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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Kalw kann ik bääter anhollen as verkoopen. Dat was ‘t Anhollen<br />

nich wäärd (wertlos, z.B. Tier, Mensch). Well binnen twee Jaor<br />

Beene verspöört, is’t Anhollen wäärd (vom Laufenlernen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>;<br />

wer sich in zwei Jahren einarbeitet, soll auf dem Hof bleiben). 6.<br />

durchhalten, aushalten; wie<strong>der</strong>holt nachfragen. * Anhollen dööt<br />

(is) kriegen (Hartnäckig weitermachen führt zum Erfolg, z.B. beim<br />

Freien). → Schlagg m.<br />

Anhöller m. wer hartnäckig sein Ziel verfolgt (z.B. immer wie<strong>der</strong><br />

bettelt). * Ne Anhöller winnt (Wer insistiert, kommt zum Ziel).<br />

Anholt, Antholt m. Halt, Stütze; Anschluß (z.B. Bekanntschaft,<br />

Freundschaft). Wenn du in de Frömde gehs, moss sehn, dat du Anholt<br />

häs. → Hollfaste<br />

Anholt ON Anholt, Ortsteil von Isselburg. Anholts(k)en Wind. Dat<br />

merkt ou maor, wenn van Anholt den Wind neet so wäien dää, dann<br />

können in Weert de Möllekes nich loopen (Ortsneckerei aus Bo).<br />

anhöltig, anhöltlik, anthöltlik anhänglich, zugetan, befreundet.<br />

Den Hund is noch wall anhöltig. Dat bünt anhöltige Löö (z.B. gute<br />

Nachbarn).<br />

anhöö(de)n hüten; hegen, pflegen, nähren. de Kohne anhööden. De<br />

Blaagen deen dat Paoskeföör anhöön, dat dat so lück an’t Braanen<br />

bleew (nährten das Osterfeuer, das oft noch eine Woche<br />

nachglühte).<br />

anhöögen → anhöchten<br />

Anhöögensploog m. Häufelpflug, Kartoffelpflug. → Anbouploog<br />

anhööpen anhäufen. Nix wat sik so anhpt as Schulden un schmeerige<br />

Wöschke.<br />

anhouen anhauen, -kerben. den Boom anhouen. en Hach anhouen (eine<br />

Fallkerbe hauen, an <strong>der</strong> Fallseite ankerben, beim Fällen bis etwa<br />

1950 mit <strong>der</strong> Axt u. danach mit <strong>der</strong> Motorsäge üblich). → Fallkerb<br />

anhüürn anmieten. ‘n Maiken anhüürn (eine Dienstmagd einstellen).<br />

→ meeden<br />

Anies m. (Aniesken) Anis; Anisschnaps. Aniesken met Ssucker (für<br />

die Frauen nach dem Kaffeetrinken, bei einem Besuch). → Fenkel.<br />

Zs.: Puup-<br />

Aniesbeschüüte f. Anisgebäck (zweifach gebacken)<br />

Aniesdroppen m., -dröppken mit Anis aufgesetzter Schnaps (gut für<br />

die Verdauung). → Puup-aniesken<br />

Anieskeese m., -keesken (Wes, Ge, Rae) aus Dickmilch mit Anis<br />

bereiteter Käse<br />

Anieskooke(n), -kook m. Aniskuchen (Neujahrskuchen mit Anis<br />

gewürzt). → Ieser-, Nij-jaorskooken<br />

Anieskööksken Anisplätzchen<br />

Anies-schnäpsken Anisschnaps<br />

Anies-ssucker m. Zucker mit Anieswürze<br />

anjaagen antreiben, treiben. dat Veh anjaagen<br />

anjucken ein Joch anspannen<br />

ankaorn herankarren (mit <strong>der</strong> Sturzkarre heranbringen). →<br />

herankaorn<br />

Anke- auch: Anneken-<br />

Anke(bess)moo(de)r f. (Wes, Ot, St, Ge, Bor, Rh) Urgroßmutter. Mi<br />

däch all vull te vull, sägg Ankebessmoo<strong>der</strong> (habe zuviel Erfahrung,<br />

bin sehr alt). Ankebessmoo<strong>der</strong>s Tied. → Tuutkenmoo<strong>der</strong><br />

Anke(bess)vaa<strong>der</strong> m. (Wes, Ot, St, Ge, Bor, Rh) Urgroßvater. →<br />

Tuutkenvaa<strong>der</strong><br />

Ankemoo<strong>der</strong> → Ankebessmoo<strong>der</strong>

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