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2014-Ausgabe-10

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Das informationsjournal von wE.G.E. 42 / <strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong> / Oktober <strong>2014</strong><br />

zugestellt durch Post.at-Gruppe<br />

lebens<br />

WEGE<br />

Gesundheits- und Sozialregion<br />

wELS, wELS-LaND, GRiESKiRCHEN,<br />

EfERDiNG<br />

Umwelt, Einfl üsse<br />

& Konsequenzen<br />

Systemfehler:<br />

IMMUNSYSTEM


aktuEll<br />

03 aktuell<br />

in Oberösterreich<br />

07 umwelt & Gesundheit<br />

Systemfehler:<br />

Krank durch Umwelt<br />

08 träger zu Wort<br />

Entwicklungen von<br />

Umwelt & Gesundheit<br />

11 Geplagt<br />

Allergisch auf die Natur<br />

14 umweltmedizin<br />

Ursachenforschung<br />

als Detektivarbeit<br />

16 neue krankheitsbilder<br />

Umwelteinflüsse und<br />

die Gesundheit<br />

19 pfl egealltag<br />

Entlastung pflegender<br />

Angehöriger<br />

20 Gesundheitsvorsorge<br />

der Zukunft<br />

22 demenz<br />

Eine wahre Begebenheit<br />

23 Ernährungsaspekte<br />

Der richtige Umgang<br />

mit Demenz<br />

24 Vorsorgliche umwelt<br />

Das Brustgesundheitszentrum<br />

Wels<br />

26 Quartier Gartenstadt<br />

Wels reagiert mit<br />

vielseitigem Zentrum<br />

29 Gläubige umwelt<br />

Wenn aus Glauben<br />

Spiritualität wird<br />

30 im Gespräch<br />

Präsidentin der<br />

Vereinigung der<br />

Frauenorden Österreichs:<br />

Sr. Beatrix Mayrhofer<br />

Impressum: medieninhaber und herausgeber: pka private krankenanstalt Wels betriebsgmbh, Grieskirchner Straße 49, 4600 Wels; redaktionsteam:<br />

mag. a kerstin pindeus (klinikum Wels–Grieskirchen, koordinatorin Öffentlichkeitsarbeit WE.G.E. 42), maximilian aichinger, mSc dipl. kh-bw.<br />

(Vkd) (klinikum Wels–Grieskirchen, koordinator arGE und projekte WE.G.E. 42), tanja Szakács, mag. paul zehetner (beide magistrat Stadt<br />

Wels), mag. harald Schmadlbauer (oÖ Gebietskrankenkasse Forum Gesundheit, referat für Öffentlichkeitsarbeit und kommunikation), Stefanie<br />

Jetschgo (Sozialhilfeverband Eferding), maria Gabriele kerschhuber (Sozialhilfeverband Grieskirchen), karina huber (Sozialhilfeverband Wels-land),<br />

mag. a Susanne Sametinger, mag. a Gabriele dietrich (beide ärztekammer für oberösterreich), ulrike Wazek (wazek & partner linz); layout: wazek<br />

& partner linz, druck: nÖ. pressehaus; bildnachweis: nik Fleischmann, klinikum Wels–Grieskirchen, Stadt Wels, bh Wels-land, bh Grieskirchen,<br />

bh Eferding, oÖ Gebietskrankenkasse Forum Gesundheit, ärztekammer für oberösterreich, offenlegung nach dem § 25 mediengesetz:<br />

informationen über die Gesundheits- und Sozialregion Wels, Wels-land, Grieskirchen und Eferding (WE.G.E. 42); p.b.b. Erscheinungsort Wels,<br />

Verlagspostamt 4600 Wels; kontakt: redaktion@lebenswege-online.at (mag. a kerstin pindeus)<br />

Gesund.<br />

Sozial.Versorgt.<br />

mit WE.G.E. 42<br />

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02 lebens<br />

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aktuEll<br />

32 Soziale umwelt<br />

Pflegefamilien in<br />

Oberösterreich<br />

34 Stimmen aus<br />

der Region<br />

36 im Gespräch<br />

Generalstabschef<br />

General Mag. Commenda<br />

38 Fussgesundheit<br />

Optimal durch den<br />

Alltag getragen<br />

39 hilf mit!<br />

Aktiv mit den<br />

CliniClowns OÖ<br />

40 mythos: Gesundheit<br />

Was ist Fakt,<br />

was ist Fiktion?<br />

42 Wer hilft wie?<br />

Kompetenzeinrichtungen<br />

46 aktiv<br />

Kreuzworträtsel<br />

47 Einladung<br />

Tag der offenen Tür<br />

der neuen Psychiatrie<br />

24<br />

11<br />

klinikum ist „Selbsthilfefreundliches<br />

krankenhaus“<br />

Das ausgewiesene Qualitätsmerkmal „Selbsthilfefreundliches<br />

Krankenhaus“ stellt einen wichtigen<br />

Beitrag zur Patientenorientierung dar. Es zeichnet<br />

sich dadurch aus, dass die MitarbeiterInnen des<br />

Klinikums Wels-Grieskirchen das Erfahrungswissen<br />

der Selbsthilfegruppen und deren VertreterInnen<br />

aktiv unterstützen und als Kontaktschnittstelle<br />

zwischen PatientInnen und Selbsthilfegruppen<br />

vermitteln. Gerade bei chronischen Erkrankungen<br />

oder bei der Bewältigung einer Krankheit kann eine<br />

Selbsthilfegruppe einen wichtigen Beitrag leisten.<br />

Als selbsthilfefreundliches Krankenhaus<br />

bietet das Klinikum zudem Präsentationsmöglichkeiten<br />

für die Selbsthilfegruppen<br />

OÖ (kurz: SHOÖ) und deren Tätigkeitsbereiche<br />

im Krankenhaus sowie auch<br />

online. InteressentInnen finden auf lebensklinikum-wegr.at<br />

neben der Versorgungsmap alle Selbsthilfe-<br />

WEGE-online.at bzw. auf gruppen sowie deren Angebote. •<br />

WEGE 03


aktuEll<br />

GESundE kÜchE:<br />

mahlzeit mit<br />

mehrwert<br />

Das Zertifikat „Gesunde Küche“ ist ein Markenzeichen<br />

oberösterreichischer Qualität, das einmal jährlich<br />

durch Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer an oberösterreichische<br />

Betriebe vergeben wird. Die Kriterien zum<br />

Erhalt der Auszeichnung sind: kalorien- und fettärmere<br />

Kost zubereiten und Ernährungsexperten zu Rate ziehen.<br />

Besonderes Augenmerk erhalten vegetarische Gerichte,<br />

Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, pflanzliche Öle und<br />

ein gesteigertes Fischangebot. Der Begriff „Gesunde<br />

Küche“ steht nicht nur für guten Geschmack, sondern<br />

auch für eine regionale und saisonale Küche im Sinne einer<br />

optimalen Mischkost.<br />

In diesem Jahr hat das Klinikum Wels-Grieskirchen diese<br />

Auszeichnung erhalten und konnte durch die richtige<br />

Balance von Fleischspeisen und vegetarischen Gerichten<br />

den hohen Qualitätsanforderungen entsprechen. •<br />

Ehrenamtliche mitarbeiterinnen<br />

für ,individuelle hilfe‘ gesucht<br />

Viele menschen brauchen nur ein wenig unterstützung,<br />

um ihnen im alltag ein selbstständiges<br />

leben in den eigenen vier Wänden zu<br />

ermöglichen. der Verein miteinander hat sich<br />

dieses zur aufgabe gemacht.<br />

Besuchsdienste, in denen man spazieren, wandern,<br />

schwimmen geht oder Ausflüge macht, Freizeitaktivitäten,<br />

wie Vorlesen, Karten- oder Brettspiele,<br />

ausüben, die Begleitung ins Kino, Theater oder zu<br />

Ausstellungen – die Unterstützung im Alltag kann<br />

durch kleine Gesten ganz groß werden. Der Verein<br />

Miteinander sucht laufend ehrenamtliche MitarbeiterInnen,<br />

die sich genau dafür zur Verfügung stellen<br />

und Freude an individueller und bedarfsorientierter<br />

Hilfeleistung haben. Nicht nur Angehörige werden<br />

dadurch entlastet, Betroffene erhalten durch die Mithilfe<br />

von ehrenamtlich tätigen Menschen ein großes<br />

Stück Lebensqualität zurück. Ob für zwei Stunden<br />

in der Woche oder zwei Stunden im Monat – dieser<br />

Einsatz lohnt sich!<br />

InteressentInnen an der ,individuellen Hilfe‘ erfahren<br />

alles zum Thema hier:<br />

Verein Miteinander, Karlheinz Reichert,<br />

Oberfeldstraße <strong>10</strong>5b, 4600 Wels, 07242/69 2<strong>10</strong> 11,<br />

www.miteinander.com | office.wels@miteinander.com<br />

04 lebens


aktuell<br />

Seniorenheim<br />

Hans-Sachs-Straße:<br />

Neu ab Mitte 2015<br />

Der älteste Trakt des Hauses ‚Leopold Spitzer‘ in der<br />

Hans-Sachs-Straße wird nach Abriss im kommenden<br />

Jahr vom Planungsbüro DI Heimo Grusch aus<br />

Hohenzell im Innkreis neu errichtet.<br />

Das Büro setzte sich mit der kompakten und wirtschaftlichen<br />

Planung beim Architekturwettbewerb gegen<br />

insgesamt 37 Konkurrenten durch. 72 Bewohner-<br />

Innen werden nach Fertigstellung in sechs Hausgemeinschaften<br />

inkl. Pflegeservicecenter Platz finden.<br />

Der Baubeginn ist nach heutigem Stand für Mitte<br />

2015 veranschlagt.<br />

ELCO<br />

kostenlose Beratung<br />

für Familien<br />

Die psychische Erkrankung eines Elternteils oder<br />

sogar beider Elternteile hat Auswirkungen auf die<br />

gesamte Familie. ELCO bietet dank der Kooperation<br />

mit der österreichischen Pharmawirtschaft und<br />

der Sozialversicherung kostenlos Coaching und Beratung<br />

für den erkrankten Elternteil und dessen betroffenes<br />

Umfeld für die Region Wels, Wels-Land und<br />

Grieskirchen an.<br />

In Einzel- und/oder Familiengesprächen wird auf<br />

die individuellen Bedürfnisse eingegangen und so<br />

die Entwicklung der Kinder, aber auch die Erhebung<br />

und Aktivierung des Familienumfeldes positiv<br />

beeinflusst.<br />

Informationen und Kontakt:<br />

Web: www.pmooe.at<br />

E-Mail: elco@promenteooe.at<br />

Tel.: 0664/88 54 72 01<br />

Sozialberatungsstelle<br />

Gunskirchen<br />

Ab 1. Oktober <strong>2014</strong> bietet das Gemeindeamt<br />

Gunskirchen die Möglichkeit zur kostenlosen<br />

und unverbindlichen Beratung bezüglich sozialer<br />

Belange und übersiedelt damit den Standort der<br />

Sozialberatungsstelle Thalheim/Gunskirchen weg von<br />

der Musikschule. InteressentInnen können entweder<br />

einen Termin per Telefon vereinbaren, einen Hausbesuch<br />

in Anspruch nehmen oder aber die telefonische<br />

Auskunft am Montag (13:00 bis 18:00 Uhr),<br />

Dienstag (8:00 bis 12:00 Uhr) und Donnerstag<br />

(<strong>10</strong>:00 bis 13:00 Uhr) in Anspruch nehmen.<br />

Kontakt:<br />

Auguste Stallinger: 07242/207829 oder<br />

0664/198 11 05<br />

E-Mail: sbs.thalheim.wels@aon.at<br />

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WEGE 05


aktuEll<br />

WiSSEnSchaFtSprEiS <strong>2014</strong><br />

der medizinischen Gesellschaft oÖ<br />

bereits zum 25. mal wurde der Wissenschaftspreis der medizinischen Gesellschaft oÖ, der<br />

dr.-Walter-pilgerstorfer-preis, verliehen. im Schloss puchberg bei Wels fand außerdem im würdevollen<br />

rahmen die Ehrung der verdienstvollen partnerinnen im bemühen um die Errichtung einer<br />

medizinischen Fakultät oÖ statt.<br />

Die Medizinische Gesellschaft OÖ ist eine der größten<br />

wissenschaftlichen Vereinigungen in Österreich<br />

und zählt über 1.900 Mitglieder. Seit Jahrzehnten<br />

engagiert sich die Gesellschaft für qualitative Aus- und<br />

Weiterbildung der MedizinerInnen Oberösterreichs.<br />

So zeichnet sie auch für die wesentlichen Vorarbeiten der<br />

Medizinischen Fakultät OÖ verantwortlich, die in<br />

mehreren tausend Arbeitsstunden ehrenamtlich geleistet<br />

wurden. Anlässlich der Festsitzung wurde heuer<br />

„Die mehr als <strong>10</strong>0-jährigen Bemühungen unserer Gesellschaft<br />

um eine Ärzte-Ausbildung in Oberösterreich<br />

sind nun endlich von Erfolg gekrönt. Die medizinische<br />

Versorgung wird sich durch die Medizinische Fakultät<br />

weiter verbessern und interessante Synergien mit der<br />

medizinnahen Wirtschaft werden sich entwickeln.“<br />

Univ.-Prof. Dr. Josef Thaler<br />

zum 25. Mal der Dr.-Walter-Pilgerstorfer-Preis verliehen.<br />

Ariane Biebl (Landes-Kinderklinik) und Maria<br />

Haller (Elisabethinen Linz) durften sich über diese<br />

Auszeichnung freuen. Aber auch Professor Kurt Lenz,<br />

ehemaliger Primar der Barmherzigen Brüder Linz,<br />

wurde für seine jahrelange Aktivität für die Gesellschaft<br />

mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet.<br />

Die Ernennung der korrespondierenden Mitglieder<br />

stellte dann das Highlight des Abends dar. „Dr. Elgin<br />

Drda als Vertreterin des Landes OÖ, Rektor Professor<br />

Hagelauer (JKU), Vizerektor Professor Kalb (JKU)<br />

sowie Dekan Professor Lukas (JKU) waren und sind<br />

kongeniale PartnerInnen der Gesellschaft zur Errichtung<br />

der für unser Bundesland so wichtigen Medizinischen<br />

Fakultät und haben sich diese Ehrung mehr<br />

als verdient“, so Professor Klaus Schmitt in seiner Laudatio.<br />

•<br />

v. l. n. r.: Dekan Univ.-Prof. Mag. Dr. Lukas, Rektor o. Univ.-Prof. DI Dr. Hagelauer, OA Dr. Biebl,<br />

Mag. Dr. Drda, Vizerektor Univ.-Prof. DDr. Kalb, Dr. Haller, Prim. Univ.-Prof. Dr. Siostrzonek,<br />

Univ.-Doz. Dr. Prischl, Prim. Univ.-Prof. Dr. Lenz, Prim. Univ.-Prof. Dr. Schmitt<br />

06 lebens


umWElt & GESundhEit<br />

SYStEmFEhlEr:<br />

krank durch umwelt<br />

die auswirkungen der umwelt auf unsere Gesundheit haben sich in den vergangenen<br />

Jahren gewandelt. mücken werden aggressiver, allergien nehmen rasant zu und plötzlich<br />

kümmert es uns, was in unserem deo enthalten ist. die hypersensibilisierung fi ndet nicht<br />

nur in Form von körperlichen reaktionen statt, sondern auch in unserem bewusstsein,<br />

in unserer Wahrnehmung und in unserem Verhalten. lebensWEGE wirft in dieser ausgabe<br />

einen kritischen blick auf die äußeren Faktoren, die uns tagtäglich berühren.<br />

Um-welt<br />

In unserem Alltag sind wir vielfältigen<br />

Umwelteinflüssen ausgesetzt.<br />

Die daraus resultierenden<br />

Wechselwirkungen beschäftigen<br />

nicht nur Medizin, Forschung<br />

und Ökologie, auch die sozialen<br />

Entwicklungen des Menschen in<br />

der sogenannten ,westlichen Kultur‘<br />

sind betroffen und wirken<br />

sich auf unsere Gesundheit aus.<br />

Soziale Vereinsamung, bereits unter<br />

Neurodermitis und Allergien<br />

leidende Kleinkinder, die Verlagerung<br />

des Glaubens hin zu esoterischen<br />

Methoden, der Bedarf<br />

an Pflegefamilien, UmweltmedizinerInnen,<br />

die nach und nach in<br />

den Mittelpunkt des öffentlichen<br />

Interesses geraten, und mangelnde<br />

Biodiversität sind nur einige Faktoren<br />

der Symbiose Mensch und<br />

Umwelt, die vermehrt aus dem<br />

Gleichgewicht geraten ist.<br />

allergie, Glaube, Katastrophe<br />

In dieser lebensWEGE-<strong>Ausgabe</strong><br />

haben wir bewusst den breiten<br />

Bogen über all diese Aspekte<br />

gespannt und SpezialistInnen aus<br />

verschiedensten Fachbereichen befragt.<br />

Dr. Franz Eitelberger und<br />

Dr. Werner Saxinger vom Klinikum<br />

Wels-Grieskirchen berichten über<br />

Entstehung, Ursachen und Behandlungsmethoden<br />

von Allergien,<br />

Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin<br />

der Frauenorden Österreichs, hat<br />

mit uns über die Verweltlichung<br />

des Glaubens gesprochen und<br />

Mag. General Commenda, Generalstabschef<br />

des Österreichischen<br />

Bundesheers, nimmt zum Thema<br />

Katastrophenschutz Stellung.<br />

Einen Einblick in unsere sozialen<br />

Strukturen hat uns die Kinderund<br />

Jugendhilfe Eferding ermöglicht<br />

und uns Fragen zum Thema<br />

,Pflegefamilie‘ über den Tellerrand<br />

hinaus gestattet. Unter dem Motto<br />

,Fakt & Fiktion‘ räumen wir mit<br />

Mythen aus dem Gesundheitsbereich<br />

auf, die uns zum Teil als<br />

Wahrheiten verkauft werden.<br />

Heute für morgen<br />

Gestiegene Umweltbelastungen<br />

strapazieren unsere physische und<br />

psychische Gesundheit. Die<br />

Medizin ist gefordert, ihr Behandlungsspektrum<br />

zu erweitern,<br />

interdisziplinäre Maßnahmen auszubauen<br />

und neue Wege zu beschreiten.<br />

Um auch künftig für<br />

die Wechselwirkung ‚Mensch &<br />

Umwelt‘ kompetent gewappnet<br />

zu sein, freut sich das Klinikum<br />

Wels-Grieskirchen über die<br />

anstehende Eröffnung der neuen<br />

Psychiatrie, aber auch über<br />

das neue Brustgesundheitszentrums.<br />

Das lebensWEGE-Redaktionsteam<br />

hofft, Ihnen mit dieser<br />

Themenauswahl einen guten und<br />

informativen Überblick geben zu<br />

können! •<br />

WEGE 07


träGEr zu Wort<br />

zukunFtStrEndS<br />

der träger<br />

STADT WELS:<br />

„Die Themenfelder Umwelt und Gesundheit sind naturgemäß eng miteinander verbunden. Denn nur durch<br />

Nachhaltigkeit und das Schonen wichtiger Ressourcen ist eine gesunde Lebensweise überhaupt erst möglich.<br />

Die Stadt Wels ist in beiden Bereichen sehr gut aufgestellt: Das Projekt EnergieStadt Wels liefert beispielsweise<br />

konkrete Handlungsanleitungen, um etwa bis zum Jahr 2030 in den Bereichen Strom und Raumwärme<br />

eine Energiewende zu schaffen.<br />

Und im Gesundheitsbereich bilden zahlreiche hauptberufliche und freiwillige Akteurinnen und Akteure ein<br />

dichtes Netzwerk, um die einstimmig im Gemeinderat beschlossenen zehn Gesundheitsziele mit Leben zu erfüllen.<br />

Als Bürgermeister und persönlich bin ich daher überzeugt, dass Wels sowohl eine sehr umweltfreundliche<br />

als auch eine sehr gesunde Stadt ist.“<br />

Dr. Peter Koits, Bürgermeister der Stadt Wels<br />

08 lebens


träGEr zu Wort<br />

KLINIKUM<br />

WELS-GRIESKIRCHEN:<br />

„Nachhaltiges Wirtschaften und sorgsamer Umgang<br />

mit den uns anvertrauten Gütern sind uns im<br />

Klinikum Anliegen und Auftrag. Es werden auf dem<br />

Sektor Energieverbrauch gezielt Geräte und Hilfsmittel<br />

eingesetzt, die dem Anspruch von Nachhaltigkeit<br />

und Umweltschutz nach Möglichkeit gerecht<br />

werden. Zudem werden diese Themen sowohl in<br />

Einkauf und Verbrauch, als auch in Entsorgung<br />

und Abfallwirtschaft immer wieder evaluiert und die<br />

Konzepte zur Umsetzung überarbeitet.<br />

KREUZSCHWESTERN<br />

EUROPA MITTE GMBH:<br />

„Umwelt und Gesundheit sind in unserer heutigen<br />

Zeit zwei Themenbereiche, die für uns Menschen<br />

eine ganz wichtige Rolle spielen und einander<br />

positiv wie negativ beeinflussen. Die Kreuzschwestern<br />

sind nicht nur innovative Bauherren wie z.B.<br />

beim ersten Altenpflegeheim in Passivbauweise in<br />

Österreich, sondern versuchen auch laufend ressourcenschonende<br />

Anlagen zu realisieren.<br />

Eine großangelegte Befragung in unseren Unternehmen<br />

hat uns gezeigt, dass es einerseits eine große<br />

Zufriedenheit mit dem Arbeitgeber Kreuzschwestern<br />

gibt, andererseits aber auch viele Ideen und<br />

Anregungen eingelangt sind, die Erwartungen in<br />

Richtung Präventiv-Angebote erkennen lassen und<br />

damit auch ein wichtiges Thema unserer Gesellschaft<br />

formuliert wird, auf das wir zukünftig verstärkt<br />

unsere Aufmerksamkeit legen und weiterentwickeln<br />

werden.“<br />

Mag. Gerhard Posch, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Klinikum Wels-Grieskirchen,<br />

Vorstand Kreuzschwestern Europa Mitte GmbH<br />

Gerade bei der Verwendung von Einwegmaterial<br />

wird nicht nur nach Kosten und Praktikabilität, sondern<br />

auch nach Recycling und Umweltfreundlichkeit<br />

entschieden.“<br />

Sr. Franziska Buttinger und Mag. Dietbert Timmerer,<br />

Geschäftsführung Klinikum Wels-Grieskirchen<br />

OÖGKK<br />

„Bewegung in einer intakten Lebensumwelt fördert<br />

das gesunde Wachstum und die soziale Entwicklung<br />

unserer Kinder. Gesunde Kinder sind daher nicht<br />

nur Sache der Gesund heitspolitik. Vielmehr müssen<br />

alle Politikfelder im Staat an diesem Ziel Interesse<br />

haben und daran mitarbeiten.“<br />

Obmann Albert Maringer und Direktorin Mag. Dr.<br />

Andrea Wesenauer<br />

WEGE 09


träGEr zu Wort<br />

ÄRZTEKAMMER OÖ<br />

„Ob Elektrosmog, Schadstoffe in Innenräumen,<br />

Feinstaub- oder Lärmbelastung: Umweltfaktoren<br />

beeinflussen unsere Gesundheit auf vielfältige Weise.<br />

Vieles muss noch genauer erforscht werden, immer<br />

wieder gibt es widersprüchliche wissenschaftliche<br />

Ergebnisse. Das macht Umweltmedizin zu<br />

einer Herausforderung – allerdings zu einer sehr<br />

spannenden. Neben Fachwissen brauchen UmweltmedizinerInnen<br />

auch Gespür und oft den ‚richtigen<br />

Riecher‘.“<br />

Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer<br />

für Oberösterreich<br />

SHV WELS-LAND:<br />

„Zweifellos haben die jeweiligen Umweltsituationen<br />

einen gewissen Einfluss auf die Volksgesundheit<br />

und auf die individuelle Gesundheit.Entscheidend<br />

sind daher umweltpolitische Weichenstellungen<br />

auf nationaler, vor allem aber auch auf internationaler<br />

Ebene.<br />

Aber auch jede und jeder Einzelne kann einen Beitrag<br />

leisten, etwa durch eine verantwortungsvolle<br />

Wahl von Verkehrsmitteln oder Heizungsvarianten<br />

oder auch von Raucherlokalen einerseits und Nichtraucherlokalen<br />

andererseits.“<br />

Dr. Josef Gruber, Bezirkshauptmann Wels-Land<br />

SHV EFERDING:<br />

„Gesundheit in der ganzheitlichen Umwelt beginnt<br />

bereits im Kleinen: Der anerkennende und achtsame<br />

Umgang miteinander, die Aufmerksamkeit<br />

und Wertschätzung die man im Alltag einander<br />

entgegen bringt sind wesentliche Faktoren für das<br />

Wohlbefinden und damit für die Gesundheit.<br />

Aber auch die Umwelt selbst steht im Mittelpunkt<br />

kognitiver Gesundheit - vor allem im Alter. Entsprechend<br />

dieser Überzeugungen wird das neue Altenheim<br />

durch integrierte Grünanlagen und Außenfassaden<br />

diese Aspekte explizit berücksichtigen.“<br />

Dr. Michael Slapnicka,<br />

Bezirkshauptmann Eferding<br />

SHV GRIESKIRCHEN<br />

„Dem SHV Grieskirchen ist es in der ganzheitlich<br />

sozialen Umweltbetrachtung ein großes Anliegen,<br />

KlientInnen mit ihren gesundheitlichen und altersspezifischen<br />

Problemen nicht isoliert zu betrachten,<br />

sondern sich dem gesamten Umfeld, also auch der<br />

Umwelt zu widmen und spezifische Unterstützungsleistungen<br />

anzubieten. Betreuungsangebote zu<br />

Fragen der Demenz und der Pflege können seit<br />

Sommer des heurigen Jahres mit der Demenzservicestelle<br />

in Kooperation mit dem Verein MAS Alzheimerhilfe<br />

ab September <strong>2014</strong> in Grieskirchen ein<br />

spezielles Angebot bieten.“<br />

Mag. Christoph Schweitzer, MBA,<br />

Bezirkshauptmann Grieskirchen<br />

<strong>10</strong> lebens


allErGiE<br />

allErGiSch auF diE natur<br />

mensch, was ist aus dir geworden?<br />

mit einer allergie leben zu müssen, gehört schon fast zum ,guten ton‘, denn alleine<br />

15 prozent der Österreicherinnen leiden an einer pollenallergie. Warum wir auf die natur<br />

allergisch reagieren, hängt einzig mit unserem immunsystem zusammen. leichtfertig<br />

verordnete antibiotika, einseitige Ernährung und ein übertrieben sauberes lebensumfeld<br />

haben dafür gesorgt, dass unser körper die natur für gefährlich hält.<br />

Sensibilisierung oder allergie – die Klinik zeigt’s<br />

Frühling und Herbst stellen für AllergikerInnen<br />

oft die Blütezeit ihrer Allergien dar. Während diesem<br />

Krankheitsbild früher aufgrund mangelnder<br />

Diagnoseverfahren kaum Beachtung geschenkt<br />

wurde, kann die Allergie oder Sensibilisierung<br />

heute genau bestimmt und behandelt werden.<br />

PatientInnen können dadurch im wahrsten Sinn des<br />

Wortes ‚aufatmen‘. Unterschieden wird zwischen<br />

SofortallergikerInnen und SpätallergikerInnen.<br />

SofortallergikerInnen (Typ I) reagieren auf das<br />

Allergen binnen 20 Minuten, während SpätallergikerInnen<br />

(Typ IV) erst nach zwei bis drei Tagen<br />

eine Reaktion erleben. Um zu diagnostizieren,<br />

welche Allergie vorliegt, werden im Wesentlichen<br />

zwei Haut-Testverfahren angewandt: Der Pricktest<br />

für den Typ I und der Epicutantest für den Typ<br />

IV. Wichtig zu unterscheiden ist auch, ob es sich<br />

um eine Sensibilisierung oder tatsächlich um eine<br />

Allergie handelt. Bei ersterem ist die Immunreaktion<br />

zwar nachweisbar, das bedeutet allerdings<br />

nicht, dass die Symptome auch hervorgerufen<br />

werden müssen. Erst wenn die Sensibilisierung<br />

zu einer Symptomatik führt – also zu einer<br />

Beeinträchtigung durch eine Reaktion – ist die<br />

Rede von einer Allergie.<br />

„Um die Allergie genauestens bestimmen zu<br />

können, hilft uns die sogenannte Komponentendiagnostik.<br />

Diese erlaubt uns, nach dem ersten<br />

Testverfahren via Prick- oder Epicutantest, ergänzend<br />

durch einen sehr speziell detaillierten Bluttest,<br />

ein punktgenaues Ergebnis zu erhalten. Der Bluttest<br />

alleine kann nie eine Allergie beweisen. Dafür<br />

ist die Anamnese und die Hauttestung notwendig.<br />

Der spezielle Bluttest liefert uns durch den Hinweis<br />

der Sensibilisierung die letzte Sicherheit in der<br />

Diagnose“, erklärt Prim. Dr. Werner Saxinger,<br />

Leiter der Abteilung für Dermatologie und<br />

Angiologie im Klinikum Wels-Grieskirchen. •<br />

WEGE 11


allErGiE<br />

Ist das Allergen erst bestimmt, können Patient-<br />

Innen entsprechende Substanzen gezielt meiden<br />

oder mithilfe von Antihistaminika ihre Symptome<br />

lindern. Auch die Immuntherapie via Injektionen<br />

oder Tabletten (abhängig von der Allergie) ist eine<br />

Möglichkeit zur Vermeidung von Asthma und weiteren<br />

Allergien.<br />

Ursachen<br />

Derzeit stehen drei mögliche Thesen für den rasanten<br />

Anstieg und die Ursache von Allergien zur<br />

Diskussion: Zum einen die übertriebene Hygiene,<br />

die das Immunsystem von Kindesbeinen an nicht<br />

mehr fordert und dadurch Sensibilisierungen fördert.<br />

Zum anderen der westliche Lebensstil, der<br />

von voreiligen Antibiotika-Gaben, mangelnder Biodiversität<br />

und vorherrschender Monokultur geprägt<br />

ist. Die dritte These befasst sich mit psychosozialen<br />

Komponenten, wie z. B. mit dem Rückgang von<br />

Großfamilien und Vereinsamung durch abnehmende<br />

soziale Unterstützung, was ebenso zur Immunschwäche<br />

führen kann.<br />

Die eigene Verhaltensweise und das Umfeld spielen<br />

somit eine wesentliche Rolle bei der Allergieanfälligkeit.<br />

„Wenn wir von ‚Biodiversität‘ sprechen,<br />

meinen wir nicht nur die Ökologie in der Umwelt.<br />

Dieser Mikrokosmos existiert auch in unserem<br />

Dickdarm. Je mehr es wimmelt und wuselt, je verschiedener<br />

und vielfältiger die Keime sind, umso<br />

besser ist unser Immunsystem, und damit sinkt<br />

u. a. auch die Allergieanfälligkeit. Wir brauchen<br />

die Biodiversität somit nicht nur draußen<br />

dringend, sondern auch drinnen“, veranschaulicht<br />

Prim. Dr. Franz Eitelberger, Leiter der Abteilung<br />

für Kinder- und Jugendheilkunde im Klinikum<br />

Wels-Grieskirchen.<br />

Nahrungsmittelallergien<br />

Vor allem die Nahrungsmittelallergien haben in<br />

den letzten Jahren deutlich zugenommen. Fünf bis<br />

sieben Prozent der Bevölkerung sind davon bereits<br />

betroffen. Ein Indikator ist oft eine Neurodermitis<br />

im Kindesalter. Ein Drittel der davon betroffenen<br />

PatientInnen leidet später an inhalativen Allergien<br />

wie Asthma, Heuschnupfen und/oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten.<br />

Die häufigsten Allergien<br />

sind dabei jene auf Erd- und Haselnuss sowie<br />

auf Milch und Eier. Vor allem die Erdnussallergie<br />

kann gefährlich werden. Wichtig ist nicht nur, ein<br />

Notfallset mit sich zu führen, sondern auch das<br />

Wissen über Sofortmaßnahmen. Hierzu bietet das<br />

Klinikum Wels-Grieskirchen gezielte Schulungen<br />

für den Umgang im Ernstfall an.<br />

allergische Vielfalt<br />

Wenn wir heute von Kontaktallergien sprechen,<br />

stellt beinahe nichts eine Ausnahme dar. Die<br />

Spitzenreiter darunter sind nach wie vor Nickel,<br />

Zement und Holz. Bei den luftgelösten Kontakten,<br />

auch ,air-born‘ genannt, führen Duftstoffe (auch in<br />

Der Pricktest liefert bei Sofort-AllergikerInnen umgehende Ergebnisse darüber, welche Sensibilisierung<br />

vorliegt. Allerdings bedeutet dies nicht, dass auch eine Allergie dahingehend besteht.<br />

12 lebens


allErGiE<br />

Besonders gefährdete Allergiker sollten immer ein Notfall-Set bei sich tragen. Das Klinikum Wels-<br />

Grieskirchen bietet unter der Leitung von Prim. Dr. Franz Eitelberger Schulungen für den Umgang<br />

im Ernstfall an.<br />

Lampen und Aromaölen), Teer, Gewürze und Parfum<br />

häufig zu Kontaktekzemen, aber auch ein Fikus<br />

Benjamin kann es in sich haben.<br />

Ein weiteres Problem sind die sogenannten Kreuzallergien.<br />

Das heißt: PollenallergikerInnen weisen<br />

oft auch eine Unverträglichkeit bei gewissen<br />

Nahrungsmitteln (wie z. B. Äpfeln) auf. Man<br />

spricht dabei von pollenassoziierten Nahrungsmittelallergien.<br />

Der Grund für dieses Phänomen ist,<br />

dass beide dieselben Allergene aufweisen. Auch die<br />

Hausstaubmilben-Allergie, eigentlich die Reaktion<br />

auf deren Kot, sowie Tierhaarallergien bzw. insbesondere<br />

die Reaktion auf Speichel und Schweiß der<br />

Tiere nahmen in den letzten Jahrzehnten rasant zu.<br />

Ein anderes, großes Feld ist die Insektengiftallergie.<br />

Da die Hornisse nicht giftiger ist als die Wespe,<br />

wird hierbei nur zwischen Biene und Wespe unterschieden.<br />

Im Kindesalter meist noch harmlos, kann<br />

die Insektengiftallergie bei Erwachsenen tödlich<br />

enden. Hier muss allerdings strikt unterschieden<br />

werden: Handelt es sich um eine lokale Reaktion<br />

wie z. B. um eine Schwellung an der Einstichstelle<br />

(im Mund- und Halsbereich gefährlich), die durch<br />

Kühlung und Salben behoben werden kann, oder<br />

um eine Anaphylaxie. Das bedeutet: Entsteht nach<br />

dem Stich ein Symptom, das nicht unmittelbar mit<br />

der Einstichstelle zu tun hat, wie z. B. Atemnot,<br />

darf keine Zeit verloren werden. •<br />

ALLERGEN<br />

KLINISCHE<br />

RELEVANZ<br />

KREUZREAKTIVITÄT HÄUFIG –<br />

KREUZREAKTIVITÄT MÖGLICH<br />

Birkenpollen *** Apfel, Birne, Curry, Karotte, Kastanie, Kiwi, Sellerie,<br />

Tomate, Anis, Banane, Fenchelsamen, Haselnuss, Kamille,<br />

Kartoffel, Kirsche, Koriander, Kümmel, Litschi, Mango,<br />

Ölbaum (Olivenbaum), Orange, Paprikagewürz, Petersilie,<br />

Pfeffer, Pfirsich, Raps, Sojabohne<br />

Die gesamte Tabelle finden Sie auf www.lebenswege-online.at, Quelle: www.kreuzallergie.com<br />

WEGE 13


ärztEkammEr oÖ<br />

dEtEktiVarbEit<br />

umWEltmEdizin<br />

luftverschmutzung, lärm, Strahlungen, giftige Stoffe im Wohnraum: umweltmedizinerinnen<br />

befassen sich mit den gesundheitlichen auswirkungen von umwelteinfl üssen. die dadurch<br />

verursachten beschwerden sind häufi g unspezifi sch und können sich je nach zeitraum und<br />

person ändern. die ursachenforschung gleicht daher oft einer Suche nach der Stecknadel<br />

im heuhaufen.<br />

Allergischer Schnupfen, juckende Augen, Schlafstörungen,<br />

Kopfweh, Gereiztheit, Appetitmangel,<br />

Konzentrationsstörungen, Abgeschlagenheit – mit<br />

solchen Symptomen sind UmweltmedizinerInnen<br />

häufig konfrontiert. Es sind oft unspezifische Beschwerden,<br />

die alle möglichen Ursachen haben<br />

können. Mitunter treffen sie eine Person und eine<br />

andere nicht, obwohl beide zum Beispiel in derselben<br />

Gegend oder im selben Haushalt leben. Wenn<br />

die Suche nach den Auslösern immer wieder zu<br />

keinem Ergebnis führt, kommt die Umweltmedizin<br />

ins Spiel. Traditionell sind es meist AllgemeinmedizinerInnen<br />

oder LungenfachärztInnen, die<br />

eine Zusatzausbildung für dieses Spezialgebiet machen.<br />

Sie nutzen ihr Wissen einerseits in der alltäglichen<br />

Praxis, andererseits arbeiten viele auch als<br />

GutachterInnen oder AmtsärztInnen. Luftschadstoffe<br />

wie Feinstaub und Ozon, Trinkwasser- und<br />

Bäderhygiene, elektromagnetische Felder durch<br />

technische Geräte (Elektrosmog) oder Handymasten,<br />

Innenraum-Schadstoffe, Lärmbelastung<br />

– die Themenvielfalt der Umweltmedizin ist groß.<br />

Es geht dabei nicht nur um eventuelle Beschwerden<br />

einzelner PatientInnen, sondern auch um das<br />

große Ganze: Wo, wie oft und in welchem Zeitraum<br />

wirken sich Umweltfaktoren aus und welche<br />

Menschengruppen sind häufig, selten oder nicht<br />

betroffen? Studien und Statistiken gehören genauso<br />

zum täglichen Brot von UmweltmedizinerInnen<br />

wie Messergebnisse aller Art.<br />

ansprechpartner für Gemeinden<br />

Gerade auf Gemeindeebene kann es wertvoll sein,<br />

UmweltmedizinerInnen als ExpertInnen einzubeziehen.<br />

Dr. Arno Mösenbacher, Facharzt für Lungenheilkunde<br />

und Referent für Umweltmedizin<br />

14 lebens


ärztEkammEr oÖ<br />

bei der Ärztekammer für OÖ,<br />

nennt ein Beispiel: „Man<br />

muss etwa beim Neubau oder<br />

bei Sanierungen von öffentlichen<br />

Gebäuden wie Schulen<br />

und Kindergärten Belüftung,<br />

Belichtung und Beschattung<br />

beachten. Hier können UmweltmedizinerInnen<br />

beraten.<br />

Dr. Arno Mösenbacher<br />

Außerdem unterstützen sie<br />

ihre ärztliche KollegInnen fachlich, wenn diese bei<br />

einem ihrer PatientInnen mit dem Verdacht auf<br />

Umweltschäden konfrontiert sind.“<br />

Symptom-tagebuch führen<br />

UmweltmedizinerInnen begeben sich mit ihrer<br />

Arbeit auf ein schwieriges Parkett. Zwar tut sich in<br />

der Forschung mittlerweile einiges, doch für viele<br />

umweltbedingte Beschwerden gibt es bisher keine<br />

oder nur mangelhafte wissenschaftliche Belege. Nicht<br />

selten widersprechen Studien einander und Forscher-<br />

Innen sind sich nicht einig. Umso wichtiger sind<br />

Intuition und die Fähigkeit zum Querdenken.<br />

Dazu Dr. Hannes Strand, Allgemeinmediziner in<br />

Waizenkirchen und Umweltmediziner<br />

der ersten Stunde:<br />

„Oft sind die befassten UmweltmedizinerInnen<br />

auch die<br />

die VertrauensärztInnen der betroffenen<br />

Familien und kennen<br />

Befindlichkeiten, Umfeld, Arbeitsplatz,<br />

Familiengeschichte,<br />

Vorerkrankungen und Sensibilitäten.<br />

Sie können psychosoma-<br />

tische Erkrankungen und Ängste sowie Verhaltensauf-<br />

Dr. Hannes Strand<br />

fälligkeiten von ernsten Erkrankungen unterscheiden,<br />

im Ernstfall intervenieren, Lösungsansätze anbieten<br />

und bedrohliche Symptome entsprechend zuordnen.“<br />

Wichtig sei eine ausführliche Anamnese, so Dr.<br />

Strand: „Welche Symptome treten wann wie lange und<br />

wie intensiv auf? Der Patient bzw. die Patientin sollte<br />

ein genaues Symptom-Tagebuch führen. Konkret<br />

nachweisen können Umweltgifte dann nur spezialisierte<br />

TechnikerInnen, etwa durch Lauftraummessungen.<br />

Sie kommen Lösungsmitteln, Formaldehyd, Schimmelsporen<br />

etc. auf die Spur und messen auch Staub<br />

oder Lärm. Leider gelingt der Nachweis nicht immer,<br />

da die Zahl der Umweltgifte ständig zunimmt.“ •<br />

Asbest, Holzlacke, Formaldehyd: In Gebäuden und Innenräumen können viele Schadstoffe versteckt sein.<br />

Dicke Luft zuhause<br />

Wer sich am Abend gemütlich auf die Couch setzt, denkt kaum daran, wie viele Giftstoffe in der eigenen<br />

Wohnung lauern können – sei es in Möbeln, Teppichen, Böden, Spanplatten, Kunststoffprodukten<br />

(z.B. Duschvorhänge, Dichtungen und Isolierungen) oder überhaupt in der Bausubstanz des Hauses.<br />

Beispiele sind Schimmel, Spuren von Schädlingsbekämpfungsmitteln, Formaldehyd, Asbest, Weichmacher<br />

oder Ozon (wird von Kopieren, Laserdruckern und dgl. erzeugt).<br />

Mögliche Beschwerden sind vielfältig. Allergische Reaktionen, Beschwerden der Atemwege (z. B.<br />

Asthma) und Kopfschmerzen sind besonders häufig, doch auch Leber- und Nierenfunktion, das Nerven-<br />

und das Immunsystem können durch Schadstoffe beeinträchtigt sein. Findet man die Ursache, ist<br />

es ratsam, diese zu beseitigen, sei es durch den Austausch von Einrichtungsgegenständen, sei es im Extremfall<br />

durch eine Sanierung oder den Umzug in eine andere Wohnung. Wichtig ist auch, unbedingt<br />

zwei bis dreimal am Tag gründlich zu lüften (Fenster ganz öffnen und nicht nur kippen).<br />

WEGE 15


nEuE krankhEitSbildEr<br />

nachgefragt<br />

WaS SaGt dEr trEnd?<br />

Welche neuen krankheitsbilder haben sich in den letzten Jahren entwickelt? Welche<br />

verschärfen sich zunehmend? Wir haben im klinikum Wels-Grieskirchen für Sie nachgefragt...<br />

„Der Schlüssel zur Therapie neurodegenerativer<br />

Erkrankungen wie<br />

Alzheimer und Parkinson liegt auf<br />

molekularer Ebene, ein Durchbruch<br />

in der Verzögerung des<br />

Nervenzelltods hätte immense<br />

Auswirkungen. Das Arsenal der<br />

Immuntherapeutika und Biomarker<br />

für neurologische Krankheitsbilder nimmt<br />

stetig zu. In der Akuttherapie und Prävention des<br />

Schlaganfalls geht der Trend zu ,noch früher, offensiver,<br />

invasiver‘.“<br />

Prim. Priv. Doz. Dr. Raffi Topakian<br />

Abteilung für Neurologie<br />

„Es muss nicht gerade eine Ebolaoder<br />

eine MERS-CoV-Infektion<br />

sein, aber die Mobilität in der<br />

Arbeitswelt und in der Freizeit<br />

wird neue diagnostische und therapeutische<br />

Herausforderungen<br />

bei den Infektionskrankheiten<br />

bringen. Die Resistenzen mancher<br />

Bakterien können sich bei mangelnder Hygiene<br />

epidemieartig ausbreiten, neue und wirksame Medikamente<br />

sind nicht in Sicht.“<br />

LAbg. Prim. Dr. Aichinger Walter<br />

Institut für Hygiene und Mikrobiologie, Infektiologie<br />

und Tropenmedizin<br />

„Auffallend in den letzten Jahren ist die deutlich spürbare Zunahme von adipösen<br />

PatientInnen, die sich einer Operation in Narkose unterziehen müssen. Sowohl die<br />

Adipositas per se als auch ihre häufig vorkommenden Begleiterkrankungen wie Diabetes<br />

und Herz-Kreislauferkrankungen gehen mit einem erhöhten perioperativen anästhesiologischen<br />

Risiko einher. Jeder fünfte Patient, der sich einer koronaren Bypassoperation<br />

unterziehen muss, hat bereits einen BMI über 30.“<br />

Prim. Doz. Dr. Johann Knotzer, MSc<br />

Institut für Anästhesiologie und Intensivmedizin II<br />

16 lebens


neue krankheitsbilder<br />

„In der Dermatologie hat sich vor<br />

allem in der Therapie der Schuppenflechte<br />

und des metastasierenden<br />

Melanoms viel getan.<br />

Die Psoriasis (Schuppenflechte)<br />

ist zwar nicht heilbar, heute jedoch<br />

sehr gut behandelbar. Auch<br />

bei der Therapie des metastasierenden<br />

Melanoms gab es zuletzt große Fortschritte.<br />

Mit neuen zielgerichteten chemoimmuntherapeutischen<br />

Medikamenten kann die Überlebenszeit verlängert<br />

werden, teilweise ist sogar mit Kombinationstherapien<br />

ein Langzeitüberleben möglich.“<br />

Prim. Dr. Werner Saxinger, MSc<br />

Abteilung für Dermatologie und Angiologie<br />

„Die Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie<br />

ist die zentrale<br />

Schnittstelle zwischen der<br />

Medizin und der Zahnmedizin.<br />

Hierbei zeigt sich, dass die Zuweisungen<br />

von Patienten mit<br />

Kieferknochennekrosen unter<br />

antiresorptiver Therapie (v.a. Bis-<br />

Phosphonate) stark zunehmen und eine therapeutische<br />

Herausforderung darstellen. Ein weiterer<br />

Trend ist die relative Zunahme von bösartigen<br />

Tumorerkrankungen im Bereich der Mundhöhle<br />

bzw. der Gesichtshaut. Durch die steigende Lebenserwartung<br />

„erleben“ mehr Patienten als früher diese<br />

Tumore und unsere Behandlungsmethoden müssen sich<br />

natürlich auch an diese Gegebenheiten anpassen.“<br />

Prim. Priv. Doz. Dr. Dr. Wolfgang Paul Pöschl<br />

Fachschwerpunkt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />

„Die Einflüsse von Umweltbedingungen<br />

auf die psychische Gesundheit<br />

sind vielfältig, auch soziale<br />

Faktoren spielen dabei eine<br />

Rolle: zwischen 7 und 12 Prozent<br />

aller Erwerbstätigen fühlen sich<br />

in ihrem Beruf überfordert.<br />

Chronischer Stress erhöht langfristig<br />

das Risiko für körperliche Erkrankungen<br />

und kann über ein sogenanntes `passives Burnout´<br />

zur Entstehung von psychischen Leiden wie Angststörungen,<br />

Depression und Suchterkrankungen führen.<br />

Rechtzeitige Gegenmaßnahmen durch psychosoziale<br />

Beratung und Änderung des individuellen<br />

Lebensstils können das Risiko wieder vermindern.“<br />

Prim. Dr. Elmar Windhager<br />

Abteilung für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

„Wir beobachten eine kontinuierliche<br />

Zunahme bei den<br />

Blasenkrebserkrankungen der<br />

Frauen. Dies ist auf das zunehmende<br />

Rauchen bereits junger<br />

Mädchen zurückzuführen. Rauchen<br />

verursacht nicht nur Lungenkrebs,<br />

sondern auch – was<br />

viele nicht wissen – Blasenkrebs durch Ausscheidung<br />

krebserregender Substanzen, die durch das Rauchen<br />

im Körper entstehen.<br />

Der Sommer war gekennzeichnet durch ein fast<br />

epidemieartiges Auftreten von hochfieberhaften<br />

Harnwegsinfekten vor allem bei älteren oder immunschwachen<br />

Personen. Die hohen Temperaturen<br />

und das schwüle Wetter führen zu stark erhöhtem<br />

Flüssigkeitsverlust über die Haut, über die Niere<br />

wird dann weniger ausgeschieden. Bakterien, die in<br />

den Harntrakt gelangen, werden dann nicht ausgeschwemmt<br />

und verursachen Entzündungen. Viel<br />

trinken bei hohen Temperaturen ist äußerst wichtig!<br />

Dank der Vorsorgeuntersuchungen mit dem PSA-<br />

Wert ist es immer häufiger möglich, Prostatakarzinome<br />

im Frühstadium zu erkennen und zu operieren.<br />

Durch die schonende Operation mit dem DaVinci-<br />

Roboter können meist auch Kontinenz und Potenz<br />

erhalten werden.“<br />

Prim. Univ. Doz. Dr. Walter Pauer, FEBU<br />

Abteilung für Urologie<br />

„Eine besondere Herausforderung<br />

für das Krankenhaus sind im Wesentlichen<br />

nicht nur neue Krankheitsbilder,<br />

sondern die vielfachen<br />

Möglichkeiten und hohe<br />

Spezialisierung von Diagnostik<br />

und Therapie. Aufgrund der demographischen<br />

Entwicklung sind<br />

sind auch unsere Patienten älter und benötigen<br />

u.a. nach operativen Eingriffen oder aufgrund<br />

chronischer Erkrankungen eine intensivere Pflege<br />

und Betreuung. In einigen Abteilungen konnten<br />

wir einen Anstieg des Pflegebedarfs um bis zu<br />

50 Prozent messen. Die Zunahme von psychischen<br />

und psychosomatischen Erkrankungen bzw. Demenzerkrankungen<br />

erfordert ebenso ein neues Bild von<br />

„Pflege“. Aspekte wie `Umgang mit dementen Menschen´,<br />

`Aggressionshandling´ und kommunikative<br />

Kompetenzen sind für die heutige Betreuung und<br />

Pflege von Menschen unverzichtbar .<br />

Mag. a Andrea Voraberger<br />

Pflegedirektorin<br />

WEGE 17


nEuE krankhEitSbildEr<br />

„Übergewicht, überkalorische,<br />

einseitige Ernährung mit Fertigprodukten<br />

und mangelnde Bewegung<br />

führen in den Ländern des<br />

sog. westlichen Lebensstils zu einer<br />

Zunahme „selbstgestrickter“<br />

Erkrankungen wie Diabetes Typ 2<br />

mit seinen Gefäßkomplikationen<br />

oder auch der nicht-alkoholischen Lebererkrankung;<br />

auch diese kann zu Leberzirrhose, Leberversagen mit<br />

ev. Notwendigkeit der Lebertransplantation und Leberkrebs<br />

führen. Die Möglichkeiten der medikamentösen<br />

Therapie sind bisher ausgesprochen bescheiden:<br />

gefordert sind die individuelle Entscheidung für<br />

einen gesünderen Lebensstil, insbesondere im jungen<br />

Lebensalter, und volksgesundheitliche Initiativen.“<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Peter Knoflach<br />

Abteilung für Innere Medizin I<br />

„Die menschliche Seele hat viele<br />

Wege über Jahrtausende ausgekundschaftet,<br />

wie sie ihre beeinträchtigte<br />

innere Verfassung<br />

mit Hilfe einer körperlichen<br />

Störung mitteilen kann, obwohl<br />

die direkte Kommunikation zum<br />

Bewusstsein gestört ist. Das ist<br />

keinesfalls neu. Neu ist, dass diese uralten menschlichen<br />

Reaktionsweisen medizinisch wieder anerkannt<br />

sind. Aus rund 4000 strengen ausgewählten wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen wurden fundierte<br />

Umgangsweisen erarbeitet, wie auch langfristig solche<br />

Beschwerden gebessert und menschliches Leid<br />

gemindert werden kann. Zunehmend gibt es auch<br />

in Österreich spezifische Einrichtungen, die solchen<br />

Patienten im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium<br />

weiterhelfen.“<br />

OA Dr. Walter Neubauer<br />

Department für Psychosomatik (Erwachsene)<br />

„Die Häufigkeit von Lungenkrebserkrankungen<br />

wird bei<br />

Frauen weiter zunehmen. Zusätzlich<br />

wird durch bessere diagnostische<br />

und therapeutische<br />

Möglichkeiten bei Frauen und<br />

Männern ein längeres Überleben<br />

und damit auch eine längere<br />

Krankheitsdauer erreicht werden. Dadurch wird die<br />

Anzahl der an Lungenkrebs Erkrankten weiter steigen.<br />

Aus gesellschaftsökonomischer Sicht ebenfalls<br />

sehr bedeutend ist die COPD (chronisch obstruktive<br />

Bronchitis und Lungenemphysem). Auch hier<br />

ist eine weitere Zunahme der Erkrankten zu erwarten.<br />

Ebenso müssen wir unter anderem mit einem<br />

Anstieg an Lungenentzündungen und an Lungenfibrose<br />

rechnen.“<br />

Prim. Dr. Josef Eckmayr<br />

Abteilung für Lungenkrankheiten<br />

„Für die Versorgung der Patienten<br />

mit Blutprodukten auf<br />

höchstem Sicherheitsniveau werden<br />

in der Blutbank am Institut<br />

für Medizinische und Chemische<br />

Labordiagnostik mit Blutbank<br />

am Klinikum Wels-Grieskirchen<br />

größte Anstrengungen unternommen,<br />

um den hohen Sicherheitsstandard von<br />

Blutprodukten jederzeit zu sichern. Ganz wichtig<br />

für die kontinuierliche Versorgung der Patienten<br />

mit Blutprodukten ist, dass sich die Bevölkerung der<br />

Region als Bestandteil des Gesundheitssystems sieht<br />

und mit ihren Blutspenden zur Versorgung aktiv beiträgt.<br />

Vielen Dank sei den Unternehmen, Vereinen<br />

und dem Bundesheer der Region gezollt, die sich regelmäßig<br />

bereiterklären, an den Blutspendeaktionen<br />

des Klinikums, die in Zusammenarbeit mit dem<br />

Roten Kreuz stattfinden, teilzunehmen.“<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Alexander Haushofer<br />

Institut für Medizinische und<br />

Chemische Labordiagnostik mit Blutbank<br />

18 lebens


EntlaStunG<br />

pauSE im pFlEGEalltaG<br />

time-out für pfl egende angehörige<br />

berufstätige können sich pro Jahr über 25 tage urlaub freuen, entspannen und die<br />

Seele baumeln lassen. pfl egende angehörige jedoch oftmals nicht. dabei stehen gerade<br />

sie durch die ununterbrochenen belastungs- und Stresssituationen enorm unter druck.<br />

der angehörigen-Entlastungsdienst setzt genau an dieser problematik an und verschafft<br />

pfl egenden angehörigen die so notwendige auszeit vom pfl egealltag.<br />

Der möglichst lange Verbleib in vertrauter Umgebung<br />

für die Pflegebedürftigen stellt für viele Angehörige<br />

eine große Verpflichtung und Aufgabe dar und nicht<br />

immer wird professionelle Unterstützung in Anspruch<br />

genommen. Studien belegen gerade bei Demenzerkrankungen<br />

eine enorme Belastung der Angehörigen<br />

durch die auftretende Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderung.<br />

Der Angehörigen-Entlastungsdienst<br />

(kurz: AED) geht seit Anfang des Jahres mit seinem<br />

Konzept nun neue Wege und bietet stundenweise Unterstützung,<br />

um präventiv gegen sozialen Rückzug und<br />

Isolation der pflegenden Angehörigen vorzubeugen.<br />

Voraussetzungen und Kosten<br />

Der AED kann ausschließlich im häuslichen Umfeld<br />

und für bis zu 120 Stunden pro Jahr in Anspruch<br />

genommen werden und gilt für Personen, die bereits<br />

seit über einem Jahr mit der Pflege und Betreuung<br />

von Angehörigen betraut sind (Pflegegeldstufe drei<br />

bis sieben). Der Tarif orientiert sich dabei an dem der<br />

mobilen Dienste nach dem OÖ. Sozialhilfegesetz und<br />

somit am Einkommen als auch am Pflegegeldbezug.<br />

Die Kostenermittlung, -berechnung und -einhebung<br />

erfolgt durch die regionalen Träger sozialer Hilfe bzw.<br />

die Städte mit eigenem Statut. Informationen zum<br />

individuellen Tarif erhalten Interessierte bei den<br />

Bezirkshauptmannschaften, den Magistraten und bei<br />

den Sozialberatungsstellen.<br />

„Neben der mobilen Hausbetreuung nützen wir auch<br />

den AED. Seither kann ich auch wieder soziale Verpfl<br />

ichtungen wahrnehmen und weiß, dass mein Vater<br />

in meiner Abwesenheit bestens aufgehoben ist. Durch<br />

diese Pausen fällt mir die Pfl ege seither viel leichter.“<br />

Karl P., pfl egender Angehöriger<br />

Um den AED in Anspruch zu nehmen, ist ein Erstbesuch<br />

erforderlich, sofern bisher keine mobile Hausbetreuung<br />

stattgefunden hat. Dabei legt die Einsatzleitung<br />

das Ausmaß der Betreuung, die erforderliche<br />

Berufsqualifikation sowie die zu erwartenden Kosten<br />

fest. Nach Beauftragung kann innerhalb kürzester<br />

Zeit reagiert und somit die Entlastung eingeleitet<br />

werden. •<br />

„Seit fünf Jahren kümmere ich mich zu Hause um<br />

meine an Demenz erkrankte Mutter. Eine mobile Hausbetreuung<br />

habe ich bisher immer ausgeschlossen, da<br />

ich mich dafür alleinverantwortlich gefühlt habe.<br />

Dennoch gibt es Situationen, in denen ich Unterstützung<br />

brauche. Durch den AED weiß ich, in Notsituationen<br />

Unterstützung zu finden. Alleine dieses Wissen, nicht<br />

alleine zu sein, hilft mir in meinem Pfl egealltag sehr.“<br />

Maria S., pfl egende Angehörige<br />

WEGE 19


oÖGkk<br />

oÖGkk entwickelt lösungen<br />

für den bedarf von morgen<br />

GESundhEitS-<br />

VErSorGunG dEr<br />

zukunFt<br />

„das österreichische Gesundheitssystem hat viele Stärken,<br />

aber auch einige Schwächen. Wir müssen heute<br />

die Weichen stellen, um auch in zukunft eine leistungsfähige<br />

und passende Gesundheitsversorgung für alle zur Verfügung zu<br />

haben“, betont oÖGkk-obmann albert maringer. das erfordert eine<br />

Weiterentwicklung der leistungen, aber auch der organisation und<br />

der abläufe in der medizinischen Versorgung – Stichwort Gruppenpraxen<br />

und bessere Vernetzung. die oÖGkk nennt die wichtigsten<br />

handlungsfelder für ein update zur „Gesundheit 2.0“.<br />

„Analysen zu den Stärken und Schwächen des österreichischen Gesundheitssystems<br />

liegen genügend auf dem Tisch“, sagt OÖGKK-Direktorin Andrea<br />

Wesenauer. Am Beispiel des immer wieder beschworenen „Ärztemangels“ zeigt sich<br />

aber, wie weit öffentliche Diskussion und internationale Datenlage auseinanderklaffen.<br />

„Österreich liegt bei der Ärztedichte weltweit ganz an der Spitze, und das<br />

gilt auch für die Ärzteausbildung. Österreich hat aber ein strukturelles Verteilungsproblem,<br />

sodass die – eigentlich vorhandenen – ÄrztInnen nicht immer<br />

dort ankommen, wo Bedarf ist. Auf dieses Problem weist nicht<br />

zuletzt die Vizerektorin der Medizinischen Universität Wien,<br />

Karin Gutiérrez-Lobos, mit stichhaltigen Zahlen<br />

hin“, berichtet Andrea Wesenauer.<br />

20 lebens


oÖGkk<br />

„Ärztehungriges“ Versorgungssystem<br />

Besonders im Spitalsbereich pflegt Österreich ein<br />

sehr „ärztehungriges“ Versorgungssystem. Ein Grund:<br />

„Viele Verwaltungs- und Organisationsaufgaben im<br />

Spital werden von ÄrztInnen erledigt. Ein Arzt, der<br />

im Büro vor Akten sitzt, bringt aber den Patienten<br />

nicht viel. Wir müssen daher die Ressourcen unserer<br />

ÄrztInnen wieder für ihre Profession freispielen: Menschen<br />

medizinisch helfen“, argumentiert Maringer.<br />

Mangel beim Pflegepersonal<br />

Wo ÄrztInnen wieder für ihre medizinischen Kernaufgaben<br />

freigespielt sind, müssen die verbleibenden<br />

Pflege-, Verwaltungs- und Managementaufgaben<br />

trotzdem von Fachpersonen erledigt werden.<br />

Maringer: „Arbeit bleibt Arbeit – auch wenn eine andere<br />

Profession sie übernimmt. Um die Belastungen<br />

für Pflege- und Verwaltungskräfte im Rahmen zu<br />

halten, muss auch dort genügend Personal ausgebildet<br />

werden. Aktuelle Studien zeigen, dass viele<br />

Gesundheitsbeschäftigte – vor allem in der Pflege –<br />

schon jetzt hohem Druck ausgesetzt sind.“<br />

Bald überholte Versorgungsstrukturen<br />

„Die Medizin, die Gesellschaft, und auch die Bedürfnisse<br />

der Menschen verändern sich, wenn wir etwa<br />

daran denken wie viele Menschen heute weit über<br />

80 Jahre alt werden oder wie gut wir heute in der<br />

Lage sind, chronisch Kranken ein Leben mit hoher<br />

Lebensqualität zu ermöglichen. Das alles stellt aber<br />

auch neue Anforderungen an die Versorgungsstruktur“,<br />

erklärt Maringer. Aufbauend auf der sehr guten<br />

bestehenden Versorgung, ist die OÖGKK federführend<br />

an der Weiterentwickelung beteiligt. Stichwort:<br />

Neue Versorgungsmodelle in der Primärversorgung.<br />

Basisleistung in diesen Modellen bleibt die gewohnte<br />

hausärztliche Versorgung – jedoch ergänzt um<br />

die Dienste von weiteren Gesundheitsanbietern. In<br />

Oberösterreich möchte die OÖGKK bald patientenorientierte<br />

Pilotprojekte starten.<br />

Medizinausbildung in Linz: Nicht an der Bevölkerung<br />

vorbei!<br />

„Als OÖGKK können wir keine Medizin-Universitäten<br />

betreiben. Wir können aber sehr genau beschreiben,<br />

welche ÄrztInnen wir für die Versorgung<br />

in Zukunft brauchen werden, welches Ausbildungsprofil<br />

sie mitbringen müssen“, erklärt Wesenauer,<br />

die auch Universitätsrätin an der Johannes Kepler<br />

Universität in Linz ist. Ihre logische Forderung:<br />

„In Linz sollte uns klar sein, dass die Ausbildung<br />

der JungmedizinerInnen auf verbreitete Probleme in<br />

der Bevölkerung zugeschnitten sein muss. Unverzichtbar<br />

ist daher die Versorgungsforschung zu Erkrankungen<br />

wie Diabetes oder Herz-Kreislaufstörungen.“<br />

Momentan gibt es mehr als genug Ausbildung in der<br />

Hightech- und Intensivmedizin. Was aber fehlt, ist<br />

eine konkrete Vorbildung der StudentInnen für den<br />

niedergelassenen Bereich sowie die Vermittlung von<br />

Gesundheitsförderung und Prävention.<br />

Gesundheit besser vernetzen<br />

Ein gesicherter Austausch von Patienteninformationen<br />

zwischen den einzelnen Behandlern kann im<br />

Ernstfall Leben retten – Stichwort ELGA. In jedem<br />

Fall aber werden alte Probleme wie Doppelbefunde<br />

oder umständliche Wege zwischen verschiedenen<br />

Einrichtungen vermieden. Allerdings: „Wenn wir<br />

diese Chancen nicht sehen wollen und in einer<br />

Angst-Debatte erstarren, werden die Vorzüge niemals<br />

Realität. Ich erinnere mich an die Einführung der<br />

e-Card 2004. Damals überschlug sich die Kritik an<br />

der kleinen Karte. Doch wer möchte heute zurück<br />

zum alten Papier-Krankenschein?“<br />

fazit: integrierte Patientinnen-Versorgung als<br />

zukünftiger Standard<br />

„Wenn wir die genannten Aufgaben sachlich lösen,<br />

dann steht einer umfassenden integrierten Gesundheitsversorgung<br />

der Bevölkerung nichts mehr im<br />

Weg“, sind sich Wesenauer und Maringer einig.<br />

Das bedeutet: Die Versorgungsprozesse können sich<br />

dann optimal an PatientInnen ausrichten – und nicht<br />

umgekehrt. Die OÖGKK bietet ihren Versicherten<br />

schon unter den jetzigen Rahmenbedingungen eine<br />

integrierte Versorgung zu den Krankheiten Demenz,<br />

Diabetes und Schlaganfall. Wesenauer: „Unter optimalen<br />

Systembedingungen können wir diese Angebote<br />

weiter ausbauen und zusätzliche Lösungen für<br />

unsere Versicherten entwickeln.“ •<br />

WEGE 21


ShV GriESkirchEn<br />

dEmEnz EinSt<br />

und JEtzt<br />

Eine wahre begebenheit<br />

in den 70er-Jahren erkrankte meine Großmutter<br />

an einer demenziellen Erkrankung.<br />

unser hausarzt erklärte meinen Eltern, die<br />

Großmutter sei „verkalkt“ und verschrieb<br />

wohlmeinend tabletten. mit dieser gnose“ und keiner weiteren aufklärung<br />

„dia-<br />

war unsere Familie so ihrem Schicksal<br />

überlassen.<br />

Lange Zeit haderte meine versorgen, mein Vater ging seinem<br />

Mutter, die Hauptpflegeperson Beruf nach und lebte das damals<br />

ihrer Schwiegermutter war, mit klassische Rollenbild: „Kinder<br />

haltlosen Anschuldigungen, verbalen<br />

und Alte“ sind Frauensache. So<br />

Wiederholungen und vor bat mich meine Mutter oft, Oma<br />

allem mit der Inkontinenz und<br />

dem Wandertrieb meiner Großmutter.<br />

das Essen einzugeben, wenn sie<br />

wieder einmal völlig hilflos davor<br />

Immer wieder ging sie saß und nicht wusste, was sie da-<br />

„heim“ in ihr ca. 15 km entferntes<br />

Elternhaus, wo mittlerweile nur<br />

mit anfangen sollte. Ich ging auch<br />

viel mit ihr hinaus in den Garten,<br />

um ihre Fluchttendenzen ein<br />

mehr sehr entfernte Verwandte<br />

wohnten. In fünf Jahren steigerten<br />

sich die Symptome bis hin<br />

wenig einzudämmen. So beschloss<br />

ich schon als kleines Mädchen,<br />

zu völliger Sprachlosigkeit, sie Krankenschwester zu werden<br />

erkannte unsere Familie nicht<br />

mehr. 1976 verstarb sie nach nur<br />

wenigen Wochen im Altenheim<br />

und mich um Demenzkranke zu<br />

kümmern. Mit heutigem Wissensstand<br />

würde ich sagen, dass<br />

an den Folgen eines massiven meine Großmutter an einer Form<br />

Schlaganfalls.<br />

der vaskulären Demenz erkrankt<br />

war, zumal sie auch an einer koronaren<br />

In der Zeit ihres Krankseins entwickelte<br />

ich eine noch innigere<br />

Beziehung zu meiner Großmutter.<br />

Die Stimmung in unserer Familie<br />

war oft aufgrund der intensiven<br />

Herzkrankheit litt. Aus<br />

heutiger Sicht würde ich für meine<br />

Großmutter einen Termin bei<br />

einem Facharzt für Neurologie<br />

oder Psychiatrie veranlassen, um<br />

Betreuungssituation angespannt. eine verlässliche medizinische<br />

Meine Mutter hatte auch drei Diagnose nachweisen zu können,<br />

Kinder und einen Haushalt zu mit der ich einen Pflegegeldantrag<br />

stellen könnte, um den Erschwerniszuschlag<br />

für demenziell Erkrankte<br />

zu erhalten. Ein Kurzzeitpflegeplatz,<br />

um meine Mutter für<br />

einige Wochen zu entlasten, ein<br />

mobiler Dienst zum Baden und<br />

den Angehörigen-Entlastungsdienst<br />

für einige Stunden am<br />

Nachmittag zur Beaufsichtigung,<br />

damit meine Mutter regelmäßig<br />

ihre sozialen Kontakte pflegen<br />

könnte, wären weitere Optionen,<br />

die ich heute neben der Verordnung<br />

von Inkontinenzmaterial,<br />

der Teilnahme am Stammtisch für<br />

pflegende Angehörige, ressourcenorientiertem<br />

Demenztraining und<br />

Aufklärungsarbeit in Anspruch<br />

nehmen würde. Meine Großmutter<br />

ist seit Jahrzehnten tot, meine<br />

Mutter ist heute selbst eine betagte<br />

Dame und ich schätze mich glücklich,<br />

für andere alte Menschen im<br />

Bezirk Grieskirchen Case Management<br />

(Einzelfallmanagement) und<br />

Care Management (Bereitstellung<br />

von Hilfeangeboten im Bezirk) anbieten<br />

zu können. •<br />

22 lebens


ShV WElS land<br />

ErnährunGSaSpEktE<br />

bEi dEmEnz<br />

das Grundbedürfnis der nahrungsaufnahme ist gerade bei demenzkranken<br />

menschen irritiert. Wie und was gegessen wird, stellt dabei eine Schlüsselfrage dar,<br />

die mit viel Empathie und Wissen beantwortet werden kann. die richtige Ernährung<br />

kann den weiteren krankheitsverlauf beeinfl ussen.<br />

Ernährungsprobleme bei Demenzkranken<br />

können viele Ursachen haben. Wenn Vorlieben<br />

oder Abneigungen nicht artikuliert<br />

werden können, Wahnvorstellungen auftreten,<br />

Depressionen vorliegen, die Ablenkung<br />

im Essraum zu groß ist oder Medikamente<br />

den Appetit drosseln, schlägt sich<br />

dies auf das Ernährungsverhalten nieder.<br />

Die Essgewohnheiten ändern sich aber<br />

auch durch das abnehmende Geschmacksempfinden<br />

im Alter, durch schlecht<br />

sitzende Zahnprothesen oder auch, wenn die<br />

Nahrungskonsistenz plötzlich irritiert ist. Die<br />

Belastung der Familie und der Pflegepersonen nimmt<br />

daher zusätzlich zu. lebensWEGE hat mit Diätologin<br />

Sandra Stelzmüller vom Amt der oö. Landesregierung<br />

(Direktion Gesundheit und Soziales/Abteilung<br />

Gesundheit) gesprochen, um die Beziehung zwischen<br />

Demenz und Ernährung näher zu beleuchten.<br />

Wodurch erkenne ich Ernährungsdefizite an<br />

Menschen, die demenziell erkrankt sind?<br />

Gerade zu Beginn der Demenz besteht<br />

häufig eine unkontrollierte übermäßige<br />

Nahrungsaufnahme. Für die Feststellung eines<br />

Ernährungsdefizites ist der Gewichtsverlauf<br />

der letzten Wochen und Monate wesentlich. In<br />

Institutionen verwendet man auch verschiedene<br />

standardisierte Ernährungs-Screenings.<br />

Welche Maßnahmen zur verbesserten Nahrungsaufnahme<br />

eignen sich besonders?<br />

Bei Demenzerkrankung stehen die Vorlieben und individuellen<br />

Bedürfnisse vor den allgemeinen Ernährungsempfehlungen.<br />

In der Früh sind Demenzkranke<br />

noch konzentrierter wodurch das<br />

Frühstück die wichtigste Mahlzeit am Tag ist.<br />

Die Optik ist immer ein Thema, d. h. kräftige<br />

Farben bei Speisen und Getränken.<br />

Es hilft auch, wenn sich das Geschirr vom<br />

Tisch oder der Tischdecke farblich abhebt.<br />

,Finger food‘, hat sich bewährt, weil sich der<br />

Umgang mit Besteck bei fortgeschrittener<br />

Demenz oft als schwierig erweist und das<br />

selbstständige Essen auf diese Art die Eigenkompetenz<br />

der Erkrankten fördert.<br />

Sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?<br />

Nahrungsergänzungen sind dann sinnvoll,<br />

wenn die normale Ernährung nicht<br />

mehr bedarfsdeckend ist, d. h., wenn<br />

regelmäßig weniger als 1.500 kcal pro<br />

Tag aufgenommen werden. Generell<br />

handelt es sich dann um kritische Nährstoffe<br />

wie Eiweiß, Ballaststoffe, Vitamin D,<br />

Calcium und Vitamin C. Mithilfe von<br />

Ess- und Trinkprotokollen kann die<br />

quantitative und qualitative Nahrungszufuhr<br />

überprüft und optimiert werden.<br />

Welchen Unterschied macht es, ob ich<br />

alleine oder in Gesellschaft esse?<br />

Essen in Gemeinschaft ist generell motivierender<br />

als alleine zu essen, für Demenzkranke<br />

kann dies aber genau gegenteilig<br />

empfunden werden. Daher sollten Vorlieben<br />

berücksichtigt werden. Es hat sich<br />

bewährt, Tischgemeinschaften von Menschen<br />

mit ähnlichen Krankheitsbildern zu<br />

bilden, denn das Verhalten von Demenzkranken<br />

stößt oft auf Ablehnung bei den<br />

anderen BewohnerInnen, weil sie mit dem<br />

Essen spielen, werfen, schmieren oder das<br />

Essen von TischnachbarInnen essen. •<br />

WEGE 23


klinikum<br />

GEmEinSam<br />

GEGEn<br />

bruStkrEbS<br />

brustgesundheitszentrum<br />

Wels<br />

das brustgesundheitszentrum im klinikum<br />

Wels-Grieskirchen ist anlaufstelle zur Früherkennung<br />

und behandlung von brustkrebserkrankungen.<br />

patientinnen erhalten<br />

hier individuelle betreuung vom Erstgespräch<br />

bis zur therapie.<br />

Gebündelte fachkompetenz<br />

Seit April <strong>2014</strong> gibt es im Klinikum Wels-<br />

Grieskirchen ein eigenes Brustgesundheitszentrum,<br />

das alle relevanten Abteilungen zur Diagnose,<br />

Therapie und Erforschung von Brustkrebserkrankungen<br />

bündelt. SpezialistInnen aus den<br />

Fächern Gynäkologie, Chirurgie, Radiologie, Nuklearmedizin,<br />

Onkologie, Pathologie und Plastische<br />

Chirurgie arbeiten hier eng zusammen, um gemeinsam<br />

Therapiepläne festzulegen und so die bestmögliche<br />

Behandlung für Patientinnen sicherzustellen.<br />

Expertengremium: Ärtzinnen und Ärzte aller involvierten<br />

Fachbereiche legen im Tumorboard gemeinsam die Behandlung fest.<br />

24 lebens


klinikum<br />

Von Spezialistinnen persönlich betreut<br />

Vorsorgeuntersuchungen und die exakte<br />

Diagnostik von Brusterkrankungen werden<br />

von speziell ausgebildeten FachärztInnen<br />

durchgeführt. Auf Basis klinischer Anamnese,<br />

Erstbegutachtung mit Tastbefund und apparativer<br />

Untersuchungen in der Radiologie werden<br />

im Expertengremium die Ergebnisse<br />

interpretiert und ein Therapieplan erstellt.<br />

Das Brustgesundheitszentrum vereint BrustkrebsspezialistInnen<br />

sowohl beim ärztlichen<br />

Personal als auch im Bereich der Pflege.<br />

„Wichtig ist, die Patientin rasch und individuell<br />

zu betreuen,“ betont Klaus Reisenberger,<br />

Leiter des Brustgesundheitszentrums Wels.<br />

Die Patientin bekommt innerhalb weniger<br />

Tage den Befund, um die weiteren Schritte<br />

zu besprechen. Falls eine operative Abklärung<br />

erforderlich ist, folgt die stationäre Aufnahme<br />

binnen kürzester Zeit. Ansprechperson über<br />

die gesamte Behandlungsdauer ist die erstbehandelnde<br />

Ärztin/der erstbehandelte Arzt.<br />

„Eine fixe Ansprechperson ermöglicht Kontinuität<br />

in der Betreuung – vom Erstgespräch bis<br />

zur Operation – und somit rasche Information<br />

und optimale Behandlungsabläufe,“ ergänzt<br />

Reisenberger.<br />

früherkennung erhöht Heilungschance<br />

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung<br />

bei Frauen. Etwa zehn Prozent aller Frauen<br />

erkranken im Laufe ihres<br />

Lebens daran. Allerdings<br />

können rund 70 Prozent<br />

aller Frauen, die an Brustkrebs<br />

leiden, auf Dauer<br />

geheilt werden. Da es<br />

keine spezifischen Symp-<br />

tome für die Frühstadien von Brustkrebs gibt,<br />

ist die Vorsorgeuntersuchung mittels Mammographie<br />

und ggf. Ultraschall besonders wichtig.<br />

Je früher die Erkrankung erkannt werden<br />

kann, desto besser sind in der Regel auch<br />

die Heilungschancen. Knotenbildungen im<br />

Bereich der Brust zählen zu den Warnsymptomen.<br />

Viele gutartige Erkrankungen der Brust<br />

sind allerdings ebenfalls mit einer Knotenbildung<br />

vergesellschaftet. Spätestens bei einem<br />

auffälligen Tastbefund sollte eine weitere Diagnostik<br />

eingeleitet werden.<br />

Lebensstil beeinflusst Risiko<br />

Krankheitserregende Umweltfaktoren können<br />

wir kaum beeinflussen. Dennoch hat jede Frau<br />

die Möglichkeit, das Risiko individuell durch<br />

einen gesunden Lebensstil zu reduzieren. Dazu<br />

zählt eine gesunde, fettreduzierte Ernährung<br />

mit viel Obst und Gemüse sowie ausreichend<br />

Ballaststoffen.<br />

Regelmäßiger Ausdauersport hat eine positive<br />

Auswirkung. Drei bis vier Einheiten pro Woche<br />

à 30 – 45 Minuten, ohne Überanstrengung,<br />

sind ideal. Vor allem nach den Wechseljahren<br />

sollten Frauen Übergewicht vermeiden. •<br />

„Die Patientin wird<br />

während der gesamten<br />

Behandlung persönlich von<br />

einer Ärztin oder einem<br />

Arzt betreut. Gerade in<br />

schwierigen Situationen<br />

benötigen die Patientinnen<br />

rasche Information und<br />

Kontinuität.“<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr.<br />

Klaus Reisenberger<br />

WEGE 25


Stadt WElS<br />

Schauplatz<br />

„QuartiEr GartEnStadt“<br />

mit der Eröffnung des „Quartier Gartenstadt“ knüpft die Stadt Wels das informations- und<br />

Servicenetz für die bewohnerinnen des bezirks noch ein gutes Stück enger. Veranstaltungen,<br />

Events, Vorträge und beratungen bilden dabei nur einen teilbereich, den die bewohnerinnen<br />

künftig in anspruch nehmen können.<br />

Es tut sich einiges im Westen von Wels. Durch das<br />

Quatier Gartenstadt reagiert die Stadt Wels nun auf<br />

den vorherrschenden, individuellen Bedarf vor Ort<br />

und bietet damit ein Zentrum an, das so vielseitig ist<br />

wie die BewohnerInnen des Stadtteils.<br />

Quartier Gartenstadt<br />

Im neuen Gemeinschaftszentrum geht es vor allem<br />

um eines: Menschen zusammenzubringen, die sich<br />

sozial, ethnisch oder durch ihre Weltanschauung<br />

unterscheiden. Rund 450 Quadratmeter misst die<br />

Fläche der ehemaligen Volkshochschule Gartenstadt,<br />

die Nutzungsmöglichkeiten kennen dabei allerdings<br />

keine Einschränkungen. Treffen, Beratungsgespräche<br />

und Veranstaltungen sind ab sofort in den neuen<br />

Räumlichkeiten in der Otto-Loewi-Straße 2 untergebracht<br />

und orientieren sich flexibel am individuellen<br />

Bedarf des Stadtteils. Gemeinsam mit den Nachbarschaftsgärten<br />

entsteht eine Kommunikationsdrehscheibe.<br />

Mit-Initiatorin Silvia Huber, Sozial- und<br />

Jugendstadträtin der Stadt Wels, kennt die Problematik<br />

im Detail: „Im Bereich der Gartenstadt und<br />

der Otto-Loewi-Straße haben die BewohnerInnen<br />

schon mehrfach den Wunsch nach einem Bürgerbeteiligungsprozess<br />

wie in der Noitzmühle geäußert.<br />

Ebenso waren wir in diesem Bereich seit längerem<br />

26 lebens


Stadt WElS<br />

auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für<br />

Angebote wie z. B. Kinder- und Mädchengruppen,<br />

Lernbegleitungen, Sprachwerkstätten, Lern- und<br />

Seniorencafés, Schulstartwochen, Gemeinwesenprojekte,<br />

Streetwork und Jugendbetreuung. Mit dem<br />

Quartier Gartenstadt verfügt die Stadt Wels nun über<br />

ein oberösterreichweit absolut innovatives Projekt im<br />

Bereich der sozialen Innovationen.“<br />

Mit der Wohnungsgenossenschaft LAWOG<br />

konnte ein leistbarer Mietpreis vereinbart werden.<br />

Durch die Errichtung der neuen Seniorenhäuser<br />

Noitzmühle und Hans-Sachs-Straße war auch<br />

die Frage des Mobiliars für das Quartier Gartenstadt<br />

schnell geklärt und effizient gelöst.<br />

angebotsvielfalt Quartier Gartenstadt<br />

Das Angebot des Quartiers Gartenstadt wurde über<br />

Abteilungsgrenzen des Magistrats hinweg erstellt.<br />

Dementsprechend flach konnten auch die Hierarchien<br />

angesiedelt werden. „Wir wollen die Menschen<br />

und StadtteilbewohnerInnen miteinbeziehen und<br />

begeistern, unabhängig von ihrem Alter, ihrer<br />

Herkunft, ihren Bedürfnissen!“, so Claudia Glössl<br />

vom Büro für Frauen, Gleichbehandlung und Integration<br />

der Stadt Wels.<br />

Subjektiv und erfahrungsbezogen, nutzungsorientiert,<br />

interdisziplinär und innovativ präsentiert<br />

sich das neue Quartier Gartenstadt seit 22. Juli <strong>2014</strong><br />

und beschreitet damit auch in der Methodik<br />

neue Wege. •<br />

FIXIERTE ANGEBOTE<br />

• Kinder- und Mädchengruppen<br />

• Lernbegleitung<br />

• Sprachwerkstatt für Frauen<br />

• Sprachwerkstatt für Kinder<br />

• Schulstartwochen<br />

• Frauen im Dialog<br />

• Lerncafé<br />

• Seniorencafé<br />

• Team Gartenstadt<br />

• Gemeinwesenprojekt<br />

• Jugendbetreuung und Streetworker<br />

• Bücher- und Spieleflohmarkt<br />

• Fachvorträge und Workshops<br />

• Spielsuchtberatung<br />

• Beratung für werdende Mütter und Jungmütter<br />

• Kindersprechstunde<br />

WEGE 27


SErVicE<br />

GartEnpracht lEicht GEmacht<br />

Gartengestaltung vom profi<br />

die natur ist auch im Garten der wohl<br />

Mit den Profis vom Maschinenring Wels<br />

beste architekt. Fachmännische maßnahmen<br />

zum Erhalt des gepfl egten<br />

n<br />

alles<br />

und gesunden<br />

Grüns sind dennoch pfl icht. der maschi-<br />

im Grünen ber<br />

nenring Wels weiß, wie’s geht! als profi in der<br />

Gartengestaltung hilft dieser Garten-Paradies. nicht nur, Als Rückzugs- und Erholungsraum dient der Garten zum Au<br />

landschaftlichen Gegebenheiten tanken. bestmöglich Die individuelle und typgerechte Gestaltung sollte daher nicht dem Zufal<br />

zu nützen und zu schützen, sondern sorgt<br />

Der Garten wird immer chitekten Dieter Kinast lässt gen, Pflasterungen bis hin zu nom<br />

auch für zeitgemäßes Gartendesign, mehr in das den Alltag der Maschinenring Wels die Schwimmteich- und Terrassenbau<br />

oder gesamte Garten-<br />

Pfle<br />

nun<br />

integriert und auch individuelle Vision des eigenen<br />

Traumgartens zur Realität konzepte“, so Keplinger, Gar-<br />

Gar<br />

auch den Winter mit bravour übersteht.<br />

gerne für den „Urlaub zwischendurch“<br />

genutzt.<br />

werden. Durch die jahrelange ten- und Landschaftsgestalter Ma<br />

Der Unterschied lässt sich sehen!<br />

Ob klassisch Erfahrung elegant, und Fachkompetenz<br />

– entstehen ein fachmännisch so funktionale geplanter Dabei Garten wird natürlich trägt auch ter<br />

puristisch modern beim Maschinenring oder natürlich<br />

„Der kreativ<br />

Wels. dar<br />

Gartengestaltung und -erhaltung Wohnzimmer der Seele.<br />

Der Maschinenring Wels bietet HobbygärtnerInnen<br />

Garten ist der letzte Luxus wesentlich unserer<br />

in Pflegefragen<br />

Tage, denn er erfordert optisch. Die Profis vom Maschinenring des Einzelnen Wels kennen Rücksicht ge-<br />

ma<br />

Gärten zur mit Lebensqualität Wohlfühlfaktor. bei, und auf budgetäre das nicht Möglichkeiten nur die<br />

neben umfassender Unterstützung<br />

auch eine individuelle das, was Gartengestaltung<br />

und schaft Landschafts-<br />

am kostbarsten gewor-<br />

auch der der Pflanzen. Gartengestaltung Perfekte sind der Blütezeitenfolgen KontaKt und Oft<br />

in unserer Gesell-<br />

sowohl Kein die Bedürfnisse Projekt ist zu groß. der GartenbesitzerInnen Bei<br />

als mel<br />

planung. „Modern, den ist: Zeit, zeitgemäß<br />

und dem Raum“. gewünschten<br />

Mit dieser Philosophie und auch setzt die und Pflegeintensität persönliche Wün-<br />

kann<br />

Zuwendung fachkundige Fantasie Standortwahl keine Grenzen verstehen ge-<br />

sich von selbst wen<br />

Maschinenring<br />

dank ihrer vielseitigen<br />

Kompetenzen individuell auf die Garten-<br />

Wels run<br />

Pflegeaufwand<br />

des<br />

entsprechend<br />

Schweizer Landschaftsarsche<br />

werden groß geschrieben.<br />

„Unsere diplomierten 4600 Wels<br />

ten<br />

Neinergutstraße 4<br />

hen<br />

planen wir das ganz persönliche<br />

Paradies. Ob ein<br />

schaftspfleger realisieren ganz wels@maschinenring.at Am<br />

eigentümerInnen abgestimmt werden. •<br />

Gartengestalter und Land-<br />

Tel.: 07242/712 30-13 gesa<br />

Schwimmteich, die Anlage<br />

spezielle Anforderungen. Von www.maschinenring.at/wels wün<br />

mit barrierefreien Wegen oder die gesamte Neuanlage<br />

Ihres Gartens umgesetzt werden soll,<br />

Rasenanlagen, Bepflanzun-<br />

geb<br />

Maschinenring kleinen Projekten Wels wie etwa<br />

Wo<br />

unserer Fantasie und unseren Erfahrungen sind Neinergutstraße 4, 4600 Wels<br />

keine Grenzen gesetzt. Nicht zuletzt auch durch die Telefon: Kreativ 07242/712 geplant, fachmännisch 30-13<br />

Joa<br />

Top-Ausstattung, die uns zur Verfügung steht“, weiß E-Mail: realisiert: wels@maschinenring.at<br />

Gartengestaltung<br />

aus j<br />

DI Joachim Keplinger, Garten- und Landschaftsgestalter<br />

des Maschinenring<br />

Wewb: vom www.maschinenring.at/wels<br />

Maschinenring Wels.<br />

Wels.<br />

28 lebens<br />

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umwelt und Gesellschaft<br />

Vom Glauben zur Spiritualität<br />

KatholikInnen & Alternativreligiöse<br />

Der Glaube ist nicht länger Sinnbild<br />

von Erziehung oder Gesellschaft,<br />

wie es noch vor hundert Jahren der<br />

Fall war. Was und wie wir glauben,<br />

steht uns frei, und Religion wurde zu<br />

einem wählbaren Gut mit hoher sozialer<br />

Akzeptanz und situationselastischem Einsatz.<br />

Anders formuliert: Eine Herausforderung<br />

für die katholische Kirche.<br />

Glauben in Österreich<br />

5.359.151 KatholikInnen zählen die Diözesen<br />

Österreichs laut der Kirchlichen Statistik 2012.<br />

Damit steht der Katholizismus an Platz eins der<br />

Glaubensbekenntnisse in Österreich. Platz zwei wird<br />

von 500.000 – 600.000 MuslimInnen belegt.<br />

Nach Wien stellt OÖ mit 1.000.314 KatholikInnen<br />

(2012) bzw. 990.881 (2013) das stärkste katholische<br />

Bundesland dar, trotz der 9187 Austritte im<br />

vergangenen Jahr. Diese Zahlen sind nur ein Indikator<br />

für die spirituellen Entwicklungen. „Vater und<br />

Mutter sind für die Weitergabe des Glaubens verantwortlich.<br />

Durch das Sakrament der Taufe übernehmen<br />

sie bewusst diese Aufgabe. Allerdings reduziert<br />

sich die religiöse Erziehung, wenn sie denn überhaupt<br />

noch stattfindet, auf einige wenige Traditionselemente.<br />

Man feiert Weihnachten – aber feiert man<br />

dabei die Geburt Christi? Es erscheint leichter, sich<br />

an Glaubenssätze zu halten, die man selbst gewählt<br />

hat“, weiß Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der<br />

Vereinigung der Frauenorden Österreichs. Parallel zur<br />

Verweltlichung (Säkularisierung) zeichnet sich für die<br />

Ordensschwestern allerdings noch ein zweiter Trend<br />

ab: So hat sich die Familiensituation dramatisch verändert<br />

und auch die Frage nach Bildung, menschenwürdiger<br />

Arbeit und einem gerechten Pensionsantritt<br />

oder der problematisch zunehmende und ungelöste<br />

Pflegebedarf sind Themen, mit denen die Schwestern<br />

vermehrt konfrontiert werden.<br />

*Quelle: Kirchliche Statistik der Diözesen Österreichs<br />

Säkularisierung – Lifestyle-Element<br />

„Glaube“ vs. Kirche<br />

Die Religion verschwindet nicht, sondern kehrt<br />

vielmehr in die Öffentlichkeit zurück – allerdings<br />

in einer anderen und neuen Form. So bezeichnen<br />

sich Gläubige nicht länger als religiös –<br />

„spirituell“ ist Sinnbegriff der freien, selbstbestimmbaren<br />

Glaubensrezeptur, deren Zutaten aus<br />

unterschiedlichen Quellen nun zusammenspielen<br />

und die ‚Persönlichkeit entwickeln‘, so das<br />

Resultat der „New-Age“-Studie von Religionswissenschaftler<br />

Prof. Dr. Bochinger.<br />

Dass die Religiosität nicht länger am Gottesdienstbesuch<br />

gemessen werden kann, zeigt der Zählsonntag<br />

der Diözese Linz in der Fastenzeit (2012):<br />

gerade einmal 14 Prozent (140.217 Personen) nahmen<br />

daran teil. Wo also steht die katholische Kirche<br />

in der aktuellen Epoche der Verweltlichung?<br />

„Wir versuchen, eine Kirche zu sein, die neue<br />

Wege findet, die fähig ist, zu denen zu gehen,<br />

die nicht zu ihr kommen, die ganz weggegangen<br />

sind oder gleichgültig sind. Die Gründe, die<br />

jemanden dazu gebracht haben, von der Kirche<br />

wegzugehen – wenn man sie gut versteht und<br />

wertet –, können auch zur Rückkehr führen. Das<br />

braucht Mut und Kühnheit“, so Papst Franziskus<br />

über die Schritte zur Erneuerung der Kirche am<br />

24. Dezember 2013. •<br />

WEGE 29


im gespräch<br />

Foto: Katrin Bruder<br />

„Die konkrete Form des Ordenslebens wird sich<br />

vielfach ändern, der Grundauftrag aber bleibt.“<br />

IM GESPRÄCH<br />

mit der lebensWege Redaktion:<br />

Sr. Beatrix Mayrhofer<br />

Als Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden<br />

Österreichs sind Sie deren Sprachrohr und Repräsentantin.<br />

Was bedeutet das genau?<br />

Ordensfrauen haben in der Kirche eine ganz spezifische<br />

Berufung. Durch unsere Ordensgelübde<br />

sind wir frei für den Dienst an Gott und für die<br />

Menschen. Das ist eine sehr faszinierende Lebensform,<br />

die jemand als Berufung von Gott empfängt.<br />

2012* legten zwölf Frauen ihr Gelübde ab, 2011<br />

waren es elf. Wie erleben Sie die Entwicklungen der<br />

Ordensfrau in der Kirche?<br />

Die Zahl der Ordensfrauen in Österreich nimmt seit<br />

Jahren kontinuierlich ab. Das bedeutet eine mehrfache<br />

Herausforderung. Lang geführte Werke müssen<br />

geschlossen und neue Träger für die Einrichtungen<br />

gefunden werden. Dazu kommt die Sorge um die<br />

Altersversorgung der Ordensfrauen, von denen viele<br />

keine Rente bekommen, weil sie ja durch die früher<br />

gegebenen Anstellungsstrukturen kein Anstellungsverhältnis<br />

hatten. Aber es bleibt bei aller materiellen<br />

Sorge immer die Zuversicht, dass der Herr immer<br />

wieder Menschen beruft, nach den evangelischen<br />

Räten zu leben und so Zeugnis zu geben.<br />

*Quelle: Kirchliche Statistik der Diözesen Österreichs<br />

Welche Rolle erfüllt die Ordensfrau in der Kirche<br />

heute?<br />

In der Kirche haben die Ordensfrauen vielfältige<br />

Möglichkeiten. Dabei geht es sowohl um die traditionellen<br />

sozialen Dienste in den Gesundheits- und<br />

Krankenberufen, in der Erziehung und im Pastoral,<br />

sowie in verschiedensten neuen Berufsfeldern. Zunehmend<br />

wirken Ordensfrauen in selbstständigen<br />

Berufen, wie z. B. als Künstlerinnen, Therapeutinnen,<br />

Organisationsentwicklerinnen. Immer gibt es<br />

auch die verschiedenen Formen des kontemplativen<br />

Lebens, wobei Ordensfrauen ihr Leben in den Dienst<br />

der Anbetung und der Fürbitte stellen.<br />

6.687 Austritte hat die katholische Kirche in Österreich<br />

von 2011 auf 2012 verzeichnet? Worin sehen<br />

Sie den Grund für den Rückgang?<br />

Kirchenaustritte haben vielfache Gründe, häufig ist<br />

es ein äußerer Anlass, der dann eine innerlich schon<br />

lang gewachsene Entscheidung zur Umsetzung führt.<br />

Natürlich werden die Kirchensteuer oder das Verhalten<br />

von Repräsentanten der katholischen Kirche als<br />

Anstoß erlebt. Wesentlich scheint mir aber die jeweils<br />

ganz persönliche Glaubenserfahrung zu sein. Wer<br />

30 lebens


im gespräch<br />

Kirche nicht als eine Gemeinschaft erlebt und die<br />

Kraft erfährt, die aus der Begegnung mit Jesus in der<br />

Eucharistie wächst, sieht wohl längerfristig keinen<br />

Grund, zu dieser „Gemeinschaft“, die nur mehr als<br />

„Verein“ wahrgenommen wird, dazuzugehören.<br />

Die katholische Kirche wird häufig mit dem Vorwurf<br />

konfrontiert, nicht mehr „zeitgemäß“ zu sein.<br />

Die Botschaft Jesu ist immer zeitgemäß und es ist Aufgabe<br />

der Glaubenden, diese Botschaft in die jeweilige<br />

Zeit zu übersetzen.<br />

Welche Bereiche bedürfen einer Modernisierung<br />

bzw. wo besteht Ihres Erachtens Handlungsbedarf?<br />

Unsere westliche Gesellschaft – oder besser gesagt: unsere<br />

global gewordene Gesellschaft – hat in den letzten<br />

Jahrzehnten einen radikalen Wandel in sozialer,<br />

ökonomischer, kultureller und spiritueller Hinsicht<br />

erlebt. Es ist eine enorme Herausforderung, auf diese<br />

Veränderungen aus dem Geist des Evangeliums zu<br />

antworten.<br />

Können gewisse Glaubensgrundsätze denn überhaupt<br />

der Zeit und ihren Trends angepasst werden?<br />

Oder liegt der Wert des Glaubens denn nicht mitunter<br />

vielmehr in der ideologischen Beständigkeit?<br />

Christlicher Glaube ist keine Ideologie, christlicher<br />

Glaube ist das Vertrauen in die Person Jesu Christi<br />

und in seine Botschaft. Natürlich müssen die Heilige<br />

Schrift und die Lehre der Kirche immer neu in die<br />

Zeit hinein übersetzt werden, aber jede neue Übersetzung<br />

ist immer nur der Versuch, die Botschaft noch<br />

besser verständlich zu machen.<br />

Die Wahlfreiheit ist auch im Glauben gegeben. Welcher<br />

Slogan würde auf Ihrem Wahlplakat stehen?<br />

Gott ist die Liebe. •<br />

HR Sr. Mag. Dr.<br />

Beatrix Mayrhofer SSND<br />

Hofrätin Schwester Dr. Beatrix Mayrhofer wurde<br />

1948 in Taufkirchen an der Trattnach (Oberösterreich)<br />

geboren. 1967 maturierte sie an der<br />

damaligen Frauenoberschule der Vöcklabrucker<br />

Schulschwestern in Wels.<br />

1971 trat sie als Lehrerin in Wien in den Orden<br />

der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben<br />

Frau ein. Nach dem Studium der Pädagogik<br />

(mit Doktorat) und Psychologie studierte sie<br />

Theologie und Psychologie/Philosophie/Pädagogik<br />

als Lehramtsstudium, unter anderem in<br />

Regensburg, wo sie Prüfungen bei Prof. Joseph<br />

Ratzinger ablegte.<br />

Bereits 1985 bis 1993 war sie Provinzoberin<br />

von Österreich. Seit 20<strong>10</strong> leitet sie die Provinz<br />

Österreich und Italien sowie die Regionalkonferenz<br />

der Frauenorden der Diözesen Wien<br />

und Eisenstadt. Ihre Stellvertreterin ist Sr.<br />

Franziska Bruckner, Generaloberin der Schulschwestern<br />

vom III. Orden des Hl. Franziskus<br />

Amstetten. Sr. Mayrhofers Vision als VFÖ-Präsidentin<br />

ist ein attraktives Image der Ordensfrauen:<br />

„Ich wünsche mir, dass Ordensfrauen in<br />

ihrem Leben wirklich glückliche Menschen sind.<br />

Und, dass man ihnen das auch ansieht!“<br />

20<strong>10</strong> ging Sr. Dr. Beatrix Mayrhofer als Schuldirektorin<br />

in Pension. Seit 2013 leitet sie<br />

wieder eine bunte Vereinigung: Die Vereinigung<br />

der Frauenorden Österreichs (VFÖ).<br />

120 Orden mit über 535 Standorten in<br />

Österreich (sowie zahlreichen weiteren in der<br />

ganzen Welt) gehören der Vereinigung an.<br />

WEGE 31


ShV EFErdinG<br />

Zweifache Pflegemutter Ursula Obermühlner und DSA Sylvia Mayr von der Kinder- und Jugendhilfe Eferding<br />

pFlEGEFamiliE:<br />

lEbEn SchEnkEn und lEbEn bEGlEitEn<br />

die Einführung eines kindes in eine pfl egefamilie ist für alle beteiligten eine hochsensible<br />

Situation. die kinder- und Jugendhilfe Eferding weiß aus Erfahrung, dass die damit<br />

verbundenen hürden nur mit respekt, achtung und anerkennung aller beteiligten<br />

gegenüber einander genommen werden können, denn jede mutter liebt ihr kind, ungeachtet<br />

dessen, wodurch die pfl egschaft ausgelöst wurde.<br />

Ursula Obermühlner ist Mutter – sowohl Bauchmutter<br />

als auch Herzmutter, und das seit 2003.<br />

Nach drei leiblichen Kindern entschloss sie sich gemeinsam<br />

mit ihrem Mann, ein damals gerade fünf<br />

Wochen altes Kind für die Pflegschaft aufzunehmen.<br />

2005 fiel der Entschluss für ein zweites Pflegekind,<br />

damals sieben Monate alt. Ursula Obermühlner<br />

und ihr Mann wissen, was die Obhut eines Pflegekindes<br />

mit sich bringt. Zwar zeichnet sich das Ehepaar<br />

durch viel Erfahrungswissen im Umgang mit<br />

„Sobald wir ein Kind in Gefahr wähnen, sehen wir<br />

ersten Handlungsbedarf. In Zusammenarbeit mit<br />

sozialen Einrichtungen versuchen wir gemeinsam, die<br />

Lebensumstände für das Kind zu verbessern.“<br />

DSA Sylvia Mayr, Kinder- und Jugendhilfe Eferding<br />

Kindern, einer hohen Belastbarkeit und Stabilität<br />

aus, die Achterbahn der Gefühle durch die Pflegschaft<br />

ist dennoch enorm.<br />

32 lebens


shv eferding<br />

Kinder- und Jugendhilfe Eferding<br />

Im Bezirk Eferding leben derzeit 14 Familien mit Pflegekindern aller<br />

Altersgruppen. Die Übernahme in eine Pflegefamilie findet häufig<br />

zwischen Geburt und dem sechsten Lebensjahr statt. Häufigste Ursachen<br />

sind Suchterkrankungen (wie Drogen oder Alkohol), Gewalt<br />

und/oder temporäre Überforderung der Eltern. Gibt es physische<br />

oder psychische Auffälligkeiten bei einem Kind, versucht die Kinderund<br />

Jugendhilfe, in erster Instanz durch ambulante Unterstützung<br />

Hilfe zu leisten. Zeichnet sich ab, dass das Kind trotz dieser Maßnahmen<br />

in seiner Entwicklung gehindert ist, wird erst dann der Schritt<br />

in Richtung Pflegefamilie angedacht. In akuten Fällen – wie z. B. bei Gewaltdelikten – wird die<br />

sogenannte „Krisenpflege“ für temporäre Unterbringung und Betreuung des Kindes herangezogen.<br />

Dies war im Bezirk Eferding in diesem Jahr bereits zweimal der Fall.<br />

„Die Möglichkeit, dass ein Pflegekind wieder zu<br />

seinen leiblichen Eltern zurückkommt besteht<br />

immer. Externe Gutachten, der Beschluss eines<br />

Gerichtes nach Antragstellung der leiblichen Mutter<br />

oder auch der Wunsch des Pflegekindes können eine<br />

Rückführung zur Folge haben“, weiß Sylvia Mayr<br />

von der Kinder- und Jugendhilfe Eferding. Die<br />

Unsicherheit, das Kind – auch nach vielen Jahren<br />

– wieder zu verlieren, ist für Pflegeeltern allerdings<br />

nicht die einzige Herausforderung.<br />

Identität & Loyalität<br />

„Ein Kind, das in Pflegeobhut kommt, hat natürlich<br />

schon einiges mitgemacht und trägt bereits sein<br />

Rucksäckchen. Parallel dazu ist die Frage der Identität<br />

aufgrund von zwei Elternpaaren ein zentrales Thema<br />

in diesem heiklen Gefüge, da die Kinder ja weiterhin<br />

in Kontakt mit ihren leiblichen Eltern stehen“, fährt<br />

Sylvia Mayr fort. „Das Schlimmste ist, wenn ein Kind<br />

in einen inneren Loyalitätskonflikt gerät. Pflegeeltern<br />

brauchen daher neben einem ganz großen Herzen<br />

auch eine ganz große Bereitschaft, zu reflektieren.“<br />

Die Offenheit zu einer unkonventionellen Eltern-<br />

Kind-Beziehung, die von üblichen Besitzansprüchen<br />

Abstand nimmt, ist für Pflegeeltern daher gewissermaßen<br />

Grundvoraussetzung. „Obwohl wir bei<br />

der ersten Pflegschaft von Anfang an wussten, dass<br />

das Kind wohl wieder zurück zur leiblichen Familie<br />

kommen wird, haben wir es vom ersten Augenblick<br />

an geliebt. Ungewissheit und Angst waren natürlich<br />

da, standen aber im Schatten der Emotionen – bis<br />

heute“, erinnert sich Ursula Obermühlner. „Ich habe<br />

in dieser Zeit viel gelernt, vor allem, meinen – mittlerweile<br />

beiden – Pflegekindern zu vermitteln, Achtung<br />

„Wir haben unsere Ängste, Höhen und Tiefen – aber<br />

auch hohe Belastbarkeit und vor allem viel Liebe für all<br />

unsere fünf Kinder.“<br />

Ursula Obermühlner, Pflegemutter aus Eferding<br />

vor ihren leiblichen Eltern zu haben. Diese Achtung<br />

kann ich nur lehren, wenn ich sie selber habe. Egal,<br />

was damals die Gründe dafür waren, warum das Kind<br />

nicht bei der leiblichen Mutter hat bleiben können,<br />

sie hat es geboren und ihm das Leben geschenkt, diese<br />

Verinnerlichung erachte ich als sehr bedeutsam“, weiß<br />

Ursula Obermühlner.<br />

Das Thema der Pflegschaft ist hoch sensibel und der<br />

Respekt gebührt dabei auch den Herkunftsfamilien.<br />

Deren Entscheidung, das Kind in eine bessere<br />

Obhut als der ihren zu geben, verlangt Enormes ab<br />

und stellt eine immense Leistung dar, die ausschließlich<br />

dem Kind zugute kommt und die dadurch<br />

entsprechende Achtung verdient hat, denn jede Mutter<br />

liebt ihr Kind. •<br />

plan B - Kindern Schutz und Halt geben<br />

Der Verein ‚plan B‘ unterstützt Sie in den Bereichen<br />

Pflege, Krisenbetreuung und Adoption.<br />

plan B gem. GmbH<br />

Richterstraße 8d<br />

4060 Leonding<br />

Telefon: 0732/60 66 65<br />

E-Mail: office@planb-ooe.at<br />

WEGE 33


StimmEn auS dEr rEGion<br />

StimmEn auS<br />

dEr rEGion<br />

lebensWEGE hat sich umgehört, welche<br />

umweltbelastungen von der bevölkerung<br />

der Versorgungsregion WE.G.E 42 spürbar<br />

wahrgenommen und kritisch hinterfragt<br />

werden.<br />

„Wir haben eine Regenwassertonne<br />

in unserem Garten. Vor allem daran<br />

beobachten wir die enormen<br />

Niederschlagsmengen, die durch den<br />

Klimawandel erheblich angestiegen sind.<br />

Das macht schon Sorgen...“<br />

Hermann H., 61,<br />

Pensionist, Wels-Land<br />

„Durch die mediale Berichterstattung bin ich um<br />

ein Vielfaches kritischer geworden. Meine Kaufentscheidung<br />

ist mittlerweile sehr vom Kleingedruckten<br />

auf den Rückseiten abhängig. Mariniertes Fleisch<br />

kaufe ich beispielsweise gar nicht mehr ein, sondern<br />

mache das selber. Gerade im Bereich der Lebensmittel<br />

gibt es so viele Wege, Angaben zum Inhalt zu<br />

umgehen, und auch den Möglichkeiten zur Konservierung<br />

stehe ich recht skeptisch gegenüber.“<br />

Mathilde S., 60,<br />

Pensionistin, Wels-Land<br />

34 lebens


StimmEn auS dEr rEGion<br />

Manfred R., 73,<br />

Pensionist, Wels-Land<br />

„Ich bin beruflich viel draußen.<br />

Da fällt mir vor allem<br />

auf, dass durch den vom Flugverkehr<br />

bedingten Ausstoß<br />

von Kerosin die Aggressivität<br />

der Sonne enorm angestiegen<br />

ist und mit ihr die Hautkrebsfälle.<br />

Aber auch die Allergien<br />

haben in den letzten Jahrzehnten<br />

deutlich zugenommen.<br />

Meine Familie und ich<br />

haben zum Glück alle keine.“<br />

„Ich selber spüre jetzt zwar<br />

keine direkte Belastung<br />

durch den Feinstaub,<br />

verfolge durch die Medien<br />

allerdings die hohe Belastung<br />

durch Fabriken<br />

und Verkehr. Das wird<br />

in Zukunft wohl nicht<br />

besser werden.“<br />

Heinz R., 54,<br />

Monteur, Wels<br />

„Ich bin umgestiegen auf<br />

„biogene“ Ernährung.<br />

Durch einen Gutachter<br />

hat man bei unserem<br />

Grundwasser noch in sieben<br />

Meter Tiefe einen hohen<br />

Verunreinigungsgrad durch<br />

Kuhdung festgestellt.<br />

Das hat mir zu denken<br />

gegeben. Durch die<br />

Ernährungsumstellung geht<br />

es mir, trotz Krankheit,<br />

um ein Vielfaches besser.“<br />

Andrea S. 51,<br />

Gastronomin,<br />

Grieskirchen<br />

„Mir fällt vor allem auf, dass das<br />

Wetter scheinbar nur noch Extreme<br />

kennt. Entweder es regnet durchgehend,<br />

oder es herrscht extreme<br />

Hitze. Ein Mittelmaß gibt es<br />

gefühlt kaum noch.“<br />

Margit A., 29,<br />

Diplomkrankenschwester, Wels<br />

„Die Schneemenge ist in den letzten Jahren sehr rückgegangen. An einen richtigen Winter kann<br />

zuich<br />

mich kaum noch erinnern. Der Klimawandel<br />

ist vielleicht eines der deutlichsten Zeichen, dass die<br />

Natur uns etwas sagen will. Ein Anfang wäre, bei<br />

der Wärmeversorgung auf heimische Brennmaterialen<br />

wie Holz umzusteigen oder aber auch überflüssige<br />

Autofahrten zu vermeiden.“<br />

Andreas F., 48, Pensionist,<br />

Christoph F., 26, Produktionstechniker<br />

„Mir fällt schon auf, dass die Allergien in meinem Umfeld zugenommen haben.<br />

Und auch, dass die Feinstaubbelastung noch ein echtes Problem werden wird.<br />

In meinem Alltag achte ich mittlerweile z. B. beim Kauf von Deo darauf, ob<br />

Aluminium enthalten ist – die Inhaltsstoffe nehmen für mich an Bedeutung zu,<br />

auch wenn deren Angabe oft nur schwer verständlich sind.“<br />

Magdalena F., 25,<br />

Studentin, Eferding<br />

WEGE 35


im GESpräch<br />

Welche Aufgaben obliegen dabei dem Bundesheer?<br />

Die Assistenzeinsätze zeichnen sich dadurch aus,<br />

dass exklusive technische Leistungen erbracht werden,<br />

die andernorts nicht oder nicht ausreichend verim<br />

GESpräch<br />

mit der lebensWEGE-redaktion:<br />

General mag.<br />

othmar commenda<br />

„Es ist mir ein Anliegen, der bewundernswerten<br />

Hilfsbereitschaft der Bevölkerung und der großen<br />

Einsatzbereitschaft aller Rettungs- und<br />

Hilfsorganisationen unter Einschluss der Assistenz<br />

leistenden Soldaten großen Respekt zu zollen und<br />

allen hilfsbereiten Menschen aufrichtig zu danken!“<br />

Österreich verfügt über das Staatliche Krisen- und<br />

Katastrophenschutzmanagament (SKKM). Sehen<br />

Sie Schwachstellen?<br />

Die Herausforderung liegt darin, Auswirkungen<br />

des Katastrophenereignisses von einer Chaosphase<br />

in eine Ordnungsphase überzuleiten. Daraus<br />

folgert die Notwendigkeit zur koordinierten<br />

Führung durch die zuständige Behörde. Nur<br />

so können Anlassentscheidungen vermieden,<br />

Störfaktoren beseitigt, Eigengefährdung minimiert<br />

und systematisches Vorgehen der Hilfs- und Einsatzkräfte<br />

unter klarer Vorgabe von Prioritäten<br />

sichergestellt werden. Katastrophenhilfe jeglicher<br />

Art zeigt also nur dort Schwachstellen, wo diese<br />

koordinierte Führung nicht etabliert ist.<br />

Welche Maßnahmen sollten Ihrer Meinung nach<br />

zusätzlich ergriffen werden?<br />

Seitens des Bundesheeres werden sämtliche Initiativen,<br />

wie Ausbildung der Behördenleiter, Einsatzstäbe,<br />

Verbindungsoffiziere und Kommandanten aller<br />

Rettungs- und Hilfsorganisationen und regelmäßige<br />

Übungen, befürwortet und gefördert.<br />

Wie sieht der Katastrophenschutz in zehn Jahren aus?<br />

Der Einsatz militärischer Hilfskräfte wird neben der<br />

heute schon üblichen grenzüberschreitenden Hilfe<br />

durch zivile Rettungs- und Hilfsorganisationen häufiger<br />

werden. Innerhalb Österreichs wird es darauf<br />

ankommen, das bewährte System der Verbindung<br />

von freiwilligen und hauptberuflichen Organisationen,<br />

ohne die die Katastrophenhilfe hierzulande<br />

nicht denkbar ist, weiter zu stützen.<br />

An sich ist die Katastrophenbekämpfung Sache der<br />

Feuerwehr. Allerdings kann auch das Bundesheer zur<br />

Assistenzhilfeleistung herangezogen werden. Wann<br />

tritt diese Option für Länder/Gemeinden in Kraft?<br />

Eine Hilfeleistung des Bundesheeres zur Katastrophenhilfe<br />

ist nur dann zulässig, wenn die zuständige staatliche<br />

Einrichtung eine konkrete Aufgabe weder mit<br />

eigenen Mitteln noch unter Heranziehung kurzfristig<br />

aufgebotener Unterstützungen, etwa im Wege der Anmietung<br />

gewerblicher oder gemeinnütziger Hilfs- oder<br />

Rettungskräfte, bewältigen kann. Eine Assistenzanforderung<br />

setzt voraus, dass das betreffende Elementarereignis<br />

bzw. der Unglücksfall bereits eingetreten ist.<br />

36 lebens


Was können Sie Personen in<br />

Hochwassergebieten raten?<br />

Menschen in tendenziell durch<br />

Hochwasser gefährdeten Räuim<br />

gespräch<br />

fügbar sind, sowie durch große<br />

Durchhaltefähigkeit. Während das<br />

Bundesheer diese Leistungen erbringt<br />

und solche Aufgaben erledigt,<br />

die systemimmanent militärischen<br />

Ursprungs sind, werden<br />

die betroffene Zivilbevölkerung<br />

im Zuge der Nachbarschaft-s<br />

hilfe und alle zivilen Rettungsund<br />

Hilfsorganisationen immer<br />

die ersten Helfer vor Ort sein, die<br />

aber in Fortdauer eines Einsatzes<br />

durch militärische Kräfte ergänzt<br />

und abgelöst werden können.<br />

Welche Kapazitäten stehen im<br />

Katastrophenfall zur Verfügung?<br />

Die Charakteristika eines militärischen<br />

Assistenzeinsatzes liegen in<br />

der relativ hohen Mannstärke, der<br />

raschen Verfügbarkeit, besonderer<br />

technischer Leistung, Durchhaltefähigkeit<br />

und dem Grundsatz,<br />

stets strukturierte, versorgungsautarke<br />

Kräfte zum Einsatz<br />

bringen zu können.<br />

Wir sind stolz, ein großes Spektrum<br />

anbieten zu können, wie<br />

z. B. Transport, Versorgung und<br />

Evakuierung, technische Verschüttetensuche,<br />

Sprengungen,<br />

Brandbekämpfung, Retten und<br />

Bergen, Bau von Behelfsbrücken,<br />

Räumen von Hindernissen zur<br />

Wiederherstellung der lebensnotwendigen<br />

Infrastruktur, Trinkwasseraufbereitung<br />

und Einsatz von<br />

Spezialisten in der ABC-Abwehr.<br />

Zu den Kapazitäten des Bundesheeres<br />

gehört u. a. aber auch ein<br />

Katastrophenhilfsgerät, das so genannte<br />

Landesbrückengerät.<br />

Was sind Ihre Erfahrungen mit<br />

der Einbindung der Bevölkerung<br />

in den Katastrophenschutz?<br />

Katastrophenschutz ohne die Bevölkerung<br />

funktioniert nicht! Wir<br />

unterstützen jede Hilfsinitiative,<br />

solange sie sich im konkreten Einsatz<br />

der koordinierten Führung<br />

der zuständigen Behörde unterordnet<br />

und nicht die Personalaufbringung<br />

der bewährten, teils auf<br />

Freiwilligkeit basierenden Rettungs-<br />

und Hilfsorganisationen<br />

unterwandert.<br />

Nimmt die Häufigkeit oder die<br />

Intensität von Katastrophen zu?<br />

Die Assistenzleistungen des ÖBH<br />

schwanken von Jahr zu Jahr. Aus<br />

der Sicht des Bundesheeres lassen<br />

sich derzeit weder ein „Trend“<br />

der vergangenen Jahre ableiten<br />

noch eine Prognose für die Zukunft<br />

stellen. Allerdings scheinen<br />

mir manche Naturereignisse und<br />

deren Auswirkungen auch von<br />

Menschenhand veranlasst oder<br />

zumindest begünstigt zu sein, wie<br />

z. B. das Abschmelzen der Gletscher,<br />

vermehrte Bebauung in<br />

durch Hochwasser gefährdeten<br />

Räumen, alpine Gefahren infolge<br />

übermäßiger Nutzung, etc.<br />

Durch Ihre langjährige Militärlaufbahn<br />

haben Sie bereits<br />

zahlreiche Einsätze in Katastrophengebieten<br />

miterlebt. Welcher<br />

davon ist Ihnen besonders in Erinnerung<br />

geblieben?<br />

Die Lawinenkatastrophe in Galtür<br />

hat bei mir den nachhaltigsten<br />

Eindruck hinterlassen. Dieses<br />

Ereignis hat in besonderer Weise<br />

die Bedeutung der Katastrophenhilfe,<br />

aber auch deren Grenzen<br />

aufgezeigt. Schlussendlich war<br />

diese Katastrophe auch ein Auslöser<br />

zur Beschaffung unserer<br />

Transporthubschrauber S 70.<br />

men leben in der Regel schon<br />

lange und „gut“ mit dieser<br />

Bedrohung und wissen vermutlich<br />

selbst am besten, wie<br />

sie sich und ihr Eigentum vorbeugend<br />

schützen können. Ich<br />

maße mir nicht an, ihnen Ratschläge<br />

in dieser Angelegenheit<br />

zu erteilen. Ich ersuche sie aber,<br />

den örtlichen Rettungs- und<br />

Hilfsorganisationen und dem<br />

Österreichischen Bundesheer<br />

im Notfall zu vertrauen. Im<br />

Katastrophenfall werden wir<br />

gemeinsam alles unternehmen,<br />

um effektiv Hilfe zu leisten. •<br />

General<br />

Mag. Othmar<br />

Commenda<br />

1954 in Wels geboren, startet<br />

seine Laufbahn 1979 als<br />

Zugskommandant in Wels.<br />

Von 2000 bis 2001 fungiert<br />

er als stellvertretender Leiter<br />

der Abteilung Militärpolitik<br />

im Generaltruppeninspektorat<br />

im Bundesministerium für<br />

Landesverteidigung in Wien.<br />

2003 folgt die Leitung des Projektmanagements<br />

der Bundesheerreformkommission,<br />

2004<br />

die Leitung des Managements<br />

ÖBH 20<strong>10</strong>. Im Jahr 2008<br />

folgt dann die Funktion als<br />

stellvertretender Chef des Generalstabs<br />

durch Verteidigungsminister<br />

Norbert Darabos,<br />

im Juli 2013 die Ernennung<br />

zum General und Chef des<br />

Generalstabes. Zudem erhielt<br />

der zweifache Vater das Ehrenzeichen<br />

sowie das Goldene<br />

Ehrenzeichen für Verdienste<br />

um die Republik Österreich.<br />

WEGE 37


EQuEm zu FuSS<br />

Schuh-alltag<br />

Wenn Füße dem trend hinterherlaufen...<br />

landesinnungsmeisterin der Fußpfl eger, kosmetiker und masseure<br />

Eva danner-parzer verrät, wie wir trendig und gesund durchs leben<br />

schreiten können und worauf wir beim Schuhkauf achten sollten.<br />

Landesinnungsmeisterin<br />

Eva Danner-Parzer<br />

Die Jahreszeiten wechseln und wir alle freuen uns auf<br />

neues Schuhwerk! Worauf muss geachtet werden?<br />

In erster Linie auf die eigene Fußform und nicht<br />

nur darauf, ob der Schuh optisch gefällt. Auch die<br />

Elastizität des Materials ist entscheidend. Von<br />

billigen, saisonalen Einkäufen rate ich ab. Da wird<br />

eindeutig falsch gespart.<br />

Welche Kriterien sollten beim Kauf von Kinderschuhen<br />

berücksichtigt werden?<br />

Auch hier ist der Trend nachrangig und die Qualität<br />

vorrangig. Schlechte Materialien entwickeln in kürzester<br />

Zeit Fußgeruch und Schweißfüße, welche die<br />

Anfälligkeit zu Fußpilz oder Dornwarzen erhöhen.<br />

Die Atmungsaktivität ist demnach entscheidend.<br />

Aber auch das oft übliche „weitertragen“ unter Ge-<br />

schwistern ist nicht empfehlenswert, da der Schuh<br />

bereits eingegangen ist und Kinder so u. a. eine<br />

Neigung zum Knickfuß entwickeln können. Unbedingt<br />

und regelmäßig zu kontrollieren ist auch die<br />

Schuhgröße.<br />

Welche praktischen Vorsorgemaßnahmen können<br />

wir treffen, um unsere Füße zu entlasten?<br />

Da empfiehlt sich die Fußgymnastik: z. B. der<br />

Wechsel zwischen Zehenspitzen- und Fersengang<br />

oder aber leichte Textilien, wie etwa Socken, mit den<br />

Zehen aufheben. Damen sollten in der Absatzhöhe<br />

variieren. Eine gute Mischung aus Ballerinas und<br />

High Heels sollte den Alltag prägen. Für Zu Hause<br />

empfehle ich bequeme Schuhe, die bei den Zehen<br />

vorne breit geschnitten sind. •<br />

Entspannt.<br />

Gepflegt.<br />

Schön.<br />

Aus erster Hand.<br />

BEGEBEN SIE SICH NICHT IN IRGENDWELCHE<br />

HÄNDE. Gerade, wenn es um Fußpflege, Kosmetik<br />

oder Massage geht. Lassen Sie sich und Ihren Körper<br />

deshalb nur in unseren FACHINSTITUTEN MIT<br />

DEM GÜTESIEGEL verwöhnen.<br />

Sie haben es sich verdient. Garantiert.<br />

Eine Initiative der<br />

www.fachinstitute.at


hilF mit<br />

kindErlachEr Statt<br />

SilVEStErkrachEr<br />

Jedes Jahr endet die Silvesternacht in Österreich für etwa 200 kinder in der notaufnahme.<br />

mit der kampagne ,kinderlacher statt Silvesterkracher‘ rufen die cliniclowns nun dazu auf,<br />

weniger in Silvesterraketen und mehr in kinderlacher zu investieren.<br />

Uwe Marschner, Leiter der CliniClowns OÖ von<br />

der PGA, lernte den heute 13-jährigen Fabian auf<br />

einer Lachvisite kennen. Eine Rakete war zu früh in<br />

die Luft gegangen und es war lange nicht klar, ob<br />

Fabian sein Augenlicht behält.<br />

„Zu Silvester wird viel Geld verpulvert. Dieser gefährliche<br />

Spaß hat uns die Augen geöffnet“, berichtet<br />

Marschner. „Anstatt die Notaufnahme mit<br />

kleinen PatientInnen zu füllen, sollten wir lieber<br />

die Krankenzimmer mit Kinderlachen füllen“, so<br />

Marschner weiter. Der ärztliche Direktor, Prim.<br />

Univ.-Prof. Dr. Klaus Schmitt, übernahm daraufhin<br />

die Schirmherrschaft der Kampagne ,Kinderlacher<br />

statt Silvesterkracher‘, denn er kennt die Folgen<br />

ganz genau: „Kinder halten die Kracher häufig<br />

so lange in der Hand, bis der Knallkörper<br />

explodiert, mit oft verheerenden Folgen.“ Nicht ohne<br />

Sarkasmus ruft Marschner nun dazu auf, weniger in<br />

gefährliche Knallkörper und stattdessen mehr in fröhliches<br />

Kinderlachen zu investieren: „Das Silvesterraketen-Familiensortiment<br />

‚Thunder & Lightning‘<br />

kostet im Baumarkt 25,95 Euro. Die Lachvisite<br />

der CliniClowns kostet für ein Kind 25 Euro. Unsere<br />

Besuche erleuchten zwar keinen Himmel, dafür aber<br />

die Welt eines kranken Kindes.“ •<br />

SPENDENKONTO<br />

,Kinderlacher statt Silvesterkracher‘<br />

IBAN: AT53 2032 0000 0020 7200<br />

BIC: ASPKAT2LXXX<br />

ACHTUNG!<br />

Spenden an die CliniClowns<br />

sind steuerlich absetzbar!!!<br />

WEGE 39


mEdizin tranSparEnt<br />

mYthoS: GESundhEit<br />

umWElt zWiSchEn Fakt und Fiktion<br />

tagtäglich bewegen wir uns durch unsichtbare, geruchs- und geschmacklose minenfelder. Wir<br />

atmen Gift ein, tragen es auf die haut auf oder nehmen es über Verpackungsmaterialien zu uns.<br />

lebensWEGE hat in kooperation mit dem department für evidenzbasierte medizin und klinische<br />

Epidemiologie der donau-universität krems drei zentrale themen unter die lupe genommen.<br />

Gesundheitsmythen gibt es viele. Vor allem die<br />

Medien leisten einen gehörigen Anteil zur<br />

Meinungsbildung und -verwirrung. Das Department<br />

der Donau-Universität Krems untersucht<br />

medizin-relevante Themen nach evidenzbasierten<br />

Kriterien auf deren Stichhaltigkeit und differenziert<br />

damit Fakt von Fiktion.<br />

fall 1: Hormone für die Haut<br />

Wenn wir nach dem Duschen die Bodylotion auftragen,<br />

wollen wir unserer Haut eigentlich Gutes tun.<br />

Was viele dabei nicht wissen: die Konservierungsstoffe<br />

unserer Kosmetika enthalten häufig sogenannte<br />

endokrine Disruptoren, also Substanzen, die unser<br />

Hormonsystem beeinflussen können. Die häufigsten<br />

sind Parabene – Stoffe, die gegen Bakterien sowie<br />

Pilze und somit auch gegen ein frühzeitiges Ablaufdatum<br />

wirken. Diese endokrinen Disruptoren kommen<br />

allerdings auch als Weichmacher in Plastik vor.<br />

Derzeit werden etwa 800 Chemikalien verdächtigt,<br />

das Hormonsystem zu beeinflussen. Die EU als<br />

auch die WHO erstellen regelmäßige Risikoeinschätzungen<br />

für endokrine Disruptoren. Die Schwierigkeit<br />

dabei: Es ist nicht möglich, die Gesamtbelastung<br />

in Studien gut zu erfassen, also alle Wege, über die<br />

solche Stoffe in den Körper kommen können – wie<br />

beispielsweise Nahrung, Kleidung oder Medikamente.<br />

Für die einzelnen Quellen ist die Studienlage jeweils<br />

nicht eindeutig, aber im Verbund werden endokrine<br />

Disruptoren durchaus in Zusammenhang mit Brustkrebs,<br />

Unfruchtbarkeit, Übergewicht, Parkinson oder<br />

Autoimmunerkrankungen gebracht. Auch am<br />

Bestandsrückgang von Greifvogelarten, Schnecken<br />

und Robben sind endokrine Disruptoren vermutlich<br />

beteiligt „Wer sein Risiko vorsichtshalber minimieren<br />

möchte, sollte beim Kauf von Kosmetika auf die<br />

Inhaltsstoffe achten. Naturkosmetikprodukte haben<br />

in einigen Tests gut abgeschnitten. Aber grundsätzlich<br />

sind Parabene schwer zu ersetzen. Da das Gesundheitsrisiko<br />

von der Dosis abhängig ist, ist das Risiko am<br />

geringsten, wenn auf überflüssige Prododukte schlicht<br />

verzichtet wird“, so Mag. Jörg Wipplinger, MA vom<br />

Department für evidenzbasierte Medizin und klinische<br />

Epidemiologie der Donau-Universität Krems.<br />

40 lebens


mEdizin tranSparEnt<br />

fall 2: Bewegung für die Seele<br />

Jeder zehnte Mensch erkrankt im Laufe seines<br />

Lebens an einer Depression. Antriebslosigkeit, Schlafstörungen,<br />

Niedergeschlagenheit und innere Unruhe<br />

inklusive. Sport kann dabei zwar keine Therapie ersetzen,<br />

doch aktuelle Studien belegen den positiven<br />

Effekt körperlicher Betätigungen. „Bisherige Studien<br />

zeigen, dass Sport Depressionen lindern kann.<br />

Wunder darf man aber keine erwarten. Wie regelmäßige<br />

Bewegung genau hilft, ist nur unzureichend<br />

erforscht. Möglicherweise führt das Erreichen<br />

von sportlichen Zielen und Erfolgserlebnissen zu<br />

einer Stärkung des Selbstwerts, und Gruppensport<br />

könnte den sozialen Rückhalt stärken“, erklärt<br />

MMag. Bernd Kerschner, Projektleiter von medizintransparent.at<br />

an der Donau-Universität Krems. Die<br />

Studien lassen zudem den Schluss zu, dass sich<br />

gemischte Bewegungsformen unter Umständen<br />

besser gegen Depressionen eignen als nur Ausdauertraining.<br />

Die wissenschaftliche Beweislage<br />

besagt somit, dass Sport depressive Beschwerden<br />

lindern kann, allerdings kein Substitut für gängige<br />

Behandlungen wie Psychotherapie oder die Verabreichung<br />

bzw. Einnahme von Antidepressiva ist.<br />

fall 3: Luft für die Lunge<br />

Verbrennungsprozesse aus Industrie, Verkehr und<br />

den Haushalten sorgen dafür, dass wir jeden Tag<br />

mehr einatmen, als uns lieb ist. Weltweit starben<br />

20<strong>10</strong> etwa 3,1 Millionen Menschen infolge der Feinstaubbelastung/Luftverschmutzung,<br />

die damit zu<br />

den am meisten gesundheitsgefährdenden Faktoren<br />

unter den Umweltbelastungen zählt. Die zusammenfassenden<br />

Analysen mehrerer Studien belegen, dass<br />

die Langzeitbelastung durch Feinstaub<br />

am Wohnort das Auftreten von<br />

Herzinfarkt und instabiler Angina<br />

pectoris wahrscheinlich macht. Um<br />

die Sterblichkeitsrate durch Herzinfarkte<br />

zu verringern, kann nur der<br />

Weg der Reduktion von Emissionen<br />

weiter beschritten werden. „Feinstaub<br />

wird in die Staubfraktionen<br />

PM<strong>10</strong> und PM2.5 unterteilt. Das<br />

heißt, die Teilchen sind kleiner als<br />

zehn bzw. 2,5 Mikrometer. Als Vergleich:<br />

das menschliche Haar ist circa<br />

70 Mikrometer ‚dick‘. Wie genau die<br />

Feinstaubteilchen den Körper schädigen,<br />

ist nicht bis ins letzte Detail<br />

geklärt. Entzündungen und andere<br />

Mechanismen spielen eine wechselwirkende<br />

Rolle. Fakt ist jedoch, dass<br />

die winzigen Partikel nicht nur in<br />

China oder Indien ein Problem darstellen, sondern<br />

gleichermaßen auch in Europa“, so MMag. Bernd<br />

Kerschner.<br />

MMag. Bernd Kerschner<br />

Mag. Jörg Wipplinger, MA<br />

fazit<br />

Auch wenn wir uns den Einflüssen der Umwelt nicht<br />

gänzlich entziehen können, so trifft jeder für sich<br />

jeden Tag aufs Neue eine Wahl. Diese beginnt beim<br />

Einkauf und geht bis zur ganzheitlichen Lebensführung.<br />

Doch um individuell für sich die richtige Wahl<br />

treffen und Risiken relevant bewerten zu können,<br />

bedarf es fundierten Informationen aus zuverlässigen<br />

Quellen. Zu hinterfragen, wer die Quelle ist, relativiert<br />

oft deren Informationsgehalt. •<br />

THEMA ERGEBNIS ERKLÄRUNG<br />

Erhöhen Vitamin E-Präparate die<br />

Wahrscheinlichkeit, frühzeitig zu<br />

sterben?<br />

Senkt eine mediterrane Ernährungsweise<br />

das Risiko für Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen?<br />

Reduziert die Darmspiegelung die<br />

Sterblichkeit durch Darmkrebs?<br />

Ist im Mikrowellenherd zubereitetes<br />

Gemüse weniger gesund als<br />

Gemüse anderer Zubereitungsarten?<br />

Möglicherweise/Ja<br />

Wahrscheinlich/<br />

Ja<br />

Ja<br />

Möglicherweise/<br />

Nein<br />

Die Studien sind zwar sehr uneinheitlich, doch besteht<br />

die Möglichkeit eines erhöhten Sterberisikos. Eine Meta-<br />

Analyse warnt vor hoch dosierten Vitaminpräparaten.<br />

Mehrere Studien zeigen den positiven Effekt mediterraner<br />

Ernährungsweise.<br />

Die Wirksamkeit der Sigmoidoskopie ist gut belegt. Ob<br />

die Koloskopie noch besser wirkt, ist nicht nachgewiesen.<br />

Dass Darmkrebs gänzlich verhindert werden kann, ist nicht<br />

möglich.<br />

Gemüse verändert sich bei der Zubereitung unterschiedlich.<br />

Bei jeder Art des Erhitzens können Inhaltsstoffe<br />

verloren gehen oder leichter erschlossen werden.<br />

In Summe lässt sich nicht sagen, dass die Zubereitung in der<br />

Mikrowelle immer eine schlechte Wahl ist.<br />

Weitere Gesundheitsmythen und deren Auflösung unter: www.medizin-transparent.at<br />

WEGE 41


umWElt und GESEllSchaFt<br />

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42 lebens


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Innen unterliegen der Verschwiegenheitspflicht<br />

und begegnen allen Anrufern mit Respekt und<br />

Wertschätzung, unabhängig religiöser, politischer<br />

oder ideologischer Anschauung. Tag und Nacht<br />

erreichbar.<br />

Umwelt<br />

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Bauen, Wohnen, Energie, Chemie,<br />

Reinigung, Ernährung, Textilien,<br />

Ressourcen und Abfall<br />

Frauen<br />

www.fgz-linz.at<br />

Behandlung, Beratung, Bibliothek,<br />

Frauencafé, Kinderbertreuung, Psychotherapie,<br />

Veranstaltungen<br />

Sucht<br />

www.blaueskreuz.at<br />

Sucht, Beratung, Begleitung, Seminare<br />

Alleinerziehung<br />

www.alleinerziehend.at<br />

Trennung, Scheidung, Verlust oder Abwesenheit<br />

eines Elternteils, Überforderung,<br />

Erziehungsfragen, Neuorientierung,<br />

Patchworkfamilie, Wohngruppe<br />

MÄnner<br />

www.maennerberatung-ooe.at<br />

Männergruppen, Bubenarbeit, Beruf<br />

und Familie, Vater sein, Beziehung<br />

und Partnerschaft, Trennung, Patchwork-Familie,<br />

Gewalt (ausgeübt oder erlitten),<br />

Recht, Persönlichkeitsentwicklung, Lebenskrisen<br />

www.alleinerziehende.org<br />

Interessensvertretung bei politischen<br />

Entscheidungsträgern, Meinungsbildung<br />

für Gesellschaft, Politik<br />

und Kirche, Öffentlichkeitsarbeit, Informationsvorsprung<br />

für KlientInnen und Mitglieder,<br />

Europäische Vernetzung und Einfluss<br />

WEGE 43


umwelt und gesellschaft<br />

Beziehung<br />

www.beziehungsleben.at<br />

Ehevorbereitung, Partnerschaft pflegen,<br />

Elternschaft und Familie, Konflikte als<br />

Chance, Bildung, Beratung, Begleitung,<br />

Akademie, Meditation, Veranstaltungen<br />

schwangerschaft<br />

www.zoe.at<br />

Beratung, Selbsthilfegruppe, Pränataldiagnostik,<br />

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Vater werden, Entscheidungsfindung<br />

Gewalt<br />

www.gewaltschutzzentrum.at<br />

kostenlos und vertraulich, Beratung bei<br />

Gewaltsituationen, Stalking, Prozessbegleitung<br />

in Strafverfahren, Schulungen,<br />

Information und Beratung<br />

Krise<br />

www.pmooe.at<br />

berufliche Integration, Einsatz LaienhelferInnen,<br />

Beratung, Krisendienst,<br />

Prävention, Wohn- und Lebensformen,<br />

psychosozialer Notdienst<br />

KATASTROPHEN<br />

www.bmlfuw.gv.at<br />

Information, Prävention, Beratung,<br />

Prognose, aktuelle Projekte, aktuelle<br />

Pegelwerte (Hochwasser)<br />

www.land-oberoesterreich.gv.at<br />

freiwillige Aussiedelungsaktion, Verhaltensmaßnahmen,<br />

Landeswarnzentrale,<br />

Beihilfen, Elementarschadensbeihilfe,<br />

Schutzmaßnahmen<br />

Gesundheit<br />

www.pollenwarndienst.at<br />

Länderübergreifende Situationsberichte,<br />

Prognosen, Infos zum Thema<br />

Allergie<br />

gesund.co.at<br />

Gesundheit, Medizin, Ernährung, Sexualität<br />

und Partnerschaft, Fitness, Beauty,<br />

Wellness, Reisen, Eltern, Kind, Verzeichnisse,<br />

Selbsthilfegruppen, Beratung<br />

www.medizin-transparent.at<br />

Differenzierung zwischen Fakt und<br />

Fiktion<br />

gut zu fuß Vertragspartner aller Krankenkassen<br />

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• Fußberatung, digitale<br />

Fußmessung und Fußanalyse<br />

• Orthopädische Maßschuhe<br />

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• Kindertherapieschuhe (ICP)<br />

• Diabetikerversorgung<br />

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44 lebens Jeden Mittwoch ist Fußberatungstag. Bitte um tel. Voranmeldung.


SErVicE<br />

mit dEm VErStand FÜhlEn<br />

und mit dEm hErzEn dEnkEn<br />

die bedürfnisse der Grundversorgung ändern sich im laufe des lebens. diese Erfahrung<br />

musste auch theresa p. (62 Jahre) aus oberösterreich machen, als sie aufgrund eines karzinoms<br />

des abdomens lernen musste, mit einem künstlichen darmausgang zu leben. der gewohnte<br />

Gang auf die toilette war nun kein teil ihres alltags mehr, dafür aber die Stoma-Versorgung.<br />

individuell & unkompliziert<br />

Oft stellt die Beschaffung der verordneten Hilfs- und<br />

Heilmittel für PatientInnen oder deren pflegende<br />

Angehörige bzw. PflegedienstleisterInnen eine große<br />

Herausforderung in der gesamten Organisation dar.<br />

Die Firma Publicare aus Pasching hat sich dieser<br />

Problematik angenommen und bietet seit 2002 für<br />

die Bereiche der Stoma-Versorgung sowie der ableitenden<br />

Inkontinenz- und der Wundversorgung eine<br />

unkomplizierte und dennoch höchst individuell<br />

bedarfsorientierte Leistung an: PatientInnen mit<br />

diesen Handicaps bekommen die ärztlich verordneten<br />

Produkte direkt nach Hause geliefert, wodurch<br />

zeitaufwändige Wartezeiten und lange Wegstrecken<br />

entfallen. Zu Mehrkosten kommt es für die Betroffenen<br />

dabei nicht, obwohl es sich um Original-<br />

Produkte aus den Sortimenten aller Hersteller am<br />

Markt handelt. Die Abrechnung erfolgt dann direkt<br />

mit den Krankenkassen. PatientInnen können sich so<br />

auch zu Hause bestens versorgen bzw. PflegedienstleisterInnen<br />

können sicher gehen, die richtigen und<br />

individuell von ÄrztInnen abgestimmten Produkte<br />

zum Einsatz zu bringen.<br />

Bestellungen<br />

Auch der Bestellvorgang ist so unkompliziert wie<br />

individuell. Unterschieden wird bei der Art der<br />

Bestellung zwischen rezeptpflichtigen und frei verkäuflichen<br />

Produkten (ohne Rezept). Letztere können<br />

einfach und bequem per Telefon oder über den<br />

neuen Online-Shop geordert werden. Rezeptpflichtige<br />

Produkte können PatientInnen hingegen via Fax<br />

oder E-Mail bestellen. Parallel dazu steht für allfällige<br />

Fragen ein kompetentes Telefonservice zur Verfügung.<br />

Philosophie<br />

,Mit dem Verstand fühlen und mit dem Herzen<br />

denken‘, so das Leitmotiv des innovativen Dienstleistungsunternehmens,<br />

das sich als kompetenter und<br />

zuverlässiger Partner sowie als Schnittstelle zwischen<br />

Betroffenen, Fachpersonen, Institutionen und Krankenkassen<br />

versteht. Für KundInnen bedeutet dieser<br />

kostenlose Service: absolute Diskretion, kompetente<br />

Beratung, ein österreichweiter 24-Stunden-Lieferservice<br />

ab Lager, direkte Abrechnung mit allen Krankenkassen<br />

und das ohne Kleinmengenzuschlag. •<br />

KundInnen bezahlen nicht<br />

für Ihre Dienstleistung –<br />

wodurch wird das Unternehmen<br />

dann finanziert?<br />

Publicare hat mit allen österreichischen<br />

Krankenversicherungsträgern<br />

Verträge<br />

über die Direktbelieferung<br />

der PatientInnen abgeschlossen.<br />

Dadurch ist es möglich, alle tariflich gelisteten<br />

Produkte direkt mit der jeweiligen Krankenkasse<br />

abzurechnen. Für die Belieferung der<br />

KundInnen erhält Publicare einen definierten<br />

Aufschlag von der Krankenkasse – und daraus<br />

finanziert sich das Unternehmen.<br />

Wodurch zeichnet sich Publicare genau aus?<br />

Vertrauen, Sicherheit und Diskretion.<br />

Das sind jene drei Dinge, die wir unseren<br />

KundInnen versprechen können.<br />

• Vertrauen, dass sie die richtigen, verordneten,<br />

auf ihre persönliche Situation<br />

abgestimmten Originalprodukte geliefert<br />

bekommen.<br />

• Sicherheit, dass die Produkte prompt<br />

verfügbar sind, es zu keinen Verzögerungen<br />

in der Belieferung kommt und keine<br />

unnützen Wege und Wartezeiten anfallen.<br />

• Diskretion, da Betroffene die Produkte<br />

in diskreter Verpackung nach Hause<br />

geliefert bekommen.<br />

www.publicare.at<br />

WEGE 45


1. PREIS<br />

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Je ein € <strong>10</strong>0,- Gutschein<br />

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Je eine Linzer Torte<br />

aus der Bäckerei des<br />

Klinikum Wels-Grieskirchen<br />

LÖSUNG:<br />

Senden Sie bitte bis spätestens 30. November <strong>2014</strong> das Lösungswort an:<br />

wazek & partner, Kennwort „lebensWEGE aktiv“, Bürgerstraße 6, 4020 Linz<br />

oder per E-Mail an aktiv@lebenswege-online.at | Absender nicht vergessen!<br />

1 2 3<br />

4 5 6<br />

7 8 9 <strong>10</strong> 11 12 13 14 15 16 17 18 19<br />

die aufl ösung gibt es in der nächsten ausgabe von lebensWEGE! lösungswort ausgabe 09 „zukunftstrends“.<br />

46 lebens


Tag der offenen Tür<br />

klinikum<br />

Neue Psychiatrie Wels<br />

Klinikum Wels-Grieskirchen, Grieskirchner Straße 42, 4600 Wels, www.klinikum-wegr.at<br />

25. Oktober <strong>2014</strong><br />

9 – 14 Uhr<br />

Anfang November startet der Betrieb der neuen Psychiatrie und Demenzstation<br />

im Klinikum Wels-Grieskirchen.<br />

Nutzen Sie die einmalige Gelegenheit und erleben Sie Einblicke in die neuen<br />

Räumlichkeiten und die therapeutische Vielfalt.<br />

Programm<br />

• Rundgang durch die Therapiestation, Akutstation,<br />

Therapieräume, Tagesklinik, Demenzstation<br />

• Figurentheater zum Thema Demenz<br />

• Workshop Musiktherapie<br />

• Denkübungen, Konzentrations-, Reaktions- und<br />

Wahrnehmungstests<br />

• Biofeedback zum Ausprobieren<br />

• Entspannungsübungen<br />

• Alkoholfreie Cocktails an der BarFuss-Bar<br />

• Rauschbrille, uvm.<br />

Vorträge<br />

9:30 & 11:30 Uhr Diagnose und Behandlung<br />

von Alzheimer-Demenz<br />

<strong>10</strong>:00 & 12:00 Uhr Burnout – vom Symptom zur<br />

Krankheit<br />

<strong>10</strong>:30 & 12:30 Uhr Einblicke in die psychiatrische<br />

Tagesklinik<br />

11:00 & 13:00 Uhr Nur vergesslich oder<br />

schon dement?<br />

Infopoints pro mente, TOGA, EXIT Sozial Eferding,<br />

Selbsthilfegruppe Bipolar, Demenzberatungsstelle Wels<br />

WEGE 47

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