mehreren extensiv genutzten Grünlandflächen<br />

wird ein- bis zweimal jährlich<br />

die Sense angesetzt. Gartengeräte, die<br />

Lärm und Abgase produzieren, sind hier<br />

selbstverständlich verboten. Artenreiche<br />

Wiesen sind die herrlich anzuschauenden<br />

Resultate. Die Bewohner der beiden<br />

Bienenstöcke auf dem Grundstück profitieren<br />

ohne Zweifel davon.<br />

Noch bunter, exotischer und nahrhafter<br />

wird es auf den intensiv genutzten<br />

Flächen. Blütenstauden, Farne, Kräuter,<br />

Gemüse und Obst wechseln einander ab.<br />

Hier wird auf trockenen und schattigen<br />

Standorten experimentiert, eine Garten<br />

AG des Carolinums hat ein Hochbeet<br />

fertig gestellt, es wird gejätet, gewässert<br />

und es wird natürlich geerntet.<br />

Die jährliche gemeinsame Obsternte<br />

ist ein absolutes Highlight jeder Gartensaison.<br />

Die Äpfel und Birnen werden<br />

zu Saft verarbeitet. Josef Hugenberg,<br />

1. Vorsitzender des BUND Osnabrück,<br />

schwärmt vor allem von der selbstgemachten<br />

Mirabellenmarmelade – und<br />

seine Augen leuchten dabei.<br />

Bilder © BUND, Tomatos, Kuhns Garten offenes Gartentor<br />

7


TOPTHEMA<br />

Wie viele Kleingärten<br />

begrünen Osnabrück?<br />

Diese Freude am Gärtnern versucht der<br />

BUND insbesondere dem gärtnerischen<br />

Nachwuchs in Kindergärten und Schulen<br />

näher zu bringen. Bei Ferienpassaktionen,<br />

Abenteuertag mit Lagerfeuer und<br />

Kartoffelfest sollen Kinder und Jugendliche<br />

im BUND-Garten am Gertrudenberg<br />

für die Natur begeistert werden.<br />

Um diese Zielgruppe bemühen sich nach<br />

Auskunft des <strong>Osnabrücker</strong> ServiceBetriebs<br />

auch die sieben Kleingärtnervereine<br />

in der Stadt Osnabrück. In ihren etwa<br />

2.700 Kleingärten sei der Anteil jüngerer<br />

Pächter, von Familien mit Kindern, immer<br />

noch optimierungsfähig.<br />

Neben den vereinsgebundenen Kleingärten<br />

existieren in der Stadt ca. 2.500<br />

sonstige Kleingärten. Insgesamt beackern<br />

die Kleingärtner eine Fläche<br />

von ca. 2<strong>10</strong> ha (80 ha entfallen auf die<br />

nicht vereinsgebundenen Gärten, wie<br />

z.B. auch den Naturgarten des BUND).<br />

Längst aber hat sich der Zuschnitt der<br />

Kleingartenarbeit komplett geändert.<br />

Ging es in den Anfängen um ökonomische<br />

Zwänge, nämlich die überlebenswichtige<br />

Produktion von Obst und Gemüse,<br />

stehen heute eher die ökologische<br />

und soziale Funktion im Vordergrund.<br />

Den meisten dient der Kleingarten als<br />

Ort der Erholung, die Gartenarbeit<br />

eher als wohltuender Ausgleich zu Bildschirmarbeit<br />

und Stress. Daneben erfüllen<br />

die Kleingartenanlagen aber auch<br />

eine wichtige Naherholungsfunktion<br />

für alle <strong>Osnabrücker</strong>: Immerhin sind die<br />

Kleingartenanlagen durchzogen von öffentlichen<br />

Wegen.<br />

Wo wird der Garten<br />

zum sozialen und<br />

kulturellen Treffpunkt?<br />

Einen anderen Weg des gemeinsamen<br />

Gärtnerns hat der 2012 gegründete Verein<br />

TomatOS eingeschlagen. „Weniger<br />

Regeln, kleinere Flächen, mehr Gemeinschaft“,<br />

skizziert Vereinsvorsitzender<br />

Ulrich Voss die praktizierte Ausrichtung<br />

des Vereins am Urban Gardening.<br />

Die Begegnung mit dem Vorzeigeprojekt<br />

„Prinzessinnengarten“ in Berlin-Kreuzberg<br />

hinterließ bei Voss und seinen<br />

Mitstreitern nachhaltige Wirkung.<br />

Diese Kombination von Natur und<br />

Kultur in der Stadt begeisterte sie.<br />

„Das muss doch auch<br />

in<br />

Osnabrück funktionieren“.<br />

Um ein Bewusstsein<br />

zu<br />

schaffen für<br />

seltene Gemüsesorten,<br />

Selbstversorgung oder die<br />

Produktion von Gemüse will der Verein<br />

zum Nachdenken anregen: Was wird wo<br />

und wie produziert? Wer verdient daran<br />

und wer trägt die Kosten? Wie kann ich<br />

selbst aktiv an den bestehenden Prozessen<br />

etwas ändern? Große Themen,<br />

denen man aber beim gemeinsamen<br />

Gärtnern ohne große Hemmschwelle<br />

näher kommt. Man tauscht eben nicht<br />

nur Pflanzen sondern auch Meinungen<br />

und Erfahrungen.<br />

Seit 2013 hat TomatOS e.V. seinen eigenen<br />

Gemeinschaftsgarten in der Bramscher<br />

Straße 93-95 (in direkter Nachbarschaft<br />

des Hasefriedhofs) auf dem<br />

Gelände des seit über 135 Jahren hier<br />

angesiedelten Gartenbaubetriebes. Der<br />

Garten fungiert auch als sozialer Ort,<br />

der Menschen unterschiedlichster Kulturen<br />

offen steht, und als Standort für<br />

kulturelle Veranstaltungen.<br />

Im Rahmen des Kultursommers <strong>2015</strong><br />

lädt TomatOS im Anschluss an<br />

die vier „Kulturspaziergänge<br />

auf dem<br />

Hasefriedhof“ von<br />

Juni bis August<br />

zum Kennenlernen<br />

und zur<br />

Besichtigung<br />

des Anbaugeländes<br />

ein. Aber<br />

auch sonst können<br />

Bilder © BUND, TomatOS, Kuhns Garte; Arrosoir, griffe de jardin et transplantoir sur fond blanc 1 © He2, fotolia.com<br />

8


TOPTHEMA<br />

Interessierte jeweils sonntags zwischen<br />

16.00 und 18.00 Uhr oder an Wochentagen<br />

„auf gut Glück“ vorbeischauen.<br />

Gegärtnert wird in einem Gewächshaus<br />

auf Pflanztischen, die in nicht gegeneinander<br />

abgegrenzte Parzellen von 11<br />

qm aufgeteilt sind, im Freilandbereich<br />

auf einer gemeinsam genutzten Fläche<br />

von 70 qm, sowie auf dem Innenhof des<br />

Firmengrundstücks.<br />

Was kostet das<br />

gemeinsame Gärtnern?<br />

Die Regeln beim Gemüseanbau sind auf<br />

ein Minimum reduziert, zum Beispiel<br />

sollte ökologisch gegärtnert werden und<br />

Wasserhähne sind nach Gebrauch zu<br />

schließen. Ansonsten kann jeder machen,<br />

was er will.<br />

Die Pacht (zu zahlen an den Verein<br />

TomatOS, der wiederum die Flächen<br />

von der Eigentümerin Blumen Kersten<br />

gepachtet hat) beläuft sich auf 0,70<br />

Euro pro qm (Gewächshaus) bzw. 0,50<br />

Euro pro qm auf der Freilandfläche -<br />

jeweils inkl. Strom und Wasser. Um<br />

eine Parzelle zu mieten, muss man<br />

Mitglied im Verein sein, kann aber<br />

natürlich auch Bekannte und Freunde<br />

mitbringen.<br />

Die Mitglieder / Pächter sind sowohl Studenten<br />

als auch Familien und Rentner,<br />

Singles genauso wie Paare. Sie kommen<br />

nicht nur aus Osnabrück, sondern auch<br />

aus Belm. Manche nehmen also wirklich<br />

weite Wege auf sich (in der Regel mit dem<br />

Rad), um in „ihren“ Garten zu gelangen.<br />

Manche haben auch einen eigenen Garten<br />

zu Hause, dort sind sie aber alleine<br />

und hier treffen sie immer andere Menschen.<br />

Die Gemeinschaft ist für viele der Mitglieder<br />

ein ganz wesentlicher Aspekt.<br />

Hier lässt sich hervorragend über Kartoffeln,<br />

Salat, Tomaten, Brennesselbrühe,<br />

Aussaattermine und alle anderen<br />

Themen debattieren und natürlich auch<br />

gemeinsam feiern. Man kann Pflanzen<br />

untereinander austauschen, Erfahrungen<br />

teilen und den Garten auch einfach nur<br />

genießen.<br />

- Anzeige -<br />

Warum baut jeder<br />

<strong>Osnabrücker</strong><br />

Salbei in seinem<br />

Garten an?<br />

Damit er immer ein frisches Salbeiblatt<br />

hat, um sich einen Gin Tonic 49<br />

zu mixen – nur echt mit Salbeiblatt<br />

im Glas!<br />

<strong>10</strong>0% Bio<br />

Herkunft und Herstellung<br />

im <strong>Osnabrücker</strong> Land<br />

49% Vol. – extra stark<br />

Spirit 49 GmbH<br />

Brüsseler Str. 2<br />

49124 Georgsmarienhütte<br />

Gin@spirit49.de<br />

www.spirit49.de · facebook.com/pages/O49<br />

DER<br />

klassikER<br />

Einer der<br />

bekanntesten<br />

Longdrinks<br />

der Welt.<br />

gin t<br />

DE-ÖKO-003<br />

EU-/ Nicht-EU-Landwirtschaft<br />

nic<br />

Zutaten:<br />

4cl<br />

16cl Tonic Water<br />

(z.B. Thomas Henry<br />

Tonic Water)<br />

Eiswürfel<br />

1-2 Salbeiblätter<br />

Zubereitung:<br />

, Tonic Water und<br />

Eiswürfel in ein Longdrinkglas<br />

geben. Ein<br />

bis zwei Salbeiblätter<br />

im Glas unterstreichen<br />

das besondere Aroma<br />

des Organic Gin.<br />

9


TOPTHEMA<br />

Bild Cucumber vegetable isolated © Natika, fotolia.com; Figur und Gartendekoration © BUND, TomatOS<br />

Was ist ein<br />

Gurken-Casting?<br />

Das Ziel des Urban Gardening,<br />

die scheinbaren Gegensätze von Stadt<br />

und Natur zusammenzuführen, spiegelt<br />

sich auch im Garten von TomatOS<br />

wider. „Spaten und Smartphone, der<br />

Wunsch nach Bodenständigkeit und<br />

das Bedürfnis nach globaler Vernetzung<br />

gehören für manche unserer Mitglieder<br />

durchaus zusammen“, sagt Voss.<br />

Für August/September plant TomatOS<br />

ein Gurken-Casting, TSDS – TomatOS<br />

sucht die Supergurke. Profi- und Hobbygärtner<br />

aus Osnabrück und Umgebung<br />

sind eingeladen, besonders ausgefallene<br />

Exemplare aus ihrer Gurkenzucht bei<br />

TomatOS zur Begutachtung vorzustellen.<br />

Am Ende werden dann jeweils Preise<br />

für die längste Gurke und diejenige mit<br />

dem originellsten Wuchs und Aussehen<br />

Der Weg in die Gärten<br />

TomatOS e.V.<br />

Kontakt: Ulrich Voss<br />

Telefon: 05 41 / 760 23 75<br />

E-Mail: kontakt@tomatos-ev.de<br />

www.tomatos-ev.de<br />

Weitere interkulturelle Gärten in Osnabrück:<br />

Friedensgarten in der Dodesheide<br />

www.friedensgarten-os.de<br />

Querbeet, Kulturverein Petersburg e.V.<br />

www.querbeet-garten.blogspot.de<br />

In der Initiative „Das offene Gartentor<br />

Osnabrück & Umgebung“ haben sich<br />

50 Gärten zusammengeschlossen<br />

(darunter auch KuhnsGarten):<br />

www.offenes-gartentor-os.de<br />

Kultursommers <strong>2015</strong><br />

Das vollständige Programm:<br />

www.osnabrueck-ist-im-garten.de<br />

vergeben. Mehr<br />

dazu ist auf der Tomat-<br />

OS-Website unter www.tomatos-ev.de<br />

zu erfahren.<br />

Unter den möglichen Einsendern sind<br />

dann vielleicht auch bereits die ersten<br />

selbst geernteten Gurken aus einem<br />

der 40 Mietgärten auf dem Naturhof<br />

Voßgröne in Belm. Dort realisierte das<br />

2009 in Bonn gegründete Unternehmen<br />

„meine ernte“ in diesem Jahr seinen<br />

28. Mietergarten. Der kooperierende<br />

Landwirt bereitet die Gemüsegärten<br />

einschließlich der Einsaaten vor. Die<br />

Mieter übernehmen und hegen, pflegen,<br />

BUND Naturgarten am Gertrudenberg<br />

Veranstaltungen & Öffnungszeiten bei<br />

BUND Kreisgruppe Osnabrück<br />

Telefon: 05 41 / 200 39 77<br />

E-Mail: umweltaktiv.bund@web.de<br />

www.osnabrueck.bund.net<br />

Kleingärtner-Verband<br />

In Osnabrück gibt es sieben Kleingärtner-<br />

Vereine, zusammen geschlossen im Bezirksverband<br />

Osnabrück der Kleingärtner e. V.<br />

Kontakt: Bianca Arnhold,<br />

Telefon: 0 54 06 / 56 07<br />

E-Mail: bezirksverband@kleingarten-os.de<br />

www.kleingarten-os.de<br />

meine ernte GbR<br />

Kontakt: Natalie Kirchbaumer<br />

Telefon: 0 22 8 / 28 61 71 19,<br />

E-Mail: info@meine-ernte.de<br />

www.meine-ernte.de<br />

pflanzen und<br />

ernten bis in den<br />

Herbst. Egal ob spielerisch verträumt,<br />

ökologisch ambitioniert, politisch nachhaltig<br />

oder exotisch bunt; nachrangig<br />

ob es um Kartoffeln, Möhren, Rhododendren,<br />

Taschentuchbäume, Päonien,<br />

Rosen oder Kürbis geht. Längst sind sich<br />

<strong>Wissen</strong>schaftler einig, Gärtnern macht<br />

glücklich. Und Gärten betrachten auch,<br />

meint Erwin Kuhn. „Wie oft betreten<br />

Besucher mit muffigen, verschlossenen<br />

Gesichtern unseren Garten. Beim<br />

Verlassen strahlen sie über das ganze<br />

Gesicht.“ | YK<br />

<strong>Wissen</strong> Kompakt<br />

So grün ist Osnabrück<br />

Neben den 2<strong>10</strong> ha Kleingärten<br />

kommen die <strong>Osnabrücker</strong> in den<br />

Genuss der ökologischen, sozialen,<br />

klimatischen und ästhetischen<br />

Vorzüge von insgesamt 600 ha<br />

städtischer Grünflächen. Diese bestehen<br />

zu 186 ha aus Grünanlagen,<br />

38 ha sind Kinderspiel- und Bolzplätze,<br />

60 ha Straßengrün, 82 ha<br />

Friedhöfe, 86 ha extensiv genutzte<br />

Flächen sowie 148 ha Forsten. Für<br />

Erhalt und Pflege dieser Anlagen<br />

hat der <strong>Osnabrücker</strong> ServiceBetrieb.Straßen.Abfall.Grün.<br />

(OSB)<br />

ca. 1<strong>10</strong> Mitarbeiter im Einsatz.<br />

(www.osnabrueck.de/osb/)<br />

<strong>10</strong>


Wirtschaftsregion Osnabrück<br />

Viertstärkste<br />

Mittelstandsregion<br />

Deutschlands<br />

lt. WirtschaftsWoche und Deutsche Bank


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Diese Frage stellten sich Studierende der Hochschule Osnabrück in einem Semesterprojekt in Zusammenarbeit<br />

mit dem Flughafen Münster/Osnabrück und dem Magazin „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“. Durch Telefoninterviews<br />

und Umfragen mit der Internetsoftware LimeSurvey wurden Geschäftsreisende, Privatpersonen und Hochschulangehörige<br />

aus der Region Osnabrück und dem näheren Umland zu diesem Thema befragt.<br />

Der Flughafen Münster/Osnabrück<br />

(FMO) wurde 1972 in Greven eröffnet<br />

und ist einer von 21 internationalen Flughäfen<br />

in Deutschland. Die wichtigsten<br />

Gesellschafter sind die Städte Münster,<br />

Osnabrück und der Kreis Steinfurt. Aufgrund<br />

seiner zentralen Lage verfügt der<br />

Flughafen über ein beträchtliches Einzugsgebiet<br />

von ca. 5 Millionen Menschen.<br />

Wegen der großen Konkurrenz auf der<br />

Ebene der Low-Cost-Airlines (Ryan<br />

Air oder easyJet) an umliegenden Flughäfen<br />

haben sich die Gesellschafter dazu<br />

André Heinemann und Markus Gertken (FMO, Bildmitte) bei der Abschlusspräsentation an der Hochschule Osnabrück<br />

entschieden, sich vermehrt auch auf<br />

Linienflüge und „normale“ Touristik zu<br />

spezialisieren und den Flughafen dementsprechend<br />

strategisch auszurichten.<br />

Die Privatpersonen sowie die Angehörigen<br />

verschiedener Hochschulen (Studierende,<br />

Dozenten und Mitarbeiter)<br />

waren ideal über Social Media-Plattformen<br />

zu erreichen. So nahmen insgesamt<br />

516 Personen aus beiden Zielgruppen an<br />

der Umfrage teil. Besonders wichtig war<br />

ihnen, dass es neben schnellen Prozessabläufen<br />

bzw. kurzen Laufwegen ein ansprechendes<br />

Streckenangebot, geringe<br />

Flugpreise und günstige Parkmöglichkeiten<br />

am Flughafen gibt.<br />

Seitens des Flughafens sind die Wünsche<br />

der Hochschulen und Privatpersonen<br />

nicht immer leicht zu realisieren, da viele<br />

der genannten Aspekte in der Hand der<br />

12


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Flughafenbilder: © FMO, Gruppenbild © Ann-Katrin Roobrok<br />

Airlines liegen und diese sich nur schwer<br />

in ihr Geschäft „reinreden“ lassen.<br />

Dennoch versucht der FMO, den Kundenwünschen<br />

weitestgehend gerecht zu<br />

werden, indem man die Airlines darauf<br />

hinweist, dass durch verbesserte Abflugzeiten<br />

und verschiedene Destinationen<br />

mehr Fluggäste an den Flughafen<br />

gelockt und die Anzahl der Passagiere<br />

gesteigert werden könnte.<br />

Eine große Zielgruppe des FMO<br />

sind die Geschäftsreisenden. Mittels<br />

Telefoninterviews konnten 81 Unternehmen<br />

aus der Region mit durchschnittlich<br />

452 Mitarbeitern zu ihren<br />

Reisetätigkeiten befragt werden. Die<br />

Ergebnisse freuten FMO-Marketingleiter<br />

Andrés Heinemann und seinen<br />

Kollegen Markus Gertken aus dem<br />

Controlling des Flughafens, die an<br />

der Abschlusspräsentation der Studie<br />

in der Hochschule Osnabrück teilnahmen:<br />

Aus der Umfrage ging hervor, dass<br />

die befragten Unternehmen den FMO<br />

deutlich auf Platz 1 (83%), gefolgt von<br />

Düsseldorf (69% und Hannover (46%)<br />

priorisiert nutzen (siehe Grafik unten).<br />

Bei der Studie kam auch heraus, dass<br />

sich die Unternehmen teilweise bessere<br />

Flugzeiten wünschen und ein großes<br />

Interesse an noch höheren Frequenzen<br />

ankommender sowie abgehender Flüge<br />

herrscht. Außerdem besteht eine Nachfrage<br />

an weiteren Nonstop-Verbindungnen<br />

zu Zielen wie zum Beispiel Berlin.<br />

den letzten<br />

Jahren ist der FMO in der Region stark<br />

verankert und in den Köpfen der Menschen<br />

präsent. Dennoch möchte der<br />

Flughafen mit mehr Werbung innerhalb<br />

von sozialen Netzwerken wie Facebook<br />

einen höheren Bekanntheitsgrad erlangen,<br />

um so mehr Fluggäste zu akquirieren.<br />

Durch die angekündigten<br />

Ausweitungen des Streckennetzes mit<br />

Fluggesellschaften wie zum Beispiel<br />

Germania oder Turkish Airlines gewinnt<br />

der FMO zunehmend an Attraktivität.<br />

Dabei gilt wohl: je mehr Personen<br />

sich für einen Flug vom FMO entscheiden,<br />

desto besser wird das Angebot des<br />

Flughafens langfristig werden. | VZ<br />

<strong>Wissen</strong> Kompakt<br />

Was ist der Drei-Letter-Code?<br />

Der Drei-Letter-Code wird in der<br />

Luftfahrt und zum Teil in der Logistik<br />

dafür genutzt, die verschiedenen<br />

Standorte von Flughäfen und<br />

Städten auf der Welt auseinanderzuhalten.<br />

Je nach Schreibweise<br />

variieren die Codes in den drei<br />

Buchstaben. Der Drei-Letter-Code<br />

für den Flughafen Münster/Osnabrück<br />

lautet „FMO“.<br />

90 %<br />

83 %<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

69 %<br />

46 %<br />

Befragt wurden 81 Unternehmen aus<br />

Osnabrück Stadt und Landkreis<br />

Mehrfachnennungen waren möglich<br />

Stand: 31.05.<strong>2015</strong><br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

19 % 19 %<br />

<strong>10</strong> %<br />

<strong>10</strong> %<br />

7 % 6 %<br />

0 %<br />

FMO<br />

Düsseldorf Hannover<br />

Bremen<br />

Frankfurt<br />

Dortmund<br />

Hamburg<br />

München<br />

13


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wen sollte ein Kübel retten?<br />

Zum vierten Mal gewährt „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ Einblicke in das umfangreiche, aber kaum bekannte<br />

Depot des Museums Industriekultur. Diesmal geht es um eine Sicherheitsmaßnahme, die nicht eben<br />

vertrauenerweckend anmutet.<br />

Zum Schutze der Bevölkerung<br />

im Zweiten Weltkrieg wurden<br />

auch in Osnabrück<br />

direkt nach Kriegsbeginn<br />

1939 Vorkehrungen<br />

getroffen. Das Ausheben<br />

von Splitter- und<br />

Deckungsgräben<br />

zählte ebenso dazu<br />

wie die Einrichtung<br />

von Luftschutzräumen<br />

in den Kellern<br />

der Wohngebäude.<br />

Nach den<br />

ersten schweren<br />

Luftangriffen des<br />

Jahres 1942 und<br />

der Erkenntnis,<br />

dass diese Maßnahmen<br />

allein<br />

nicht ausreichen<br />

würden, begann<br />

man zusätzlich mit<br />

dem Bau von Bunkern<br />

und Stollen. Auch<br />

die Industriebetriebe,<br />

in den folgenden Jahren<br />

vornehmlich Ziele der alliierten<br />

Bomber, legten in großem Stile<br />

Bunkeranlagen an.<br />

Für die Beschäftigten in der Steinindustrie<br />

und für die Bevölkerung<br />

am Piesberg wurde ein Teil des<br />

Hasestollens (der Bereich zwischen<br />

dem Mundloch und dem Haseschacht)<br />

zum Luftschutzstollen ausgebaut.<br />

Direkt hinter dem Mundloch wurden<br />

versetzt hintereinander Splitterschutzwände<br />

aufgemauert, die<br />

die Aufgabe hatten, im Falle eines<br />

Bombeneinschlages die Wirkung der<br />

Druckwelle zu minimieren. An den<br />

Wänden des Stollens wurden hölzerne<br />

Sitzbretter angebracht.<br />

Unter dem Haseschachtgebäude, in<br />

unmittelbarer Nähe des Schachtes,<br />

stellte man eine Haspelanlage auf, mit<br />

deren Hilfe der hier zu sehende eiserne<br />

Kübel auf- und abbewegt werden<br />

konnte. Eingerichtet für den Fall, dass<br />

durch Einwirkung einer Bombe oder<br />

Luftmine der Eingang am Mundloch<br />

verschüttet worden wäre. Eingeschlossene<br />

Personen hätte man die<br />

30 Meter Höhe, die der Besucher heute<br />

mit dem Fahrstuhl überwindet, in<br />

diesem Provisorium heraufgezogen.<br />

Dieser schlichte, nichtsdestoweniger<br />

eindringliche Zeuge der jüngeren Geschichte<br />

ist im Zuge der Freilegung<br />

des Stollens – „konserviert“ durch<br />

den dort befindlichen Schlamm – im<br />

wahrsten Wortsinn ans Tageslicht gefördert<br />

worden. Bei dem Kübel handelt<br />

es sich vermutlich um den Teil eines<br />

ehemaligen Dampfkessels, der für<br />

diesen Zweck umgebaut wurde. Wie<br />

häufig bzw. ob das Objekt überhaupt<br />

zum Einsatz kam, ist nicht bekannt.<br />

Die am Stadtrand gelegene Steinindustrie<br />

war von alliierten Bombenangriffen<br />

weit weniger betroffen als die<br />

Industriebetriebe in der Stadt Osnabrück<br />

und deren Wohnviertel. | BK<br />

MUSEUM<br />

INDUSTRIEKULTUR<br />

OSNABRÜCK<br />

Fotos © Museum Industriekultur Osnabrück<br />

14


Wie wird ein Straßenverkäufer zum<br />

Marktführer in Europa?<br />

In einem Ortsteil der Gemeinde Ostercappeln befindet sich das<br />

einzige „Waffeldorf“ Deutschlands. Die dort ansässige Waffelfabrik<br />

Meyer zu Venne ist von einer kleinen Manufaktur mit Straßenverkauf<br />

zum europäischen Marktführer in Sachen Waffeln geworden.<br />

WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Bilder © Waffelfabrik Meyer zu Venne<br />

Wohin geht der Waffeltrend?<br />

Der Sommer macht Lust auf Eis – und die<br />

passenden Waffeln. Formen, Farben und<br />

Geschmacksrichtungen sind dabei keine<br />

Grenzen gesetzt, wie ein Besuch der Waffelfabrik<br />

Meyer zu Venne zeigt. Das Unternehmen<br />

produziert neben dem klassischen<br />

Eishörnchen alle nur erdenklichen Variationen:<br />

von Zuckerwaffeln über Waffelbecher<br />

bis hin zu Dekor- und Schokowaffeln.<br />

Mit jährlich über zehn Neuentwicklungen<br />

setzt das Unternehmen immer wieder<br />

innovative Akzente in der Waffelwelt<br />

und schafft es so, seine Vorreiterrolle in<br />

Europa zu verteidigen. „Aktuell geht der<br />

Trend ganz klar zu mehr Knusprigkeit in<br />

der Waffel“, erläutert Meyer zu Venne<br />

jun. Eine der neuesten Kreationen ist ein<br />

„Waffel-Crunch“, das beispielsweise aufs<br />

Eis gestreut werden kann.<br />

Das in der dritten Generation geführte<br />

Familienunternehmen hat seine Ursprünge<br />

kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. 1949<br />

schlug Wilhelm Meyer zu Venne sen.,<br />

Großvater von Wilhelm Meyer zu Venne<br />

jun., neue Wege ein. Anders als seine<br />

Vorfahren, die sich traditionell der Landwirtschaft<br />

widmeten, begann er mit seiner<br />

Frau Gertrud im eigenen Haus handgefertigte<br />

Waffeln zu verkaufen.<br />

Anfangs wurde der Teig per Hand gerührt<br />

und mit einem Waffeleisen geformt, bis in<br />

den 60er Jahren die erste vollautomatische<br />

Backanlage zum Einsatz kam. Inzwischen<br />

findet die Produktion, abgesehen vom Einpacken,<br />

maschinell statt. Heute arbeiten bei<br />

Waffel-Meyer über 150 Mitarbeiter, 40 Maschinen<br />

sind rund um die Uhr im Einsatz<br />

und jährlich werden rund 2,9 Milliarden<br />

Waffeln produziert. Seit 2003 exportiert die<br />

Waffelfabrik überdies verschiedenste Waffelkreationen<br />

in fast jeden Winkel der Erde.<br />

Wie viele Haushalte werden mit<br />

der Waffelfabrik beheizt?<br />

Schon der Name der Meyer zu Venne verdeutlicht<br />

die Generationen überdauernde,<br />

enge Verbundenheit mit der kleinen 3.000<br />

Einwohner zählenden Ortschaft in der Gemeinde<br />

Ostercappeln. So achtet das bodenständige<br />

Unternehmen bei der Herstellung<br />

der Waffeln auf nachhaltige Produktionsverfahren<br />

und den Einsatz zertifizierter<br />

Rohstoffe. Das neueste Nachhaltigkeitsprojekt<br />

ist die Nutzung der Abwärme aus<br />

der Backstraße für Warmwasser und Heizungswärme<br />

von bis zu 350 anliegenden<br />

Haushalten. „Wir sind sehr froh darüber,<br />

hier in Venne ein Nahwärmenetz einrichten<br />

zu können“, freut sich Meyer zu Venne<br />

über den Beginn des Bauprojektes.<br />

Wo gibt es Waffeleisen<br />

mit Panda-Bären?<br />

Ein Besuch im angegliederten Waffelmuseum<br />

lohnt sich. In dem Gebäude, in dem<br />

einst die Großeltern das Waffelbacken und<br />

den Verkauf begannen, hat inzwischen<br />

eine Ausstellung Platz gefunden. <strong>Wissen</strong>swertes<br />

erfährt man hier über die Geschichte<br />

der Fabrik und die Entwicklung<br />

der Waffelproduktion. Die Betreiberin des<br />

Museums ist Wilhelms Schwester,<br />

Carolin Meyer zu Venne.<br />

Sie bemerkt mit Blick<br />

auf den großen Fundus<br />

des Museums: „Wir<br />

sind sehr stolz auf die<br />

über 500 Exponate<br />

aus der ganzen<br />

Welt.“ Man<br />

freue sich<br />

über jeden<br />

einzelnen<br />

Besucher, der den Weg in ihr<br />

„Waffeldorf“ findet, sagt sie.<br />

Nach Carolin Meyer zu Vennes<br />

Angaben handelt es sich<br />

um die größte Backeisensammlung<br />

der Welt. Neben<br />

den hierzulande bekannten<br />

alten, gusseisernen Formen<br />

sind auch spektakuläre<br />

Ausstellungsstücke zu finden,<br />

etwa Waffeleisen mit<br />

Pandabären und Koi-Karpfen aus China.<br />

Historisch besonders interessant sind die<br />

Eisen aus dem 16. Jahrhundert, die für die<br />

Oblaten-Produktion in spanischen Klöstern<br />

eingesetzt wurden. In einem Film informiert<br />

das Museum über die Produktion<br />

in der Fabrik von Waffel-Meyer.<br />

Alle Waffelliebhaber und solche, die es<br />

noch werden wollen, haben außerdem<br />

die Chance, im Verkaufsraum eine Riesenauswahl<br />

an fabrikfrischen Waffeln<br />

und Gebäck zu erwerben und sich für den<br />

Rückweg mit heißem Kaffee und frisch<br />

gebackenen Waffeln zu stärken. Einziger<br />

Wermutstropfen: handgefertigtes Eis gibt<br />

es vor Ort leider keines zu den leckeren<br />

Waffeln. | TR<br />

» www.waffel-meyer.com


Mit dem neuen Lexus-Forum in Osnabrück setzt Auto Weller Maßstäbe.<br />

Und das nicht nur im Hinblick auf Architektur und Ausstattung, sondern<br />

auch beim außergewöhnlichen Servicekonzept.<br />

Als Vorbild des edlen, 2.500 m 2 großen<br />

Lexus-Areals diente der Lifestyle-Store<br />

„Lexus Intersect“ mit Premium-Erlebniswelt<br />

in Tokio. Das <strong>Osnabrücker</strong> Gebäude<br />

ist der europaweit erste Showroom seiner<br />

Art und fungiert als Muster für zukünftige<br />

Häuser im neuen Lexus-Erscheinungsbild.<br />

Die Philosophie des Forums kommt<br />

ebenfalls aus Japan und basiert auf der vielschichtigen<br />

Idee des „Omotenashi“.<br />

Wie funktioniert おもてなし?<br />

Die japanische Sprache kennt kaum einen<br />

Unterschied zwischen den Begriffen „Gast“<br />

und „Kunde“. Omotenashi (おもてなし)<br />

bedeutet mehr als bloße Gastfreundschaft,<br />

geht aber auch weit über die Vorstellung einer<br />

positiven Beziehung zwischen Dienstleistern<br />

und Kunden hinaus. Denn dass<br />

sich Gastgeber und Gast mit Respekt und<br />

gegenseitiger Anerkennung begegnen,<br />

wird ohnehin vorausgesetzt.<br />

Wer sich dem Omotenashi verpflichtet<br />

fühlt, will für seine Gäste eine besondere<br />

Atmosphäre schaffen – zunächst ganz<br />

unabhängig von der Erwartung oder gar<br />

dem Wert einer Gegenleistung. Es geht<br />

vielmehr darum, die individuellen Wünsche<br />

des Gastes vorauszusehen und seinen<br />

Besuch zu einem unverwechselbaren Erlebnis<br />

zu machen, das ihm nachhaltig in<br />

Erinnerung bleibt. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

ist eine perfekte Inszenierung nötig,<br />

die alle Details bis hin zur Gestik und Mimik<br />

des Servicepersonals umfasst. Im besten<br />

Fall übertrifft der Gastgeber am Ende<br />

sogar die Erwartungen seines Gastes, ohne<br />

dass dieser alle seine Wünsche explizit<br />

äußern musste.<br />

Was bietet die neue Erlebniswelt?<br />

Direkt beim Empfang des neuen Lexus-Forums<br />

Osnabrück nimmt der Gast einen<br />

angenehmen Duft von Zedernholz wahr.<br />

Das Interieur besticht durch edles Design<br />

in Silber/Schwarz (dem neuen Lexus-<br />

Erscheingsbild) statt der früheren Goldund<br />

Holzoptiken in bisherigen Foren. Die<br />

Wartelounge, Besprechungsräume und<br />

das hintere Event-Areal warten nicht nur<br />

mit Designermöbeln, sondern auch mit<br />

Serviceangeboten wie etwa Ladestationen<br />

für Smartphones auf.<br />

Der knapp 1.000 m 2 große Neubau, in<br />

den rund 2,5 Millionen Euro investiert<br />

wurden, bietet eine große Verkaufs- und<br />

Ausstellungsfläche, um die wachsende<br />

Lexus-Modellpalette in Szene zu setzen<br />

– unterstützt durch modernste Technik.<br />

Auf einer imposanten Videowand aus vier<br />

55-Zoll-Flatscreens können die Image-<br />

Filme jederzeit unterbrochen werden, um<br />

einen individuellen Fahrzeug-Konfigurator<br />

zu starten. Bei der Übergabe eines<br />

neuen Fahrzeugs wartet auf die Kunden<br />

ein Auslieferungserlebnis der besonderen<br />

Art.<br />

Viel Platz bietet darüber hinaus der Eventbereich,<br />

der mit eigener Showküche den<br />

stimmungsvollen Rahmen für regelmäßige<br />

Veranstaltungen bietet. In absehbarer<br />

Zeit wird das Forum auch Massagen oder<br />

Frisörbesuche anbieten, um eventuelle<br />

Wartezeiten angenehm zu verkürzen. Alternativ<br />

können sich Besucher im eigens<br />

angelegten Japanischen Garten mit Teehaus<br />

und einer Größe von 450 m 2 fernab<br />

der Autolandschaft entspannen.<br />

Schon bald soll das bestehende Team um<br />

weitere Kolleginnen und Kollegen verstärkt<br />

werden, um die Umsetzung des<br />

„Omotenashi“ zu perfektionieren und sich<br />

stets um das Wohl der Weller-Kunden zu<br />

kümmern. | StB<br />

Bilder: © Trancerapid Photography, Sören Münzer


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Drei Fragen ...<br />

... an Geschäftsleiter Andreas Stege<br />

Wann kam es zur Idee des Lexus-Forums?<br />

Auf einem Japanbesuch 2013 im „Lexus-Intersect-Store“<br />

in Tokio. Nach einigen Überlegungen, unseren vorherigen<br />

Lexus-Bereich im Weller-Haupthaus zu modernisieren,<br />

fiel die Entscheidung für einen kompletten Neubau.<br />

Warum gerade in Osnabrück?<br />

Osnabrück ist die Keimzelle von Auto Weller. Gerade hier<br />

möchten wir immer wieder neue Impulse setzen, die große<br />

Nachhaltigkeit und Signalwirkung für unsere Premiummarke<br />

haben, aber auch für unsere Heimatstadt selbst.<br />

Was sind Ihre Ziele für die Zukunft?<br />

Zunächst sind wir stolz, unseren Kunden etwas bislang<br />

Einzigartiges in Deutschland präsentieren zu dürfen. Wir<br />

hoffen natürlich, uns vom Premiumwettbewerb über das<br />

Fahrzeug hinaus deutlich absetzen zu können und unsere<br />

Verkaufszahlen weiter zu steigern. Die nun vorhandene<br />

Infrastruktur werden wir in Form besonderer Events nutzen<br />

und wollen das Forum als Publikumsmagneten etablieren.<br />

Von japanischen Teezeremonien über Kochkurse,<br />

Konzerte und Kunstausstellungen bis hin zu Fotoshootings<br />

ist da bereits einiges in Planung …<br />

<strong>Wissen</strong> Kompakt<br />

Die Marke Lexus<br />

„Lexus“ ist die Premium-Marke des<br />

japanischen Automobilherstellers<br />

Toyota und ein Kunstwort, mit<br />

dem der luxuriöse Fahrzeugcharakter<br />

assoziiert werden soll. Der<br />

Markteinstieg in Europa erfolgte<br />

im Sommer 1990. Als erster Hersteller<br />

im Premiumsegment bot<br />

Lexus auch Modelle mit Hybridantrieb<br />

an. Von den im Jahr 2014<br />

weltweit 584.000 verkauften Neuwagen<br />

wurden knapp <strong>10</strong>% in Europa<br />

abgesetzt, fast 6.000 Fahrzeuge<br />

mehr als im Heimatland. Über die<br />

Hälfte der Produktion wurde nach<br />

Nordamerika exportiert.<br />

17


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Jeder weiß, dass Hygieneartikel oder Textilien nicht in die Toilette gehören.<br />

Aber nicht alle halten sich daran. „Von Windeln über Synthetik-<br />

Tücher bis hin zu Schafswolle, Kanthölzern und Europaletten haben<br />

wir schon fast alles in den Kanälen gefunden“, erzählt Josef Langelage,<br />

Leiter der Kanalreinigung bei den Stadtwerken Osnabrück. Dabei<br />

belasten die unsachgemäß entsorgten Materialien nicht nur die Umwelt,<br />

sondern erfordern sowohl in den Kanälen als auch in den Pumpwerken<br />

und im Klärwerk einen erhöhten Reinigungs- und Reparaturbedarf.<br />

Bilder: © Stadtwerke Osnabrück<br />

Um Verstopfungen und üblen Gerüchen<br />

vorzubeugen, werden Schmutz- und<br />

Regenwasserkanäle deshalb regelmäßig<br />

von speziellen Spülwagen gereinigt. Das<br />

Kanalnetz in Osnabrück hat eine Länge<br />

von mehr als 1.<strong>10</strong>0 Kilometern – das<br />

bedeutet jede Menge Arbeit. An einzelnen<br />

Stellen setzt sich erfahrungsgemäß<br />

immer wieder Sand und Schmutz ab.<br />

Der Reinigungsrhythmus wird hier bedarfsorientiert<br />

geplant – aufgrund von<br />

Erfahrungen der Kanalunterhalter werden<br />

die Rhythmen festgelegt. Sie reichen<br />

von mehrmals im Jahr bis hin zu 1-mal<br />

in 5 Jahren.<br />

Die Abwasserkanäle werden mithilfe<br />

der sogenannten Wasserrückgewinner<br />

gereinigt. Die Reinigung erfolgt mit<br />

Hochdruck und speziellen Spüldüsen,<br />

die auf den jeweiligen Kanal abgestimmt<br />

sind. Damit<br />

der Einsatz<br />

nicht durch<br />

Fahrzeughöhe 3,50 m - 3,60 m<br />

Gesamtgewicht 26.000 kg<br />

Fahrten zum Wasserholen unterbrochen<br />

wird, kommt die Technik der Wasserrückgewinnung<br />

zum Einsatz – daher<br />

auch der Fahrzeugname: Das Wasser<br />

wird mitsamt der Verunreinigungen mit<br />

dem Spülschlauch zum Kanal zurückgezogen.<br />

Dort wird es mit dem Saugrüssel<br />

in den Fahrzeugaufbau gesaugt. Im Kessel<br />

wird es gereinigt: Der Schmutz bleibt<br />

im Kessel, das gereinigte Wasser kommt<br />

wieder zum Spüleinsatz. Der Kanalreinigungsrückstand<br />

wird am Schichtende<br />

im Klärwerk Eversburg in die Kanalsandannahme<br />

entleert. Dort erfolgt<br />

dann die Restbehandlung.<br />

Häufig müssen Kanalreinigungen<br />

nachts erfolgen. Das hat zwei zentrale<br />

Gründe: Zum einen soll<br />

es an den vielbefahrenen<br />

Straßen Osnabrücks tagsüber<br />

nicht zu Verkehrseinschränkungen<br />

durch die großen Spülwagen kommen.<br />

Der Zugang zu den Kanälen, sogenannte<br />

Schächte, liegen häufig zentral mitten<br />

auf Straße oder an Kreuzungen. Zum<br />

anderen befindet sich nachts weniger<br />

Abwasser in den Kanälen, da kaum<br />

Wasser verbraucht wird. Das erleichtert<br />

und beschleunigt die Reinigungsarbeiten<br />

enorm. Manche Kanäle können aus<br />

hydraulischen Gründen überhaupt nur<br />

in der Nacht gereinigt und untersucht<br />

werden. | RED<br />

<strong>Wissen</strong> Kompakt<br />

Osnabrück von unten<br />

Spannende Einsichten in die Welt<br />

unter unseren Füßen eröffnet die<br />

nächste Ausgabe von „<strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Wissen</strong>“, in der wir uns mit vielen<br />

weiteren interessanten Fragen<br />

rund um die Kanalisation beschäftigen.<br />

Online unter der Adresse<br />

www.osnabruecker-wissen.de<br />

können Sie diese und weitere Ausgaben<br />

unseres Magazins kostenlos<br />

abonnieren.<br />

Fahrzeughöhe 3,50 m - 3,60 m<br />

Gesamtgewicht 26.000 kg<br />

Fahrzeuglänge <strong>10</strong> bis 11 m<br />

Fahrzeughöhe 3,50 m - 3,60 m<br />

Fahrzeugleistung 400 bis 440 PS<br />

Gesamtgewicht 26.000 kg<br />

Behältergröße 12.000 l<br />

Fahrzeuglänge <strong>10</strong> bis 11 m<br />

Schlauchlänge 200 bis 240 m<br />

Fahrzeugleistung 400 bis 440 PS<br />

Literleistung max. 340l/min<br />

Behältergröße 12.000 l<br />

Fahrzeuglänge <strong>10</strong> bis 11 m<br />

Fahrzeugleistung 400 bis 440 PS<br />

Behältergröße 12.000 l<br />

Schlauchlänge 200 bis 240 m<br />

Literleistung max. 340l/min<br />

Saugtiefe bis zu <strong>10</strong> m<br />

Pumpen<br />

200 bis 240 m<br />

Spülpumpe,<br />

Vakuumpumpe,<br />

Schmutzwasserpumpe<br />

19


HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

Wie NACHHALTIG ist die Hochschule?<br />

„Schlage nur so viel Holz, wie der Wald verkraften kann! So viel Holz, wie nachwachsen<br />

kann!“, formulierte bereits 1713 der sächsische Berghauptmann Hans-Carl von Carlowitz.<br />

Er gilt damit als Begründer des Nachhaltigkeitsprinzips.<br />

Im 18. Jahrhundert galt die Knappheit<br />

der Ressource Holz als eines der akuten<br />

Probleme der Zeit. Sie resultierte aus<br />

jahrhunderterlanger Übernutzung der<br />

Wälder und zunehmender Umwandlung<br />

zu Äckern und Wiesen. Von Carlowitz<br />

kritisierte vor allem das kurzfristige<br />

Denken der Menschen, die sich einen<br />

schnellen Gewinn erhofften, langfristige<br />

Folgen jedoch nicht einkalkulierten. Er<br />

formulierte den Gedanken, respektvoll<br />

und pfleglich mit der Natur und ihren<br />

Rohstoffen umzugehen, damit eine dauerhafte<br />

Nutzung möglich sei.<br />

Seitdem hat sich viel getan: Von Carlowitz’<br />

Prinzip der Forstwirtschaft ist 300<br />

Jahre später in der Mitte der Gesellschaft<br />

- Anzeige -<br />

angekommen, die UN bezeichnet Nachhaltigkeit<br />

gar als „Chance Nummer eins<br />

für das 21. Jahrhundert“.<br />

Diese Chance will auch die Hochschule<br />

Osnabrück nicht ungenutzt lassen: Ziel<br />

ist es, nachfolgende Generationen mit<br />

dem Konzept vertraut zu machen und es<br />

in den Alltag von Studierenden und Mitarbeitern<br />

der Hochschule einzubinden.<br />

Aus diesem Grund wurde zur nachhaltigen<br />

Ausrichtung und Positionierung der<br />

Hochschule ein Strategiebildungsprozess<br />

initiiert. Weiterhin hat sich im Jahr<br />

2011 der Arbeitskreis für Nachhaltige<br />

Entwicklung gebildet. Für Mike Voss,<br />

den Vorsitzenden des Arbeitskreises, ist<br />

Nachhaltigkeit die „Gestaltung sozialer,<br />

ökonomischer, ökologischer und persönlicher<br />

Begebenheiten und Aktivitäten<br />

in einer Art und Weise, dass nachfolgende<br />

Generationen ein gutes Leben<br />

führen können“. Voss ist der Meinung,<br />

dass Hochschulbildung neben reiner<br />

<strong>Wissen</strong>svermittlung auch Bewusstseinsund<br />

Persönlichkeitsentwicklung ermöglichen<br />

soll.<br />

Diesem Aspekt wird an der Hochschule<br />

bereits vermehrt Beachtung geschenkt.<br />

Offene Yoga- und Meditationszeiten,<br />

sowie große Sitzkissen in der Studierendenlandschaft<br />

ermöglichen Studierenden<br />

und Hochschulmitarbeitern kurze<br />

Auszeiten während des Tages und fördern<br />

so einen achtsamen Umgang mit<br />

Hakenstraße 4a · 49074 Osnabrück · Telefon 05 41 / 2 22 92<br />

www.posthalterei-osnabrueck.de<br />

20


HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

Bild: Hochschule Osnabrück, © Bettina Meckel<br />

sich selbst. Ein weiteres zentrales Thema<br />

ist die Verbesserung der Studien- und<br />

Lehrbedingungen der Hochschule, der<br />

sich das LearningCenter gewidmet hat.<br />

Seit dem Jahr 2012 werden im Rahmen<br />

des Projekts „Voneinander lernen lernen“<br />

Kompetenzen Studierender zum<br />

lebenslangen lernen gefördert. „Die Arbeit<br />

in Projekten ist dafür eine wichtige<br />

Lernform, die eigenständiges Arbeiten<br />

sowie das Lernen im Team fördert und<br />

gleichzeitig auf die Arbeitswelt vorbereitet“,<br />

erklärt Marek Löhr, Mitarbeiter im<br />

Projektbüro des LearningCenters. Zu<br />

den Kernaufgaben gehört auch die Vermittlung<br />

eines sozial verantwortungsvollen<br />

und nachhaltigen Umgangs mit<br />

anderen und sich selbst. Deshalb gibt es<br />

neben studienbezogenen Angeboten,<br />

wie der Unterstützung bei wissenschaftlichem<br />

Arbeiten auch kostenlose Kurse<br />

zur Stressbewältigung oder zum rückenfreundlichen<br />

Studieren.<br />

Doch auch unter ökologischen Gesichtspunkten<br />

betrachtet, ist die Hochschule<br />

bemüht nachhaltig zu handeln. Nicht nur<br />

im neuen Maser-Studiengang „Erneuerbare<br />

Energien“, der im Wintersemester<br />

15/16 startet. So wird bereits regenerative<br />

Energie genutzt, um den Campus<br />

am Standort Westerberg zu versorgen.<br />

Auch Sparaufsätze auf Wasserhähnen,<br />

konsequente Mülltrennung und Bewegungsmelder<br />

in den Gebäuden, so wie die<br />

hochschulweite Einführung von Recycling-Papier<br />

führen zu einer verringerten<br />

Umweltbelastung.<br />

Auch dem Studentenwerk Osnabrück ist<br />

es als Betreiber mehrerer Mensen und<br />

Cafeterien ein großes Anliegen, sowohl<br />

ökonomisch, als auch ökologisch nachhaltig<br />

zu handeln, wie die Abteilungsleiterin<br />

Annelen Trost erklärt. Kompostierbare<br />

Plastikgetränkebecher aus Maisstärke,<br />

gemäßigter Fleischkonsum durch einen<br />

wöchentlichen Veggie-Day, sowie die<br />

Verarbeitung von regionalen Bioprodukten<br />

in den familiengerechten und barrierefreien<br />

Mensen sind nur einige Aspekte<br />

im Hochschulalltag.<br />

Besonders wichtig ist auch der <strong>10</strong>ct.-Rabatt<br />

auf Heißgetränke in mitgebrachten<br />

Mehrwegbechern. Dadurch reduziert<br />

sich nicht nur der durch To-Go-Becher<br />

produzierte Müll. Studierende, sowie<br />

Mitarbeiter profitieren vom vergünstigten<br />

Koffein-Schub und können sich voller<br />

Energie bevorstehenden Verpflichtungen<br />

widmen und gleichzeitig ein Zeichen für<br />

Nachhaltigkeit setzen. | MA<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit gilt als Leitbild für eine<br />

zukunftsfähige, nachhaltige Entwicklung<br />

der Menschheit. Die gängigste<br />

Definition ist im Brundlandt-Bericht<br />

von 1987 zu finden. Demzufolge sei<br />

eine Entwicklung nachhaltig, wenn sie<br />

den Bedürfnissen der heutigen Generation<br />

entspräche, ohne die Möglichkeit<br />

der nachfolgenden Generation<br />

zu gefährden, eigene Bedürfnisse<br />

zu befriedigen und ihren Lebensstil<br />

zu wählen. Der Verdeutlichung der angestrebten<br />

Ziele dient das 3-Säulenmodell<br />

oder Nachhaltigkeitsdreieck.<br />

Soziale, ökologische und ökonomische<br />

Ziele müssten demnach gleichermaßen<br />

berücksichtigt werden, um<br />

Nachhaltigkeit zu erreichen.<br />

- Anzeige -<br />

jeden Samstag 11.30 und 14.30 Uhr<br />

Sightseeing mit Mama und Papa.<br />

Zeigt Euer neues Zuhause. Mehr unter www.stadtwerke-osnabrueck.de<br />

21


HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

Wie funktioniert<br />

modernes Projekt-<br />

Management?<br />

TEIL 3: PROJEKTPLANUNG & DURCHFÜHRUNG<br />

In der letzten Ausgabe wurden die ersten zwei Projektmanagementphasen<br />

(Orientierung und Zielsetzung) erklärt. Diesmal geht es um die dritte und vierte Phase.<br />

Wie kommen wir ans Ziel?<br />

Die dritte Phase ist die Projektplanungsphase.<br />

Hier fragt man: Wie kommen wir<br />

ans Ziel? Welche Schritte sind zu tun?<br />

Diese Phase dient der systematischen<br />

und strategischen Planung des Projektverlaufs.<br />

Notwendige Handlungsschritte<br />

werden gedanklich vorab durchgespielt<br />

unter der Fragestellung, was zu tun ist,<br />

welche Reihenfolge einzuhalten ist, mit<br />

welchen Ereignissen zu rechnen ist, wie<br />

auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren<br />

ist und was bis wann fertiggestellt<br />

sein muss. Das Ziel dieser Phase<br />

ist, realistische Sollvorgaben hinsichtlich<br />

Arbeitsleistung, Zeitablauf und Ressourceneinsatz<br />

für die Durchführungsphase<br />

zu schaffen.<br />

Es werden strategische Überlegungen<br />

zum Einsatz von Personal, der Bildung<br />

von Arbeitspaketen und Teilprojekten<br />

angestellt. In der Projektplanungsphase<br />

wird die verbindliche Basis für die spätere<br />

Kontrolle des Projektfortschritts<br />

(Projektsteuerung) festgelegt. Bei der<br />

Planung von Projekten und Einzelschritten<br />

sind die Einschätzung der<br />

zeitlichen Dauer und die Organisation<br />

sinnvoller Abläufe und Abhängigkeiten<br />

wesentlich. Insbesondere durch das Erlernen<br />

und Anwenden von Zeitmanagement-Methoden<br />

können Arbeitsschritte<br />

optimiert und Entscheidungsprozesse<br />

beschleunigt werden. Checklisten helfen,<br />

um Einflussgrößen auf den Projektverlauf,<br />

Risiken und Abhängigkeiten zu<br />

erkennen und zu berücksichtigen.<br />

Beispiel:<br />

Bei einer Badrenovierung muss man die<br />

Räumlichkeit ausmessen, Zeichnungen<br />

anfertigen, Sanitäreinrichtungen nach<br />

Prospekten aussuchen, Maße eintragen,<br />

Skizzen für die Ausstattungsobjekte und<br />

die Lage der Lampen erstellen, Quadratmeter<br />

für die Fliesen ausrechnen,<br />

Bestellungen aufgeben, Liefertermine<br />

vereinbaren, usw. Der Einsatz von Mitarbeitern<br />

und Helfern muss sorgfältig<br />

und vorausschauend geplant werden.<br />

Nach abgeschlossener Planung folgt die<br />

Durchführung.<br />

Wie funktioniert die<br />

Anwendung?<br />

Die vierte Phase ist die Durchführungsphase.<br />

Hier müssen Maßstäbe festgelegt<br />

und kontrolliert werden. Kommunikation<br />

muss geübt und Konflikte müssen gelöst<br />

werden. Die Arbeitsschritte und der<br />

Bilder: Fernglas, Büroklammern, Bleistift Schnipsel: fotolia.com<br />

-Anzeige-<br />

22


Anzeigensonderteil<br />

HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

Zeitplan aus der Projektplanungsphase<br />

werden angewandt. Die Arbeitsschritte<br />

werden diszipliniert verfolgt, wobei eine<br />

gewisse Flexibilität im Zeitplan zulässig<br />

und bereits eingeplant ist. Anhand des<br />

Projektablaufplans werden die Umsetzung<br />

der geplanten Handlungsschritte<br />

und die Einhaltung der Zeit- und Mittelvorgaben<br />

ständig kontrolliert.<br />

Sollten sich Änderungen als notwendig<br />

ergeben, sind diese in die Projektplanung<br />

einzuarbeiten. Die Projektleitung<br />

hat die Aufgabe, alle Einzelschritte des<br />

Projektes zu koordinieren und für Feedback<br />

zwischen den Beteiligten zu sorgen.<br />

Die Bereitstellung aller benötigten Ressourcen,<br />

Materialien und Dienstleistungen<br />

ist sicherzustellen. Der Einsatz von<br />

Maßnahmen und Verhaltensweisen zum<br />

Umgang mit Konfliktsituationen soll<br />

erlernt und angewandt werden.<br />

Beispiel:<br />

Bei der Badrenovierung muss kontrolliert<br />

werden, ob alles nach Plan läuft oder<br />

ob sich etwas ergeben hat, was das Abweichen<br />

vom geplanten Ablauf verlangt.<br />

Das kommt vor, wenn z.B. einige Komponenten<br />

der Badezimmerausstattung<br />

zu spät bestellt werden oder eine lange<br />

Lieferzeit haben. Auch unerwartete Probleme<br />

wie ein veraltetes Abwassersystem<br />

können zu zusätzlichen Problemen führen,<br />

für die schnelle Lösungen gefunden<br />

werden müssen.<br />

Wenn Abweichungen notwendig werden,<br />

muss man versuchen so schnell wie<br />

möglich zum geplanten Projektverlauf<br />

zurückzukehren, damit unnötige Zeitund<br />

Geldverschwendungen vermieden<br />

werden können.<br />

Als fünfte und sechste Phasen folgen<br />

das Nacharbeiten und die Rückschau.<br />

Diese Phasen werden in der nächsten<br />

Ausgabe erläutert. | AJM<br />

Wer bietet kurzfristig Arbeitsraum?<br />

Gerade Gründer suchen zum Start oder für eine überschaubare Zeit einen<br />

Arbeitsplatz mit moderner Infrastruktur, aber nicht gleich ein eigenes Büro.<br />

Das InnovationsCentrum Osnabrück stellt mit dem ICO-Coworking Raum für<br />

Freelancer aus der IT- und Kreativbranche als Team oder Einzelpersonen, die an<br />

Projektideen arbeiten und / oder eine Gründung vorbereiten.<br />

Wie funktioniert Coworking?<br />

Auf ca. 120 m² bietet das ICO 18 Arbeitsplätze<br />

für einen Tag, eine Woche oder<br />

direkt für mehrere Monate an. Ein Tagesticket<br />

ist für Start-ups bereits für <strong>10</strong> Euro<br />

zu haben. Das ICO-Coworking besteht aus<br />

zwei Bereichen - zwölf Arbeitsplätze laden<br />

zu Kommunikation und Austausch ein, im<br />

zweiten Teil ist ein Rückzug und ruhiges<br />

Arbeiten ohne Telefon / Handy möglich.<br />

Was bietet das ICO Coworkern?<br />

Zur modernen Infrastruktur gehören<br />

W-LAN, Schränke für eigene Utensilien,<br />

Parkmöglichkeiten, ICO-Coffee-Point und<br />

die Teeküche. Darüber hinaus finden die<br />

Coworker vor Ort persönliche Beratung<br />

und Literatur zu Themen wie Gründung,<br />

Technologieentwicklung oder Innovation.<br />

Was sagen die Nutzer?<br />

Seit März 2014 beherbergt das ICO im Coworking<br />

Web- und Softwareentwickler,<br />

Texter oder Coaches. Frank Lenz, Vertriebler<br />

für ERP-Produkte berichtet: „Der<br />

Coworking-Bereich ist ein bunter Haufen.<br />

Durch die Kontakte vor Ort kooperiere ich<br />

mittlerweile mit dem Start-up Softwarehaus<br />

meta-objects.NET aus dem ICO im<br />

Vertriebsbereich.“ Auch Andreas Strumpler,<br />

Berater für Biogasanlagen, ist ICO-Coworker<br />

und zieht ein positives Fazit: „Da ich<br />

bundesweit bei Kunden tätig bin, schätze<br />

ich vor allem die Flexibilität des Coworkings<br />

und nutze bei niedrigen Kosten im Start-up-<br />

Tarif eine hochmoderne Arbeitsumgebung,<br />

die mich einfach inspiriert.“ | StB<br />

Wer berät und hilft weiter?<br />

Thomas Büdden (Leitung), per E-Mail:<br />

buedden@innovationscentrum-osnabrueck.de<br />

oder Telefon: 0541 / 202 80 0<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Coworking-Trend<br />

In Deutschland gibt es derzeit ungefähr<br />

230 Coworking-Angebote, Tendenz<br />

steigend.<br />

In einer Studie von Deskmag kam heraus,<br />

dass etwa 40% der Coworker seit<br />

ihrer Arbeit in einem Coworking Space<br />

ein höheres Einkommen erzielen.<br />

Neben den geringen Kosten, die weit<br />

unter den üblichen Fixkosten für<br />

einen Arbeitsplatz in klassischen Büros<br />

liegen, motiviert auch der Ideenaustausch<br />

und das Netzwerken viele Nutzer.<br />

Bilder: Grafik & Vögel © ICO<br />

23


..<br />

NEUEroffnung<br />

August <strong>2015</strong><br />

Nostalgische Zeitreise.<br />

Stilvolles Design verbunden mit privater Atmosphäre.<br />

• Direkt neben der OsnabrückHalle<br />

• <strong>10</strong>8 Hotelzimmer und Studios, davon 15 Zimmer mit Kitchenette<br />

• Komfortabel eingerichtet<br />

• Flatscreen-TV, Sitzgelegenheit, Schreibtisch, Bad oder Dusche<br />

• WLAN im Zimmer<br />

• LIVINGroom<br />

• Wirtschaftswunder, unser Restaurant<br />

• Erholungsbereich mit Sauna und Fitnessraum<br />

arcona LIVING OSNABRÜCK<br />

Neuer Graben 39 · 49074 Osnabrück<br />

Tel. +49 541 56954-0 · Fax +49 541 56954-<strong>10</strong>0<br />

www.osnabrueck.arcona.de


Wer tourt durch Osnabrück?<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Seit 20<strong>10</strong> sind sie aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken: Linienbusse aus vergangenen Jahrzehnten<br />

fahren am Wochenende durch die Straßen Osnabrücks. Wer in einem der liebevoll restaurierten<br />

Oldtimer, etwa dem imposanten MAN SD 200 Doppeldecker, Platz nimmt, kann nicht nur das<br />

Fahrgefühl früherer Zeiten nachempfinden. Die Passagiere erfahren auch viel <strong>Wissen</strong>swertes über<br />

die Stadt- und Industriegeschichte, interessante Sehenswürdigkeiten und besondere Plätze.<br />

Bilder © Traditionsbus Osnabrück<br />

Wer die Stadt aus ungewöhnlicher<br />

Perspektive entdecken möchte, kann<br />

zwischen vier unterschiedlichen<br />

Routen wählen. Die „CITY-TOUR“<br />

durchkreuzt das Zentrum, folgt dem<br />

Verlauf der alten Befestigungsmauer und<br />

führt schließlich in benachbarte Stadtteile.<br />

Ausgebildete Stadtführer begleiten<br />

die Fahrt mit faszinierenden Geschichten<br />

und vielen interessanten Fakten. So<br />

wird die Geschichte Osnabrücks und<br />

seine (städtebauliche) Entwicklung im<br />

19. und 20. Jahrhundert wieder lebendig.<br />

Die „OSNABRÜCK-TOUR DRUM ZU“<br />

dringt bis an die Stadtgrenzen vor und<br />

führt durch verschiedene Stadtteile, die<br />

erst im 20. Jahrhundert eingemeindet<br />

wurden. Die Fahrt führt anschaulich vor<br />

Augen, dass sich Osnabrück zwar zu einer<br />

modernen Großstadt entwickelt hat,<br />

nach wie vor aber über eine erstaunliche<br />

Anzahl von „grünen Lungen“ verfügt.<br />

Die „INDUSTRIE-TOUR“ lädt zu einer<br />

spannenden Reise durch die drittgrößte<br />

Wirtschaftsregion Niedersachsens ein.<br />

Die Oldtimer-Busse machen Station bei<br />

der KME AG, der Papierfabrik Felix<br />

Schoeller, den Stadtwerken, am Hafen<br />

und bei der Spedition Koch International.<br />

Die „PIESBERG-<br />

TOUR“ bringt<br />

die Teilnehmer<br />

zum Museum<br />

Industriekultur. Nach einem Gang<br />

durch den Hasestollen führt der Weg<br />

zum fast 200 Meter hohen Aussichtsturm<br />

am Windpark Piesberg, der bei<br />

entsprechendem Wetter einen herrlichen<br />

Ausblick garantiert. Die Tour endet<br />

in Lechtingen, wo der Steinbruch<br />

mit seinen Fels- und Kohleschichten 300<br />

Millionen Jahre Erdgeschichte verewigt<br />

hat.<br />

Wer sollte mitfahren?<br />

Die Rundfahrten werden von dem Verein<br />

Traditionsbus e.V., der Firma Zeitseeing,<br />

den Stadtwerken Osnabrück, der<br />

Osnabrück - Marketing und Tourismus<br />

GmbH und dem Museum Industriekultur<br />

organisiert. Sie richten sich nicht nur<br />

an Besucher von außerhalb, sondern<br />

ausdrücklich auch an passionierte <strong>Osnabrücker</strong>,<br />

die ihre Stadt von wenig bekannten<br />

und oft überraschenden Seiten<br />

entdecken möchten. „Wir wollen <strong>Osnabrücker</strong>n<br />

und Touristen neue Eindrücke<br />

vermitteln“, betont Stadtführer Carsten<br />

Niemeyer. „Gestoppt wird immer dort,<br />

wo sich ein toller Blick über die Stadt eröffnet<br />

und Stadtentwicklung, Geologie<br />

und Geografie am besten erklärt werden<br />

können.“<br />

Jörg Segebarth, Abteilung Marketing<br />

und Vertrieb, verspricht außerdem<br />

allen großen und kleinen Stadtentdeckern<br />

spannende Augenblicke bei der<br />

Fahrt durch die Geschichte der schönen<br />

Stadt an der Hase.<br />

Wann geht´s los?<br />

City-, „Drum zu“- und Industrie-Tour<br />

werden an ausgewählten Samstagen (siehe<br />

u.a. Internetseite) angeboten. Sie dauern<br />

zwei Stunden und sind damit eine<br />

Stunde kürzer als die Piesberg-Tour, die<br />

an jedem vierten Sonntag des Monats auf<br />

dem Programm steht.<br />

Für Erwachsene kostet ein Ticket <strong>10</strong> €<br />

(Industrie- und Piesberg-Tour) bzw. 12 €.<br />

Kinder, Familien und Gruppen erhalten<br />

die Tickets zum vergünstigten Preis. | RED<br />

Weitere Infos zu den Touren:<br />

» www.stadtwerke-osnabrueck.de/<br />

privatkunden/mobilitaet/freizeitangebote/<br />

stadtrundfahrten.html<br />

25


Es gibt sie nur Niedersachsen, hier<br />

allerdings in reichlicher Anzahl. Seit<br />

Anfang 2014 hat das Bundesland 126<br />

Samtgemeinden, in denen 703 Mitgliedsgemeinden<br />

organisiert sind.<br />

Bei Samtgemeinden handelt es sich um freiwillige<br />

Zusammenschlüsse mehrerer Kommunen eines<br />

Landkreises, die rechtlich selbständig bleiben.<br />

Allerdings übernimmt die Samtgemeinde, die<br />

mindestens 7.000 Einwohner haben sollte, zentrale<br />

Aufgaben, die im Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz<br />

aufgeführt sind. Dazu gehört<br />

beispielsweise die Erstellung eines Flächennutzungsplans,<br />

die Schulträgerschaft, der Betrieb von<br />

Gesundheitseinrichtungen, Sportstätten und Büchereien<br />

sowie Wasserversorgung, Kanalisation,<br />

Abfallentsorgung oder Straßenreinigung.<br />

Wo stand eines der<br />

ersten Krankenhäuser<br />

in Osnabrück? (Teil 2)<br />

Im ersten Teil des Beitrags ging es um die äußerst abwechslungsreiche<br />

Geschichte der Parzelle „Turmstraße <strong>10</strong>–12“ hinter<br />

der Marienkirche. Nun geht es um Spuren unter den Mauern der<br />

ausgegrabenen Hospitals-Kapelle, die eine noch ältere Besiedlungsphase<br />

vermuten lassen. Mithilfe naturwissenschaftlicher<br />

Methoden können Archäologen Funde jahrgenau bestimmen<br />

lassen und die abwechslungsreiche Siedlungsgeschichte an<br />

diesem Ort rekonstruieren. Denn durch seine Nähe zum Zentrum<br />

der mittelalterlichen Stadt war der Siedlungsstandort um die<br />

heutige Marienkirche schon immer sehr beliebt.<br />

Bild Netzwerk © vege, Fotolia.de<br />

Die Samtgemeinden haben deshalb drei eigene<br />

Organe: den Samtgemeinderat, den Samtgemeindeausschuss<br />

und den Samtgemeindebürgermeister.<br />

Der Zusammenschluss, beziehungsweise die<br />

enge Kooperation von Gemeinden, ist auch in anderen<br />

Bundesländern üblich. So gibt es in Sachsen<br />

Verwaltungsverbände, in Rheinland-Pfalz Verbandsgemeinden<br />

und in Schleswig-Holstein<br />

Ämter. Die Bildung von Sammtgemeinden –<br />

damals noch mit zwei „m“ – war bereits in der<br />

Gemeinde-Ordnung für den Preußischen Staat<br />

vom 11. März 1850 vorgesehen. | TS<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Samtgemeinden im <strong>Osnabrücker</strong> Land<br />

Die größte Samtgemeinde im <strong>Osnabrücker</strong><br />

Land ist Bersenbrück mit rund 28.000 Einwohnern.<br />

Zu ihr gehören Alfhausen, Ankum,<br />

die Stadt Bersenbrück, Eggermühlen, Gehrde,<br />

Kettenkamp und Rieste. Die drei weiteren<br />

Samtgemeinden sind Artland, Fürstenau<br />

und Neuenkirchen.<br />

Südlichen Fundamentmauer der Hospitals-Kapelle mit Holzunterbau<br />

Wieso ließen sich die Menschen dauerhaft an der Hase nieder?<br />

26<br />

Die Hase mit ihren Seitenarmen<br />

umgab im Mittelalter eine breite<br />

und sumpfige Auenlandschaft, in<br />

der erhöhte Kuppen, bestehend aus<br />

Sand- und Kiesablagerungen, entstanden.<br />

Diese überflutungssicheren<br />

Siedlungsstandorte bildeten<br />

die große Sandkuppe, auf der der<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Dom steht und die<br />

kleinere, westlich gelegene Kuppe,<br />

auf der sich die Marienkirche<br />

befindet. Noch heute kann man<br />

die Höhenunterschiede bei einem<br />

Spaziergang durch die Innenstadt<br />

feststellen. Wenn man von der<br />

Marienkirche in die Turmstraße<br />

blickt, fällt einem sofort das abfallende<br />

Gelände hinter der Marienkirche<br />

auf. Läuft man nun auf der<br />

Marktstraße Richtung Domplatz,<br />

begibt man sich von der einen<br />

Sandkuppe zur anderen und kann<br />

die heute nur noch leicht ausgeprägte<br />

Senke zwischen beiden Erhebungen<br />

beobachten.<br />

Der leichte Zugang zu Fließwasser<br />

und der sichere, vor Hochwasser<br />

geschützte Baugrund boten<br />

optimale Verhältnisse, um sich<br />

dauerhaft niederzulassen. Zudem<br />

befand sich eine günstige Furt zur<br />

Überquerung der Hase in Osnabrück.<br />

Aufgrund dessen kreuzten<br />

sich hier zwei wichtige mittelalterliche<br />

Handelswege.<br />

Diese günstigen Siedlungsfaktoren<br />

waren ausschlaggebend für die<br />

Standortwahl der ersten christlichen<br />

Missionszelle unter Karl dem<br />

Großen, nach der Unterwerfung<br />

der Sachsen und der Eingliederung<br />

ihres Gebietes ins karolingische<br />

Reich zu Beginn des 9. Jahrhunderts.<br />

Infolge der positiven Rahmenbedingungen<br />

entwickelte sich Osnabrück<br />

zu einem wirtschaftlichen<br />

Zentrum der Region und die Be-


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Bilder: © Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück<br />

Pfostenreihe zur Uferrandbefestigung<br />

völkerung nahm stetig zu. Gegen Ende des<br />

Hochmittelalters mussten die Seitenarme<br />

der Hase mit ihren breiten und sumpfigen<br />

Auen, die die Sandkuppen umgaben, dem<br />

Bedürfnis der Bürger nach mehr Bauland<br />

weichen. Man kanalisierte die kleinen Nebenflüsse<br />

und legte das Land mit Hilfe von<br />

Erdaufschüttungen und Holzkonstruktionen<br />

trocken. Diesen Prozess konnte man<br />

auch auf der Ausgrabung auf dem Grundstück<br />

der Turmstraße <strong>10</strong>–12 beobachten.<br />

Welche Holzfunde wurden bei der<br />

Ausgrabung untersucht?<br />

Für die Grabung an der Turm- und Lohstraße<br />

wurden verschiedene Hölzer<br />

dendrochronologisch untersucht. Unter<br />

anderem mehrere dicke Pfosten aus Eichenholz<br />

und eine Pfostenreihe. Die Ergebnisse<br />

liefern wichtige Beiträge für die<br />

wissenschaftliche Auswertung. So können<br />

die Holzstaken als Hinweis auf eine Befestigung<br />

des Bachuferrandes gesehen werden.<br />

Diese wurde um das Jahr <strong>10</strong>30, also zu<br />

Beginn des Hochmittelalters, angebracht.<br />

Die dicken Pfosten können auf Häuser in<br />

Eichenpfosten<br />

Pfostenbauweise hindeuten, die ebenfalls<br />

in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts<br />

gebaut wurden.<br />

Sofern ein ausreichend großes Stück Holz<br />

oder Holzkohle vorhanden ist, kann man<br />

mit Hilfe der Dendrochronologie das Fälldatum<br />

eines Baumes und somit auch den<br />

Zeitpunkt der Verarbeitung im besten Fall<br />

auf das Jahr genau bestimmen. Denn Bauholz<br />

wurde meistens saftfrisch verbaut.<br />

Für eine optimale Datierung müssen noch<br />

mehrere (mindestens 50, optimal 80 oder<br />

mehr) Jahresringe in gutem Zustand erhalten<br />

sein. Je mehr Ringe von der Außenseite<br />

(Waldkante) erhalten sind, desto genauer<br />

kann der Zeitpunkt der Fällung bestimmt<br />

werden.<br />

Die Archäologie profitiert zunehmend von<br />

den naturwissenschaftlichen Methoden,<br />

wie wir es am Beispiel der Ausgrabung an<br />

der Turmstraße gesehen haben. Sie leisten<br />

nicht nur einen wertvollen Beitrag zu den<br />

wissenschaftlichen Ergebnissen, sondern<br />

entwickeln durch innovative Forschungsansätze<br />

auch neue interdisziplinäre Methoden<br />

für die Archäologie. | MM<br />

WISSEN KOMPAKT:<br />

Wie funktioniert die<br />

Dendrochronologie?<br />

Jedes Jahr produzieren Bäume einen<br />

Ring aus neuem Holz. Die Abfolge und<br />

das Erscheinungsbild dieser Ringe<br />

sind für Bäume derselben Art in einem<br />

Gebiet sehr ähnlich (Gebietsgröße ca.<br />

2 km – 300 km), da sie den gleichen<br />

Umwelteinflüssen wie Niederschlag,<br />

Sonnenstrahlung und Temperatur<br />

unterliegen. Für Mitteleuropa eignet<br />

sich die Eiche sehr gut zur Altersbestimmung,<br />

da sie sehr weit verbreitet<br />

ist und als Bauholz zu jeder Zeit beliebt<br />

war. Das Ziel der Dendrochronologie<br />

ist es, eine Kurve zu erstellen, die möglichst<br />

weit in die Vergangenheit reicht.<br />

Hierbei werden Proben aus verschiedenen<br />

Kontexten genommen: Hölzer<br />

aus noch lebenden Bäumen, aus<br />

Fachwerkhäusern, aus Mooren und<br />

von Ausgrabungen. Dadurch erhält<br />

man Jahresringe aus verschiedenen<br />

Zeitabschnitten, die sich im besten<br />

Fall überschneiden. Diese kann man<br />

aneinanderhängen und bekommt<br />

eine Kurve, die immer weiter in unsere<br />

Vergangenheit reicht. Zuerst erstellt<br />

man eine regionale Kurve, die dann<br />

in überregionale Kurven eingehängt<br />

werden kann. So deckt die mitteleuropäische<br />

Eichenkurve dank der guten<br />

Erhaltung von Eichen im Moor einen<br />

Zeitraum von <strong>10</strong>.000 Jahren ab.<br />

- Anzeige -<br />

ZeitSeeing Stadtführungen<br />

Bierstraße 28 · 49074 Osnabrück<br />

Email: zeitseeing@osnanet.de<br />

Telefon: 05 41 / 750 -23 40<br />

www.wa-mittendrin.de<br />

ZEITSEEING STADTFÜHRUNGEN<br />

www.osnabrueck-stadtfuehrungen.de


»Dass das mal geklärt ist:<br />

In Eversburg wird unser Wasser<br />

wieder sauber.«<br />

Juliane (<strong>10</strong>) entdeckt gerne Neues.<br />

Für<br />

Nassforscher.


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Ortsnamen im <strong>Osnabrücker</strong> Land (3)<br />

Was wurde in Rulle gerodet?<br />

Rulle wurde 1223 zum ersten Mal erwähnt - seitdem ist dieser Name unverändert geblieben. Schon der Blick auf<br />

das Kloster lässt erkennen, dass Geschichte an diesem Ort allgegenwärtig ist. Verschiedene Sagen wecken Erwartungen<br />

zur Erklärung des Namens, aber für eine seriöse Deutung helfen sie nicht weiter.<br />

Bilder © Ebba Ehrnsberger<br />

Der Oberlauf der Nette am Südhang des<br />

Wiehengebirges war zu Beginn unserer<br />

Zeitrechnung noch lückenlos bewaldet.<br />

Überall dort, wo feuchte Niederungen<br />

an höher gelegene Hänge stießen, kam<br />

es schon im 5. und 6. Jahrhundert zu den<br />

ersten Ansiedlungen. Vermutlich wurden<br />

am Ruller Esch die ersten Urhöfe<br />

errichtet. Davon ist heute nicht einmal<br />

mehr in Ansätzen etwas zu erkennen.<br />

Stattdessen fällt der Blick auf exklusive<br />

Wohnhäuser.<br />

Die Bauern, die in diesem Gebiet vor<br />

1500 Jahren sesshaft wurden, waren<br />

hauptsächlich Viehzüchter. Sie brauchten<br />

Weideland und Wasser<br />

für ihre Tiere.<br />

Nach und nach rodeten sie die kalkhaltigen<br />

Hänge mit den Rotbuchen<br />

und Eichen - und Birkenwälder<br />

auf den trockenen, nährstoffarmen<br />

Sandböden. Das Holz diente ihnen<br />

als Baumaterial und Brennstoff. Im<br />

Waldgebiet entstanden auf diese<br />

Weise erst einzelne Lichtungen, die<br />

sich immer mehr ausdehnten.<br />

Dass die Geschichte mit dem Wald<br />

verknüpft ist, zeigt sich auch an<br />

der Flurbezeichnung Ruller Loh,<br />

einem Buchenwald mit einem<br />

kleinen Kalksteinbruch östlich des<br />

Wallfahrtsortes.<br />

Es liegt nahe, dass sich der Name<br />

Rulle aus den Grundworten „roden“<br />

und „loh“ (Wald) zusammensetzt.<br />

Maria Barz liefert in ihrer Broschüre<br />

„Wallenhorst von A bis Z“ die<br />

Erklärung, dass diese beiden<br />

Begriffe miteinander<br />

verschmolzen sind.<br />

Die ersten Siedler<br />

mussten also für<br />

ihre Höfe,<br />

Weiden und Felder den dichten Wald<br />

roden. Bis sich ein Begriff durch Anpassung<br />

an den Sprachgebrauch entwickelt,<br />

können Jahrhunderte vergehen.<br />

Möglicherweise ist der Name Rulle<br />

schon lange vor seiner ersten Erwähnung<br />

1233 entstanden. | EE<br />

29


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wo liegen Osnabrücks<br />

magische Orte?<br />

Im Juli <strong>2015</strong> startet die Stadt- und Kreisarchäologie ein Modellprojekt zur Erprobung neuer Möglichkeiten<br />

der Informationsvermittlung über die Geschichte unserer Kulturlandschaft. Dabei kommt es zur Neupräsentation<br />

von neun „magischen Orten“ in Stadt und Landkreis, die in der Vorstellungswelt der Bevölkerung<br />

und in historisch interessierten Fachkreisen eine gewisse Berühmtheit erlangt haben und wo vor Ort bis<br />

heute umfangreiche, archäologisch erforschte Reste aus der Entstehungszeit sichtbar geblieben sind.<br />

Wie entstehen Kultplätze?<br />

Für jeden Menschen, der sich in einer bestimmten<br />

Region heimisch fühlt, bildet<br />

die Landschaft einen unverwechselbaren,<br />

natürlich anmutenden Rahmen. Biologen<br />

und Verhaltensforscher sprechen diesem<br />

Lebensraum sogar eine Prägefunktion<br />

zu, die vor allem im Kindesalter intensiv<br />

wirksam und von nachhaltigem Einfluss<br />

für das weitere Leben sein soll. Das Spektrum<br />

dieses naturnahen Erlebens reicht vom<br />

einfachen Spaziergang, der in der „freien“<br />

Natur als besonders erholsam empfunden<br />

wird, bis hin zu religiösen Ritualen, z. B. zur<br />

Verehrung natürlicher „Urkräfte“. Dabei<br />

entstanden bereits vor Jahrtausenden „magische<br />

Orte“ zur Durchführung spezieller<br />

Kulthandlungen, oft auch in Verbindung<br />

mit baulichen Eingriffen in die Landschaft.<br />

Landschaft wird aber nicht nur sinnlich<br />

wahrgenommen, sondern bietet zugleich<br />

ein unerschöpfliches Reservoir an Nutzungsmöglichkeiten,<br />

vor allem zur unmittelbaren<br />

Existenzsicherung.<br />

So entstanden<br />

zunächst<br />

landwirtschaftliche<br />

Nutzflächen<br />

und<br />

Siedlungen,<br />

nachfolgend auch Gewerbegebiete, Verkehrsflächen,<br />

Abbau von Bodenschätzen<br />

und ähnliches. Dieser Prozess begann<br />

mit der Sesshaftwerdung<br />

in der Jungsteinzeit vor<br />

über 6.000 Jahren und<br />

setzt sich bis heute fort.<br />

Er hat u. a. dazu geführt,<br />

dass viel von der<br />

Ursprünglichkeit der<br />

Landschaft verloren gegangen<br />

ist. Heute suchen<br />

viele Menschen nach Orten,<br />

wo die Natur oder bestimmte<br />

natürlich anmutende Erscheinungen<br />

noch intensiv spürbar geblieben sind– in<br />

der Hoffnung auf eine besondere Form der<br />

Naturerfahrung, bei der die ursprüngliche,<br />

innige Beziehung zwischen Mensch und<br />

Natur im Mittelpunkt steht.<br />

Welche Kultplätze gibt es?<br />

Die bis heute eindrucksvollsten Formen der<br />

Gestaltung von Kultplätzen stammen aus<br />

der Jungsteinzeit. Während der Zeit der so<br />

genannten Trichterbecherkultur entstanden<br />

zwischen 3.500 und 3.000 Jahren v.<br />

Chr. Grabanlagen aus extrem großen Steinen<br />

(=Megalithen), die seit Jahrhunderten<br />

als „Hünengräber“, d. h. als Werk von Menschen<br />

mit übernatürlichen Kräften, gesehen<br />

wurden. Der große bauliche Aufwand,<br />

lässt vermuten, dass es sich um deutlich<br />

mehr als nur Bestattungsplätze gehandelt<br />

haben muss. Ähnliches gilt für die<br />

nachfolgende Einzelgrabkultur,<br />

wobei riesige Grabhügel<br />

entstanden. Das<br />

größte Bauwerk dieser<br />

Art ist der Silbury Hill<br />

in Südengland, erbaut<br />

um 2.600 v. Chr. Mit<br />

einer Höhe von 37 Metern<br />

galt er bis zum 19.<br />

Jahrhundert als die größte<br />

jemals von Menschen gebaute<br />

Anlage in Europa. Grabhügel kommen<br />

auch dicht beieinander liegend und in<br />

unterschiedlichen Formen vor. Vor allem in<br />

den letzten 700 Jahren v. Chr. entstanden<br />

auch im <strong>Osnabrücker</strong> Land zahlreiche sehr<br />

markante Varianten aufgrund unterschiedlicher<br />

kultischer Vorstellungen und Bestattungsrituale.<br />

Um 300 v. Chr. wurde das <strong>Osnabrücker</strong><br />

Land kurzzeitig von der keltischen Kultur<br />

beeinflusst, bei der die Verehrung von Naturheiligtümern<br />

einen besonders hohen<br />

Stellenwert hatte. Abseits der damaligen<br />

Siedlungsräume entstanden großflächige<br />

Kultanlagen mit Opferschächten, Opferbäumen,<br />

Mooropferungen u.ä. Eine davon<br />

ist die Schnippenburg bei Ostercappeln<br />

– auch heute noch im Wald durch einen<br />

30<br />

1. Der Süntelstein auf der Venner Egge - ein<br />

vorgeschichtliches Monument oder ein Teufelswerk<br />

aus der Zeit der Christianisierung?<br />

2. Das Fundament eines Rundturms auf der<br />

Wittekindsburg im Nettetal: War dies hier<br />

wirklich der Rückzugsort des sächsischen Heerführers<br />

Wittekind während des Kampfs gegen<br />

die Franken vor über 1.200 Jahren?


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Bilder © Stadt- und Kreisarchäologie<br />

schwach ausgeprägten umlaufenden Erdwall<br />

erkennbar. Sie wurde zwischen 2000<br />

und 2006 intensiv archäologisch<br />

erforscht und gilt als bedeutender<br />

Meilenstein<br />

der Keltenforschung<br />

in Deutschland.<br />

Die bekannteste<br />

Form der Gestaltung<br />

von Kultorten<br />

entwickelte<br />

sich im Zuge der<br />

Christianisierung<br />

ab dem 8. Jahrhundert<br />

n. Chr. An möglichst erhöht<br />

liegenden, aber leicht zugänglichen Orten<br />

entstanden Kirchen, die mit ihrem Turm<br />

ein markantes Orientierungszeichen in der<br />

Landschaft und mit der Glocke ein neuartiges,<br />

weitreichendes Kommunikationsmittel<br />

brachte. Der mit der Christianisierung eingeleitete<br />

religiöse Wandel führte zu einem<br />

deutlichen Rückgang der kultischen Funktion<br />

von Naturphänomenen. Trotzdem<br />

blieben sie wichtig. Zahlreiche christliche<br />

Symbole und Legenden künden bis<br />

heute von einer Respektierung ursprünglicher<br />

Elemente aus den Naturreligionen.<br />

Brauchen wir auch heute Kultplätze?<br />

Menschen, die ihren Lebensstil ausschließlich<br />

nach den praktischen Erfordernissen<br />

des Alltags ausrichten, dürfte es eigentlich<br />

kaum stören, wenn die Möglichkeit des<br />

Erlebens von ungestörter Natur immer<br />

mehr schwindet, außer bei gesundheitsschädlichen<br />

oder existenzbedrohenden<br />

Auswirkungen. Aber auch sie messen bei<br />

der Auswahl ihrer Wochenendaktivitäten<br />

oder ihrer Urlaubsgebiete dem Faktor Natur<br />

nach wie vor eine hohe Bedeutung für<br />

ihr Wohlempfinden zu. Es müssen heute<br />

zwar nicht gleich „Magische Orte“ im<br />

Sinne frühgeschichtlicher Kultplätze sein,<br />

doch wir fühlen uns zu einer landschaftlichen<br />

Idealform hingezogen, die<br />

die ursprüngliche Beziehung<br />

zwischen Mensch und Natur<br />

vergegenwärtigt und erlebbar<br />

macht. Dort, wo die<br />

Natur selbst diesem Idealbild<br />

nicht mehr entspricht,<br />

wurde mit künstlichen Gestaltungsmaßnahmen<br />

nachgeholfen,<br />

wie z. B. im Bereich<br />

der Gartengestaltung und großräumig<br />

angelegten Landschaftsparks.<br />

Auch deren Attraktivität ist bis heute<br />

ungebrochen, wie die hohen Besucherzahlen<br />

bei Gartenfestivals und ähnlichen<br />

Veranstaltungen belegen.<br />

Was zeigt die virtuelle Ausstellung?<br />

Zu jedem Ort wurde eine mehrteilige Informationseinheit<br />

erstellt, die kostenfrei<br />

per App, bzw. im Internet unter www.magischeorte.eu.,<br />

abgerufen werden kann.<br />

Die Stadt- und Kreisarchäologie möchte<br />

damit nicht nur auf die Ergebnisse ihrer<br />

langjährigen Forschungsarbeit verweisen,<br />

sondern zugleich gemeinsam mit der Deutschen<br />

Bundesstiftung Umwelt einen aktiven<br />

Beitrag zum Kulturgüterschutz leisten.<br />

Zur Kennzeichnung der Orte wird dort ab<br />

dem 11. Juli <strong>2015</strong> jeweils eine weiße Pyramide<br />

stehen. Sie soll symbolisch auf das<br />

virtuelle Ausstellungsprojekt verweisen.<br />

Das Projekt „Magische Orte<br />

Entdecken“ ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

des<br />

Archäologischen Arbeitskreises<br />

<strong>Osnabrücker</strong><br />

Land mit der<br />

Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Sparkassenstiftung und der<br />

Stadt und dem Landkreis Osnabrück. | BZ<br />

WISSEN KOMPAKT:<br />

Die magischen Orte<br />

• Der Schölerberg in Osnabrück als<br />

epochenübergreifender archäologischer<br />

„Kultberg“<br />

• Der <strong>Osnabrücker</strong> Dom als historisches<br />

Zentrum des <strong>Osnabrücker</strong> Landes<br />

• Der Bereich Piesberg/ Tal im Hone<br />

mit legendären Kultstätten von der<br />

Jungsteinzeit bis zum 19. Jahrhundert<br />

• Die Wittekindsburg bei Wallenhorst-<br />

Rulle aus der Zeit der Sachsenkriege<br />

• Die Teufelssteine in Belm-Vehrte als<br />

markanter Ursprungsort von Sagen<br />

und Legenden<br />

• Die Schnippenburg bei Ostercappeln-<br />

Schwagstorf als zentraler keltischer<br />

Kultort<br />

• Der Steingräberweg in Ankum-<br />

Westerholte als ältester archäologischer<br />

Lehrpfad Niedersachsens<br />

• Der Wacholderhain in Merzen-Plaggenschale<br />

mit seinen 111 Grabhügeln<br />

• Die Kirchburg in Ankum<br />

als historisches Zentrum<br />

aus vorchristlicher Zeit<br />

3. Der Knieanbetungsstein im Tal im Hone:<br />

Sind die vier Vertiefungen tatsächlich Abdrücke<br />

von Personen, die sich hier früher zum<br />

Beten hingekniet haben?<br />

4. Nachbau eines Grabhügels im „Wacholderhain<br />

Plaggenschale“ - mit 111 noch erhaltenen<br />

Hügeln aus der jüngeren Bronzezeit/frühen<br />

Eisenzeit eines der größten Gräberfelder Nordwestdeutschlands.<br />

31


„Leben. Bis zuletzt.“ – Nach diesem Motto<br />

lebt das <strong>Osnabrücker</strong> Hospiz Tag für Tag. Dabei<br />

wird den sterbenden Gästen das Leben<br />

lebenswert gemacht. Sie werden als Menschen<br />

geachtet und finden Geborgenheit und<br />

Sicherheit.<br />

Das stationäre <strong>Osnabrücker</strong> Hospiz<br />

befindet sich in der Johannisfreiheit<br />

mit wohnlichen elf Einzelzimmern.<br />

Jedes verfügt über ein eigenes Bad<br />

sowie ein TV-Gerät, Internet- und<br />

Telefonanschluss. Außerdem bietet<br />

eine kleine Terrasse an den wärmeren<br />

Tagen die Möglichkeit, die Sonnenstrahlen<br />

zu genießen. Einen wichtigen<br />

Bestandteil des Hospizes bildet<br />

die Wohnküche, in der sich ein großer<br />

Tisch befindet, an dem sich die Gäste<br />

treffen, um gemeinsam zu frühstücken,<br />

zu lesen und Zeit zu verbringen.<br />

Um auch die letzten Tage interessant<br />

und lebenswert zu machen, werden<br />

in der Wohnküche kleinere Konzerte,<br />

Feiern und Treffen veranstaltet. Auch<br />

die Angehörigen haben die Möglichkeit<br />

teilzunehmen und sich somit Erinnerungsinseln<br />

aufzubauen.<br />

Die Familienmitglieder spielen generell<br />

eine wichtige Rolle für die Hospizarbeit.<br />

„Sterben gehört zum Leben<br />

und die Angehörigen sind die wichtigsten<br />

Personen der Begleitung“, erklärt<br />

Ursula Frühauf, die psychosoziale<br />

Leiterin der Einrichtung. Aus diesem<br />

Grund bietet das Hospiz Angehörigen<br />

an, jederzeit vorbeizukommen oder<br />

kostenfrei bei den Gästen zu übernachten.<br />

So entstehen oft intensive<br />

Gespräche und Begegnungen. Angehörige<br />

können auch an dem allgemeinen<br />

Hospizalltag teilnehmen und sich<br />

mit eigenen Ideen einbringen.<br />

Nach dem Versterben der Gäste bleibt<br />

der Kontakt zu den Angehörigen oft<br />

bestehen. Hierbei ist die Schreibwerk-<br />

Bilder © <strong>Osnabrücker</strong> Hospiz e.V.; Ländliche Idylle im goldenen Licht © Smileus, fotolia.com<br />

32


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

statt zu erwähnen, die sich vor allem an Menschen richtet,<br />

die Abschied erleben. Sie gibt den Trauernden die Möglichkeit,<br />

ihre Gefühle auf Papier zu bringen und mit anderen<br />

Menschen darüber zu reden.<br />

„Das Hospiz bietet einen Rahmen von Sicherheit durch<br />

palliative Pflege und Begleitung und gibt den Familien<br />

dennoch ganz viel Freiraum um ihren Alltag hier selbst<br />

zu gestalten“, so Ursula Frühauf. Bei einem Rundgang fällt<br />

auf, dass das komplette Personal Alltagskleidung trägt.<br />

Den Gästen werden die letzten Tage so normal wie möglich<br />

gestaltet. Dazu gehören alltägliche Dinge wie Gespräche<br />

führen, Zeitung lesen, basteln oder einfach nur für<br />

jemanden da sein. Das Aufleben alter oder sogar neuer<br />

Hobbys wird individuell gefördert, sofern dies trotz der<br />

schweren Erkrankung möglich ist. Das Essen und die Atmosphäre<br />

sind ganz wichtig – um beides kümmern sich<br />

z. B. auch die Hauswirtschafterinnen mit leckeren Gemüsesuppen,<br />

frischen Waffeln oder schönem Blumenschmuck.<br />

Außerdem bieten kompetente Pflegekräfte den Gästen<br />

palliativpflegerische und seelische Begleitung an.<br />

Das Team des Hospizes besteht zum einen aus ausgebildeten<br />

hauptamtlichen Fachkräften, die sich auf<br />

die palliative Pflege und psychosoziale Begleitung<br />

spezialisiert haben. Schmerztherapie, Symptomkontrolle<br />

und Wundversorgung gehören zu den<br />

Aufgaben in der Pflege ebenso wie ein individueller<br />

Tagesablauf mit Zeit und Ruhe für die Grundversorgung.<br />

Aber auch gut vorbereitete ehrenamtliche Mitarbeiter<br />

gehören zum Team. Sie begleiten den Alltag<br />

durch Vorlesen, Spazierenfahren oder als wichtige<br />

Bezugsperson. Die Beweggründe für eine ehrenamtliche<br />

Mitarbeit sind unterschiedlich. Die einen<br />

werden aktiv, da sie selbst eine ähnliche Erfahrung<br />

gemacht haben, andere suchen nach sinnvollen Tätigkeiten<br />

in ihrem Alltag.<br />

Dadurch findet man Ehrenamtliche aus den unterschiedlichsten<br />

Berufen und Altersgruppen. Menschliche<br />

– wie die ältere Dame, die Fantasiereisen und<br />

Meditation anbietet und den Rollstuhlfahrer, der<br />

durch sein eigenes Handicap rasch zu einem vertrauten<br />

Gesprächspartner wird – oder auch tierische<br />

wie einen ausgebildeten Therapiehund, der sich<br />

von tierliebenden Gästen geduldig streicheln lässt.<br />

Unabhängig von politischen und konfessionellen Einstellungen<br />

oder der finanziellen Situation bietet das<br />

Hospiz schwer erkrankten Patienten in der letzten<br />

Lebenszeit einen Platz. Da eine 24-stündige sichere<br />

Pflege angeboten wird, können sich die Angehörigen<br />

auf die wichtige persönliche Begleitung einlassen.<br />

Wie Cicely Saunders, Mitbegründerin der modernen<br />

Hospiz-Bewegung und Palliativ-Medizin, einst sagte:<br />

„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu<br />

geben, sondern den Tagen mehr Leben.“ | OL/RED<br />

Kontakt:<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Hospiz<br />

Johannisfreiheit 7<br />

49074 Osnabrück<br />

Telefon 0541 / 350 550<br />

E-Mail: info@osnabruecker-hospiz.de<br />

www.osnabruecker-hospiz.de<br />

33


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Wer vertritt lange Menschen?<br />

Wie angekündigt beschäftigt sich „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ auch nach der großen<br />

Titelgeschichte der letzten Ausgabe weiter mit Vereinen in der Region,<br />

die sich für außergewöhnliche Projekte und besondere Anliegen einsetzen.<br />

Dazu gehört der „KLUB LANGER MENSCHEN (KLM) DEUTSCHLAND e. V.“,<br />

der sich bereits seit 1953 um die Belange von überdurchschnittlich groß gewachsenen<br />

Mitbürgern kümmert. Die <strong>Osnabrücker</strong> Langen kommen dabei nicht zu kurz:<br />

Die lokale Bezirksgruppe zählt 50 Mitglieder.<br />

Wer darf Mitglied werden?<br />

Wer im KLM DEUTSCHLAND e.V.<br />

Mitglied werden will, muss eine über<br />

dem Bevölkerungsdurchschnitt liegende<br />

Körpergröße vorweisen können. Frauen<br />

müssen größer als 1,80 m sein, Männer<br />

über eine Mindestgröße von 1,90 m verfügen.<br />

Familienangehörige beider Gruppen<br />

können allerdings ohne Rücksicht<br />

auf ihre Körpergröße Mitglied werden.<br />

Eine Altersbegrenzung gibt es nicht.<br />

Was macht der Verein?<br />

Der 1953 in München eingetragene und<br />

gegründete Verein setzt sich in 22 Städten<br />

für die Interessen seiner knapp 2.000<br />

überdurchschnittlich großen Mitglieder<br />

ein. Ursprünglich gab der Klub vorrangig<br />

Hilfestellung bei Gesundheitsfragen<br />

oder Alltagsproblemen wie dem Finden<br />

passender Kleidung oder entsprechender<br />

Möbel.<br />

Heute dient er in erster Linie der Geselligkeit.<br />

Der Klub bietet den „Langen“ die<br />

Möglichkeit an vielfältigen Unternehmungen<br />

und Veranstaltungen mit anderen<br />

großgewachsenen Menschen teilzunehmen.<br />

Diese werden in der Regel<br />

von den regionalen Bezirksgruppen individuell<br />

organisiert. Neben regelmäßigen<br />

Stammtischtreffen und vielfältigen<br />

Freizeitaktivitäten ist insbesondere das<br />

Stiftungsfest hervorzuheben. Hier gibt<br />

es ein buntes Unterhaltungsprogramm,<br />

Live-Musik und Tanz.<br />

Darüber hinaus finden auch Mitglieder<br />

verschiedener Bezirksgruppen bei überregionalen<br />

Veranstaltungen zusammen.<br />

Der Höhepunkt des Jahres ist das im<br />

Mai stattfindende Europatreffen, an<br />

dem mehrere hundert Menschen teilnehmen.<br />

Hier reisen auch Mitglieder<br />

anderer Vereine langer Menschen aus<br />

Europa und Übersee an.<br />

Abgesehen von den vielzähligen<br />

Aktivitäten gibt<br />

es Informations- und<br />

Serviceangebote zu Themen,<br />

die insbesondere<br />

überdurchschnittlich<br />

große Personen interessieren.<br />

Alle Mitglieder des Vereins erhalten die<br />

halbjährlich erscheinende Vereinszeitung<br />

„Große Glocke“, welche neben<br />

bezirksübergreifenden, klubinternen<br />

Themen auch Informationen zu gleichgesinnten<br />

Vereinen in der ganzen Welt<br />

sowie zu gesundheitlichen Problemen<br />

und Risiken, die großgewachsene Menschen<br />

betreffen, beinhaltet.<br />

Was bietet der KLM DEUTSCH-<br />

LAND e.V. in Osnabrück?<br />

Die 1986 gegründete Bezirksgruppe Osnabrück<br />

findet sich an jedem zweiten<br />

Freitag im Monat um 20.00 Uhr in der<br />

Hausbrauerei Rampendahl zusammen.<br />

Neben dem regelmäßig stattfindenden<br />

Stammtisch verabredet sich der Klub zu<br />

Kegel- oder Bowlingabenden, Spielrunden,<br />

Kneipentouren oder Kinobesuchen.<br />

Zusätzlich stehen Besuche von kulturellen<br />

Ereignissen, Teilnahmen an Veranstaltungen<br />

anderer Bezirke, Tanzkurse<br />

oder Wochenendausflüge auf dem<br />

Programm. Auch zu Planwagenfahrten<br />

oder Autorallys wird gelegentlich eingeladen.<br />

Die 50 Mitglieder des Bezirks<br />

Osnabrück sind stets offen für die<br />

Aufnahme neuer Mitglieder. Sofern die<br />

geforderte Mindestgröße vorliegt. | JJ<br />

Bild Stammtisch © KLM Deutschland e.V.; Maßband in den Händen © cirquedesprit, fotolia.com<br />

34


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

WELCHER BERÜHMTE WEG<br />

FÜHRT DURCH OSNABRÜCK?<br />

Fortbewegung zum Austausch von Waren und Informationen ist seit jeher ein Grundbedürfnis<br />

der Menschen. Die kürzesten und möglichst barrierefreien Verbindungen von einem<br />

Ort zum anderen bleiben häufig über Jahrtausende hinweg bestehen, weshalb die heutigen<br />

Autobahnen und Bundesstraßen in den meisten Fällen den Verlauf der mittelalterlichen<br />

Fernwege und Haupthandelsstraßen übernommen haben. Zur damaligen Zeit wurden die<br />

Wege nicht nur von Händlern und Reisenden benutzt. Seit dem 4. Jahrhundert gibt es erste<br />

Überlieferungen von Pilgern, die sich ebenfalls an die viel genutzten Strecken hielten, um<br />

Schutz vor eventuellen Überfällen zu finden.<br />

Bilder © Meike Key<br />

Eine der bekanntesten christlichen Pilgerstätten<br />

ist Santiago de Compostela,<br />

unter dessen Kathedrale sich Legenden<br />

zufolge das Grab des Apostels Jakobus<br />

befindet. Den Hauptweg, dessen Entstehung<br />

auf das 11. Jahrhundert zurückzuführen<br />

ist, stellt der so genannte „Camino<br />

Francés“ dar, der auf ca. 800 km Länge<br />

von der französischen Stadt St. Jean Pied<br />

de Port durch Nordspanien nach Santiago<br />

de Compostela führt. 1987 wurde<br />

der Hauptweg durch Nordspanien zum<br />

Kulturweg erklärt und 1993 Teil des<br />

UNESCO- Welterbes. Durch das Buch<br />

„Ich bin dann mal weg“ des deutschen<br />

Entertainers Hape Kerkeling (2006) gab<br />

es besonders in Deutschland einen bemerkenswerten<br />

Pilgeraufschwung.<br />

Neben dem Hauptweg im Norden Spaniens<br />

gibt es noch etliche andere Wege,<br />

die zu der heiligen Stätte führen. Sie ziehen<br />

sich durch ganz Europa und werden<br />

durch den Oberbegriff „Jakobsweg“ als<br />

solche gekennzeichnet. Eine der norddeutschen<br />

Routen ist die Via Baltica,<br />

die auf knapp 770 km von Usedom über<br />

Bremen nach Osnabrück führt. Sie wird<br />

dann ab Osnabrück über Lengerich,<br />

Münster und Dortmund fortgesetzt und<br />

erreicht nach etwas mehr als 200 km<br />

Wuppertal in Westfalen.<br />

Der Weg beginnt am <strong>Osnabrücker</strong> Dom<br />

und führt am Rathaus vorbei durch die<br />

Altstadt in Richtung Heger Tor. Über<br />

Kopfsteinpflaster durch das Katharinenviertel<br />

immer in Richtung des Stadtteils<br />

Hellern. Der Heger Friedhof wird halb<br />

umrundet, bevor der Weg nahe IKEA<br />

die Rheiner Landstraße über-, und die<br />

A 30 unterquert. Durch kleine Wohnsiedlungen<br />

und über Feldwege werden<br />

die Orte Gaste und Hasbergen auf dem<br />

dezent beschilderten Jakobspilgerweg<br />

durchquert, bis die erste Etappe schließlich<br />

in der zum Kreis Steinfurt gehörenden,<br />

knapp 22 000 Einwohner zählenden<br />

Stadt Lengerich endet.<br />

Wer stempelt den Pilgerpass?<br />

Wo die Pilgerreise beginnt, entscheidet<br />

jeder selbst. Hat man jedoch die letzten<br />

<strong>10</strong>0 km bis nach Santiago de Compostela<br />

zu Fuß, bzw. die letzten 200 km mit dem<br />

Fahrrad oder auf einem Pferd zurückgelegt<br />

und kann dies anhand der entsprechenden<br />

Stempel in seinem Pilgerpass<br />

belegen, so bekommt man am Ende der<br />

Pilgerreise eine Urkunde, die so genannte<br />

„Compostela“, ausgehändigt.<br />

Gestempelt wird in der Regel in Pilgerherbergen<br />

oder örtlichen Gotteshäusern.<br />

Auf dem Hauptweg haben viele Gaststätten<br />

ebenfalls einen eigenen Stempel<br />

und auch Privatleute stehen ab und<br />

an mit gezücktem Stempelkissen am<br />

Wegesrand. | MK<br />

35


Herausgeber von<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

Schaust Du morgens<br />

gerne in den Satzspiegel?<br />

Sehr schön!<br />

Spielst Du mit den Buchstaben CMYK mehr als Scrabble?<br />

Gute Mischung!<br />

Denkst Du beim „Anlegen von Pfaden“ nicht<br />

als erstes an Wald und Wiesen?<br />

Dann beschreite mit uns neue Wege!<br />

Unser Kreativteam begeistert sich insbesondere für<br />

Magazine, klassische Werbung und regionale <strong>Wissen</strong>sprodukte.<br />

Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir<br />

zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n<br />

Mediengestalter/in (digital & print)<br />

Wir freuen uns auf originelle Bewerbungen -<br />

klassisch per Post oder<br />

auch gerne digital per E-Mail.<br />

Medienagentur KreativKompass<br />

UG (haftungsbeschränkt)<br />

Geschäftsführer Stephan Buchholz<br />

Natruper Straße 23 · 49076 Osnabrück<br />

Telefon: +49 (0) 5 41 / 440 220 03<br />

E-Mail: kontakt@kreativkompass.de<br />

www.kreativkompass.de


Wo sind Gurken unerwünscht?<br />

ESSEN & TRINKEN<br />

Auf jeder Gin-Flasche der Marke O49 ist eine durchgestrichene Salatgurke zu sehen.<br />

Das grüne Gemüse muss leider draußen bleiben. Aber dafür gibt es gute Gründe.<br />

Bilder: © Spirit 49<br />

Ist die Gurke ein Mode-Gemüse?<br />

Wenn man ein Glas Gin bestellt,<br />

dann ja. Denn viele Barkeeper geben<br />

ein Stück Salatgurke mit ins<br />

Glas, um das Aroma des Gins zu<br />

unterstreichen. Bei einigen<br />

wenigen Sorten ergibt<br />

das auch Sinn,<br />

weil schon bei der<br />

Produktion Gurke<br />

hinzugefügt<br />

wird. Doch nicht<br />

immer wird darauf<br />

geachtet, welche<br />

Botanicals überhaupt in einem Gin<br />

enthalten sind. Im O49 gibt es beispielsweise<br />

keinen Gurkenextrakt.<br />

Deshalb schmeckt es nicht, wenn<br />

man eine Scheibe hineinlegt. Besser<br />

geeignet sind Wachholderbeeren,<br />

Salbeiblätter oder (ganz klassisch)<br />

Zitronenscheiben. Alle drei Botanicals<br />

runden den Geschmack des<br />

original Gins aus dem <strong>Osnabrücker</strong><br />

Land ab.<br />

Wie wird der O49 hergestellt?<br />

Die Firma Spirit 49 verarbeitet<br />

ausschließlich Produkte<br />

aus hundertprozentig biologischem<br />

Anbau. Die Familien-<br />

Destille befindet sich im Teutoburger<br />

Wald. Seit mehr als 130 Jahren<br />

wird jede Flasche von Hand<br />

abgefüllt. Eine Flasche Pure Organic<br />

Gin enthält Wachholderbeeren, eine<br />

herbe Note der Deutschen Hopfenblüte<br />

und eine geringe Essenz Salbei.<br />

Mit 49% Vol. ist der O49 kerniger<br />

als handelsübliche Gin-Produkte. Er<br />

schmeckt pur mit Eis, klassisch mit<br />

Tonic oder für Kenner mit einem<br />

Blatt frischem Salbei im Glas. | JS<br />

Mehr zum Thema O49:<br />

» www.spirit49.de<br />

- Anzeige -<br />

Aufgetischt<br />

Frühstück - Mittag - Abendessen<br />

Erleben Sie abwechslungsreiche Geschmackserlebnisse<br />

in ungezwungener Atmosphäre.<br />

Remarque´s Weinwirtschaft hält für jeden sein<br />

Lieblingsgericht bereit.<br />

Ein perfekter Ausklang an warmen Sommertagen -<br />

die Terrasse lädt zum Verweilen ein.<br />

Tel. 0541 6096 628<br />

Remarque´s Weinwirtschaft im Steigenberger Hotel Remarque<br />

Ein Unternehmen der arcona Hotel GmbH<br />

Natruper-Tor-Wall 1 ∙ D-49076 Osnabrück<br />

Tel. 0541 6096 628<br />

Öffnungszeiten: täglich von 06.30 bis 23.00 Uhr


ESSEN & TRINKEN<br />

Rezepte fur<br />

die Region<br />

www.dransmann.com<br />

präsentiert:<br />

Vor gut <strong>10</strong>0 Jahren entwickelte der amerikanische Pharmakologe<br />

Wilbur L. Scoville ein bahnbrechendes Testverfahren. Er<br />

bestimmte für verschiedene Proben die Flüssigkeitsmenge, mit<br />

der ein Milliliter des Alkaloids Capsaicin verdünnt werden muss,<br />

damit keine Schärfe mehr festgestellt werden kann.<br />

WAS MAG DIE REGION?<br />

Ihre Waffeln schmecken echt am Besten?<br />

Großmutter hat Sie in typisch regionale<br />

Kochkünste eingeweiht? Ihr selbst aufgesetzter<br />

Schnaps begeistert schon lange<br />

den Freundeskreis? Für die Rubrik „Essen<br />

& Trinken“ sucht unsere Redaktion weitere<br />

lokale Rezepturen und kulinarische Geheimtipps<br />

aus dem <strong>Osnabrücker</strong> Land.<br />

Gewinnen Sie mit etwas Glück einen Gutschein<br />

oder Preis, der excellent zu Ihrem<br />

Rezept passt. Schreiben Sie uns:<br />

Medienagentur KreativKompass<br />

Redaktion „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“<br />

Natruperstraße 23, 49076 Osnabrück<br />

oder noch einfacher per Mail:<br />

redaktion@osnabruecker-wissen.de<br />

Handelsübliche Gemüsepaprika kommen<br />

auf einen Wert zwischen 0 und <strong>10</strong>,<br />

Tabascosauce liegt zwischen 2.500 und<br />

8.500 und reines Capsaicin erreicht ungenießbare<br />

16 Millionen Scoville-Einheiten.<br />

Auch wenn der Schärfegrad mittlerweile<br />

durch moderne Methoden wie die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie<br />

festgestellt werden kann, ist die alte Skala<br />

immer noch in Gebrauch. Für die indonesische<br />

Gewürzsauce Sambal Oelek<br />

reicht die Spannbreite von 1.000 bis<br />

<strong>10</strong>.000 Scoville-Einheiten – je nachdem<br />

welche Chilisorte für die Herstellung<br />

verwendet wird.<br />

Mittlerweile bauen auch immer mehr<br />

<strong>Osnabrücker</strong> die Pflanzen in Gärten und<br />

auf Balkonen an – es gibt ein breitgefächertes<br />

Pflanzen- und Samen-Angebot<br />

auf Wochenmärkten, in Supermärkten<br />

und Gärtnereien. Dabei können<br />

Chili-Freunde den Schärfegrad selbst<br />

bestimmen. Das ist gut so, denn obwohl<br />

die Früchte, bei denen es sich – rein botanisch<br />

betrachtet – um Beeren handelt,<br />

viel Vitamin C enthalten und entzündungshemmend<br />

und immunstärkend<br />

wirken sollen, warnt das Chemische und<br />

Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

vor dem Genuss allzu scharfer Sorten.<br />

Gerade bei Mitteleuropäern, die (im Gegensatz<br />

zu den an einen Tagesverzehr von<br />

25 bis 200 mg Capsaicinoide gewöhnten<br />

Chili-Fans in Mexiko oder Thailand) nur<br />

1,5 mg aufnehmen, wurden in Extremfällen<br />

bereits Schockzustände, Bewusstlosigkeit<br />

und Atmungseinschränkungen<br />

diagnostiziert.<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ mahnt also zur<br />

Vorsicht, heizt den sommerlichen Grillabenden<br />

aber noch einmal richtig ein. | TS<br />

Sambal Oelek - Rezeptvorschlag<br />

Zutaten:<br />

200 Gramm rote Chilischoten<br />

1 kleine Zwiebel oder Schalotte<br />

2 Knoblauchzehen<br />

1 Prise Salz<br />

1 Prise Pfeffer<br />

1 Prise Zucker<br />

1 TL Essig<br />

3 EL Olivenöl<br />

Zubereitung:<br />

Chilis, Zwiebel und Knoblauch bei niedriger<br />

Hitze anbraten, ggf. mit etwas<br />

Wasser ablöschen. Die weiche Chilimasse<br />

(indonesisch: „sambal“) mit den<br />

Gewürzen in einen Mörser geben und mit dem<br />

Stößel (indonesisch: „ulek“, niederländisch:<br />

„oelek“) zu einer glatten Paste zermahlen.<br />

Die Chilikerne sollten dabei möglichst nicht<br />

zerrieben werden. Das Ganze in kleine Einmachgläser<br />

füllen.<br />

Chili-Schriftzug © Photographee.eu; Karobloatt © Tatjana Rittner; Fotolia.com<br />

38


Anzeigensonderteil<br />

REGIONALE EXPERTEN ERKLÄREN ALLTAGSFRAGEN & PHÄNOMENE<br />

Wie viel Popcorn<br />

braucht das Kino?<br />

Für die meisten Menschen ist ein Kinobesuch ohne Popcorn völlig undenkbar. Ob<br />

süß oder gesalzen - die luftigen Maiskörner gehören ganz einfach dazu. Doch wie viel<br />

Popcorn braucht ein gut besuchtes Kino und wie wird es überhaupt hergestellt? Die<br />

Filmpassage Osnabrück hat es uns verraten.<br />

Fotos © Filmpassage Osnabrück; Kinosaal © LuckyImages, Fotolia.de<br />

WER BRACHTE DEN<br />

MAIS NACH EUROPA?<br />

Schon die Mayas, Inkas und Azteken entdeckten<br />

die Vielseitigkeit der Maiskörner.<br />

Allerdings bereiteten sie ihr „Popcorn“<br />

in Kesseln, Tontöpfen und<br />

Metallpfannen über einem<br />

offenen Feuer zu. Im<br />

Jahre 1492 gelangten die<br />

Körner durch Christoph<br />

Kolumbus nach Europa.<br />

Als er Amerika entdeckte,<br />

nutzten die Ureinwohner<br />

Popcorn auch als Schmuck.<br />

Außerdem glaubten die<br />

Indianer, dass sie aus den<br />

aufgeplatzten Körnern etwas<br />

über die Zukunft erfahren könnten.<br />

Kolumbus probierte ein paar und<br />

nahm dann ganze Kolben mit auf die<br />

Rückreise, um sie in Europa als schmackhaften<br />

und süßen Snack zu präsentieren.<br />

WARUM PLATZT POPCORN?<br />

Maiskörner setzen sich aus Wasser, Eiweiß<br />

und Stärke zusammen. Von außen fühlt<br />

sich das Korn hart und trocken an, doch<br />

im Inneren ist ein geringer Wasseranteil<br />

vorhanden. Wenn die Maiskörner erhitzt<br />

werden, verwandelt sich das Wasser<br />

sofort zu Dampf. Der Druck<br />

nimmt zu, die Schale<br />

kann dem Druck nicht<br />

mehr standhalten –<br />

das Maiskorn platzt.<br />

Gleichzeitig dehnen<br />

sich die Stärke und<br />

das Eiweiß auf ein Vielfaches<br />

aus. Und fertig<br />

ist das Popcorn!<br />

WIE FRISCH IST DAS<br />

POPCORN?<br />

Pro Jahr werden ca. 300.000<br />

Liter Popcorn in der Filmpassage<br />

Osnabrück produziert. Die genaue Menge<br />

hängt von Besuchereinschätzungen ab,<br />

die wiederum mit den aktuellen Filmen<br />

zu tun haben. Blockbuster wie „Tribute<br />

von Panem“, „Der Hobbit“ oder „James<br />

Bond“ bedeuten eine höhere Zuschauerzahl<br />

und somit auch eine entsprechend<br />

Filmpassage<br />

Osnabrück<br />

Name: Tanja Horst-Emskamp<br />

Funktion: Assistentin der Betriebsleitung<br />

(Kerngebiet: Gastronomie)<br />

Adresse: Johannisstraße 112-113, 49074 Osnabrück<br />

Telefon: 01805 - 676227 *<br />

Internet: www.filmpassage.de<br />

größere Popcorn-Nachfrage. Da jeder<br />

Gast immer frisches Popcorn bekommen<br />

soll, wird der luftige Snack zwei bis dreimal<br />

pro Woche in der Küche der Filmpassage<br />

zubereitet. Dort stehen zwei<br />

große Kessel für die Produktion - das<br />

Mischungsverhältnis bestimmt ein hauseigenes<br />

Rezept, welches Mais, Zucker und<br />

Pflanzenfett beinhaltet.<br />

Jeder Durchgang dauert ca. 5 1/2 Minuten,<br />

in denen Temperaturen von bis zu<br />

200° C erreicht werden. Danach kommt<br />

das Ganze in spezielle, lebensmitteltaugliche<br />

Vorratssäcke, die ein Volumen<br />

von 120 Litern fassen.<br />

Im Jahr 2014 steuerte der Popcorn-Verkauf<br />

in der Filmpassage 30<br />

Prozent zum gesamten Gastronomieumsatz<br />

bei. Zu einem gelungenen<br />

Kinobesuch gehört eben eine ordentliche<br />

Portion Popcorn! | JS<br />

WISSEN KOMPAKT:<br />

Was bedeutet „Popcorn“?<br />

Das Wort stammt aus dem englischen<br />

Sprachraum und setzt sich aus „pop“<br />

(=knallen) und „corn“ (= Mais) zusammen.<br />

Allerdings werden selbst überzeugte<br />

Gegner von zu viel Anglizismen<br />

an der Kinokasse kaum „knallenden<br />

Mais“ bestellen ...<br />

*<br />

(0,14€/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min.)<br />

39


Woher kommt der<br />

Hopfenlümmel?<br />

Bis würziges Bier aus der Flasche sprudelt, ist viel<br />

Arbeit nötig. Liebhaber des hochwertigen Gerstensaftes<br />

können in der Vorwalder Landbrauerei ab sofort<br />

einen Blick hinter die Kulissen der traditionellen<br />

Braukunst werfen - flüssige Verkostung inklusive.<br />

„Mein Bier muss lecker schmecken und<br />

gut aussehen“, umreißt Christof Jäger<br />

seine simple aber wirkungsvolle Brauphilosophie.<br />

Sensorik, Geruch und<br />

Schaum müssen stimmen. Sagt‘s und<br />

öffnet eine Flasche „Schräglage“. Bernsteinfarben<br />

leuchtet das hochprozentige,<br />

sehr milde, süffige, dunkle Bier im Glas.<br />

„Ein typisches Bier für Rotweintrinker<br />

und ein echtes Frauenbier“, sagt Jäger.<br />

Wer lässt Bier nach<br />

alten Socken riechen?<br />

Nicht jeder Brauvorgang aber mündet<br />

in einem derart schmackhaften Bier.<br />

Insbesondere in den Anfängen gingen<br />

manche Produktionsprozesse in eine<br />

Richtung, die so nicht gewollt war. Die<br />

Liebe zum Bier und der Traum von einer<br />

eigenen Brauerei führten Christof<br />

Jäger und einen Freund 2008 in einen<br />

VHS-Kurs zum Thema Bierbrauen.<br />

Rasch taugte die Küche nicht mehr als<br />

Brauerei. 2011 funktionierte Jäger deshalb<br />

die alte Malerwerkstatt im Garten<br />

seines Wohnhauses im Venner Ortsteil<br />

Vorwalde zur Brauerei um. Besonderes<br />

Augenmerk legt Jäger auf die Hygiene.<br />

Nachlässigkeiten bestrafen unbeliebte<br />

Bakterien, z.B. die Milchsäurebakterien,<br />

sofort. Derart befallenes Bier riecht nach<br />

alten Socken – und muss, unter der Aufsicht<br />

eines Zollbeamten, in den Gully<br />

gepumpt werden.<br />

In seiner kleinen Landbrauerei produ-<br />

Brauereibilder © Yörn Kreib / Vorwalder Landbrauerei; Hopfen © Printemps / Hintergrund © Africa Studio / Biergläser © eyewave - fotolia.com<br />

40


HINTER DEN KULISSEN<br />

ziert Jäger etwa 8.000<br />

Liter Bier pro Jahr, ein<br />

klarer Fall für die Biersteuer.<br />

„Das Formular zur<br />

Biersteuererklärung ist<br />

seit 1850 kaum verändert worden“, schmunzelt<br />

Jäger. Das Eintreiben jedoch wird sehr<br />

ernstgenommen.<br />

Was kommt ins Bier?<br />

„Hopfen, Wasser, Malz und Hefe – mehr<br />

braucht es nicht für ein gutes Bier.“ Die Zutaten<br />

für die jahreszeitlich verschiedenen<br />

Biersorten stammen aus biologischem Anbau.<br />

Das Malz bezieht Jäger aus der Rhön,<br />

den Hopfen aus der Hallertau – und seit<br />

2014 teilweise aus eigenem Anbau. Acht<br />

Kilo Hopfen und zwei Tonnen Malz benötigt<br />

Jäger jährlich, um den Durst seiner ständig<br />

wachsenden Kundenschar zu stillen. Besonders<br />

stolz ist Jäger auf seinen Braukessel, einen<br />

eingemauerten und mit einem Holzfeuer<br />

beheizten, 1.000 Liter fassenden ehemaligen<br />

Milchtank. Das Holz schlägt und sägt er<br />

selbst zu – ein Kubikmeter je Brauvorgang.<br />

Was machen Oldtimer<br />

in der Brauerei?<br />

Hightech sucht man vergeblich in seiner<br />

Brauerei. Stattdessen alte, von anderen Firmen<br />

längst ausrangierte Maschinen. Jäger<br />

redet liebevoll von seinen „Oldtimern“. Ihn<br />

fasziniert die individuelle Funktionsweise<br />

jeder einzelnen Maschine. „Die sind für die<br />

Ewigkeit gebaut und (zumindest für ihn)<br />

völlig unkompliziert, so dass ich jederzeit<br />

eingreifen, reparieren oder umbauen kann.“<br />

Die Brauerei erfüllt<br />

denn auch die<br />

durchaus gewollte<br />

Funktion eines<br />

lebendigen Museums.<br />

Die Begeisterung für diese Maschinen<br />

springt sofort auf die Besucher über. Wer<br />

hätte gedacht, dass der technische Fortschritt<br />

der fast 60 Jahre alten Flaschenabfüllanlage<br />

„Triumph Rekord“ in dem in den<br />

Biertank eingebauten Schwimmer bestand.<br />

Dasselbe Prinzip verhindert im Toilettenspülkasten<br />

den Überlauf.<br />

Wo fallen<br />

keine Altlasten an?<br />

Der Zeit- und Arbeitsaufwand ist nicht zu<br />

unterschätzen. Ohne die tatkräftige Unterstützung<br />

der Familie wäre der Erfolg der<br />

kleinen Brauerei sicher nicht möglich gewesen.<br />

Christof Jäger selbst arbeitet, wenn<br />

er nicht am Braukessel steht, beim Landkreis<br />

Diepholz und ist dort zuständig für<br />

Altlasten. Über Altlasten kann er in seiner<br />

Brauerei nicht klagen. Im Gegenteil. Kaum<br />

taucht im Internet der Hinweis auf: „Neues<br />

Bier ist fertig und steht abgefüllt in Flaschen<br />

und Fässern bereit“ – geht der Run los. Ein<br />

Großteil ist immer schon vorbestellt. Es<br />

dauert nicht lange und Jäger muss mitteilen:<br />

„Sorry, aber das Bier ist alle. Nächste Abfüllung<br />

in einigen Wochen“. Immer wieder fragen<br />

ihn Freunde, Kunden und Bierliebhaber<br />

ob er seine Produktion nicht ausweiten wolle.<br />

Die Nachfrage wäre sicher vorhanden.<br />

Jäger will jedoch nicht mehr Bier brauen.<br />

„Ich bin wirklich glücklich mit der aktuellen<br />

Situation. Ich habe mir meinen Traum<br />

erfüllt und genieße das jetzt auch“, betont er.<br />

Ihn reizen vielmehr neue Bierkreationen. In<br />

derartige Entwicklungsprozesse sind häufig<br />

auch Freunde und Bekannte mit einbezogen.<br />

Das Bockbier „Schräglage“ sei eigentlich<br />

eine „Unfallfolge“, erzählt Jäger. „Wir<br />

haben beim Brauen durch angeregte Diskussion<br />

und engagiertes Verkosten einfach<br />

die Hälfte des Wassers vergessen. Das unfreiwillig<br />

entstandene Bierkonzentrat war<br />

so lecker, dass es zu einem festen Bestandteil<br />

des Angebots geworden ist“.<br />

Wie lange<br />

reifen Hopfenlümmel?<br />

Egal ob die hochprozentige „Schräglage“,<br />

der süffige „Hopfenlümmel“, die helle „Maiperle“,<br />

das hopfige „Herbstzeitlos“ oder<br />

„Stille Nacht“, ein gehaltvolles Weihnachtsbier<br />

– wenn das Bier schmecken soll, muss<br />

man ihm Zeit zum Reifen geben. Jäger gibt<br />

seinem Bier zwei Monate. In dieser Zeit<br />

kann sich die Hefe in Ruhe auf dem Boden<br />

absetzen, ein Filtrieren ist nicht mehr nötig.<br />

Klar perlt das gereifte Bier ins Glas. Zufrieden<br />

und stolz betrachtet der Brauer sein<br />

Brauwerk. „Ein Leben ohne Bier ist zwar<br />

möglich, aber nicht so schön“, gibt er zu bedenken.<br />

Kein Protest. Prost! | YK<br />

Kontakt:<br />

Vorwalder Landbrauerei<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Straße 2<br />

49179 Ostercappeln-Venne<br />

Telefon: 05476-8019160<br />

www.vorwalder-landbrauerei.de<br />

41


NATUR & UMWELT<br />

Welche Pfeilgiftfrösche sind nicht giftig?<br />

Sie gehören zu den kleinsten Zoo-Bewohnern, aber bereits der Name verrät, dass<br />

mit diesen Regenwald-Bewohnern nicht zu spaßen ist: Pfeilgiftfrösche. Im <strong>Osnabrücker</strong><br />

Zoo leben im Tetra-Aquarium derzeit über 30 der ein bis fünf Zentimeter<br />

großen, knallbunten Tiere. Die in Mittel- und Südamerika beheimateten Pfeilgiftfrösche<br />

werden auch Baumsteiger oder Farbfrösche genannt – und jeder dieser<br />

Namen hält, was er verspricht.<br />

Wer im Tetra-Aquarium kurz vor dem<br />

Ausgang die Augen offen hält, entdeckt<br />

die flinken Frösche schnell – schließlich<br />

leuchten sie in knalligem blau, gelb,<br />

orange und rot. Viele Amphibien nutzen<br />

Tarnfarben, um erst gar nicht von Jägern<br />

entdeckt zu werden. Der Pfeilgiftfrosch<br />

hingegen schreit mit seinen auffälligen<br />

Färbungen regelrecht „Hier bin<br />

ich“ – gleichzeitig schrecken die grellen<br />

Farben aber ab, denn sie bedeuten auch<br />

„Achtung: Ich bin giftig!“. Und drei der<br />

über 170 Arten des Pfeilgiftfrosches sind<br />

tatsächlich so giftig, dass sie sogar Menschen<br />

töten können. Der giftigste und<br />

gleichzeitig größte Vertreter der Familie<br />

ist der „Schreckliche Pfeilgiftfrosch“:<br />

knallgelb und etwa fünf Zentimeter<br />

groß. Sein tödliches Sekret, Batrachotoxin,<br />

gibt er über die Haut ab und es<br />

lähmt Muskeln und Atmung. Andere<br />

Arten sind harmloser und verursachen<br />

„nur“ Fieber und Magen-Darm-Krämpfe.<br />

Die kolumbianischen Chocó-Indianer<br />

machen sich das Gift der Frösche<br />

zunutze: Sie tränken ihre Pfeile damit,<br />

bevor sie sie zur Jagd nutzen. Teilweise<br />

sind die Frösche so giftig, dass es ausreicht,<br />

die Pfeilspitze an ihnen entlang zu<br />

streifen. Dort bleibt das Gift dann bis zu<br />

einem Jahr aktiv. Das giftige Sekret eines<br />

einzigen Schrecklichen Pfeilgiftfrosches<br />

reicht aus, um 30 bis 50 Pfeilspitzen zu<br />

tränken.<br />

Wie schützen sich die Tierpfleger<br />

im <strong>Osnabrücker</strong> Zoo vor den<br />

gefährlichen Amphibien?<br />

Ganz einfach: gar nicht. Denn die Pfeilgiftfrösche<br />

im Zoo sind nicht giftig. Bei<br />

dieser Tierart gilt das Motto „Du bist,<br />

was du isst“, denn die Frösche fressen<br />

giftige Ameisen und Käfer und sondern<br />

deren Gift über die Haut wieder ab. Im<br />

Zoo bekommen sie nur ungiftiges Futter<br />

und sind so völlig ungefährlich.<br />

Die meisten Frösche sind nachtaktiv,<br />

Pfeilgiftfrösche hingegen tagaktiv<br />

– schließlich sind ihre grellen Farben<br />

tagsüber am besten zu sehen. Damit<br />

ihre Kaulquappen nicht in Flüssen und<br />

Teichen Fressfeinden ausgeliefert sind,<br />

verfolgen Pfeilgiftfrösche eine ganz besondere<br />

Taktik: Sie transportieren die<br />

Kaulquappen auf ihrem Rücken in sichere<br />

Kleinstgewässer. So nutzen sie<br />

vom Regen gefüllte Blattansätze oder die<br />

Trichter von Bromelienblättern, damit<br />

die Kaulquappen dort heranwachsen<br />

können und transportieren sie später<br />

wieder auf gleichem Weg zum Boden.<br />

| HR<br />

Frosch-Bild: © Zoo Osnabrück; Bach im Wald: © studiotoffa - Fotolia.com<br />

KONTAKT<br />

Zoo Osnabrück gGmbH<br />

Klaus-Strick-Weg 12<br />

49082 Osnabrück<br />

Telefon: 0541 / 95 <strong>10</strong>5 - 0<br />

zoo@zoo-osnabrueck.de<br />

www.zoo-osnabrueck.de<br />

42


Turmbilder © Thorsten Stegemann, Königin Luise von Preußen, Ölgemälde von Josef Maria Grassi (1802)<br />

- Anzeige -<br />

Welcher<br />

Aussichtsturm<br />

wurde nach einer<br />

Königin benannt?<br />

Auch Jahrzehnte nach ihrem Tod war Königin Luise von<br />

Preußen (1776-18<strong>10</strong>) noch so populär, dass sich der<br />

„Verschönerungsverein Borgholzhausen“ schnell auf eine<br />

Namenspatronin für seinen Aussichtsturm einigen konnte.<br />

1893, <strong>10</strong>0 Jahre nach Luises Heirat mit<br />

König Friedrich Wilhelm <strong>II</strong>I., wurde das<br />

21 Meter hohe Holzgerüst auf der Johannisegge<br />

im Teutoburger Wald errichtet.<br />

Da der Berg selbst bereits 291 Meter hoch<br />

ist, gewährt die Plattform bis heute einen<br />

phantastischen Blick ins Ravensberger<br />

Land, die Münstersche Tiefebene oder<br />

das Weserbergland. Sogar die Ausläufer<br />

des Sauerlands sind mitunter zu sehen -<br />

wenn das Wetter mitspielt, versteht sich.<br />

Der Luisenturm ist bereits der vierte<br />

seiner Art, weil seine Vorgänger baufällig<br />

waren oder im Zweiten Weltkrieg<br />

zerstört wurden. Die Einweihung der<br />

jüngsten Holzkonstruktion, die rund<br />

200.000 DM kostete, fand am 5. Oktober<br />

1991 statt.<br />

Wie geht‘s zum Turm?<br />

Der Luisenturm ist u.a. an der Teutoburger<br />

Straße in Borgholzhausen ausgeschildert.<br />

1,3 Kilometer führen durch<br />

Wiesen, Felder und ein idyllisches, mitunter<br />

ziemlich steil ansteigendes Stück<br />

des Teutoburger Waldes. Wanderer<br />

ohne Zeitdruck brauchen etwa eine halbe<br />

Stunde bis zum Aussichtsturm, neben<br />

dem sich die Gaststätte Luisenturmhütte<br />

(Öffnungszeiten unter: www.luisenturmhuette.de)<br />

befindet. Beide werden<br />

vom Heimatverein Borgholzhausen betreut.<br />

| TS<br />

43<br />

Quartieren Sie Ihre Geschäftspartner und<br />

Familiengäste im Herzen von Osnabrück ein -<br />

oder werden Sie gerne selbst unser Gast!<br />

Wir verpassen unseren Zimmern einen<br />

frischen Look, hier ein erster Einblick:<br />

Hotel Nikolai Zentrum GmbH<br />

Geschäftsführerin Yvonne Zeidler<br />

Kamp 1 · 49074 Osnabrück<br />

Fon +49 541 / 331 30 -0<br />

Mail rezeption@hotel-nikolaiort.de<br />

www.hotel-nikolaiort.de


SPORT & GESUNDHEIT<br />

WER KICKT<br />

IN DER REGION?<br />

Ein Teil des Teams des VfB Schinkel beim Aufstieg 2014<br />

VfB Schinkel<br />

Unser Kooperationsprojekt mit dem Niedersächsischen Fußballverband (NFV) macht<br />

Station im Widukindland, wo der VfB Schinkel beheimatet ist. Der Klub, der im April 1919<br />

in der Gaststätte „Balke“ gegründet wurde, überstand eine Zwangsfusion im Dritten Reich,<br />

Abstiege, den fast vollständigen Verlust der einst hochgelobten Jugendabteilung – und so<br />

manchen anderen Rückschlag. Doch vier Jahre vor dem <strong>10</strong>0. Geburtstag blickt der VfB,<br />

der als reiner Fußballverein rund 500 Mitglieder zählt, wieder optimistisch in die Zukunft.<br />

Wer trifft auf engstem Raum?<br />

Dass der Sieger des SOCCER-CAGE-<br />

CUP, mit dem der VfL Osnabrück<br />

jüngst die Dribbelkünste der hiesigen<br />

Fußballjugend testete, vom VfB Schinkel<br />

kommt, ist wohl kein Zufall. Noch<br />

vor wenigen Jahren hätte Turniersieger<br />

Noel Ansias-Munoz<br />

kaum Mannschaftskollegen<br />

gefunden, doch<br />

heute trainieren<br />

„Am Zuschlag“<br />

wieder knapp 200<br />

Kinder und Jugendliche.<br />

„Wir<br />

freuen uns riesig<br />

über diese Entwicklung,<br />

die vor<br />

allem ein Verdienst<br />

unseres<br />

Jugend-Obmanns<br />

Aleksandar Valjanov ist. Ohne sein großes<br />

Engagement hätte es diesen Aufwärtstrend<br />

nicht gegeben“, erzählt der<br />

1. Vorsitzende Jens Schawe im Gespräch<br />

mit „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“.<br />

Die jungen Kicker werden in kleinen<br />

Kadern von zwei Trainern betreut und<br />

erzielen in ihren Altersklassen bereits<br />

beträchtliche Erfolge. Zur Begrüßung<br />

bekommen die Kids vom VfB übrigens<br />

einen Trainingsanzug mit Windbreaker<br />

und Sporttasche. Der Nachwuchs ist<br />

dem Verein einiges wert - Sachkosten<br />

werden durch Turniere wie den Himmelfahrtscup<br />

oder die Sponsoren-Vereinigung<br />

„VfB-Kids“ gedeckt.<br />

Wer lernte das<br />

Fußballspielen beim VfB?<br />

Die erstklassige Jugendarbeit war auch<br />

in vergangenen Jahrzehnten ein Markenzeichen<br />

des VfB. Zwei Spieler, die<br />

„Am Zuschlag“ ihre ersten Fußballschuhe<br />

schnürten, wurden später Dauerbrenner<br />

an der Bremer Brücke. Detlev<br />

Hegekötter absolvierte zwischen<br />

1972 und 1980 insgesamt 220 Punktspiele<br />

für den VfL. Lothar Gans kam<br />

zwischen 1975 und 84 sogar auf 293<br />

Partien für den damaligen Zweitligisten,<br />

dem er bekanntlich noch immer<br />

eng verbunden ist. Gans fungiert heute<br />

als Sportkoordinator des VfL.<br />

Walter „Charly“ Komorowski nahm den<br />

umgekehrten Weg. Nachdem er in den<br />

1950er Jahren 190 Spiele für den VfL bestritten<br />

hatte, wurde er Amateurtrainer<br />

und coachte unter anderem den VfB.<br />

Sein Sohn, der ebenfalls Walter heißt<br />

und auch „Charly“ gerufen wird, kümmert<br />

sich bis heute um das viel besuchte<br />

Vereinsheim der Schinkelaner.<br />

Wie viele Weber passen<br />

in eine Elf?<br />

Wenn man eine der erfolgreichsten<br />

Mannschaften der Vereinsgeschichte<br />

zugrunde legt: genau drei. 1932 gelang<br />

dem VfB der Aufstieg in die 1. Bezirksliga.<br />

Das Team, in dem drei Kicker mit<br />

dem Nachnamen „Weber“ spielten,<br />

gehörte in den folgenden Jahren zu den<br />

erfolgreichsten Fußballmannschaften<br />

in und um Osnabrück. Der Vereinsname<br />

muss allerdings bald geändert<br />

werden.<br />

Bilder © VfB Schinkel<br />

44


I E D E R S Ä C H S<br />

N<br />

Ein Doppelpass<br />

zwischen<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong><br />

und:<br />

I S C H E R<br />

F U S S B A<br />

L<br />

L V<br />

E R B A N D<br />

E. V.<br />

Anzeigensonderteil<br />

SPORT & GESUNDHEIT<br />

E I N<br />

B<br />

A<br />

L<br />

L V<br />

E<br />

R<br />

D<br />

B I N<br />

E<br />

T<br />

Woraus bestand Schinkel 04?<br />

Teil des nationalsozialistischen Größenwahns<br />

war die Bildung von Massenvereinen,<br />

zu denen sich kleinere Klubs zusammenschließen<br />

mussten – oft nach<br />

dem Rauswurf oder der gewaltsamen<br />

Vertreibung unliebsamer Mitglieder. Im<br />

Schinkel traf es auch den VfB, der 1936<br />

mit dem TV Friesen Schinkel, dem TV<br />

1919 Schinkel und DJK Blau-Weiß 1920<br />

Born zur SG Schinkel 04 fusioniert wurde.<br />

Auch der <strong>Osnabrücker</strong> FV 06 stieß<br />

noch zu der Zwangsgemeinschaft, der<br />

1939 der Aufstieg in die Gauliga Niedersachsen<br />

gelang.<br />

Hier gewannen die Schinkelaner<br />

1941/42 mit 4:3 gegen den VfL und platzierten<br />

sich ein Jahr später sogar in der<br />

Abschlusstabelle vor dem Stadtrivalen.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg trennte<br />

sich der VfB wieder von Schinkel 04 –<br />

der ehemalige Großverein schloss sich<br />

2005 der TSG Burg Gretesch an.<br />

Was kommt nach dem Aufstieg?<br />

2014 gelang der ersten Herrenmannschaft<br />

des VfB Schinkel der ausgiebig<br />

gefeierte Aufstieg in die 1. Kreisklasse<br />

Stadt. Das Team von Jens Schawe, der<br />

hier als Cheftrainer fungiert, konnte sich<br />

auf Anhieb in der Spitzengruppe festsetzen.<br />

Stolze 93 Tore erzielte der VfB in der<br />

abgelaufenen Saison und wenn es nach<br />

Schawe geht, können <strong>2015</strong>/16 noch viele<br />

dazukommen.<br />

„Wir wollen wieder oben mitspielen und<br />

in absehbarer Zeit noch einmal aufsteigen.<br />

Wenn wir 2019, zum <strong>10</strong>0. Geburtstag,<br />

in der Kreisliga antreten, wäre das<br />

doch eine tolle Sache!“ | TS<br />

Frau beim Fitness © underdogstudios; Fotolia.com<br />

Nach einer aktuellen Studie von „fitogram“ und „edelhelfer“<br />

ist Osnabrück die fitteste Stadt in ganz Deutschland.<br />

19,8 Prozent der Bevölkerung sind hier Mitglied<br />

bei einem Fitnessanbieter. Doch die Spitzenposition<br />

könnte noch ausgebaut werden, denn in Osnabrück<br />

gibt es jetzt zwei Qualitätsstudios von „Deutschland<br />

trainiert!“. Die bundesweite Aktion, die von namhaften<br />

Medizinern, bekannten Sportlern und Prominenten unterstützt<br />

wird, will Menschen zu mehr gesundheitlicher<br />

Eigeninitiative bewegen.<br />

Dass regelmäßiges Muskeltraining<br />

nicht nur das individuelle Wohlbefinden<br />

fördert, sondern auch<br />

typischen Volkskrankheiten wie<br />

Rückenschmerzen oder Bluthochdruck<br />

vorbeugt, ist bekannt. „Eine<br />

gut trainierte Muskulatur minimiert<br />

das Krankheitsrisiko deutlich<br />

– und das bis ins hohe Alter.<br />

Daneben erhöhen aktive Muskeln<br />

den Energie-Grundumsatz des<br />

Körpers und machen schlank“, erklärt<br />

Prof. Dr. Ingo Froböse von der<br />

Deutschen Sporthochschule Köln.<br />

In Osnabrück beteiligen sich die<br />

CORPO Fitness Lounge und das<br />

Studio „Feminin Aktiv“ an der Aktion<br />

„Deutschland trainiert!“. Beide<br />

bieten Interessenten ein qualifiziertes<br />

und fachmännisch betreutes<br />

Muskeltraining zu attraktiven<br />

Konditionen an. Das vierwöchige<br />

Fitness- & Gesundheitstraining<br />

kostet 20 Euro (Mitglieder und deren<br />

Freunde und Bekannte zahlen<br />

nur <strong>10</strong> Euro) und enthält neben<br />

dem Gerätetraining auch Kursund<br />

Saunanutzung, Besuche an der<br />

Wasserbar und ein umfangreiches<br />

Betreuungspaket.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

» www.deutschland-trainiert.de<br />

» www.corpo-fitness-lounge.de<br />

» www.feminin-aktiv.de<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Bewegungsmangel &<br />

Fitness-Bewusstsein<br />

Nach einer Untersuchung der<br />

Universität Cambridge sterben<br />

pro Jahr 600.000 Menschen an<br />

Bewegungsmangel. Die Deutschen<br />

und viele andere Europäer<br />

sind aber dabei sich zu verändern.<br />

Hierzulande trainieren mittlerweile<br />

9,1 Millionen Menschen in<br />

einem Fitnessstudio. Damit gibt es<br />

mehr Fitnessfreunde als Fußballer<br />

(6,85 Millionen). Mit der Aktion<br />

„Deutschland trainiert!“ soll diese<br />

Zahl weiter gesteigert werden.<br />

45


SPORT & GESUNDHEIT<br />

In den letzten 20 Jahren hat ein grundsätzlicher Wandel der Schlaganfall-Behandlung<br />

stattgefunden. Das Ziel ist dabei immer, die Lähmung und/oder Sprachstörung vollständig<br />

zu beheben oder wenigstens die Folgen so gering wie möglich zu halten.<br />

Noch Ende der 80er-Jahre konnte<br />

den meisten Patienten mit einem<br />

akut aufgetretenen Schlaganfall<br />

nur durch Reha-Maßnahmen, wie<br />

Krankengymnastik oder ähnlichem<br />

geholfen werden. Die Lähmungen<br />

und Sprachstörungen, die<br />

aus dem Schlaganfall resultierten,<br />

waren meist aber unverändert und<br />

Zeit ihres Lebens weiter vorhanden.<br />

Mitte der 90er-Jahre fand dann<br />

die medikamentöse Behandlung<br />

Einzug in die Regelversorgung, indem<br />

intravenös Medikamente zur<br />

Auflösung des Blutgerinnsels eingesetzt<br />

wurden. Dadurch konnte<br />

bereits vielen Patienten geholfen<br />

und die Auswirkungen des Schlaganfalls<br />

vermindert werden.<br />

Patienten, die allerdings ein sehr<br />

großes Blutgerinnsel oder einen<br />

Gefäßverschluss als Ursache des<br />

Schlaganfalls haben, sind in der<br />

Regel sehr schwer betroffen, z.B.<br />

mit einer hochgradigen Halbseitenlähmung<br />

und weitreichenden<br />

Sprachstörungen.<br />

Sie profitieren<br />

von einer medikamentösen Auflösung<br />

des Blutgerinnsels deutlich<br />

weniger als die Patienten mit<br />

kleineren Blutgerinnseln. Diese<br />

schwere Form des Schlaganfalls<br />

trifft für <strong>10</strong>-15 % der Schlaganfallpatienten<br />

zu. In Stadt und Landkreis<br />

Osnabrück entspricht dies<br />

ca. 120-150 Patienten pro Jahr, die<br />

einen solch schweren Schlaganfall<br />

erleiden.<br />

Bilder © Klinikum Osnabrück, allg. Text Angiographie © wikipedia.de<br />

46


SPORT & GESUNDHEIT<br />

Was leistet die<br />

Kombinationstherapie?<br />

Seit sechs Jahren stehen der Medizin nun<br />

auch sichere und effektive mechanische<br />

Katheter-Techniken zur Entfernung großer<br />

Blutgerinnsel aus den Gehirnarterien sowie<br />

zur Wiedereröffnung akuter Gefäßverschlüsse<br />

zur Verfügung. In groß angelegten<br />

Studien wurde jetzt die Überlegenheit der<br />

kombinierten mechanischen und medikamentösen<br />

Behandlung gegenüber der rein<br />

medikamentösen Therapie auch wissenschaftlich<br />

bewiesen.<br />

Im Klinikum Osnabrück wird diese Kombinationstherapie<br />

bereits seit 2009 mit großem<br />

Erfolg durchgeführt. Aufgrund der<br />

hohen Anzahl solcher Eingriffe und der<br />

engen interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

der Abteilungen für Neurologie, Radiologie,<br />

Anästhesie und Neurochirurgie ist dabei<br />

eine hohe fachliche Kompetenz im Laufe<br />

der Jahre entstanden.<br />

Durch die moderne CT-Diagnostik, das<br />

neu eröffnete Zentrum für Neuromedizin<br />

und jetzt auch durch die Neuanschaffung<br />

einer hochmodernen Katheter-Angiographie-Anlage,<br />

deren<br />

Funktion auf die Notwendigkeiten<br />

der Behandlung der Hirngefäße speziell<br />

ausgerichtet ist, sind die fachlichen<br />

Kompetenzen mit den neuesten<br />

technischen Entwicklungen zur<br />

◀ Prof. Dr. Bernd Tombach (Chefarzt der Röntgenund<br />

Strahlenklinik, links) mit Prof. Dr. Friedrich Albert<br />

(Leitender Arzt Neurochirurgie)<br />

Behandlung von Schlaganfallpatienten am<br />

Finkenhügel zukunftsweisend vereint.<br />

Zusammenfassend kann bereits heute bei<br />

der Behandlung des akuten Schlaganfalls<br />

von einer Revolution gesprochen werden.<br />

Frühzeitig eingesetzt kann die kombinierte<br />

mechanische und medikamentöse Behandlung<br />

tatsächlich vielen betroffenen<br />

Menschen zu einem selbst bestimmten<br />

und unbeeinträchtigten Leben nach dem<br />

Schlaganfall verhelfen. | RED<br />

WISSEN KOMPAKT:<br />

Was ist Angiographie?<br />

Angiographie nennt man in der Medizin<br />

die Darstellung von Gefäßen, meist Blutgefäßen,<br />

mittels diagnostischer Bildgebungsverfahren,<br />

beispielsweise Röntgen<br />

oder Magnetresonanztomografie (MRT).<br />

Hierzu wird häufig ein Kontrastmittel in<br />

das Blutgefäß injiziert. Auf dem Bild der<br />

aufgenommenen Körperregion zeichnet<br />

sich dann der mit dem Kontrastmittel gefüllte<br />

Gefäßinnenraum ab. Das resultierende<br />

Bild nennt man Angiogramm.<br />

Das Klinikum Osnabrück hat im Jahr<br />

<strong>2015</strong> das leistungsfähigste Angiographie-Gerät<br />

in Betrieb genommen, das<br />

derzeit verfügbar ist. Das neue Gerät hat<br />

im Vergleich zum Vorgängermodell eine<br />

deutlich bessere Bildqualität, eine geringere<br />

Strahlendosis und ermöglicht eine<br />

Gefäßdarstellung, die mit einer Computertomographie<br />

vergleichbar ist.<br />

Klinikum Osnabrück GmbH<br />

Am Finkenhügel 1 · 49076 Osnabrück<br />

Telefon: : 0541 405 0 · Fax: 0541 405 4997<br />

E-Mail: info@klinikum-os.de<br />

www.klinikum-os.de<br />

V.l.n.r: Dr. Ulrike van Lengerich (Chefärztin Gefäßchirurgie), Prof. Dr. Friedrich Albert<br />

(Leitender Arzt Neurochirurgie), Prof. Dr. Florian Stögbauer (Chefarzt Neurologie), Prof. Dr.<br />

Bernd Tombach (Chefarzt Röntgen- und Strahlenklinik) und vorne in blau: Stephan Lowens<br />

(Oberarzt der Röntgen- und Strahlenklinik<br />

47


SPORT & GESUNDHEIT<br />

Wer tanzt<br />

im Rollstuhl?<br />

Mal ehrlich, tanzen im Rollstuhl? Geht das?<br />

Die meisten Menschen, die nicht an einen<br />

Rollstuhl gebunden sind, können sich das<br />

kaum vorstellen. Erik Machens schon. Er<br />

sitzt seit seiner Geburt im Rollstuhl und ist<br />

mittlerweile einer der besten Rollstuhltänzer<br />

der Welt. Der 31-jährige, der in Bielefeld<br />

studiert, wurde in Hannover geboren und<br />

machte einst seinen Bachelor in Graphikdesign<br />

an der Hochschule Osnabrück.<br />

Standard und Latein, mit Fußgängerin,<br />

mit Rollstuhlfahrerin oder im Einzelwettkampf:<br />

Erik Machens hat im Rollstuhltanz<br />

schon Vieles ausprobiert und verlässt das<br />

Parkett zumeist erfolgreich.<br />

Machens, ein auf den ersten Blick unscheinbarer<br />

Mann, der aufgrund eines sogenannten<br />

„offenen Rückens“ seit seiner<br />

Geburt im Rollstuhl<br />

sitzt, aber<br />

trotzdem nur<br />

so vor Energie<br />

strotzt. „Offener<br />

Rücken<br />

klingt immer<br />

sehr nach Horror-Film,<br />

ist es<br />

aber eigentlich<br />

nicht“, meint<br />

Machens und<br />

fügt hinzu: „Ich habe eine inkomplette<br />

Querschnittslähmung und bin von der<br />

Kniescheibe an abwärts gelähmt, aber mit<br />

speziellen Schienen, ähnlich wie die im<br />

Film „Forrest Gump“, kann ich sogar laufen.<br />

Den Rollstuhl benutze ich nur für meinen<br />

Sport und bei weiteren Strecken.“<br />

Wie kommt man von der Schülerparty<br />

zur Weltmeisterschaft?<br />

„Wie das mit dem Tanzen angefangen hat?<br />

Nun, das Interesse begann, als ich mit 16,<br />

17 Jahren auf Partys ging. Als ich in der<br />

11. Klasse war und an einem internationalen<br />

Austauschprojekt teilgenommen<br />

habe, wurde ich von zwei netten Damen<br />

aus Polen und Schweden gefragt, ob es mir<br />

Spaß machen würde, beim Tanzen nur<br />

zuzuschauen. Ich wusste weder, was ich<br />

antworten sollte, noch hatte ich eine Wahl<br />

und ehe ich mich versah, war ich schon auf<br />

der Tanzfläche. Ich hatte keine Ahnung wie<br />

man sich in diesem ´Ding´ bewegen sollte<br />

aber irgendwann ging es“, blickt Machens<br />

zurück und nippt dabei an seinem Wasserglas.<br />

Es dauerte nicht lange, da war Machens regelmäßig<br />

auf der Tanzfläche in einer Disco<br />

in Hannover und später auch im Alando<br />

Palais und im Rosenhof in Osnabrück anzutreffen.<br />

2009 tanzte er das erste Mal mit<br />

einer Partnerin, die auch im Rollstuhl saß.<br />

Sie gewannen zusammen die Deutsche<br />

Meisterschaft 20<strong>10</strong> und qualifizierten sich<br />

damit für die im selben Jahr stattfindende<br />

Weltmeisterschaft, wo sie nach nur einem<br />

Jahr Tanztraining (!) einen beachtlichen 3.<br />

Platz erreichten.<br />

Bilder: Jacek Reda und Alexander Sperl<br />

48


- Anzeige -<br />

Deutschland<br />

trainiert<br />

Ein weiteres Highlight war die Einzeltanz-Europameisterschaft,<br />

die im November 2014 in<br />

Lomianki (Polen) stattfand. „Am Ende blieben<br />

drei Tänzer und ich über. Der russische<br />

Tänzer war mit Abstand mein stärkster Konkurrent<br />

und so ging es für mich um Gold<br />

oder Silber. Als mein Name genannt wurde,<br />

konnte ich kaum glauben, wirklich Gold<br />

gewonnen zu haben“, erzählt Machens mit einem<br />

Lächeln auf dem Gesicht. Sein Trainer sagte<br />

auf der Heimfahrt beiläufig: „Erik, dir ist schon<br />

klar, dass du gerade Sportgeschichte geschrieben<br />

hast, oder? Die deutsche Nationalhymne wurde<br />

das letzte Mal vor 19 Jahren gespielt ...“<br />

Was macht das Rollstuhltanzen so<br />

besonders - und kann man davon leben?<br />

„Beim Rollstuhltanzen entscheiden Emotionen<br />

und die Authentizität über Sieg oder Niederlage.<br />

Stellst du dich als etwas dar, was du<br />

nicht bist, dann nimmt es dir das Publikum<br />

nicht ab und du hast so gut wie verloren. Das<br />

macht das Tanzen ehrlich“, erklärt Machens<br />

bestimmt. „Leider kann ich davon derzeit<br />

noch nicht leben. Die vielen Trainingsstunden<br />

und das Pendeln nach Hannover und<br />

München (wo seine neue Tanzpartnerin, eine<br />

Fußgängerin, lebt) kosten viel Geld“, seufzt<br />

Erik. Es gibt zwar kleine Sponsorings von Unternehmen,<br />

die ihn mit Tanzequipment ausstatten,<br />

allerdings können diese Beiträge das<br />

häufige Training und die Turniere nicht<br />

refinanzieren.<br />

Daher liegt es ihm sehr am Herzen, diesen Sport<br />

bekannter zu machen und die Menschen mitzunehmen<br />

- fernab in eine Welt, wo Millionen von<br />

Euros noch nicht über Sieg oder Niederlage entscheiden.<br />

Vorerst träumt Erik weiter davon, dass<br />

der Rollstuhltanzsport auf Augenhöhe mit dem<br />

Fußgängertanzsport wahrgenommen wird und<br />

er als Profisportler damit seinen Lebensunterhalt<br />

verdienen kann. Vielleicht setzt er mit der<br />

Weltmeisterschaft im Einzeltanz Ende <strong>2015</strong> einen<br />

weiteren Meilenstein … | HB<br />

WISSEN KOMPAKT:<br />

Rollstuhltanz<br />

… kann auf drei Arten ausgeübt werden:<br />

Neben dem Einzeltanz (auch Singletanz)<br />

gibt es den Partnertanz - sowohl<br />

mit anderen Rollstuhlfahrern (Duo) als<br />

auch mit - wie es im Fachjargon heißt -<br />

„Fußgängern“ (Kombi).<br />

www.deutschland-trainiert.de<br />

#ichauch<br />

SEIEN SIE IHR EIGENER<br />

GESUNDHEITS- UND FIGURMANAGER<br />

und nehmen Sie an der großen Initiative „Deutschland trainiert“<br />

teil. Erleben Sie die positive Wirkung des Muskeltrainings für ein<br />

gesundes Leben in einem attraktiven und fitten Körper.<br />

„Das Muskeltraining<br />

ist für mich eine<br />

exzellente Trainingsform,<br />

um dauerhaft<br />

fit zu bleiben!“ OLAF<br />

THON, FUSSBALL­<br />

WELTMEISTER<br />

www.deutschland-trainiert.de<br />

#ichauch<br />

SEIEN SIE IHR EIGENER<br />

GESUNDHEITS- UND FIGURMANAGER<br />

„Die Bürger müssen zunehmend verstehen, dass regel mäßiges<br />

Muskeltraining in Kombination mit guter Ernährung eine<br />

wirksame, eigeninitiierte Gesundheitsförderung ist!“<br />

DIETRICH MONSTADT, CDU (MDB), MITGLIED IM<br />

GESUNDHEITSAUSSCHUSS, BERICHTERSTATTER FÜR<br />

DIABETES UND ADIPOSITAS<br />

„Die Muskulatur ist eines der wichtigsten<br />

Organe des Menschen. Wer sie<br />

richtig trainiert, impft praktisch damit<br />

seinen Körper!“ DR. KURT MOSETTER,<br />

MEDIZINISCHES TEAM FUSSBALL­<br />

NATIONALMANNSCH, USA<br />

„Regel mäßiges<br />

Fitnesstraining hält<br />

mich in Form!“<br />

ANJA KLING, SCHAU­<br />

SPIELERIN<br />

Jetzt teilnehmen:<br />

4 Wochen Fitness- &<br />

Gesundheitstraining<br />

und nehmen Sie an der großen Initiative „Deutschland trainiert“<br />

teil. Erleben Sie die positive Wirkung des Muskeltrainings für ein<br />

gesundes Leben in einem attraktiven und fitten Körper.<br />

„Das Muskeltraining<br />

exzellente<br />

ist für mich eine<br />

Trainingsform,<br />

um dauerhaft<br />

fit zu bleiben!“ OLAF<br />

THON, FUSSBALL­<br />

WELTMEISTER<br />

„Die Bürger müssen zunehmend verstehen, dass regel mäßiges<br />

Muskeltraining in Kombination mit guter Ernährung eine<br />

wirksame, eigeninitiierte Gesundheitsförderung ist!“<br />

DIETRICH MONSTADT, CDU (MDB), MITGLIED IM<br />

GESUNDHEITSAUSSCHUSS, BERICHTERSTATTER FÜR<br />

DIABETES UND ADIPOSITAS<br />

„Die Muskulatur ist eines der wichtigsten<br />

Organe des Menschen. Wer sie<br />

richtig trainiert, impft praktisch damit<br />

seinen Körper!“ DR. KURT MOSETTER,<br />

MEDIZINISCHES TEAM FUSSBALL­<br />

NATIONALMANNSCH, USA<br />

Fitnesstraining „Regel mäßiges<br />

mich in Form!“<br />

hält<br />

ANJA KLING, SCHAU­<br />

SPIELERIN<br />

Jetzt teilnehmen:<br />

4 Wochen Fitness- &<br />

Gesundheitstraining<br />

Deutschland<br />

„Das Muskeltraining ist<br />

der beste Schutz gegen<br />

das Pflegeheim!“<br />

PROF. DR. MED. ELKE<br />

ZIMMERMANN<br />

trainiert<br />

FILM<br />

und zusätzlich beim großen<br />

Gewinnspiel** mitmachen:<br />

www. deutschland-trainiert.de<br />

„Trainierte Muskeln sind der<br />

beste Figurformer und trainieren<br />

zudem das Gehirn. Die gute<br />

Nachricht ist: Muskeln kennen kein<br />

Alter. Trainier´ sie oder verlier sie!“<br />

PROF. DR. INGO FROBÖSE<br />

Prof. Dr. Ingo Froböse<br />

erklärt eindrucksvoll<br />

die unzweifelhafte<br />

Wirkung des<br />

Muskeltrainings.<br />

5€ werden zugunsten<br />

der KINDERNOTHILFE<br />

gespendet!<br />

€20,– * Termin vereinbaren<br />

„Das Muskeltraining ist<br />

der beste Schutz gegen<br />

das Pflegeheim!“<br />

PROF. DR. MED. ELKE<br />

ZIMMERMANN<br />

und zusätzlich beim großen<br />

Gewinnspiel** mitmachen:<br />

www. deutschland-trainiert.de<br />

„Trainierte Muskeln sind der<br />

beste Figurformer und trainieren<br />

zudem das Gehirn. Die gute<br />

Nachricht ist: Muskeln kennen kein<br />

Alter. Trainier´ sie oder verlier sie!“<br />

PROF. DR. INGO FROBÖSE<br />

5€ werden zugunsten<br />

der KINDERNOTHILFE<br />

gespendet!<br />

€20,– * Termin vereinbaren<br />

Exklusiv teilnehmende<br />

Studios in Osnabrück:<br />

powered by:<br />

„Regelmäßiges Muskeltraining<br />

ist eine alternativlose<br />

Gesundheitsförderung!“<br />

PROF. DR. DR. WOLFGANG BUSKIES<br />

powered by:<br />

FILM<br />

Prof. Dr. Ingo Froböse<br />

erklärt eindrucksvoll<br />

die unzweifelhafte<br />

Wirkung des<br />

Muskeltrainings.<br />

„Regelmäßiges Muskeltraining<br />

ist eine alternativlose<br />

Gesundheitsförderung!“<br />

PROF. DR. DR. WOLFGANG BUSKIES<br />

**Teilnahme ab 18 Jahren. Verlosung der Jahresmitgliedschaften nur an Personen, die zum Zeitpunkt der Registrierung kein Mitglied in einem der<br />

teilnehmenden Studios sind. Clubfinder unter www.deutschland-trainiert.de. Keine Barauszahlung. Nicht mit anderen Angeboten kombinierbar.<br />

Kommenderiestraße 61<br />

49074 Osnabrück<br />

Telefon 0541 / 2 11 16<br />

www.feminin-aktiv.de<br />

Berghoffstraße 7<br />

49090 Osnabrück<br />

Telefon 0541 / 7500 7600<br />

www.corpo-fitness-lounge.de<br />

**Teilnahme ab 18 Jahren. Verlosung der Jahresmitgliedschaften nur an Personen, die zum Zeitpunkt der Registrierung kein Mitglied in einem der<br />

teilnehmenden Studios sind. Clubfinder unter www.deutschland-trainiert.de. Keine Barauszahlung. Nicht mit anderen Angeboten kombinierbar.


SPORT & GESUNDHEIT<br />

Durfte Bauer Gruth als Heilpraktiker arbeiten?<br />

Im August 1941 wandte sich der Landrat von Meppen mit einer nicht eben alltäglichen Bitte an den Regierungspräsidenten<br />

in Osnabrück: Dem Bauern Heinrich Gruth aus Holthausen möge die Ausübung der Heilkunde gestattet<br />

werden. Die Familie des Betreffenden habe seit Generationen Erfahrung in der Behandlung von Knochenbrüchen,<br />

offenbar seien hier spezielle Fähigkeiten vererbt worden. Insbesondere Heinrich Gruth werde bei mindestens 80<br />

Prozent solcher Verletzungen zu Hilfe gerufen. „Heilung hat fast jeder gefunden“, schrieb der Landrat. Ein gegenteiliger<br />

Fall sei ihm jedenfalls nicht bekannt.<br />

Der Landrat berief sich schließlich auf<br />

der Kreisleiter der NSDAP. Dieser sei<br />

ebenfalls der Ansicht, dass Gruth der<br />

Allgemeinheit „als Praktiker unbedingt<br />

erhalten werden muss“. Die Bevölkerung<br />

werde kein Verständnis dafür haben,<br />

„wenn dem Gruth seine Tätigkeit grundsätzlich<br />

verboten würde.“<br />

Das kuriose Schreiben, das vom Niedersächsischen<br />

Landesarchiv neu veröffentlicht<br />

und historisch eingeordnet wurde,<br />

bezieht sich auf das im Februar 1939 in<br />

Kraft getretene „Heilpraktikergesetz“,<br />

das die Tätigkeit von Heilpraktikern<br />

massiv einschränken wollte. Offenbar<br />

unter dem Einfluss der tief in die Verbrechen<br />

des Nationalsozialismus verstrickten<br />

Reichsärztekammer, die viele<br />

ihrer Vorstellungen in den Gesetzestext<br />

einbrachte. „Wer die Heilkunde, ohne als<br />

Arzt bestallt zu sein, bisher berufsmäßig<br />

nicht ausgeübt hat, kann eine Erlaubnis<br />

(…) in Zukunft nur in besonders begründeten<br />

Ausnahmefällen erhalten“,<br />

hieß es dort.<br />

Bauer Gruth konnte unter diesen<br />

Umständen nicht mit einem positiven<br />

Bescheid rechnen. Das Regierungspräsidium<br />

Osnabrück lehnte den Antrag<br />

ab. Eine gelegentliche Hilfe ohne Entgelt<br />

und Sprechstunden sei ohnehin keine<br />

berufs- und gewerbsmäßige Ausübung<br />

der Heilkunst.<br />

Reichsminister in der<br />

Bundesrepublik?<br />

Nach dem Zusammenbruch des Dritten<br />

Reiches schafften die Gesetzgeber<br />

der Bundesrepublik die Registrierungspflicht<br />

ab und ließen die Ausbildung<br />

zum Heilpraktiker unter amtsärztlicher<br />

Überprüfung wieder zu. Das Gesetz aus<br />

dem Jahr 1939 ist aber immer noch in<br />

Kraft.<br />

Mit inhaltlichen Veränderungen, doch<br />

verschiedene historische Bezüge blieben<br />

erhalten. So heißt es in § 2 bis heute:<br />

„Wer durch besondere Leistungen seine<br />

Fähigkeit zur Ausübung der Heilkunde<br />

glaubhaft macht, wird auf Antrag<br />

des Reichsministers des Innern durch<br />

den Reichsminister für <strong>Wissen</strong>schaft,<br />

Erziehung und Volksbildung unter<br />

erleichterten Bedingungen zum<br />

Studium der Medizin zugelassen, sofern<br />

er seine Eignung für die Durchführung<br />

des Medizinstudiums nachweist.“ | TS<br />

Abbildung © Niedersächsisches Landesarchiv<br />

50


Portrait & Buchcover © Alice Schmidt, Arno Schmidt Stiftung; See-Foto © searagen, Fotolia.com<br />

Wann machte Pocahontas<br />

Urlaub am Dümmer?<br />

Sein monströser Roman „Zettels Traum“ umfasst 1334 DIN-A3 Seiten, kostet 299<br />

Euro und ist selbst für Spezialisten mehr als eine echte Herausforderung. Doch<br />

auch der Schriftsteller Arno Schmidt arbeitete sich schrittweise an sein Hauptwerk<br />

heran. Vor 60 Jahren erschien die am Dümmer spielende Erzählung „Seelandschaft<br />

mit Pocahontas“, die für einen handfesten Skandal sorgte.<br />

Der Schriftsteller Joachim Bomann fährt im Sommer 1953 mit<br />

dem Zug nach Diepholz, wo er seinen alten Kriegskameraden Erich<br />

Kendziak trifft. Am Dümmer begegnen die beiden Selma Wientge<br />

und Annemarie Waniek, zwei Stenotypistinnen aus Osnabrück.<br />

Während Erich ein Verhältnis mit Annemarie beginnt, kommt Joachim<br />

der verlobten Selma so nahe, dass beide „sausend aufeinander<br />

davonreiten“. Er gibt ihr den Kosenamen Pocahontas – nach einer<br />

Indianerprinzessin, die im frühen 17. Jahrhundert den Tabakpflanzer<br />

John Rolfe heiratete und als Botschafterin am englischen Hof<br />

empfangen wurde.<br />

Bei gemeinsamen Essen, Ausflügen und Bootsfahrten diskutieren die<br />

Sommerfrischler mit Vorliebe über Politik und Religion. Die konservative<br />

Adenauer-Ära ist ihnen ebenso zuwider wie Kirche, Papst und<br />

Christentum.<br />

Doch ändern können sie weder ihre persönlichen noch die gesellschaftlichen<br />

Verhältnisse. Nach fünf Tagen ist der Urlaub vorbei.<br />

Joachim bringt Selma zum Bus. Erich versucht ihn aufzumuntern –<br />

ohne Erfolg: „Mein Kopf hing noch voll von ihren Kleidern und ich<br />

antwortete nicht.“<br />

Erotisch oder unzüchtig?<br />

Arno Schmidts ironische, bilderreiche Erzählung gehört längst<br />

zu den Klassikern des 20. Jahrhunderts. Heute präsentiert der<br />

Verlag Randomhouse die von Jan Philipp Reemtsma gelesene<br />

Audio-CD unter dem Stichwort „erotische Sommergeschichte“.<br />

Die Oberstaatsanwaltschaft Trier beurteilte die Lage 1956 völlig<br />

anders. Nach ihrer Einschätzung handelte es sich um einen<br />

Text, „der Religionsbeschimpfungen und Gotteslästerungen enthält<br />

und weiterhin Schilderungen sexuellen Charakters bringt,<br />

die geeignet sind, das Scham- und Sittlichkeitsgefühl gesund<br />

empfindender Menschen in geschlechtlicher Hinsicht zu verletzen.“<br />

Schmidt und sein Herausgeber Alfred Andersch rechneten<br />

bereits mit einer mehrjährigen Haftstrafe, doch dann nahm<br />

sich die Staatsanwalt Stuttgart des Falles an und beauftragte den<br />

Präsidenten der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung mit<br />

einem Gutachten. Hermann Kasack kam zu dem Schluss, dass Literatur<br />

eben immer ein Spiegel ihrer Zeit sei: „Wenn gegenwärtig häufig<br />

so viel Krasses, Chaotisches, Hässliches, Brüchiges darin sichtbar<br />

wird, so liegt das weniger am Willen des Autors, als eben an der Zeit.“<br />

Im Juli 1956 wurde das Verfahren eingestellt. | TS<br />

KUNST & KULTUR<br />

WISSEN KOMPAKT:<br />

Arno Schmidt<br />

Der 1914 in Hamburg geborene Arno<br />

Schmidt arbeitete zunächst als Lagerbuchhalter.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg,<br />

dessen Ende er in britischer Gefangenschaft<br />

erlebte, machte er sich als<br />

Übersetzer und Schriftsteller einen Namen.<br />

Seine avantgardistischen Sprachund<br />

Stilexperimente trafen immer wieder<br />

auf leidenschaftliche Befürworter<br />

und entschiedene Gegner.<br />

Zu Schmidts bedeutendsten Arbeiten<br />

zählen neben der Erzählung „Seelandschaft<br />

mit Pocahontas“ der utopische<br />

Roman „Die Gelehrtenrepublik“ (1957)<br />

und sein Hauptwerk „Zettels Traum“<br />

(1970). Arno Schmidt starb 1979 in Celle.<br />

Buchtipp<br />

Arno Schmidt: Seelandschaft<br />

mit Pocahontas / Die Umsiedler,<br />

Fischer-Verlag, 9,99 €<br />

- Anzeige -<br />

51


KUNST & KULTUR<br />

Wer Loest die<br />

Probleme?<br />

Der Autor Jan Decker bereitet zur<br />

Zeit für Deutschlandradio Kultur ein<br />

Feature vor, das sich mit Erich Loests<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Jahren (1981–1987) beschäftigt.<br />

Arbeitstitel: „Erich Loest die<br />

Probleme“ (so hieß es frech auf einer<br />

Werbepostkarte des Steidl Verlags).<br />

Die Ursendung findet am 7. November<br />

<strong>2015</strong> um 18.05 Uhr statt. Für das Feature<br />

sollen alle Spuren, die Erich Loest<br />

in Osnabrück hinterlassen hat, möglichst<br />

genau rekonstruiert werden.<br />

Decker hat bereits wichtige Zeitzeugen<br />

befragt, so den emeritierten Germanistik-Professor<br />

Heinrich Mohr, in dessen<br />

Der bekannte Schriftsteller Erich Loest, wegen seiner oppositionellen<br />

Haltung in der DDR großen Repressalien ausgesetzt, siedelte<br />

1981 in die BRD über. Was nicht allen bekannt ist: Er ließ sich<br />

in Osnabrück nieder. Es waren private Kontakte, die den Schriftsteller,<br />

55 Jahre alt und mit einem Drei-Jahres-Visum für die BRD<br />

ausgestattet, „vorläufig“ nach Osnabrück führten. Aus „vorläufig“<br />

wurden sechs Jahre. Und Erich Loest schlug hier „Würzelchen“,<br />

wie er in seinem Buch „Ein Sachse in Osnabrück“ schrieb.<br />

ehemaliger Wohnung in der Natruper<br />

Straße 8 Erich Loest 1977 zum ersten<br />

Mal in Osnabrück übernachtete. Oder<br />

Lennart Neuffer von der Buchhandlung<br />

zur Heide, der sich noch gut an die<br />

knorrige, ursächsische Art des Schriftstellers<br />

Loest erinnern kann.<br />

Mirella Libera vom Stadtarchiv ging<br />

mit Decker die Adressbücher der<br />

Loestschen Jahre in Osnabrück durch,<br />

auf der Suche nach seiner ehemaligen<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Anschrift. Doch erst in<br />

einer Zeitungsartikel-Sammlung zu<br />

Erich Loest wurden sie fündig: Da hatte<br />

Erich Loest einen Leserbrief an die<br />

Neue <strong>Osnabrücker</strong> Zeitung geschrieben<br />

und gezeichnet mit „Erich Loest<br />

Schwanenburgstraße 50 Osnabrück“.<br />

Bei dieser Spurensuche gilt es, jede<br />

noch so kleinste Erinnerung an Erich<br />

Loest zu einem möglichst konkreten<br />

Gesamtbild zusammenzutragen.<br />

Jan Decker sucht weiterhin <strong>Wissen</strong><br />

über Erich Loest in Osnabrück – oder<br />

Erinnerungen an ihn. Auch wer Bekannte/Verwandte<br />

hat, die Auskunft<br />

über Erich Loest in Osnabrück (1981<br />

1987) geben mögen, kann sich gern<br />

bei Jan Decker per E-Mail melden:<br />

jd.2000@t-online.de | RED<br />

Bilder © www.wikimedia.org<br />

CAMPING-FASS<br />

31,50 € für 2 Personen<br />

inkl. Strom & Endreinigung<br />

ZELTEN<br />

12,00 €<br />

inkl. 2 Personen<br />

WOHNMOBIL<br />

6,00 € + 2,00 € Strom<br />

auf dem Reisemobil-Stellplatz, inkl. Personengebühren<br />

Herzlich willkommen auf dem Campingplatz Waldwinkel in Bramsche-Kalkriese.<br />

Wie möchten Sie gerne bei uns übernachten?<br />

GÄSTEZIMMER<br />

ab 21,00 € (Einzelzimmer)<br />

Doppelzimmer: 28,00 €<br />

* Alle Preise pro Nacht,<br />

und inkl. MwSt.<br />

www.kreativkompass.de<br />

Ganz in der Nähe des<br />

Museumspark Kalkriese<br />

Campingplatz Waldwinkel<br />

Inh. Kai Stickelbroeck<br />

Zum Dreschhaus 4<br />

49565 Bramsche - Kalkriese<br />

Telefon: +49 54 68 / 93 82 35<br />

campingplatz-waldwinkel.de


KUNST & KULTUR<br />

Wieso flimmert‘s auf dem Lande?<br />

Alljährlich gestalten der Landschaftsverband <strong>Osnabrücker</strong> Land e.V. und die Film- und Bildungsinitiative e.V.<br />

Bauernhöfe im <strong>Osnabrücker</strong> Land zu Open-Air-Kinos um. Das innovative Konzept lockt die Besucher<br />

auf unterschiedliche Höfe in der Region und gewährt einen Einblick in moderne Landwirtschaftstechnik,<br />

ermöglicht Feldumfahrungen mit dem Trecker und Einkäufe in den jeweiligen Hofläden.<br />

Bilder © Landschaftsverband <strong>Osnabrücker</strong> Land e.V.<br />

An zwölf besonderen Orten im <strong>Osnabrücker</strong><br />

Land - vornehmlich Bauernhöfe<br />

von Bersenbrück bis Melle-Suttorf, von<br />

Bad Iburg bis Bad Essen - werden beim<br />

diesjährigen „Sommerflimmern - Kino<br />

auf dem Lande“ die Projektoren eingeschaltet.<br />

Und das zum bereits 4. Mal.<br />

Wer blickt über den Zaun?<br />

Die Veranstalter haben das Programm<br />

<strong>2015</strong> unter das Motto „Über’n Zaun geblickt“<br />

gestellt und laden zu einer vergnüglichen<br />

filmischen Entdeckungsreise<br />

ein: Wie feiert man in anderen Ländern?<br />

Wie sieht das Alltagsleben woanders aus,<br />

wie denken die Menschen, nach welchen<br />

Mustern handeln sie? Welchen Sitten<br />

und Gebräuchen folgt man in anderen<br />

Erdteilen, welche Rituale und Denkweisen<br />

bringen Menschen aus ihren Heimatländern<br />

zu uns mit – oder gibt es<br />

manchmal gar keine Unterschiede?<br />

Neuere Filme wie „Monsieur Claude<br />

und seine Töchter“ oder „Wir sind die<br />

Neuen“, Fast-schon-Klassiker wie „Almanya<br />

– Willkommen in Deutschland“<br />

und „45 Minuten bis Ramallah“ oder<br />

ältere cineastische Schätze wie „My Big<br />

Greek Wedding“ oder „Alles auf Zucker“<br />

bieten Einblicke in andere Kulturen –<br />

Augenzwinkern inklusive.<br />

Wie erleben Sehund<br />

Hörbehinderte<br />

Kinoatmosphäre?<br />

Über eine Neuerung freut<br />

sich besonders Gisela Otten<br />

vom Verein „Hilfe für<br />

hörgeschädigte Menschen<br />

in Niedersachsen“: Zwei<br />

der Filme unterstützen die<br />

Nutzung der Smartphone-Apps<br />

GRETA und STARKS, mit<br />

denen Hörgeschädigten und Sehbehinderten<br />

ein Filmgenuss ermöglicht<br />

wird. Daraufhin entschloss sich die<br />

Diplom-Sozialarbeiterin, die Vorprogramme<br />

dieser Filme als Gebärdendolmetscherin<br />

zu begleiten. Die beiden<br />

Veranstaltungen am 17. Juli in der Hasemühle<br />

Bersenbrück und am 22. August<br />

auf dem Ferienhof Groneick in Gehrde<br />

eignen sich also besonders für Hörgeschädigte<br />

und Sehbehinderte. Für Menschen,<br />

die sich mit einem Rollstuhl fortbewegen,<br />

sind die beiden Vorstellungen<br />

am 24. Juli im Fachwerk 1775 in Melle-<br />

Wellingholzhausen und am 15. August<br />

auf dem Schäferhof Todtenhaupt in Hilter<br />

gut geeignet. Alle Veranstaltungsräume<br />

sind ohne Stufen erreichbar und<br />

die sanitären Anlagen rollstuhlgerecht<br />

zugeschnitten.<br />

Haben Dörfer<br />

kulturell nichts zu bieten?<br />

Diese Frage beantwortete die Initiative<br />

„Deutschland - Land der Ideen“ der<br />

Deutschen Bank. Im Rahmen der Preisverleihung<br />

als „Ausgezeichneter Ort im<br />

Land der Ideen“ heißt es: „Von wegen!<br />

Mit ihrem „Sommerflimmern“ machen<br />

der Landschaftsverband <strong>Osnabrücker</strong><br />

Land und die Film- und Bildungsinitiative<br />

Bauernhöfe zu Lichtspielhäusern. So<br />

füllen die Veranstalter längst nicht nur<br />

das Vakuum, das geschlossene Kinos<br />

hinterlassen haben. Mehr noch: Sie steigern<br />

die touristische Attraktivität ihrer<br />

Region. Landwirte öffnen ihre Höfe für<br />

Stallbesichtigungen oder Konzerte und<br />

präsentieren selbstgemachte kulinarische<br />

Genüsse. Das lockt Städter aufs Land und<br />

schafft Bewusstsein für den Wert ländlicher<br />

Räume.“ | RED<br />

Sonnenschein und gute Laune bei der Programmvorschau der<br />

Organisatoren auf das „Sommerflimmern – Kino auf dem Lande <strong>2015</strong>“.<br />

WISSEN KOMPAKT:<br />

Sommerflimmern <strong>2015</strong><br />

Eintritt je 5,- € (ermäßigt 4,- €)<br />

Kartenvorverkauf (empfohlen!):<br />

Telefon 0 54 03 . 724 55-0<br />

Das gesamte Programm online:<br />

» www.sommerflimmern.de<br />

53


FAMILIE & SOZIALES<br />

Die Illustratorin und Kinderbuchautorin<br />

Birte Müller ist zweifache Mutter. Dieser –<br />

eigentlich ganz private – Umstand hat ihr<br />

Schreiben verändert. Sohn Willi kam 2007<br />

mit dem Down-Syndrom zur Welt, Tochter<br />

Olivia mit dem Normal-Syndrom. Wie<br />

Willi die Welt wahrnimmt und wie sich das<br />

Leben mit einem behinderten und einem<br />

nicht behinderten Kind auf die Familie<br />

auswirkt, erzählt Müller in einem Buch für<br />

Kinder und in einem für Erwachsene.<br />

Das Bilderbuch „Planet Willi“ entführt uns in eine Welt,<br />

in der viele Dinge ganz anders aussehen, als wir es gewohnt<br />

sind. Hier zeigt uns Willi, was ihm wichtig ist, was er liebt<br />

und was er gar nicht mag. Beim Besuch des Planeten sehen<br />

wir unsere Welt plötzlich mit neuen Augen und lassen uns<br />

gern von Willis Abenteuer- und Lebenslust<br />

anstecken. Birte Müller wollte ein Buch<br />

schreiben, „das für jedes Kind einfach<br />

eine wilde, lustige und auch mal nachdenkliche<br />

Geschichte erzählt, ganz ohne<br />

als Problembuch aufzutreten.“ Das ist ihr<br />

in diesem Fall ebenso gelungen wie in<br />

„Willis Welt - Der nicht mehr ganz normale<br />

Wahnsinn“ Hier bereitet Müller<br />

das Thema für Erwachsene auf. Sie erzählt<br />

von einem besonderen Familienalltag<br />

- von anrührenden Begegnungen<br />

und nervigen Kommentaren, aber auch von den<br />

Selbstzweifeln einer Mutter, die sich ihr Leben vielleicht<br />

etwas anders vorgestellt hat. Auf gut 200 Seiten<br />

vereint die Autorin Nachdenklichkeit<br />

mit viel Witz<br />

und einer gehörigen Portion<br />

Selbstironie. Und neben<br />

Willi kommt natürlich auch<br />

die „normale“ Olivia nicht<br />

zu kurz. | RED<br />

54<br />

Bilder © Public Entertainment AG<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Lesen im Land der<br />

Dichter und Denker<br />

Lesen ist nicht nur der schnellste Weg<br />

in die große und kleine, ernsthafte<br />

und unterhaltsame Literatur, sondern<br />

eine Schlüsselqualifikation der Moderne.<br />

„Wer nicht richtig lesen kann, hat<br />

schlechte Chancen in unserer Gesellschaft“,<br />

schreibt die „Stiftung Lesen“.<br />

Nach ihren Berechnungen sind rund<br />

7,5 Millionen Erwachsene in Deutschland<br />

funktionale Analphabeten. Sie<br />

verstehen den Sinn längerer Texte gar<br />

nicht oder können keinen praktischen<br />

Nutzen aus ihrer Lektüre ziehen.


FAMILIE & SOZIALES<br />

„Lesen ist Denken mit fremdem Gehirn“, meinte der Philosoph<br />

Arthur Schopenhauer. Doch wer liest, erlebt noch viel mehr:<br />

Bücher entführen uns in fremde Welten, befeuern die Phantasie,<br />

vermitteln neue Erkenntnisse und helfen vielleicht sogar bei der<br />

Suche nach dem Sinn des Lebens. Vor allem aber macht Lesen<br />

Spaß. Genau das will „Fabulara“ Kindern wieder vermitteln.<br />

Der ebenso kauzige wie sympathische<br />

“Yogi” arbeitet in einer Bibliothek, kümmert<br />

sich aber auch abends um all die<br />

Bücher, die unbedingt gelesen werden<br />

wollen. In seiner Fantasie träumt sich<br />

Yogi durch die Geschichten aus <strong>10</strong>01<br />

Nacht, reist in 80 Tagen um die Welt<br />

oder erkundet mit Peter Pan das geheimnisvolle<br />

„Nimmerland“, wo man nur an<br />

etwas glauben muss, damit es tatsächlich<br />

geschieht.<br />

In Yogis Bibliothek werden Träume<br />

wahr und Phantasien lebendig. So wie<br />

“Baba Book” und “Laila Musica”, die eines<br />

Tages aus einem Buch herausgefallen<br />

sind. Welches das war, wissen sie leider<br />

nicht mehr und so machen sich der kleine<br />

Drache Baba und die exzentrische<br />

Möchtegern-Prinzessin Leila mit ihrem<br />

Freund Yogi auf eine abenteuerliche Reise<br />

durch die Wunderwelt der Bücher.<br />

Während der Suche stoßen die Drei auf<br />

immer neue Geschichten – „Max und<br />

Moritz“, „Huckelberry Fin“ oder „Bibi<br />

& Tina“. Und sie entdecken eine weitere<br />

Leidenschaft, denn auch die Musik<br />

kann sie in fremde, faszinierende Welten<br />

entführen.<br />

So entsteht „Fabulara“, ein stimmungsvolles<br />

Bühnenprojekt, das mit<br />

bekannten Geschichten, Märchen und<br />

Büchern spielt, die musikalisch in Szene<br />

gesetzt und kindgerecht vorgestellt<br />

werden.<br />

Der Moderator, Sänger und Entertainer<br />

Jürgen Eick wurde bereits 1985<br />

mit dem RTL-Hörzu-Nachwuchspreis<br />

ausgezeichnet und spielte zehn Jahre<br />

an der Freilichtbühne Tecklenburg.<br />

Eick schrieb die Texte für das Fabulara-Projekt,<br />

komponierte aber auch die<br />

eingängigen Songs für Yogi, Baba Book<br />

und Laila Musica.<br />

Die Bühnenshow ist derzeit auf<br />

Deutschland-Tournee und begeistert<br />

große und kleine Kinder an ganz<br />

unterschiedlichen Orten. Das Programm<br />

eignet sich für Kindergärten<br />

und Grundschulen, kann aber auch<br />

bei Stadtfesten oder Betriebsfeiern und<br />

natürlich in Buchhandlungen oder<br />

Bibliotheken präsentiert werden. Außerdem<br />

ist das neue Album „Wunderland“<br />

im Fabulara-Online-Shop und<br />

bei iTunes erhältlich. | RED<br />

Weitere Informationen & Termine:<br />

» www.fabulara.de<br />

55


FAMILIE & SOZIALES<br />

Eigentlich war der Wallenhorster Jens Mehring,<br />

Geschäftsführer von EventAttraktion.de, nur auf der<br />

Suche nach einem Highlight für sein Unternehmen.<br />

Nun ist er Besitzer der weltweit größten, transportablen<br />

Hüpfburg der Welt – der Big Mama.<br />

WISSEN KOMPAKT:<br />

Luftburg oder Hüpfburg?<br />

Die Hüpfburg hat ihren Ursprung in<br />

der „Luftburg“, die 1977 von der Österreicherin<br />

Elisabeth Kolarik erfunden<br />

wurde. Diese wollte eine aufblasbare<br />

Spielwiese, die im Kinderzimmer ihrer<br />

Tochter Marianne aufgestellt werden<br />

konnte, entwickeln. Der englische Hersteller,<br />

bei dem die Entwurfspläne in<br />

Auftrag gegeben worden waren, verwechselte<br />

jedoch die Maßangaben,<br />

wodurch die Burg aus Heißluftballonstoff<br />

2,54 Mal so groß geriet wie beabsichtigt.<br />

Die Burg konnte nur im Freien<br />

verwendet werden.<br />

Elisabeth Kolarik entschied sich daraufhin,<br />

weitere Burgen zu entwickeln und<br />

diese zu vermieten oder zu verkaufen.<br />

Der Name „Luftburg“ ist markenrechtlich<br />

geschützt, wodurch Konkurrenzprodukte<br />

üblicherweise die Bezeichnung<br />

„Hüpfburg“ erhalten.<br />

Im August 2013 war Jens Mehring bei der<br />

Suche nach neuen Event-Modulen auf ebay<br />

zufällig auf die Seite der holländischen Firma<br />

„Viva Inflatables“ gestoßen. Dort entdeckte er<br />

die Big Mama, konnte jedoch zunächst seinen<br />

Augen nicht trauen. „Zuerst dachte ich, das<br />

ist eine Fotomontage“, erinnert sich Mehring.<br />

Als sich das Objekt jedoch als riesige Hüpfburg<br />

entpuppte, entschloss er sich, diese zu<br />

kaufen. Dass das erworbene Highlight gleich<br />

die größte Hüpfburg der Welt ist, sei nicht geplant<br />

gewesen: „Es ist einfach so entstanden.<br />

Manchmal braucht man halt auch Glück.“<br />

Zuvor war die Big Mama bei „Viva Inflatables“<br />

von einem russischen Millionär in Auftrag gegeben<br />

worden, der sich die weltgrößte Hüpfburganlage<br />

der Welt für sein Firmenjubiläum<br />

wünschte. Nach der Feier kam die Hüpfburg<br />

noch zwei Mal auf Kindergeburtstagen zum<br />

Einsatz – dann wollte sie der russische Millionär<br />

nicht mehr. Jens Mehring nutzte seine<br />

Chance: „Nach einer ersten Anfrage habe ich<br />

sie innerhalb von 24 Stunden gekauft und<br />

nach einer Woche in Holland abgeholt.“<br />

Der Transport nach Deutschland verlief reibungslos.<br />

Da der holländische Hersteller<br />

mehrmals darauf hinwies, dass die Hüpfburg<br />

wirklich groß sei, ging Jens Mehring mit einem<br />

LKW inklusive Anhänger auf Nummer<br />

sicher. Erfreulicherweise konnte so das 40 mal<br />

20 Meter große Spielparadies, das insgesamt<br />

auf ein Gewicht von 4 Tonnen kommt, nach<br />

Deutschland gebracht werden. Die 800 Quadratmeter<br />

große Spielfläche ist zudem mit<br />

8 Metern doppelt so hoch wie eine normale<br />

Burg und kann 300 Kinderherzen auf einmal<br />

hüpfen lassen.<br />

Jedoch braucht man für den Aufbau einen<br />

Arbeitstag, einen Radlader, mindestens 5 Personen<br />

und einen 63 Ampere-Stromanschluss.<br />

Der Aufbau und die Betreuung der Big Mama<br />

ist sehr aufwendig, daher soll sie auch ein<br />

seltenes Highlight bleiben. Dennoch kommt<br />

die Hüpfburg auch in diesem Jahr, am<br />

6. September <strong>2015</strong>, beim Kinder-und Familienfest<br />

der Bürgerstiftung Wallenhorst mit<br />

ihren Tunneln, Rutschen und Klettereinheiten<br />

zum Einsatz. Im Jahr 2014 hatte Big<br />

Mama dort ihren ersten Auftritt – mit 16.500<br />

Besuchern an nur einem Tag.<br />

Auch, wenn die Big Mama laut schriftlicher<br />

Bestätigung des „Guinness-Buchs der<br />

Rekorde“ schon jetzt die größte Hüpfburg<br />

der Welt ist, plant Mehring in den nächsten<br />

zwei bis drei Jahren eine Erweiterung. Da Big<br />

Mama aus fünf Einzelmodulen besteht, ist<br />

die Dschungellandschaft ausbaufähig. „Wir<br />

haben schon mit dem Hersteller gesprochen,<br />

das ist alles kein Problem“, so Jens Mehring.<br />

| LM<br />

Bilder © Jens Mehring<br />

56


Hallo, wie geht‘s?“<br />

"<br />

SCHÖNE GRÜSSE & GOLDENES BUCH<br />

Eine zwiespältige Stimmungslage vermittelt diese Postkarte, die 1950 aus der<br />

Sommerfrische in Schledehausen nach Weener an der Ems geschickt wurde.<br />

Bild Prince Charles: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Carlos_de_Gales_%282011%29.jpg, Unterschriftenbild: Stadt Osnabrück<br />

Wer trug sich ins<br />

Goldene Buch ein?<br />

Teil <strong>10</strong>: Charles, Prince of Wales<br />

Die Schreiberin schwärmt von der<br />

herrlichen Gegend und begeistert sich<br />

insbesondere für die vielen Blau- und<br />

Erdbeeren, „die man bei uns in W. gar<br />

nicht sieht“. Trotzdem liegt ein schwerer<br />

Schatten über den Urlaubstagen<br />

– die Absenderin hat nach eigenem<br />

Bekunden „so viel Trauriges erlebt,<br />

das man sich davon gar nicht erholen<br />

kann“.<br />

Das Motiv zeigt eine Totale der früheren<br />

Samtgemeinde Schledehausen, die<br />

1972 im Zuge der niedersächsischen<br />

Gebietsreform mit der Samtgemeinde<br />

Bissendorf-Holte zusammengelegt<br />

wurde. Heute ist Schledehausen – wie<br />

Bissendorf, Ellerbeck, Holte-Himbergen,<br />

Jeggen, Linne, Natbergen, Nemden,<br />

Schelenburg, Uphausen-Eistrup,<br />

Waldmark, Wersche, Wissingen und<br />

Wulften – ein Ortsteil der Gemeinde<br />

Bissendorf. | TS<br />

Charles Philip Arthur George ist Prince of Wales, Duke of<br />

Cornwall und Inhaber einer Menge weiterer Titel. Doch als<br />

sich der 22-Jährige am 26. Februar 1971 ins Goldene Buch<br />

der Stadt Osnabrück eintrug, beließ er es beim schlichten<br />

„Charles“ – mit Punkt und Unterstrich.<br />

Der britische Thronfolger besuchte als Colonel-in-Chief „sein“<br />

Royal Regiment of Wales, das von 1969 bis 1973 (als Charles<br />

nochmals in die Hasestadt reiste) in Osnabrück stationiert war.<br />

Private Fotoaufnahmen zeigen den königlichen Besuch, während<br />

er in einem Panzer über das britische Übungsgelände<br />

in Atter fährt. Beglaubigten Gerüchten zufolge soll Charles<br />

aber auch einen Hubschrauber auf dem Fußballplatz der<br />

Quebec-Kaserne gelandet haben. | TS<br />

Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für - Etiketten Anzeige ·-<br />

Ihr<br />

Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner<br />

für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für<br />

Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen<br />

· Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen<br />

· Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen ·<br />

Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist<br />

für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist<br />

für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für<br />

Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten<br />

· Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten ·<br />

Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr<br />

Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner<br />

für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für<br />

Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen<br />

· Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen<br />

· Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen ·<br />

Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist<br />

für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist<br />

für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für<br />

Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten<br />

· Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten ·<br />

Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr<br />

Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner<br />

für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für<br />

Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten Ihr Partner · Ihr für Drucksachen · Spezialist & Spezialist für Etiketten · Ihr für Partner Etiketten für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen<br />

· Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen<br />

· Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen ·<br />

Spezialist für Etiketten · Eduard-Pestel-Straße Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist 16 · für 49080 Etiketten Osnabrück · Ihr Partner für · Drucksachen Tel. 0541 · 95929 Spezialist - für 0 · Etiketten Fax 0541 · Ihr Partner 95929-22 für Drucksachen · info@levien.de · Spezialist für · Etiketten www.levien.de<br />

· Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist<br />

für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist<br />

für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für<br />

Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiketten · Ihr Partner für Drucksachen · Spezialist für Etiket-


Wie viel <strong>Wissen</strong><br />

steckt in Ihnen?<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

Anderes<br />

Wort für<br />

Angststörung<br />

Wirtschaftsführung<br />

zusammenlebender<br />

Personen<br />

Was schafft<br />

das <strong>Osnabrücker</strong><br />

Hospiz?<br />

anderes<br />

Wort für<br />

Topf<br />

durch Wasserscheiden<br />

eingegrenztes<br />

Gebiet<br />

13<br />

von<br />

Menschen<br />

errichtete<br />

Konstruktionen<br />

Sitzmöbel<br />

für den<br />

Strand<br />

11<br />

Küchengerät<br />

übernatürliche<br />

Kräfte<br />

Anderes<br />

Wort für<br />

Schrebergärten<br />

Anderes<br />

Wort für<br />

Ehemänner<br />

2<br />

alkoholisches<br />

Getränk<br />

aus<br />

Hopfen<br />

<strong>10</strong><br />

bekannter<br />

Schriftsteller,<br />

siedelte<br />

1981 in<br />

BRD um<br />

Flughafen<br />

in der<br />

Region<br />

Osnabrück<br />

Häuschen<br />

für<br />

Ferngespräche<br />

Abk. intelektuelles<br />

Leistungsvermögen<br />

elektronische<br />

Datenverarbeitung<br />

- Anzeige -<br />

5<br />

Anderes<br />

Wort für<br />

fast<br />

Bezeichnung<br />

für<br />

Goldschatz<br />

4<br />

Bezeichnung<br />

für<br />

unverwechselbare<br />

Orte<br />

Um 1223<br />

zum<br />

ersten Mal<br />

erwähnter<br />

Ort<br />

Womit<br />

kommt<br />

man (organisatorisch)<br />

ans Ziel?<br />

umgs. für<br />

jugendliche<br />

Unreife<br />

Welcher gärtnerisch<br />

Fluss fließt<br />

durch Osnabrückte<br />

bearbeite-<br />

Fläche<br />

9<br />

Bestandteil<br />

eines<br />

Stuhls<br />

12<br />

3<br />

6<br />

7<br />

1<br />

8<br />

Lösungswort:<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 <strong>10</strong> 11 12 13<br />

Auch dieses Mal können Sie mit unserem<br />

regionalen Kreuzworträtsel Ihr (vielleicht<br />

gerade erst neu gelerntes?) <strong>Wissen</strong><br />

testen und unter Beweis stellen. Mit etwas<br />

Glück gewinnen Sie sogar einen der attraktiven<br />

Preise, die wir mit freundlicher Unterstützung<br />

einiger Partner verlosen.<br />

Einsendeschluss: 4. September <strong>2015</strong>.<br />

Die Gewinner werden benachrichtigt.<br />

Sollten mehr richtige Antworten eingehen<br />

als Preise zur Verfügung stehen, entscheidet<br />

das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />

keine Auszahlung der Preise in bar.<br />

Das Redaktionsteam wünscht viel Erfolg!<br />

Schicken Sie uns ganz einfach das<br />

Lösungswort per E-Mail an:<br />

gewinnspiel@osnabruecker-wissen.de<br />

Alternativ auch gerne per Post:<br />

Medienagentur KreativKompass<br />

Stichwort OsWi-Gewinnspiel<br />

Natruper Straße 23, 49076 Osnabrück<br />

58


Preise<br />

RÄTSELN & GEWINNEN<br />

- Anzeige -<br />

Spirit49<br />

2x 1 Badeset<br />

für das<br />

Nettebad!<br />

Gutschein,<br />

Badetuch,<br />

Wasserball,<br />

Quietsche-<br />

Entchen &<br />

Trinkflasche<br />

3x O49:<br />

1 Flasche +<br />

2 Gläser!<br />

Original-<br />

„<strong>Osnabrücker</strong><br />

Gin“ aus eigener<br />

Kreation von<br />

Spirit49<br />

Filmpassage<br />

Osnabrück<br />

1 Verzehr-<br />

Gutschein<br />

im Wert von<br />

50,- € für<br />

bayerische<br />

Spezialitäten<br />

im Restaurant<br />

„Alte Posthalterei“<br />

1x 120 Liter<br />

Popcorn im<br />

Vorratssack!<br />

Frisch zubereitet<br />

von der<br />

Filmpassage<br />

Osnabrück<br />

„Wir verhindern Einbrüche!“<br />

EINBRUCHMELDESYSTEME<br />

„Wir passen auf, wer rein darf!“<br />

ZUTRITTSKONTROLLTECHNIK<br />

www.wa-mittendrin.de<br />

Traditionsbus Osnabrück<br />

2x<br />

2 Gutscheine<br />

für eine<br />

Stadt-<br />

Rundfahrt<br />

Entdecken Sie<br />

Osnabrück!<br />

3x 1 CD<br />

„Fabulara<br />

Wunderland“<br />

Kindermusical.<br />

Lustig. Fantasievoll.<br />

Mitreißend. Bezaubernde<br />

Fabelwesen<br />

und traumhafte<br />

Musik!<br />

„Wir beugen Brandschäden vor!“<br />

BRANDMELDESYSTEME<br />

2x 1<br />

Gutschein<br />

für die<br />

Zenit-<br />

Boulderhalle<br />

Kletter-Fun auf<br />

500m² Fläche<br />

1x<br />

Weinflaschen-Set<br />

von Deutschlands<br />

Winzer des Jahres<br />

2013/2014 - zur<br />

Verfügung gestellt<br />

vom Campingplatz<br />

Waldwinkel<br />

„Wir zeigen‘s Ihnen!“<br />

VIDEOÜBERWACHUNG<br />

Tipp zur Gewinnspiel-Teilnahme:<br />

Geben Sie beim Lösungswort auch gerne<br />

mit an, welche(n) der Preis(e) Sie am liebsten<br />

gewinnen möchten. Nach der Auslosung<br />

versuchen wir, die Preise den Gewinnern<br />

dann möglichst passend zuzuordnen.<br />

Die Gewinner werden von uns<br />

benachrichtigt. Bitte Kontaktdaten<br />

nicht vergessen ...<br />

Viel Erfolg!<br />

59<br />

SONAX-ALARM Sicherheitstechnik GmbH<br />

Gildestraße 35 · 49477 Ibbenbüren<br />

E-Mail: info@sonax-alarm.de<br />

Telefon: 0 54 51 / 94 74-0<br />

www.sonax-alarm.de


WILLKOMMEN<br />

IN DER WELT<br />

VON LEXUS<br />

IHR LEXUS FORUM OSNABRÜCK FREUT SICH AUF SIE<br />

Kommen Sie vorbei und spüren Sie das unvergleichliche „Omotenashi“, das für die japanische<br />

Philosophie von Gastfreundschaft sowie für die Antizipation von Kundenwünschen steht – eine<br />

Philosophie, die seit Bestehen von Lexus ein fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur ist.<br />

In unserem neu eröffneten Lexus Forum erwartet Sie ein einzigartiges Autohaus-Konzept, ein<br />

atemberaubendes Ambiente und ein völlig neues Verständnis von Kundenservice.<br />

Tauchen Sie ein in die Welt von Lexus und profitieren Sie von attraktiven Eröffnungsangeboten.<br />

LEXUS FORUM OSNABRÜCK<br />

Auto Weller GmbH & Co. KG • Pagenstecherstraße 77–83<br />

49090 Osnabrück • Tel.: 05 41/6 91 15 70 • www.lexusforum-osnabrueck.de<br />

Gesamtsystemleistung NX 300h F SPORT 145 kW (197 PS). Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert 5,4/5,2/5,3 l/<strong>10</strong>0 km,<br />

CO 2 -Emissionen kombiniert 123 g/km. Abb. zeigt NX 300h F SPORT mit Sonderausstattung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!