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Gemeindebrief September-November 2016-web

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Das geistliche Wort<br />

Das geistliche Wort<br />

Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle<br />

weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.<br />

Psalm 104,24<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

„Und nun das Wichtigste vom Tage!" Die<br />

Nachrichtensprecherin berichtet von den<br />

aktuellen tagespolitischen Ereignissen. Bilder<br />

von Terror und Gewalt werden uns gezeigt.<br />

Krieg und Verbrechen, Katastrophen und<br />

Prognosen werden uns nach Hause geliefert.<br />

„Das Wichtigste vom Tage" eben. Ja, vieles<br />

bewegt und berührt uns, wühlt auf und verunsichert. So<br />

weit, dass manche/r zur Zeit das Gefühl hat: Es geht nur noch<br />

abwärts, es gibt einfach keine Lösungen.<br />

Das „Wichtigste vom Tage“: Das sind in den Nachrichten fast<br />

nur noch Schreckensmeldungen. Natürlich können wir die<br />

Augen davor nicht verschließen.<br />

Manchmal wünschte ich mir aber auch, die guten Nachrichten<br />

aus der Welt fänden Raum in den Meldungen und würden<br />

so zum „Wichtigsten des Tages“ – etwa Erfolge von Umweltschützern,<br />

von gelingendem Zusammenleben Menschen<br />

unterschiedlicher Kulturen und Religionen, von erfolgreichen<br />

kleinen Friedensverhandlungen usw.<br />

Was wir als das „Wichtigste vom Tage“ aufnehmen, was uns<br />

prägt, bestimmt ja auch unser Tun und unser Lassen – ob und<br />

wofür wir uns engagieren, wohin wir unser Geld spenden,<br />

wohin wir „noch“ in Urlaub fahren können.<br />

Das „Wichtigste vom Tage“ – da gibt es vieles auch in<br />

EVANGELISCH in BIEBRICH<br />

unserem persönlichen Leben und dem Miteinander. Wir<br />

hadern oft mit schlechten eigenen Erfahrungen, die für uns<br />

das „Wichtigste“ vom Tage werden. Aber es gibt so vieles,<br />

was auch diesen Platz bekommen könnte: wenn wir das<br />

Gute und Schöne in unserer Nähe bewusst wahrnehmen<br />

können , wenn wir an das Gute denken, das uns zum Leben<br />

geschenkt ist, alles, was in der Natur und auch in unserem<br />

Leben gewachsen und gereift ist, die kleinen positiven<br />

Zeichen, Erfahrungen, wie sich Dinge zum Guten verändert<br />

haben. Vielleicht können Sie dann auch dem Psalmvers<br />

zustimmen? „Herr, wie sind deine Werke so groß und viel!<br />

Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner<br />

Güter.“<br />

Wir feiern Anfang Oktober in unserer Kirche das Erntedankfest.<br />

Die Erde ist nicht nur voller Probleme, Bedrohungen und<br />

Gewalt, sondern auch „voll der Güter des Herren". Diese<br />

„Werke" Gottes wahrzunehmen, halte ich genauso für das<br />

„Wichtigste vom Tage". Die Folge dieser Wahrnehmung<br />

könnte sein, dass wir nicht nur durch die schrecklichen<br />

Nachrichten bewegt werden und denken: Es kann nur noch<br />

bergab gehen. Die „Güte des Herrn" zu sehen, schenkt<br />

Hoffnung und lässt nicht nur am Erntedanksonntag Dankbarkeit<br />

entstehen. Diese Einsicht gibt Mut, die Probleme<br />

anzugehen und den Bedrohungen entgegen zu treten.<br />

In diesem Sinne lade ich Sie ein, mit uns in diesem Jahr<br />

Erntedank zu feiern.<br />

Ihre Pfarrerin Claudia Strunk<br />

3<br />

Indem ich Ja sage zum Leben<br />

trotz allem Leid und Ungerechtigkeit,<br />

spüre ich: Da verändert sich etwas.<br />

Ich nehme anders wahr,<br />

ich sehe wieder den Baum in meinem Garten<br />

und nehme die vielen Farben wahr.<br />

Ich höre wieder eine schöne Melodie<br />

und das beruhigende Geräusch eines Motors.<br />

Ich schmecke wieder die süß-saure Frische<br />

eines Stückchens Apfel.<br />

Ja, ich beginne zu leben.<br />

Meine Welt wird anders,<br />

einfach weil ich Ja gesagt habe.<br />

Detlef Wendler<br />

Aus: »Beten. Heilsame Kräfte entdecken«,<br />

© Matthias Grünewald Verlag, Ostfildern 2012

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