22.02.2017 Aufrufe

ADAC Urlaub März-Ausgabe 2017, Berlin-Brandenburg

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Inspiration. Tipps. Angebote.<br />

<strong>Urlaub</strong><br />

www.adac.de/urlaub · <strong>Ausgabe</strong> 2 / <strong>2017</strong><br />

Das Magazin der <strong>ADAC</strong> Reisebüros<br />

Ecuador & Galápagos<br />

Vulkane, Traumstrände, Kultur und<br />

Dschungel, alles in einem Land<br />

Wellenreiten Portugal<br />

Rasant durch die Brandung sausen<br />

– ein Spaß auch für Anfänger<br />

Irland per E-Bike<br />

Mit elektronischem Rückenwind<br />

auf dem Wild Atlantic Way<br />

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Kaliméra<br />

Griechenland<br />

Schön war’s ja immer. Und daran hat sich nichts geändert.<br />

Das Comeback des mediterranen <strong>Urlaub</strong>s-Klassikers


Editorial<br />

Der <strong>ADAC</strong><br />

Unfallschutz.<br />

Ob im Haushalt, beim Sport oder im Verkehr:<br />

Vertrauen Sie nach einem Unfall auf die kompetente<br />

Hilfe des <strong>ADAC</strong> Betreuungsteams sowie auf wertvolle<br />

finanzielle Leistungen.<br />

Jetzt abschließen: in jeder <strong>ADAC</strong> Geschäftsstelle,<br />

auf www.adac.de/unfallschutz oder telefonisch unter<br />

0 800 3 31 00 44 50 (Mo.–Sa.: 8:00 – 20:00 Uhr)<br />

„ Weil gute Vorsorge<br />

für mich so wichtig ist.“<br />

Neu: In drei starken Tarifen.<br />

Robert Struthmann<br />

<strong>ADAC</strong> Mitglied seit 2016<br />

TITELFOTO: NEIRFY/FOTOLIA; FOTOS DIESE SEITE: GETTY IMAGES, SINA METZ, PRIVAT (2)<br />

„Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt Leben Reisen ist“<br />

Jean Paul (1763 – 1825), deutscher Schriftsteller<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

spätestens Ende Februar, wenn sich der Winter mal wieder zäh in die Länge zieht, denken<br />

wohl viele von uns: So langsam könnte es mal wieder wärmer werden. Ein guter Zeitpunkt,<br />

sich bei einer heißen Tasse Tee Gedanken über den kommenden <strong>Urlaub</strong> zu machen.<br />

Als Trendziele für den Sommer haben die großen Reiseveranstalter den Mittelmeerraum<br />

ausgemacht und ihre Kapazitäten stark ausgeweitet. Hier haben wir für Sie ein besonders<br />

attraktives Ziel im Angebot: In Griechenland hat sich seit der Krise viel verändert. In unserer<br />

Titelgeschichte (Seite 14) lesen Sie, warum es sich (wieder) lohnt, Athen oder die traumhafte<br />

Halbinsel Chalkidiki zu besuchen.<br />

Aus der neuen Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft <strong>Urlaub</strong> und Reisen geht allerdings<br />

auch hervor, dass 41 Prozent der Deutschen ein <strong>Urlaub</strong>sziel besuchen wollen, in dem<br />

sie noch nie gewesen sind. Wie wäre es mit Ecuador? Das Land am Äquator begeistert mit<br />

Urwald, Andengipfeln und natürlich mit der einzigartigen Tierwelt der Galapagosinseln,<br />

die Charles Darwin einst auf seine Evolutionstheorie brachte (Seite 24).<br />

Vielleicht probieren Sie aber einmal was Neues aus. E-Bikes sind rasant auf dem Vormarsch<br />

und ermöglichen auch problemlos längere Radreisen ohne Muskelkater. Unsere Reporter<br />

radelten mit den Pedelecs an der irischen Atlantikküste, was wegen der dort üblichen Windverhältnisse<br />

zugegeben recht mutig war. Aber lesen Sie selbst (Seite 34).<br />

Quasi wie von allein ist man auch beim Wellenreiten unterwegs – sofern man erst mal auf<br />

dem Brett steht, was sich jedoch leicht und ohne große Gefahren erlernen lässt. Man muss ja<br />

nicht die ganz großen Brecher surfen. Wir haben den Wassersport in Portugal ausprobiert<br />

(Seite 42). So, jetzt aber schnell den Tee einschenken. In diesem Sinne:<br />

Gute Reisen,<br />

Ihre Redaktion <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong><br />

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Schreiben Sie uns: redaktion@adac-urlaub.net<br />

Multimedia: Entdecken Sie zusätzliche spannende Inhalte der <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong>!<br />

Mit der kostenlosen App Layar für Smartphone oder Tablet scannen Sie einfach die<br />

markierten Heftseiten und sehen Bilder, Videos und vieles mehr. Infos auf Seite 10.<br />

S. 6–7, Postkarte Ihre tollsten <strong>Urlaub</strong>sfotos; S. 14–15, Griechenland Das Märchen der<br />

faulen Griechen; S. 22–23, 5-mal Graz Die Steiermark; S. 24–25, Galapagosinseln Die Spur<br />

der Entdecker; S. 32–33, Mein Land: China Impressionen; S. 34–35, Irland Basiswissen<br />

E-Bike; S. 40–41, F&A 1, 2 oder 3?; S. 42–43, Wellenreiten Portugal Die 24-Meter-Welle<br />

Kloster Simonos Petras, Mönchsrepublik Athos<br />

Ich war …<br />

Helmut Ziegler<br />

<strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong>-<br />

Reporter<br />

… in Griechenland<br />

Der Journalist hat auf seiner<br />

Reise durch den Mittelmeer-<br />

Klassiker eine große Aufbruchstimmung<br />

erlebt. Seite 14<br />

Diddo Ramm<br />

Chefredakteur<br />

<strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong><br />

… in Ecuador<br />

Reiste über 3000 Kilometer<br />

durch das Land am Äquator<br />

von den Galapagosinseln bis<br />

in den Dschungel. Seite 24<br />

Inga Wonnemann<br />

Journalistin<br />

… in Portugal<br />

<strong>Urlaub</strong> und Sport gehören für<br />

die Hamburgerin untrennbar<br />

zusammen. Diesmal probierte<br />

sie Wellenreiten aus. Seite 42<br />

<strong>ADAC</strong>-Schutzbrief<br />

Versicherungs-AG<br />

2/<strong>2017</strong> 3


<strong>Urlaub</strong><br />

Inhalt<br />

2/<strong>2017</strong><br />

JETZT AUCH ONLINE!<br />

14 Griechenland<br />

24 Ecuador & Galapagos 32 China 42 Surfen Portugal<br />

Lust auf einen Kurztrip nach Rom? Auf ein erholsames Wellness-Wochenende?<br />

Oder auf ein Abenteuer in der Ferne? Dann entdecken Sie die<br />

inspirierenden Reise-Ideen der <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong> jetzt auch im Internet.<br />

Unterwegs, jederzeit und natürlich mit vielen exklusiven Service-Tipps.<br />

Computer<br />

Tablet<br />

www.adac.de/urlaub<br />

Smartphone<br />

GO!<br />

FOTOS: GETTY IMAGES, ISTOCK, COLOURBOX, FOTOLIA,<br />

VICTORIA PEDELECS/HERMANN HARTJE KG<br />

Inspiration Tipps Digital<br />

6 Postkarte aus Amrum<br />

Höchste Zeit für einen Strandspaziergang<br />

8 Panorama<br />

Neuigkeiten aus aller Welt<br />

14 Griechenland<br />

Sieben gute Gründe, warum Hellas das<br />

<strong>Urlaub</strong>sziel <strong>2017</strong> ist<br />

22 Fünf Mal … Graz<br />

Was Sie in der zweitgrößten Stadt<br />

Österreichs erleben sollten<br />

24 Ecuador & Galapagos<br />

Kleines Land, große Natur – eine Reise<br />

zwischen Dschungel, Anden und der einzigartigen<br />

Tierwelt der Galapagosinseln<br />

34 Irland per E-Bike<br />

Strampeln war gestern: eine entspannte<br />

Tour mit dem trendigen Elektrorad<br />

42 Portugal<br />

Das Wellenreiter-Mekka am Atlantik<br />

32 Mein Land: China<br />

<strong>ADAC</strong> Reise-Experten stellen ihre<br />

Lieblingsziele vor<br />

40 Fragen & Antworten<br />

<strong>ADAC</strong> Reise-Experten erklären, was für<br />

Reisende wirklich wichtig ist<br />

48 Mein Reisebüro<br />

Ihr Kontakt zu allen <strong>ADAC</strong> Reisebüros<br />

in Ihrer Umgebung<br />

49 Impressum<br />

50 Vorschau<br />

Das bringt die nächste <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong><br />

34<br />

E-Bike<br />

Irland<br />

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Bilder, Karten,<br />

Kontakte und<br />

Videos: Mit <strong>ADAC</strong><br />

<strong>Urlaub</strong> und der<br />

LAYAR-App erweitern Sie<br />

das Magazin um eine neue<br />

Dimension. Mehr Infos zur<br />

LAYAR-App auf Seite 10. Des<br />

Weiteren finden Sie im Heft<br />

Bitly-Kurzlinks, diese können<br />

Sie einfach in Ihren Internet-<br />

Browser eingeben und Sie<br />

werden zur entsprechenden<br />

Website weitergeleitet.<br />

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2/<strong>2017</strong> 5


Postkarte<br />

Amrum, Deutschland<br />

Vergnügen weiß-blau<br />

Barbara, Axel und all die anderen setzen der Insel im Winter oft ganz schön zu. Wir<br />

erinnern uns: So hießen die letzten Sturmfluten, die das Land immer wieder überspülen<br />

und mit brachialer Naturgewalt an den Dünen nagen. Wenn die Sonne im Frühjahr<br />

zurückkehrt, erstrahlt er jedoch wieder in seiner weißen Pracht: Amrums Kniepsand,<br />

einer der breitesten Sandstrände Europas. Der zwölf Kilometer lange und bis zu zwei<br />

Kilometer breite Sandstreifen wurde vom New Yorker Reisemagazin „Condé Nast<br />

Traveler“ zum drittschönsten Inselstrand des Kontinents gekürt. Wobei der Kniepsand<br />

streng genommen gar nicht zu Amrum gehört, sondern sich lediglich als langsam<br />

wandernde Sandbank an die Dünenlandschaft anschließt. Wie dem auch sei, wer<br />

jetzt auf die Insel fährt, kann sich die Wintermüdigkeit ordentlich aus den Gliedern<br />

pusten lassen. Bei ausgiebigen Strandspaziergängen an der frischen Nordseeluft, bei<br />

Wattwanderungen oder bei Vogelbeobachtungen. Im Frühjahr rasten besonders viele<br />

Zugvögel im Watt und auf den Salzwiesen. Infos: www.naturzentrum-amrum.de<br />

Schicken Sie uns Ihr schönstes <strong>Urlaub</strong>sfoto an: postkarte@adac-urlaub.net<br />

FOTO: MAURITIUS IMAGES<br />

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Panorama Regional<br />

Meldungen Panorama<br />

<strong>Urlaub</strong><br />

Panorama<br />

Reisetipps präsentiert von Ihrem <strong>ADAC</strong> <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong><br />

IN KÜRZE<br />

Kos<br />

Insel der Träume<br />

Bei Kos denken viele Reisende zuerst an malerische<br />

Strände aus feinem Sand. Und tatsächlich finden<br />

sich auf der griechischen Insel so viele saubere<br />

Strandabschnitte mit kristallklarem Wasser, dass sie<br />

immer wieder die „Blaue Flagge“ als Symbol der guten<br />

Qualität verliehen bekommt. Als beliebtester Strand<br />

gilt der Paradise Beach im südlichen Teil der Insel.<br />

Aber nicht nur Badeurlauber kommen hier voll auf ihre<br />

Kosten. Auch Kulturinteressierten bietet das nur rund<br />

290 Quadratkilometer große Eiland zahlreiche Relikte einer<br />

langen und abwechslungsreichen Geschichte.<br />

Besonders rund um die Hauptstadt Kos, dem kulturellen<br />

Zentrum. Hier besichtigen Reisende die „Platane<br />

des Hippokrates“, ein Denkmal zu Ehren des legendären<br />

Arztes. In der Nähe des antiken Marktplatzes finden<br />

sich weitere interessante Ausgrabungsstätten. Zu den<br />

wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehört auch die im<br />

13. Jahrhundert erbaute Johanniterfestung Neratzia.<br />

Unweit der Hauptstadt befindet sich das Asklepieion<br />

von Kos. Dabei handelt es sich um ein Sanatorium,<br />

das zwischen dem 4. Jahrhundert v. Chr. und dem<br />

1. Jahrhundert n. Chr. erbaut wurde. Die imposante<br />

Anlage besteht aus mehreren Terrassen mit Tempeln,<br />

die sich über verschiedene Ebenen erstrecken und durch<br />

Marmortreppen miteinander verbunden sind.<br />

Spezialität<br />

Die Griechen<br />

trinken Kaffee<br />

bei jeder Gelegenheit,<br />

dazu<br />

gehört immer<br />

ein traditioneller<br />

Mokka.<br />

Unbedingt<br />

probieren!<br />

Kontaktieren<br />

Sie uns, wir<br />

beraten Sie<br />

gern. Alle<br />

Reisebüros<br />

finden Sie auf<br />

Seite 49<br />

Mit seinen milden Wintern und den heißen Sommern<br />

ist das Klima auf der Dodekanes-Insel mediterran<br />

geprägt. Als beste Reisezeit für einen Badeurlaub gelten<br />

die Monate Mai bis September. Wenn der Fokus mehr auf<br />

Sightseeing und Kultur liegt, eignen sich auch die milden<br />

Frühlingsmonate ausgezeichnet.<br />

Experten-Tipp<br />

Leuchtend<br />

Knalliger Sonnenuntergang<br />

auf Kos<br />

Ilka Scholz aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Neuruppin<br />

mit einem persönlichen Tipp. Tel.: (03391) 65 56 51,<br />

E-Mail: ilka.scholz@bbr.adac.de<br />

Mein Tipp ist ein Bummel durch die Gassen der wunderschönen,<br />

turbulenten Altstadt von Kos. Hier trifft man<br />

auf Schritt und Tritt auf kleine Läden, Tavernen und<br />

Cafés. Dort kann man auch perfekt das Leben der Einheimischen<br />

beobachten. Gelegentlich kommt es einem<br />

dabei so vor, als ob sie miteinander streiten. Das liegt<br />

daran, dass viele Griechen ihre Emotionen gestenreich<br />

untermalen. So kann eine ganz normale Unterhaltung<br />

für Reisende manchmal wie eine Auseinandersetzung<br />

erscheinen. Dabei gelten die Einwohner der Insel Kos<br />

als extrem freundliche Menschen.<br />

FOTOS: ISTOCK (2), <strong>ADAC</strong> E.V.<br />

Klettern<br />

in der<br />

Wüste<br />

Im Emirat Ras<br />

al-Kaimah<br />

kommen jetzt<br />

auch Gipfelstürmer<br />

auf<br />

ihre Kosten.<br />

Am ersten<br />

Klettersteig<br />

der Region<br />

lässt sich der<br />

1934 Meter<br />

hohe Jabal<br />

Jais auf drei<br />

Parcours<br />

erklimmen.<br />

www.rasal<br />

khaimah.ae<br />

200<br />

Happy Birthday, Drahtesel! <strong>2017</strong> feiert<br />

Karlsruhe, Heimat des Laufrad-Pioniers<br />

Karl Drais, 200 Jahre Fahrrad. Infos zu<br />

Events unter www.karlsruhe-tourismus.de<br />

England<br />

Neue Museen<br />

Falls Sie auf einer England-Tour zufällig<br />

durch das Örtchen Warley kommen<br />

(westlich von Leeds), sehen Sie sich<br />

das winzige Heimatmuseum an, das<br />

kürzlich in einer Telefonzelle eröffnet<br />

wurde und in Wechselausstellungen<br />

Fotografien und Schmuck zeigt. Spannender<br />

dürfte aber Londons neues<br />

Designmuseum sein, das auf 10 000<br />

Quadratmetern rund 3000 Exponate<br />

der Designgeschichte beherbergt,<br />

darunter den legendären Ford Model T<br />

oder den Industrieroboter Mimus, mit<br />

dem Besucher kommunizieren können.<br />

www.warleyca.co.uk und<br />

www.designmuseum.org<br />

Kurztrip<br />

Israel boomt<br />

Das heilige Land wird bei Reisenden immer beliebter, zuletzt<br />

stiegen die Gästezahlen um 17 Prozent. Neben Besuchermagneten<br />

wie Jerusalem und dem Toten Meer liegen vor allem<br />

Kurztrips, etwa in die Party-Metropole Tel Aviv oder zu den vielen<br />

Events, im Trend. Tipps: das Festival of Light in Jerusalem<br />

und die Kunstmesse Fresh Paint in Tel Aviv. www.goisrael.de<br />

Umweltplakette für<br />

Frankreich<br />

In Paris, in der Gemeinde Grenoble<br />

sowie in der Region Lyon gelten<br />

neue Umweltzonen. Um die Zonen<br />

mit dem Auto oder Motorrad befahren<br />

zu dürfen, ist auch für ausländische<br />

Fahrzeuge die Feinstaubplakette<br />

„Crit’Air“ zwingend erforderlich. Bei<br />

Verstößen wird ab 1. April <strong>2017</strong> eine<br />

Geldbuße in Höhe von 68 € bis zu<br />

375 € verhängt. Die Vignette kann<br />

unter www.crit-air.fr bestellt werden.<br />

Neue Flüge in die<br />

Vereinigten Staaten<br />

Die isländische Fluggesellschaft<br />

Icelandair bedient im kommenden<br />

Jahr zwei neue Destinationen: Ab<br />

30. Mai <strong>2017</strong> geht es viermal wöchentlich<br />

von Deutschland und der<br />

Schweiz aus über Island-Keflavík<br />

nach Philadelphia, ab dem 7. September<br />

<strong>2017</strong> zweimal wöchentlich<br />

ebenfalls via Island nach Tampa<br />

Bay in Florida.<br />

Hochpustertal wird<br />

zu Drei Zinnen<br />

Das Südtiroler Hochpustertal<br />

präsentiert sich ab sofort unter<br />

dem Namen „Dolomitenregion<br />

Drei Zinnen“. Die Alpin-Destination<br />

mit den Orten Sexten, Innichen,<br />

Toblach, Niederdorf und Prags will<br />

so den markanten Gebirgsstock<br />

der Drei Zinnen als Wahrzeichen<br />

der Region stärker betonen.<br />

8 2/<strong>2017</strong><br />

2/<strong>2017</strong> 9


Panorama Meldungen<br />

Interview Panorama<br />

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das Magazin zu überraschend<br />

neuem Leben zu<br />

erwecken. Auf Ihrem Bildschirm<br />

erscheinen Videos,<br />

Karten, Bildergalerien,<br />

Kontaktdaten und viele weitere interaktive<br />

Inhalte. Viel Spaß!<br />

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Sie die Inhalte anschauen, wo und<br />

wann immer Sie möchten.<br />

Spanien<br />

Fallas jetzt Welterbe<br />

Jedes Jahr im <strong>März</strong> spielt sich auf den Straßen und Plätzen<br />

im spanischen Valencia ein ganz besonderes Spektakel<br />

ab. Zum Fallas-Fest wird der Frühling mit riesigen, kreativ<br />

dekorierten Figuren aus Holz und Pappmaché, den Niñots,<br />

begrüßt, die zum Höhepunkt der Feierlichkeiten zu Feuerwerk<br />

entzündet werden. Der Brauch reicht bis ins 18. Jahrhundert<br />

zurück, als Handwerker die Lampengestelle ihrer Werkstätten<br />

nach der dunklen Winterzeit verbrannten. Die UNESCO hat<br />

die Fallas jetzt zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt.<br />

Alle Termine und Infos zu den Fallas-Feierlichkeiten:<br />

www.visitvalencia.com<br />

Australien<br />

Brisbane im Sattel<br />

Hai-App<br />

für Kapstadt<br />

Weiße Haie<br />

sind eine<br />

Attraktion<br />

beim Käfigtauchen<br />

in<br />

Südafrika. Bei<br />

Schwimmern<br />

und Surfern<br />

sorgen die<br />

Räuber für weniger<br />

Begeisterung.<br />

Jetzt<br />

informiert die<br />

App „Shark<br />

Spotters“,<br />

an welchen<br />

Stränden die<br />

Tiere gesichtet<br />

wurden. Gratis<br />

über iTunes<br />

und Google<br />

Play.<br />

Mit den „Brisbane Greeters“ können Gäste der australische Metropole mit Einheimischen<br />

kostenlos auf Radtour gehen: Bei den vierstündigen „Aboriginal Public Art<br />

Greets“ stehen Kunstwerke der Ureinwohner auf dem Programm. Bei den ebenso<br />

langen, aber sportlicheren „CityCycle Greets“ radeln die Teilnehmer zu den größten<br />

Sehenswürdigkeiten der Stadt. Infos: www.visitbrisbane.com.au/brisbane-greeters<br />

„Wir haben noch Luft nach oben“<br />

Robert Salzl, Präsident des Regionalverbandes „Tourismus Oberbayern<br />

München“, über Gästerekorde und neue Attraktionen in <strong>2017</strong><br />

Herr Salzl, Oberbayern ist<br />

Tourismusziel Nummer eins in<br />

Deutschland, seit sieben Jahren<br />

in Folge steigen die Übernachtungszahlen.<br />

Kommen Sie langsam<br />

an die Kapazitätsgrenze?<br />

Nein, natürlich gibt es Spitzenzeiten,<br />

in denen wir gut ausgelastet sind,<br />

etwa in den Ferien und zum Oktoberfest<br />

in München. Aber über das<br />

ganze Jahr gesehen haben wir noch<br />

viel Luft nach oben.<br />

Bei welchen Gästen verzeichnen<br />

Sie die größten Zuwächse?<br />

Bis 2015 hatten wir zum Teil zweistellige<br />

Zuwächse bei ausländischen<br />

Besuchern, aus Fernost, den USA<br />

und den arabischen Ländern. Das<br />

hat sich vor allem in München<br />

ausgewirkt, das ja fast die Hälfte<br />

des oberbayerischen Tourismus ausmacht.<br />

Seit den Attentaten in Paris<br />

und Brüssel und den Russland-Sanktionen<br />

spüren wir hier einen starken<br />

Einbruch. Andererseits hat die Angst<br />

vor Sicherheitsrisiken in Ländern wie<br />

Tunesien, Ägypten und der Türkei<br />

dazu geführt, dass seit eineinhalb<br />

Jahren deutlich mehr Gäste aus dem<br />

Inland und Zentraleuropa zu uns<br />

kommen. Generell erhöht sich leicht,<br />

aber stetig das Durchschnittsalter<br />

der Gäste. Das ist erfreulich, denn<br />

ältere Menschen geben mehr<br />

Geld aus, bleiben tendenziell<br />

länger und interessieren sich<br />

stärker für Kultur. Aber wir<br />

wollen natürlich auch junge<br />

Leute für Oberbayern begeistern,<br />

etwa mit Rafting<br />

oder reizvollen Kletter- oder<br />

Mountainbiketouren.<br />

Mit Oberbayern verbindet<br />

man vor allem<br />

die Alpen, die Seen und<br />

die Metropole München.<br />

Hinken die übrigen Gemeinden<br />

touristisch ein wenig hinterher?<br />

Ich gebe zu, da gibt es noch Vermarktungs-<br />

und Entwicklungspotenzial.<br />

Aber denken Sie an die<br />

weltlängste Burg in Burghausen, an<br />

den Wallfahrtsort Altötting, an die<br />

Altstadt und das Schloss in Neuburg<br />

an der Donau oder an das Hopfenland.<br />

Sie alle haben attraktive Juwelen,<br />

die wir gerne mit gemeinsamen<br />

Qualitätsstandards und über Vernetzungen<br />

wie Rad-, Wander- oder<br />

Wasserwege verbinden und als<br />

Diadem anbieten werden.<br />

Robert Salzl,<br />

Präsident des<br />

Regionalverbandes<br />

„Tourismus Oberbayern<br />

München“<br />

Was heißt das konkret?<br />

Es gibt zum Beispiel<br />

unsere Landschaftskino-Wege<br />

und -Loipen, die alle bestimmte<br />

Qualitätskriterien erfüllen.<br />

Die Tagesrundwege sind gut präpariert<br />

und leicht erreichbar, führen<br />

durch eine prägende Landschaft,<br />

wie Seen oder Moore, und zeichnen<br />

sich durch Einkehrmöglichkeiten an<br />

der Strecke aus. Und im letzten Jahr<br />

haben wir eine Erlebnisbroschüre<br />

zum Thema Bier präsentiert. Darin<br />

finden Sie rund 50 sehenswerte Orte<br />

der Braukultur in ganz Oberbayern.<br />

Welche neuen Attraktionen wird<br />

es <strong>2017</strong> geben?<br />

In diesem Jahr legen wir den Fokus<br />

auf das Thema Wasser in jeglicher<br />

Form. Seen, Flüsse, Wasserfälle, wie<br />

sie uns die Natur in einer großen<br />

Vielfalt schenkt, ergänzen wir um<br />

die Kultur des Wassertrinkens. Wir<br />

haben eine große Zahl an Mineralquellen<br />

und mit unseren Heilbädern<br />

ideale Partner. Außerdem führen wir<br />

die Gäste unter dem Motto „Filmkulisse“<br />

zu Orten, an denen interessante<br />

Filme gedreht wurden.<br />

Der <strong>ADAC</strong> vergibt alljährlich<br />

den Tourismuspreis Bayern für<br />

besonders innovative Angebote.<br />

Zu den aktuellen Preisträgern<br />

gehört eine Schnitzeljagd per<br />

Tablet App. Welche Rolle<br />

spielt die Digitalisierung?<br />

Eine sehr große. Sie ist in keinem<br />

Bereich mehr wegzudenken, ob<br />

es um die Angebotsgestaltung,<br />

die Vermarktung, die Kommunikation<br />

mit den Gästen<br />

oder das Vorhandensein<br />

einer gut gestalteten Webpage<br />

geht. Hier gibt es<br />

noch erheblichen Nachholbedarf.<br />

Deshalb begrüße<br />

ich sehr, dass der<br />

<strong>ADAC</strong> Vorbilder auf diesem<br />

Gebiet auszeichnet.<br />

10 2/<strong>2017</strong> 2/<strong>2017</strong> 11


Panorama Meldungen<br />

IN KÜRZE<br />

Gut gespart<br />

87 Museen, 19 Burgen und Schlösser,<br />

18 Bäder, 9 Höhlen und 9 Bergwerke<br />

und vieles mehr: Mit der<br />

neuen ThüringenCard für <strong>2017</strong> ist<br />

der Eintritt in 237 Einrichtungen<br />

und Sehenswürdigkeiten frei, darunter<br />

die Ausstellung „Luther und<br />

die Deutschen“ auf der Wartburg.<br />

Die Karte ist bei der Touristeninformation<br />

unter Tel. (03 61) 3 74 20<br />

oder www.thueringenentdecken.de<br />

ab 18 € erhältlich.<br />

Papenburg<br />

Ich heb’ ab!<br />

Die Stadt an der Ems ist ja eigentlich eher für dicke Kreuzfahrtpötte<br />

bekannt, die hier gebaut werden. Jetzt kommen<br />

große Luftschiffe hinzu: Zum ersten Papenburger Ballon-<br />

Festival heben vom 11. bis 13. August <strong>2017</strong> Heißluftballone<br />

und weitere fantasievolle Fluggeräte ab. Dazu gibt es ein<br />

gratis Open-Air-Konzert und ein großes Picknick im Stadtpark<br />

samt Familienprogramm. Abends steigt eine Party am Hafen.<br />

Infos und Ballonfahrten: www.papenburg-marketing.de<br />

57km<br />

Der jüngst eröffnete Gotthard-Basistunnel in<br />

der Schweiz ist der längste Eisenbahntunnel<br />

der Welt. In 17 Minuten rast der Zug mit bis<br />

zu 249 km/h durch das imposante Gebirgsmassiv.<br />

Das schönere Naturerlebnis verspricht<br />

jedoch eine Fahrt mit dem Gotthard Panorama<br />

Express über die schneebedeckten Gipfel.<br />

Golfen<br />

in Texas<br />

Der Lone Star<br />

State ist nicht<br />

nur für Cowboys<br />

bekannt,<br />

sondern auch<br />

ein 1A-Ganzjahresziel<br />

für<br />

Golfer. Neben<br />

den bekannten<br />

PGA-<br />

Turnieren im<br />

Frühjahr in<br />

Austin und<br />

Houston kann<br />

man auf über<br />

800 abwechslungsreichen<br />

Plätzen den<br />

Abschlag<br />

üben.<br />

Was in Hotels nervt<br />

Das US-Portal oyster.com hat<br />

ermittelt, was Gäste beim Hotelurlaub<br />

oft auf die Palme bringt:<br />

1. Gebühren für Safe und Parkplatz.<br />

2. Kostenloses WLAN nur<br />

in der Lobby und nicht auf dem<br />

Zimmer. 3. Funzelbeleuchtung<br />

im Bad und am Bett. 4. Zu wenig<br />

Steckdosen. 5. Zwei zusammengeschobene<br />

Einzelbetten samt Ritze<br />

anstatt gebuchtem Doppelbett.<br />

Palma von oben<br />

Palmas Kathedrale La Seu gehört<br />

zum Sightseeing-Pflichtprogramm<br />

auf Mallorca. Nach einer Testphase<br />

können auch in dieser Saison<br />

von April bis Oktober wieder der<br />

Glockenturm und die Terrassen<br />

der Kirche besichtigt werden. Der<br />

lohnenswerte Ausflug kostet 12 €<br />

(Mindestalter 11 Jahre). Anmeldung:<br />

www.catedraldemallorca.org<br />

Gratis<br />

Wein<br />

Eine besondere<br />

Erfrischung<br />

hat sich der<br />

Ort Caldari di<br />

Ortona in den<br />

italienischen<br />

Abruzzen ausgedacht:<br />

Am<br />

Weinbrunnen<br />

„Fontana di<br />

Vino“ können<br />

sich Wanderer<br />

auf dem<br />

Pilgerweg<br />

Cammino di<br />

San Tommaso<br />

kostenlos<br />

mit Rotwein<br />

stärken. Na<br />

dann, salute!<br />

Buchtipp<br />

Metropolen im Meer<br />

Korallenriffe sind die artenreichsten und am dichtesten<br />

besiedelten Lebensräume der Erde. Und sie gehören<br />

zugleich zu den größten je von Lebewesen erschaffenen<br />

Bauwerken unseres Planeten. Doch wie genau<br />

entstehen sie? Und warum sind sie für das Ökosystem<br />

so wichtig? Der Biologe und begeisterte Taucher Peter<br />

van Treeck hat sich auf eine faszinierende<br />

Entdeckungsreise begeben.<br />

Sein Bildband zeigt anhand<br />

prachtvoller Aufnahmen die<br />

gefährdete Schönheit dieser<br />

hochsensiblen Naturwunder,<br />

die zahlreichen Fischen, Seeigeln,<br />

Krebsen, Schwämmen<br />

und Schnecken Schutz und<br />

Nahrung bieten. „Korallenriffe.<br />

Lebendige Metropolen im<br />

Meer“, Konrad Theiss Verlag,<br />

192 Seiten, 49,95 €.<br />

FOTOS: TOURISMUS OBERBAYERN MÜNCHEN E.V., ISTOCK (14),<br />

BORKIN RON/MINISTRY OF TOURISM, FTI CRUISES (2), WBG VERLAG<br />

Kreuzfahrt<br />

Kuba per Schiff<br />

Das war zu erwarten: Seit sich der sozialistische Karibikstaat der Welt öffnet, entdecken<br />

auch die großen Reedereien die tropische Insel mit seiner reizvollen Hauptstadt Havanna<br />

als Kreuzfahrtziel. FTI Cruises („MS <strong>Berlin</strong>“) hat sein Angebot an Kuba-Abfahrten aufgrund<br />

der enormen Nachfrage gerade erheblich ausgeweitet. Auch Royal Caribbean und<br />

Norwegian Cruise Line (u. a. Oceania Cruises) haben von den kubanischen Behörden eine<br />

Genehmigung erhalten und schippern künftig unter anderem ab Miami Richtung Havanna.<br />

12 2/<strong>2017</strong>


Griechenland Inspiration<br />

Hellas’<br />

strahlende Rückkehr<br />

Sonne, Meer und gutes Essen. Es gibt viele Gründe, jetzt in<br />

Griechenland seinen <strong>Urlaub</strong> zu verbringen. Wir nennen Ihnen die<br />

sieben besten – und einen, der dagegen spricht (aber nur vielleicht)<br />

TEXT Helmut Ziegler<br />

Traum in Weiß<br />

Die gekalkten Häuser<br />

des Dörfchens Oia auf<br />

Santorin im Süden<br />

der Kykladen<br />

Seite<br />

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mehr<br />

erfahren


Inspiration Griechenland<br />

Die Klassiker<br />

Griechenland, das ist seit den 1960er<br />

Jahren ein mediterranes Sehnsuchtsziel.<br />

Verständlicherweise.<br />

Die Landschaft ist karg, gar ruppig,<br />

wie auf Rhodos, aber auch wunderbar<br />

grün wie auf Thassos oder<br />

Korfu. Man weiß, man kann ohne<br />

Frösteln ins Meer steigen, denn in<br />

Griechenland scheint die Sonne<br />

doppelt so lang wie bei uns. Die<br />

Menschen sind herzlich und charmant<br />

planlos, ein Gegenentwurf<br />

zum effizientkorrekten Deutschen.<br />

Die Farben sind klar: weiß gekalkte<br />

Häuser vor tiefblauem Wasser und<br />

Himmel, für die Sommerfrische sorgt<br />

das Gelb und Orange der Zitrusfrüchte.<br />

Die Küche ist bäuerlich, einfach,<br />

aber herzhaft: viel frisches Gemüse,<br />

gegrilltes Lammfleisch, aromatischer<br />

Käse, Knoblauch, Wildkräuter und<br />

Oliven, geerntet in grün-braunen<br />

Hainen neben grauen Eseln. Dazu<br />

zirpen Zikaden und der Sonnenuntergang<br />

taucht schließlich antike<br />

Europas<br />

Geburtsstätte<br />

Athens Akropolis<br />

(auf dem<br />

Hügel) wurde<br />

zwischen 467<br />

und 406 v. Chr.<br />

erbaut<br />

Säulen in ein mildes, leicht staubiges<br />

Gegenlicht. Und, ja, das gibt es noch.<br />

Die Gastfreundlichkeit<br />

Jeder, der einmal in Griechenland war,<br />

kann zudem eine – mindestens eine –<br />

Geschichte über filoxenía erzählen,<br />

die sprichwörtliche Gastfreundschaft<br />

der Griechen. Und das meint nicht<br />

den Gratis-Ouzo.<br />

Filoxenía beginnt im Kleinen:<br />

Man fragt einen Bauern nach dem<br />

Weg – und wird mit Orangen beschenkt.<br />

Filoxenía endet im Großen:<br />

Obwohl knapp 25 Prozent der<br />

Griechen arbeitslos sind und 90 Prozent<br />

von ihnen keinerlei staatliche<br />

Unterstützung erhalten, spendeten<br />

Tausende im letzten Jahr auf dem<br />

Athener Syntagma-Platz Nahrung,<br />

Kleidung und andere Hilfsgüter für<br />

Geflüchtete. Wer nach Griechenland<br />

reist, kommt also aus dem Land der<br />

Xenophobie in das der filoxenía. Das<br />

Verb filó steht ebenfalls für etwas<br />

Angenehmes: das Küssen.<br />

Die Krise<br />

Krise ist nichts Neues in Griechenland,<br />

das Wort wurde dort erfunden.<br />

Allerdings bedeutete es einst den<br />

Wendepunkt einer problematischen<br />

Entwicklung. Davon ist, zugegeben,<br />

auf den ersten Blick wenig zu spüren.<br />

Man kann lang darüber diskutieren,<br />

wer Schuld ist. Verdächtigt wird<br />

die griechische Regierung, die sich<br />

mit falschen Zahlen 2001 den Euro<br />

erschwindelte. Die Banken, die mehr<br />

als 75 Prozent der Rettungsmilliarden<br />

bekamen. Oder steuerflüchtige<br />

Reeder. Oder die EU mit ihrer Politik<br />

der Austerität – erneut ein griechisches<br />

Wort, für Strenge.<br />

Die Griechen selbst handeln aber<br />

inzwischen lieber, anstatt zu lamentieren<br />

(so weit es ihnen möglich<br />

ist, dazu gleich). „In den Märchen<br />

unserer Kindheit kam am Schluss<br />

immer ein Gott und machte, dass es<br />

gut war“, sagt die Journalistin Eleni<br />

Kefalopoulou. „Diesen Kinderglauben<br />

haben wir verloren.“ Konstantinos<br />

Bitzanis, Direktor des Technopolis in<br />

Athen, einem fulminanten Veranstaltungsort-Mix<br />

aus Industriemuseum,<br />

Spielplatz, Kunstraum und Innovations-Hub,<br />

ergänzt: „Wir Griechen<br />

machen es jetzt wie die Deutschen:<br />

hart arbeiten und sparen.“ Er lächelt<br />

nicht, als er das sagt. Die Idee, dass<br />

die Griechen deutsch werden, sollte<br />

unterstützt werden. Über 82 Prozent<br />

der 250.000 im vergangenen Jahr neu<br />

geschaffenen Jobs, berichtete die Athener<br />

Zeitung „Kathimerini“, entstanden<br />

im Fremdenverkehr. Die Hoffnung:<br />

Je schneller sich das Land erholt,<br />

desto schneller vergessen die Griechen<br />

diese absurde Idee auch wieder.<br />

Romantisch<br />

In den Gassen<br />

von Athens<br />

Stadtteil Gazi<br />

genießt man<br />

warme Sommerabende<br />

Gut geölt<br />

In Griechenland<br />

gedeihen über<br />

50 Olivensorten<br />

Das Geheimnisvolle<br />

Die Halbinsel Chalkidiki im Norden<br />

Griechenlands besteht aus drei<br />

ins Meer ragenden Landzungen.<br />

Die westliche, Kassandra, steht für<br />

klassischen Tourismus und Party-<br />

Vergnügen. Die mittlere, Sithonia,<br />

für feinsandige Strände, ihre malerische<br />

Landschaft und die urigen<br />

Bergdörfer laden zum Wandern<br />

ein. Die östliche, abgelegenste Landzunge<br />

steht für das Mysteriöse. Das<br />

liegt vor allem an der autonomen<br />

Mönchsrepublik Athos mit ihren<br />

20 Großklöstern. Benannt ist sie nach<br />

dem gleichnamigen Berg, der mit<br />

2033 Metern höchste Griechenlands,<br />

der zugleich ein ungewöhnlich sattes<br />

Grün bietet: Kiefern, Weinreben und<br />

Zypressen gedeihen auf den roten, vor<br />

Mineralien glitzernden Böden. Seit<br />

über 1000 Jahren dürfen allerdings<br />

nur Männer die Mönchsrepublik<br />

betreten – ein Visum kostet 30 Euro<br />

für drei Übernachtungen in einem<br />

der rund 20 Klöster. Offiziell werden<br />

täglich 120 Männer zugelassen, davon<br />

zehn Nicht-Griechen. Inoffiziell, auch<br />

das ist Griechenland, sind es jedoch<br />

600, die auf dem Seeweg anreisen.<br />

Es gibt aber für alle Geschlechter<br />

gute Gründe, den übrigen Teil der<br />

Landzunge zu erkunden: Die lokale<br />

Küche ist ein Geheimtipp. In der<br />

Athos-Region schmeckt man wohl<br />

am deutlichsten, dass die Griechen<br />

eigentlich (nach dem Einfall der<br />

Osmanen) Türken sind, noch lieber<br />

aber Italiener wären. Ob Zuchini-<br />

Puffer oder Feta frittiert im Sesammantel<br />

mit Honigsauce, ob die traditionelle<br />

Bohnensuppe der Mönche<br />

in der kleinen Kapelle oberhalb des<br />

Nestes Stratoni oder der kariessüße<br />

Grießkuchen Revani in der Patisserie<br />

Xonikis im Mini-Dorf Megali Panagia<br />

– alles feinste Zungenkitzel. Darauf<br />

einen Tsipouro, den einheimischen,<br />

eiskalt servierten Tresterbrand!<br />

Die Veränderung<br />

Von der „New York Times“ bis zum<br />

„Zeit Magazin“ ist man sich einig<br />

– Athen ist das neue <strong>Berlin</strong>. In der<br />

Tat: Die Stadt ist massiv im Umbruch.<br />

Natürlich steht die Akropolis noch,<br />

natürlich flaniert man immer noch<br />

auf engen Bürgersteigen unter Oran-<br />

Angebote<br />

In Athen<br />

The Periscope<br />

Das modern-minimalistische Design-<br />

Hotel befindet sich im exklusiven<br />

Kolonaki-Viertel mit Restaurants, Bars<br />

und Shopping in unmittelbarer Nähe.<br />

ab 91 € / p. P. und Nacht im DZ mit<br />

Frühstück / Eigenanreise<br />

Veranstalter: DERTOUR<br />

Auf Chalkidiki<br />

Club Calimera Simantro Beach, Cap Sani<br />

Die familienfreundliche 4-Sterne-Anlage<br />

liegt direkt am Strand etwa zehn Kilometer<br />

vom Ortszentrum. Es gibt verschiedene<br />

Restaurants, Pools, eine Diskothek,<br />

einen Minimarkt und vieles mehr.<br />

ab 544 € / 10 Tage p. P. im DZ, All<br />

Inclusive und mit Flug ab Köln-Bonn<br />

Veranstalter: ITS<br />

Auf Santorin<br />

Santo Maris Oia Luxury Suites & Spa, Oia<br />

Das im Winter 2016 erbaute Luxusresort<br />

im traditionellen Kykladenstil verfügt<br />

über 42 Suiten und 2 Villen. Zur Ausstattung<br />

der Suiten gehört ein beheizter<br />

Jacuzzi auf der Veranda.<br />

ab 2194 € / 10 Tage p. P. in der Suite<br />

inkl. Frühstück und Flug z.B. ab München<br />

Veranstalter: Attika Reisen<br />

16 2/<strong>2017</strong><br />

Änderungen vorbehalten<br />

Beratung und Buchung in Ihrem<br />

<strong>ADAC</strong> Reisebüro siehe S. 49


Griechenland Inspiration<br />

genbäumen. Zugleich aber finden die<br />

Menschen Wege, die Stadt zu erneuen.<br />

Am ehesten fällt ins Auge, wie<br />

freie Flächen einfach genutzt werden.<br />

An Wänden entsteht Street-<br />

Art, Brachflächen verwandeln sich<br />

in Skateparks. Aus Ruinen werden<br />

kleine Cafés wie das Upupa<br />

Epops im Stadtteil Gazi, ausgeklügelt<br />

designte Souvenir-Shops wie Greece<br />

is for Lovers im Viertel Exarchia oder<br />

neue Redaktionsräume für Philosophie-Magazine<br />

wie das halbjährlich<br />

erscheinende „Dapper Dan“.<br />

Auch die Stadt selbst eröffnet<br />

neue Räume, investiert in Kunst und<br />

Architektur. So wird Athen ab April<br />

neben Kassel das zweite Zentrum der<br />

Documenta. Das feine Museum für<br />

Gegenwartskunst ist in die luftigen<br />

Räume einer ehemaligen Fabrik umgezogen<br />

(Kallirrois Avenue & Amvr.<br />

Frantzi Str.). Am eindrucksvollsten<br />

ist das gerade eröffnete Stavros-Niarchos-Kulturzentrum<br />

(Leof. Andrea<br />

Siggrou 364), ein sanft ansteigender<br />

Park mit eigenem Kanal und einem<br />

licht-leichten Bau von Renzo Piano,<br />

in dem die neue Oper und die Nationalbibliothek<br />

untergebracht sind.<br />

Auch im Geschäftlichen wandelt<br />

sich einiges. Blau und metallen<br />

Ort der Ruhe<br />

Das Kloster<br />

Faneromenis<br />

auf Kreta<br />

ist direkt an<br />

einem Felshang<br />

gebaut<br />

Abtauchen<br />

Elafonisi Beach<br />

im äußersten<br />

Westen der<br />

Insel Kreta<br />

leuchten in Athen Automaten, an<br />

denen man preiswert frische Milch<br />

zapfen kann – eine Idee des Start-ups<br />

ThesGala, einer Bauern-Kooperative.<br />

Über fünf Stockwerke reicht der<br />

Flagship-Store samt Restaurant und<br />

Steak-House von Yolenis (Solonos<br />

9), einem gerade mal vier Jahre alten<br />

Online-Händler, der ausgewählte<br />

griechische Produkte vertreibt, aber<br />

auch Rezepte – aus Klöstern und<br />

von den Großmüttern der Gründer.<br />

Was am <strong>Berlin</strong>-Vergleich daher<br />

zutrifft: Athen ist arm, aber sexy.<br />

Das Unveränderbare<br />

Es gibt aber auch Orte, an denen<br />

sich das griechische Leben kaum<br />

verändert hat. Jene Inseln, die<br />

nicht Kos, Lesbos oder Samos heißen.<br />

Kreta beispielsweise. Mit ihren<br />

Schluchten, der Hochwüste der Weißen<br />

Berge, den einsamen Stränden<br />

wie Glyka Nera oder dem traumhaft<br />

schönen Elafonisi-Strand, der<br />

regelmäßig zu den schönsten Europas<br />

gekürt wird, kann die größte<br />

griechische Insel ein Traumbild gestresster<br />

Menschen sein. Der uralte<br />

Hafenort Chania besticht an der<br />

Nordküste mit seiner historischen<br />

Altstadt, venezianischen Herrenhäusern<br />

und der Stadtmauer von<br />

1538. Oder Sie erholen sich auf der<br />

Insel Santorin. Der aktive Vulkan<br />

im Süden der Kykladen punktet mit<br />

Kraterspaziergängen, dem weißen<br />

Dörfchen Oia, schwarzen und roten<br />

Stränden und dem Ruf, der romantischste<br />

Platz auf Erden zu sein.<br />

Vielleicht entdecken Sie aber<br />

auch eine eher weniger bekannte<br />

<strong>Urlaub</strong>sperle. Zu Griechenland<br />

gehören rund 3000 Inseln, gut 100<br />

davon sind bewohnt. Wie wäre es<br />

mit einem Insel-Hopping zwischen<br />

Naxos und Paros oder einem <strong>Urlaub</strong><br />

auf den Sporaden. Auf den grünen<br />

Inseln Skopelos und Skiathos drehten<br />

Meryl Streep und Pierce Brosnan<br />

bereits das Abba-Musical „Mamma<br />

Mia!“. Auf dem Festland reizt die<br />

historische Zagori-Region mit uralten<br />

Steindörfern aus osmanischer<br />

Zeit und einer der schönsten Naturlandschaften<br />

Griechenlands. Im<br />

Nationalpark Vikos-Aoos können<br />

Wanderer etwa die atemberaubende<br />

Vikos-Schlucht bestaunen – mit gut<br />

1000 Metern die tiefste der Welt.<br />

Das Überraschende<br />

… ist nicht, dass die Touristenzahlen<br />

in Griechenland nach einer Flaute<br />

wieder ansteigen. Das liegt auch an<br />

der Situation in Ägypten oder der<br />

Türkei – und dass Spanien entsprechend<br />

gut gebucht ist. Das Überraschende<br />

sind die Äußerungen, die<br />

man hört, wenn man mit Griechen bei<br />

einem Kaffee plaudert. Niemand jammert,<br />

beschuldigt andere für die Krise<br />

Experten-Tipp<br />

Steffen Angelstein aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in<br />

Saarbrücken verrät seine Tipps für Rhodos<br />

Auf Rhodos sollte man unbedingt den Tempelberg in<br />

Lindos besteigen. Der Panoramablick auf die malerische<br />

Bucht und das Dorf mit seinen weißen Häusern ist wirklich<br />

grandios. Auf die Akropolis kommt man auch per Esel.<br />

Flip-Flops besser zu Hause lassen, Trinkwasser und Hut<br />

mitnehmen, oben gibt es kaum Schatten. Und keinen<br />

Kombi-Ausflug mit Rhodos-Stadt buchen, das ist zu stressig.<br />

Aber auch eine Bootstour nach Simi, der Insel der<br />

Schwammtaucher, lohnt sich. Um den Hafen gibt es tolle<br />

Restaurants (köstlich: Simi-Shrimps) und Geschäfte mit<br />

Schwämmen. Tipp: Kurz vor Abfahrt der Ausflügler gibt<br />

es oft satte Rabatte! Und probieren Sie den eisgekühlten<br />

Aperitif „Café with Ouzo“ – lecker!<br />

<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Griechenland:<br />

bit.ly/2idhSJG<br />

Video „Märchen der faulen Griechen“:<br />

bit.ly/2k3w9Ft<br />

Seite<br />

scannen,<br />

mehr<br />

erfahren<br />

oder gibt auf. „Selbst wenn die ökonomischen<br />

Probleme weitergehen“,<br />

sagt Alexis Caniaris von der Kunstmesse<br />

Art Athina, „wir glauben an<br />

Kreativität und Optimismus für eine<br />

bessere Zukunft.“ Etwa Anne Kokotou,<br />

deren Weingut Ktima Kokotou<br />

nahe Athen die Traube Savatiano, ein<br />

typisches Attika-Gewächs, zu spritzigen<br />

Weißen veredelt: „Wir investieren<br />

in Qualität und sind so beinahe aus<br />

Zufall Pioniere geworden.“<br />

Ach ja, der Grund dagegen<br />

Der ist eine Frage des Gemüts. Wer<br />

zum Mitleid mit den Griechen neigt,<br />

sollte an einen anderen Ort reisen.<br />

Denn der Mitleidende ist vermutlich<br />

froh, nicht selbst in der misslichen<br />

Lage zu sein, stellt sich so – oft<br />

unbewusst – über sie, besitzt kaum<br />

Hoffnung auf Linderung und wird<br />

zuletzt selbst traurig. Kein Grieche<br />

braucht das. Kein Grieche verdient<br />

das. Mitgefühl hingegen schon: Wer<br />

in Griechenland sein Geld ausgibt,<br />

hilft Menschen vor Ort. Und wer<br />

sich eine Quittung ausstellen lässt,<br />

sogar dem Finanzministerium.<br />

In diesem Sinne: Kalo Kalokeri.<br />

Einen guten Sommer.<br />

<strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong>-Reporter Helmut<br />

Ziegler auf der Halbinsel Athos.<br />

18 2/<strong>2017</strong>


Inspiration Griechenland<br />

Griechenland Inspiration<br />

<strong>Urlaub</strong><br />

Griechenland – alles Wichtige auf einen Blick<br />

Experte Steffen Angelstein vom <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Saarbrücken<br />

Hotels, Restaurants, Strände & mehr<br />

Anreise<br />

Diverse Anbieter fliegen von Deutschland<br />

nach Griechenland. Das beste<br />

Netz mit zehn deutschen Abflughäfen<br />

und mehr als 20 innergriechischen<br />

Zielen bietet Aegean, 2016 zum wiederholten<br />

Mal als beste regionale europäische<br />

Fluggesellschaft mit dem<br />

Skytrax World Airline Award geehrt.<br />

Reisezeit<br />

Generell kennt Griechenland einen<br />

schönen Frühling, einen trockenheißen<br />

Sommer, einen entspannten<br />

Herbst und einen milden, manchmal<br />

regnerischen Winter. Das Wetter ist<br />

aber je nach Region und Höhe vielfältig.<br />

Im Juli und August sollte man<br />

Athen meiden, die Temperaturen<br />

können weit über vierzig Grad im<br />

Schatten erreichen.<br />

Übernachtung<br />

Auf Chalkidiki und den griechischen<br />

Inseln ist das Angebot riesig und<br />

reicht von der ursprünglichen Pension<br />

über klassische Hotels bis zur<br />

mietbaren Luxus-Villa. Ihr <strong>ADAC</strong><br />

Reisebüro berät Sie gern. Zwei Tipps<br />

für Athen:<br />

St George Lycabettus<br />

Freundliches 5-Sterne-Boutique-Hotel<br />

am Fuß des grünen Stadtberges mit<br />

individuellen Räumen, Rooftop-Pool,<br />

fast allen wichtigen Vierteln in Laufweite<br />

sowie Frühstücksterrasse mit<br />

Blick auf die Akropolis. Kleomenous 2,<br />

DZ/F ab ca. 150 €.<br />

www.sglycabettus.gr<br />

Fresh<br />

Pulsierendes Design-Hotel zwischen<br />

den Szene-Vierteln Psiri und Exarchia<br />

mit farbiger Plexiglass-Fassade, Rooftop-Pool<br />

und weiß gehaltenen Räumen,<br />

denen Spritzer von Olivgrün<br />

oder Terrakottarot Farbe geben.<br />

Sofokleous 26, DZ/F ab ca. 130 €.<br />

www.freshhotel.gr<br />

Wohnmobil<br />

Das Verweilen in Wohnwagen an<br />

archäologischen Stätten, Küstenzonen,<br />

Stränden, Rändern öffentlicher<br />

Wälder und auf öffentlichen Flächen<br />

ist verboten – und wird inzwischen<br />

auch geahndet. Über weitere Punkte,<br />

etwa den Zusammenhang von Wohnmobilnutzung<br />

und den Verdacht auf<br />

Schleusungskriminalität, informiert<br />

das Außenministerium:<br />

www.auswaertiges-amt.de<br />

Essen & Trinken<br />

Gratis und<br />

exklusiv für<br />

<strong>ADAC</strong><br />

Mitglieder<br />

Das Tour-Set<br />

mit <strong>Urlaub</strong>sführer,<br />

Reisekarten<br />

und Länderinformationen<br />

Weitere Infos<br />

bit.ly/<br />

1LTcMLT<br />

Kulinarische<br />

Leckereien<br />

Frische Meeresfrüchte<br />

vom<br />

Grill gibt es in<br />

Griechenland<br />

fast überall<br />

Mit der Nahrungsaufnahme ist es<br />

auf Chalkidiki und den Inseln wie mit<br />

der Unterkunft: Die Auswahl ist gigantisch.<br />

Wer auf der Halbinsel Küche<br />

jenseits von Klischees erleben will,<br />

dem sei das Kouzina ans Herz gelegt,<br />

ein kulinarisches Festival, das<br />

jährlich vom 15. Mai bis zum 15. Juni<br />

stattfindet. Je nach Veranstaltungsort<br />

kann man in mönchischer Einsiedelei<br />

lokale Küche probieren als auch in<br />

Sterne-Restaurants innovative Cuisine.<br />

en.mountathosarea.org/where-to-eat/<br />

mount-athos-area-kouzina/<br />

Mit dabei, aber wegen Gastfreundschaft,<br />

Küche und Strand im Naturschutzgebiet<br />

eine eigene Erwähnung<br />

wert: das entspannte Hotel Skites,<br />

zwischen Ouranoupolis und der<br />

Mönchsrepublik Athos. www.skites.gr<br />

In Athen reicht das Spektrum vom<br />

Café über einfache Tavernen bis zu<br />

hochwertigen Restaurants. Es wird<br />

relativ spät, so ab 20, 21 Uhr, gegessen<br />

und fast nie reserviert. Einige<br />

Empfehlungen: City Zen, Mitropoleos<br />

80 (auch wegen der Dachterrasse);<br />

Funky Gourmet, Paramithias & Salaminos<br />

Str. 13 (griechische Sterne-<br />

Küche mit Reservierungspflicht);<br />

Little Kook, Karaiskaki 17 (wegen<br />

der Desserts und der Deko, die einen<br />

in durchgeknallte Filme versetzt);<br />

Upupa Epops, Alkminis 7 (nach dem<br />

Wiedehopf benanntes, extrem liebevoll<br />

handgemachtes Bar-Restaurant<br />

in Gazi in der Nähe des Technopolis<br />

mit Terrasse, überraschender Karte<br />

und ausgeklügelten Cocktails); Bel<br />

Ray, Falirou 88 (lässige Snack-Bar in<br />

einer früheren Tankstelle mit Video-<br />

Projektionen auf eine Häuserwand).<br />

Besser nicht<br />

Stücke von archäologischen Stätten<br />

mitnehmen. Je nach Schwere der Tat<br />

FOTOS: IMAGO/CHROMORANGE, TOBIAS GERBER/LAIF, DAGMAR SCHWELLE/LAIF, GETTY IMAGES (3), ISTOCK, PRIVAT, FOTOLUTZ COMPLEX,<br />

THE PERISCOPE, CLUB CALIMERA SIMANTRO BEACH, SANTO MARIS OIA LUXURY SUITES & SPA; KARTE: MAPS4NEWS.COM/© HERE<br />

können sogar mehrjährige Haftstrafen<br />

verhängt werden.<br />

Nicht versäumen<br />

1 Auf Chalkidiki: Die Strände laden<br />

natürlich zum Sonnen, Schwimmen<br />

und Schnorcheln ein, etwa 2 Nikiti<br />

und Sarti Beach auf dem zweiten Finger<br />

Sithonia. Bootstouren sind ebenfalls,<br />

auch für Frauen, ein Genuss<br />

um die Region Mount Athos 3 (dem<br />

dritten Finger), die sonst nur mit<br />

Visum für Männer erlaubt ist (Details<br />

dazu siehe Seite 17). Kleiner Trost für<br />

alle Frauen, die nicht zum Heiligen<br />

Berg dürfen: Der byzantinische Turm<br />

im Hafen von Ouranoupolis entspricht<br />

im Baustil den Türmen auf Athos.<br />

4 In Athen: Hilft ja nichts, man muss<br />

auf jeden Fall dorthin, wo vor 2500<br />

Jahren die westlichen Demokratien<br />

entstanden, zur Akropolis (fantastisches<br />

Museum!) und vergleichbaren<br />

Schlüsselorten. Am besten bei einem<br />

historischen Spaziergang. Aktuell ist<br />

der Syntagma-Platz von großer Anziehungskraft,<br />

ein Ort von Veranstaltungen,<br />

Märschen der Präsidialgarde<br />

(stündlicher Wachwechsel vor dem<br />

Palast) und Protesten gegen die<br />

Finanzkrise. Wer auf unterschiedliche<br />

Viertel steht: In Laufweite des Syntagma-Platzes<br />

liegen das elegante Kolonaki,<br />

die touristische Altstadt Plaka,<br />

die Hipster-und-Flohmarkt-Sektoren<br />

Psiri und Monastiraki sowie das anarchistische<br />

Exarchia mit viel Street Art.<br />

Gesundheit<br />

Für Griechenland empfiehlt sich eine<br />

Auslandskrankenversicherung. In den<br />

letzten Jahren sind auf dem südlichen<br />

Peleponnes und in Zentralmakedonien<br />

im Sommer sehr selten Fälle von Malaria<br />

aufgetreten, bei unklarem Fieber<br />

Griechenland liegt<br />

im Südosten Europas<br />

am Mittelmeer<br />

sollte die Krankheit in Betracht gezogen<br />

werden.<br />

i Information<br />

www.discovergreece.com ist die auch<br />

auf Facebook, Twitter und Instagram<br />

aktive deutschsprachige Plattform der<br />

1<br />

4<br />

2<br />

3<br />

100 km<br />

griechischen Tourismusbehörde mit<br />

Informationen, Videos und Blog.<br />

Für Hör-Lerner: Die kostenlose App<br />

„Griechisch lernen“ von Mondly (für<br />

Android und iOS) enthält rund 5000<br />

Phrasen und Vokabeln, gesprochen<br />

von einer Muttersprachlerin, dargestellt<br />

in griechischer wie in Lautschrift.<br />

20 2/<strong>2017</strong><br />

2/<strong>2017</strong> 21


Inspiration ... Fünf Mal<br />

Fünf Mal ... Inspiration<br />

Die Natur<br />

Raus ins Grüne<br />

Wer in einem Hotel wie dem Wiesler (Grieskai 4–8)<br />

residiert, trifft nicht nur auf Industrial-Chic und Kronleuchter,<br />

auf Jugendstil und Street-Art, sondern blickt<br />

aus den Zimmern zur Mur auch ins Grüne und hört<br />

das Rauschen des Flusses. Wem das nicht reicht: Die<br />

grüne Umgebung von Graz ist zum Wandern und<br />

Radeln ideal. Am Stadtrand liegt der „Abenteuer Park“<br />

mit Naturlehrpfaden und Waldklettermöglichkeiten.<br />

Etwas weiter entfernt lockt die Bärenschützklamm bei<br />

Mixnitz mit tosenden Gewässern, bizarren Felsformationen<br />

sowie 164 Holzbrücken und -leitern. Und<br />

wer sehen will, was man mit seinem Körper noch so<br />

anstellen kann, besucht im Örtchen Thal, westlich<br />

von Graz, das Arnold Schwarzenegger Museum<br />

(www.arnieslife.com).<br />

Die Stadt<br />

Graz Ost-West<br />

Mitten durch Graz fließt die Mur. Der Fluss lädt zum Flanieren am Ufer<br />

ein, zum Kajakfahren oder im Zentrum dank einer stehenden Welle<br />

sogar zum Surfen. Die Mur teilt die Hauptstadt der Steiermark aber auch<br />

in zwei grundverschiedene Bereiche. Am Ostufer liegt die Innere Stadt,<br />

welche die Altstadt mit Schloßberg, Stadtpark, Dom und Glockenspielplatz<br />

beherbergt. Mit ihren alten Läden und prunkvollen Arkadenhöfen,<br />

den Renaissance- und Barock-Gebäuden verströmt sie nicht nur venetianisches<br />

Flair, sondern zählt auch zum UNESCO-Welterbe. Am westlichen<br />

Ufer finden sich Bezirke wie Lend und Gries, einst verrufene<br />

Vorstädte, heute aufblühende kreative Stadtteile. Allerdings ist Graz<br />

so leicht nicht auszurechnen: Das Uni-Viertel etwa, mit Cafés wie dem<br />

Harrach (Harrachgasse 26) und Magnet für Nachtschwärmer, findet<br />

sich hinter dem Stadtpark, also östlich der Mur; das avantgardistische<br />

„Kunsthaus“ (siehe Kultur) wiederum im Lend, also westlich. Macht<br />

aber nichts: Graz lässt sich eh am bestens zu Fuß erleben.<br />

Empfohlen von Stephanie Weber aus dem<br />

<strong>ADAC</strong> Reisebüro in München<br />

5-mal ...<br />

Graz<br />

Österreichs zweitgrößte Stadt<br />

ist zugleich die entspannteste,<br />

was nicht nur, aber auch an<br />

der Nähe zu Italien liegt.<br />

<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Österreich:<br />

bit.ly/2jUJKPo<br />

Video „Die Alpen von oben“:<br />

bit.ly/2jshBlP<br />

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FOTOS: LOOKPHOTOS, ISTOCK, GETTY IMAGES, MAURITIUS IMAGES (2), <strong>ADAC</strong> E.V.<br />

Die Aussichten<br />

Blick von oben<br />

Mitten in Graz erhebt sich der Schloßberg<br />

123 Meter hoch über den Hauptplatz. Man<br />

kann den wuchtigen Dolomit-Fels durch einen<br />

Tunnel queren, mit der Bergbahn binnen<br />

Minuten hinauffahren oder mit dem Lift in<br />

30 Sekunden. Oder man steigt die 260 Stufen<br />

zum Glockenturm hoch und wird dabei immer<br />

wieder mit Blicken über Hunderte von mittelalterlich<br />

anmutenden roten Dächern belohnt.<br />

Sie bestätigen den Eindruck, dass die Studentenstadt<br />

mit ihren 280.000 Einwohnern viel italienisches<br />

Flair besitzt. Das Restaurant dort oben<br />

besitzt ebenfalls hohes Niveau. Wer es lässiger<br />

mag, nimmt im Kaufhaus Kastner & Öhler<br />

(Sackstraße 7), dem ältesten Österreichs, die<br />

Rolltreppen und besucht das Tagescafé Freiblick<br />

im 6. Stock, dessen Dachterrasse einen nicht<br />

so erhabenen, aber ebenfalls beeindruckenden<br />

Überblick garantiert.<br />

Die Kulinarik<br />

Prost Mahlzeit<br />

Österreichs Genuss-Hauptstadt, in der über 55 Platz- und Straßennamen<br />

mit Essen und Trinken zu tun haben, kann man auch mit Messer und<br />

Gabel genießen. Am effizientesten auf kulinarischen Rundgängen, die<br />

rund vier Stunden dauern und etwa sieben leckere Gerichte, passende<br />

Weine und Anekdoten beinhalten (63 €, buchbar über die Tourismus-<br />

Information, Herrengasse 16). Am authentischsten auf den Bauernmärkten,<br />

etwa am Kaiser-Josef-Platz (Mo–Sa 6–13 Uhr). Und am verrücktesten<br />

auf der Langen Tafel, die an einem Spätsommerabend im August<br />

auf dem Hauptplatz stattfindet (für <strong>2017</strong> leider ausverkauft). Probieren<br />

sollte man auch die steirischen Tapas im Steirer (Belgiergasse 1), das<br />

Backhenderl mit Kernölsalat bei der Herzl (Prokopigasse 12) und, für die<br />

Nachtaktiven, das goldene, mit Koffein versetzte Eule Bier, eine Grazer<br />

Erfindung. Das genießt man am besten an einem der Nachtwürstlstände,<br />

die nur vom Abend bis in die Morgenstunden betrieben werden,<br />

etwa am Haupt-, am Dietrichstein- oder am Franziskanerplatz.<br />

Die Kultur<br />

Sinneswandel<br />

Sie müssen auf der Murinsel aufs Klo – und alles ist verspiegelt? Sie schlendern<br />

durch eine Altstadtgasse – und sehen sich in einer Fassade aus Nirosta-<br />

Stahl? Auch das ist Graz: Verführung durch Widerspruch. Am deutlichsten<br />

spürt man sie im Kunsthaus (Lendkai 1), dem „friendly alien“ genannten<br />

neuen Wahrzeichen der Stadt. Mit seiner Blob-Architektur erinnert es<br />

äußerlich an ein Körperorgan, von innen an eine Kunstmaschine.<br />

Für weitere Irritationen sorgt der unterirdische Zugang ins<br />

Joanneumsviertel (über die Kalchberggasse) oder das nicht<br />

immer durchschaubare, aber immer vitale Programm des<br />

Steirischen Herbstes (vom 22. September<br />

bis 15. Oktober), einem Avantgarde-<br />

Festival. Für Traditionalisten ist<br />

auch gesorgt, mit Prunkräumen in<br />

Schloss Eggenberg (Eggenberger Allee<br />

90) oder dem Landeszeughaus<br />

(Herrengasse 16), der größten<br />

historischen Waffenkammer<br />

der Welt. Wobei: Die<br />

Zwillingswendeltreppe<br />

in der Grazer Burg<br />

(Hofgasse 15) stammt<br />

bereits aus dem Jahr<br />

1499 – verwirrt aber<br />

bis heute.<br />

2/<strong>2017</strong> 23


In 30 Tagen<br />

Ecuador Inspiration<br />

um die Welt<br />

Vom tropischen Amazonas-Regenwald über die imposanten<br />

Anden-Gipfel bis zu den legendären Galápagosinseln –<br />

Ecuador, das kleine südamerikanische Land am Äquator, bietet<br />

einzigartige Naturerlebnisse. Doch ist es schon bereit,<br />

ein Reise-Geheimtipp für <strong>2017</strong> zu werden? Eine Rundreise<br />

TEXT & FOTOS Diddo Ramm<br />

Erlebnis der Sinne<br />

Mitten im Amazonas-<br />

Dschungel, der inaktive<br />

Vulkan Chimborazo<br />

im Herzen Ecuadors,<br />

Drusenkopf-Echse auf<br />

der Galápagosinsel<br />

St. Cristóbal (v.l.n.r.)<br />

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Ecuador Inspiration<br />

Hier ist alles wie im Zoo,<br />

nur dass die Tiere uns<br />

beobachten. Denn sie<br />

sind frei und wir gehen<br />

oder fahren immer auf<br />

vorgegebenen Routen“, sagt Daniel<br />

Sanchez, unser offizieller Nationalpark-Galápagos-Reiseführer.<br />

Ich bin<br />

auf St. Cristóbal gelandet, der östlichsten<br />

Insel des Vulkan-Archipels,<br />

und sitze auf dem Rand eines Panga,<br />

eines Schlauchboots. Wir setzen<br />

gerade zu unserem Katamaran über,<br />

als plötzlich ein schwarzer Punkt aus<br />

20 Metern Höhe senkrecht herabstürzt<br />

und neben mir ins Meer platscht.<br />

Kurz darauf taucht er wieder auf – ein<br />

Fregattvogel. Mit einem dicken Fisch<br />

im Schnabel fliegt er davon.<br />

Der Katamaran gehört zu einer<br />

der Flotten eines Tourenanbieters,<br />

mit dem sich das berühmte<br />

Pazifik-Archipel, das gut<br />

1000 Kilometer vor Ecuadors Küste<br />

liegt, von See aus erkunden lässt.<br />

Tagsüber besuchen wir eine Insel,<br />

nachts steuert das Boot die nächste<br />

an. So landen wir immer wieder<br />

in entlegenen Buchten, wo wir an<br />

Land auf ausgewiesenen Wegen<br />

der Fauna so nah wie möglich<br />

kommen – ohne sie zu stören. Denn<br />

die Regeln lauten: nie näher als<br />

zwei Meter an die Tiere heran, nie<br />

füttern und stets Rücksicht auf<br />

die Natur und ihre Bewohner nehmen.<br />

Ich bin beeindruckt von der<br />

gelebten Konsequenz.<br />

Die Galápagosinseln sind einzigartig<br />

– in ihrer Entstehung, ihrer<br />

Natur und ihrer Tierwelt. Letzterer<br />

ist es zu verdanken, dass die Inseln<br />

überhaupt so bekannt sind. Der britische<br />

Naturforscher Charles Darwin<br />

besuchte während seiner Fahrt mit<br />

der „HMS Beagle“ im Jahr 1835 die<br />

Inseln und stellte später aufgrund<br />

seiner Beobachtungen die bis heute<br />

gültige Theorie des sich anpassenden<br />

Lebens auf. Damals ein Gottesfrevel,<br />

heute Basiswissen eines Siebtklässlers.<br />

Ein Beleg für Darwins Evolutionstheorie<br />

waren die Vögel des<br />

Archipels, die sich auf den einzelnen<br />

Inseln durch Selektion offenbar unterschiedlich<br />

entwickelt hatten.<br />

Die Einzigartigkeit der kargen,<br />

zumeist unbewohnten Vulkaninseln<br />

gründet auf einem Zusammentreffen<br />

besonderer geologischer<br />

Gegebenheiten: der Plattentektonik<br />

vor Südamerika, einem Hotspot<br />

unter dem Archipel sowie den<br />

Blaufußtölpel<br />

sind entgegen ihres<br />

Namens sehr geschickte<br />

Flieger und Taucher<br />

Zeitlos<br />

geht es überall<br />

auf den<br />

Galápagosinseln<br />

zu. Hier<br />

entspannen<br />

Seelöwen<br />

am Strand in<br />

der Sonne<br />

Meeresströmungen von Norden wie<br />

von Süden.<br />

Erdkundeunterricht live<br />

Die Reisebeschreibungen des Naturforschers<br />

Alexander von Humboldt<br />

spielten eine entscheidende Rolle, dass<br />

Darwin überhaupt in diese fernen<br />

Gefilde reiste. Humboldt besuchte<br />

Ecuador bereits 1802 und entdeckte<br />

den nach ihm benannten Humboldt-<br />

Peru-Strom, der von Süden nährstoffreiches<br />

Wasser zu den Inseln schaufelt.<br />

Alles Maritime hier lebt davon.<br />

Als ich Schnorcheln gehe, staune ich<br />

über das mit vielen kleinen Elementen<br />

versetzte Meerwasser, das mit 17 Grad<br />

kälter ist als erwartet. Ich tauche ein<br />

in eine unglaublich artenreiche Fauna.<br />

Ein Seelöwe dreht vor mir Pirouetten,<br />

Pinguine sausen vorbei, majestätische<br />

Mantarochen scheinen im Ozean zu<br />

schweben. Und überall wimmelt es<br />

von bunten Korallenfischen. Höhepunkt<br />

ist aber die Begegnung mit<br />

einer Riesenschildkröte, die sich in<br />

einem Meter Tiefe treiben lässt, zum<br />

Snacken die Korallenriffe abknabbert,<br />

ab und zu an die Oberfläche aufsteigt,<br />

tief einatmet und dann wieder nach<br />

unten gleitet. Auf einmal sind es sogar<br />

drei Schildkröten. Mein Herz pocht,<br />

kein halber Meter trennt die uralten<br />

Tiere von mir. Leben wie im Zeitraffer,<br />

hier sehr entspannt.<br />

Entdeckung der Langsamkeit<br />

Gleiten ist überhaupt das Wort, das<br />

sich wie ein roter Faden durch die<br />

Inselstopps zieht, neben Faulenzen.<br />

So wie die Seelöwen es hier vorführen.<br />

Und es ist ansteckend. Allerdings<br />

muss man sich gut eincremen,<br />

die Sonne brennt am Äquator gnadenlos.<br />

Es mag bedeckt sein, aber es<br />

erwischt mich schon am ersten Tag,<br />

nicht mal Lichtschutzfaktor 50 hilft.<br />

Als die Spanier auf den Inseln landeten,<br />

fanden sie weder ihr erhofftes<br />

Gold noch sonst irgendetwas. Damit<br />

war dieser Ort für sie schon wieder<br />

wertlos. Und so waren es die Walfänger,<br />

die zwischen Esmeralda am<br />

Festland und den entlegenen Inseln<br />

fette Beute machten und ihre Schiffe<br />

hier in geschützten Buchten ankerten.<br />

Auf der Insel Floreana errichteten die<br />

Seeleute auch eine Art Poststelle. Wer<br />

das Holzfass in der Post Office Bay<br />

aufsuchte, leerte es und hinterließ<br />

selbst ein Schreiben, sollte er nicht<br />

von seiner weiten Reise zurückkehren.<br />

Falls doch, so hatte er die Aufgabe,<br />

das mitgenommene Schreiben<br />

selbst zuzustellen. Ich finde einen<br />

Brief aus der Nähe von Bielefeld und<br />

werde ihn nach meiner Rückkehr in<br />

Deutschland persönlich abliefern.<br />

Weiter geht es nach Baltra und<br />

Isabela. Insel um Insel legt unser<br />

Katamaran in der Nacht die mitunter<br />

großen Entfernungen zurück, tagsüber<br />

bewundern wir schnorchelnd<br />

die Unterwasserwelt. Einmal fährt<br />

uns dabei der Schreck in die Glieder:<br />

Keine 400 Meter vom Boot pflügt<br />

ein Hai durchs Wasser, zieht dann<br />

aber zum Glück von dannen. Einen<br />

aktiven Vulkan bestaunen wir auf<br />

Fernandina. Er meldet sich von Zeit<br />

zu Zeit. Alles ist möglich auf Galápagos.<br />

Hier regiert die Natur und<br />

wir sind faszinierte Besucher.<br />

Roadtrip ins Herz Ecuadors<br />

Zurück auf dem Festland erkunde ich<br />

die reiche Natur Ecuadors auf einem<br />

Roadtrip mit dem Auto. Von der Küstenstadt<br />

Guayaquil geht es zunächst<br />

in die Anden nach Cuenca und dann<br />

die legendäre Panamericana hoch<br />

bis in die Hauptstadt Quito. So wie<br />

Experten-Tipp<br />

Carolin Nultsch aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Worms<br />

über sehenswerte Relikte der Inka-Kultur in Ecuador<br />

Vor den Spaniern herrschten die Inka in Südamerika. Ihr<br />

mächtiges Reich expandierte zwischen 1438 bis 1527 von<br />

Kolumbien bis nach Argentinien. Die Ausgrabungsstätte<br />

Ingapirca zeigt eine Siedlung der Inka, die auf einer Kultstätte<br />

des Kañari-Volkes erbaut wurde. Sie zählt zu den<br />

bedeutendsten Relikten der Inka-Kultur in Ecuador und<br />

liegt eineinhalb Stunden nördlich von Cuenca. Die Ausgrabungen<br />

präsentieren die über 800 Jahre alten runden<br />

Grundrisse der Kañari, daneben die eckigen Gebäude und<br />

Tempel der Inka. Auf der Sonnenuhr erkennt man das<br />

fortschrittliche Wissen der Inka: Sonnenwendetage wie<br />

der 21. Juni wurden exakt bestimmt.<br />

<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Ecuador:<br />

bit.ly/2jAZDxL<br />

Video „Galápagos und die Entdecker“:<br />

bit.ly/2jODjxY<br />

Alexander<br />

von Humboldt<br />

bereiste<br />

Ecuador bereits<br />

1802 und<br />

bestieg den<br />

6310 Meter<br />

hohen Chimborazo<br />

bis<br />

auf die letzten<br />

700 Meter<br />

Vergoldetes<br />

Kolonialerbe<br />

wie in der<br />

komplett mit<br />

Blattgold ausgeschmückten<br />

Kirche Compañía<br />

de Jesús<br />

in Quito<br />

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Alexander von Humboldt durchquere<br />

ich auf der Reise, die in Höhen von bis<br />

zu 4600 Metern führt, sämtliche Vegetationszonen.<br />

Anfangs ziehen Laubbäume<br />

vorbei, dann Nadelwälder, und<br />

hoch oben bedeckt nur noch ein endloser<br />

Teppich aus Gräsern die unwirtliche<br />

Landschaft. Unter einer grauen<br />

Wolkendecke steuere ich durch den<br />

zauberhaften Nationalpark Cajas. Die<br />

Hochlandregion ist übersät mit Seen,<br />

zahlreiche Flüsse entspringen hier,<br />

die im Westen in den Pazifik münden<br />

und im Osten in den Amazonas.<br />

Ecuador erscheint mir überhaupt wie<br />

ein einziger Nationalpark, wohin man<br />

guckt, überall faszinierende Natur.<br />

Die Straße schlängelt sich steil auf<br />

3000 Meter Höhe, als unvermittelt<br />

Lamas stoisch auf dem Asphalt stehen.<br />

Oder sind es Vicuñas, eine verwandte<br />

Art? Nach einer Weile geht es<br />

bergab nach Cuenca. Die Stadt liegt in<br />

einem sattgrünen Hochlandbecken,<br />

man wähnt sich fast in Österreich.<br />

Und sie beheimatet wundervolle Kirchen<br />

und Museen. In der kolonialen<br />

Altstadt tauche ich ein in Ecuadors<br />

Geschichte. Über zehn Ethnien leben<br />

in dem Land, das vom Meer (Costa)<br />

über das Hochland (Sierra) bis in den<br />

Dschungel (Amazonas) reicht, erklärt<br />

der Guide im Museo Pumapungo. Sie<br />

alle eint, dass sie von den Inka im<br />

15. Jahrhundert unterworfen wurden.<br />

Ihr mächtiges Reich erstreckte sich<br />

auf über 4200 Kilometer von Kolumbien<br />

im Norden bis nach Argentinien<br />

im Süden und brachte Organisation<br />

und die Anbetung der Sonnengötter.<br />

Doch selbst die Inka hatten dem<br />

Ansturm und der Gier der spanischen<br />

Konquistadoren um 1532 nichts entgegenzusetzen.<br />

Die Eroberer fanden<br />

zwar kein Gold, doch sie festigten ihre<br />

Macht und gründeten ihre Provinzen<br />

in den Städten der Inka.<br />

Im Museo de Sombrero überrascht<br />

mich, dass der berühmte Panama-<br />

Hut gar nicht aus Panama stammt,<br />

sondern aus Ecuador. Er wird aus<br />

Toquillastroh gefertigt, einer tropischen<br />

Palme, deren Blätter gekocht,<br />

getrocknet und geschnürt den bekannten<br />

Hut ergeben. Weil die Kopfbedeckungen<br />

über den Panamakanal<br />

nach Europa gelangten, wurden sie<br />

fälschlicherweise nach dem Umschlaghafen<br />

Panama benannt.<br />

Nördlich von Cuenca lohnt ein<br />

Halt an den archäologisch einzigartigen<br />

Ingapirca-Ruinen (Expertentipp<br />

auf dieser Seite). Weiter geht<br />

es gen Norden auf der berühmten<br />

Panamericana, der E 35. Humboldt<br />

war in dieser Region einst mit Pferd<br />

und Esel unterwegs und beschrieb<br />

die Vegetation in seinem berümten<br />

Reisetagebuch. Ich halte an einem<br />

26 2/<strong>2017</strong> 2/<strong>2017</strong> 27


Inspiration Ecuador<br />

Straßenimbiss und gönne mir einen<br />

der grandiosen Säfte, die es in Ecuador<br />

überall gibt. Nach sieben Stunden<br />

Fahrt erscheint endlich das Häusermeer<br />

von Quito. Die Altstadt, das<br />

Centro Classico, ist voller Kirchen, die<br />

innen scheinbar allesamt mit Gold<br />

überzogen sind. Prunkvoll glänzt die<br />

Iglesia de San Francisco am gleichnamigen<br />

Platz, ein Muss für jeden<br />

Kunstbegeisterten ist auch die Iglesia<br />

de la Compañía de Jesús um die Ecke.<br />

Leider gilt hier Fotografierverbot, um<br />

die Goldpatina zu schützen.<br />

Abstecher in den Dschungel<br />

Quito ist auch der Ausgangspunkt<br />

meiner Reise in den Regenwald. Mit<br />

dem Flugzeug starte ich gen Osten<br />

nach Coca, auch Puerto Francisco de<br />

Orrelana genannt. Die Urwaldstadt<br />

liegt im endlosen Amazonastiefland<br />

am Zusammenfluss von Rio Coca<br />

und Rio Napo, der Hunderte Kilometer<br />

weiter in den gewaltigen Amazonas<br />

mündet. Ein motorisiertes<br />

Kanu tuckert die Reisenden auf dem<br />

schlammbraunen Napo flussabwärts.<br />

Nach zwei Stunden heißt es Umsteigen.<br />

Paddelnd geht es auf einem<br />

Nebenarm direkt in den Urwald.<br />

Äste und Schlingpflanzen wuchern<br />

über unseren Köpfen. Über eine Lagune<br />

gelangen wir schließlich zur La<br />

Selva Eco Lodge, die direkt am Ufer<br />

liegt. Die Hütten des Ressorts stehen<br />

auf Stelzen und erweisen sich als erstaunlich<br />

komfortabel. Im Bad gibt<br />

es Warmwasser und Fön, über dem<br />

Bett ein Moskitonetz. Eine Dry-Box,<br />

ein Kasten mit Glühlampe, schützt<br />

Laptop und Kamera vor der drückenden<br />

Luftfeuchtigkeit. Zum<br />

Relaxen ist auf der Veranda eine<br />

Hängematte gespannt.<br />

Dem spanischen Konquistador<br />

Francisco de Orrelana gelang es als<br />

Erstem, das undurchdringliche Amazonasgebiet<br />

von West nach Ost zu<br />

durchqueren, erklärt uns Dschungel-<br />

Führer Luis, nachdem wir unsere<br />

Hütten bezogen haben. Beim Sturm<br />

auf die Inka-Stadt Cuzco unter dem<br />

Eroberer Pizarro verlor er 1533 ein<br />

Auge und verstarb wenige Jahre<br />

später in Ecuador. Interessant: Die<br />

meisten bekannten Konquistadoren<br />

stammten aus Trujillo, einer Stadt in<br />

der zentralspanischen Extremadura.<br />

Die Größe und der Artenreichtum<br />

der Amazonas-Region sind<br />

überwältigend. Der bis heute noch<br />

Kapuzineraffen<br />

sind in den<br />

Wipfeln der<br />

Bäume zuhause<br />

und leben in<br />

Gruppen<br />

La Selva<br />

heißt auf<br />

Spanisch: der<br />

Dschungel.<br />

Exkursionen<br />

finden zu Fuß<br />

im angrenzenden<br />

Wald und<br />

per Kanu in der<br />

Lagune statt<br />

Tren del Cacao<br />

Auf der Kakaoplantage<br />

In Durán, nahe der Küstenstadt Guayaquil, lohnt eine<br />

Fahrt mit dem Tren del Cacao. Der gemütliche Zug rattert<br />

landeinwärts zu den Kakaoplantagen im Hochland.<br />

Nach eineinhalb Stunden erreicht man die Hacienda la<br />

Danesa. Dort führt Juan (links), der Sohn des Hauses,<br />

durch die Kakaoplantage. Mit der Machete öffnet er gekonnt<br />

eine etwa 500 Gramm schwere Frucht und bietet<br />

das Innere zum Kosten an. Die eigentlichen Kakaosamen<br />

sind noch umgeben von weißem, süßem Fruchtfleisch,<br />

das sich ablutschen lässt. In weiteren Schritten werden<br />

die Samen zur Fermentation ausgebreitet, getrocknet<br />

und gemahlen. Das Ergebnis ist 100 Prozent Schokolade. Die schmeckt ganz anders als jene, die<br />

man aus Deutschland kennt – bitter, trockener, gar nicht süß. Der Grund: Der reine Kakao wird mit<br />

Zusätzen gestreckt, etwa Zucker, Milch, aber auch Bananen, Chili und vieles andere. Handelsübliche<br />

Schokolade enthält so nur gut 35 Prozent Kakao. Die ecuadorianischen Marken Pacari und Republic of<br />

Cacao bieten eine Vielzahl von Geschmäckern an, auch Ritter Sport offeriert in seinem Sortiment eine<br />

Tafel aus der ecuadorianischen Edelbohne Arriba, die 70 Prozent Kakao enthält. Auf der Rückfahrt mit<br />

dem Tren del Cacao erfährt man noch, wie Ecuador seit Jahren den ökologischen Tourismus fördert.<br />

Und man muss zugeben: So viele verschiedene Recycling-Mülleimer sieht man sonst nirgendwo auf<br />

der Welt. Gleichzeitig möchte man die Mikroökonomie unterstützen. So hält der Zug hier und da,<br />

man steigt aus und bewundert viel Kleinkunsthandwerk, das sich für wenige Dollars erwerben lässt.<br />

weitgehend unerforschte Regenwald<br />

erstreckt sich über neun Länder Südamerikas<br />

bzw. über eine Entfernung<br />

so weit wie von <strong>Berlin</strong> bis nach Bagdad.<br />

40 000 Pflanzen sowie knapp<br />

1300 Vogel- und über 3000 Fischarten<br />

wurden bisher registriert. Hinzu<br />

kommen 427 Säugetiere, darunter<br />

Jaguar und Flussdelfin. „Für sie alle<br />

gilt das gnadenlose Naturgesetz von<br />

fressen und gefressen werden, von<br />

sterben und überleben. Der Regenwald<br />

ist ein gigantischer Kreislauf “,<br />

erklärt Luis, während wir auf einer<br />

ersten Erkundungstour schweißgebadet<br />

über die Lagune paddeln. Man<br />

empfindet unweigerlich Demut vor<br />

diesem mächtigen Ökosystem. Die<br />

Dämmerung bricht später mit einem<br />

furiosen Konzert herein: Insekten zirpen,<br />

das Kreischen von Affen, Vögeln<br />

und anderen unsichtbaren Tieren<br />

dringt aus dem Wald auf meine<br />

Veranda. Der Sound des Dschungels.<br />

Am nächsten Morgen erleben wir<br />

hautnah, wie lebendig es unter dem<br />

grünen Blätterdach zugeht. Wir stapfen<br />

auf einem schmalen Pfad durch<br />

den Wald, Luis erklärt Pflanzen,<br />

kleine Frösche, Raupen, Ameisen.<br />

Jedes Blatt wird inspiziert. Henry,<br />

der zweite Guide, stellt immer wieder<br />

ein Standfernrohr auf. Die beiden<br />

haben das Gehör und den Blick, die<br />

mitunter perfekt getarnten Tiere für<br />

uns zu erspähen. Ich schaue hoch<br />

in die Laubkronen, entdecke Affen<br />

und Vögel. Der Tucan ist weniger auf<br />

Tarnung aus – mit leuchtend buntem<br />

Riesenschnabel hockt er auf einem<br />

Ast. Von einem Hochstand beobachten<br />

wir das Treiben in etwa 20 Metern<br />

Höhe. Blätter rascheln, Wipfel schaukeln,<br />

aus der Nähe ertönt das unheimliche<br />

Bellen von Brüllaffen. Die<br />

tagaktiven Primaten hangeln sich in<br />

Gruppen durch die Bäume und warnen<br />

mit ihrem Gebrüll andere Clans.<br />

Aufwendigen Revierkämpfen gehen<br />

sie so aus dem Weg.<br />

Weiterer Höhepunkt ist die<br />

Nachtwanderung an meinem<br />

letzten Tag in der Lodge. Ohne<br />

Taschenlampe wäre man im<br />

stockdüsteren Dschungel aufgeschmissen,<br />

man sieht die Hand<br />

vor Augen nicht. „Passt auf, wo<br />

ihr hintretet“, warnt Luis, während<br />

wir im Lichtkegel der Lampe voranschreiten.<br />

„In der Nacht sind<br />

andere Tiere aktiv, Anakondas und<br />

Kaimane.“ Wie beruhigend! Auch<br />

die Geräusche sind nun andere. Insekten<br />

leuchten bunt im Unterholz,<br />

ein Ast knackt unter meinen Stiefeln.<br />

Wir wandeln durch eine fremde<br />

Welt. Voller unvergesslicher Eindrücke<br />

falle ich in meiner Hütte erschöpft,<br />

aber glücklich in den Schlaf.<br />

Das kleine Ecuador ist ein Land<br />

wie kein anderes. Von kargen Vulkaninseln<br />

bis zum Regenwald, von<br />

Tamarillo<br />

oder im Spanischen<br />

tomate<br />

de árbol, bildet<br />

die Grundlage<br />

für einen der<br />

vielen leckeren<br />

Fruchtsäfte<br />

null bis auf über 6300 Meter Höhe<br />

bietet es die unterschiedlichsten Naturformen<br />

und Lebensräume – wahrlich<br />

eine Weltreise. Der ökologische<br />

Tourismus des Landes ist deshalb nur<br />

logisch. Nach 30 Tagen verabschiede<br />

ich mich voller Wehmut von einem<br />

Land, das mehr als ein Reisegeheimtipp<br />

ist. Seine stolzen und freundlichen<br />

Menschen, die verschiedenen<br />

Ethnien und die stets bestens ausgebildeten<br />

Naturführer begeistern<br />

und versprechen Reisen von seiner<br />

spannendsten Seite. Ich hoffe, mehr<br />

Deutsche begeben sich auf die<br />

Spuren Humboldts. Es lohnt sich.<br />

Autor Diddo Ramm fühlte sich<br />

neben den vielen schwarz-bunten<br />

Kühen in den Anden beinahe wie<br />

in seiner Heimat Ostfriesland.<br />

Angebote<br />

Bei Quito<br />

Hacienda La Jimenita, Pifo<br />

20 Minuten vom Flughafen Quito entfernt,<br />

liegt dieses Hotel in einer schönen<br />

Gartenanlage. Es gibt ein Restaurant mit<br />

landestypischer Kost, Touren in die Anden<br />

und nach Quito werden angeboten.<br />

ab 94 € / p. P. und Nacht im DZ inkl.<br />

Frühstück / Eigenanreise<br />

Veranstalter: MEIER’S WELTREISEN<br />

Abenteuer Amazonas<br />

Sacha Lodge, Amazonasgebiet<br />

Übernachten Sie im Herzen des Regenwaldes.<br />

Die Hütten der Lodge verfügen<br />

über ein eigenes Bad, Warmwasser und<br />

eine Terrasse. Tagsüber unternehmen<br />

Sie begleitete Ausflüge in den Urwald.<br />

ab 1509 € / p. P. / 3 Nächte /<br />

Vollpension / Standortreise ab/bis Quito<br />

Veranstalter: MEIER’S WELTREISEN<br />

Rundreise Galápagos<br />

Hotel Silberstein, Puerto Ayora<br />

Erleben Sie auf Boots- und Schnorchelausflügen<br />

die einmalige Tierwelt und<br />

besuchen Sie die Charles-Darwin-Forschungsstation.<br />

Ausgangspunkt ist Ihr<br />

Mittelklasse-Hotel auf Santa Cruz.<br />

ab 1179 € / p. P. / 3 Nächte / Vollpension<br />

/ Standortreise ab/bis Galápagos<br />

Veranstalter: MEIER’S WELTREISEN<br />

Änderungen vorbehalten<br />

Beratung und Buchung in Ihrem<br />

<strong>ADAC</strong> Reisebüro siehe S. 49


Inspiration Ecuador<br />

Ecuador Inspiration<br />

<strong>Urlaub</strong><br />

Ecuador – alles Wichtige auf einen Blick<br />

Expertin Carolin Nultsch vom <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Worms<br />

Reisezeit, Mietwagen, Hotels, Sicherheit<br />

Anreise<br />

Von Frankfurt fliegt Lufthansa nach<br />

Bogotá in Kolumbien und nach Panama-Stadt.<br />

Von dort geht es mit einem<br />

der Star-Alliance Partner Avianca oder<br />

Copa nach Guayaquil oder Quito. Ab<br />

Amsterdam startet KLM nach Quito,<br />

ab Madrid geht es mit Iberia oder Air<br />

Europe nach Guayaquil oder Quito.<br />

Quito bietet sich als Basis an, der<br />

neue Flughafen Mariscal de Sucre<br />

liegt 40 Kilometer vor der Stadt und<br />

gilt als einer der besten Südamerikas.<br />

Reisezeit<br />

Durch das breite Klimaspektrum<br />

gibt es keine ideale Reisezeit für das<br />

ganze Land. Prinzipiell kann man<br />

Ecuador aufgrund der Äquatorlage<br />

aber das ganze Jahr über bereisen.<br />

An der Küste und auf den Galápagosinseln<br />

herrscht von Januar bis April<br />

Regenzeit. Für die Galápagosinseln<br />

empfehlen sich diese Monate, da die<br />

Wassertemperaturen etwas höher<br />

sind. Für die Küste ist die Trockenzeit<br />

besser. Kompromiss: April und Mai.<br />

Im Hochland ist es das ganze Jahr<br />

über feucht und kühl – morgens oft<br />

sonnig, mittags wolkig, nachmittags<br />

regnet es mitunter stark. Nachts kann<br />

es sehr kalt werden. Im Amazonasbecken<br />

ist es stets feuchtheiß, mit<br />

Höhepunkten im Juni, Juli. Von August<br />

bis November ist es hier regenärmer.<br />

Geld<br />

Ecuador hat keine eigene Währung,<br />

bezahlt wird nur mit US-Dollar. Es empfiehlt<br />

sich, stets Scheine unter 10 Dollar<br />

und Münzen unter 1 Dollar bei sich<br />

zu haben, da kaum jemand größere<br />

Summen wechseln kann. Es gibt überall<br />

Banken, wie Banco Pinchincha, in<br />

denen man per Kreditkarte Bargeld<br />

bekommt. Ansonsten werden Kreditkarten<br />

nur in Restaurants und gehobenen<br />

Hotels akzeptiert. Die Frage<br />

nach „Tarjeta possible?“ also immer<br />

vorab stellen, auch an Tankstellen, das<br />

erspart Überraschungen.<br />

Sicherheit<br />

Der Durchschnittslohn in Ecuador beträgt<br />

knapp über 300 US-Dollar pro<br />

Monat. In Städten wie Guayaquil<br />

und Quito sollte man daher bestimmte<br />

Viertel meiden, am besten<br />

fragt man im Hotel. Auf alle Fälle sollten<br />

Sie wertvolle Gegenstände nicht<br />

zu auffällig tragen. Man wird häufig<br />

von Bettlern angesprochen – hier Vorsicht<br />

walten lassen und nicht antworten.<br />

Wer kein Spanisch spricht, reist<br />

grundsätzlich sicherer in der Gruppe.<br />

Mietwagen<br />

Autovermietungen sind teuer in<br />

Ecuador. Grund ist die unorthodoxe<br />

Fahrweise der Ecuadorianos. Es stehen<br />

eigentlich nur fünf Autotypen zur<br />

Wahl. Die zweikleinste, der Chevrolet<br />

Aveo Sedan, ist am besten geeignet,<br />

da der Kofferraum komplett geschlossen<br />

und nicht einsehbar ist. Für auswärtig<br />

abgeschlossene Mieten wird<br />

oft eine hohe Fahrzeuggarantiesumme<br />

auf der Kreditkarte eingetragen. Mietwagen<br />

am besten vom Hotel-Angestellen<br />

parken lassen, sie kennen die<br />

sichersten Parkhäuser.<br />

i Internet<br />

Vor Ort unbedingt für 20 Dollar eine<br />

Prepaidkarte, etwa vom Anbieter<br />

Claro, besorgen – mit Google Maps<br />

erkundet es sich leichter. Infos zum<br />

Land: www.ecuador.travel<br />

Der Panamahut<br />

stammt in<br />

Wahrheit aus<br />

Ecuador. Er<br />

wird aus feinem<br />

Toquillastroh in<br />

den Provinzen<br />

Manabi (Küste)<br />

und Azuay<br />

(um Cuenca)<br />

hergestellt.<br />

Der Klassiker<br />

ist weiß, es<br />

gibt aber viele<br />

Varianten, wer<br />

mehr wissen<br />

will, dem ist das<br />

Museo de Sombrero<br />

in Cuenca<br />

empfohlen<br />

Essen & Trinken<br />

Ecuador ist ein Frisches-Essen-Land.<br />

Fisch und Fleisch und vor allem Säfte<br />

gibt es im Überfluss und werden<br />

überall frisch zubereitet. Achten Sie<br />

darauf, dass alles gut durchgekocht,<br />

-gebraten oder -gegrillt ist. An der<br />

Straße eine Mango oder Papaya<br />

direkt vom Bauern zu kaufen, ist ein<br />

Genuss. Neben Bohnen und Reis<br />

sind Plantain-Bananen in süßer und<br />

salziger Form Grundlage der Küche,<br />

gerne auch als Chips in Tüten.<br />

Nicht verpassen: An der Küste die<br />

„Ceviche“ probieren (Achtung: roh<br />

marinierter Fisch!), im Hochland<br />

„Trucha“ (Forelle), im Dschungel<br />

Säfte wie „Tomate de Árbol“. Köstlich<br />

schmeckt auch das berühmte<br />

Joghurtgetränk „Avena Polaca“.<br />

Unterkunft<br />

Galápagos: „Celebrity Xploration“,<br />

von Celebrity Cruises oder „Ocean-<br />

Spray“ von Haugan Cruises.<br />

Diese schwimmenden Katamaran-<br />

Hotels bringen Sie äußerst luxuriös<br />

von Insel zu Insel – die Basis für tolle<br />

Ausflüge.<br />

Quito: „Almeda Mercure“. Das komfortable<br />

Hotel liegt direkt am Indio-<br />

Markt in der modernen Nordstadt Quitos.<br />

www.mercurequito.com.ec oder<br />

das Design-Hotel „La Carlota“mitten<br />

in der historischen Altstadt.<br />

Besser nicht<br />

Leitungswasser ist kein Trinkwasser!<br />

Bei Säften darauf achten, dass kein<br />

„Hielo“, Eis aus Leitungswasser, enthalten<br />

ist. Auch bei Salaten vorsichtig<br />

sein. Wer einen empfindlichen Magen<br />

hat, lässt besser die Finger von rohem<br />

Fisch und Meeresfrüchten.<br />

FOTOS: PUBLIC DOMAIN, ISTOCK (2), <strong>ADAC</strong> E.V., HACIENDA LA JIMENITA, SACHA LODGE, HOTEL SILBERSTEIN; KARTE: MAPS4NEWS.COM/© HERE<br />

Isla Santiago<br />

Isla Fernandina<br />

Isla Isabela Isla Santa Cruz<br />

Isla San Cristóbal<br />

Ayora<br />

Villamil<br />

Baquerizo<br />

Moreno<br />

1<br />

Isla Floreana<br />

Isla Española<br />

Das Galápagos-Archipel liegt etwa 1000 km<br />

(ca. 1,5 Flugstunden) westlich von Ecuadors<br />

Festland auf Höhe des Äquators.<br />

Ecuador liegt im<br />

Nordwesten von<br />

Südamerika<br />

Isla Pinta<br />

Isla Marchena<br />

Nicht versäumen<br />

1 Galápagos-Briefkasten. Die legendäre<br />

Posttonne steht in der Post Office<br />

Bay im Norden der Insel Floreana (Isla<br />

Santa María). Karte einwerfen und an<br />

die Heimat adressierte Post mitnehmen<br />

– und selbst zustellen.<br />

2 Tren del Cacao. Der rote Zug fährt<br />

ab Durán zur Kakaoplantage Hacienda<br />

La Danesa im Hochland. Tour inkl.<br />

Besichtigung und Essen ab ca. 100 €.<br />

3 Museo de Sombrero, Cuenca. Hier<br />

erfährt man alles über den Panama-<br />

Hut, seine Geschichte und Herstellung.<br />

Briefkasten<br />

Relikt aus einer<br />

alten Zeit: die<br />

Posttonne auf<br />

Floreana<br />

6<br />

9<br />

8<br />

4<br />

5<br />

2<br />

7<br />

3<br />

Die Auswahl verleitet dazu, ein hübsches<br />

Original kaufen (Calle Larga).<br />

4 Teleférico. Wer gesund ist, unternimmt<br />

in Quito unbedingt eine Fahrt<br />

mit der Seilbahn auf den Hausberg<br />

Pichincha. Es geht auf gut 4100 Meter.<br />

5 Iglesia de la Compañía de Jesús,<br />

Quito. Im Innenraum der Kirche, die<br />

von 1605 bis 1766 errichtet wurde, hat<br />

man prunkvolle sieben Tonnen Gold<br />

verbaut (Garcia Moreno y Sucre).<br />

6 Indio-Markt, Otavalo. Ponchos,<br />

Panflöten, Dämonenmasken – in der<br />

Kleinstadt nördlich von Quito findet<br />

jeden Samstag einer der größten<br />

Äquator<br />

50 km<br />

Andenmärkte Südamerikas statt.<br />

7 Ingapirca. Eindrucksvolle Ausgrabungsstätte<br />

der Kañari und Inka.<br />

8 Papallacta. Die heißen Vulkanquellen<br />

Termas de Papallacta liegen<br />

eineinhalb Stunden südöstlich von<br />

Quito. Spezialität: Spa, Wellness,<br />

Kakaomassagen. www.termaspapallacta.com<br />

9 Mitad del Mundo. Das Denkmal<br />

„Latidud 0“am Äquator, dem Mittelpunkt<br />

der Erde. Hier kann man mit<br />

einem Fuß auf der nördlichen und mit<br />

dem anderen Fuß auf der südlichen<br />

Erdhalbkugel stehen.<br />

30 2/<strong>2017</strong> 2/<strong>2017</strong> 31


Experten-Tipp Mein Land<br />

Wie unterscheiden sich die Städte?<br />

Shanghai ist eine imposante, moderne<br />

Hafenstadt, Peking hat mehr Kulturelles<br />

zu bieten, etwa den Sommerpalast.<br />

Und Hongkong bietet grandiose Aussichten<br />

auf das Hochhaus-Meer.<br />

Was war das Erste, was Ihnen in den<br />

Metropolen aufgefallen ist?<br />

Ich bin ja die Ruhe von Stuttgart und<br />

den Weinbergen gewöhnt. Die Städte<br />

in China sind alle wuselig und voller<br />

Menschen. Es ist schon beeindruckend,<br />

wie viel Leben dort pulsiert und<br />

wie Moderne auf Tradition trifft. Ein<br />

Hochhaus in Hongkong besaß zum<br />

Beispiel eine Öffnung in der Mitte.<br />

Der Reiseleiter erklärte, dies sei so<br />

gebaut, damit der Drache durchfliegen<br />

kann. Gibt es das? Einerseits<br />

bauen die Asiaten supermoderne<br />

Wolkenkratzer, lassen aber Raum für<br />

den Glauben an Drachen. Fasziniert<br />

hat mich auch, dass die Kinder in<br />

ihrer Kleidung alle Schlitze haben, um<br />

schnell mal Pipi zu machen. Das fand<br />

ich clever, so ohne Windelwechseln.<br />

Die Chinesen spucken außerdem<br />

gerne. Das ist gewöhnungsbedürftig,<br />

man muss etwas in Deckung<br />

gehen. Aber sie sind treffsicher.<br />

Wo haben Sie Ruhe gefunden?<br />

Die Parkanlagen sind einmalig und<br />

wunderschön, die Gärten haben mir<br />

wahnsinnig gut gefallen. Die Bonsai-<br />

Bäume sind mit Liebe zum Detail zugeschnitten,<br />

das kennen wir gar nicht<br />

in Deutschland. Ich habe mir gleich<br />

zu Hause einen gekauft, aber der ist<br />

eingegangen, weil ich nicht wusste,<br />

wie man ihn richtig schneidet.<br />

China ist bekannt für kulinarische<br />

Genüsse. Wie haben Sie dies erlebt?<br />

Eine Peking-Ente habe ich natürlich<br />

gegessen. Das ist schon etwas Besonderes.<br />

Man sitzt an großen Tischen, in<br />

der Mitte steht eine Holzplatte mit<br />

einzelnen Gerichten. Jeder dreht<br />

sich das dann so hin, damit er<br />

alles erreicht. Reis ist hierbei<br />

nur eine unwichtige<br />

Beilage. Nach der Peking-<br />

Ente sollte man aber einen Reisschnaps<br />

trinken, sie ist sehr fettig.<br />

Die Chinesische Mauer haben Sie<br />

sicher auch besucht.<br />

Natürlich, schon die Fahrt dorthin war<br />

abenteuerlich. Die Chinesen fahren<br />

viel mit dem Rad, und Sie glauben<br />

nicht, was die darauf alles transportieren:<br />

Tiere, Heuballen, Reis. Steht<br />

man dann auf der Mauer, ist es schon<br />

verrückt. Diese Weite! Das Bauwerk<br />

zieht sich wie ein großer Wurm, der<br />

sich durch die Landschaft forstet.<br />

Bonsai<br />

Ein beliebtes<br />

Souvenir.<br />

Die Einfuhr<br />

erfordert aber<br />

ein Pflanzengesundheitszeugnis<br />

des<br />

Ursprungslandes<br />

Mein Land<br />

China<br />

Anne Platz ist Leiterin des<br />

<strong>ADAC</strong> Reisebüros in Stuttgart.<br />

Auf einer Reise durch China hat sie<br />

zehn Tage lang die faszinierenden<br />

Metropolen Peking, Hongkong<br />

und Shanghai erkundet. Dabei wurde<br />

sie auf besondere Art überrascht …<br />

Haben Sie einen Tipp, wie man die<br />

Reise gestalten sollte?<br />

Die Kultur ist spannend anders,<br />

man sollte sich darauf einlassen. Ich<br />

empfehle, sich einen Reiseleiter zu<br />

buchen oder sich einer Gruppe anzuschließen.<br />

Die Schilder zu lesen,<br />

ist schon abenteuerlich. Auch eine<br />

Flusskreuzfahrt auf dem Jangtse ist<br />

ein tolles Erlebnis.<br />

Ihr schönstes Souvenir?<br />

Ich habe mir auf dem Jademarkt in<br />

Hongkong eine kleine Katze gekauft.<br />

Hier findet man so viel Jade in unterschiedlichen<br />

grünen Farbschattierungen.<br />

Unbedingt besuchen!<br />

<strong>ADAC</strong> Reiseinfos:<br />

bit.ly/2jsjyz2<br />

Video-Tipp:<br />

bit.ly/2jskTFP<br />

Seite<br />

scannen,<br />

mehr<br />

erfahren<br />

FOTOS: BORIS SCHMALENBERGER, GETTY IMAGES (2), ISTOCK<br />

QUELLEN: OECD URBAN POLICY REVIEWS, STATISTA, WIKIPEDIA<br />

85.568<br />

Zeichen<br />

enthält die chinesische<br />

Schrift. Für den alltäglichen<br />

Bedarf reicht die<br />

Kenntnis von 3000 bis<br />

5000 Zeichen.<br />

Beijing<br />

im westlichen Ausland auch Peking<br />

genannt, ist die Hauptstadt Chinas.<br />

Der chinesische Name Beijing<br />

bedeutet nördliche Hauptstadt.<br />

Einwohner<br />

Damit hält China den<br />

Rekord für das<br />

bevölkerungsreichste<br />

Land der Welt.<br />

1,37Milliarden<br />

8850 km<br />

ist die Chinesische Mauer lang. Mit ihrem Bau<br />

wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. begonnen.<br />

SHANGHAI<br />

ist der Spitzenreiter unter den<br />

chinesischen Megastädten.<br />

In der Metropolregion leben<br />

rund 34 Millionen Menschen.<br />

32 2/<strong>2017</strong>


E-Bike Irland Inspiration<br />

Hafen-Idylle<br />

Im Fischerörtchen<br />

Spiddal liegen die<br />

Boote auf dem<br />

Trockenen<br />

Seite<br />

scannen,<br />

mehr<br />

erfahren<br />

Rückenwind<br />

inklusive<br />

Zwei Freunde, zwei E-Bikes und ein langes<br />

Wochenende an der rauen irischen Atlantikküste: eine<br />

sportlich-gemütliche Radtour auf der grünen Insel<br />

TEXT Wolfgang Siesing<br />

Wir stehen auf<br />

Folkmusik und<br />

dunkles Guinness,<br />

mögen<br />

Sport unter<br />

blauem Himmel und lieben unisono<br />

überhaupt ganz Irland. Da ist es nicht<br />

abwegig, dass zwei alte Freunde am<br />

Telefon spontan beschließen, einen<br />

Kurztrip auf die grüne Insel mit einer<br />

entspannten Radtour zu verbinden.<br />

Die Idee: Von der heimlichen Musikhauptstadt<br />

Galway aus soll es auf<br />

den Wild Atlantic Way gehen – zumindest<br />

für ein, zwei Etappen zum<br />

Schnuppern. Denn die magische<br />

Panoramastraße windet sich auf gut<br />

2600 Kilometern an Buchten und<br />

steilen Felsklippen vorbei die gesamte<br />

irische Atlantikküste entlang.<br />

Gesagt, getan: Keine vier Wochen<br />

später läuten wir das verlängerte<br />

Wochenende mit einer<br />

abendlichen Tour durch die reizenden<br />

Gassen von Galway ein. Urige<br />

Pubs und Fish-and-Chips-Läden<br />

gibt es in dem lebhaften Städtchen<br />

an der Westküste gefühlt so viele<br />

wie Schafe und Kühe auf der Insel.<br />

Aus den offenen Türen und Fenstern<br />

der knallbunten Häuser ertönt<br />

On the Road<br />

Radspuren<br />

sind die Ausnahme<br />

auf<br />

dem Wild<br />

Atlantic Way<br />

Live-Musik und Altbekanntes von<br />

Johnny Cash bis U2. Willkommen<br />

in Irland! Wir lassen uns köstliches<br />

Pale Ale aus lokalen Brauereien<br />

schmecken (eine fantastische Auswahl<br />

gibt’s im Tigh Neachtain in der<br />

Cross Street), frischen Erinnerungen<br />

auf und kommen umgehend mit unseren<br />

Tischnachbarn ins Gespräch.<br />

Die Iren sind ein geselliges Völkchen.<br />

Als wir bereits gemeinsam alte Oasis-<br />

Nummern schmettern, erinnern wir<br />

uns an den sportlichen Teil unserer<br />

Reise und verabschieden uns.<br />

Am nächsten Morgen empfängt<br />

uns Derek vom örtlichen Fahrradverleih.<br />

„Klar könnt ihr Rennräder<br />

haben“, sagt er, während wir die Auswahl<br />

in seinem Laden inspizieren.<br />

„Bedenkt aber, dass ihr am Atlantik<br />

unterwegs seid. Da bläst euch schon<br />

mal eine steife Brise ins Gesicht.“<br />

Offenbar erwecken wir nicht gerade<br />

den Anschein, als würden wir unentwegt<br />

für die Tour de France trainieren.<br />

Wenig später radeln wir bei strahlendem<br />

Sonnenschein auf zwei<br />

gemütlichen Holland-E-Bikes über<br />

den Wild Atlantic Way gen Westen,<br />

Etappenziel Indreabhán. Dereks zunächst<br />

belächelte Empfehlung erweist<br />

sich als echter Glücksgriff: Ich schalte<br />

gleich nach dem Start die Elektrounterstützung<br />

hinzu und rolle wie<br />

Party-Stadt Galway<br />

In irgendeinem<br />

Pub gibt’s immer<br />

Live-Musik<br />

von selbst über den glatten Asphalt.<br />

Das Treten wird zum Kinderspiel –<br />

was für eine sensationelle Erfindung!<br />

Saftig grüne Wiesen ziehen vorbei,<br />

auf den Feldern grasen Schafe und<br />

Pferde. Hinter Steinmauern ducken<br />

sich weiße Häuschen, in deren Gärten<br />

hin und wieder sogar Palmen gedeihen,<br />

dem milden Golfstrom sei Dank.<br />

Und linkerhand glitzert fast ununterbrochen<br />

der silberblaue Atlantik in<br />

der Sonne. Kleiner Wermutstropfen<br />

unserer Spontanplanung: Die Strecke<br />

ist eigentlich eine Autoroute und die<br />

Straßen sind recht schmal. Aber die<br />

raue Landschaft, die frische Seeluft<br />

und die schönen Stopps unterwegs<br />

machen das allemal wett. Manche<br />

sind bisweilen herrlich skurril, etwa<br />

der Blackrock Diving Tower, der sich<br />

unverwüstlich gegen die Atlantikwellen<br />

stemmt und uns schon kurz<br />

hinter Galway vom Sattel steigen lässt.<br />

Das archaisch anmutende Betonungetüm<br />

bestätigt jedes Klischee über<br />

den hartgesottenen Iren: Stämmige<br />

Kerle wuchten sich hier den gelben<br />

Sprungturm hinauf, um sich anschließend<br />

mit lautem Gejohle in den eiskalten<br />

Ozean zu stürzen – Badespaß<br />

auf irisch, der eher wie ein keltisches<br />

Ritual anmutet.<br />

Kurz darauf hat uns die Straße<br />

wieder. Wir radeln durch winzige<br />

2/<strong>2017</strong> 35


Inspiration E-Bike Irland<br />

Doloreme stes<br />

Aboritio henes destes<br />

voluptar tissi odit rest<br />

Schlechtwetter im Anmarsch<br />

– Zeit, die Regenjacke rauszuholen<br />

Dörfer, machen in kleinen Cafés<br />

Halt und trinken leckeren Cappuccino.<br />

Und immer wieder biegen wir<br />

von der Route ab, um die unzähligen<br />

Strände entlang der Strecke zu erkunden.<br />

Hier spielt das E-Bike seine<br />

Spaßkarte zu unserer Freude voll<br />

aus. Ist mit herkömmlichen Fahrrädern<br />

im schwergängigen Sand<br />

meist Schieben angesagt, gibt es<br />

dank Elektrosupport kaum ein Hindernis.<br />

Wie kleine Kinder sausen<br />

wir lachend über den Strand. Unter<br />

Zugabe der vollen Akkuleistung beschleunigen<br />

wir wie wild und driften<br />

regelrecht über den Beach. Was für<br />

ein Vergnügen!<br />

Am frühen Nachmittag erreichen<br />

wir schließlich das beschauliche<br />

Fischerörtchen Spiddal mit seiner<br />

schnuckeligen Steinkirche. Wir setzen<br />

uns auf die schweren Ufermauern<br />

am Hafen, ein paar Boote dümpeln<br />

im seichten Wasser oder liegen halb<br />

auf dem Trockenen im Schlick. Irische<br />

Dorfidylle. Der Weg ist das Ziel<br />

an der Westküste der grünen Insel.<br />

Um gegen Abend wieder rechtzeitig<br />

in Galway zu sein, beschließen wir,<br />

die geplante Etappe nach Indreabhán<br />

sausen zu lassen und treten die<br />

Rückfahrt an. Unsere launige Rallyeaktion<br />

am Strand hätten wir wohl<br />

lieber bleiben lassen, denn die Akkus<br />

sind mittlerweile so gut wie leergelutscht.<br />

Den elektrischen Rückenwind<br />

gibt’s jetzt nur noch an Steigungen,<br />

was immerhin zur Folge hat, dass wir<br />

tatsächlich mal mit voller Muskelkraft<br />

in die Pedalen treten müssen.<br />

Trotzdem fühlen wir uns am Abend<br />

erstaunlicherweise kaum erschöpft<br />

Katja Schulz aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Westfalen<br />

über irische Geselligkeit und Dublins Pub-Spots<br />

Die atemberaubende Landschaft mit ihren grünen Bergen,<br />

den langen Sandstränden und imposanten Steilklippen<br />

fasziniert mich an Irland genauso wie die Herzlichkeit und<br />

Gastfreundlichkeit der Menschen. Wer sich Dublin ansieht,<br />

sollte unbedingt das Kulturviertel Temple Bar besuchen.<br />

Hier gibt es unzählige Bars und Pubs mit Live-Musik bis in<br />

die Nacht. Man genießt irisches Bier und kommt mit den<br />

Einheimischen ins Gespräch. Sehr sehenswert ist auch<br />

das Guinness Storehouse, in dem man auf sieben Etagen<br />

alles über das traditionsreiche irische Bier erfährt. Auf dem<br />

Dach der Brauerei befindet sich die Gravity Bar mit tollem<br />

Rundumblick auf Dublin.<br />

<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Irland:<br />

bit.ly/1RZNg9j<br />

Video „Basiswissen E-Bike“:<br />

bit.ly/2k8fO3a<br />

Vorsicht Stufe!<br />

An den Cliffs<br />

of Moher geht<br />

es 200 Meter<br />

senkrecht in<br />

die Tiefe<br />

Experten-Tipp<br />

Seite<br />

scannen,<br />

mehr<br />

erfahren<br />

und sinken mit dem wohligen Gefühl<br />

in die Kissen, sportlich aktiv gewesen<br />

zu sein und dennoch eine relaxte<br />

Radtour unternommen zu haben.<br />

Mit frisch geladenen Stromspeichern,<br />

weicheren Sätteln (danke,<br />

Dunguaire<br />

Castle bei<br />

Sonnenschein<br />

Die steife<br />

Atlantik-Brise<br />

hat die Wolken<br />

im Nullkommanix<br />

weggepustet<br />

Gratis und<br />

exklusiv für<br />

<strong>ADAC</strong><br />

Mitglieder<br />

Das Tour-Set<br />

mit <strong>Urlaub</strong>sführer,<br />

Reisekarten<br />

und Länderinformationen<br />

Weitere Infos<br />

bit.ly/<br />

1LTcMLT<br />

Derek!) und gut erholt nehmen wir<br />

am zweiten Tag unsere südliche<br />

Etappe auf dem Wild Atlantic Way<br />

in Angriff. Bis zu den spektakulären<br />

Cliffs of Moher, den gewaltigen Steilklippen,<br />

die sich südlich von Galway<br />

über 200 Meter hoch senkrecht aus<br />

dem tosenden Atlantik auftürmen,<br />

sind es laut Karte gut 75 Kilometer.<br />

Mit unseren E-Bikes sollten die locker<br />

in fünf Stunden zu schaffen sein.<br />

Die Sehenswürdigkeit erweist sich<br />

aber schnell als unerreichbar, denn<br />

unsere Tour beginnt so gemächlich<br />

wie am Vortag. Überall erwarten<br />

uns kleine Highlights entlang der<br />

Strecke, die hier übrigens deutlich<br />

einsamer durch die hügelige grüne<br />

Landschaft verläuft: Hühnengräber,<br />

lauschige Dörfer, Ruinen von alten<br />

Herrenhäusern und Burgen, die aussehen<br />

wie die Drehorte von „Braveheart“<br />

oder „Highlander“. Die kreischenden<br />

Möwen und das Rauschen<br />

der Atlantikwellen sind wieder der<br />

Soundtrack unserer Radtour. Die<br />

elektrische Trethilfe kommt diesmal<br />

nur zum Einsatz, wenn uns Steigungen<br />

den Spaß am Fahren verderben.<br />

Kurz vor dem malerischen Hafenort<br />

Kinvara rollen wir auf Dunguaire<br />

Castle zu, das direkt an der Straße auf<br />

einer kleinen Anhöhe thront und natürlich<br />

besichtigt werden muss. Das<br />

festungsartige Gemäuer ist keine<br />

Burg, sondern ein typisches Tower<br />

House aus dem 16. Jahrhundert.<br />

Die wehrhaften Turmhäuser prägen<br />

bis heute die irische Landschaft und<br />

boten dem damaligen Landadel<br />

Schutz vor den seinerzeit häufigen<br />

Überfällen und Raubzügen. Heute<br />

wird das alte Wohnhaus für mittelalterliche<br />

Bankette genutzt. Im<br />

düsteren gewölbeartigen Inneren<br />

reihen sich wuchtige Holztische<br />

unter Kronleuchtern.<br />

Wir setzen uns ans Wasser, gönnen<br />

uns eine selbstgemachte Limonade<br />

und treten gegen Mittag den<br />

Rückweg an, um rechtzeitig wieder<br />

in Galway zu sein. Denn eines wollen<br />

wir uns auf unserem irisch-sportlichen<br />

Kurztrip natürlich nicht entgehen<br />

lassen: die Aussicht von den<br />

Cliffs of Moher. Die Tour treten wir<br />

später entspannt mit dem Auto an.<br />

Irland per E-Bike? Wir kommen<br />

wieder, keine Frage!<br />

Winderprobte E-Biker Die <strong>ADAC</strong><br />

<strong>Urlaub</strong>-Reporter und Kumpels<br />

Diddo Ramm und Wolfgang Siesing.<br />

Angebote<br />

Familiär<br />

Connemara Coast, Furbo<br />

Das moderne Familienhotel liegt westlich<br />

von Galway idyllisch am Meer. Es gibt<br />

ein Hallenbad, zum Sportangebot zählen<br />

Surfen, Segeln sowie eine Fahrradvermietung.<br />

ab 66 € / p. P. und Nacht im DZ /<br />

Eigenanreise<br />

Veranstalter: DERTOUR<br />

Komfortabel<br />

Maldron Hotel, Galway<br />

Nahe des Städtchens Oranmore, gut acht<br />

Kilometer vom Zentrum Galways entfernt,<br />

verwöhnt dieses 113-Zimmer-Haus mit<br />

Sauna, Spa, Pool und hauseigenem Pub.<br />

ab 39 € / p. P. und Nacht im DZ /<br />

Eigenanreise<br />

Veranstalter: TUI<br />

Geschmackvoll<br />

Clayton Hotel, Galway<br />

Das behagliche 4-Sterne-Haus ist die<br />

perfekte Basis für den Stadtbesuch.<br />

In acht Minuten gelangen Sie in das<br />

Zentrum von Galway. Es gibt eine Bar,<br />

ein Restaurant, viele Zimmer verfügen<br />

über eine Badewanne.<br />

ab 45 € / p. P. und Nacht im DZ /<br />

Eigenanreise<br />

Veranstalter: Jahn Reisen<br />

Änderungen vorbehalten<br />

Beratung und Buchung in Ihrem<br />

<strong>ADAC</strong> Reisebüro siehe S. 49


Inspiration E-Bike Irland<br />

E-Bike Irland Inspiration<br />

E-Bike Irland – alles Wichtige auf einen Blick<br />

Radtouren, Pubs und Bike-Tipps<br />

<strong>Urlaub</strong><br />

Expertin Katja Schulz vom <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Westfalen<br />

Anreise<br />

Dublin bietet sich als Ausgangs-<br />

Reisezeit<br />

Die ideale Reisezeit liegt zwischen<br />

rung hat auch vor der irischen Küche<br />

nicht Halt gemacht. In größeren Orten<br />

findet man indische neben italieni-<br />

oder per Rad erkunden möchte. Für<br />

den Abend empfiehlt sich auch im<br />

Sommer ein mollig warmer Pullover.<br />

Mit dem E-Bike unterwegs<br />

punkt für Irland-Reisen an. Die irische<br />

Hauptstadt wird regelmäßig<br />

von <strong>Berlin</strong>, München, Frankfurt, Köln<br />

und Hamburg aus angeflogen. Neben<br />

Lufthansa und Aer Lingus verkehrt<br />

Mai und September, den Sonnenschein<br />

hat die Insel im Mai und Juni<br />

gepachtet. Mit Regen muss man am<br />

Atlantik aber jederzeit rechnen. Dank<br />

Golfstrom herrscht das ganze Jahr<br />

schen Lokalen, frische Meeresfrüchte<br />

gibt es an der Küste überall. Größte<br />

Begeisterung kommt beim Speisen in<br />

den Pubs auf: Vom schlichten Sandwich<br />

bis zum kleinen Menü kann man<br />

Geld<br />

Der Euro ist offizielles Zahlungsmittel.<br />

Bankkarten (mit Maestro- oder<br />

Es gibt drei Typen Beim Pedelec unterstützt der Elektromotor (bis 250 Watt) während des Tretens<br />

bis maximal 25 km/h. Wer schneller sein will, muss strampeln. Die Unterstützung lässt sich in<br />

Stufen einstellen. Bei Pedelecs 45 bzw. S-Pedelecs sind Leistung und Tempo höher (500 Watt,<br />

45 km/h). Echte E-Bikes sind Elektromofas, die auch ohne Pedalbewegung fahren.<br />

Ryan Air von Frankfurt-Hahn und<br />

<strong>Berlin</strong> turnusmäßig. Für die Einreise<br />

ist der Personalausweis ausreichend.<br />

Mit dem Auto fährt man von Dublin<br />

in knapp zweieinhalb Stunden an die<br />

Westküste nach Galway.<br />

Wild Atlantic Way<br />

5 km<br />

2<br />

über ein ausgeglichenes Klima.<br />

Essen & Trinken<br />

Irish Stew, der deftige Hammelfleisch-Eintopf,<br />

ist out. Die Globalisie-<br />

1<br />

Irland<br />

Nordirland<br />

Belfast<br />

Dublin<br />

Die Region um<br />

Galway liegt im<br />

Westen Irlands<br />

hier sein Dinner in der Gesellschaft<br />

freundlicher Nachbarn und großartiger<br />

Folkmusik genießen.<br />

Drei Top-Adressen in Galway:<br />

Oscar’s Seafood Bistro<br />

Taufrisch aus dem Atlantik serviert<br />

das erstklassige Fischrestaurant Austern,<br />

Muscheln und Seeteufel.<br />

www.oscarsseafoodbistro.com<br />

Garawan’s<br />

In der Whiskey-Bar im Herzen von<br />

Galway werden auch Tastings angeboten,<br />

die Auswahl ist riesig.<br />

www.garavans.ie<br />

Tigh Neachtain<br />

Irische, britische, walisische Biere und<br />

sogar deutsches Flens – in dem urigen<br />

Pub mit endloser Bierkarte gibt’s<br />

auch Livemusik.<br />

www.tighneachtain.com<br />

Unterkunft<br />

Irland verfügt über eine gute Infrastruktur<br />

an Unterkünften. Vom gemütlichen<br />

B&B bis zur 5-Sterne-Herberge<br />

ist alles buchbar. Während der vielen<br />

regionalen Musikfestivals empfiehlt<br />

es sich in einigen Gegenden, langfristig<br />

zu planen und zu buchen.<br />

Kleidung<br />

Allwetterkleidung (Regenjacke und<br />

-hose) sollte in keiner Reisetasche<br />

fehlen, wenn man die Insel zu Fuß<br />

FOTOS: WOLFGANG SIESING (5), DIDDO RAMM, PRIVAT, CLAYTON HOTEL GALWAY, MALDRON HOTEL, CONNEMARA COAST HOTEL,<br />

<strong>ADAC</strong> E.V., VICTORIA PEDELECS/HERMANN HARTJE KG; KARTE: MAPS4NEWS.COM/© HERE<br />

V-PAY-Symbol) sowie die gängigen<br />

Kreditkarten werden als Zahlungsmittel<br />

meist akzeptiert.<br />

Gesundheit<br />

Die grüne Insel birgt keine besonderen<br />

Gesundheitsrisiken. Wer mit<br />

dem Rad unterwegs ist, sollte neben<br />

der üblichen Reiseapotheke mit Verbandszeug<br />

etc. jedoch auch Desinfektionsmittel<br />

sowie eine Muskelsalbe<br />

einpacken. Der Abschluss einer Auslandsreiseversicherung<br />

ist ratsam.<br />

Radtouren<br />

Organisierte Radtouren inklusive<br />

E-Bike, Ausrüstung, Kartenmaterial,<br />

Hoteltipps etc. bietet Wild Atlantic<br />

Way E-Bike Tours ab Galway an.<br />

Infos: www.wildatlanticway.bike/<br />

tours. Besonders Radfahrer sollten<br />

beachten, dass auf der Insel Linksverkehr<br />

herrscht und sie die stellenweise<br />

engen Straßen mit Autos teilen müssen<br />

– Radfernwege gibt es kaum. Planen<br />

Sie die Etappen nicht zu lang, an<br />

der Westküste gibt es viele gebirgige<br />

Teilstücke, die Kraft kosten. Weitere<br />

Infos: www.westirelandcycling.com<br />

Nicht versäumen<br />

Was kann irischer sein, als sich mit<br />

einem lokalen Craftbeer vor einen der<br />

zahlreichen Pubs zu setzen und dem<br />

Irish Folk der Straßenmusiker zu lauschen.<br />

1 Galway, die größte Stadt<br />

Reichweite prüfen<br />

Vollgas macht Laune, leert aber<br />

den Akku. Auf langen Touren daher<br />

mit niedriger Unterstützung fahren<br />

Achtung Sonne!<br />

Hitze belastet den Akku.<br />

Das E-Bike daher nicht in<br />

der prallen Sonne abstellen<br />

an der Westküste, ist hierfür perfekt<br />

und dazu ein idealer Ausgangspunkt<br />

für ausgedehnte Radtouren. 2 Die<br />

Cliffs of Moher sollten auf jeder Reiseagenda<br />

stehen, ob mit dem E-Bike<br />

oder dem Mietwagen.<br />

Literatur<br />

Pete Mc Carthy: „Mc Carthy’s Bar“<br />

Ein Streifzug über die grüne Insel.<br />

Teilweise derbe, groteske und immer<br />

wieder lautstarke Liebeserklärung an<br />

das Land der rothaarigen Mädchen.<br />

Piper-Verlag, 386 Seiten, 9,99 €.<br />

Clever schalten<br />

Je höher die Trittfrequenz,<br />

desto geringer<br />

der Akku-Verbrauch.<br />

Daher rechtzeitig den<br />

Gang wechseln und an<br />

Steigungen in niedrigere<br />

Gänge schalten<br />

Ken Bruen: „Ein Grabstein für Jack<br />

Taylor“ Privat-Ermittler Jack Taylor<br />

jagd in Galway eine brutale Gang, die<br />

die Stadt von Schwachen und Armen<br />

„reinigen“ möchte. Span-nender Krimi.<br />

In der Übersetzung von Harry Rowohlt<br />

kommt die Sprachgewalt des<br />

Autors zum Tragen. Atrium-Verlag,<br />

288 Seiten, 16 €.<br />

i Information<br />

Luftdruck prüfen<br />

Pralle Reifen haben<br />

einen geringeren<br />

Rollwiderstand, das<br />

Fahren fällt leichter<br />

Reiseinformationen zu Irland und<br />

dem Wild Atlantic Way finden Sie<br />

unter: www.ireland.com<br />

38 2/<strong>2017</strong> 2/<strong>2017</strong> 39


Experten-Tipp Ratgeber<br />

Ratgeber Experten-Tipp<br />

<strong>Urlaub</strong><br />

Fragen & Antworten<br />

Sie haben Fragen? Die Experten der <strong>ADAC</strong> Reisebüros antworten<br />

Was tun, wenn die Airline<br />

meinen Koffer verliert?<br />

Wenden Sie sich sofort an den lokalen<br />

Lost&Found-Schalter oder an die Airline<br />

und füllen Sie die Schadensmeldung aus.<br />

Lassen Sie sich eine Kopie geben! Haben<br />

Sie eine Reisegepäckversicherung abgeschlossen,<br />

melden Sie den Verlust unverzüglich<br />

der Versicherung. Fehlt Ihr Gepäck, dürfen Sie<br />

die für den Aufenthalt benötigten Dinge einkaufen,<br />

also Badehose beim Strandurlaub<br />

etc. Bewahren Sie die Kassenbons gut auf!<br />

Bleibt der Koffer länger als 21 Tage verschwunden,<br />

gilt er als verloren und Sie<br />

haben Anspruch auf maximal ca. 1400 Euro.<br />

Infos bietet die Broschüre „Fluggastrechte“<br />

des Europäischen Verbraucherzentrums:<br />

www.evz.de<br />

Smartphone geklaut<br />

– was jetzt, wie vorbeugen?<br />

Lassen Sie zuerst die SIM-Karte bei Ihrem Mobilfunkanbieter<br />

sperren. Hierfür benötigen Sie meist Handynummer<br />

oder Kundennummer. Anschließend zeigen<br />

Sie den Fall bei der Polizei an. Jedes Mobiltelefon<br />

kann durch seine elektronische<br />

Zulassungsnummer, die IMEI, identifiziert<br />

werden. Nach Eingabe des Tastencodes<br />

Stern-Raute-null-sechs-Raute (*#06#)<br />

erscheint die IMEI auf dem Display Ihres<br />

Handys. Notieren! Die Nummer hilft bei der<br />

Identifikation des gestohlenen Geräts. Auch<br />

Anti-Diebstahl-Apps, die zum Beispiel auf<br />

GPS-Sender zugreifen,<br />

können helfen, das Gerät<br />

wiederzufinden. Wichtig:<br />

Immer die Bildschirmsperre<br />

aktivieren und Daten möglichst<br />

regelmäßig sichern, etwa<br />

über ein Backup.<br />

Was darf ich aus meinem<br />

Hotelzimmer mitnehmen?<br />

Streng genommen gehören selbst Shampoos und Seifen<br />

zur Hotelausstattung, die man nicht einfach als kostenloses<br />

Souvenir mitnehmen darf. Allerdings unterscheiden die<br />

meisten Hotels zwischen solchen Gebrauchsartikeln und<br />

Gegenständen, die zur Ausstattung des Hotels gehören und<br />

immer wieder genutzt werden. Zu Letzteren gehören etwa<br />

Handtücher und Bademäntel. Wer diese einfach einsteckt,<br />

begeht Diebstahl und macht sich strafbar.<br />

Wie reagiert man bei einem<br />

Autounfall im Ausland?<br />

Wie bei einem Blechschaden in Deutschland ist es ratsam,<br />

stets die Polizei zu rufen. Notieren Sie sich das Kennzeichen<br />

des Unfallgegners, den genauen Vorfall und machen Sie<br />

Beweisfotos. Wenn Sie mit<br />

einem Mietwagen unterwegs<br />

sind, kontaktieren<br />

Sie den Verleiher. In<br />

vielen Ländern betreibt<br />

der <strong>ADAC</strong> Notrufstationen<br />

mit deutschsprechenden<br />

Mitarbeitern, die Sie über<br />

folgende Nummer erreichen:<br />

+49 89 22 22 22.<br />

In Ihrer Geschäftsstelle erhalten<br />

Sie zudem den mehrsprachigen<br />

Europäischen<br />

Unfallbericht (3,95 €).<br />

FOTOS: ISTOCK (6), PRIVAT<br />

Wie viel Trinkgeld muss ich<br />

im Ausland geben?<br />

Jedes Land hat hier seine eigenen Sitten. In den USA und<br />

Kanada ist Trinkgeld die Regel, weil die Kellner meist davon<br />

leben. Steht keine Servicegebühr auf der Rechnung, sind<br />

15 bis 20 Prozent der Rechnung üblich, sonst erntet man<br />

mitunter Kommentare, ob man nicht zufrieden gewesen<br />

sei. In Japan hingegen ist Trinkgeld unüblich. Auch in<br />

Skandinavien wird nicht unbedingt ein Aufschlag erwartet.<br />

In Spanien und Portugal gibt man etwa 5 bis 10<br />

Prozent der Rechnung. Auch<br />

Zimmermädchen freuen<br />

sich übrigens pro<br />

Woche über etwa<br />

fünf Euro (in<br />

Italien oder der<br />

Türkei gilt es<br />

als höflich, dieses<br />

Trinkgeld<br />

persönlich zu<br />

überreichen).<br />

Weitere Fragen & Antworten unter:<br />

bit.ly/2iduHQX<br />

Schicken Sie uns Ihre Fragen an:<br />

redaktion@adac-urlaub.net<br />

Worauf muss ich beim <strong>Urlaub</strong><br />

in den Bergen achten?<br />

Seite<br />

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mehr<br />

erfahren<br />

Die meisten Menschen können Höhen bis 1000 Meter gut<br />

vertragen. Wer in höhere Gefilde reist, sollte dies unter<br />

Umständen mit seinem Arzt abstimmen. Bei bestehendem<br />

Bluthochdruck sollte dieser zum Beispiel gut eingestellt<br />

sein. Auch Lungenpatienten kann die dünnere Luft ab 1500<br />

Metern Probleme bereiten. Die akute Bergkrankheit, die<br />

mit Kopfschmerzen und Übelkeit einhergeht und lebensbedrohlich<br />

werden kann, tritt meist erst ab Höhen von 2500<br />

Metern auf. Grundsätzlich gilt, sich langsam an die Höhe zu<br />

gewöhnen und besonders in den ersten Tagen nach Ankunft<br />

größere Anstrengungen zu meiden.<br />

KOLUMNE<br />

Familie on Tour<br />

Mit Kindern fremde Länder zu entdecken, ist<br />

spannend. Doch Reisen in die Tropen können<br />

für die Kleinen zur Belastung werden.<br />

Dr. Lucia Schmidt<br />

ist Ärztin und Redakteurin bei<br />

der „Frankfurter Allgemeinen<br />

Sonntagszeitung“<br />

Moderne Elterngeld-Regelungen machen es möglich:<br />

Immer mehr Mütter und Väter nehmen gleichzeitig<br />

eine Auszeit im Job und nutzen die gemeinsamen<br />

freien Wochen, um die Welt zu entdecken. Beliebt sind dabei<br />

Reiseziele weit weg von der Heimat – etwa tropische Gebiete.<br />

Doch gerade in diesen Regionen sollte man beim Reisen mit<br />

Kindern Regeln beachten. Für die kleinen Körper sind Temperaturunterschiede<br />

und Hitze eine große Belastung. Deshalb<br />

müssen Eltern immer genügend Trinkwasser im Gepäck haben.<br />

Kinder trocknen schneller aus als Erwachsene. Auch ihr<br />

Elektrolythaushalt reagiert sensibler, gerade wenn zur Hitze<br />

noch Durchfall kommt. Aufgrund niedriger hygienischer<br />

Standards und ungewohnten Essens sind Magen-Darm-<br />

Beschwerden in den tropischen Ländern keine Seltenheit. Mit<br />

Blick auf die Ernährung ist es deshalb (fast) am einfachsten,<br />

mit Säuglingen zu reisen, die noch voll gestillt werden.<br />

In den Tropen ist auch die UV-Strahlung besonders stark.<br />

Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor über 30, Kopfbedeckung<br />

und UV-Schutzkleidung sind Pflicht. Ebenso sollte die<br />

Kleidung vor Mücken schützen. Es gibt in diesen Gebieten zahlreiche<br />

Insekten, die mitunter bedrohliche Erkrankungen wie<br />

Malaria oder Dengue-Fieber übertragen. Zur Malaria-Prophylaxe<br />

für Kinder, Impfungen und der passenden Reiseapotheke<br />

fürs <strong>Urlaub</strong>sland beraten Kinderärzte oder Tropeninstitute.<br />

Infektionen aus tropischen Ländern können übrigens auch erst<br />

nach der Rückkehr auftreten, deshalb bei Beschwerden dem<br />

Arzt zu Hause unbedingt von der Reise berichten.<br />

Besonders spannend für Kinder ist die außergewöhnliche<br />

Tiervielfalt der Tropen. Doch Vorsicht, laut Tropeninstituten<br />

ist dort die Tollwutgefahr erhöht.<br />

Kinderärzte raten: Wenn möglich, mit Tropenreisen<br />

warten, bis Kinder das Schulalter erreicht haben. Dann haben<br />

sie nicht nur ein Verständnis für Gefahren und hygienische<br />

Verhaltensweisen, sondern auch für die Schönheit der<br />

fremden Länder.<br />

40 2/<strong>2017</strong> 2/<strong>2017</strong> 41


Wellenreiten Portugal Inspiration<br />

Schöner<br />

brettern<br />

Sonne im Gesicht, Wachs unter den Füßen<br />

und hinter sich die geballte Kraft des Atlantiks:<br />

Wellenreiten ist der perfekte Sport für den<br />

Sommer – und Portugal das schönste Land,<br />

um den Wasserspaß auszuprobieren.<br />

Eine Anfängerin und ein Profi erzählen.<br />

TEXT Inga Wonnemann<br />

Ein Traum für Fisch- und Weinliebhaber,<br />

Hotspot für partyhungrige<br />

Szenegänger oder<br />

Erholung für Naturfreunde: Portugal<br />

lässt das Reiseherz höherschlagen.<br />

Vor allem das der Wassersportler. Ob<br />

Kitesurfen, Bodyboarden oder Wellenreiten<br />

– jede Küste bietet unterschiedlichste<br />

Bedingungen. An einem<br />

Strand lassen sich Anfänger von<br />

kleinen Wellen Richtung Strand tragen,<br />

am nächsten jagen Profis durch<br />

vom Meer geformte Wassertunnel.<br />

Der perfekte Portugal-<strong>Urlaub</strong> startet<br />

in der schönsten Stadt des Landes:<br />

Lissabon. Dort kann man stundenlang<br />

durch die Gassen bummeln,<br />

versteckte Rooftop-Bars entdecken<br />

und köstliche Backwaren naschen<br />

wie das berühmte Pastel de Nata. Danach<br />

braust man mit einem Auto die<br />

Küste hinauf oder hinunter bis in die<br />

Algarve. An den einsamen Buchten<br />

findet sich immer ein freier Stellplatz<br />

für Auto oder Camper, wild campen<br />

ist erlaubt. Morgens dann mit Blick<br />

auf den Ozean aufwachen: unbezahlbar.<br />

In Portugal gibt es zu jeder Jahreszeit<br />

etwas zu erleben: Im Winter<br />

lassen sich vor Nazaré Monsterwellen<br />

beobachten, im Frühling und Herbst<br />

ist Wandern angesagt und im Sommer<br />

Badespaß und Wassersport.<br />

Fester Stand<br />

Damit die<br />

Füße beim<br />

Wellenritt nicht<br />

wegrutschen,<br />

wird das Brett<br />

gewachst<br />

Zusammen mit Surflehrerin<br />

Ines stehe ich vor einem Surfshop<br />

in Peniche, nördlich von<br />

Lissabon. Ich habe einen Anfängerkurs<br />

gebucht, eine Stunde Surfen inklusive<br />

Surfbrett und Neoprenanzug.<br />

Den braucht man im Atlantik, das<br />

Wasser hat nur 17 Grad. Die Portugiesin<br />

sucht ein großes Schaumstoffboard<br />

für mich aus und reicht mir<br />

einen grauen Neoprenanzug. Während<br />

sie routiniert in ihren eigenen<br />

Anzug schlüpft, zwänge ich mich<br />

ungeschickt in das scheinbar viel zu<br />

enge Surf-Outfit. Ich werfe einen fragenden<br />

Blick zur braungebrannten<br />

Surflehrerin, sie lächelt und nickt: „Der<br />

muss eng anliegen, sonst frierst du.“<br />

Drei Tage bin ich jetzt bereits in<br />

Portugal. Zwei Tage Sightseeing in<br />

Porto, dann mit dem Überlandbus<br />

nach Peniche. Eine Woche möchte<br />

Inga Wonnemann, Anfängerin<br />

„Berauscht<br />

von Wellen“<br />

ich in dem gemütlichen Surfer-Städtchen<br />

urlauben, die zweite Woche mit<br />

einem gemieteten VW-Bus Richtung<br />

Süden fahren. Ich liebe es, <strong>Urlaub</strong> mit<br />

Sport zu verbinden. Wandern in Indonesien,<br />

Snowboarden in Kanada<br />

und jetzt eben Surfen in Portugal.<br />

Auf dem Weg zum Strand erzählt<br />

Surflehrerin Ines mir und einer weiteren<br />

Kursteilnehmerin, Katja, dass<br />

wir einen günstigen Tag erwischt<br />

haben. Manchmal sind bis zu acht<br />

Teilnehmer in einem Kurs. Während<br />

wir zum Strand hinuntergehen,<br />

schlägt mein Herz schneller. Die<br />

weiße Brandung sieht ganz schön<br />

wild aus. Ob ich heute schon eine<br />

Welle herunterfahren werde?<br />

Nachdem Ines einige Grund- und<br />

Sicherheitsregeln erklärt hat und wir<br />

uns aufgewärmt haben, geht es los.<br />

Ich befestige mein Brett über eine<br />

Seite<br />

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mehr<br />

erfahren<br />

FOTO: TINY WHALE LODGE / ANDY TROY


Inspiration Wellenreiten Portugal<br />

Art Plastikseil an meinem Knöchel,<br />

nehme es unter den Arm und laufe<br />

Richtung Wasser. Mit einer Mischung<br />

aus Vorfreude und Respekt vor den<br />

Wellen waten Katja und ich Ines<br />

hinterher. Wir gehen nicht ganz raus,<br />

nur so weit, dass wir hüfthoch im<br />

Weißwasser stehen. So bezeichnet<br />

man bereits gebrochene Wellen, die<br />

auf den Strand zurollen. Ines signalisiert<br />

uns, dass wir unsere Bretter<br />

Richtung Strand drehen sollen. Dann<br />

stellt sie sich hinter mich und hält<br />

mein Surfbrett in Position. Bäuchlings<br />

lege ich mich auf den Schaumstoff –<br />

eine ziemlich wackelige Angelegenheit.<br />

Ines wartet eine günstige Welle<br />

ab und schubst mein Brett Richtung<br />

Strand. Wie beim Aufwärmen geübt,<br />

vollziehe ich eine halbe Liegestütze<br />

und will gerade meine Beine unter<br />

den Bauch ziehen, um aufzustehen –<br />

da verliere ich das Gleichgewicht und<br />

platsche der Länge nach ins Wasser.<br />

Schnell tauche ich auf, ziehe mein<br />

Brett an der Leine zurück zu mir und<br />

wate zu Ines. Gar nicht so einfach!<br />

Am Ende der Stunde stehe ich aber<br />

tatsächlich mehrere Sekunden auf<br />

meinem Brett und fahre meine erste<br />

Welle hinab. Ein unbeschreibliches<br />

Gefühl! Völlig ausgepowert, aber<br />

überglücklich beende ich meine<br />

erste Surfstunde – und buche sofort<br />

die nächste.<br />

Adrenalinkick<br />

Profis surfen<br />

Wellen, die<br />

gerade erst<br />

brechen<br />

Als ich meinen Job gekündigt<br />

habe, um zu surfen, war<br />

meine Familie skeptisch.<br />

Heute ist das kein Thema mehr,<br />

sie wissen, wie glücklich ich bin.<br />

Seit 2013 lebe ich in der Algarve, in<br />

einem kleinen Fischerdorf namens<br />

Burgau. Der Wunsch, Surflehrer zu<br />

werden, ist noch in meiner Heimat<br />

England entstanden. Damals war<br />

ich unzufrieden mit meinem Leben.<br />

Nach der Schule bin ich einige Monate<br />

durch Australien gereist und<br />

stand das erste Mal auf einem Surfbrett.<br />

Was für ein Erlebnis! Zurück<br />

in London habe ich das vermisst<br />

– das Meer, die Wellen, das Surferleben.<br />

Noch in England habe ich die<br />

Ausbildung zum Surflehrer gemacht<br />

und bin dann losgezogen.<br />

Bis heute habe ich meine Entscheidung<br />

nicht bereut. Kein Wunder,<br />

Portugal ist das perfekte Land für den<br />

Sport. Frankreich und Spanien sind<br />

FOTO: TINY WHALE LODGE / ANDY TROY<br />

Sam Smith, Surflehrer und Profi<br />

„Aus Stadt<br />

mach Strand“<br />

zwar auch klasse, aber touristischer.<br />

In Portugal findet man noch leere<br />

Strände, die Preise sind relativ günstig<br />

und die Menschen superfreundlich.<br />

Hier zählt weniger dein Status,<br />

sondern dein Charakter. Bist du ein<br />

sympathischer Mensch, dann bist<br />

du ein sympathischer Mensch – egal<br />

ob du Fischer, Busfahrer oder eben<br />

Surflehrer bist.<br />

Wenn man mobil ist, kann man<br />

hier das ganze Jahr über surfen. Im<br />

Sommer ist die Westküste perfekt, je<br />

nach Wind und Seegang findet man<br />

aber auch in der Algarve gute Wellen.<br />

In der Regel ist die Westküste immer<br />

etwas wilder als der Süden.<br />

Vor allem im Winter: Dann laufen<br />

im Fischerort Nazaré Riesenwellen<br />

von bis zu 30 Metern an. Da trauen<br />

sich nur echte Könner ran. Um die<br />

Monsterwellen zu surfen, muss<br />

man unglaublich mutig sein. Mit<br />

Jetskis ziehen sich die Surfer in die<br />

gigantischen Wasserberge rein und<br />

donnern dann mit bis zu 100 Stundenkilometern<br />

Richtung Küste.<br />

Uns normale Surfer zieht es im<br />

Winter eher in den Süden. Die Küste<br />

ist dort geschützter und das Meer<br />

ruhiger. Es ist natürlich etwas kälter<br />

als im Sommer, und nach dem<br />

Surfen muss man sich einen dicken<br />

Pulli überziehen, aber mir macht<br />

das nichts aus. Im Gegenteil: In der<br />

Nebensaison sind nur wenige Surfer<br />

unterwegs, und manchmal hat man<br />

eine Welle ganz für sich allein. Mitunter<br />

kommen auch in der Algarve bis<br />

zu vier Meter hohe Wellen an, die<br />

sind perfekt für Tricks und Sprünge<br />

und machen irre viel Spaß. Wie überall<br />

und zu jeder Jahreszeit darf man das<br />

Meer und besonders den Atlantik aber<br />

nie unterschätzen. Starke Strömungen<br />

und die Tide können für Schwimmer<br />

sehr gefährlich sein. Bevor man ins<br />

Wasser geht, sollten deshalb auch<br />

erfahrene Sportler immer mit Surfern<br />

reden, die sich mit den Bedingungen<br />

vor Ort auskennen. Und man sollte<br />

erst mal eine Weile beobachten, wo die<br />

Wellen brechen und wie die Strömung<br />

verläuft. Anfängern empfehle ich, niemals<br />

allein zu surfen und das Wasser<br />

FOTO: TINY WHALE LODGE / ANDY TROY<br />

Experten-Tipp<br />

Alexandra Hüskes aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in<br />

Frankfurt über Portugals Hauptstadt Lissabon<br />

Wer das bezaubernde Lissabon mit seinen verwinkelten,<br />

bunten Gassen besucht, sollte unbedingt eine Fahrt mit<br />

der historischen Straßenbahn 28 machen, die einmal<br />

quer durch die Stadt rattert. Einen traumhaften Blick über<br />

Lissabon hat man von der Aussichtsplattform auf dem<br />

Amoreiras Shopping Center. Abends streift man durch<br />

die Lokale der Altstadt Bairro Alto oder steuert die Docas<br />

an, die restaurierten Docks östlich der Ponte 25 de Abril<br />

mit tollen Bars, Clubs und Restaurants. Kulinarik-Tipp:<br />

die großartige Markthalle Mercado da Ribeira! Auch ein<br />

Strandausflug ist kein Problem: Mit der Küstenlinie Linha<br />

de Cascais ist man in 30 Minuten im Badeort Estoril.<br />

<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Portugal:<br />

bit.ly/1nyKmey<br />

Video „Surfen in Portugal“:<br />

bit.ly/2ksHKBU<br />

Leere Strände,<br />

eine schöne<br />

Brandung<br />

– die perfekten<br />

Zutaten zum<br />

Wellenreiten<br />

Seite<br />

scannen,<br />

mehr<br />

erfahren<br />

zu verlassen, wenn es dämmert. Mein<br />

Tipp für fortgeschrittene Wellenreiter:<br />

Bucht euch einen Surf-Buddy.<br />

Das ist ein erfahrener Surfer, der einem<br />

die besten Plätze zeigt, mit in die<br />

Wellen kommt und Tipps gibt. Das<br />

hat mir in meinen ersten Wochen<br />

enorm weitergeholfen.<br />

Angebote<br />

In Lissabon<br />

Turim Iberia Hotel<br />

Das komfortable 4-Sterne-Haus bietet<br />

klimatisierte Zimmer und liegt vier Kilometer<br />

vom Zentrum entfernt. Die Anbindung<br />

über Bus und Metro ist erstklassig.<br />

ab 42 € / p. P. und Nacht im DZ inkl.<br />

Frühstück / Eigenanreise<br />

Veranstalter: Olimar<br />

In Porto<br />

Porto Trindade Hotel<br />

Die 52 Zimmer sind geschmackvoll und<br />

modern eingerichtet. Die malerische<br />

Altstadt Ribeira am Duoro-Ufer erreichen<br />

die Hotelgäste zu Fuß in 20 Minuten.<br />

ab 46 € / p. P. und Nacht im DZ inkl.<br />

Frühstück / Eigenanreise<br />

Veranstalter: DERTOUR<br />

In Peniche<br />

Marriott Praia Del Rey Golf<br />

& Beach Resort<br />

Die luxuriöse Ferienanlage im Dorfcharakter<br />

verfügt über Hallenbad und<br />

Fitnessraum und liegt idyllisch direkt am<br />

Strand sowie am hoteleigenen Golfplatz.<br />

ab 43 € / p. P. und Nacht im Apartment<br />

Village / Eigenanreise<br />

Veranstalter: FTI<br />

44 2/<strong>2017</strong><br />

Änderungen vorbehalten<br />

Beratung und Buchung in Ihrem<br />

<strong>ADAC</strong> Reisebüro siehe S. 49


Inspiration Wellenreiten Portugal<br />

Fotorätsel Gewinnspiel<br />

<strong>Urlaub</strong><br />

Wellenreiten – alles Wichtige auf einen Blick<br />

Expertin Alexandra Hüskes vom <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Frankfurt<br />

Anreise<br />

Die Städte Porto, Lissabon und Faro<br />

werden von verschiedenen Airlines<br />

aus Deutschland angeflogen, darunter<br />

etwa Ryanair und Eurowings.<br />

Unterkunft<br />

Wer einen echten Surfurlaub machen<br />

möchte, bucht sich in einem<br />

Surf-Hostel ein. Ob einfaches Mehrbettzimmer<br />

oder luxuriöses Yoga-Retreat:<br />

In den Surf-Unterkünften trifft<br />

man auf Gleichgesinnte, kann sich<br />

austauschen und bei einem After-<br />

Surf-Bier den nächsten Trip planen.<br />

Voraussetzungen<br />

Schwimmen muss man zum Surfen<br />

unbedingt können. Ein Mindest- oder<br />

Höchstalter gibt es nicht, allerdings<br />

sollte man körperlich und geistig<br />

fit sein. Eine gewisse Grundfitness<br />

schadet ebenfalls nicht. Um möglichst<br />

schnell aufs Brett zu kommen,<br />

kann man vor dem <strong>Urlaub</strong> einige<br />

Übungen machen, z. B. Liegestützen.<br />

Ausrüstung<br />

Anfängern reicht für den Surfurlaub<br />

neben Badehose oder Bikini ein ausgeliehenes<br />

Surfbrett und ein Neoprenanzug.<br />

Beides findet man in den<br />

strandnahen Surfshops für etwa um<br />

die 20 bis 30 Euro pro Tag. Ein eigenes<br />

Brett lohnt sich erst, wenn man<br />

einige Wochen unterwegs ist und an<br />

verschiedenen Stränden surfen will.<br />

i Unterricht<br />

An fast jedem Strand in Portugal gibt<br />

es eine Surfschule. Auch Surfshops<br />

bieten Kurse an. Sehen Sie sich den<br />

50 km 1<br />

Portugal liegt im<br />

Westen der Iberischen<br />

Halbinsel<br />

Unterricht vorher an. Gute Schulen<br />

erkennt man daran, dass die Surflehrer<br />

mit den Teilnehmern ins Wasser<br />

gehen und die Gruppen nicht zu<br />

groß sind (acht bis zehn Leute). Drei<br />

Anfängerspots: 1 Praia do Baleal<br />

bei Peniche. Der lange Strand liegt<br />

geschützt in einer Bucht und bietet<br />

zu jeder Jahreszeit Wellen. 2 Praia<br />

do Sol in Ericeira. Der „beach break“<br />

liegt geschützt auf der Südseite, die<br />

Wellen sind meist klein. 3 Carrapateira<br />

in der Algarve hat zwei Strände,<br />

die sich beide für Anfänger eignen.<br />

Sicherheit<br />

– Beachten Sie stets die ausgewiesenen<br />

Surfbereiche und informieren<br />

Sie sich über die Sicherheit, die Vorfahrtsregeln,<br />

lokale Strömungen etc.<br />

– Surfen Sie als Anfänger nie allein<br />

und überschätzen Sie sich nicht.<br />

Drei Meter hohe Wellen können Sie<br />

in Situationen bringen, die Sie nicht<br />

2<br />

3<br />

Gratis und<br />

exklusiv<br />

für <strong>ADAC</strong><br />

Mitglieder<br />

Das Tour-Set<br />

mit <strong>Urlaub</strong>sführer,<br />

Reisekarten<br />

und Länderinformationen<br />

Weitere Infos<br />

bit.ly/<br />

1LTcMLT<br />

mehr kontrollieren können.<br />

– Verlassen Sie bei den ersten Anzeichen<br />

von Müdigkeit das Wasser.<br />

– Kämpfen Sie niemals gegen die<br />

Strömung an. Falls Sie abgetrieben<br />

werden, lassen Sie sich mittreiben.<br />

Machen Sie auf sich aufmerksam.<br />

– Cremen Sie Ihre Haut mit hohem,<br />

wasserfestem UV-Schutz ein.<br />

Nicht verpassen<br />

Unvergesslich bleibt einfach eine<br />

Surfsession im Sonnenuntergang.<br />

Wenn sich der Himmel lila färbt und<br />

das Meer ruhiger wird, gibt es nichts<br />

Schöneres, als die letzten Wellen des<br />

Tages zu reiten. Wer eine Surfpause<br />

braucht, der erkundet die endlosen<br />

Küstenwanderwege, nascht köstliche<br />

Churros, hält in Lissabons Gassen<br />

Ausschau nach dem perfekten<br />

Souvenir oder schlürft in einer der<br />

vielen Strandbars einen leckeren<br />

Cocktail.<br />

FOTOS: SINA METZ (2), PRIVAT, TURIM IBERIA HOTEL, MARRIOTT PRAIA DEL REY GOLF & BEACH RESORT, PORTO TRINDADE HOTEL, <strong>ADAC</strong> E.V.; KARTE: MAPS4NEWS.COM/© HERE<br />

FOTOS: MAURITIUS IMAGES (2), EBIKE STORE<br />

Gewinnspiel<br />

Irgendwo in Deutschland. Aber wo?<br />

Machen Sie mit! In jeder <strong>Ausgabe</strong> von <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong> präsentieren wir einen<br />

markanten Ort aus ungewohnter Perspektive. Wer ihn erkennt, kann gewinnen …<br />

Ein römisches Aquädukt irgendwo in Südfrankreich? Könnte man meinen, doch dieses prächtige<br />

Bauwerk mit seinen 29 Bögen überspannt auf 574 Metern ein Flusstal in Deutschland, gilt als<br />

größte Ziegelsteinbrücke der Welt und als erste statisch berechnete Brücke überhaupt. Zudem<br />

handelt es sich um ein Viadukt, also nicht um eine Wasserleitung (Aquädukt), sondern um<br />

eine Straßen- bzw. Eisenbahnbrücke. Der Bau war zwischen 1846 und 1851 ein wahres<br />

Mammutprojekt. Täglich wurden Zehntausende Ziegel gebrannt, die Planung musste geändert<br />

werden, da sich der Untergrund im Tal als nicht so fest erwies wie angenommen<br />

(die Elbphilharmonie lässt grüßen). 1736 Arbeiter schufteten unter harten Bedingungen an<br />

der 78 Meter hohen Konstruktion, 31 von ihnen kamen dabei ums Leben. Wer das Bau-<br />

werk erleben will, kann heute mit dem Zug über die zweigleisige Bahnstrecke rattern oder<br />

bei spannenden Führungen vor Ort Details und Hintergründe über die Brücke erfahren.<br />

Teilnahmebedingungen: Schicken Sie eine Postkarte an: <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong><br />

Magazin, Stichwort: Gewinnspiel – Heft 2/<strong>2017</strong>, Pastorenstraße 16–18,<br />

20459 Hamburg. Oder mailen Sie an: gewinnspiel@adac-urlaub.net,<br />

Betreff: Gewinnspiel – Heft 2/<strong>2017</strong>. Einsendeschluss ist der 10.04.<strong>2017</strong>.<br />

Bitte geben Sie Ihre Adresse und die Ihres <strong>ADAC</strong> Reisebüros an. Wenn<br />

Sie gewinnen, wird Ihnen der Gewinn dort ausgehändigt.<br />

Auflösung Heft 1/<strong>2017</strong><br />

Gesucht waren: die Feengrotten in Saalfeld, Thüringen<br />

Die Gewinner der zehn <strong>ADAC</strong> Reiseführer plus Provence wurden von uns<br />

inzwischen per Post benachrichtigt.<br />

Neu: Seit dem 28.1. kann man in den Feengrotten täglich Thementouren buchen, u. a.<br />

als Bergmann oder Schatzsucher. Ein tolles Erlebnis auch für Kinder. www.feengrotten.de<br />

Gewinnen Sie<br />

1 von 3 Ribcap Lenny Khaki<br />

Coole Mütze mit Protektor im Wert von 89€!<br />

Mit freundlicher Unterstützung durch<br />

www.ebikestore.de<br />

Teilnehmen kann jede(r) Volljährige. Mitarbeiter der <strong>ADAC</strong> Geschäftsstellen und Reisebüros sowie<br />

verbundener Unternehmen und Agenturen können leider nicht teilnehmen. Der Gewinn wird unter<br />

allen Teilnehmern ausgelost, Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Adressdaten werden<br />

nur für die Durchführung des Gewinnspiels verwendet und ansonsten nicht an Dritte weitergegeben.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung sowie ein Umtausch des Gewinns sind<br />

nicht möglich. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist kostenlos und der Rechtsweg ausgeschlossen.<br />

46 2/<strong>2017</strong><br />

2/<strong>2017</strong> 47


Reisebüro Regional<br />

Vor Ort Reisebüro<br />

Gardasee<br />

Dolce Vita in<br />

Oberitalien<br />

Das milde Klima, eine üppige<br />

mediterrane Vegetation, malerische<br />

Dörfer vor imposanten<br />

Berglandschaften, mit Wein und<br />

Olivenbäumen bewachsene Hügel am<br />

See – das macht den Gardasee zum<br />

Inbegriff des romantischen Italien.<br />

Vier <strong>ADAC</strong> Reise-Expertinnen aus<br />

<strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> (Foto) konnten<br />

auf einer viertägigen Seminarreise<br />

von <strong>ADAC</strong> Reisen dieses klassische<br />

<strong>Urlaub</strong>sziel näher kennenlernen.<br />

Entdeckt haben sie Ferienorte wie<br />

Limone. Die malerische Altstadt, deren<br />

verwinkelte Gässchen mit Blumen<br />

geschmückt sind, liegt direkt am Seeufer<br />

und ist von schroffen Felshängen<br />

umgeben. Von hier aus kann man auch<br />

wunderbar mit dem eigenen Auto<br />

oder einem Mietwagen den Gardasee<br />

erkunden. So lassen sich entlegenere<br />

Ziele wie das Olivenölmuseum in<br />

Cisano oder das Weinmuseum Cantina<br />

Zeni bei Bardolino mit seiner umfangreichen<br />

Ausstellung zum Weinanbau<br />

der Region ansteuern. Ebenso<br />

sollte man sich Sirmione im Süden des<br />

Gardasees nicht entgehen lassen. Die<br />

malerisch auf einer Halbinsel gelegene<br />

Stadt hat neben einer pittoresken und<br />

autofreien Altstadt eine gut erhaltene<br />

Scaligerburg zu bieten sowie die<br />

Grotten des Catull, die Ausgrabungsstätte<br />

einer alten römischen Villa.<br />

Atemberaubend ist die Lage<br />

der knapp 50 Kilometer entfernten<br />

Basilika Madonna della Corona<br />

bei Spiazzi. Die bekannte Wallfahrtskirche<br />

schmiegt sich in schwindelerregender<br />

Höhe an eine senkrecht<br />

abfallende Felswand. Der Blick auf<br />

die Berge, den Gardasee und die<br />

Dörfer auf der anderen Uferseite ist<br />

unvergesslich. Nicht weit entfernt vom<br />

Handgefüllte<br />

Tortellini<br />

Die Pastaspezialität<br />

der<br />

Region nennt<br />

sich „Nodo<br />

d’amore“<br />

(Liebesknoten)<br />

Traum in Blau<br />

Der Ort Limone<br />

am Westufer<br />

des Gardasees<br />

Vor der Arena di Verona (v. l. n. r.): <strong>ADAC</strong> Reise-Expertinnen<br />

B. Gloede und R. Rossnagel (<strong>ADAC</strong> <strong>Berlin</strong>-Wilmersdorf),<br />

J. Hartrodt (<strong>ADAC</strong> Wildau) und U. Meister (<strong>ADAC</strong> Neuruppin)<br />

Gardasee liegt Verona. Die Besichtigung<br />

der Arena di Verona, eines<br />

römischen Amphitheaters, ist beeindruckend.<br />

Im Sommer finden hier unter<br />

freiem Himmel die weltberühmten<br />

Opernfestspiele statt. Wer sich eine<br />

der sehr gefragten Aufführungen<br />

ansehen möchte, sollte sich aber<br />

schon früh um Karten kümmern.<br />

Mit viel Wissen im Gepäck sind<br />

die vier <strong>ADAC</strong> Reise-Expertinnen<br />

zurückgekehrt. Falls Sie Lust auf den<br />

Gardasee bekommen haben, lassen<br />

Sie sich gerne von uns beraten. Die<br />

Adressen unserer Reisebüros finden<br />

Sie auf der nächsten Seite.<br />

FOTOS: ISTOCK (2), LA LIMONAIA, <strong>ADAC</strong> E.V. (2)<br />

Kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gern<br />

Ihre <strong>ADAC</strong> Geschäftsstellen & Reisebüros in <strong>Berlin</strong> und <strong>Brandenburg</strong><br />

<strong>Berlin</strong>-Wilmersdorf<br />

Bundesallee 29–30,<br />

10717 <strong>Berlin</strong>-Wilmersdorf<br />

(0 30) 86 86 23-0<br />

Mo.–Fr. 9–19 Uhr,<br />

Sa. 10–15 Uhr<br />

<strong>Berlin</strong>-Mitte<br />

Alexanderstraße 1,<br />

Karl-Liebknecht-Straße,<br />

10178 <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />

(0 30) 20 39 37 50<br />

Mo.–Fr. 9–19 Uhr,<br />

Sa. 10–15 Uhr<br />

<strong>Brandenburg</strong><br />

Steinstraße/Hauptstraße,<br />

14776 <strong>Brandenburg</strong><br />

(0 33 81) 21 10 00<br />

Mo.–Fr. 9–19 Uhr,<br />

Sa. 9–13 Uhr<br />

In Hanglage mit Panoramablick<br />

und inmitten eines Gartens mit<br />

Olivenbäumen gelegen, ist das<br />

Hotel Limonaia*** in Limone ein ideales<br />

Domizil für einen unbeschwerten<br />

Aufenthalt am Gardasee. Das Hotel<br />

bietet u. a. Hallenbad, Pool mit Liegen,<br />

Fitness- und Wellnessbereiche,<br />

Kinderbecken und Spielplatz. Die<br />

zweckmäßig eingerichteten Zimmer<br />

verfügen über Dusche/WC, Sat.-TV,<br />

Klimaanlage (ca. Juli bis Aug.), Balkon<br />

o. Terrasse. Verpflegung: Halbpension<br />

mit Frühstücks- und Abendbuffet.<br />

Cottbus<br />

Spremberger Straße 5,<br />

03046 Cottbus<br />

(03 55) 48 69 81-0<br />

Mo.–Fr. 9–19 Uhr,<br />

Sa. 9–13 Uhr<br />

Frankfurt (Oder)<br />

Karl-Marx-Straße<br />

(im Oderturm),<br />

15230 Frankfurt (Oder)<br />

(03 35) 3 87 06 71<br />

Mo.–Fr. 9–19 Uhr,<br />

Sa. 10–14 Uhr<br />

Neuruppin<br />

Karl-Marx-Straße 40,<br />

16816 Neuruppin<br />

(0 33 91) 65 56 51<br />

Mo.–Fr. 9–18 Uhr,<br />

Sa. 10–13 Uhr<br />

Per E-Mail erreichen Sie uns unter: urlaub@bbr.adac.de<br />

Unser Reisetipp<br />

Passend für Ihre<br />

Gardasee-Reise<br />

Ab 249 € p. P. im DZ mit HP<br />

für 1 Woche, An-/Abreise<br />

samstags. Bei Buchung über <strong>ADAC</strong><br />

Reisen ist pro Zimmer ein Reiseführer<br />

und eine Österreich-Vignette<br />

enthalten.<br />

Potsdam<br />

Fritz-Zubeil-Straße 95<br />

(a. d. Nuthestraße/<br />

Abf. Wetzlarer Straße),<br />

14482 Potsdam<br />

(03 31) 58 10 71 20<br />

Mo.–Fr. 9–19 Uhr,<br />

Sa. 9–14 Uhr<br />

Wildau<br />

A10 Center/Chausseestraße 1,<br />

15745 Wildau<br />

(0 33 75) 21 81 02-0<br />

Mo.–Fr. 10–19 Uhr,<br />

Sa. 10–16 Uhr<br />

Impressum<br />

Herausgeber der Regionalseiten:<br />

<strong>ADAC</strong> <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> e. V., 10717 <strong>Berlin</strong><br />

<strong>ADAC</strong> Hansa e. V., 20097 Hamburg<br />

<strong>ADAC</strong> Hessen-Thüringen e. V., 60528 Frankfurt<br />

<strong>ADAC</strong> Mittelrhein e. V., 56068 Koblenz<br />

<strong>ADAC</strong> Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V.,<br />

30880 Laatzen<br />

<strong>ADAC</strong> Nordbaden e. V., 76135 Karlsruhe<br />

<strong>ADAC</strong> Nordbayern e. V., 90491 Nürnberg<br />

<strong>ADAC</strong> Nordrhein e. V., 50963 Köln<br />

<strong>ADAC</strong> Ostwestfallen-Lippe e.V., 33609 Bielefeld<br />

<strong>ADAC</strong> Pfalz e. V., 67433 Neustadt/Weinstraße<br />

<strong>ADAC</strong> Saarland e. V., 66117 Saarbrücken<br />

<strong>ADAC</strong> Sachsen e. V., 01307 Dresden<br />

<strong>ADAC</strong> Schleswig-Holstein e. V., 24114 Kiel<br />

<strong>ADAC</strong> Südbaden e. V., 79098 Freiburg<br />

<strong>ADAC</strong> Südbayern e. V., 80339 München<br />

<strong>ADAC</strong> Weser-Ems e. V., 28207 Bremen<br />

<strong>ADAC</strong> Westfalen e. V., 44269 Dortmund<br />

<strong>ADAC</strong> Württemberg e. V., 70190 Stuttgart<br />

Objektleitung:<br />

Michael Buss<br />

Stellvertretende Objektleitung:<br />

Stephan Baltes<br />

Projektmanagement <strong>ADAC</strong>:<br />

Annika Schön<br />

Verlag und Redaktion:<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG<br />

Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />

Verlagsleitung:<br />

Ulli Hartmann<br />

Gültige Anzeigenpreisliste:<br />

Nr. 01 vom 01.01.<strong>2017</strong><br />

Produktionsleitung:<br />

Justus von Wedekind<br />

Anzeigenleitung:<br />

adamsz Marketing GmbH<br />

Doris Giese (verantwortlich)<br />

E-Mail: dgiese@adac-urlaub.net<br />

Tel.: +49 (0 44 21) 77 25 774<br />

Chefredaktion:<br />

Diddo Ramm (verantwortlich)<br />

Redaktionsleitung:<br />

Olaf Heise<br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

Christine Dohler, Volker Marquardt,<br />

Dr. Lucia Schmidt, Wolfgang Siesing,<br />

Inga Wonnemann, Helmut Ziegler<br />

Schlussredaktion:<br />

Dr. Lars Dammann<br />

Art Direktion:<br />

Dennis Bock<br />

Bildredaktion:<br />

Vika Yarmilko<br />

E-Mail:<br />

redaktion@adac-urlaub.net<br />

Internet:<br />

www.adac.de/urlaub<br />

Druck:<br />

Vogel Druck und Medienservice<br />

Leibnizstraße 5, 97204 Höchberg<br />

48 2/<strong>2017</strong> 2/<strong>2017</strong> 49


Vorschau<br />

<strong>Urlaub</strong><br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint<br />

am 27. April <strong>2017</strong><br />

Die Inselwelt der Balearen<br />

Lieber nach Mallorca oder nach Menorca? Nach<br />

Ibiza oder Formentera? Entdecken Sie die schönsten<br />

Ecken der spanischen Mittelmeer-Perlen<br />

Film ab!<br />

Von „Game of Thrones“ über „James Bond“<br />

bis hin zu „Winnetou“: Reisen Sie mit uns zu den<br />

schönsten Film- und Seriendrehorten<br />

Extra<br />

Gewinnspiel<br />

Hotspot Tel Aviv<br />

Lässige Stadtstrände, cooles Nachtleben,<br />

viel sehenswerte Kultur – ein Besuch in Israels<br />

pulsierender Mittelmeer-Metropole<br />

Unterwegs in Europas Süden<br />

Weitere Themen<br />

Mostar<br />

Die traurig-berühmt gewordene Stadt in Bosnien-<br />

Herzegowina schlägt heute eine Brücke zwischen<br />

Okzident und Orient<br />

Hamburg<br />

Moin, Moin von der Waterkant! Was Sie in der<br />

schönen Elbmetropole unbedingt erleben sollten<br />

Schweden<br />

Willkommen im Land von Michel und Pippi Langstrumpf.<br />

Na ja, natürlich hat das skandinavische<br />

Königreich noch viel mehr zu bieten<br />

50 2/<strong>2017</strong><br />

Mit dem Camper durch Kanada<br />

Zwischen Gletscherwelten und endlosen<br />

Wäldern: ein unvergesslicher Roadtrip durch die<br />

atemberaubende Natur von British Columbia<br />

FOTOS: GETTY IMAGES (2), ISTOCK (2)<br />

KROATIEN · KVARNER BUCHT, NOVI VINODOLSKI<br />

Pension Maestral 777<br />

Kleine Pension unter deutsch-kroatischer Führung, Restaurant mit<br />

Terrasse, neu renovierte Zimmer. Ca. 200 m vom Felsstrand mit<br />

Badeplateaus entfernt. 3 Nächte inkl. Frühstück<br />

Pro Person im DZ ab € 75<br />

ITALIEN · GARDASEE, MALCESINE<br />

Hotel Rosa 777<br />

Persönlich geführtes Haus, in der Bucht von Val del Sogno, direkt am<br />

Kiesstrand mit Badesteg gelegen. Restaurant, Garten mit Swimmingpool.<br />

Ca. 3 km ins historische Zentrum. 3 Nächte inkl. Halbpension<br />

Pro Person im DZ ab € 114<br />

Bei Buchung inklusive<br />

q <strong>ADAC</strong> Plus-Mitgliedschaft erhalten<br />

q Kostenfreier PKW-<strong>Urlaub</strong>s-Check<br />

q Umfangreiches Info- und Kartenmaterial<br />

q MY IKONA Fotobuch-Gutschein<br />

Weitere Informationen und Buchung in Ihrem <strong>ADAC</strong> Reisebüro<br />

ITALIEN · ABRUZZEN, GIULIANOVA LIDO<br />

SeaPark Resort & Spa 7777<br />

Geschmackvolles, modernes und familienfreundliches <strong>Urlaub</strong>sresort<br />

mit deutschsprechendem Personal, Restaurant mit Terrasse, 2 Pools.<br />

Ca. 100 m vom Privatstrand entfernt. 4 Nächte inkl. Halbpension<br />

Pro Person im DZ ab € 156<br />

KROATIEN · ISTRIEN, RABAC<br />

Valamar Girandella Resort – Family Hotel 77778<br />

2016/17 neu erbautes Resort, bestehend aus einem Familien- und<br />

einem Adults only-Bereich, direkt am Sand-/Kiesstrand, verschiedene<br />

Pools. Top ausgestattete Zimmer. 3 Nächte inkl. Halbpension<br />

Pro Person im DZ ab € 219<br />

Mit Sicherheit<br />

mehr vom <strong>Urlaub</strong><br />

<strong>ADAC</strong> Reisen, Veranstalter: DER Touristik Frankfurt GmbH & Co. KG, 60424 Frankfurt · AN-1666-17


Eine Karte. All inclusive!<br />

Die <strong>ADAC</strong> Kreditkarte GOLD.<br />

Entspannt: Wertvolle Reise-Rücktrittskosten-Versicherung inklusive!<br />

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überall beim <strong>ADAC</strong>, telefonisch unter (0 89) 76 76 17 05<br />

oder auf www.adac.de/urlaubskarte<br />

<strong>ADAC</strong> Finanzdienste GmbH

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