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Nr. 13 (I-2016) - Osnabrücker Wissen

Nr. 14 (II-2016) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

Nr. 14 (II-2016) - Osnabrücker Wissen

Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

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<strong>Nr</strong>. <strong>13</strong> · kostenlos · Ausgabe I / <strong>2016</strong><br />

www.osnabruecker-wissen.de<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

KOSTENLOS!<br />

<strong>13</strong><br />

LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Die <strong>13</strong> - Glücksbringer oder Schicksalszahl?<br />

Wo schlagen<br />

<strong>Osnabrücker</strong><br />

um?<br />

33<br />

NATUR & UMWELT<br />

Wer war nochmal Herr Nilsson?<br />

43<br />

DIE BESTEN KÖCHE DER REGION<br />

Teil 1: Christian Meijer, Sporthotel Ankum<br />

48<br />

SPORT & GESUNDHEIT<br />

Welche Tiger tragen Schutzhelme?<br />

Titelfoto © Blendeneffekte.de, Oliver Schratz<br />

Spannende Fragen & Antworten<br />

zu Osnabrück Stadt &<br />

Landkreis auf<br />

68 Seiten!


IMPRESSUM<br />

Ein Medienprojekt der<br />

Medienagentur KreativKompass<br />

UG (haftungsbeschränkt)<br />

Geschäftsführer: Stephan Buchholz<br />

Natruper Straße 23<br />

49076 Osnabrück<br />

Telefon: +49 541 / 440 220 03<br />

E-Mail: kontakt@kreativkompass.de<br />

Internet: www.kreativkompass.de<br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

Hochschule Osnabrück<br />

Projektverantwortlich:<br />

Prof. Volker Gehmlich und<br />

Abigail Joseph-Magwood<br />

www.hs-osnabrueck.de<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur:<br />

Dr. Thorsten Stegemann (TS)<br />

Weitere Redaktionsmitglieder<br />

dieser Ausgabe:<br />

Yörn Kreib (YK)<br />

Ebba Ehrnsberger (EE)<br />

Anna Warnking (AW)<br />

Sebastian Bodmer (SB)<br />

Moritz Jacobsen (MJ)<br />

Nils Beumer (NB)<br />

Kathrin Prelle (KP)<br />

Ina zum Hingst (IH)<br />

Gina Schulte (GS)<br />

Farina Wilmes (FW)<br />

Sebastian Peistrup (SP)<br />

Beiträge der Redaktion (RED)<br />

Gastbeiträge in dieser Ausgabe:<br />

Daniela A. Ben Said (DBS)<br />

Quid agis*<br />

Rolf Spilker (RS)<br />

Museum Industriekultur Osnabrück<br />

Hanna Rickert (HR)<br />

Zoo Osnabrück<br />

Bodo Zehm (BZ)<br />

Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück<br />

Beatrice le Coutre-Bick (BCB)<br />

Literaturbüro Westniedersachsen / Osnabrück<br />

Christel Schulte (CS)<br />

Kunsthalle Osnabrück<br />

Norbert Niedernostheide (NNi)<br />

Museum am Schölerberg<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

Ein Medienprojekt von:<br />

Mit freundlicher Unterstützung von:<br />

Leitung Vermarktung & Mediengestaltung<br />

Stephan Buchholz<br />

Mediengestaltung<br />

Laura Fromm<br />

Projektmanagement & Vermarktung<br />

Igor Hafner<br />

MUSEUM<br />

INDUSTRIEKULTUR<br />

OSNABRÜCK<br />

Projektmanagement & Distribution<br />

Sebastian Buchholz<br />

BILDMATERIAL<br />

Jana Lange · www.jana-fotografiert.de<br />

Oliver Schratz · www.blendeneffekte.de<br />

sowie www.fotolia.com, www.istock.com<br />

und siehe Bildnachweise<br />

DRUCK & PRODUKTION<br />

Levien-Druck GmbH<br />

Eduard-Pestel-Straße 16<br />

49080 Osnabrueck<br />

Telefon: +49 5 41 / 9 59 29-0<br />

Internet: www.levien.de<br />

REDAKTIONSSCHLUSS<br />

März <strong>2016</strong><br />

COPYRIGHT<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Veröffentlichung im<br />

Internet oder Vervielfältigung auf Datenträgern nur nach<br />

vorheriger schriftlicher Genehmigung der Medienagentur<br />

KreativKompass UG (haftungsbeschränkt). Trotz sorgfältiger<br />

Prüfung keine Gewähr für eventuelle Druckfehler. Unsere Redaktion<br />

ist selbstverständlich bemüht, alle Ansprüche im Bereich der<br />

Urheberrechte (insbesondere der Bildrechte) vor Drucklegung<br />

zu klären und zu berücksichtigen. Sollte uns trotzdem einmal ein<br />

unbeabsichtigter Fehler unterlaufen, wenden Sie sich bitte direkt<br />

an: redaktion@osnabruecker-wissen.de, damit wir schnell eine<br />

einvernehmliche Lösung finden.


EDITORIAL<br />

Foto © Jana Lange<br />

- Anzeige -<br />

„Wer den Hafen nicht kennt,<br />

in den er segeln will, für den<br />

ist kein Wind der richtige.“<br />

Lucius Annaeus Seneca (1-65 n. Chr.)<br />

18. März bis 1. Mai <strong>2016</strong><br />

Sie halten gerade die <strong>13</strong>. Ausgabe unseres Magazins in Händen. Keine Sorge, die 68 Seiten<br />

werden Ihnen garantiert kein Unglück bringen, sondern Sie hoffentlich einmal mehr mit<br />

interessanten, aufregenden und faszinierenden Geschichten aus Stadt und Landkreis<br />

erfreuen. Aber wie halten es die <strong>Osnabrücker</strong> mit der ominösen Zahl? Gibt es die <strong>13</strong>, darf<br />

es sie geben – in Hotels, Banken, am Flughafen oder im Theater? Dieser Frage mussten wir<br />

natürlich nachgehen.<br />

Unser Topthema ist allerdings einer deutlich größeren Zahl gewidmet. Unser Hafen wird<br />

100 Jahre alt. Anlass genug, seine lange Geschichte zu erkunden und viele spannende<br />

Entdeckungen zu machen.<br />

Außerdem starten wir eine neue Serie über vergessene Bücher – mit der Vorstellung des<br />

Romans „Mein Vaterland“. Sein Autor, der in Osnabrück geborene Heinz Liepman, starb<br />

vor 50 Jahren. Darüber hinaus werfen wir einen Blick auf die <strong>Osnabrücker</strong> Fußballgeschichte,<br />

mittelalterliche Pilger, das erste Steampunk-Festival in der Region und die Gründerszene<br />

in Osnabrück.<br />

Tickets<br />

ab 23 Euro,<br />

Schüler und<br />

Studenten<br />

15 Euro<br />

Schließlich freuen wir uns über zwei neue, den <strong>Osnabrücker</strong>n bestens bekannte Mitglieder<br />

im wachsenden Kreis unserer Kooperationspartner: Die Stadt- und Kreisarchäologie und<br />

das Museum am Schölerberg. Herzlich willkommen!<br />

Auch <strong>2016</strong> wünschen wir: Viel Spaß beim Lesen und Entdecken!<br />

Ein poetisches<br />

Varieté-Spektakel<br />

Dr. Thorsten Stegemann<br />

Chefredakteur<br />

Stephan Buchholz<br />

Herausgeber<br />

www.<br />

Jetzt auch online noch mehr Fragen zur Region entdecken!<br />

Einfach „liken“ und regelmäßig weitere spannende Antworten finden:<br />

www.osnabruecker-wissen.de/facebook<br />

3<br />

Im Kurgarten 8 (Navi Morsbachallee)<br />

32545 Bad Oeynhausen<br />

Tickets und Gutscheine:<br />

(0 57 31) 74 48-0 und variete.de


GRUSSWORT<br />

Hallo <strong>Wissen</strong>de,<br />

es passiert immer wieder<br />

aufs Neue: Die Archäologen<br />

unternehmen enorme<br />

Anstrengungen, um besondere<br />

fachliche Fragen zu<br />

klären, manchmal auch um<br />

rätselhaften, sagenumwobenen<br />

oder geheimnisvollen<br />

Spuren der Vergangenheit<br />

nachzuspüren – und am<br />

Ende ihrer Ausgrabungen<br />

und Archivforschungen<br />

stehen sie nicht vor neuen<br />

bahnbrechenden Erkenntnissen,<br />

sondern vor einer Vielzahl<br />

neuer Fragen.<br />

Zugegeben: So haben sich die<br />

mit diesen Nachforschungen<br />

befassten Akteure das<br />

Ergebnis eigentlich nicht<br />

vorgestellt, aber das Ganze ist<br />

trotzdem positiv zu bewerten,<br />

weil es eine wesentliche und<br />

unverzichtbare Wesensart der<br />

Weiterentwicklung unseres<br />

Zusammenlebens beschreibt:<br />

Nur wer konkrete Fragen hat,<br />

ist in der Lage, sich mit allen<br />

das Leben an sich betreffenden<br />

Perspektiven zu befassen, egal<br />

ob es dabei um unsere Vergangenheit,<br />

Gegenwart oder Zukunft<br />

geht.<br />

Forschung, die nicht nur gewünschte<br />

Ergebnisse produziert,<br />

sondern zu neuen<br />

Fragestellungen führt, ist<br />

auch zugleich ein Motor zur<br />

Gestaltung unserer Zukunft –<br />

und daher unverzichtbar. In<br />

diesem Sinne bleibt auch die<br />

Archäologie ein wichtiger<br />

Partner. Schließlich haben<br />

wir ja schon als Kinder gelernt:<br />

„Wer nicht fragt, bleibt<br />

dumm“.<br />

Bodo Zehm<br />

Stadt- und Kreisarchäologe<br />

Archäologische<br />

Denkmalpflege Osnabrück<br />

INHALT<br />

Welche Fragen zur <strong>Osnabrücker</strong> Region<br />

beantworten wir in dieser Ausgabe?<br />

<strong>Nr</strong>.<br />

<strong>13</strong><br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

TOPTHEMA<br />

Wo schlagen <strong>Osnabrücker</strong> um? 5<br />

LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Wer lebt im WirQuartier? 10<br />

Die <strong>13</strong> - Glücksbringer oder Schicksalszahl? <strong>13</strong><br />

Wo fahren Teekessel auf Rädern? 14<br />

Wer blickt beim Schlossgarten Open Air hinter die Kulissen? 16<br />

WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Der Hafen als Wimmelbuch? 18<br />

Wer arbeitet im Kino? 19<br />

Wie wiel Pflege braucht eine Bushaltestelle? 20<br />

Wie kaufkräftig ist die Region? 21<br />

Wie können Unternehmen Flüchtlinge integrieren? 22<br />

Wie lackiert man ein Flugzeug? 23<br />

HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

Wer baut die größten Biogasspeicher Deutschlands? 24<br />

Wie gründerfreundlich ist Osnabrück? 26<br />

Wem hilft Diversity? 27<br />

Wer bietet Alternativen zu einer betrieblichen<br />

Ausbildung im Medien- und Eventbereich? 30<br />

NATUR & UMWELT<br />

Warum stranden Wale? 31<br />

Was klappert am rauschenden Bach? 32<br />

Wer war noch mal Herr Nilsson? 33<br />

MOMENTAUFNAHMEN<br />

Was strahlt am Himmel über Melle? 34<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wer zieht nach Osnabrück? 36<br />

Wo kann man Dinosaurier füttern? 36<br />

In welches Museum traut sich keine Maus? 37<br />

Was suchten Jakobspilger im mittelalterlichen Osnabrück? 38<br />

Über welche Steine stolpern <strong>Osnabrücker</strong>? 40<br />

Was trieb Biso in Bissendorf? 42<br />

DIE BESTEN KÖCHE DER REGION<br />

Wer kocht mit Lakritztagestes & tasmanischem Bergpfeffer? 43<br />

HINTER DEN KULISSEN<br />

Wer reinigt täglich 35.000 Kilo Wäsche? 44<br />

SPORT & GESUNDHEIT<br />

Wann kommt Rettung aus der Luft? 46<br />

Welche Tiger tragen Schutzhelme? 48<br />

In welchem Land werden große Dalmatiner geritten? 51<br />

Wann wurden Fußlümmel zu Volkshelden? 53<br />

Wie viele Basketball-Körbe hat Osnabrück? 54<br />

Wo ist Fußball nicht ganz sauber? 55<br />

Wer ist pflegebedürftig? 57<br />

KUNST & KULTUR<br />

Was konnten drei Monate in Deutschland verändern? 60<br />

Intervention im öffentlichen Raum oder:<br />

„Hä, was machen die denn da?“ 62<br />

FAMILIE & SOZIALES<br />

Was erlebt Hella auf lautlosen Stufen? 63<br />

SCHÖNE GRÜSSE & GOLDENES BUCH<br />

Hallo, wie geht‘s? 64<br />

Wer trug sich ins Goldene Buch ein? 64<br />

HANDGEZEICHNET<br />

In welcher Wüste gibt es einen Dschungel? 65<br />

RÄTSELN & GEWINNEN<br />

Wie viel <strong>Wissen</strong> steckt in Ihnen? 66<br />

4


TOPTHEMA<br />

Hafen Osnabrück © Detlef Heese / Kleine Bilder Hafen © Yörn Kreib<br />

Wo schlagen<br />

<strong>Osnabrücker</strong><br />

um?<br />

Wenn es Frühling wird, steigen die <strong>Osnabrücker</strong> wieder aufs Rad. Entlang der Hase und<br />

Nette geht es gut gelaunt ins Umland. Sehr gerne werden die eben verlaufenen Uferwege<br />

entlang des Stich- und Mittellandkanals genutzt. Motorjachten, Segel- und Ruderboote<br />

sorgen hier für maritimes Flair. Ab und zu tuckern aber auch große Lastkähne vorbei.<br />

Wohl die wenigsten kennen das Ziel, das diese Schiffe ansteuern. Dabei feiert es in<br />

diesem Jahr seinen 100. Geburtstag.<br />

WAS LIEGT NUR ZWEI KILOMETER<br />

LUFTLINIE VOM RATHAUS ENTFERNT?<br />

„Erstaunlich, aber es gibt noch immer <strong>Osnabrücker</strong>,<br />

die nicht einmal von der Existenz eines Hafens wissen“,<br />

erzählt Marco Hörmeyer von den Stadtwerken<br />

Osnabrück. Der städtische Energieversorger und<br />

Mobilitätsdienstleister betreibt dieses vermeintlich gut<br />

gehütete Geheimnis bereits seit dem 1. Januar 1958.<br />

Den <strong>Osnabrücker</strong> Stadtteil Hafen im Nordwesten der<br />

Stadt kennen sicher einige, das dortige Gelände aber<br />

die wenigsten. Dabei sind die Schornsteine, Schrottund<br />

Baustoffhalden der angesiedelten Betriebe von<br />

den umliegenden Ausflugszielen<br />

Pies- und Westerberg<br />

bestens<br />

auszumachen.<br />

Die Hafenbecken selbst sind sehr viel schlechter<br />

einzusehen. Allein wer häufig auf der Römereschund<br />

Brückenstraße unterwegs ist, weiß, dass sich<br />

das Hauptbecken fast bis zur Wachsbleiche ins<br />

Stadtzentrum ausdehnt. „Dabei sind es nur zwei<br />

Kilometer Luftlinie vom Rathaus bis zum Hafen“,<br />

betont Hörmeyer.<br />

WIE KOMMEN SCHIFFE IN DIE STADT?<br />

Mit größter Sicherheit gab es bereits im Mittelalter<br />

einen Schiffsverkehr nach Osnabrück. Händler<br />

gelangten mit ihren Plattbodenschiffen über die Hase<br />

bis in die Stadt. Größeren Schiffen aber bleibt dieser<br />

Weg bis heute verwehrt. Überlegungen zur Schaffung<br />

eines Wasserzugangs beschäftigte <strong>Osnabrücker</strong><br />

Gewerbetreibende und Ratsherren bereits Ende des<br />

19. Jahrhunderts. Auftrieb erhielten diese Überlegungen<br />

aber erst mit dem Bau des Rhein-Weser-Kanals.<br />

Die Planungen zu dieser Wasserverbindung vom<br />

Ruhrgebiet über den Rhein zur Weser und Elbe<br />

begannen 1856. Erst 1906 wurde jedoch mit<br />

den Bauarbeiten am Ems-Weser-Kanal, der<br />

Verbindung vom Dortmund-Ems-Kanal<br />

zur Weser, begonnen.<br />

5


TOPTHEMA<br />

Dieses Stück wird heute Mittellandkanal<br />

genannt. Kurze Zeit später begannen die<br />

Arbeiten am Stichkanal, der Osnabrück<br />

endlich den ersehnten wasserseitigen Anschluss<br />

bescherte. Er zweigt bei Bramsche<br />

vom Mittellandkanal ab und verläuft über<br />

14,5 km bis in die Stadt. Möglich war der<br />

Kanalbau allein durch einen unvorstellbaren<br />

Arbeitsaufwand, sowohl von Maschinen<br />

wie riesigen Ketten- und Löffelbaggern,<br />

als auch durch menschliche Arbeitskraft.<br />

15 Brücken mussten gebaut werden, zahlreiche<br />

Gewässer und Abflüsse durch Düker<br />

unter dem Kanalbett hindurch geführt<br />

werden. Um den Höhenunterschied zwischen<br />

dem Abzweig bei Bramsche und<br />

dem geplanten Hafenbecken in Osnabrück,<br />

immerhin handelt es sich um 9,50 Meter,<br />

auszugleichen, wurde in Hollage und Haste<br />

jeweils eine Schleuse errichtet. Eine der<br />

treibenden Kräfte beim Bau des Stichkanals<br />

war die Georgsmarienhütte. Das Unternehmen<br />

erwog sogar, den Kanalbau bis<br />

Georgsmarienhütte weiter zu führen. Die<br />

Umsetzung scheiterte aber an den immensen<br />

Kosten für diese Verlängerung. „Dafür<br />

wurde ein großer Erzumschlagsplatz an<br />

der Südseite des geplanten Kanalhafens<br />

vorgesehen. Der Georgsmarien-Hüttenund<br />

Bergwerksverein war damit praktisch<br />

der erste Pächter am Kanalhafen“, weiß<br />

Lothar Hülsmann in seinem lesenswerten<br />

Buch über den Stichkanal Osnabrück, zu<br />

berichten.<br />

WARUM GAB ES KEINE<br />

ERÖFFNUNGSFEIER?<br />

Die Inbetriebnahme des Hafens und des<br />

Gleisanschlusses im Jahr 1915 fiel in den<br />

1.Weltkrieg – die Eröffnungsfeier damit ins<br />

Wasser. Dazu kam, dass die Stadt mit ihren<br />

Plänen, den neuen Güter- und Rangierbahnhof<br />

am Standort Hafen zu bauen, am<br />

„Nein“ der Bahn gescheitert war. Die Bahn<br />

entschied sich für den Standort Fledder.<br />

So müssen wir uns den Einlauf des ersten<br />

Schiffes am 3. April 1916, als der Schleppkahn<br />

„Minden 52“ mit der Ladung von 475<br />

Tonnen Hafer vor Anker ging, wohl auch<br />

wenig spektakulär vorstellen. Die <strong>Osnabrücker</strong><br />

waren mit der Bewältigung der<br />

kriegsbedingten Probleme voll und ganz<br />

beschäftigt.<br />

Neben dem Getreide wurden 1917 bereits<br />

70.000 Tonnen Kohle umgeschlagen. Probleme<br />

tauchten beim Weitertransport der<br />

Kohle auf. Der Bahn fehlten die nötigen<br />

Waggons. Unter städtischer Beteiligung<br />

wurde deshalb die „Hafenwagengesellschaft<br />

m.b.H.“ gegründet, die mit 20 offenen<br />

Güterwaggons den Weitertransport<br />

übernahm. Die Papierfabriken Schoeller<br />

und Kämmerer erwarben im Frühjahr<br />

1917 sogar eigene Binnenschiffe, um ihre<br />

Kohleversorgung zu gewährleisten.<br />

WO BLIEBEN DIE PFERDE?<br />

Die ersten Schiffe, die den Hafen Osnabrück<br />

ansteuerten, waren dazu aus eigener<br />

Kraft gar nicht in der Lage. Die Kähne<br />

wurden getreidelt. Menschen und Pferde<br />

zogen sie über die Kanäle. „Wahrscheinlich<br />

gab es im <strong>Osnabrücker</strong> Hafen auch<br />

Ställe für die Treidelpferde“, vermutet<br />

Peter Krzeminicki, bei den Stadtwerken<br />

Osnabrück für die Verwaltung der Hafengrundstücke<br />

verantwortlich. In den 20er<br />

Jahren lösten Motorschlepper das Treideln<br />

ab – und ab den 1950er Jahren verdrängen<br />

selbstfahrende Motorschiffe die Schleppschifffahrt.<br />

Die einstigen Treidelpfade nutzen<br />

wir heute zum Radfahren.<br />

Hafen Osnabrück unten, Kran im Hafen © Detlef Heese / Historische Hafenbilder © Museum Industriekultur / Hellmann © Yörn Kreib<br />

Bau des Hafenbeckens<br />

1912-19<strong>13</strong><br />

Schleuse Haste um 1920<br />

Akkulok auf der Kaimauer um 1920<br />

Hafen heute<br />

Hafen heute<br />

6


TOPTHEMA<br />

Rohstoff Recycling Osnabrück an der Rheinstraße<br />

Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH © Yörn Kreib<br />

WER KOMMT NICHT DURCH<br />

DIE SCHLEUSEN?<br />

Die „Selbstfahrer“ sind zum Teil auch<br />

heute noch in Betrieb und laufen regelmäßig<br />

den <strong>Osnabrücker</strong> Hafen an.<br />

Mit ihrer maximalen Länge von 86<br />

Metern stellen die beiden Schleusendurchfahrten<br />

für sie<br />

kein Problem dar. Für<br />

die modernen Frachtschiffe<br />

mit einer Länge<br />

von teilweise mehr<br />

als <strong>13</strong>0 Metern liegt<br />

der Hafen deshalb in<br />

unerreichbarer Ferne.<br />

Den Umbau der beiden<br />

Schleusen hatte man<br />

bereits zum 50-jährigen<br />

Bestehen des Hafens<br />

auf dem Zettel.<br />

Sie scheiterte damals<br />

an der fehlenden Finanzierung.<br />

Anfang<br />

dieses Jahres startete<br />

die CDU-Fraktion im<br />

Niedersächsischen Landtag erneut eine<br />

Initiative in Richtung Schleusenerweiterung.<br />

„Als Hafenbetreiber begrüßen<br />

wir den politischen Vorstoß ausdrücklich“,<br />

betont Marcel Haselof, Geschäftsführer<br />

der Eisenbahn- und Hafenbetriebsgesellschaft<br />

Region Osnabrück<br />

mbH (EHB), einer Tochtergesellschaft<br />

der Stadtwerke. Doch mit dem Schleusenumbau<br />

allein (immerhin ca. 30 – 50<br />

Mio. Euro je Schleuse) sei es noch nicht<br />

getan. In der Folge müssten das Wendebecken<br />

erweitert, die Abladetiefe erhöht<br />

und einige Brückenbauwerke angehoben<br />

bzw. ersetzt werden. Ein teures Unterfangen,<br />

bei dem völlig offen ist, wie<br />

es finanziert werden kann.<br />

WAS VERDIENT EIN HAFEN?<br />

Die Haupteinnahmequelle des Hafenbetreibers<br />

Stadtwerke Osnabrück ist die<br />

Vermarktung bzw. Verpachtung der eigenen<br />

Gewerbeflächen. „Von den insgesamt<br />

1 Million Quadratmetern ist gut die Hälfte<br />

verpachtet. Die zweite Hälfte entfällt auf<br />

Verkehrsflächen wie Hafenbecken, Gleisanlagen<br />

und Straßen“, sagt Krzeminicki.<br />

Lediglich eine Restfläche von 60.000 qm<br />

am ehemaligen Piesberger Werkshafen sei<br />

im Angebot. Dazu erzielen die Stadtwerke<br />

Einnahmen aus den sogenannten Uferentgelten.<br />

Diese sind in Abhängigkeit von der<br />

zu löschenden Ware in sechs Güterklassen<br />

unterteilt. Massengüter wie Sand und<br />

Kies werden mit 0,46 €,<br />

wertvolle Güter wie<br />

Mineralöl etwa mit<br />

0,74 € je Tonne berechnet.<br />

WAS KOSTET<br />

EIN HAFEN?<br />

„Der <strong>Osnabrücker</strong> Hafen<br />

ist gezeitenunabhängig“,<br />

stellt Krzeminicki<br />

augenzwinkernd<br />

fest. Das bedeutet, es<br />

findet keine Sedimentation<br />

statt und es<br />

muss nicht regelmäßig<br />

ausgebaggert werden.<br />

Trotzdem müsse das Hafenbecken einmal<br />

jährlich „gepeilt“ werden, um eventuelle<br />

Verlagerungen am Boden des Hafenbeckens<br />

zu erfassen und natürlich zu<br />

beheben. Verursacht werden diese, wenn<br />

Schiffe beim Beladen die Maschine laufen<br />

lassen und die Schiffsschraube große<br />

Mengen des Bodensubstrats aufwirbelt.<br />

Die Auskolkungen müssen verfüllt, die<br />

Erhöhungen abgetragen werden, damit<br />

7


TOPTHEMA<br />

andere Schiffe dort nicht auf Grund laufen.<br />

„Gefunden haben wir beim Peilen<br />

aber auch schon Kühlschränke, Autos,<br />

Fahrräder und Tresore“, sagt Haselof gegenüber<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“.<br />

WAS WIRD HIER<br />

UMGESCHLAGEN?<br />

Diese Dinge gehen beim Entladen der<br />

Schiffe schon mal über Bord. Sie weisen<br />

auf einen der großen Akteure im Hafen<br />

Osnabrück hin, die Rohstoff Recycling<br />

Osnabrück GmbH (RRO), eine Tochter<br />

der Georgsmarienhütte GmbH. Hier wird<br />

Metallschrott sortiert und gemäß den Anweisungen<br />

aus der Stahlproduktion zusammen<br />

gemixt, um dann über die Bahn<br />

direkt in das Werk in Georgsmarienhütte<br />

Ahlstrom das Hafenbild. Dazwischen aber<br />

auch die Werkstätten des Theaters in Osnabrück<br />

und ein Relikt aus den Hafenanfängen,<br />

die Futtermittelfirma Carl Wolf<br />

direkt am Wendebecken. Hier sind noch<br />

die früher gängigen pneumatischen Hebeanlagen<br />

zu bestaunen. Mit einem Saugrüssel<br />

wird die Ladung aus dem Schiff gesogen<br />

und über unterirdische Förderbänder in<br />

die Speicher gepumpt.<br />

Diese Saug- und Speicheranlagen der<br />

ehemaligen <strong>Osnabrücker</strong> Lagerhausgesellschaft<br />

sind heute weitestgehend verschwunden.<br />

Mitte der 50er-Jahre hätten<br />

zum Teil drei Schiffe nebeneinander an<br />

der Pier gelegen, schwärmt Krzeminicki.<br />

Heute würden etwa 650 Schiffe pro Jahr<br />

den Hafen anlaufen, stellt Haselof klar.<br />

Das sind etwa zwei pro Tag.<br />

<strong>Wissen</strong>swerte Fakten<br />

über den <strong>Osnabrücker</strong> Hafen<br />

Infrastruktur<br />

• Fläche: ca. 1.000.000 m²,<br />

davon Wasserflächen (Hafenkopf bis<br />

Schleuse Haste) ca. 90.000 m²<br />

• Tiefe Hafenbecken: 2,30 m<br />

• Länge Gleisanlagen: 21 km<br />

• Anzahl der eigenen Lokomotiven: 4<br />

• Umschlagszahlen (Auszug):<br />

2015: 1.765 Tsd. Tonnen Schiff: 597 / Bahn: 1.168)<br />

2009: 1.057 Tsd. Tonnen (Schiff: 440 / Bahn: 617)<br />

2004: 1.279 Tsd. Tonnen (Schiff: 629 / Bahn: 650)<br />

1999: 878 Tsd. Tonnen (Schiff: 406 / Bahn: 472)<br />

• Anlieger: rund 60 Unternehmen<br />

Hauptgüterarten<br />

• Eisenschrott<br />

587.119 Tonnen Bahn + 187.926 Tonnen Schiff<br />

• Container<br />

375.405 Tonnen Bahn<br />

• Zellstoff und Papier<br />

183.496 Tonnen Bahn + 70.098 Tonnen Schiff<br />

• Mineralölerzeugnisse<br />

57.755 Tonnen Bahn +168.771 Tonnen Schiff<br />

• Steine und Erden<br />

11.005 Tonnen Bahn + 169.121 Tonnen Schiff<br />

• Eisen und Stahl<br />

54.811 Tonnen, Bahn<br />

• Holz und Holzwaren<br />

5.000 Tonnen, Bahn<br />

• Schwergut<br />

498 Tonnen Schiff www.swo.de/hafen<br />

Quelle: Stadtwerke Osnabrück<br />

pleite hier bestehende Schwergutumschlagsanlage<br />

abgerissen und sogar ein Teil des<br />

Hafenbeckens verfüllt. Darauf steht heute<br />

die Werkstatthalle der NWB.<br />

Neue Lokomotiven © Stadtwerke Osnabrück / Titelbild Fakten © Oliver Schratz<br />

gebracht zu werden. Wie riesige Spinnen<br />

bewegen sich die Ladekräne zwischen Kaimauer,<br />

Bahngleis und markanten Schrottgebirgen.<br />

Über 185.000 Tonnen Schrott<br />

wurden im letzten Jahr per Schiff angeliefert.<br />

Neben den Recyclingfirmen (u.a. Herhof<br />

Recyclingcenter Osnabrück, Münz &<br />

Söhne GmbH & Co KG) prägen die Lager<br />

der Mineralölhandelsfirmen Fip<br />

GmbH & Co KG und Petrotank Tanklager<br />

GmbH sowie die Materiallager<br />

der Asphalt Mischwerke Osnabrück<br />

(AMO) und die Schornsteine der Firma<br />

WER BRAUCHT<br />

DAS WASSER NICHT?<br />

Die meisten der heutigen Akteure im<br />

Hafen benötigen den Wasserzugang<br />

auch gar nicht. Insbesondere die Firma<br />

Hellmann Worldwide Logistics GmbH<br />

& Co KG, die nahezu die komplette Fläche<br />

zwischen Hansastraße und Hafenbecken<br />

einnimmt, setzt auf die Kombination<br />

Schiene / Straße. Ebenfalls ohne<br />

Wasser kommt die seit 2000 am Hafenkopf<br />

angesiedelte Nordwestbahn (NWB)<br />

aus. Dafür wurde die bis zur Klöckner-<br />

ÜBER WIE VIELE LOKS<br />

VERFÜGT DIE HAFENBAHN?<br />

21 Kilometer messen die Gleise der Hafenbahn.<br />

Mit ihren vier Lokomotiven gewährleistet<br />

sie einen Großteil des anfallenden<br />

Güterverkehrs im Hafen. Immerhin werden<br />

mittlerweile doppelt so viele Güter<br />

über die Bahn als über das Wasser umgeschlagen.<br />

2015 wurden von den insgesamt 1,765 Mio.<br />

Tonnen nur 597.000 Tonnen per Schiff,<br />

aber 1,168 Mio. Tonnen über die Schiene<br />

abgewickelt. Heute müssen immerhin<br />

8


TOPTHEMA<br />

Fässer © Yörn Kreib / Luftaufnahme © Stadtwerke Osnabrück<br />

sechs Bahnbetreiber auf dem Gleissystem<br />

im Hafen koordiniert werden: Hafenbahn<br />

der Stadtwerke, NWB, DB, ITL, Captrain,<br />

Osthannoversche Eisenbahn/OHE.<br />

WER HIELT DIE HAFENBAHN<br />

IMMER WIEDER AN?<br />

Eine große Zäsur für den Hafen bedeutete<br />

der Abzug der britischen Armee 2008.<br />

Einst von der deutschen Wehrmacht als<br />

Kaserne und Heerlager genutzt, gehörte<br />

das Gelände der Winkelhausen-Kaserne<br />

von 1945 bis 2008 den Briten. Jede Fahrt<br />

der Hafenbahn vom Piesberger Werkshafen<br />

zum Stadthafen endete deshalb am<br />

Kasernentor. Tore öffnen, einfahren und<br />

dann wieder anhalten bis das Tor zur Ausfahrt<br />

geöffnet wurde. Diese Zeiten sind<br />

vorbei.<br />

Heute befindet sich ein Großteil der Fläche<br />

im Eigentum einer Tochtergesellschaft der<br />

Stadtwerke (ESOS) und die Hafenbahn hat<br />

wieder freie Fahrt. Inmitten der Gleisanlage<br />

auf dem ehemaligen Kasernengelände<br />

befindet sich eine massive Betonrampe.<br />

Sie wurde Anfang der 80er Jahre von den<br />

Stadtwerken Osnabrück finanziert, damit<br />

die britischen Panzer zur Bahnverladung<br />

nicht mehr durch die Stadt fahren mussten.<br />

Ob diese historische Kuriosität den<br />

geplanten Umbau dieses Teils des Hafens<br />

überstehen wird, kann bezweifelt werden.<br />

WIE LÄSST SICH DER HAFEN<br />

BEKANNTER MACHEN?<br />

Über diese Frage machen wir uns intensive<br />

Gedanken, sagt Hörmeyer – und<br />

verweist auf die bereits seit einigen Jahren<br />

in Kooperation mit „Zeitseeing Stadtführungen“<br />

und dem Verein Traditionsbus<br />

angebotenen Rundfahrten. Die beliebte<br />

„Industrietour“ startete am 19. März in<br />

die neue Saison und wurde anlässlich<br />

des 100-jährigen Hafengeburtstags entsprechend<br />

überarbeitet. Aber auch für<br />

Schulklassen wollen die Stadtwerke mehr<br />

machen. Noch in diesem Jahr soll ein Online-Tool<br />

mit allen Angeboten entstehen.<br />

Und natürlich wird es eine Festschrift<br />

geben. Der Hafen mit seiner spannenden<br />

Geschichte hätte die damit angestrebte<br />

größere Aufmerksamkeit in jedem Fall<br />

mehr als verdient! | YK<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Infos zur Stadtrundfahrt<br />

„Industrietour“<br />

(steuert auch den Hafen an)<br />

www.swo.de/stadtrundfahrten<br />

Empfehlenswerte Lektüre<br />

über den Stichkanal<br />

Stichkanal Osnabrück. Vom Mittellandkanal<br />

zum Hafen Osnabrück.<br />

(umfangreiches Bildmaterial!):<br />

Lothar H. Hülsmann. Eigenverlag<br />

Osnabrück 2012.<br />

Jubiläumspublikation<br />

Eine geplante Festschrift zu 100<br />

Jahren <strong>Osnabrücker</strong> Hafen wird<br />

derzeit von Rolf Spilker (Museum<br />

Industriekultur) koordiniert und erscheint<br />

im Oktober <strong>2016</strong>.<br />

9


Grenzenlos<br />

Fußball verbindet unendlich<br />

Fußballtraining nach einem Konzept von<br />

Ex-ProFi Thomas Reichenberger!<br />

www.kreativkompass.de<br />

Die Idee<br />

In kleinen Trainingsgruppen werden fußballspezische<br />

Ü bungen angeboten. Unterschiedliche<br />

Leistungsstä rken sind absolut erwü nscht. Die<br />

Trainer gehen individuell auf die Trainingsgruppe<br />

ein und steuern entsprechend nach Stä rke - ohne<br />

die Kinder zu überfordern.<br />

In den Fußballcamps wird der Integrations- und<br />

Inklusions-Gedanke gelebt - ebenso wie der<br />

geschlechterü bergreifende. Auf diesem Weg<br />

werden spielerisch Grenzen ü berschritten und<br />

Vorurteile abgebaut.<br />

Die nächsten Camp-Termine:<br />

06.05. - 08.05.<strong>2016</strong> TuS Engter<br />

04.07. - 06.07.<strong>2016</strong> Nettebad Osnabrück<br />

11.07. - 15.07.<strong>2016</strong> Feriencamp auf Juist<br />

18.07. - 22.07.<strong>2016</strong> Feriencamp auf Juist<br />

20.07. - 22.07.<strong>2016</strong> TuS Neuenkirchen<br />

25.07. - 29.07.<strong>2016</strong> Feriencamp auf Juist<br />

01.08. - 03.08.<strong>2016</strong> Nettebad Osnabrück<br />

01.08. - 03.08.<strong>2016</strong> Quakenbrücker SC<br />

04.10. - 06.10.<strong>2016</strong> SC Melle 03<br />

Weitere Termine folgen, siehe Internetseite!<br />

Gegen Vorurteile:<br />

Integration und Inklusion!<br />

unterstützt vom<br />

Wer lebt im<br />

WirQuartier?<br />

In Osnabrück, wo gut 160.000 Menschen leben, wird bezahlbarer<br />

Wohnraum immer seltener. Gerade für Menschen mit Behinderungen<br />

ist es häufig schwer, barrierefreie Wohnungen zu finden,<br />

deren Mieten im Bereich des Wohngeldsatzes liegen. Da sich<br />

auch Studierende mit der Problematik des finanzierbaren Wohnraums<br />

konfrontiert sehen und um Menschen mit Behinderung<br />

aktiv in die Gesellschaft zu integrieren, haben sich vier Partner<br />

zusammen getan und mit dem WirQuartier ein ganz neues<br />

Konzept der gelebten Inklusion geschaffen.<br />

Schon im Jahr 20<strong>13</strong> lebten im Raum Osnabrück<br />

weitaus mehr Menschen mit<br />

Behinderungen (ca. 790) in ambulanter<br />

Betreuung als in Wohnheimen (ca. 430).<br />

Um diese Menschen aktiv in die Gesellschaft<br />

zu integrieren und ihnen ein möglichst<br />

unabhängiges Leben zu ermöglichen,<br />

eröffnete am 1. September 2015<br />

das WirQuartier am Borkumweg in der<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Weststadt.<br />

28 Studierende und 18 Menschen mit<br />

Behinderung wohnen hier unter einem<br />

Dach und bilden eine lebendige Hausgemeinschaft.<br />

Durch telefonische Erreichbarkeit,<br />

die als eine Art garantierte<br />

Nachbarschaftshilfe zu verstehen ist,<br />

verpflichten sich die Studierenden zu 18<br />

Diensten im Jahr. Hierbei wird jedoch<br />

nicht mehr erwartet, als von einem „normalen“<br />

Nachbarn auch. Es müssen und<br />

dürfen demnach keine Medikamente<br />

gegeben oder Fachpflege geleistet werden.<br />

Bei den 46 Appartements handelt<br />

es sich folgerichtig um reguläre Einzimmer-Wohnungen<br />

mit einer kleinen<br />

Kochnische und einem eigenen Badezimmer,<br />

zu denen weder die Heilpädagogische<br />

Hilfe (HHO) noch die Studenten<br />

über einen Zentralschlüssel verfügen.<br />

Um sich untereinander besser kennenzulernen<br />

und die Gemeinschaft zwischen<br />

den Bewohnern zu stärken, hat sich der<br />

Mehr Infos, Termine & Anmeldung:<br />

www.sportagentur-profits.de<br />

10


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Bilder WirQuartier © Rabea Giesser, Marketing und Kommunikation der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück<br />

Donnerstagabend als fester Zeitpunkt für<br />

gemeinsame Aktivitäten etabliert. Außerdem<br />

haben die Studierenden die Möglichkeit,<br />

an verschiedenen Fortbildungen teilzunehmen.<br />

Hierzu gehört zum Beispiel ein<br />

Gebärdensprachkurs, der auf sehr großes<br />

Interesse bei den Studierenden stößt und<br />

Basiswissen vermittelt, welches das Zusammenleben<br />

in der Gemeinschaft fördert<br />

und die Integration von Menschen mit einer<br />

Hörschädigung unterstützt.<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Von der ersten Idee bis zur<br />

Fertigstellung<br />

Die ersten Impulse für das Projekt<br />

wurden mit der Gründung der Elterninitiative<br />

„Ablösen/Wohnen“ von<br />

dem Ehepaar Margitta Schneider<br />

und Manfred Müller im Jahr 2006<br />

gesetzt. Sechs Jahre später begannen<br />

dann die Planungen mit einem<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Architektenbüro<br />

und am 16. September 2014 folgte<br />

schließlich die Grundsteinlegung<br />

auf dem Grundstück am Borkumweg.<br />

Die offizielle Einweihung des<br />

WirQuartiers fand am 26. November<br />

2015 statt.<br />

Welche Institutionen<br />

haben die Umsetzung des<br />

Projektes ermöglicht?<br />

Für das Projekt des WirQuartiers wurde<br />

ein Kapitalbedarf von über vier Millionen<br />

Euro benötigt. Da solch eine Summe<br />

auch die finanziellen Möglichkeiten der<br />

Heilpädagogischen Hilfe übersteigt und<br />

mögliche Kredite den Bau eines solchen<br />

Projektes unrentabel gemacht hätten, holte<br />

sich die HHO starke Partner ins Boot: Die<br />

Bohnenkamp-Stiftung, die das Projekt mit<br />

1,4 Millionen Euro unterstützt sowie die<br />

Lebenshilfe Osnabrück (280.000 Euro).<br />

Die restlichen 2,1 Millionen Euro stemmte<br />

die HHO und die Förderstiftung HHO u.a.<br />

mit der Unterstützung des Diakonischen<br />

Werkes Hannover (150.000 Euro), der<br />

Stiftung Wohnhilfe (100.000 Euro) und<br />

einem günstigen KfW Kredit (800.000<br />

Euro). Schließlich sicherte das Studentenwerk<br />

Osnabrück durch einen langfristigen<br />

Vertrag die Mieteinnahmen für die Wohnungen<br />

der Studierende für die nächsten<br />

20 Jahre.<br />

Was studieren die<br />

Bewohner des WirQuartiers?<br />

Bei den Studierenden, welche die 28 Appartements<br />

des Studentenwerkes bewohnen,<br />

handelt es sich keineswegs nur<br />

um Angehörige sozialer Studiengänge.<br />

Ganz im Gegenteil: Das Spektrum reicht<br />

von Lehramtsstudenten, Sozialer Arbeit<br />

bis hin zum Bereich Wirtschaft, Jura,<br />

Medieninformatik und sogar „Aircraft<br />

and Flight Engineering“. Die Bewohner<br />

mit Behinderung haben überwiegend<br />

eine geistige und/oder psychische<br />

Beeinträchtigung. Es gibt zudem vier<br />

Wohnungen für Menschen mit einer<br />

starken körperlichen Einschränkung, die<br />

rollstuhlgerecht ausgestattet sind. Eine<br />

dieser Wohnungen wird vom Studentenwerk<br />

Osnabrück genutzt. Generell ist das<br />

WirQuartier offen für alle Menschen egal<br />

welcher Hilfsbedarfsgruppen.<br />

Nach einem guten halben Jahr fällt das Resümee<br />

des WirQuartiers durchweg positiv<br />

aus. Besonders die tolle Akzeptanz der<br />

Nachbarschaft zeigt, dass es als selbstverständlich<br />

angesehen werden sollte, wenn<br />

Menschen mit und ohne Behinderung<br />

zusammenleben, füreinander da sind und<br />

eine lebendige Gemeinschaft schaffen. | SB


Glücksbringer oder Schicksalszahl?<br />

Plötzlich war sie da – die Zahl <strong>13</strong>. Nicht mehr 12, noch nicht 14, sondern „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ mit der<br />

Nummer <strong>13</strong>. Ein Moment des Innehaltens. Abergläubisch? Nein, wir doch nicht! Oder doch? Die Zahl <strong>13</strong> hat es<br />

zweifellos in sich, sie bewegt, sie beunruhigt, den einen mehr, den anderen weniger. Aber was steckt hinter<br />

dieser Zahl? Jetzt schlägt’s aber <strong>13</strong>! Wir wollten es genauer wissen.<br />

WER BLEIBT GANZ COOL?<br />

„Bei uns spielt das Thema Glücks- oder<br />

Unglückszahl <strong>13</strong> keine Rolle“, teilt Wulf<br />

Padecken, Pressesprecher der Sparkasse<br />

Osnabrück mit. Es gibt Schließfächer mit<br />

der Nummer <strong>13</strong> und auch in Kontonummern<br />

ist die <strong>13</strong> zu finden.<br />

Ähnlich entspannt sieht dies auch Marco<br />

Hörmeyer von den Stadtwerken Osnabrück.<br />

„Bei uns spielt die Zahl <strong>13</strong> keine<br />

besondere Rolle. In unseren drei Bädern<br />

sind sowohl die Umkleide- als auch die<br />

Schließfächer fortlaufend – also inkl.<br />

der Nummer <strong>13</strong> – durchnummeriert.<br />

Bei der Buslinie <strong>13</strong> gab es zu keiner Zeit<br />

irgendwelche Überlegungen, ihr eine neue<br />

Liniennummer zu geben. Es gab auch<br />

noch nie Stimmen seitens unserer Bäderund<br />

Buskunden, die <strong>13</strong> auszulassen oder<br />

zu ersetzen.“<br />

In der Spielbank Osnabrück genießt die<br />

Zahl <strong>13</strong> ebenfalls keine abschreckende<br />

Wirkung. Marketing-Leiter Maik Janßen<br />

erklärt: „Unsere Stammgäste wissen<br />

ganz genau, dass zum Beispiel beim<br />

Roulette die Kugel keine Günstlinge<br />

kennt – weder bei Zahlen, noch bei<br />

Farben. Auch neue Gäste vermeiden die<br />

Zahl <strong>13</strong> beim Setzen nicht, sondern<br />

wählen sie eher häufiger.“ Janßen führt<br />

das darauf zurück, dass Spieler oft<br />

Zahlen favorisieren, die besonders erscheinen<br />

und präsent sind. Neben der<br />

<strong>13</strong> übrigens auch oft Geburtstage oder<br />

andere Datumszahlen, mit denen die<br />

Gäste etwas Persönliches verbinden.<br />

GIBT ES IN OSNABRÜCK<br />

PARASKAVEDEKATRIAPHOBIA?<br />

Freitag, der <strong>13</strong>. – eine Kombination, die<br />

viele Menschen zu Stubenhockern macht.<br />

Aus Angst vor einem Unglück, das vielen<br />

an diesem Tag sehr viel wahrscheinlicher<br />

erscheint als an allen übrigen Tagen des<br />

Jahres. Der Fachbegriff für diese Angst<br />

lautet „Paraskavedekatriaphobia“. Aber<br />

lässt sich für diese Schicksalstage tatsächlich<br />

eine signifikante Häufung von<br />

Schicksalsschlägen feststellen?<br />

Marco Ellermann von der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Polizeidirektion verneint dies. „Von den<br />

gesamten Verkehrsunfällen in 2015 geschahen<br />

rund 6 % an einem Freitag. Dass<br />

mehr Unfälle an den Freitagen, welche<br />

auf den <strong>13</strong>. fielen, passierten, kann nicht<br />

bestätigt werden. Richtig ist, dass u.a.<br />

durch das höhere Verkehrsaufkommen,<br />

generell an den Freitagnachmittagen,<br />

tendenziell mehr Unfälle geschehen als<br />

an anderen Wochentagen.“ Auch im<br />

Hinblick auf begangene Straftaten sei<br />

Freitag, der <strong>13</strong>. kein auffälliger Tag.<br />

WER TRAUT SICH AM<br />

FREITAG, DEN <strong>13</strong>.?<br />

Bei der Suche nach dem geeigneten Trautermin<br />

sind sich <strong>Osnabrücker</strong> Brautpaare<br />

nicht einig. Viele meiden diesen Tag.<br />

Manches Paar aber kommt freudig ins<br />

Standesamt und fragt: „Wir wollen Freitag,<br />

den <strong>13</strong>. heiraten. Da ist doch bestimmt<br />

noch alles frei, oder?“ Die Antwort, dass<br />

12


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Roulette © Spielbank Osnabrück / Sabine Meyer © Max Ciolek / Standesamt Osnabrück © Janin Arntzen, Stadt Osnabrück / Kalender © by-studio, fotolia.de / Kinosessel © Peter Zurek, fotolia.de<br />

Trautermine für diesen<br />

Tag belegt sind, stößt<br />

auf Erstaunen. Dies<br />

gilt beispielsweise auch<br />

für den einzigen Termin<br />

in diesem Jahr.<br />

Freitag den <strong>13</strong>. Mai<br />

<strong>2016</strong> ist das Standesamt<br />

Osnabrück<br />

komplett ausgebucht.<br />

Egal ob Glücksoder<br />

Unglückstag - „Der<br />

Aberglaube spielt auch in unserer aufgeklärten<br />

Welt eine große Rolle“, ordnet<br />

Nina Hoss von der Stadt Osnabrück die<br />

Beobachtungen ein. Unabhängig davon<br />

seien aber auch andere Rituale zu<br />

beobachten. So glauben manche türkischen<br />

Brautpaare, dass nach dem Ja-Wort<br />

Derjenige in der Ehe das Sagen habe, der<br />

dem Partner zuerst auf den Fuß tritt.<br />

WO FEHLT DIE <strong>13</strong>, WO NICHT?<br />

„Im Hotel arcona LIVING Osnabrück<br />

haben wir keine Zimmer mit der Nummer<br />

<strong>13</strong>“, sagt Maren Ganser vom Steigenberger<br />

Hotel Remarque. Im Remarque aber gibt<br />

es zumindest auf der 4. und 5. Etage durchaus<br />

je ein Zimmer mit der Nummer <strong>13</strong>. Der<br />

Aberglaube sei eben immer noch bei vielen<br />

Gästen präsent, erklärt sie das weitgehende<br />

Fehlen dieser Zimmernummer.<br />

Die Lufthansa verzichtet bei ihren Flügen<br />

ab / bis FMO in ihren Flugzeugen ebenfalls<br />

auf Sitze bzw. Reihen mit der Nummer<br />

<strong>13</strong>. Die Fluggesellschaft Condor hat<br />

nach der Trennung von der Lufthansa<br />

20<strong>13</strong> in ihren Flugzeugen jedoch wieder<br />

Sitzplätze mit der<br />

Nummer <strong>13</strong> eingeführt. Mal<br />

so, mal so. Und wie sieht es<br />

im Sport aus? „Grundsätzlich<br />

wird die Zahl <strong>13</strong> bei der<br />

Handball-Spiel-Gemeinschaft<br />

Osnabrück (HSG)<br />

nicht anders behandelt,<br />

als jede andere auch. Sie<br />

taucht also, ebenso wie<br />

die anderen Nummern,<br />

als Trikotnummer auf.<br />

Möglicherweise erfreut sie sich<br />

aber unterbewusst geringerer Beliebtheit<br />

als andere Trikotnummern. Von den neun<br />

Herren- und Damenmannschaften der<br />

HSG treten sieben mit einer Spielerin oder<br />

einem Spieler an, der die <strong>13</strong> auf dem Trikot<br />

trägt“, erklärt Mathias Wygold von der<br />

HSG gegenüber „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“.<br />

„Von Vereinsseite aus jedenfalls wird die<br />

<strong>13</strong> nicht als negativ behaftet betrachtet“,<br />

betont Wygold.<br />

Dies handhabt auch Anja Thies in der<br />

Filmpassage Osnabrück so: „Wir haben<br />

alle Sitzplätze durchnummeriert – inklusive<br />

der <strong>13</strong>“. Das emma-Theater verzichtet<br />

ganz auf Platznummern – also auch auf<br />

die <strong>13</strong>. Im Theater am Domhof existiert<br />

der Platz mit der Nummer <strong>13</strong> durchaus –<br />

und bisher hat sich auch noch kein (deutscher)<br />

Zuschauer daran gestört. Nora Vogt<br />

vom Theater Osnabrück weiß allerdings<br />

von einer französischen Gruppe, die bei<br />

einer Theaterführung schier entsetzt darüber<br />

war, dass ein solcher Platz existiert.<br />

WER IST BESONDERS<br />

ABERGLÄUBISCH?<br />

„Von der Zahl <strong>13</strong> mal abgesehen, gehören<br />

Theaterleute wohl zu der abergläubischsten<br />

Zunft überhaupt“, sagt Nora Vogt vom<br />

Theater Osnabrück. Pfeifen sei beispielsweise<br />

tabu. Ein Grund könnten die bis ins<br />

20. Jahrhundert verwendeten Gaslampen<br />

gewesen sein. Wenn denen nämlich der<br />

Sauerstoff ausging, begannen sie zu pfeifen<br />

– ein nicht zu überhörendes Warnsignal<br />

vor einer möglichen Explosion. Ein pfeifender<br />

Theatermitarbeiter hätte damals<br />

sicher eine Panik ausgelöst.<br />

WO LANDET DAS<br />

TRIUMPHGEMÜSE?<br />

Eine Prise Aberglaube schwingt auch mit,<br />

wenn Sabine Meyer vom Erzähltheater<br />

Osnabrück vom Weg ihres „Triumphgemüses“<br />

berichtet. Die so bezeichneten<br />

Blumen, die ihr begeisterte Besucher am<br />

Ende der Vorführung auf die Bühne werfen,<br />

gibt sie alle an ihre Nachbarin weiter. „Die<br />

darf ein Schauspieler nicht behalten, denn<br />

Blumen verwelken. Der eigene Ruhm soll<br />

das aber natürlich nicht“, erklärt sie gegenüber<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“. | YK<br />

VORSCHAU<br />

Für was aber steht die<br />

Zahl <strong>13</strong> wirklich?<br />

Was ist Aberglaube, wo hat er seine<br />

Wurzeln und welche Funktion erfüllt<br />

er auch heute noch?<br />

Diesen Fragen gehen wir in der<br />

nächsten Ausgabe (<strong>Nr</strong>.14) nach.<br />

<strong>13</strong>


Wo fahren<br />

Teekessel auf Rädern?<br />

Ein leeres Terrarium. Daneben Professor Abraxo mit gezwirbeltem Bart,<br />

einem Zylinder mit runden Goggles, einer Art Schutzbrille, und einem<br />

geheimnisvollen Lächeln im Gesicht. Rasch deckt er ein schwarzes Tuch<br />

über das Terrarium. Als er es mit einer schnellen Bewegung wegzieht,<br />

befindet sich plötzlich eine gelbe Python darin. Das Publikum ist<br />

begeistert.<br />

- Anzeige -<br />

Was ist Steampunk?<br />

Marc Mense, alias Professor Abraxo, ist einer<br />

der Veranstalter des ersten Steampunk-<br />

Festivals, das im Museum Industriekultur<br />

in Osnabrück stattfindet. „Steampunk ist<br />

Science-Fiction aus einer Vergangenheit, die<br />

so nie stattgefunden hat“, erklärt Mense. Der<br />

Begriff setzt sich aus den beiden englischen<br />

Wörtern „steam“ und „punk“ zusammen.<br />

„Steam“ ist der englische Begriff für Dampf<br />

und mit „punk“ ist in diesem Zusammenhang<br />

vor allem die künstlerische Freiheit zur Darstellung<br />

von Science-Fiction gemeint.<br />

Steampunker fragen sich, wie Personen aus<br />

dem Viktorianischen Zeitalter (1837-1901)<br />

die Zukunft gesehen haben könnten. Sie lassen<br />

sich dabei beispielsweise von Autoren wie<br />

Jules Verne und H.G. Wells beeinflussen, die<br />

Science-Fiction-Klassiker wie „20.000 Meilen<br />

unter dem Meer“, „In 80 Tagen um die<br />

Welt“ oder „Die Zeitmaschine“ schrieben.<br />

So werden futuristische und phantastische<br />

Zukunftswelten erschaffen. Eine große Rolle<br />

spielt die Industrialisierung. Die sogenannten<br />

„Maker“ unter den Steampunkern nutzen<br />

Elemente wie Zahnräder oder Dampfgetriebe<br />

und entwickeln so neue oder modifizieren<br />

schon bestehende Erfindungen.<br />

Wie kleidet sich ein Steampunker?<br />

Viele Steampunker erschaffen kunstvolle<br />

Kostüme und versetzen sich so in andere<br />

Rollen hinein. Marc Mense hat die Figur des<br />

Professor Abraxo erschaffen, könnte aber in<br />

anderen Rollen auftreten.<br />

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.<br />

Steampunker orientieren sich mit ihrer<br />

Kleidung an der Mode des Viktorianischen<br />

Zeitalters, setzen aber mit Accessoires aus<br />

Metall, Zahnrädern oder Taschenuhren<br />

eigene Akzente, sodass die Kleidung oft<br />

sehr futuristisch wirkt. Fehlen dürfen auch<br />

nicht die Goggles, die eine Art Markenzeichen<br />

vieler Steampunker sind.<br />

Was bietet das Festival?<br />

„Es wirken circa 300 internationale Steampunker<br />

beim Festival mit“, erzählt Mense,<br />

„und wir freuen uns ein breites Angebot an<br />

Makern, Kleinkünstlern & Buchautoren“.<br />

Zusätzlich treten drei Musikbands im<br />

Wechsel auf, außerdem gibt es eine<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

„ Steampunkspass“<br />

7. und 8. Mai <strong>2016</strong><br />

Beginn jeweils um 10.00 Uhr<br />

Museum Industriekultur Osnabrück<br />

www.steampunkspass.de<br />

Tickets:<br />

www.nordwest-ticket.de<br />

sowie bei diversen<br />

Vorverkaufsstellen<br />

14


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

L. Schürmann & I. Baum © InaBaum / A. Abraxo © AbraxoStdio / Bild Steampunkfrau © fotoatelie, fotolia.de / Steampunk-Figuren © Lothar Niwa / Zahnräder © Nneirda, fotola.de<br />

Modenschau. Auch kulinarisch kommen<br />

Besucher stilecht auf ihre Kosten.<br />

„In die Viktorianische Zeit passt auch<br />

das Haseschachtgebäude des Museums,<br />

das 1871 fertiggestellt wurde. Auch die<br />

beiden Dampfmaschinen des Museums<br />

können die Besucher an diesem Wochenende<br />

selbstverständlich in Betrieb sehen.<br />

Außerdem ist die neue Sonderausstellung<br />

,Waren Welt und Wirtschaftswunder. Die<br />

große Straße um 1900 geöffnet,", so Margret<br />

Baumann vom Museum Industriekultur.<br />

Obendrein ist eine Fahrt mit der<br />

Feldbahn auf dem Piesberg möglich.<br />

Ein ganz besonderes Highlight ist sicherlich<br />

das Teapot Racing, welches eines<br />

der ersten seiner Art in Deutschland ist.<br />

Hierbei wird auf einem ferngesteuerten<br />

Fahrzeug ein Teekessel angebracht – und<br />

los geht's durch einen eigens abgesteckten<br />

Parcour. Die Bewertung erfolgt durch eine<br />

Jury in vier Kategorien. Neben dem Aussehen<br />

des Fahrzeugs und der Zeit kommt<br />

Programm-Highlights <strong>2016</strong>!<br />

Fr., 24. - So., 26. Juni<br />

Campingtreff<br />

für jedermann!<br />

Mit Livemusik: Oldie-Band „Just for Fun“<br />

außerdem ein Abend mit DJ Andi,<br />

Hüpfburg, Bastelecke u.v.m.<br />

es auch auf die Show des Fahrzeuglenkers<br />

und die Bestechung der Jury an. Organisiert<br />

wird das Ganze vom Dampfzirkus<br />

Papenburg.<br />

Wie komme ich<br />

stilecht zum Festival?<br />

Die <strong>Osnabrücker</strong> Dampflokfreunde<br />

bieten Zubringerzüge sowohl vom Hauptbahnhof<br />

als auch vom Altstadtbahnhof<br />

Osnabrück an. Die Fahrt führt dann zum<br />

Zechenbahnhof und zurück. „Jeder Besucher<br />

ist herzlich willkommen", sagt Marc<br />

Mense, „egal, ob mit oder ohne Verkleidung.<br />

Bei uns steht der Spaß im Vordergrund<br />

und wir sind ganz klar familienfreundlich."<br />

Auf jeden Fall wird man sich<br />

auf dem Festival auch von ihm und seinen<br />

Schlangen verzaubern lassen können. | IH<br />

Eintritt frei!<br />

Fr., 30. Sept. - So., 02. Okt. <strong>2016</strong><br />

Oktoberfest<br />

I M F E S T Z E L T<br />

Freitag & Samstagabend mit einer<br />

Live-Band vom Tegernsee<br />

Oktoberfest-Bier, bayrisches Buffet*<br />

Leberkäse-Brötchen, Brezel u.v.m.<br />

Sonntag Frühschoppen!<br />

Eintritt<br />

- Anzeige -<br />

pro Person10,- €<br />

Kinder bis 14 Jahre 7,- €<br />

* Samstagabend auf Vorbestellung / 12 € pro Person, Kinder bis 14 Jahre zahlen 8 €<br />

www.kreativkompass.de<br />

Ganz in der Nähe des<br />

Museumspark Kalkriese<br />

Campingplatz Waldwinkel<br />

Inh. Kai Stickelbroeck<br />

Zum Dreschhaus 4 · 49565 Bramsche - Kalkriese<br />

Telefon: +49 54 68 / 93 82 35 · campingplatz-waldwinkel.de<br />

15


HINTER DEN KULISSEN<br />

NACHWUCHSREPORTER GESUCHT!<br />

WER BLICKT BEIM SCHLOSSGARTEN OPEN AIR<br />

HINTER DIE KULISSEN?<br />

Rea Garvey, Cro, Mark Forster – Das Schlossgarten<br />

Open Air wartet auch <strong>2016</strong> mit absoluten<br />

Top-Acts auf. Am 5. und 6. August verwandeln<br />

Tausende Musik-Fans die barocke Gartenanlage<br />

wieder in eine stimmungsvolle Partymeile. Ein<br />

OsWi-Nachwuchsreporter kommt den Stars<br />

dabei näher als (fast) alle anderen.<br />

Wir suchen einen jungen, engagierten und neugierigen, musikund<br />

schreibbegeisterten Nachwuchsreporter (weiblich oder<br />

männlich), der Lust hat, das Geschehen vor und hinter der<br />

Bühne aus nächster Nähe zu verfolgen. Unser Nachwuchsreporter<br />

führt Interviews, erhält Einblicke in den Backstagebereich<br />

und Infos zu technischen und organisatorischen<br />

Abläufen dieser Großveranstaltung, sammelt<br />

Kommentare der Besucher und notiert persönliche<br />

Eindrücke und Stimmungsberichte.<br />

Unser Redaktionsteam steht dem Junior-<br />

Journalisten dabei im Vorfeld mit einem<br />

Coaching zur Seite und unterstützt sie<br />

oder ihn im Folgenden mit wertvollen<br />

Tipps während der Recherche sowie<br />

beim Erstellen des späteren Hintergrundartikels.<br />

Erste Texte und Bilder werden noch während<br />

des Festivals auf der Facebook-Seite von „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“<br />

veröffentlicht, in einer der nächsten Printausgaben erscheint<br />

dann ein großes Special „Hinter den Kulissen des Schlossgarten<br />

Open Airs <strong>2016</strong>“. | RED<br />

Hakenstraße 4a · 49074 Osnabrück<br />

Telefon 05 41 / 2 22 92<br />

www.posthalterei-osnabrueck.de<br />

Jetzt unsere frischen<br />

Grünkohl-Gerichte<br />

zum Winter genießen!<br />

Bilder Schlossgarten Open Air © Katharina Leuck / Schlüsselband © Foto-Ruhrgebiet, fotolia.de<br />

Kreative Bewerbungen schickt bitte bis zum 10. Mai <strong>2016</strong> an:<br />

redaktion@osnabruecker-wissen.de<br />

16


»Zu Hause ist nie weiter<br />

als die 300 Meter bis zur<br />

nächsten Haltestelle.«<br />

Rebecca (20) rockt mit Anthemdown die Bühne.<br />

Für<br />

Bühnenhelden.


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Auch <strong>2016</strong> wirft „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ wieder einen Blick<br />

in das umfangreiche, aber kaum bekannte Depot des<br />

Museums Industriekultur. Diesmal geht es um die<br />

Fotografie eines Jubilars, der in diesem Jahr seinen<br />

100. feiert, zur Zeit der Aufnahme aber erst 20 war. Die<br />

Fotografie ist – parallel zum Erscheinen dieser Ausgabe –<br />

seit März im Museum Industriekultur zu sehen.<br />

Mit ein wenig Fantasie kann man sich<br />

vorstellen, dass sich aus der Szenerie, die<br />

Rudolf Lichtenberg 1936 fotografiert hat,<br />

hervorragend ein „Wimmelbild“ gestalten<br />

ließe. Es gibt viel zu sehen: hauptsächlich<br />

geht es um das Verladen einer großen<br />

Kupferschale, die im <strong>Osnabrücker</strong> Kupfer<br />

und Drahtwerk (OKD) produziert wurde.<br />

Um diese Aktion auf die Platte zu bannen,<br />

hatte sich der Fotograf in den Hafen<br />

begeben. Galt es doch festzuhalten, dass<br />

dort ein ganz besonderes Produkt auf den<br />

Weg gebracht wurde. Allein der Größenvergleich<br />

mit den um die Schale herumstehenden<br />

Arbeitern macht ihre Dimension<br />

deutlich. Und wer immer es nun war, der<br />

entschied, das Foto genau hier zu machen,<br />

ihm gelang damit eine bemerkenswerte<br />

Inszenierung.<br />

An der Kaimauer, auf der sich unsere<br />

Handlung abspielt, etwas weiter in Richtung<br />

Lagergebäude, wurde übrigens auch<br />

das erste in den <strong>Osnabrücker</strong> Hafen einlaufende<br />

Binnenschiff mit einer Ladung<br />

von 475 Tonnen<br />

Hafer gelöscht. Es war<br />

der 3. April 1916, es<br />

herrschte Krieg und die Hafenanlagen<br />

hatte das Militär beschlagnahmt. Anlässlich<br />

dieser „Eröffnung“ gab es keine Feierlichkeiten.<br />

Nur ein Foto dokumentiert<br />

diese Situation. Zwar existierte damals<br />

bereits die Reihe der Lagergebäude, die<br />

auch auf dem Foto von 1936 zu sehen ist,<br />

die Gleise der Hafenbahn waren verlegt<br />

und ein Kran war auch vorhanden, ansonsten<br />

herrschte an diesem historischen<br />

Tag jedoch eine beklemmende Leere, da<br />

das Hafengelände noch nicht besiedelt<br />

war. Lichtenbergs Fotografie vermittelt ein<br />

völlig anderes Bild.<br />

Etliche Binnenschiffe sind zu sehen und<br />

an der westlichen Kaianlage liegen sogar<br />

zwei Fahrgastschiffe und spiegeln sich in<br />

der glatten Wasserfläche. In diesem Teil<br />

des Hafens haben sich zahlreiche Betriebe<br />

angesiedelt. Deutlich auszumachen sind<br />

die Spänetürme der Holz verarbeitenden<br />

Betriebe, wie der von Stracke, Langner<br />

& Menke. Deren Existenz verdankt sich<br />

nicht zuletzt der Tatsache, dass bis in die<br />

1930-Jahre Holz, z.B. aus dem Weserbergland,<br />

zusammengefügt zu Flößen über<br />

Kanäle und Schleusen in<br />

den <strong>Osnabrücker</strong> Hafen<br />

transportiert wurde. Nicht zu übersehen<br />

ist auch die lange Reihe der aufgestellten<br />

Eisenbahnwaggons, bei denen es sich um<br />

„Kübelwagen“ der Georgsmarienhütte<br />

handelt, die an der, auf dem Bild nicht zu<br />

sehenden, Verladestelle mit Eisenerz befüllt<br />

werden sollen. Die gefüllten Waggons<br />

wurden zum Hüttenwerk gefahren, wo<br />

man die Kübel mit einer speziellen Verladeanlage<br />

vom Fahrgestell abhob, direkt<br />

zu den Hochöfen transportierte und entleerte.<br />

Die Erzverladestelle, die bereits zur<br />

Eröffnung des Hafens vorhanden war, sicherte<br />

dem Werk die Rohstoffbasis. Noch<br />

heute wird in diesem Bereich des Hafens<br />

Metall umgeschlagen.<br />

Aber zurück zur Fotografie, zu deren Reiz<br />

es auch gehört, dass der Betrachter mit<br />

Blick auf die weit fortgeschrittenen Vorbereitungen<br />

geradezu erwartet, dass der<br />

Kranführer, der auf dem Bild schon angesichts<br />

der auf ihn zukommenden Maßarbeit<br />

gespannt verharrt, die bildwürdige<br />

Schale endlich auf das Schiff hievt. Das<br />

aber hat Lichtenberg nicht mehr dokumentiert.<br />

| RS<br />

Bilder © Museum Industriekultur<br />

18


- Anzeigensonderteil -<br />

WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wer arbeitet im Kino?<br />

Der legendäre Beruf des Filmvorführers ist<br />

längst Geschichte. Trotzdem bieten Kinos eine<br />

Vielzahl attraktiver und zukunftsorientierter<br />

Arbeitsplätze. Auch die Filmpassage Osnabrück sucht immer wieder Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter für unterschiedlichste Aufgabenbereiche.<br />

Bilder © Filmpassage Osnabrück / Icons © christine krahl, fotolia.de<br />

Neben der Geschäftsführenden Gesellschafterin<br />

Anja Thies und ihrem<br />

Assistenten Robin Ehlert setzt sich die<br />

Betriebsleitung der Filmpassage aus<br />

vier Mitarbeitern zusammen, die für die<br />

operativen Abläufe im Kino verantwortlich<br />

sind. Jeder einzelne betreut<br />

außerdem Kerngebiete, für die sie oder<br />

er federführend zuständig ist. Dazu<br />

gehören beispielsweise die Bereiche<br />

Personal, Gastronomie, Events/Marketing,<br />

Technik oder Programm.<br />

Vier „Teamleiter Service“ bilden das<br />

Bindeglied zwischen den Service-Mitarbeitern<br />

und der Betriebsleitung. Die<br />

Service-Mitarbeiter sind so geschult,<br />

dass sie in allen Aufgabenbereichen<br />

eines Kinos arbeiten können. Sie werden<br />

im Ticket- und Gastronomieproduktverkauf<br />

eingesetzt, kümmern<br />

sich aber auch um Einlass und Ticketkontrolle,<br />

die Saal-Zwischenreinigung,<br />

das 3D-Brillenhandling und das Starten<br />

der Filme.<br />

Einige Service-Mitarbeiter können darüber<br />

hinaus die technische Betreuung<br />

während der Spielzeiten übernehmen.<br />

Außerdem sind zwei Haustechniker in<br />

der Filmpassage tätig.<br />

Warum gibt es keine<br />

Filmvorfuhrer mehr?<br />

Der technische Fortschritt und die damit<br />

einhergehenden tiefgreifenden Veränderungen<br />

in der Berufswelt machen auch<br />

vor den Kinos nicht Halt. Filmvorführer<br />

im klassischen Sinne, die im analogen<br />

Zeitalter unverzichtbar waren, gibt es<br />

nun nicht mehr. Mit der Digitalisierung<br />

wurden in der Filmpassage alle Mitarbeiter<br />

zu „Allroundern“ ausgebildet, die<br />

in allen Bereichen eingesetzt werden und<br />

auch die Digitalprojektoren bedienen<br />

können, die mehr an Computer als an<br />

herkömmliche Filmprojektoren erinnern.<br />

Die einzelnen Schritte,<br />

die zur modernen, digitalen<br />

Filmvorführung gehören, müssen nämlich<br />

programmiert werden. Die Filmvorführer<br />

von heute schreiben sogenannte<br />

„Shows“, welche die Lichtregie, Werbeeinblendungen<br />

oder das Trailering steuern.<br />

Wenn alles richtig programmiert ist,<br />

läuft das Programm dann fast von alleine.<br />

Aber auch andere klassische „Kino-<br />

Berufe“ verlieren nach und nach an<br />

Bedeutung. Die Eisverkäufer, die regelmäßig<br />

nach der Eiswerbung in den Saal<br />

kamen, arbeiten heute fast überall an<br />

modernen Servicetheken.<br />

Wen sucht die Filmpassage?<br />

Die Filmpassage Osnabrück, die selbst<br />

Veranstaltungskaufleute ausbildet, sucht<br />

immer engagierte Mitarbeiter, die sich<br />

für das Medium „Kino“ begeistern<br />

können. Für den Servicebereich werden<br />

hauptsächlich sozialversicherungspflichtige<br />

oder studentische Teilzeitmitarbeiter<br />

eingestellt.<br />

„Man sollte Spaß am Kino mitbringen<br />

und gerne mit Menschen und für Menschen<br />

arbeiten, da Dienstleistung bei<br />

uns eine entscheidende Rolle spielt“,<br />

beschreibt Gesellschafterin Anja Thies<br />

die Voraussetzungen für eine Beschäftigung<br />

in der Filmpassage.<br />

Bewerberinnen und Bewerber sollten<br />

sich allerdings über die Tatsache im<br />

Klaren sein, dass es keine üblichen<br />

Arbeitszeiten gebe, denn in einem Kino<br />

arbeite man schließlich, wenn viele andere<br />

frei hätten. Besonders wichtig ist<br />

Anja Thies, dass künftige Mitarbeiter<br />

aufgeschlossen und freundlich sind.<br />

„Unsere Kunden kommen zu uns, um<br />

ihre Freizeit zu genießen!“<br />

Die Mitarbeiter sollen sich auch filmisch<br />

informieren, d.h. möglichst viele Filme<br />

und Trailer sehen, um den Gast besser<br />

beraten zu können.<br />

Gibt es Aufstiegschancen?<br />

Wer in der Filmpassage eine Ausbildung<br />

zur/zum Veranstaltungskauffrau/-mann<br />

absolviert, hat die Chance, bei entsprechendem<br />

Bedarf in die Betriebsleitung<br />

aufzusteigen. Aber auch engagierte<br />

Servicemitarbeiter können entweder<br />

zum Teamleiter aufsteigen oder in die<br />

Betriebsleitung integriert werden.<br />

Den Haustechnikern stehen ebenfalls<br />

viele Möglichkeiten offen – schon deshalb,<br />

weil die Kinos immer älter werden<br />

und ihre Instandhaltung einen wachsenden<br />

Aufwand in Anspruch nimmt. | RED<br />

Weitere Infos und Bewerbungen an:<br />

Filmpassage Osnabrück<br />

Frau Anja Thies<br />

Johannisstraße 112 - 1<strong>13</strong><br />

49074 Osnabrück<br />

bewerbung@filmpassage.de<br />

Filmpassage<br />

Osnabrück<br />

19


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wie viel Pflege braucht eine<br />

Bushaltestelle?<br />

Daran, dass an jeder einzelnen Haltestelle alles reibungslos funktioniert, arbeiten täglich viele unterschiedliche<br />

Menschen: Für die Aushänge an den Haltestellen ist zum einen das Marketing-Team aus dem Mobilitätsbereich<br />

der Stadtwerke zuständig, zum anderen auch Werbefirmen, die einzelne Flächen vermieten. Die<br />

Reinigung der Mülleimer und einiger Bushaltestellen erfolgt durch den Servicebetrieb der Stadt Osnabrück.<br />

Prinzipiell sind aber die jeweiligen Anwohner in der Pflicht, die Haltebuchten zu kehren oder im Winter von Eis<br />

und Schnee zu befreien. Wenn mal etwas kaputt geht, repariert das der Service der Stadtwerke.<br />

Die Stadtwerke Osnabrück erstellen im<br />

Mobilitätsbereich die einzelnen Fahrpläne<br />

für die Aushänge an den Haltestellen<br />

in der Stadt Osnabrück. Diese<br />

hängt der Streckendienst dann zum<br />

Fahrplanwechsel oder bei kurzfristigen<br />

Änderungen, z.B. durch Baustellen, aus.<br />

In Osnabrück wechselt der Busfahrplan<br />

traditionell jedes Jahr am ersten Schultag<br />

nach den niedersächsischen Sommerferien.<br />

In vielen deutschen Städten befindet sich<br />

an den Haltestellenschildern eine sogenannte<br />

"Blinkaufforderung" in Form eines<br />

farbigen Dreiecks oder gestreiften Aufklebers,<br />

die den Busfahrer darauf hinweist<br />

das Warnblinklicht anzuschalten. Solche<br />

optischen Markierungen gibt es an den<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Haltestellenschildern nicht<br />

- diese Aufgabe übernimmt der Boardcomputer,<br />

der die Busfahrer mithilfe eines<br />

Signals auf problematische Haltestellen<br />

hinweist. Das gilt insbesondere an Haltestellen<br />

vor Kindergärten und Schulen sowie<br />

in Tempo 30-Zonen, um die ein- und<br />

aussteigenden Fahrgäste auf der Straße vor<br />

Gefahren zu schützen.<br />

Vor der Eröffnung der ersten Buslinie,<br />

die im Dezember 1929 vom Hauptbahnhof<br />

über den Rosenplatz zur Meller Straße<br />

führte, gab es keine Bushaltestelle<br />

in Osnabrück. Bis heute ist ihre Zahl<br />

auf rund 4.000 Haltepunkte in der gesamten<br />

Verkehrsgemeinschaft Osnabrück<br />

angewachsen, davon liegen über<br />

800 im Stadtgebiet und in Belm. | RED<br />

1960:<br />

Endstation<br />

L1 HBH "<br />

"<br />

Hält ein Bus mit eingeschalteten<br />

Warnblinkern an einer Haltestelle,<br />

dürfen andere Autofahrer laut<br />

Straßenverkehrsordnung „nur mit<br />

Schrittgeschwindigkeit und in einem<br />

solchen Abstand vorbeifahren,<br />

dass eine Gefährdung von Fahrgästen<br />

ausgeschlossen ist“ (§ 20<br />

Abs. 4 StVO). Das gilt auch für den<br />

Gegenverkehr auf derselben Fahrbahn.<br />

Wenn nötig, müssen die<br />

Fahrzeuge sogar warten.<br />

1930:<br />

Haltestelle<br />

Zur Spitze "<br />

"<br />

Rißmüllerplatz © Stadtwerke Osnabrück AG; Endstation © Dr. Günter Böckmann; Haltestelle zur Spitze © Frankenberg Sammlung<br />

20


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wie kaufkräftig<br />

ist die Region?<br />

Einmal im Jahr veröffentlicht die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim den sogenannten<br />

Einzelhandelsatlas, um aktuelle Erkenntnisse über die Attraktivität der Kommunen und die Kaufkraft<br />

der Bürgerinnen und Bürger zu gewinnen.<br />

Shopping-Bild © Osnabrück-Marketing und Tourismus GmbH<br />

2015 war demnach ein gutes Jahr, denn<br />

durch steigende Einkommen wuchs<br />

die einzelhandelsrelevante Kaufkraft<br />

der Menschen auf knapp sechs Milliarden<br />

Euro. Davon profitierte natürlich<br />

auch der Einzelhandel der Region, der<br />

mehr als 5,5 Milliarden Euro umsetzen<br />

konnte.<br />

15 Kommunen banden die Kaufkraft<br />

der eigenen Bevölkerung, aber auch die<br />

Schönen<br />

Feierabend!<br />

von auswärtigen Besuchern. Das galt<br />

besonders für die Mittelzentren und das<br />

Oberzentrum Osnabrück, das rund 300<br />

Millionen Euro von außerhalb binden<br />

konnte. Gleichzeitig verlor die Region<br />

aber auch 400 Millionen Euro an andere<br />

Handelsstandorte oder Vertriebskanäle<br />

im Online-Bereich.<br />

„Der Wettbewerbsdruck im Einzelhandel<br />

bleibt hoch, auch aufgrund des stetig<br />

BLAUE STUNDE<br />

steigenden Online-Handels. Auf die Veränderungen<br />

der Strukturen müssen Unternehmen<br />

wie Kommunen planvoll reagieren“,<br />

bilanzierte Eckhard Lammers,<br />

IHK-Geschäftsführer für den Bereich<br />

Standortpolitik. | RED<br />

Jeden Donnerstag von 17.30 bis 19.30 Uhr<br />

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In entspannter Atmosphäre den Tag ausklin-<br />

gen lassen, interessante Menschen treffen,<br />

Bekanntschaften pflegen und neue Kontakte<br />

knüpfen.<br />

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Donnerstag im Monat!<br />

arcona LIVING OSNABRÜCK<br />

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Geschäftsanschrift: arcona LIVING Osnabrück GmbH · Steinstraße 9 · 18055 Rostock<br />

21


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wie können Unternehmen<br />

Flüchtlinge integrieren?<br />

Viele <strong>Osnabrücker</strong> Unternehmen sind bereit, geflüchteten<br />

Menschen eine Berufsperspektive in der Region zu geben,<br />

meint Martin Schlichter, Präsident der Industrie- und Handelskammer<br />

Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim.<br />

Allerdings wüssten viele noch nicht genau, „wie man<br />

Integration ganz praktisch und erfolgreich umsetzt“. Das<br />

Netzwerk „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ soll diese<br />

Lücke nun schließen.<br />

Das Projekt wurde vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag<br />

und vom Bundeswirtschaftsministerium initiiert und hat bereits<br />

Interessenten aus der Region gefunden. Zu den hiesigen Gründungsmitgliedern<br />

gehören Unternehmen wie die Akademie Überlingen N. Glasmeyer<br />

GmbH, die Bernard Krone Holding GmbH & Co. KG, die Meyer<br />

& Meyer Holding GmbH & Co. KG oder die Q1 Energie AG.<br />

Das Netzwerk informiert seine Mitglieder zum Beispiel in Veranstaltungen<br />

und via Internet kostenlos über die nicht immer leicht<br />

verständlichen rechtlichen Vorgaben. Hier gibt es aber auch Hinweise<br />

zu Integrationsinitiativen sowie praktische Tipps zur Ausbildung<br />

und Beschäftigung von Flüchtlingen, zu Deutschkursen und Fördermöglichkeiten<br />

oder zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse.<br />

Auf der Website www.unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de sind<br />

die wichtigsten Informationen des Netzwerkes gebündelt abrufbar. Bei<br />

der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim arbeitet man derzeit<br />

am Aufbau eines regionales Arbeitskreises, der die Idee des<br />

Netzwerks vor Ort verankern<br />

soll. Es gibt bereits Beratungsangebote,<br />

einen umfangreichen<br />

Leitfaden (www.osnabrueck.<br />

ihk24.de/standortpolitik/Arbeitsmarkt/Fluechtlinge-in-Ausbildung-und-Beschaeftigung-bringen)<br />

und im Sommer auch ein<br />

kompaktes Tagesseminar, in<br />

dem alle wesentlichen Fragen<br />

beantwortet werden, die sich<br />

für Arbeitgeber aus der Anstellung<br />

von Flüchtlingen ergeben.<br />

„Außerdem wollen wir junge<br />

Flüchtlinge mit Sprachkenntnissen<br />

gezielt in Unternehmen vermitteln,<br />

damit sie dort ein Praktikum,<br />

eine Einstiegsqualifizierung<br />

oder eine Ausbildung absolvieren<br />

können“, sagt IHK-Referentin<br />

Sonja Splittstößer.<br />

Weitere Informationen über das<br />

Netzwerk „Unternehmen integrieren<br />

Flüchtlinge“ erteilt Frau<br />

Splittstößer unter der Rufnummer<br />

0541 / 353-495 oder per E-Mail<br />

splittstoesser@osnabrueck.ihk.de.<br />

| TS<br />

FORSCHUNGSPROJEKT<br />

ZUR INTEGRATION<br />

Die Frage, wie Flüchtlinge<br />

in der Region erfolgreich<br />

integriert werden können,<br />

beschäftigt aktuell auch ein<br />

Forschungsprojekt der Hochschule<br />

Osnabrück.<br />

16 Studierende erarbeiten<br />

in einem Seminar, das von<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ begleitet<br />

wird, eine Übersicht<br />

zur aktuellen Situation. Die<br />

wichtigsten Ergebnisse veröffentlichen<br />

wir in der nächsten<br />

Ausgabe, die im Juni <strong>2016</strong><br />

erscheint.<br />

Haben Sie bereits wichtige<br />

Erfahrungen zum Thema<br />

zu berichten oder auch Interesse<br />

an den Ergebnissen?<br />

Dann melden Sie sich<br />

gerne unter: redaktion@<br />

osnabruecker-wissen.de<br />

Bild "Arbeit für Flüchtlinge" © Coloures-pic, fotolia.de<br />

22


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

WIE LACKIERT MAN EIN FLUGZEUG?<br />

Germania-Flieger © Karsten Kiessling; alle anderen Bilder © FMO Flughafen Münster/Osnabrück<br />

Flugzeuge bekommen nicht mehr nur zu Wartungszwecken einen neuen<br />

Anstrich. Sie werden außerdem häufig zum fliegenden Werbeträger der<br />

Markenbotschaften ihrer jeweiligen Airline oder sogar komplett von außen<br />

mit einem Motiv versehen. Egal ob orange, rot oder grün - oft erkennt man<br />

die Airline eines Flugzeugs schon an der Farbe.<br />

Neben Flugzeugen, die wie Züge, Taxis<br />

oder eine Gummibärentüte aussehen,<br />

ist im Moment am Flughafen Münster/<br />

Osnabrück eine sehr auffällige Boeing<br />

737-700 der Fluggesellschaft Germania<br />

zu sehen: Zum 30-jährigen Firmenjubiläum<br />

wurde die Maschine nicht nur fast<br />

komplett in ein sattes Grün getaucht,<br />

sondern auch mit einem Jubiläumslogo<br />

auf dem Seitenruder versehen, das sich<br />

vor dem Dunkelgrün des Rumpfes abhebt.<br />

Darauf „fliegen“ viele kleine Flugzeuge,<br />

die aus einer hellgrünen Folie<br />

darüber geklebt sind. Als oberste Schicht<br />

schließt ein Klarlack das Motiv ab,<br />

auch um den Luftwiderstand möglichst<br />

gering zu halten.<br />

Eine Flugzeuglackierung ist sehr<br />

aufwendig und erfolgt in mehreren<br />

Arbeitsschritten. Zuerst muss das Flugzeug<br />

abgeklebt und vorbereitet werden.<br />

Dann wird die alte Farbe entfernt und<br />

die Oberfläche abgeschliffen, wie bei<br />

allen anderen Malerarbeiten zu Hause<br />

auch. Dann wird eine weiße Grundierung<br />

aufgetragen, bevor alle weiteren<br />

Farbschichten schrittweise hinzukommen.<br />

„Für die Jubiläumsmaschine der<br />

Germania haben unsere Mitarbeiter<br />

acht Tage lang in 1.000 Arbeitsstunden<br />

rund 200 Liter Basisfarbe sowie weitere<br />

100 Liter Aktivatoren und Härtemittel<br />

verarbeitet“, erklärt Arran Ganner,<br />

Herstellungsleiter bei EMA Air Livery.<br />

In den nächsten eineinhalb Jahren<br />

ist die Maschine am Flughafen<br />

Münster/Osnabrück<br />

immer wieder auf ihrer<br />

Abschiedstournee zu sehen,<br />

bevor sie dann endgültig außer<br />

Dienst genommen wird.<br />

Die Chancen, vielleicht sogar<br />

in der Jubiläumsmaschine in<br />

den Sommerurlaub nach<br />

Málaga, Varna,<br />

Burgas, Adana,<br />

Mallorca und Ibiza<br />

sowie zur griechischen Ferieninsel<br />

Rhodos starten zu können,<br />

stehen also gut: Ab diesem Jahr sind<br />

wöchentlich 19 Starts und Landungen<br />

der Fluggesellschaft Germania zu diesen<br />

neuen und vielen anderen beliebten<br />

Ferienzielen rund um das Mittelmeer,<br />

das Schwarze Meer und die Kanarischen<br />

Inseln geplant. | MJ<br />

23


HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

WER BAUT DIE GRÖSSTEN<br />

BIOGASSPEICHER DEUTSCHLANDS?<br />

- Anzeigen-Sonderseite -<br />

BIOENERGIE GILT ALS EINE DER WICHTIGSTEN ZUKUNFTSTECHNOLOGIEN, DA SIE SOWOHL EINE<br />

BEDARFSGERECHTE STROMERZEUGUNG ALS AUCH EINE INTELLIGENTE WÄRMENUTZUNG ERMÖGLICHT.<br />

EIN INGENIEURBÜRO AUS OSNABRÜCK STÖSST MIT EINEM REKORDVERDÄCHTIGEN PROJEKT NUN IN<br />

NEUE DIMENSIONEN VOR.<br />

Die energethik ingenieurgesellschaft, die<br />

ihren Sitz im Innovationszentrum Osnabrück<br />

hat, arbeitet an der Modernisierung<br />

einer Biogasanlage in Bad Salzdetfurth,<br />

die bis jetzt im Dauerbetrieb<br />

eingesetzt wurde. Durch<br />

eine Flexibilisierung<br />

der Anlage entstehen<br />

kostengünstige und<br />

ökologische Spitzenlastkraftwerke,<br />

die einen<br />

wichtigen Beitrag zur dezentralen<br />

Energiewende leisten.<br />

Die energethik errichtet in Bad Salzdetfurth<br />

den größten bisher gebauten Biogasspeicher,<br />

der mehr als 10.000 m³ fasst.<br />

Außerdem entstehen hier die beiden größten<br />

mit Biogas betriebenen Blockheizkraftwerke<br />

Deutschlands, die eine elektrische<br />

Leistung von 1.200 kW (1.631 PS)<br />

bzw. 2.000 kW (2.719 PS) erreichen.<br />

„Mit den neuen Blockheizkraftwerken<br />

können wir die tägliche Stromerzeugung<br />

der bestehenden Anlage in wenigen Stunden<br />

genau dann produzieren, wenn ein<br />

hoher Strombedarf besteht und Sonne<br />

und Wind nicht ausreichen. Darüber hinaus<br />

können wir im Winter mehr Strom<br />

produzieren als im Sommer und damit die<br />

ebenfalls anfallende Wärme noch effektiver<br />

im bereits angeschlossenen Solebad<br />

verwerten. Zu guter Letzt reduziert sich<br />

sogar noch der Substrateinsatz, weil die<br />

neuen Heizkraftwerke effizienter sind als<br />

die alten“, erklärt Robert Wasser, Geschäftsführer<br />

der energethik ingenieurgesellschaft.<br />

Technisch betrachtet arbeitet die<br />

flexible Biogasanlage genauso wie<br />

eine überdimensionierte Batterie<br />

für Strom und Wärme. Sie sorgt<br />

dafür, dass die Energie dann vorhanden<br />

ist, wenn man sie braucht.<br />

Um zumindest auf der Stromseite den<br />

gleichen Effekt zu erzielen, müssten mehr<br />

als 400 Haushalte mit 100 Kilogramm<br />

schweren Batterieanlagen ausgestattet<br />

werden. Stattdessen benötigt die flexible<br />

Biogasanlage "nur" einen zusätzlichen Biogas-<br />

und Wärmespeicher sowie zusätzliche<br />

Blockheizkraftwerke. Sie kann damit<br />

die benötigte Flexibilität für die Energiewende<br />

deutlich kostengünstiger bereitstellen.<br />

| RED<br />

24


HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

Blockheizkraftwerk (oben); Biogasanlage (unten) © Energethik Ingenieurgesellschaft mbH / Bild ICO © Innovationscentrum Osnabrück<br />

+++ osna.com GmbH - Die Regman GmbH, u.a. Herausgeber der<br />

Website „www.HASEPOST.de“ firmiert ab sofort als osna.com<br />

GmbH. Mit der Umfirmierung soll auch der regionale Bezug des<br />

Unternehmens dokumentiert werden. Der knackige Domainund<br />

Firmenname osna.com ist bereits seit 20 Jahren in Besitz<br />

des Unternehmensgründers Heiko Pohlmann. +++ ICO InnovationsCentrum<br />

Osnabrück – Einladung zum ICO-Breakfast am<br />

19. April <strong>2016</strong> im ICO. Sie haben bei einem Frühstücksbuffet<br />

in lockerer Atmosphäre die Gelegenheit einem Vortrag zum<br />

Thema „Crowdfunding“ zu lauschen und Kontakte zu knüpfen.<br />

Weitere Infos und Anmeldung unter: www.innovationscentrum-osnabrueck.de/ico/veranstaltungen<br />

+++ Motion Media GmbH<br />

- Kick-Off! Die virtuelle Touren Websoftware Immo-Tours der<br />

ICO ansässigen Firma Motion Media GmbH geht an den Start.<br />

Weitere Infos unter www.immo-tours.com +++ Energethik<br />

Ingenieurgesellschaft mbH – Am 03. März <strong>2016</strong> nahm die Firma<br />

am Strong Viking Obstacle Run in Fürstenau teil. Bei dem Lauf<br />

geht es darum, Hindernisse als Team gemeinsam zu meistern.<br />

+++ ICO InnovationsCentrum Osnabrück - Der Termin für die<br />

nächste Prototypenparty steht fest: 26.05.<strong>2016</strong> im ICO. Auf der<br />

Party werden Prototypen von Produkten und Dienstleistungen<br />

in einer zwanglosen Atmosphäre vorgestellt und getestet. www.<br />

prototypenparty.com +++ BK Process Engineering GmbH – Seit<br />

dem 01.02.<strong>2016</strong> ist die Firma neuer Mieter im ICO. Sie bieten<br />

Produkt- und Prozessoptimierung mittels Strömungssimulation<br />

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Kontakt<br />

ICO InnovationsCentrum Osnabrück GmbH<br />

Albert-Einstein-Straße 1<br />

49076 Osnabrück<br />

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L<br />

25


HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

Wie gründerfreundlich ist Osnabrück?<br />

Mit dieser Fragestellung beschäftigten sich im Wintersemester 2015/16<br />

acht Studierende der Hochschule Osnabrück in Zusammenarbeit mit<br />

der Wirtschaftsförderung Osnabrück (WFO) und „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“.<br />

Dabei untersuchten sie die Motive der Jungunternehmer sowie Chancen<br />

und Risiken für Gründer in der Region. Die Ergebnisse wurden abschließend<br />

im Innovationscentrum Osnabrück vorgestellt.<br />

Die Studenten führten zunächst Interviews mit<br />

Gründerhelfern - wie zum Beispiel der IHK, der<br />

Handwerkskammer, dem Gründerhaus und der<br />

WFO. Anschließend wurden Gründer<br />

und Start-ups aus den Bereichen<br />

„Gründungen aus Hochschulen“, „Unternehmungen<br />

aus Handwerk, Industrie<br />

und Handel“ sowie „Freiberufler“<br />

(Ärzte, Berater, Kreative) befragt. Aus<br />

den Fragestellungen „Welche Arten<br />

und konkreten Angebote gibt es für<br />

Gründer in Osnabrück?“ und „Was<br />

fehlt oder könnte aus Sicht der Gründer<br />

verbessert werden?“ wurden positive<br />

und negative Kritiken gesammelt. Zudem<br />

entwickelten die Studenten Verbesserungsvorschläge,<br />

wie man die Gründerlandschaft in<br />

Zukunft attraktiver gestalten kann. Einer der Kritikpunkte<br />

der befragten Gründer war die fehlende<br />

konkrete Hilfe beim Ausfüllen von<br />

Fördermittelanträgen. Außerdem gibt<br />

es aus ihrer Sicht keine kostengünstige,<br />

fachspezifische Beratung (Steuerrecht,<br />

Wirtschaftsrecht etc.). Ein weiterer negativer<br />

Aspekt sei das geringe Angebot<br />

an monetären Mitteln in Osnabrück,<br />

auf welches die Gründer zurückgreifen<br />

können und das Fehlen eines Netzwerks<br />

unter jungen Gründern. Generell<br />

sei die Selbständigkeit nicht selbstverständlich<br />

genug.<br />

Im Gegensatz dazu wurden auch viele<br />

positive Aspekte von den Gründern<br />

genannt, so etwa das große und vielfältige Hilfsangebot<br />

der Gründerhelfer (IHK, WFO etc.), auf das<br />

die jungen Unternehmer bereits in der Frühphase<br />

ihres Gründungsprozesses zurückgreifen können.<br />

Außerdem habe Osnabrück im Vergleich zu anderen<br />

Großstädten wie Hamburg, Berlin oder Köln<br />

geringe Mieten für Büro- und Arbeitsräume.<br />

Wie können die Rahmenbedingungen<br />

für Gründungen verbessert werden?<br />

Nachdem alle Interviews mit den Gründern und<br />

Start-ups ausgewertet wurden, entwickelten die<br />

Studenten Vorschläge, wie man die Gründerlandschaft<br />

in Osnabrück verbessern und attraktiver<br />

gestalten könnte. Ein Ansatzpunkt wäre<br />

die Aufnahme von Seminaren in das Programm<br />

der Gründerhelfer, bei dem wesentliche Inhalte<br />

von Anträgen individuell besprochen werden.<br />

Sprechstunden und eine „Hotline“ mit Steuerberatern,<br />

Anwälten und anderen Experten, wie<br />

zum Beispiel aus Marketing oder Controlling,<br />

würden die Gründer bereits frühzeitig beim Gründungsprozess<br />

unterstützen. Eine Veranstaltung<br />

(Business-Jam-Abend mit Gründern und Investoren),<br />

die nach Branchen gegliedert ist und bei der<br />

interessierte Risikokapitalgeber erste Kontakte<br />

mit den zukünftigen Gründern knüpfen können,<br />

könnte den Jungunternehmern den Einstieg in die<br />

Selbstständigkeit vereinfachen. Ebenfalls auf der<br />

Vorschlagsliste: Ein Stammtisch, an dem Gründer/<br />

Start-ups sich einmal in der Woche oder einmal im<br />

Monat austauschen und voneinander<br />

profitieren.<br />

Außerdem müsse die Kommunikation<br />

bzw. die Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema „Gründer“ in Schule,<br />

Hochschule oder Universität verbessert<br />

werden, meinten die Studierenden.<br />

Es sollten mehr Informationsveranstaltungen<br />

im und vor dem Studium<br />

angeboten werden, zudem Seminare<br />

oder Wahlpflichtmodule, in denen die<br />

Studenten einen ersten Überblick zum<br />

Thema Gründen bekommen. Der „Gründerzünder“,<br />

eine Broschüre, die als Gründerhelfer in Stadt<br />

und Landkreis Osnabrück dienen soll, wurde von<br />

der großen Mehrheit der Befragten nicht wahrgenommen.<br />

Der Inhalt müsste deutlicher<br />

markiert werden, damit der zukünftige<br />

Gründer ihn sofort erkennt.<br />

Wie gründerfreundlich ist Osnabrück<br />

nach Betrachtung dieser Aspekte<br />

jetzt eigentlich? Die Bedeutung von<br />

Neugründungen wird erkannt und<br />

die Stadt ist generell aufgeschlossen<br />

gegenüber diesem Thema. Es gibt eine<br />

große Angebotsvielfalt für Gründer.<br />

Sie muss aber noch besser kommuniziert<br />

und vermarktet werden. Außerdem<br />

gilt es, die Netzwerkmöglichkeiten<br />

weiter auszubauen. | SP<br />

Fotos Abschlusspräsentation © Jana Lange, www.jana-fotografiert.de<br />

26


HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

Mitarbeiter © Rawpixel.com, fotolia.de / Daniela A. Ben Said © Quid agis GmbH<br />

Die <strong>Osnabrücker</strong>in Daniela A. Ben Said arbeitet seit fast 20 Jahren als Business-Trainerin,<br />

Key-Note Speakerin und Coach. Sie hat mehrere Bücher geschrieben und mit „Quid agis*“<br />

1998 ein eigenes Weiterbildungsinstitut gegründet. Neben ihren Kernthemen Kundenbindung<br />

und Mitarbeiterführung beschäftigt sie sich unter dem Stichwort „Diversity“ auch mit<br />

interkultureller Kommunikation und der Integration verschiedener Gruppen in Unternehmensprozesse.<br />

Daniela A. Ben Said wurde 2008 mit dem Coaching Award und 2014 vom Magazin<br />

„<strong>Wissen</strong> + Karriere“ mit dem Titel „Female Speaker of the Year 2014“ ausgezeichnet.<br />

Diversity bedeutet Verschiedenartigkeit, Vielfalt und<br />

Vielseitigkeit in einer Gruppe, zum Beispiel in der<br />

Belegschaft eines Unternehmens. Unterschiede in<br />

Geschlecht, Herkunft, Alter, Hautfarbe oder Religion<br />

können bereichernd, belebend und erfolgsstiftend<br />

wirken.<br />

Statt Unterschiede und Verschiedenartigkeit mit<br />

Begriffen wie „unbekannt“, „fremd“ oder gar „befremdlich“<br />

zu belegen, zielt der Begriff Diversity auf<br />

das Positive von Vielfalt ab. Ist das Wunschdenken<br />

und graue Theorie oder bietet Diversity tatsächlich<br />

einen Mehrwert? Selbstverständlich meint Diversity<br />

nicht das Zusammenwürfeln nach dem Zufallsprinzip.<br />

Diversity setzt bei den Führungskräften entsprechendes<br />

Management-Know How und strukturiertes,<br />

planvolles Handeln voraus. Ein schönes<br />

Etikett ist noch lange kein Konzept. Das haben wir<br />

zum Beispiel bei der Frauen-Quote, der Multi-Kulti-<br />

Gesellschaft oder der Inklusion erfahren. Erst<br />

wenn Ideen gelebte Wirklichkeit werden und allen<br />

Beteiligten erkennbaren Nutzen bringen, sind sie<br />

zukunftsfähig.<br />

Diversity beginnt im Kopf jedes einzelnen<br />

Menschen! Jeder muss sich also fragen:<br />

• Wie offen bin ich für Neuerungen?<br />

• Wie gehe ich mit meinen eigenen<br />

(Vor-)Urteilen um?<br />

• Wie tolerant und offen bin ich wirklich, wenn<br />

jemand anders ist als ich: die Rollstuhlfahrerin,<br />

die Mitarbeiterin mit Kopftuch, die ältere Person,<br />

die nicht so versiert im Umgang mit den neuen<br />

Medien ist, der Quereinsteiger, die alleinerziehende<br />

Mutter oder der Kollege, der nach einem Burnout<br />

an den Arbeitsplatz zurückkehrt ...?<br />

Daniela A. Ben Said<br />

27


Mit Glossolalia<br />

in nur einer<br />

Woche Spanisch*<br />

lernen!<br />

Sie wollen schnell und<br />

effektiv in einer ganz<br />

entspannten Atmosphäre<br />

Spanisch lernen?<br />

Mit der Lernmethode von<br />

Glossolalia ist dies in kürzester<br />

Zeit möglich, für Anfänger und<br />

Fortgeschrittene.<br />

Der Erfolg unserer Methode ist die von uns angewandte Praktik<br />

der Suggestopädie und des Superlearnings in Kombination mit<br />

einer speziell entwickelten Software.<br />

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Wir kommen auch zu Ihrem Feriendomizil auf Mallorca!<br />

Entscheiden Sie selbst über die Dauer Ihres Sprachkurses.<br />

Wählen Sie zwischen einem 5-Tage-Komplett- oder Halbtageskurs<br />

als Einzeltraining oder in Gruppen bis zu maximal 5<br />

Personen.<br />

So macht lernen Spaß! Wenden Sie Ihre neuen Sprachkenntnisse<br />

doch gleich in Ihrem Urlaub in der Praxis an.<br />

* oder auch Englisch und Russisch!<br />

Was muss sich ändern?<br />

Nichts kann bleiben, wie es ist, weil sich die Gesellschaften<br />

vieler Länder in ihrer Zusammensetzung deutlich verändern.<br />

Ein Beispiel: Im 20. Jahrhundert war der durchschnittliche<br />

berufstätige Amerikaner ein 29 Jahre alter weißer Mann mit<br />

Frau und Kindern. Im Verlauf des 21. Jahrhunderts wird der<br />

durchschnittliche berufstätige Amerikaner eine über 40 Jahre<br />

alte farbige Frau sein. Demografischer Wandel, Globalisierung<br />

und weltweite Migration führen überall auf der Welt zu<br />

gravierenden Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur.<br />

Diese Veränderungen erzwingen in naher Zukunft Diversity<br />

auch in den Betrieben.<br />

Warum ist Vielfalt gut?<br />

Es gibt einen guten Grund, schon jetzt freiwillig auf Diversity<br />

zu setzen: Wir wissen aus vielen Studien, dass ein Team umso<br />

effizienter und kreativer ist, je mehr unterschiedliches <strong>Wissen</strong><br />

und unterschiedliche Berufs- und Lebenserfahrung sich<br />

positiv vereinen. Vielfalt in den Führungsetagen macht Unternehmen<br />

nachweislich erfolgreicher! Entscheidend ist: die<br />

Abkehr vom Defizitmodell und die Hinwendung zum Kompetenzmodell!<br />

Das heißt, wir schauen nicht auf die Schwächen<br />

des Einzelnen, sondern auf seine Stärken. Jeder Mensch hat<br />

spezifische Fähigkeiten, welche für eine Gruppe bereichernd<br />

wirken! Diversity heißt: „Lasst uns voneinander lernen und<br />

nicht immer nur aufzeigen, warum etwas „etwas anderes“<br />

nicht funktionieren kann!“<br />

Gibt es konkrete Tipps für Unternehmer?<br />

1. Analysieren Sie Ihre Produkte und Kunden. Dann sorgen<br />

Sie durch unterschiedliche Testimonials dafür, dass die Produkte<br />

auch die Vielfalt der Zielgruppe ansprechen. Findet der<br />

Kunde in Ihrem Team sich und seine Wünsche wieder? Eine<br />

30-jährige Frau weiß, was sich eine 30-jährige Frau wünscht.<br />

2. Dimension Alter: Planen Sie rechtzeitige Übergaben<br />

von älteren an jüngere Mitarbeiter und erhalten Sie die<br />

Leistungsfähigkeit aller Beschäftigten möglichst lange aufrecht<br />

(Work-Life-Balance, Lebenslanges Lernen…)<br />

Ausschneiden & einlösen für einen<br />

Glossolalia-Intensivsprachkurs:<br />

Glossolalia S.L.<br />

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07015 Palma de Mallorca<br />

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im Wert von<br />

€ 50,-<br />

Gültig für Gruppenkurse in Spanisch bis<br />

zum 31. März 2017. Keine Barauszahlung.<br />

Pro Person ein Gutschein einlösbar.<br />

3. Dimension Herkunft: Sorgen Sie für Schulungen der interkulturellen<br />

Kompetenz der Belegschaft. Pflegen Sie Kontakte<br />

zu ausländischen Hochschulen (z. B. in den Bereichen IT und<br />

Telekommunikation). Weiten Sie Ihre Werbung um Arbeitskräfte<br />

in fremdsprachigen Medien, in digitalen Medien und<br />

sozialen Netzwerken aus. Passen Sie das Kantinenangebot an<br />

ausländische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an (auch bei<br />

Betriebsfeiern) und stellen Sie neuen Mitarbeitern aus einem<br />

anderen Kulturkreis einen erfahrenen Mitarbeiter zur Seite<br />

um die Integration zu erleichtern.


Wie wertvoll ist Diversity?<br />

Diversity ist sicher keine Wunderwaffe! Sie ist nicht die einzige<br />

Strategie für mehr Erfolg, aber eine unverzichtbare. Das bestätigen<br />

viele Ökonomen. Kommunikation und der Umgang mit<br />

Diversity sind zentrale Ressourcen für die Arbeitswelt der<br />

Zukunft, sagt Zukunftsforscher Matthias Horx. Talents, technology<br />

und tolerance hat Prof. Richard Florida von der Universität Pittsburgh<br />

als Strategien für Unternehmenserfolg ausgemacht.<br />

HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

Knoten © freshidea, fotolia.de / Bücher © Quid agis GmbH<br />

Diversity senkt die Personalkosten, weil die Mitarbeiter<br />

motivierter sind, verhindert das Vergeuden von Talenten durch<br />

Diskriminierung, sorgt für mehr Auswahl bei Neueinstellungen,<br />

optimiert die Ansprache ganz verschiedener Kundengruppen<br />

und macht international wettbewerbsfähiger. Diversity<br />

ist aus moralischen Gründen geboten, aus juristischen Gründen<br />

erforderlich und aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll. | DBS<br />

Gemeinsam<br />

mit Quid agis verlost<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“<br />

ein sehr überraschendes<br />

Buchpaket mit und von<br />

Daniela A. Ben Said<br />

im Wert von über<br />

120,- Euro!<br />

» Seite 67<br />

Quid agis* GmbH<br />

Scharfe Hegge 35 · 49086 Osnabrück<br />

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Telefon: 05 41 / 58 05 78-10<br />

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29


HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

- Anzeigen-Sonderseite -<br />

Wer bietet Alternativen zu einer betrieblichen<br />

Ausbildung im Medien- und Eventbereich?<br />

Die Vorteile einer privaten Ausbildung liegen auf der Hand: In den IHK-zertifizierten Ausbildungen im<br />

Medien-, Marketing- und Eventbereich der KOMM.AKADEMIE kommen die Dozenten selbst aus der<br />

Praxis und vermitteln in qualitativ hochwertiger Lehre mit modernster Technik unter persönlicher Betreuung<br />

ihre eigenen Erfahrungen aus dem Berufsleben.<br />

„Durch die intensive Vermittlung von<br />

Schulungsinhalten in den ersten zwölf<br />

Monaten entstehen im 18-monatigen<br />

Praktikum keine Berufsschulunterbrechungen“,<br />

wie der Geschäftsführer<br />

und bisherige Leiter der Macromedia<br />

Akademie, Albrecht Schulze, erläutert:<br />

„Im Anschluss an das Berufspraktikum<br />

folgen weitere sechs Monate schulische<br />

Ausbildung und die Vorbereitungen zur<br />

Abschlussprüfung.“<br />

Die Auszubildenden können sich so nicht<br />

nur besser auf ihre Aufgaben konzen-<br />

KOMM.AKADEMIE GmbH<br />

Im Nahner Feld 1 · 49082 Osnabrück<br />

Tel.: +49 (0) 541 582990-200<br />

komm@komm-akademie.de<br />

www.komm-akademie.de<br />

trieren, sondern haben auch größere<br />

Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Die Kosten<br />

bleiben mit unter 500,- € pro Monat<br />

für eine dreijährige Ausbildung überschaubar,<br />

zumal im betrieblichen Teil<br />

auch eine Vergütung gezahlt wird und es<br />

zusätzliche Fördermöglichkeiten, wie das<br />

Schüler-BAföG gibt. Je nach gewünschter<br />

Zahlungsart, ob vorab oder halbjährlich,<br />

sind zudem günstigere Konditionen<br />

möglich.<br />

Die KOMM.AKADEMIE ist die regionale<br />

Nachfolgerin der bundesweit tätigen<br />

Macromedia Akademie, die sich in den<br />

letzten 20 Jahren als privater, überbetrieblicher<br />

Medienausbilder bei Unternehmen<br />

in der Wirtschaftsregion Osnabrück fest<br />

etablieren konnte. Dadurch sind langjährige<br />

Partnerschaften und Kooperationsmöglichkeiten<br />

entstanden, von denen<br />

die rund 100 eingeschriebenen Schülerinnen<br />

und Schüler weiterhin profitieren<br />

können. Hintergrund der Loslösung<br />

ist laut des neuen Gesellschafters und<br />

Akademiedirektors, Martin Kater, der<br />

Wunsch, mehr Gestaltungsspielraum für<br />

das lokale Akademiegeschäft zu haben:<br />

„Unser Ziel ist es, die regionale Verzahnung<br />

auszubauen, um hier mit einem<br />

topaktuellen Aus- und Weiterbildungsangebot<br />

den globalen Wandel der digitalen<br />

Arbeitswelt zu begleiten.“ | RED<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Mögliche Fachrichtungen<br />

Aktuell bietet die KOMM.AKADEMIE<br />

vier verschiedene IHK-Ausbildungen<br />

zu Veranstaltungs-, Sport- und Fitnesskaufleuten,<br />

zum Kaufmann/-frau<br />

für Marketingkommunikation sowie<br />

zum Mediengestalter Digital und Print<br />

an. Zusätzlich können in Lehrgängen<br />

Zertifikate als Medien- und Eventassistent<br />

erworben werden. Auch<br />

berufsbegleitende Weiterbildungen<br />

und spezielle Angebote für <strong>Osnabrücker</strong><br />

Unternehmen im Online und<br />

Social Media Marketing, E-Commerce,<br />

Web und Content Management sowie<br />

zur Medienfachkraft Print und Design<br />

oder Web sind hier möglich.<br />

Bildmaterial © KOMM.AKADEMIE Osnabrück<br />

30


NATUR & UMWELT<br />

Geschichte(n) aus dem<br />

Warum stranden Wale?<br />

Hintergrund © Rainer Fuhrmann, Fotolia.de; Wal-Skelett & Gebäude © Museum Am Schölerberg<br />

Die Pottwal-Strandungen zu Beginn des Jahres <strong>2016</strong> an den Küsten der Nordsee veranlassten die<br />

Mitarbeiter des Museums am Schölerberg, sich einmal näher mit diesem Phänomen zu beschäftigen.<br />

Hierfür wird ein wahrer Schatz aus der Sammlung ausgestellt: das Skelett eines im Juli 1984 auf<br />

Norderney gestrandeten Schweinswals.<br />

Diese eher kleinen Vertreter kommen als<br />

einzige Wale vor den Küsten Deutschlands<br />

natürlich vor. Pottwale hingegen<br />

treten nur als Irrgäste in der Nordsee<br />

auf. Dieser „Umweg“ bedeutet allerdings<br />

nicht immer ihr Todesurteil. Einige<br />

Tiere finden auch wieder in den offenen<br />

Ozean zurück. Die Gründe dafür sind<br />

bisher allerdings noch nicht vollständig<br />

geklärt. Als „natürliche“ Ursachen werden<br />

Krankheiten und Verletzungen<br />

aufgeführt. Erstaunlicherweise können<br />

auch Schwankungen im Magnetfeld<br />

der Erde, ausgelöst durch eine erhöhte<br />

Sonnenaktivität, ein Verirren der Wale<br />

auf ihren Wanderungen in den Ozeanen<br />

bedingen. Forscher gehen davon aus, dass<br />

sich die Tiere an diesem Feld orientieren<br />

und so sehr präzise durch die Meere<br />

navigieren können, so als hätten sie einen<br />

inneren Kompass.<br />

Allerdings ist der Mensch durch seinen<br />

Einsatz moderner Technologien und die<br />

Umweltbelastung mit den verschiedensten<br />

Schadstoffen eine nicht zu unterschätzende<br />

Bedrohung. So gelangt jährlich<br />

eine immer größere Menge an Müll und<br />

chemischen Substanzen in die Ozeane.<br />

Wale leben zumeist in Gruppen und<br />

zeigen ein stark ausgeprägtes Sozialverhalten.<br />

Innerhalb dieser sogenannten<br />

Schulen verständigen sie sich mithilfe<br />

von Schall, den sie ebenso für ihre Orientierung<br />

nutzen. Durch die zunehmende<br />

Lärmbelastung in den Meeren – verursacht<br />

durch Schiffsverkehr, Bauvorhaben<br />

in und an den Meeren, den Einsatz von<br />

Echolotung bei U-Boot-Übungen und<br />

seismologischen Untersuchungen mithilfe<br />

von Schallkanonen – werden diese<br />

empfindlichen Meeressäuger stark in<br />

ihrem Verhalten gestört. Dies kann zum<br />

Verlassen ihres natürlichen Lebensraumes,<br />

Verletzungen am Gehör bis hin<br />

zu ihrem Tod führen. Die Walvitrine<br />

ist noch bis Ende Mai im Museum am<br />

Schölerberg zu sehen. | NNi<br />

Museum am Schölerberg<br />

Natur & Umwelt -<br />

Planetarium -<br />

Umweltbildungszentrum<br />

Klaus-Strick-Weg 10<br />

49082 Osnabrück<br />

Telefon: 0541 56003-0<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag: geschlossen · Dienstag: 9 bis 20 Uhr<br />

Mittwoch bis Freitag: 9 bis 18 Uhr<br />

Samstag: 14 bis 18 Uhr · Sonntag: 10 bis 18 Uhr<br />

www.museum-am-schoelerberg.de<br />

31


NATUR & UMWELT<br />

- Teil 3 -<br />

WAS KLAPPERT AM<br />

RAUSCHENDEN BACH?<br />

Die in dem um 1830 komponierten Kinderlied besungene Mühlenromantik kennt wohl fast jeder.<br />

Dabei zeugen die drei Mühlen an der Nette von einem ganz anderen Aspekt des Lebens als Müller.<br />

Knollmeyer’s Mühle, die Nackte Mühle und die Haster Mühle entstanden am Ufer der Nette, um sich die<br />

Kraft des Wassers zu Nutze zu machen. Dies können große und kleine Besucher in der Sägemühle in<br />

Haste auf eindrucksvolle Weise erleben.<br />

Wer ist Chef an der Säge?<br />

Wenn Wolfgang Runge, die Kinder nennen<br />

ihn „Wolle“, die um 1900 gebaute und<br />

1995 nach aufwendiger Sanierung wieder<br />

in Betrieb genommene Sägemühle anstellt,<br />

beginnt es im Gebälk der Mühle zu ächzen<br />

und zu vibrieren. Gebannt hängen die<br />

Kinder an Wolles Lippen und dürfen unter<br />

seiner Aufsicht auch schon mal selbst den<br />

Starthebel betätigen. In puncto Sicherheit<br />

aber hat Chef Wolle, ein gelernter Sägemüller<br />

aus dem Südharz, das Sagen.<br />

Wieviel Wasser treibt die Säge an?<br />

Die Säge wird nicht durch ein Mühlrad,<br />

sondern durch eine Francis-Schachtturbine<br />

angetrieben. Sie nimmt das Wasser<br />

auf und treibt über große Lederriemen<br />

die Säge an. Mit dem Umwelt- und Erlebnispädagogen<br />

Kai Kaldrack dürfen die<br />

Kinder einen Blick von oben in den Wasserzulauf<br />

werfen. „Die Kinder sind jedes<br />

Mal völlig überrascht, wenn ich ihnen<br />

erzähle, dass dort jede Sekunde 446 Liter<br />

Wasser durchrauschen – der Inhalt von<br />

zwei Badewannen“, lacht Kaldrack.<br />

Welche Kraft hat Wasser?<br />

Sowohl im Mühlengebäude als auch auf<br />

dem Außengelände finden interessierte<br />

Besucher Schautafeln, die Geschichte und<br />

Funktionsweise der Wassermühle sehr anschaulich<br />

erklären. Die Kraft des Wassers<br />

lässt sich aber natürlich am besten draußen<br />

am „Buddelberg“ erleben. „Gemeinsam<br />

lassen wir dort einen Fluss entstehen und<br />

erleben die Kraft des Wassers“, sagt Lisa<br />

Beerhues, Leiterin der Nackten Mühle.<br />

Was passiert am Buddelberg?<br />

Oben entsteht aus Steinen ein Gebirge,<br />

in dem der Fluss seinen Anfang nimmt<br />

(Quelle). Am Hang darunter wird eine<br />

Folie ausgelegt, die dann mit Erde bedeckt<br />

wird. Aus Holz, Steinen und anderen<br />

Naturmaterialien bauen die Kinder ihre<br />

Landschaft mit Bäumen, Sträuchern, Kirchen<br />

und Wohnhäusern. Sind alle Kinder<br />

mit dem Aussehen ihrer Landschaft zufrieden,<br />

kommt das Wasser ins Spiel. „Die<br />

Kinder holen das Wasser mit Gießkannen<br />

aus der Nette und gießen es oben in die<br />

Steine“, erzählt Beerhues. Über der Folie<br />

tritt das Wasser dann irgendwann aus dem<br />

Erdreich, bahnt sich seinen Weg durch die<br />

Landschaft – und verändert sie dabei. Es<br />

32<br />

entsteht ein natürlicher<br />

Bachlauf, ähnlich dem<br />

der Nette. „Wir schauen<br />

nach einer Stelle, an<br />

der ein Wasserrad eingebaut<br />

werden kann<br />

– und bringen die aus<br />

zwei Nägeln, einem<br />

Korken und Schaufeln<br />

aus einem Joghurtbecher<br />

gebaute<br />

Wassermühle in<br />

Gang. Ein Supereinstieg<br />

in das Thema<br />

Wasserkraft“, findet<br />

Beerhues. | YK<br />

GS Lechtingen (Kinder), Wassermühlenmodell © Nackte Mühle<br />

restliche Bilder © Yörn Kreib


„Ich hab ein Haus, ein kunterbuntes Haus! Ein Äffchen<br />

und ein Pferd…“. Seit 47 Jahren reitet Pippi Langstrumpf über<br />

die Leinwand, auf dem gepunkteten Pferd „kleiner Onkel“ und mit „Herrn Nilsson“ auf der Schulter.<br />

Und wohl genauso lange hört man in Zoos vor den Anlagen der Totenkopfaffen begeisterte<br />

Kinder rufen: „Guck mal, Herr Nilsson!“ – so auch im <strong>Osnabrücker</strong> Zoo vor dem Gehege der<br />

Bolivianischen Totenkopfaffen, die im Südamerika-Areal leben. Ohne Astrid Lindgrens Kindergeschichte<br />

„Pippi Langstrumpf“ hätten die kleinen Primaten wahrscheinlich nie so viel Bekanntheit erreicht – und das,<br />

obwohl Herr Nilsson im Originalbuch eigentlich eine Meerkatze und kein Totenkopfaffe ist. Doch Meerkatzen<br />

sind bedeutend weniger zutraulich und so war es für den Dreh einfacher, sich von einer Stockholmer<br />

Familie einen Totenkopfaffen zu leihen.<br />

Bilder © Zoo Osnabrück<br />

Im <strong>Osnabrücker</strong> Zoo leben elf Bolivianische<br />

Totenkopfaffen: drei Männchen, fünf<br />

Weibchen und drei Jungtiere. Ihr dichtes<br />

Fell ist an der Oberseite grau oder olivgrün<br />

und Unterarme, Hände und Füße<br />

sind orangegelb. Ihren Namen haben die<br />

Primaten aufgrund ihrer weißen Gesichtszeichnung,<br />

die einem Totenkopf ähnelt.<br />

Von Kopf bis Fuß messen Totenkopfaffen<br />

rund 25 bis 35 Zentimeter, dazu kommt<br />

eine Schwanzlänge von 37 bis 46 Zentimetern.<br />

Meist bewegen sie sich auf allen Vieren<br />

vorwärts und sind dabei schnell und<br />

geschickt – was ihnen ihren englischen<br />

Namen „squirrel monkey“ („Eichhörnchen-Affe“)<br />

eingebracht hat. Beheimatet<br />

sind sie im westlichen Südamerika, wo sie<br />

sich von Früchten und Insekten ernähren.<br />

Beide Geschlechter der tagaktiven Affen<br />

bilden eine eigene Rangordnung, außerdem<br />

sind die Weibchen den Männchen<br />

gegenüber dominant. Und so halten sich<br />

diese eher am Rand der Gruppe auf.<br />

Dicke Männchen bevorzugt?<br />

In der Fortpflanzungszeit legen die Männchen<br />

rund 20 Prozent ihres Körpergewichts<br />

zu, das normalerweise bei bis zu 1<br />

Kilogramm liegt. Weibchen bevorzugen<br />

bei der Paarung das Männchen, das am<br />

stärksten ist und am meisten zugenommen<br />

hat. Die Weibchen tragen etwa 160 bis<br />

180 Tage, bevor sie in der Regel ein Jungtier<br />

gebären. Weibchen einer Gruppe bringen<br />

annähernd zeitgleich ihre Jungen zur Welt.<br />

Neugeborene Totenkopfaffen bringen ein<br />

hohes Geburtsgewicht auf die Waage, das<br />

bei 15 bis 20 Prozent des Gewichts der<br />

Mutter liegt. Im Vergleich: Beim Menschen<br />

wären das 7 Kilogramm und mehr. Die<br />

ersten Wochen klammert sich das Jungtier<br />

am Rücken der Mutter fest und rutscht nur<br />

zum Säugen an den Bauch. Nach vier bis<br />

sechs Monaten wird es dann entwöhnt.<br />

Nach und nach erkunden die Kleinen<br />

auf eigene Faust ihre Umgebung, immer<br />

unter den wachsamen Augen der älteren<br />

Weibchen. Anfangs kümmert sich nur die<br />

Mutter um das Junge, später aber auch die<br />

Tanten und älteren Weibchen oder die anderen<br />

Mütter. Totenkopfaffen-Weibchen<br />

zeigen ihren älteren Töchtern so, wie die<br />

Jungenaufzucht funktioniert. Neben den<br />

Menschen haben diese Primaten das am<br />

stärksten ausgeprägte Spielverhalten. Das<br />

ist auch im <strong>Osnabrücker</strong> Zoo toll zu beobachten,<br />

wenn die drei Jungtiere kopfüber<br />

an Seilen hangelnd Futter stibitzen, über<br />

die Kletterseile wetzen oder hintereinander<br />

her flitzen. Außerdem sind Totenkopfaffen<br />

sehr kommunikativ: sie keckern,<br />

zwitschern, bellen und schnurren. In Relation<br />

zur Körpergröße haben Totenkopfaffen<br />

innerhalb der Primaten außerdem<br />

das größte beziehungsweise schwerste<br />

Gehirn: Bei ihnen liegt dieses Verhältnis<br />

etwa bei 1:17, bei Menschen bei rund 1:35.<br />

Aber so faszinierend und süß Totenkopfaffen<br />

sind – als Haustier eignen sich die<br />

Primaten nicht, denn sie brauchen die Gesellschaft<br />

anderer Artgenossen. Außerdem<br />

rupfen sie mit ihren geschickten Fingern<br />

alles Mögliche auseinander. Als die Serie<br />

„Pippi Langstrumpf“ das erste Mal ausgestrahlt<br />

wurde, gab es einen regelrechten<br />

Totenkopfaffen-Hype und viele hielten die<br />

Primaten dann tatsächlich als Haustier –<br />

was die meisten sicherlich im Nachhinein<br />

bereuten. | HR<br />

33


Was strahlt am Himmel über Melle?<br />

Wie das Foto von Oliver Schratz an<br />

der Sternwarte in Melle am 17. März<br />

2015 zeigt, sind auch am Himmel über<br />

dem <strong>Osnabrücker</strong> Land hin und wieder<br />

Polarlichter zu sehen. Sie werden auch<br />

Aurora borealis genannt und entstehen,<br />

wenn Stickstoff- und Sauerstoff-<br />

atome der Sonne auf das Magnetfeld der<br />

Erde treffen. Dies geschieht normalerweise<br />

in der Nähe der beiden Erdmagnetpole,<br />

die in etwa auch am geografischen<br />

Nord und Südpol liegen.<br />

Der <strong>Osnabrücker</strong> Landschaftsfotograf<br />

geht nicht nur in aller Welt auf Motiv-<br />

suche: Neben seinen Reisen, zum Beispiel<br />

nach Island oder der norwegischen Inselgruppe<br />

Lofoten, inspiriert ihn immer<br />

wieder auch die Natur rund um Osnabrück<br />

für neue Aufnahmen. | RED<br />

www.blendeneffekte.de


MOMENTAUFNAHMEN<br />

35


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wer zieht nach Osnabrück?<br />

Lange Zeit sah es so aus, als ob die Bevölkerungszahl Osnabrücks mittelfristig<br />

abnehmen würde. Doch 2015 kehrte sich der Trend um. Erstmals lebten über<br />

165.000 Menschen in der Friedenstadt.<br />

deutsch 61 %<br />

syrisch 10 %<br />

bulgarisch 4 %<br />

165.626 Bürgerinnen und Bürger<br />

zählte die amtliche Statistik zum<br />

Jahresende 2015 – Osnabrück<br />

hat damit mehr Einwohner als<br />

jemals zuvor. „Dieses starke<br />

Wachstum ist zum einen auf<br />

eine deutliche Steigerung der<br />

Zuwanderungen und zum anderen<br />

auf die Einführung der<br />

Zweitwohnsitzsteuer zurückzuführen“,<br />

erklärte Oberbürgermeister<br />

rumänisch 2%<br />

polnisch 2 %<br />

kosovarisch 2 %<br />

irakisch 1 %<br />

albanisch 1 %<br />

türkisch 1 %<br />

Wolfgang Griesert. Im vergangenen Jahr war die Zahl der<br />

Zuzüge (15.252) und Wohnstatuswechsel (2.390) deutlich größer<br />

als die der Fortzüge (11.345).<br />

Knapp zwei Drittel der neuen „Hauptwohnsitz-Bürger“ besitzen<br />

die deutsche Staatsangehörigkeit, an zweiter Stelle stehen Menschen<br />

aus Syrien (1.476). Zuzüge gab es außerdem aus vielen europäischen<br />

Ländern wie Bulgarien (614), Rumänien (348) oder<br />

Polen (333), aus den krisengeschüttelten Staaten Irak (218) und<br />

Afghanistan (149), aber auch aus China (152) oder dem Sudan<br />

(100). | RED<br />

chinesisch 1 %<br />

afghanisch 1 %<br />

italienisch 1 %<br />

sudanesisch 1 %<br />

übrige Staaten 12 %<br />

Haus mit Schlüssel © marcus_hofmann, fotolia.de<br />

WO KANN MAN DINOSAURIER FÜTTERN?<br />

Das Museum am Schölerberg zeigt in der<br />

Sonderausstellung „Tricture – Naturgeschichte<br />

in 3D“ bis zum <strong>13</strong>. November<br />

<strong>2016</strong> Pflanzen und Tiere aus über 460 Millionen<br />

Jahren Erdgeschichte. Große und<br />

kleine Besucher können die von Künstlern<br />

handgemalten Bilder durch Posen und Fotoapparate<br />

zum Leben rwecken. Denn die<br />

imposanten dreidimensionalen Gemälde<br />

vermitteln durch spezielle Perspektiven<br />

und ihren Schattenwurf den Eindruck,<br />

tatsächlich lebendig zu sein. So kann man<br />

hier ausnahmsweise auch heute noch Dinosaurier<br />

füttern, sich gegen Höhlenbären<br />

wehren oder vor Wildschweinen flüchten.<br />

Für die Reise in die Urzeit sollten unbedingt<br />

Fotoapparate und Smartphones mitgenommen<br />

werden, um viele schöne Erinnerungsfotos<br />

zusammen mit Osnabrücks<br />

Urzeittieren zu erhalten. | RED<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag: 9 bis 20 Uhr<br />

Mittwoch bis Freitag: 9 bis 18 Uhr<br />

Samstag: 14 bis 18 Uhr<br />

Sonntag: 10 bis 18 Uhr<br />

www.tricture.de<br />

www.osnabrueck.de/mas<br />

Bilder © privat<br />

36


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

IN WELCHES MUSEUM<br />

TRAUT SICH KEINE MAUS?<br />

Mühlengeschichte war immer schon eine Geschichte der Mäusebekämpfung. Der Lechtinger<br />

Windmühlenverein ist deshalb sehr glücklich, dass sein Mitglied Wolfgang Himmel einer<br />

besonderen Sammelleidenschaft nachgeht: mit viel Liebe zum Detail hat er zum Schrecken jeder<br />

Maus, die sich einmal hierher verirren sollte, in einem alten Transformatorturm ein Museum für<br />

seine Mausefallensammlung eingerichtet. Hier können große und kleine Besucher den<br />

menschlichen Erfindungsreichtum bestaunen, der bis heute durch den Kampf gegen die kleinen<br />

Nahrungskonkurrenten freigesetzt worden ist.<br />

Bilder Museum © Moritz Jacobsen / Mäuse © yevgeniy11, fotolia.de<br />

Dabei war es eine große Herausforderung,<br />

den sehr begrenzten Platz des Turms bestmöglich<br />

auszunutzen. Kurzerhand wurde<br />

einfach ein „Mausefallenpaternoster“<br />

gebaut, an dem<br />

die mörderischen Exponate<br />

mit ihren unterschiedlichen<br />

Fangapparaten, Tötungsvorrichtungen<br />

und Abwehrmechanismen<br />

betrachtet<br />

werden können.<br />

„So ist in unserem ‚Mäuseturm‘<br />

sogar noch Platz<br />

für die eine oder andere<br />

Maus, die aber angesichts der über 100 Fallen<br />

lieber Reißaus nehmen sollte“, scherzt<br />

Wolfgang Himmel.<br />

Welche Mausefalle<br />

tragt Landesfarben?<br />

Angefangen hat alles mit der handgefertigten<br />

Mausefalle eines Klosterbruders<br />

von der griechischen Insel Kreta. Seitdem<br />

bringt der Sammler immer mal wieder ein<br />

Exemplar von seinen Reisen aus der ganzen<br />

Welt mit. Dabei sind mittlerweile auch<br />

Rattenfallen aus Japan und China, eine<br />

schwedische in den Landesfarben blau und<br />

gelb oder auch die besonders teuflische<br />

„Lucifer“ aus Frankreich: In dieser Würgefalle<br />

muss die Maus einen gespannten Faden<br />

selbst durchbeißen, um an den Köder<br />

zu gelangen. Leider ist das auch ihr Todesurteil,<br />

weil die Falle dann zuschnappt.<br />

Dabei empfiehlt der passionierte Fallensammler<br />

seinen Besuchern ausschließlich<br />

Lebendfallen zu verwenden: „Das ist nicht<br />

nur besser für die Mäuse, sondern auch<br />

für viele andere Tiere in der Natur. Denn<br />

Mäuse stehen zum Beispiel bei Eulen oder<br />

Greifvögeln auf dem Speiseplan.“ Einmal<br />

gefangene Mäuse sollte man aber erst mit<br />

einem Kilometer Abstand wieder aussetzen.<br />

Sonst kann es passieren, dass sie am<br />

nächsten Tag wieder in der Falle sitzen. Das<br />

hat der Experte selbst ausprobiert, indem er<br />

gefangene Mäuse mit Lippenstift markiert<br />

hat. Mit Rosinen als Köder sollte das Mäusefangen<br />

auf jeden Fall klappen – die mögen<br />

Mäuse noch lieber als Käse oder Speck.<br />

Das Mausefallenmuseum kann von<br />

April bis Oktober an jedem 1. Sonntag im<br />

Monat von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr sowie<br />

auch nach vorheriger Absprache besichtigt<br />

werden. Die Mühle und der Mühlenladen<br />

sind zusätzlich ganzjährig jeden Samstag<br />

von 10.00 bis 12.00 Uhr geöffnet.<br />

sind außerdem der Deutsche Mühlentag<br />

am 16. Mai <strong>2016</strong> (Pfingstmontag) und der<br />

Mühlenmarkt am 11. September <strong>2016</strong> zum<br />

Tag des offenen Denkmals. | MJ<br />

Kontakt:<br />

Verein Windmühle Lechtingen e.V.<br />

Mühlenstraße 41 | 49<strong>13</strong>4 Wallenhorst<br />

Mail: info@windmuehle-lechtingen.de<br />

www.windmuehle-lechtingen.de<br />

Anleitung für eine Lebendfalle:<br />

1. Ein hohes Gefäß mit glatten<br />

Wänden verwenden, beispielsweise<br />

einen Tonkrug oder einen Eimer.<br />

2. Eine Leiter für die Mäuse<br />

aufstellen, damit sie oben auf das Gefäß<br />

klettern können oder das Behältnis<br />

im Boden versenken.<br />

3. Einen Deckel aus Papier über die<br />

Öffnung spannen und in der Mitte<br />

kreuzweise, nicht ganz bis zum Rand,<br />

einschneiden.<br />

4. Ein paar Rosinen als Köder in das<br />

Gefäß legen.<br />

5. Jetzt muss die Falle täglich<br />

kontrolliert werden,<br />

damit die gefangenen<br />

Mäuse schnell<br />

und am besten<br />

mindestens einen<br />

Kilometer entfernt in<br />

der Natur wieder frei gelassen<br />

werden können.<br />

Veranstaltungshöhepunkte des Vereins<br />

Windmühle Lechtingen e.V. in diesem Jahr<br />

Viel Erfolg!<br />

37


Foto von der Ausgrabung<br />

des Heilig-Geist-Hospitals<br />

Was suchten Jakobspilger im<br />

mittelalterlichen Osnabrück?<br />

Seit über 1.000 Jahren genießt der Ort Santiago de Compostela in Nordspanien unter den europäischen<br />

Christen ein besonders hohes Ansehen. Hier führte die angebliche Entdeckung des Apostelgrabes von Jacob<br />

dem Älteren im 9. Jahrhundert zu einem wahren Boom an Pilgerreisen, der im 15. Jahrhundert seinen<br />

Höhepunkt erreichte. Doch schon kurze Zeit später kam es in Folge der Reformation sowie den kriegerischen<br />

Auseinandersetzungen des 16./17. Jahrhunderts zu einem drastischen Rückgang der Pilgerzahlen.<br />

Erst Ende des 20. Jahrhunderts,<br />

so auch 1987<br />

nach einem Aufruf<br />

des Europarats zur<br />

Erforschung und<br />

Pflege des europäischen<br />

Pilgerwesens,<br />

setzte in weiten<br />

Teilen Europas eine<br />

Wiederbelebung dieser<br />

drittwichtigsten christlichen<br />

Fernwallfahrt (nach<br />

den Wallfahrten nach<br />

Rom und Jerusalem)<br />

ein. Der „Jakobsweg“<br />

zog 2014 fast<br />

238.000 Menschen<br />

in seinen Bann.<br />

Gezählt wurden alle,<br />

die wenigstens 100 km<br />

des Hauptweges zu Fuß<br />

zurückgelegt haben.<br />

Warum ist das<br />

Pilgern so populär?<br />

Unter den vielen Möglichkeiten, seine tiefe<br />

Verbundenheit mit der christlichen Religion<br />

zu zeigen, nimmt der unmittelbare Kontakt<br />

zu den Heiligen einen außerordentlich<br />

hohen Stellenwert ein. Da auch das Leben<br />

dieser Symbolfiguren endlich war, die Verehrung<br />

aber andauern sollte, wurden deren<br />

sterbliche Überreste oder andere wichtige<br />

materielle Zeugnisse zu Reliquien (von lat.:<br />

reliquiae = Zurückgelassenes, Überbleibsel)<br />

erklärt und damit zum Gegenstand der<br />

Verehrung. Je bedeutender diese Reliquien,<br />

desto größer war der Zuspruch von Seiten<br />

der Gläubigen. Daher gab es unter den<br />

vielen mittelalterlichen Kirchen, die über<br />

keine eigenen hochrangigen Heiligen verfügten,<br />

auch ein starkes Bemühen um besonders<br />

populäre Reliquien wie z. B. einen<br />

Splitter vom Holzkreuz der Jesus-Kreuzigung.<br />

Dabei ergaben sich gelegentlich<br />

durchaus fragwürdige Behauptungen wie<br />

z. B. in der nordspanischen Stadt Santiago<br />

de Compostela, in der im 9. Jahrhundert<br />

vor Ort entdeckte Skelettreste zu Überresten<br />

des Apostels Jakob d. Ä. erklärt wurden.<br />

Für die christliche Welt des Mittelalters<br />

war dies eine Sensation und wurde durch<br />

entsprechend hohe Teilnehmerzahlen an<br />

den Pilgerreisen gewürdigt.<br />

Wo verlief im Mittelalter der<br />

Jakobsweg?<br />

Wer in Spanien nach dem Jakobsweg fragt,<br />

bekommt die Antwort: „Der Weg beginnt<br />

an Ihrem Haus“. Ähnlich könnte die Antwort<br />

auch in fast allen anderen Teilen Europas<br />

lauten, denn einen exakten Wegeverlauf<br />

gab es nicht. Nur der letzte Abschnitt der<br />

Pilgerreise, der auf dem nordspanischen<br />

„camino de santiago“ parallel zum Hauptkamm<br />

der Pyrenäen verlief, war genau<br />

festgelegt. Fernpilger aus dem nördlichen<br />

Mitteleuropa benutzten im Mittelalter zunächst<br />

allgemeine Handelsrouten, soweit<br />

sie in Richtung Köln, Aachen oder Trier<br />

führten. Von dort aus ging es weiter bis zu<br />

einem der vier offiziellen Hauptzubringer<br />

in Frankreich, die im Norden in Paris und<br />

im Süden in Arles in Südfrankreich.<br />

Die große Beliebheit der Fernwallfahrt<br />

nach Santiago de Compostela führte dazu,<br />

dass es über ganz Mitteleuropa verteilt eine<br />

extrem hohe Zahl an offiziellen Einkehrorten,<br />

Rastplätzen und Kapellen für Jakobspilger<br />

gab. Sie trugen als Zeichen ihrer<br />

Bestimmung eine vereinfachte Darstellung<br />

der Jakobsmuschel, ähnlich dem heutigen<br />

Logo der Mineralölfirma Shell. Mit diesem<br />

Symbol wurden zugleich auch bestimmte<br />

Wegeabschnitte gekennzeichnet. Insgesamt<br />

entstand dadurch der Eindruck, es<br />

gäbe auch außerhalb Nordspaniens genau<br />

festgelegte Pilger-Routen. Diese Vermutung<br />

konnte jedoch nicht bestätigt werden.<br />

Übrigens: Folgt man dem kürzest möglichen<br />

Wegeverlauf von Osnabrück nach<br />

Santiago de Compostela, beträgt die Streckenlänge<br />

etwa 2.200 km.<br />

Gab es auch in Osnabrück<br />

bedeutende Pilgerstätten?<br />

Genau wie heute bemühte sich auch im<br />

Mittelalter jede Stadt um einen möglichst<br />

großen Zustrom an Reisenden. Dieses<br />

38


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Bilder © Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück<br />

„Tourismusmarketing“ führte schon im<br />

12./<strong>13</strong>. Jahrhundert zu „Reiseführern“, bzw.<br />

zu Empfehlungen für Orte, die besonders<br />

für Wallfahrer sehr attraktiv sind. In Osnabrück<br />

war dies die Jakobskapelle. Im Zuge<br />

der Ausgrabungen vor dem Bau der Altstadtgarage<br />

an der Turmstraße im Jahre<br />

2003 konnte ihr Grundriss vollständig<br />

freigelegt werden. Sie entstand um 1295<br />

als Nachnutzung der Kapelle des „Heilig-Geist-Hospitals“,<br />

nachdem das Hospital<br />

wegen der Seuchengefahr stadtauswärts<br />

verlegt worden war. Der ursprüngliche<br />

Krankensaal konnte als Herberge für die<br />

Jakobspilger genutzt werden. Der gesamte<br />

Gebäudetrakt wurde beim großen Stadtbrand<br />

im Jahre 1612 vollständig zerstört<br />

und danach nicht mehr aufgebaut. Noch<br />

heute erinnert die in der Nähe befindliche<br />

Jakobstraße an diesen Standort.<br />

Vermutlich gehörte auch das <strong>13</strong>07 erstmals<br />

erwähnte „Heilige Grab“ in der Katharinenkirche<br />

zu den attraktiven mittelalterlichen<br />

Pilgerstätten in Osnabrück. Es dürfte<br />

bereits um 1217 entstanden sein und lag<br />

im Zentrum eines Oktogons, das sich etwa<br />

dort befand, wo heute der mächtige Turm<br />

in den Himmel ragt. Mit dem Oktogon,<br />

einem Nachbau der Grabkirche von Jerusalem,<br />

wollte man an die Teilnahme der<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Ritterschaft an einem Kreuzzug<br />

ins Heilige Land unter Friedrich Barbarossa<br />

erinnern.<br />

Welche Ausrüstung<br />

besaß ein Jakobspilger<br />

im Mittelalter?<br />

Die Ausrüstung eines mittelalterlichen<br />

Wallfahrers<br />

war im Vergleich zu<br />

der eines heutigen Trekking-Wanderers<br />

extrem<br />

bescheiden. Wichtigste<br />

Utensilien waren eine<br />

robuste Kleidung, ein<br />

breitkrempiger Hut, eine<br />

Umhängetasche, eine<br />

Trinkflasche aus Keramik<br />

und ein Gehstock. Wichtigstes<br />

Zeichen, um auf<br />

sich aufmerksam zu machen,<br />

damit ihn Wegelagerer<br />

verschonen<br />

und um in den<br />

Pilgerherbergen<br />

aufgenommen<br />

zu werden, war<br />

die Jakobsmuschel.<br />

Sie wurde<br />

deutlich sichtbar<br />

an der Kleidung<br />

(meistens am<br />

Hut) oder auf<br />

der Tasche getragen.<br />

Bei den<br />

Ausgrabungen<br />

auf der Südseite<br />

der Marienkirche<br />

im Jahre 1985<br />

wurde das Grab<br />

eines Pilgers aus<br />

dem 15. Jahrhundert<br />

entdeckt, bei<br />

dem die Jakobsmuschel<br />

in Höhe<br />

der Hüfte lag.<br />

Vermutlich hatte<br />

man ihm bei der<br />

Beisetzung seine<br />

Pilgertasche mit ins Grab gegeben.<br />

Einer der bedeutendsten spätmittelalterlichen<br />

Bildhauer Westfalens, der „Meister<br />

von Osnabrück“ schuf mit einer hölzernen<br />

Jakobsstatuette eine besonders anschauliche<br />

Darstellung eines Jakobspilgers.<br />

Das Kunstwerk ist heute im <strong>Osnabrücker</strong><br />

Diözesanmuseum<br />

zu sehen.<br />

Ist Pilgern heute<br />

noch zeitgemäß?<br />

In Deutschland steigerte<br />

die Erzählung von Hape<br />

Kerkeling aus dem Jahre<br />

2006 „Ich bin dann mal<br />

weg“ maßgeblich das Interesse<br />

am Jakobsweg. Das<br />

Buch belegte monatelang<br />

Platz 1 der Bestseller-Listen<br />

und ließ die Zahl der<br />

deutschen Pilgerreisenden<br />

gleich nach seinem Erscheinen<br />

im Jahre 2007 von<br />

8.000 auf 14.000 steigen.<br />

Postadresse: Bierstraße 17/18 49074 Osnabrück<br />

Tel. 0541-750 23 40 Fax 0541-20 20 622<br />

zeitseeing@osnanet.de<br />

www.osnabrueck-stadtfuehrungen.d e<br />

Inh. Renate Frankenberg<br />

Beispielhaft für viele andere Reisende beschrieb<br />

Kerkeling aus seiner Sicht, wie es<br />

einem heutigen Pilger ergeht, wenn er die<br />

Mühsal einer mehrwöchigen entbehrungsreichen<br />

und strapaziösen Wanderung auf<br />

sich nimmt. Inzwischen gibt es eine große<br />

Zahl an weiteren Büchern, die sich mit dem<br />

gleichen Phänomen beschäftigen. Mal sind<br />

es Reiseführer, mal historische Abhandlungen,<br />

mal persönliche Erlebnisberichte.<br />

In ihnen geht es sowohl um die Geschichte<br />

des bekanntesten mittelalterlichen Pilgerweg<br />

Europas als auch um die Frage, was<br />

es heißt, wochenlang freiwillig auf die Annehmlichkeiten<br />

und technischen Möglichkeiten<br />

der modernen Freizeitgesellschaft zu<br />

verzichten, den Launen der Natur ausgeliefert<br />

zu sein und sich mit den Eigenarten<br />

fremder Menschen befassen zu müssen,<br />

mit denen man zufällig zur gleichen Zeit<br />

auf dem Jakobsweg unterwegs oder auf<br />

engstem Raum in den Herbergen zusammen<br />

ist. Für viele macht genau das den besonderen<br />

Reiz einer Pilgerfernwanderung<br />

aus. Ob das im Mittelalter auch so war? | BZ<br />

Holzstatuette des heiligen Jakobs<br />

(Jakobus d.Ä.) aus der Werkstatt<br />

des "Meisters von Osnabrück"<br />

(ca. 1520)<br />

39


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Über welche Steine<br />

stolpern <strong>Osnabrücker</strong>?<br />

Christine Grewe<br />

Christine Grewe ist Mitarbeiterin des Büros für Friedenskultur der Stadt Osnabrück. Zusammen mit ihren<br />

Kolleginnen koordiniert sie verschiedene Projekte aus dem Bereich Interkultur oder Erinnerungskultur,<br />

die den Anspruch an eine Friedensstadt mit Inhalt füllen sollen. Eines dieser Vorhaben geht in diesem<br />

Jahr nun vorerst zu Ende.<br />

OsWi: Was genau sind „Stolpersteine“?<br />

Grewe: Es handelt sich um ein Projekt des<br />

deutschen Künstlers Gunter Demnig, der<br />

die Idee der Stolpersteine bereits in den<br />

1990er Jahren entwickelte. Ziel ist, die Erinnerung<br />

an die Verfolgung, Vertreibung<br />

und Vernichtung der Juden, der Sinti und<br />

Roma, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen,<br />

der Zeugen Jehovas und der Opfer<br />

der Krankenmorde im Nationalsozialismus<br />

lebendig zu erhalten. Um dem Leben<br />

und Leiden dieser Menschen zu gedenken,<br />

werden vor den ehemaligen Wohn- oder<br />

Arbeitsstätten 10x10 cm große Betonquader<br />

in den Boden eingelassen. Oben auf den<br />

Steinen sind Messingplatten angebracht,<br />

auf denen die Grundlebensdaten der Opfer<br />

eingeschlagen sind. Die Steine enthalten<br />

den Namen, das Geburtsdatum, den<br />

Hintergrund und das Schicksal eines jeden<br />

Menschen.<br />

Mittlerweile werden die Stolpersteine<br />

nicht nur in Deutschland verlegt, sondern<br />

europaweit. Gunter Demnig und sein<br />

Team können pro Monat max. 440 Steine<br />

herstellen und verlegen, wobei der Künstler<br />

bis auf einige Ausnahmen alle Steine selbst<br />

verlegt.<br />

Welchen Symbolcharakter haben<br />

Stolpersteine und welche Botschaft<br />

sollen sie der Nachwelt vermitteln?<br />

Grewe: Die Idee hinter diesem Projekt spiegelt<br />

sich im Namen selbst wieder. Dadurch<br />

dass die Steine in den Boden<br />

eingelassen sind, stolpert<br />

man buchstäblich über sie.<br />

Gleichzeitig hält man inne,<br />

beugt sein Haupt nach unten<br />

und zeigt somit Respekt gegenüber<br />

den Opfern und einzelnen<br />

Schicksalen. Die alltägliche<br />

Begegnung mit diesen<br />

Steinen macht uns bewusst,<br />

wie wertvoll die Achtung der<br />

Menschenrechte und die allgemeine<br />

Toleranz in unserer<br />

Gesellschaft ist.<br />

Wie viele Steine gibt es<br />

mittlerweile bei uns in Osnabrück?<br />

Grewe: Das gesamte Projekt ist 2015<br />

auf ca. 55.000 verlegte Steine in 17<br />

europäischen Ländern angewachsen.<br />

Allein in Deutschland beteiligten<br />

sich bislang über 800 Kommunen<br />

an dem künstlerischen Projekt;<br />

Tendenz steigend. Aktuell gibt es<br />

274 Stolpersteine in Osnabrück. Im<br />

April <strong>2016</strong> wird es eine weitere<br />

Verlegung geben.<br />

Wie viel kostet ein Stein<br />

und wie wird er finanziert?<br />

Grewe: Ein Stein liegt mittlerweile bei 120<br />

Euro. Dabei werden die Kosten von Paten<br />

übernommen, welche sowohl aus dem privaten<br />

als auch aus dem öffentlichen Bereich<br />

stammen: Schulklassen, Vereine, Kirchengemeinden,<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Firmen, etc.<br />

Welche Quellen haben Sie<br />

für Ihre Arbeit genutzt<br />

und wer war für die Recherche<br />

zuständig?<br />

Grewe: Wir haben in der<br />

Hauptsache im Niedersächsischen<br />

Landesarchiv<br />

- Standort Osnabrückrecherchiert,<br />

aber auch<br />

zahlreiche Auskünfte aus<br />

auswärtigen Archiven eingeholt:<br />

Hauptstaatsarchiv<br />

Hannover, Bundesarchiv<br />

Berlin, Bundesarchiv<br />

Koblenz, ITS - International Tracing Service<br />

- Bad Arolsen, Bundesarchiv Militärarchiv<br />

Freiburg, Gedenkstätten: Hadamar,<br />

Neuengamme, Lüneburg etc. Die Recherchen<br />

wurden größtenteils in ehrenamtlicher<br />

Arbeit durchgeführt. Teilweise haben wir<br />

bei auswärtigen Recherchen auch den Auskunftsdienst<br />

der Archive genutzt oder die<br />

Arbeit von vor Ort ansässigen, freiberuflichen<br />

Historikern in Anspruch genommen.<br />

Die Rechercheergebnisse werden durch ein<br />

Gremium, das mit Historikern und fachlich<br />

versierten Vertretern des Initiativkreises<br />

Stolpersteine besetzt ist, überprüft. Erst<br />

40


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Christine Grewe © privat / restliche Bilder © Angela von Brill, Stadt Osnabrück<br />

dann werden die Biografien für die Veröffentlichung<br />

und eine Stolpersteinverlegung<br />

freigegeben.<br />

Wie ist die Resonanz der <strong>Osnabrücker</strong><br />

zum Thema Stolpersteine?<br />

Grewe: Unterm Strich haben wir bislang<br />

nur positives Feedback erhalten. Oftmals<br />

erreichten uns so viele Anfragen bezüglich<br />

der Übernahme von Patenschaften,<br />

dass die zukünftigen Paten teilweise zwei<br />

bis drei Jahre auf die nächste Verlegung<br />

warten mussten. Diese Paten sind dann<br />

u.a. auch verantwortlich für die Pflege<br />

der Steine, was bislang reibungslos funktioniert.<br />

Insbesondere bei jungen Menschen findet<br />

das Projekt großen Anklang, angeregt<br />

durch Schule oder Studium. Aber auch die<br />

ausführliche Medienberichterstattung<br />

über jeden verlegten Stein hat das historische<br />

Bewusstsein der <strong>Osnabrücker</strong> weiter<br />

gefördert.<br />

Aber warum geht<br />

das Projekt nun zu Ende?<br />

Grewe: Als wir das Projekt hier in Osnabrück<br />

gestartet haben, konnten wir auf<br />

sehr viele bereits recherchierte<br />

Ergebnisse zurückgreifen. Die<br />

Stadt hat in den 1980er Jahren<br />

eine Studie zur Geschichte der<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Juden in Auftrag<br />

gegeben, worin die Einzel-<br />

schicksale sehr umfassend erforscht<br />

und zusammengetragen wurden. Des<br />

Weiteren hatten wir zu dem Zeitpunkt<br />

bereits Zugriff auf die Lebensläufe von<br />

Euthanasieopfern und <strong>Osnabrücker</strong><br />

Sinti. Es fand ein enormer Forschungsschub<br />

statt, insbesondere in Hinblick auf<br />

Deserteure und politisch Verfolgte, aber<br />

auch bezüglich anderer Opfergruppen.<br />

Es haben sich im Laufe der Zeit immer<br />

wieder neue Quellenbestände aufgetan,<br />

deren Sichtung nun weitestgehend abgeschlossen<br />

ist. Dennoch lassen sich leider<br />

nicht alle Schicksale so weit recherchieren,<br />

dass die Verlegung eines Stolpersteins<br />

in Frage kommt. Daher wird dieses<br />

Projekt <strong>2016</strong> vorerst für uns hier in Osnabrück<br />

enden.<br />

Wir behalten uns allerdings vor, bei neuen<br />

relevanten Rechercheergebnissen jederzeit<br />

auf die Stolpersteine zurückzukommen,<br />

soweit der Künstler Gunter Demnig<br />

dann noch das Projekt weiterführt<br />

und Steine produziert. Im Übrigen steht<br />

jeder einzeln verlegte Stein symbolisch<br />

für zahlreiche andere Opfer, dessen Geschichte<br />

wir (bisher) nicht kennen. | AW<br />

Gratis-<br />

Zustellservice!<br />

Die nächste Ausgabe von<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“<br />

erscheint im Juni <strong>2016</strong>.<br />

Nicht verpassen und für unseren<br />

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und unverbindlich online anmelden<br />

unter:<br />

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osnabruecker-wissen<br />

.de<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss:<br />

20. Mai <strong>2016</strong><br />

redaktion@osnabruecker-wissen.de<br />

Telefon: 0541 / 440220 03<br />

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STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Ortsnamen im <strong>Osnabrücker</strong> Land (6)<br />

Was trieb Biso in Bissendorf?<br />

Einen Bissen für Papa, einen Bissen für Mama, einen Bissen für Biso... Moment, wer mag das gewesen<br />

sein? Und was hat er mit dem Namen Bissendorf zu tun? Seine Spuren führen zum Sonnensee.<br />

Wer heute Bissendorf besucht, findet im<br />

Nordosten der Dionysiuskirche ein kleines<br />

weiß verputztes Lehm-Fachwerkhaus. Es<br />

ist vermutlich als Rest einer ehemaligen<br />

großräumigen Wohn- und Wehranlage<br />

aus dem 11. Jahrhundert stehen geblieben.<br />

Dieses so genannte „Haus Bissendorf“<br />

kann als Keimzelle des heutigen Ortes angesehen<br />

werden. Bei den 2011 bis 2012 dort<br />

durchgeführten Ausgrabungen fanden<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Archäologen heraus, dass der<br />

alte Ortskern mindestens seit dem 8. Jahrhundert<br />

kontinuierlich besiedelt gewesen<br />

ist - und die Geschichte Bissendorfs somit<br />

in die Zeit fällt, als Osnabrück gegründet<br />

wurde. Der Name „Bissendorf“ wird<br />

erstmals 1160 urkundlich erwähnt. Der<br />

Name des Adelsgeschlechts der Ritter von<br />

Bissendorf taucht dann 1182 auf. Sie sollen<br />

sich nach dem Ort benannt haben, und der<br />

lautete damals Bissenthorp. Aus derselben<br />

Zeit ist der Bau der steinernen Saalkirche<br />

mit Turm überliefert. Sie wurde nach ihrem<br />

Schutzheiligen Dionysius benannt.<br />

Woher kommt nun<br />

der Name Bissendorf?<br />

Leicht nachvollziehbar ist, dass es sich<br />

hier um eine Siedlung handelt. Die<br />

Bedeutung des Grundworts „-dorf“,<br />

entwickelte sich aus thorp, thorpe und<br />

dorp(e), wie der Heimatforscher Hermann<br />

Jellinghaus schreibt. Daraus<br />

lässt sich ableiten, dass bereits bei der<br />

Entstehung des Ortsnamens eine Ansiedlung<br />

vorhanden war. Den Überlieferungen<br />

nach wohnte eine Gruppe<br />

verwandter Menschen im „Tal des Sonnenbachs“,<br />

also am heutigen Sonnensee. Das<br />

Bestimmungswort des Ortsnamens mit der<br />

Form „Bis(s)en-„ weist auf einen schwach<br />

flektierten Personennamen hin. Nach den<br />

Recherchen der Ortsnamens-Forscherin<br />

Dr. Kirstin Casemir ist dieser Name mehrfach<br />

in alter Zeit bezeugt. So lebte schon im<br />

5. Jahrhundert in Thüringen ein Herzog<br />

Biso und im 9. Jahrhundert der Paderborner<br />

Bischof mit eben diesem Namen. Es<br />

ist aber wohl auszuschließen, dass es hier<br />

verwandtschaftliche Beziehungen gab, da<br />

Bissendorf über eine Eigenkirche verfügte,<br />

die im Bistum Osnabrück lag.<br />

Die Bedeutung dieses althochdeutschen<br />

Rufnamens ist bis heute nicht eindeutig geklärt.<br />

Die Vermutung liegt aber nahe, dass<br />

ein Mann namens Bis(s)o in dieser Sippschaft<br />

tonangebend war. Somit haben wir<br />

es in Bissendorf mit der „Siedlung des Biso“<br />

zu tun. | EE<br />

Bilder © Ebba Ehrnsberger<br />

42


ESSEN & TRINKEN<br />

Die Besten köche<br />

der<br />

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Christian Meijer beim kochen © Jana Lange, jana-fotografiert.de / Bild Christian Meijer © medienpark-ankum.de<br />

Wer kocht mit Lakritztagestes & tasmanischem Bergpfeffer?<br />

In der neuen Rubrik „Die besten Köche der Region“ verraten <strong>Osnabrücker</strong><br />

Profi-Köche ab sofort ihre persönlichen Lieblingsrezepte, regionale<br />

Geheimtipps und ihr reichhaltiges Expertenwissen. Den Anfang macht<br />

Christian Meijer, der als erster auch seinen Nachfolger für die kommende<br />

Juni-Ausgabe von <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> nominieren kann.<br />

Christian Meijer ist vielen <strong>Osnabrücker</strong>n<br />

aus der Sendung „Wat cookst du?“ bekannt.<br />

Seit dem Beginn seiner Lehre mit 15 Jahren<br />

kochte Meijer unter anderem auf dem<br />

Kreuzfahrtschiff „MS Hanseatic“ oder<br />

als Experte für Kräuter auf Schloss Ippenburg.<br />

Nach weiteren Stationen im Ess-<br />

Theater oder im Walhalla sowie als Leiter<br />

von zahlreichen Seminaren zum Thema<br />

Kochen und Kräuter hat der 42-Jährige<br />

jetzt im See+Sporthotel Ankum die Möglichkeit,<br />

seine Passion für Kräuter neu zu<br />

präsentieren: „Dadurch, dass die Kräutergärtnerei<br />

Zierleyn in Nordhorn in unserem<br />

Familienbesitz ist, beschäftige ich mich<br />

schon seit vielen Jahren mit Hunderten<br />

von außergewöhnlichen Kräutern, wie z. B.<br />

Zitronenverbene, Lakritztagetes oder dem<br />

tasmanischen Bergpfeffer“, erklärt Meijer<br />

seine Leidenschaft und ergänzt: „Kräuter<br />

gehören für mich einfach zum Kochen<br />

dazu und ich hoffe, die Gäste in Ankum<br />

werden sie genauso lieben wie ich!“ | MJ<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Die Zitronenverbene<br />

(lat. Aloysia citrodora)<br />

Sie zählt zu der Familie der Eisenkrautgewächse<br />

(Verbenaceae). Sie wächst<br />

als ausdauernder und Laub werfender<br />

Strauch auf eine Größe von bis zu zwei<br />

Metern heran, ursprünglich in Südamerika,<br />

aber auch in den gemäßigten Klimazonen<br />

Europas. In allen Pflanzenteilen<br />

sind verschiedene ätherische Öle enthalten,<br />

deren frischer Duft an Zitrone und<br />

andere Zitrus-Aromen erinnert. In der<br />

Küche lassen sich ihre Blätter für Salate,<br />

zu Fleisch- und Pilzgerichten, aber auch<br />

für Süßspeisen wie Obstsalate, Pudding<br />

oder Speiseeis verwenden.<br />

Rezept für 4 Personen:<br />

Gebratenes Steinbeißerfilet<br />

auf Kartoffel-Rucola-Gemüse mit<br />

Macadamia-Limonen-Pesto<br />

Der Steinbeißer:<br />

800 - 1.000g Steinbeißerfilet, 100g Butter,<br />

50 ml Limonenöl, Zitronenverbene oder<br />

Zitronenmelisse, Salz, Pfeffer<br />

Limonenöl erhitzen und den Steinbeißer in<br />

ca. 100g große Stücke schneiden. Pro Stück<br />

ca. 3 Blätter von der Zitronenverbene oder<br />

–melisse auf den Fisch legen. Mit Salz und<br />

Pfeffer würzen. Den Fisch gleichmäßig scharf<br />

anbraten, dann auf kleiner Stufe ziehen<br />

lassen und Butterflocken hinzugeben.<br />

Das Kartoffel-Rucola-Gemüse:<br />

500g Drillinge (z.B. Risoleekartoffeln), 500g<br />

Rucola, 1 gelbe Paprika, 200g Kirschtomaten, 3<br />

Stangen Zwiebellauch, 10-15g frischen Majoran,<br />

Salz, Pfeffer und Olivenöl<br />

Die Kartoffeln (ganz, mit Schale) kochen, abkühlen<br />

lassen und halbieren. Paprika würfeln,<br />

Kirschtomaten halbieren, Zwiebellauch in Streifen<br />

schneiden. Pfanne mit Olivenöl erhitzen,<br />

dann Kartoffeln, Majoran und das vorbereitete<br />

Gemüse hinzugeben und alles schön durchschwenken.<br />

Ca. 1 Minute vor dem Anrichten den<br />

Rucola untergeben, mitschwenken und würzen.<br />

Das Pesto:<br />

300g Macadamia Nüsse, 5 Kirschtomaten, 3<br />

Stangen Frühlingslauch, 500 ml Limettenöl, 50ml<br />

Pflanzenöl, 50ml Olivenöl, 1 TL Ingwer-Trauben-Essig,<br />

150g Parmesan, Salz, ca. 5 g japanischer<br />

Wasserpfeffer<br />

Macadamia Nüsse sowie Kirschtomaten mit dem<br />

japanischen Wasserpfeffer und Lauch farblos<br />

anschwitzen, abkühlen lassen. Öl und Essig hinzugeben<br />

und grob pürieren. Jetzt den grob geriebenen<br />

Parmesan untergeben und salzen. Mit Öl<br />

kann die Festigkeit des Pestos variiert werden.<br />

Nominierung von Christian Meijer für die nächste Ausgabe:<br />

Carsten Dierker, Restaurant zum Forellental in Hagen a.T.W.<br />

43


Wer reinigt täglich 35.000 Kilo Wäsche?<br />

Als eines der erfolgreichsten <strong>Osnabrücker</strong> Familienunternehmen von Eduard und Maria Glosemeyer<br />

1954 in Voxtrup gegründet wurde, befand sich ihre Wäscherei noch in einem umgebauten Schuppen.<br />

Die Waschmaschinen wurden mit Kohle beheizt und die Wäschestücke mit dem Fahrrad ausgeliefert.<br />

Seit 1988 befindet sich das Unternehmen an der Südstraße in Osnabrück.<br />

In Hygienefachbetrieben ist es üblich<br />

und notwendig, Schmutzwäsche von<br />

der sauberen Wäsche räumlich zu<br />

trennen. Aus diesem Grund befindet<br />

sich in der Wäscherei eine „Schmutzseite“<br />

und eine „saubere Seite“. Die<br />

sogenannten Durchlademaschinen<br />

können auf der einen Seite schmutzig<br />

beladen werden – auf der anderen<br />

Seite kommt die saubere Wäsche<br />

-Anzeige-<br />

wieder raus. Zudem erledigen „Waschstraßen“<br />

mit mehreren aneinander<br />

gebauten Maschinen die Vorwäsche,<br />

Klarwäsche und das anschließende<br />

Spülen.<br />

Was passt in Osnabrücks<br />

größte Waschmaschine?<br />

Im Textil-Service Glosemeyer gibt es<br />

heute keine haushaltsüblichen Waschmaschinen<br />

mehr. Die kleinste Maschine<br />

ist für immerhin 30 Kilo Wäsche ausgelegt,<br />

die größte lässt sich sogar mit 200<br />

Kilo beladen.<br />

In der Waschstraße, die mit 1.200 kg<br />

beladen wird, passiert der Waschgang<br />

automatisch, sodass alle zwei Minuten<br />

75 kg Wäsche nachgeladen werden. Die<br />

Waschstraße ist 18 m lang, hat einen<br />

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44


HINTER DEN KULISSEN<br />

Durchmesser von 2,50 m und umfasst<br />

16 einzelne Kammern. Glosemeyer verwendet<br />

ein spezielles Waschmittel, das<br />

keine Zusatzstoffe enthält, weil diese erst<br />

bei Bedarf separat zugegeben werden.<br />

Das Unternehmen gebraucht pro Kilogramm<br />

Wäsche 4,5 – 6 Gramm Waschmittel.<br />

In Relation zur Haushaltswäsche<br />

ist dies allerdings wenig, denn eine<br />

übliche Maschine braucht ungefähr 20<br />

Gramm. Auch beim Wasserverbrauch<br />

ist die Großwäscherei nachhaltiger: Bei<br />

Glosemeyer werden drei bis fünf<br />

Liter Wasser pro Kilo Wäsche,<br />

in einer Haushaltsmaschine<br />

15 bis 20 Liter pro Kilo<br />

Wäsche benötigt.<br />

Warum<br />

brauchen<br />

Wäschestücke<br />

Barcodes?<br />

Glosemeyer reinigt<br />

rund 35.000 Kilo Wäsche<br />

am Tag – für ca. 700<br />

Kunden aus allen Bereichen.<br />

„Überall und in jedem Bereich<br />

des Lebens gibt es Wäsche“,<br />

sagt Burkhard Glosemeyer und verweist<br />

auf Hotels, Krankenhäuser, Fleischereien,<br />

Apotheken, Autowerkstätten,<br />

Gaststätten, Altenheime,<br />

Rettungssanitäter, Straßenbauer oder<br />

Steinmetze. Das Unternehmen arbeitet<br />

Am Tag verlassen<br />

100.000 Wäschestücke<br />

das Haus Glosemeyer!<br />

mit sogenannter „Leasingwäsche“. Ungefähr<br />

90% der Wäsche ist hauseigen<br />

und wird an die Kunden verliehen.<br />

Damit es zu keinen Verwechslungen<br />

kommt, ist die Mietwäsche mit einem<br />

Transponder bzw. Barcode versehen.<br />

Bettwäsche, Tischdecken oder Servietten<br />

kommen vom Kunden zurück -<br />

im direkten Austausch werden neue<br />

Stücke angeliefert. Jeder Kunde wird<br />

aus einem Wäschepool bedient, um<br />

den schnellstmöglichen Wechsel, aber<br />

auch Anpassungen und Reparaturen<br />

zu ermöglichen. So verlassen jeden<br />

Tag über 100.000 einzelne Wäschestücke<br />

das Haus. Das bedeutet: Saubere<br />

Wäsche wird gebracht, schmutzige<br />

Wäsche wird abgeholt. Anhand der<br />

Barcodes kann erkannt werden, wann<br />

die Wäsche in welchem Zustand ein-,<br />

beziehungsweise ausgeliefert, wurde.<br />

Auch Privatwäsche, beispielsweise aus<br />

Seniorenheimen, wird lückenlos kontrolliert.<br />

Jede einzelne Socke, Jacke, Hose<br />

etc. erhält ihren eigenen<br />

Code.<br />

| FW<br />

Glosemeyer GmbH & Co. KG<br />

Textil-Service<br />

Südstraße 39<br />

49084 Osnabrück<br />

Telefon: 0541 / 770 7 80<br />

www.glosemeyer.de<br />

45


- Anzeigensonderseite -<br />

Wann kommt Rettung aus der Luft?<br />

Allein 146 Landungen von Rettungshubschraubern gab es im Jahr 2015<br />

am Klinikum Osnabrück. Täglich sind Piloten, Ärzte und Luftrettungshelfer<br />

auch in der Luft im Einsatz, um besonders schwer verletzten Menschen<br />

schnellstmöglich helfen zu können. Dafür gibt es am Klinikum sogar einen<br />

richtigen kleinen Flughafen mit Flutlicht für Nachtflüge, einer Wetterstation,<br />

einem Windmesser, besonderem Streusalz gegen Glätte und einer kleinen<br />

Flughafenfeuerwehr, die in einen großen Metallschrank passt.<br />

An derzeit 92 Standorten in Deutschland sind Rettungshubschrauber<br />

stationiert. Da es in Osnabrück<br />

selbst keinen Standort gibt, sind hier hauptsächlich<br />

die drei nächstgelegenen Hubschrauber „Christoph<br />

Westfalen“ aus Greven, „Christoph Europa 2“<br />

aus Rheine und „Christoph <strong>13</strong>“ aus Bielefeld sowie<br />

der zusätzliche Transporthubschrauber „Christoph<br />

4“ aus Hannover im Einsatz. Nicht nur diese<br />

vier, sondern alle Rettungshubschrauber heißen<br />

„Christoph“: Der Name leitet sich vom Schutzheiligen<br />

Christophorus ab, der die Menschen vor einem<br />

unvorbereiteten Tod bewahren soll. Daher ist er<br />

auch der Schutzpatron von Seefahrern, Reisenden,<br />

Lastenträgern, Kraftfahrern und Luftschiffern.<br />

Die gängigsten Maschinen vom Typ BK 170 und<br />

EC <strong>13</strong>5 haben einen Einsatzradius von jeweils 50<br />

bis 70 km um ihren Standort herum. Aber alle haben<br />

eine Reichweite von mindestens 500 km und<br />

erreichen ihre Ziele mit 220 Stundenkilometern<br />

per Luftlinie - ohne Staus und rote Ampeln. Alle<br />

Rettungshubschrauber haben heute zwei Turbinen<br />

und sind damit deutlich sicherer und trotzdem<br />

leiser als die früheren Modelle des Typ Bell UHD,<br />

welche nach ihrem Fluggeräusch auch „Teppichklopfer“<br />

genannt wurden. Jeder Ort auf der Landkarte<br />

kann mit den Hubschraubern viel schneller<br />

als ‚nur‘ mit Blaulicht und Martinshorn erreicht<br />

werden<br />

Symbol © teracreonte, Fotolia.de ; Hubschrauberbilder © Silvia Kerst, Klinikum Osnabrück<br />

46


SPORT & GESUNDHEIT<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Die größten Betreiber von Rettungshubschraubern<br />

in Deutschland<br />

1. Der Allgemeine Deutsche Automobil<br />

Club ADAC betreibt 55 Hubschrauber an<br />

37 Luftrettungsstationen, eine davon in<br />

den Niederlanden sowie eine in Österreich.<br />

Zusammen fliegen sie mehr als 54.062 Rettungseinsätze<br />

pro Jahr.<br />

2. Die DRF-Luftrettung hat derzeit 31 Standorte,<br />

zwei davon in Österreich, mit rund 50<br />

Hubschraubern. 2015 wurden damit 38.653<br />

Einsätze geflogen. Dafür sind hier rund 160<br />

Piloten, 300 Rettungsassistenten und 80<br />

Techniker im Dienst.<br />

3. Aktuell fliegen 16 Zivilschutz-Hubschrauber<br />

an zwölf Stationen verwaltet durch das<br />

Bundesamt für Bevölkerungsschutz und<br />

Katastrophenhilfe vom Bundesinnenministerium.<br />

Seit Beginn der organisierten<br />

Luftrettung in Deutschland 1971 wurden so<br />

insgesamt rund 1,8 Millionen Rettungseinsätze<br />

geflogen; mehr als ein Drittel davon<br />

durch die Piloten der Bundespolizei.<br />

Wie sind Rettungs-<br />

Helicopter ausgestattet?<br />

Die Hubschrauber werden hauptsächlich<br />

bei Unfällen angefordert,<br />

bei denen es viele Verletzte oder weite<br />

Wege gibt. Aber auch wenn die Patienten<br />

eine schnelle Behandlung von Fachärzten<br />

benötigen, wie bei einem Schlaganfall.<br />

Oder bei Erkrankungen, die einer<br />

speziellen Behandlung in einer Fachklinik<br />

bedürfen, wie etwa Verbrennungen.<br />

Neben diesen Primäreinsätzen werden<br />

auch Sekundäreinsätze geflogen, bei denen<br />

Patienten von einem Krankenhaus in ein<br />

anderes gebracht werden. Weitere Aufträge<br />

wie Suchflüge, lebenswichtige Transporte<br />

von Spenderorganen oder Blutkonserven,<br />

gehören ebenfalls dazu. Für diese Sekundäreinsätze<br />

werden seit den 1990er<br />

Jahren immer häufiger besondere<br />

Intensiv-Transporthubschrauber<br />

eingesetzt. Sie sind<br />

etwas größer und haben so<br />

mehr Platz für die Ausrüstung.<br />

So kann beispielsweise<br />

eine komplexe Beatmung eines<br />

Patienten in der Luft lückenlos<br />

weitergeführt werden.<br />

Die medizinische Ausstattung der<br />

einzelnen Hubschrauberstandorte unterscheidet<br />

sich zum Teil deutlich. Alle haben<br />

jedoch eine Basisausstattung, die mit der<br />

eines Notarztwagens am Boden vergleichbar<br />

ist.<br />

In<br />

vielen<br />

Hubschraubern<br />

kann ein Brutkasten mitgeführt werden.<br />

Auch technische Rettungsmittel wie<br />

Rettungswinden, Fixtausysteme zur Bergrettung,<br />

Stehhaltegurtsysteme oder Hilfsgeräte<br />

zur Wasserrettung dienen mancherorts<br />

der Erweiterung des Einsatzspektrums.<br />

An Bord sind außerdem natürlich die<br />

Piloten, die von der jeweiligen Organisation<br />

gestellt werden, die die Hubschrauberstation<br />

betreibt. Das sind am häufigsten<br />

der Allgemeine Deutsche Automobil<br />

Club ADAC, die DRF-Luftrettung und<br />

das Bundesministerium des Innern. Die<br />

Rettungshelfer kommen meist von den<br />

örtlichen Rettungsdiensten, wie Feuerwehren<br />

oder Rettungsverbänden. Die<br />

Ärzte arbeiten normalerweise<br />

in Krankenhäusern und<br />

Kliniken rund um<br />

den Einsatzstandort,<br />

wie ihre Kollegen<br />

am Boden.<br />

Sie werden aber<br />

speziell aus- und<br />

fortgebildet, um ein<br />

bis zweimal im Monat<br />

ihre 24 Stunden-Schicht<br />

im Hubschrauber absolvieren<br />

zu können. Deswegen ist es auch nicht<br />

verwunderlich, dass eine Flugminute weit<br />

mehr als 100 € kostet. | MJ<br />

Klinikum Osnabrück GmbH<br />

Am Finkenhügel 1 · 49076 Osnabrück<br />

Telefon: : 0541 405 0 · Fax: 0541 405 4997<br />

E-Mail: info@klinikum-os.de<br />

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47


Welche Tiger<br />

tragen Schutzhelme?<br />

Stille. Plötzlich ertönt aus den Lautsprechern „Eye of the Tiger“. Das passt - nicht nur zum Songtitel,<br />

sondern zum ganzen Ambiente der Sportanlage Atter. Es knistert förmlich in der Luft. Die<br />

Menge jubelt, als die Mannschaft einläuft. Mit ihren Trikots taucht sie den Rasen in ein knalliges<br />

Orange. „14:00 Uhr. Kickoff der Osnabrück Tigers!“, hallt die Stimme des Kommentators über den<br />

Platz. Der Punter schießt den Ball, mehr als 1.000 Zeugen verfolgen die Flugbahn atemlos. Der<br />

gegnerische Spieler wird gestoppt. Das Spiel beginnt.<br />

Faszination American Football.<br />

Nicht nur die zunehmende Anzahl<br />

der Vereine, sondern auch<br />

die steigenden Zuschauerzahlen<br />

des Jahresereignisses Superbowl<br />

zeigen, dass das Interesse an<br />

dieser Sportart immer weiter<br />

wächst. Wer ein Spiel besucht<br />

hat, versteht, dass es sich hierbei<br />

nicht nur um ein einmaliges Erlebnis,<br />

sondern um ein Lebensgefühl<br />

handelt. Der Grundstein<br />

für das erste Spiel der Tigers<br />

wurde 1999 gelegt. Damals setzen<br />

sich Thomas und Sladana<br />

Krätzig, Nik Soupidis und Jovica<br />

Stojceski zusammen und<br />

beschlossen eine neue Mannschaft<br />

aufzubauen. Nach kurzer<br />

Vorbereitungsphase spielten die<br />

Osnabrück Tigers im Jahr 2000<br />

ihre erste Saison.<br />

Der nächste Spielzug. Die Mannschaften<br />

stehen sich gegenüber.<br />

Wie Tiger in der Wildnis beobachten<br />

sie das gegnerische Team<br />

Bilder Tigers © Rudolf Lüttecke / Helm © bertys30, fotolia.de / Icon Football © teploleta, fotolia.de<br />

48


SPORT & GESUNDHEIT<br />

und legen danach ihre<br />

Taktik und die genauen,<br />

vorher einstudierten Spielzüge aus.<br />

Das Leder-Ei fliegt, die Helme der<br />

Tiger donnern aufeinander, die Ausrüstungen<br />

scheppern gegeneinander.<br />

„Hier muss jeder seinen Job perfekt<br />

machen, nur so führt jeder einzelne<br />

Spielzug zum Erfolg“ erklärt Nils Sundermann,<br />

ein Spieler der Osnabrück<br />

Tigers.<br />

In den nun 16 Seasons brachte es das<br />

Team auf 14 Winning-Seasons (eine<br />

Saison mit mehr Siegen statt Niederlagen),<br />

4 Perfect-Seasons (komplette<br />

Saison ungeschlagen), 6 Meisterschaften<br />

und 4 Vizemeisterschaften. Zwei<br />

Mal gewannen sie den LEO-Award,<br />

den Preis für die beste Mannschaft<br />

Osnabrücks. Sportchef Jovica Stojceski<br />

erklärt, was die Mannschaft auszeichnet:<br />

„Es gibt keine Stars, das Team ist<br />

der Star.“<br />

Zwei Quarter (24 Minuten) sind nun<br />

gespielt. „Halbzeit für die Teams“ ertönt<br />

es wieder aus den Lautsprechern.<br />

Lange Schlangen bilden sich vor dem<br />

Essens-Wagen und die ersten Fans verschlingen<br />

Burger und Steaks. Der Geruch<br />

von süßlichem Popcorn liegt über<br />

den Tribünen. Die Sweet Tigers, die<br />

Cheerleader der Mannschaft, fliegen<br />

am Spielfeldrand durch die Luft und<br />

zeigen ihre Choreographien.<br />

Die Fans jubeln. „Sieg für die Osnabrück<br />

Tigers! Was für ein grandioses<br />

Spiel“, schallt es über das Gelände.<br />

Die Menge verlässt langsam den<br />

Schauspielplatz. Das Team hat sich im<br />

Huddle, der Versammlung der Spieler,<br />

zusammengefunden und gibt eine erste<br />

Stellungnahme zum Spiel ab. „Nun<br />

gilt die 24 Stunden-Regel“, erläutert<br />

Nils Sundermann, „man darf sich 24<br />

Stunden freuen oder ärgern, danach<br />

bereitet man sich auf das nächste Spiel<br />

vor“. In der emotionalen Runde wird<br />

nochmals an den Teamgedanken und<br />

den Zusammenhalt aller erinnert. Die<br />

letzten Worte des Quarterbacks durchdringen<br />

die Stille auf dem Rasen: „We<br />

are one family.“ | GS<br />

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Panorama Springstationen © Thomas Hellmann // Janne Friederike Meyer © Stefan Lafrentz // Big Band © Johannes M. Langendorf // Gruppenfoto © Mark gr. Feldhaus // Knabstrupper © Marion Flemming, Fotolia.de<br />

In welchem Land werden<br />

große Dalmatiner geritten?<br />

Auch in diesem Jahr wird Hagen am Teutoburger<br />

Wald wieder zum Mekka des internationalen Reitsports. Als Partnerland<br />

präsentiert sich das ebenfalls pferdeverrückte und von den angeblich<br />

glücklichsten Menschen Europas bewohnte Nachbarland Dänemark.<br />

Horses & Dreams <strong>2016</strong> bietet damit<br />

einmal mehr die Gelegenheit, in die<br />

kulturellen Besonderheiten eines<br />

Gastlandes einzutauchen. Im dänischen<br />

Dorf gibt's landestypische<br />

Musik und kulinarische<br />

Spezialitäten wie „Smørrebrød“<br />

und Legosteine zum<br />

Selberbauen. Außerdem sind<br />

die „Flying Superkids“<br />

aus Århus mit einer<br />

packenden Show aus<br />

Akrobatik, Tanz,<br />

Gesang und weiteren<br />

wilden Sprüngen zu<br />

Gast. Unsere Redaktion hat sich einmal<br />

etwas näher mit dem Partnerland Dänemark<br />

beschäftigt und ist auf einige wissenswerte<br />

Facts gestoßen: Bereits seit dem<br />

16. Jahrhundert gehören die aus Dänemark<br />

stammenden „Knabstrupper“ zu den Lieblingspferden<br />

der europäischen Kaiser und<br />

Könige. Ihre sehr auffällige gepunktete<br />

Tigerscheckung lässt sie aussehen wie übergroße<br />

Dalmatinerhunde. Sie werden heute<br />

meist in der Hohen Schule eingesetzt und<br />

gehen auf Züchtungen der weltberühmten<br />

dänischen Frederiksborger auf dem Gut<br />

Knabstrup zurück. Damals wie heute ist<br />

es selbst für den Hochadel noch etwas sehr<br />

Seltenes und Besonderes, einen großen<br />

Dalmatiner zu besitzen und zu reiten.<br />

Aber auch „Drahtesel" werden von Dänen<br />

sehr gerne zur Fortbewegung genutzt -<br />

kein Wunder, denn es gibt im Land keinerlei<br />

nennenswerte Steigungen. Mit 4,2 Millionen<br />

Fahrrädern gibt es dort über doppelt so viele<br />

wie Autos. Nachvollziebar, dass über<br />

die Hälfte der Dänen zur Arbeit<br />

radelt, wo sie im Schnitt ganze<br />

vier Tassen Kaffee pro Tag<br />

trinken - Platz drei weltweit!<br />

Dänemark ist eine der letzten<br />

Monarchien auf der Erde und die älteste<br />

in Europa - übrigens<br />

existiert die dänische Flagge<br />

schon seit 1219 und ist damit<br />

auch die älteste auf der<br />

ganzen Welt. | RED<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

DKB-RIDERS TOUR <strong>2016</strong><br />

Seit über 14 Jahren ist der Hof Kasselmann<br />

in Hagen a.T.W. eine feste<br />

Adresse im professionellen internationalen<br />

Reitsportkalender: Vom 20. bis 24.<br />

April <strong>2016</strong> findet hier wieder der offizielle<br />

Auftakt der DKB-Riders Tour <strong>2016</strong> statt.<br />

Als Verteidigerin des „Rider of the Year“-<br />

Titels 2015 geht die Hamburgerin Janne<br />

Friederike Meyer an den Start.<br />

Sie und die anderen Weltklasse<br />

Spring- und Dressurreiter werden<br />

auf dem Hof Kasselmann das erste<br />

Mal in diesem Jahr im Freien antreten und<br />

das Turnier auch als Vorbereitung auf die<br />

Olympischen Spiele in Rio de Janeiro im<br />

August <strong>2016</strong> nutzen.<br />

WER IST NOCH ZU GAST?<br />

Unter dem Motto „WIR L(I)EBEN DIE<br />

MUSIK“ wird am Samstag, 23. April, die<br />

Big Band der Bundeswehr nach ihrenAuftritten<br />

in Moskau, New York, Oslo, Madrid,<br />

Kapstadt, Rio de Janeiro und Berlin<br />

auch in Hagen am Teutoburger Wald ein<br />

Benefizkonzert für den Reit-Sport-Club<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Land e.V. geben.<br />

Die insgesamt 26 Berufssoldaten des<br />

Orchesters werden dafür sowohl aktuelle<br />

und bekannte Hits, aber auch Titel aus Swing,<br />

Rock und Pop live präsentieren. Das ca. 8<br />

Tonnen schwere Equipment bewegen zusätzlich<br />

Bühnentechniker, meist junge Zeitsoldaten<br />

mit elektrotechnischen Vorkenntnissen,<br />

zivile Kraftfahrer, Tonmeister, Veranstaltungsmeister<br />

und Lichttechniker. Seit der<br />

Gründung vor 45 Jahren im rheinischen<br />

Euskirchen spielte das Orchester bereits über<br />

17 Millionen Euro für wohltätige Zwecke<br />

ein. Die aktuelle Schirmherrin des Projekts<br />

ist Bundesverteidigungsministerin Dr.<br />

Ursula von der Leyen, die dafür wieder<br />

in Hagen a.T.W. zu Gast sein wird.<br />

51


SPORT & GESUNDHEIT<br />

Wann wurden Fußlümmel zu Volkshelden?<br />

Woche für Woche ziehen die Fußballstadien zehntausende begeisterter Fans an. Vor 100 Jahren sah das<br />

völlig anders aus. Auch in Osnabrück wurden Freunde des runden Leders als „Fußlümmel“ oder Träger der<br />

„englischen Krankheit“ beschimpft. In seinem Buch „Fußlümmel und Lila-Weiße“ beschreibt Heiko Schulze<br />

die Geschichte des <strong>Osnabrücker</strong> Fußballs, die im späten 19. Jahrhundert begann.<br />

Bilder: Bernhard Lanfer/VfL-Museum<br />

1899 wurde einer der Vorgängervereine<br />

des VfL gegründet, doch bis die neue<br />

Sportart die Massen begeisterte, dauerte<br />

es noch Jahrzehnte. Wie schwierig<br />

dieser Weg war, zeigt Schulzes Hauptquelle,<br />

ein Band mit Aufzeichnungen<br />

des späteren Lehrers Friedel Hunecke.<br />

Wer war mit dem Fußball<br />

„passionabel verwachsen“?<br />

Friedel Hunecke wurde am 3. März<br />

1898 in der Großen Straße geboren.<br />

Erst sechs Tage später erschien sein<br />

Vater, der Friseur Georg Hunecke, auf<br />

dem Standesamt und vermeldete, dass<br />

seine Frau Elisabeth einen Sohn geboren<br />

habe. Aus Friedel wurde ein begeisterter<br />

Sportler, der zwischen 1918 und<br />

1968 die Entwicklung des Fußballs in<br />

der Region entscheidend prägte.<br />

„Mit 6 Jahren erlernte ich bereits<br />

das Schwimmen und besuchte jahrelang<br />

täglich das <strong>Osnabrücker</strong><br />

Hallenschwimmbad. Neben dem<br />

Schwimmsport begeisterte mich das<br />

Fußballspiel, das zwar zu damaliger Zeit<br />

von der breiten Masse des Volkes als rohes<br />

Spiel verpönt war“, schrieb Hunnecke<br />

in seinen Notizen, die über den Hagener<br />

Heimatforscher Rainer Rottmann<br />

zu Bernhard Lanfer, einem der Leiter<br />

des VfL-Museums, und schließlich zu<br />

Heiko Schulze gelangten.<br />

Huneckes Vater schenkte seinem Sohn<br />

zu Weihnachten 1908 das erste Paar<br />

Fußballschuhe. Doch Jugendmannschaften<br />

gab es nicht. Auch sechs Jahre<br />

später war es Friedel und seinen Kameraden<br />

noch streng verboten, einer Vereinsmannschaft<br />

beizutreten, da sonst<br />

der Ausschluss aus der Schule drohte.<br />

Anfang 1919 traf sich Hunecke mit<br />

anderen Kriegsheimkehrern im Kaiser-Cafe<br />

am Nikolaiort und gründete<br />

die „<strong>Osnabrücker</strong> Sportvereinigung“.<br />

Nachdem diese sich 1920 dem <strong>Osnabrücker</strong><br />

Turnverein anschloss, begann<br />

Huneckes erfolgreichste Zeit. Als Mittelläufer,<br />

eine Position die vielen besser<br />

als Vorstopper bekannt sein dürfte,<br />

sorgte er in der noch jungen Szene für<br />

Aufsehen.<br />

Im April 1924 fusionierten der „<strong>Osnabrücker</strong><br />

Ballspiel-Verein 99“ und der<br />

Klub „Spiel und Sport“ zuerst unter den<br />

Namen „Spiel und Sport“ und nach einem<br />

Jahr zum „Verein für Leibesübungen<br />

von 1899 Osnabrück“, kurz VfL. Der<br />

neu gegründete Verein unterrichtete<br />

die Öffentlichkeit alsbald über die Qualitäten<br />

einzelner Spieler. Zu Hunecke<br />

hieß es: „Hunecke ist der alte Kämpe<br />

und zeigt ebenfalls durch sein lückenloses<br />

Erscheinen auf dem Kampffelde,<br />

daß er mit dem Fußball passionabel<br />

verwachsen ist. Seine spielerischen Fähigkeiten<br />

wechseln von Spiel zu Spiel.“<br />

Der Fußball fand nun immer mehr Anhänger<br />

und wurde innerhalb weniger<br />

Jahre zum regelrechten Volkssport.<br />

Als der VfL am 26. Februar 1939 seinen<br />

legendären 3:0-Sieg gegen den<br />

Deutschen Meister Hannover 96 feierte,<br />

drängen sich rund um das Spielfeld<br />

18.000 Zuschauer. Anfang der 1950er<br />

Jahre spielten mit dem VfL und Eintracht<br />

Osnabrück dann gleich zwei Vereine<br />

aus der Hasestadt in der damals<br />

erstklassigen Oberliga Nord und später<br />

gelang auch noch TuS Haste der Sprung<br />

in die seinerzeit immerhin zweitklassige<br />

Regionalliga.<br />

Friedel Hunecke wurde nach seiner<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Zeit Lehrer an der Katho-<br />

lischen Volksschule in Hagen a.T.W<br />

sowie Spielertrainer der DJK Hagen.<br />

Dem Fußball blieb er bis zu seinem<br />

Tode eng verbunden. | NB<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Das Buch<br />

Friedel Huneckes persönliche Notizen<br />

bilden die Basis des Buches<br />

„Fußlümmel und Lila-Weiße“, das<br />

auf 160 Seiten, mehr als 120 Fotos<br />

und Reproduktionen enthalt. Nur<br />

durch die finanzielle Hilfe mehrerer<br />

Stiftungen und durch freiwillige Unterstützung<br />

aller Beteiligten war es<br />

dem VfL Museum möglich das Buch<br />

herauszugeben. Es ist natürlich für<br />

„18,99“ Euro - unter anderem in beiden<br />

Fanshops des VfL Osnabrück,<br />

sowie in der Buchhandlung Wenner<br />

erhältlich.<br />

53


SPORT & GESUNDHEIT<br />

Buersche Straße<br />

Jahnplatz<br />

Wie viele Basketball-Körbe hat Osnabrück?<br />

Augustenberger Straße<br />

Der Sommer steht vor der Tür, also warum nicht mal ein paar Körbe werfen an der frischen Luft? Die<br />

meisten werden sich eher auf einem Bolzplatz treffen, um das Runde ins Eckige zu befördern, doch<br />

einige dürften sich auch für den orangenen Ball entscheiden und das Runde ins Runde werfen wollen.<br />

Aber, kann man das in Osnabrück denn auch so, wie man will?<br />

Es gibt Freiplätze, ja, laut Webseite der<br />

Stadt sogar 35 davon. Das ist eine gute Zahl<br />

für eine Stadt dieser Größe. Gefühlt sind<br />

es jedoch zu wenige, die man zum "echten"<br />

Basketballspielen nutzen kann. Denn die<br />

Spieler, die wirklich 3 gegen 3, 4 gegen 4<br />

oder sogar 5 gegen 5 (wie es üblich ist) antreten<br />

wollen, können das nur auf den wenigsten<br />

Plätzen, wie zum Beispiel auf dem<br />

neu angelegten am Quartiersspielplatz<br />

(Ruller Weg). Ein Großteil der<br />

Plätze ist viel zu klein (z.B.<br />

am Jahnplatz) und hat<br />

nichts mit den eigentlichen<br />

Maßen eines<br />

Basketballfeldes gemein.<br />

Der Platz an der<br />

Augustenburgerstraße<br />

ist mit einigen zusätzlichen<br />

Pflastersteinen angelegt<br />

worden, was schon mal ein guter Anfang<br />

ist. Doch ins Schwitzen wird man auf<br />

so einer kleinen Fläche immer noch nicht<br />

kommen. Diese Plätze sind für maximal<br />

ein "1 gegen 1“-Spiel groß genug oder für<br />

einzelne Spieler, die an ihren Fähigkeiten<br />

arbeiten wollen. Es gibt nur wenige Plätze,<br />

die überhaupt zwei Körbe besitzen und somit<br />

eine ganze Gruppe anlocken würden.<br />

Einige Plätze sollen multifunktional sein<br />

und teilen sich das Feld mehr oder weniger<br />

mit einem Fußballfeld (Buerschestraße).<br />

Keine guten Bedingungen für die Basketballer.<br />

Meistens sind sie nämlich in der<br />

Unterzahl und müssen den Fußballern<br />

weichen. Gleichzeitig kann kaum gespielt<br />

werden.<br />

Basketball ist derzeit noch eine kleine<br />

Sportart in Deutschland mit knapp<br />

192.000 organisierten Mitgliedern. Schön<br />

wäre es trotzdem, wenn mehr und bessere<br />

Möglichkeiten geschaffen würden, um<br />

Menschen für diese Sportart zu begeistern.<br />

Der Fußball hat mit derzeit fast 6.900.000<br />

Mitgliedern doch schon genug ... ;-) | KP<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Das Spielfeld<br />

Laut dem Basketball- Weltverband<br />

"FIBA" soll ein Basketballfeld 15 m<br />

breit und 28 m lang sein. An den beiden<br />

kurzen Seiten ist jeweils eine<br />

Korbanlage. Die Dreierlinie ist 6,75 m<br />

entfernt und bildet einen großen<br />

Halbkreis um den Korb und die Zone<br />

herum. Gespielt wird 5 gegen 5.<br />

Bilder © Kathrin Prelle / Basketball © Carlos Santa Maria, fotolia.de<br />

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SPORT & GESUNDHEIT<br />

Wo ist Fußball<br />

nicht ganz sauber?<br />

Achtung Rutschgefahr! Vom 3. bis zum<br />

5. Juni <strong>2016</strong> findet am Dümmer See bei<br />

Lembruch die Deutsche Meisterschaft<br />

im Moorfußball statt. Bis zu 80 Teams aus<br />

ganz Deutschland treten hier auf äußerst<br />

glitschigem Geläuf gegeneinander an: Das<br />

Spielfeld ist sehr nass, matschig und bis zu<br />

40cm tief.<br />

Die Sieger können sich dann ebenfalls gute<br />

Hoffnungen auf eine erfolgreiche Teilnahme<br />

an der Weltmeisterschaft im finnischen<br />

Ukkohalla machen. Der olympische Gedanke<br />

steht bei der deutschen Meisterschaft<br />

aber im Vordergrund, wie der Veranstalter<br />

Karsten Lammers augenzwinkernd<br />

betont: „Wer das Turnier gewinnt, hat den<br />

Sinn nicht verstanden!“ | RED<br />

Informationen und Anmeldung unter:<br />

www.moorfussball.com<br />

Foto: Marco Gallmeier, www.fotografie-mg.com<br />

55


Internationale<br />

Niedersachsen-<br />

Rundfahrt<br />

der Radsport-Junioren<br />

29.–31. Juli <strong>2016</strong><br />

SAVE THE DATE<br />

www.wallenhorst.de


SPORT & GESUNDHEIT<br />

Pflegeeinrichtung © Peter Atkins, fotolia.de / Frau mit älterer Dame © Robert Kneschke, fotolia.de<br />

Wer ist pflegebedürftig?<br />

Rund ein Viertel der Bevölkerung in Stadt und Landkreis Osnabrück ist derzeit über 60 Jahre alt.<br />

Bereits im Jahr 20<strong>13</strong> erhielten insgesamt 15.420 Einwohner der Region finanzielle Leistungen von den<br />

Pflegekassen, und es werden von Jahr zu Jahr mehr. Seit dem 1. Januar <strong>2016</strong> gibt es erstmals seit der<br />

Einführung der Sozialen Pflegeversicherung vor 20 Jahren wieder Veränderungen für alle Betroffenen.<br />

Insbesondere pflegende Angehörige sollen dadurch im Zweiten Pflegestärkungsgesetz PSG II ab 2017<br />

entlastet werden. Pflegende und Gepflegte sollen dann finanziell und im Alltag besser ausgestattet und<br />

unterstützt werden.<br />

Aus diesem Anlass startet „<strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Wissen</strong>“ eine neue Serie zum Thema<br />

Pflege, in der die Veränderungen von<br />

den drei bestehenden Pflegestufen zu<br />

den fünf neuen Pflegegraden erläutert,<br />

aber auch Themen wie Altersvorsorge<br />

durch Pflegeimmobilien, lebenslanges<br />

Lernen oder gemeinsames Altern<br />

in besonderen Wohnprojekten vorgestellt<br />

werden sollen.<br />

Wie wird Pflegebedürftigkeit definiert?<br />

Pflegebedürftigkeit wird aktuell nicht<br />

daran gemessen, wie schwer eine<br />

Krankheit oder eine Behinderung<br />

ist. Ausschlaggebend ist<br />

derzeit noch, wie die<br />

betroffene Person<br />

mit ihren Einschränkungen<br />

im<br />

Alltag zurechtkommt.<br />

Welche<br />

Tätigkeiten können<br />

noch allein<br />

bewältigt werden, bei welchen wird Hilfe<br />

benötigt? Im Elften Buch des Sozialgesetzbuches<br />

sind genau diese Fragen definiert:<br />

Pflegebedürftig ist demnach jeder, der<br />

Hilfe bei den „gewöhnlichen und regelmäßig<br />

wiederkehrenden Verrichtungen im<br />

Ablauf des täglichen Lebens“ benötigt. Dabei<br />

wird zwischen der Grundpflege und der<br />

hauswirtschaftlichen Versorgung unterschieden.<br />

Der Hilfebedarf muss außerdem<br />

auf „Dauer“ bestehen, also mindestens für<br />

sechs Monate oder länger.<br />

Zur Grundpflege gehört die Körperpflege<br />

wie Waschen, Duschen, Zähneputzen<br />

und Kämmen oder auch das Rasieren.<br />

Genauso wichtig wie die<br />

alltägliche Hygiene, zu<br />

der natürlich auch die<br />

Toilettengänge gehören,<br />

ist die Ernährung.<br />

Auch die Mobilität der<br />

Betroffenen<br />

spielt eine<br />

Rolle:<br />

Beispielsweise das Aufstehen aus dem Bett,<br />

das tägliche Anziehen, Treppensteigen<br />

und Verlassen der eigenen Wohnung.<br />

Bei der hauswirtschaftlichen Versorgung<br />

kann das Einkaufen, Kochen,<br />

Putzen, Spülen, Wechseln und Waschen<br />

der Wäsche und Kleidung sowie das<br />

Beheizen der Wohnung berücksichtigt<br />

werden. Die Hilfe durch Pflegepersonal<br />

kann dann grundsätzlich durch Unterstützung,<br />

Übernahme oder Anleitung<br />

und Beaufsichtigung der Tätigkeiten<br />

erfolgen.<br />

Für die Pflege von Kindern gelten spezielle<br />

Regelungen. Auch gesunde Kinder<br />

haben bis zu einem gewissen Alter einen<br />

Hilfebedarf bei den alltäglichen Verrichtungen,<br />

z. B. bei der Körperhygiene<br />

oder beim Anziehen. Bei kranken oder<br />

behinderten Kindern wird daher der<br />

krankheitsbedingte Mehrbedarf berücksichtigt,<br />

der über den natürlichen<br />

Hilfebedarf eines gesunden Kindes<br />

hinausgeht.<br />

57


SPORT & GESUNDHEIT<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Pflegestufen<br />

Der Zeitaufwand, den eine ehrenamtliche<br />

Pflegeperson für die<br />

Grundpflege und die hauswirtschaftliche<br />

Versorgung benötigt,<br />

muss im Tagesdurchschnitt<br />

- in der Pflegestufe I mindestens<br />

90 Minuten betragen; davon müssen<br />

mindestens 46 Minuten auf die<br />

Grundpflege entfallen<br />

- in der Pflegestufe II mindestens<br />

3 Stunden betragen; davon müssen<br />

mindestens 2 Stunden auf die<br />

Grundpflege entfallen<br />

- in der Pflegestufe III mindestens<br />

5 Stunden betragen; davon müssen<br />

mindestens 4 Stunden auf die<br />

Grundpflege entfallen. Außerdem<br />

muss der Hilfebedarf rund um die<br />

Uhr vorhanden sein – also auch<br />

nachts.<br />

WIE WIRD EINE PFLEGE-<br />

BEDÜRFTIGKEIT FESTGESTELLT?<br />

Wird ein Pflegeantrag gestellt, lassen die<br />

Pflegekassen durch den Medizinischen<br />

Dienst der Krankenversicherung (MDK)<br />

oder durch einen anderen unabhängigen<br />

Gutachter prüfen, ob die Voraussetzungen<br />

der Pflegebedürftigkeit erfüllt sind und<br />

welche Pflegestufe vorliegt. Dies geschieht<br />

in der Regel durch einen zuvor angemeldeten<br />

Hausbesuch einer Pflegefachkraft oder<br />

eines Arztes.<br />

Für die Einordnung in eine Pflegestufe ist<br />

es wichtig, wie eingeschränkt die betroffene<br />

Person bei welchen Verrichtungen<br />

ist und wie viel Zeit folglich die Pflege im<br />

Durchschnitt erfordert. Abhängig davon<br />

werden Pflegebedürftige einer von drei<br />

Pflegestufen (I, II und III) zugeordnet. Dabei<br />

gilt: je höher die Pflegestufe, desto höher<br />

auch die Leistungen. Diese Zuordnung<br />

kann selbstverständlich bei Bedarf erhöht<br />

werden, wenn sich z. B. die Grunderkrankung<br />

verschlimmert.<br />

Wir bieten Dienstleistern aus<br />

der Branche eine Plattform!<br />

Schon in der nächsten Ausgabe<br />

(ab Juni <strong>2016</strong>) und darüber hinaus<br />

berichten wir weiter über das Thema<br />

„Pflege in der Region Osnabrück".<br />

Möchten Sie Ihre Produkte und Dienstleistungen<br />

an dieser Stelle gezielt<br />

bewerben oder haben zusätzliche<br />

wissenswerte News und Fakten für<br />

unsere Redaktion?<br />

Dann kontaktieren Sie uns gerne:<br />

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oder Telefon: 0541/44022003<br />

Bild © agenturfotografin, fotolia.de<br />

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58


SPORT & GESUNDHEIT<br />

Drei Fragen an ...<br />

... Stefan Voltz, Experte und<br />

Ansprechpartner für die<br />

Pflegerische Versorgung<br />

bei der BARMER GEK<br />

OsWi: Herr Voltz, wie wichtig ist aus Ihrer<br />

Sicht das Thema Pflegeversicherung und Vorsorge?<br />

Stefan Voltz: Das Thema ist deshalb so wichtig, weil unsere<br />

Gesellschaft immer älter wird: Wir erwarten, dass im Jahr<br />

2020 rund 325.000 Pflegebedürftige in Deutschland leben<br />

werden. Gegenüber dem Jahr 2010 ist das ein Anstieg von<br />

21,3%. Fast jeder kennt daher heutzutage einen Pflegefall in<br />

der Familie oder im Freundeskreis.<br />

OsWi: An wen kann ich mich wenden, wenn ich<br />

Informationen zur Pflege eines Angehörigen benötige?<br />

Stefan Voltz: Die erste Anlaufstelle ist immer die zuständige<br />

Krankenkasse oder die Pflegekasse der betroffenen Person.<br />

Dort kann dann ein Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung<br />

gestellt werden. Zusätzlich erhalten Sie hier alle<br />

nötigen Informationen über Beratungsangebote. Im Internet<br />

bekommen Sie in der Suchmaschine „Pflegelotse“ sofort eine<br />

umfassende Übersicht zu Pflege- und Betreuungsangeboten<br />

in Ihrer Nähe, wenn eine Pflegeeinrichtung gefunden werden<br />

muss.<br />

OsWi: Welche Angebote bietet Ihre Krankenkasse,<br />

die BARMER GEK, in diesem Fall?<br />

Stefan Voltz: Die Pflegekasse der BARMER GEK bietet<br />

verschiedene Pflegekurse und individuelle Schulungen zu<br />

Hause an. Die Mitarbeiter in der Pflegeberatung sind speziell<br />

dafür geschult, alle Fragen in dieser nicht einfachen Lebenssituation<br />

zu beantworten: vom Leistungsangebot der Pflegeund<br />

Krankenversicherung bis zu Angeboten und Beratungsstellen<br />

in Stadt und Landkreis Osnabrück, aber auch kirchlichen<br />

oder anderen Einrichtungen vor Ort.<br />

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KUNST & KULTUR<br />

Heinz Liepman (l.) und Erich Maria Remarque (r.) in der "Kronenhalle" in Zürich, Ende November 1962<br />

Vergessene Bücher (1): Heinz Liepmans Roman „Das Vaterland“<br />

W as konnten drei Monate in<br />

Deutschl and ver Andern?<br />

Am 2. Weihnachtstag des Jahres 1932 bricht der Dampfer „Kulm“ zu<br />

einer Fahrt nach Island auf. Als er drei Monate später wieder in Hamburg<br />

einläuft, erkennt die Besatzung ihre Heimat nicht wieder. In der<br />

gerade noch weltoffenen Metropole wehen Hakenkreuzfahnen, in<br />

den Straßen marschiert die SA. Doch Deutschland hat sich nicht nur<br />

äußerlich verändert.<br />

Wie tief das selbsternannte „Tausendjährige Reich“ in alle Lebensbereiche<br />

seiner Bewohner – in Behörden, Verbände und Schulen,<br />

aber auch in Familien und Freundeskreise - eingedrungen ist, erfahren<br />

die Seeleute schneller als den meisten von ihnen lieb ist.<br />

Der deutschnationale Kapitän Schirmer protestiert gegen die<br />

Misshandlung von vermeintlichen „Marxistenschweinen“ auf<br />

dem Bahnsteig der Hochbahn und landet mit lebensgefährlichen<br />

Verletzungen im Krankenhaus. Der Jude Arthur Jacobson versucht,<br />

Freunde und Verwandte vor dem Staatsterror zu schützen<br />

und wird in ein Konzentrationslager gebracht. Der Matrose Karl<br />

Baumann und der Heizer Jonny Sudde müssen im Untergrund<br />

verschwinden und die Wahrheit in verbotenen Schriften drucken.<br />

Hans Petersen, der 1. Offizier der „Kulm“, sowie der Maschinist<br />

Fretwurst finden sich im neuen Deutschland dagegen bestens zurecht.<br />

Auf sie warten nun Aufgaben, die ihrer skrupellosen Gesinnung<br />

entgegenkommen.<br />

Wer Heinz Liepmans 1933 erschienenen Roman mit Blick auf die<br />

folgenden Jahre hellsichtig nennt, liegt nicht falsch, berücksichtigt<br />

aber zu wenig, dass der totale Zivilisationsbruch des Nationalsozialismus<br />

nicht mit dem Zweiten Weltkrieg oder der Wannsee-Konferenz<br />

begann. Schon in den ersten Tagen, Wochen und Monaten<br />

60


KUNST & KULTUR<br />

Bilder © Sammlung Weinke, Hamburg / Liepmann Porträt: Fotograf: Emil Bieber / Liepmann und Remarque: Fotografin: Isabelle Wettstein<br />

etablierten die Nationalsozialisten eine<br />

Gewaltherrschaft, der schnell Hunderte<br />

und Tausende zum Opfer fielen.<br />

Liepman zeigt aber auch, wie sich Hitler<br />

und seine Gefolgsleute dank der politischen<br />

Indifferenz der Anhänger der Weimarer<br />

Republik und seiner Unterstützung<br />

von Führungskräften aus Politik, Militär,<br />

Wirtschaft und Gesellschaft einen vergleichsweise<br />

bequemen Weg an die Macht<br />

bahnen konnten.<br />

Im Schat ten von Remarque?<br />

Der Autor wurde 1905 als Heinz Liepmann<br />

in Osnabrück geboren, arbeitete seit Mitte<br />

der Zwanziger Jahre als Dramaturg, Bühnenautor<br />

und als Journalist. 1929 erschien<br />

sein erster Roman „Nächte eines alten<br />

Kindes“, ein Jahr später folgte „Die Hilflosen“,<br />

für den er den Harper-Literaturpreis<br />

erhielt. Nach der „Machtergreifung der<br />

Nationalsozialisten wurden seine Werke<br />

verboten. Liepmann gelang die Flucht, die<br />

ihn in die Niederlande, nach Frankreich<br />

und England und schließlich in die USA<br />

führte. Dort amerikanisierte er seinen<br />

Namen und schrieb sich fortan „Liepman“.<br />

1947 kehrte er nach Hamburg zurück,<br />

gründete hier eine Literaturagentur, die<br />

noch heute unter seinem Namen existiert.<br />

Im Dezember 1961 siedelte er gemeinsam<br />

mit seiner Frau in die Schweiz über, wo<br />

Heinz Liepman, der jahrzehntelang an<br />

einer schweren Morphiumsucht litt, am 6.<br />

Juni 1966 starb. Noch in seiner letzten Publikation<br />

„Kriegsdienstverweigerung oder<br />

Gilt noch das Grundgesetz?“ engagierte<br />

er sich für ein neues, demokratisches und<br />

friedfertiges Deutschland.<br />

Liepman erreichte nicht annähernd den<br />

Bekanntheitsgrad des sieben Jahre älteren<br />

Erich Maria Remarque, der in „Das<br />

Vaterland“ eine kurze Erwähnung findet.<br />

Trotzdem gibt es zwischen den beiden <strong>Osnabrücker</strong>n<br />

erstaunliche und vielfältige<br />

Parallelen, die beim Geburtsort beginnen<br />

und mit dem Tod in der Schweiz enden.<br />

Spätestens seit dem Interview, das Heinz<br />

Liepman mit Erich Maria Remarque im<br />

November 1962 führte und das unter der<br />

Überschrift „So denk‘ ich über Deutschland“<br />

in der Tageszeitung „Die Welt“ abgedruckt<br />

worden war, verband die beiden<br />

Autoren eine enge Freundschaft.<br />

"In ihren Geschäften saßen die Juden. Sie saßen<br />

auf Hockern und sahen vor sich hin. Sie<br />

hatten es ganz vergessen, dass sie Juden waren.<br />

Sie hatten ihr Vaterland geliebt, die Sprache<br />

ihrer Heimat und deren Bäume, Wiesen und<br />

Seen. „Deutsche, kauft nicht bei Juden! Die<br />

Juden sind euer Unglück.“ Sie sind das Unglück.<br />

Gestern waren sie noch Menschen, Leidensgefährten,<br />

Kameraden, heute sind sie dasUnglück.<br />

Sie saßen auf den Stühlen und Hockern,<br />

sie starrten ins Leere. Und da geschah es, dass<br />

Juden, die keine Juden mehr gewesen waren,<br />

plötzlich wieder Juden wurden. Ihre Arme wurden<br />

ihnen zentnerschwer. Ihre Rücken krumm<br />

und die Augen groß und traurig."<br />

Wem empf ahl Heinrich Bol l den<br />

Roman von Heinz L iepman?<br />

Als Liepmans Roman „Das Vaterland“<br />

1979 in der Reihe „Bibliothek der verbrannten<br />

Bücher“ im Hamburger "Konkret<br />

Literatur Verlag" erschien, schrieb<br />

kein Geringerer als Heinrich Böll das Vorwort<br />

zu der überfälligen Neuauflage. Der<br />

Literatur-Nobelpreisträger gab damals der<br />

Hoffnung Ausdruck, dass Liepmans Buch<br />

gerade die jüngeren Leser daran erinnern<br />

möge, „wie viel Deutschland aus Deutschland<br />

vertrieben, wie viel Deutschland in<br />

Deutschland ermordet und verhöhnt worden<br />

ist.“ | TS<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Heinz Liepman lesen<br />

Liepmans Tod, der sich in diesem<br />

Jahr zum 50. Mal jährt, könnte<br />

ein Anlass sein, sich wieder<br />

intensiver mit seinen Texten zu<br />

beschäftigen. Der Hamburger<br />

Historiker und Publizist Wilfried<br />

Weinke hat genau das<br />

getan und im vergangenen<br />

Jahr eine Dissertation mit dem<br />

Titel "´Ich werde vielleicht<br />

später einmal Einfluß zu gewinnen<br />

suchen´. Der Schriftsteller<br />

und Journalist Heinz<br />

Liepman (1905-1966)" abgeschlossen.<br />

Diese fast 800<br />

Seiten umfassende Rekonstruktion<br />

von Leben und Werk soll<br />

noch <strong>2016</strong> erscheinen. Liepmans<br />

eigene Bücher führen heute nur<br />

noch ein Schattendasein. Sie<br />

sind allenfalls antiquarisch erhältlich<br />

– auf verschiedenen Online-<br />

Portalen allerdings zu mitunter<br />

extrem günstigen Preisen. „Das<br />

Vaterland“ kann auch in der Universitätsbibliothek<br />

Osnabrück ausgeliehen<br />

werden.<br />

Das Erich Maria Remarque-<br />

Friedenszentrum hat eine kleine<br />

Online-Präsentation zu Heinz Liepman<br />

eingerichtet:<br />

Zitat aus „Das Vaterland“, Hamburg 1979,<br />

S. 119-120.<br />

Heinz L iepman<br />

um 1932<br />

www.remarque.de/liepmann/<br />

liepmann.html<br />

Das Foto wurde anlässlich der Uraufführung von<br />

Liepmans Schauspiel "Columbus" im Deutschen<br />

Schauspielhaus in Hamburg im Februar 1932 aufgenommen.<br />

61


KUNST & KULTUR<br />

Intervention im öffentlichen Raum oder<br />

„Hä, was machen die denn da?“<br />

Wer kennt ihn nicht, den Kapuzenpullover? Im englischen, uns<br />

geläufigen Sprachgebrauch heißt er "Hoodie" und ist längst nicht<br />

mehr aus unserem Alltag wegzudenken: als praktischer Begleiter<br />

in Sachen legerer Kleidung und auch als Signum für meine Peer-<br />

Group!<br />

Natürlich tragen wir Kleidung zunächst<br />

einmal, um uns vor Kälte, Nässe oder gar<br />

Hitze zu schützen, jedoch dicht gefolgt<br />

von dem Wunsch, unserer Besonderheit<br />

Ausdruck zu verleihen.<br />

Überraschenderweise folgen wir bei dieser<br />

Individualitätsversicherung an uns selbst<br />

der "Mode" - und sind mittendrin in der<br />

Diskussion um Gemeinschaftsbildung<br />

und die dazugehörigen Regeln. Regeln<br />

sind hier Verabredungen, die sich damit<br />

befassen, wer dazu gehört und wie man<br />

aussehen muss, um dazuzugehören.<br />

Im Herbst 2015 befasste sich das Seminarfach<br />

Kunst des Ratsgymnasiums Osnabrück<br />

im Rahmen eines Kooperationsprojektes<br />

mit der Kunsthalle Osnabrück<br />

intensiv mit der Kunstform der Performance,<br />

der Intervention, die im öffentlichen<br />

Raum stattfindet und mit der Frage<br />

nach dem, was künstlerisches Material<br />

sein kann und wie sich Alltägliches und<br />

oft Gesehenes in seiner Wirkung ästhetisch<br />

umwenden lässt.<br />

Warum erobern Hoodies<br />

eine Fußgängerzone?<br />

Angeregt durch die Ausstellung des slowenischen<br />

Künstlerkollektivs IRWIN in der<br />

Kunsthalle Osnabrück sowie inspiriert<br />

durch die Projekte des österreichischen<br />

Künstlers Willi Dorner, war die Arbeitsgruppe<br />

dem "Alltäglichen im Alltäglichen"<br />

auf der Spur und dem, wie mittels leicht<br />

versetzter Perspektive, vermeintlich Bekanntes<br />

einer überraschende Intervention<br />

begegnen kann.<br />

Einheitlich, in neon-pink-farbenen Hoodies,<br />

schwarzen Hosen und nach Körpergröße<br />

sortiert, eroberte sich der aktive<br />

Teil der Gruppe einen zentralen Abschnitt<br />

des <strong>Osnabrücker</strong> Fußgängerbereichs.<br />

Insgesamt fünf achtsam ausgewählte<br />

Stationen wurden zum Schauplatz einer<br />

performativen Intervention. Ein Eingriff,<br />

eine Einmischung in die Seh- und<br />

Gehgewohnheiten des regulären Fußgängers<br />

und Einkaufenden und gleichzeitig<br />

eine ästhetische Komposition aus in<br />

Hoodies gekleideten Körpern als Kommentar<br />

zu vorgefundenen Situationen wie<br />

die einer Passage oder eines Schaufensters.<br />

Die seriellen Kompositionen begegneten<br />

dem Publikum ganz unvermittelt beim<br />

Schlendern und Flanieren oder auch auf<br />

dem eiligen Weg ins Büro. Der aktive Teil<br />

der Gruppe lag beispielsweise mitten in der<br />

Deutsch-Passage in auffallend geordneter<br />

Weise bäuchlings für drei (lange) Minuten<br />

auf dem Boden oder verstellte im Wortsinn<br />

und im übertragenen Sinn den Haupteingang<br />

eines großen <strong>Osnabrücker</strong> Modegeschäftes<br />

und markierte so zunächst den<br />

Übergang vom öffentlichen Raum in den<br />

des Konsum- und Kaufbegehrens.<br />

Die unmittelbar folgende Positionierung<br />

im sich direkt über dem Haupteingang<br />

befindlichen Schaufenster reflektierte<br />

offensichtlich die eigene Haltung zur Wirkung<br />

von Werbung, der jeder ausgesetzt ist<br />

und die jeder konsumiert - zufälliges, verwundertes,<br />

fragendes und bannig erstauntes<br />

Publikum inklusive!<br />

Wie geht man mit<br />

Unvorhersehbarem um?<br />

Die Reaktionen waren ganz unterschiedlich:<br />

einige Menschen verharrten erstaunt<br />

vor der Gruppe und ihrer Intervention.<br />

Manch einer reagierte auf die Aktion, da<br />

er seine ihm geläufige Perspektive auf die<br />

Welt kurzfristig verändert sah, und suchte<br />

die Diskussion. Wiederum andere äußerten,<br />

beileibe nicht wohlwollend, spontan<br />

ihr Missfallen. Hier war der zweite Teil<br />

des Kurses gefragt: die Kommunikationsgruppe<br />

nahm Reaktionen des Publikums<br />

zum Anlass, über Erscheinungsformen<br />

von Kunst, Umwendung von Alltagssituationen<br />

und die künstlerische Strategie<br />

der Irritation zu diskutieren - kurz den<br />

Sinn und Unsinn einer performativen<br />

Intervention im öffentlichen Raum mit all<br />

denjenigen zu verhandeln, die mit neugierigem,<br />

offenen Blick die überraschend<br />

andere Sicht auf "ihren" öffentlichen Raum<br />

kurzzeitig vollkommen verändert wahrnehmen<br />

konnten. Die Gruppe derer, die<br />

sich der fotografischen und filmischen<br />

(hier lohnt der Blick auf youtube unter<br />

62


FAMILIE & SOZIALES<br />

Bilder © Kunsthalle Osnabrück mit dem Seminarfach Kunst, Ratsgymnasium Osnabrück<br />

www.youtube.com/watch?v=FPxqaQ-<br />

VfB54) Dokumentation des Projektes<br />

verschrieben hatten, leistete übrigens<br />

wertvolle Arbeit für eine anschließende<br />

interne Reflexion des Projektes. Dies gilt<br />

besonders im Hinblick auf eine Untersuchung<br />

der Formen des gemeinsamen<br />

Umgangs mit Unvorhersehbarem, die bewusste<br />

Betrachtung der unterschiedlichen<br />

Ebenen der Aktion in deren Bedeutung<br />

für die vorangestellten Fragestellungen.<br />

Wie machen sich Menschen<br />

ein Bild von der Kunst?<br />

Wie orientieren sie sich, wie reflektieren<br />

sie ihren Standpunkt? Die Vermittlung<br />

der Kunsthalle Osnabrück möchte mit<br />

diesem wie anderen Programmen stetig<br />

neue Formen der Raum- und Weltaneignung<br />

erfassen.<br />

Gleichzeitig geht es in der Kunst um<br />

eine andauernde Beschäftigung mit den<br />

Dingen, die uns nicht geläufig sind. Mit<br />

Vermittlungs-Programmen möchte die<br />

Kunsthalle dazu beitragen, die Angst vor<br />

dem Anderen in Neugierde und lustvolles<br />

Interesse für das Neue zu verwandeln.<br />

Denn: Kunst schafft Situationen, in denen<br />

die bekannten Erwartungen gestört werden.<br />

Kunst schafft manchmal auch ein<br />

Befremden, wenn Regeln und Gebräuche<br />

gebrochen werden. Das Motiv der Kunsthalle<br />

bleibt die Entdeckung frischer, unbekannter<br />

Denkweisen, innerhalb derer oft<br />

Unvorhersehbares und Unkalkulierbares<br />

offenbar wird – und ein Handlungsraum<br />

entsteht, der offen ist für stetige Veränderung<br />

und vor allen Dingen für eine aktive<br />

Beteiligung! | CS<br />

Was erlebt Hella auf lautlosen Stufen?<br />

Das üble Gedankengut der Nationalsozialisten drang bis Ende der<br />

1930er Jahre bis in die abgelegenen Kleinstädte Nazideutschlands vor.<br />

Inge Bechers sehr einfühlsam geschriebene Geschichte des kranken<br />

Mädchens Hella zeigt auf, wie jede Familie mit dem rassistischen<br />

Gedankengut der Nazis hautnah konfrontiert wurde.<br />

Hella Arnold ist 10 Jahre alt, als sie eine<br />

rätselhafte Krankheit bekommt. Da sie<br />

viel Zeit im Krankenhaus verbringen<br />

muss, fehlt sie häufig in der Schule und<br />

kann nicht, wie ihre Freundinnen, bei<br />

den „Jungmädeln“ mitmachen.<br />

Nach seiner Machtergreifung setzte<br />

Hitler alles daran, junge Menschen für<br />

seine menschenfeindlichen Ziele zu gewinnen.<br />

Mit Kinderorganisationen wie<br />

»Jungmädel« und »Jungvolk« wurden<br />

Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren<br />

zunächst mit einem interessanten Programm<br />

der Partei der Nationalsozialisten<br />

gezielt angelockt. Das zunächst noch<br />

freiwillige Angebot wird jedoch bald zur<br />

Pflicht. Eine Verweigerung der Teilnahme<br />

hat schwerwiegende Folgen und<br />

führt zu ernsthaften Repressalien.<br />

Hella jedoch, die sich nichts sehnlicher<br />

wünscht, als wie alle anderen Mädchen<br />

zu sein, fühlt sich durch die Tatsache,<br />

nicht bei den „Jungmädeln“ dabei sein<br />

zu können, mehr und mehr als Außenseiterin.<br />

Mit 14 hört sie von Spezialkliniken, in<br />

denen schwerkranken Kindern wie ihr<br />

geholfen werden kann. In ihrer Verzweiflung<br />

bittet sie den Chefarzt des Krankenhauses<br />

auf eigene Faust, ihr eine<br />

Überweisung dorthin auszustellen. Zum<br />

großen Entsetzen ihres Hausarztes und<br />

ihrer Eltern: Aus diesen Kinderfachkliniken<br />

kam noch kein Kind lebendig zurück.<br />

Die Autorin und Historikerin Inge Becher<br />

beschreibt sehr berührend und lebendig<br />

am Schicksal eines Kindes die<br />

drastischen Auswirkungen der Schreckensherrschaft<br />

Adolf Hitlers. Mit der<br />

Geschichte des als „lebensunwert“ angesehenen<br />

Mädchens Hella schildert<br />

sie auf sehr ehrliche Weise jedoch nicht<br />

Der Kinder- und<br />

Jugendbuchtipp wird<br />

präsentiert vom<br />

Unsere Redaktion verlost 3 Bücher "Lautlose Stufen"<br />

von Inge Becher bei unserem Gewinnspiel auf Seite 67!<br />

nur die vielfältigen Einschränkungen.<br />

Sie zeigt darüber hinaus auch, in welch<br />

hohem Maße die Menschen überall in<br />

Deutschland Berührungen mit den Naziverbrechen<br />

hatten. Ob der Judenmord,<br />

die Tötung von Kranken als „unwertem<br />

Leben“, die grausame und unmenschliche<br />

Behandlung von Zwangsarbeitern,<br />

die Repressalien gegenüber Andersdenkenden<br />

bis hin zur Verschleppung und<br />

Krieg – die Nazi-Greuel vergifteten das<br />

ganze Land.<br />

Ein höchst lesenswertes Buch, das unter<br />

die Haut geht. Es verdeutlicht nicht<br />

nur jungen Lesern ein sehr dunkles<br />

Kapitel deutscher Geschichte auf eindrucksvolle<br />

Weise, sondern ist auch<br />

für Erwachsene eine berührende Lektüre,<br />

die zum Nachdenken bringt.<br />

| BCB<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Zur Autorin<br />

Die Historikerin Inge Becher leitet<br />

das Museum Villa Stahmer in<br />

Georgsmarienhütte. „Geschichte<br />

vermittelt am man besten in Geschichten“,<br />

sagt sie und hofft, dass<br />

mit vorliegenden Buch junge Menschen<br />

begreifen, was das Dritte<br />

Reich für den Einzelnen bedeutete.<br />

Inge Bechers Buch „Lautlose Stufen“<br />

ist seit dem 22. März im Buchhandel<br />

erhältlich, umfasst 105 Seiten und<br />

kostet 8,95 Euro.<br />

63


SCHÖNE GRÜSSE & GOLDENES BUCH<br />

Hallo, wie geht‘s?“<br />

"<br />

GRÜSSE AUS DER REGION!<br />

Postkarte: Privatarchiv<br />

Wer trug sich ins<br />

Goldene Buch ein?<br />

Teil <strong>13</strong>: Rigoberta Menchú Tum<br />

Im Guatemaltekischen Bürgerkrieg, der das zentralamerikanische<br />

Land mehr als drei Jahrzehnte verwüstete, erlebte Rigoberta<br />

Menchú Tum die Schrecken von Gewalt, Terror und Fanatismus<br />

aus nächster Nähe. Vater, Mutter und Bruder der 1959<br />

geborenen Menschenrechtlerin wurden gefoltert und ermordet<br />

– doch Rigoberta Menchú setzte ihr Engagement für ein Ende<br />

der Militärdiktatur und die Rechte indigener Völker unbeirrt<br />

fort. 1992 wurde sie mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet<br />

und zur UN-Sonderbotschafterin ernannt.<br />

Neun Jahre später eröffnete sie in Osnabrück die internationale<br />

Konferenz „Exit - Wege aus der Gewalt für Kinder und Jugendliche“.<br />

Anlässlich dieses Besuchs trug sich Rigoberta Menchú<br />

Tum am 7. Mai 2001 in das Goldene Buch ein und verewigte<br />

dort den denkwürdigen Satz: „La vida es paz.“ – „Das Leben ist<br />

Frieden.“ | TS<br />

Gute Genesungswünsche gingen im März 1959 von Bad Rothenfelde<br />

nach Paderborn. Anna A., die Absenderin, machte<br />

sich große Sorgen um die erkrankte Maria. „Ich denke sehr oft<br />

an doch – gebetet habe ich auch“, heißt es in der Karte, die auf<br />

der Vorderseite den imposanten Weidtmanshofs zeigt.<br />

Das Gebäude wurde in den Jahren 1917/18 als Kurhaus des<br />

„Allgemeinen Knappschaftsvereins zu Bochum“ errichtet.<br />

Bergbauangestellte sollten sich hier von ihrer Arbeit erholen,<br />

die Natur genießen und viel salzhaltige Luft atmen. Der<br />

Geheime Bergrat Dr. Viktor Weidtman (1853-1926), der seit<br />

1896 im Aufsichtsrat der „Rothenfelder Salinen- und Solbad<br />

AG“ tätig war, gab der Einrichtung ihren Namen.<br />

Ende der 1990er Jahre wurde der Weidtmanshof komplett<br />

umfunktioniert. Heute hat die „heristo aktiengesellschaft“,<br />

die zu den erfolgreichsten Unternehmen der deutschen Nahrungsmittelindustrie<br />

gehört, hier ihren Hauptsitz. | TS<br />

Bild Menchú © terre des hommes | Unterschrift © Thorsten Stegemann | Postkarte: Privatarchiv<br />

64


HANDGEZEICHNET<br />

In welcher Wüste<br />

gibt es einen Dschungel?<br />

Karikatur © Olaf Thielsch<br />

Um von der Wüste direkt in den Dschungel zu gelangen, musste<br />

man als <strong>Osnabrücker</strong> bisher ziemlich lange und weit reisen. Im<br />

Moskaubad ist das nun ohne Umwege möglich.<br />

Denn im Kampf gegen das typische<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Klima mit zuletzt leider sehr<br />

wenigen freibadetauglichen Sommertagen<br />

hat der Betreiber jetzt in eine Saison<br />

verlängernde Maßnahme investiert:<br />

Als Ergebnis einer Besucherbefragung<br />

ist ein 75 Meter langer Seilgarten zum<br />

Saisonstart Mitte März entstanden. Auf<br />

dem Pfad kann man sich wie Tarzan durch<br />

die Bäume der Liegewiese im <strong>Osnabrücker</strong><br />

Stadtteil Wüste schwingen.<br />

An der neuen Attraktion können an 14<br />

Stationen alle großen und kleinen Kletterfans<br />

ab fünf Jahren ihre artistischen Fähigkeiten<br />

im Hangeln, Schlängeln und ihren<br />

Gleichgewichtssinn testen. Unter anderem<br />

gilt es, eine knifflige Dschungelbrücke,<br />

einen verschlungenen Schlaufenpfad und<br />

einen verwinkelten Klettertunnel zu überwinden.<br />

Außerhalb der Freibadsaison kostet der<br />

Eintritt 1,90 Euro für Kinder unter <strong>13</strong> Jahren<br />

und 1,30 Euro für Erwachsene. Während<br />

der Freibadsaison ist das Angebot bereits<br />

im regulären Eintrittspreis enthalten. | MJ<br />

Weitere Informationen:<br />

www.moskaubad.de/dschungel<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Über den Zeichner dieser Karikatur<br />

Zukünftig veröffentlichen wir an<br />

dieser Stelle Karikaturen zu Neuigkeiten<br />

und Besonderheiten aus der<br />

Region. Für diese Idee konnten wir<br />

Illustrator und Diplom-Designer Olaf<br />

Thielsch gewinnen. Der gebürtige<br />

Georgsmarienhütter hat unter anderem<br />

für verschiedene deutsche<br />

Tageszeitungen, den Tourismusverband<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Land oder auch<br />

für das Studentenwerk Osnabrück<br />

gezeichnet. In einigen Büchern für<br />

Kinder und Erwachsene finden sich<br />

ebenfalls seine Illustration.<br />

www.olaf-thielsch.de<br />

65


Wie viel <strong>Wissen</strong><br />

steckt in Ihnen?<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

Kleinere<br />

Maßeinheit<br />

als dm<br />

Jmd. der in<br />

einer unbedeutenden<br />

Sache belogen<br />

wurde<br />

Reptil, das<br />

zur Jagd &<br />

Verteidigung<br />

Giftstoffe<br />

einsetzt<br />

Angehöriger<br />

des<br />

Christentums<br />

7<br />

Gefäß für<br />

heißes<br />

Nachmittagsgetränk<br />

der einzelne<br />

Mensch (im<br />

Gegensatz<br />

zur Masse)<br />

12<br />

Name der<br />

Friedensnobelpreisträgerin<br />

z.B. aus Mais<br />

Was wird<br />

von 1992 erzeugt?<br />

das Zurückwerfen<br />

von<br />

Wellen<br />

Was wird<br />

u.a. am dt. Wort für<br />

Piesberg Mortalität<br />

abgebaut?<br />

10<br />

8<br />

der vom<br />

Menschen<br />

bewohnte<br />

Planet<br />

4<br />

der Glaube<br />

an einen<br />

oder mehrere<br />

Götter<br />

Sittenlehre<br />

englisches<br />

Wort für<br />

Film (pl.)<br />

anderes<br />

Wort für<br />

Boote<br />

- Anzeige -<br />

nicht<br />

sorgfältig<br />

Anlage um<br />

Schiffe zu<br />

heben oder<br />

senken<br />

anderes<br />

Wort für<br />

Kogge<br />

5<br />

1<br />

Infoabende zu aktuellen Ausbildungsthemen,<br />

Umschulungs- & Weiterbildungsmöglichkeiten:<br />

14. April / 26. Mai <strong>2016</strong><br />

2 KOMM.KREATIV-CAMPs<br />

23. - 24. Juni / 11. - 12. Juli<br />

3<br />

15. - 16. August sowie<br />

10. - 11. Oktober <strong>2016</strong><br />

Infos & Anmeldungen:<br />

www.komm-akademie.de<br />

schlank und<br />

durchtrainiert<br />

<strong>13</strong><br />

undeutlich<br />

vermuten<br />

oder vorhersehen<br />

Maßeinheit<br />

für Wasser<br />

zu<br />

religiösen<br />

Stätten<br />

reisen<br />

Gefühl von<br />

starkem Ärger<br />

und Zorn<br />

Orte zum<br />

Stehenbleiben<br />

6<br />

Welches<br />

<strong>Osnabrücker</strong><br />

Wasser-Bassin<br />

feiert 100.<br />

Geburtstag?<br />

Sieger eines<br />

Wettbewerbs<br />

11<br />

daraus<br />

schlüpfen<br />

Hühner<br />

14<br />

9<br />

Lösungswort:<br />

Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. Bitte Kontaktdaten nicht vergessen ...<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 <strong>13</strong> 14<br />

Auch dieses Mal können Sie mit unserem<br />

regionalen Kreuzworträtsel Ihr (vielleicht<br />

gerade erst neu gelerntes?) <strong>Wissen</strong><br />

testen und unter Beweis stellen. Mit etwas<br />

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Preise, die wir mit freundlicher Unterstützung<br />

einiger Partner verlosen.<br />

Einsendeschluss: 31. Mai <strong>2016</strong>.<br />

Die Gewinner werden benachrichtigt. Sollten<br />

mehr richtige Antworten eingehen als Preise<br />

zur Verfügung stehen, entscheidet das Los.<br />

Das Redaktionsteam wünscht viel Erfolg!<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, keine Auszahlung der Preise in bar.<br />

Mitarbeiter und Angehörige der teilnehmenden Unternehmen sind<br />

von der Verlosung ausgeschlossen.<br />

Schicken Sie uns ganz einfach das<br />

Lösungswort per E-Mail an:<br />

gewinnspiel@osnabruecker-wissen.de<br />

Alternativ auch gerne per Post:<br />

Medienagentur KreativKompass<br />

Stichwort OsWi-Gewinnspiel<br />

Natruper Straße 23, 49076 Osnabrück<br />

66


Preise<br />

Filmpassage<br />

Osnabrück<br />

2x 2 Karten<br />

für das<br />

GOP Varieté<br />

Bad Oeynhausen<br />

für ein Programm<br />

im Jahr <strong>2016</strong><br />

3x 2 Kisten<br />

Zischke<br />

Kellerbier<br />

von Karlsberg<br />

Zur Verfügung<br />

gestellt von<br />

Getränke<br />

Schröder<br />

1x 2 Gutscheine<br />

für die<br />

Filmpassage<br />

Osnabrück<br />

2D Film inkl. 2 x<br />

Popcorn klein,<br />

2 Softgetränk 0,5 l<br />

1 Verzehr-<br />

Gutschein<br />

im Wert von<br />

50,- € für<br />

bayerische<br />

Spezialitäten<br />

im Restaurant<br />

„Alte Posthalterei“<br />

1x Buchpaket<br />

von Daniela A.<br />

Ben Said<br />

Ein überraschendes<br />

Buchpaket mit und<br />

von Daniela A. Ben<br />

Said im Wert von<br />

über 120,- Euro!<br />

RÄTSELN & GEWINNEN<br />

Hof Kasselmann<br />

Traditionsbus Osnabrück<br />

2x 5<br />

Tagesticktes<br />

für den Zeitraum<br />

vom 20.-24. April<br />

<strong>2016</strong>. Siehe auch<br />

Seite 51<br />

Diese Gutscheine<br />

verlosen wir bereits am<br />

15. April <strong>2016</strong>!<br />

1x Gutschein<br />

über 30 Euro<br />

vom arcona<br />

LIVING im<br />

Restaurant<br />

„Wirtschaftswunder“<br />

Gutscheine<br />

für den<br />

Pillashop:<br />

Je einen im Wert<br />

von 50 € / 25 €<br />

und 15 € für den<br />

Einkauf von<br />

original Parfüm!<br />

www.pillashop.de<br />

2x 3 Gutscheine<br />

für eine<br />

Stadt Rundfahrt<br />

Entdecken Sie<br />

Osnabrück!<br />

2x 2 Gästelistenplätze<br />

für<br />

Colin Hay am<br />

15.05. sowie<br />

Fischer Z am<br />

20.05.<strong>2016</strong><br />

- Anzeige -<br />

<br />

Filmreifer<br />

Vorgeschmack<br />

<br />

»<br />

Tag der<br />

offen Tür<br />

Sonntag,<br />

3. April <strong>2016</strong><br />

Was steckt hinter den Türen des<br />

Steigenberger Hotel Remarque?<br />

Erleben Sie es selbst und entdecken Sie die<br />

Vielfalt des Steigenberger Hotel Remarque.<br />

Mit Gastronomie, Weinhandel und großem<br />

Veranstaltungsbereich sind wir mehr als<br />

„einfach“ nur ein Hotel. Treten Sie ein -<br />

lernen Sie uns kennen!<br />

Sie suchen nach dem perfektem Ort für Ihre<br />

Feier oder Tagung? Wir präsentieren Ihnen<br />

im Veranstaltungsbereich verschiedene<br />

Veranstaltungsformate.<br />

Von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr öffnet<br />

das Steigenberger Hotel Remarque<br />

die Türen.<br />

Informationen unter<br />

Tel. +49 541 6096-0<br />

www. kreativkompass.de<br />

3x Buch<br />

„Lautlose<br />

Stufen“<br />

von Inge Becher<br />

"Ein höchst lesenswertes<br />

Buch, das<br />

unter die Haut<br />

geht"<br />

Tipp zur Gewinnspiel-Teilnahme:<br />

Geben Sie beim Lösungswort auch gerne<br />

mit an, welche(n) der Preis(e) Sie am liebsten<br />

gewinnen möchten. Nach der Auslosung<br />

versuchen wir, die Preise den Gewinnern<br />

dann möglichst passend zuzuordnen.<br />

67<br />

Steigenberger<br />

Hotel Remarque<br />

Natruper-Tor-Wall 1<br />

49076 Osnabrück<br />

www.osnabrueck.steigenberger.de


ist, sich überall sicher zu fühlen<br />

VGH Vertretung Hendrik Klein<br />

Große Straße 32<br />

49<strong>13</strong>4 Wallenhorst<br />

Tel. 05407 895050 Fax 05407 895035<br />

www.vgh.de/hendrik.klein<br />

hendrik.klein@vgh.de

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