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Rindaktuell 02/2012 - LKV Mecklenburg-Vorpommern eV

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Zuchtwertschätzung<br />

August <strong>2012</strong><br />

Nachzuchtberichte<br />

Kreistierschauen<br />

<strong>2012</strong><br />

Toto und Stürmer<br />

<strong>02</strong> l <strong>2012</strong><br />

Fachmagazin des Rinderzuchtverbandes und des<br />

Landeskontrollverbandes <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>


www.steffendruck.de · Foto: KeLeKi<br />

10.490734<br />

Mascol I Laudan I Convincer<br />

DER ETWAS ANDERE MASCOL<br />

Rinderzucht <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> GmbH<br />

Am Bullenberg 1 · 17348 Woldegk · Tel. 03963 2559-0 · Fax 03963 2559-26<br />

www.rinderzucht-mv.de


<strong>LKV</strong><br />

Sehr geehrte Leser, liebe Rinderzüchter!<br />

Die Diskussion über den Wert der Nahrungsmittel<br />

bestimmte in diesem Sommer<br />

die Nachrichten. Ausgelöst durch schlechte<br />

Ernten in den USA und Indien, aufgrund<br />

der extremen Trocken heit, steigen weltweit<br />

die Preise für pflanzliche Rohstoffe. Auch<br />

hierzulande steigen die Erzeugerpreise für<br />

Getreide und Raps auf ein Rekord niveau,<br />

was natür lich einerseits positiv für die Ertragslage<br />

der Landwirte ist, aber auch die<br />

Futter mittelpreise stark steigen lässt. Leider<br />

hat der Milchpreis seit einigen Monaten wieder eine gegenläufige<br />

Tendenz, so dass die Kosten explosion bei Futtermitteln und<br />

Energie viele Milcherzeuger vor große Probleme stellt. Der tatsächliche<br />

Erlös aus der Milch ist auf einem absoluten Tiefpunkt angekommen.<br />

Die RMV wird dieser Situation Rechnung tragen und die<br />

Betriebe mit verschiedenen Maßnahmen unterstützen.<br />

Für die MeLa <strong>2012</strong> gibt es also viel Diskussionsstoff. Diese Messe<br />

eröffnet wie jedes Jahr das neue Zuchtjahr und wird von den<br />

Rinderzüchtern als Schaufenster und Informationsbörse genutzt.<br />

Der neue Bullenkatalog, der auf der MeLa Premiere hat, bietet ein<br />

breites Spektrum der nationalen und internationalen TOP-Bullen.<br />

Dabei haben die genomisch geprüften Jungbullen immer größere<br />

Bedeutung. Um das RMV-Bullenangebot auf qualitativ höchstem<br />

Niveau zu halten, haben wir in der NOG die Kräfte gebündelt und<br />

koordinieren das Zuchtprogramm noch enger als bisher. Durch die<br />

gemeinsame Selektion der weltweit besten Genetik und einen intensiven<br />

Austausch von Sperma der Spitzenbullen, haben wir für<br />

unsere Mitglieder und Kunden auch in Zukunft TOP-Genetik zu<br />

fairen Preisen.<br />

Die RMV wird ihr Engagement in der Rindervermarktung weiter<br />

ausbauen und diesen Service für die Rinderhalter verbessern. Für<br />

den Herbst gibt es auch erste Anzeichen, dass der Zuchtviehmarkt<br />

wieder an Fahrt gewinnt. Die Handelseinschränkungen wegen dem<br />

Schmallenberg-Virus konnten mit einigen wichtigen Exportmärkten<br />

aufgehoben werden.<br />

Insgesamt durchwachsene Aussichten, die für die Rinderzüchter und<br />

für uns als Ihre Serviceunternehmen für Zucht, Besamung, Vermarktung<br />

und Leistungsprüfung besondere Herausforderungen bedeuten.<br />

Herzliche Grüße im Namen aller Mitarbeiter<br />

Heiko Güldenpfennig<br />

VERBANDSLEBEN 2<br />

100.000 Liter-Kühe 7<br />

RMV-Sommerfest <strong>2012</strong> 10<br />

AKTUELLE LEISTUNGEN 14<br />

RMV - <strong>LKV</strong> AKTUELL 18<br />

Tag des offenen Hofes 18<br />

<strong>LKV</strong> AKTUELL 20<br />

Historische Persönlichkeiten –<br />

Carl Bolle<br />

20<br />

Bundesmelkwettbewerb 22<br />

MLP-Zwischenbericht – Teil 3 30<br />

Deutscher Landesverband für<br />

Leistungs- und Qualitätsprüfung e. V.<br />

32<br />

ZUCHT SPEZIAL 34<br />

Kalbezuchtwerte 34<br />

NOG-Zuchtprogramm 36<br />

BESAMUNG 37<br />

Zuchtwertschätzung national und<br />

international August <strong>2012</strong><br />

39<br />

Nachzuchtberichte 45<br />

VERMARKTUNG MILCHRIND 46<br />

Marktbarometer 46<br />

VERMARKTUNG FLEISCHRIND 48<br />

Fleischrinderexporte ins Ausland 48<br />

FLEISCHRIND ZUCHT 49<br />

4. Deutsches Färsenchampionat 49<br />

3. Welsh Black-Weltkonferenz 52<br />

Neue Besamungsbullen 53<br />

BETRIEBE VORGESTELLT 54<br />

Landwirtschaft Malchin<br />

B. u. M. Meyer GmbH & Co. KG<br />

54<br />

MANAGEMENT 57<br />

15. RMV-Managementseminar 57<br />

Neues aus der Wissenschaft 60<br />

KREISVEREINE 62<br />

JUNGZÜCHTER 72<br />

ÜBERREGIONALES 79<br />

Titel:<br />

„TOTO UND STÜRMER"<br />

Zwei neue Fleischrindbullen aus dem RMV-Angebot<br />

Impressum<br />

IMPRESSUM<br />

18. Jahrgang<br />

September <strong>2012</strong><br />

erscheint vierteljährlich<br />

Rind aktuell<br />

Fachmagazin<br />

· des Rin der zucht verban<br />

des Meck len burg-<br />

Vor pom mern e.G.<br />

(RZMV)<br />

· der Rinderzucht<br />

Meck len burg-Vor pommern<br />

GmbH (RMV)<br />

· des Landeskontrollverband<br />

für Leistungs-<br />

und Qua li täts prü fung<br />

Meck len burg-<strong>Vorpommern</strong><br />

e.V. (<strong>LKV</strong>)<br />

Herausgeber:<br />

Rinderzucht Meck lenburg-Vor<br />

pom mern GmbH<br />

Am Bullenberg 1<br />

17348 Woldegk<br />

Tel.: 03963 2559-0<br />

Fax: 03963 2559-26<br />

Lan des kon troll ver band<br />

für Leistungs- und<br />

Qua li täts prü fung<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<br />

Vor pom mern e.V.<br />

Speicherstraße 11<br />

18273 Güstrow<br />

Tel.: 03843 751-0<br />

Fax: 03843 751-111<br />

Redaktion:<br />

Dr. Sabine Krüger<br />

-Schrift lei tung (RMV)<br />

Dr. Silke Heinz<br />

-Schrift lei tung (<strong>LKV</strong>)<br />

Johanna Nunnemann<br />

Dr. Erika Hildebrandt<br />

Dr. Sabine Schmidt<br />

Andrea Richter-Schmidt<br />

Druck und Ge stal tung:<br />

Steffen GmbH<br />

Friedland /Meckl.<br />

Fotos:<br />

Arkink, Beenenga,<br />

Buchholz, De Bruin,<br />

Easterbrock, Fisher,<br />

Fletcher, Geverink, Habbe,<br />

Heath, Heuwieser,<br />

Hoedemaker, Hopman,<br />

Jaeckel, Jones, KeLeKi,<br />

Koch, Koepke, Kohl, <strong>LKV</strong>,<br />

Losand, Nolli, Metcalfe,<br />

Müller, Murphy, Palo,<br />

pab, Rehfeldt, Rensing,<br />

Rinas, RMV, Robinson,<br />

Rossen, RSH, privat,<br />

Schrom, Schröder,<br />

Schuhmann, Schulze,<br />

Soldi, Steel, Thoma,<br />

Thomsen, Topf, Wieting<br />

u. a.<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 1


W i r g rat u l i er en<br />

Die Mit ar bei ter der Rin der zucht <strong>Mecklenburg</strong>-Vor pom mern und des Lan des kon trollverbandes gra tu lie ren zum<br />

Ge burts tag und wün schen den Ju bi la ren mit ihren Fa mi li en al les er denk lich Gute, Freu de in der Ge mein samkeit<br />

und vor al lem immer beste Ge sund heit!<br />

80. GE BURTS TAG<br />

Heinz Mönch<br />

geb. 15.05.1932<br />

Als Bauernsohn,<br />

qualifizierte sich<br />

Heinz Mönch zunächst<br />

in der<br />

praktischen Landwirtschaft<br />

und in<br />

der Abendfachschule zum staatlich<br />

geprüften Landwirt, später<br />

zum Diplom -Agrarökonom. Ab<br />

1963 baute er in Goldenstädt einen<br />

leistungsstarken Jungrinderaufzuchtbetrieb<br />

auf. 1992 gehörte<br />

er zu den Gründungsmitgliedern<br />

der Abteilung Fleischrind des<br />

RZMV e.G. Er begründete neben<br />

der Milchrindzucht zwei leistungsstarke<br />

Herdbuchzuchten für Angus<br />

und Limousin und brachte bis zu<br />

seinem Ausscheiden seine beruflichen<br />

Erfahrungen aktiv im Zuchtbeirat<br />

Fleisch rind ein.<br />

Andreas<br />

Brodersen<br />

geb. 16.06.1932<br />

Herzliche Glückwünscheüberbrachte<br />

dem Jubilar<br />

der Vorsitzende<br />

des Kontrollvereins<br />

Rügen, Dr. Manfred Köhler.<br />

Seit mehr als 50 Jahren führt Herr<br />

Brodersen die MLP durch und ist<br />

damit der älteste und dienstälteste<br />

aktive Leistungsprüfer (LP) <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>s.<br />

Nach Lehrausbildung<br />

und Fachschulbesuch<br />

in Bergen begann er 1954 als LP<br />

bei der Zentralstelle für Tierzucht,<br />

die MLP in den bäuerlichen Betrieben<br />

des Bereiches Neuenkirchen,<br />

Rappin und Patzig bei ca. 400 Kühen<br />

durchzuführen. 1955 – 1959<br />

ging er in seinen elterlichen Betrieb<br />

zurück, um sich dann ab<br />

1960 wieder voll der MLP zu widmen.<br />

Als einer von zwei staatlichen<br />

Leistungsprüfern auf Rügen<br />

war Andreas Brodersen 20 Jahre<br />

lang verantwortlich für die Durchführung<br />

der MLP in Herdbuchbetrieben<br />

sowie für die Anleitung und<br />

Kontrolle von ca. 20 betrieblichen<br />

Leistungsprüfern auf Wittow, Jasmund<br />

und Westrügen. Von 1981<br />

bis 1990 war er in der LPG Rappin<br />

als Zootechniker und betrieblicher<br />

LP tätig. Von 1991 bis heute führt<br />

Herr Brodersen im Betrieb seines<br />

Sohnes Christian die MLP durch.<br />

Er wird von allen Kollegen als gewissenhaft,<br />

lustig und ehrlich geschätzt.<br />

Wir wünschen Andreas<br />

Brodersen weiterhin viel Freude<br />

bei der Arbeit und vor allem Gesundheit<br />

und Wohlergehen.<br />

75. GE BURTS TAG<br />

Harald Richter<br />

geb. 26.08.1937<br />

Nach dem Landwirtschaftsstudium<br />

in Leipzig<br />

kam der geborene<br />

Dresdner 1961<br />

nach <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>.<br />

Als Direktor des<br />

Volkseigenen Gutes (Z) Ferdinandshof<br />

war er von 1980 an maßgeblich<br />

an der Entwicklung des Territoriums<br />

beteiligt. Unter seiner Leitung<br />

entwickelten sich die Fleischrinderzucht,<br />

die Schweinezucht<br />

und die Färsenaufzucht zu Schwerpunkten<br />

des Betriebes. Nach der<br />

Wende stellte Harald Richter seine<br />

langjährigen Erfahrungen erneut<br />

in den Dienst der Tierzucht.<br />

Seit der 1990 erfolgten Gründung<br />

des Fleischrind zuchtverbandes Berlin,<br />

Brandenburg, <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

e.V. arbeitete er im Vorstand<br />

und leitete von 1992 an bis<br />

zu seinem Eintritt in den Ruhestand<br />

Ende 1997 als Geschäftsführer die<br />

Geschicke des Verbandes.<br />

Ernst-August<br />

Schulz<br />

geb. 17.07.1937<br />

Nach seinem<br />

Schul abschluss<br />

begann Ernst-August<br />

Schulz 1952<br />

eine landwirtschaftliche<br />

Ausbildung im Kreis<br />

Gifhorn auf dem elterlichen Landwirtschaftsbetrieb.<br />

Daran schloss<br />

sich eine 2-jährige Ausbildung an<br />

der Landbauschule Ebstorf an. Danach<br />

war Herr Schulz als Verwalter<br />

auf verschiedenen landwirtschaftlichen<br />

Betrieben tätig. Von 1963 bis<br />

1997 bewirtschaftete er einen eigenen<br />

Betrieb mit 60 Milchkühen,<br />

2.500 Legehennen plus Eierdirektvermarktung<br />

sowie einem Lohnunternehmen.<br />

Im März 1997 erfolgte<br />

der Umzug nach Lübz. Hier übernahm<br />

er einen Milchviehstall mit<br />

150 Kühen in Anbindehaltung. Heute<br />

bewirtschaftet Herr Schulz gemeinsam<br />

mit seinem Sohn Christof<br />

110 Milchkühe plus Nachzucht<br />

sowie 400 ha landwirtschaftliche<br />

Nutzfläche. Ernst-August Schulz<br />

ist mit Sicherheit der älteste aktive<br />

Milchbauer im Kontrollverein<br />

Parchim. Wir wünschen dem Jubilar<br />

viel Gesundheit für sich und<br />

seiner Familie.<br />

2 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


Tierzuchtleiter<br />

Peter Glasenapp<br />

geb. 05.07.1937<br />

Sein Name ist untrennbar<br />

mit dem<br />

VEG Groß Grabow<br />

und – nach Angliederung<br />

– mit dem<br />

VEG (Z) Tierzucht Laage verbunden.<br />

Es ist Peter Glasenapps Verdienst,<br />

dass die Groß Grabower Stammkuhherde<br />

immer zu den Spitzenherden<br />

im Schweriner Zuchtgebiet<br />

gehörte und die Zucht des<br />

schwarzköpfigen Fleischschafes<br />

einschließlich Bockaufzucht mit Eigenleistungsprüfung<br />

mit großer Intensität<br />

auf hohem Niveau praktiziert<br />

wurde. Mit der Wende wurde<br />

das Gut Groß Grabow privatisiert<br />

und Peter Glasenapp hat maßgeblichen<br />

Anteil an der Neueinrichtung<br />

des Betriebes seines Sohnes<br />

der GbR Glasenapp/Purwin. Auch<br />

beim Aufbau des Rinderzuchtverbandes<br />

und des Schafzuchtverbandes<br />

hat er sich als Vorstandsmitglied<br />

mit seinem fachlichen Können<br />

eingebracht.<br />

70. GE BURTS TAG<br />

Tierzuchtleiter<br />

Wolfgang Reich<br />

geb. 10.09.1942<br />

Am 10. September<br />

<strong>2012</strong> beging<br />

Wolfgang Reich,<br />

unser langjähriger<br />

Zuchtinspektor<br />

und Klassifizierer, seinen 70. Geburtstag.<br />

Die berufliche Tätigkeit<br />

begann er 1964 nach dem Fachschulstudium<br />

beim VEB Tierzucht<br />

Rostock und arbeitete hier bis 1990<br />

als Instrukteur für Rinderzucht.<br />

Das berufliche Engagement und<br />

die Zuchtpassion waren die Gründe<br />

dafür, dass er sich von 1972 -<br />

1977 im Fernstudium zum Diplom-<br />

Agraringenieur qualifizierte. Seine<br />

züchterischen Berufserfahrungen<br />

brachte er seit 1991 als Zuchtinspektor<br />

und Klassifizierer in den<br />

Rinderzuchtverband <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong> e.G. ein.<br />

Wolfgang Reich besaß bei den Rinderzüchtern<br />

und seinen Kollegen,<br />

dank seiner züchterischen Fachkenntnisse,<br />

ein hohes Ansehen<br />

und Vertrauen.<br />

60. GE BURTS TAG<br />

Rainer Tietböhl<br />

geb. 13.04.1952<br />

Am 13. April <strong>2012</strong><br />

feierte der Präsident<br />

des Bauernverbandes<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpom<br />

Fotograf: Ove Arscholl<br />

mern Rainer Tietböhl<br />

seinen 60.<br />

Geburtstag. Seit März 2006 steht<br />

er an der Spitze unseres Bauernverbandes<br />

und vertritt die Interessen<br />

des Berufsstandes. Geboren in Unnode,<br />

Kreis Demmin, blieb er nach<br />

der schulischen Ausbildung und<br />

dem Studium mit dem Abschluss<br />

als Agraringenieur seiner Heimat<br />

treu. Ab 1973 war er als Bereichsleiter<br />

in der LPG Tierproduktion Demmin<br />

tätig. 1989 wurde er zum Vorsitzenden<br />

der LPG (T) Demmin gewählt<br />

und verfolgte nach der politischen<br />

Wende zielstrebig die Privatisierung<br />

der neu entstandenen<br />

Landbau Demmin AG. 1994 gründete<br />

er die Volksdorfer Milchhof Tietböhl<br />

KG. Der Volksdorfer Milchhof<br />

ist seit seiner Gründung Mitglied im<br />

Rinderzuchtverband M-V e. G. und<br />

arbeitet engagiert im ProFit-Testprogramm<br />

der RMV mit.<br />

Durch seine Tätigkeit als Präsident<br />

des Bauernverbandes ist Rainer Tietböhl<br />

aktiv in verschiedenen Fachausschüssen<br />

des Deutschen Bauernverbandes.<br />

Seit November 2006 ist er<br />

Vorsitzender der Fachausschüsse<br />

„Agrarrecht“ und „Nachwachsende<br />

Rohstoffe“. Die Rinderzüchter<br />

Meck lenburg-<strong>Vorpommern</strong>s wünschen<br />

Rainer Tietböhl weiterhin viel<br />

Erfolg bei der Bewirtschaftung seines<br />

Betriebes und vor allem bei seiner<br />

Tätigkeit als Bauernpräsident.<br />

Christian Behn<br />

geb. 09.05.1952<br />

Seine berufliche<br />

Laufbahn in der<br />

Tierproduktion<br />

begann Christian<br />

Behn 1969 mit einerBerufsausbildung<br />

mit Abitur in Jürgenstorf. Danach<br />

folgte ein Studium in Rostock,<br />

das er als Diplom-Agraringenieur<br />

abschloss. Nach dem<br />

Studium arbeitete Herr Behn 3<br />

Jahre in der LPG Zarnekow und<br />

von 1981 bis 1991 als Produktionsleiter<br />

in der LPG Faulenrost.<br />

Im März 1991 gründete er zusammen<br />

mit seinem Bruder Hans<br />

Behn eine GbR in Hungerstorf, die<br />

heute ein moderner Betrieb mit<br />

230 Milchkühen ist. Herr Behn<br />

war und ist von Anfang an ein engagiertes<br />

Mitglied im <strong>LKV</strong>. Seit<br />

der Gründung der Kontrollvereine<br />

war er Vorsitzender des KV<br />

Malchin und seit 20<strong>02</strong>, nach Zusammenschluss<br />

von 3 Kreisvereinen,<br />

Vorsitzender des KV Demmin.<br />

In dieser Funktion wurde er<br />

auch 1991 in den Vorstand sowie<br />

2001 in den geschäftsführenden<br />

Vorstand des Landeskontrollverbandes<br />

gewählt. Als erster Stellvertreter<br />

des Vorstandsvorsitzenden<br />

setzt sich Herr Behn dort für<br />

die Interessen der Mitglieder und<br />

die dynamische Weiterentwicklung<br />

des Landeskontrollverbandes und<br />

seiner Tochter, der MQD Qualitätsprüfungs-<br />

und Dienstleistungsgesellschaft,<br />

ein. Seit 2011 ist Herr<br />

Behn im Vorstand der Rinderzuchtverband<br />

M-V e. G., wo er sich für<br />

einen Ausbau der Zusammenarbeit<br />

von Landeskontrollverband<br />

und Rinderzuchtverband einsetzt.<br />

Für die vielen Jahre vertrauensvoller<br />

Zusammenarbeit und Einsatzbereitschaft<br />

möchten sich<br />

der <strong>LKV</strong> und der RZMV bei Christian<br />

Behn ganz herzlich bedanken<br />

und wünschen ihm für die Zukunft<br />

noch viele Ideen, Erfolg und<br />

beste Gesundheit!<br />

Verbandsleben � RMV <strong>LKV</strong><br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 3


Rainer Tschirner<br />

geb. 16.07.1952<br />

Rainer Tschirner<br />

feierte im Kreise<br />

seiner Familie,<br />

Freunden und Kollegen<br />

seinen 60.<br />

Geburtstag. Herr<br />

Tschirner wuchs auf dem elterlichen<br />

Hof in Katelbogen auf und studierte<br />

nach Abitur und Wehrdienst Landwirtschaft<br />

in Rostock. Sein Studium<br />

schloss er als Diplom-Agraringenieur<br />

ab. Seine erste Arbeitsstelle<br />

war die LPG Benitz, in der er als<br />

Tierproduktionsleiter anfing. Später<br />

wurde er zum LPG-Vorsitzenden<br />

gewählt. Nach der Wende war<br />

Rainer Tschirner an der Umstrukturierung<br />

der LPG Benitz beteiligt und<br />

ist heute geschäftsführender Ge-<br />

Uli sagt Tschüss …<br />

Am 30. April <strong>2012</strong><br />

verabschiedete<br />

sich Dr. Ulrich<br />

Kesting mit einer<br />

Feierlichkeit im<br />

Kreise seiner Familie,<br />

Freunden,<br />

Arbeitskollegen<br />

und vielen Wegbereitern in den<br />

wohlverdienten Ruhestand. Nach<br />

einer Lehre zum Rinderzüchter im<br />

VEG Velgast studierte er bis 1972<br />

an der Universität in Rostock im<br />

Fachbereich Tier ernährung. 1975<br />

promovierte Herr Dr. Kesting zum<br />

Doktor der Agrarwissenschaften.<br />

Danach arbeitete er 4 Jahre als<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter im<br />

„Oskar-Kellner-Institut“ Rostock<br />

und war u. a. an der Entwicklung<br />

von in-vitro-Methoden zur Schätzung<br />

der Verdaulichkeit beim Wiederkäuer<br />

beteiligt.<br />

Von 1979 bis 1982 war er als<br />

Oberassistent an der Universität<br />

Rostock, Sektion Tierernährung<br />

tätig. Im Forschungszent-<br />

sellschafter der GGAB Agrarbetrieb<br />

Groß Grenz. Herr Tschirner ist seit<br />

mehreren Jahren als Vorsitzender<br />

des Verwaltungsrates der Tierseuchenkasse<br />

tätig und wirkt im Vorstand<br />

des Landeskontrollverbandes<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> e.V. mit.<br />

Zudem ist er Stellvertreter des Kontrollvereins<br />

Güstrow des <strong>LKV</strong> M-V.<br />

Des Weiteren war er Mitbegründer<br />

des Bauernverbandes Bützow und<br />

hat heute die Funktion als Stellvertreter<br />

inne. Herr Tschirner legt viel<br />

Wert auf ein vielfältiges, kulturelles<br />

und traditionelles Leben auf dem<br />

Lande, was insbesondere bei Hof-<br />

und Gemeindefesten mit Freunden,<br />

Nachbarn und Kollegen zum Ausdruck<br />

kommt. Wir wünschen Rainer<br />

Tschirner alles Gute sowie Gesundheit<br />

für sich und seine Familie.<br />

rum für Tierproduktion Dummerstorf<br />

in der Abteilung „Ernährung<br />

Schwein“ arbeitete Ulrich<br />

Kesting bis 1990. Von 1990 bis<br />

1992 wirkte er als Vertriebsbeauftragter<br />

bei einer Futtermittel<br />

firma; 1992 wagte er den Schritt<br />

in die Selbstständigkeit und gründete<br />

die „Unabhängige Agrarberatung<br />

M-V“.<br />

Im April 1996 übernahm Herr<br />

Dr. Kesting die Stelle des Abteilungsleiters<br />

der Datenverarbeitung<br />

beim <strong>LKV</strong> M-V, entwickelte<br />

viele Nutzeranwendungen<br />

und stand Milchvieherzeugern<br />

mit Rat und Tat zur Seite. Herr<br />

Dr. Kesting war auch Initiator für<br />

die Einrichtung einer Rinderdatenbank<br />

beim <strong>LKV</strong> M-V als Managementhilfe<br />

für die Milcherzeuger.<br />

So können unsere Mitglieder<br />

seit 2000 wichtige Kennzahlen<br />

wie Betriebsstandardkuh,<br />

Lakta tionswert oder Zellzahlwert<br />

sowie einen Betriebsvergleich auf<br />

Ehemalige RMV-<br />

Besamungs techniker<br />

feierten Geburtstag<br />

Aus der RMV-Mannschaft der Besamungstechniker<br />

haben viele unserer<br />

Senioren Geburtstag gefeiert.<br />

Wir gratulieren Ihnen auf das<br />

Herzlichste, wünschen allen Gesundheit<br />

und persönliches Wohlergehen<br />

und grüßen Sie an dieser<br />

Stelle sehr herzlich.<br />

Adolf Leiss (75)<br />

Josef Bäumer (75)<br />

Werner Schult (75)<br />

Eckard Zander (70)<br />

der <strong>LKV</strong>-Homepage online abrufen.<br />

Herr Dr. Kesting war für die<br />

Vorbereitung und Durchführung<br />

von Fachtagungen zu verschiedenen<br />

Themen wie „Fortpflanzungsbiologie“,<br />

„Färsenmas titis“,<br />

„Kälberkrankheiten“ oder „Jungviehaufzucht“<br />

verantwortlich. In<br />

seiner <strong>LKV</strong>-Zeit wirkte er bei über<br />

21 wissenschaftlichen Projekten<br />

mit. Weiterhin hatte er die Federführung<br />

des <strong>LKV</strong>-Jahresberichtes<br />

in seiner Funktion als Assistent<br />

der Geschäftsführung inne und<br />

war für Schulungen, Betriebsberatungen<br />

sowie QS verantwortlich.<br />

Der Vorstand und die Geschäftsleitung<br />

des <strong>LKV</strong> M-V danken für<br />

die geleistete Arbeit und wünschen<br />

viel Gesundheit für die<br />

nächsten Jahre sowie Zeit für die<br />

Familie.<br />

S. Heinz<br />

4 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


Nachruf<br />

Ende Mai verstarb unser<br />

langjähriges Mitglied<br />

Hans Werner<br />

aus Altentreptow im<br />

Alter von 77 Jahren<br />

nach kurzer, schwerer<br />

Erkrankung. Der<br />

sympathische, bescheidene,<br />

stets fleißige und kompetente<br />

Hans Werner war mit Leib und<br />

Seele Züchter. In seiner kleinen, aber<br />

sehr feinen Fleischfleckviehherde wurde<br />

über Generationen hinweg ausschließlich<br />

mit künstlicher Besamung gearbeitet.<br />

Aus Altersgründen verkaufte Hans<br />

Werner im letzten Sommer seine Rinder;<br />

in Mahlzow auf Usedom wird sein<br />

züchterisches Werk fortgeführt. Der<br />

Bundessieg von Fleckviehfärse Raja<br />

im Januar <strong>2012</strong> in Berlin war auch noch<br />

einmal ein Erfolg für Hans Werner, wurde<br />

Raja doch schließlich in seinem Betrieb<br />

geboren. Wir trauern mit seiner<br />

Familie und werden ihn in ehrendem<br />

Gedenken behalten.<br />

Plötzlich und unerwartet<br />

starb Peter<br />

Thomsen, Gründungsvorsitzender<br />

und Ehrenmitglied<br />

der RSH eG sowie<br />

langjähriger Vorsitzender<br />

der GGI am<br />

10. Juli <strong>2012</strong> während eines Urlaubsaufenthaltes.<br />

In über 30-jähriger ehrenamtlicher<br />

Tätigkeit prägte Peter<br />

Thomsen maßgeblich die Organisation<br />

der Rinderzucht in Schleswig-Holstein<br />

mit. Dank seiner Initiative, seines<br />

Sachverstandes und seines Geschicks<br />

wurde 1992 die RSH eG gegründet<br />

und zu einem national wettbewerbsfähigen<br />

und international anerkannten<br />

Unternehmen entwickelt. Am<br />

Aufbau der Rinderzucht <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong> GmbH nach der Wende<br />

war er maßgeblich beteiligt.<br />

Die Rinderzucht <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

GmbH wird sein Andenken in Ehren<br />

bewahren.<br />

Verbandsleben � RMV <strong>LKV</strong><br />

Bundeslandwirtschaftsministerin<br />

Ilse Aigner bei Familie Karp<br />

Neue Mitglieder im Rinderzuchtverband<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> e.G.<br />

Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder sehr herzlich als<br />

Herd buch züch ter im Rinderzuchtverband<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> e.G. und wünschen Ihnen<br />

züchterischen und wirtschaftlichen Erfolg.<br />

Vor der offiziellen Einweihung<br />

des modernen<br />

Melkzentrums war Ilse<br />

Aigner auf dem Hof Karp<br />

zu Besuch. Der neue<br />

Stall der Familie Karp<br />

bietet künftig knapp<br />

600 Kühen besten Kuhkomfort.<br />

Er ist mit einem<br />

Doppel-24er Side-by-<br />

Side-Melkstand ausgestattet.<br />

M<br />

V<br />

Abteilung Milchrind HB-Kühe<br />

Peeneland Agrar GmbH 606<br />

Harald Höhn, Weitendorf 60<br />

GbR Sager, Bössow 40<br />

Abteilung Fleischrind Rasse<br />

Hans-Joachim Kreitlow, Ribnitz-Damgarten Highland<br />

All Pütter gGmbH, Greven Galloway<br />

Marco Kohlheim, Rostock Charolais<br />

Jan-Ole Baldermann, Linstow Highland<br />

Zuchtausschuss des<br />

Deutschen Holstein Verbandes<br />

��Der Zuchtausschuss des DHV tagt 4-mal jährlich zu züchterischen und strategischen<br />

Fragen. Teilnehmer sind die Geschäftsführer der Mitgliedsorganisationen<br />

und Prof. Swalve als wissenschaftlicher Berater.<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 5


20 Jahre Hof Postma<br />

Hoffest in Lambrechtshagen<br />

Die LPG Lambrechtshagen wurde<br />

im September 1991 von der<br />

Familie Postma, zugezogen aus<br />

Niedersachsen, übernommen.<br />

Für Landwirt Siek Postma stellte<br />

dies eine große Herausforderung<br />

dar. Die Milchvieh anlage wurde<br />

umgebaut und modernisiert. Es<br />

wurde in einen neuen Melkstand<br />

für 350 Milchkühe investiert. Die<br />

Liegeflächen wurden den Anforderungen<br />

seitens der Kühe entsprechend<br />

angepasst, um diesen optimalen<br />

Kuhkomfort zu ermöglichen.<br />

2011 wurde auf dem Hof eine Biogasanlage<br />

in Betrieb genommen.<br />

Auch für die Angestellten verbesserten<br />

sich die Arbeitsbedingungen<br />

auf dem Betrieb. Gemeinsam<br />

mit den Mitarbeitern werden die<br />

Mahlzeiten eingenommen und für<br />

Gäste und Geschäftspartner steht<br />

immer ein Imbiss bereit. Die Gastfreundlichkeit<br />

und Kontaktfreudigkeit<br />

von Familie Postma sprach<br />

sich schnell bei den Bewohnern<br />

in der Umgebung herum. Im April<br />

wurde Siek Postma 65 Jahre alt -<br />

gleichzeitig Anlass für ihn, 50 %<br />

der Betriebsanteile seinem jüngsten<br />

Sohn Niels Postma zu übergeben.<br />

Bereits als kleiner Junge begleitete<br />

Niels seinen Vater in den<br />

Kuhstall und auf die Felder. So war<br />

es selbstverständlich, dass Niels<br />

eine landwirtschaftliche Lehre absolvierte<br />

und diese mit einem Studium<br />

abschloss.<br />

��Auch die „Kleinsten“ machten auf sich aufmerksam ��Viele Besucher und Freunde nahmen am Hofrundgang teil<br />

��Das Hoffest der Familie Postma war geprägt von einer heiteren und fröhlichen Stimmung<br />

All diese Ereignisse waren Anstoß<br />

für einen Hoftag mit der Familie,<br />

Freunden, Geschäftspartnern und<br />

Nachbarn in Kombination mit der<br />

Besichtigung der Milchviehanlage<br />

und der Biogasanlage. Die Freunde<br />

aus der alten Heimat staunten<br />

nicht schlecht, was Familie Postma<br />

in den vergangenen Jahren in<br />

Lambrechtshagen geschaffen hat<br />

und in der Zukunft schaffen wird -<br />

Pläne für den Neubau eines Kuhstalls<br />

liegen schon vor. Das Hoffest<br />

war eine gute Gelegenheit für<br />

zahlreiche Fachgespräche und Erfahrungsaustausche<br />

der Besucher.<br />

R. Richter<br />

6 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


Tombola, Tore, Tanz, tolle Stimmung und<br />

ein (letzter) Sieg für Deutschland!<br />

Am Freitag, dem 22. Juni fand das<br />

traditionelle RMV-Sommerfest<br />

nun schon zum 3. Mal in der Festscheune<br />

in Karl´s Erlebnisdorf in<br />

Rövershagen statt. Die rustikale<br />

Scheune war schön geschmückt<br />

und die 470 Gäste wurden am<br />

Eingang vom RMV-Team persönlich<br />

begrüßt und mit Deutschland-<br />

Fan-Artikeln ausgestattet. An diesem<br />

Abend galt es, das Kunststück<br />

zu vollbringen, heißen Fußballfans<br />

und Gästen, die sich weniger für<br />

Fußball interessieren, einen tollen<br />

Abend zu bescheren. Mit Hilfe<br />

des Stadionsprechers des FC Hansa,<br />

Klaus-Jürgen Strupp „Struppi“,<br />

der gleichzeitig DJ des Abends war,<br />

kam jeder auf seine Kosten. Es wurde<br />

getanzt, gelacht, gefeiert und<br />

am Ende über vier Tore und einen<br />

deutschen Sieg gejubelt.<br />

Die NDR-Showband Papermoon<br />

sorgte dafür, dass die Tanzfläche<br />

immer voll war. Besonders schön<br />

war es zu erleben, wie viele Züchter<br />

ihre jungen Töchter oder Söhne<br />

mit zur Party brachten und, dass<br />

die Jugend viel zur tollen Stimmung<br />

beitrug.<br />

Die attraktiven Preise der Tombola<br />

luden alle Gäste zum Loskauf ein.<br />

Glücklicher Gewinner des Hauptpreises,<br />

der vom BDM gespon-<br />

serten Reise in das Neptunhotel,<br />

war Jens Lötter aus Baumgarten,<br />

einen Tag nach seiner Hochzeit ein<br />

besonderes Glück.<br />

Die wegen der sehr hohen Besucherzahl<br />

aufgetretenen Unannehmlichkeiten<br />

am Büfett oder bei<br />

der Sitzverteilung, taten der guten<br />

Stimmung wenig Abbruch, so dass<br />

bis in den Samstagmorgen hinein<br />

gefeiert wurde. Das RMV-Team ist<br />

glücklich über die große Resonanz<br />

auf dieses schöne Fest. Wir freuen<br />

uns schon auf 2013 und werden<br />

versuchen, die Qualität des<br />

Caterings weiter zu verbessern.<br />

D. Riemer<br />

Verbandsleben � RMV <strong>LKV</strong><br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 7


RMV verstärkt sich – 6 neue Kollegen an Bord<br />

Seit Juni/Juli <strong>2012</strong> freut sich das RMV-Team über deutlichen Mitarbeiterzuwachs. Sowohl im Bereich<br />

Rindervermarktung als auch in der Abteilung Besamung werden die neuen Kollegen für eine Verbesserung<br />

des Services für unsere Mitglieder und Kunden sorgen. Wir bitten Sie, den neuen RMV-Mitarbeitern Ihr<br />

Vertrauen zu schenken und wünschen allen viel Spaß und Erfolg bei ihrer neuen Tätigkeit.<br />

SPEZIALISTEN FÜR NUTZ UND SCHLACHTRINDER<br />

Torsten Grabow<br />

arbeitet seit dem<br />

1. Juni 1012 in<br />

der Abteilung<br />

Vermarktung der<br />

RMV. Herr Grabow<br />

war seit 2003 als<br />

Einkäufer und Viehhändler bei der<br />

VION Zucht- und Nutzvieh GmbH<br />

unterwegs. Spezialisiert auf Nutzrinder<br />

(Mastkälber und Absetzer)<br />

und Schlachtrinder wird Herr Grabow<br />

die Betriebe in den Altkreisen<br />

Parchim, Güstrow und Bad Doberan<br />

betreuen. Herr Grabow ist 41<br />

Jahre alt, ausgebildeter Pferdewirtschaftsmeister<br />

und wohnt mit seiner<br />

Frau und drei Kindern in Plau<br />

am See.<br />

MITARBEITER FÜR BESAMUNG/FRUCHTBARKEIT<br />

Martin Helmes<br />

ist 1967 geboren<br />

und wohnt mit<br />

seiner Familie in<br />

der Nähe von Anklam.<br />

Nach einer<br />

landwirtschaftlichen<br />

Berufsausbildung studierte<br />

er an der FH in Bingen. Anschließend<br />

sammelte er zahlreiche nationale<br />

und internationale Erfahrungen<br />

im Herdenmanagement und<br />

in der praktischen Besamung auf<br />

Betrieben unterschiedlicher Größe.<br />

Seit 2009 war Martin Helmes<br />

für die PIC Deutschland GmbH als<br />

Berater für das Fruchtbarkeitsmanagement<br />

in Milchviehbetrieben<br />

tätig. Außerdem zeichnete er verantwortlich<br />

für die Ausbildung von<br />

neuen Besamungstechnikern und<br />

organisierte den Fruchtbarkeitsservice<br />

für ABS Deutschland. Wir freu-<br />

Axel<br />

Schädlich<br />

wurde 1959 geboren,<br />

ist verheiratet<br />

und lebt mit seiner<br />

Familie in Pritzwalk.<br />

Er begann<br />

seine Tätigkeit bei der Rinderzucht<br />

M-V GmbH am 15. Juni <strong>2012</strong>. Von<br />

1999 bis 2004 war Herr Schädlich<br />

Kraftfahrer für Viehtransporte bei<br />

der NFZ Lübeck.<br />

Ab 2004 arbeitete Axel Schädlich<br />

als Einkäufer für Mastkälber<br />

und Schlachtrinder. Für unser Unternehmen<br />

wird er in der Prignitz<br />

und in Teilen von Ludwigslust für<br />

Sie aktiv sein.<br />

en uns sehr, dass Martin Helmes<br />

zur RMV gekommen ist. Hier wird<br />

er künftig auf seinem Spezialgebiet<br />

Fruchtbarkeit für die RMV-Kunden<br />

tätig sein.<br />

Elke Roscher<br />

ist 34 Jahre alt und<br />

lebt mit ihrer Familie<br />

in der Nähe von<br />

Hagenow. Nach<br />

dem Abitur studierte<br />

sie in Rostock<br />

und schloss mit dem Dipl. Agr.<br />

Ing. ab. Sie sammelte Erfahrungen<br />

im Herdenmanagement in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

gesammelt<br />

und war seit 2011 für ABS Deutschland<br />

als Besamungstechnikerin tätig.<br />

Diese Aufgabe wird sie künftig<br />

für die RMV wahrnehmen. Wir<br />

wünschen Frau Roscher Erfolg und<br />

Freude bei der Arbeit im RMV-Team.<br />

Bernd Frädrich<br />

ist 53 Jahre alt,<br />

verheiratet, hat<br />

zwei Kinder und<br />

wohnt mit seiner<br />

Familie in Groß<br />

Pankow in der<br />

Prignitz. Er arbeitete bereits seit<br />

1993 im Viehhandel der NFZ Lübeck<br />

und späteren VION Zucht-<br />

und Nutzvieh GmbH. Anfangs als<br />

Einkäufer tätig, übernahm er später<br />

die Leitung der Außenstelle für<br />

Zucht- und Nutzvieh in Kolrep. Mit<br />

Arbeitsbeginn bei der Rinderzucht<br />

M-V GmbH am 1. Juli <strong>2012</strong> betreut<br />

Bernd Frädrich einzelne Betriebe in<br />

der Prignitz, ist aber in erster Linie<br />

für den Verkauf der Nutz- und<br />

Schlachtrinder verantwortlich.<br />

Christine Mann<br />

ist 1985 geboren.<br />

Ihre Eltern<br />

bewirtschaften<br />

einen Milchviehbetrieb,<br />

so dass<br />

sie von Kindheit<br />

an Einblicke in die praktische Rinderzucht<br />

erhielt. Nach dem Abitur<br />

studierte sie Agrarwissenschaften<br />

in Göttingen. Anschließend konnte<br />

sie erste Erfahrungen im Herdenmanagement<br />

auf einem größeren<br />

Milchviehbetrieb erwerben. Christine<br />

Mann wird im Außendienst Besamung<br />

eingearbeitet. Ab Dezember<br />

<strong>2012</strong> wird sie Julia Prützmann<br />

vertreten, die dann ihren Mutterschutzurlaub<br />

antreten wird. Wir<br />

wünschen Frau Mann viel Erfolg<br />

für ihre neue Tätigkeit.<br />

8 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


Milchrind<br />

www.rinderzucht-mv.de<br />

Verbandsleben � RMV <strong>LKV</strong><br />

Wir vermarkten Rinder!<br />

Zuchtrinder I Nutzrinder I Schlachtrinder<br />

Handelspartner und Kunden im In- und Ausland<br />

Modernes Vermarktungs zentrum in Karow<br />

Flexibilität durch firmeneigene Tiertransporter<br />

Fleischrind<br />

Kühe I abgekalbte Rinder<br />

tragende Färsen I weibliche Jungrinder<br />

Zuchtvieh I Absetzer I konventionell & bio<br />

Bitte vormerken:<br />

5. Dezember <strong>2012</strong> · RMV Weihnachtsauktion<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

Frank Schultz, Tel. 0170 8566301<br />

Dr. Sven Grumbach, Tel. 0170 8566327<br />

kompetenter<br />

spezialisierter<br />

profitabler<br />

Alles<br />

in einer<br />

Hand<br />

auch<br />

für<br />

Export<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 9


� RZA KARINA – ADAP RZ GmbH,<br />

Ahrenshagen<br />

Neue 100.000 Liter Kühe<br />

Name<br />

Geb.-datum<br />

� MALVE – Dr. Manfred Markmann,<br />

Bandelstorf<br />

� JULIA – „Uns Kattenbeker Melkhof<br />

GmbH“, Kröpelin<br />

Ohr-Nummer Vater<br />

MV x MMV<br />

� ALINA – Agrar GmbH Vipperow<br />

� DOKTORIN – S. Mumm, Sievers hagen<br />

� LARA – Agrarproduktionsgesellschaft<br />

mbH Triebsees<br />

10 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong><br />

Ø LA<br />

HL<br />

Milch<br />

kg<br />

Fett<br />

%<br />

Eiw.<br />

%<br />

FE<br />

kg<br />

Besitzer<br />

RZA Karina DE 13.017<strong>02</strong>360 Bambi 7/6 LA 12.223 4,30 3,47 949 ADAP Rinderzucht GmbH, Ahrenshagen<br />

16.10.2001 Esquimau x Astrojet HL4 12.601 4,52 3,59 1.<strong>02</strong>2<br />

Julia DE 13.01950052 Prestino 8/7 LA 13.596 3,49 3,30 922 Uns Kattenbeker Melkhof GmbH,<br />

08.11.20<strong>02</strong> Raimon x Granzo HL 4 17.621 3,13 3,09 1.096 Kröpelin<br />

Dora DE 13.01783541 Dargon 6/6 LA 13.284 3,78 3,07 910 Agrar-Produkte e.G. Spornitz<br />

01.03.20<strong>02</strong> Soba x Markant HL 4 15.332 3,92 3,07 1.071<br />

Pedante DE 12.73215190 Pedant 7/7 LA 12.463 4,08 3,11 896 AG Potzlow mbH & Co. KG<br />

<strong>02</strong>.04.20<strong>02</strong> Paul x - HL 3 13.711 4,09 3,06 981<br />

Anja DE 13.00943395 Prisma 8/8 LA 11.296 4,48 3,43 893 Milchhof Gut Parchim GbR<br />

31.08.2000 Lupus x Jonas HL 5 12.600 4,67 3,28 1.0<strong>02</strong><br />

Doktorin DE 13.00851916 Preval 9/8 LA 11.040 4,62 3,27 871 S. Mumm, Sievershagen<br />

24.05.2001 Bob x Southwind HL 5 13.330 4,52 3,24 1.035<br />

Malve DE 13.01684740 Mawino 8/8 LA 12.116 3,80 3,24 854 Dr. Manfred Markmann, Bandelstorf<br />

03.06.20<strong>02</strong> Arno x Patrick HL 4 13.543 3,85 3,24 960<br />

Alina DE 13.<strong>02</strong>032537 Ambos 7/5 LA 14.468 2,84 3,06 853 Agrar GmbH Vipperow<br />

20.11.20<strong>02</strong> Ringo x Steffen HL 6 15.125 3,23 2,99 940<br />

Dafne DE 13.00810344 Magnum 9/9 LA 11.100 4,27 3,41 852 P. Hagen, Grammendorf<br />

06.10.2000 Astre x Inspiration HL 5 11.989 4,41 3,47 945<br />

Greta DE 13.01701117 Gordon 9/8 LA 11.722 3,78 3,33 833 Agrar GmbH & Co. KG Sandhagen<br />

30.05.2001 Notel x Koelpin HL 5 14.773 3,17 3,34 962<br />

Lara DE 13.01718371 Ladin 8/7 LA 12.821 3,31 3,17 832 Agrarproduktionsgesellschaft mbH<br />

29.11.2001 Premo x Orient HL 4 15.012 3,30 3,00 945 Triebsees<br />

WBH Tilly DE 03.45773293 Rubens RF 8/7 LA 11.591 3,87 3,29 830 Kienzle KG, Neuhof<br />

10.12.2000 Rudolph x Clus HL 5 14.194 3,66 3,17 970<br />

Amanda NL <strong>02</strong>.85301791 - 8/8 LA 11.386 3,92 3,35 828 Heckrath KG, Prangendorf<br />

10.09.2000 Ol.Selbren x Stranger HL 6 14.607 3,81 3,19 1.<strong>02</strong>2


Herzlichen Glückwunsch!<br />

Verbandsleben � RMV <strong>LKV</strong><br />

� WBH TILLY und HERA – Kienzle KG, Neuhof � AMANDA – Heckrath KG, Prangendorf<br />

� JUWEL – Heckrath KG,<br />

Prangendorf<br />

Name<br />

Geb.-datum<br />

Ohr-Nummer Vater<br />

MV x MMV<br />

� OSTFRIESIN – Rinderzucht Peters KG,<br />

Körchow<br />

Ø LA<br />

HL<br />

Milch<br />

kg<br />

Fett<br />

%<br />

� ANGELIKA und BEA – GGAB Groß Grenz GmbH<br />

� LENA – BG Zierow Landwirtschafts-KG<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 11<br />

Eiw.<br />

%<br />

FE<br />

kg<br />

Besitzer<br />

Juwel NL <strong>02</strong>.85301979 Jubal 8/7 LA 11.280 4,26 3,<strong>02</strong> 822 Heckrath KG, Prangendorf<br />

<strong>02</strong>.03.2000 Langs x Jimtown HL 6 13.307 4,47 2,88 978<br />

Elke DE 13.01476590 Taifun 8/7 LA 12.401 3,43 3,19 820 GGAB Groß Grenz GmbH<br />

30.11.2001 Linzol x - HL 6 13.991 3,76 2,97 942<br />

Ostfriesin DE 13.01722238 Convincer 7/6 LA 13.735 3,<strong>02</strong> 2,92 816 Rinderzucht Peters KG, Körchow<br />

17.08.20<strong>02</strong> Lucky x Boom HL 6 15.321 3,<strong>02</strong> 2,85 898<br />

Angelika DE 13.01476638 Baldrian 8/8 LA 11.579 3,72 3,32 815 GGAB Groß Grenz GmbH<br />

28.08.2001 - x - HL 5 13.831 3,43 3,25 924<br />

Lena DE 13.01813001 Lee 7/7 LA 11.695 3,75 3,19 812 BG Zierow Landwirtschafts-KG<br />

29.11.2001 Nimbus x Wilon HL 6 14.213 3,48 3,10 935<br />

Romina DE 13.00801601 Roels 10/9 LA 10.139 4,51 3,46 808 BG Zierow Landwirtschafts-KG<br />

22.09.1999 Jubilant x HL 5 12.274 4,24 3,50 949<br />

Madeleine FR 68.68205799 - 8/8 LA 11.672 3,61 3,26 801 Agrarproduktion Krenzlin e.G.<br />

25.10.2000 - x - HL 4 13.984 3,30 3,39 936<br />

Mary DE 13.01692799 Marty 7/6 LA 12.888 3,31 2,86 795 Postma GbR, Lambrechtshagen<br />

08.<strong>02</strong>.20<strong>02</strong> Ruben ET x Treck ET HL 4 14.034 3,72 2,79 914<br />

Sieda DE 13.01982007 Sierra 7/6 LA 12.485 3,12 3,16 785 Demminer SBZ von<br />

24.07.20<strong>02</strong> Sheriff x Arol HL 5 13.767 3,66 3,11 932 Oltersdorff-Kalettka KG<br />

Jana DE 13.00923934 Justus 9/8 LA 11.035 3,96 3,13 782 Agrar GmbH Vipperow<br />

18.03.2000 Steffen x - HL 5 12.759 4,11 2,99 906<br />

Stella DE 13.01738581 Stromer 8/7 LA 12.228 3,40 2,95 777 LWB Kummerow GmbH<br />

18.01.20<strong>02</strong> Archibald x Cleiko HL 6 14.063 3,88 2,96 961<br />

Christine DE 13.01542462 Babkine R 8/8 LA 10.800 3,94 3,19 770 Agrargenossenschaft Kreckow e.G.<br />

<strong>02</strong>.11.2000 Lionel x Pit HL 6 12.864 3,83 3,04 884<br />

Clara DE 13.00180945 Rasco 9/8 LA 10.271 3,84 3,45 748 Agrar e.G. Reinstorf<br />

08.04.2000 Rogner x Lasso HL 6 12.299 3,89 3,28 883


� ROMINA – BG Zierow Landwirtschafts-KG � MADELEINE – Agrarproduktion Krenzlin e.G.<br />

Name<br />

Geb.-datum<br />

� JANA – Agrar GmbH Vipperow<br />

� SHG BEATE – D. Schmüser,<br />

Granzin<br />

Ohr-Nummer Vater<br />

MV x MMV<br />

� CLARA – Agrar e.G. Reinstorf<br />

� ALTE – AGROENERGY Kröpelin<br />

GmbH<br />

� PAULA – Gülzower Landhof GbR,<br />

Gülzow<br />

� MARY – Postma GbR, Lambrechts hagen<br />

� LOTTE – Agrarproduktion Zeetze e.G<br />

� ANNEMARIE – GbR Jan u. Ellen de Baat,<br />

Zahren<br />

12 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong><br />

Ø LA<br />

HL<br />

Milch<br />

kg<br />

Fett<br />

%<br />

Eiw.<br />

%<br />

FE<br />

kg<br />

Besitzer<br />

Perle DE 13.00710871 Preval 10/9 LA 10.305 3,95 3,24 741 LW Malchin B. und M. Meyer<br />

28.12.1999 Lars x - HL 6 12.194 4,06 3,19 884 GmbH & Co. KG<br />

Lotte DE 03.45933837 Loriot 7/7 LA 11.919 3,30 2,78 724 Agrarproduktion Zeetze e.G.<br />

21.09.2000 Delgado x Hillstar HL 5 13.928 3,58 2,63 865<br />

Bea DE 13.01476670 Solist 7/7 LA 11.318 3,20 3,15 718 GGAB Groß Grenz GmbH<br />

23.06.2001 Turgot x Bruttus HL 5 13.220 3,31 3,15 854<br />

Hera DE 13.00771243 Wunsch 9/9 LA 9.741 4,04 3,29 714 Kienzle KG, Neuhof<br />

28.10.1999 - x Herakles HL 2 11.869 3,62 3,26 817<br />

Joanneke DE 13.00869528 - 10/9 LA 10.140 3,78 3,25 713 Below-Farm GbR, Below<br />

20.04.2000 Jubilant x Modell HL 5 11.549 4,01 3,26 839<br />

Alte DE 01.11905368 Ranzau 10/8 LA 10.074 3,92 3,14 711 AGROENERGY Kröpelin GmbH<br />

22.11.1998 Cleison x Jens HL 4 11.373 3,97 3,28 825<br />

SHG Beate DE 13.00081893 Bob 11/11 LA 8.799 4,09 3,13 635 D. Schmüser, Granzin<br />

28.11.1998 Jockel x - HL 6 9.926 4,29 3,11 735<br />

Annemarie DK 31.66901225 Lily 618 10/9 LA 10.355 3,16 2,96 633 GbR Jan u. Ellen de Baat, Zahren<br />

03.11.1999 T Burma x - HL 8 11.247 3,19 2,85 679<br />

Paula DE 13.00139499 Ludwig 10/8 LA 9.072 3,55 3,31 622 Gülzower Landhof GbR, Gülzow<br />

17.09.1997 Turin ET x Aalen HL 4 10.951 3,58 3,31 754


Neue Hofschilder<br />

für Rinderzüchter in n MM-V V<br />

Neue Hofschilder<br />

Hofschilder Milchrind<br />

• Das neue Hofschild wird es als Standardvariante<br />

(Tilotochter Tina) und als Wechselvariante<br />

(mit einer Kuh Ihrer Wahl) geben.<br />

Milchrind & Fleischrind<br />

Verbandsleben � RMV <strong>LKV</strong><br />

Es gibt sie seit vielen Jahren in Schwarz-Weiß-Grün, nun sollen sie bunter werden – die Hofschilder für die Herdbuchzuchtbetriebe<br />

in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>. Die Entscheidung fiel für Farben und Landschaften, die das Bild<br />

zwischen Ostsee und Uckermark prägen.<br />

Hofschilder Fleischrind<br />

• Das neue Hofschild gibt es in zwei Versionen:<br />

Extensive Rassen | Intensive Rassen.<br />

Dabei präsentieren Kalb, Kuh und Bulle jeweils<br />

stellvertretend eine Rasse.<br />

• In der Wechselschildvariante kann statt der<br />

Tiergruppe ein Tier Ihrer Wahl, Kuh oder Bulle<br />

im Seitenbild (Optik s. Milchrinder), eingefügt<br />

werden.<br />

• Die Größe des Schildes ist standardisiert: 60 cm hoch x 100 cm breit. Davon abweichende Größen sind<br />

gegen einen Aufpreis von 10,- € möglich.<br />

KOSTEN<br />

• Für Mitglieder des Rinderzuchtverbandes ist pro Betrieb ein Schild in Standardvariante kostenlos.<br />

Weitere Schilder kosten je 35,- €.<br />

• Nichtherdbuchbetriebe können das Schild ohne den Schriftzug „Herdbuchzuchtbetrieb“ für 50,- €<br />

erwerben. Auch für sie ist die Wechsel variante möglich.<br />

• Die Einarbeitung einer Kuh Ihrer Wahl (Milchrind) bzw. einer Kuh oder eines Bullen Ihrer Wahl (Fleischrind)<br />

in das Schildlayout (Wechselvariante) kostet für Herdbuch- und Nichtherdbuchbetriebe 25,- €.<br />

Dafür ist die Bereitstellung einer druckfähigen Datei (mind. 300 dpi Auflösung) Voraussetzung.<br />

Milchrind Fleischrind: Variante Intensive Rassen Fleischrind: Variante Extensive Rassen<br />

Landwirtschaftsbetrieb La Musterhagen<br />

Landwirtschaftsbetrieb Musterhagen<br />

Fred Mustermann GmbH<br />

Fred Mustermann GmbH<br />

Landwirtschaftsbetrieb Musterhagen<br />

Fred Mustermann GmbH<br />

Bestellungen sind bei<br />

Dr. Erika Hildebrandt in der Herdbuchabteilung Karow (Milchrinder)<br />

bzw. bei Dr. Sabine Schmidt in Woldegk (Fleischrinder) möglich!<br />

Kontakt Karow: ehildebrandt@rinderzucht-mv.de I Tel. 038738 730-61 Fax: 038738 730-65<br />

Kontakt Woldegk: sschmidt@rinderzucht-mv.de I Tel. 03963 2559-33 Fax: 03963 255926<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 13


Beste ganzjährig geprüfte Betriebe<br />

Betrieb Kreis <strong>LKV</strong> HB A+B-Kühe Milch Fett Fett Eiw. Eiw. F+E<br />

n kg % kg % kg kg<br />

S. Mumm, Sievershagen NWM M-V X 165 12.354 4,10 507 3,22 398 905 *<br />

LWB Griepentrog KG, Steinhagen LRO M-V X 1.506 11.926 3,92 467 3,45 412 879 *<br />

GGAB Agrarbetrieb Gr. Grenz GmbH LRO M-V X 188 12.491 3,53 441 3,48 435 876 *<br />

MFM AG Neu Kaliß e.G. LUP M-V X 447 11.869 4,<strong>02</strong> 477 3,22 382 859 *<br />

Bothmann/Greve GbR, Testorf-Steinfort NWM M-V - 393 11.688 4,00 468 3,26 381 849 *<br />

Stoltenhäger AP und Handels GmbH VPR M-V X 1.170 11.335 3,99 452 3,28 372 824 *<br />

Görminer LWB Peenetal GmbH & Co. KG VGW M-V X 326 10.959 4,06 445 3,38 370 815 *<br />

W. Keller, Rossow VGW M-V X 137 10.687 4,25 454 3,38 361 815<br />

Agrargesellschaft Gustow mbH VPR M-V X 389 11.130 3,89 433 3,34 372 805<br />

RZ Redmann GbR, Hof Kreien LUP M-V X 314 11.524 3,71 428 3,24 373 801<br />

GbR Lenschow, Grieben NWM M-V X 328 10.612 4,06 431 3,41 362 793<br />

Gut Dummerstorf GmbH LRO M-V X 117 10.728 4,<strong>02</strong> 431 3,37 362 793 *<br />

AG Schwingetal e.G. Sassen VGW M-V X 163 10.453 4,16 435 3,41 356 791<br />

Gutsverwaltung Dewitz GbR, Lindetal MSP M-V X 457 10.779 3,97 428 3,37 363 791 *<br />

APV Samtens e.G., Rothenkirchen VPR M-V X 181 10.154 4,34 441 3,43 348 789<br />

Rinderzucht Peters KG, Körchow LUP M-V X 535 10.601 4,<strong>02</strong> 426 3,41 361 787 *<br />

Aalberts-Krap GmbH, Schlieffenberg LRO M-V X 536 10.838 3,86 418 3,40 369 787 *<br />

E. Manten, Kröpelin LRO M-V X 599 10.865 3,93 427 3,31 360 787<br />

B. Kreutzheide, Schrödershof LRO M-V X 743 10.880 3,89 423 3,34 363 786 *<br />

Denissen LW GmbH & Co. KG, Wöbbelin LUP M-V - 164 10.057 4,27 429 3,54 356 785 *<br />

P. Hagen, Grammendorf VPR M-V X 29 10.019 4,34 435 3,46 347 782<br />

Milchhof Neuensund GmbH VGW M-V X 669 10.152 4,32 439 3,38 343 782 *<br />

ADAP RZ GmbH, Ahrenshagen VPR M-V X 153 10.640 3,98 424 3,36 358 782 *<br />

Landgut Durach KG, Strasburg VGW M-V X 795 10.795 3,91 422 3,33 360 782 *<br />

Lewitz Naturprodukte e.G., Goldenstädt LUP M-V X 544 10.653 3,92 418 3,41 363 781 *<br />

Agrargesellschaft Potzlow mbH & Co. KG UM BB X 356 10.745 3,89 418 3,38 363 781 *<br />

Milchhof Krey/Springborn GbR, Kurzen-Trechow LRO M-V X 487 10.545 4,05 427 3,35 353 780<br />

Agrofarm eG Lüssow LRO M-V X 559 10.680 4,00 427 3,31 353 780<br />

Meiners & Hobel GbR, Horst LRO M-V X 295 10.314 4,15 428 3,40 351 779 *<br />

Heckrath KG, Prangendorf LRO M-V X 843 10.365 3,99 414 3,50 363 777 *<br />

Rinderzucht Augustin KG, Neuendorf VGW M-V X 474 10.938 3,86 422 3,24 354 776 *<br />

F. Hauschildt, Martensdorf VPR M-V X 613 10.279 4,16 428 3,37 346 774<br />

Agrar P & V GmbH, Krien VGW M-V - 290 10.360 4,06 421 3,37 349 770<br />

LWB Dr. Markmann, Bandelstorf LRO M-V X 468 10.601 3,92 416 3,34 354 770<br />

Medrower M & M Henke KG MSP M-V X 357 10.652 3,95 421 3,27 348 769<br />

AGRAR GmbH Vipperow MSP M-V X 233 10.284 3,99 410 3,48 358 768 *<br />

Agrargenossenschaft Plate e.G. LUP M-V X 561 10.401 3,99 415 3,39 353 768<br />

AV „MiFeMa“ Plauerhagen e.G. LUP M-V X 373 10.133 4,17 423 3,38 343 766 *<br />

Milchhof Hardenbeck GmbH & Co. KG UM BB X 449 10.259 4,07 418 3,38 347 765<br />

AG Uckermark Agrar e.G. Göritz UM BB X 528 10.589 3,95 418 3,27 346 764 *<br />

14 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


nach Fett + Eiweiß-kg im <strong>LKV</strong> und RZMV per 31.07.<strong>2012</strong><br />

Aktuelle Leistungen � RMV <strong>LKV</strong><br />

Betrieb Kreis <strong>LKV</strong> HB A+B-Kühe Milch Fett Fett Eiw. Eiw. F+E<br />

n kg % kg % kg kg<br />

Ravensberger Agrar GmbH, Kirch Mulsow LRO M-V X 405 10.526 3,90 411 3,33 351 762 *<br />

Agrargesellschaft Kandelin GmbH VPR M-V X 1.274 10.853 3,68 399 3,34 362 761<br />

LWB Hans-Jürgen Paulsen, Zollchow UM BB X 330 10.282 4,05 416 3,35 344 760<br />

Agrargenossenschaft Kreckow e.G. MSP M-V X 961 10.703 3,81 408 3,27 350 758<br />

Agrarprodukte Göhlen eG LUP M-V X 326 10.469 3,92 410 3,30 346 756 *<br />

LWB Kummerow GmbH MSP M-V X 218 10.4<strong>02</strong> 3,98 414 3,28 341 755 *<br />

Neue Salower Milchviehbetriebs GmbH & Co. KG MSP M-V X 448 9.898 4,23 419 3,37 334 753 *<br />

Grebser LEG mbH LUP M-V X 340 10.284 4,05 416 3,28 337 753<br />

Agrar GbR Jähne/Marquardt, Wittstock UM BB X 745 10.223 3,97 406 3,37 345 751<br />

LWB R. Thormählen, Nienhagen LRO M-V X 229 9.989 4,06 406 3,41 341 747<br />

Agrargesellschaft Elmenhorst mbH VPR M-V X 319 11.182 3,43 383 3,26 364 747<br />

Kirchengut Sabel Arndt Tofahrn MSP M-V X 434 9.880 4,03 398 3,52 348 746<br />

Raminer Agrar GmbH & Co. KG VGW M-V X 306 10.<strong>02</strong>9 4,<strong>02</strong> 403 3,42 343 746 *<br />

Agrar GmbH Murchin VGW M-V X 113 9.905 4,12 408 3,40 337 745 *<br />

Albrechtshof GmbH MSP M-V X 624 10.239 3,86 395 3,41 349 744 *<br />

LWB Kette GbR, Kummerow VPR M-V - 326 9.652 4,46 430 3,25 314 744<br />

Agrar e.G. Reinstorf LRO M-V X 336 10.726 3,68 395 3,24 348 743<br />

M. Rieckhoff, Dambeck NWM M-V X 207 10.198 3,90 398 3,37 344 742<br />

Demminer SBZ KG, Wotenick MSP M-V X 448 10.207 3,93 401 3,34 341 742 *<br />

Produktivgenossenschaft Leezen e.G. LUP M-V X 76 10.128 4,01 406 3,32 336 742 *<br />

Gut Kuhlen - Strothmann LUP M-V X 236 10.435 3,76 392 3,34 349 741<br />

Anklamer Agrar AG VGW M-V X 212 10.419 3,85 401 3,26 340 741 *<br />

AEG GbR Funkenhagen UM BB X 135 10.895 3,57 389 3,23 352 741<br />

Agrar GmbH & Co. KG Sandhagen MSP M-V X 1.105 10.393 3,86 401 3,26 339 740 *<br />

R. Frömke, Gehrum LUP M-V X 318 10.415 3,85 401 3,25 339 740<br />

Lugtenberg GbR, Lutheran LUP M-V - 1.255 10.010 4,00 400 3,38 338 738 *<br />

Menke GbR, Kutzerow UM BB X 23 9.922 4,05 4<strong>02</strong> 3,38 335 737 *<br />

LWB Schmieding, Dabel LUP M-V X 933 10.052 4,07 409 3,25 327 736<br />

Milchhof Kröchert, Daberkow VGW M-V X 585 10.036 4,12 413 3,22 323 736<br />

Tantzen/Dobbehaus GbR, Wakenstädt NWM M-V X 105 9.431 4,40 415 3,39 320 735 *<br />

Agrarbewirtschaftung Behrenwalde GmbH VPR M-V X 119 10.146 3,82 388 3,41 346 734<br />

U. Arndt, Neuendorf VPR M-V X 458 9.637 4,13 398 3,47 334 732<br />

Below Farm GbR LUP M-V - 270 9.619 4,20 404 3,41 328 732 *<br />

P. Guhl, Vorderhagen LUP M-V X 67 9.201 4,63 426 3,33 306 732<br />

Agrargenossenschaft Crivitz e.G. LUP M-V X 831 10.269 3,87 397 3,26 335 732<br />

GbR Stelzer/Teschner, Grambow VGW M-V - 155 9.425 4,28 403 3,48 328 731<br />

Kastanienhof Rave KG, Schlieven LUP M-V X 251 10.130 3,79 384 3,43 347 731 *<br />

Agrargenossenschaft Neklade e.G. VPR M-V X 104 10.553 3,53 373 3,39 358 731<br />

Gut Jürgenstorf GmbH MSP M-V X 627 9.825 4,09 4<strong>02</strong> 3,35 329 731<br />

H. Meyer, Hanshagen NWM M-V X 277 10.297 3,79 390 3,31 341 731<br />

* Melkfrequenz 3-mal<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 15


Henning Helms<br />

Landwirt aus<br />

Jördenstorf<br />

European Diary Farmers - vorgestellt<br />

Interview mit Henning Helms<br />

EDF-Landessprecher für M-V<br />

1. EDF – wofür steht diese Organisation?<br />

Die „European-Dairy-Farmers“<br />

ist eine Organisation, die 1990 in<br />

Stoneleigh (England) unter Mithilfe<br />

der DLG und des Thünen-Instituts<br />

gegründet wurde. Bei den EDF sind<br />

Milchviehhalter und der Milchproduktion<br />

nahestehende Personen/<br />

Organisationen aus ganz Europa zusammengeschlossen,<br />

die Interesse<br />

am internationalen Vergleich haben<br />

(es ist festgelegt, dass der Anteil<br />

von Landwirten mindestens 75 %<br />

betragen muss). Dies beinhaltet<br />

einen Produktionskostenvergleich<br />

(CoP= Costs of Productions), eine<br />

Trendanalyse und andere Projekte<br />

wie auch den ganz normalen Meinungsaustausch.<br />

Hierbei geht es<br />

nicht um Betriebsgröße oder Leistung<br />

(Bestandgrößen von 50 bis<br />

über 1.000 Kühe). Einfach ausgedrückt<br />

kann man sagen: „Wer Lust<br />

hat über den Tellerrand zu schauen,<br />

ist bei uns genau richtig.“<br />

2. Wer arbeitet in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

für EDF; ist<br />

es notwendig perfekt englisch<br />

zu sprechen, wenn man mitmacht?<br />

Wir haben unter dem Dach von<br />

EDF-Ländergruppen und für die<br />

Bundesländer seit letztem Jahr<br />

auch Landessprecher. Der Landessprecher<br />

für M-V bin ich und<br />

gleichzeitig auch Sprecher der<br />

deutschen Gruppe (zusammen mit<br />

Martin Schmidt aus Hessen). Wer<br />

mehr erfahren möchte, z. B. über<br />

Mitglieder aus M-V, kann sich gerne<br />

bei mir melden.<br />

Englisch ist unsere Clubsprache,<br />

aber davor sollte niemand Angst<br />

haben. Natürlich sprechen wir auf<br />

den Treffen der deutschen Gruppe<br />

deutsch und bei den interna-<br />

tionalen Treffen reicht normales<br />

Schulenglisch aus. Man muss sich<br />

nur überwinden und daran denken,<br />

dass es für alle anderen (außer<br />

die Landwirte aus „GB“) auch<br />

eine Fremdsprache ist. Ich selbst<br />

behaupte, dass mein Englisch auch<br />

nicht besonders gut ist. Aber selbst<br />

wenn das Englisch nicht so gut ist:<br />

man kann sich auch viel „abgucken“<br />

in den Betrieben und spätestens<br />

nach dem Feierabendbier<br />

verständigt man sich auch gut mit<br />

Händen und Füßen.<br />

3. Ist es möglich, Mitglied im<br />

EDF zu werden; was kostet das<br />

an Zeit und Geld?<br />

Mitglied kann grundsätzlich jeder<br />

Milchviehhalter werden, wobei man<br />

dann auch am Produktionskostenvergleich<br />

teilnehmen sollte. Berater<br />

können z. B. nur Mitglied werden,<br />

wenn Sie mindestens 2 Betriebe<br />

„mitbringen“. Daneben haben wir<br />

auch Sponsoren aus der Landwirtschaft<br />

nahestehenden Bereichen.<br />

Den zeitlichen Aufwand kann man<br />

kurz so beschreiben: 1 Tag Frühjahrstreffen<br />

der deutschen Gruppe,<br />

3 – 4 Tage internationaler Kongress<br />

im Juni, 2 Tage Herbsttreffen<br />

der deutschen Gruppe plus Zeit,<br />

die man benötigt, um den Fragebogen<br />

des Produktionskostenvergleichs<br />

auszufüllen. Natürlich ist<br />

die Teilnahme an den Veranstaltungen<br />

freiwillig, da jeder – neben<br />

der Arbeit – auch viele andere Verpflichtungen<br />

hat.<br />

An Kosten fallen zurzeit 170 € Betrag<br />

für EDF und 70 € für die deutsche<br />

Gruppe an.<br />

Der Kongress kostet ca. 350 € für<br />

Mitglieder plus Hotelübernachtung.<br />

4. Wir haben gehört, 2015 wird<br />

es eine große EDF-Veranstal-<br />

tung in M-V geben, können Sie<br />

dazu schon etwas sagen?<br />

Wie zuvor schon angesprochen,<br />

führen wir jedes Jahr einen Kongress<br />

mit ca. 300 Teilnehmern<br />

in wechselnden Ländern durch.<br />

So waren wir dieses Jahr vom<br />

27. – 29. Juni in Hasselt/Belgien.<br />

2013 fahren wir vom 26. – 29. Juni<br />

nach Schweden und 2014 in die<br />

Schweiz. 2015 findet der Kongress<br />

in Deutschland statt und wir würden<br />

uns freuen, wenn wir dies in<br />

M-V durchführen könnten. Die Planungen<br />

hierfür sind angelaufen.<br />

Auf allen Kongressen werden neben<br />

Vorträgen zu wechselnden<br />

Themen rund um die Milchproduktion<br />

auch die Ergebnisse des<br />

Betriebskostenvergleichs und der<br />

Trendumfragen vorgestellt und es<br />

werden Betriebsbesichtigungen<br />

durchgeführt. Auch der gesellige<br />

Teil kommt am Abend nicht zu kurz<br />

und ich bin jedes Jahr wieder erstaunt,<br />

wie viele neue Menschen<br />

man kennen lernt obwohl ich schon<br />

seit 1993 dabei bin.<br />

Weitere Infos zu EDF unter<br />

www.dairyfarmer.net<br />

oder direkt bei:<br />

EDF in M-V:<br />

Henning Helms<br />

Gehmkendorf 33<br />

17168 Jördenstorf<br />

Tel.: 039977 31367<br />

16 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


Einladung<br />

Aktuell � RMV <strong>LKV</strong><br />

Liebe Rinderzüchter,<br />

bitte reservieren Sie sich den Termin für diese traditionelle Herbstveranstaltung<br />

schon mal in Ihrem Kalender. Eine detaillierte Einladung mit allen Themen und<br />

Referenten geht Ihnen natürlich rechtzeitig zu. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

Terminplan der gemeinsamen Informationsveranstaltungen „Rind aktuell“ von<br />

<strong>LKV</strong>�und RMV/RZMV<br />

Dienstag, 23.10.12<br />

Mittwoch, 24.10.12<br />

Donnerstag, 25.10.12<br />

Donnerstag, 01.11.12<br />

Montag, 05.11.12<br />

Dienstag, 06.11.12<br />

Montag, 29.10.12<br />

Montag, 05.11.12<br />

KV Parchim, 09.30 Uhr, Rinderzucht M-V GmbH, Karow<br />

KV Stralsund/Ribnitz, 09.30 Uhr, Gaststätte Redebas<br />

KV Ludwigslust, 09.30 Uhr, Vielanker Brauhaus<br />

KV Ostvorpommern, 09.30 Uhr, MAS Manfred´s Mittagstisch, Anklam<br />

KV Schwerin, 09.30 Uhr, Trend-Hotel, Banzkow<br />

KV Teterow, 19.30 Uhr, Gasthaus „Zur Erbmühle“, Todendorf<br />

KV Grimmen, 19.30 Uhr, Schnitzelstube, Grimmen<br />

KV Demmin, 09.30 Uhr, Hotel-Restaurant Pommernland, Demmin<br />

KV Grevesmühlen-Gadebusch, 09.30 Uhr, Gaststätte „Dubbe“, Upahl<br />

KV <strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz, 18.45 Uhr, Rinderzucht M-V GmbH, Woldegk<br />

KV Bad Doberan, 09.30 Uhr, Ziegenkrug, Sievershagen<br />

KV Hagenow, 09.30 Uhr, Gasthof Pritzier<br />

KV Müritz, 18.30 Uhr, Gasthof Paulshöhe, Waren<br />

KV Güstrow, 09.30 Uhr, Viehhalle des <strong>LKV</strong>, Güstrow<br />

KV Uecker-Randow, 19.00 Uhr, Gaststätte Retzin<br />

KV Rügen, 19.30 Uhr, Hotel Ratskeller, Bergen<br />

KV Uckermark – Jahresversammlung<br />

18.00 Uhr, Milchviehanlage, Dedelow<br />

KV Westprignitz – Jahresversammlung<br />

19.00 Uhr, Gasthaus „Zum goldenen Stern“, Groß Warnow<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 17


Tag des offenen Hofes<br />

Offizielle Eröffnung im Gut Grambow<br />

durch die Präsidentin des Landtages M-V,<br />

Sylvia Bretschneider<br />

Hof Schönberg Peenetal GmbH<br />

in Postlow – RMV-Stand unterm<br />

Sonnendach<br />

APV Samtens – Rothenkirchen auf der Insel Rügen<br />

Getümmel auf dem gesamten Betriebsgelände<br />

Grambower Milch – Strohburgen zum<br />

Toben und Balgen sehr begehrt<br />

Gut Hohen Luckow – viele regionale Vereine<br />

nutzten das Schau fenster „Tag des offenen<br />

Hofes“<br />

Line-Dance im Festzelt gehörte zum<br />

Showprogramm in Rothenkirchen<br />

Rund 40.000 Interessierte<br />

sind der Einladung von insgesamt<br />

21 landwirtschaftlichen<br />

Betrieben gefolgt und<br />

haben den „Tag des offenen<br />

Hofes“ <strong>2012</strong> besucht. Offiziell<br />

eröffnet wurde der „Tag<br />

des offenen Hofes“ auf dem<br />

Gut Grambow in der Nähe von<br />

Schwerin. Sylvia Bretschneider,<br />

Präsidentin des Landtages<br />

M-V, Rainer Tietböhl,<br />

Präsident des Bauernverbandes<br />

M-V und Staatssekretär<br />

Dr. Karl Otto Kreer<br />

begrüßten gemeinsam mit<br />

Jörgen Schoorlemmer, Geschäftsführer<br />

des Betriebes<br />

Grambower Milch, die zahlreichen<br />

Gäste. Auch die RMV<br />

hatte auf der Veranstaltung<br />

in Grambow einen Stand und<br />

zeigte sich von ihrer besten<br />

Seite. Auf den anderen 8 rinderhaltenden<br />

Betrieben, die<br />

zu unserem Mitglieder- und<br />

Kundenkreis gehören, waren<br />

ebenfalls oft mit einfachen<br />

Mitteln sehr schöne RMV-<br />

und <strong>LKV</strong>-Stände aufgebaut,<br />

so dass sich zahlreiche Besucher<br />

über unseren Service,<br />

unsere Bullen und unsere<br />

Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

informieren<br />

konnten.<br />

Mit viel Fantasie und Tatkraft<br />

gestalteten alle Betriebe<br />

diesen Tag und<br />

machten den „Tag des offenen<br />

Hofes“ zu einem gelungen<br />

Ereignis für Jung<br />

und Alt aus Stadt und Land!<br />

J. Nunnemann<br />

18 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


am 3. Juni <strong>2012</strong> in ganz M-V<br />

Agrargemeinschaft Holthusen e. G. –<br />

diese Kuh hält still: Groß und Klein<br />

erprobten das Melken<br />

Milchland Wustrow-Wesenberg GmbH –<br />

die RMV-Fahne weht auch hier<br />

Agrar GmbH & Co. KG Pampow/Blankensee –<br />

auch die Schweine fühlten sich „sauwohl“<br />

Moderne Agrartechnik für viele Besucher in<br />

Holthusen hoch interessant<br />

Marco Vogt vom NDR beim Interview<br />

(Agrargemeinschaft Holthusen e. G.)<br />

Aktuell � RMV <strong>LKV</strong><br />

GbR Gropp, Klockow – die Kinder lieben<br />

frische Landluft und Strohballen<br />

Internationales Publikum an der östlichen Grenze in Blankensee<br />

bunt gemischt<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 19


� Carl Andreas<br />

Julius Bolle<br />

Historische Persönlichkeiten<br />

Carl Bolle<br />

„Bimmel-Bolle“ und die Milchmädchenrechnung<br />

Im Gedächtnis geblieben<br />

ist Carl Bolle vor allem<br />

durch seine Meierei,<br />

die den Milchhandel<br />

Berlins über Jahrzehnte<br />

beherrschte.<br />

Die uniformierten<br />

Milchverkäufer mit<br />

ihren Handglocken<br />

(daher der Spitzname<br />

„Bimmel-Bolle“)<br />

und den frechen Sprüchen<br />

prägten das Stadtbild<br />

um die Jahrhundertwende.<br />

Dabei ist die Liste der erfolgreichen<br />

Unternehmungen Bolles<br />

viel länger, wenngleich die meisten<br />

davon nach seinem Tod in Vergessenheit<br />

gerieten.<br />

Geboren wurde Carl (Andreas Julius)<br />

Bolle am 1. September 1832 in<br />

Milow bei Rathenow (Brandenburg)<br />

als sechstes Kind eines Holz- und<br />

Steinhändlers. Schon früh verloren<br />

die Kinder ihre Eltern und waren<br />

mehr oder weniger auf sich gestellt.<br />

Nach dem Besuch der Dorfschule<br />

ging Carl Bolle an das Gymnasium<br />

in Brandenburg (Brandenburg).<br />

Er brach die Schule jedoch<br />

ab und begann eine Maurerlehre<br />

in Rathenow. 1850 legte er die<br />

Meisterprüfung ab und ging zu-<br />

� Prägten das Berliner Stadtbild: Bolle-Verkaufswagen<br />

nächst auf Wanderschaft, die ihn<br />

bis nach Budapest (damals Österreich)<br />

führte.<br />

Als er schwer erkrankte, musste er<br />

in die Heimat zurückkehren, wo ihn<br />

seine Schwester gesund pflegte.<br />

Unter dem Eindruck dieser Erfahrung<br />

wurde Bolle gläubiger Christ<br />

und begann eine Ausbildung zum<br />

Missionar, die er aber nach zwei<br />

Jahren abbrach. Trotzdem unterstützte<br />

er Zeit seines Lebens weiterhin<br />

die Missionsarbeit in Afrika<br />

und finanzierte als erfolgreicher<br />

Unternehmer später mehrere Missionsstationen.<br />

1860 heiratete Carl Bolle Sophie<br />

Maltner. Mit geerbtem und geliehenem<br />

Geld gründete er ein Baugeschäft.<br />

Er kaufte Grundstücke<br />

am Berliner Landwehrkanal und<br />

zog auf ihnen Mietskasernen hoch.<br />

Wie noch oft in seinem weiteren Leben<br />

bewies er das richtige Gespür<br />

für erfolgreiche Unternehmungen,<br />

denn der Bedarf an Wohnraum in<br />

der rasant wachsenden Großstadt<br />

war gewaltig.<br />

Daneben betrieb er einen Handel<br />

mit Natureis, das er im Winter aus<br />

dem Landwehrkanal und der Rummelsburger<br />

Bucht holen ließ. 1872<br />

gründete Bolle die Norddeutsche<br />

Eiswerke AG, in die er alle seine<br />

Eiswerke einbrachte. 1896 errichtete<br />

er eine Kunsteisfabrik und das<br />

erste Hochkühlhaus Berlins, zugleich<br />

eines der ersten in Europa.<br />

Erst 1995 wurde der Betrieb dort<br />

endgültig eingestellt.<br />

Trotz glänzender Geschäfte stand<br />

Bolle in den 1870er Jahren fast vor<br />

dem Ruin. Beim Zusammenbruch<br />

seiner Hausbank verlor er sein gesamtes<br />

Vermögen in Höhe von zwei<br />

Millionen Mark. Zum Vergleich: ein<br />

Maurer verdiente in dieser Zeit nur<br />

etwa 50 Pfennig pro Stunde.<br />

Carl Bolle fing noch einmal von<br />

vorn an. Da es im Baugeschäft kriselte,<br />

verlegte er sich auf den gewinnversprechendenLebensmittelhandel.<br />

Wieder einmal bewies<br />

er Pioniergeist, schuf mit seiner<br />

Seefisch-Handelsgesellschaft den<br />

ersten Seefischhandel im Binnenland.<br />

Als weitere Standbeine legte<br />

er Baumschulen und Obstplantagen<br />

an und baute eine Konservenfabrik.<br />

Rückblickend war dies<br />

eine gute Entscheidung, denn den<br />

an sich gut laufenden Fischhandel<br />

musste Bolle später wieder aufgeben<br />

als es zu einem Skandal wegen<br />

des Verkaufs von nicht mehr<br />

frischem Fisch kam.<br />

1879 errichtete er eine Molkerei<br />

mit Milchausschank auf seinem<br />

Grundstück am Lützowufer. Die<br />

Milch stammte von den 30 Kühen,<br />

die er ursprünglich zur Düngergewinnung<br />

für seine Baumschulen<br />

angeschafft hatte. Bald überstieg<br />

die Nachfrage die Kapazitäten.<br />

Daraufhin investierte Carl Bolle in<br />

Zentrifugen, Verkaufswagen, Glocken<br />

und Personal. 1881 nahm die<br />

„Provincial-Meierei C. Bolle“ mit<br />

drei Verkaufswagen ihre Arbeit<br />

auf, bis 1910 sollten es 250 Pferdegespanne<br />

werden. Die Milch lieferten<br />

nun auch Bauern aus einem<br />

Umkreis von 200 km. Durch die<br />

großzügige Vergabe von Krediten<br />

20 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


and er sie fest an seine Firma und<br />

konnte aufgrund der entstandenen<br />

Abhängigkeit die Bedingungen diktieren.<br />

Auseinandersetzungen um<br />

die Erzeugerpreise standen daher<br />

regelmäßig auf der Tagesordnung.<br />

Neben den günstigen Einkaufspreisen<br />

war die Qualität der Produkte,<br />

die er in eigenen Labors<br />

ständig überprüfen ließ, ein weiterer<br />

Grundstein seines Erfolges.<br />

Dazu muss man wissen, dass es<br />

bis dato um die Hygiene bei Herstellung<br />

und Vertrieb von Milchprodukten<br />

eher schlecht bestellt war.<br />

Nicht selten streckten Bauern und<br />

Händler die Milch mit Wasser oder<br />

lieferten aufgrund der begrenzten<br />

Haltbarkeit verdorbene Produkte.<br />

Nicht so Carl Bolle, der sicherlich<br />

auch aufgrund seiner schmerzlichen<br />

Erfahrungen aus dem Seefischhandel,<br />

großen Wert auf frische<br />

Ware legte. Dafür boten seine<br />

Eiswerke beste Voraussetzungen.<br />

Zur Erhöhung der Haltbarkeit wurde<br />

1901 außerdem die Erhitzung der<br />

Milch (Pasteurisierung) eingeführt.<br />

Vier Jahre zuvor hatte Carl Bolle<br />

in Berlin-Moabit eine Großmolkerei<br />

nach neuesten Erkenntnissen<br />

errichtet, in der später mehr als<br />

700 Beschäftigte arbeiteten. Neben<br />

Milch wurden auch Milchpro-<br />

� Reklame 1930er Jahre<br />

� Kutscher der Meierei Bolle beladen ihre Fuhrwerke<br />

dukte wie Butter, Joghurt, Speisequark<br />

und Käse verkauft. Zum Verkaufsschlager<br />

entwickelte sich die<br />

seit 1884 angebotene Kindermilch<br />

in verplombten Flaschen.<br />

Die Arbeit der „Bolle-Jungen“ und<br />

„Bolle-Mädchen“ war nicht leicht.<br />

Der Dienst begann 3 Uhr morgens<br />

und endete erst in den Abendstunden<br />

- und das an sechs Tagen in der<br />

Woche. Auch die Bezahlung war<br />

mit 3,90 Mark (1910) nicht gerade<br />

üppig und bereits kleinste Fehler<br />

wurden mit Lohnabzug bestraft.<br />

Während Carl Bolle auf der einen<br />

Seite gemäß seinen religiösen<br />

Überzeugungen viel von sich und<br />

seinen Arbeitern verlangte, sorgte<br />

er aber auf der anderen Seite auch<br />

für sie. Er richtete Erholungsheime<br />

für Arbeiter und ihre Kinder ein, ver-<br />

Die Milchmädchenrechnung<br />

Für die Herkunft des Begriffs<br />

„Milchmädchenrechnung“ gibt<br />

es mehrere Theorien. Eine davon<br />

geht auf das Bolle-Mädchen Anna<br />

Schnasing zurück. Sie beherrschte<br />

das Einmaleins nur bis fünf, was von<br />

einigen Kunden ausgenutzt wurde.<br />

Eines Tages verblüffte sie diese<br />

aber mit einer ungewöhnlichen<br />

Methode, bei der sie alle Multiplikationen<br />

zwischen fünf und zehn<br />

mit beiden Händen durchführte.<br />

Um z. B. 7 mal 6 zu rechnen, streckte<br />

sie für die erste Zahl die Finger<br />

sorgte die Belegschaft durch eine<br />

Großkantine und stellte einen Teil<br />

der Arbeitskleidung – um nur ein<br />

paar Beispiele zu nennen.<br />

Viel Wert legte er auf die religiöse<br />

Bildung seiner mittlerweile 2.000<br />

(1910) Angestellten. Der Besuch<br />

von Gottesdiensten war Pflicht,<br />

ebenso die Lektüre der Betriebszeitung<br />

mit den Bibeltexten der<br />

Woche.<br />

1909 wurde Carl Bolle „wegen<br />

seiner Verdienste um das Volkswohl“<br />

zum Geheimen Kommerzienrat<br />

ernannt. Am 28. September<br />

1910 starb er in Berlin und wurde<br />

auf dem St. Matthäus Kirchhof in<br />

einem von ihm selbst entworfenen<br />

Mausoleum bestattet.<br />

Dr. Gunther Viereck<br />

Leibniz-Institut für Nutztierbiologie<br />

der geschlossenen linken Hand<br />

bis fünf aus und zog sie dann wieder<br />

ein. Dies erfolgte für die zweite<br />

Zahl mit der der rechten Hand<br />

genau so. Die Summe der eingezogenen<br />

Finger (2 plus 1) bildete<br />

den Zehner (30) zu dem das Produkt<br />

der ausgestreckten Finger (3<br />

mal 4) addiert wurde. Allerdings<br />

wurden mittlerweile auch schon<br />

frühere Erwähnungen des Begriffs<br />

nachgewiesen, so dass diese Theorie<br />

ausscheidet. Trotzdem bleibt<br />

es eine nette Anekdote.<br />

Aktuell � <strong>LKV</strong><br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 21


Maren Krüger von der Gut Dummerstorf GmbH –<br />

Siegerin des 32. DLG Bundesmelkwettbewerbes in<br />

der Kategorie Fischgrätenmelkstand<br />

� Stolz präsentieren unsere Melker aus M-V ihre Urkunde<br />

Der 32. DLG-Bundeswettbewerb<br />

im Melken vom 15. bis 19. April<br />

<strong>2012</strong> im Landwirtschaftszentrum<br />

Haus Düsse in Nordrhein-Westfalen<br />

war für die Teilnehmer aus <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

(M-V) ein<br />

großer Erfolg. Erstmalig seit dieser<br />

Meisterschaft ging ein Sieg in unser<br />

Bundesland. Eine souveräne Leistung<br />

von Maren Krüger, die in der<br />

Gut Dummerstorf GmbH beschäftigt<br />

ist, wurde von Erfolg gekrönt.<br />

Auch ein beachtlicher 4. Platz in der<br />

Länderwertung mit ihren Teamkollegen<br />

Lisa Haitschi aus Luisenhof<br />

und Holger Hehmann aus Gnoien<br />

��Die einst förderstärkste Steinkohlenzeche der<br />

Welt – seit 2001 UNESCO Welterbe<br />

(4. Platz Karussellmelkstand) zeigte,<br />

dass <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

seiner Favoritenrolle gerecht wurde.<br />

Insgesamt nahmen 36 Melker<br />

aus allen Bundesländern und 2 Gäste<br />

aus der Schweiz am DLG-Bundeswettbewerb<br />

im Melken teil, der<br />

traditionell alle 2 Jahre stattfindet.<br />

Qualifiziert hatten sich die Teilnehmer<br />

für diesen Wettkampf bei den<br />

jeweiligen Landesmeisterschaften<br />

im Melken. In <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

fand diese im März <strong>2012</strong><br />

in der Agrofarm Lüssow e. G. statt.<br />

Neben der praktischen Melkarbeit<br />

wurden auch die theoretischen<br />

Fachkenntnisse der Teilnehmer<br />

aus unterschiedlichen Gebieten der<br />

Milchwirtschaft „unter die Lupe“<br />

genommen. Gemolken wurden 10<br />

Kühe in einem kombinierten Melkstand<br />

(6 Kühe FGM und 4 Kühe<br />

SbS) sowie in einem Melkkarussell<br />

der Firma GEA Farm Technologies<br />

GmbH (Westfalia). Schwerpunkte<br />

der Fachkenntnisse waren<br />

die Gebiete Eutergesundheit und<br />

Milchhygiene. Die Bewerter aus allen<br />

Bundesländern hatten die Aufgabe,<br />

auf Grundlage einzelner Prüfungsaufgaben<br />

die Leistung aller<br />

Beteiligten objektiv zu bewerten.<br />

Erhard Schildt – Trainer mit dem<br />

„glücklichen Händchen“<br />

Einen besonderen Anteil am Erfolg<br />

unseres Teams gebührt Erhard<br />

Schildt aus Groß Nieköhr, der mit<br />

seiner langjährigen Erfahrung und<br />

seinem praktischen Können unsere<br />

jungen und ehrgeizigen Melker<br />

vorbereitete. Auch für ihn ein schöner<br />

Erfolg. Herr Schildt vertritt M-V<br />

auch als Bewerter des DLG-Bundesmelkwettbewerbes.<br />

Die Festigung<br />

der fachlichen Grundlagen<br />

unserer erfolgreichen Mannschaft<br />

übernahm in bewährter Weise die<br />

landwirtschaftliche Berufsschule in<br />

Bockhorst. Am Bundesmelkwettbewerb<br />

können nur Melker der Altersgruppe<br />

16 bis 25 Jahre teilnehmen.<br />

Der DLG-Bundesmelkwettbewerb<br />

im Landwirtschaftszentrum Haus<br />

Düsse, eine im Jahre 1641 erbaute<br />

Wasserburg, beinhaltete für alle Teilnehmer<br />

nicht nur Prüfungsstress<br />

und Anspannung mit dem Beginn<br />

der Verlosung der Melktage bis zum<br />

eigentlichen Wettbewerb, sondern<br />

auch viel Spaß und interessante Exkursionen.<br />

Die Organisatoren unter<br />

der Schirmherrschaft der DLG<br />

(Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft<br />

e. V.) gestalteten die kurze<br />

� Jochen Kanz und Erhard Schildt mit ihren erfolgreichen Schützlingen<br />

v. l. n. r.: J. Kanz, L. Haitschi, H. Hehmann, M. Krüger, E. Schildt<br />

22 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


Woche sehr abwechslungsreich mit<br />

Ausflügen in das westliche Ruhrgebiet,<br />

in die Stadt Duisburg sowie<br />

interessanten Vorträgen über die<br />

Milchproduktion in der Schweiz.<br />

Ein weiteres Highlight war die Besichtigung<br />

der GEA Farm Technologies<br />

GmbH in Bönen (Westfalia-<br />

Melktechnik) sowie landwirtschaftlicher<br />

Betriebe. Der Strukturwandel<br />

der Milchviehbetriebe zu modernen<br />

Produktionsstätten mit höheren<br />

Durchschnittsbeständen ist<br />

auch in Nord rhein-Westfalen nicht<br />

zu übersehen. Auch die Erschließung<br />

weiterer Standbeine der Landwirtschaftsbetriebe,<br />

wie z. B. der<br />

Ausbau von Erlebnisbauernhöfen<br />

oder die Haltung von Bisons als<br />

Fleischlieferant für die Gourmetküche,<br />

waren interessante Themen<br />

des Programms.<br />

Exkurs ins Ruhrgebiet<br />

Die Geschichte des Ruhrgebietes,<br />

die Verwandlung einer ehemaligen<br />

Agrarlandschaft vor über 200 Jahren<br />

in einen modernen Wirtschaftsraum<br />

bis zu den heutigen Veränderungen<br />

konnte bei einer Besichtigung<br />

der einstmals förderstärksten<br />

Steinkohlenzeche der Welt hautnah<br />

miterlebt werden. Seit ihrer Stilllegung<br />

im Jahr 1986 steht die Zeche<br />

unter Denkmalschutz. Im Jahr 2001<br />

wurde diese zum UNESCO-Welterbe<br />

der Menschheit erklärt. Beeindruckend<br />

waren insbesondere die<br />

riesigen Hallen und Maschinen für<br />

die Kohlewäsche, die mit moderner<br />

Architektur verbunden wurden.<br />

Aber auch der Einblick in die<br />

schwere und gesundheitszehrende<br />

Arbeit der Zechekumpel war sehr<br />

ergreifend. Ein Erlebnis der beson-<br />

deren Art - mit dem Fazit „Wir bleiben<br />

doch lieber bei unseren Kühen“.<br />

Den feierlichen Abschluss des<br />

Melkwettbewerbes bildete eine<br />

spannende Siegerehrung mit<br />

schmackhaftem Büfett und einer<br />

grandiosen Feuershow.<br />

Wir wünschen unseren Teilnehmern<br />

alles Gute in ihrer beruflichen Weiterentwicklung,<br />

weiterhin Spaß am<br />

Arbeitsplatz sowie viel Gesundheit.<br />

Des Weiteren bedanken wir uns<br />

bei allen Beteiligten, die zu diesem<br />

grandiosen Erfolg beigetragen haben.<br />

Maren, dir wünschen wir eine<br />

angenehme Reise in die USA – gesponsert<br />

von der Gut Dummers torf<br />

GmbH als Anerkennung für deine<br />

Leistungen.<br />

J. Kanz<br />

Aktuell � <strong>LKV</strong><br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 23


� Mitglieder der AG „Neue Bundesländer“<br />

AG MLP/EDV „Neue Bundesländer“ gegründet<br />

Am 4. Juli <strong>2012</strong> fand das erste Treffen<br />

der AG MLP/EDV „Neue Bundesländer“<br />

der Landeskontrollverbände<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>,<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg<br />

sowie des TVL Thüringen statt.<br />

Auf Initiative von Britta Bockholdt<br />

(LVK M-V) trafen sich die Kollegen<br />

aus den Bereichen Milchleistungsprüfung,<br />

HIT und Datenverarbeitung<br />

in Güstrow. Wesentliche Inhalte des<br />

ersten Treffens waren insbesondere<br />

der Austausch zu ausgewählten<br />

Punkten wie MLP-Datenerfassung,<br />

Verfahren der Nachkontrolle und<br />

Milchgüte. Ziel der Arbeitsgruppe<br />

ist es, vorhandene Probleme gemeinsam<br />

zu diskutieren sowie den<br />

Wissensaustausch untereinander<br />

anzuregen, um gemeinschaftlich<br />

verschiedene Projekte schneller<br />

und effektiver bearbeiten zu können.<br />

Das nächste Treffen wird in<br />

Thüringen stattfinden.<br />

S. Heinz<br />

Erster Roboterstammtisch von <strong>LKV</strong> und LFA<br />

Am 23. Mai <strong>2012</strong> fand der erste gemeinsame<br />

Melkroboterstammtisch,<br />

organisiert vom Landeskontrollverband<br />

für Leistungs- und Qualitätsprüfung<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

e. V. (<strong>LKV</strong>) und der Landesforschungsanstalt<br />

für Landwirtschaft<br />

und Fischerei <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

(LFA) in der Viehhalle in<br />

Güstrow statt. Nach einer kurzen<br />

Einführung von Dr. Stephan Hartwig<br />

übernahm Dr. Peter Sanftleben<br />

die Moderation der Veranstaltung<br />

in seiner bekannten lockeren und<br />

sympathischen Art und Weise. Die<br />

Vortragsreihe wurde von Dr. Silke<br />

Heinz eröffnet, die sich in ihrem<br />

Vortrag insbesondere auf die<br />

Milchqualität und -leistungen von<br />

<strong>LKV</strong>-Roboterbetrieben in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

im Vergleich zu<br />

Betrieben mit konventioneller Melk-<br />

� Jana Harms stellt sich den Fragen nach ihrem Vortrag � Thomas Bonsels<br />

technik konzentrierte und das <strong>LKV</strong>-<br />

Beratungsangebot vorstellte. Jana<br />

Harms von der LFA referierte in<br />

ihrem Vortrag zur ökonomischen<br />

und betriebswirtschaftlichen Bewertung<br />

von Automatischen Melksystemen<br />

(AMS) und verweist darauf,<br />

dass Melkroboter in der Investition<br />

und Unterhaltung um etwa<br />

0,6 bis 1,1 Cent je kg Milch teurer<br />

sind. Gleichzeitig sind Potentiale<br />

wie Grundfutterqualität, Senkung<br />

von Eutererkrankungen oder Auslastung<br />

der Melkmaschinen optimal<br />

auszuschöpfen, um mit einem<br />

Roboter langfristig erfolgreich zu<br />

wirtschaften. Ein weiterer Vortragsschwerpunkt<br />

der Veranstaltung war<br />

das Fütterungsmanagement von<br />

Kühen in Roboterbetrieben. Dieser<br />

wurde von Thomas Bonsels<br />

vom Landesbetrieb Landwirtschaft<br />

Hessen in sehr anschaulicher Weise<br />

vorgetragen. Herr Bonsels verdeutlichte,<br />

dass die optimale Steuerung<br />

der Fütterung eine der wichtigsten<br />

Erfolgsfaktoren für Roboterbetriebe<br />

ist. Nur durch das „ausgefeilte“<br />

Zusammenwirken der Grundfutterration<br />

mit der Kraftfuttergabe<br />

über den Melkroboter bleiben<br />

die Kühe in Bewegung, wodurch<br />

u. a. die Besuchshäufigkeit und damit<br />

die Auslastung des AMS erhöht<br />

werden. Abschluss des ersten Roboterstammtisches<br />

bildete Dr. Jan<br />

Körte von der Rinderzucht <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

GmbH. In seiner<br />

Präsentation stellte er die Bedeutung<br />

und Zusammensetzung<br />

des AMS-Indexes sowie das aktuelle<br />

Bullenangebot, speziell für Roboterkühe,<br />

dar.<br />

S. Heinz<br />

� Dr. Stephan Hartwig bei der Eröffnung des<br />

1. Roboterstammtisches von <strong>LKV</strong> M-V und LFA<br />

24 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


Förderung der<br />

MLP in Gefahr<br />

Novellierung der<br />

Fördergrundsätze<br />

Durch das Bundesministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz erfolgte<br />

eine kritische Begutachtung der für die Gemeinschaftsaufgabe<br />

Verbesserung der Agrarstruktur<br />

und des Küstenschutzes (GAK) bereitgestellten<br />

finanziellen Bundesmittel. Aus der<br />

GAK wird auch die Milchleistungsprüfung im<br />

Rahmen des Fördergrundsatzes „Förderung<br />

von Maßnahmen zur Verbesserung der genetischen<br />

Qualität landwirtschaftlicher Nutztiere“<br />

gefördert. Im Mai wurde bei Ministerin<br />

Aigner der Antrag gestellt, diese Fördermittel<br />

ab 2014 nicht mehr bereitzustellen. Durch den<br />

persönlichen Einsatz von Landtagsabgeordneten<br />

und Vertretern der ADR und des DLQ ist<br />

es aber gelungen, die Ministerin zu überzeugen,<br />

dass dieser Förderbereich für die Umsetzung<br />

der Charta für Landwirtschaft und Verbraucher<br />

von größter Bedeutung ist und deshalb<br />

Bestand haben muss. In unserem Anliegen<br />

wurden wir durch unser Landwirtschaftsministerium<br />

und den Bauernverband unterstützt.<br />

Die Fördergrundsätze werden aber novelliert.<br />

Der aktuelle Entwurf der Grundsätze (zum Redaktionsschluss)<br />

sieht gravierende Veränderungen<br />

zum jetzigen Verfahren vor. Demnach<br />

soll die monatliche Milchleistungsprüfung<br />

nicht mehr gefördert werden, da sie gesetzlicher<br />

Standard ist. Es besteht somit durchaus<br />

die Gefahr, dass es zukünftig kein flächendeckendes<br />

Fördersystem mehr geben wird. Nur<br />

über diesen Ansatz hinaus durchgeführte Monitoringmaßnahmen<br />

(z. B. Gesundheitsdatenerfassung)<br />

sollen förderfähig sein. Es wird damit<br />

unterschlagen, dass die durch die deutschen<br />

Landeskontrollverbände bereitgestellten<br />

Primärdaten, Untersuchungsergebnisse<br />

und Managementhilfen eine unverzichtbare<br />

Grundlage für die Verbesserung der Tiergesundheit<br />

und damit des Tierwohles und des<br />

Tierschutzes sowie für den Klima-, Ressourcen-<br />

und Verbraucherschutz darstellen. Nur<br />

wenn diese Primärdaten vorliegen, können<br />

weiterführende Indikatoren erfasst, berechnet,<br />

ausgewertet und bewertet werden. Die<br />

neuen Fördergrundsätze sollen ab 2014 zur<br />

Anwendung kommen. Über die aktuellen Entwicklungen<br />

werden wir Sie auf den Herbstversammlungen<br />

informieren.<br />

S. Hartwig<br />

Einladung<br />

Aktuell � <strong>LKV</strong><br />

Der Landeskontrollverband für Leistungs- und Qualitätsprüfung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

e.V. und die Landestierärztekammer <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong> laden in Zusammenarbeit mit den Firmen Pfizer GmbH Tiergesundheit,<br />

IDT Biologika GmbH, MSD Tiergesundheit (Intervet Deutschland<br />

GmbH) sowie der Bayer Healthcare Deutschland GmbH ein zur<br />

31. wissenschaftlichen Fach tagung *<br />

für Tierärzte und Landwirte<br />

„Mit gesunden Rinderklauen<br />

hoch hinaus“<br />

Termin: Dienstag, 16. Oktober <strong>2012</strong><br />

9.00 bis 12.30 Uhr<br />

Ort: Tagungsraum der Viehhalle des <strong>LKV</strong> in<br />

18273 Güstrow, Speicherstraße 11<br />

Programm:<br />

ab 08.30 Uhr Frühstück<br />

auf Einladung der Firma IDT Biologika GmbH<br />

09.00 Uhr Eröffnung und Begrüßung<br />

Dr. Silke Heinz, <strong>LKV</strong> M-V<br />

09.10 Uhr Klauen pflegen, desinfizieren, behandeln - aber wie?<br />

Prof. Dr. Kerstin E. Müller<br />

Klinik für Klauentiere, FU Berlin<br />

10.00 Uhr Dermatitis digitalis (Mortellaro) – eine infektiöse<br />

Erkrankung der Rinderklaue<br />

Dr. Rainer Holubek, IDT Biologika GmbH<br />

10.40 Uhr Management von Klauenerkrankungen<br />

Dr. Maren Feldmann<br />

Klinik für Rinder, Thio Hannover<br />

11.30 Uhr Das „A und O“ einer erfolgreichen funktionellen<br />

Klauenpflege<br />

Mag. med. vet. Hubert Reszler<br />

Höchstädter Klauenpflege GmbH<br />

ca. 12.30 Uhr Gemeinsames Mittagessen<br />

auf Einladung der Firma Bayer Healthcare GmbH<br />

Teilnahme-Rückmeldung bitte bis 8.Oktober <strong>2012</strong> an <strong>LKV</strong> M-V<br />

per Fax unter: 03843 751 111 oder telefonisch unter 03843 751 100<br />

* ATF-Anerkennung<br />

gez. Dr. Hartwig gez. Dr. Schmidt gez. Dr. de Ponte<br />

gez. Dr. Holubek gez. Dr. Pietschke gez. Dr. Ostler<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 25


Schüler der Fachschule Landwirtschaft Oldenburg<br />

zu Besuch beim <strong>LKV</strong> M-V<br />

Einer langjährigen Tradition folgend,<br />

wurden auch in diesem Jahr<br />

(20. Juni) die Schüler der Fachschule<br />

Oldenburg beim <strong>LKV</strong> M-V in Güstrow<br />

recht herzlich begrüßt. Nach einem<br />

umfassenden Überblick zur Arbeit<br />

des <strong>LKV</strong> M-V und der MQD staunten<br />

� Die Fachschüler aus Oldenburg zu Besuch beim <strong>LKV</strong> M-V<br />

die Schüler insbesondere über einige<br />

Ergebnisse der milchleistungsgeprüften<br />

Kühe im <strong>LKV</strong> M-V. Nach der<br />

„Theorie“ wurde das Zentrallabor<br />

besichtigt. Dr. Sabiene Jakubowski<br />

(Laborleiterin) erklärte den Schülern<br />

u. a. den Ablauf und die Abar-<br />

beitung von Milchuntersuchungen<br />

im Rahmen der Milchleistungsprüfung<br />

bzw. der Milchgüteprüfung. Im<br />

Anschluss an den <strong>LKV</strong>-Besuch sind<br />

die Schüler zum nächsten Betriebsausflug<br />

aufgebrochen.<br />

S. Heinz<br />

� Dr. Sabiene Jakubowski erklärt die MLP-Probenannahme<br />

Auf Stippvisite beim <strong>LKV</strong> M-V …<br />

� Dr. Sabiene Jakubowski demonstriert die automtische<br />

Zuführtechnik am Foss-Gerät<br />

Vom 18. bis 22. Juni war die stellvertretende<br />

Laborleiterin des Milchlabors<br />

Weser-Ems eG, Dr. Sandra Bolhuis<br />

(Landeskontrollverband Weser-<br />

Ems e.V.), zu Gast beim <strong>LKV</strong> M-V. Bei<br />

ihrem Besuch erhielt Frau Dr. Bolhuis<br />

einen Einblick in verschiedene Arbeitsbereiche<br />

des <strong>LKV</strong> und der MQD.<br />

Besondere Schwerpunkte bildeten<br />

die Durchführung der Milchleistungsprüfung<br />

in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

und die Organisation der Milchuntersuchung<br />

im Zentrallabor. Neben<br />

Probenlogistik, -aufnahme, -untersuchung<br />

und -auswertung von Milchproben<br />

im Rahmen der Milchleistungs-<br />

und Milchgüteprüfung war insbesondere<br />

die im Zentrallabor etablierte automatische<br />

Probenabarbeitung mit<br />

der Bartec-Zuführtechnik von Interesse.<br />

Zwischen Dr. Sabiene Jakubowski<br />

und Dr. Sandra Bolhuis fand<br />

während des Besuches ein reger Gedankenaustausch,<br />

u. a. auch zu Fragen<br />

des Qualitätsmanagements statt.<br />

Frau Dr. Bolhuis wird demnächst die<br />

Leitung des Milchlabors Weser-Ems<br />

eG übernehmen. Wir wünschen ihr<br />

einen guten Start für ihre Tätigkeit<br />

und freuen uns auf eine fruchtbringende<br />

Zusammenarbeit.<br />

S. Heinz/S. Jakubowski<br />

Wichtiger Hinweis aus dem Zentral labor des <strong>LKV</strong><br />

Für die Konservierung der Roh milch proben im Rahmen<br />

der Milch leistungsprüfung verwendet das Zentral labor<br />

des <strong>LKV</strong> M-V das Konservierungsmittel Bronopol/Kathon.<br />

Dabei kommen 15 mg Bronopol pro Probenflasche<br />

zum Einsatz. Zur besseren Konservierungs-<br />

wirkung wird in den Sommermonaten eine erhöhte<br />

Konzentration von 20 mg Bronopol eingesetzt. Für die<br />

Anfärbung des Konservierungsmittels wird der rote<br />

Farbstoff Eosin B hinzugefügt.<br />

S. Jakubowski<br />

26 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


Studenten der Universität Rostock auf<br />

Exkursion beim <strong>LKV</strong> M-V<br />

Bereits seit mehreren Jahren besuchen<br />

Studenten der Agrar- und<br />

Umweltwissenschaftlichen Fakultät<br />

der Universität Rostock den<br />

Landes kontrollverband M-V in Güstrow.<br />

In diesem Jahr wurde die Exkursion<br />

im Rahmen der Lehrveranstaltung<br />

„Leistungsprüfungen und<br />

Zuchtwertschätzungen“ des Masterstudienganges„Nutztierwissenschaften“<br />

von Dr. Antke-Elsabe<br />

� Universität Rostock zu Gast beim <strong>LKV</strong> M-V<br />

Neues Serviceangebot<br />

Ergebnisse der Mastitisunter suchung direkt in das<br />

Managementprogramm übernehmen<br />

Für alle Betriebe, die mit dem Programm<br />

„Herde“ von dsp-agrosoft<br />

arbeiten, bietet das Mastitislabor<br />

der MQD in Zusammenarbeit mit<br />

der EDV-Abteilung der MQD ab sofort<br />

einen neuen Service zur bakteriologischen<br />

Untersuchung an. Mit<br />

der neuen Herdeversion 5.6 können<br />

Sie Ihren Untersuchungsauftrag<br />

direkt im Herdeprogramm erstellen<br />

und als ADIS-Datei per Mail<br />

an uns senden. Hierfür verwenden<br />

Sie bitte folgende E-Mail-Adresse:<br />

Bugislaus initiiert. Die Studenten<br />

erhielten von Dr. Silke Heinz einen<br />

Einblick in die Geschichte vom Landeskontrollverband<br />

M-V und der<br />

MQD mbH, in deren verschiedene<br />

Leistungs- und Beratungs angebote<br />

und in die Struktur der Rinderzucht<br />

in Deutschland. Hier lag der<br />

Schwerpunkt bei der Organisation<br />

der Milchleistungsprüfung und Qualitätskontrolle<br />

von Milchkühen. Ein<br />

bu-auftrag@mqd.de.<br />

Nach erfolgter Untersuchung erhalten<br />

Sie von uns das Ergebnis ebenfalls<br />

als ADIS-Datei zusammen mit<br />

dem Befund als PDF-Datei per Mail<br />

zurück und können so die Befunde<br />

den Einzeltieren mit wenigen Klicks<br />

zuordnen. Damit entfällt das lästige<br />

Listenschreiben bei den Probenahmen<br />

und die Handeingabe der Ergebnisse.<br />

Gerade für größere Aufträge<br />

ist dies eine enorme Arbeitserleichterung<br />

und Zeitersparnis.<br />

kleiner Exkurs zur Milchleistungsprüfung<br />

bei Schafen und Ziegen<br />

rundete den theoretischen Teil ab.<br />

Danach stand ein Rundgang durch<br />

das Zentrallabor des <strong>LKV</strong> M-V sowie<br />

ein Blick in die Produktion von Ersatzohrmarken<br />

für Rinder auf dem<br />

Exkursionsprogramm.<br />

S. Heinz<br />

� Untersuchung der Milchproben im<br />

Zentrallabor<br />

Fall Sie diesen Austausch der Daten<br />

zwischen Mastitislabor und Ihrem<br />

PC nutzen möchten und aktuell<br />

die Befunde als Fax und noch<br />

nicht per E-Mail vom Labor erhalten,<br />

müssen Sie dies einmalig dem<br />

Mastitislabor unter Angabe Ihrer Betriebsnummer/Kundennummer<br />

und<br />

E-Mail-Adresse mitteilen.<br />

Für die Beantwortung von Fragen<br />

stehen Ihnen Ihre Programmbetreuer<br />

von dsp-agrosoft zur Verfügung.<br />

B. Bockholdt/S. Olm<br />

Aktuell � <strong>LKV</strong><br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 27


Gemeinsam mit der Milch in die Zukunft …<br />

Die Milchwirtschaft ist ein sehr<br />

umsatz- und entwicklungsstarker<br />

Bereich in der deutschen<br />

Lebensmittel industrie. „Milchberufe“<br />

gelten daher auch als sehr<br />

krisen- und zukunftssicher. Die<br />

Arbeit mit interessanten Technologien,<br />

die besondere Verantwortung<br />

für das Lebensmittel „Milch“<br />

sowie die abwechslungsreichen<br />

und verschiedenen Arbeitsfelder<br />

sind für diesen Berufssektor charakteristisch.<br />

Der Bedarf an Lehr-<br />

��Was erfordert der Ausbildungsberuf?<br />

��Interesse an Lebensmitteln<br />

und deren Herstellung<br />

��naturwissenschaftliches Interesse<br />

(chemische/ physikalische<br />

und<br />

mikrobiologische Prozesse)<br />

��Verantwortungs- und Qualitätsbewusstsein<br />

� Spaß und Interesse an modernen<br />

Untersuchungstechniken<br />

und Analyseverfahren<br />

� selbstständige, sorgfältige<br />

und genaue Arbeitsweise<br />

� Teamfähigkeit<br />

��Was sind die Ausbildungsschwerpunkte?<br />

��Aneignung von umfassenden<br />

Grundkenntnissen in den Bereichen<br />

Be- und Verarbeitung<br />

von Milch und Milchprodukten<br />

��Erwerb von Grundkenntnissen<br />

zu chemischen und mikrobiologischenUntersuchungsmethoden<br />

��Durchführung von chemischen<br />

und physikalischen<br />

Analysen der Milch, von<br />

Milchprodukten und Lebensmitteln<br />

��sensorische Prüfungen und<br />

Produktionskontrollen zur<br />

Sicherung der Qualitätssicherung<br />

��produktionsbegleitende Qualitätskontrollen<br />

��Auswertung und Interpretation<br />

der Untersuchungsergebnisse<br />

lingen und Fachkräften in der gesamten<br />

Ernährungsbranche ist weiterhin<br />

hoch. Die Anforderungsprofile<br />

an Milchwirtschaftliche Laboranten<br />

(w/m) sprechen sowohl<br />

praktisch orientierte Berufsanfänger<br />

als auch naturwissenschaftlich<br />

Interessierte und Begeisterte an.<br />

Mit der breitgefächerten Berufsausbildung<br />

werden viele neue Türen<br />

für spätere Tätigkeiten in den<br />

Bereichen der Lebensmittelwirtschaft,<br />

für Weiterbildungsqualifi-<br />

Landeskontrollverband für<br />

Leistungs- und Qualitätsprüfung<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> e.V<br />

zierungen bis hin zu Fachstudiengängen,<br />

unter anderem in der Lebensmittel-<br />

und Milchwissenschaft,<br />

geöffnet. Für eine Ausbildung zum<br />

Milchwirtschaftlichen Laboranten<br />

(w/m) ist mindestens ein erfolgreicher<br />

Realschulabschluss erforderlich.<br />

Eine höhere schulische<br />

Quali fikation erleichtert sowohl<br />

die Ausbildung als auch die Möglichkeit<br />

von Weiterqualifizierungsmaßnahmen<br />

bis hin zum Studium.<br />

S. Heinz<br />

MQD Qualitätsprüfungs- und<br />

Dienstleistungsgesellschaft<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> mbH<br />

Wir bilden in Güstrow aus!<br />

Milchwirtschaftliche<br />

Laboranten (m/w)<br />

Ansprechpartner:<br />

Frau Svenson oder Frau Kunze<br />

unter 03843-7510 sowie<br />

Weitere Informationen unter www.mqd.de<br />

28 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 29


Teil 3<br />

MLP-Zwischenbericht und dazugehörige Listen<br />

Managementhilfe für eine nachhaltige und ressourceneffiziente<br />

Milchproduktion mit gesunden und langlebigen Kühen<br />

Monatsweise bekommen Mitglieder<br />

des <strong>LKV</strong> M-V im Zuge der<br />

durchgeführten Milchleistungsprüfung<br />

(MLP) einen Auswertungsbericht<br />

vom Rechenzentrum vit Verden.<br />

Diese Informationen bilden<br />

eine wichtige Grundlage für den<br />

Verantwortlichen der Tierproduktion<br />

bzw. den Betriebsleiter, um<br />

gezielte Entscheidungen auf Einzeltier-<br />

und Herdenebene zu treffen<br />

und damit die Wirtschaftlichkeit<br />

der Milcherzeugung langfristig<br />

zu sichern.<br />

� Abbildung 1: Harnstoffbewertungsklasse (HBK)<br />

� Stimmt die Milchviehfütterung, klappt es auch mit der Milch<br />

In dieser Ausgabe wird die MLP-Liste<br />

M1012.01 „Harnstoffübersicht“<br />

vorgestellt, sodass der Milchproduzent<br />

seine Ergebnisse aus der<br />

Milchleistungsprüfung entsprechend<br />

einschätzen und daraus<br />

notwendige Managemententscheidungen<br />

ableiten kann. Gerne stehen<br />

hierbei unsere Leistungsinspektoren<br />

mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Die Liste M1012.01 ist eine wertvolle<br />

Hilfe zur Beurteilung der Fütterungssituation<br />

der Milchviehherde<br />

auf der Basis der Milchin-<br />

Kühe<br />

HBK Verdacht auf Anzahl %<br />

1 Eiweiß- und Energiemangel 21 16,2<br />

2 Energiemangel 16 12,3<br />

3 Eiweißüberschuss und Energiemangel 0 0,0<br />

4 Eiweißmangel, leichter Energieüberschuss 14 33,8<br />

5 Eiweiß und Energie ausgeglichen 44 33,8<br />

6 Eiweißüberschuss, leichter Energiemangel 1 0,8<br />

7 Eiweißmangel und Energieüberschuss 4 3,1<br />

8 Energieüberschuss 30 23,1<br />

9 Eiweiß- und Energieüberschuss 0 0,0<br />

Harnstoffuntersuchte Kühe: 130<br />

haltsstoffe unter Einbeziehung der<br />

Milchharnstoffgehalte. Die Auswertungen<br />

erfolgen nach „Harnstoffbewertungsklassen“,<br />

„nach Harnstoffgehalt“<br />

und „nach Eiweißgehalt“.<br />

Des Weiteren werden entsprechende<br />

Mittelwerte für Kühe<br />

nach Melktagen ausgewiesen.<br />

Harnstoffbewertungsklassen<br />

Insgesamt gibt es neun verschiedene<br />

Harnstoffbewertungsklassen,<br />

denen die Kühe entsprechend der<br />

Ergebnisse aus der Milchuntersuchung<br />

im Rahmen der MLP zugewiesen<br />

werden (Abbildung 1). Die<br />

Übersicht zeigt, bei wie vielen Kühen<br />

(Anzahl und %) ein Verdacht<br />

auf Eiweiß- und/oder Energiemangel<br />

bzw. Eiweiß- und/oder Energieüberschuss<br />

bzw. eine Kombina tion<br />

aus Eiweißmangel/-überschuss<br />

und Energieüberschuss/-mangel<br />

vorliegt. Im abgebildeten Beispiel<br />

wurde bei 21 Kühen (16,2 %) ein<br />

Eiweiß- und Energiemangel und<br />

bei 16 Kühen (12,3 %) ein Energiemangel<br />

festgestellt. Weiterhin wird<br />

deutlich, dass 14 Kühe (10,8 %) einen<br />

Eiweißmangel mit leichtem Energieüberschuss<br />

zum Zeitpunkt der<br />

MLP hatten, während bei 44 Kühen<br />

(33,8 %) ein ausgeglichener Eiweiß-<br />

und Energiehaushalt der Kühe<br />

nachgewiesen werden konnte. Allerdings<br />

wurde auch bei 30 Kühen<br />

(23,1 %) ein Energieüberschuss ermittelt.<br />

Die Übersicht zeigt, dass<br />

der Milcherzeuger noch Reserven<br />

in der Fütterung seiner Milchviehherde<br />

hat und diese im Sinne der<br />

Gesundheit seiner Kühe genauer<br />

unter die Lupe nehmen sollte.<br />

Harnstoffgehalte unter die Lupe<br />

nehmen<br />

Eine weitere Auswertung der MLP-<br />

Ergebnisse ist die Gruppierung der<br />

Kühe entsprechend ihres Harnstoffgehaltes<br />

(in ppm). Ein zu niedriger<br />

Harnstoffgehalt liegt bei < 150 ppm<br />

und ein zu hoher bei > 300 ppm<br />

30 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


(Rohprotein der Ration überprüfen)<br />

vor. Der Normalbereich des Harnstoffgehaltes<br />

bei einer gesunden<br />

Milchkuh befindet sich zwischen<br />

150 und 300 ppm. In diesem Bereich<br />

ist die Energie- und Eiweißversorgung<br />

einer Kuh ausgeglichen.<br />

Bei einer Stallfütterung sind<br />

Werte von 200 bis 300 ppm und<br />

bei Weidegang oder großen Anteilen<br />

Grassilage von 250 bis 300<br />

ppm anzustreben. In Abbildung 2<br />

wurde die Milch von insgesamt<br />

130 Kühen untersucht. Bei 39 Kühen<br />

wurde ein zu niedriger Harnstoffgehalt<br />

(< 150 ppm) mit einem<br />

durchschnittlichen Laktationsstand<br />

von 141 Tagen sowie einem Fett-<br />

Eiweiß-Quotient (F-E-Q) von 1,12<br />

ermittelt. Auch der Fett-Eiweiß-<br />

Quotient der Kühe zeigt, dass die<br />

Futterration entsprechend ihrer<br />

Ansprüche zu überprüfen ist. Der<br />

Zielwert liegt bei 1,2 bis 1,4. Bei<br />

einem F-E-Q < 1,0 steigt die Azidosegefahr,<br />

bei einem F-E-Q > 1,5<br />

die Ketose- und Energiemangelgefahr.<br />

Bei einer Kuh wurde ein zu hoher<br />

Harnstoffgehalt von 320 ppm<br />

nachgewiesen. Da der F-E-Q über<br />

1,76 liegt, ist bei dieser Kuh von einer<br />

Ketoseerkrankung auszugehen.<br />

Eiweißgehalte zeigen Energieversorgung<br />

der Kuh<br />

Im Rahmen der MLP-Auswertung<br />

erhält der Milchproduzent auch<br />

eine Gruppierung seiner Kühe nach<br />

dem Eiweißgehalt. Der Eiweißgehalt<br />

ist in erster Linie ein Parameter<br />

für die Energie-, aber auch für<br />

die Eiweißversorgung der Kuh und<br />

sollte bei Kühen der Rasse Deutsche<br />

Holstein zu Laktationsbeginn<br />

nicht unter 3,2 % und zum Laktationsende<br />

nicht über 3,6 % liegen.<br />

In diesem Beispiel wiesen 36 Kühe<br />

� Abbildung 2: Auswertung nach Harnstoffgehalt<br />

Harnstoffgehalt<br />

in ppm<br />

Kühe<br />

Anzahl %<br />

Aktuell � <strong>LKV</strong><br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 31<br />

Lakt<br />

Tage<br />

Milch<br />

kg<br />

Fett<br />

%<br />

Eiweiß<br />

%<br />

F:E Hst<br />

ppm<br />

niedrig 300 1 1 289 18,5 6,12 3,47 1,76 320<br />

� Abbildung 3: Auswertung nach Eiweißgehalt<br />

Eiweißgehalt<br />

in %<br />

Kühe<br />

Anzahl %<br />

Lakt<br />

Tage<br />

Milch<br />

kg<br />

Fett<br />

%<br />

Eiweiß<br />

%<br />

F:E Hst<br />

ppm<br />

niedrig 3,8 34 26 316 15,3 4,83 4,13 1,17 194<br />

einen zu niedrigen Eiweißgehalt<br />

von durchschnittlich 2,97 % auf,<br />

mit einem relativ geringen Fettgehalt<br />

von 3,44 %, was wiederum<br />

auf Strukturprobleme in der Ration<br />

und eine mögliche Gefahr Pansenazidose<br />

schließen lässt. Diese<br />

Tendenz wird auch vom F-E-Q, der<br />

bei 1,16 liegt, bestätigt.<br />

Der Milcherzeuger erhält außerdem<br />

eine Angabe zum Versorgungszustand<br />

seiner Kühe in Abhängigkeit<br />

von den Melktagen (Abbildung 4).<br />

In den ersten 100 Melktagen wiesen<br />

die Kühe im Beispiel einen geringen<br />

Harnstoffgehalt bei gleichzeitigem<br />

Eiweißgehalt im Soll-Bereich<br />

auf. Diese Konstellation weist<br />

auf eine unausgewogene Milchviehfütterung<br />

mit einem Energieüberschuss<br />

hin. Bei den Kühen, die sich<br />

im 101 bis 200. Melktag befinden,<br />

war kein Hinweis auf eine unausgeglichene<br />

Futterration festzustellen.<br />

Die Ergebnisse der Kühe mit<br />

mehr als 200 Melktagen zeigen jedoch,<br />

dass die Fütterung der Kühe<br />

höchstwahrscheinlich unausgewogen<br />

ist und sich nicht am Bedarf<br />

der Kühe orientiert. Der hohe Eiweißgehalt<br />

dieser Gruppe deutet<br />

auf einen Energieüberschuss hin.<br />

Zusammenfassung<br />

Die MLP-Liste „Harnstoffbericht“<br />

ist ein gutes Hilfsmittel für den<br />

Landwirt, um die Fütterung seiner<br />

Milchkühe zu überprüfen. Besonderes<br />

Augenmerk gilt dem angezeigten<br />

Energie- und Proteinmangel<br />

in der Ration. Wie sich bspw.<br />

eine Rationsausstellung auf die<br />

Milchinhaltstoffe und auf die Gesundheit<br />

der Kühe auswirkt, kann<br />

mit der Milchleistungsprüfung im<br />

Folgemonat bzw. der Untersuchung<br />

der Herdenmilch kontrolliert<br />

werden.<br />

S. Heinz<br />

� Abbildung 4: Mittelwert der Kühe nach Melktagen<br />

Kühe E-% Hst F:E<br />

Melktage Anzahl % M-kg F-% Ist Soll Ist Soll Ist Soll<br />

bis 100 37 29 28,9 3,87 3,17 >3,10 136 150 – 300 1,22 1,1 – 1,5<br />

101 – 200 31 24 25,7 3,58 3,26 >3,20 185 150 – 300 1,10 1,1 – 1,5<br />

über 200 62 48 17,5 4,47 3,83 >3,30 190 150 – 300 1,17 1,1 – 1,5


Deutscher Landesverband für<br />

Leistungs- und Qualitätsprüfung e. V.<br />

Seit 2008 gibt es den Deutschen<br />

Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen<br />

e. V. (DLQ), der sich<br />

aus den deutschen Landeskontrollverbänden,<br />

den Milchprüfringen sowie<br />

der Vereinigten Informationssysteme<br />

Tierhaltung w. V. (vit) zusammensetzt<br />

und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft<br />

Deutscher Rinderzüchter<br />

(ADR) ist. Beim DLQ steht die Koordination<br />

und Bearbeitung gemeinsamer<br />

Aufgaben und die Interessenvertretung<br />

auf dem Gebiet der Leistungs-<br />

und Qualitätsprüfungen in der<br />

Tierproduktion unter Berücksichtigung<br />

von Tierwohl, Tiergesundheit<br />

und Tierschutz im Mittelpunkt. Dadurch<br />

können wichtige, praxisorientiere<br />

Ergebnisse und Erkenntnisse der<br />

gesamten Landwirtschaft sowie den<br />

Verbrauchern transparent und zeitnah<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

��Start des Projektes<br />

milchQplus, ein Projekt der DLQ in<br />

Kooperation mit der Hochschule<br />

Hannover (Abteilung Bioverfahrenstechnik<br />

- Mikrobiologie), ist ein<br />

deutschlandweites Programm zur<br />

Verbesserung der Eutergesundheit<br />

in Milchviehherden. Das Projekt<br />

mit einer Laufzeit von 3 Jahren<br />

wird vom Bundesministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(BMELV) aufgrund<br />

eines Beschlusses mit dem Titel<br />

„Nationaler Plan für eine nachhaltige<br />

Milchproduktion“ gefördert. Die<br />

� Geht es dem Euter gut, fließt die Milch und der Landwirt<br />

freut sich<br />

wesentlichen Projektziele sind die<br />

Reduzierung von Eutergesundheitsstörungen,<br />

der verantwortungsbewusste<br />

Antibiotikaeinsatz sowie die<br />

Senkung von Milchverlusten und zusätzlichen<br />

Behandlungskosten. Dadurch<br />

kann die Nutzungsdauer der<br />

Milchkühe verlängert, die Wirtschaftlichkeit<br />

der Milchproduktion erhöht<br />

sowie die Nutzung vorhandener<br />

Ressourcen effizient und nachhaltig<br />

verbessert werden. Gleichzeitig<br />

werden die Risiken für Verbraucher<br />

durch bspw. einen reduzierten Antibiotikaeinsatze<br />

gemindert.<br />

��Zwei Projektebenen<br />

Bei milchQplus werden zwei sich<br />

ergänzende Ebenen bearbeitet.<br />

Die erste Ebene schafft Voraussetzungen,<br />

um auf der Grundlage von<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

und der Daten aus den MLP-Proben<br />

handfeste Handlungsempfehlungen<br />

zur Mastitisprophylaxe für Milchproduzenten<br />

und Tierärzte bereitzustellen.<br />

Diese neuen Informationen sollen<br />

das Betriebsmanagement unterstützen<br />

und die Kommunikation zwischen<br />

Landwirten und Tierärzten verbessern.<br />

Die zweite Ebene beinhaltet<br />

Entwicklung einer standardisierten<br />

Methode zur Zelldifferenzierung<br />

für somatische Zellen in der Milch.<br />

Ziel ist eine innovative Hochdurchsatzmethode<br />

für Routinegeräte zur<br />

Zellzahlbestimmung, die eine Differenzierung<br />

der Zellen in Proben aus<br />

der Milchleistungsprüfung ermöglicht.<br />

Mit den gewonnenen Ergebnisse<br />

sollen zusätzliche Informationen<br />

zu Therapiemöglichkeiten und<br />

Behandlungschancen euterkranker<br />

Kühe, insbesondere auch unter dem<br />

Gesichtspunkt eines reduzierten Antibiotikaeinsatzes<br />

sowie gezielte, unterstützende<br />

und effektive Managemententscheidungen<br />

für den Milchviehhalter<br />

geschaffen werden.<br />

S. Heinz<br />

Gefördert durch:<br />

aufgrund eines Beschlusses<br />

des Deutschen Bundestages<br />

Hessischer Verband für Leistungs-<br />

und Qualitätsprüfungen<br />

in der Tierzucht e. V.<br />

Landeskontrollverband<br />

Brandenburg e. V.<br />

Landeskontrollverband für<br />

Leistungs- und Qualitätsprüfung<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

e. V.<br />

Landeskontrollverband<br />

für Milchwirtschaft Niedersachsen-Bremen<br />

e. V.<br />

Landeskontrollverband<br />

Nordrhein-Westfalen e. V.<br />

Landeskontrollverband Rheinland-Pfalz<br />

e. V.<br />

Landeskontrollverband für<br />

Qualitäts- und Leistungsprüfungen<br />

in der Tierzucht Saar<br />

e. V.<br />

Landeskontrollverband für<br />

Leistungs- und Qualitätsprüfung<br />

Sachsen-Anhalt e. V.<br />

Landeskontrollverband<br />

Schleswig-Holstein e. V.<br />

Landeskontrollverband<br />

Weser-Ems e. V.<br />

Landeskuratorium der<br />

Erzeugerringe für tierische<br />

Veredelung in Bayern e. V.<br />

Landesverband Baden-<br />

Württemberg für Leistungsprüfungen<br />

in der Tierzucht e. V.<br />

Milchprüfring Baden-Württemberg<br />

e. V.<br />

Milchprüfring Bayern e. V.<br />

Sächsischer Landeskontrollverband<br />

e. V.<br />

Thüringer Verband für Leistungs-<br />

und Qualitätsprüfungen<br />

in der Tierzucht e. V.<br />

Vereinigte Informations ysteme<br />

Tierhaltung w. V.<br />

32 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


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SRB Innenwirtschaft GmbH<br />

19357 Karstädt<br />

Tel. 03 87 97 / 7 41 11<br />

Technik und<br />

Anlagenbau Center GmbH<br />

16928 Pritzwalk<br />

Tel. 0 33 95 / 76 17-0<br />

GEA Farm Technologies<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 33


� Dr. Stefan<br />

Rensing<br />

vit, Verden<br />

Kalbe-Zuchtwerte: Färsenbullen nach RZKd<br />

und RZKm selektieren<br />

Mit der April-Schätzung wurde eine verbesserte Zuchtwertschätzung für Kalbemerkmale eingeführt. Insbesondere<br />

die neuen, zusammenfassenden Kalbeindizes RZKd und RZKm erleichtern die Selektion von Bullen, die<br />

für Rinderbesamungen geeignet sind.<br />

Die wichtigste Neuerung ist, dass<br />

sich die veröffentlichten Zuchtwerte<br />

jetzt auf die erste (=Färsen-) Kalbung<br />

beziehen und nicht mehr auf<br />

den Durchschnitt aller Kalbungen.<br />

Der Anteil schwerer Kalbungen und<br />

Totgeburten ist bei der ersten (Färsen-)<br />

Kalbung deutlich höher als bei<br />

den weiteren (Kuh-) Kalbungen. Die<br />

erste und die weiteren Kalbungen<br />

sind auch genetisch etwas unterschiedliche<br />

Merkmale. Aus dem<br />

klassischen Testeinsatz auf Erstkalbskühe<br />

haben die meisten Besamungsbullen<br />

nur wenige direkte<br />

Daten für Kälber geboren als ers tes<br />

Kalb, d. h. aus Färsen (Die im RMV-<br />

Gebiet getesteten Bullen haben dort<br />

durch den Einsatz in den Tes t herden<br />

Vorteile.) Dennoch bekommen alle<br />

Bullen aus dem Mehrmerkmalsmodell<br />

auch direkte Zuchtwerte<br />

für die erste Kalbung, denn die Informationen<br />

der als zweites oder<br />

drittes Kalb geborenen Nachkommen<br />

werden als korrelierte Information<br />

berücksichtigt. Die Sicherheiten<br />

der geschätzten Zuchtwerte<br />

aus dem Testeinsatz (ca. 300 geb.<br />

Kälber, später 100 gek. Töchter)<br />

sind mit ca. 60 – 70 % insbesonde-<br />

� Abbildung 1: Vergleich der Streuung der direkten Zuchtwerte<br />

für Kalbeverlauf aus dem aktuellen (Aug. <strong>2012</strong>)<br />

bzw. altem Schätzmodell (Dez. 2011)<br />

re für die maternalen Zuchtwerte<br />

höher als bisher. Auch dadurch ist<br />

die Streuung der Kalbezuchtwerte<br />

jetzt deutlich höher als bisher. Die<br />

Abb. 1 zeigt am Beispiel des direkten<br />

Kalbeverlaufs für schwarzbunte<br />

töchtergeprüfte Top-Bullen<br />

die deutlich größere Streuung der<br />

Zuchtwerte nach dem neuen Modell<br />

zu den Zuchtwerten aus dem<br />

alten Modell (bis Dezember 2011).<br />

Kalbeindizes RZKd und RZKm<br />

Für die praktische Selektion ist die<br />

wichtigste Neuerung die Einführung<br />

der zusammenfassenden RelativzuchtwerteKalbeeigenschaften.<br />

Bisher musste man zur Beurteilung<br />

der Gesamt-Kalbeeigenschaften<br />

immer zwei Informationsquellen,<br />

die Zuchtwerte für Kalbeverlauf<br />

und für Totgeburtenrate,<br />

gleichzeitig betrachten. Dabei war<br />

der Zuchtwert Totgeburtenrate sogar<br />

der etwas wichtigere, denn für<br />

dieses Merkmal streuen die Beobachtungen<br />

mehr als für Kalbeverlauf.<br />

Für die Totgeburtenrate liegen<br />

praktisch 100 % korrekte Daten<br />

vor, während beim direkt durch<br />

den Landwirt anzugebenden Kal-<br />

� Abbildung 2: Zusammenfassende<br />

Kalbeindizes RZKd und RZKm<br />

beverlauf leider immer noch viele<br />

Betriebe keine Angaben machen.<br />

Im Kalbeindex direkt, dem RZKd ist<br />

damit die beste Maßzahl dafür, ob<br />

ein Bulle vermehrt zu Kalbeproblemen<br />

bei seinen Kälbern führt, oder<br />

als Färsenbulle geeignet ist.<br />

Der Kalbeindex maternal (RZKm)<br />

ist analog die zusammenfassende<br />

Maßzahl für das Kalbeverhalten der<br />

Töchter eines Bullen. Die Tabelle 1<br />

zeigt, welche Unterschiede im Anteil<br />

schwerer Geburten und totgeborener<br />

Kälber beim Einsatz hoher<br />

bzw. niedriger Bullen für RZKd und<br />

RZKm auf Färsen im Durchschnitt<br />

zu erwarten sind.<br />

Die 25 % Färsen belegt mit den<br />

leichtkalbigsten Bullen (nach RZKd)<br />

hatten im Durchschnitt nur 4,4%<br />

Schwergeburten/Kaiserschnitt und<br />

7,4 % totgeborene Kälber, während<br />

� Tabelle 1: Unterschiede im Anteil schwer- und totgeborener Kälber bei Rinderkalbungen<br />

bei Belegungen mit hohen/niedrigen RZKd-Bullen bzw. bei Töchtern von<br />

hohen/niedrigen RZKm-Bullen (alle 1. Kalbungen 2008 – 2011)<br />

nur Rinderkalbungen (1. Kalbung)<br />

0 RZKd<br />

Kalbvater<br />

% schwer % tot<br />

Kälber der 25 % besten Väter nach RZKd 112,6 4,4 7,4<br />

Kälber von 25 % schlechtesten Väter nach RZKd 89,8 6,9 10,7<br />

Differenz 22,8 2,5 3,3<br />

nur Rinderkalbungen (1. Kalbung)<br />

0 RZKd<br />

Rindvater<br />

% schwer % tot<br />

Kalbungen der Rinder mit hohen Vater-RZKm 115,9 4,0 5,8<br />

Kalbungen der Rinder mit niedrigem Vater-RZKm 90,9 7,0 13,1<br />

Differenz 25,0 3,0 7,3<br />

34 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


ei den 25 % Färsenkalbungen, bei<br />

mit denen der Belegbulle den niedrigsten<br />

RZKd hatte, die Schwergeburtenrate<br />

bei 6,9 % (+ 2,5 %) und<br />

die Totgeburtenrate bei 10,7 %<br />

(+3,3 % ) lag. Schichtet man alle<br />

Rinderkalbungen nach der genetischen<br />

Veranlagung der Mutter<br />

(RZKm des Vaters der kalbenden<br />

Färse), so wird deutlich, dass hier<br />

die Unterschiede zwischen dem<br />

besten und schlechtesten Viertel<br />

noch größer sind. Die Belegbullen<br />

haben in beiden Gruppen den gleichen<br />

RZKd, d. h. die Unterschiede<br />

beruhen nur auf den Abkalbeeigenschaften<br />

der Mutter!<br />

Nach welchen Grenzen auswählen?<br />

Was ist ein guter „Rinderbulle“? Da<br />

der Einfluss der Mutter auf problemlose<br />

Geburten sogar größer als der<br />

des Vaters des Kalbes ist, muss<br />

möglichst auf beides gleichzeitig<br />

geachtet werden. So wird mittelfristig<br />

der Anteil schwer- und totgeborener<br />

Kälber in der Herde effektiv<br />

auch durch die Auswahl von<br />

Bullen mit guten Töchterkalbeeigenschaften<br />

(RZKm) verringert.<br />

Bei welcher Zuchtwertgrenze ein<br />

echter Färsenbulle anfängt, ist nicht<br />

absolut festzulegen, sondern auch<br />

vom persönlichen Standpunkt bzw.<br />

der persönlichen Risikoabschätzung<br />

abhängig. Für den einen sind<br />

alle Bullen über 100 für Färsenbesamungen<br />

geeignet, für den anderen<br />

nur die besten 5 % oder 10 %.<br />

Die Tabelle 2 zeigt am Beispiel der<br />

aktuellen töchtergeprüften Bullen,<br />

wo die besten/schlechtesten<br />

25 %/10 %/5 % der Vererber für<br />

Zuchtwert Leichtkalbigkeit (RZKd)<br />

bzw. Töchter-Abkalbeeigenschaften<br />

(RZKm) anfangen. Allgemein kann<br />

man schlussfolgern, dass Bullen<br />

oberhalb von etwa 110 für RZKd<br />

bei den töchtergeprüften wie genomischen<br />

Vererbern zum besseren<br />

Viertel gehören und für Rinderbesamungen<br />

geeignet sind. Schaut<br />

man bei der Auswahl der Rinderbullen<br />

zusätzlich auf den RZKm um<br />

auch langfristig über die maternalen<br />

Kalbeeigenschaften die Geburten<br />

in der Herde immer problemloser<br />

zu gestalten, so verbleiben immer<br />

noch ca. 1/8 der Bullen (jeder 12.),<br />

die bei RZKd >=110 gleichzeitig<br />

auch positiv für die Töchterkalbeeigenschaften<br />

sind.<br />

In der Regel sollte man also für die<br />

Auswahl der Bullen für Rinderan-<br />

Gesunde Kälber? r?<br />

Sprayfo<br />

macht den<br />

Unterschied!<br />

www.sprayfo.de<br />

SLOTEN GmbH<br />

St. Hülfer Dorfst. 22 - 49356 Diepholz<br />

Tel. 05441-98850<br />

Zucht spezial � RMV<br />

� Tabelle 2: Grenzen für beste/schlechteste Vererber für<br />

direkte Kalbeeigenschaften (RZKd) und Töchter-Abkalbeeigenschaften<br />

(RZKm)<br />

Top-300 SBT RZKd RZKm<br />

5 % =116<br />

paarungen solche mit hohen RZKd<br />

und gleichzeitig mindestens durchschnittlichen<br />

RZKm suchen. Bei Kühen<br />

sollte man möglichst keine Bullen<br />

einsetzten, die im RZKm deutlich<br />

unterdurchschnittlich sind,<br />

während hier der RZKd kein wichtiges<br />

Selektionskriterium zu sein<br />

braucht.<br />

Von den aktuellen töchtergeprüften<br />

RMV-Vererbern erfüllen die Kriterien<br />

für einen guten Rinderbullen<br />

natürlich an erster Stelle Zar (RZKd<br />

124, RZKm 110), aber auch Bullen<br />

wie Raik und NOG Mato (beide RZd<br />

112, RZKm 101) oder der rotbunte<br />

Taurus (RZKd 113, RZKm 103).<br />

Dr. Stefan Rensing<br />

vit, Verden<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 35


NOG-Partner intensivieren die<br />

Zusammenarbeit im Zuchtprogramm<br />

Mit Wirkung vom 1. Juli <strong>2012</strong> haben<br />

die Gesellschafter der NOG NORD-<br />

OST Genetic GmbH & Co. KG<br />

• MASTERRIND GmbH<br />

• Rinderproduktion<br />

Berlin-Brandenburg GmbH<br />

• Rinderzucht <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

GmbH<br />

• Rinderzucht Schleswig-Holstein<br />

e. G.<br />

beschlossen, ihre Zuchtprogramme<br />

zukünftig über die NOG zusammen<br />

zu führen.<br />

Kernpunkte der Vereinbarung sind<br />

die gezielte gemeinsame Selektion<br />

geeigneter Genetik, die verstärkte<br />

Anwendung moderner biotechnischer<br />

Methoden sowie die effektive<br />

Nutzung der Spitzenbullen<br />

durch einen verstärkten Spermaaustausch<br />

und eine Anpassung der<br />

Bullenbestände der Gesellschafter.<br />

• Die gesamte Selektionsarbeit<br />

in den Zuchtgebieten der NOG-<br />

Partner wird nach einheitlichen<br />

Selektionskriterien von den jeweiligen<br />

Zuchtorganisationen<br />

durchgeführt. Die Vertragsbe-<br />

dingungen der heimischen Züchter<br />

für die Unterstützung bei<br />

der Durchführung von Biotechnischen<br />

Maßnahmen sowie dem<br />

Ankauf von Bullenkälbern werden<br />

weiter vereinheitlicht.<br />

• Die Selektionsarbeit in auswärtigen<br />

Zuchtgebieten wird in der<br />

NOG koordiniert und von den<br />

jeweils zuständigen Sire Analysten<br />

für alle NOG-Partner durchgeführt.<br />

• Die Koordination der Zuchtprogramme<br />

in der NOG gibt uns die<br />

Möglichkeit national und international<br />

die besten Jungrinder und<br />

Kühe für die Anpaarung auszuwählen.<br />

TOP-Jungrinder mit hohen<br />

genomischen Zuchtwerten<br />

können in der Biotechnikstation<br />

intensiv züchterisch genutzt<br />

werden.<br />

• Alle für den Ankauf ausgewählten<br />

Jungbullen werden entsprechend<br />

dem Bedarf auf die NOG-<br />

Partner aufgeteilt und gehen in<br />

das Eigentum der jeweiligen Organisation.<br />

Auch die bisherigen<br />

NOG-Bullen werden den NOG-<br />

Partnern zugeteilt, so dass die<br />

NOG zukünftig keine Bullen mehr<br />

halten wird.<br />

• Durch die Auswahl der Bullenkälber<br />

von einer gemeinsamen<br />

Ergebnisliste kann der Ankauf<br />

hinsichtlich Qualität der Zuchtwerte<br />

und Pedigreevielfalt optimiert<br />

werden.<br />

• Das schon über Jahre bewährte<br />

Spermaaustauschprogramm sichert<br />

den Züchtern im NOG-Gebiet<br />

einen Zugriff auf alle Bullen<br />

der NOG-Partner. Eine wichtige<br />

Voraussetzung für die breite Nutzung<br />

der besten Genetik.<br />

Mit den genannten Maßnahmen<br />

werden die NOG-Partner die Effizienz<br />

ihrer Zuchtarbeit verbessern,<br />

die züchtungsbedingten Kosten<br />

senken und ihren Mitgliedsbetrieben<br />

ein qualitativ verbessertes<br />

Angebot an genomischen und töchtergeprüften<br />

Vererbern zur Verfügung<br />

stellen können.<br />

NOG GmbH & Co. KG<br />

� SANTIAGO ein Snowman mit super Leistungszuchtwerten � Neu im Angebot ATHOS (Atwood x Planet) mit RZG 142<br />

36 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


Geburtstag im Woldegker Stall<br />

Leif wird 13 Jahre alt ... und noch keine Rente in Sicht<br />

Unser Senior LEIF ist am 3. Juli<br />

13 Jahre alt geworden. Leif erfreut<br />

sich bester Gesundheit und genießt<br />

die Zeit mit seinen Stallkollegen in<br />

vollen Zügen. Er macht seinem guten<br />

Nutzungsdauerzuchtwert alle<br />

Ehre und begeistert die Stallmannschaft<br />

nach wie vor mit seinem<br />

außergewöhnlich ausgeglichenen<br />

Charakter. Zu seinen Vorlieben zählen<br />

neben dem Fressen vor allem<br />

die Fellpflege an der großen Bürste<br />

und sein Auslauf auf den „Spielplatz“.<br />

Da Leif trotz seines hohen<br />

Alters ein stark benutzter Vererber<br />

ist, produziert er nach wie vor einmal<br />

in der Woche Sperma.<br />

Mach weiter so und herzlichen<br />

Glückwunsch. C. Wesenauer<br />

� LEIF mit Gratulanten auf dem Woldegker Bullenberg<br />

Europäische Holsteinschau<br />

Schweiz, 1./2. März 2013<br />

Besamung � RMV<br />

Seien Sie dabei und melden Sie Ihre passende Kuh oder Färse an!<br />

Infos unter: rmv-karow@rinderzucht-mv.de<br />

0170 8566307 (Holger Reimer)<br />

Rind aktuell 2 �� <strong>2012</strong> 37


August-Zuchtwertschätzung Ausgewählte Vererber (töchtergeprüft)<br />

Name HB-Nr. Her- Vater Mutter- RZG Milch Fett Fett Eiw. Eiw. RZM Si% MTyp Körp. Fund Euter RZE RZS RZR RZN Tö.<br />

kunft vater kg % kg % kg füg-<br />

Snowman 10.634400 DEU O-Man Marshall 151 +2.800 -0,27 +83 -0,16 +76 146 99 110 125 123 118 130 123 86 116 889 *<br />

Magorian 10.832144 DEU Mascol ET O-Man 150 +1.869 +0,<strong>02</strong> +79 +0,17 +82 149 91 98 109 118 85 101 114 103 120 93<br />

Guarini 10.811141 DEU Goldwin O-Man 148 +1.140 -0,05 +42 +0,19 +58 131 96 108 119 108 129 128 129 112 126 151<br />

Logan 10.506214 USA O-Man Marshall 148 +2.011 -0,09 +72 -0,05 +63 137 82 94 119 118 106 116 126 107 123 134<br />

Massey 10.889073 USA Mascol ET Bret II 147 +1.372 -0,01 +56 +0,08 +54 131 83 95 110 114 126 124 126 112 123 732 **<br />

Omega 10.8<strong>02</strong>670 DEU O-Man Manat 145 +1.0<strong>02</strong> +0,32 +73 +0,24 +58 136 96 83 99 108 96 99 114 110 129 132<br />

Gerard 10.506264 USA O-Man Marshall 144 +1.947 -0,29 +48 +0,00 +66 136 82 96 124 111 131 130 101 103 118 150<br />

Sudan 10.506532 USA Jammer Sailor 143 +1.386 +0,17 +75 +0,04 +51 131 81 106 115 124 116 126 116 103 121 73<br />

Surefire 10.851507 USA Ramos O-Man 143 +1.518 -0,38 +25 -0,01 +51 124 73 91 117 122 118 124 123 116 130<br />

Manifold 10.503992 USA O-Man Marshall 142 +1.810 -0,07 +67 -0,03 +59 134 82 94 120 104 113 115 114 111 118 257<br />

Bandini 10.811215 DEU Billion 3 Morty 142 +1.853 -0,30 +43 -0,04 +58 130 91 89 104 123 103 112 113 109 122 1<strong>02</strong><br />

Brizen 10.506914 USA Mr.Burns Goldwin 142 +2.236 -0,42 +47 -0,05 +71 138 70 113 119 118 121 129 97 1<strong>02</strong> 99<br />

Mascol ET 10.840515 DEU Mtoto Rudolph 142 +924 +0,16 +54 +0,18 +49 128 99 1<strong>02</strong> 98 117 1<strong>02</strong> 109 122 108 128 30.448<br />

End-Story 10.5064<strong>02</strong> ITA O-Man Jocko Besn 141 +1.647 -0,11 +56 +0,00 +56 131 81 100 121 121 125 131 101 111 114 64<br />

NOG Mato 10.490734 DEU Mascol ET Laudan 140 +990 -0,07 +34 +0,16 +49 125 90 110 103 127 106 118 117 111 124 87<br />

NOG Bero 10.490777 DEU Bolton Best 140 +1.973 -0,13 +66 +0,<strong>02</strong> +69 140 89 109 112 124 117 126 94 86 111 78<br />

Björk 10.832250 DEU Bolton O-Man 139 +2.112 -0,14 +71 -0,08 +62 136 85 105 126 106 113 119 109 104 111 45<br />

Omatido 10.673730 DEU O-Man Aaron 139 +1.<strong>02</strong>7 -0,11 +31 +0,23 +58 130 94 87 106 122 114 118 121 98 116 114<br />

Abram 10.506822 USA Bolton O-Man 139 +1.651 -0,07 +61 -0,06 +50 128 70 109 113 112 123 125 120 105 86 **<br />

Showtime 10.804016 DEU Shottle Brett 138 +1.930 -0,13 +65 -0,12 +52 129 94 103 125 113 120 126 110 104 116 1<strong>02</strong> *<br />

Eight 10.503981 CAN O-Man Mtoto 138 +1.200 -0,<strong>02</strong> +47 +0,13 +54 130 84 88 111 110 104 108 115 112 117 665<br />

Sesterz 10.567451 DEU Shottle Adam II 138 +1.824 -0,26 +46 -0,10 +51 127 95 106 122 1<strong>02</strong> 113 116 117 108 125 129<br />

Goldday 10.635357 DEU Goldwin O-Man 138 +986 -0,20 +21 +0,07 +41 118 90 121 125 122 126 136 110 114 126 81<br />

Stylist 10.632644 DEU Steven Gibbon 138 +955 +0,03 +42 +0,27 +59 132 99 109 89 115 105 108 105 87 125 23.930<br />

Mr.Burns 10.503914 CAN Markim Storm 137 +1.423 -0,28 +29 +0,13 +62 131 99 116 128 124 106 125 100 103 114 11.452<br />

Garner 10.506297 USA O-Man Patron 137 +1.237 +0,11 +62 +0,01 +43 125 82 86 120 109 112 115 123 114 118 138<br />

Yance 10.506917 USA Shottle Manfred ET 137 +1.911 -0,12 +66 -0,14 +51 129 72 97 119 111 126 126 101 107 89 **<br />

Gunnar 10.804049 DEU Goldwin Ford 137 +1.165 -0,10 +37 +0,07 +46 123 95 120 115 113 130 131 108 113 116 119<br />

Hill 10.506354 USA Shottle Marshall 137 +1.975 -0,27 +51 -0,22 +42 122 82 112 107 108 134 128 120 109 120 579<br />

Brawler 10.506442 CAN Baxter 2 Shottle 137 +1.171 +0,00 +48 +0,03 +43 123 78 115 112 123 124 130 110 104 122 222<br />

Leko 10.811087 DEU Laudan Jocko Besn 137 +1.585 -0,22 +42 -0,<strong>02</strong> +52 126 95 106 110 130 110 124 118 91 121 111<br />

JT 10.506356 USA Shottle Granger 137 +1.867 -0,21 +55 -0,13 +51 127 73 115 98 100 118 113 115 110 118 87<br />

Bigstone 10.506440 USA Bolton O-Man 136 +1.445 +0,<strong>02</strong> +61 +0,08 +57 133 83 108 124 107 119 123 103 99 110 107<br />

Biarritz 10.330891 DEU Buckeye Morty 135 +2.419 -0,33 +61 -0,19 +61 133 95 108 122 114 118 125 108 98 104 151<br />

Mincio 10.506918 ITA Bolton Boss Iron 135 +1.338 -0,01 +54 -0,10 +36 119 71 115 110 125 149 146 103 100 126 **<br />

Super 10.506180 USA Boliver O-Man 135 +1.540 -0,44 +16 -0,10 +42 117 82 1<strong>02</strong> 108 103 128 121 117 109 130 650<br />

Short Cut 10.675260 DEU Shottle Lambada 134 +1.658 -0,08 +59 -0,12 +44 124 92 95 114 112 120 121 111 1<strong>02</strong> 117 1<strong>02</strong><br />

Emidio 10.832228 DEU Encino Manager ET 134 +992 +0,<strong>02</strong> +43 +0,10 +44 123 92 114 112 115 124 127 114 108 110 107<br />

Lonar 10.811067 DEU Laudan Design 133 +905 -0,12 +25 +0,03 +34 115 95 130 106 121 122 129 122 100 129 109<br />

Sepp 10.804037 DEU Shottle Rudolph 132 +1.256 -0,13 +38 -0,03 +39 119 94 107 99 105 117 113 112 109 125 104<br />

Artes 10.506551 ITA Goldwin Marshall 132 +1.355 -0,15 +40 -0,05 +41 120 81 122 111 121 130 134 111 104 112 101<br />

Mendez 10.811139 DEU Mascol ET Jesther 132 +1.684 -0,32 +35 -0,07 +49 124 94 96 104 120 105 113 115 105 113 112<br />

Malvo 10.506907 USA Zenith Wizard 132 +1.376 -0,25 +32 -0,12 +35 116 72 118 104 112 130 127 109 112 122<br />

Raik 10.8<strong>02</strong>696 DEU Ramos Celsius 130 +1.326 +0,<strong>02</strong> +56 -0,07 +38 121 94 94 88 100 118 106 111 100 125 96<br />

Lusion 10.506052 DEU Encino Titanic 130 +1.570 -0,32 +31 -0,12 +41 118 90 96 103 125 124 126 106 106 108 80<br />

Santis 10.804054 DEU Shottle Zecher 130 +1.352 -0,03 +52 -0,05 +40 121 94 107 106 95 120 112 116 109 114 98<br />

Beagle 10.505986 DEU Elegant Stormatic 128 +1.353 -0,20 +35 -0,15 +30 113 95 97 126 123 132 137 103 114 109 134 **<br />

Brigade 10.505762 DEU Best Durham 128 +501 +0,63 +81 +0,18 +34 123 95 109 119 124 112 125 105 93 109 126<br />

Olaf 10.804005 DEU O-Man Aaron 128 +1.229 -0,01 +49 +0,08 +50 127 95 86 107 104 109 107 111 97 106 109<br />

Armstrong 10.889042 USA Toystory O-Man 128 +1.120 +0,04 +50 -0,08 +30 115 81 105 123 115 118 125 119 97 120 81<br />

Laudan 10.810695 DEU Lukas Raider 128 +1.084 -0,29 +15 -0,07 +29 110 99 106 77 112 115 108 118 109 128 67.861<br />

Windbrook 10.506449 CAN F B I Blitz 128 +1.100 +0,03 +48 -0,01 +37 119 84 115 127 129 124 138 1<strong>02</strong> 98 107 150<br />

Janosch 10.810815 DEU Jocko Besn Mandel 127 +1.553 -0,29 +33 -0,07 +45 121 99 111 93 124 116 120 91 105 108 13.218<br />

Lemmna 10.566666 DEU Laudan Jocko Besn 127 +1.045 -0,29 +14 -0,06 +29 110 95 109 103 130 108 120 122 105 122 119<br />

NOG Boreas 10.490780 DEU Bolton Best 127 +1.353 +0,07 +63 -0,09 +37 121 87 103 98 110 120 116 109 93 113 51<br />

Schaffner 10.468294 DEU Shottle Rubens RF 126 +929 -0,26 +13 -0,08 +24 106 94 119 112 121 126 132 120 99 128 110<br />

Atwood 10.889057 USA Goldwin Durham 126 +398 +0,14 +29 +0,03 +17 105 78 130 123 129 136 146 110 109 116 241<br />

Mickey 10.506104 USA Merchant 2 Marshall 125 +1.620 -0,39 +25 -0,06 +48 122 97 112 104 111 116 117 108 100 1<strong>02</strong> 5.960<br />

Mergim 10.464701 DEU Merv 2 Storm 125 +727 +0,35 +64 +0,03 +28 117 99 111 106 115 114 118 119 109 103 978<br />

Goleo 10.804071 DEU Goldwin Allen 125 +888 +0,03 +39 +0,03 +33 116 93 124 116 110 122 126 113 109 105 101<br />

Santo 10.804092 DEU Shottle Marshall 125 +1.532 -0,18 +44 -0,12 +39 119 92 114 113 111 119 122 107 91 114 94<br />

Wildthing 10.506575 CAN Marion Blitz 125 +1.317 -0,30 +23 -0,04 +40 117 85 110 123 116 125 131 103 100 108 224<br />

Shotput 10.506472 USA Shottle Jesther 124 +1.4<strong>02</strong> -0,11 +46 -0,11 +36 118 82 112 107 107 120 119 118 98 109 139<br />

Merlot 10.804135 DEU Marbach Titanic 124 +1.121 -0,41 +4 -0,09 +28 108 89 107 90 122 118 119 108 117 113 61<br />

Leif 10.801705 DEU Lukas Zack 124 +415 +0,28 +43 +0,04 +18 108 99 80 115 101 113 110 128 118 121 19.310<br />

Sound 10.804<strong>02</strong>3 DEU Shottle Champion 123 +1.526 -0,32 +29 -0,16 +35 115 94 109 105 116 113 118 111 93 118 1<strong>02</strong><br />

Taurus RED 10.8<strong>02</strong>687 DEU Talent2 Clifhanger 123 +800 -0,24 +13 +0,26 +50 120 95 111 114 118 110 120 103 98 104 130<br />

Gabriel 10.804064 DEU Goldwin Jocko Besn 122 +1.061 -0,11 +32 +0,00 +36 117 91 125 124 111 121 128 107 104 101 72<br />

Silvano 10.804<strong>02</strong>9 DEU Shottle Finley 122 +583 +0,20 +43 +0,08 +27 114 94 111 101 115 108 113 114 1<strong>02</strong> 111 1<strong>02</strong><br />

Zar 10.8<strong>02</strong>593 DEU Zappa Amaretto 122 +797 +0,18 +51 +0,04 +31 117 99 89 86 1<strong>02</strong> 114 103 124 104 105 7.105<br />

Tilo 10.8<strong>02</strong>653 DEU Titanic Webster 120 +577 +0,03 +27 +0,10 +29 112 96 97 113 123 124 128 103 104 100 309<br />

Verfügbarkeit lt. Angaben der Herkunftsstationen: * kein Sperma verfügbar ** sehr wenig Sperma verfügbar<br />

38 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


August-Zuchtwertschätzung <strong>2012</strong><br />

NOG Mato vorn dabei<br />

� NOG Mato – „Der etwas andere Mascol“, März <strong>2012</strong><br />

Seit inzwischen genau zwei Jahren sind genomische Zuchtwerte für Holsteins in Deutschland offiziell. Auch die<br />

Zuchtwerte der sicheren töchtergeprüften Vererber werden seitdem durch Informationen aus dem Genom unterstützt<br />

und somit noch sicherer gemacht. Sowohl die Züchter, als auch die Besamungsstationen haben Erfahrungen<br />

mit den neuen Bullen gemacht. In <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> werden aktuell etwa 38 % Sperma von genomischen<br />

Bullen eingesetzt. Damit liegen wir im deutschlandweiten Vergleich in etwa in der Mitte.<br />

In den Regionen, in denen das Angebot an töchtergeprüften Vererbern aktuell eher gering ist, liegen die Einsatzzahlen<br />

für genomische Bullen noch höher. Im Folgenden möchten wir über die wichtigsten Ergebnisse der soliden<br />

und sicheren töchtergeprüften und der brandaktuellen genomischen Bullen vom August informieren.<br />

Töchtergeprüft<br />

� TOP TEN mit Omega und<br />

NOG Mato<br />

Snowman hat inzwischen über 800<br />

Töchter, alle aus dem Supersamplereinsatz<br />

in drei Ländern (Deutschland,<br />

Niederlande und Tschechien).<br />

Von ihm ist kein Sperma verfügbar,<br />

aber auf der genomischen Liste gibt<br />

es erste hochinteressante Snowman-Söhne.<br />

An Rang zwei, mit Magorian (MAR),<br />

einer von 29 Mascol-Söhnen in der<br />

Top-Liste und ein reiner Leistungsvererber.<br />

RZE 101 (Euter 85) werden<br />

den Einsatz beschränken.<br />

Auf Platz drei Guarini (RBB), der<br />

seinen Spitzenplatz in der Top-Lis te<br />

nochmals festigen konnte und um<br />

drei Punkte auf jetzt RZG 148 gestiegen<br />

ist. Der Goldwin läßt nur wenige<br />

Wünsche offen. Auf Rang vier<br />

mit Mavid (WEU) wieder ein Mascol<br />

mit knappem Exterieur. Auf Platz<br />

fünf O-Man-Sohn Omega (RMV),<br />

dessen Zuchtwertentwicklung be-<br />

eindruckend ist. Er konnte im RZG<br />

noch einmal zulegen. Seine Vorzüge<br />

liegen eindeutig im Fitnessbereich.<br />

Auch er sollte individuell angepaart<br />

werden, da er in den Exterieurmerkmalen<br />

seinen Vater O-Man<br />

nicht leugnen kann. Danach Malix<br />

(WEU), ein weiterer typischer Mascol-Sohn,<br />

der nur regional eingesetzt<br />

werden wird. Interessanter<br />

schon Neueinsteiger Bandini (RBB),<br />

ein Billion-Sohn an Rang sieben (MV<br />

Morty), er zeigt sich als Allrounder<br />

auf gutem Niveau. Auf Platz acht,<br />

� TOP 10 - Bullen in Deutschland nach RZG (töchtergeprüft)<br />

Name HB-Nr. Besitzer Vater Muttervater Milch (kg) Eiweiß (%) RZM RZE RZS RZN RZR RZG<br />

Snowman 634400 GOEP O-Man Marshall +2.800 -0.16 146 130 123 116 86 151<br />

Magorian 832144 MAR Mascol ET O-Man +1.869 0.17 149 101 114 120 103 150<br />

Guarini 811141 RBB Goldwin O-Man +1.140 0.19 131 128 129 126 112 148<br />

Mavid 674596 WEU Mascol ET Eminenz +931 0.35 139 109 115 121 108 148<br />

Omega 8<strong>02</strong>670 RMV O-Man Manat +1.0<strong>02</strong> 0.24 136 99 114 129 110 145<br />

Malix 505916 WEU Mascol ET O-Man +1.129 0.20 134 107 129 122 109 145<br />

Bandini 811215 RBB Billion 3 Morty +1.853 -0.04 130 112 113 122 109 142<br />

Mascol ET 840515 LTR Mtoto Rudolph +924 0.18 128 109 122 128 108 142<br />

Omagic 674301 RUW O-Man Lambada +1.805 -0.<strong>02</strong> 135 97 111 119 110 141<br />

NOG Mato 490734 RMV Mascol ET Laudan +990 0.16 125 118 117 124 111 140<br />

Besamung � RMV<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 39


Zuchtwertschätzung<br />

national<br />

immer noch Altstar Mascol, von<br />

dem inzwischen wieder etwas Sperma<br />

verfügbar ist, obwohl er kürzlich<br />

abging. Der folgende O-Man-Sohn<br />

Omagic (RUW) kann auch seinen<br />

Vater nicht leugnen.<br />

Auf Rang 10 schiebt sich NOG Mato<br />

(RMV), der Newcomer vom Frühling,<br />

der seinen sehr guten Eindruck<br />

mehr als bestätigen konnte. Während<br />

sein Zuchtwert mit 66 Töchtern<br />

im April noch stärker genomisch<br />

geprägt war, ist er jetzt (87<br />

Töchter) schon sehr sicher. Für einen<br />

Mascol-Sohn beeindruckt er<br />

mit einem sehr soliden Exterieur<br />

(RZE 118, Fund. 127). Sein hoher<br />

Nutzungsdauerzuchtwert und die<br />

tadellosen Werte für Fruchtbarkeit<br />

und Eutergesundheit zeichnen diesen<br />

„etwas anderen Mascol“ aus.<br />

NOG Mato wurde mit dem DTG-Siegel<br />

ausgezeichnet.<br />

��� Die besten RMV-Bullen vom<br />

Woldegker Bullenberg<br />

Neben Omega und NOG Mato, aus<br />

den TOP 10 der Liste, gibt es weitere<br />

sehr hohe Vererber aus unserem eigenen<br />

Zuchtprogramm.<br />

Sesterz, der schon länger dabei<br />

ist, konnte sich nochmals sehr<br />

gut verbessern. Zuwächse in der<br />

Milchleistung und deutliche Verbesserungen<br />

in den Inhaltsstoffen,<br />

ließen ihn im RZM um zwei Punkte<br />

(jetzt 127) steigen. Auch in der<br />

Fruchtbarkeit, in der Zellzahl und<br />

in der Fitness legte er zu. All dies<br />

lässt seinen RZG um zwei Punkte auf<br />

jetzt 138 (!!) steigen. Sesterz-Töchter<br />

melken inzwischen in der zweiten<br />

Laktation. Die Zuchtwertentwicklung<br />

deutet auf schöne, flache<br />

Laktationskurven auf sehr hohem<br />

Niveau hin. Die etwas stärkeren Fundamente<br />

stecken Belastungen locker<br />

weg. Dies zeigt der hohe Nutzungsdauerzuchtwert<br />

von 125. Sesterz<br />

kann bedenkenlos auf Jungrinder<br />

eingesetzt werden, obwohl seine<br />

Töchter sich gerade durch Stärke<br />

und Kapazität auszeichnen. Die<br />

besten Ergebnisse wird der Bulle<br />

bei der Anpaarung auf feinzellige<br />

Kühe liefern. Der RZG von Sesterz<br />

reicht inzwischen sogar an seinen<br />

� Gunnar-Tochter Grandiose 2. LA, Siegerin Schau Rind aktuell und Pommernschau<br />

<strong>2012</strong><br />

Halbbruder Showtime heran, von<br />

dem aber leider nur noch Restportionen<br />

für Bullenmütteranpaarungen<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Gunnar ist aktuell der mit Abstand<br />

am stärksten genutzte Bulle<br />

Deutschlands. Der Goldwin-Sohn<br />

aus einer Ford-Tochter zeichnet sich<br />

durch Ausgeglichenheit auf höchstem<br />

Niveau in allen Merkmalen aus.<br />

Bei Gunnar kann man sich besonders<br />

auf die Uniformität in der Vererbung<br />

verlassen. Seine Töchter erkennt<br />

man in der Herde. Sie sehen<br />

nicht typisch Goldwin, sondern viel<br />

kraftvoller aus (MV Ford) und bewegen<br />

sich hervorragend auf fest<br />

eingeschienten Fundamenten mit<br />

sehr trockenen Gelenken. Die Euter<br />

sind überragend, und er verbessert<br />

auch Milchcharakter und Körpertiefe.<br />

Dass Gunnar in der Lage<br />

ist, Schaukühe zu züchten, zeigt<br />

Grandiose, eine Tochter aus dem<br />

Testeinsatz. Nachdem sie sensationell<br />

im März die hochkarätige<br />

Schau „Rind aktuell“ in Karow gewonnen<br />

hatte, konnte sie auch im<br />

August den Pokal für die Miss Pommern<br />

erkämpfen.<br />

Der Ramos-Sohn Raik hält sich<br />

sehr konstant. Er stammt aus einer<br />

hochleistenden Kuhfamilie von Augustin<br />

(MV Celsius) und bestätigt<br />

seine sehr hohen Zuchtwerte (RZG<br />

130) auch noch, nachdem viele seiner<br />

Töchter im zweiten Drittel der<br />

dritten Laktation melken. Der Nutzungsdauerzuchtwert<br />

von 125 ist<br />

schon recht sicher. Wer Raik auf<br />

Jungrinder einsetzt, kann problemlose<br />

Kalbungen erwarten. Goleo hält<br />

den zweiten Platz der RMV-Goldwin-Söhne<br />

(RZG 125). Er stammt<br />

aus einer US-Kuhfamilie (Tina Allen),<br />

weist ein fehlerfreies Linear auf<br />

und ist in allen Zuchtwerten auf hohem<br />

Niveau. Die Töchter von Goleo<br />

sind besonders fruchtbar und kalben<br />

leicht, obwohl der Bulle selbst<br />

auch für Jungrinderanpaarung benutzt<br />

werden darf. Diese beiden<br />

Tugenden zu vereinen, gelingt nur<br />

wenigen Bullen. Auch Gabriel, der<br />

dritte Goldwin im Bunde, kann sich<br />

sehen lassen. Seine Töchter melken<br />

in der zweiten Laktation. Das Linear<br />

ist sehr sicher und auf ganz hohem<br />

Niveau, die Milchleistung eher<br />

Mittel (+1.061 kg), die sekundären<br />

Merkmale alle sehr gut. Der Bulle<br />

stammt, wie sein Halbbruder Samuel<br />

(Vater Shottle), aus der bekannten<br />

Jocko-Tochter Radieuse (EX91) von<br />

Niermann.<br />

��Vererber von unseren Partnern<br />

der NOG und DTG<br />

NOG Bero (RBB) ist ein Bolton-Sohn<br />

aus der holländischen Delia-Familie<br />

des Betriebes Southland und kann<br />

gleich mit seinem ersten nachkommengeprüften<br />

Zuchtwert auf Platz<br />

11 der Top-Liste einsteigen. Sei-<br />

40 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


ne Töchter sind durch enorme Einsatzleistungen<br />

aufgefallen. Entsprechend<br />

liegt der Milchzuchtwert bei<br />

fast 2.000 kg. NOG Bero-Töchter<br />

besitzen gute Körpermerkmale und<br />

bewegen sich auf parallel gestellten<br />

Fundamente, die Euter sind enorm<br />

drüsig und gut melkbar. NOG Bero<br />

kombiniert mit Best und Adam 2 auf<br />

der Mutterseite seltene Genetik und<br />

bietet auch dadurch breite Einsatzmöglichkeiten.<br />

Goldday (ZBH) ist ein<br />

Goldwin, der wohl mit Gunnar mithalten<br />

kann. Er wurde schon mit seinem<br />

genomischen Zuchtwert sehr stark<br />

verkauft. In der Leistung eher mittel<br />

(RZM 118), kann er im Exterieur<br />

Maßstäbe setzen (RZE 136). Auch<br />

die Fitnesswerte sind auf hohem<br />

Niveau. Aus der populären Marilyn<br />

von Barkamper Holsteins stammt<br />

Björk (MAR), einer der vielen neuen<br />

Bolton-Söhne in der Top-Liste, der<br />

vor allem „Leistung satt“ anbieten<br />

kann (+2.112 kg Milch). Das Exterieur<br />

ist solide, so dass der Bulle viel<br />

Abnehmer finden wird. Omatido<br />

(RUW) ist ein O-Man- Sohn, der neben<br />

hoher Milch leistung und guter<br />

Eutergesundheit (RZS 121) auch mit<br />

einem guten Exterieur und sehr guten<br />

Fundamenten aufwarten kann.<br />

Das macht ihn zu einem der komplettesten<br />

O-Man-Söhne. Von Omatido<br />

steht auch gesextes Spema zur<br />

Verfügung. Der Buckeye-Sohn Biarriz<br />

(MV Morty) von der WEU macht<br />

insbesondere durch seine etwas andere<br />

Blutführung auf sich aufmerksam.<br />

Die Töchter überzeugen als<br />

leis tungsbetonte, überdurchschnittlich<br />

große Färsen mit viel Kraft und<br />

Substanz. Die Fundamente haben<br />

etwas mehr Knochensubstanz, die<br />

Euter gefallen mit starkem Zentralband<br />

und korrekter Strichplatzierung.<br />

Biarriz wird Leistung und<br />

Substanz verbessern. Short Cut<br />

ist ein solider Shottle aus dem Angebot<br />

der RUW, von dem der strengen<br />

DTG-Kommission eine sehr gute<br />

Nachzucht gezeigt werden konnte.<br />

Mit RZG von 134 und hohen Zuchtwerten<br />

in allen wichtigen Merkmalskomplexen,<br />

zählt er zu den wirklich<br />

kompletten Shottle-Söhnen. Auch<br />

er ist gesext verfügbar.<br />

� Der solide Short Cut (V. Shottle) ist auch gesext verfügbar – Im Bild Short<br />

Cut Tochter Octavia<br />

Bolto (RZM 123) stammt über<br />

O-Man aus Patron Allie und ist einer<br />

der wenigen Bolton-Söhne, die<br />

auch für Rinderbesamungen geeignet<br />

sind. Seine Ausgeglichenheit, die<br />

Kombination von hohem Leistungsvermögen<br />

und einem Exterieur ohne<br />

größere Fehler führten zu einer Verleihung<br />

des DTG-Siegels.<br />

Die alten bekannten Bullen wie<br />

Leko, Mendez (RBB), Brigade,<br />

Terbium (RSH) und der sehr gute<br />

Shottle-Sohn Schaffner (Masterrind)<br />

sind nach wie vor begehrt und<br />

beliebt und verdienen es weiter, eingesetzt<br />

zu werden. Lonar (RBB) ragt<br />

durch Qualität und Popularität aus<br />

dieser Riege noch heraus. Sein Wiedereinsatzzuchtwert<br />

wird Ende des<br />

Jahres erwartet.<br />

��Wiedereinsatzvererber von<br />

Spitzenformat<br />

Der kürzlich abgegangene Mascol<br />

ist mit RZG 142 und Platz acht der<br />

höchste seiner Klasse. Stylist hat<br />

inzwischen fast 24.000 Töchter und<br />

liegt immer noch unverändert auf<br />

RZM 132 bei sogar leicht gestiegenem<br />

Exterieur (RZG 138). Dies<br />

führte dazu, dass dieser „alte Knabe“<br />

noch einmal das DTG-Siegel bekam.<br />

Auch der Jocko-Sohn Janosch<br />

(RBB) hält sich bestens (RZG 127).<br />

RMV-Superstar Leif (geboren<br />

03.07.1999) ist mit RZG 124 bei<br />

19.310 Töchtern auf 4.786 Betrie-<br />

ben super dabei. Seine Zuchtwerte<br />

zeigen erstaunliche Konstanz und<br />

weisen ihn als sehr guten Inhaltsstoff-Vererber<br />

bei mittlerer Leistung,<br />

einem sehr soliden Exterieur,<br />

mit viel Körpertiefe und Stärke und<br />

extremer Langlebigkeit sowie guten<br />

Merkmalen für Töchterfruchtbarkeit<br />

aus. Wie bekannt, sollte Leif nicht<br />

an Jungrinder angepaart werden.<br />

Zappa-Sohn Zar verteidigt seinen<br />

Ruf als Leistungsbulle mit funktionalem<br />

Exterieur und soliden, komplett<br />

guten Zuchtwerten, die Funktionalität<br />

betreffend. Von ihm sind<br />

inzwischen weit über 7.000 Töchter<br />

in Milch.<br />

Der Lieblingsbulle vieler Züchter<br />

im RMV-Gebiet ist zu Recht Tilo.<br />

Tilo hat inzwischen einen Zuchtwert<br />

aus dem Wiedereinsatz. Der<br />

Titanic-Sohn bestätigt seine überragende<br />

Exterieur-Vererbung (RZE<br />

128), hält auch in der Leistung bei<br />

sehr guten Eiweiß-Prozenten (+0,10)<br />

immer noch gut mit und ist ein sehr<br />

sicherer Färsenbulle, dessen Töchter<br />

auch problemlos kalben. Von<br />

Tilo werden wir auf der MeLa einige<br />

sehr gute Töchter sehen.<br />

Strobel hat fast 3.000 Töchter in<br />

Milch. Auch er bestätigt seine guten<br />

Exterieur-Qualitäten und seine<br />

Vorzüge in der Funktionalität. Die<br />

Töchter kalben sehr leicht ab und<br />

sind fruchtbar. Strobel sollte nicht<br />

auf Jungrindern benutzt werden.<br />

Besamung � RMV<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 41


Genomische Jungbullen der<br />

Spitzenklasse<br />

Die Nachfrage nach genomischen<br />

Bullen steigt von Monat zu Monat.<br />

Dies ist kein Wunder, sind doch inzwischen<br />

wirklich hervorragende<br />

Bullen im Angebot.<br />

Die deutsche TOP-Liste wird vom<br />

Butch-Sohn Borussia (LTR) angeführt,<br />

der sogar noch um einen<br />

Punkt auf 162 angestiegen ist. Seine<br />

Stärken liegen im Leistungsbereich<br />

(RZM 151, RZE 110). Die nationale<br />

und internationale Nachfrage<br />

ist groß, er wird in allen führenden<br />

Zuchtprogrammen als Bullenvater<br />

eingesetzt werden. An Rang zwei<br />

behauptet sich Snowmaster (MAR,<br />

RZG 159, RZM 146, RZE 128). Dieser<br />

neue Snowman-Sohn ist auch<br />

auf der RMV-Bullenkarte zu finden,<br />

die Spermaverfügbarkeit wird erst<br />

Schritt für Schritt besser. Ein weiterer<br />

hochinteressanter genomischer<br />

Bulle ist Odyssey (MAR), der zweite<br />

Gerard-Sohn in den TOP 10. Odyssey<br />

hat immerhin noch RZG 156,<br />

bei RZM 146 und RZE 129. Auch<br />

bei ihm muss man bei der Spermabelieferung<br />

etwas Geduld haben. Bei<br />

diesen hohen Zahlen kann einem<br />

fast ein wenig schwindelig werden!<br />

Auch die RMV kann hier voll mitmischen.<br />

Der höchste RMV-Bulle hat<br />

RZG 152 – der Man-O-Man-Sohn<br />

Marmor rangiert an Rang 12. Gleich<br />

darauf folgt mit 151 der Bowser-Sohn<br />

Brisbane, der uns gemeinsam mit<br />

RSH gehört. Einer der „heißesten“<br />

Bullen aus dem RMV-Angebot aus<br />

dem Woldegker Stall ist NOG Ikaro,<br />

der höchste AltaIota-Sohn (Rang<br />

14). Seine gute Exterieur-Vererbung<br />

(RZE 131, Euter 133) dürfte er der<br />

Shottle-Mutter und davor Laudan<br />

verdanken. Bei RZM 134 mit positiven<br />

Inhaltsstoffen ist er in der<br />

Funktionalität durchweg sehr stark<br />

(RZS 124, RZM 125) mit sehr guter<br />

Melkbarkeit (RZD 120). Die Nachfrage<br />

nach diesem noch sehr jungen<br />

Bullen ist jetzt schon unglaublich<br />

hoch, auch hier ist mit Rücksicht<br />

auf das Alter des Bullen Geduld bei<br />

der Sperma bestellung gefragt. Der<br />

� Camera ist ein interessanter Snowman-Sohn mit RZE 140 (!) und RZG 147<br />

höchste Snowman aus dem RMV-Angebot<br />

ist Camera, der mit 140 den<br />

höchs ten Exterieurwert der Bullenkarte<br />

aufweist. Er ist inzwischen etwas<br />

besser verfügbar und kann auch<br />

als Frischsamen benutzt werden. Die<br />

Befruchtungsfähigkeit ist sehr gut!<br />

Die genomische Selektion verhilft<br />

uns glücklicherweise zu einer Reihe<br />

von akzeptablen hornlosen Bullen.<br />

Auch hier lohnt sich ein Blick<br />

auf unsere Bullenkarte, die aktuell<br />

8 hornlose Bullen enthält.<br />

RMV/GGI<br />

MARMOR Man-O-Man | VG89 Goldwin | EX90 Ozzi gRZG 152<br />

Top 2 Man-O-Man-Sohn in Deutschland, viel Eiweiß +75 kg<br />

BRISBANE Bowser | VG85 O-Man | VG86 Blitz gRZG 151<br />

höchster Bowser, Milchmenge, Nutzungsdauer<br />

NOG IKARO AltaIota | VG85 Shottle | VG86 Laudan gRZG 151<br />

NEU Nr. 1 AltaIota-Sohn, hochinteressant, Top-Leistung,<br />

Top-Exterieur<br />

CAMERA Snowman | EX90 Ramos | VG 89 Laudan gRZG 147<br />

hoher Snowman mit bestem Exterieur RZE 140, Milchmenge,<br />

Spitzenexterieur<br />

BEACONATOR Beacon | VG86 Planet | VG89 Bolton gRZG 145<br />

NEU stark in Nutzungsdauer<br />

SANTIAGO Snowman | VG86 Goldwin | VG89 Hershel gRZG 144<br />

Leistung, Eiweiß<br />

BORDUN Bolton | O-Man | Ramos gRZG 143<br />

aus Hohen Luckow, super Befruchter<br />

MASERATI Man-O-Man | EX90 Shottle | EX90 Champion gRZG 143<br />

ausgeglichen, auf hohem Niveau<br />

ATHOS Atwood | VG86 Planet | VG88 Shottle gRZG 142<br />

NEU hohe Leistung, schönes Linear<br />

PIEDRO Prince | VG88 Shottle | EX90 BW Marshall gRZG 142<br />

Outcross, Kombination Exterieur und Funktionalität,<br />

Top-Fitness/super Fundament<br />

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43


Internationale Zuchtwertschätzung<br />

Ergebnisse der töchtergeprüften Vererber<br />

Die August-Zuchtwertschätzung<br />

ist weltweit Grundlage für das Bullenangebot<br />

der neuen Besamungssaison.<br />

Die Ergebnisse werden mit<br />

besonderem Interesse auf der Suche<br />

nach interessanten Vererbern<br />

analysiert. Mit der aktuellen Zuchtwertschätzung<br />

gewinnen Bolton und<br />

Mas col als Bullenväter zunehmend<br />

an Bedeutung. In den Zuchtwertlisten<br />

vom August rangieren ihre Söhne<br />

in vielen Ländern an der Spitze.<br />

��USA<br />

In der TOP-Liste der US-amerikanischen<br />

Zuchtwertschätzung<br />

vom August konnten sich mehrere<br />

neue Bullen unter den TOP10<br />

platzieren. Neuer Spitzenreiter ist<br />

der Mascol-Sohn CO-OP Bosside<br />

Massey, der im TPI 100 Punkte gewonnen<br />

hat und damit Platz 1 belegt.<br />

Weitere neue Bullen mit TOP-<br />

Platzierungen sind die Bolton-Söhne<br />

Coyne- Farms Dorcy, der hinter<br />

Man-O-Man auf Rang 3 rangiert,<br />

der in Italien gezüchtete Zani Bolton<br />

Masca lese sowie Wabash-Way<br />

Explode. Massey kann damit seine<br />

Position als einer der weltweit besten<br />

Mascol-Söhne ausbauen. Explode<br />

war schon als Jungbulle aufgrund<br />

seines hohen genomischen<br />

Zuchtwertes sehr populär und<br />

konnte sich jetzt auf Anhieb in den<br />

TOP10 der amerikanischen Zuchtwertschätzung<br />

platzieren. Nicht in<br />

den TOP10 platziert, aber zukünftig<br />

sicher mit großem Einfluss in der<br />

Holsteinzucht ist Atwood, Goldwin<br />

aus Durham Atlee, einer der aktuell<br />

höchsten Typvererber weltweit,<br />

der auch schon mit seinen Söhnen<br />

für Aufsehen sorgt.<br />

��Kanada<br />

Auch in Kanada ist Bolton als Bullenvater<br />

erfolgreich. Gleich 4 seiner<br />

Söhne rangieren unter den besten<br />

zehn. DE-SU Gillespy und Gen-I-<br />

Beq Topside können ihre guten<br />

Zuchtwerte vom Frühjahr bestätigen.<br />

Neu sind Oconnors Jay und<br />

Morsan Boris, die beide aus der<br />

Kombination mit Durham stammen.<br />

Die Mutter von Boris ist die<br />

bekannte Durham Doris. Der beste<br />

Newcomer in Kanada ist der Gen-I-<br />

Beq Brawler, ein Baxter-Sohn aus<br />

der Goldwin-Familie. Er hat mit<br />

Shottle Barbi (MM) und Baler Twine<br />

berühmte Zuchtkühe im Pedigree.<br />

Dasselbe Pedigree hat übrigens der<br />

RMV-Man-O-Man-Sohn Masarati.<br />

��Europa<br />

In Italien behauptet der Bolton-<br />

Sohn Zani Mascalese seine Spitzenposition<br />

und konnte im Zuchtwert<br />

sogar noch leicht gewinnen.<br />

Dahinter platzieren sich insgesamt 6<br />

Goldwin-Söhne in den TOP 10. Der<br />

auch international stark eingesetzte<br />

Artes verbessert sich gegenüber<br />

April und rangiert auf Platz 4. Ein<br />

interessanter Newcomer in Italien<br />

ist Bertaiola Mincio, ein Bolton aus<br />

Boss Iron Irene, dessen sehr hoher<br />

Euterzuchtwert beeindruckt. Wie in<br />

den USA belegt auch in Frankreich<br />

der Mascol-Sohn Massey Platz 1.<br />

Er konnte sich verbessern und die<br />

Spitzenposition von Via Thelo übernehmen,<br />

der jetzt auf Rang 3 rangiert.<br />

Mit Bridgeport kann sich<br />

ein weiterer Mascol-Sohn in Frankreich<br />

in der Spitzengruppe platzieren.<br />

Neu ist ebenfalls der Ramos-Sohn<br />

Surefire.Die TOP-Lis te<br />

der holländischen Zuchtwertschätzung<br />

wird dominiert von Bullen mit<br />

Zuchtwerten aus dem Wiedereinsatz.<br />

Mit Ramos, Planet, O-Man,<br />

Goldwin und Mascol sind es gleich<br />

5 der TOP10-Bullen, die inzwischen<br />

viele tausend Töchter weltweit in<br />

den Milchviehställen vorweisen<br />

können. An der Spitze rangiert jetzt<br />

Snowman vor dem Goldwin Sohn<br />

Danillo, der seine ausgeglichene<br />

Vererbung auf hohem Niveau bestätigen<br />

kann. Der Mascol-Sohn<br />

Persuader verbessert sich und<br />

rangiert jetzt auf Rang 5. Ein Mascol-Sohn<br />

führt auch in Skandinavien<br />

die Zuchtwertschätzung an. Mason<br />

(MV Oman) ist die neue Nr. 1.<br />

H. Güldenpfennig<br />

TOP USA<br />

Name Vater x Original-ZW<br />

Muttervater TPI*<br />

1 Massey Mascol x Bret 2324<br />

2 Man-O-Man O-Man x Aaron 2314<br />

3 Dorcy Bolton x Bret 2266<br />

4 Freddie O-Man x Die-hard 2260<br />

5 O style O-Man x Teamster 2199<br />

6 Mascalese Bolton x O-Man 2198<br />

7 Hill Shottle x BW Marshall 2197<br />

8 Super Boliver x O-Man 2187<br />

9 Explode Bolton x Shottle 2184<br />

10 Planet Taboo x Amel 2178<br />

* TPI = Type Production Index<br />

TOP Kanada<br />

Name Vater x Original-ZW<br />

Muttervater LPI*<br />

1 Planet Taboo x Amel 3001<br />

2 Brawler Baxter x Shottle 2638<br />

3 Gillespy Bolton x Shottle 2538<br />

4 Topside Bolton x Storm 2396<br />

5 Fever Goldwin x Blitz 2337<br />

6 Jay Bolton x Durham 2305<br />

7 Dempsey Goldwin x Derry 2242<br />

8 Eight O-Man x Mtoto 2241<br />

9 Jorryn Jocko Besne x Celsius 2220<br />

10 Fever Goldwin x Blitz 2171<br />

* *LPI LPI = =Lifetime Lifetime Profit Index<br />

TOP Frankreich<br />

Name Vater x Original-ZW<br />

Muttervater ISU*<br />

1 Massey Mascol x Bret 197<br />

2 DT Benito Shottle x Jocko Besne 192<br />

3 Via Thelo O-Man x Lorak 187<br />

4 Loydie O-Man x Marsh Mara 180<br />

5 Roumare Jocko Besne x Gibbon 175<br />

6 Cabaret Roumare x Stormatic 173<br />

7 Bridgeport Mascol x Trent 173<br />

8 Angelo O-Man x Marsh Mara 173<br />

9 Afran Manager x Dutch Boy 172<br />

10 Surefire Ramos x O-Man 172<br />

* ISU = Index Synthèse Upra<br />

TOP Italien<br />

Name Vater x Original-ZW<br />

Muttervater PFT*<br />

1 Mascalese Bolton x O-Man 2891<br />

2 Wyman Goldwin x O-Man 2804<br />

3 End-Story O-Man x Jocko Besne 2614<br />

4 Artes Goldwin x BW Marshall 2611<br />

5 Sparkling Goldwin x Eland 2584<br />

6 Allemar Goldwin x Tugolo 2486<br />

7 Slepp Goldwin x Storm 2486<br />

8 Mincio Bolton x Iron 2474<br />

9 Asotman O-Man x Hershel 2439<br />

10 Goldfarm Goldwin x Storm 2415<br />

* *PFT= PFT = Produktion, Produktion Funktionalität, Funktionalität Typ<br />

TOP Holland<br />

Name Vater x Original-ZW<br />

Muttervater NVI*<br />

1 Snowman O-Man x BW Marshall 288<br />

2 Danillo Goldwin x O-Man 278<br />

3 Ramos Rudolph x Ambition 246<br />

4 Planet Taboo x Amel 243<br />

5 Persuader Mascol x Dustin 234<br />

6 O-Man Manfred x Bell Elton 231<br />

7 Dakota O-Man x Durham 228<br />

8 Goldwin James x Storm 226<br />

9 Mascol Mtoto x Rudolph 223<br />

10 Cricket O-Man x Durham 223<br />

* NVI= Summe aus Nutzungsdauer,<br />

Leistung, Exterieur und Gesundheit<br />

44 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


Nationale und internationale Vererber<br />

� Der Thüringer Bolto ist ein früher Bolton-Sohn, dessen Nachzucht im Juni gut gefiel<br />

(Boltotochter Bonnie)<br />

1. SHORT CUT 10.675260 RUW<br />

(Shottle x Lambada x Jocko Besne)<br />

ZW 08/12<br />

+1.658 -0,08 +59 -0,12 +44<br />

RZM 124 RZE 121 RZS 111<br />

RZN 117 RZR 1<strong>02</strong> RZD 1<strong>02</strong> RZG 134<br />

In neun Betrieben wurden neun besonders<br />

uniforme Töchter innerhalb<br />

des letzten Drittels der ersten Laktation<br />

vorgestellt. Short Cuts Töchter<br />

präsentierten sich bei knapp durchschnittlichem<br />

Milchcharakter als<br />

mittelrahmige und kompakte Kühe<br />

mit festen Übergängen. Dieser Eindruck<br />

wird durch viel Vorhandstärke<br />

unterstützt. Sowohl die Wölbung<br />

als auch die Winkelung der Rippen<br />

lassen hinsichtlich der Körpertiefe<br />

Entwicklungspotential erkennen.<br />

Ausnahmslos feste Oberlinien der<br />

Kühe gehen in optimal gelagerte und<br />

durchschnittlich breite Becken über.<br />

Passend zum Gesamteindruck der<br />

Kühe zeigen die korrekt gewinkelten<br />

Fundamente überdurchschnittlich<br />

viel Knochensubstanz. Sie stehen<br />

auf überwiegend geschlossenen<br />

Klauen mit mittlerer Trachtenhöhe.<br />

Die durchweg parallele Hinterbeinstellung<br />

trägt maßgeblich zu<br />

den hervorragenden Bewegungs-<br />

eigenschaften der Short Cut-Töchter<br />

bei. Bezüglich Hintereuterhöhe<br />

und -breite bescheinigen die Töchter<br />

ihrem Vater durchschnittliche<br />

Vererberqualitäten. Die Euter werden<br />

von guten Zentralbändern gehalten.<br />

Short Cut vererbt vorne ideal<br />

und hinten vereinzelt etwas enger<br />

platzierte Striche. Besonders<br />

die deutlich überdurchschnittliche<br />

Länge der Striche, aber auch deren<br />

nach außen tendierende Stellung<br />

(nicht senkrecht), lassen eine störungsfreie<br />

Melkarbeit zu, was von<br />

allen Besitzern auf Nachfrage bestätigt<br />

wurde. Glanzpunkt der insgesamt<br />

sehr guten Eutervererbung<br />

sind die von viel Textur geprägten,<br />

langen und flach in die Bauchdecke<br />

übergehenden Vordereuter.<br />

Die Besitzer der Short Cut-Töchter<br />

lobten den umgänglichen Charakter<br />

dieser Kühe.<br />

Fazit: Short Cut wird mittelrahmige,<br />

robuste und kompakte Laufstallkühe<br />

produzieren, welche im Verlauf<br />

der Laktation trotz hoher Leistungen<br />

kaum an Körperkondition verlieren.<br />

Er sollte unter Berücksichtigung<br />

der Inhaltsstoffe zur Steigerung<br />

der Milchleistung, Verbesserung<br />

der Merkmale Vordereuteraufhängung<br />

und Bewegungseigen-<br />

schaften vorzugsweise auf einer<br />

milchtypischen Anpaarungsgrundlage<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Die Teilnehmer empfehlen Short<br />

Cut für das DTG-Spermaaustauschprogramm.<br />

Besichtigt am 22.05.<strong>2012</strong> während<br />

einer Nachzuchttour im RUW-Gebiet<br />

von Holger Reimer (RMV) und weiteren<br />

Vertretern deutscher Verbände<br />

2. BOLTO 10.840896 LTR<br />

(Bolton x O-Man x Patron)<br />

ZW 08/12<br />

+1.403 +0,21 +80 -0,10 +37<br />

RZM 123 RZE 122 RZS 109<br />

RZN 113 RZR 95 RZD 107 RZG 131<br />

Es wurden 10 Töchter auf 10 Betrieben<br />

präsentiert, die durch ihre<br />

Uniformität die Vererbungsstärken<br />

des Bullen Bolto sehr gut unter Beweis<br />

stellen. Die mittelrahmigen<br />

Tiere gefielen durch sehr viel Milchtyp,<br />

ausreichend Stärke und harmonische<br />

Übergänge. Die Becken der<br />

gezeigten Töchter variierten in der<br />

Lage zwischen leicht abfallend und<br />

eben, wobei sie durchweg mit ihrer<br />

überdurchschnittlichen Breite<br />

und Länge überzeugten. Die normal<br />

gewinkelten Fundamente ermöglichen<br />

durch ihre korrekte Stellung<br />

sehr harmonische Bewegungsabläufe<br />

und zeichneten sich besonders<br />

durch ihre sehr gute Knochenqualität<br />

aus. Die korrekt aufgehängten Euter<br />

der hochleistenden Bolto-Töchter<br />

waren vorne gut angesetzt und<br />

überzeugten vor allem in der Rückansicht<br />

durch ihre Breite und das<br />

starke Zentralband. Weiter ist auch<br />

die sehr gute Eutertextur zu loben.<br />

Fazit: Bolto vererbt sehr einheitlich<br />

und eignet sich zur Verbesserung<br />

des Milchtyps, der Euterqualität<br />

und der Leistung.<br />

Besichtigt am 28.06.<strong>2012</strong> während<br />

einer Nachzuchttour im LTR-Gebiet<br />

von Rainer Goldmann (LTR) und weiteren<br />

Vertretern deutscher Verbände<br />

Besamung � RMV<br />

Nachzuchtberichte<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 45


MARKTBAROMETER<br />

INLAND<br />

Rindermarkt sehr zurückhaltend<br />

Starke Exportbeschränkungen<br />

durch das Schmallenberg-Virus<br />

(SBV) und fallende Milchpreise<br />

führten in den letzten Monaten zu<br />

einer erheblichen Beruhigung auf<br />

Kälber und Jungrinder gesucht<br />

Im Inland werden sehr stark weibliche<br />

Kälber und auch Jungrinder<br />

aller Altersklassen nachgefragt.<br />

Da diese Nachfragen vor allem aus<br />

dem Rindermarkt, insbesondere<br />

im Drittlandexport. Intensive Bemühungen<br />

der zuständigen Institutionen<br />

und der beteiligten Wirtschaft<br />

in den Verhandlungen mit<br />

Absetzervermarktung in vollem Gange –<br />

Knappes Angebot lässt die Preise in die Höhe klettern<br />

Die ersten jungen Absetzer aus der<br />

Mutterkuhhaltung wurden bereits<br />

im Juni und Juli gehandelt. Das saisonbedingt<br />

knappe Angebot und die<br />

stabil hohen Schlachtviehpreise ließen<br />

dabei die Absetzerpreise wieder<br />

einmal auf ein Rekordniveau<br />

klettern. Vor allem bei den männlichen<br />

Absetzern scheint es nach<br />

oben keine Grenzen zu geben. Bis<br />

zu 15 % höhere Preise gegenüber<br />

dem guten Niveau des Vorjahres<br />

Aufzuchtbetrieben kommen, sind<br />

eine vollständige Abstammung und<br />

entsprechende Mutterleistungen,<br />

neben den Gesundheitsanforde-<br />

wurden anfangs für beste Qualitäten<br />

gezahlt. In den letzten Jahren<br />

konnten die hohen Preise zu<br />

Saisonbeginn auch noch im Herbst<br />

realisiert werden.<br />

Für die Mutterkuhhalter und Fleischrindzüchter<br />

ist der Herbst die<br />

fünfte Jahreszeit, da die anstehende<br />

Vermarktung der jungen Tiere<br />

für zusätzlich Arbeit sorgt und die<br />

Wirtschaftlichkeit dieses Produktionszweiges<br />

in starkem Maße vom<br />

Verkaufserfolg eben dieser Tiere<br />

abhängt. Neben den täglichen Bewirtschaftungsaufgaben<br />

in der Mutterkuhhaltung<br />

kommen dann Tätigkeiten<br />

hinzu, die mit dem Verkauf<br />

der Absetzer verbunden sind.<br />

So werden die für den Verkauf bestimmten,<br />

in der Regel 6 bis 10 Monate<br />

alten, männlichen und weiblichen<br />

Tiere von den Herden getrennt,<br />

sortiert und den Händlern<br />

zum Kauf angeboten.<br />

Sind die Tiere erst einmal abgesetzt,<br />

dann sollte der Preis bereits<br />

ausgehandelt sein und der Viehtransporter<br />

schon zum Verladen bereit<br />

den entsprechenden Drittlandstaaten<br />

führten zu Vereinbarungen<br />

und Anpassungen in den Veterinärattesten,<br />

die den Export von<br />

Rindern wieder ermöglicht.<br />

rungen - BHV1 und BVD - Grundbedingung.<br />

Für wachsende Betriebe<br />

kommen vor allem abgekalbte Rinder<br />

oder Aufgabebestände in Frage.<br />

stehen. Besonders wichtig ist diese<br />

zeitliche Abstimmung, wenn die<br />

Tiere über das Lebendgewicht vermarktet<br />

werden sollen. Die Verladung<br />

der Tiere nur ein Tag nach<br />

dem Absetzen führt dann schon<br />

zu einem Gewichtsverlust von 5<br />

bis 8 %, entsprechend geringer fällt<br />

dann auch der Verkaufserlös aus.<br />

Für die RMV GmbH ist die Absetzervermarktung<br />

mittlerweile zu einem<br />

Hauptbestandteil in der Tiervermarktung<br />

geworden. Fast täglich<br />

werden Absetzer angekauft und<br />

ins Vermarktungszentrum nach Karow<br />

transportiert. Dort werden die<br />

Tiere gewogen, sortiert, nach Bedarf<br />

auch veterinärmedizinisch behandelt<br />

und anschließend für den<br />

Weitertransport verladen.<br />

Vom Preishoch der männlichen Absetzer<br />

profitierten in starkem Maße<br />

auch die weiblichen Absetzer, die<br />

derzeit stark nachgefragt und dementsprechend<br />

teuer sind. Auch in<br />

dieser Kategorie ist eine 15 %ige<br />

Preissteigerung zu verzeichnen.<br />

46 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


Höhertragende<br />

und Abgekalbte –<br />

Höhere Nachfrage im<br />

Herbst erwartet<br />

Für die Türkei, Kuwait und Kroatien<br />

wurden die ersten Drittlandankäufe<br />

tragender Färsen durchgeführt. Mit<br />

Ausgang Sommer und Beendigung<br />

des Ramadan sind für den Herbst<br />

größere Aufträge aus Nordafrika<br />

avisiert. Auch für die Türkei wird<br />

mit weiteren Ankäufen gerechnet.<br />

Innerhalb der EU war die Nachfrage<br />

nach höhertragenden und abgekalbten<br />

Rindern in letzter Zeit<br />

eher verhalten. Dank unserer guten<br />

Kontakte konnten die angebotenen<br />

Rinder nach Polen, England<br />

und Spanien vermarktet werden.<br />

Bei den Exportrindern wird durch<br />

die ausländischen Kunden neben<br />

der Abstammung auch sehr stark<br />

auf die Entwicklung, d. h. Gewicht<br />

und äußere Erscheinung der Rinder,<br />

geachtet. Eine gute Verkaufspräsentation<br />

trägt maßgeblich zum<br />

Erfolg des Ankaufs bei.<br />

Im Herbst erwarten wir bei den<br />

höhertragenden Färsen und abgekalbten<br />

Rindern eine zunehmende<br />

Nachfrage. Insgesamt ist in allen<br />

Segmenten mit stabilen Preisen<br />

zu rechnen.<br />

Verkaufsrinder<br />

jetzt melden<br />

Bitte melden Sie potentielle Verkaufstiere<br />

aller Kategorien kontinuierlich<br />

an, um dann auf Anfragen<br />

schnell reagieren zu können.<br />

Anmeldungen auch stets<br />

per Fax: 038738 730-50<br />

EXPORT<br />

Vermarktung Milchrind � RMV<br />

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Für die beiden<br />

TOP-Genetik-Auktionen<br />

suchen wir potenzielle<br />

Verkaufstiere mit hervorragender<br />

Abstammung und sehr<br />

gutem Exterieur.<br />

DHV-Eliteauktion<br />

Montag,<br />

26. November <strong>2012</strong>,<br />

Hamm<br />

Sunrise Sale 18<br />

Dienstag,<br />

19. März 2013,<br />

Karow<br />

Alle Tiere sollten genomisch<br />

getestet sein.<br />

Ihr zuständiger RMV-Mitarbeiter<br />

für die Vermarktung unterstützt<br />

Sie mit Rat und Tat. Anmeldungen bitte bis spätestens<br />

24.09.<strong>2012</strong><br />

Fax: 038738 73050 oder<br />

E-Mail: rmv-karow@rinderzucht-mv.de<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 47<br />

&


Fleischrinderexporte ins Ausland<br />

Angusrinder nach Dänemark<br />

Es ist allgemein bekannt, dass Dänemark<br />

eine umfangreiche vornehmlich<br />

auf Export ausgerichtete<br />

Fleischrindzucht besitzt. Auch<br />

Züchter aus <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

haben dort in den letzten<br />

Jahren Zuchttiere der Rassen<br />

Angus, Fleckvieh, Charolais, Blonde<br />

d`Aquitaine und Dexter bester<br />

Qualität gekauft. Da klingt es schon<br />

fast wie ein kleines Wunder, dass im<br />

Mai 32 bedeckungsfähige Jungrinder<br />

und 1 Zuchtbulle der Rasse Angus<br />

aus unserem Zuchtgebiet auf<br />

die Insel Fünen in Dänemark ausgeführt<br />

werden konnten. Zweifelsohne<br />

ein züchterisches Achtungszeichen,<br />

in diesem Fall von unseren<br />

Anguszüchtern.<br />

Bereits Ende April erfolgte der Ankauf<br />

durch dänische Tierzüchter, die<br />

bis vor kurzem noch einen größeren<br />

Jerseybestand gemanagt hatten<br />

und im Rahmen ihrer Betriebsumstellung<br />

einen Angusbestand aufbauen<br />

werden.<br />

Alle angefahrenen Anguszuchtbetriebe<br />

• Hartmut Keunecke,<br />

Lauen hagen<br />

• Putenmast Cölpin<br />

GmbH, Jabel<br />

• Gut Karow GbR,<br />

Plau am See<br />

• Milower Agrarmarketing<br />

GmbH, Steesow<br />

• Maik Kowohl, Körchow<br />

� Dänischer Betriebsleiter vor der Angusherde<br />

hatten die Verkaufstiere weitestgehend<br />

vorsortiert und separiert,<br />

so dass die dänischen Kunden anhand<br />

der vorliegenden Leistungsangaben<br />

und des Exterieurs ihren<br />

Angustyp auswählen konnten.<br />

Der guten einzelbetrieblichen Organisation<br />

und dem RMV-Ankaufsteam<br />

war es zu verdanken, dass<br />

die angekauften Tiere mit aktuellem<br />

Untersuchungsergebnis bereits<br />

nach einer knappen Woche<br />

in die vierwöchige Quarantäne<br />

nach Blankensee eingestallt werden<br />

konnten. Ende Mai grasten<br />

die Angusrinder, made in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>,<br />

auf den saftigen<br />

grünen Wiesen Dänemarks.<br />

Nichts ist schöner, wenn nicht das<br />

Produkt, sondern der Kunde wiederkommt.<br />

Bereits Anfang Juli waren<br />

die Dänen wieder da und kauften<br />

für ihren Betrieb weitere 35<br />

Angusrinder, die bereits im Herbst<br />

kalben werden. Es ist nicht ausgeschlossen,<br />

dass unsere dänischen<br />

Anguszüchter im nächsten Jahr<br />

wiederkommen.<br />

Tragende Limousinrinder nach<br />

Ungarn und in die Slowakei<br />

In den zurückliegenden Monaten<br />

konnten tragende Zuchtfärsen der<br />

Rasse Limousin nach Ungarn und<br />

in die Slowakei exportiert werden.<br />

Der Ankauf für Ungarn erfolgte in<br />

den Zuchtbetrieben Goldenstädter<br />

Fleischrindzucht GmbH und<br />

Agrarhof Retschow GmbH. Zwei<br />

Wochen später wurden 27 Färsen<br />

von der EU-anerkannten Sammelstelle<br />

in Karow abgefertigt.<br />

Gleich zweimal besuchten die slowakischen<br />

Fleischrindzüchter die<br />

Milchhof Saal GbR in Kückenshagen.<br />

Dieser noch junge Zuchtbetrieb<br />

kaufte vor anderthalb Jahren<br />

ca. 100 weibliche Limousinjungrinder,<br />

überwiegend mit Abstammung.<br />

Die dann im Februar<br />

erfolgreich besamten Tiere waren<br />

sehr homogen und zeichneten sich<br />

durch eine sehr gute Qualität aus.<br />

Die Kunden aus der Slowakei kauften<br />

beim ersten Mal 33 Tiere und<br />

das Mal darauf 20 Tiere. Auch hier<br />

sind Folgegeschäfte nicht ausgeschlossen.<br />

Es ist erfreulich, dass diese konkrete<br />

Nachfrage nach Fleischrindern<br />

verschiedener Rassen mit<br />

Zuchtrindern aus <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong> bedient werden konnte.<br />

Tragende Färsen sind eindeutig<br />

im Trend. Dies zeigt deutlich,<br />

dass Zuchtarbeit in den Betrieben<br />

nicht mit dem Absetzerverkauf<br />

enden darf. Vielmehr sollte es<br />

das Bestreben der Zuchtbetriebe<br />

sein, mit der Erzeugung von tragenden<br />

Färsen, die Wertschöpfung<br />

i n i h r e n B e t r i e b e n z u b e l a s s e n .<br />

S. Grumbach<br />

48 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


Fleischrindfärsenauktion „Best of“ <strong>2012</strong><br />

überzeugt mit hoher Qualität<br />

Am 18. April wurden zum 4. Mal<br />

handverlesene Spitzenfärsen aus<br />

9 Verbänden Deutschlands im Vermarktungszentrum<br />

Groß Kreutz erfolgreich<br />

versteigert. Alle 68 aufgetriebenen<br />

Tiere waren durch<br />

hohe Qualität und interessante<br />

Pedigrees geprägt und fanden<br />

ihre zufriedenen Käufer. Erstmalig<br />

konnten auch Tiere aus Öko-<br />

Betrieben mit diesem Zertifikat<br />

veräußert werden, eine zusätz-<br />

Kat. Rasse Name Abstammung Platzierung Betrieb<br />

1 Ang Ilka Iron x Vico Putenmasthof Cölpin GmbH<br />

2 Ang Katharina K Karlos x Rainhard Ib Gut Karow GbR<br />

10 Ang Donauwonne Domm x Milano Ib Hartmut Keunecke, Lauenhagen<br />

11 Ang Rega Domm x Virile Hartmut Keunecke, Lauenhagen<br />

39 FF GH Jule Heron x Jumper Engfer GbR, Groß Helle<br />

40 FF Helke Honni x Heinrich Ia Peter-Chr. Jantzen, Broderstorf<br />

41 FF Eluna Zar x Echo Ib Peter-Chr. Jantzen, Broderstorf<br />

42 FF GH Heidi GH Rekord x Hermal Engfer GbR, Groß Helle<br />

73 Lim Urie Tristan x Daschan Ia Limousin Hof Zippelow<br />

� Nachfolgend die Verkaufsergebnisse nach Rassen:<br />

Rasse<br />

aufgetriebene<br />

Tiere<br />

verkaufte<br />

Tiere<br />

Durchschnittspreis<br />

in €<br />

von bis<br />

Ang 10 10 1.980 1.300 3.000<br />

Cha 21 21 2.248 1.600 3.800<br />

FF 15 15 2.773 1.500 5.000<br />

Her 5 5 2.660 1.600 3.800<br />

Lim 17 17 2.806 1.500 4.500<br />

gesamt 68 68 2.494 1.300 5.000<br />

��Beim Fleckvieh konnte Helke aus dem Zuchtbetrieb Peter-<br />

Christian Jantzen in Broderstorf einen Klassensieg erringen<br />

liche Aufwertung für die Auktion.<br />

Mit 2.494 Euro lag der Durchschnittspreis<br />

um 437 Euro über<br />

dem Vorjahresniveau.<br />

Den Tageshöchstpreis erzielte mit<br />

5.000 Euro die tragende Fleckviehfärse<br />

Penelope P aus der Zucht<br />

von Petra Rauschenbach, Windischleuba<br />

(Thüringen). Sie wird<br />

zusammen mit 6 weiteren neu<br />

erworbenen Färsen die Fleckviehzucht<br />

in einem noch jungen<br />

Vermarktung Fleischrind � RMV<br />

Zuchtbetrieb hier bei uns in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

verstärken.<br />

Darüber hinaus wurden weitere 2<br />

Charolais-, 1 Fleckvieh- und 1 Limousinfärse<br />

durch Züchter aus<br />

unserem Zuchtgebiet angekauft.<br />

6 Betriebe mit insgesamt 9 Rindern<br />

vertraten erfolgreich die<br />

Fleisch rindzucht aus <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong>. Im Richtwettbewerb<br />

errangen sie zwei Klassensiege und<br />

drei 1b-Plätze:<br />

Den Termin für das nächste Jahr<br />

sollte sich jeder Fleischrinderzüchter<br />

schon einmal dick im<br />

Kalender markieren:<br />

Die fünfte „Best of“ wird am<br />

17. April 2013 wieder in Groß<br />

Kreutz stattfinden.<br />

S. Schmidt<br />

� In der jüngsten Altersklasse der Limousinfärsen siegte<br />

Urie vom Limousin-Hof Zippelow<br />

Best of<br />

4. Deutsches<br />

Färsenchampionat<br />

18. April <strong>2012</strong><br />

Groß Kreutz<br />

Brandenburger Rindermarkt<br />

Lehniner Straße 9 · D-14550 Groß Kreutz (Havel) · Tel. +49-33207-533-<strong>02</strong>5<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 49<br />

Angus<br />

Charolais<br />

Fleckvieh<br />

Hereford<br />

Limousin


Verband Deutscher Simmentalzüchter<br />

(VDSimmental) trifft sich in M-V<br />

Thomas Engfer wieder in den Vorstand gewählt<br />

� In Gruppen ging’s hinaus zu den Herden der Engfer GbR<br />

Das Jahrestreffen des Verbandes<br />

Deutscher Simmentalzüchter e.V.<br />

fand am 16. und 17. Juni in Neubrandenburg<br />

sowie in mehreren Fleckviehzuchtbetrieben<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong>s statt.<br />

Mehr als 80 Fleckviehfreunde aus<br />

dem gesamten Bundesgebiet trafen<br />

sich am Samstagmittag auf dem<br />

Betrieb von Peter-Christian Jantzen<br />

in Broderstorf. Nach der offiziellen<br />

Begrüßung durch die Vorsitzende<br />

des VDSimmental Claudia<br />

Pieter sowie einem gemeinsamen<br />

Mittagessen führte Peter Jantzen<br />

durch seinen ökologisch wirtschaftenden<br />

Betrieb. Mit 200 ha LN und<br />

rund 100 Herdbuchkühen Fleckvieh<br />

hat die Familie Jantzen einen landwirtschaftlichen<br />

Familienbetrieb<br />

aufgebaut, bei dem von Beginn an<br />

auf Herdbuchzucht gesetzt wurde.<br />

Mit der erfolgreichen Teilnahme an<br />

Landes- und Bundesschauen, der<br />

Fleisch rindbullenauktion in Karow<br />

und der Färsenauktion „Best of“ erwarb<br />

sich Peter Jantzen in den letzten<br />

Jahren regional und überregional<br />

einen guten Ruf, der viele Teilnehmer<br />

des Bundestreffens neugierig<br />

auf die Betriebsbesichtigung<br />

machte. Bullen wie Echo (Eisenherz<br />

x Horn), Quego (Egol x Pirol)<br />

und Zar (Zapo S.W. x Sipos) prägten<br />

die Zuchtherde. Aktuell sind die Bullen<br />

Honni (Heron x Pako), Fantom<br />

(Vito x Alfredo) und Safir (Sipos x<br />

Hufus) im Einsatz.<br />

Im Anschluss ging es zu Hartmut<br />

Münch nach Laage, der nicht nur<br />

einen Mastbetrieb und die Eigenleistungsprüfstation<br />

betreibt, sondern<br />

bereits seit 1996 eine kleine,<br />

feine Fleckvieh-Zuchtherde bewirtschaftet.<br />

Die Herde umfasst<br />

in der Zwischenzeit ca. 30 Kühe<br />

mit Nachzucht, die genetisch sehr<br />

stark durch Blutlinien aus der Engel-<br />

Zucht geprägt sind. Henri (Hillux x<br />

Helios), MeLa-Sieger 2005 und Vater<br />

des RMV-Besamungsbullen Heron,<br />

ist dabei auch vielen Auswärtigen<br />

ein Begriff, da er nach seinem<br />

Deckeinsatz bei Hartmut Münch<br />

noch lange Jahre in Sachsen-Anhalt<br />

als Zuchtbulle aktiv war und auch<br />

dort viele gute Nachkommen hinterließ.<br />

Ein sehr imposanter Nach-<br />

Nachfolger von Henri ist der aktuelle<br />

Zuchtbulle Levin (Lord S.W. x<br />

Impuls), der die Herde nicht nur in<br />

den Leistungsmerkmalen weiter voranbrachte,<br />

sondern auch sehr viel<br />

Ruhe und Charakterstärke an seine<br />

Nachkommen weitergibt. Mit Lemgo<br />

PP* (Levin x Henri), dem diesjährigen<br />

Champion auf der Karower<br />

Fleischrindbullenauktion, stellte<br />

Levin sein gutes Vererbungspotential<br />

eindrucksvoll unter Beweis.<br />

Das „Hotel am Ring“ in Neubrandenburg<br />

beherbergte die Fleckviehfreunde<br />

zu ihrem Züchterabend am<br />

Samstag. In diesem Rahmen stellte<br />

Dr. Sabine Schmidt in einem kleinen<br />

Vortrag den RZMV als gastgebenden<br />

Verband sowie speziell die Fleischfleckviehzucht<br />

im Land vor. Am<br />

Sonntagvormittag fand an gleicher<br />

Stelle die Mitgliederversammlung<br />

des VDSimmental statt. Neben vielen<br />

anderen Themen standen Vorstandswahlen<br />

an. Für die 6 Plätze<br />

im Vorstand stellten sich 10 Kandidaten<br />

zur Wahl. Unser Fleckviehzüchter<br />

Thomas Engfer, der bereits<br />

in der vergangenen Wahlperiode im<br />

Vorstand agierte, konnte eine überzeugende<br />

Stimmenzahl auf sich vereinigen<br />

und wurde wiedergewählt.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Im Anschluss an das Mittagessen<br />

war die Engfer GbR in Groß Helle<br />

Gastgeber für die letzte Betriebs-<br />

� Zuchtbulle Levin und seine Damen beeindruckten in der MPA<br />

Laage<br />

� Hofrundgang bei Peter-Christian Jantzen in Broderstorf<br />

50 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


esichtigung des Bundestreffens.<br />

Mit rund 170 Herdbuchkühen ist<br />

die Engfer GbR der größte Fleckviehzuchtbetrieb<br />

in M-V. Die Zuchtherde<br />

wurde im Rahmen der Privatisierung<br />

des ehemaligen VE Gutes<br />

Groß Helle erworben und züchterisch<br />

weiter bearbeitet. Insbesondere<br />

die dänischen Bullen Jamaica<br />

ET (S.Redwood x Fraser) und Ronni<br />

(Dunlancer x S.Redwood) waren<br />

– neben einer breiten Palette weiterer<br />

Bullen – genetisch prägend.<br />

Mit Kremsern ging es hinaus auf die<br />

Weiden zu zwei Herden, in denen<br />

die Jungbullen GH Bangie (Basse x<br />

Patrick), Bundessieger auf der Bundesschau<br />

im Januar <strong>2012</strong> in Berlin,<br />

sowie der <strong>2012</strong> neu erworbene Fulton<br />

(Vito x Holm Ulrick) im Deckeinsatz<br />

waren. Bei der Besichtigung<br />

des Hofgeländes, des Mastbullenstalls<br />

sowie einiger ausgewählter<br />

Tiere hinterließ insbesondere der<br />

Zuchtbulle GH Rekord, ein Ronni-Sohn<br />

aus eigener Zucht, einen<br />

enormen Eindruck.<br />

Erfreulicherweise kamen die Demo-<br />

Tiere auf dem Hof nicht allein aus<br />

der Engfer GbR. In Vorbereitung des<br />

Bundestreffens hatten die Zuchtbetriebe<br />

Landgut Grapzow und Rossower<br />

Grünland GmbH sich bereit<br />

erklärt, einige Zuchtfärsen ihres Bestandes<br />

nach Groß Helle zu bringen<br />

und sie dort auszustellen – Werbung<br />

natürlich für die beteiligten<br />

Betriebe selbst, aber auch für die<br />

Besucher noch einmal ein kleiner<br />

Einblick in weitere <strong>Mecklenburg</strong>er<br />

Fleckvieh-Zuchten.<br />

Insgesamt war es ein sehr gelungenes<br />

Treffen bei guter Stimmung,<br />

einem vielfältigen Erfahrungs- und<br />

Meinungsaustausch und sehr vielen<br />

guten Fleckviehtieren. Unsere<br />

<strong>Mecklenburg</strong>er Fleischrindzüchter<br />

auf der BraLa dabei<br />

Am Freitag, dem 18. Mai <strong>2012</strong><br />

fand im Rahmen der Brandenburger<br />

Landwirtschaftsmesse Bra-<br />

La in Paaren/Glien die Brandenburger<br />

Landes-Fleischrinderschau<br />

statt. An dem für RMV-Züchter offen<br />

ausgeschriebenen Landeswettbewerb<br />

beteiligten sich auch drei<br />

unserer Züchter:<br />

– Reinhard Leifels, Körchow, mit<br />

einer hornlosen Salers-Färse<br />

– Wilfried Gäbel, Lehsen, mit einer<br />

Dexter-Kuh mit Kalb<br />

– Limousin Hof Zippelow, Bernd<br />

und Felix Wirtz GbR, mit Bulle<br />

und Kuh der Rasse Limousin.<br />

Insgesamt standen 99 Fleischrinder<br />

aus 42 Betrieben (10 Rassen)<br />

im Wettbewerb. Unsere Züchter<br />

haben sich dabei sehr achtbar geschlagen.<br />

So errang die Limousin-Jungkuh<br />

Daktari (Ultra x Junior<br />

MN) aus Zippelow den Ia-Titel<br />

in ihrer Rasse. Der Limousinbulle<br />

Charlemagne (Sympa x Leader)<br />

aus Zippelow und die Dexter-Kuh<br />

Ises (Ramses x Kubet) aus Lehsen<br />

konnten sich auf Ib platzieren.<br />

Da Reinhard Leifels als einziger<br />

Züchter die Fahnen der Rasse<br />

Salers hoch hielt, hatte er leider<br />

keinen Wettbewerb innerhalb seiner<br />

Rasse. Dennoch hinterließ die<br />

2-jährige hornlose Fabiola (Jock<br />

x Jesper) einen starken Eindruck.<br />

Erwähnenswert darüber hinaus,<br />

dass auch der Reservesieger bei<br />

den Bullen, der 5-jährige Uckermärkerbulle<br />

Mario PP (Malko x Skoda)<br />

aus der Delta Passow GmbH,<br />

aus <strong>Mecklenburg</strong>er Zucht stammt.<br />

Er wurde von der Brotgetreide<br />

und Rindfleisch Erzeugung GmbH<br />

Hohenzieritz gezüchtet und ist die<br />

aktuelle Nr. 1 der deutschen Top-<br />

Liste nach RZF.<br />

Elf Zuchtbetriebe bewarben sich<br />

in diesem Jahr um den Siegertitel<br />

im Wettbewerb der Betriebskollektionen<br />

– ein eindrucksvolles<br />

� Typvolle Fleckviehkuh in der Engfer GbR<br />

Zuchtbetriebe haben die Aufgabe,<br />

Gastgeber dieses Treffens zu sein,<br />

als Chance ergriffen, einem kundigen<br />

Fachpublikum den Stand der<br />

<strong>Mecklenburg</strong>er Fleischfleckviehzucht<br />

zu demonstrieren und damit<br />

eine gute Werbung für sich und alle<br />

Fleckviehzüchter im Land zu machen.<br />

Dank euch dafür!<br />

Abschlussbild eines attraktiven<br />

Fleischrinderwettbewerbs. Mit 4<br />

schmucken Uckermärker-Zuchtbullen<br />

konnte Sven Deter, Wulkower<br />

Agrar GmbH, diesen wie immer<br />

sehr spannenden Wettbewerb<br />

für sich entscheiden.<br />

S. Schmidt<br />

Fleischrind Zucht � RMV<br />

� Felix Wirtz mit Charlemagne (Mitte) im Richtwettbewerb<br />

der Limousinbullen (Fotograf: Manfred Gassan)<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 51


3. Welsh Black-Welt kon ferenz <strong>2012</strong><br />

Teilnehmer der machten Station in M-V<br />

� Die Teilnehmer der Betriebsbesichtigung auf dem Moorhof der<br />

Familie Laars<br />

Mit der Ausrichtung der 3. Welsh<br />

Black-Weltkonferenz schulterte<br />

der relativ kleine, aber sehr engagierte<br />

Bundesverband der deutschen<br />

Welsh Black-Züchter (656<br />

Herdbuchkühe in 73 Herdbuchbetrieben)<br />

in diesem Jahr ein Mammutprojekt.<br />

Vom 10. bis 19. August<br />

<strong>2012</strong> tourten interessierte<br />

Welsh Black-Züchter, vor allem<br />

aus Wales, dem Ursprungsgebiet<br />

der Rasse, aber auch aus Neuseeland,<br />

Luxemburg und Deutschland,<br />

durch die deutschen Zucht-<br />

gebiete, um sich mit der hiesigen<br />

Fleischrinderzucht vertraut zu<br />

machen.<br />

Welsh Black ist eine mittelrahmige,<br />

einfarbig schwarze, robuste<br />

Rinderrasse, die durch das raue<br />

Klima ihrer walisischen Heimat<br />

und die oftmals kargen Grünlandstandorte<br />

geprägt wurde und beste<br />

Voraussetzungen für eine ganzjährige<br />

Weidehaltung mitbringt.<br />

Anfangs wurden Welsh Black-Rinder<br />

als Zwei-Nutzungs-Rasse für<br />

die Milch- und Fleischproduktion<br />

gehalten. Als Fleischrind kommt<br />

ihr Milchreichtum heute den Kälbern<br />

zugute, die sich dementsprechend<br />

prächtig entwickeln. In<br />

Deutschland wird die Rasse seit<br />

Mitte der 80er Jahre gezüchtet. In<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> gibt es<br />

4 Zuchtbetriebe, die sich mit der<br />

Welsh Black-Zucht beschäftigen.<br />

Im Rahmen der Weltkongress-Besichtigungstour<br />

hielten sich die<br />

Konferenzteilnehmer auch einen<br />

guten halben Tag in der Müritz-Region<br />

auf. Nach der Ankunft in Klink<br />

am Sonntagabend und einem ge-<br />

� In wunderschöner Landschaft weiden die Welsh Black-Rinder der Familie Laars<br />

meinsamen Abendessen eröffnete<br />

Dr. Sabine Schmidt mit einem Vortrag<br />

über die Fleischrindzucht in<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> eine interessante<br />

Kennenlernrunde sowie<br />

einen angeregten Erfahrungsaustausch<br />

zu verschiedenen Zuchtfragen.<br />

Am darauffolgenden Vormittag<br />

war Gelegenheit, den Moorhof<br />

der Familie Laars in Kargow<br />

zu besichtigen. Im Betrieb werden<br />

27 Herdbuchkühe der Rasse<br />

Welsh Black sowie die daraus resultierende<br />

Nachzucht gehalten.<br />

Besonders interessant war für<br />

die Besucher die von der Familie<br />

Laars aufgebaute Direktvermarktung<br />

mit eigener Schlachtung,<br />

Zerlegung und Hofladen. Familie<br />

Laars schätzt aus eigener Erfahrung<br />

die hervorragende Qualität<br />

des feinfaserigen, optimal marmorierten<br />

Fleisches ihrer Welsh<br />

Black-Rinder. Bei einer Kremserfahrt<br />

konnten die Teilnehmer bei<br />

bestem Wetter die wunderschöne<br />

Landschaft des Müritz-Nationalparks<br />

genießen.<br />

S. Schmidt<br />

52 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


Zwei neue reinerbig hornlose<br />

Fleischrindbullen im RMV-Angebot<br />

Mit Toto präsentiert die RMV einen hornlosen Fleischfleckviehbullen<br />

der Spitzenklasse. Auf der 4. Bundesschau<br />

Fleckvieh-Simmental in Berlin konnte Toto sich<br />

mit einem Klassensieg der jüngsten Bullenklasse ins<br />

Rampenlicht schieben und beeindruckte das nationale<br />

und internationale Publikum.<br />

Über den britischen Besamungsbullen „Dirnanean Telstar“<br />

als Vater und die aus sächsischer Zucht stammende<br />

milchreiche Jungkuh „Petra“ als Mutter vereinigt<br />

Toto interessante britische, bayrische und dänische<br />

Genetik in seinem Pedigree.<br />

Der mittelrahmige, eher feingliedrige Toto steht auf<br />

exzellenten Klauen und sehr korrektem Beinwerk,<br />

verfügt über eine enorme Ausstrahlung und ein hervorragendes<br />

Leistungsvermögen. Gekört wurde er<br />

mit den Noten Typ 9, Bemuskelung 8 und Skelett 8.<br />

Mit 1.659 g Lebenstagszunahme als Jährling liegt er<br />

deutlich über dem Durchschnitt seines Aufzuchtbetriebes.<br />

Sein aktueller RZF beträgt 114 (maternal 101,<br />

Tageszunahme 110, Bemuskelung 113).<br />

Da Vater „Telstar“ bezüglich seines direkten Kalbeverlaufs<br />

zu den besten 1 % in der britischen Simmentalzucht<br />

gehört, erwarten wir bei den Nachkommen<br />

von Toto ebenfalls unkomplizierte Geburten.<br />

Mit Stürmer bietet die RMV auch bei der Rasse<br />

Uckermärker einen reinerbig hornlos getesteten Besamungsbullen<br />

an. Beide Eltern entstammen relativ<br />

neuen, bisher noch selten eingesetzten Linien mit<br />

kanadischem Hintergrund, so dass Stürmer eine genetische<br />

Alternative zu den meisten gängigen Uckermärkerlinien<br />

darstellt.<br />

Mutter „Evi“ ist eine rahmige, leistungsstarke und<br />

milchreiche Kuh, die mit dem damals 4 Monate alten<br />

Stürmer als Kalb bei Fuß auf der Bundesschau<br />

2011 beeindruckte. Ihr typstarker Vater „Florin“, ein<br />

Flax-Sohn, stand Pate für das Logo „Uckermärker-<br />

Tier der MeLa 2010“ sowie für das vor 2 Jahren kreierte<br />

Uckermärker-Logo.<br />

Der weiße, mittelrahmige, extrem fleischreiche Stürmer<br />

wurde mit den Noten Typ 8, Bemuskelung 9<br />

und Skelett 8 gekört. Mit Lebenstagszunahmen von<br />

1.580 g zum Absetzen und 1.490 g als Jährling liegt<br />

er 15 bzw. 11 % über dem Durchschnitt seines Zuchtbetriebes.<br />

Der aktuelle RZF beträgt 112 (maternal<br />

98, Tageszunahme 112, Bemuskelung 112). Stürmer<br />

zeichnet sich durch einen sehr gelassenen, ruhigen,<br />

fast phlegmatischen Charakter aus.<br />

Fleischfleckvieh<br />

TOTO PP* 10.603121<br />

geboren: 27.10.2010<br />

Abstammung: Telstar x Zapo S.W.<br />

Züchter: Wulf, Fred, 19260 Goldenbow<br />

Aufzüchter: Heinz-Helmut Eggers, 19258 Neu Gülze<br />

� Toto<br />

Uckermärker<br />

STÜRMER PP* 10.204349<br />

geboren: 07.09.2010<br />

Abstammung: Sturm x Florin<br />

Züchter: Deppe GbR, 18196 Lieblingshof<br />

� Stürmer<br />

Fleischrind Zucht � RMV<br />

Interessant<br />

für Reinzucht<br />

und Gebrauchskreuzung<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 53


BETRIEBE VORGESTELLT:<br />

� Bernd Meyer und Werner Sporleder<br />

Landwirtschaft Malchin B. u. M. Meyer GmbH & Co. KG<br />

Ein großer Familienbetrieb südlich der <strong>Mecklenburg</strong>ischen Schweiz<br />

Über eine malerische Eichenallee<br />

gelangt man auf das großzügige<br />

Betriebsgelände des Landwirtschaftsbetriebes<br />

der Familie<br />

Meyer vor den Toren Malchins.<br />

Hoch oben auf dem Betriebsgelände<br />

hat man hinter den Stallungen<br />

eine herrliche Aussicht auf<br />

den Lalaberg in der <strong>Mecklenburg</strong>ischen<br />

Schweiz und das Peenetal<br />

mit dem Kummerower See. 1994<br />

pachtete Bernard Meyer, dessen<br />

landwirtschaftliche Wurzeln in<br />

Vechta zu finden sind, eine alte Betriebsstätte<br />

des VEG Malchin am<br />

Stadtrand von Malchin. Die Ausbaumöglichkeiten<br />

waren dort jedoch<br />

sehr begrenzt; er nutzte die<br />

Option auszusiedeln und so entstand<br />

1994/1995 auf dem Freigelände<br />

ein Boxenlaufstall für 370<br />

Kühe. Mit seiner landwirtschaftlichen<br />

Begeisterung konnte Bernard<br />

Meyer auch seine Söhne „infizieren“<br />

und eröffnete ihnen alle<br />

Möglichkeiten, sich mit mehreren<br />

Betriebszweigen weiterzuentwi-<br />

� Auffallend einheitliche Herde im Boxenlaufstall<br />

ckeln. In dieser Phase stellte sich<br />

der Familienbetrieb auf mehrere<br />

Standbeine und machte ihn somit<br />

stark für zukünftige Herausforderungen.<br />

Es entstand unmittelbar<br />

neben dem Milchviehbetrieb<br />

eine Schweinemastanlage,<br />

zwei Biogasanlagen (je 500 kW)<br />

und ein Schweinezuchtbetrieb in<br />

der Nähe von Parchim (Betriebsleiter<br />

Frank Meyer).<br />

� Teamarbeit für die Milchkühe<br />

Mit einer Milchleistung von<br />

10.067 kg Milch, 3,96 % Fett und<br />

3,32 % Eiweiß (per 31.03.<strong>2012</strong>)<br />

rangiert die Herde von Betriebsleiter<br />

Bernd Meyer unter den besten<br />

ganzjährig geprüften Betrieben<br />

in M-V. Diese hervorragende<br />

Leistung hat Bernd Meyer, dessen<br />

Spezialgebiet eigentlich die Mastschweine<br />

sind, seinem Team im<br />

Milchbereich und besonders Herdenmanager<br />

Werner Sporleder zu<br />

verdanken. Die 6 Mitarbeiter und<br />

ein Lehrling (Ausbildung zum Tier-<br />

wirt) arbeiten in einem Schichtsystem,<br />

nachdem immer mindestens<br />

3 Personen für Milchrinder und<br />

Jungvieh verantwortlich zeichnen.<br />

Gemolken wird in einem Doppel<br />

16er Side-by-Side, die Kühe können<br />

im Laufstall anschließend zwischen<br />

Hoch- und Tiefboxen wählen.<br />

Alle Liegeboxen werden 2 x<br />

wöchentlich mit dem trockenen<br />

Substrat, welches aus der Biogasanlage<br />

anfällt und mit Kalk vermischt<br />

wird, eingestreut. Sauberkeit,<br />

Hygiene, Tiergesundheit und ein<br />

guter Umgang mit den Kühen werden<br />

im Milchrind-Team groß geschrieben,<br />

denn für gesunde Kühe<br />

mit einer durchschnittlichen Zellzahl<br />

von unter 250.000 Zellen wird<br />

die Mannschaft am Ende des Monats<br />

belohnt. Bereits vier 100.000<br />

Liter-Kühe, Elfe (v. Raimon), Perle<br />

(v. Preval), Barbette (v. Basar)<br />

und Antje (v. Amadeus II), konnten<br />

im vergangenen Jahr im Betrieb<br />

feierlich gewürdigt werden<br />

(von insgesamt 6 Jubilarinnen).<br />

� Telekomunikation am Tränkeautomaten schützt vor lästigen<br />

Insekten<br />

54 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


Dies sind aber auch die einzigen<br />

Damen, die eine besondere Aufmerksamkeit<br />

bekommen, denn<br />

das züchterische Ziel von Werner<br />

Sporleder ist vor allem die Einheitlichkeit<br />

der Herde mit guten Fundamenten,<br />

guten Eutern und einer<br />

guten Fruchtbarkeit (Auswahlkriterium<br />

RZR). Dafür setzt er aktuell<br />

auf Bullen wie Goleo, Gunnar<br />

und verschiedene internationale<br />

Vererber. Die genomische Riege<br />

macht maximal 20 % seiner Anpaarungen<br />

aus, denn hier gilt „Sicherheit<br />

geht vor“. Die kuhindividuelle<br />

Anpaarung liegt in Werner<br />

Sporleders Händen. Eine Beratung<br />

durch Edda Fritz und ihr Besamerteam<br />

in Sachen Bullenauswahl und<br />

Fruchtbarkeit möchte er nicht missen;<br />

er möchte dies an dieser Stelle<br />

unbedingt erwähnt wissen. Die<br />

Rastzeit mit 99 Tagen mag etwas<br />

hoch erscheinen, jedoch wird auf<br />

dem Lalaberg keine Kuh vor dem<br />

GUT FÜR SIE<br />

Für die Milchleistung<br />

80. Laktationstag besamt, um<br />

die Kühe nicht zu früh mit einer<br />

Trächtigkeit zu überfordern. Die<br />

individuelle Milchleistung jeder<br />

Kuh spielt bei der Besamungsentscheidung<br />

immer eine Rolle. Die<br />

Fruchtbarkeit ist dennoch sehr<br />

gut (BI Kühe 2,1), weil sich das<br />

gesamte Team an der Brunstbeobachtung<br />

beteiligt. Einen weiteren<br />

Beitrag zur Tiergesundheit,<br />

insbesondere einer guten Klauen-<br />

und Fundamententwicklung leistet<br />

die ganzjährige Weidehaltung für<br />

Jungtiere und Trockensteher. Im<br />

Sommer sind alle Jungrinder ab<br />

dem 8. Lebensmonat auf den Niederungsweiden<br />

des Peenetals unterwegs.<br />

Für die Besamung kommen<br />

sie nach Hause und mit der sicheren<br />

Trächtigkeit gehen die Färsen<br />

gemeinsam mit allen Trockenstehern<br />

auf die Weide. Im Winter<br />

werden sie an einem Unterstand<br />

zugefüttert. Aus diesem Weide-<br />

GUT FÜR MICH<br />

Für das Einkommen<br />

DSM Nutritional Products Europe Ltd.<br />

P.O. Box 2676, CH-40<strong>02</strong> Basel<br />

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Betriebe vorgestellt RMV <strong>LKV</strong><br />

management resultiert die besondere<br />

Erfahrung, dass die Trockensteher<br />

durch die gute Bewegung<br />

nicht verfetten und im Schnee die<br />

Klauen besonders sauber werden.<br />

„Die Kühe und Jungrinder kommen<br />

ohne Mortellaro in den Stall<br />

zurück“, berichtet Werner Sporleder.<br />

Die frisch geboren Kälber<br />

werden in den ersten 10 Tagen im<br />

Stall in Einzelhochboxen gehalten<br />

und anschließend in Gruppen mit<br />

Tränkeautomaten versorgt.<br />

� Leistungsgerechtes Fütterungskonzept<br />

In der Fütterung dienen einerseits<br />

die konsequente Verbesserung<br />

der Grünlandbewirtschaftung,<br />

die Silagebereitung, aber<br />

auch die besondere Aufmerksamkeit<br />

auf die Kraftfütterung dem<br />

Wohl der Kühe. Die benötigten<br />

Nährstoffe und spezielle Wirkstoffe<br />

in der Ernährung sichern<br />

EINE KOMBINATION VON WIRKSTOFFEN<br />

AUS ÄTHERISCHEN ÖLEN<br />

CRINA ®<br />

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25 Jahre Forschung und<br />

Entwicklung in ätherische Ölen<br />

für eine geprüftes und<br />

wirkungsvolles Ergebnis<br />

CRINA ® Ruminants hilft die Fermentation<br />

im Pansen zu verbessern und steigert<br />

die Milchleistung um durchschnittlich<br />

1,5 Liter/Kuh und Tag bei gleichem<br />

Milchfett und -eiweissgehalt.<br />

CRINA ® Ruminants ist ein Produkt<br />

mit einer standardisierten und<br />

kontrollierten Qualität.<br />

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Ruminants in Ihrem Kraftfutter<br />

oder Mineralfutter<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 55


eine gesunde Konstitution und<br />

langfristige Leis tung. 2009/2010<br />

wurden erstmals ätherische Öle<br />

(CRINA Ruminants, DSM Nutritional<br />

Products) in einem einjährigen<br />

Praxisversuch getestet. Die<br />

Herde konnte dank der Kraftfutterzuteilung<br />

über den Futterautomat<br />

zeitgleich in zwei Gruppen<br />

aufgeteilt werden. Beide Gruppen<br />

erhielten ein Milchleistungsfutter<br />

(FUGEMA, Malchin), gruppenweise<br />

mit oder ohne ätherische Öle. Von<br />

den ätherischen Ölen weiß man,<br />

dass sie den Pansenstoffwechsel<br />

positiv beeinflussen. Daraus resultiert<br />

eine effizientere Umsetzung<br />

des Futters in Milch und letztendlich<br />

eine höhere Milchleistung. So<br />

zumindest verspricht es der Hersteller.<br />

Tatsächlich erzielten die<br />

mit ätherischen Ölen versorgten<br />

Tiere eine höhere Milchleistung<br />

vom 1. bis zum 150. Laktationstag<br />

von durchschnittlich +1,4 Kilogramm<br />

pro Tag bei gleichbleibend<br />

guten Eiweiss- und Fettprozenten.<br />

Aufgrund der guten Erfahrungen<br />

sind die ätherischen Öle heute ein<br />

fester Bestandteil des Futterkonzeptes.<br />

Bei steigenden Rohstoffpreisen<br />

verschafft die effizientere<br />

Milchproduktion - mehr Milch pro<br />

Kuh und Tag - einen willkommenen<br />

finanziellen Vorteil.<br />

� Kreistierschau Stavenhagen<br />

steht immer fett im Teamkalender<br />

Die Mannschaft von Bernd Meyer<br />

unterstützt die Tierschau in Stavenhagen<br />

seit Jahren tatkräftig.<br />

Sie fahren nicht nur mit Tieren in<br />

� Ganzjähriges Weideland im Peenetal für Jungrinder und Trockensteher<br />

Durchschnittliche Milchmenge in kg (2010)<br />

36<br />

35<br />

34<br />

33<br />

32<br />

31<br />

30<br />

29<br />

28<br />

27<br />

26<br />

25<br />

24<br />

� Effekt von CRINA® Ruminats auf die Milchleistung der Herde während des<br />

Jahres 2010 (Rühle)<br />

den Schlosspark, sondern beteiligen<br />

sich auch handfest am Aufbau<br />

und bieten bei der Organisation<br />

jede mögliche Unterstützung.<br />

Den Spaß und den regen<br />

56 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong><br />

33,4<br />

34,3<br />

32,8 32,8<br />

34,3<br />

33,1<br />

34,1<br />

32,8<br />

33,8<br />

32,5<br />

32,6<br />

31,1<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Betriebsspiegel<br />

Landwirtschaftliche Nutzfläche 1.440 ha<br />

davon 200 ha Grünland<br />

31,1<br />

30,4<br />

30,1<br />

28,6<br />

Viehbesatz: 403 Milchkühe<br />

421 Nachzucht<br />

5 Mastbullen<br />

5.400 Schweine<br />

Rastzeit: 99 Tage<br />

Zwischenkalbezeit (ZKZ): 405 Tage<br />

Besamungsindex Kühe (BI): 2,1<br />

Eingesetzte Bullen: Carmano, Goldfinger,<br />

Goleo, Gunnar, Piedro<br />

28,0<br />

26,9<br />

29,9<br />

28,4<br />

30,1<br />

27,0<br />

CRINA® Gruppe Kontrollgruppe<br />

Austausch mit Kollegen, Jungzüchtern<br />

und Lehrlingen aus der Region<br />

nimmt das ganze Team gern als<br />

Bereichung an.<br />

J. Rühle/J. Nunnemann<br />

30,0<br />

27,6


Management � RMV <strong>LKV</strong><br />

15. RMV-Managementseminar – wieder klasse<br />

Agrofarm e.G., Lüssow – Management auf hohem Niveau<br />

� Eine äußerst fröhliche Begrüßung<br />

in Lüssow<br />

Nunmehr zum 15. Mal in Folge lud<br />

die Rinderzucht <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

GmbH Milchviehhalter<br />

und Interessierte unseres Zuchtgebietes<br />

zum RMV-Managementseminar<br />

ein.<br />

In diesem Jahr fand das Seminar<br />

am 26. und 27. April <strong>2012</strong> statt und<br />

konnte mit aktuellen Themen rund<br />

um die Schwerpunkte Personalgewinnung<br />

und -führung sowie die<br />

Verbesserung der Tiergesundheit<br />

aufwarten. Als Praxispartner präsentierte<br />

sich die Agrofarm e.G.,<br />

Lüssow. Das idyllisch gelegene Hotel<br />

& Restaurant „Kurhaus am Inselsee“<br />

sowie bestes Frühlingswetter<br />

rundeten den Erfolg dieser traditionellen<br />

2-Tages-Veranstaltung ab.<br />

Über 110 Teilnehmer verfolgten in<br />

Güstrow die Gedanken verschiedener<br />

Referenten rund um die<br />

Milchproduktion. Moderiert wurde,<br />

wie auch schon in den vergangenen<br />

Jahren gewohnt, souverän<br />

von Dr. Peter Sanftleben. Mit seiner<br />

charmanten und begeisternden<br />

Moderation ist der Leiter der Landesforschungsanstalt<br />

für Landwirtschaft<br />

und Fischerei M-V von dieser<br />

Veranstaltung nicht mehr wegzudenken.<br />

Prof. Dr. Ingelore Welpe vom Institut<br />

für strategische Entwicklung<br />

von Personal und Organisation,<br />

Molfsee begann die Veranstaltung<br />

mit interessanten Ausfüh-<br />

rungen zum Thema Motivation und<br />

Leistungsmanagement im Rahmen<br />

moderner Personalführung.<br />

In Zeiten mit zunehmender Verknappung<br />

des Angebots an Fach-<br />

und Führungskräften stehen viele<br />

Unternehmen vor der großen Herausforderung,<br />

geeignete Mitarbeiter<br />

fürs Unternehmen zu finden<br />

und dann auch für längere Zeit zu<br />

binden. Als sehr wichtige Punkte<br />

in diesem Zusammenhang nannte<br />

Frau Prof. Dr. Welpe die Förderung<br />

innerbetrieblicher Kommunikation<br />

und die lebenszyklusorientierte<br />

Arbeitsorganisation.<br />

In diesen Kontext passte auch der<br />

anschließend folgende Vortrag von<br />

Eckart Schlamann, Geschäftsführer<br />

der entra GbR Unternehmensentwicklung,Lengerich-Scholl-<br />

bruch. Er referierte zum Thema<br />

Berufsnachwuchs finden und<br />

binden. Die aktuell große Bedeutung<br />

des Mangels an geeigneten Arbeitskräften<br />

in vielen Branchen wurde<br />

auch in diesem Vortrag deutlich.<br />

Prof. Kerstin Müller, Direktorin<br />

der Klinik für Klauentiere, Freie Universität<br />

Berlin bezog anschließend<br />

Stellung zum Thema Strategische<br />

Bekämpfung von Klauenkrankheiten.<br />

Die Spezialistin auf diesem<br />

Gebiet stellte die wichtigsten Klauenerkrankungen<br />

vor und ging auf<br />

Ursachen und Heilungsaussichten<br />

ein. Ihre langjährigen Erfahrungen<br />

auf diesem Gebiet wurden dabei<br />

sehr deutlich. Die Lahmheitsbewertung<br />

mit Benotung, eine regelmäßige<br />

Klauenpflege mit anschließender<br />

Datenerfassung und -aus-<br />

� Prof. Dr. Ingelore Welpe � Eckart Schlamann � Prof. Kerstin Müller<br />

� Dr. Jan Körte � Dr. Michael Kreher � Dr. Jürgen Buchwald<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 57


wertung bei gleichzeitiger Beachtung<br />

der Haltungs– und Fütterungsbedingungen<br />

stellen sich letztendlich<br />

als Schlüssel zum Erfolg dar.<br />

Gesetzte Ziele sollten in Abständen<br />

ausgewertet und bei Bedarf angepasst<br />

werden.<br />

Dr. Jan Körte, RMV, referierte zu<br />

Züchterischen Möglichkeiten<br />

zur Beeinflussung der Klauengesundheit.<br />

Trotz des sehr hohen Einflusses<br />

von Umwelt und Management<br />

und der damit verbundenen<br />

relativ geringen Erblichkeit wird<br />

versucht, Klauenmerkmale züchterisch<br />

zu bearbeiten. Aktuell wird<br />

zur Verbesserung des Fundaments<br />

hauptsächlich die lineare Beschreibung<br />

von Hilfsmerkmalen genutzt.<br />

Die genaue Erfassung und Auswertung<br />

der Klauenerkrankungen<br />

sollte oberstes Ziel sein. Die genomische<br />

Analyse in Verbindung mit<br />

den Testherden aus <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong> und Brandenburg,<br />

in Zusammenarbeit mit Prof. Hermann<br />

Swalve von der Universität<br />

Halle, bieten hervorragende Möglichkeiten,<br />

zeitnah einen Zuchtwert<br />

zu entwickeln.<br />

Den Abschluss des ersten Tages<br />

bildete ein Fachvortrag von<br />

Dr. Michael Kreher von der Tierärztlichen<br />

Gemeinschaftspraxis Bad<br />

Liebenwerda. Zum Thema Fruchtbarkeitsmanagement<br />

in Milchviehbetrieben<br />

gab er den Zuhörern<br />

viel Praktisches mit auf den<br />

Weg. Herr Dr. Kreher sprach sich<br />

für die Ultraschalltechnik aus, die<br />

sich als ein sehr geeignetes und in<br />

seinem Arbeitsgebiet viel genutztes<br />

Hilfsmittel zur optimalen Gestaltung<br />

der nachgeburtlichen Phase<br />

erweist. Die regelmäßige Analyse<br />

und Auswertung der Fruchtbarkeitssituation<br />

der betreuten Betriebe<br />

ist ein wichtiger Bestandteil<br />

der Bestandbetreuung. Die<br />

mangelhafte Brunstbeobachtung<br />

als auch Brunsterkennung stellt<br />

sich weiterhin als Ursache vieler<br />

Probleme im Zusammenhang mit<br />

schlechten Fruchtbarkeitskennziffern<br />

dar. Dazu ging er auf die Möglichkeiten<br />

der Brunststeuerung ein,<br />

stellte aber auch klar, dass der Einsatz<br />

von Hormonprogrammen ein<br />

weiteres Hilfsmittel im Fruchtbarkeitsmanagement<br />

darstellt, aber<br />

nicht als Allheilmittel angesehen<br />

werden kann.<br />

In der traditionellen Podiumsdiskussion<br />

kurz vor dem Abendessen,<br />

die durch Dr. Peter Sanftleben<br />

in gewohnt frischer Art moderiert<br />

wurde, hatte jeder Referent noch<br />

einmal Gelegenheit, seine Positionen<br />

in kurzer und knapper Form<br />

darzustellen.<br />

Den 2. Tag des Seminars läutete Dr.<br />

Jürgen Buchwald, Leiter der Abteilung<br />

Landwirtschaft, Agrarstruktur<br />

vom Ministerium für Landwirtschaft,<br />

Umwelt und Verbraucherschutz,<br />

Schwerin ein. Er erklärte<br />

den Stand der Debatte zur Gemeinsamen<br />

Agrarpolitik 2<strong>02</strong>0 (GAP). Der<br />

Zeitplan zur Umsetzung der GAP<br />

2<strong>02</strong>0 sah so aus, dass die Kommission<br />

Vorschläge zum mehrjährigen<br />

Finanzrahmen am 12. Oktober<br />

2011 vorstellte. Die Annahme der<br />

Vorschläge wird erst im 2. Halbjahr<br />

2013 erwartet. Das unterschiedliche<br />

Niveau der Direktzahlungen<br />

zwischen den Mitgliedsstaaten wird<br />

schrittweise angeglichen, die Zwei-<br />

Säulen-Struktur bleibt dabei aber<br />

erhalten. Zum 01.01.2014 werden<br />

Zahlungsansprüche in Europa neu<br />

zugewiesen, die Prämienzahlungen<br />

setzen sich dann aus sechs Teilzahlungen<br />

zusammen. Anspruchsberechtigt<br />

sind alle aktiven Landwirte,<br />

Obstbauern und Winzer, die<br />

2011 im System waren. Die Vielzahl<br />

neuer Direktzahlungen kann<br />

sich als problematisch darstellen,<br />

Basisprämie und Ökologisierungskomponente<br />

sind wichtig und für<br />

Europa tragfähig, Kleinlandwirtprämie,<br />

Junglandwirtprämie und<br />

die an bestimmte Agrarprodukte<br />

gekoppelten Zahlungen sollten fakultativ<br />

für die Mitgliedsstaaten<br />

sein. Eine Degression bzw. Kappung<br />

einzelbetrieblicher Direktzahlungen<br />

lehnt Deutschland ab.<br />

Das Greening muss anspruchsvoll,<br />

aber umsetzbar sein. Ein weiterer<br />

Punkt im Vortrag stellte die<br />

Diskussion um die Förderung des<br />

ländlichen Raumes (ELER) dar. Hier<br />

sollten alle Maßnahmen miteinander<br />

kombiniert werden. Eine 5-prozentige<br />

Leistungsreserve lehnt M-V<br />

ab. Zugleich wird die Neuabgrenzung<br />

der Gebietskulisse hinterfragt,<br />

� Wieder volles Haus beim Managementseminar � Hier möchte man Kuh sein: Die Lüssower Kuh mit viel Platz, Licht,<br />

Luft und Stroh<br />

58 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


� Marianne Naujox stellt den interessierten Besuchern die Lüssower Milchviehanlage<br />

vor<br />

da sie die reale Situation nicht widerspiegelt.<br />

Ziel ist außerdem, M-V<br />

nach dem Ausscheiden aus der EU-<br />

Höchstförderung als Übergangsregion<br />

anzuerkennen. Weitere Themen<br />

waren die Neuausrichtung der einzelbetrieblichen<br />

Förderung (AFP),<br />

die Nässeschadenshilfe und der<br />

Masterplanprozess.<br />

Der anschließende Betriebsrundgang<br />

in der Agrofarm e.G., Lüssow<br />

wurde eingeleitet durch einen<br />

kurzen Vortrag der stellvertretenden<br />

Geschäftsführerin, Marianne Naujox,<br />

zur Entwicklung des Unternehmens.<br />

Hier wurde in den letzten Jahren<br />

kontinuierlich investiert, um die<br />

Anlage hinsichtlich Tierkomforts<br />

Schritt für Schritt zu optimieren. Im<br />

Jahr 2010/11 wurden die Fußböden<br />

und Liegeboxen neu aufgebaut. Die<br />

Spaltenböden sind mit Gummispalten<br />

und Schieber versehen und die<br />

Tiefliegeboxen jetzt mit einem Ge-<br />

misch aus Häckselstroh, Kalk und<br />

separierter Gülle eingestreut. Sehenswert<br />

auch die rekonstruierte<br />

Futterstrecke, bei der ein Wechsel<br />

von der Überkopffütterung auf Fütterung<br />

mit Krippenauszugsbändern<br />

umgestellt wurde. Es bot sich auch<br />

die Möglichkeit, den Doppel 24 Sideby-Side-Melkstand<br />

zu besichtigen.<br />

Aus dem sehr einheitlichen Tierbestand<br />

war es für unsere Mitarbeiter<br />

ein Leichtes, auch dieses Mal wieder<br />

Töchter einiger RMV-Vererber,<br />

wie z. B. Leif, Tilo und Zar zu präsentieren.<br />

Definitiv ein Betrieb, bei dem<br />

wieder mal gezeigt wird, dass Frauenpower<br />

im Milchviehbereich und<br />

das in 3-facher Ausführung nicht<br />

nur in Sachen Management, Sauberkeit<br />

und Umgang mit den Tieren,<br />

sondern auch in der Mitarbeiterführung<br />

und der Nachwuchsförderung<br />

sehr gut funktioniert.<br />

� Fakten zur Agrofarm e.G., Lüssow<br />

� Gemischtbetrieb<br />

Schwerpunkte Ackerbau,<br />

Milchproduktion<br />

und Schweinproduktion noch<br />

bis 31.12.<strong>2012</strong><br />

50 Mitarbeiter<br />

2.732 ha, dav. 2.140 ha Acker<br />

500 ha Grünland<br />

80 ha Forst<br />

12 ha Aufforstung<br />

850 Milchkühe<br />

760 weibliche Jungrinder<br />

� Milchproduktion<br />

10.112 kg Milch,<br />

4,08 % Fett, 3,52 % Eiweiß <strong>LKV</strong>-Leistung<br />

27.411 kg Lebensleistung<br />

EKA 24,2 Monate<br />

RR 40,5 %, Ziel <strong>2012</strong> liegt bei < 30 %<br />

Bulleneinsatz: Gunnar, Taurus, Gandolf,<br />

Mergim, Piedro, Sahel, Maserati<br />

Fazit: Eine rundum gelungene Veranstaltung<br />

mit guter Stimmung,<br />

kurzweiligen Vorträgen, einem interessanten<br />

Betrieb und vielen interessanten<br />

Gesprächspartnern.<br />

Die Mehrzahl der Seminarteilnehmer<br />

freut sich bereits auf das Managementseminar<br />

2013. Die RMV<br />

dankt herzlich fürs Kommen!<br />

Management � RMV <strong>LKV</strong><br />

B. Braun<br />

� Viele der diesjährigen Teilnehmer des RMV-Managementseminars freuen sich bereits auf die hochkarätige Veranstaltung in 2013<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 59


Neues aus der Wissenschaft<br />

Grundlage eutergesunder Kühe<br />

in AMS-Betrieben ist ein optimales<br />

Hygienemanagement<br />

Eutererkrankungen haben eine<br />

hohe Präsenz in Milchviehherden,<br />

führen zu Milchverlusten, frühzeitigen<br />

Abgängen und mindern aufgrund<br />

kostenintensiver Behandlungen<br />

den wirtschaftlichen Erfolg<br />

der Milchproduktion. Daher kommt<br />

der regelmäßigen Kontrolle der Euter,<br />

der gezielten Prophylaxe und<br />

strategischen Managemententscheidungen<br />

zur Verbesserung der<br />

Eutergesundheit die höchste Bedeutung<br />

zu. Im Gegensatz zu konventionellen<br />

Melkverfahren, bei<br />

denen die Euter vom Melkpersonal<br />

zu festen Zeiten gereinigt, gepflegt<br />

und kontrolliert werden, wird<br />

diese Aufgabe in Betrieben mit Automatischen<br />

Melksystemen (AMS)<br />

vom Melkroboter übernommen. In<br />

einer niederländischen Studie wurde<br />

der Zusammenhang zwischen<br />

der Eutergesundheit und dem Hygienemanagement<br />

in 151 Roboterbetrieben<br />

untersucht. Die Untersuchung<br />

zeigte, dass der Anteil an somatischen<br />

Zellen auf Herdenebene<br />

insbesondere vom Verschmutzungsgrad<br />

der Zitzen, des Euters<br />

und der Oberschenkel beeinflusst<br />

wird. Auch der Reinigungsprozess<br />

� Optimales Hygienemanagement – das „A und O“<br />

für eutergesunde Kühe<br />

der Melkboxen wirkt sich auf die<br />

Höhe der Zellzahlen aus. Je öfter<br />

und gründlicher die Säuberung der<br />

Technik erfolgt, desto niedriger<br />

sind die Zellzahlen bei den Kühen.<br />

Ein weiteres interessantes Ergebnis<br />

ist, dass ein häufiger Milchfilterwechsel<br />

das Risiko klinischer Mastitiden<br />

reduziert und dass qualitativ<br />

hochwertiges Stroh als Einstreu<br />

die Eutergesundheit von Milchkühen<br />

positiv beeinflusst.<br />

Automatische Entmistungsverfahren<br />

– ein Stressfaktor für<br />

Milchkühe?<br />

Mit dem Übergang von der Anbinde-<br />

zur Laufstallhaltung haben<br />

sich auch die Entmistungstechniken<br />

in den Milchviehanlagen<br />

verändert. Heute sind stationäre<br />

Entmistungsschieber in Laufställen<br />

Standardeinrichtungen. Wissenschaftler<br />

der Forschungsanstalt<br />

Agroscope in Reckenholz-<br />

Tänikon (Schweiz) untersuchten<br />

in drei Betrieben mit Boxenlaufställen<br />

und planbefestigten Böden,<br />

inwieweit Entmistungsvorgänge<br />

Stress bei den Kühen auslösen,<br />

das Fressverhalten der Kühe<br />

beeinflusst und welcher Schiebertyp<br />

von den Kühen am besten akzeptiert<br />

wird. Zur Beurteilung der<br />

Stressbelastung bei Entmistung<br />

wurde die Herzaktivität der Kühe<br />

mittels Pulsuhren gemessen und<br />

das Kuhverhalten mittels Videoaufnahmen<br />

ausgewertet. Es zeigte<br />

sich, dass vor und nach dem Entmisten<br />

keine Stressbelastung der<br />

Kühe durch den Mistschieber nachgewiesen<br />

werden konnte. Geringfügige<br />

Stresssituationen entstanden,<br />

wenn sich die Kühe während<br />

des Entmistungsvorgangs durch<br />

den laufenden Schieber auf dem<br />

Laufgang befanden bzw. in der Box<br />

standen. In einem weiteren Versuch<br />

wurde der Einfluss von Entmistungsabläufen<br />

auf das Fressverhalten<br />

in der Hauptfressphase<br />

mit bzw. ohne Entmistung von<br />

Kühen untersucht. Die Ergebnisse<br />

belegen, dass automatische Mistschieber<br />

die Fress phase von Kühen<br />

negativ beeinträchtigen. Die<br />

Milchkühe kompensieren diese<br />

Störung mit einer höheren Fressabschnittsanzahl<br />

und einer längeren<br />

Fressdauer. Daher hat eine<br />

regelmäßige Futtervorlage sowie<br />

eine störungsfreie Futteraufnahme<br />

für die Kühe oberste Priorität,<br />

um auch das Risiko für Stoffwechselerkrankungen<br />

zu reduzieren.<br />

Fazit: Auf Entmistungsvorgänge<br />

während der Hauptfresszeit ist zu<br />

verzichten.<br />

� Ein an den Tagesablauf der Kühe angepasster Entmistungsvorgang<br />

fördert das Wohlbefinden<br />

60 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


Ein weiterer Gegenstand der Untersuchungen<br />

war die Analyse des<br />

Einflusses des Schiebertyps (Faltschieber,<br />

Kombischieber niedrig,<br />

Kombischieber hoch) auf das Reaktionsverhalten<br />

der Kühe. Es konnte<br />

nachgewiesen werden, dass die<br />

gezeigten Verhaltensweisen (z. B.<br />

ausrutschen beim Ausweichen/<br />

Übersteigen des Schiebers, Abbruch<br />

des Fressvorgangs) der Kühe<br />

unabhängig vom Schiebertyp sind.<br />

Generell sollte eine hohe Entmistungsfrequenz<br />

der Laufflächen unter<br />

Berücksichtigung der Hauptfresszeiten<br />

der Kühe angestrebt<br />

werden. Dies wirkt sich durch trockenere<br />

und saubere Böden positiv<br />

auf die Klauengesundheit der Kühe<br />

aus. Gleichzeitig können Ammoniakemissionen<br />

im Milchviehstall reduziert<br />

werden.<br />

Mensch-Tier-Beziehungen beeinflussen<br />

die Eutergesundheit<br />

von Milchkühen<br />

Die Eutergesundheit von Milchkühen<br />

wird durch eine Vielzahl<br />

an Faktoren wie Management-<br />

maßnahmen oder Ausgestaltung<br />

der Haltungsbedingungen in den<br />

Bereichen Haltung, Hygiene und<br />

Melktechnik beeinflusst. Für die<br />

Auswahl der Technik in den Einzelbereichen<br />

der Milchproduktion<br />

sowie der Tiere im Stall trifft der<br />

Mensch die Entscheidungen, womit<br />

er gleichzeitig auch auf das<br />

Wohlbefinden, auf die Gesundheit<br />

und auf das Verhalten der<br />

Kühe einwirkt. An der Universität<br />

Kassel/Witzenhausen wurde daher<br />

der Zusammenhang zwischen<br />

der Mensch-Tier-Beziehung und<br />

der Eutergesundheit von Milchkühen<br />

im Rahmen einer Dissertation<br />

mit 46 Untersuchungsbetrieben<br />

detailliert betrachtet. Die Beurteilung<br />

der Eutergesundheit erfolgte<br />

anhand der betriebsindividuellenMilchleistungsprüfungsergebnisse<br />

der Betriebe über ein<br />

Jahr als durchschnittlicher Somatic<br />

Cell Score (SCS) und als Neuinfektionsrate.<br />

Des Weiteren wurden<br />

zytobakteriologische Untersuchungen<br />

von Viertelgemelksproben<br />

der laktierenden Milchkühe am Tag<br />

der Erfassung der Mensch-Tier-Be-<br />

� Tabelle 1: Mögliche Interaktionen eines Melkers während des Melkvorganges<br />

Verhaltensweisen Kriterien<br />

positiv Berühren, Streicheln, ruhiges Sprechen<br />

neutral Dominante Sprechweise, leichtes Schlagen der Tiere<br />

negativ Schreien, kräftiges Schlagen der Tiere, ungeduldiges Sprechen<br />

Lärm Pfeifen, mit Gegenstand an Melkeinrichtung schlagen, Klatschen<br />

� Kühe danken Streicheleinheiten mit einer besseren Eutergesundheit<br />

ziehung durchgeführt sowie der<br />

Herdenanteil zellzahlerhöhter Viertel,<br />

der Anteil Mastitisviertel und<br />

der Anteil an Vierteln mit Staphylococcus<br />

aureus ermittelt. Im Bereich<br />

der Mensch-Tier-Beziehungen<br />

wurde mittels Beobachtungen die<br />

Komplexe Melkereinstellung sowie<br />

das Verhalten der Melker und Kühe<br />

analysiert. Ergänzt wurde die Untersuchung<br />

mit einem Fragebogen<br />

zu Stall- und Melkarbeiten. Die Ergebnisse<br />

zeigen, dass die Mehrheit<br />

der Melker mit neutralen (49,3 %)<br />

bzw. positiven (38,7 %) Interaktionen<br />

(Tabelle 1) gegenüber den<br />

Kühen auftraten, was sich wiederum<br />

positiv auf die Eutergesundheit<br />

der Kühe auswirkte. Die Individualdistanz<br />

der Kühe gegenüber<br />

dem Menschen war geringer, wenn<br />

die Melker einen ruhigen und besonnenen<br />

Umgang mit den Tieren<br />

pflegten, sich das Melk-/Stallpersonal<br />

mehr Zeit (Kontakt) für die<br />

Kühe innerhalb der Arbeitsroutine<br />

nahm und einen Bezug zu den<br />

Kühen hatten, d. h. die Kühe kannten.<br />

Längere Kontaktzeiten pro Tier<br />

und Tag in der Arbeitsroutine seitens<br />

des Stall- bzw. Melkpersonals<br />

waren mit einem geringen Anteil an<br />

Vierteln mit Staphylococcus aureus<br />

in der Milchviehherde verbunden.<br />

Negative und lärmende Verhaltensweisen<br />

der Melker sowie<br />

verängstigte Kühe in der Herde bewirkten<br />

hingegen tendenziell mehr<br />

euterkranke Kühe (gemessen am<br />

Zellgehalt) sowie eine höhere Mastitis-Infektionsrate.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass die<br />

Mensch-Tier-Beziehungen in puncto<br />

Eutergesundheit nicht zu unterschätzen<br />

sind. Ein ruhiger und bedachter<br />

Umgang mit den Kühen fördert<br />

deren Gesundheit, Wohlbefinden<br />

und Leistungsfähigkeit auf<br />

lange Sicht, was wiederum einer<br />

nachhaltigen Milchproduktion mit<br />

langlebigen Kühen zu Gute kommt.<br />

Management � RMV <strong>LKV</strong><br />

S. Heinz<br />

Weitere Informationen zu den hier<br />

vorgestellten Beiträgen erhalten<br />

Sie unter s.heinz@lkv-mv.de<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 61


Zechertochter von Körte gewinnt<br />

6. Kreistierschau Demmin in Stavenhagen<br />

Die 6. Kreistierschau des alten Landkreises<br />

Demmin am 17. Juni <strong>2012</strong><br />

fand bereits zum 4. Mal in Folge in<br />

Stavenhagen statt. Wie in der Vergangenheit,<br />

konnten die Besucher<br />

eine gelungene Symbiose aus Reuterfestspielen<br />

und Tierschau erleben,<br />

an dem der Dichter Fritz Reuter<br />

sicher seine Freude gehabt hätte.<br />

Vor wunderschöner Kulisse im<br />

Schlosspark von Stavenhagen wurden<br />

35 Kühe (Milchrinder) aus 11 Betrieben<br />

sowie 11 Jungzüchter mit ihren<br />

Tieren begrüßt. Außerdem präsentierten<br />

sich Fleischrindzüchter<br />

aus 4 Betrieben mit den Rassen<br />

Charolais, Galloway und Uckermärker.<br />

Die Schafzüchter zeigten das<br />

Suffolk sowie das Schwarzköpfige<br />

Fleischschaf. Weitere Besuchermagneten<br />

waren Schweine, Pferde, Geflügel,<br />

Kaninchen und Bienen. Preisrichter<br />

Erich Poltrock hatte es bei<br />

seinen Richtentscheidungen nicht<br />

leicht. Die gesamte Schaukollektion<br />

zeigte sich in einer guten und vor<br />

allem einheitlichen Qualität. Siegerin<br />

der Jungkühe wurde die Helle-<br />

Tochter Hellena von der GbR Behn,<br />

Hungerstorf. Gleichzeitig stellte dieser<br />

Betrieb auch die Siegerin in der<br />

2. Laktation – Gustel, eine Guido-<br />

Tochter. Beide Kühe beeindruckten<br />

durch Harmonie und eine sehr gute<br />

Euterqualität. Die Siegerauswahl<br />

der mittleren Kuhklasse (3. LA) fiel<br />

dem Preisrichter nicht leicht. Hier<br />

� Miss Demmin <strong>2012</strong> - Zikarde (V: Zecher) mit Ute Körte<br />

bestach die Zecher-Tochter Zikarde<br />

aus dem Landwirtschaftsbetrieb<br />

Jörn Körte, Klevenow (Süderholz),<br />

die im Typ überragte, aber auch die<br />

NOG Lenau Tochter Lilo, aus dem<br />

Betrieb Milchhhof Kröchert, Daberkow<br />

wusste mit sehr gutem Euter zu<br />

gefallen. In der Klasse der alten Damen<br />

(ab 4. LA) begeisterte die bekannte<br />

Stern-Tochter Stella aus dem<br />

Landwirtschaftsbetrieb Gropp GbR,<br />

Klockow. Zur Miss Demmin wurde<br />

die Zecher-Tochter Zikarde, eine<br />

Kuh in der 3. LA aus dem Landwirtschaftsbetrieb<br />

Jörn Körte, Klevenow<br />

(Süderholz) gekürt, die Frau Körte<br />

sehr gut vorführte. Glückwunsch!<br />

Ein weiterer Höhepunkt war der<br />

Jungzüchterwettbewerb, der in 2<br />

Kategorien ausgetragen wurde.<br />

Nicht nur den Zuschauern bereitete<br />

die Präsentation sichtlich Vergnügen,<br />

sondern auch den Kindern<br />

und Jugendlichen. Sie wussten über<br />

ihre Jungrinder gut Bescheid und<br />

hielten die Halfter fest im Griff. Jeder<br />

von ihnen konnte wohlverdient<br />

eine Urkunde und einen Pokal mit<br />

nach Hause nehmen. Mit 8 Jahren<br />

war der jüngste Teilnehmer Marvin<br />

Sagbo und alle drückten ihm besonders<br />

die Daumen. Jedoch machte im<br />

ersten Ring Wiebke Müller (10 Jahre)<br />

aus Gessin mit ihrem Jungrind<br />

Olivia den 1. Preis für sich aus. Den<br />

Ring der 10 – 13-jährigen gewann<br />

souverän Johann Gropp von der<br />

Gropp GbR, Klockow. Er konnte sein<br />

Jungrind Tanja am besten präsentieren.<br />

Auch ein dickes Lob an die<br />

Landboden Wolde GmbH & Co. KG,<br />

die Justin Wagenknecht und Lea<br />

Bengelsdorf (beide 12 Jahre alt),<br />

auf den Wettbewerb in Stavenhagen<br />

vorbereiteten. Die beiden machten<br />

ihre Sache sehr gut, obwohl sie<br />

noch nie etwas mit Landwirtschaft<br />

zu tun hatten. Stets dicht umlagert<br />

wurden die Boxen der Fleisch rinder.<br />

Auch seltenere Rassen wie Lakenfelder<br />

(Zweinutzungsrasse), Guernsey<br />

und Braunvieh konnten bewundert<br />

werden. Ein Teil der Tiere wurde<br />

von Martina Genkel-Jenning sehr engagiert<br />

und interessant vorgestellt.<br />

Das Schaubild mit Kommentierungen<br />

zu jeder Rasse gab einen würdigen<br />

Abschluss der diesjährigen Kreistierschau.<br />

Vom Wetter über die familiäre<br />

Atmosphäre unter den Ausstellern<br />

bis zur guten Zusammenarbeit<br />

mit der Stadtverwaltung in Stavenhagen<br />

- es passte einfach alles. Alles<br />

in allem zeigten sich die Organisatoren<br />

des Kreisrinderzucht- und Besamungsvereins<br />

Demmin e. V., des<br />

Milchkontrollvereins Demmin und<br />

der 3 regionalen Bauernverbände<br />

des alten Landkreises hoch zufrieden<br />

mit dem Verlauf der Veranstaltung.<br />

Herzlichen Dank für den schönen<br />

Tag an die Sponsoren! Herzlichen<br />

Glückwunsch an die Sieger!<br />

E. Fritz<br />

DIE SIEGER<br />

Name Vater Besitzer<br />

HB-Kühe, 1. LA<br />

Sieger Hellena Helle Behn GbR, Hungerstorf<br />

Reservesieger<br />

HB-Kühe, 2. LA<br />

Janina Justin Rinderzucht Tollensetal GmbH, Alt Tellin<br />

Sieger Gustel Guido Behn GbR, Hungerstorf<br />

Reservesieger<br />

HB-Kühe, 3. LA<br />

Schätzchen Shaker Landwirtschaft Malchin - B. u. M.<br />

Meyer GmbH & Co. KG, Malchin<br />

Sieger Zikarde Zecher LWB Jörn Körte, Süderholz<br />

Reservesieger<br />

HB-Kühe, ab 4. LA<br />

Lilo NOG Lenau Milchhof Kröchert, Daberkow<br />

Sieger Stella Stern LWB Gropp GbR, Klockow<br />

Reservesieger Minka Minister Müller-Wetzel GbR, Basedow<br />

Miss Demmin Zikarde<br />

62 Rind aktuell 2� <strong>2012</strong>


Kreisverein Rügen<br />

Auf Studienreise nach Schweden<br />

Am 25. Juni morgens traf sich der<br />

Rügener Kreisverein an der Fähre<br />

in Saßnitz, um nach Schweden zu<br />

fahren. In Schweden angekommen,<br />

wurden wir von Lars-Gunnar Samuelsson<br />

(GGI) empfangen.<br />

Als ersten besuchten wir die Besamungsstation<br />

Skane Samen, dort<br />

wurden wir von Herrn Eriksson begrüßt.<br />

Herr Eriksson stellte die Station<br />

vor und erläuterte die Organisation<br />

der Dienstleistung; weiterhin<br />

informierte er zum Bulleneinsatz<br />

in Schweden.<br />

Nach dem Besuch der Station besuchten<br />

wir den ersten Betrieb, den<br />

Hof Orraryd, der von zwei Brüdern<br />

geführt wird. Auf dem Betrieb gibt<br />

es 4 Melkroboter und 350 Kühe.<br />

Während der Führung wurde viel<br />

zum Thema Fütterung und Rinderzucht<br />

diskutiert.<br />

Am Dienstag (26.06.) fuhren wir<br />

zum Betrieb der Brüder Andersson<br />

auf die Nästgarden Farm.<br />

Dort werden 320 Kühe auf einem<br />

12er Side-by-Side gemolken. Der<br />

Betrieb nimmt regelmäßig an Tierschauen<br />

teil, überträgt Embryonen<br />

und setzt aktuelle internationale<br />

Bullenväter ein. Die Brüder Andersson<br />

verkaufen auch regelmä-<br />

ßig Bullen an die Besamungsstation<br />

in Schweden. Vor Ort konnten<br />

wir uns von der Qualität der Kühe<br />

überzeugen. Vielen Dank an den<br />

Betrieb für die tolle Vorbereitung.<br />

Am Nachmittag ging es in das Museum<br />

„Astrid Lindgrens Welt“.<br />

Der Park wurde 1981 gegründet<br />

und liegt in Astrid Lindgrens Geburtsstadt<br />

Vimmerby. Im Museum<br />

und im Park konnten wir viel über<br />

das Leben und Wirken von Astrid<br />

Lindgren erfahren. Anschließend<br />

nutzte jeder die Möglichkeit, die<br />

Stadt Vimmerby auf eigene Faust<br />

kennenzulernen.<br />

Hinterher fuhren wir auf den Betrieb<br />

in Hanasa, dort wird im Moment<br />

ein neuer Stall für 600 Kühe<br />

mit 8 Robotern gebaut. Der Betrieb<br />

wird damit bald zu den größten und<br />

modernsten Betrieben Schwedens<br />

gehören.<br />

Natürlich wollten wir uns in Schweden<br />

auch Elche anschauen. Aus diesem<br />

Grund fuhren wir in den Elch<br />

Park nach Grönasens. Beim Rundgang<br />

durch den Park staunten wir<br />

nicht schlecht über die 2 m großen<br />

Tiere. Auf einem 1.300 Meter<br />

langen Spaziergang erlebten wir<br />

unsere eigene „Elch-Safari” und<br />

� Rügener Landwirte zu Besuch auf dem Hof „Nästgården“ in Schweden<br />

� Zwei Jungzüchter zu Besuch im Elchpark<br />

konnten den Tieren zum Streicheln<br />

nahe kommen. Anschließend trafen<br />

wir uns auf dem Grillplatz, wo<br />

dann jeder die Möglichkeit hatte,<br />

eine original schwedische Elchbratwurst<br />

zu essen.<br />

Die Rügener Landwirte, die an der<br />

Studienreise teilnahmen, möchten<br />

sich recht herzlich bei Lars-Gunnar<br />

Samuelsson bedanken, der die Reise<br />

in Schweden ganz toll organisierte,<br />

uns viele gute Betriebe zeigte<br />

und sogar den Bus fuhr.<br />

R. Braier<br />

Kreisvereine � RMV <strong>LKV</strong><br />

GGI<br />

unterstützt<br />

die Tour<br />

Rind aktuell 2� <strong>2012</strong> 63


Der heutige Kontrollverein Rügen stellt sich vor...<br />

Rinderzucht auf der Insel Rügen –<br />

von vergangenen und aktuellen Erfolgen<br />

� Bewerterteam vom Kreisleistungsmelken 2011,<br />

v. l. n. r.: Mirko Krause, Marco Baumann,<br />

Simone Wilhayn, Malte Ott, Martina Kurz,<br />

Gunnar Schwedhelm, Gritt Heiforth, Brigitte Rehmer<br />

Über Jahrhunderte war die Landwirtschaft<br />

auf Rügen geprägt von<br />

großen Rittergütern. Auch der<br />

Staat, die Stadt Stralsund und die<br />

Kirche besaßen Ländereien. 1925<br />

gab es auf Rügen bereits 12 Kontrollvereine,<br />

denen 127 Herden und<br />

ca. 5.000 geprüfte Kühe (33 % aller<br />

Kühe) angeschlossen waren. 70 %<br />

der Herden standen in Betrieben<br />

über 200 ha, weitere 23 % in Betrieben<br />

von 100 bis 200 ha. Es gab 7<br />

Molkereien; Vollmilch, Butter, Quark<br />

und Käse wurde per Bahn bis nach<br />

Berlin geliefert. Namhafte Zuchtbetriebe<br />

waren die Güter Güttin und<br />

Rosengarten. 1927 wird der Züchter<br />

Stuth aus Gustow mit der Kuh „Tina“<br />

in das Deutsche Rinderleistungsbuch<br />

eingetragen (365 Tage Prüfung:<br />

10.038 kg Milch, 3,19 % Fett).<br />

In den 30er Jahren kam es zur Aufsiedelung<br />

bankrotter oder verschuldeter<br />

Güter über die Pommersche<br />

Siedlungsgesellschaft Stettin, viele<br />

kleinere Bauernhöfe entstanden.<br />

Meist kamen die neuen Besitzer<br />

aus anderen Teilen Deutschlands.<br />

Der Hof konnte in einer Summe<br />

oder in Raten bezahlt werden. Einige<br />

der heute im Kontrollverein aktiven<br />

Mitglieder können auf diese<br />

Familiengeschichte zurückblicken,<br />

z. B. die Familien Meerkötter, Krause,<br />

Ott und Harder.<br />

Nachdem die Milchleistungsprüfung<br />

(MLP) ab 01.01.1936 Pflicht<br />

wurde, erreichte die Prüfdichte in<br />

Pommern ca. 77 %. Die Zahl geprüfter<br />

Kühe auf Rügen betrug im<br />

Jahr 1938 ca. 15.500 Stück. Während<br />

und nach dem 2. Weltkrieg<br />

sank die Prüfdichte wegen Personal-<br />

und Materialmangel auf 15 %.<br />

1945 wurde der Großteil der Kühe<br />

beschlagnahmt und in die Sowjet-<br />

union abtransportiert, nur wenige<br />

Herdbuchkühe wurden gerettet.<br />

Am 01.04.1950 wurde die MLP in<br />

der DDR Pflicht. Auf Rügen standen<br />

1950 ca. 13.000 Kühe, davon<br />

6.000 unter MLP. 1955 wurde im<br />

Kreis eine Leistung von 2.881 kg<br />

Milch und 3,44 % Fett ermittelt. In<br />

dieser Zeit nahmen auch Frau Peters<br />

in Gustow und Poseritz sowie<br />

Herr Brodersen in Rappin und Neuenkirchen<br />

ihre Tätigkeit als Leistungsprüfer<br />

auf, die sie bis vor 2<br />

Jahren bzw. bis heute ausführ(t)<br />

en. 1965 betrug der Kuhbestand<br />

auf Rügen ca. 19.000 Stück. Das<br />

VEG (Z) Tierzucht Güttin erreichte<br />

mit 146 Kühen eine Herdenleistung<br />

von 3.782 kg Milch bei 3,72 % Fett<br />

(Kreis: 3.150 kg bei 3,5 % Fett).<br />

Mitte der 60er Jahre begann die<br />

Umzüchtung zum SMR durch Einkreuzung<br />

von Jerseybullen, woran<br />

auch namhafte Züchter auf Rügen<br />

mitwirkten, so Ernst Buchholz aus<br />

Trent. 1982 gab es 23 LPG und<br />

4 VEG mit Milchkühen und einer<br />

Leis tung von 3.539 kg bei 3,5 %<br />

Fett. 1986 wurden 3.938 kg Milch<br />

bei 4 % Fett ermolken. Der Kuhbestand<br />

betrug 1989 ca.17.300 Kühe.<br />

Mit dem Fall der Mauer 1989 entfiel<br />

Sicher ins Leben starten.<br />

NORLAC GmbH · Industriestraße 27 · 27404 Zeven · Germany<br />

Tel.: +49 (0)4281 / 72-226 · Fax: +49 (0)4281 / 72-433 · Web: www.NORLAC.com · E-Mail: Info@NORLAC.com<br />

64 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


auch die Pflicht zur Milchleistungsprüfung.<br />

Bedingt durch Auflösung<br />

von Betrieben, Einführung der<br />

Milchquote, Sanierung der Bestände<br />

(Leukose), Einhaltung der neuen<br />

Milchqualitätsanforderungen (Zellzahl)<br />

und Leistungssteigerung ging<br />

der Kuhbestand auf etwa 50 % zurück.<br />

Die Erkenntnis, dass nur mit<br />

einer eindeutigen Bestandsübersicht<br />

über Milchleistung und Inhaltsstoffe<br />

eine effektive Milchproduktion<br />

betrieben werden kann, bewog<br />

aber viele Betriebe, die MLP<br />

weiterzuführen bzw. neu aufzunehmen<br />

und in den 1990 gegründeten<br />

Landeskontrollverband einzutreten.<br />

Der erste Jahresabschluss der MLP<br />

im Jahr 1991 enthielt nur 783 Kühe<br />

aus 3 Betrieben: VEG Güttin, Jasmunder<br />

Milcherzeuger Sagard und<br />

LPG Groß Schoritz (Jahresleistung<br />

von 4.932 kg Milch bei 4,12 % Fett).<br />

Dies resultierte daraus, dass nur<br />

wenige Betriebe dem EDV-Projekt<br />

MILP in Paretz angeschlossen waren.<br />

Ende 1991 waren auf Rügen 24<br />

Betriebe mit 6.184 Kühen Mitglied<br />

im <strong>LKV</strong>. Zum Vorstand des Kon-<br />

trollvereins Rügen gehörten 1992<br />

Peter Himmelreich (Gr. Schoritz),<br />

Dr. Manfred Köhler (Sagard), Wolfgang<br />

Mühlenberg (Lauterbach) und<br />

Ernst-Günther Krause (Udars). Als<br />

Mitarbeiterin des <strong>LKV</strong> (Zuchtwart)<br />

war Petra Friedrich bis 2003 tätig.<br />

1993 fand das erste Kreisleistungsmelken<br />

in der Jasmunder Milcherzeugungs<br />

GmbH Sagard statt. Die<br />

Teilnehmerzahl des seither jährlich<br />

auf Rügen stattfindenden Wettbewerbs<br />

wuchs zeitweise auf 24 an.<br />

Als Bewerter arbeiten mit viel Engagement<br />

Landwirte des KV Rügen<br />

mit. Des Weiteren gibt es eine enge<br />

Zusammenarbeit des Kontrollvereins<br />

mit dem Rügener Rinderzucht-<br />

und Besamungsverein. So werden<br />

Exkursionen unternommen oder<br />

es gibt Anlass, gemeinsam zu feiern,<br />

sei es eine 100.000 Liter-Kuh,<br />

eine Hauseinweihung, Geburtstag<br />

oder Grillabend.<br />

Aktuell sind von den 28 Milcherzeugerbetrieben<br />

Rügens 24 Mitglied<br />

im <strong>LKV</strong>. Im Jahresabschluss<br />

2010/11 erreichte der Kontrollverein<br />

mit 5.431 A+B-Kühen eine Leis-<br />

Kreisvereine � RMV <strong>LKV</strong><br />

� Erfahrungsaustausch und Fachsimpeln beim gemütlichen<br />

Grillabend<br />

tung von 9.101 kg Milch mit 4,07 %<br />

Fett und 3,41 % Eiweiß, dies liegt<br />

193 kg Milch über dem Landesdurchschnitt<br />

von <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong>.<br />

Der aktuelle Vorstand des Kontrollvereins<br />

Rügen besteht aus Dr. Manfred<br />

Köhler (Sagard), Jürgen Habben<br />

(Dumsevitz), Julius Edlefsen<br />

(Edlefsen GbR) und Gritt Heiforth<br />

(APV Samtens).<br />

Kreisrinderzucht- und Besamungsverein<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz<br />

Unterwegs auf dem Tollensesee – Schiff AHOI<br />

Am 14. Juni <strong>2012</strong> folgten über 40<br />

Landwirte und Mitglieder des Kreisrinderzucht-<br />

und Besamungsvereins<br />

sowie des Milchkontrollvereins <strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz<br />

der Einladung zu<br />

einer abendlichen Rundfahrt mit der<br />

MUDDER SCHULTEN auf dem Tollensesee.<br />

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden<br />

Uwe Pukys wurden vom<br />

Milchkontrollverein, vertreten durch<br />

Heidi Walter (<strong>LKV</strong>) und Hannes<br />

Dierks, die Gütesiegel überreicht.<br />

Frau Giesa aus Heinrichswalde konnte<br />

die Gratulation in diesem Rahmen<br />

persönlich entgegennehmen.<br />

Außerdem erhielten das begehrte<br />

Güte siegel für besonders gute Milch-<br />

qualität die Neue Salower Milchviehbetriebs<br />

GmbH & Co. KG sowie<br />

die AG Schönbeck. Nachdem<br />

sich alle an dem sehr guten Büfett<br />

an Bord bedienten, konnte man bei<br />

dem fantastischen Wetter an Deck<br />

entspannen, sich angeregt unterhalten<br />

und später mit Witz und norddeutschem<br />

Charme unterhalten lassen.<br />

Diese Kombination fand sichtlich<br />

großen Anklang. Gegen 22.30<br />

Uhr legte die MUDDER SCHULTEN<br />

mit einer sehr zufriedenen Besatzung<br />

in Neubrandenburg an.<br />

Im September ist eine Tagesfahrt<br />

mit Betriebsbesichtigung nach Brandenburg<br />

geplant.<br />

I. Schröder<br />

S. Wilhayn<br />

� Kreisrinderzucht- und Besamungsverein auf dem<br />

Tollensesee unterwegs<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 65


2.<br />

POMMERNSCHAU<br />

POMMERNSCHAU VEREIN e.V.<br />

��2010: Leszek J�drych, Wittkowo, und Jörg Stubbemann, Delmenhorst, richteten gemeinsam die besten Schaukühe aus Pommern<br />

11.08.<strong>2012</strong> | 10 Uhr<br />

Rothenklempenow<br />

B 109<br />

Belling<br />

A 20<br />

B 104<br />

Uecker<br />

� Anfahrt<br />

PASEWALK<br />

Rollwitz<br />

Züsedom<br />

Zerrentin<br />

Rossow<br />

B 104<br />

Rothenklempenow<br />

Bergholz<br />

Löcknitz<br />

Randow<br />

Foto: KeLeKi<br />

� Miss Pommern 2010 THI Blackwhite EX90<br />

37. Bauernmarkt und Schützenfest Rothenklempenow<br />

Tolles Programm für die ganze Familie<br />

11. August <strong>2012</strong> · 9.30 - 16.00 Uhr<br />

POMMERNSCHAU<br />

VEREIN e.V.<br />

� Roman<br />

Januszewski –<br />

Preisrichter<br />

aus Polen mit<br />

Dolmetscherin<br />

� Dirk<br />

Schmüser –<br />

Preisrichter<br />

aus Deutschland<br />

2. Pommernschau am 11. August <strong>2012</strong><br />

in Rothenklempenow<br />

� Historie<br />

Die Tierzucht in Pommern hat eine<br />

lange Tradition. Vor dem 2. Weltkrieg,<br />

in den Jahren ab 1920, ist unter<br />

Führung des Tierzuchtdirektors<br />

der Pommerschen Herdbuchgesellschaft,<br />

Ernst Gede, ein Neffe des<br />

bekannten Züchters Adolf Köppe,<br />

die Pommersche Rinderzucht entscheidend<br />

weiterentwickelt worden.<br />

Es wurde Pflicht, alle Herdbuchkühe<br />

der Milchleistungskontrolle<br />

zu unterziehen. 1927 konnte<br />

am östlichen Stadtrand von Stettin<br />

die neue Pommernhalle in Anwesenheit<br />

von 3.000 Besuchern<br />

eingeweiht werden. 1932 war der<br />

Verband „Pommerscher Rindviehkontrollverein“<br />

mit ca. 103.000<br />

Kühen sogar der größte Verband<br />

dieser Art in Deutschland. Der 2.<br />

Weltkrieg vernichtete zunächst die<br />

jahrelange Zuchtarbeit auf einen<br />

Schlag. Nur 30 % der Zuchttiere,<br />

z. B. in Velgast und Güttin, überstanden<br />

das Chaos. Nach 1945<br />

wurde die Rinderzucht in <strong>Vorpommern</strong><br />

erneut auf hohem Niveau<br />

aufgebaut. Federführend sei das<br />

Volkseigene Gut Velgast mit Melkermeister<br />

Wilhelm Radke genannt.<br />

In der Herde des bekannten vorpommerschen<br />

Züchters Peter Hagen<br />

reichen die Wurzeln der organisierten<br />

Herdbuch- und Leistungszucht<br />

bis in die 20er Jahre. Bereits<br />

1936 erreichten Grammendorfer<br />

� Sieger 1. LA - Monique (V: Malic)<br />

ADAP Rinderzucht GmbH, Ahrenshagen<br />

Züchter durchschnittlich 4.492 kg<br />

Milch bei 3,69 % Fett. Die LPG Fäsekow<br />

mit der späteren Abteilung<br />

Grammendorf gehörte bis zur Wende<br />

1989 zu den leistungsstärksten<br />

Rinderzuchtbetrieben des<br />

Ost seebezirkes. Die O-Kuhfamilie<br />

von Friedrich Möhr und Peter Hagen<br />

ist die älteste in <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong> genealogisch nachweisbare<br />

Kuhfamilie und stammt<br />

ebenfalls aus dem pommerschen<br />

Zuchtgebiet.<br />

� Tradition und Moderne<br />

Die Idee der Organisatoren der<br />

Pommernschau ist es, eine Veranstaltung<br />

als deutsch-polnisches<br />

Gemeinschaftsprojekt zu entwickeln,<br />

welche Tradition und Moderne<br />

verbindet. Eigens dafür wurde<br />

2009 der Verein Pommernschau<br />

e.V. unter Leitung von Andreas<br />

Schulz aus Ahrenshagen gegründet.<br />

Dieses Engagement findet<br />

auch breite politische Unterstützung.<br />

Als Schirmherr der Pommernschau<br />

konnte Dr. Till Backhaus, Minister<br />

für Landwirtschaft, Umwelt<br />

und Verbraucherschutz in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>,<br />

gewonnen<br />

werden. Er wurde durch seinen<br />

Staatssekretär Dr. Karl Otto Kreer<br />

vertreten, welcher die Ehrung der<br />

Miss Pommern vornahm. Außerdem<br />

konnten als Ehrengäste Sylvia<br />

Bretschneider (SPD) als Präsiden-<br />

� Sieger 3. LA - Hera (V: Herold)<br />

<strong>Mecklenburg</strong> young Holsteins, Stavenhagen<br />

tin des Landtages, Gerd Göldnitz<br />

als Vizepräsident des Landesbauernverbandes,<br />

Christoph Poland<br />

als Bundestagsabgeordneter für<br />

die CDU, Vertreter der Landwirtschaftskammer<br />

Stettin, eine Delegation<br />

der polnischen Besamungsstation<br />

Szczecinek, eine Delegation<br />

und einige Züchter vom Rinderzuchtverband<br />

Gdansk sowie die<br />

Landrätin des Landkreises <strong>Vorpommern</strong>-Greifswald,<br />

Dr. Barbara<br />

Syrbe und ihr 1. Stellvertreter<br />

Jörg Hasselmann begrüßt werden.<br />

Die Veranstaltung fand im Rahmen<br />

des traditionellen Rothenklempenower<br />

Bauernmarktes statt. Dafür<br />

stellte die Gemeinde Rothenklempenow<br />

ein hervorragendes<br />

Umfeld zur Verfügung, wodurch<br />

die Unterbringung und Versorgung<br />

von Mensch und Tier komfortabel<br />

abgesichert war. Die Milchrinder<br />

waren in einem großzügigen und<br />

perfekt eingerichteten Zelt untergebracht.<br />

Neben den Milchkühen<br />

konnten die Besucher Kälber,<br />

Fleisch rinder verschiedener Rassen,<br />

Pferde, Kaninchen und Geflügel<br />

erleben. Leider ist es aus veterinärmedizinischen<br />

Gründen heute<br />

noch nicht möglich, die Schau<br />

mit Tieren aus beiden Ländern zu<br />

beschicken.<br />

� Jungzüchter<br />

Zunächst zeigte der Jungzüchter-<br />

� Sieger 4. LA - BcH Norle (V: Nobel)<br />

Rinderzucht Augustin KG, Neuendorf<br />

66 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


DIE SIEGER<br />

Name Vater Besitzer<br />

1. Laktation<br />

Sieger Monique Malic ADAP Rinderzucht GmbH, Ahrenshagen<br />

Reservesieger<br />

2. Laktation<br />

BcH Brandy Raptor Rinderzucht Augustin KG, Neuendorf<br />

Sieger Grandiose Gunnar ADAP Rinderzucht GmbH, Ahrenshagen<br />

Reservesieger RZA Jenny Jones ADAP Rinderzucht GmbH, Ahrenshagen<br />

3. Laktation<br />

Sieger Hera Herold <strong>Mecklenburg</strong> young Holsteins,<br />

Stavenhagen<br />

Reservesieger<br />

4. Laktation<br />

Garnet Kayak Rinderzucht Romy Rehmer, Trent<br />

Sieger BcH Norle Nobel Rinderzucht Augustin KG, Neuendorf<br />

Reservesieger RZA Karina Bambi ADAP Rinderzucht GmbH, Ahrenshagen<br />

100 000 l – RZA Karina<br />

Miss Pommern – Grandiose<br />

Jungzüchter<br />

8 – 13 Jahre Tobias Baumann Agrargen. Neklade e.G., Neklade<br />

18 – 22 Jahre Johanna Schendel ADAP Rinderzucht GmbH, Ahrenshagen<br />

23 – 25 Jahre Christine Schulz ADAP Rinderzucht GmbH, Ahrenshagen<br />

wettbewerb, dass uns um die Zukunft<br />

der Rinderzucht nicht bange<br />

zu sein braucht. In drei Altersklassen<br />

traten die Kinder von Betriebsleitern<br />

und junge Mitarbeiter der<br />

Ausstellerbetriebe zum Vorführwettbewerb<br />

an. Stephan Springborn,<br />

selbst ehemaliger erfolgreicher<br />

Jungzüchter, konnte den<br />

„Junglandwirten“ viel Talent und<br />

Können bescheinigen. Er motivierte<br />

besonders die Neulinge, indem er<br />

sie für ihre Leistungen lobte und<br />

aufforderte, auf das Erreichte zukünftig<br />

aufzubauen.<br />

Tobias Baumann, Johanna Schendel<br />

und Christine Schulz waren<br />

die verdienten Sieger!<br />

� Schauwettbewerb<br />

63 Kühe der Rasse Deutsche Holsteins<br />

wurden von Züchtern aus<br />

den Altkreisen Nordvorpommern,<br />

Demmin, Rügen, Ostvorpommern<br />

und Uecker-Randow angemeldet.<br />

Als Preisrichter standen mit Roman<br />

Januszewski ein polnischer<br />

und mit Dirk Schmüser ein deutscher<br />

Landwirt gemeinsam im Ring.<br />

Aufgrund der sehr hohen Qualität<br />

der Kühe war es häufig nicht leicht,<br />

die Rangfolge festzulegen, jedoch<br />

gelang dies vortrefflich und beide<br />

Richter betonten, dass sie daran<br />

besonders viel Freude hatten.<br />

Bereits die Kuh, die als Erste des<br />

Tages den Ring betrat, war eine<br />

Klasse für sich. Sehr gut entwickelt,<br />

mit viel Kraft und Harmonie<br />

ausgestattet, trug sie ein breites,<br />

hoch und fest aufgehängtes Euter<br />

und wurde, nachdem sie ihren<br />

Ring gewinnen konnte, zur Siegerkuh<br />

der Klasse der Kühe in der 1.<br />

Laktation. Es handelt sich um die<br />

Malic-Tochter Monique der ADAP<br />

RZ GmbH, Ahrenshagen. Ihre Mutter,<br />

als Embryo importiert, stammt<br />

aus einer direkten Allen-Tochter der<br />

Baler Twine, welche wiederum über<br />

ihre Nachkommen (Goldwin usw.)<br />

momentan großen Einfluss auf die<br />

weltweite Holsteinpopulation ausübt.<br />

Grandios war der Auftritt einer<br />

Tochter des RMV-Spitzenvererbers<br />

Gunnar, der aktuell der meistverkaufte<br />

Bulle der Besamungsstation<br />

auf dem Woldegker Bullenberg<br />

ist. Schon bei der Verbandsschau<br />

im März in Karow konnte sie mit<br />

einem Sensationserfolg den Titel<br />

„Miss Karow <strong>2012</strong>“ erringen. Grandiose<br />

konnte in Rothenklempenow<br />

mit ihrem Gewinn der Klasse der<br />

Kreisvereine � RMV <strong>LKV</strong><br />

� Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider<br />

(Mitte) auch dabei<br />

Kühe in der 2. Laktation ihre Erfolgsserie<br />

eindrucksvoll fortsetzen<br />

und damit beweisen, dass sie<br />

ihren Namen zu Recht trägt. Auch<br />

sie gehört inzwischen der ADAP<br />

Rinderzucht GmbH, Ahrenshagen.<br />

Hera stammt vom RMV-Bullen Herold<br />

ab. Sie war 2011 die „Überraschungskuh“<br />

der RMV-Verbandsschau<br />

in Karow. Die weiße Kuh,<br />

mit einem perfekten Euter, holte<br />

sich damals den Reservesieg der<br />

Kühe mit 2 Kälbern. Inzwischen<br />

hat Hera das 3. Mal gekalbt und<br />

traf zur Pommernschau auf starke<br />

Konkurrenz. In ihrer Klasse trat<br />

z. B. die erst kürzlich zur Siegerkuh<br />

der Kreistierschau in Stavenhagen<br />

ernannte Zecher-Tochter Zikarde<br />

von Jörn Körte aus Klevenow<br />

an. Schließlich konnte Hera wiederum<br />

die Richter in ihren Bann ziehen<br />

und die Klasse der Drittlaktierenden<br />

Kühe für sich entscheiden.<br />

Hera gehört einer Gruppe<br />

junger passionierter Züchter aus<br />

M-V (Meck lenburg young Holsteins).<br />

Stephan Springborn, Maik<br />

� Romy Rehmer mit ihrer Kayak-Tochter Garnet<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 67


� Gäste aus Polen und vom RBB � Christoph Poland (MdB) gratuliert<br />

den Jungzüchtern<br />

Kowohl und Markus Pohl erfüllten<br />

sich mit dem Kauf dieser Kuh 2011<br />

einen Traum.<br />

Die schwarze Nobel-Tochter Norle<br />

vom Betrieb Augustin in Kemmnitz<br />

melkt inzwischen in der 7. Laktation.<br />

Sie war 2011 im Starterfeld der<br />

Deutschen Holsteinschau in Oldenburg<br />

und glänzte bereits dort nach<br />

6 Kalbungen mit immer noch jugendlichem<br />

Charme! Aufgrund ihrer<br />

Korrektheit und der erwähnten<br />

Jugendlichkeit in Kombination mit<br />

einem extrem fest aufgehängten<br />

Vordereuter gaben die Richter ihr<br />

den Vorzug vor der starken Konkurrenz<br />

und machten sie zur Siegerin<br />

der Kühe mit 4 und mehr Abkalbungen.<br />

Somit hatte sie auch eine<br />

ganz „Große“ der Schauszene hinter<br />

sich gelassen. Die Rede ist von<br />

„Miss Karow 2011“, RZA Karina, einer<br />

der bekanntesten Kühe <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>s.<br />

Auch zur<br />

Pommernschau versprühte Karina<br />

mit ihrer Eleganz und ihrer Ringprä-<br />

� Ehrung Miss Pommern Grandiose mit Staatssekretär Dr. Karl Otto Kreer<br />

und Anna Wojciechowska vom Stettiner Zuchtverband<br />

� Ulrike Löhr mit<br />

Vizepräsident<br />

Gerd Göldnitz<br />

senz eine außergewöhnliche Stimmung.<br />

Obwohl im Ring geschlagen,<br />

wurde ihr trotzdem eine besondere<br />

Ehrung zu Teil. Im Verlauf ihrer<br />

7. Laktation hat sie die 100.000 Liter-Schallmauer<br />

durchbrochen und<br />

wurde dafür im würdigen Rahmen<br />

der Pommernschau ausgezeichnet.<br />

� Grandiose Siegerin<br />

Zum Höhepunkt der Pommernschau<br />

ernannten die Richter nach intensiver<br />

Beratung Grandiose zur Miss<br />

Pommern <strong>2012</strong>. Dirk Schmüser begründete<br />

die Entscheidung damit,<br />

dass Grandiose eindeutig die kompletteste<br />

Kuh der Schau war. „Man<br />

findet an ihr einfach keine Fehler.<br />

Ihre Fundamente und besonders<br />

ihr Euter sind perfekt.“<br />

� Dank an Züchter und<br />

Organi sationsteam<br />

Besonderen Dank sprach der Preisrichter<br />

allen Züchtern für ihre Teilnahme<br />

und die hervorragende Prä-<br />

� Klaus-Dieter Augustin<br />

sentation ihrer Kühe aus. Sie schaffen<br />

damit eine neue und bedeutungsvolle<br />

Plattform für die zukünftige<br />

Zusammenarbeit polnischer<br />

und deutscher Milchrinderzüchter<br />

und fördern gleichzeitig das positive<br />

Image der Milchviehhaltung in<br />

der Öffentlichkeit.<br />

Die Mitarbeiter der Rinderzucht<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> GmbH<br />

schließen sich dieser Bilanz an und<br />

gratulieren allen Siegern und Platzierten.<br />

Besonderer Dank gilt Harry Ellmann,<br />

selbst Mitglied des Pommernschauvereins<br />

und Geschäftsführer<br />

der benachbarten Grünhofer<br />

Milchviehzucht AG. Er trug in diesem<br />

Jahr mit seinen Mitarbeitern<br />

eine besonders große „Last“ der Organisation.<br />

Dabei wurde er tatkräftig<br />

von den Mitarbeitern der Raminer<br />

Agrar GmbH & Co. KG und von<br />

Winfried Keller aus Rossow unterstützt.<br />

H. Reimer<br />

� Ehrung der 100.000 Liter-Kuh RZA Karina - Andreas Schulz<br />

glücklich<br />

68 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


Kontrollverein Teterow<br />

auf Exkursion in die Kühlung<br />

Auch in diesem Jahr wurde die Exkursion<br />

des Kontrollvereins Teterow,<br />

die in Richtung Kühlung führte<br />

und vom 6. bis 7. Juni <strong>2012</strong> stattfand,<br />

sehr gerne angenommen. Es<br />

beteiligten sich überwiegend kleinere<br />

Familienbetriebe am Ausflug,<br />

die in den Morgenstunden noch ihre<br />

Kühe gemolken haben und die Kälber<br />

versorgten. Im Anschluss an die<br />

Tierbetreuung begann das vielseitige<br />

und spannende Programm der<br />

Exkursion. Mit einem Kleinbus wurde<br />

zunächst die Glashäger Mineralbrunnen<br />

GmbH in Bad Doberan<br />

besichtigt. Neben einer Verkostung<br />

und einem Einblick in die<br />

Produktion erhielten die Ausflügler<br />

umfangreiche Informationen zur<br />

historischen Entwicklung des Unternehmens<br />

sowie zu deren Sponsorentätigkeit.<br />

Ein besonderes<br />

Highlight des Besuches war auch<br />

die Flaschensammlung im kleinen<br />

Glashäger Quellmuseum, u. a. mit<br />

Exemplaren aus dem 18. und 19.<br />

Jahrhundert.<br />

Anschließend ging es mit der Molli-Bäderbahn<br />

weiter nach Heiligendamm,<br />

wo im „Herzoglichen Wartesaal“<br />

am Bahnhof ein deftiges<br />

www.schaumann.de<br />

Mittagessen wartete. Am Nachmittag<br />

stand gemäß dem Motto<br />

„Erfahrungsaustausch ist die billigste<br />

Investition“ der Besuch zweier<br />

Landwirtschaftsbetriebe auf<br />

dem Programm. Beide Betriebe erzielen<br />

Herdenleistungen in Höhe<br />

von 10.000 kg/Kuh/Jahr und das<br />

mit unterschiedlichen Voraussetzungen.<br />

Ein Teil der Exkursionsgruppe besuchte<br />

die Uns „Katenbeker Melkhof“<br />

GmbH in Kühlungsborn, die in<br />

den vorhandenen DDR-Stallungen<br />

den Kuhkomfort und das Stallklima<br />

für ihre 360 Milchkühe durch neue<br />

Tiefliegeboxen mit Einstreu, zusätzliche<br />

Lüfter und Jalousien sowie<br />

Kuhbürsten deutlich verbesserten.<br />

Ein weiterer Effekt der Leistungssteigerung<br />

konnte laut Aussage von<br />

Simon Hermann auch durch den<br />

Einbau eines neuen Fischgrätenmelkstandes<br />

erzielt werden.<br />

Die zweite Gruppe besuchte den<br />

Familienbetrieb von Ernst Manten<br />

in Kröpelin, der einen neuen Kuhstall<br />

baute und nun seinen Kühen<br />

besten Kuhkomfort anbietet. Seine<br />

180 Milchkühe werden in einem<br />

Melkkarussell gemolken. Familie<br />

� Ernst Manten beantwortet viele<br />

Fragen der Exkursionsteilnehmer<br />

� Simon Herrmann berichtet von<br />

seinen Erfahrungen im umgebauten<br />

Milchviehstall<br />

Manten, im Jahr 20<strong>02</strong> vom Niederrhein<br />

nach <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

gezogen, sind Landwirte<br />

aus Leidenschaft und guter Hoffnung,<br />

dass einer der Enkel ihren<br />

Milchviehbetrieb in einigen Jahren<br />

übernehmen wird.<br />

Wir möchten uns bei beiden Landwirtschaftsbetrieben<br />

für die Gastfreundschaft<br />

bedanken und wünschen<br />

weiterhin viel Erfolg im Stall.<br />

J. Lehmann<br />

Kreisvereine � RMV <strong>LKV</strong><br />

Fit in die Laktation<br />

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Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 69


� Marko Radke<br />

souverän wie<br />

immer!<br />

Kreistierschau in der Uckermark zur<br />

750-Jahrfeier in Seelübbe<br />

Der Rinderzucht und Besamungsverein<br />

Uckermark wählte in diesem<br />

Jahr als Austragungsort für seine<br />

traditionelle Kreistierschau das Jubiläumsdorf<br />

Seelübbe in der Nähe<br />

von Prenzlau. Im Ortskern des 750<br />

Jahre alten Dorfes schafften die Organisatoren<br />

und Helfer mit der mobilen<br />

Aufstallung unter freiem Himmel<br />

Platz für über 60 Tiere. Der<br />

Schauring vor dem Denkmal unter<br />

den großen Linden bot ein tolles<br />

Ambiente. Neben den Milchrindzüchtern<br />

lockten auch die Kaninchen-,<br />

Geflügel-, Fisch-, Schaf-,<br />

Schweine- und Pferdezüchter zahlreiche<br />

Besucher aus nah und fern<br />

zu sich.<br />

Nach Eröffnung durch Eberhard<br />

Martens, Vorsitzender des KRBV<br />

Uckermark und dem Landrat des<br />

Landkreises Uckermark Dietmar<br />

Schulze stellten die Jüngsten ihr<br />

Können unter Beweis. Im Jungzüchterwettbewerb<br />

bewiesen die<br />

Uckermärker Jungzüchter den Zuschauern<br />

und dem Preisrichter Stephan<br />

Springborn, dass sie ihre bestens<br />

herausgeputzten Jungrinder<br />

vorführen und präsentieren können.<br />

Mit 6 Jahren war Florian Kurzeia<br />

der jüngste Teilnehmer und alle<br />

� Siegerin der mittleren Klassen (2. und 3. LA) Douglas-Tochter Duna,<br />

H. u. J. Menke GbR aus Uckerland<br />

drückten ihm besonders die Daumen.<br />

Jedoch machte im ersten Ring<br />

Ann-Kathrin Mende (12 J.) mit ihrem<br />

Jungrind Lea den 1a-Preis für<br />

sich aus. Den Ring der 17 - 21-jährigen<br />

gewann souverän Franz Röhl<br />

von der Menke GbR. Bei den ältesten<br />

Jungzüchtern waren Profis<br />

am Werk und sie machten es dem<br />

Preisrichter nicht leicht. Enrico<br />

Marks aus Dedelow (22 J.) beeindruckte<br />

letztendlich den Preisrichter<br />

am meisten. Auch bei der Siegerauswahl<br />

stellte Enrico Marks<br />

erneut seine Erfahrung im Vorführen<br />

unter Beweis und errang den<br />

Titel des „besten Jungzüchters der<br />

Uckermark <strong>2012</strong>“.<br />

Im Einzelwettbewerb der Milchrinder<br />

stellten sich 9 Betriebe mit über<br />

60 Kühen den kritischen Augen des<br />

bundesweit bekannten Züchters<br />

und erfahrenen Preisrichters Marko<br />

Radke aus Eppendorf. Zum ersten<br />

Höhepunkt der Auswahl der „Besten<br />

Jungkuh“ lobte Marko Radke<br />

die sehr gute Euterqualität der jungen<br />

Kühe. Siegerin wurde die Strobel-Tochter<br />

Marra von der Agrarprodukte<br />

Dedelow GmbH, die besonders<br />

durch ihre feste Oberlinie<br />

und den korrekten Körperbau be-<br />

stach. Die Siegerauswahl der mittleren<br />

Kuhklassen mit 2 bis 3 Laktationen<br />

fiel dem Preisrichter nicht<br />

leicht. Mit Augenmerk auf die aufgereihten<br />

Diven dieser Klasse konnte<br />

er die Qualität der Kühe kaum<br />

in Worte fassen und war sichtlich<br />

beeindruckt. Den „Sieg der Mittleren<br />

Kühe“ machte jedoch Douglas-<br />

Tochter Duna aus der Menke GbR<br />

mit ihrer hervorragenden Euterqualität<br />

für sich aus. Stylist-Tochter<br />

Styne aus der Agrargenossenschaft<br />

Uckermark, Göritz, musste<br />

sich knapp mit dem Reservesieg zufrieden<br />

geben. Anschließend betraten<br />

die älteren Kühe ab der 4. Laktation<br />

den Schauring. Die überwiegend<br />

dunkel gezeichneten Kühe boten<br />

ein ehrwürdiges Bild im Schauring<br />

unter den alten Linden. Die<br />

Siegerauswahl der „Älteren Kühe“<br />

entschied Delight-Tochter Daria<br />

von der Agrarprodukte Dedelow<br />

GmbH für sich.<br />

Das Finale der Siegerauswahl vor<br />

dem Denkmal unter den Linden in<br />

Seelübbe bot das passende „Gänsehautfeeling“<br />

als Dank für die hervorragende<br />

Vorbereitung und besondere<br />

Qualität der Kühe in der<br />

Züchtergemeinschaft der Ucker-<br />

� „Miss Uckermark“: Auszeichnung der glücklichen Siegerin Daria (Agrarprodukte<br />

Dedelow GmbH) durch Andreas Schulz, Bernd Adler, die Milchkönigin<br />

und die Schwanenkönigin sowie den Landrat Dietmar Schulze (v. l.)<br />

70 Rind aktuell 2� <strong>2012</strong>


mark. Siegerin und „Miss Uckermark“<br />

wurde Daria von der Agrarprodukte<br />

Dedelow, die mit 20 Kühen<br />

das größte Kontingent stellten<br />

und damit für ihre gute Arbeit mit<br />

großem Applaus vom Publikum belohnt<br />

wurden.<br />

Das Schaubild mit allen Rassen<br />

und der Kommentierung jeder Rasse<br />

gab einen würdigen Abschluss<br />

der 9. Kreistierschau Uckermark.<br />

Herzlichen Dank für den schönen<br />

Tag an die Veranstalter! Herzlichen<br />

Glückwunsch an die Sieger!<br />

J. Nunnemann<br />

� Verlosungskalb<br />

DIE SIEGER<br />

Name Vater Besitzer<br />

1. Laktation<br />

Sieger Marra Strobel Agrarprodukte Dedelow GmbH<br />

Reservesieger<br />

2. Laktation<br />

Thyra Strobel Agrarprodukte Dedelow GmbH<br />

Sieger Duna Douglas Menke GbR<br />

Reservesieger<br />

ab 3. Laktation<br />

Styne Stylist Agrargenossenschaft Göritz<br />

Sieger Daria Delight Agrarprodukte Dedelow GmbH<br />

Reservesieger Jumita NOG Jumit Tietje GbR<br />

Miss Uckermark<br />

Daria<br />

� Spannende Siegerauswahl vor dem ehrwürdigen Denkmal unter den alten<br />

Linden in Seelübbe (v. l.) Deligth-Tochter Daria, Douglas-Tochter Duna<br />

9. Kreistierschau<br />

Uckermark<br />

16. Juni <strong>2012</strong> in Seelübbe<br />

Veranstalter:<br />

��Kreisverwaltung Uckermark<br />

��Rinderzucht- und<br />

Besamungs verein Uckermark<br />

e.V.<br />

��Rinderproduktion Berlin-<br />

Brandenburg GmbH<br />

��Rinderzucht <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong> e.G.<br />

��Uckermärkischer Pferdezucht-<br />

und Sportverein<br />

„Hubertus“ Holzendorf e.V.<br />

��Hybridschweine zuchtverband<br />

Nord/Ost e.V.<br />

��Schäferverein<br />

„Uckermark“ e.V.<br />

� Ja, Spaß hatten wir auch!<br />

� Unglaublich gute Kühe in Seelübbe!<br />

Kreisvereine � RMV <strong>LKV</strong><br />

Rind aktuell 2� <strong>2012</strong> 71


� So wird es gemacht!<br />

Jungzüchterworkshop Ju<br />

rund ums „Milchrind“<br />

bei Familie Peters in Körchow<br />

Anfang Juni trafen sich die Mitglieder<br />

des Jungzüchterclub <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

auf dem<br />

Betrieb der Rinderzucht Peters<br />

KG in Körchow. Bei dem Workshop<br />

wurden praktische Übungen und<br />

Demonstrationen rund ums Rind<br />

durchgeführt. Für viele Jungzüchter<br />

war der Workshop die Gelegenheit,<br />

sich noch letzte Tipps und Anregungen<br />

für die Kreistierschauen<br />

im Sommer und die MeLa im kommenden<br />

Herbst zu holen!<br />

Los ging es mit einer kurzen Begrüßung<br />

durch Martina Genkel-<br />

� Einstufer Jens Oldag beschreibt die Merkmale des Exterieurs<br />

� Marco Peters – Betriebsleiter<br />

Jenning, die den Tagesablauf vorstellte.<br />

Unmittelbar danach folgte<br />

die Tierbeurteilung. Zur Verfügung<br />

standen den Jungzüchtern 3 Erstkalbskühe<br />

der Rinderzucht Peters<br />

KG. Alle drei Tiere wurden von Jens<br />

Oldag (Einstufer) im Vorfeld eingestuft.<br />

An einer der Kühe beschrieb<br />

Jens sehr anschaulich die 19 Merkmale<br />

der Exterieurbeurteilung. Im<br />

anschließenden Tierbeurteilungswettbewerb<br />

hatten die Jungzüchter<br />

dann die Aufgabe, die zwei verbleibenden<br />

Kühe zu bewerten.<br />

Nach der Tierbeurteilung ging es<br />

weiter mit einem kleinen Betriebsrundgang,<br />

geführt durch den Betriebsleiter<br />

Marco Peters. Herr Peters<br />

nahm sich viel Zeit, um den<br />

Jungzüchtern die Betriebsabläufe<br />

und das Management seines Betriebes<br />

zu erläutern. Die zahlreichen<br />

Informationen wurden bei<br />

einer kleinen Stärkung mit Würstchen,<br />

Kuchen und Süßem verdaut.<br />

Und dann ging es auch schon weiter.<br />

Als nächstes auf dem Programm<br />

stand das Vorführtraining<br />

für die anstehenden Wettbewerbe.<br />

Stephan Springborn, einst selbst<br />

aktiver Jungzüchter, zeigte den<br />

Jugendlichen wie man Tiere für<br />

(Jungzüchter)-Wettbewerbe optimal<br />

präsentiert und auf welche<br />

Kriterien ein Richter achtet. Und<br />

natürlich hatten die Teilnehmer die<br />

Möglichkeit, das Präsentieren von<br />

Schautieren selbst zu üben.<br />

Der Workshop endete mit einer<br />

� Die Teilnehmer am Workshop<br />

kurzen Auswertung des Tierbeurteilungswettbewerbes<br />

sowie des<br />

Jungzüchter-Quiz. Im Anschluss<br />

fand die „Siegerehrung“ statt. Im<br />

Tierbeurteilungswettbewerb hatte<br />

Johanna Schendel die Nase<br />

vorn. Sie kam der Einstufung von<br />

Jens Oldag mit den wenigsten Abweichungen<br />

am nächsten. Dahinter<br />

platzierten sich, jeweils punktgleich,<br />

Friederike Ebeling und<br />

Lisa Haitschi. Auch im Jungzüchterquiz<br />

ging es spannend zu. Hier<br />

waren diejenigen weit vorne, die im<br />

Verlaufe des Tages aufmerksam zuhörten.<br />

Und das waren sehr viele!<br />

Am Ende musste das Losglück entscheiden.<br />

Hier hieß die glückliche<br />

Gewinnerin Nadine Hollack.Alle<br />

Gewinner konnten sich über tolle<br />

Preise freuen. Für die drei jüngsten<br />

Teilnehmer, Tim Lukas, Arne<br />

Löhr und Tobias Baumann gab es<br />

Sonder ehrenpreise, weil Sie sich<br />

so toll gegenüber den „Großen“<br />

behaupten konnten. Herzlichen<br />

Glückwunsch euch Dreien. Bleibt<br />

weiter fleißig dabei!<br />

An dieser Stelle möchten wir vom<br />

Jungzüchterclub noch einmal danke<br />

sagen, für diesen tollen Tag. Unser<br />

besonderer Dank gilt der Familie<br />

Peters und deren Mitarbeiter,<br />

für die Bereitstellung der Räumlichkeiten<br />

und der zur Verfügung<br />

gestellten Tiere!<br />

S. Reckendorf<br />

72 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


JUNGZÜCHTER NACH POLEN<br />

MIT DEN BRANDENBURGER JUNGZÜCHTERN<br />

VOM 28. BIS 30. SEPTEMBER <strong>2012</strong><br />

�Freitag, 28. September <strong>2012</strong><br />

05.00 Uhr Abfahrt Karow<br />

07.00 Uhr Abfahrt Groß Kreutz<br />

09.00 Uhr Seydaland Rinderzucht GmbH & Co KG, Jessen<br />

Super Zuchtbetrieb, über 11.000 l Herdenleistung<br />

11.30 Uhr Mittagessen Schützenhaus Seyda, Jessen*<br />

16.30 Uhr Betriebsbesichtigung in der Region Wojewodschaft<br />

Niederschlesien<br />

20.00 Uhr Abendessen im Hotel in Breslau<br />

�Samstag, 29. September <strong>2012</strong><br />

08.00 Uhr Frühstück<br />

10.30 Uhr Betriebsbesichtigung in der Region Wojewodschaft<br />

Großpolen<br />

13.00 Uhr Mittagessen*<br />

14.00 Uhr Betriebsbesichtigung in der Region Wojewodschaft<br />

Großpolen<br />

17.00 Uhr Besichtigung der Besamungsstation in Tulce<br />

Vermarktung von Rinder- und Schweinesperma<br />

19.30 Uhr Einchecken im Jugendhostel<br />

20.30 Uhr Abendessen im Restaurant „Gospada pod<br />

Koziolkani“, Treffen mit polnischen Jungzüchtern<br />

�Sonntag, 30. September <strong>2012</strong><br />

08.00 Uhr Frühstück<br />

10.00 Uhr Geführte Stadtbesichtigung in Poznan<br />

12.00 Uhr Mittagessen im Restaurant „Gospada pod<br />

Koziolkani“<br />

13.00 Uhr Heimreise<br />

Teilnahmealter: ab 16 Jahre<br />

Reisepreis: 130 €<br />

(inkl. aller aufgeführten Leistungen außer die mit * markierten!)<br />

Anmeldung bis<br />

zum 14. September <strong>2012</strong><br />

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auf der MeLa <strong>2012</strong>!<br />

Moderne<br />

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Wir übernehmen die Erarbeitung<br />

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aber auch für Schweine- und<br />

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Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 73


PS: Wer noch<br />

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sollte einmal<br />

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Internetseite<br />

von Familie<br />

Grot gucken<br />

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haflingerdexter.de/<br />

?WORK_<br />

SHOP-_RMV<br />

Lernen auf dem Bauernhof<br />

� Gelungener Vorbereitungsworkshop in Gressin, Altkreis<br />

Demmin - Herzlichen Dank an Familie Müller<br />

Ein Kalb auf eine Zuchtschau, wie<br />

die Kreistierschau in Stavenhagen<br />

vorzubereiten, ist gar nicht<br />

JZ-Workshop Fleischrind in Gubkow<br />

� Bonitieren und Gewicht schätzen<br />

Sieger Bonitieren:<br />

1. Lisa Haitschi, Agrar e.G. Luisenhof<br />

2. Jan Flöttmann, Gut Karow GbR<br />

3. Maria Frank, ALWI agrar GmbH & Co. KG<br />

3. Annette Niedballa, Berufsschule Jördenstorf<br />

Sieger Rangieren und Schätzen:<br />

1. Jan Flöttmann, Gut Karow GbR<br />

2. Hans-Christian Bollow, Agrar-Produkte eG Spornitz<br />

3. Merel de Baat, GbR Jan en Ellen de Baat<br />

3. Martina Reiser, Berufsschule Jördenstorf<br />

Herzlichen Glückwunsch an Euch. Macht weiter so!<br />

so einfach. Da gibt es einiges<br />

zu lernen. Muss man rückwärts<br />

oder vorwärts laufen, im oder gegen<br />

den Uhrzeigersinn? Mit welcher<br />

Hand hält man das Halfter?<br />

Was macht man mit der zweiten<br />

Hand? So viele Fragen. Die Antworten<br />

gab es am 05.06.<strong>2012</strong> in<br />

Gessin. Kinder aus dem Altkreis<br />

Demmin und ihre Eltern sowie<br />

Mitarbeiter der RMV trafen sich<br />

zu einem Workshop auf dem Hof<br />

der Familie Müller. Eckhard Page<br />

erläuterte den Kindern, wie ein<br />

Tier präsentiert werden sollte. Olivia,<br />

ein 8 Monate altes Kalb, ließ<br />

sich von den Kindern meist sehr<br />

bereitwillig über den Hof führen.<br />

Geeigneten Nachwuchs zu finden,<br />

Am Samstag, dem 5. Mai <strong>2012</strong>, fand<br />

im Haflinger- und Dexter-Zuchtbetrieb<br />

Karen Grot in Gubkow mit 15<br />

Fleischrindjungzüchtern ein interessanter<br />

Workshop statt. Dr. Sabine<br />

Schmidt, Karen Grot und Martina<br />

Genkel-Jenning fütterten die<br />

Jungzüchter mit Infos rund um die<br />

Dexterzucht, die Tierbeurteilung<br />

und anstehenden Jungzüchteraktivitäten.<br />

Im Praxisteil konnten alle<br />

ihr erlerntes Wissen zur Tierbeur-<br />

� Teilnehmer <strong>2012</strong><br />

ist in fast allen Branchen schwierig.<br />

Man kann deshalb gar nicht<br />

früh genug damit anfangen, junge<br />

Menschen zu begeistern. Die Kinder<br />

im Alter von 5 – 13 Jahren waren<br />

mit vollem Einsatz dabei, das<br />

Halftern und Vorführen von Kälbern<br />

und Jungrindern gemeinsam<br />

zu trainieren. Vorbei an Hofhund,<br />

Katzen und Zuschauern konnte jedes<br />

Kind den „Ernstfall“ üben und<br />

sich auf die große Schau in Stavenhagen<br />

schon ein wenig einstellen.<br />

Mit einem gemeinsamen Grillabend<br />

ließ der KV Demmin den schönen<br />

Workshop ausklingen. Vielen Dank<br />

an die GbR Müller/Wetzel für ihre<br />

Unterstützung.<br />

E. Fritz<br />

teilung, Rangierung und Gewichtschätzen<br />

auf die Probe stellen. Es<br />

galt, drei Kühe zu bonitieren und<br />

rangieren sowie das Gewicht von<br />

5 Tieren zu schätzen.<br />

Alles in Allem ein wirklich toller<br />

Jungzüchtertag. An dieser Stelle<br />

möchten wir uns noch einmal ganz<br />

herzlich bei Familie Grot bedanken,<br />

für die tolle Vorbereitung, die leckere<br />

Suppe und den schönen Tag!<br />

M. Genkel-Jenning<br />

74 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


Workshop für Jungzüchter aus der Uckermark<br />

Am 1. Mai fand bei herrlichem Frühlingswetter<br />

ein regionaler Workshop<br />

auf dem Hof der Agrarprodukte Dedelow<br />

GmbH statt. Der Workshop<br />

diente der Vorbereitung auf die<br />

kommende Kreistierschau in Seelübbe<br />

(Kreis Uckermark) am 16.<br />

Juni <strong>2012</strong>. In einem sehr liebevoll<br />

hergerichteten Stall trafen sich 10<br />

interessierte Jungzüchter zu einem<br />

lehrreichen Nachmittag unter Anleitung<br />

von Martina Genkel-Jenning<br />

und Stephan Springborn. Als erstes<br />

ging es mit einer kurzen theoretischen<br />

Einführung los. Im Anschluss<br />

daran wurde das Erlernte<br />

� Demonstration „streifenfreies Scherbild“<br />

� Die ersten Schritte<br />

in die Praxis umgesetzt. Zum Praxisteil<br />

gehörte das richtige Waschen<br />

und Scheren der Tiere sowie<br />

das Aufstellen der „Top-Line“<br />

unmittelbar vor einer Schau. Danach<br />

versuchten sich die „Großen“<br />

und „Kleinen“ Jungzüchter in<br />

einer Art kleinem Wettkampf im<br />

richtigen Vorführen ihrer Kühe. Unter<br />

den wachsamen und professionellen<br />

Augen von Martina und Stephan<br />

gab es wertvolle Tipps, was<br />

bei der Präsentation im Ring zu beachten<br />

ist. Dabei versuchten beide<br />

individuell auf jeden Vorführenden<br />

einzugehen und ihm ein paar Hin-<br />

weise mit auf den Heimweg zu geben.<br />

Für die Jungzüchter, die das<br />

erste Mal zu Gast auf der Agrarprodukte<br />

Dedelow GmbH waren, gab<br />

es im Anschluss an den „JZ-Wettbewerb“<br />

noch eine kurze Betriebsführung<br />

durch den Leiter der Milchviehanlage<br />

Eberhardt Martens.<br />

Für die tolle Vorbereitung des Hofes<br />

und der Kühe sei an dieser Stelle<br />

ein großes Dankeschön an Herrn<br />

Martens und seine Mitarbeiter ausgesprochen!<br />

S. Reckendorf<br />

� Früh übt sich wer ein ganz Großer<br />

werden will!<br />

Jungzüchter � RMV<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 75


� Jan in Action<br />

� Geschafft!<br />

4. Bundesjungzüchterwettbewerb<br />

„Fleischrind“ in Sachsen-Anhalt<br />

Vom 22. bis 24.06.<strong>2012</strong> fand in<br />

Reinstedt (RSA) der 4. Bundeswettbewerb<br />

der Fleischrind-Jungzüchter<br />

statt. 33 Teilnehmer reisten<br />

mit ihren Tieren in den Harz,<br />

davon kamen alleine 19 Starter<br />

aus Niedersachsen (Masterrind).<br />

Jan Flöttmann (Auszubildender<br />

vom Gut Karow) war die Vertretung<br />

aus <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>.<br />

Er machte seine Sache an<br />

diesem Wochenende wirklich gut.<br />

Am Samstagmorgen, zum Wettbe-<br />

werb mit Tierbeurteilung, wurde<br />

unter Anleitung von Gernot Pohl<br />

(RSH), eine Limousin-Färse bonitiert.<br />

Danach mussten die Teilnehmer<br />

selbst ran und zwei Limousin-<br />

Färsen bewerten. Am Nachmittag<br />

ging es weiter mit dem Rangieren.<br />

Dazu wurde eine Gruppe von drei<br />

Welsh Black- und vier Charolais-<br />

Rinder gerichtet. Am besten machten<br />

es an diesem Tag bei der Tierbeurteilung<br />

in der Kategorie „Jung“<br />

Torben Mahnken (MAR) und „Alt“<br />

Stefanie Pietzsch (RBB). Beim Rangieren<br />

setzten sich in der Altersklasse<br />

„Jung“ Torben Haase (MAR)<br />

und bei den „Alten“ Jan Einemann<br />

(MAR) durch.<br />

Der Höhepunkt des Bundeswettbewerbs<br />

folgte jedoch am Sonntag<br />

mit dem Vorführwettbewerb.<br />

Von Jahr zu Jahr steigert sich bei<br />

diesem Wettbewerb das Niveau<br />

und so waren es sicherlich keine<br />

leichten Entscheidungen für<br />

Sina Langhorst (MAR) und Jessica<br />

Wolff (RBB) die das Richteramt<br />

an diesem Tag ausübten. Am<br />

Ende gewannen bei den „Jungen“<br />

Hannes Wehde (MAR) und bei den<br />

„Älteren“ Friederike Nagel (RSA).<br />

Am Nachmittag wurde es noch<br />

einmal spannend - der Bundessieger<br />

wurde bekannt gegeben. Hierzu<br />

wurden alle Einzelwertungen<br />

(Tierbeurteilung, Rangieren und<br />

Vorführen) der letzten zwei Tage<br />

zusammengezogen. Melissa Einemann<br />

(MAR/Jung) und Stephanie<br />

Pietzsch (RBB/Alt) sammelten die<br />

meisten Punkte und dürfen sich<br />

jetzt Bundessiegerinnen <strong>2012</strong><br />

nennen. Herzlichen Glückwunsch!<br />

Auch wenn Jan nicht unter den<br />

Preisträgern war, gratulieren wir<br />

trotzdem zu einer tollen Leistung<br />

und wünschen weiterhin viel Spaß<br />

und Erfolg beim nächsten Jungzüchterwettbewerb.<br />

Ein herzliches Dankeschön geht<br />

an die RSA und die vielen fleißigen<br />

Helfer. Wir freuen uns auf<br />

das nächste Jahr - Tarmstedt (MAR)<br />

2013 wir kommen!!!<br />

M. Genkel-Jenning<br />

76 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


2. Blüthener Jungzüchtertag<br />

RMV-Jungzüchter vorn dabei<br />

Insgesamt 21 Jungzüchter und 16<br />

„Oldies“, folgten dem Aufruf des<br />

Rinderzucht- und Besamungsverein<br />

Prignitz und kamen zum 2. Blüthener<br />

Jungzüchtertag.<br />

Gestartet wurde der JZ-Wettkampf<br />

in fünf Altersklassen. Im Anschluss<br />

suchten dann die Oldies ihre „Besten“.<br />

Erwähnenswert sind die Erfolge<br />

der Westprignitzer Jungzüchter.<br />

Der 1. Platz in der Klasse 1<br />

(3–5 Jahre) ging an Lilly Fröhlich<br />

mit einem Kalb aus der GbR Jaeger<br />

und der Sieg von Jaenette Siebert<br />

in der Altersklasse 13 – 20 Jahre<br />

mit ihrem Jungrind aus der Tierzuchtgenossenschaft<br />

Gulow. Bei<br />

den Oldies (> 26 Jahre) sicherten<br />

sich Christian Wegt (AG Karstädt)<br />

und Mario Brendike (Vehlefanz) die<br />

ersten Plätze.<br />

Bei so guter Jungzüchterarbeit<br />

müssen sich die Prignitzer Züchter<br />

keine Sorgen über qualifizierten<br />

Nachwuchs machen.<br />

Mit vielen strahlenden Gesichtern<br />

ging ein wunderschöner Jungzüchtertag<br />

zu Ende.<br />

M. Genkel-Jenning<br />

� Fragen vom Preisrichter (Thomas Lück, Bernau) sind bei den Jüngsten immer willkommen<br />

� Fototermin nach der Siegerehrung Fotos: Manfred Drössler<br />

Jungzüchter � RMV<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 77


Fans aus<br />

13<br />

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RMV und GGI unterstützen 2. Rinderschau<br />

und Tag der offenen Tür im Oblast Kaliningrad<br />

In der Zeit vom 28.06. – 01.07.<strong>2012</strong><br />

luden unsere Partner des Kaliningrader<br />

Tierzuchtzentrums (KTZ)<br />

zur 2. Rinderschau und zum Tag<br />

der offenen Tür nach Tschernachowsk<br />

ein.<br />

Die Kollegen des KTZ konnten<br />

diesmal 9 Betriebe mit insgesamt<br />

18 Kühen motivieren an diesem<br />

Ereignis teilzunehmen. Mit dabei<br />

7 Holsteinkühe in der ersten und<br />

zweiten Laktation und 11 Rinder<br />

der Rasse altes Schwarzbuntes<br />

Niederungsrind. Neben dem Geschäftsführer<br />

der GGI, Uwe Branding,<br />

der einen Vortrag zum Thema<br />

Zucht und alternative Rassen<br />

hielt, Alexandra Burmann, Mitarbeiterin<br />

der GfA, die ein Grußwort<br />

des BMELV ausrichtete, nahmen<br />

auch die beiden RMV-Mitarbeiter<br />

Sebastian Kaiser und Jens Oldag<br />

die Einladung des KTZ gerne an.<br />

Nach einem kleinen Rundgang<br />

durch das Tierzuchtzentrum mit<br />

neuem Milchlabor und Spermadepot<br />

konnten die beiden „Vorsitzenden<br />

der Bewertungskommission“<br />

Sebastian Kaiser und Jens<br />

Oldag es kaum erwarten, die Holsteinkühe<br />

zusammen mit den russischen<br />

Experten zu richten. Letztendlich<br />

fiel die Entscheidung auf<br />

eine zweitlaktierende Elias-Toch-<br />

ter (Encove x Lee x Grand, VOST-<br />

Testbulle), die mit ihrem enormen<br />

Milchtyp, sehr korrekten Körper,<br />

klaren Fundamenten und einem<br />

extrem hohem Hintereuter mit<br />

starkem Zentralband bestach.<br />

Die nun gekürte „Miss Kaliningrad“<br />

wurde in den Ring geführt,<br />

um sie auch den Zuschauern, die<br />

schon sehr gespannt waren, nicht<br />

vorzuenthalten. Die Besucher applaudierten<br />

kräftig und dem Besitzer<br />

wurde mit russischem Temperament<br />

gratuliert und Auszeichnungen<br />

überreicht.<br />

Danach wurde den Zuschauern,<br />

von denen die meisten Betriebsangehörige<br />

waren, die Beschreibung<br />

der linearen Merkmale einer Holstein-Kuh<br />

näher gebracht. Interessiert<br />

und geduldig verfolgten alle<br />

die Beschreibung der einzelnen<br />

Merkmale, die auch alle ins russische<br />

übersetzt werden mussten.<br />

Das tat jedoch der guten Stimmung<br />

keinen Abbruch.<br />

Anschließend zeichneten die russischen<br />

Kollegen des KTZ die besten<br />

Betriebe des Zuchtgebietes in<br />

Milchleistung, Inhaltsstoffe und<br />

Herdenleistung aus. Gratulation<br />

auch unsererseits zu den tollen<br />

Ergebnissen, die sich auch inter-<br />

national sehen lassen können.<br />

Am späten Nachmittag endeten<br />

die Schau und der Tag der offenen<br />

Tür mit einer Einladung des<br />

KTZ zum traditionell russischen<br />

Essen und Trinken, der auch viele<br />

Betriebe Folge leisteten.<br />

Am darauffolgenden Tag bei einer<br />

Betriebsbesichtigung zeigten<br />

sich bereits die Ergebnisse der gemeinsamen<br />

Zuchtarbeit der vergangenen<br />

Jahre. Auf dem Betrieb<br />

„Nowoe Wysokowskoe“ waren ca.<br />

900 Importkühe aus Deutschland<br />

in den modernen, neu errichteten<br />

Stallungen untergebracht. Diese,<br />

so erläuterte Rajon Slawsk, Geschäftsführer<br />

des Betriebes, haben<br />

eine durchschnittliche Jahresleistung<br />

von 10.000 kg Milch/<br />

Kuh und Jahr. Im Stall wussten<br />

viele Töchter deutscher Bullen,<br />

u. a. von Leif, Amadeus und Raik<br />

auf sich aufmerksam zu machen<br />

– vielleicht die Champions der zukünftigen<br />

Rinderschauen in Kaliningrad.<br />

Glückwunsch an unsere russischen<br />

Partner zu der sehr gut<br />

organisierten Schau!<br />

Überregionales � RMV<br />

J. Oldag<br />

� Anton Abramov<br />

mit Deutscher<br />

Holstein-Kuh<br />

Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 79


Douglas-Tochter Dunja aus der Bauern AG<br />

Neißetal wird „Miss Südbrandenburg“<br />

� Miss Südbrandenburg Douglas-Tochter Dunja VG85 der<br />

Bauern AG Neißetal<br />

Die 6. regionale Tierschau in Südbrandenburg<br />

fand am 28. April in<br />

Luckau nahe Lübben im Spreewald<br />

statt. „Unser“ Züchter und inzwischen<br />

deutschlandweit renommierte<br />

Preisrichter Marko Radke,<br />

Kleinhartmannsdorf, richtete souverän<br />

und mit fachlich versierten,<br />

erfrischenden Kommentaren.<br />

Die Auswahl zur „Miss Südbrandenburg“<br />

war eindeutig. Die Drittkalbskuh<br />

Dunja ließ ihren Konkurrentinnen<br />

keine Chance und gewann die<br />

Regionalschau und wurde auch beste<br />

Euterkuh. Dunja ist nicht nur eine<br />

typschöne Kuh mit tadellosem Euter,<br />

sondern gibt auch noch viel Milch.<br />

Rinderzuchtverein Löbnitz e. V.<br />

in Brandenburg unterwegs<br />

� Zu Besuch in der 2000er-Milchviehanlage der Agrar GmbH<br />

in Ferbellin<br />

Auf der 15. Informationsfahrt des<br />

Rinderzuchtverein Löbnitz e.V. besuchten<br />

38 Teilnehmer vom 21. bis<br />

23. Mai landwirtschaftliche Betriebe<br />

im Nachbarland Brandenburg sowie<br />

historische Bauten. Am ersten Tag<br />

führte die Fahrt zunächst zur Spezialfutter<br />

GmbH & Co. KG in Neuruppin.<br />

Die Betriebsleitung stellte den<br />

Betrieb in seiner Entwicklung seit<br />

1990 sowie seine gegenwärtigen<br />

Geschäftsbereiche vor. Am Nachmittag<br />

besuchte die Reisegruppe<br />

das auch bei uns bekannte land-<br />

wirtschaftliche Unternehmen Agrar<br />

GmbH in Fehrbellin. Die Besichtigung<br />

der Anlagen machte deutlich,<br />

aus einer ehemaligen 2000er Anlage,<br />

ein für die Marktwirtschaft gesundes<br />

Unternehmen mit verschiedenen<br />

Geschäftsbereichen zu schaffen.<br />

Das Abendbuffet im 4-Sterne-<br />

Hotel Voltaire bildete den Abschluss<br />

des Tages und bot Zeit für lange Gespräche<br />

in schöner Umgebung mitten<br />

in der Altstadt von Potsdam. Der<br />

zweite Tag der Reise war ganz dem<br />

Tourismus vorbehalten. Nach einem<br />

gutem Frühstück stand auf dem Programm<br />

eine Stadtrundfahrt, zu den<br />

historischen Sehenswürdigkeiten<br />

der Landeshauptstadt, z. B. Holländerviertel,<br />

Altstadt, Russische Kolonie,<br />

Sanssouci und Cecilienhof. Bei<br />

der anschließenden „Schlösserrundfahrt“<br />

auf der Havel konnte Potsdam<br />

mit seinen herrlichen rekonstruierten<br />

Bauten vom Wasser aus besichtigt<br />

werden. Am Abend beim gemeinsamen<br />

Spargelessen mit einem „ge-<br />

Ihre bisherige Höchstleistung war<br />

die 2. Laktation mit 14.437 kg!<br />

In ihrer aktuellen 3. Laktation molkt<br />

sie bereits über 50 kg Milch in den<br />

letzten Kontrollen und beweist damit,<br />

dass „Schönheit nicht immer<br />

von schonen“ kommt. Douglas hält<br />

übrigens heute noch, nach seinem<br />

Debüt 2005, einen Exterieurzuchtwert<br />

RZE 130 (!) bei über 18.100<br />

Töchtern in Milch.<br />

J. Nunnemann<br />

DOUGLAS (ZWS 08/<strong>2012</strong>)<br />

RZE 130 RZS 120 RZN 122<br />

segneten Tropfen“ im Klosterkeller<br />

wurden die Teilnehmer durch die Klosterbrüder<br />

auf gesellige Art in die Geheimnisse<br />

des Ordens eingeweiht.<br />

Am dritten Tag stand der Besuch von<br />

Fischbeck an der Elbe auf dem Programm.<br />

Mit viel Engagement wird<br />

hier die Historie über die Entstehung<br />

und Entwicklung der Schwarzbuntzucht<br />

im Norden Deutschlands dokumentarisch<br />

gepflegt. Die Vorstellung<br />

der modernen Milchviehanlage<br />

und des hervorragenden Tierbestandes<br />

überzeugten vom großen<br />

Fachwissen und Können der Unternehmensleitung.<br />

Bei einem Stadtrundgang in der<br />

Tangermünder Altstadt wurden die<br />

Teilnehmer über die sehr vielseitige<br />

und wechselvolle 1000-jährige Geschichte<br />

informiert. An allen drei Tagen<br />

konnten wieder erfolgreich fachliche<br />

Erfahrungen ausgetauscht, Sehenswertes<br />

besucht und in gemütlicher<br />

Runde an den Abenden entspannt<br />

werden. R. Lau<br />

80 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>


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Kreistierschau Rügen<br />

22. September<br />

Insel Rügen<br />

<strong>LKV</strong><br />

Termine <strong>2012</strong> Vorschau 2013<br />

Regional und National<br />

Wissenschaftliche Fachtagung<br />

16. Oktober<br />

Güstrow<br />

Blickpunkt Blickp Rind<br />

18. Oktober Ok<br />

Paaren<br />

Fleischrind-Tag<br />

Fleisch<br />

18. Oktober Ok<br />

Satow und Kirch Mulsow<br />

Euro-Tier Euro-T mit RMV-Stand<br />

und TTierpräsentation<br />

13. – 116.<br />

November<br />

Hannover Hanno<br />

Elite-Auktion<br />

Elite-A<br />

26. No November<br />

Hamm<br />

Nikolausschau<br />

Nikola<br />

7. Dezember Dez<br />

Bismark Bisma<br />

Jungzüchter<br />

Jung<br />

Jungzüchterfahrt<br />

28. – 30. September<br />

Polen<br />

Bundesjungzüchtertreffen<br />

Milchrind<br />

24. November<br />

Alsfeld<br />

5. JZ-Stammtisch<br />

Nov./Dez.<br />

Regional, National und<br />

International<br />

Generalversammlung RZMV e. G.<br />

20. Februar<br />

Güstrow<br />

EUROPA-Schau (Holstein)<br />

1./2. März<br />

Fribourg, Schweiz<br />

Milchrindtage<br />

5. März 6. März<br />

Güstrow Woldegk<br />

Sunrise Sale<br />

19. März<br />

Karow<br />

Rind aktuell<br />

20. März<br />

Karow<br />

Fleischrind-Bullenauktion<br />

27. März<br />

Karow<br />

RMV-Managementseminar<br />

25./26. April<br />

DHV-Schau<br />

12./13. Juni<br />

Oldenburg

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