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DMG-informiert 5/2016

Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Mission – Gemeinden sei Dank!

Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Mission – Gemeinden sei Dank!

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<strong>informiert</strong><br />

Berichte aus der weltweiten Mission Nr. 5/<strong>2016</strong><br />

TERMINE<br />

Mitarbeiter<br />

<strong>2016</strong>/2017<br />

Haltet<br />

an am<br />

Gebet<br />

Römer 12,12<br />

Mit dabei:<br />

Neues<br />

Mitarbeiterheft<br />

auf Seite 3!


THEMA<br />

Jedes Mal, wenn ich an euch denke,<br />

danke ich meinem Gott … Denn ihr<br />

habt euch vom ersten Tag an bis<br />

heute gemeinsam mit mir für die<br />

gute Botschaft eingesetzt.<br />

Philipper 1,3–5<br />

Über die Schlucht sind die Drahtseile<br />

einer Hängebrücke gespannt.<br />

Aneinandergereihte Bretter ermöglichen<br />

es, die Kluft zu überqueren. Wer auf die<br />

andere Seite will, muss von einem Brett<br />

aufs andere balancieren, um nicht in den<br />

tosenden Fluss zu stürzen, der untendurch<br />

donnert. Viele unserer Missionare<br />

haben solche Brücken schon überquert,<br />

um Menschen zu besuchen. Es erfordert<br />

Mut, sich der wackeligen Konstruktion<br />

anzuvertrauen. Doch Hängebrücken<br />

sind eine geniale Erfindung. Das Bild<br />

einer Hängebrücke möchte ich hier für<br />

Gemeinde verwenden.<br />

GEMEINDE<br />

HAT EINEN AUFTRAG<br />

Ohne Gemeinden wäre das Evangelium<br />

in der Antike in Jerusalem steckengeblieben.<br />

Schon die ersten Gemeinden<br />

haben Missionare entsandt. Zunächst<br />

breitete sich die gute Botschaft durch<br />

jüdisch-christliche Gemeinden aus. In der<br />

Apostelgeschichte finden wir reiches Anschauungsmaterial,<br />

wie sie verkündigten.<br />

Gottes Geist setze Paulus, der von der<br />

Gemeinde in Antiochia ausgesandt war,<br />

nach Europa in Bewegung. Durch Paulus<br />

und Silas entstand die Gemeinde in Philippi.<br />

Diese wurde zum wichtigen Bindeglied<br />

im weiteren Wirken des Apostels.<br />

Als Paulus später wiederum im Gefängnis<br />

saß, überkam ihn eine Welle der<br />

Freude über die Philipper. Paulus dankte<br />

Gott, dass sie sich dem Auftrag, die gute<br />

Nachricht von Jesus<br />

Christus zu verbreiten,<br />

verpflichtet wussten.<br />

Mission, der Gemeinde<br />

in Philippi sei Dank. Dann<br />

plante Paulus den nächsten Schritt,<br />

das Evangelium musste nach Spanien.<br />

Er wusste, ohne Gemeinde geht es nicht.<br />

Also ermutigte er die Christen in Rom,<br />

sich hinter seinen Dienst zu stellen.<br />

Die Flüchtlinge Aquila und Priska waren<br />

inzwischen nach Rom zurückgekehrt.<br />

Dieses Ehepaar hatte Paulus in Korinth<br />

schätzen gelernt. Sie haben Gemeinden<br />

dazu angeleitet, Brücken zu Menschen zu<br />

bauen. Deshalb schreibt Paulus über sie:<br />

„… denen nicht allein ich danke, sondern<br />

alle Gemeinden unter den Heiden.“ Gott<br />

sei Dank gibt es Gemeindeglieder, die<br />

wie eine Hängebrücke Verbindung zu<br />

Unerreichten schaffen. Ohne Gemeinde<br />

und Mission hätte ich selbst die gute<br />

Nachricht von Jesus nie gehört. Ohne sie<br />

wäre das Evangelium nicht über die Alpen<br />

gekommen, und wir Germanen würden<br />

vielleicht heute noch Bäume und Naturgötter<br />

anbeten.<br />

GEMEINDE<br />

LEBT VON MISSION<br />

Während meiner Ausbildung schenkten<br />

mir Missionare ein Buch, „Der<br />

un voll endete Auftrag – ein Weckruf zur<br />

Mission“. Darin entdeckte ich einen Satz<br />

des schweizerischen Theologen Emil<br />

Brunner, der mich seitdem begleitet hat:<br />

„Kirche lebt durch die Mission wie Feuer<br />

durchs Brennen.“ Davon bin ich überzeugt.<br />

Übrigens, das Wort „Kirche“ leitet<br />

sich vom griechischen „Kyrieke“ ab, was<br />

bedeutet: zum Herrn gehörend. Ich sage<br />

also „Mission, Gemeinden sei Dank“, im<br />

Bewusstsein, dass sie unserem lebendigen<br />

und auferstandenen Herrn Jesus Christus<br />

gehören. Es sind seine Gemeinden!<br />

Gemeinde ohne Mission ist eigentlich<br />

keine, deswegen das Bild mit der Hängebrücke.<br />

Eine Gemeinde, die keine Brückenfunktion<br />

zu Menschen wahrnimmt,<br />

hat ihre Aufgabe verfehlt. Gemeinde<br />

stützt sich auf Jesus, ihren Herrn, und<br />

ist gegründet im Wort Gottes. Das sind<br />

die beiden Drahtseile über die Schlucht.<br />

Jesus ist Herr der Mission. Auf sein Wort<br />

hin senden Gemeinden ihre Botschafter<br />

zu Menschen. Gott sei Dank gibt es in<br />

Deutschland und weltweit viele Gemeinden,<br />

die fest verankert sind mit ihrem<br />

Auftraggeber und dessen Wort Maßstab<br />

für ihr Handeln ist. Für sie ist Mission<br />

selbstverständlich. Der Mediziner würde<br />

sagen, es ist Teil ihrer DNA.<br />

Ich denke an eine Gemeinde in den<br />

USA, die ich während des Studiums besuchte.<br />

Mission war nicht an eine kleine<br />

Gruppe Enthusiasten delegiert, sondern<br />

durchzog das gesamte Gemeindeleben.<br />

Es kamen 300 Besucher in die Gottesdienste.<br />

Inzwischen mussten sie ein neues<br />

Gebäude errichten, weil die Räume die<br />

Menschen nicht mehr fassen konnten. Ein<br />

Satz, der öfters in dieser Gemeinde fiel,<br />

lautete: „Wir wollen es den Menschen<br />

in unserer Stadt schwer machen, in die<br />

Hölle zu kommen.“ Sie wussten, dass<br />

Menschen ohne Jesus verlorengehen und<br />

haben Missionare in alle Welt entsandt.<br />

Bis nach Berlin reicht ihre „Hängebrücke“,<br />

wo sich ein Ehepaar seit 20 Jahren<br />

um Menschen kümmert, die keinen<br />

Bezug mehr zur Kirche haben.<br />

GEMEINDE<br />

SUCHT DIE MENSCHEN<br />

Ich denke an eine Gemeinde in Anatolien,<br />

die als Brücke für Flüchtlinge dient.<br />

Sie erreichen viele mit dem Evangelium.<br />

Kürzlich lernte ich einen iranischen<br />

Christen kennen, der dort Hilfe bekam<br />

und nun in Süddeutschland unter Iranern<br />

2 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2016</strong>


HERZLICHE EINLADUNG<br />

25. SEPTEMBER <strong>2016</strong><br />

Herbstmissionsfest<br />

10 UHR<br />

FESTGOTTESDIENST<br />

Mission: Ohne Gemeinde geht es nicht!<br />

Predigt: Prof. Dr. Peter Penner<br />

(<strong>DMG</strong>, Osteuropa)<br />

AB 13 UHR<br />

DIE WELT IM BLICK<br />

Spannende Berichte von<br />

Missionaren aus aller Welt<br />

Buchenauerhof, 74889 Sinsheim<br />

Parallel:<br />

TeenTREFF<br />

12 UHR<br />

GESPRÄCH MIT MISSIONAREN,<br />

AUSSTELLUNG ÜBER PROJEKTE<br />

UND AUFGABEN DER <strong>DMG</strong><br />

sowie Mittagessen und Gebet<br />

15 UHR<br />

FORUM<br />

Mission: Gemeinden sei Dank!<br />

mit Dr. Detlef Blöcher, Direktor<br />

Infos:<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/hmf<br />

wirkt. Dazu kommen afrikanische, südamerikanische<br />

und asiatische Gemeinden,<br />

die sich wie Hängebrücken zu unerreichten<br />

Menschen ausstrecken. „Wir haben<br />

ein unerreichtes Volk im Nachbarland<br />

adoptiert, für das wir beten – was tut<br />

ihr?“, fragten westafrikanische Christen<br />

ihre deutsche Partnergemeinde, die sie<br />

mit einer Delegation besuchten.<br />

Ich freue mich über Gemeinden in<br />

Deutschland, die Gottes Auftrag annehmen<br />

und das Evangelium anderen<br />

Menschen bringen. Viele bieten Sprachund<br />

Integrationskurse für Flüchtlinge an<br />

– dazu die beste Botschaft der Welt. Wie<br />

die Gemeinde, die der oben erwähnte Iraner<br />

jetzt besucht. Sie hat Mission auf dem<br />

Herzen. Bibeltexte werden über Beamer<br />

zum Mitlesen an die Wand geworfen –<br />

nicht nur in Deutsch, auch in Englisch,<br />

Arabisch und Persisch. Bei meinem ersten<br />

Besuch dort haben sie drei Kurzzeitmissionare<br />

ausgesandt. Mission – dieser<br />

Gemeinde sei Dank.<br />

Gemeinden senden Missionare und<br />

junge Christen ins Ausland, begleiten<br />

sie im Gebet, tragen sie finanziell mit<br />

und sorgen so dafür, dass Menschen mit<br />

Gottes Gnade in Berührung kommen.<br />

Wenn ich bei Aussendungsfeiern bin, sage<br />

ich oft: Eure Gemeindearbeit endet nicht<br />

am Ortsschild, sie reicht bis dahin, wo<br />

eure Missionare dienen. Eine Gemeinde,<br />

die Mission ernst nimmt, überwindet<br />

Ozeane, Sprachen und Kulturen!<br />

GEMEINDE<br />

BREITET SICH AUS<br />

Meine Dankliste ist lang, wie bei Paulus:<br />

„Ich danke meinem Gott, so oft ich an<br />

euch denke.“ Danke für sendende Gemeinden.<br />

Für treue Beter, die über Jahre<br />

Missionare begleiten. Dank an die Geber<br />

kleiner wie großer Spenden, durch die<br />

Missionswerke wie die <strong>DMG</strong> und andere<br />

ihre Mitarbeiter in fremde Kulturen<br />

senden können. Danke für alles Anteilnehmen<br />

und aktiv Missionare Begleiten:<br />

dass Sie ihnen Wohnraum und Fahrzeuge<br />

bereitstellen, sich um Missionarskinder<br />

kümmern, Briefe, E-Mails und Whatsapp-<br />

Nachrichten schicken. Gott segne Sie<br />

dafür! Danke allen, die im Gemeindebrief,<br />

auf der Webseite und im Gottesdienst<br />

Mission zum Thema machen und zum Gebet<br />

aufrufen. Vor allem aber danken wir<br />

Gemeinden, die ihre besten Mitarbeiter<br />

ziehen lassen, weil sie wissen, dass der<br />

Herr dies zum Segen für SEINE weltweite<br />

Gemeinde einsetzen wird.<br />

Mission und Gemeinde bleiben lebendig,<br />

wenn sie sich im Gebet vereinen.<br />

Gemeinde, die ernstnimmt, dass es Satan<br />

als Feind und Durcheinanderbringer gibt<br />

und Menschen ohne Jesus verloren sind.<br />

Die sich aber auch bewusst ist, dass<br />

Jesus Sieger bleibt und Gottes Wort<br />

allen Völkern verkündigt werden muss.<br />

Gott sei Dank für solche Gemeinden.<br />

Als Missionsgemeinschaft <strong>DMG</strong> pflegen<br />

wir engen Kontakt zu Gemeinden. Wir<br />

wollen Ihnen zur Seite stehen, Mission<br />

lebendig werden zu lassen. Gerne helfen<br />

wir Ihnen, neue Brücken zu bauen und<br />

einsturzgefährdete zu erneuern.<br />

Früher habe ich mal bei einer Firma<br />

gearbeitet, die Brücken akribisch auf<br />

Gefährdungen kontrollieren musste. Wie<br />

sieht das bei Ihrer Gemeinde aus? Funktioniert<br />

Ihre Hängebrücke, oder ist das<br />

eine oder andere Brett morsch? Droht<br />

ein Absturz, weil die Gebetsgruppe am<br />

Einschlafen ist? Klafft gar ein großes<br />

Loch? Wurden die Finanzen für Mission<br />

eingestellt, oder kann da noch nachgelegt<br />

werden? Manche Gemeinde handelte<br />

nach dem Motto: Ladet keine Missionare<br />

mehr ein, die nehmen uns nur das<br />

Geld für die Gemeindearbeit weg. Wer<br />

Segen Gottes für sich behalten will, wird<br />

erleben, dass es verschimmelt. Wie das<br />

Manna während der Wüstenwanderung<br />

der Israeliten in 2. Mose 16.<br />

GEMEINDE<br />

WIRD ZUM SEGEN<br />

Da ist es doch besser, zum Beispiel in<br />

die Jugend zu investierten und zu sagen:<br />

Wir finanzieren deinen Missionseinsatz<br />

für ein Jahr! Können Sie sich vorstellen,<br />

was es bei einer Person bewirkt, die so<br />

ausgesandt wird? Neben unseren 300<br />

Langzeitmissionaren haben wir derzeit 38<br />

junge Christen als Freiwillige in anderen<br />

Ländern. Es freut uns, dass viele von ihnen<br />

in enger Anbindung an ihre Gemeinde<br />

hinausgehen, weil diese den Dienst der<br />

Hängebrücke wahrnimmt.<br />

Leider habe ich auch Gemeinden<br />

erlebt, die früher gut als Brücke funktionierten,<br />

im Laufe der Zeit jedoch ihre<br />

Bretter zweckentfremdet haben, um sich<br />

bequeme Möbel zu zimmern. Sie sind mit<br />

sich selbst zufrieden und kommen aus<br />

der eigenen Komfortzone nicht mehr heraus.<br />

In Apostelgeschichte heißt es immer<br />

wieder: „Das Wort Gottes breitete sich<br />

aus.“ Haben Sie sich mal überlegt, wie das<br />

geschehen ist? Gemeinden sei Dank! Sie<br />

waren unterwegs und dienten als Brücke<br />

fürs Evangelium in unerreichte Gebiete.<br />

Mission – Gemeinden sei Dank. Wofür<br />

danken Sie, wenn sie an Ihre Gemeinde<br />

und Mission denken? Lassen Sie uns an ihrem<br />

Dank teilhaben. Schreiben<br />

Sie uns, worüber Sie dankbar<br />

sind …<br />

Ihr Detlef Garbers<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2016</strong><br />

3


EUROPA<br />

HEIMATZENTRALE<br />

Neu: Stefanie Maier<br />

HEIMATZENTRALE<br />

Neu: Christiane Betz<br />

Besuchen Sie den<br />

Buchenauerhof<br />

Auf den Philippinen<br />

Jesus begegnet<br />

Seit April bin ich nun bei der <strong>DMG</strong> in<br />

der Personalverwaltung. Zuvor habe<br />

ich die Ausbildung zur Bankkauffrau bei<br />

der Sparkasse gemacht und eine Zeitlang<br />

als „Springer“ in unterschiedlichen Filialen<br />

gearbeitet.<br />

Aufgewachsen bin ich ganz in der Nähe<br />

der <strong>DMG</strong>-Zentrale Buchenauerhof, in<br />

Elsenz, in einer christlichen Familie. In<br />

der ev. Kirchengemeinde besuchte ich<br />

von klein auf den Kindergottesdienst und<br />

die Jungschar. Meine Eltern beteten viel<br />

mit mir und meiner<br />

Schwester und erzählten<br />

uns Geschichten<br />

über Jesus. Sie halfen<br />

mir, Stück um Stück in<br />

den Glauben hineinzuwachsen.<br />

Nach dem Abitur<br />

wusste ich noch nicht hundertprozentig,<br />

wo mein Weg hingehen sollte. Zunächst<br />

absolvierte ich eine Art Freiwilliges Soziales<br />

Jahr in drei verschiedenen Stellen.<br />

Einige Monate arbeitete ich als Hausaufgabenbetreuerin<br />

an einer Sonderschule<br />

und unterstützte die Kinder beim Lernen.<br />

Danach führte Gott mich für drei Monate<br />

auf die Philippinen, mit den christlichen<br />

Organisationen „JMS Altensteig“ und<br />

Christ for Asia (CFA). Hier lernte ich<br />

4<br />

11<br />

12<br />

16<br />

19<br />

20<br />

INHALT<br />

EUROPA<br />

ASIEN<br />

AFRIKA<br />

AMERIKA<br />

Veranstaltungen<br />

Projekt: Int. Mitarbeiter<br />

4 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2016</strong><br />

Gott führte mich drei<br />

Monate auf die Philippinen.<br />

Dort lernte ich ihn ganz<br />

neu kennen, mein Glaube<br />

hat sich verstärkt.<br />

Gott ganz neu kennen, mein Glaube hat<br />

sich in dieser Zeit verstärkt.<br />

Ich arbeitete in einem Mädchenheim<br />

mit und half bei der Essensausgabe für<br />

Straßenkinder. Es war eine prägende Zeit.<br />

Beim ersten Mal als wir mit dem Kleinbus<br />

ins Armenviertel der Stadt Cebu fuhren,<br />

war ich ziemlich aufgeregt. Wir fuhren<br />

zwischen den Bretterbuden, Hütten und<br />

Verschlägen hindurch, wo die Menschen<br />

leben, zu einem kleinen Platz.<br />

Als die Kinder unseren Bus heranfahren<br />

sahen, rannten sie auf den noch rollenden<br />

Wagen zu, umringten uns und kletterten<br />

aufs Dach. Es war nicht einfach auszusteigen.<br />

Ich hatte sofort einige Kinder an der<br />

Hand, sie freuten sich so<br />

über die Lieder, Andacht,<br />

Spiele und die warme<br />

Mahlzeit. Durch diese<br />

Erlebnisse, Gemeinschaft<br />

und die vielen Gespräche<br />

mit anderen Christen auf<br />

den Philippinen hat sich<br />

meine Beziehung zu Jesus verändert und<br />

intensiviert.<br />

Bevor ich meine Ausbildung bei der<br />

Sparkasse begann, arbeitete ich noch als<br />

Aushilfe bei einer Kindertagesstätte. Das<br />

Jahr für Gott hat mich um einige Erfahrungen<br />

bereichert, und ich bin froh um<br />

jede einzelne. Seit drei Jahren leite ich in<br />

der ev. Kirche in Elsenz den Kindergottesdienst<br />

und organisiere gemeinsam mit<br />

einem Team die Jungschar. Es macht mir<br />

Freude, in meiner Freizeit mit Kindern zu<br />

arbeiten und ihnen den Glauben näherzubringen.<br />

Ich bin Gott dankbar, dass er mich in<br />

die <strong>DMG</strong> gestellt hat und in meinen<br />

Aufgaben und allem Neuen unterstützt.<br />

Ich buche Flüge für die<br />

Missionare und kümmere mich um<br />

deren Krankenkasse und Versicherungen,<br />

die betriebliche Altersvorsorge,<br />

Urlaubsplanung und mehr.<br />

Es ist schön, dass ich mit diesen<br />

Aufgaben den Missionaren eine<br />

Hilfe für ihren wertvollen Dienst<br />

sein kann.<br />

as meinst du, sollen wir<br />

„Win die Mission gehen?“,<br />

fragte mein Mann Albert eines<br />

Tages. „Hier in Deutschland geht<br />

es den Menschen gut, aber in Afrika<br />

ist die Not groß.“ Ich musste<br />

schmunzeln: „Afrika? Nein, da ist<br />

es mir viel zu warm, Hitze vertrage<br />

ich nicht. Wenn in die Mission,<br />

dann nach Alaska. Darüber habe<br />

ich gerade ein spannendes Buch<br />

gelesen – gefrorener Nebel,<br />

Nordlichter –, da würde es mir<br />

gefallen.“<br />

Sie können sich denken, wir<br />

wurden uns nicht einig. Doch bei<br />

einem Missionsabend in unserer<br />

Gemeinde kam ich mit Missionarin<br />

Gabriela Fuchs von der <strong>DMG</strong><br />

ins Gespräch. Sie hörte, dass ich<br />

eine neue Aufgabe suche, und<br />

fragte, in welchem Bereich? „Ich<br />

suche eine Stelle als Hauswirtschaftsleitung.“<br />

Darauf erklärte<br />

sie mir, dass in der <strong>DMG</strong>-Zentrale<br />

Buchenauerhof jemand mit<br />

diesem Beruf gesucht werde. Ich<br />

war platt. Buchenauerhof? Den<br />

kannte ich von Herbstmissionsfesten,<br />

die wir schon besucht<br />

hatten. Ein paar Tage dachte ich<br />

über unser Gespräch nach und<br />

betete, dann schrieb ich eine Bewerbung<br />

und wartete, wie Gott<br />

mich führte.<br />

Inzwischen bin ich<br />

mehr als ein halbes<br />

Schloss<br />

Buchenauerhof


DEUTSCHLAND<br />

Thomas und Mirjam Hieber<br />

Jahr in der Mission – nicht in<br />

Alaska, sondern auf dem Buchenauerhof.<br />

Täglich bin ich übers<br />

Internet mit Missionaren in aller<br />

Welt in Kontakt. Meine Aufgabe<br />

als hauswirtschaftliche Betriebsleiterin<br />

ist die Organisation<br />

der ganzen Hauswirtschaft und<br />

Küche sowie die Gästebelegung<br />

und -betreuung.<br />

Missionare, die in den Heimataufenthalt<br />

kommen, und alle<br />

anderen Gäste melden sich bei<br />

mir an. Ich organisiere ihnen<br />

ein Zimmer, Apartment oder<br />

die passende Wohnung bei der<br />

<strong>DMG</strong>. Besonders freue ich mich<br />

über Gästegruppen, die Tagesausflüge<br />

zu uns machen, denen<br />

ich unser schönes Herrenhaus<br />

und die anderen Räume zeigen<br />

und aus der Geschichte der <strong>DMG</strong><br />

erzählen kann. Wir organisieren<br />

solchen Gruppen auch interessante<br />

Vorträge von Missionaren<br />

und die Begegnung mit Mitarbeitern.<br />

Eine interessante Arbeit, in<br />

die der Herr mich da gestellt hat.<br />

Meine Kindheit habe ich in<br />

Oberhausen (Karlsruhe) verbracht,<br />

die Schule in Bruchsal,<br />

meine Ausbildung absolvierte ich<br />

u.a. in Neustadt/Weinstraße und<br />

München. In meiner Freizeit lese<br />

ich gerne und fertige handgearbeitete<br />

Quilts (kunstvoll applizierte<br />

Decken).<br />

Wollen Sie mit ihrer Gemeinde<br />

oder Gruppe zu einem Tagesausflug<br />

auf den Buchenauerhof kommen,<br />

dann kann ich Ihnen mehr<br />

berichten von meiner Arbeit hier<br />

an der Basis der Mission.<br />

Gemeinde verändert ihr Umfeld<br />

Unscheinbar, versteckt zwischen<br />

backsteinroten Fabriken, liegt diese<br />

ungewöhnliche Gemeinde. Das berüchtigte,<br />

sozialschwache Phoenix-Viertel in<br />

Hamburg-Harburg ist gleich um die Ecke.<br />

Kürzlich feierte sie ihr 25-jähriges Bestehen.<br />

Ich staunte über ihre Geschichte.<br />

Der Standort ist bewusst gewählt, sie<br />

wollten in der Nähe der Menschen sein,<br />

denen sie auf Augenhöhe dienen. Das ist<br />

ihnen gelungen. Kein modernes, schickes<br />

Gemeindezentrum sollte Hemmschwelle<br />

für Obdachlose und sozial Benachteiligte<br />

sein. 1998 starteten drei Ehrenamtliche<br />

mit Herz eine Essensausgabe, immer<br />

montags ab 16 Uhr. Sie nehmen sich Zeit<br />

für die Menschen. Ein Team der Gemeinde<br />

kocht für bis zu 80 Gäste. Ab 19 Uhr<br />

bieten sie gemeinsam mit der Caritas<br />

eine kostenlose medizinische Behandlung<br />

für Nichtkrankenversicherte an und freitags<br />

werden Lebensmittel ausgegeben.<br />

Sie dienen Wohnungslosen,<br />

Langzeitarbeitslosen,<br />

Süchtigen, Geringverdienern<br />

und Rentnern.<br />

Die Menschen sind<br />

dankbar für eine warme<br />

Mahlzeit und freuen sich<br />

an der Gemeinschaft<br />

oder einer Partie Schach.<br />

Die Hälfte der Besucher sind Stammgäste.<br />

40.000 Essensportionen für Bedürftige<br />

hat das Team in den zurückliegenden<br />

Jahren gekocht.<br />

Seit einem Jahr gibt es das „Café<br />

International“, Begegnungsnachmittage<br />

mit Flüchtlingen. Dreimal im<br />

Monat lädt die Gemeinde, die nur<br />

etwa 60 Mitglieder hat, Einwanderer<br />

zu Gespräch, Kaffee, Kuchen<br />

und Spielen ein. Abgerundet<br />

wird das vielfältige Angebot<br />

Dreimal im Monat<br />

lädt die Gemeinde,<br />

die nur etwa 60 Mitglieder<br />

hat, Einwanderer zu<br />

Gespräch, Kaffee, Kuchen<br />

und Spielen ein.<br />

durch ein mobiles Strickprojekt, das<br />

„Repair Café“, und den wöchentlichen Alphakurs,<br />

damit am Glauben Interessierte<br />

die Bibel kennenlernen. Ihr ganzheitlicher<br />

Ansatz findet seinen Ausdruck auch in<br />

der Teilnahme an Stadtteilfesten sowie<br />

regelmäßigen Straßeneinsätzen mit Gebet<br />

für Passanten. „In unserem Alltag erleben<br />

wir, wie Jesus Gebete erhört. Diese<br />

konkreten Erfahrungen der Liebe Gottes<br />

möchten wir mit anderen teilen“, lese ich<br />

auf ihrer Internetseite.<br />

An einem Abend in der Allianzgebetswoche<br />

durfte ich ihnen die Interkulturalität<br />

ihres Stadtteils näherbringen,<br />

gemeinsam beteten wir für Muslime und<br />

Hindus im Phoenix-Viertel. Vor einigen<br />

Wochen erhielt ich eine E-Mail der<br />

Gemeindeleitung, ob ich die Adresse des<br />

Imams habe, für den wir damals gebetet<br />

hatten. Sie würden ihn gerne zu ihrer<br />

25-Jahrfeier einladen. Das Unerwartete<br />

geschah: Der Imam kam<br />

und überbrachte ein<br />

Grußwort der Moschee.<br />

Er war beeindruckt vom<br />

Engagement der Gemeinde<br />

und lud sie seinerseits<br />

zum Fastenbrechen nach<br />

dem Ramadan ein. Zehn<br />

Gemeindemitglieder gingen<br />

hin, ich bin gespannt, was sich daraus<br />

entwickeln wird.<br />

Gott sei Dank für Gemeinden wie diese<br />

in unserem Netzwerk „Gemeinsam für<br />

Hamburg“, die sich für ihren jeweiligen<br />

Stadtteil und die Menschen öffnen und<br />

bereit sind, neue Wege zu gehen. Durch<br />

sie wird Gottes neue Welt in ihrer Vielfalt<br />

sichtbar und kann sich ausbreiten.<br />

Gemeindehaus im<br />

sozialen Brennpunkt<br />

GEMEINDEAUSFLUG<br />

ZUR <strong>DMG</strong><br />

Melden Sie sich bei unserer<br />

Mitarbeiterin Christiane<br />

Betz an. Wir bieten Ihnen Kaffee,<br />

Kuchen, eine Führung über den<br />

schönen Buchenauerhof und<br />

spannende Einblicke in Mission.<br />

Anmeldung: Tel. 07265 959-191,<br />

E-Mail: CBetz@<strong>DMG</strong>int.de<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2016</strong><br />

5


EUROPA<br />

SPANIEN<br />

Kirsten Dollen<br />

50plus-Ehepaar für Portugal gesucht<br />

Missionarin Amrei Wehmeyer baut in Portugal ein<br />

Seelsorge-Zentrum für christliche Mitarbeiter auf. Für<br />

diese neue Einrichtung sucht sie dringend von Dezember<br />

<strong>2016</strong> bis März 2017 ein rüstiges, gläubiges Ehepaar<br />

(50+/Rentner), das finanziell unabhängig ist und dort<br />

als Hauseltern mithilft. Informieren Sie sich bei<br />

<strong>DMG</strong>-Mitarbeiter Klemens Blaschke (Tel. 07265<br />

959-157, E-Mail: KBlaschke@<strong>DMG</strong>int.de) und<br />

im Internet:<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/50plus<br />

Auf ein Kissen von<br />

Gebeten gebettet<br />

Am Abend des 19. April ging nichts<br />

mehr, ich rief den Notarzt. Mit<br />

dem Krankenwagen wurde ich ins Hospital<br />

gebracht; Verdacht auf Gallenkolik.<br />

Am nächsten Morgen kam ich auf die<br />

Hämatologie. Die Fachärztin erklärte mir,<br />

dass ich eine aggressive Leukämie habe.<br />

Rasches Handeln sei nötig, denn in sechs<br />

Wochen könne sie nichts mehr machen.<br />

Ich müsse umgehend<br />

entscheiden, ob ich<br />

eine Therapie hier bei<br />

ihnen in der baskischen<br />

Hauptstadt<br />

San Sebastian oder in<br />

Deutschland wolle.<br />

Ein Augenblick und<br />

das Leben ändert sich radikal – doch<br />

Gott hat die Kontrolle.<br />

Und wie er die Kontrolle hat: Die<br />

lieben Glaubensgeschwister meiner<br />

Gemeinde in Amara, einem Ortsteil San<br />

Sebastians, packten sofort mit an. Wir<br />

weinten gemeinsam und brachten meine<br />

Notlage im Gebet vor Gottes Thron. Ich<br />

bin bereit, zu ihm heimzugehen, aber genauso<br />

zu kämpfen, denn unser Herr kann<br />

heilen. Er kann, aber er muss nicht. Mein<br />

Gebet ist: „Herr, dir sei in allem die Ehre.<br />

Bitte mach, dass durch diese Krankheit<br />

viele dich finden.“ Sollte er mir Heilung<br />

schenken, will ich zurück ins Baskenland,<br />

denn ...<br />

Am 24. April organisierte die Gemeinde<br />

einen wunderbaren Abschiedsgottesdienst.<br />

Es waren noch nie so viele Basken<br />

dabei wie an diesem Sonntag. Viele haben<br />

klar das Evangelium gehört, es war bewegend.<br />

Der Abschied fiel schwer. Bis heute<br />

erhalte ich Whatsapps und Post von<br />

Meine Gemeinde in Amara<br />

packte sofort mit an. Wir<br />

weinten gemeinsam und<br />

brachten meine Notlage im<br />

Gebet vor Gottes Thron.<br />

Kirsten umringt<br />

von Freunden<br />

Schülern, Eltern, Nachbarn und Freunden.<br />

Die Türen für Gottes Wort stehen<br />

weit offen.<br />

Auch meine Heimatgemeinde in Obergünzburg<br />

und viele liebe Christen im Allgäu<br />

sind sofort aktiv geworden. Musste<br />

ich ja die Arbeit im Baskenland kündigen,<br />

die Wohnung auflösen und Brücken<br />

vorerst abbrechen, ohne selbst dabei sein<br />

zu können. Sie empfingen<br />

mich mit viel Liebe. Als<br />

Single ohne nähere eigene<br />

Familie stand ich da, nur<br />

mit einem Koffer, und<br />

brauchte Hilfe von allen<br />

Seiten. Ich staune, was<br />

meine kleine Gemeinde<br />

alles tut, das schweißt uns zusammen.<br />

Die <strong>DMG</strong> schenkt mir als große Familie<br />

ebenfalls mehr als nur organisatorische<br />

Unterstützung. Als wäre ich auf ein Kissen<br />

von Gebeten gebettet.<br />

Nun befinde ich mich in Chemotherapie<br />

und warte auf den Anruf der<br />

Uniklinik, dass sie den passenden Spender<br />

für eine Stammzellentransplantation<br />

gefunden haben. Angegriffen, schlapp,<br />

aber mit dankbarem Herzen. Bitte beten<br />

Sie für meine Heimatgemeinde und<br />

Freunde, dass Gott ihnen Kraft schenkt.<br />

Und für meine Gemeinde in Amara, dass<br />

die Saat aufgeht. Zum Abschied sagte Loli<br />

Ardiaca, die Frau des Pastors: „Kirsten,<br />

nimm Hilfe an und raube den Glaubensgeschwistern<br />

nicht den Segen, dir zu<br />

dienen.“ Ein neues Lernfeld für mich.<br />

Bei unserem himmlischen Vater sind<br />

wir sicher, was immer geschieht. Nichts<br />

und niemand kann uns aus seiner guten<br />

Hand reißen!<br />

Wie Gott sogar<br />

Fehler segnet<br />

J<br />

eder Arbeitsplatz hat seine<br />

Regeln. Im riesigen Hafen<br />

von Rotterdam müssen wir uns<br />

online für ein Schiff registrieren,<br />

bevor wir an Bord dürfen. Als<br />

Seemannsmission haben wir einen<br />

Account und können sehen,<br />

wer aus unserem Team sich für<br />

welches Schiff eingeschrieben hat.<br />

So vermeiden wir, Schiffe doppelt<br />

zu besuchen.<br />

Als ich morgens den Computer<br />

hochfahre, melde ich mich<br />

versehentlich für die „Stout<br />

Westholm“ (Name geändert)<br />

an, einen großen Tanker, der im<br />

Ölterminal an der Kaimauer liegt<br />

und seine Ladung löscht. Dabei<br />

übersehe ich, dass Wout, ein<br />

ehrenamtlicher Helfer, das Schiff<br />

bereits besucht hat.<br />

Nach dem Frühstück ziehe ich<br />

los, den Kofferraum wie immer<br />

vollgepackt mit christlicher<br />

Literatur und einem Rucksack,<br />

der sich anfühlt, als wäre er mit<br />

Backsteinen gefüllt. Am Ölterminal<br />

zeigen mir Mitarbeiter den<br />

Weg zum Schiff, und ich fahre mit<br />

meinem Auto hin. Mit Gepäck<br />

geht’s nochmal 200 Meter weiter,<br />

dann die schwankende, metallene<br />

Gangway zur „Stout“ hinauf.<br />

Sie lassen mich an Bord,<br />

obwohl mein Kollege bereits da<br />

Der Koch des großen Tankers<br />

hatte viele Glaubensfragen<br />

6 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2016</strong>


NIEDERLANDE<br />

René und Anna Reifel<br />

SPANIEN<br />

César und Julia Palomino Parada<br />

DEUTSCHLAND<br />

Klaus und Fränzi Libuda<br />

René und Anna haben vor kurzem<br />

geheiratet. Momentan absolviert<br />

Anna die Vorbereitungszeit für neue<br />

Missionare auf dem Buchenauerhof<br />

war. Ein Seemann bringt mich in<br />

den Aufenthaltsraum, der auch<br />

Raucherzimmer ist. Draußen<br />

wäre Rauchen viel zu gefährlich,<br />

bei einem Tanker voller Brennstoff.<br />

Gerade ist Pause, und einige<br />

erschöpfte Matrosen sitzen<br />

bei mir, um kurz zu verschnaufen.<br />

Ich höre aus ihren Gesprächen<br />

heraus, dass nur wenige meinen<br />

Kollegen gesehen haben, und<br />

komme über ihn ins Gespräch<br />

mit den rauen Männern.<br />

Nachdem sie sich wieder an die<br />

Arbeit machen, gesellt sich ein<br />

Teil der Küchencrew zu mir. Sie<br />

bieten mir Tee und ihre philippinische<br />

Gastfreundschaft an. Der<br />

Koch stellt auf Englisch Glaubensfragen,<br />

die ich gerne beantworte.<br />

Es ist also doch nicht vergeblich,<br />

dass ich hier bin, denke ich.<br />

Dann treffe ich Arno, den Steward,<br />

er wirkt skeptisch. Als ich<br />

erkläre, was ich wirklich glaube,<br />

ändert sich sein Blick. Er strahlt<br />

und sagt, dass er auch Christ ist,<br />

aber man ja nie wisse, wer so<br />

alles an Bord kommt. Wir reden<br />

miteinander, und ich darf Arno<br />

im Glauben ermutigen. Das habe<br />

ich nicht erwartet. Am Ende tauschen<br />

wir unsere Kontaktdaten<br />

aus, dann verabschieden wir uns<br />

herzlich.<br />

Als ich meinen Dienst diesen<br />

Abend beende, schreibe<br />

ich eine E-Mail an Wout. Seine<br />

Antwort ist interessant: Er fand<br />

die Stimmung auf dem Tanker<br />

drückend, und der Steward habe<br />

alle Gespräche abgeblockt. Wout<br />

freut sich riesig, dass Gott doch<br />

noch gewirkt hat. Mein zweiter<br />

Besuch war nötig, um das Eis<br />

zu brechen. Ob ich Arno eines<br />

Tages wiedersehe?<br />

Eine junge Mutter<br />

sucht Trost<br />

ass gut auf dich auf!“ Mit diesen<br />

„PWorten verabschiede ich (Julia)<br />

mich von Lena (Name geändert), einer<br />

jungen Mama, die ich in der Schule unseres<br />

Sohns kennengelernt habe, bevor<br />

wir über den Sommer nach Deutschland<br />

aufgebrochen sind. Lena braucht<br />

dringend Gebet:<br />

Vor einem halben Jahr hat sie ihr zweites<br />

Kind erwartet, die Freude war groß.<br />

Doch im letzten Schwangerschaftsmonat<br />

gab es plötzlich Komplikationen. Sie<br />

verlor das Baby. Trauer überwältigte sie.<br />

Wäre ihre kleine Tochter nicht gewesen,<br />

sie wäre am liebsten gar nicht mehr<br />

aufgestanden. Doch sie musste weitermachen.<br />

Natürlich bemerkten alle, was<br />

passiert war.<br />

Auch ich schaute erschrocken, als ich<br />

sie plötzlich ohne dicken Bauch in der<br />

Schule traf, sie aber kein Baby dabei<br />

hatte. Ich ahnte Schlimmes und ging zu<br />

ihr hin. Wir redeten kurz. Ich bekam nur<br />

ein „Es tut mir so leid“ über die Lippen.<br />

Was kann man schon sagen, in so einer<br />

Situation …<br />

Lena erzählte, wie sie die Zeit nach<br />

dem Verlust erlebt hat. Die Worte<br />

mancher Leute haben sie verletzt: „Sicher<br />

war das Kind krank, nun ist es bei Gott<br />

und es geht ihm besser“, musste sie<br />

hören. Oder: „Das ist passiert, weil du in<br />

der Schwangerschaft geraucht hast.“ Gut<br />

taten ihr Menschen, die sie einfach in den<br />

Arm genommen haben, ohne Worte.<br />

Während unseres Gesprächs musste<br />

sie weinen, die Wunde war noch offen.<br />

Ich hörte ihr lange zu. Später, als ich ihr<br />

erzählte, wie Gott mich in schweren<br />

Situationen getröstet hat, meinte sie: „Ich<br />

kann gerade gar nicht glauben. Ich bin wütend<br />

auf Gott. Ich brauche jetzt einfach<br />

Zeit …“ Seit dem Gespräch schrei ben wir<br />

uns Nachrichten übers Handy.<br />

Leider hat sie vor einigen Tagen erneut<br />

ein Baby verloren, diesmal schon in den<br />

ersten Schwangerschaftswochen. Sie will<br />

erstmal gar nicht darüber reden, aber<br />

sie ist dankbar, wenn ich für sie bete. Es<br />

macht mich traurig, dass sie nochmal so<br />

einen Verlust verkraften muss, doch Gott<br />

kann Lenas Herz berühren.<br />

Beten Sie bitte mit, liebe<br />

Leser, dass er sie<br />

tröstet und durch<br />

diese schwere<br />

Zeit trägt.<br />

Nicht wir sind<br />

die Helden!<br />

Mission ist ein gegenseitiges Geben<br />

und Nehmen, von Gemeinden für<br />

Gemeinden. Für uns ist es immer eine Ermutigung,<br />

wenn unsere unterstützenden<br />

Gemeinden und Freunde von zu Hause<br />

ihre Sorgen, Nöte und Freuden mitteilen,<br />

wir es im Gebet mittragen und Gott<br />

für manches danken können. Ohne die<br />

Glaubensgeschwister, die uns über Jahre<br />

hinweg treu begleitet und unterstützt<br />

haben, hätten wir nichts tun können.<br />

Ohne eure Rückendeckung hätten wir<br />

Anfechtungen wie Krankheit der Kinder,<br />

Machtmenschen im Mitarbeiterkreis,<br />

Zeiten, in denen nur wenig geschah, und<br />

vieles mehr nicht durchgestanden.<br />

Nicht wir sind die Helden in Gottes<br />

Arbeit. Ihr, unsere Freunde und Mitarbeiter<br />

zu Hause, seid die Helden. Ihr, die<br />

ihr jeden Tag eurem Beruf nachgeht, in<br />

euren Gemeinden dient, eure Familien<br />

versorgt und dann noch einen Teil eurer<br />

Zeit und eures Verdienstes in Gottes<br />

Auftrag an uns weiterleitet, ihr seid<br />

unsere Vorbilder.<br />

Es ist ein Geschenk, als Gemeindegründer<br />

tätig sein zu dürfen. Durch euren<br />

Einsatz habt ihr mitgeholfen, dass damals<br />

im Kaukasus und jetzt hier in Rostock<br />

Menschen zu Jesus finden, im Glauben<br />

wachsen und selbst wieder andere mit Jesus<br />

bekannt machen. So seid ihr geistlich<br />

bereits Großeltern geworden.<br />

Unsere Gemeinde in Rostock hat<br />

zwar die gleiche Zahl Mitglieder (17) und<br />

Gottesdienstbesucher (35) wie vor fünf<br />

Jahren. Aber nur sechs davon waren damals<br />

schon dabei, die anderen sind wegen<br />

Arbeit und Studium weggezogen. Eine<br />

Familie nach Rügen, eine nach Frankfurt,<br />

eine nach Neuseeland, eine junge Frau<br />

als Missionarin nach Ruanda, eine wartet<br />

auf die Arbeitserlaubnis für Südafrika. So<br />

gebraucht Gott unsere kleine Gemeinde<br />

als Ort der Zurüstung für Menschen auf<br />

dem Weg.<br />

Eine besondere Freude sind Besuche<br />

unserer Unterstützer, die im Urlaub mal<br />

kurz unser Gästezimmer nutzen, um mit<br />

eigenen Augen zu sehen, was Gott hier<br />

bewirkt. Im Juli durften wir vier neue<br />

Christen taufen. So eine Taufe in der<br />

Ostsee ist etwas Besonderes und wirklich<br />

ein öffentliches Zeugnis. Bitte beten Sie,<br />

dass noch viele Menschen hier in Rostock<br />

zum Glauben finden.<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2016</strong><br />

7


EUROPA<br />

ITALIEN<br />

Thomas und Rebecca Kröckertskothen<br />

GEORGIEN<br />

Sonja Lenzkes<br />

Eine Kaffeebohne macht noch<br />

keinen Espresso, aber viele Bohnen<br />

erzeugen den genial duftenden<br />

Kaffeegenuss! So ist es auch bei uns.<br />

Nicht dass wir Kaffeebohnen wären.<br />

Aber wir genießen täglich leckeren Espresso.<br />

Vor zwölf Jahren hat Jesus uns<br />

nach Italien beordert, in dieses schöne<br />

und doch schwierige Land. Alleine<br />

könnten wir nichts bewirken, aber wir<br />

haben Unterstützer und Gemeinden,<br />

die mit uns im Dienst stehen.<br />

Schon beim Start in Italien waren<br />

uns die „Stami“ (Stadtmission<br />

Darmstadt-<br />

Arheilgen) und andere<br />

Freunde eine Ermutigung.<br />

Mit zwei Sprintern<br />

voller Umzugsgut<br />

fuhren sie mit in unser<br />

neues Land. Der Start<br />

war ernüchternd …<br />

doch Glaubensgeschwister<br />

machten uns<br />

Mut und halfen, dass wir nicht gleich<br />

wieder umgekehrt sind.<br />

Im ersten Heimataufenthalt brauchten<br />

wir eine Bleibe; unsere Gemeinde<br />

ließ uns nicht hängen. Dann kamen<br />

erste schwere Kämpfe, Tränen und<br />

Zweifel. Der Herr weiß, warum er<br />

uns nicht alleine losschickte. Unsere<br />

Gemeinde hat uns ermutigt und<br />

durchgetragen.<br />

Nach zehn Jahren Gemeindegründung<br />

stand ein Wechsel an, doch wohin?<br />

Eines Abends, als wir verzweifelt<br />

Jesus baten, uns doch seinen Willen<br />

zu zeigen, erreichte uns die<br />

E-Mail einer lieben Freundin:<br />

„Wir wollten euch nur sagen,<br />

dass hier eine Wohnung und<br />

ein Zuhause auf euch war-<br />

ten!“ Wir konnten es nicht fassen!<br />

Jesus hat uns nicht das nächste Ziel<br />

gezeigt, doch der Brief machte uns<br />

klar, dass seine Treue nicht endet –<br />

wieder durch die Gemeinde!<br />

Genial ist, dass auf der anderen<br />

Seite Italiens eine kleine Gemeinde<br />

in der Toskana ebenfalls anfing, für<br />

uns zu beten und uns zu ermutigen.<br />

Die Ältesten schrieben Briefe an<br />

unsere Heimatgemeinde, eine neue<br />

Türe ging auf. In Gottes weltweiter<br />

Gemeinde gibt es weder Sprachbarrieren<br />

noch<br />

Grenzen! Was<br />

für ein Geschenk,<br />

dass wir nicht<br />

alleine in unserer<br />

neuen Aufgabe<br />

in Sansepolcro<br />

stehen.<br />

Wir denken an<br />

den Besuch lieber<br />

Freunde mit<br />

ihren zwei Söhnen in einem unserer<br />

schwierigsten Momente. Damals<br />

hatten wir noch nicht mal warmes<br />

Wasser in der neuen Wohnung. Die<br />

zwei Jungs waren so eine Ermutigung.<br />

Gibt es Schöneres als Kinder,<br />

die für die Stadt beten, in der du<br />

Jesus dienst?! Ein ganz großes Grazie<br />

an unsere Gemeinde und alle Freunde:<br />

für eure Treue, Gebete, euer<br />

Geben! Wir danken dem Herrn,<br />

dass wir ihm gemeinsam mit euch<br />

dienen dürfen.<br />

Dann kamen schwere<br />

Kämpfe, Tränen und<br />

Zweifel. Der Herr weiß,<br />

warum er uns nicht alleine<br />

losschickte. Unsere Gemeinde<br />

hat uns ermutigt<br />

und durchgetragen.<br />

Ein GRAZIE<br />

an unsere „Stami“<br />

Bei der Aussendungsfeier<br />

in ihrer Heimatgemeinde<br />

Verantwortung abgeben,<br />

gemeinsam dienen<br />

Für die Studentenarbeit in Georgien<br />

haben wir zwei Ziele: a) Studenten<br />

mit dem Evangelium zu erreichen und b)<br />

Christen unter den Studierenden geistlich<br />

zu fördern. Als ich 2002 hier anfing,<br />

befand sich die christliche Studentenarbeit<br />

noch im Pionierstadium. Nur in der<br />

Hauptstadt Tbilisi gab es Mitarbeiter, die<br />

eigenständig Bibelgruppen leiten konnten.<br />

Die Hauptverantwortung trugen wir<br />

Ausländer.<br />

Damals betonten unsere Teamleiter, es<br />

sei Zeit, die Arbeit in georgische Hände<br />

zu legen. So wurde Nino unsere erste<br />

einheimische Generalsekretärin, und die<br />

Teamleiter kehrten nach Deutschland<br />

zurück.<br />

Wir anderen Ausländer waren neu im<br />

Land und benötigten die Hilfe unserer<br />

georgischen Kollegen. Sie haben von<br />

unseren Erfahrungen aus der deutschen<br />

Studentenarbeit profitiert, wir von ihrer<br />

Kenntnis der Kultur. 2009 hat sich diese<br />

Arbeitsweise noch vertieft. Die gesamte<br />

Teamleitung ist seither georgisch, ausländische<br />

und georgische Mitarbeiter haben<br />

gleiche Rechte und Pflichten. Wir pflegen<br />

Zusammenarbeit auf Augenhöhe.<br />

Seit 2012 ist Tata Generalsekretärin und<br />

damit meine Chefin. Sie hat als Studentin<br />

2002 meinen Jüngerschaftskurs besucht.<br />

Für mich ist das Teamwork mit ihr eine<br />

tägliche Erinnerung, wie unsere Arbeit<br />

Früchte trägt.<br />

Manchmal frage ich: „Braucht es mich<br />

hier noch?“ Doch Gott hat mich hierher<br />

berufen, in eine Kleinstadt, in der die<br />

Universität uns Christen gegenüber noch<br />

verschlossen ist. Ich habe eine Aufgabe,<br />

die georgische Kollegen nicht erfüllen können:<br />

Als Ausländerin bekomme ich Zugang<br />

in die Universität und kann Vertrauen<br />

aufbauen. Und keiner meiner Kollegen hat<br />

bisher eine theologische Ausbildung.<br />

Oft werde ich von ihnen als „wandelndes<br />

Bibellexikon“ bezeichnet und gebe<br />

mein Wissen gerne weiter. Täglich staune<br />

ich, wie schnell sie Verstandenes in die<br />

Praxis umsetzen, während es bei mir<br />

manchmal eher im Kopf hängenbleibt. Sie<br />

sind mir ein Vorbild, was praktisch gelebten<br />

Glauben angeht.<br />

Übrigens: Seit Juni bin ich im Reisedienst.<br />

Wenn Sie mehr über die Studentenarbeit<br />

in Georgien erfahren möchten,<br />

können Sie mich gerne über die <strong>DMG</strong><br />

kontaktieren.<br />

8 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2016</strong>


ASIEN<br />

NAHER OSTEN<br />

Andres und Melissa Zorob<br />

Zorobs Hauskreis<br />

steht fest hinter ihnen<br />

Seit einem Jahr sind wir zurück<br />

im Nahen Osten – in einem<br />

Land, welches vergessen hat, dass der<br />

Retter der Welt hier seine Geschichte<br />

mit der Menschheit begonnen hat.<br />

Wir dürfen Palästinenserkindern und<br />

-jugendlichen in der Umgebung von<br />

Bethlehem praktisch helfen, von Jesus<br />

erzählen und immer wieder miterleben,<br />

wie Menschen zum Glauben finden.<br />

Unsere Berufung verdanken wir<br />

der Ev. Brüdergemeinde in Stuttgart-<br />

Korntal. Sie ist uns zum Vorbild gelebter<br />

Mission geworden und hat uns tief<br />

geprägt:<br />

Vor sieben Jahren sind wir fürs Studium<br />

und eine Neuorientierung nach<br />

Deutschland gekommen. Es war in der<br />

Adventszeit, als wir das erste Mal die<br />

Brüdergemeinde besuchten. Schmunzelnd<br />

stellte man uns als „Josef und Maria<br />

aus Bethlehem“ vor. Stimmt, wir kommen<br />

aus Bethlehem, nur die Namen sind<br />

anders. Die Gemeinde war begeistert<br />

über den Besuch aus dem Heiligen Land.<br />

Sie empfingen uns mit offenen Armen,<br />

halfen, eine Arbeit zu finden, kümmerten<br />

sich um Behördengänge und Formalitäten<br />

und schenkten uns neben einer<br />

Heimat und ihrer Freundschaft auch<br />

Praktisches, wie die dringend benötigte<br />

Winterjacke.<br />

Durch die Brüdergemeinde hat Gott<br />

uns geformt, sie ist uns zum Vorbild<br />

geworden. Es beeindruckt,<br />

wie sie Mission<br />

praktizieren – zuerst<br />

in der Gemeinde, und<br />

von dort hinaus in die<br />

große weite Welt. Die<br />

Gemeinde ermutigt<br />

alle, sich für Jesus<br />

einzusetzen, sei es in Kurzeinsätzen<br />

oder im vollzeitigen Dienst. Mission ist<br />

lebendiger Teil ihres Alltags. Sie veranstalten<br />

Missionsgottesdienste, Missionare<br />

Durch die Brüdergemeinde<br />

hat Gott<br />

uns geformt, sie ist<br />

uns zum Vorbild<br />

geworden.<br />

Gemeinde bringt<br />

Missionare hervor<br />

werden als Prediger eingeladen, es gibt<br />

ein Missionskomitee sowie Kernteams,<br />

die sich tatkräftig betend, gebend und<br />

durch Aktionen wie den Crêpes-Stand auf<br />

dem Markt für ihre Missionare<br />

einbringen. Der Missionsgedanke<br />

ist ihnen spürbar wichtig.<br />

Eines Tages sprach Gott uns<br />

im Missionsgottesdienst durch<br />

den Prediger an. Der Missionar<br />

aus der Arabischen Welt schilderte<br />

die schwierige Situation<br />

vor Ort und wie dringend die Menschen<br />

Gottes Wort benötigen. An diesem Tag<br />

haben wir unsere Berufung gefunden,<br />

motiviert durchs Beispiel der Gemeinde.<br />

Bei der Brüdergemeinde konnten wir<br />

geistlich auftanken und genossen die<br />

Gemeinschaft mit lebendigen Steinen des<br />

Glaubens.<br />

Hier im Heiligen Land, wo Jesus gelebt<br />

hat, gestorben und auferstanden ist,<br />

liegen viele tote Steine herum, die an<br />

seine Taten erinnern. Leider gibt es nur<br />

noch wenige lebendige Christen, die nicht<br />

nur Traditionen, sondern Christus folgen.<br />

So verkünden wir im Auftrag unserer<br />

Gemeinde den Menschen rund um Bethlehem<br />

die Frohe Botschaft. Dabei sind<br />

wir eng mit ihr verbunden durch Gebetspartner,<br />

Hauskreis und Kernteam. Wir<br />

sind so dankbar, dass sie uns ausgesandt<br />

haben!<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2016</strong><br />

9


ASIEN<br />

AFRIKA<br />

21.–30.03.2017<br />

Israel-Reise<br />

Biblisch-archäologische Spurensuche<br />

im Heiligen Land<br />

Mit Gerd Sigrist (<strong>DMG</strong>) und Johann Hesse vom Gemeindehilfsbund.<br />

Gemeinsam bereisen wir das Land der Bibel und besuchen Orte, die uns<br />

aus Bibelberichten vertraut sind. Gezielt archäologische Ausgrabungsstätten<br />

erkunden. Eine faszinierende Reise in Geschichte und Gegenwart des<br />

Landes der Bibel.<br />

Ab 1.598 Euro pro Person<br />

50 Euro Frühbucherbonus bis 15.10.<strong>2016</strong><br />

Informationen und Anmeldung:<br />

Gerd Sigrist, Tel. 07265 8610<br />

Gerd.Sigrist@gmx.net<br />

UGANDA<br />

Simon u. Dr. Carina Gruber<br />

Lebendige Gemeinde<br />

ist beste Hilfe<br />

Es ist drückend heiß, die Trockenzeit<br />

hat längst ihren Höhepunkt<br />

erreicht. Obwohl ich im<br />

Schatten der Bäume sitze, spüre<br />

ich die Hitze. Doch das ist im<br />

Moment Nebensache! Ich lobe<br />

Gott in meinem Herzen, weil ich<br />

diesen Gottesdienst miterleben<br />

darf, bevor es in den Heimataufenthalt<br />

nach Deutschland geht!<br />

So habe ich mir Gemeinde in<br />

Karamoja immer vorgestellt:<br />

Moderator und Lobpreisleiter<br />

sind waschechte Karamojong-<br />

Männer mittleren Alters, die in<br />

ihrer traditionellen Kleidung und<br />

Sprache Gott aus vollem Herzen<br />

loben. Man merkt ihnen an, was<br />

sich in ihrem Leben verändert<br />

hat, seit sie Jesus folgen.<br />

Gegründet worden ist die<br />

Gemeinde von unserem anglikanischen<br />

Pastor James Chegem,<br />

der nebenher als Ladenbesitzer<br />

arbeitet, um seine Familie zu<br />

ernähren. Als die Schriftlesung<br />

kommt, schauen meine Teamkollegin<br />

und ich uns freudestrahlend<br />

an. Esther liest. Sie stammt aus<br />

einem der sechs Karamojong-<br />

Dörfer, die wir betreuen, und<br />

hat unseren Jüngerschaftskurs<br />

besucht. So schön, wie sie sich<br />

einbringt …<br />

Am Ende wird ein Opfer<br />

eingesammelt. Die Hütte einer<br />

der Frauen ist mitsamt dem<br />

ganzen Jahresvorrat an Getreide<br />

abgebrannt. Jeder gibt, was er<br />

kann, um der Frau zu helfen – ich<br />

bin begeistert. Das ist Gemeinde!<br />

Wo sich Menschen gegenseitig<br />

helfen, wird alle andere Entwicklungshilfe<br />

überflüssig. Der Aufbau<br />

lebendiger, christlicher Gemeinden<br />

ist die wahre Hilfe, die Afrika<br />

braucht. Bitte beten Sie mit uns,<br />

dass viele Gemeinden in Karamoja<br />

entstehen – zu Gottes Lob!<br />

Karamojong-Versammlung<br />

10 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2016</strong>


SWASILAND<br />

Tobias und Britta Pfeiffer<br />

Wie der Himmel<br />

dreimal hilft …<br />

Wunder rund um<br />

Radiotechnik und<br />

Gummistiefel<br />

Oft lagen wir Jesus mit unserem<br />

Anliegen in den Ohren: „Wenn<br />

der Himmel uns doch mehr Mitarbeiter<br />

schicken würde!“ Ich (Tobias) betreue<br />

die Technik eines Radiosenders von<br />

TWR, über den Süd- und Ostafrika in 32<br />

Sprachen und Dialekten mit der Frohen<br />

Botschaft erreicht wird. In unserer Sendeanlage<br />

fehlten Hände, die mit anpackten.<br />

Mit dem Ausscheiden des Stationsleiters<br />

wegen Burnouts sank unsere Hoffnung<br />

aufs Rekordtief.<br />

Manchmal zeigte jemand Interesse an<br />

der Arbeit, doch immer wieder zerschlug<br />

es sich oder verschob sich aus familiären<br />

Gründen auf unbestimmt. Selbst wenn<br />

sich ein Mitarbeiter finden ließe, wäre<br />

doch mindestens ein Jahr erforderlich,<br />

um Unterstützer zu motivieren. Und<br />

bis sich jemand mit der Technik unserer<br />

Kurzwellensender und den alten Röhren<br />

vertraut machte, verginge schnell ein<br />

weiteres Jahr. Ich war entmutigt, vom<br />

Ideal des Missionars mit grenzenlosem<br />

Gottvertrauen weit entfernt. Bis uns das<br />

Gegenteil des Brexit passierte:<br />

Gott schickte uns Graham, einen<br />

Engländer. Als Sendetechniker hatte er<br />

langjährige Afrikaerfahrung und sagte zu.<br />

Einarbeitungsphase? Von wegen! Vom<br />

ersten Tag an ging er mit Akribie und<br />

Ausdauer selbst langjährigen Problemen<br />

auf den Grund. Unser Technikteam ist<br />

seither nicht mehr ständig am „Feuer<br />

löschen“, sondern kann die Arbeit endlich<br />

mal stressfreier tun. Gott sei Dank!<br />

Der Schwangerschaftstest meiner Frau<br />

lag vor uns: positiv! Meine erste Reaktion<br />

war eher zögerliche Freude. Mein „Papa-<br />

Brötchenverdiener-Instinkt“ ließ mich<br />

mit Sorge an die Zukunft denken. Würde<br />

Gott uns mit drei Kindern versorgen?<br />

Ein paar Tage darauf lasen wir bei der<br />

Morgenandacht in der Sendeanlage Josua<br />

1. Die Worte meines Kollegen dazu rüttelten<br />

mich auf: „Du zweifelst, dass Gott<br />

für dich sorgt? Gott kann ein ganzes Dorf<br />

versorgen!“ Treffender hätte es niemand<br />

formulieren können. Gott verwandelte<br />

meinen Pessimismus in Vertrauen. Seit<br />

einigen Monaten genießen wir unseren<br />

kleinen Samuel, der wirklich noch in<br />

unserer Familie gefehlt hat.<br />

Wir kamen in den Heimataufenthalt.<br />

Einige Tage auf dem Buchenauerhof lagen<br />

hinter uns. Das Auto war gepackt und<br />

startklar. Standardfrage an unsere Jungs:<br />

„Wo sind eure Gummistiefel?“ Denn<br />

unsere kleinen Afrikaner laufen gerne<br />

barfuß. Auf dem Spielplatz fanden wir<br />

die Schuhe nicht. „Wo habt ihr sonst gespielt?“<br />

Überall! Es folgte ein nicht enden<br />

wollender Spaziergang über den Buchenauerhof,<br />

auf der Suche nach grünen<br />

Gummistiefeln in grünem Gras. Mit den<br />

Worten: „Britta, lass uns neue Schuhe<br />

kaufen“, übergab ich die Fahndungsarbeit<br />

meiner Frau. Sie tat das Richtige und<br />

betete. Wenig später fanden wir die gut<br />

getarnten Gummistiefel unter der Schaukel,<br />

und ein „Preist den Herrn“ stieg zum<br />

Himmel.<br />

Graham<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2016</strong><br />

11


INTERVIEW<br />

Missionare senden –<br />

wichtiger denn je!<br />

Warum christliche Gemeinden weiterhin gute Mitarbeiter<br />

ins Ausland schicken sollten. Ein Interview mit Monika<br />

Mench, Mentorin für neue Missionare der <strong>DMG</strong>:<br />

Du hast die vergangenen 13 Jahre<br />

rund 190 junge Missionare beim<br />

Start ins Ausland begleitet, was war<br />

dein schönstes Erlebnis?<br />

Ich denke an Anne, die sich mit der<br />

Überzeugung bei der <strong>DMG</strong> beworben<br />

hat, nach Indien berufen zu sein. In der<br />

Vorbereitungszeit orientierte sich alles<br />

in diese Richtung, am Ende jedoch erhielt<br />

sie keine Arbeitsgenehmigung. Hatten<br />

wir uns vertan? Da öffnete Gott eine Tür<br />

ins Nachbarland. Es dauerte etwas, bis<br />

Anne sich mit dem Gedanken anfreunden<br />

konnte. Inzwischen arbeitet sie zwölf<br />

Jahre mit Freude und Verantwortung in<br />

diesem Land und erlebt, wie Gott ihren<br />

Dienst gebraucht, um Menschen medizinisch,<br />

persönlich und geistlich zu helfen.<br />

Anne ist ein Hoffnungsträger in einer<br />

leidgeplagten Region. Gott hat oft andere<br />

Wege als wir – aber sie sind immer<br />

perfekt.<br />

Was muss ein junger Christ heute<br />

mitbringen, damit die <strong>DMG</strong> ihn/sie<br />

sendet?<br />

Wir suchen Missionare, die von Jesus<br />

Christus begeistert sind und sich selbst,<br />

ihre Begabungen und Erfahrungen für<br />

ihn einsetzen. Wichtig ist, dass sie erlebt<br />

haben, wie Jesus handelt – auch in schwierigen<br />

Zeiten. Gestern berichtete mir eine<br />

Bewerberin, wie Gott sie in einer Phase<br />

der Enttäuschung und Kraftlosigkeit<br />

durch die Bibel und andere Menschen ermutigt<br />

hat. Aus so einer Erfahrung heraus<br />

schöpft man auch im Einsatz Mut.<br />

Wieso dieser Schwerpunkt auf<br />

Gottvertrauen?<br />

Wir bereiten die Einsätze gemeinsam<br />

mit unseren Partnern gewissenhaft vor,<br />

aber es ist unmöglich, jedes Detail zu planen.<br />

Umstände, gesetzliche Bestimmungen,<br />

Personal, Termine und vieles mehr<br />

ändern sich unerwartet. Wie geht man<br />

damit um? Vertraue ich, dass Gott die<br />

Kontrolle behält und seinen guten Plan<br />

hat? Oder verzweifle ich, weil es nicht<br />

läuft wie gewünscht? Als Gott Abraham<br />

bat, sein Land zu verlassen, legte er ihm<br />

keinen genauen Reiseplan in die Hand.<br />

Abraham ging Schritt für Schritt im Vertrauen.<br />

Als er sich von seinem Neffen Lot<br />

trennen musste, weil das Land nicht mehr<br />

genug Nahrung für ihre riesigen Herden<br />

bereithielt, wählte Abraham den Weg des<br />

Vertrauens: in die Unsicherheit, aber in<br />

die Hand Gottes.<br />

Mitarbeiter der <strong>DMG</strong> sind gefragt in<br />

aller Welt, was schätzen eure Partner<br />

in Übersee?<br />

Wir Deutsche sind bekannt für planvolles<br />

Arbeiten, Praxistauglichkeit<br />

und Pünktlichkeit.<br />

Ob diese Eigenschaften<br />

auf uns alle zutreffen,<br />

weiß ich nicht.<br />

Doch wir können gut und gründlich<br />

arbeiten. <strong>DMG</strong>-Missionare haben eine intensive,<br />

praxisorientierte Vorbereitungszeit<br />

hinter sich und sind bereit, sich in die<br />

Gastkultur zu integrieren, gerade auch<br />

durch intensives Sprach- und Kulturstudium.<br />

Wir begegnen den Menschen mit<br />

Wertschätzung. Mit unserer Direktheit<br />

ecken wir zwar manchmal an, aber wir<br />

bauen an tiefen, langlebigen Freundschaften.<br />

Welche Berufe sind gefragt?<br />

Fast alle! Theologen, Lehrkräfte, Sozialarbeiter<br />

und Ausbilder aller Art. Aber<br />

ich habe auch eine Tierärztin erfolgreich<br />

in ihren Einsatz nach Uganda begleitet.<br />

Wir suchen Mediengestalter, Internetund<br />

IT-Experten, Verwaltungsleute und<br />

Projektleiter …<br />

Ziel der <strong>DMG</strong> ist, neue Missionare zu<br />

fördern. Wie geschieht das praktisch?<br />

Wir bieten ihnen einen zweimonatigen<br />

interkulturellen Vorbereitungskurs mit<br />

Blick auf Mission im In- und Ausland.<br />

Zudem hat die Unterstützung einen<br />

finanziellen Aspekt: Bei uns dürfen neue<br />

Missionare ihren Dienst beginnen, wenn<br />

70 Prozent ihres Lebensunterhalts durch<br />

Spenden getragen sind – die restlichen<br />

30 Prozent übernimmt die <strong>DMG</strong>. Dieses<br />

System beschleunigt eine Ausreise erheblich;<br />

neue Missionare haben es nicht so<br />

schwer.<br />

Wofür sucht ihr besonders dringend<br />

Mitarbeiter?<br />

60 Millionen Menschen weltweit sind<br />

auf der Flucht vor gewaltsamen Konflikten,<br />

politischer, ethnischer und religiöser<br />

Verfolgung. Hinzu kommen Naturkatastrophen,<br />

die Menschen aus ihrer Heimat<br />

vertreiben. Nur ein kleiner Teil davon<br />

macht sich auf den Weg nach Europa, die<br />

meisten werden im eigenen Land oder<br />

Nachbarländern aufgenommen. Wir<br />

benötigen Helfer für Flüchtlingscamps in<br />

Mazedonien, der Türkei, dem Südsudan<br />

und anderen Ländern. Flüchtlinge haben<br />

traumatische Erfahrungen hinter sich, die<br />

Designed by Freepik<br />

12 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2016</strong>


aufgearbeitet werden müssen. Deshalb<br />

benötigen wir Seelsorger und Therapeuten,<br />

die sich von der Not nicht erdrücken<br />

lassen. Auch für medizinisches Fachpersonal<br />

(Community Health, Ärzte) gibt es<br />

großartige Einsatzmöglichkeiten.<br />

Heute kommt die ganze Welt nach<br />

Deutschland. Glaubst du wirklich, dass<br />

Gott in dieser Situation noch Deutsche<br />

ins Ausland beruft?<br />

Natürlich! Als <strong>DMG</strong> helfen wir nachhaltig<br />

mit, die Situation in Krisenregionen<br />

zu stabilisieren und die Lebensbedingungen<br />

vor Ort zu verbessern. Durch<br />

Schule, Ausbildung und die Schaffung von<br />

Arbeitsplätzen in Südostasien bieten wir<br />

sozialschwachen Jugendlichen eine Perspektive.<br />

Dafür suchen wir dringend einen<br />

Betriebswirt und Marketing-Manager. In<br />

Albanien sind Fachkräfte erforderlich, die<br />

Berufseinsteiger in die Selbständigkeit<br />

coachen. In Afrika erwirtschaften Kleinbauern,<br />

Hirten und Fischer kaum, was sie<br />

zum Leben brauchen. Wir benötigen Berater<br />

und Ausbilder im Bereich Landwirtschaft<br />

für Mali und Tunesien, um Armut<br />

und Mangelernährung zu reduzieren und<br />

den Aufbau von nachhaltiger, rentabler<br />

Landwirtschaft zu unterstützen. Wer<br />

vor Ort eine Chance hat, flieht nicht<br />

nach Europa.<br />

Was bringen eure Mitarbeiter im<br />

Ausland ein?<br />

Hier in Europa besitzen wir eine<br />

qualifizierte Schul- und Berufsausbildung,<br />

fachliches Know-how und<br />

Weitblick. Vor einiger Zeit berichtete<br />

ein thailändischer TV-Sender<br />

über <strong>DMG</strong>-Mitarbeiter Johannes<br />

Janzen. Der Agraringenieur leitet ein<br />

Biokaffeeprojekt unter den Karen im<br />

Norden Thailands und ein Rollstuhlprojekt<br />

unter der Schirmherrschaft der<br />

dortigen Königsfamilie. Johannes und<br />

seine Frau Astrid sind mit der Kultur und<br />

ihren Bräuchen vertraut und werden von<br />

den Einheimischen geschätzt, weil sie und<br />

ihr Team zahllosen Bedürftigen geholfen<br />

haben. Während ihres Dienstes konnten<br />

sie ein Netz an Beziehungen aufbauen.<br />

Als Ausländer leben wir außerhalb des<br />

Systems im Gastland, wir sind nicht<br />

gefangen in gesellschaftlichen Strukturen<br />

und werden deshalb oft als anerkannte<br />

Gesprächspartner aufgesucht.<br />

Und was bewirken sie geistlich?<br />

Ein Fremder hat immer etwas Exotisches,<br />

Andersartiges, Eindrucksvolles an<br />

sich. Menschen reagieren neugierig und<br />

hören interessiert zu. „Weshalb hast du<br />

deine Heimat verlassen und verzichtest<br />

auf Wohlstand und die Nähe deiner<br />

Familie?“ Da können Missionare auf ihre<br />

Motivation hinweisen, dass wir im Auftrag<br />

von Jesus unterwegs sind und es uns<br />

nicht um Gewinn und Vorteil geht. Türen<br />

öffnen sich, Menschen finden zu Jesus. Da<br />

kommt jemand, der an ihnen interessiert<br />

ist, ihre Sprache lernt, Fragen stellt, von<br />

ihnen lernen will, mit ihnen zusammen<br />

isst, lacht und weint. Sie bekommen Hilfe<br />

zur Selbsthilfe und hören von der Liebe<br />

Gottes, die ihnen persönlich gilt. Das<br />

verändert nicht allein Menschen, auch<br />

politische, wirtschaftliche und soziale<br />

Umstände entwickeln sich.<br />

Was bringt der Einsatz<br />

dem Teilnehmer?<br />

Die Frage sollte nicht lauten: „Was hab’<br />

ich davon?“, sondern: „Bin ich bereit,<br />

mich Gott ganz zur Verfügung zu stellen<br />

und anderen zu dienen?“ Dann mache<br />

ich einzigartige Lernerfahrungen, die<br />

mein Leben verändern. Missionare setzen<br />

sich intensiv mit Sprachen und Kulturen<br />

auseinander, lernen neue Denkweisen<br />

schätzen, andere und sich selbst kennen<br />

und wachsen im Einsatz charakterlich.<br />

Sie erleben Gott existenziell und<br />

lernen, ihm zu vertrauen. Gebet<br />

ist keine Pflicht, sondern Quelle<br />

im Alltag. Die Bibel erweist sich<br />

als lebendig und spricht konkret in<br />

Situationen hinein. Ein Missionseinsatz ist<br />

ein Vorgeschmack auf den Himmel, wo<br />

Menschen aus allen Sprachen und Nationen<br />

gemeinsam Gott anbeten.<br />

Deine Aufgabe in dem Ganzen?<br />

Ich begleite Christen allen Alters auf<br />

ihrem Weg in die Mission. Das beginnt<br />

schon mit jungen Erwachsenen, lange<br />

vor dem Einsatz, bei der Frage nach der<br />

Berufs- und Studienwahl. Später informiere<br />

ich sie über Einsatzmöglichkeiten,<br />

vermittle in den Einsatz und helfe bei der<br />

persönlichen Vorbereitung. Es ist eine begeisternde<br />

Aufgabe. Ich darf Gottes Spuren<br />

im Leben von Menschen entdecken,<br />

ihre Begabungen und Stärken fördern und<br />

ihnen helfen, ihren Platz in einem internationalen<br />

Team zu finden – damit alles,<br />

was Gott in sie hineingelegt hat, zur Entfaltung<br />

kommt. Es macht mich glücklich,<br />

wenn Interessierte plötzlich Einsatzmöglichkeiten<br />

entdecken, mit denen sie nicht<br />

gerechnet haben. Unsere Welt verändert<br />

sich rasant, ständig ergeben sich neue<br />

Aufgaben und Herangehensweisen.<br />

Dein Wunsch für die junge Generation<br />

Christen?<br />

Klinke dich ein in Gottes Mission und<br />

lass dich von ihm gebrauchen. Teile die<br />

Hoffnung in dir mit anderen. Die Nöte<br />

und Schmerzen dieser Welt sind eine<br />

Möglichkeit, Armen, Benachteiligten<br />

und Vergessenen zu dienen. Angesichts<br />

von Unrecht und Not fallen wir nicht in<br />

Gleichgültigkeit, das wäre verantwortungslos.<br />

Dein Leben wird nicht ärmer,<br />

wenn du es für Jesus einsetzt – im Gegenteil.<br />

Lass dich von ihm gebrauchen und<br />

staune, was er daraus macht …<br />

Information:<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/Einsätze<br />

Monika Mench:<br />

Mentorin für neue Missionare<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2016</strong><br />

13


AMERIKA<br />

ALASKA<br />

Danilo John, Jahreseinsatz<br />

Bäume fällen<br />

Elche jagen<br />

Menschen fischen<br />

14 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2016</strong><br />

s ist kein kalter Winter“, sa-<br />

sie, als wir unsere dicken<br />

„Egen<br />

Stiefel anziehen. Danach geht’s raus<br />

und das Leben beginnt: bei minus<br />

41° Celsius. Eine Erfahrung, für die<br />

ich unendlich dankbar bin. Leben in<br />

der Wildnis Alaskas! Die Kombination<br />

aus Kälte, Dunkelheit, Nordlichtern,<br />

Busch, nur mit dem Flieger und<br />

Boot zu erreichen, 500 Kilometer<br />

zum nächsten Supermarkt. Gut zu<br />

wissen, dass Gott keinen Supermarkt<br />

braucht, um uns zu versorgen.<br />

Bei meinem Kurzeinsatz mit<br />

der <strong>DMG</strong> darf ich alles Mögliche<br />

reparieren, Feuerholz fürs nächste<br />

Jahr schlagen, Fleisch erjagen und das<br />

nächste Jugendtreffen vorbereiten.<br />

Vieles, was uns in Deutschland nie<br />

begegnet, ist bei den Missionaren<br />

Martin und Silke Hornfischer in<br />

Galena absolut normal.<br />

Der Tag beginnt mit dem Blick<br />

aufs Thermometer, um sicherzustellen,<br />

dass es nicht zu kalt im Haus<br />

wird und wir Holz nachlegen müssen.<br />

Beim Frühstück planen wir, was<br />

zu tun ist: Nachbarn helfen und die<br />

Lösungen für allerlei Schwierigkeiten<br />

finden. Einen Hausmeister, Klempner,<br />

Autoschlosser, Ingenieur oder<br />

Gutachter gibt es nicht. Du selbst<br />

bist, was gebraucht wird. Deshalb<br />

wird Gemeinschaft in Galena großgeschrieben!<br />

Einer der 500 Menschen<br />

im Dorf kann sicher helfen, eine<br />

super Chance. Beziehungen entstehen<br />

durch eine defekte Heizung,<br />

das kaputte Auto und fehlendes<br />

Werkzeug. Probleme miteinander<br />

lösen; dadurch wachsen Freundschaften,<br />

sodass wir die Liebe von Jesus<br />

weitergeben können.<br />

Mit den Schülern des Internates<br />

treffe ich mich regelmäßig zum<br />

Sport. Nach einer Weile kommt der<br />

ein oder andere auch in die Jugendstunde.<br />

Ich lese mit einem Jungen,<br />

den ich vom Fußball kenne, die Bibel.<br />

Es ist ein weiter Weg, bis er Jesus<br />

annimmt. Da kann man auch mal die<br />

Motivation verlieren und müde werden.<br />

Doch Gott hat vorgesorgt. In<br />

Hornfischers offener Familie und<br />

einladender Gemeinde ist immer<br />

genug Zeit, aufzutanken, sich<br />

auszutauschen und füreinander zu<br />

beten. Ohne Gottes Kraft können<br />

wir an keinem Ort der Welt so<br />

leben, wie Jesus es vorgelebt hat.<br />

„Nichts ist mir unmöglich, weil<br />

der, der bei mir ist, mich stark<br />

macht“, heißt es in der Bibel (Phil<br />

4,13). Damit hatte ich zu kämpfen,<br />

bevor ich mich für den Freiwilligendienst<br />

bei der <strong>DMG</strong> beworben<br />

habe. Schaffe ich das überhaupt?<br />

Werde ich den Erwartungen<br />

gerecht? Bin ich gut genug? Es<br />

ist „Hammer“, wie deutlich die<br />

Bibel uns auf die Sprünge hilft und<br />

zeigt woher die Kraft kommt. Im<br />

Rückblick staune ich, wie Gott an<br />

Jugendlichen gewirkt hat – durch<br />

mich, der ich lange nicht sicher<br />

war, was ich überhaupt kann.<br />

In Alaska habe ich erstaunliche<br />

Dinge gesehen. Oft wissen wir gar<br />

nicht, dass sie da sind. Ein dreizehnjähriger<br />

Junge zeigte mir, wie<br />

man im Winter unterm Eis Bieber<br />

findet und fängt. Ob daraus später<br />

eine Mütze, Handschuhe oder<br />

einen Jackenkragen wird; alles wird<br />

genutzt! Es ist spannend, wie man<br />

einen starken Baum aussucht, fällt<br />

und zum Hochbett verarbeitet.<br />

Die Verwandlung eines Naturproduktes<br />

mitzuerleben ist interessant.<br />

Mein Jahr in Alaska war eine<br />

wunderbare Erfahrung. Lass dich<br />

nicht vom Gedankenchaos unterkriegen,<br />

sondern komm und diene<br />

Gott (1Petr 4,10). Ja, DU kannst.<br />

Denn wenn Gott mit dir ist, ist<br />

nichts unmöglich. Das Team der<br />

<strong>DMG</strong> unterstützt dich bei jedem<br />

Schritt. Du hast die Wahl aus 22<br />

Ländern auf vier Kontinenten, um<br />

deine Begabungen einzusetzen,<br />

selbst in Alaska!<br />

www.kurzeinsätze.de<br />

Mein Jahr in Alaska<br />

war eine wunderbare<br />

Erfahrung. Lass dich<br />

nicht vom Gedankenchaos<br />

unterkriegen, sondern<br />

komm und diene Gott.


Besucht unseren<br />

Infostand bei der JUMIKO:<br />

HAITI<br />

Susanne Fassl<br />

8.000 Kilometer<br />

bis Oberbayern<br />

Ich sitze am Küchentisch, der Ventilator<br />

brummt, über 30 Grad, und bin<br />

dankbar für Strom und mein schattiges<br />

Plätzchen. Gärtner Donald steht vor<br />

der Tür und ruft laut meinen Namen. Er<br />

habe Kokosnüsse geerntet, ob ich gerne<br />

eine zum Trinken wolle. Dankbar nehme<br />

ich sein Angebot an, und gemeinsam<br />

lassen wir es uns schmecken. Nach der<br />

Erfrischung bedanke ich mich, weil er mit<br />

mir geteilt hat. „Aber klar, wir sind doch<br />

Freunde“, sagt er. Lächelnd mache ich<br />

mich wieder an meine Arbeit.<br />

25 Monate bin ich nun in Haiti und<br />

habe viel erlebt. Vor allem Gottes Liebe,<br />

Treue und Versorgen durch viele Wegbegleiter<br />

hier und in der Heimat. Mission<br />

ist kein Alleingang, sondern Gottes Auftrag<br />

an die Gemeinde und Teamwork vor<br />

Ort – über 8.000 Kilometer Entfernung<br />

hinweg.<br />

„Ich will dich segnen und du sollst ein<br />

Segen sein“, heißt es in 1. Mose 12,2. Mit<br />

diesem Bibelvers hat mich die Ev. Gemeinschaft<br />

Wolfratshausen ausgesandt.<br />

Wahrscheinlich bin ich für manche ein<br />

Segen. Doch weitaus mehr fühle ich mich<br />

gesegnet von Gott – und durch das Team,<br />

das er mir zur Seite gestellt hat.<br />

Eine Whatsapp erzählt von der Fensterputzaktion,<br />

die Teens unserer Gemeinde<br />

in Deutschland gestartet haben. 47<br />

Fen s ter sind gereinigt und die Spenden<br />

für meine Arbeit in Haiti gedacht. Wie<br />

ermutigend! Junge Menschen stellen Jesus<br />

ihre Zeit zur Verfügung, damit ich als Kinderkrankenschwester,<br />

in der Gästebetreuung<br />

und im Kidsclub meiner<br />

haitianischen Gemeinde<br />

dienen kann.<br />

Unsere Gemeinde in<br />

Oberbayern überrascht<br />

mich oft mit kreativen<br />

Ideen: Kinder backen Plätzchen, der Erlös<br />

ist für Haiti. Päckchen mit Leckereien<br />

trudeln bei mir ein. Die Absender erzählen,<br />

dass sie genauso viel Freude beim<br />

Packen hatten wie ich beim Auspacken.<br />

Schön, so verwöhnt zu werden. Freunde<br />

schreiben E-Mails, wie sie durch Kleinigkeiten<br />

im Alltag an mich erinnert wurden<br />

Es macht Freude, wie die<br />

Ev. Gemeinschaft Wolfratshausen<br />

sich um ihre Missionarin kümmert<br />

Wie ermutigend: Junge<br />

Deutsche stellen Jesus ihre<br />

Zeit zur Verfügung, damit<br />

ich meiner haitianischen<br />

Gemeinde dienen kann.<br />

und für mich beten. Videobotschaften<br />

gehen hin und zurück, einmal sogar in die<br />

Gemeindefreizeit hinein.<br />

Im Winter hab ich Schnee und Weihnachtsstimmung<br />

vermisst. Freunde haben<br />

das geahnt, schon bekam ich die virtuelle<br />

Einladung zum Weihnachtsmarkt. Sie<br />

hatten eine Hütte und wollten die Möglichkeit<br />

zum Verkauf für Mission nutzen,<br />

für die Begegnungen mit Marktbesuchern<br />

und um für meine Arbeit<br />

zu werben.<br />

Danke, liebe Heimatgemeinde<br />

und Freunde,<br />

dass ihr euch gemeinsam<br />

mit mir auf die „Mission<br />

Haiti“ gemacht habt. Ihr<br />

seid eine Ermutigung. Und<br />

ein Vorbild für unsere Gemeinde „La Décision“<br />

(Die Entscheidung) in Port Salut.<br />

Sie erleben mit, wie ihr Verbindung haltet<br />

und mich unterstützt. Immer wieder erwähnen<br />

Kidsclub-Mitarbeiter, wie froh sie<br />

sind, dass ich aus Deutschland gekommen<br />

bin, um ihnen zu helfen, Kinder für Jesus<br />

zu begeistern.<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2016</strong><br />

15


AMERIKA<br />

PERU<br />

Siegfried und Dorothee Reuter<br />

CHILE<br />

Hans und Carmen Ziefle<br />

Damit Sendung<br />

sich multipliziert<br />

Gebranntes Kind fängt Feuer<br />

Eduardos Mutter ist mit vier Kindern<br />

aller Illusionen beraubt sitzengelassen<br />

worden. Eduardo ist ihr<br />

Jüngster und schon ein gebranntes<br />

Kind, bevor häusliche Umstände das<br />

kleine Geschöpf noch mehr beeinträchtigten.<br />

Er kann kaum laufen, als<br />

ihm ein Topf kochendes Wasser die<br />

Hälfte des Oberkörpers verbrüht;<br />

für immer trägt er Narben davon.<br />

Mit 1,45 Metern ist er „der Kleine“<br />

in der Familie, sein Spitzname lautet:<br />

„Chato“ (Winzling).<br />

Seine Sturm- und Drang-Jahre<br />

kostet Eduardo voll aus. Auf Orientierungssuche<br />

unterwirft er sich<br />

allem Attraktiven und taucht ins<br />

Nachtleben unserer Stadt Arequipa<br />

ab. Doch eines Tages kommt er in<br />

Kontakt mit einer Gemeinde und<br />

will ernsthaft Jesus folgen. Es kommt<br />

zu Rückschlägen, doch ein Freund<br />

gewinnt ihn wieder für den Jugendkreis<br />

in seiner früheren Nachbarschaft.<br />

„Eigentlich sträubte sich alles<br />

in mir“, erzählt Eduardo, „ich wollte<br />

nicht zurück. Doch der Pastor ermutigte<br />

mich, ins Frühstücksprogramm<br />

unserer Kinderhilfe Arequipa einzusteigen.<br />

Mein Herz schlug höher.<br />

Einen Vertrauensvorschuss war ich<br />

nicht gewohnt. Mit Kindern umgehen,<br />

warum nicht, aber biblische<br />

Geschichten erzählen war damals<br />

noch nicht mein Ding.“<br />

In unserem Frühstücksprogramm<br />

erhalten 1.000 Kinder jeden Tag ein<br />

gesundes Essen und eine Andacht.<br />

Hier lernt auch Eduardo viel über<br />

Jesus. Was es heißt, angenommen zu<br />

sein und Nächstenliebe umzusetzen.<br />

Es sind die ersten Schritte auf dem<br />

Weg zu seiner Berufung …<br />

Zwei Jahre durchlebt er Scheitern<br />

und Rückschläge. Er kämpft mit<br />

Spielsucht und Alkohol. „Einmal<br />

habe ich bis vier Uhr morgens<br />

gespielt, obwohl ich schon um fünf<br />

die Milchbreisuppe fürs Frühstücksprogramm<br />

der Kirche vorbereiten<br />

sollte“, erzählt er. „Übermüdet,<br />

angeheitert und wackelig auf den Beinen<br />

fand ich nach Hause. Ich schämte<br />

mich und hörte Jesus reden: ‚Und<br />

du gehst doch in die Kirche – deine<br />

Kinder warten!‘ Also duschte ich kalt<br />

und putzte mir die Zähne gründlicher<br />

als sonst. Außer Jesus bemerkte<br />

niemand meinen Zustand. Wollte der<br />

Herr mich wirklich so gebrauchen?“<br />

Dank guter Betreuung bekommt<br />

Eduardo sein Leben unter die Füße<br />

und lernt, ungesunden Einflüssen mit<br />

Christus die Stirn zu bieten. Er weiß<br />

sich mit den Kindern im Frühstücksprogramm<br />

und nachmittags bei der<br />

Hausaufgabenhilfe am richtigen Platz.<br />

Als er zum Glauben findet, hat er<br />

eine Freundin. Doch dann spannt ihm<br />

ein Musikus der Jugendgruppe das<br />

Mädchen aus. „Ich war geschockt, am<br />

Boden und begann, an mir selbst zu<br />

zweifeln.“ Der andere junge Mann hat<br />

so viel Talent. Er genießt als Sympathieträger<br />

allen Rückhalt der Gemeinde.<br />

Eduardo sieht sich degradiert und<br />

außerstande, als Winzling dagegenzuhalten.<br />

Mit Gesten legen Gemeindeglieder<br />

noch eins drauf. „Seither weiß<br />

ich, dass wir für Christus selbst dann<br />

noch zu gebrauchen sind, wenn wir<br />

uns klein vorkommen“, sagt Eduardo.<br />

„Jesus war auf meiner Seite!“<br />

„Herr, ich schmeiße nicht das Handtuch,<br />

gib mir Durchhaltevermögen“,<br />

betet er. Eduardo konzentriert sich<br />

auf die Vorbereitungen der morgendlichen<br />

Kinderstunden. Er findet ein Ja<br />

zu sich und seinen Talenten und lernt,<br />

freimütig Problemen zu begegnen.<br />

Der Kontakt mit Mitarbeitern anderer<br />

Gemeinden, Fortbildungen und<br />

Einkehrtage geben ihm Rückhalt.<br />

Es war ihm wahrhaftig nicht in die<br />

Wiege gelegt, Pastor und Evangelist<br />

zu werden. Doch seit <strong>2016</strong> studiert<br />

Eduardo Theologie in Lima …<br />

er wächst betritt Neuland<br />

„Wund muss Schritte im Glauben<br />

tun.“ Diese Botschaft verkündigt unser<br />

chilenischer Pastor immer neu. Er ist für<br />

Mission zuständig und fordert unsere<br />

Gemeinde täglich heraus, sich nicht mit<br />

zu wenig zufrieden zu geben. Wollen wir<br />

als Gemeinde wachsen – oder nur uns<br />

selbst erhalten? Sind wir eine Gemeinde,<br />

die ihre Mission kennt und lebt?<br />

Während ich diese Zeilen schreibe, ist<br />

er mit einer jungen, chilenischen Missionarin<br />

und meiner Frau Carmen vier<br />

Wochen im Westen Chinas. Sie erkunden<br />

zwei vom Evangelium noch völlig unerreichte<br />

Volksgruppen und wie Missionare<br />

dort in Einsatz kommen können. Unsere<br />

Gemeinde mit 120 Mitgliedern betet seit<br />

Jahren für diese Völker und will möglichst<br />

bald Pioniermissionare hinsenden, um die<br />

erste Gemeindegründung zu starten.<br />

Vor 30 Jahren war Chile noch Missionsfeld<br />

mit vielen Missionaren von außen.<br />

Heute helfen wir gemeinsam mit anderen,<br />

das Evangelium auszustreuen, wo es noch<br />

nie verkündigt wurde. Vor 20 Jahren<br />

schenkte Gott einen Aufbruch bei der<br />

Jugend unserer Gemeinde. In dieser Phase<br />

kamen wir dazu und lehrten Mission<br />

systematisch. Die jungen Christen begannen,<br />

Mission zu leben. Sie hielten nicht an<br />

nach innen gekehrten, nur erhaltenden<br />

Strukturen fest.<br />

Nach jahrelangem Ringen und der<br />

Übergabe der Leitung an diese neue Generation<br />

geht die Gemeinde ihren Weg<br />

im Blick auf Mission. Sie unterstützt zehn<br />

Missionare und hat zwei entsandt. Kurzzeitmitarbeiter<br />

waren rund um die Welt,<br />

und sie bereiten sich auf Langzeiteinsätze<br />

vor. Ein Missionsteam stärkt Lehre und<br />

Praxis und hält Kontakt zu Missionaren<br />

und Projekten. Jedes Jahr feiern wir vier<br />

Missionsgottesdienste, eine Missionskonferenz<br />

und veranstalten passende<br />

Seminare.<br />

Danke an alle Christen in Europa, die<br />

Missionare senden, besonders an solche,<br />

die für unsere Latinos beten. Gottes<br />

Reich wird im 21. Jahrhundert von aller<br />

Welt in aller Welt gebaut. Die gesamte<br />

Gemeinde erhebt ihren Blick auf unerreichte<br />

Völker. Danke an unsere Gemeinden<br />

und Freunde zu Hause, die uns seit<br />

23 Jahren treu tragen, damit Sendung sich<br />

multipliziert.<br />

16 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2016</strong>


TERMINE<br />

HERZLICHE EINLADUNG<br />

Veranstaltungen:<br />

25.09.<strong>2016</strong> Herbstmissionsfest<br />

ab 10 Uhr: Buchenauerhof, Tel. 07265 959-0<br />

(weitere Infos siehe Seite 3)<br />

09.10.<strong>2016</strong>: Missionstag<br />

91443 Scheinfeld-Burgambach<br />

Tel. 09162 560<br />

16.10.<strong>2016</strong> Gebetssonntag Asien<br />

ab 10 Uhr: Buchenauerhof, Tel. 07265 959-0<br />

22.–23.10.<strong>2016</strong>: Missionstage<br />

95119 Naila, Tel. 09282 5540<br />

(s.a. JuMiKo Frankenwald Seite 17)<br />

30.10.<strong>2016</strong>: Missionstag<br />

35415 Pohlheim-Holzheim<br />

Tel. 06004 913575<br />

04.–06.11.<strong>2016</strong>: Missionswochenende<br />

06110 Halle/Saale, Tel. 03475 716888<br />

06.–11.11.<strong>2016</strong>: Missionswoche<br />

24536 Neumünster, Tel. 04321 265000<br />

16.–17.11.<strong>2016</strong>: 24-Stunden-Gebetstag<br />

Buchenauerhof, Tel. 07265 959-0<br />

18.–20.11.<strong>2016</strong>: Infowochenende für Auslandseinsätze<br />

Informieren Sie sich über<br />

Einsatz möglichkeiten der <strong>DMG</strong>.<br />

Buchenauerhof, Tel. 07265-959-0<br />

20.11.<strong>2016</strong> Gebetssonntag Afrika<br />

ab 10 Uhr: Buchenauerhof, Tel. 07265 959-0<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>DMG</strong> interpersonal e.V.<br />

Buchenauerhof 2, D-74889 Sinsheim<br />

Tel.: 07265 959-0, Fax: 07265 959-109<br />

Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de • www.<strong>DMG</strong>int.de<br />

Bei Adressänderungen: Tel. 07265 959-128, Adressen@<strong>DMG</strong>int.de<br />

Schriftleitung: Dr. Detlef Blöcher<br />

Redaktion: Theo Volland (Redaktion@<strong>DMG</strong>int.de)<br />

Layout: David Spieth<br />

Erscheinung: Sechsmal jährlich<br />

Titelfoto: Ev. Kirchengemeinde Gärtringen<br />

Spendenkonten:<br />

Volksbank Kraichgau, <strong>DMG</strong><br />

IBAN: DE02 6729 2200 0000 2692 04<br />

BIC: GENODE61WIE<br />

Schweiz: Swiss Post, SMG<br />

Vermerk: <strong>DMG</strong><br />

IBAN: CH92 0900 0000 8004 2881 3<br />

BIC: POFICHBEXXX<br />

Die Arbeit der <strong>DMG</strong> ist als steuerbegünstigt anerkannt. Spenden werden<br />

im Rahmen der Satzung entsprechend der Zweckbestimmung für<br />

missionarische oder mildtätige Zwecke eingesetzt. Stehen für ein Projekt<br />

ausreichend Mittel zur Verfügung, wird die Spende für einen ähnlichen<br />

satzungsgemäßen Zweck verwendet.<br />

30.09.–03.10.<strong>2016</strong><br />

Missionsfreizeit<br />

in Bad Herrenalb-Neusatz<br />

(auch für Familien)<br />

Ab 150 Euro pro Person,<br />

Ermäßigung für Kinder<br />

Information und Anmeldung:<br />

Henhöferheim, Tel. 07083 2385, www.henhoeferheim.de<br />

21.10.–01.11.<strong>2016</strong><br />

Israelreise zum Jubiläum<br />

des Beit Al Liqa<br />

Haus der Begegnung in<br />

Beit Jala bei Bethlehem<br />

Information und Anmeldung:<br />

Gerd Sigrist, Tel. 07265 8610<br />

E-Mail: Gerd.Sigrist@gmx.net<br />

Treffen Sie uns am Infostand und in Seminaren bei:<br />

22.10.<strong>2016</strong>: JuMiKo Frankenwald, Selbitz (s. Seite 17)<br />

31.10.<strong>2016</strong>: Church Night Lebenszentrum Adelshofen<br />

Bitte geben Sie im Überweisungsträger das Stichwort, den Namen<br />

eines Missionars, „<strong>DMG</strong>“ oder „Wo am nötigsten“ an. Herzlichen Dank!<br />

Datum Datum Unterschrift(en)<br />

IBAN IBAN<br />

06 06<br />

Angaben Kontoinhaber: zum Kontoinhaber: Name, Vorname/Firma, Name, Vorname/Firma, Ort Ort (max. 27 Stellen, keine Straßen- oder Postfachangaben<br />

PLZ Freundesnummer Straße Spenders: (falls bekannt) (max. 27 Stellen) PLZ und Straße des Spenders<br />

Spenden-/Mitgliedsnummer Missionarsnummer/Projektnummer oder Name des Stichwort Spenders bzw. - (max. Name 27 Stellen) des Missionars<br />

ggf. Stichwort<br />

Betrag: Euro, Euro, Cent Cent<br />

G E N O D E 6 1 W I E<br />

Danke!<br />

BIC BIC des des Kreditinstituts (8 oder 11 Stellen)<br />

SPENDE<br />

SPENDE<br />

D E 0 2 6 7 2 9 2 2 0 0 0 0 0 0 2 6 9 2 0 4<br />

IBAN IBAN<br />

D M G 7 4 8 8 9 S i n s h e i m<br />

Angaben zum zum Zahlungsempfänger: Name, Name, Vorname/Firma (max. 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. 35 Stellen)<br />

Name Name und und Sitz Sitz des des Überweisenden Kreditinstituts BIC BIC<br />

Staaten in in Euro. Euro.<br />

SEPA-Überweisung/Zahlschein<br />

Für Für Überweisungen<br />

in in Deutschland und und<br />

in in andere EU-/EWR-<br />

-


„Wir schaffen das“<br />

Die <strong>DMG</strong> vermittelt ab sofort<br />

ausländische Mitarbeiter unserer<br />

Partnerorganisationen an christliche<br />

Gemeinden und Projekte in Deutschland.<br />

Melden Sie uns Ihren Bedarf an:<br />

Die geistlichen Probleme und Möglichkeiten<br />

in Deutschland sind enorm. Mit<br />

welchen Fragen sieht sich Ihre Gemeinde<br />

konfrontiert: Neue Flüchtlinge und<br />

langjährige Einwanderer? Menschen mit<br />

starker nichtchristlicher Prägung? Deutsche<br />

mit wenig Interesse? Unerreichte<br />

Altersgruppen? Verschlossene gesellschaftliche<br />

Gruppen? Anderes?<br />

Mission gestaltet sich immer mehr als<br />

Austausch und Miteinander. Jahrzehntelang<br />

hat die <strong>DMG</strong> Mitteleuropäer zu<br />

Kirchen und Gemeinden ins Ausland<br />

entsandt. Durch die Flüchtlingswellen des<br />

vergangenen Jahres sind unsere Partnerwerke<br />

in Übersee auf Deutschland<br />

aufmerksam geworden. Ausländische<br />

Mitarbeiter wollen helfen, und wir als<br />

… aber nicht unbedingt alleine!<br />

<strong>DMG</strong> laden sie dazu ein. Das können<br />

Nord- oder Südamerikaner sein, Asiaten,<br />

Afrikaner und vielleicht sogar Europäer.<br />

Ausländer haben den Vorteil, dass sie<br />

aus einer anderen Erfahrungswelt kommen.<br />

Sie sehen uns aus der Außenansicht,<br />

wissen nicht, „was man macht“ und was<br />

nicht und können daher mit Vorschlägen<br />

dienen, an die wir selbst möglicherweise<br />

nie gedacht hätten. Sie geben ihre Heimat<br />

auf, um Jesus zu dienen, werden also<br />

nicht ihre Zeit vertrödeln, sondern zielgerichtet<br />

arbeiten. Wie unsere Mitarbeiter<br />

im Ausland kommen sie nicht mit fertigen<br />

Lösungen, sondern dienen gerne Hand in<br />

Hand Ihrer Gemeinde vor Ort.<br />

Gleichzeitig werden sie auch von uns<br />

lernen und selbst inspiriert. Mit Christen<br />

aus anderen Kulturen gemeinsam unsere<br />

eigene Gesellschaft erreichen, die kulturell<br />

immer bunter wird, ist eine Bereicherung<br />

für alle Beteiligten.<br />

Wie geschieht das praktisch?<br />

Unsere Partnerwerke senden uns Mitarbeiter<br />

nach Deutschland. Manche von<br />

ihnen sprechen schon Türkisch, Arabisch,<br />

Kurdisch oder Farsi, müssen aber noch<br />

ein bisschen Deutsch lernen. Sie als Gemeinde<br />

können uns Ihren Bedarf schreiben.<br />

Wo haben Sie Aufgaben, die Sie<br />

alleine nicht bewältigen? Wir bemühen<br />

uns, die richtigen Mitarbeiter an den passenden<br />

Ort zu vermitteln. Je nach Bedarf<br />

bieten wir eine Einführung oder dauernde<br />

Begleitung der internationalen Mitarbeiter<br />

und der aufnehmenden Gemeinden<br />

an. Sie können uns gerne ansprechen und<br />

Ihre Wünsche nennen.<br />

Pfr. i. E. Günther Beck<br />

Online-Kontaktformular:<br />

Günther und Rosemary Beck<br />

sind für neue internationale<br />

Mitarbeiter zuständig<br />

Matthias und Martina Knödler betreuen<br />

unsere Deutschlandmissionare in der<br />

Flüchtlings- und Migranten arbeit<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/<br />

Internationale-Mitarbeiter<br />

Den Aufbau unseres neuen<br />

Arbeitszweiges „Internationale<br />

Mitarbeiter“ können Sie auch<br />

finanziell unterstützen, Stichwort:<br />

P53600 Internationale<br />

Mitarbeiter

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