Agenda 2030 - Schwerpunktthema im Global Compact Deutschland 2015
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<strong>Agenda</strong><br />
Corporate Reporting<br />
<strong>im</strong> Wandel<br />
Im Januar 2017 kommt die gesetzliche Pflicht zur CSR-Berichterstattung. Für eine ganze Reihe<br />
von Unternehmen gilt dann, dass sie neben ihrer finanziellen Performance auch Umweltbilanzen<br />
und ihre unternehmerische Verantwortung offenlegen müssen. Aufgrund unterschiedlicher Standards<br />
und Regeln fürchten viele Unternehmen den bürokratischen Aufwand. Dabei kann vieles<br />
sinnvoll kombiniert werden. Reporting-Initiativen reagieren mit dem Versuch einer erleichterten<br />
Zusammenführung. Außerdem sorgen die Berichte für Verständnis innerhalb des Unternehmens.<br />
Von Jennifer Nicolay<br />
Es braucht schon ein besonderes Faible für Nachhaltigkeit, um<br />
freiwillig neben dem Geschäftsbericht einen 120 Seiten starken<br />
CSR-Bericht zu schreiben – oder die nötigen personellen<br />
Ressourcen dafür. Was Unternehmen wie die Deutsche Post<br />
DHL oder Novo Nordisk mit ihren umfangreichen Berichten<br />
leisten, ist weit mehr, als einer ambitionierten Leidenschaft zu<br />
folgen. Ihre Jahresberichte gelten als „Best Practices“ und zeigen,<br />
dass ihre unternehmerische Verantwortung das Niveau reiner<br />
Werbeaktivitäten überschreiten. CSR-Maßnahmen setzen <strong>im</strong><br />
Kerngeschäft an. Glaubwürdig und auf das Wesentliche konzentriert<br />
(Materialität), geht es um die tatsächlichen sozialen<br />
und ökologischen Auswirkungen aller Aktivitäten. Neben den<br />
üblichen finanziellen Auskünften sind diese Auswirkungen die<br />
zentralen Inhalte, die sowohl Investoren als auch Stakeholder,<br />
NGOs und Verbraucher mehr und mehr fordern. Langfristig<br />
kann das einen Einfluss auf die Corporate Governance haben,<br />
denn hier entscheidet sich, wie der Ordnungsrahmen der<br />
Unternehmensleitung ausgestaltet wird und welche Rolle<br />
dabei die Nachhaltigkeit spielt. Bereits heute zeichnet sich<br />
ein Wandel <strong>im</strong> Bereich der jährlichen Berichterstattung ab,<br />
die nun vermehrt um Nachhaltigkeitsaspekte ergänzt wird.<br />
Eine Reaktion auf internationale Forderungen.<br />
Wachsende Reporting-Anforderungen<br />
Damit verlassen zumindest die Lageberichte ihren klassischen<br />
Bereich, der streng geregelt ist: Über 100 Absätze <strong>im</strong><br />
Handelsgesetzbuch (HGB) klären ab §238, welche Zahlen der<br />
Geschäftstätigkeit offengelegt werden müssen. Von ökologischen<br />
oder sozialen Faktoren ist in keinem Absatz die Rede.<br />
Was <strong>im</strong> Nachhaltigkeitsbericht stehen soll, entscheiden die<br />
Unternehmen nach einer sogenannten Wesentlichkeitsanalyse<br />
selbst. Während es bei finanziellen Aspekten vergleichsweise<br />
einfach zu berechnen ist, wie groß der wirtschaftliche Einfluss<br />
eines Unternehmens etwa auf die ansässige Kommune ist, sieht<br />
es bei sozialen Einflüssen schon ganz anders aus: Was ist der<br />
wesentliche Einfluss auf Ökologie, auf Soziales? Besonders<br />
knifflig wird es bei vermeintlich „weichen“ Faktoren wie<br />
„Diversity“ – Vielfalt. Diese sind kaum quantifizierbar. Nach<br />
welchen Kriterien soll Vielfalt bemessen werden?<br />
Einen Referenzrahmen bieten die international anerkannten<br />
Richtlinien von UN-<strong>Global</strong> <strong>Compact</strong> (UNGC) und <strong>Global</strong><br />
Reporting Initiative (GRI) oder auch der Deutsche Nachhaltigkeitskodex<br />
(DNK). In unterschiedlicher Herangehensweise<br />
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globalcompact <strong>Deutschland</strong> <strong>2015</strong>