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Agenda 2030 - Schwerpunktthema im Global Compact Deutschland 2015

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<strong>Agenda</strong><br />

Der <strong>Global</strong> <strong>Compact</strong> soll die<br />

UN-Entwicklungsziele in<br />

Unternehmenssprache<br />

übersetzen<br />

Der UN <strong>Global</strong> <strong>Compact</strong> ist mit über 15.000 Teilnehmern die weltweit größte Initiative für unternehmerische<br />

Verantwortung. In jüngster Zeit stagniert die Initiative jedoch sowohl bei den Teilnehmerzahlen<br />

als auch programmatisch. Jetzt hat die Dänin Lise Kingo als neue Direktorin das<br />

Ruder übernommen und soll den <strong>Global</strong> <strong>Compact</strong> strategisch neu ausrichten. Dr. Elmer Lenzen,<br />

Herausgeber der <strong>Global</strong> <strong>Compact</strong> Jahrbücher, sprach darüber mit ihr in einem ihrer ersten Interviews<br />

in ihrer neuen Funktion.<br />

Georg Kell hat von 2000 bis <strong>2015</strong> als erster Chef des UN <strong>Global</strong> <strong>Compact</strong><br />

erreicht, dass die Initiative innerhalb und außerhalb der Vereinten<br />

Nationen bekannt und anerkannt wurde. Das ist salopp gesagt die<br />

Georg-Kell-Story. Wie wird in Zukunft die Lise-Kingo-Story aussehen?<br />

Lise Kingo: Es kommt nicht darauf an, dass es die Lise-Kingo-<br />

Story wird. Wichtig ist vielmehr, auf was sich der <strong>Global</strong> <strong>Compact</strong><br />

in seiner nächsten Phase konzentriert. Das werden definitiv die<br />

neuen Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten<br />

Nationen sein. Sie sind ein wesentliches Instrumentenset, um<br />

den <strong>Global</strong> <strong>Compact</strong> auf ein höheres Niveau zu heben.<br />

Heißt das, dass die SDGs die bisherigen Regeln des <strong>Global</strong> <strong>Compact</strong><br />

ersetzen?<br />

Kingo: Nein, man sollte die SDGs als einen Zusatz zu den<br />

bestehenden 10 Prinzipien ansehen. Jedes Unternehmen, das<br />

die zehn Prinzipien unterschreibt, sollte daher auch die SDGs<br />

<strong>im</strong> Hinterkopf haben. Die SDGs machen den Unternehmen<br />

klar, was die zentralen Fragen der Zukunft sind, wohin sich<br />

die globale Entwicklung bewegt, und was Stakeholder, allen<br />

voran die Politik, erwarten. Die Weltgemeinschaft ist sich<br />

einig, dass diese Ziele weltweit Priorität haben. Die Wirtschaft<br />

weiß jetzt, was erwartet wird. Das kann sie als Plattform für<br />

Innovation und neues Wachstum nutzen.<br />

Seit wann eignen sich Entwicklungsziele als Geschäftsmodell?<br />

Kingo: Sie könnten mit den SDGs Risiken <strong>im</strong> Portfolio in<br />

Chancen umwandeln. Viele Unternehmen bewegen sich in<br />

sehr kompetitiven Märkten. Ich nenne es das „Red Ocean“-<br />

Szenario, weil hier wirklich gekämpft wird. Sie versuchen,<br />

sich mit Innovationen hervorzutun. Die SDGs bieten eine<br />

Möglichkeit, um die Welt und die Märkte auf eine andere Art<br />

zu sehen und einen Weg hin zu einer entspannteren „Blue<br />

Ocean“-Situation zu finden. Die Herausforderung besteht<br />

darin, wie man die SDGs mit dem jeweiligen Geschäftsfeld<br />

in Verbindung bringt und es in das Geschäftsmodell einbaut.<br />

Sind die SDGs denn wirklich so klar und eindeutig, dass Unternehmen<br />

sie als Handlungsleitfaden nutzen können?<br />

Kingo: Wir helfen bei Fragen und Unklarheiten. Wir haben<br />

gerade erst eine Reihe neuer Initiativen gestartet, die den<br />

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globalcompact <strong>Deutschland</strong> <strong>2015</strong>

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