Rindaktuell 02/2012 - LKV Mecklenburg-Vorpommern eV
Rindaktuell 02/2012 - LKV Mecklenburg-Vorpommern eV
Rindaktuell 02/2012 - LKV Mecklenburg-Vorpommern eV
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Zuchtwertschätzung<br />
August <strong>2012</strong><br />
Nachzuchtberichte<br />
Kreistierschauen<br />
<strong>2012</strong><br />
Toto und Stürmer<br />
<strong>02</strong> l <strong>2012</strong><br />
Fachmagazin des Rinderzuchtverbandes und des<br />
Landeskontrollverbandes <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>
www.steffendruck.de · Foto: KeLeKi<br />
10.490734<br />
Mascol I Laudan I Convincer<br />
DER ETWAS ANDERE MASCOL<br />
Rinderzucht <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> GmbH<br />
Am Bullenberg 1 · 17348 Woldegk · Tel. 03963 2559-0 · Fax 03963 2559-26<br />
www.rinderzucht-mv.de
<strong>LKV</strong><br />
Sehr geehrte Leser, liebe Rinderzüchter!<br />
Die Diskussion über den Wert der Nahrungsmittel<br />
bestimmte in diesem Sommer<br />
die Nachrichten. Ausgelöst durch schlechte<br />
Ernten in den USA und Indien, aufgrund<br />
der extremen Trocken heit, steigen weltweit<br />
die Preise für pflanzliche Rohstoffe. Auch<br />
hierzulande steigen die Erzeugerpreise für<br />
Getreide und Raps auf ein Rekord niveau,<br />
was natür lich einerseits positiv für die Ertragslage<br />
der Landwirte ist, aber auch die<br />
Futter mittelpreise stark steigen lässt. Leider<br />
hat der Milchpreis seit einigen Monaten wieder eine gegenläufige<br />
Tendenz, so dass die Kosten explosion bei Futtermitteln und<br />
Energie viele Milcherzeuger vor große Probleme stellt. Der tatsächliche<br />
Erlös aus der Milch ist auf einem absoluten Tiefpunkt angekommen.<br />
Die RMV wird dieser Situation Rechnung tragen und die<br />
Betriebe mit verschiedenen Maßnahmen unterstützen.<br />
Für die MeLa <strong>2012</strong> gibt es also viel Diskussionsstoff. Diese Messe<br />
eröffnet wie jedes Jahr das neue Zuchtjahr und wird von den<br />
Rinderzüchtern als Schaufenster und Informationsbörse genutzt.<br />
Der neue Bullenkatalog, der auf der MeLa Premiere hat, bietet ein<br />
breites Spektrum der nationalen und internationalen TOP-Bullen.<br />
Dabei haben die genomisch geprüften Jungbullen immer größere<br />
Bedeutung. Um das RMV-Bullenangebot auf qualitativ höchstem<br />
Niveau zu halten, haben wir in der NOG die Kräfte gebündelt und<br />
koordinieren das Zuchtprogramm noch enger als bisher. Durch die<br />
gemeinsame Selektion der weltweit besten Genetik und einen intensiven<br />
Austausch von Sperma der Spitzenbullen, haben wir für<br />
unsere Mitglieder und Kunden auch in Zukunft TOP-Genetik zu<br />
fairen Preisen.<br />
Die RMV wird ihr Engagement in der Rindervermarktung weiter<br />
ausbauen und diesen Service für die Rinderhalter verbessern. Für<br />
den Herbst gibt es auch erste Anzeichen, dass der Zuchtviehmarkt<br />
wieder an Fahrt gewinnt. Die Handelseinschränkungen wegen dem<br />
Schmallenberg-Virus konnten mit einigen wichtigen Exportmärkten<br />
aufgehoben werden.<br />
Insgesamt durchwachsene Aussichten, die für die Rinderzüchter und<br />
für uns als Ihre Serviceunternehmen für Zucht, Besamung, Vermarktung<br />
und Leistungsprüfung besondere Herausforderungen bedeuten.<br />
Herzliche Grüße im Namen aller Mitarbeiter<br />
Heiko Güldenpfennig<br />
VERBANDSLEBEN 2<br />
100.000 Liter-Kühe 7<br />
RMV-Sommerfest <strong>2012</strong> 10<br />
AKTUELLE LEISTUNGEN 14<br />
RMV - <strong>LKV</strong> AKTUELL 18<br />
Tag des offenen Hofes 18<br />
<strong>LKV</strong> AKTUELL 20<br />
Historische Persönlichkeiten –<br />
Carl Bolle<br />
20<br />
Bundesmelkwettbewerb 22<br />
MLP-Zwischenbericht – Teil 3 30<br />
Deutscher Landesverband für<br />
Leistungs- und Qualitätsprüfung e. V.<br />
32<br />
ZUCHT SPEZIAL 34<br />
Kalbezuchtwerte 34<br />
NOG-Zuchtprogramm 36<br />
BESAMUNG 37<br />
Zuchtwertschätzung national und<br />
international August <strong>2012</strong><br />
39<br />
Nachzuchtberichte 45<br />
VERMARKTUNG MILCHRIND 46<br />
Marktbarometer 46<br />
VERMARKTUNG FLEISCHRIND 48<br />
Fleischrinderexporte ins Ausland 48<br />
FLEISCHRIND ZUCHT 49<br />
4. Deutsches Färsenchampionat 49<br />
3. Welsh Black-Weltkonferenz 52<br />
Neue Besamungsbullen 53<br />
BETRIEBE VORGESTELLT 54<br />
Landwirtschaft Malchin<br />
B. u. M. Meyer GmbH & Co. KG<br />
54<br />
MANAGEMENT 57<br />
15. RMV-Managementseminar 57<br />
Neues aus der Wissenschaft 60<br />
KREISVEREINE 62<br />
JUNGZÜCHTER 72<br />
ÜBERREGIONALES 79<br />
Titel:<br />
„TOTO UND STÜRMER"<br />
Zwei neue Fleischrindbullen aus dem RMV-Angebot<br />
Impressum<br />
IMPRESSUM<br />
18. Jahrgang<br />
September <strong>2012</strong><br />
erscheint vierteljährlich<br />
Rind aktuell<br />
Fachmagazin<br />
· des Rin der zucht verban<br />
des Meck len burg-<br />
Vor pom mern e.G.<br />
(RZMV)<br />
· der Rinderzucht<br />
Meck len burg-Vor pommern<br />
GmbH (RMV)<br />
· des Landeskontrollverband<br />
für Leistungs-<br />
und Qua li täts prü fung<br />
Meck len burg-<strong>Vorpommern</strong><br />
e.V. (<strong>LKV</strong>)<br />
Herausgeber:<br />
Rinderzucht Meck lenburg-Vor<br />
pom mern GmbH<br />
Am Bullenberg 1<br />
17348 Woldegk<br />
Tel.: 03963 2559-0<br />
Fax: 03963 2559-26<br />
Lan des kon troll ver band<br />
für Leistungs- und<br />
Qua li täts prü fung<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<br />
Vor pom mern e.V.<br />
Speicherstraße 11<br />
18273 Güstrow<br />
Tel.: 03843 751-0<br />
Fax: 03843 751-111<br />
Redaktion:<br />
Dr. Sabine Krüger<br />
-Schrift lei tung (RMV)<br />
Dr. Silke Heinz<br />
-Schrift lei tung (<strong>LKV</strong>)<br />
Johanna Nunnemann<br />
Dr. Erika Hildebrandt<br />
Dr. Sabine Schmidt<br />
Andrea Richter-Schmidt<br />
Druck und Ge stal tung:<br />
Steffen GmbH<br />
Friedland /Meckl.<br />
Fotos:<br />
Arkink, Beenenga,<br />
Buchholz, De Bruin,<br />
Easterbrock, Fisher,<br />
Fletcher, Geverink, Habbe,<br />
Heath, Heuwieser,<br />
Hoedemaker, Hopman,<br />
Jaeckel, Jones, KeLeKi,<br />
Koch, Koepke, Kohl, <strong>LKV</strong>,<br />
Losand, Nolli, Metcalfe,<br />
Müller, Murphy, Palo,<br />
pab, Rehfeldt, Rensing,<br />
Rinas, RMV, Robinson,<br />
Rossen, RSH, privat,<br />
Schrom, Schröder,<br />
Schuhmann, Schulze,<br />
Soldi, Steel, Thoma,<br />
Thomsen, Topf, Wieting<br />
u. a.<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 1
W i r g rat u l i er en<br />
Die Mit ar bei ter der Rin der zucht <strong>Mecklenburg</strong>-Vor pom mern und des Lan des kon trollverbandes gra tu lie ren zum<br />
Ge burts tag und wün schen den Ju bi la ren mit ihren Fa mi li en al les er denk lich Gute, Freu de in der Ge mein samkeit<br />
und vor al lem immer beste Ge sund heit!<br />
80. GE BURTS TAG<br />
Heinz Mönch<br />
geb. 15.05.1932<br />
Als Bauernsohn,<br />
qualifizierte sich<br />
Heinz Mönch zunächst<br />
in der<br />
praktischen Landwirtschaft<br />
und in<br />
der Abendfachschule zum staatlich<br />
geprüften Landwirt, später<br />
zum Diplom -Agrarökonom. Ab<br />
1963 baute er in Goldenstädt einen<br />
leistungsstarken Jungrinderaufzuchtbetrieb<br />
auf. 1992 gehörte<br />
er zu den Gründungsmitgliedern<br />
der Abteilung Fleischrind des<br />
RZMV e.G. Er begründete neben<br />
der Milchrindzucht zwei leistungsstarke<br />
Herdbuchzuchten für Angus<br />
und Limousin und brachte bis zu<br />
seinem Ausscheiden seine beruflichen<br />
Erfahrungen aktiv im Zuchtbeirat<br />
Fleisch rind ein.<br />
Andreas<br />
Brodersen<br />
geb. 16.06.1932<br />
Herzliche Glückwünscheüberbrachte<br />
dem Jubilar<br />
der Vorsitzende<br />
des Kontrollvereins<br />
Rügen, Dr. Manfred Köhler.<br />
Seit mehr als 50 Jahren führt Herr<br />
Brodersen die MLP durch und ist<br />
damit der älteste und dienstälteste<br />
aktive Leistungsprüfer (LP) <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>s.<br />
Nach Lehrausbildung<br />
und Fachschulbesuch<br />
in Bergen begann er 1954 als LP<br />
bei der Zentralstelle für Tierzucht,<br />
die MLP in den bäuerlichen Betrieben<br />
des Bereiches Neuenkirchen,<br />
Rappin und Patzig bei ca. 400 Kühen<br />
durchzuführen. 1955 – 1959<br />
ging er in seinen elterlichen Betrieb<br />
zurück, um sich dann ab<br />
1960 wieder voll der MLP zu widmen.<br />
Als einer von zwei staatlichen<br />
Leistungsprüfern auf Rügen<br />
war Andreas Brodersen 20 Jahre<br />
lang verantwortlich für die Durchführung<br />
der MLP in Herdbuchbetrieben<br />
sowie für die Anleitung und<br />
Kontrolle von ca. 20 betrieblichen<br />
Leistungsprüfern auf Wittow, Jasmund<br />
und Westrügen. Von 1981<br />
bis 1990 war er in der LPG Rappin<br />
als Zootechniker und betrieblicher<br />
LP tätig. Von 1991 bis heute führt<br />
Herr Brodersen im Betrieb seines<br />
Sohnes Christian die MLP durch.<br />
Er wird von allen Kollegen als gewissenhaft,<br />
lustig und ehrlich geschätzt.<br />
Wir wünschen Andreas<br />
Brodersen weiterhin viel Freude<br />
bei der Arbeit und vor allem Gesundheit<br />
und Wohlergehen.<br />
75. GE BURTS TAG<br />
Harald Richter<br />
geb. 26.08.1937<br />
Nach dem Landwirtschaftsstudium<br />
in Leipzig<br />
kam der geborene<br />
Dresdner 1961<br />
nach <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>.<br />
Als Direktor des<br />
Volkseigenen Gutes (Z) Ferdinandshof<br />
war er von 1980 an maßgeblich<br />
an der Entwicklung des Territoriums<br />
beteiligt. Unter seiner Leitung<br />
entwickelten sich die Fleischrinderzucht,<br />
die Schweinezucht<br />
und die Färsenaufzucht zu Schwerpunkten<br />
des Betriebes. Nach der<br />
Wende stellte Harald Richter seine<br />
langjährigen Erfahrungen erneut<br />
in den Dienst der Tierzucht.<br />
Seit der 1990 erfolgten Gründung<br />
des Fleischrind zuchtverbandes Berlin,<br />
Brandenburg, <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
e.V. arbeitete er im Vorstand<br />
und leitete von 1992 an bis<br />
zu seinem Eintritt in den Ruhestand<br />
Ende 1997 als Geschäftsführer die<br />
Geschicke des Verbandes.<br />
Ernst-August<br />
Schulz<br />
geb. 17.07.1937<br />
Nach seinem<br />
Schul abschluss<br />
begann Ernst-August<br />
Schulz 1952<br />
eine landwirtschaftliche<br />
Ausbildung im Kreis<br />
Gifhorn auf dem elterlichen Landwirtschaftsbetrieb.<br />
Daran schloss<br />
sich eine 2-jährige Ausbildung an<br />
der Landbauschule Ebstorf an. Danach<br />
war Herr Schulz als Verwalter<br />
auf verschiedenen landwirtschaftlichen<br />
Betrieben tätig. Von 1963 bis<br />
1997 bewirtschaftete er einen eigenen<br />
Betrieb mit 60 Milchkühen,<br />
2.500 Legehennen plus Eierdirektvermarktung<br />
sowie einem Lohnunternehmen.<br />
Im März 1997 erfolgte<br />
der Umzug nach Lübz. Hier übernahm<br />
er einen Milchviehstall mit<br />
150 Kühen in Anbindehaltung. Heute<br />
bewirtschaftet Herr Schulz gemeinsam<br />
mit seinem Sohn Christof<br />
110 Milchkühe plus Nachzucht<br />
sowie 400 ha landwirtschaftliche<br />
Nutzfläche. Ernst-August Schulz<br />
ist mit Sicherheit der älteste aktive<br />
Milchbauer im Kontrollverein<br />
Parchim. Wir wünschen dem Jubilar<br />
viel Gesundheit für sich und<br />
seiner Familie.<br />
2 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
Tierzuchtleiter<br />
Peter Glasenapp<br />
geb. 05.07.1937<br />
Sein Name ist untrennbar<br />
mit dem<br />
VEG Groß Grabow<br />
und – nach Angliederung<br />
– mit dem<br />
VEG (Z) Tierzucht Laage verbunden.<br />
Es ist Peter Glasenapps Verdienst,<br />
dass die Groß Grabower Stammkuhherde<br />
immer zu den Spitzenherden<br />
im Schweriner Zuchtgebiet<br />
gehörte und die Zucht des<br />
schwarzköpfigen Fleischschafes<br />
einschließlich Bockaufzucht mit Eigenleistungsprüfung<br />
mit großer Intensität<br />
auf hohem Niveau praktiziert<br />
wurde. Mit der Wende wurde<br />
das Gut Groß Grabow privatisiert<br />
und Peter Glasenapp hat maßgeblichen<br />
Anteil an der Neueinrichtung<br />
des Betriebes seines Sohnes<br />
der GbR Glasenapp/Purwin. Auch<br />
beim Aufbau des Rinderzuchtverbandes<br />
und des Schafzuchtverbandes<br />
hat er sich als Vorstandsmitglied<br />
mit seinem fachlichen Können<br />
eingebracht.<br />
70. GE BURTS TAG<br />
Tierzuchtleiter<br />
Wolfgang Reich<br />
geb. 10.09.1942<br />
Am 10. September<br />
<strong>2012</strong> beging<br />
Wolfgang Reich,<br />
unser langjähriger<br />
Zuchtinspektor<br />
und Klassifizierer, seinen 70. Geburtstag.<br />
Die berufliche Tätigkeit<br />
begann er 1964 nach dem Fachschulstudium<br />
beim VEB Tierzucht<br />
Rostock und arbeitete hier bis 1990<br />
als Instrukteur für Rinderzucht.<br />
Das berufliche Engagement und<br />
die Zuchtpassion waren die Gründe<br />
dafür, dass er sich von 1972 -<br />
1977 im Fernstudium zum Diplom-<br />
Agraringenieur qualifizierte. Seine<br />
züchterischen Berufserfahrungen<br />
brachte er seit 1991 als Zuchtinspektor<br />
und Klassifizierer in den<br />
Rinderzuchtverband <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong> e.G. ein.<br />
Wolfgang Reich besaß bei den Rinderzüchtern<br />
und seinen Kollegen,<br />
dank seiner züchterischen Fachkenntnisse,<br />
ein hohes Ansehen<br />
und Vertrauen.<br />
60. GE BURTS TAG<br />
Rainer Tietböhl<br />
geb. 13.04.1952<br />
Am 13. April <strong>2012</strong><br />
feierte der Präsident<br />
des Bauernverbandes<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpom<br />
Fotograf: Ove Arscholl<br />
mern Rainer Tietböhl<br />
seinen 60.<br />
Geburtstag. Seit März 2006 steht<br />
er an der Spitze unseres Bauernverbandes<br />
und vertritt die Interessen<br />
des Berufsstandes. Geboren in Unnode,<br />
Kreis Demmin, blieb er nach<br />
der schulischen Ausbildung und<br />
dem Studium mit dem Abschluss<br />
als Agraringenieur seiner Heimat<br />
treu. Ab 1973 war er als Bereichsleiter<br />
in der LPG Tierproduktion Demmin<br />
tätig. 1989 wurde er zum Vorsitzenden<br />
der LPG (T) Demmin gewählt<br />
und verfolgte nach der politischen<br />
Wende zielstrebig die Privatisierung<br />
der neu entstandenen<br />
Landbau Demmin AG. 1994 gründete<br />
er die Volksdorfer Milchhof Tietböhl<br />
KG. Der Volksdorfer Milchhof<br />
ist seit seiner Gründung Mitglied im<br />
Rinderzuchtverband M-V e. G. und<br />
arbeitet engagiert im ProFit-Testprogramm<br />
der RMV mit.<br />
Durch seine Tätigkeit als Präsident<br />
des Bauernverbandes ist Rainer Tietböhl<br />
aktiv in verschiedenen Fachausschüssen<br />
des Deutschen Bauernverbandes.<br />
Seit November 2006 ist er<br />
Vorsitzender der Fachausschüsse<br />
„Agrarrecht“ und „Nachwachsende<br />
Rohstoffe“. Die Rinderzüchter<br />
Meck lenburg-<strong>Vorpommern</strong>s wünschen<br />
Rainer Tietböhl weiterhin viel<br />
Erfolg bei der Bewirtschaftung seines<br />
Betriebes und vor allem bei seiner<br />
Tätigkeit als Bauernpräsident.<br />
Christian Behn<br />
geb. 09.05.1952<br />
Seine berufliche<br />
Laufbahn in der<br />
Tierproduktion<br />
begann Christian<br />
Behn 1969 mit einerBerufsausbildung<br />
mit Abitur in Jürgenstorf. Danach<br />
folgte ein Studium in Rostock,<br />
das er als Diplom-Agraringenieur<br />
abschloss. Nach dem<br />
Studium arbeitete Herr Behn 3<br />
Jahre in der LPG Zarnekow und<br />
von 1981 bis 1991 als Produktionsleiter<br />
in der LPG Faulenrost.<br />
Im März 1991 gründete er zusammen<br />
mit seinem Bruder Hans<br />
Behn eine GbR in Hungerstorf, die<br />
heute ein moderner Betrieb mit<br />
230 Milchkühen ist. Herr Behn<br />
war und ist von Anfang an ein engagiertes<br />
Mitglied im <strong>LKV</strong>. Seit<br />
der Gründung der Kontrollvereine<br />
war er Vorsitzender des KV<br />
Malchin und seit 20<strong>02</strong>, nach Zusammenschluss<br />
von 3 Kreisvereinen,<br />
Vorsitzender des KV Demmin.<br />
In dieser Funktion wurde er<br />
auch 1991 in den Vorstand sowie<br />
2001 in den geschäftsführenden<br />
Vorstand des Landeskontrollverbandes<br />
gewählt. Als erster Stellvertreter<br />
des Vorstandsvorsitzenden<br />
setzt sich Herr Behn dort für<br />
die Interessen der Mitglieder und<br />
die dynamische Weiterentwicklung<br />
des Landeskontrollverbandes und<br />
seiner Tochter, der MQD Qualitätsprüfungs-<br />
und Dienstleistungsgesellschaft,<br />
ein. Seit 2011 ist Herr<br />
Behn im Vorstand der Rinderzuchtverband<br />
M-V e. G., wo er sich für<br />
einen Ausbau der Zusammenarbeit<br />
von Landeskontrollverband<br />
und Rinderzuchtverband einsetzt.<br />
Für die vielen Jahre vertrauensvoller<br />
Zusammenarbeit und Einsatzbereitschaft<br />
möchten sich<br />
der <strong>LKV</strong> und der RZMV bei Christian<br />
Behn ganz herzlich bedanken<br />
und wünschen ihm für die Zukunft<br />
noch viele Ideen, Erfolg und<br />
beste Gesundheit!<br />
Verbandsleben � RMV <strong>LKV</strong><br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 3
Rainer Tschirner<br />
geb. 16.07.1952<br />
Rainer Tschirner<br />
feierte im Kreise<br />
seiner Familie,<br />
Freunden und Kollegen<br />
seinen 60.<br />
Geburtstag. Herr<br />
Tschirner wuchs auf dem elterlichen<br />
Hof in Katelbogen auf und studierte<br />
nach Abitur und Wehrdienst Landwirtschaft<br />
in Rostock. Sein Studium<br />
schloss er als Diplom-Agraringenieur<br />
ab. Seine erste Arbeitsstelle<br />
war die LPG Benitz, in der er als<br />
Tierproduktionsleiter anfing. Später<br />
wurde er zum LPG-Vorsitzenden<br />
gewählt. Nach der Wende war<br />
Rainer Tschirner an der Umstrukturierung<br />
der LPG Benitz beteiligt und<br />
ist heute geschäftsführender Ge-<br />
Uli sagt Tschüss …<br />
Am 30. April <strong>2012</strong><br />
verabschiedete<br />
sich Dr. Ulrich<br />
Kesting mit einer<br />
Feierlichkeit im<br />
Kreise seiner Familie,<br />
Freunden,<br />
Arbeitskollegen<br />
und vielen Wegbereitern in den<br />
wohlverdienten Ruhestand. Nach<br />
einer Lehre zum Rinderzüchter im<br />
VEG Velgast studierte er bis 1972<br />
an der Universität in Rostock im<br />
Fachbereich Tier ernährung. 1975<br />
promovierte Herr Dr. Kesting zum<br />
Doktor der Agrarwissenschaften.<br />
Danach arbeitete er 4 Jahre als<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter im<br />
„Oskar-Kellner-Institut“ Rostock<br />
und war u. a. an der Entwicklung<br />
von in-vitro-Methoden zur Schätzung<br />
der Verdaulichkeit beim Wiederkäuer<br />
beteiligt.<br />
Von 1979 bis 1982 war er als<br />
Oberassistent an der Universität<br />
Rostock, Sektion Tierernährung<br />
tätig. Im Forschungszent-<br />
sellschafter der GGAB Agrarbetrieb<br />
Groß Grenz. Herr Tschirner ist seit<br />
mehreren Jahren als Vorsitzender<br />
des Verwaltungsrates der Tierseuchenkasse<br />
tätig und wirkt im Vorstand<br />
des Landeskontrollverbandes<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> e.V. mit.<br />
Zudem ist er Stellvertreter des Kontrollvereins<br />
Güstrow des <strong>LKV</strong> M-V.<br />
Des Weiteren war er Mitbegründer<br />
des Bauernverbandes Bützow und<br />
hat heute die Funktion als Stellvertreter<br />
inne. Herr Tschirner legt viel<br />
Wert auf ein vielfältiges, kulturelles<br />
und traditionelles Leben auf dem<br />
Lande, was insbesondere bei Hof-<br />
und Gemeindefesten mit Freunden,<br />
Nachbarn und Kollegen zum Ausdruck<br />
kommt. Wir wünschen Rainer<br />
Tschirner alles Gute sowie Gesundheit<br />
für sich und seine Familie.<br />
rum für Tierproduktion Dummerstorf<br />
in der Abteilung „Ernährung<br />
Schwein“ arbeitete Ulrich<br />
Kesting bis 1990. Von 1990 bis<br />
1992 wirkte er als Vertriebsbeauftragter<br />
bei einer Futtermittel<br />
firma; 1992 wagte er den Schritt<br />
in die Selbstständigkeit und gründete<br />
die „Unabhängige Agrarberatung<br />
M-V“.<br />
Im April 1996 übernahm Herr<br />
Dr. Kesting die Stelle des Abteilungsleiters<br />
der Datenverarbeitung<br />
beim <strong>LKV</strong> M-V, entwickelte<br />
viele Nutzeranwendungen<br />
und stand Milchvieherzeugern<br />
mit Rat und Tat zur Seite. Herr<br />
Dr. Kesting war auch Initiator für<br />
die Einrichtung einer Rinderdatenbank<br />
beim <strong>LKV</strong> M-V als Managementhilfe<br />
für die Milcherzeuger.<br />
So können unsere Mitglieder<br />
seit 2000 wichtige Kennzahlen<br />
wie Betriebsstandardkuh,<br />
Lakta tionswert oder Zellzahlwert<br />
sowie einen Betriebsvergleich auf<br />
Ehemalige RMV-<br />
Besamungs techniker<br />
feierten Geburtstag<br />
Aus der RMV-Mannschaft der Besamungstechniker<br />
haben viele unserer<br />
Senioren Geburtstag gefeiert.<br />
Wir gratulieren Ihnen auf das<br />
Herzlichste, wünschen allen Gesundheit<br />
und persönliches Wohlergehen<br />
und grüßen Sie an dieser<br />
Stelle sehr herzlich.<br />
Adolf Leiss (75)<br />
Josef Bäumer (75)<br />
Werner Schult (75)<br />
Eckard Zander (70)<br />
der <strong>LKV</strong>-Homepage online abrufen.<br />
Herr Dr. Kesting war für die<br />
Vorbereitung und Durchführung<br />
von Fachtagungen zu verschiedenen<br />
Themen wie „Fortpflanzungsbiologie“,<br />
„Färsenmas titis“,<br />
„Kälberkrankheiten“ oder „Jungviehaufzucht“<br />
verantwortlich. In<br />
seiner <strong>LKV</strong>-Zeit wirkte er bei über<br />
21 wissenschaftlichen Projekten<br />
mit. Weiterhin hatte er die Federführung<br />
des <strong>LKV</strong>-Jahresberichtes<br />
in seiner Funktion als Assistent<br />
der Geschäftsführung inne und<br />
war für Schulungen, Betriebsberatungen<br />
sowie QS verantwortlich.<br />
Der Vorstand und die Geschäftsleitung<br />
des <strong>LKV</strong> M-V danken für<br />
die geleistete Arbeit und wünschen<br />
viel Gesundheit für die<br />
nächsten Jahre sowie Zeit für die<br />
Familie.<br />
S. Heinz<br />
4 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
Nachruf<br />
Ende Mai verstarb unser<br />
langjähriges Mitglied<br />
Hans Werner<br />
aus Altentreptow im<br />
Alter von 77 Jahren<br />
nach kurzer, schwerer<br />
Erkrankung. Der<br />
sympathische, bescheidene,<br />
stets fleißige und kompetente<br />
Hans Werner war mit Leib und<br />
Seele Züchter. In seiner kleinen, aber<br />
sehr feinen Fleischfleckviehherde wurde<br />
über Generationen hinweg ausschließlich<br />
mit künstlicher Besamung gearbeitet.<br />
Aus Altersgründen verkaufte Hans<br />
Werner im letzten Sommer seine Rinder;<br />
in Mahlzow auf Usedom wird sein<br />
züchterisches Werk fortgeführt. Der<br />
Bundessieg von Fleckviehfärse Raja<br />
im Januar <strong>2012</strong> in Berlin war auch noch<br />
einmal ein Erfolg für Hans Werner, wurde<br />
Raja doch schließlich in seinem Betrieb<br />
geboren. Wir trauern mit seiner<br />
Familie und werden ihn in ehrendem<br />
Gedenken behalten.<br />
Plötzlich und unerwartet<br />
starb Peter<br />
Thomsen, Gründungsvorsitzender<br />
und Ehrenmitglied<br />
der RSH eG sowie<br />
langjähriger Vorsitzender<br />
der GGI am<br />
10. Juli <strong>2012</strong> während eines Urlaubsaufenthaltes.<br />
In über 30-jähriger ehrenamtlicher<br />
Tätigkeit prägte Peter<br />
Thomsen maßgeblich die Organisation<br />
der Rinderzucht in Schleswig-Holstein<br />
mit. Dank seiner Initiative, seines<br />
Sachverstandes und seines Geschicks<br />
wurde 1992 die RSH eG gegründet<br />
und zu einem national wettbewerbsfähigen<br />
und international anerkannten<br />
Unternehmen entwickelt. Am<br />
Aufbau der Rinderzucht <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong> GmbH nach der Wende<br />
war er maßgeblich beteiligt.<br />
Die Rinderzucht <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
GmbH wird sein Andenken in Ehren<br />
bewahren.<br />
Verbandsleben � RMV <strong>LKV</strong><br />
Bundeslandwirtschaftsministerin<br />
Ilse Aigner bei Familie Karp<br />
Neue Mitglieder im Rinderzuchtverband<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> e.G.<br />
Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder sehr herzlich als<br />
Herd buch züch ter im Rinderzuchtverband<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> e.G. und wünschen Ihnen<br />
züchterischen und wirtschaftlichen Erfolg.<br />
Vor der offiziellen Einweihung<br />
des modernen<br />
Melkzentrums war Ilse<br />
Aigner auf dem Hof Karp<br />
zu Besuch. Der neue<br />
Stall der Familie Karp<br />
bietet künftig knapp<br />
600 Kühen besten Kuhkomfort.<br />
Er ist mit einem<br />
Doppel-24er Side-by-<br />
Side-Melkstand ausgestattet.<br />
M<br />
V<br />
Abteilung Milchrind HB-Kühe<br />
Peeneland Agrar GmbH 606<br />
Harald Höhn, Weitendorf 60<br />
GbR Sager, Bössow 40<br />
Abteilung Fleischrind Rasse<br />
Hans-Joachim Kreitlow, Ribnitz-Damgarten Highland<br />
All Pütter gGmbH, Greven Galloway<br />
Marco Kohlheim, Rostock Charolais<br />
Jan-Ole Baldermann, Linstow Highland<br />
Zuchtausschuss des<br />
Deutschen Holstein Verbandes<br />
��Der Zuchtausschuss des DHV tagt 4-mal jährlich zu züchterischen und strategischen<br />
Fragen. Teilnehmer sind die Geschäftsführer der Mitgliedsorganisationen<br />
und Prof. Swalve als wissenschaftlicher Berater.<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 5
20 Jahre Hof Postma<br />
Hoffest in Lambrechtshagen<br />
Die LPG Lambrechtshagen wurde<br />
im September 1991 von der<br />
Familie Postma, zugezogen aus<br />
Niedersachsen, übernommen.<br />
Für Landwirt Siek Postma stellte<br />
dies eine große Herausforderung<br />
dar. Die Milchvieh anlage wurde<br />
umgebaut und modernisiert. Es<br />
wurde in einen neuen Melkstand<br />
für 350 Milchkühe investiert. Die<br />
Liegeflächen wurden den Anforderungen<br />
seitens der Kühe entsprechend<br />
angepasst, um diesen optimalen<br />
Kuhkomfort zu ermöglichen.<br />
2011 wurde auf dem Hof eine Biogasanlage<br />
in Betrieb genommen.<br />
Auch für die Angestellten verbesserten<br />
sich die Arbeitsbedingungen<br />
auf dem Betrieb. Gemeinsam<br />
mit den Mitarbeitern werden die<br />
Mahlzeiten eingenommen und für<br />
Gäste und Geschäftspartner steht<br />
immer ein Imbiss bereit. Die Gastfreundlichkeit<br />
und Kontaktfreudigkeit<br />
von Familie Postma sprach<br />
sich schnell bei den Bewohnern<br />
in der Umgebung herum. Im April<br />
wurde Siek Postma 65 Jahre alt -<br />
gleichzeitig Anlass für ihn, 50 %<br />
der Betriebsanteile seinem jüngsten<br />
Sohn Niels Postma zu übergeben.<br />
Bereits als kleiner Junge begleitete<br />
Niels seinen Vater in den<br />
Kuhstall und auf die Felder. So war<br />
es selbstverständlich, dass Niels<br />
eine landwirtschaftliche Lehre absolvierte<br />
und diese mit einem Studium<br />
abschloss.<br />
��Auch die „Kleinsten“ machten auf sich aufmerksam ��Viele Besucher und Freunde nahmen am Hofrundgang teil<br />
��Das Hoffest der Familie Postma war geprägt von einer heiteren und fröhlichen Stimmung<br />
All diese Ereignisse waren Anstoß<br />
für einen Hoftag mit der Familie,<br />
Freunden, Geschäftspartnern und<br />
Nachbarn in Kombination mit der<br />
Besichtigung der Milchviehanlage<br />
und der Biogasanlage. Die Freunde<br />
aus der alten Heimat staunten<br />
nicht schlecht, was Familie Postma<br />
in den vergangenen Jahren in<br />
Lambrechtshagen geschaffen hat<br />
und in der Zukunft schaffen wird -<br />
Pläne für den Neubau eines Kuhstalls<br />
liegen schon vor. Das Hoffest<br />
war eine gute Gelegenheit für<br />
zahlreiche Fachgespräche und Erfahrungsaustausche<br />
der Besucher.<br />
R. Richter<br />
6 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
Tombola, Tore, Tanz, tolle Stimmung und<br />
ein (letzter) Sieg für Deutschland!<br />
Am Freitag, dem 22. Juni fand das<br />
traditionelle RMV-Sommerfest<br />
nun schon zum 3. Mal in der Festscheune<br />
in Karl´s Erlebnisdorf in<br />
Rövershagen statt. Die rustikale<br />
Scheune war schön geschmückt<br />
und die 470 Gäste wurden am<br />
Eingang vom RMV-Team persönlich<br />
begrüßt und mit Deutschland-<br />
Fan-Artikeln ausgestattet. An diesem<br />
Abend galt es, das Kunststück<br />
zu vollbringen, heißen Fußballfans<br />
und Gästen, die sich weniger für<br />
Fußball interessieren, einen tollen<br />
Abend zu bescheren. Mit Hilfe<br />
des Stadionsprechers des FC Hansa,<br />
Klaus-Jürgen Strupp „Struppi“,<br />
der gleichzeitig DJ des Abends war,<br />
kam jeder auf seine Kosten. Es wurde<br />
getanzt, gelacht, gefeiert und<br />
am Ende über vier Tore und einen<br />
deutschen Sieg gejubelt.<br />
Die NDR-Showband Papermoon<br />
sorgte dafür, dass die Tanzfläche<br />
immer voll war. Besonders schön<br />
war es zu erleben, wie viele Züchter<br />
ihre jungen Töchter oder Söhne<br />
mit zur Party brachten und, dass<br />
die Jugend viel zur tollen Stimmung<br />
beitrug.<br />
Die attraktiven Preise der Tombola<br />
luden alle Gäste zum Loskauf ein.<br />
Glücklicher Gewinner des Hauptpreises,<br />
der vom BDM gespon-<br />
serten Reise in das Neptunhotel,<br />
war Jens Lötter aus Baumgarten,<br />
einen Tag nach seiner Hochzeit ein<br />
besonderes Glück.<br />
Die wegen der sehr hohen Besucherzahl<br />
aufgetretenen Unannehmlichkeiten<br />
am Büfett oder bei<br />
der Sitzverteilung, taten der guten<br />
Stimmung wenig Abbruch, so dass<br />
bis in den Samstagmorgen hinein<br />
gefeiert wurde. Das RMV-Team ist<br />
glücklich über die große Resonanz<br />
auf dieses schöne Fest. Wir freuen<br />
uns schon auf 2013 und werden<br />
versuchen, die Qualität des<br />
Caterings weiter zu verbessern.<br />
D. Riemer<br />
Verbandsleben � RMV <strong>LKV</strong><br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 7
RMV verstärkt sich – 6 neue Kollegen an Bord<br />
Seit Juni/Juli <strong>2012</strong> freut sich das RMV-Team über deutlichen Mitarbeiterzuwachs. Sowohl im Bereich<br />
Rindervermarktung als auch in der Abteilung Besamung werden die neuen Kollegen für eine Verbesserung<br />
des Services für unsere Mitglieder und Kunden sorgen. Wir bitten Sie, den neuen RMV-Mitarbeitern Ihr<br />
Vertrauen zu schenken und wünschen allen viel Spaß und Erfolg bei ihrer neuen Tätigkeit.<br />
SPEZIALISTEN FÜR NUTZ UND SCHLACHTRINDER<br />
Torsten Grabow<br />
arbeitet seit dem<br />
1. Juni 1012 in<br />
der Abteilung<br />
Vermarktung der<br />
RMV. Herr Grabow<br />
war seit 2003 als<br />
Einkäufer und Viehhändler bei der<br />
VION Zucht- und Nutzvieh GmbH<br />
unterwegs. Spezialisiert auf Nutzrinder<br />
(Mastkälber und Absetzer)<br />
und Schlachtrinder wird Herr Grabow<br />
die Betriebe in den Altkreisen<br />
Parchim, Güstrow und Bad Doberan<br />
betreuen. Herr Grabow ist 41<br />
Jahre alt, ausgebildeter Pferdewirtschaftsmeister<br />
und wohnt mit seiner<br />
Frau und drei Kindern in Plau<br />
am See.<br />
MITARBEITER FÜR BESAMUNG/FRUCHTBARKEIT<br />
Martin Helmes<br />
ist 1967 geboren<br />
und wohnt mit<br />
seiner Familie in<br />
der Nähe von Anklam.<br />
Nach einer<br />
landwirtschaftlichen<br />
Berufsausbildung studierte<br />
er an der FH in Bingen. Anschließend<br />
sammelte er zahlreiche nationale<br />
und internationale Erfahrungen<br />
im Herdenmanagement und<br />
in der praktischen Besamung auf<br />
Betrieben unterschiedlicher Größe.<br />
Seit 2009 war Martin Helmes<br />
für die PIC Deutschland GmbH als<br />
Berater für das Fruchtbarkeitsmanagement<br />
in Milchviehbetrieben<br />
tätig. Außerdem zeichnete er verantwortlich<br />
für die Ausbildung von<br />
neuen Besamungstechnikern und<br />
organisierte den Fruchtbarkeitsservice<br />
für ABS Deutschland. Wir freu-<br />
Axel<br />
Schädlich<br />
wurde 1959 geboren,<br />
ist verheiratet<br />
und lebt mit seiner<br />
Familie in Pritzwalk.<br />
Er begann<br />
seine Tätigkeit bei der Rinderzucht<br />
M-V GmbH am 15. Juni <strong>2012</strong>. Von<br />
1999 bis 2004 war Herr Schädlich<br />
Kraftfahrer für Viehtransporte bei<br />
der NFZ Lübeck.<br />
Ab 2004 arbeitete Axel Schädlich<br />
als Einkäufer für Mastkälber<br />
und Schlachtrinder. Für unser Unternehmen<br />
wird er in der Prignitz<br />
und in Teilen von Ludwigslust für<br />
Sie aktiv sein.<br />
en uns sehr, dass Martin Helmes<br />
zur RMV gekommen ist. Hier wird<br />
er künftig auf seinem Spezialgebiet<br />
Fruchtbarkeit für die RMV-Kunden<br />
tätig sein.<br />
Elke Roscher<br />
ist 34 Jahre alt und<br />
lebt mit ihrer Familie<br />
in der Nähe von<br />
Hagenow. Nach<br />
dem Abitur studierte<br />
sie in Rostock<br />
und schloss mit dem Dipl. Agr.<br />
Ing. ab. Sie sammelte Erfahrungen<br />
im Herdenmanagement in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
gesammelt<br />
und war seit 2011 für ABS Deutschland<br />
als Besamungstechnikerin tätig.<br />
Diese Aufgabe wird sie künftig<br />
für die RMV wahrnehmen. Wir<br />
wünschen Frau Roscher Erfolg und<br />
Freude bei der Arbeit im RMV-Team.<br />
Bernd Frädrich<br />
ist 53 Jahre alt,<br />
verheiratet, hat<br />
zwei Kinder und<br />
wohnt mit seiner<br />
Familie in Groß<br />
Pankow in der<br />
Prignitz. Er arbeitete bereits seit<br />
1993 im Viehhandel der NFZ Lübeck<br />
und späteren VION Zucht-<br />
und Nutzvieh GmbH. Anfangs als<br />
Einkäufer tätig, übernahm er später<br />
die Leitung der Außenstelle für<br />
Zucht- und Nutzvieh in Kolrep. Mit<br />
Arbeitsbeginn bei der Rinderzucht<br />
M-V GmbH am 1. Juli <strong>2012</strong> betreut<br />
Bernd Frädrich einzelne Betriebe in<br />
der Prignitz, ist aber in erster Linie<br />
für den Verkauf der Nutz- und<br />
Schlachtrinder verantwortlich.<br />
Christine Mann<br />
ist 1985 geboren.<br />
Ihre Eltern<br />
bewirtschaften<br />
einen Milchviehbetrieb,<br />
so dass<br />
sie von Kindheit<br />
an Einblicke in die praktische Rinderzucht<br />
erhielt. Nach dem Abitur<br />
studierte sie Agrarwissenschaften<br />
in Göttingen. Anschließend konnte<br />
sie erste Erfahrungen im Herdenmanagement<br />
auf einem größeren<br />
Milchviehbetrieb erwerben. Christine<br />
Mann wird im Außendienst Besamung<br />
eingearbeitet. Ab Dezember<br />
<strong>2012</strong> wird sie Julia Prützmann<br />
vertreten, die dann ihren Mutterschutzurlaub<br />
antreten wird. Wir<br />
wünschen Frau Mann viel Erfolg<br />
für ihre neue Tätigkeit.<br />
8 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
Milchrind<br />
www.rinderzucht-mv.de<br />
Verbandsleben � RMV <strong>LKV</strong><br />
Wir vermarkten Rinder!<br />
Zuchtrinder I Nutzrinder I Schlachtrinder<br />
Handelspartner und Kunden im In- und Ausland<br />
Modernes Vermarktungs zentrum in Karow<br />
Flexibilität durch firmeneigene Tiertransporter<br />
Fleischrind<br />
Kühe I abgekalbte Rinder<br />
tragende Färsen I weibliche Jungrinder<br />
Zuchtvieh I Absetzer I konventionell & bio<br />
Bitte vormerken:<br />
5. Dezember <strong>2012</strong> · RMV Weihnachtsauktion<br />
Sprechen Sie uns an!<br />
Frank Schultz, Tel. 0170 8566301<br />
Dr. Sven Grumbach, Tel. 0170 8566327<br />
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Alles<br />
in einer<br />
Hand<br />
auch<br />
für<br />
Export<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 9
� RZA KARINA – ADAP RZ GmbH,<br />
Ahrenshagen<br />
Neue 100.000 Liter Kühe<br />
Name<br />
Geb.-datum<br />
� MALVE – Dr. Manfred Markmann,<br />
Bandelstorf<br />
� JULIA – „Uns Kattenbeker Melkhof<br />
GmbH“, Kröpelin<br />
Ohr-Nummer Vater<br />
MV x MMV<br />
� ALINA – Agrar GmbH Vipperow<br />
� DOKTORIN – S. Mumm, Sievers hagen<br />
� LARA – Agrarproduktionsgesellschaft<br />
mbH Triebsees<br />
10 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong><br />
Ø LA<br />
HL<br />
Milch<br />
kg<br />
Fett<br />
%<br />
Eiw.<br />
%<br />
FE<br />
kg<br />
Besitzer<br />
RZA Karina DE 13.017<strong>02</strong>360 Bambi 7/6 LA 12.223 4,30 3,47 949 ADAP Rinderzucht GmbH, Ahrenshagen<br />
16.10.2001 Esquimau x Astrojet HL4 12.601 4,52 3,59 1.<strong>02</strong>2<br />
Julia DE 13.01950052 Prestino 8/7 LA 13.596 3,49 3,30 922 Uns Kattenbeker Melkhof GmbH,<br />
08.11.20<strong>02</strong> Raimon x Granzo HL 4 17.621 3,13 3,09 1.096 Kröpelin<br />
Dora DE 13.01783541 Dargon 6/6 LA 13.284 3,78 3,07 910 Agrar-Produkte e.G. Spornitz<br />
01.03.20<strong>02</strong> Soba x Markant HL 4 15.332 3,92 3,07 1.071<br />
Pedante DE 12.73215190 Pedant 7/7 LA 12.463 4,08 3,11 896 AG Potzlow mbH & Co. KG<br />
<strong>02</strong>.04.20<strong>02</strong> Paul x - HL 3 13.711 4,09 3,06 981<br />
Anja DE 13.00943395 Prisma 8/8 LA 11.296 4,48 3,43 893 Milchhof Gut Parchim GbR<br />
31.08.2000 Lupus x Jonas HL 5 12.600 4,67 3,28 1.0<strong>02</strong><br />
Doktorin DE 13.00851916 Preval 9/8 LA 11.040 4,62 3,27 871 S. Mumm, Sievershagen<br />
24.05.2001 Bob x Southwind HL 5 13.330 4,52 3,24 1.035<br />
Malve DE 13.01684740 Mawino 8/8 LA 12.116 3,80 3,24 854 Dr. Manfred Markmann, Bandelstorf<br />
03.06.20<strong>02</strong> Arno x Patrick HL 4 13.543 3,85 3,24 960<br />
Alina DE 13.<strong>02</strong>032537 Ambos 7/5 LA 14.468 2,84 3,06 853 Agrar GmbH Vipperow<br />
20.11.20<strong>02</strong> Ringo x Steffen HL 6 15.125 3,23 2,99 940<br />
Dafne DE 13.00810344 Magnum 9/9 LA 11.100 4,27 3,41 852 P. Hagen, Grammendorf<br />
06.10.2000 Astre x Inspiration HL 5 11.989 4,41 3,47 945<br />
Greta DE 13.01701117 Gordon 9/8 LA 11.722 3,78 3,33 833 Agrar GmbH & Co. KG Sandhagen<br />
30.05.2001 Notel x Koelpin HL 5 14.773 3,17 3,34 962<br />
Lara DE 13.01718371 Ladin 8/7 LA 12.821 3,31 3,17 832 Agrarproduktionsgesellschaft mbH<br />
29.11.2001 Premo x Orient HL 4 15.012 3,30 3,00 945 Triebsees<br />
WBH Tilly DE 03.45773293 Rubens RF 8/7 LA 11.591 3,87 3,29 830 Kienzle KG, Neuhof<br />
10.12.2000 Rudolph x Clus HL 5 14.194 3,66 3,17 970<br />
Amanda NL <strong>02</strong>.85301791 - 8/8 LA 11.386 3,92 3,35 828 Heckrath KG, Prangendorf<br />
10.09.2000 Ol.Selbren x Stranger HL 6 14.607 3,81 3,19 1.<strong>02</strong>2
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Verbandsleben � RMV <strong>LKV</strong><br />
� WBH TILLY und HERA – Kienzle KG, Neuhof � AMANDA – Heckrath KG, Prangendorf<br />
� JUWEL – Heckrath KG,<br />
Prangendorf<br />
Name<br />
Geb.-datum<br />
Ohr-Nummer Vater<br />
MV x MMV<br />
� OSTFRIESIN – Rinderzucht Peters KG,<br />
Körchow<br />
Ø LA<br />
HL<br />
Milch<br />
kg<br />
Fett<br />
%<br />
� ANGELIKA und BEA – GGAB Groß Grenz GmbH<br />
� LENA – BG Zierow Landwirtschafts-KG<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 11<br />
Eiw.<br />
%<br />
FE<br />
kg<br />
Besitzer<br />
Juwel NL <strong>02</strong>.85301979 Jubal 8/7 LA 11.280 4,26 3,<strong>02</strong> 822 Heckrath KG, Prangendorf<br />
<strong>02</strong>.03.2000 Langs x Jimtown HL 6 13.307 4,47 2,88 978<br />
Elke DE 13.01476590 Taifun 8/7 LA 12.401 3,43 3,19 820 GGAB Groß Grenz GmbH<br />
30.11.2001 Linzol x - HL 6 13.991 3,76 2,97 942<br />
Ostfriesin DE 13.01722238 Convincer 7/6 LA 13.735 3,<strong>02</strong> 2,92 816 Rinderzucht Peters KG, Körchow<br />
17.08.20<strong>02</strong> Lucky x Boom HL 6 15.321 3,<strong>02</strong> 2,85 898<br />
Angelika DE 13.01476638 Baldrian 8/8 LA 11.579 3,72 3,32 815 GGAB Groß Grenz GmbH<br />
28.08.2001 - x - HL 5 13.831 3,43 3,25 924<br />
Lena DE 13.01813001 Lee 7/7 LA 11.695 3,75 3,19 812 BG Zierow Landwirtschafts-KG<br />
29.11.2001 Nimbus x Wilon HL 6 14.213 3,48 3,10 935<br />
Romina DE 13.00801601 Roels 10/9 LA 10.139 4,51 3,46 808 BG Zierow Landwirtschafts-KG<br />
22.09.1999 Jubilant x HL 5 12.274 4,24 3,50 949<br />
Madeleine FR 68.68205799 - 8/8 LA 11.672 3,61 3,26 801 Agrarproduktion Krenzlin e.G.<br />
25.10.2000 - x - HL 4 13.984 3,30 3,39 936<br />
Mary DE 13.01692799 Marty 7/6 LA 12.888 3,31 2,86 795 Postma GbR, Lambrechtshagen<br />
08.<strong>02</strong>.20<strong>02</strong> Ruben ET x Treck ET HL 4 14.034 3,72 2,79 914<br />
Sieda DE 13.01982007 Sierra 7/6 LA 12.485 3,12 3,16 785 Demminer SBZ von<br />
24.07.20<strong>02</strong> Sheriff x Arol HL 5 13.767 3,66 3,11 932 Oltersdorff-Kalettka KG<br />
Jana DE 13.00923934 Justus 9/8 LA 11.035 3,96 3,13 782 Agrar GmbH Vipperow<br />
18.03.2000 Steffen x - HL 5 12.759 4,11 2,99 906<br />
Stella DE 13.01738581 Stromer 8/7 LA 12.228 3,40 2,95 777 LWB Kummerow GmbH<br />
18.01.20<strong>02</strong> Archibald x Cleiko HL 6 14.063 3,88 2,96 961<br />
Christine DE 13.01542462 Babkine R 8/8 LA 10.800 3,94 3,19 770 Agrargenossenschaft Kreckow e.G.<br />
<strong>02</strong>.11.2000 Lionel x Pit HL 6 12.864 3,83 3,04 884<br />
Clara DE 13.00180945 Rasco 9/8 LA 10.271 3,84 3,45 748 Agrar e.G. Reinstorf<br />
08.04.2000 Rogner x Lasso HL 6 12.299 3,89 3,28 883
� ROMINA – BG Zierow Landwirtschafts-KG � MADELEINE – Agrarproduktion Krenzlin e.G.<br />
Name<br />
Geb.-datum<br />
� JANA – Agrar GmbH Vipperow<br />
� SHG BEATE – D. Schmüser,<br />
Granzin<br />
Ohr-Nummer Vater<br />
MV x MMV<br />
� CLARA – Agrar e.G. Reinstorf<br />
� ALTE – AGROENERGY Kröpelin<br />
GmbH<br />
� PAULA – Gülzower Landhof GbR,<br />
Gülzow<br />
� MARY – Postma GbR, Lambrechts hagen<br />
� LOTTE – Agrarproduktion Zeetze e.G<br />
� ANNEMARIE – GbR Jan u. Ellen de Baat,<br />
Zahren<br />
12 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong><br />
Ø LA<br />
HL<br />
Milch<br />
kg<br />
Fett<br />
%<br />
Eiw.<br />
%<br />
FE<br />
kg<br />
Besitzer<br />
Perle DE 13.00710871 Preval 10/9 LA 10.305 3,95 3,24 741 LW Malchin B. und M. Meyer<br />
28.12.1999 Lars x - HL 6 12.194 4,06 3,19 884 GmbH & Co. KG<br />
Lotte DE 03.45933837 Loriot 7/7 LA 11.919 3,30 2,78 724 Agrarproduktion Zeetze e.G.<br />
21.09.2000 Delgado x Hillstar HL 5 13.928 3,58 2,63 865<br />
Bea DE 13.01476670 Solist 7/7 LA 11.318 3,20 3,15 718 GGAB Groß Grenz GmbH<br />
23.06.2001 Turgot x Bruttus HL 5 13.220 3,31 3,15 854<br />
Hera DE 13.00771243 Wunsch 9/9 LA 9.741 4,04 3,29 714 Kienzle KG, Neuhof<br />
28.10.1999 - x Herakles HL 2 11.869 3,62 3,26 817<br />
Joanneke DE 13.00869528 - 10/9 LA 10.140 3,78 3,25 713 Below-Farm GbR, Below<br />
20.04.2000 Jubilant x Modell HL 5 11.549 4,01 3,26 839<br />
Alte DE 01.11905368 Ranzau 10/8 LA 10.074 3,92 3,14 711 AGROENERGY Kröpelin GmbH<br />
22.11.1998 Cleison x Jens HL 4 11.373 3,97 3,28 825<br />
SHG Beate DE 13.00081893 Bob 11/11 LA 8.799 4,09 3,13 635 D. Schmüser, Granzin<br />
28.11.1998 Jockel x - HL 6 9.926 4,29 3,11 735<br />
Annemarie DK 31.66901225 Lily 618 10/9 LA 10.355 3,16 2,96 633 GbR Jan u. Ellen de Baat, Zahren<br />
03.11.1999 T Burma x - HL 8 11.247 3,19 2,85 679<br />
Paula DE 13.00139499 Ludwig 10/8 LA 9.072 3,55 3,31 622 Gülzower Landhof GbR, Gülzow<br />
17.09.1997 Turin ET x Aalen HL 4 10.951 3,58 3,31 754
Neue Hofschilder<br />
für Rinderzüchter in n MM-V V<br />
Neue Hofschilder<br />
Hofschilder Milchrind<br />
• Das neue Hofschild wird es als Standardvariante<br />
(Tilotochter Tina) und als Wechselvariante<br />
(mit einer Kuh Ihrer Wahl) geben.<br />
Milchrind & Fleischrind<br />
Verbandsleben � RMV <strong>LKV</strong><br />
Es gibt sie seit vielen Jahren in Schwarz-Weiß-Grün, nun sollen sie bunter werden – die Hofschilder für die Herdbuchzuchtbetriebe<br />
in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>. Die Entscheidung fiel für Farben und Landschaften, die das Bild<br />
zwischen Ostsee und Uckermark prägen.<br />
Hofschilder Fleischrind<br />
• Das neue Hofschild gibt es in zwei Versionen:<br />
Extensive Rassen | Intensive Rassen.<br />
Dabei präsentieren Kalb, Kuh und Bulle jeweils<br />
stellvertretend eine Rasse.<br />
• In der Wechselschildvariante kann statt der<br />
Tiergruppe ein Tier Ihrer Wahl, Kuh oder Bulle<br />
im Seitenbild (Optik s. Milchrinder), eingefügt<br />
werden.<br />
• Die Größe des Schildes ist standardisiert: 60 cm hoch x 100 cm breit. Davon abweichende Größen sind<br />
gegen einen Aufpreis von 10,- € möglich.<br />
KOSTEN<br />
• Für Mitglieder des Rinderzuchtverbandes ist pro Betrieb ein Schild in Standardvariante kostenlos.<br />
Weitere Schilder kosten je 35,- €.<br />
• Nichtherdbuchbetriebe können das Schild ohne den Schriftzug „Herdbuchzuchtbetrieb“ für 50,- €<br />
erwerben. Auch für sie ist die Wechsel variante möglich.<br />
• Die Einarbeitung einer Kuh Ihrer Wahl (Milchrind) bzw. einer Kuh oder eines Bullen Ihrer Wahl (Fleischrind)<br />
in das Schildlayout (Wechselvariante) kostet für Herdbuch- und Nichtherdbuchbetriebe 25,- €.<br />
Dafür ist die Bereitstellung einer druckfähigen Datei (mind. 300 dpi Auflösung) Voraussetzung.<br />
Milchrind Fleischrind: Variante Intensive Rassen Fleischrind: Variante Extensive Rassen<br />
Landwirtschaftsbetrieb La Musterhagen<br />
Landwirtschaftsbetrieb Musterhagen<br />
Fred Mustermann GmbH<br />
Fred Mustermann GmbH<br />
Landwirtschaftsbetrieb Musterhagen<br />
Fred Mustermann GmbH<br />
Bestellungen sind bei<br />
Dr. Erika Hildebrandt in der Herdbuchabteilung Karow (Milchrinder)<br />
bzw. bei Dr. Sabine Schmidt in Woldegk (Fleischrinder) möglich!<br />
Kontakt Karow: ehildebrandt@rinderzucht-mv.de I Tel. 038738 730-61 Fax: 038738 730-65<br />
Kontakt Woldegk: sschmidt@rinderzucht-mv.de I Tel. 03963 2559-33 Fax: 03963 255926<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 13
Beste ganzjährig geprüfte Betriebe<br />
Betrieb Kreis <strong>LKV</strong> HB A+B-Kühe Milch Fett Fett Eiw. Eiw. F+E<br />
n kg % kg % kg kg<br />
S. Mumm, Sievershagen NWM M-V X 165 12.354 4,10 507 3,22 398 905 *<br />
LWB Griepentrog KG, Steinhagen LRO M-V X 1.506 11.926 3,92 467 3,45 412 879 *<br />
GGAB Agrarbetrieb Gr. Grenz GmbH LRO M-V X 188 12.491 3,53 441 3,48 435 876 *<br />
MFM AG Neu Kaliß e.G. LUP M-V X 447 11.869 4,<strong>02</strong> 477 3,22 382 859 *<br />
Bothmann/Greve GbR, Testorf-Steinfort NWM M-V - 393 11.688 4,00 468 3,26 381 849 *<br />
Stoltenhäger AP und Handels GmbH VPR M-V X 1.170 11.335 3,99 452 3,28 372 824 *<br />
Görminer LWB Peenetal GmbH & Co. KG VGW M-V X 326 10.959 4,06 445 3,38 370 815 *<br />
W. Keller, Rossow VGW M-V X 137 10.687 4,25 454 3,38 361 815<br />
Agrargesellschaft Gustow mbH VPR M-V X 389 11.130 3,89 433 3,34 372 805<br />
RZ Redmann GbR, Hof Kreien LUP M-V X 314 11.524 3,71 428 3,24 373 801<br />
GbR Lenschow, Grieben NWM M-V X 328 10.612 4,06 431 3,41 362 793<br />
Gut Dummerstorf GmbH LRO M-V X 117 10.728 4,<strong>02</strong> 431 3,37 362 793 *<br />
AG Schwingetal e.G. Sassen VGW M-V X 163 10.453 4,16 435 3,41 356 791<br />
Gutsverwaltung Dewitz GbR, Lindetal MSP M-V X 457 10.779 3,97 428 3,37 363 791 *<br />
APV Samtens e.G., Rothenkirchen VPR M-V X 181 10.154 4,34 441 3,43 348 789<br />
Rinderzucht Peters KG, Körchow LUP M-V X 535 10.601 4,<strong>02</strong> 426 3,41 361 787 *<br />
Aalberts-Krap GmbH, Schlieffenberg LRO M-V X 536 10.838 3,86 418 3,40 369 787 *<br />
E. Manten, Kröpelin LRO M-V X 599 10.865 3,93 427 3,31 360 787<br />
B. Kreutzheide, Schrödershof LRO M-V X 743 10.880 3,89 423 3,34 363 786 *<br />
Denissen LW GmbH & Co. KG, Wöbbelin LUP M-V - 164 10.057 4,27 429 3,54 356 785 *<br />
P. Hagen, Grammendorf VPR M-V X 29 10.019 4,34 435 3,46 347 782<br />
Milchhof Neuensund GmbH VGW M-V X 669 10.152 4,32 439 3,38 343 782 *<br />
ADAP RZ GmbH, Ahrenshagen VPR M-V X 153 10.640 3,98 424 3,36 358 782 *<br />
Landgut Durach KG, Strasburg VGW M-V X 795 10.795 3,91 422 3,33 360 782 *<br />
Lewitz Naturprodukte e.G., Goldenstädt LUP M-V X 544 10.653 3,92 418 3,41 363 781 *<br />
Agrargesellschaft Potzlow mbH & Co. KG UM BB X 356 10.745 3,89 418 3,38 363 781 *<br />
Milchhof Krey/Springborn GbR, Kurzen-Trechow LRO M-V X 487 10.545 4,05 427 3,35 353 780<br />
Agrofarm eG Lüssow LRO M-V X 559 10.680 4,00 427 3,31 353 780<br />
Meiners & Hobel GbR, Horst LRO M-V X 295 10.314 4,15 428 3,40 351 779 *<br />
Heckrath KG, Prangendorf LRO M-V X 843 10.365 3,99 414 3,50 363 777 *<br />
Rinderzucht Augustin KG, Neuendorf VGW M-V X 474 10.938 3,86 422 3,24 354 776 *<br />
F. Hauschildt, Martensdorf VPR M-V X 613 10.279 4,16 428 3,37 346 774<br />
Agrar P & V GmbH, Krien VGW M-V - 290 10.360 4,06 421 3,37 349 770<br />
LWB Dr. Markmann, Bandelstorf LRO M-V X 468 10.601 3,92 416 3,34 354 770<br />
Medrower M & M Henke KG MSP M-V X 357 10.652 3,95 421 3,27 348 769<br />
AGRAR GmbH Vipperow MSP M-V X 233 10.284 3,99 410 3,48 358 768 *<br />
Agrargenossenschaft Plate e.G. LUP M-V X 561 10.401 3,99 415 3,39 353 768<br />
AV „MiFeMa“ Plauerhagen e.G. LUP M-V X 373 10.133 4,17 423 3,38 343 766 *<br />
Milchhof Hardenbeck GmbH & Co. KG UM BB X 449 10.259 4,07 418 3,38 347 765<br />
AG Uckermark Agrar e.G. Göritz UM BB X 528 10.589 3,95 418 3,27 346 764 *<br />
14 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
nach Fett + Eiweiß-kg im <strong>LKV</strong> und RZMV per 31.07.<strong>2012</strong><br />
Aktuelle Leistungen � RMV <strong>LKV</strong><br />
Betrieb Kreis <strong>LKV</strong> HB A+B-Kühe Milch Fett Fett Eiw. Eiw. F+E<br />
n kg % kg % kg kg<br />
Ravensberger Agrar GmbH, Kirch Mulsow LRO M-V X 405 10.526 3,90 411 3,33 351 762 *<br />
Agrargesellschaft Kandelin GmbH VPR M-V X 1.274 10.853 3,68 399 3,34 362 761<br />
LWB Hans-Jürgen Paulsen, Zollchow UM BB X 330 10.282 4,05 416 3,35 344 760<br />
Agrargenossenschaft Kreckow e.G. MSP M-V X 961 10.703 3,81 408 3,27 350 758<br />
Agrarprodukte Göhlen eG LUP M-V X 326 10.469 3,92 410 3,30 346 756 *<br />
LWB Kummerow GmbH MSP M-V X 218 10.4<strong>02</strong> 3,98 414 3,28 341 755 *<br />
Neue Salower Milchviehbetriebs GmbH & Co. KG MSP M-V X 448 9.898 4,23 419 3,37 334 753 *<br />
Grebser LEG mbH LUP M-V X 340 10.284 4,05 416 3,28 337 753<br />
Agrar GbR Jähne/Marquardt, Wittstock UM BB X 745 10.223 3,97 406 3,37 345 751<br />
LWB R. Thormählen, Nienhagen LRO M-V X 229 9.989 4,06 406 3,41 341 747<br />
Agrargesellschaft Elmenhorst mbH VPR M-V X 319 11.182 3,43 383 3,26 364 747<br />
Kirchengut Sabel Arndt Tofahrn MSP M-V X 434 9.880 4,03 398 3,52 348 746<br />
Raminer Agrar GmbH & Co. KG VGW M-V X 306 10.<strong>02</strong>9 4,<strong>02</strong> 403 3,42 343 746 *<br />
Agrar GmbH Murchin VGW M-V X 113 9.905 4,12 408 3,40 337 745 *<br />
Albrechtshof GmbH MSP M-V X 624 10.239 3,86 395 3,41 349 744 *<br />
LWB Kette GbR, Kummerow VPR M-V - 326 9.652 4,46 430 3,25 314 744<br />
Agrar e.G. Reinstorf LRO M-V X 336 10.726 3,68 395 3,24 348 743<br />
M. Rieckhoff, Dambeck NWM M-V X 207 10.198 3,90 398 3,37 344 742<br />
Demminer SBZ KG, Wotenick MSP M-V X 448 10.207 3,93 401 3,34 341 742 *<br />
Produktivgenossenschaft Leezen e.G. LUP M-V X 76 10.128 4,01 406 3,32 336 742 *<br />
Gut Kuhlen - Strothmann LUP M-V X 236 10.435 3,76 392 3,34 349 741<br />
Anklamer Agrar AG VGW M-V X 212 10.419 3,85 401 3,26 340 741 *<br />
AEG GbR Funkenhagen UM BB X 135 10.895 3,57 389 3,23 352 741<br />
Agrar GmbH & Co. KG Sandhagen MSP M-V X 1.105 10.393 3,86 401 3,26 339 740 *<br />
R. Frömke, Gehrum LUP M-V X 318 10.415 3,85 401 3,25 339 740<br />
Lugtenberg GbR, Lutheran LUP M-V - 1.255 10.010 4,00 400 3,38 338 738 *<br />
Menke GbR, Kutzerow UM BB X 23 9.922 4,05 4<strong>02</strong> 3,38 335 737 *<br />
LWB Schmieding, Dabel LUP M-V X 933 10.052 4,07 409 3,25 327 736<br />
Milchhof Kröchert, Daberkow VGW M-V X 585 10.036 4,12 413 3,22 323 736<br />
Tantzen/Dobbehaus GbR, Wakenstädt NWM M-V X 105 9.431 4,40 415 3,39 320 735 *<br />
Agrarbewirtschaftung Behrenwalde GmbH VPR M-V X 119 10.146 3,82 388 3,41 346 734<br />
U. Arndt, Neuendorf VPR M-V X 458 9.637 4,13 398 3,47 334 732<br />
Below Farm GbR LUP M-V - 270 9.619 4,20 404 3,41 328 732 *<br />
P. Guhl, Vorderhagen LUP M-V X 67 9.201 4,63 426 3,33 306 732<br />
Agrargenossenschaft Crivitz e.G. LUP M-V X 831 10.269 3,87 397 3,26 335 732<br />
GbR Stelzer/Teschner, Grambow VGW M-V - 155 9.425 4,28 403 3,48 328 731<br />
Kastanienhof Rave KG, Schlieven LUP M-V X 251 10.130 3,79 384 3,43 347 731 *<br />
Agrargenossenschaft Neklade e.G. VPR M-V X 104 10.553 3,53 373 3,39 358 731<br />
Gut Jürgenstorf GmbH MSP M-V X 627 9.825 4,09 4<strong>02</strong> 3,35 329 731<br />
H. Meyer, Hanshagen NWM M-V X 277 10.297 3,79 390 3,31 341 731<br />
* Melkfrequenz 3-mal<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 15
Henning Helms<br />
Landwirt aus<br />
Jördenstorf<br />
European Diary Farmers - vorgestellt<br />
Interview mit Henning Helms<br />
EDF-Landessprecher für M-V<br />
1. EDF – wofür steht diese Organisation?<br />
Die „European-Dairy-Farmers“<br />
ist eine Organisation, die 1990 in<br />
Stoneleigh (England) unter Mithilfe<br />
der DLG und des Thünen-Instituts<br />
gegründet wurde. Bei den EDF sind<br />
Milchviehhalter und der Milchproduktion<br />
nahestehende Personen/<br />
Organisationen aus ganz Europa zusammengeschlossen,<br />
die Interesse<br />
am internationalen Vergleich haben<br />
(es ist festgelegt, dass der Anteil<br />
von Landwirten mindestens 75 %<br />
betragen muss). Dies beinhaltet<br />
einen Produktionskostenvergleich<br />
(CoP= Costs of Productions), eine<br />
Trendanalyse und andere Projekte<br />
wie auch den ganz normalen Meinungsaustausch.<br />
Hierbei geht es<br />
nicht um Betriebsgröße oder Leistung<br />
(Bestandgrößen von 50 bis<br />
über 1.000 Kühe). Einfach ausgedrückt<br />
kann man sagen: „Wer Lust<br />
hat über den Tellerrand zu schauen,<br />
ist bei uns genau richtig.“<br />
2. Wer arbeitet in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
für EDF; ist<br />
es notwendig perfekt englisch<br />
zu sprechen, wenn man mitmacht?<br />
Wir haben unter dem Dach von<br />
EDF-Ländergruppen und für die<br />
Bundesländer seit letztem Jahr<br />
auch Landessprecher. Der Landessprecher<br />
für M-V bin ich und<br />
gleichzeitig auch Sprecher der<br />
deutschen Gruppe (zusammen mit<br />
Martin Schmidt aus Hessen). Wer<br />
mehr erfahren möchte, z. B. über<br />
Mitglieder aus M-V, kann sich gerne<br />
bei mir melden.<br />
Englisch ist unsere Clubsprache,<br />
aber davor sollte niemand Angst<br />
haben. Natürlich sprechen wir auf<br />
den Treffen der deutschen Gruppe<br />
deutsch und bei den interna-<br />
tionalen Treffen reicht normales<br />
Schulenglisch aus. Man muss sich<br />
nur überwinden und daran denken,<br />
dass es für alle anderen (außer<br />
die Landwirte aus „GB“) auch<br />
eine Fremdsprache ist. Ich selbst<br />
behaupte, dass mein Englisch auch<br />
nicht besonders gut ist. Aber selbst<br />
wenn das Englisch nicht so gut ist:<br />
man kann sich auch viel „abgucken“<br />
in den Betrieben und spätestens<br />
nach dem Feierabendbier<br />
verständigt man sich auch gut mit<br />
Händen und Füßen.<br />
3. Ist es möglich, Mitglied im<br />
EDF zu werden; was kostet das<br />
an Zeit und Geld?<br />
Mitglied kann grundsätzlich jeder<br />
Milchviehhalter werden, wobei man<br />
dann auch am Produktionskostenvergleich<br />
teilnehmen sollte. Berater<br />
können z. B. nur Mitglied werden,<br />
wenn Sie mindestens 2 Betriebe<br />
„mitbringen“. Daneben haben wir<br />
auch Sponsoren aus der Landwirtschaft<br />
nahestehenden Bereichen.<br />
Den zeitlichen Aufwand kann man<br />
kurz so beschreiben: 1 Tag Frühjahrstreffen<br />
der deutschen Gruppe,<br />
3 – 4 Tage internationaler Kongress<br />
im Juni, 2 Tage Herbsttreffen<br />
der deutschen Gruppe plus Zeit,<br />
die man benötigt, um den Fragebogen<br />
des Produktionskostenvergleichs<br />
auszufüllen. Natürlich ist<br />
die Teilnahme an den Veranstaltungen<br />
freiwillig, da jeder – neben<br />
der Arbeit – auch viele andere Verpflichtungen<br />
hat.<br />
An Kosten fallen zurzeit 170 € Betrag<br />
für EDF und 70 € für die deutsche<br />
Gruppe an.<br />
Der Kongress kostet ca. 350 € für<br />
Mitglieder plus Hotelübernachtung.<br />
4. Wir haben gehört, 2015 wird<br />
es eine große EDF-Veranstal-<br />
tung in M-V geben, können Sie<br />
dazu schon etwas sagen?<br />
Wie zuvor schon angesprochen,<br />
führen wir jedes Jahr einen Kongress<br />
mit ca. 300 Teilnehmern<br />
in wechselnden Ländern durch.<br />
So waren wir dieses Jahr vom<br />
27. – 29. Juni in Hasselt/Belgien.<br />
2013 fahren wir vom 26. – 29. Juni<br />
nach Schweden und 2014 in die<br />
Schweiz. 2015 findet der Kongress<br />
in Deutschland statt und wir würden<br />
uns freuen, wenn wir dies in<br />
M-V durchführen könnten. Die Planungen<br />
hierfür sind angelaufen.<br />
Auf allen Kongressen werden neben<br />
Vorträgen zu wechselnden<br />
Themen rund um die Milchproduktion<br />
auch die Ergebnisse des<br />
Betriebskostenvergleichs und der<br />
Trendumfragen vorgestellt und es<br />
werden Betriebsbesichtigungen<br />
durchgeführt. Auch der gesellige<br />
Teil kommt am Abend nicht zu kurz<br />
und ich bin jedes Jahr wieder erstaunt,<br />
wie viele neue Menschen<br />
man kennen lernt obwohl ich schon<br />
seit 1993 dabei bin.<br />
Weitere Infos zu EDF unter<br />
www.dairyfarmer.net<br />
oder direkt bei:<br />
EDF in M-V:<br />
Henning Helms<br />
Gehmkendorf 33<br />
17168 Jördenstorf<br />
Tel.: 039977 31367<br />
16 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
Einladung<br />
Aktuell � RMV <strong>LKV</strong><br />
Liebe Rinderzüchter,<br />
bitte reservieren Sie sich den Termin für diese traditionelle Herbstveranstaltung<br />
schon mal in Ihrem Kalender. Eine detaillierte Einladung mit allen Themen und<br />
Referenten geht Ihnen natürlich rechtzeitig zu. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />
Terminplan der gemeinsamen Informationsveranstaltungen „Rind aktuell“ von<br />
<strong>LKV</strong>�und RMV/RZMV<br />
Dienstag, 23.10.12<br />
Mittwoch, 24.10.12<br />
Donnerstag, 25.10.12<br />
Donnerstag, 01.11.12<br />
Montag, 05.11.12<br />
Dienstag, 06.11.12<br />
Montag, 29.10.12<br />
Montag, 05.11.12<br />
KV Parchim, 09.30 Uhr, Rinderzucht M-V GmbH, Karow<br />
KV Stralsund/Ribnitz, 09.30 Uhr, Gaststätte Redebas<br />
KV Ludwigslust, 09.30 Uhr, Vielanker Brauhaus<br />
KV Ostvorpommern, 09.30 Uhr, MAS Manfred´s Mittagstisch, Anklam<br />
KV Schwerin, 09.30 Uhr, Trend-Hotel, Banzkow<br />
KV Teterow, 19.30 Uhr, Gasthaus „Zur Erbmühle“, Todendorf<br />
KV Grimmen, 19.30 Uhr, Schnitzelstube, Grimmen<br />
KV Demmin, 09.30 Uhr, Hotel-Restaurant Pommernland, Demmin<br />
KV Grevesmühlen-Gadebusch, 09.30 Uhr, Gaststätte „Dubbe“, Upahl<br />
KV <strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz, 18.45 Uhr, Rinderzucht M-V GmbH, Woldegk<br />
KV Bad Doberan, 09.30 Uhr, Ziegenkrug, Sievershagen<br />
KV Hagenow, 09.30 Uhr, Gasthof Pritzier<br />
KV Müritz, 18.30 Uhr, Gasthof Paulshöhe, Waren<br />
KV Güstrow, 09.30 Uhr, Viehhalle des <strong>LKV</strong>, Güstrow<br />
KV Uecker-Randow, 19.00 Uhr, Gaststätte Retzin<br />
KV Rügen, 19.30 Uhr, Hotel Ratskeller, Bergen<br />
KV Uckermark – Jahresversammlung<br />
18.00 Uhr, Milchviehanlage, Dedelow<br />
KV Westprignitz – Jahresversammlung<br />
19.00 Uhr, Gasthaus „Zum goldenen Stern“, Groß Warnow<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 17
Tag des offenen Hofes<br />
Offizielle Eröffnung im Gut Grambow<br />
durch die Präsidentin des Landtages M-V,<br />
Sylvia Bretschneider<br />
Hof Schönberg Peenetal GmbH<br />
in Postlow – RMV-Stand unterm<br />
Sonnendach<br />
APV Samtens – Rothenkirchen auf der Insel Rügen<br />
Getümmel auf dem gesamten Betriebsgelände<br />
Grambower Milch – Strohburgen zum<br />
Toben und Balgen sehr begehrt<br />
Gut Hohen Luckow – viele regionale Vereine<br />
nutzten das Schau fenster „Tag des offenen<br />
Hofes“<br />
Line-Dance im Festzelt gehörte zum<br />
Showprogramm in Rothenkirchen<br />
Rund 40.000 Interessierte<br />
sind der Einladung von insgesamt<br />
21 landwirtschaftlichen<br />
Betrieben gefolgt und<br />
haben den „Tag des offenen<br />
Hofes“ <strong>2012</strong> besucht. Offiziell<br />
eröffnet wurde der „Tag<br />
des offenen Hofes“ auf dem<br />
Gut Grambow in der Nähe von<br />
Schwerin. Sylvia Bretschneider,<br />
Präsidentin des Landtages<br />
M-V, Rainer Tietböhl,<br />
Präsident des Bauernverbandes<br />
M-V und Staatssekretär<br />
Dr. Karl Otto Kreer<br />
begrüßten gemeinsam mit<br />
Jörgen Schoorlemmer, Geschäftsführer<br />
des Betriebes<br />
Grambower Milch, die zahlreichen<br />
Gäste. Auch die RMV<br />
hatte auf der Veranstaltung<br />
in Grambow einen Stand und<br />
zeigte sich von ihrer besten<br />
Seite. Auf den anderen 8 rinderhaltenden<br />
Betrieben, die<br />
zu unserem Mitglieder- und<br />
Kundenkreis gehören, waren<br />
ebenfalls oft mit einfachen<br />
Mitteln sehr schöne RMV-<br />
und <strong>LKV</strong>-Stände aufgebaut,<br />
so dass sich zahlreiche Besucher<br />
über unseren Service,<br />
unsere Bullen und unsere<br />
Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
informieren<br />
konnten.<br />
Mit viel Fantasie und Tatkraft<br />
gestalteten alle Betriebe<br />
diesen Tag und<br />
machten den „Tag des offenen<br />
Hofes“ zu einem gelungen<br />
Ereignis für Jung<br />
und Alt aus Stadt und Land!<br />
J. Nunnemann<br />
18 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
am 3. Juni <strong>2012</strong> in ganz M-V<br />
Agrargemeinschaft Holthusen e. G. –<br />
diese Kuh hält still: Groß und Klein<br />
erprobten das Melken<br />
Milchland Wustrow-Wesenberg GmbH –<br />
die RMV-Fahne weht auch hier<br />
Agrar GmbH & Co. KG Pampow/Blankensee –<br />
auch die Schweine fühlten sich „sauwohl“<br />
Moderne Agrartechnik für viele Besucher in<br />
Holthusen hoch interessant<br />
Marco Vogt vom NDR beim Interview<br />
(Agrargemeinschaft Holthusen e. G.)<br />
Aktuell � RMV <strong>LKV</strong><br />
GbR Gropp, Klockow – die Kinder lieben<br />
frische Landluft und Strohballen<br />
Internationales Publikum an der östlichen Grenze in Blankensee<br />
bunt gemischt<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 19
� Carl Andreas<br />
Julius Bolle<br />
Historische Persönlichkeiten<br />
Carl Bolle<br />
„Bimmel-Bolle“ und die Milchmädchenrechnung<br />
Im Gedächtnis geblieben<br />
ist Carl Bolle vor allem<br />
durch seine Meierei,<br />
die den Milchhandel<br />
Berlins über Jahrzehnte<br />
beherrschte.<br />
Die uniformierten<br />
Milchverkäufer mit<br />
ihren Handglocken<br />
(daher der Spitzname<br />
„Bimmel-Bolle“)<br />
und den frechen Sprüchen<br />
prägten das Stadtbild<br />
um die Jahrhundertwende.<br />
Dabei ist die Liste der erfolgreichen<br />
Unternehmungen Bolles<br />
viel länger, wenngleich die meisten<br />
davon nach seinem Tod in Vergessenheit<br />
gerieten.<br />
Geboren wurde Carl (Andreas Julius)<br />
Bolle am 1. September 1832 in<br />
Milow bei Rathenow (Brandenburg)<br />
als sechstes Kind eines Holz- und<br />
Steinhändlers. Schon früh verloren<br />
die Kinder ihre Eltern und waren<br />
mehr oder weniger auf sich gestellt.<br />
Nach dem Besuch der Dorfschule<br />
ging Carl Bolle an das Gymnasium<br />
in Brandenburg (Brandenburg).<br />
Er brach die Schule jedoch<br />
ab und begann eine Maurerlehre<br />
in Rathenow. 1850 legte er die<br />
Meisterprüfung ab und ging zu-<br />
� Prägten das Berliner Stadtbild: Bolle-Verkaufswagen<br />
nächst auf Wanderschaft, die ihn<br />
bis nach Budapest (damals Österreich)<br />
führte.<br />
Als er schwer erkrankte, musste er<br />
in die Heimat zurückkehren, wo ihn<br />
seine Schwester gesund pflegte.<br />
Unter dem Eindruck dieser Erfahrung<br />
wurde Bolle gläubiger Christ<br />
und begann eine Ausbildung zum<br />
Missionar, die er aber nach zwei<br />
Jahren abbrach. Trotzdem unterstützte<br />
er Zeit seines Lebens weiterhin<br />
die Missionsarbeit in Afrika<br />
und finanzierte als erfolgreicher<br />
Unternehmer später mehrere Missionsstationen.<br />
1860 heiratete Carl Bolle Sophie<br />
Maltner. Mit geerbtem und geliehenem<br />
Geld gründete er ein Baugeschäft.<br />
Er kaufte Grundstücke<br />
am Berliner Landwehrkanal und<br />
zog auf ihnen Mietskasernen hoch.<br />
Wie noch oft in seinem weiteren Leben<br />
bewies er das richtige Gespür<br />
für erfolgreiche Unternehmungen,<br />
denn der Bedarf an Wohnraum in<br />
der rasant wachsenden Großstadt<br />
war gewaltig.<br />
Daneben betrieb er einen Handel<br />
mit Natureis, das er im Winter aus<br />
dem Landwehrkanal und der Rummelsburger<br />
Bucht holen ließ. 1872<br />
gründete Bolle die Norddeutsche<br />
Eiswerke AG, in die er alle seine<br />
Eiswerke einbrachte. 1896 errichtete<br />
er eine Kunsteisfabrik und das<br />
erste Hochkühlhaus Berlins, zugleich<br />
eines der ersten in Europa.<br />
Erst 1995 wurde der Betrieb dort<br />
endgültig eingestellt.<br />
Trotz glänzender Geschäfte stand<br />
Bolle in den 1870er Jahren fast vor<br />
dem Ruin. Beim Zusammenbruch<br />
seiner Hausbank verlor er sein gesamtes<br />
Vermögen in Höhe von zwei<br />
Millionen Mark. Zum Vergleich: ein<br />
Maurer verdiente in dieser Zeit nur<br />
etwa 50 Pfennig pro Stunde.<br />
Carl Bolle fing noch einmal von<br />
vorn an. Da es im Baugeschäft kriselte,<br />
verlegte er sich auf den gewinnversprechendenLebensmittelhandel.<br />
Wieder einmal bewies<br />
er Pioniergeist, schuf mit seiner<br />
Seefisch-Handelsgesellschaft den<br />
ersten Seefischhandel im Binnenland.<br />
Als weitere Standbeine legte<br />
er Baumschulen und Obstplantagen<br />
an und baute eine Konservenfabrik.<br />
Rückblickend war dies<br />
eine gute Entscheidung, denn den<br />
an sich gut laufenden Fischhandel<br />
musste Bolle später wieder aufgeben<br />
als es zu einem Skandal wegen<br />
des Verkaufs von nicht mehr<br />
frischem Fisch kam.<br />
1879 errichtete er eine Molkerei<br />
mit Milchausschank auf seinem<br />
Grundstück am Lützowufer. Die<br />
Milch stammte von den 30 Kühen,<br />
die er ursprünglich zur Düngergewinnung<br />
für seine Baumschulen<br />
angeschafft hatte. Bald überstieg<br />
die Nachfrage die Kapazitäten.<br />
Daraufhin investierte Carl Bolle in<br />
Zentrifugen, Verkaufswagen, Glocken<br />
und Personal. 1881 nahm die<br />
„Provincial-Meierei C. Bolle“ mit<br />
drei Verkaufswagen ihre Arbeit<br />
auf, bis 1910 sollten es 250 Pferdegespanne<br />
werden. Die Milch lieferten<br />
nun auch Bauern aus einem<br />
Umkreis von 200 km. Durch die<br />
großzügige Vergabe von Krediten<br />
20 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
and er sie fest an seine Firma und<br />
konnte aufgrund der entstandenen<br />
Abhängigkeit die Bedingungen diktieren.<br />
Auseinandersetzungen um<br />
die Erzeugerpreise standen daher<br />
regelmäßig auf der Tagesordnung.<br />
Neben den günstigen Einkaufspreisen<br />
war die Qualität der Produkte,<br />
die er in eigenen Labors<br />
ständig überprüfen ließ, ein weiterer<br />
Grundstein seines Erfolges.<br />
Dazu muss man wissen, dass es<br />
bis dato um die Hygiene bei Herstellung<br />
und Vertrieb von Milchprodukten<br />
eher schlecht bestellt war.<br />
Nicht selten streckten Bauern und<br />
Händler die Milch mit Wasser oder<br />
lieferten aufgrund der begrenzten<br />
Haltbarkeit verdorbene Produkte.<br />
Nicht so Carl Bolle, der sicherlich<br />
auch aufgrund seiner schmerzlichen<br />
Erfahrungen aus dem Seefischhandel,<br />
großen Wert auf frische<br />
Ware legte. Dafür boten seine<br />
Eiswerke beste Voraussetzungen.<br />
Zur Erhöhung der Haltbarkeit wurde<br />
1901 außerdem die Erhitzung der<br />
Milch (Pasteurisierung) eingeführt.<br />
Vier Jahre zuvor hatte Carl Bolle<br />
in Berlin-Moabit eine Großmolkerei<br />
nach neuesten Erkenntnissen<br />
errichtet, in der später mehr als<br />
700 Beschäftigte arbeiteten. Neben<br />
Milch wurden auch Milchpro-<br />
� Reklame 1930er Jahre<br />
� Kutscher der Meierei Bolle beladen ihre Fuhrwerke<br />
dukte wie Butter, Joghurt, Speisequark<br />
und Käse verkauft. Zum Verkaufsschlager<br />
entwickelte sich die<br />
seit 1884 angebotene Kindermilch<br />
in verplombten Flaschen.<br />
Die Arbeit der „Bolle-Jungen“ und<br />
„Bolle-Mädchen“ war nicht leicht.<br />
Der Dienst begann 3 Uhr morgens<br />
und endete erst in den Abendstunden<br />
- und das an sechs Tagen in der<br />
Woche. Auch die Bezahlung war<br />
mit 3,90 Mark (1910) nicht gerade<br />
üppig und bereits kleinste Fehler<br />
wurden mit Lohnabzug bestraft.<br />
Während Carl Bolle auf der einen<br />
Seite gemäß seinen religiösen<br />
Überzeugungen viel von sich und<br />
seinen Arbeitern verlangte, sorgte<br />
er aber auf der anderen Seite auch<br />
für sie. Er richtete Erholungsheime<br />
für Arbeiter und ihre Kinder ein, ver-<br />
Die Milchmädchenrechnung<br />
Für die Herkunft des Begriffs<br />
„Milchmädchenrechnung“ gibt<br />
es mehrere Theorien. Eine davon<br />
geht auf das Bolle-Mädchen Anna<br />
Schnasing zurück. Sie beherrschte<br />
das Einmaleins nur bis fünf, was von<br />
einigen Kunden ausgenutzt wurde.<br />
Eines Tages verblüffte sie diese<br />
aber mit einer ungewöhnlichen<br />
Methode, bei der sie alle Multiplikationen<br />
zwischen fünf und zehn<br />
mit beiden Händen durchführte.<br />
Um z. B. 7 mal 6 zu rechnen, streckte<br />
sie für die erste Zahl die Finger<br />
sorgte die Belegschaft durch eine<br />
Großkantine und stellte einen Teil<br />
der Arbeitskleidung – um nur ein<br />
paar Beispiele zu nennen.<br />
Viel Wert legte er auf die religiöse<br />
Bildung seiner mittlerweile 2.000<br />
(1910) Angestellten. Der Besuch<br />
von Gottesdiensten war Pflicht,<br />
ebenso die Lektüre der Betriebszeitung<br />
mit den Bibeltexten der<br />
Woche.<br />
1909 wurde Carl Bolle „wegen<br />
seiner Verdienste um das Volkswohl“<br />
zum Geheimen Kommerzienrat<br />
ernannt. Am 28. September<br />
1910 starb er in Berlin und wurde<br />
auf dem St. Matthäus Kirchhof in<br />
einem von ihm selbst entworfenen<br />
Mausoleum bestattet.<br />
Dr. Gunther Viereck<br />
Leibniz-Institut für Nutztierbiologie<br />
der geschlossenen linken Hand<br />
bis fünf aus und zog sie dann wieder<br />
ein. Dies erfolgte für die zweite<br />
Zahl mit der der rechten Hand<br />
genau so. Die Summe der eingezogenen<br />
Finger (2 plus 1) bildete<br />
den Zehner (30) zu dem das Produkt<br />
der ausgestreckten Finger (3<br />
mal 4) addiert wurde. Allerdings<br />
wurden mittlerweile auch schon<br />
frühere Erwähnungen des Begriffs<br />
nachgewiesen, so dass diese Theorie<br />
ausscheidet. Trotzdem bleibt<br />
es eine nette Anekdote.<br />
Aktuell � <strong>LKV</strong><br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 21
Maren Krüger von der Gut Dummerstorf GmbH –<br />
Siegerin des 32. DLG Bundesmelkwettbewerbes in<br />
der Kategorie Fischgrätenmelkstand<br />
� Stolz präsentieren unsere Melker aus M-V ihre Urkunde<br />
Der 32. DLG-Bundeswettbewerb<br />
im Melken vom 15. bis 19. April<br />
<strong>2012</strong> im Landwirtschaftszentrum<br />
Haus Düsse in Nordrhein-Westfalen<br />
war für die Teilnehmer aus <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
(M-V) ein<br />
großer Erfolg. Erstmalig seit dieser<br />
Meisterschaft ging ein Sieg in unser<br />
Bundesland. Eine souveräne Leistung<br />
von Maren Krüger, die in der<br />
Gut Dummerstorf GmbH beschäftigt<br />
ist, wurde von Erfolg gekrönt.<br />
Auch ein beachtlicher 4. Platz in der<br />
Länderwertung mit ihren Teamkollegen<br />
Lisa Haitschi aus Luisenhof<br />
und Holger Hehmann aus Gnoien<br />
��Die einst förderstärkste Steinkohlenzeche der<br />
Welt – seit 2001 UNESCO Welterbe<br />
(4. Platz Karussellmelkstand) zeigte,<br />
dass <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
seiner Favoritenrolle gerecht wurde.<br />
Insgesamt nahmen 36 Melker<br />
aus allen Bundesländern und 2 Gäste<br />
aus der Schweiz am DLG-Bundeswettbewerb<br />
im Melken teil, der<br />
traditionell alle 2 Jahre stattfindet.<br />
Qualifiziert hatten sich die Teilnehmer<br />
für diesen Wettkampf bei den<br />
jeweiligen Landesmeisterschaften<br />
im Melken. In <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
fand diese im März <strong>2012</strong><br />
in der Agrofarm Lüssow e. G. statt.<br />
Neben der praktischen Melkarbeit<br />
wurden auch die theoretischen<br />
Fachkenntnisse der Teilnehmer<br />
aus unterschiedlichen Gebieten der<br />
Milchwirtschaft „unter die Lupe“<br />
genommen. Gemolken wurden 10<br />
Kühe in einem kombinierten Melkstand<br />
(6 Kühe FGM und 4 Kühe<br />
SbS) sowie in einem Melkkarussell<br />
der Firma GEA Farm Technologies<br />
GmbH (Westfalia). Schwerpunkte<br />
der Fachkenntnisse waren<br />
die Gebiete Eutergesundheit und<br />
Milchhygiene. Die Bewerter aus allen<br />
Bundesländern hatten die Aufgabe,<br />
auf Grundlage einzelner Prüfungsaufgaben<br />
die Leistung aller<br />
Beteiligten objektiv zu bewerten.<br />
Erhard Schildt – Trainer mit dem<br />
„glücklichen Händchen“<br />
Einen besonderen Anteil am Erfolg<br />
unseres Teams gebührt Erhard<br />
Schildt aus Groß Nieköhr, der mit<br />
seiner langjährigen Erfahrung und<br />
seinem praktischen Können unsere<br />
jungen und ehrgeizigen Melker<br />
vorbereitete. Auch für ihn ein schöner<br />
Erfolg. Herr Schildt vertritt M-V<br />
auch als Bewerter des DLG-Bundesmelkwettbewerbes.<br />
Die Festigung<br />
der fachlichen Grundlagen<br />
unserer erfolgreichen Mannschaft<br />
übernahm in bewährter Weise die<br />
landwirtschaftliche Berufsschule in<br />
Bockhorst. Am Bundesmelkwettbewerb<br />
können nur Melker der Altersgruppe<br />
16 bis 25 Jahre teilnehmen.<br />
Der DLG-Bundesmelkwettbewerb<br />
im Landwirtschaftszentrum Haus<br />
Düsse, eine im Jahre 1641 erbaute<br />
Wasserburg, beinhaltete für alle Teilnehmer<br />
nicht nur Prüfungsstress<br />
und Anspannung mit dem Beginn<br />
der Verlosung der Melktage bis zum<br />
eigentlichen Wettbewerb, sondern<br />
auch viel Spaß und interessante Exkursionen.<br />
Die Organisatoren unter<br />
der Schirmherrschaft der DLG<br />
(Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft<br />
e. V.) gestalteten die kurze<br />
� Jochen Kanz und Erhard Schildt mit ihren erfolgreichen Schützlingen<br />
v. l. n. r.: J. Kanz, L. Haitschi, H. Hehmann, M. Krüger, E. Schildt<br />
22 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
Woche sehr abwechslungsreich mit<br />
Ausflügen in das westliche Ruhrgebiet,<br />
in die Stadt Duisburg sowie<br />
interessanten Vorträgen über die<br />
Milchproduktion in der Schweiz.<br />
Ein weiteres Highlight war die Besichtigung<br />
der GEA Farm Technologies<br />
GmbH in Bönen (Westfalia-<br />
Melktechnik) sowie landwirtschaftlicher<br />
Betriebe. Der Strukturwandel<br />
der Milchviehbetriebe zu modernen<br />
Produktionsstätten mit höheren<br />
Durchschnittsbeständen ist<br />
auch in Nord rhein-Westfalen nicht<br />
zu übersehen. Auch die Erschließung<br />
weiterer Standbeine der Landwirtschaftsbetriebe,<br />
wie z. B. der<br />
Ausbau von Erlebnisbauernhöfen<br />
oder die Haltung von Bisons als<br />
Fleischlieferant für die Gourmetküche,<br />
waren interessante Themen<br />
des Programms.<br />
Exkurs ins Ruhrgebiet<br />
Die Geschichte des Ruhrgebietes,<br />
die Verwandlung einer ehemaligen<br />
Agrarlandschaft vor über 200 Jahren<br />
in einen modernen Wirtschaftsraum<br />
bis zu den heutigen Veränderungen<br />
konnte bei einer Besichtigung<br />
der einstmals förderstärksten<br />
Steinkohlenzeche der Welt hautnah<br />
miterlebt werden. Seit ihrer Stilllegung<br />
im Jahr 1986 steht die Zeche<br />
unter Denkmalschutz. Im Jahr 2001<br />
wurde diese zum UNESCO-Welterbe<br />
der Menschheit erklärt. Beeindruckend<br />
waren insbesondere die<br />
riesigen Hallen und Maschinen für<br />
die Kohlewäsche, die mit moderner<br />
Architektur verbunden wurden.<br />
Aber auch der Einblick in die<br />
schwere und gesundheitszehrende<br />
Arbeit der Zechekumpel war sehr<br />
ergreifend. Ein Erlebnis der beson-<br />
deren Art - mit dem Fazit „Wir bleiben<br />
doch lieber bei unseren Kühen“.<br />
Den feierlichen Abschluss des<br />
Melkwettbewerbes bildete eine<br />
spannende Siegerehrung mit<br />
schmackhaftem Büfett und einer<br />
grandiosen Feuershow.<br />
Wir wünschen unseren Teilnehmern<br />
alles Gute in ihrer beruflichen Weiterentwicklung,<br />
weiterhin Spaß am<br />
Arbeitsplatz sowie viel Gesundheit.<br />
Des Weiteren bedanken wir uns<br />
bei allen Beteiligten, die zu diesem<br />
grandiosen Erfolg beigetragen haben.<br />
Maren, dir wünschen wir eine<br />
angenehme Reise in die USA – gesponsert<br />
von der Gut Dummers torf<br />
GmbH als Anerkennung für deine<br />
Leistungen.<br />
J. Kanz<br />
Aktuell � <strong>LKV</strong><br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 23
� Mitglieder der AG „Neue Bundesländer“<br />
AG MLP/EDV „Neue Bundesländer“ gegründet<br />
Am 4. Juli <strong>2012</strong> fand das erste Treffen<br />
der AG MLP/EDV „Neue Bundesländer“<br />
der Landeskontrollverbände<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>,<br />
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg<br />
sowie des TVL Thüringen statt.<br />
Auf Initiative von Britta Bockholdt<br />
(LVK M-V) trafen sich die Kollegen<br />
aus den Bereichen Milchleistungsprüfung,<br />
HIT und Datenverarbeitung<br />
in Güstrow. Wesentliche Inhalte des<br />
ersten Treffens waren insbesondere<br />
der Austausch zu ausgewählten<br />
Punkten wie MLP-Datenerfassung,<br />
Verfahren der Nachkontrolle und<br />
Milchgüte. Ziel der Arbeitsgruppe<br />
ist es, vorhandene Probleme gemeinsam<br />
zu diskutieren sowie den<br />
Wissensaustausch untereinander<br />
anzuregen, um gemeinschaftlich<br />
verschiedene Projekte schneller<br />
und effektiver bearbeiten zu können.<br />
Das nächste Treffen wird in<br />
Thüringen stattfinden.<br />
S. Heinz<br />
Erster Roboterstammtisch von <strong>LKV</strong> und LFA<br />
Am 23. Mai <strong>2012</strong> fand der erste gemeinsame<br />
Melkroboterstammtisch,<br />
organisiert vom Landeskontrollverband<br />
für Leistungs- und Qualitätsprüfung<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
e. V. (<strong>LKV</strong>) und der Landesforschungsanstalt<br />
für Landwirtschaft<br />
und Fischerei <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
(LFA) in der Viehhalle in<br />
Güstrow statt. Nach einer kurzen<br />
Einführung von Dr. Stephan Hartwig<br />
übernahm Dr. Peter Sanftleben<br />
die Moderation der Veranstaltung<br />
in seiner bekannten lockeren und<br />
sympathischen Art und Weise. Die<br />
Vortragsreihe wurde von Dr. Silke<br />
Heinz eröffnet, die sich in ihrem<br />
Vortrag insbesondere auf die<br />
Milchqualität und -leistungen von<br />
<strong>LKV</strong>-Roboterbetrieben in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
im Vergleich zu<br />
Betrieben mit konventioneller Melk-<br />
� Jana Harms stellt sich den Fragen nach ihrem Vortrag � Thomas Bonsels<br />
technik konzentrierte und das <strong>LKV</strong>-<br />
Beratungsangebot vorstellte. Jana<br />
Harms von der LFA referierte in<br />
ihrem Vortrag zur ökonomischen<br />
und betriebswirtschaftlichen Bewertung<br />
von Automatischen Melksystemen<br />
(AMS) und verweist darauf,<br />
dass Melkroboter in der Investition<br />
und Unterhaltung um etwa<br />
0,6 bis 1,1 Cent je kg Milch teurer<br />
sind. Gleichzeitig sind Potentiale<br />
wie Grundfutterqualität, Senkung<br />
von Eutererkrankungen oder Auslastung<br />
der Melkmaschinen optimal<br />
auszuschöpfen, um mit einem<br />
Roboter langfristig erfolgreich zu<br />
wirtschaften. Ein weiterer Vortragsschwerpunkt<br />
der Veranstaltung war<br />
das Fütterungsmanagement von<br />
Kühen in Roboterbetrieben. Dieser<br />
wurde von Thomas Bonsels<br />
vom Landesbetrieb Landwirtschaft<br />
Hessen in sehr anschaulicher Weise<br />
vorgetragen. Herr Bonsels verdeutlichte,<br />
dass die optimale Steuerung<br />
der Fütterung eine der wichtigsten<br />
Erfolgsfaktoren für Roboterbetriebe<br />
ist. Nur durch das „ausgefeilte“<br />
Zusammenwirken der Grundfutterration<br />
mit der Kraftfuttergabe<br />
über den Melkroboter bleiben<br />
die Kühe in Bewegung, wodurch<br />
u. a. die Besuchshäufigkeit und damit<br />
die Auslastung des AMS erhöht<br />
werden. Abschluss des ersten Roboterstammtisches<br />
bildete Dr. Jan<br />
Körte von der Rinderzucht <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
GmbH. In seiner<br />
Präsentation stellte er die Bedeutung<br />
und Zusammensetzung<br />
des AMS-Indexes sowie das aktuelle<br />
Bullenangebot, speziell für Roboterkühe,<br />
dar.<br />
S. Heinz<br />
� Dr. Stephan Hartwig bei der Eröffnung des<br />
1. Roboterstammtisches von <strong>LKV</strong> M-V und LFA<br />
24 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
Förderung der<br />
MLP in Gefahr<br />
Novellierung der<br />
Fördergrundsätze<br />
Durch das Bundesministerium für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz erfolgte<br />
eine kritische Begutachtung der für die Gemeinschaftsaufgabe<br />
Verbesserung der Agrarstruktur<br />
und des Küstenschutzes (GAK) bereitgestellten<br />
finanziellen Bundesmittel. Aus der<br />
GAK wird auch die Milchleistungsprüfung im<br />
Rahmen des Fördergrundsatzes „Förderung<br />
von Maßnahmen zur Verbesserung der genetischen<br />
Qualität landwirtschaftlicher Nutztiere“<br />
gefördert. Im Mai wurde bei Ministerin<br />
Aigner der Antrag gestellt, diese Fördermittel<br />
ab 2014 nicht mehr bereitzustellen. Durch den<br />
persönlichen Einsatz von Landtagsabgeordneten<br />
und Vertretern der ADR und des DLQ ist<br />
es aber gelungen, die Ministerin zu überzeugen,<br />
dass dieser Förderbereich für die Umsetzung<br />
der Charta für Landwirtschaft und Verbraucher<br />
von größter Bedeutung ist und deshalb<br />
Bestand haben muss. In unserem Anliegen<br />
wurden wir durch unser Landwirtschaftsministerium<br />
und den Bauernverband unterstützt.<br />
Die Fördergrundsätze werden aber novelliert.<br />
Der aktuelle Entwurf der Grundsätze (zum Redaktionsschluss)<br />
sieht gravierende Veränderungen<br />
zum jetzigen Verfahren vor. Demnach<br />
soll die monatliche Milchleistungsprüfung<br />
nicht mehr gefördert werden, da sie gesetzlicher<br />
Standard ist. Es besteht somit durchaus<br />
die Gefahr, dass es zukünftig kein flächendeckendes<br />
Fördersystem mehr geben wird. Nur<br />
über diesen Ansatz hinaus durchgeführte Monitoringmaßnahmen<br />
(z. B. Gesundheitsdatenerfassung)<br />
sollen förderfähig sein. Es wird damit<br />
unterschlagen, dass die durch die deutschen<br />
Landeskontrollverbände bereitgestellten<br />
Primärdaten, Untersuchungsergebnisse<br />
und Managementhilfen eine unverzichtbare<br />
Grundlage für die Verbesserung der Tiergesundheit<br />
und damit des Tierwohles und des<br />
Tierschutzes sowie für den Klima-, Ressourcen-<br />
und Verbraucherschutz darstellen. Nur<br />
wenn diese Primärdaten vorliegen, können<br />
weiterführende Indikatoren erfasst, berechnet,<br />
ausgewertet und bewertet werden. Die<br />
neuen Fördergrundsätze sollen ab 2014 zur<br />
Anwendung kommen. Über die aktuellen Entwicklungen<br />
werden wir Sie auf den Herbstversammlungen<br />
informieren.<br />
S. Hartwig<br />
Einladung<br />
Aktuell � <strong>LKV</strong><br />
Der Landeskontrollverband für Leistungs- und Qualitätsprüfung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
e.V. und die Landestierärztekammer <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong> laden in Zusammenarbeit mit den Firmen Pfizer GmbH Tiergesundheit,<br />
IDT Biologika GmbH, MSD Tiergesundheit (Intervet Deutschland<br />
GmbH) sowie der Bayer Healthcare Deutschland GmbH ein zur<br />
31. wissenschaftlichen Fach tagung *<br />
für Tierärzte und Landwirte<br />
„Mit gesunden Rinderklauen<br />
hoch hinaus“<br />
Termin: Dienstag, 16. Oktober <strong>2012</strong><br />
9.00 bis 12.30 Uhr<br />
Ort: Tagungsraum der Viehhalle des <strong>LKV</strong> in<br />
18273 Güstrow, Speicherstraße 11<br />
Programm:<br />
ab 08.30 Uhr Frühstück<br />
auf Einladung der Firma IDT Biologika GmbH<br />
09.00 Uhr Eröffnung und Begrüßung<br />
Dr. Silke Heinz, <strong>LKV</strong> M-V<br />
09.10 Uhr Klauen pflegen, desinfizieren, behandeln - aber wie?<br />
Prof. Dr. Kerstin E. Müller<br />
Klinik für Klauentiere, FU Berlin<br />
10.00 Uhr Dermatitis digitalis (Mortellaro) – eine infektiöse<br />
Erkrankung der Rinderklaue<br />
Dr. Rainer Holubek, IDT Biologika GmbH<br />
10.40 Uhr Management von Klauenerkrankungen<br />
Dr. Maren Feldmann<br />
Klinik für Rinder, Thio Hannover<br />
11.30 Uhr Das „A und O“ einer erfolgreichen funktionellen<br />
Klauenpflege<br />
Mag. med. vet. Hubert Reszler<br />
Höchstädter Klauenpflege GmbH<br />
ca. 12.30 Uhr Gemeinsames Mittagessen<br />
auf Einladung der Firma Bayer Healthcare GmbH<br />
Teilnahme-Rückmeldung bitte bis 8.Oktober <strong>2012</strong> an <strong>LKV</strong> M-V<br />
per Fax unter: 03843 751 111 oder telefonisch unter 03843 751 100<br />
* ATF-Anerkennung<br />
gez. Dr. Hartwig gez. Dr. Schmidt gez. Dr. de Ponte<br />
gez. Dr. Holubek gez. Dr. Pietschke gez. Dr. Ostler<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 25
Schüler der Fachschule Landwirtschaft Oldenburg<br />
zu Besuch beim <strong>LKV</strong> M-V<br />
Einer langjährigen Tradition folgend,<br />
wurden auch in diesem Jahr<br />
(20. Juni) die Schüler der Fachschule<br />
Oldenburg beim <strong>LKV</strong> M-V in Güstrow<br />
recht herzlich begrüßt. Nach einem<br />
umfassenden Überblick zur Arbeit<br />
des <strong>LKV</strong> M-V und der MQD staunten<br />
� Die Fachschüler aus Oldenburg zu Besuch beim <strong>LKV</strong> M-V<br />
die Schüler insbesondere über einige<br />
Ergebnisse der milchleistungsgeprüften<br />
Kühe im <strong>LKV</strong> M-V. Nach der<br />
„Theorie“ wurde das Zentrallabor<br />
besichtigt. Dr. Sabiene Jakubowski<br />
(Laborleiterin) erklärte den Schülern<br />
u. a. den Ablauf und die Abar-<br />
beitung von Milchuntersuchungen<br />
im Rahmen der Milchleistungsprüfung<br />
bzw. der Milchgüteprüfung. Im<br />
Anschluss an den <strong>LKV</strong>-Besuch sind<br />
die Schüler zum nächsten Betriebsausflug<br />
aufgebrochen.<br />
S. Heinz<br />
� Dr. Sabiene Jakubowski erklärt die MLP-Probenannahme<br />
Auf Stippvisite beim <strong>LKV</strong> M-V …<br />
� Dr. Sabiene Jakubowski demonstriert die automtische<br />
Zuführtechnik am Foss-Gerät<br />
Vom 18. bis 22. Juni war die stellvertretende<br />
Laborleiterin des Milchlabors<br />
Weser-Ems eG, Dr. Sandra Bolhuis<br />
(Landeskontrollverband Weser-<br />
Ems e.V.), zu Gast beim <strong>LKV</strong> M-V. Bei<br />
ihrem Besuch erhielt Frau Dr. Bolhuis<br />
einen Einblick in verschiedene Arbeitsbereiche<br />
des <strong>LKV</strong> und der MQD.<br />
Besondere Schwerpunkte bildeten<br />
die Durchführung der Milchleistungsprüfung<br />
in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
und die Organisation der Milchuntersuchung<br />
im Zentrallabor. Neben<br />
Probenlogistik, -aufnahme, -untersuchung<br />
und -auswertung von Milchproben<br />
im Rahmen der Milchleistungs-<br />
und Milchgüteprüfung war insbesondere<br />
die im Zentrallabor etablierte automatische<br />
Probenabarbeitung mit<br />
der Bartec-Zuführtechnik von Interesse.<br />
Zwischen Dr. Sabiene Jakubowski<br />
und Dr. Sandra Bolhuis fand<br />
während des Besuches ein reger Gedankenaustausch,<br />
u. a. auch zu Fragen<br />
des Qualitätsmanagements statt.<br />
Frau Dr. Bolhuis wird demnächst die<br />
Leitung des Milchlabors Weser-Ems<br />
eG übernehmen. Wir wünschen ihr<br />
einen guten Start für ihre Tätigkeit<br />
und freuen uns auf eine fruchtbringende<br />
Zusammenarbeit.<br />
S. Heinz/S. Jakubowski<br />
Wichtiger Hinweis aus dem Zentral labor des <strong>LKV</strong><br />
Für die Konservierung der Roh milch proben im Rahmen<br />
der Milch leistungsprüfung verwendet das Zentral labor<br />
des <strong>LKV</strong> M-V das Konservierungsmittel Bronopol/Kathon.<br />
Dabei kommen 15 mg Bronopol pro Probenflasche<br />
zum Einsatz. Zur besseren Konservierungs-<br />
wirkung wird in den Sommermonaten eine erhöhte<br />
Konzentration von 20 mg Bronopol eingesetzt. Für die<br />
Anfärbung des Konservierungsmittels wird der rote<br />
Farbstoff Eosin B hinzugefügt.<br />
S. Jakubowski<br />
26 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
Studenten der Universität Rostock auf<br />
Exkursion beim <strong>LKV</strong> M-V<br />
Bereits seit mehreren Jahren besuchen<br />
Studenten der Agrar- und<br />
Umweltwissenschaftlichen Fakultät<br />
der Universität Rostock den<br />
Landes kontrollverband M-V in Güstrow.<br />
In diesem Jahr wurde die Exkursion<br />
im Rahmen der Lehrveranstaltung<br />
„Leistungsprüfungen und<br />
Zuchtwertschätzungen“ des Masterstudienganges„Nutztierwissenschaften“<br />
von Dr. Antke-Elsabe<br />
� Universität Rostock zu Gast beim <strong>LKV</strong> M-V<br />
Neues Serviceangebot<br />
Ergebnisse der Mastitisunter suchung direkt in das<br />
Managementprogramm übernehmen<br />
Für alle Betriebe, die mit dem Programm<br />
„Herde“ von dsp-agrosoft<br />
arbeiten, bietet das Mastitislabor<br />
der MQD in Zusammenarbeit mit<br />
der EDV-Abteilung der MQD ab sofort<br />
einen neuen Service zur bakteriologischen<br />
Untersuchung an. Mit<br />
der neuen Herdeversion 5.6 können<br />
Sie Ihren Untersuchungsauftrag<br />
direkt im Herdeprogramm erstellen<br />
und als ADIS-Datei per Mail<br />
an uns senden. Hierfür verwenden<br />
Sie bitte folgende E-Mail-Adresse:<br />
Bugislaus initiiert. Die Studenten<br />
erhielten von Dr. Silke Heinz einen<br />
Einblick in die Geschichte vom Landeskontrollverband<br />
M-V und der<br />
MQD mbH, in deren verschiedene<br />
Leistungs- und Beratungs angebote<br />
und in die Struktur der Rinderzucht<br />
in Deutschland. Hier lag der<br />
Schwerpunkt bei der Organisation<br />
der Milchleistungsprüfung und Qualitätskontrolle<br />
von Milchkühen. Ein<br />
bu-auftrag@mqd.de.<br />
Nach erfolgter Untersuchung erhalten<br />
Sie von uns das Ergebnis ebenfalls<br />
als ADIS-Datei zusammen mit<br />
dem Befund als PDF-Datei per Mail<br />
zurück und können so die Befunde<br />
den Einzeltieren mit wenigen Klicks<br />
zuordnen. Damit entfällt das lästige<br />
Listenschreiben bei den Probenahmen<br />
und die Handeingabe der Ergebnisse.<br />
Gerade für größere Aufträge<br />
ist dies eine enorme Arbeitserleichterung<br />
und Zeitersparnis.<br />
kleiner Exkurs zur Milchleistungsprüfung<br />
bei Schafen und Ziegen<br />
rundete den theoretischen Teil ab.<br />
Danach stand ein Rundgang durch<br />
das Zentrallabor des <strong>LKV</strong> M-V sowie<br />
ein Blick in die Produktion von Ersatzohrmarken<br />
für Rinder auf dem<br />
Exkursionsprogramm.<br />
S. Heinz<br />
� Untersuchung der Milchproben im<br />
Zentrallabor<br />
Fall Sie diesen Austausch der Daten<br />
zwischen Mastitislabor und Ihrem<br />
PC nutzen möchten und aktuell<br />
die Befunde als Fax und noch<br />
nicht per E-Mail vom Labor erhalten,<br />
müssen Sie dies einmalig dem<br />
Mastitislabor unter Angabe Ihrer Betriebsnummer/Kundennummer<br />
und<br />
E-Mail-Adresse mitteilen.<br />
Für die Beantwortung von Fragen<br />
stehen Ihnen Ihre Programmbetreuer<br />
von dsp-agrosoft zur Verfügung.<br />
B. Bockholdt/S. Olm<br />
Aktuell � <strong>LKV</strong><br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 27
Gemeinsam mit der Milch in die Zukunft …<br />
Die Milchwirtschaft ist ein sehr<br />
umsatz- und entwicklungsstarker<br />
Bereich in der deutschen<br />
Lebensmittel industrie. „Milchberufe“<br />
gelten daher auch als sehr<br />
krisen- und zukunftssicher. Die<br />
Arbeit mit interessanten Technologien,<br />
die besondere Verantwortung<br />
für das Lebensmittel „Milch“<br />
sowie die abwechslungsreichen<br />
und verschiedenen Arbeitsfelder<br />
sind für diesen Berufssektor charakteristisch.<br />
Der Bedarf an Lehr-<br />
��Was erfordert der Ausbildungsberuf?<br />
��Interesse an Lebensmitteln<br />
und deren Herstellung<br />
��naturwissenschaftliches Interesse<br />
(chemische/ physikalische<br />
und<br />
mikrobiologische Prozesse)<br />
��Verantwortungs- und Qualitätsbewusstsein<br />
� Spaß und Interesse an modernen<br />
Untersuchungstechniken<br />
und Analyseverfahren<br />
� selbstständige, sorgfältige<br />
und genaue Arbeitsweise<br />
� Teamfähigkeit<br />
��Was sind die Ausbildungsschwerpunkte?<br />
��Aneignung von umfassenden<br />
Grundkenntnissen in den Bereichen<br />
Be- und Verarbeitung<br />
von Milch und Milchprodukten<br />
��Erwerb von Grundkenntnissen<br />
zu chemischen und mikrobiologischenUntersuchungsmethoden<br />
��Durchführung von chemischen<br />
und physikalischen<br />
Analysen der Milch, von<br />
Milchprodukten und Lebensmitteln<br />
��sensorische Prüfungen und<br />
Produktionskontrollen zur<br />
Sicherung der Qualitätssicherung<br />
��produktionsbegleitende Qualitätskontrollen<br />
��Auswertung und Interpretation<br />
der Untersuchungsergebnisse<br />
lingen und Fachkräften in der gesamten<br />
Ernährungsbranche ist weiterhin<br />
hoch. Die Anforderungsprofile<br />
an Milchwirtschaftliche Laboranten<br />
(w/m) sprechen sowohl<br />
praktisch orientierte Berufsanfänger<br />
als auch naturwissenschaftlich<br />
Interessierte und Begeisterte an.<br />
Mit der breitgefächerten Berufsausbildung<br />
werden viele neue Türen<br />
für spätere Tätigkeiten in den<br />
Bereichen der Lebensmittelwirtschaft,<br />
für Weiterbildungsqualifi-<br />
Landeskontrollverband für<br />
Leistungs- und Qualitätsprüfung<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> e.V<br />
zierungen bis hin zu Fachstudiengängen,<br />
unter anderem in der Lebensmittel-<br />
und Milchwissenschaft,<br />
geöffnet. Für eine Ausbildung zum<br />
Milchwirtschaftlichen Laboranten<br />
(w/m) ist mindestens ein erfolgreicher<br />
Realschulabschluss erforderlich.<br />
Eine höhere schulische<br />
Quali fikation erleichtert sowohl<br />
die Ausbildung als auch die Möglichkeit<br />
von Weiterqualifizierungsmaßnahmen<br />
bis hin zum Studium.<br />
S. Heinz<br />
MQD Qualitätsprüfungs- und<br />
Dienstleistungsgesellschaft<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> mbH<br />
Wir bilden in Güstrow aus!<br />
Milchwirtschaftliche<br />
Laboranten (m/w)<br />
Ansprechpartner:<br />
Frau Svenson oder Frau Kunze<br />
unter 03843-7510 sowie<br />
Weitere Informationen unter www.mqd.de<br />
28 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 29
Teil 3<br />
MLP-Zwischenbericht und dazugehörige Listen<br />
Managementhilfe für eine nachhaltige und ressourceneffiziente<br />
Milchproduktion mit gesunden und langlebigen Kühen<br />
Monatsweise bekommen Mitglieder<br />
des <strong>LKV</strong> M-V im Zuge der<br />
durchgeführten Milchleistungsprüfung<br />
(MLP) einen Auswertungsbericht<br />
vom Rechenzentrum vit Verden.<br />
Diese Informationen bilden<br />
eine wichtige Grundlage für den<br />
Verantwortlichen der Tierproduktion<br />
bzw. den Betriebsleiter, um<br />
gezielte Entscheidungen auf Einzeltier-<br />
und Herdenebene zu treffen<br />
und damit die Wirtschaftlichkeit<br />
der Milcherzeugung langfristig<br />
zu sichern.<br />
� Abbildung 1: Harnstoffbewertungsklasse (HBK)<br />
� Stimmt die Milchviehfütterung, klappt es auch mit der Milch<br />
In dieser Ausgabe wird die MLP-Liste<br />
M1012.01 „Harnstoffübersicht“<br />
vorgestellt, sodass der Milchproduzent<br />
seine Ergebnisse aus der<br />
Milchleistungsprüfung entsprechend<br />
einschätzen und daraus<br />
notwendige Managemententscheidungen<br />
ableiten kann. Gerne stehen<br />
hierbei unsere Leistungsinspektoren<br />
mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Die Liste M1012.01 ist eine wertvolle<br />
Hilfe zur Beurteilung der Fütterungssituation<br />
der Milchviehherde<br />
auf der Basis der Milchin-<br />
Kühe<br />
HBK Verdacht auf Anzahl %<br />
1 Eiweiß- und Energiemangel 21 16,2<br />
2 Energiemangel 16 12,3<br />
3 Eiweißüberschuss und Energiemangel 0 0,0<br />
4 Eiweißmangel, leichter Energieüberschuss 14 33,8<br />
5 Eiweiß und Energie ausgeglichen 44 33,8<br />
6 Eiweißüberschuss, leichter Energiemangel 1 0,8<br />
7 Eiweißmangel und Energieüberschuss 4 3,1<br />
8 Energieüberschuss 30 23,1<br />
9 Eiweiß- und Energieüberschuss 0 0,0<br />
Harnstoffuntersuchte Kühe: 130<br />
haltsstoffe unter Einbeziehung der<br />
Milchharnstoffgehalte. Die Auswertungen<br />
erfolgen nach „Harnstoffbewertungsklassen“,<br />
„nach Harnstoffgehalt“<br />
und „nach Eiweißgehalt“.<br />
Des Weiteren werden entsprechende<br />
Mittelwerte für Kühe<br />
nach Melktagen ausgewiesen.<br />
Harnstoffbewertungsklassen<br />
Insgesamt gibt es neun verschiedene<br />
Harnstoffbewertungsklassen,<br />
denen die Kühe entsprechend der<br />
Ergebnisse aus der Milchuntersuchung<br />
im Rahmen der MLP zugewiesen<br />
werden (Abbildung 1). Die<br />
Übersicht zeigt, bei wie vielen Kühen<br />
(Anzahl und %) ein Verdacht<br />
auf Eiweiß- und/oder Energiemangel<br />
bzw. Eiweiß- und/oder Energieüberschuss<br />
bzw. eine Kombina tion<br />
aus Eiweißmangel/-überschuss<br />
und Energieüberschuss/-mangel<br />
vorliegt. Im abgebildeten Beispiel<br />
wurde bei 21 Kühen (16,2 %) ein<br />
Eiweiß- und Energiemangel und<br />
bei 16 Kühen (12,3 %) ein Energiemangel<br />
festgestellt. Weiterhin wird<br />
deutlich, dass 14 Kühe (10,8 %) einen<br />
Eiweißmangel mit leichtem Energieüberschuss<br />
zum Zeitpunkt der<br />
MLP hatten, während bei 44 Kühen<br />
(33,8 %) ein ausgeglichener Eiweiß-<br />
und Energiehaushalt der Kühe<br />
nachgewiesen werden konnte. Allerdings<br />
wurde auch bei 30 Kühen<br />
(23,1 %) ein Energieüberschuss ermittelt.<br />
Die Übersicht zeigt, dass<br />
der Milcherzeuger noch Reserven<br />
in der Fütterung seiner Milchviehherde<br />
hat und diese im Sinne der<br />
Gesundheit seiner Kühe genauer<br />
unter die Lupe nehmen sollte.<br />
Harnstoffgehalte unter die Lupe<br />
nehmen<br />
Eine weitere Auswertung der MLP-<br />
Ergebnisse ist die Gruppierung der<br />
Kühe entsprechend ihres Harnstoffgehaltes<br />
(in ppm). Ein zu niedriger<br />
Harnstoffgehalt liegt bei < 150 ppm<br />
und ein zu hoher bei > 300 ppm<br />
30 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
(Rohprotein der Ration überprüfen)<br />
vor. Der Normalbereich des Harnstoffgehaltes<br />
bei einer gesunden<br />
Milchkuh befindet sich zwischen<br />
150 und 300 ppm. In diesem Bereich<br />
ist die Energie- und Eiweißversorgung<br />
einer Kuh ausgeglichen.<br />
Bei einer Stallfütterung sind<br />
Werte von 200 bis 300 ppm und<br />
bei Weidegang oder großen Anteilen<br />
Grassilage von 250 bis 300<br />
ppm anzustreben. In Abbildung 2<br />
wurde die Milch von insgesamt<br />
130 Kühen untersucht. Bei 39 Kühen<br />
wurde ein zu niedriger Harnstoffgehalt<br />
(< 150 ppm) mit einem<br />
durchschnittlichen Laktationsstand<br />
von 141 Tagen sowie einem Fett-<br />
Eiweiß-Quotient (F-E-Q) von 1,12<br />
ermittelt. Auch der Fett-Eiweiß-<br />
Quotient der Kühe zeigt, dass die<br />
Futterration entsprechend ihrer<br />
Ansprüche zu überprüfen ist. Der<br />
Zielwert liegt bei 1,2 bis 1,4. Bei<br />
einem F-E-Q < 1,0 steigt die Azidosegefahr,<br />
bei einem F-E-Q > 1,5<br />
die Ketose- und Energiemangelgefahr.<br />
Bei einer Kuh wurde ein zu hoher<br />
Harnstoffgehalt von 320 ppm<br />
nachgewiesen. Da der F-E-Q über<br />
1,76 liegt, ist bei dieser Kuh von einer<br />
Ketoseerkrankung auszugehen.<br />
Eiweißgehalte zeigen Energieversorgung<br />
der Kuh<br />
Im Rahmen der MLP-Auswertung<br />
erhält der Milchproduzent auch<br />
eine Gruppierung seiner Kühe nach<br />
dem Eiweißgehalt. Der Eiweißgehalt<br />
ist in erster Linie ein Parameter<br />
für die Energie-, aber auch für<br />
die Eiweißversorgung der Kuh und<br />
sollte bei Kühen der Rasse Deutsche<br />
Holstein zu Laktationsbeginn<br />
nicht unter 3,2 % und zum Laktationsende<br />
nicht über 3,6 % liegen.<br />
In diesem Beispiel wiesen 36 Kühe<br />
� Abbildung 2: Auswertung nach Harnstoffgehalt<br />
Harnstoffgehalt<br />
in ppm<br />
Kühe<br />
Anzahl %<br />
Aktuell � <strong>LKV</strong><br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 31<br />
Lakt<br />
Tage<br />
Milch<br />
kg<br />
Fett<br />
%<br />
Eiweiß<br />
%<br />
F:E Hst<br />
ppm<br />
niedrig 300 1 1 289 18,5 6,12 3,47 1,76 320<br />
� Abbildung 3: Auswertung nach Eiweißgehalt<br />
Eiweißgehalt<br />
in %<br />
Kühe<br />
Anzahl %<br />
Lakt<br />
Tage<br />
Milch<br />
kg<br />
Fett<br />
%<br />
Eiweiß<br />
%<br />
F:E Hst<br />
ppm<br />
niedrig 3,8 34 26 316 15,3 4,83 4,13 1,17 194<br />
einen zu niedrigen Eiweißgehalt<br />
von durchschnittlich 2,97 % auf,<br />
mit einem relativ geringen Fettgehalt<br />
von 3,44 %, was wiederum<br />
auf Strukturprobleme in der Ration<br />
und eine mögliche Gefahr Pansenazidose<br />
schließen lässt. Diese<br />
Tendenz wird auch vom F-E-Q, der<br />
bei 1,16 liegt, bestätigt.<br />
Der Milcherzeuger erhält außerdem<br />
eine Angabe zum Versorgungszustand<br />
seiner Kühe in Abhängigkeit<br />
von den Melktagen (Abbildung 4).<br />
In den ersten 100 Melktagen wiesen<br />
die Kühe im Beispiel einen geringen<br />
Harnstoffgehalt bei gleichzeitigem<br />
Eiweißgehalt im Soll-Bereich<br />
auf. Diese Konstellation weist<br />
auf eine unausgewogene Milchviehfütterung<br />
mit einem Energieüberschuss<br />
hin. Bei den Kühen, die sich<br />
im 101 bis 200. Melktag befinden,<br />
war kein Hinweis auf eine unausgeglichene<br />
Futterration festzustellen.<br />
Die Ergebnisse der Kühe mit<br />
mehr als 200 Melktagen zeigen jedoch,<br />
dass die Fütterung der Kühe<br />
höchstwahrscheinlich unausgewogen<br />
ist und sich nicht am Bedarf<br />
der Kühe orientiert. Der hohe Eiweißgehalt<br />
dieser Gruppe deutet<br />
auf einen Energieüberschuss hin.<br />
Zusammenfassung<br />
Die MLP-Liste „Harnstoffbericht“<br />
ist ein gutes Hilfsmittel für den<br />
Landwirt, um die Fütterung seiner<br />
Milchkühe zu überprüfen. Besonderes<br />
Augenmerk gilt dem angezeigten<br />
Energie- und Proteinmangel<br />
in der Ration. Wie sich bspw.<br />
eine Rationsausstellung auf die<br />
Milchinhaltstoffe und auf die Gesundheit<br />
der Kühe auswirkt, kann<br />
mit der Milchleistungsprüfung im<br />
Folgemonat bzw. der Untersuchung<br />
der Herdenmilch kontrolliert<br />
werden.<br />
S. Heinz<br />
� Abbildung 4: Mittelwert der Kühe nach Melktagen<br />
Kühe E-% Hst F:E<br />
Melktage Anzahl % M-kg F-% Ist Soll Ist Soll Ist Soll<br />
bis 100 37 29 28,9 3,87 3,17 >3,10 136 150 – 300 1,22 1,1 – 1,5<br />
101 – 200 31 24 25,7 3,58 3,26 >3,20 185 150 – 300 1,10 1,1 – 1,5<br />
über 200 62 48 17,5 4,47 3,83 >3,30 190 150 – 300 1,17 1,1 – 1,5
Deutscher Landesverband für<br />
Leistungs- und Qualitätsprüfung e. V.<br />
Seit 2008 gibt es den Deutschen<br />
Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen<br />
e. V. (DLQ), der sich<br />
aus den deutschen Landeskontrollverbänden,<br />
den Milchprüfringen sowie<br />
der Vereinigten Informationssysteme<br />
Tierhaltung w. V. (vit) zusammensetzt<br />
und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft<br />
Deutscher Rinderzüchter<br />
(ADR) ist. Beim DLQ steht die Koordination<br />
und Bearbeitung gemeinsamer<br />
Aufgaben und die Interessenvertretung<br />
auf dem Gebiet der Leistungs-<br />
und Qualitätsprüfungen in der<br />
Tierproduktion unter Berücksichtigung<br />
von Tierwohl, Tiergesundheit<br />
und Tierschutz im Mittelpunkt. Dadurch<br />
können wichtige, praxisorientiere<br />
Ergebnisse und Erkenntnisse der<br />
gesamten Landwirtschaft sowie den<br />
Verbrauchern transparent und zeitnah<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
��Start des Projektes<br />
milchQplus, ein Projekt der DLQ in<br />
Kooperation mit der Hochschule<br />
Hannover (Abteilung Bioverfahrenstechnik<br />
- Mikrobiologie), ist ein<br />
deutschlandweites Programm zur<br />
Verbesserung der Eutergesundheit<br />
in Milchviehherden. Das Projekt<br />
mit einer Laufzeit von 3 Jahren<br />
wird vom Bundesministerium für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
(BMELV) aufgrund<br />
eines Beschlusses mit dem Titel<br />
„Nationaler Plan für eine nachhaltige<br />
Milchproduktion“ gefördert. Die<br />
� Geht es dem Euter gut, fließt die Milch und der Landwirt<br />
freut sich<br />
wesentlichen Projektziele sind die<br />
Reduzierung von Eutergesundheitsstörungen,<br />
der verantwortungsbewusste<br />
Antibiotikaeinsatz sowie die<br />
Senkung von Milchverlusten und zusätzlichen<br />
Behandlungskosten. Dadurch<br />
kann die Nutzungsdauer der<br />
Milchkühe verlängert, die Wirtschaftlichkeit<br />
der Milchproduktion erhöht<br />
sowie die Nutzung vorhandener<br />
Ressourcen effizient und nachhaltig<br />
verbessert werden. Gleichzeitig<br />
werden die Risiken für Verbraucher<br />
durch bspw. einen reduzierten Antibiotikaeinsatze<br />
gemindert.<br />
��Zwei Projektebenen<br />
Bei milchQplus werden zwei sich<br />
ergänzende Ebenen bearbeitet.<br />
Die erste Ebene schafft Voraussetzungen,<br />
um auf der Grundlage von<br />
wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
und der Daten aus den MLP-Proben<br />
handfeste Handlungsempfehlungen<br />
zur Mastitisprophylaxe für Milchproduzenten<br />
und Tierärzte bereitzustellen.<br />
Diese neuen Informationen sollen<br />
das Betriebsmanagement unterstützen<br />
und die Kommunikation zwischen<br />
Landwirten und Tierärzten verbessern.<br />
Die zweite Ebene beinhaltet<br />
Entwicklung einer standardisierten<br />
Methode zur Zelldifferenzierung<br />
für somatische Zellen in der Milch.<br />
Ziel ist eine innovative Hochdurchsatzmethode<br />
für Routinegeräte zur<br />
Zellzahlbestimmung, die eine Differenzierung<br />
der Zellen in Proben aus<br />
der Milchleistungsprüfung ermöglicht.<br />
Mit den gewonnenen Ergebnisse<br />
sollen zusätzliche Informationen<br />
zu Therapiemöglichkeiten und<br />
Behandlungschancen euterkranker<br />
Kühe, insbesondere auch unter dem<br />
Gesichtspunkt eines reduzierten Antibiotikaeinsatzes<br />
sowie gezielte, unterstützende<br />
und effektive Managemententscheidungen<br />
für den Milchviehhalter<br />
geschaffen werden.<br />
S. Heinz<br />
Gefördert durch:<br />
aufgrund eines Beschlusses<br />
des Deutschen Bundestages<br />
Hessischer Verband für Leistungs-<br />
und Qualitätsprüfungen<br />
in der Tierzucht e. V.<br />
Landeskontrollverband<br />
Brandenburg e. V.<br />
Landeskontrollverband für<br />
Leistungs- und Qualitätsprüfung<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
e. V.<br />
Landeskontrollverband<br />
für Milchwirtschaft Niedersachsen-Bremen<br />
e. V.<br />
Landeskontrollverband<br />
Nordrhein-Westfalen e. V.<br />
Landeskontrollverband Rheinland-Pfalz<br />
e. V.<br />
Landeskontrollverband für<br />
Qualitäts- und Leistungsprüfungen<br />
in der Tierzucht Saar<br />
e. V.<br />
Landeskontrollverband für<br />
Leistungs- und Qualitätsprüfung<br />
Sachsen-Anhalt e. V.<br />
Landeskontrollverband<br />
Schleswig-Holstein e. V.<br />
Landeskontrollverband<br />
Weser-Ems e. V.<br />
Landeskuratorium der<br />
Erzeugerringe für tierische<br />
Veredelung in Bayern e. V.<br />
Landesverband Baden-<br />
Württemberg für Leistungsprüfungen<br />
in der Tierzucht e. V.<br />
Milchprüfring Baden-Württemberg<br />
e. V.<br />
Milchprüfring Bayern e. V.<br />
Sächsischer Landeskontrollverband<br />
e. V.<br />
Thüringer Verband für Leistungs-<br />
und Qualitätsprüfungen<br />
in der Tierzucht e. V.<br />
Vereinigte Informations ysteme<br />
Tierhaltung w. V.<br />
32 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
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Tel. 03 87 97 / 7 41 11<br />
Technik und<br />
Anlagenbau Center GmbH<br />
16928 Pritzwalk<br />
Tel. 0 33 95 / 76 17-0<br />
GEA Farm Technologies<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 33
� Dr. Stefan<br />
Rensing<br />
vit, Verden<br />
Kalbe-Zuchtwerte: Färsenbullen nach RZKd<br />
und RZKm selektieren<br />
Mit der April-Schätzung wurde eine verbesserte Zuchtwertschätzung für Kalbemerkmale eingeführt. Insbesondere<br />
die neuen, zusammenfassenden Kalbeindizes RZKd und RZKm erleichtern die Selektion von Bullen, die<br />
für Rinderbesamungen geeignet sind.<br />
Die wichtigste Neuerung ist, dass<br />
sich die veröffentlichten Zuchtwerte<br />
jetzt auf die erste (=Färsen-) Kalbung<br />
beziehen und nicht mehr auf<br />
den Durchschnitt aller Kalbungen.<br />
Der Anteil schwerer Kalbungen und<br />
Totgeburten ist bei der ersten (Färsen-)<br />
Kalbung deutlich höher als bei<br />
den weiteren (Kuh-) Kalbungen. Die<br />
erste und die weiteren Kalbungen<br />
sind auch genetisch etwas unterschiedliche<br />
Merkmale. Aus dem<br />
klassischen Testeinsatz auf Erstkalbskühe<br />
haben die meisten Besamungsbullen<br />
nur wenige direkte<br />
Daten für Kälber geboren als ers tes<br />
Kalb, d. h. aus Färsen (Die im RMV-<br />
Gebiet getesteten Bullen haben dort<br />
durch den Einsatz in den Tes t herden<br />
Vorteile.) Dennoch bekommen alle<br />
Bullen aus dem Mehrmerkmalsmodell<br />
auch direkte Zuchtwerte<br />
für die erste Kalbung, denn die Informationen<br />
der als zweites oder<br />
drittes Kalb geborenen Nachkommen<br />
werden als korrelierte Information<br />
berücksichtigt. Die Sicherheiten<br />
der geschätzten Zuchtwerte<br />
aus dem Testeinsatz (ca. 300 geb.<br />
Kälber, später 100 gek. Töchter)<br />
sind mit ca. 60 – 70 % insbesonde-<br />
� Abbildung 1: Vergleich der Streuung der direkten Zuchtwerte<br />
für Kalbeverlauf aus dem aktuellen (Aug. <strong>2012</strong>)<br />
bzw. altem Schätzmodell (Dez. 2011)<br />
re für die maternalen Zuchtwerte<br />
höher als bisher. Auch dadurch ist<br />
die Streuung der Kalbezuchtwerte<br />
jetzt deutlich höher als bisher. Die<br />
Abb. 1 zeigt am Beispiel des direkten<br />
Kalbeverlaufs für schwarzbunte<br />
töchtergeprüfte Top-Bullen<br />
die deutlich größere Streuung der<br />
Zuchtwerte nach dem neuen Modell<br />
zu den Zuchtwerten aus dem<br />
alten Modell (bis Dezember 2011).<br />
Kalbeindizes RZKd und RZKm<br />
Für die praktische Selektion ist die<br />
wichtigste Neuerung die Einführung<br />
der zusammenfassenden RelativzuchtwerteKalbeeigenschaften.<br />
Bisher musste man zur Beurteilung<br />
der Gesamt-Kalbeeigenschaften<br />
immer zwei Informationsquellen,<br />
die Zuchtwerte für Kalbeverlauf<br />
und für Totgeburtenrate,<br />
gleichzeitig betrachten. Dabei war<br />
der Zuchtwert Totgeburtenrate sogar<br />
der etwas wichtigere, denn für<br />
dieses Merkmal streuen die Beobachtungen<br />
mehr als für Kalbeverlauf.<br />
Für die Totgeburtenrate liegen<br />
praktisch 100 % korrekte Daten<br />
vor, während beim direkt durch<br />
den Landwirt anzugebenden Kal-<br />
� Abbildung 2: Zusammenfassende<br />
Kalbeindizes RZKd und RZKm<br />
beverlauf leider immer noch viele<br />
Betriebe keine Angaben machen.<br />
Im Kalbeindex direkt, dem RZKd ist<br />
damit die beste Maßzahl dafür, ob<br />
ein Bulle vermehrt zu Kalbeproblemen<br />
bei seinen Kälbern führt, oder<br />
als Färsenbulle geeignet ist.<br />
Der Kalbeindex maternal (RZKm)<br />
ist analog die zusammenfassende<br />
Maßzahl für das Kalbeverhalten der<br />
Töchter eines Bullen. Die Tabelle 1<br />
zeigt, welche Unterschiede im Anteil<br />
schwerer Geburten und totgeborener<br />
Kälber beim Einsatz hoher<br />
bzw. niedriger Bullen für RZKd und<br />
RZKm auf Färsen im Durchschnitt<br />
zu erwarten sind.<br />
Die 25 % Färsen belegt mit den<br />
leichtkalbigsten Bullen (nach RZKd)<br />
hatten im Durchschnitt nur 4,4%<br />
Schwergeburten/Kaiserschnitt und<br />
7,4 % totgeborene Kälber, während<br />
� Tabelle 1: Unterschiede im Anteil schwer- und totgeborener Kälber bei Rinderkalbungen<br />
bei Belegungen mit hohen/niedrigen RZKd-Bullen bzw. bei Töchtern von<br />
hohen/niedrigen RZKm-Bullen (alle 1. Kalbungen 2008 – 2011)<br />
nur Rinderkalbungen (1. Kalbung)<br />
0 RZKd<br />
Kalbvater<br />
% schwer % tot<br />
Kälber der 25 % besten Väter nach RZKd 112,6 4,4 7,4<br />
Kälber von 25 % schlechtesten Väter nach RZKd 89,8 6,9 10,7<br />
Differenz 22,8 2,5 3,3<br />
nur Rinderkalbungen (1. Kalbung)<br />
0 RZKd<br />
Rindvater<br />
% schwer % tot<br />
Kalbungen der Rinder mit hohen Vater-RZKm 115,9 4,0 5,8<br />
Kalbungen der Rinder mit niedrigem Vater-RZKm 90,9 7,0 13,1<br />
Differenz 25,0 3,0 7,3<br />
34 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
ei den 25 % Färsenkalbungen, bei<br />
mit denen der Belegbulle den niedrigsten<br />
RZKd hatte, die Schwergeburtenrate<br />
bei 6,9 % (+ 2,5 %) und<br />
die Totgeburtenrate bei 10,7 %<br />
(+3,3 % ) lag. Schichtet man alle<br />
Rinderkalbungen nach der genetischen<br />
Veranlagung der Mutter<br />
(RZKm des Vaters der kalbenden<br />
Färse), so wird deutlich, dass hier<br />
die Unterschiede zwischen dem<br />
besten und schlechtesten Viertel<br />
noch größer sind. Die Belegbullen<br />
haben in beiden Gruppen den gleichen<br />
RZKd, d. h. die Unterschiede<br />
beruhen nur auf den Abkalbeeigenschaften<br />
der Mutter!<br />
Nach welchen Grenzen auswählen?<br />
Was ist ein guter „Rinderbulle“? Da<br />
der Einfluss der Mutter auf problemlose<br />
Geburten sogar größer als der<br />
des Vaters des Kalbes ist, muss<br />
möglichst auf beides gleichzeitig<br />
geachtet werden. So wird mittelfristig<br />
der Anteil schwer- und totgeborener<br />
Kälber in der Herde effektiv<br />
auch durch die Auswahl von<br />
Bullen mit guten Töchterkalbeeigenschaften<br />
(RZKm) verringert.<br />
Bei welcher Zuchtwertgrenze ein<br />
echter Färsenbulle anfängt, ist nicht<br />
absolut festzulegen, sondern auch<br />
vom persönlichen Standpunkt bzw.<br />
der persönlichen Risikoabschätzung<br />
abhängig. Für den einen sind<br />
alle Bullen über 100 für Färsenbesamungen<br />
geeignet, für den anderen<br />
nur die besten 5 % oder 10 %.<br />
Die Tabelle 2 zeigt am Beispiel der<br />
aktuellen töchtergeprüften Bullen,<br />
wo die besten/schlechtesten<br />
25 %/10 %/5 % der Vererber für<br />
Zuchtwert Leichtkalbigkeit (RZKd)<br />
bzw. Töchter-Abkalbeeigenschaften<br />
(RZKm) anfangen. Allgemein kann<br />
man schlussfolgern, dass Bullen<br />
oberhalb von etwa 110 für RZKd<br />
bei den töchtergeprüften wie genomischen<br />
Vererbern zum besseren<br />
Viertel gehören und für Rinderbesamungen<br />
geeignet sind. Schaut<br />
man bei der Auswahl der Rinderbullen<br />
zusätzlich auf den RZKm um<br />
auch langfristig über die maternalen<br />
Kalbeeigenschaften die Geburten<br />
in der Herde immer problemloser<br />
zu gestalten, so verbleiben immer<br />
noch ca. 1/8 der Bullen (jeder 12.),<br />
die bei RZKd >=110 gleichzeitig<br />
auch positiv für die Töchterkalbeeigenschaften<br />
sind.<br />
In der Regel sollte man also für die<br />
Auswahl der Bullen für Rinderan-<br />
Gesunde Kälber? r?<br />
Sprayfo<br />
macht den<br />
Unterschied!<br />
www.sprayfo.de<br />
SLOTEN GmbH<br />
St. Hülfer Dorfst. 22 - 49356 Diepholz<br />
Tel. 05441-98850<br />
Zucht spezial � RMV<br />
� Tabelle 2: Grenzen für beste/schlechteste Vererber für<br />
direkte Kalbeeigenschaften (RZKd) und Töchter-Abkalbeeigenschaften<br />
(RZKm)<br />
Top-300 SBT RZKd RZKm<br />
5 % =116<br />
paarungen solche mit hohen RZKd<br />
und gleichzeitig mindestens durchschnittlichen<br />
RZKm suchen. Bei Kühen<br />
sollte man möglichst keine Bullen<br />
einsetzten, die im RZKm deutlich<br />
unterdurchschnittlich sind,<br />
während hier der RZKd kein wichtiges<br />
Selektionskriterium zu sein<br />
braucht.<br />
Von den aktuellen töchtergeprüften<br />
RMV-Vererbern erfüllen die Kriterien<br />
für einen guten Rinderbullen<br />
natürlich an erster Stelle Zar (RZKd<br />
124, RZKm 110), aber auch Bullen<br />
wie Raik und NOG Mato (beide RZd<br />
112, RZKm 101) oder der rotbunte<br />
Taurus (RZKd 113, RZKm 103).<br />
Dr. Stefan Rensing<br />
vit, Verden<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 35
NOG-Partner intensivieren die<br />
Zusammenarbeit im Zuchtprogramm<br />
Mit Wirkung vom 1. Juli <strong>2012</strong> haben<br />
die Gesellschafter der NOG NORD-<br />
OST Genetic GmbH & Co. KG<br />
• MASTERRIND GmbH<br />
• Rinderproduktion<br />
Berlin-Brandenburg GmbH<br />
• Rinderzucht <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
GmbH<br />
• Rinderzucht Schleswig-Holstein<br />
e. G.<br />
beschlossen, ihre Zuchtprogramme<br />
zukünftig über die NOG zusammen<br />
zu führen.<br />
Kernpunkte der Vereinbarung sind<br />
die gezielte gemeinsame Selektion<br />
geeigneter Genetik, die verstärkte<br />
Anwendung moderner biotechnischer<br />
Methoden sowie die effektive<br />
Nutzung der Spitzenbullen<br />
durch einen verstärkten Spermaaustausch<br />
und eine Anpassung der<br />
Bullenbestände der Gesellschafter.<br />
• Die gesamte Selektionsarbeit<br />
in den Zuchtgebieten der NOG-<br />
Partner wird nach einheitlichen<br />
Selektionskriterien von den jeweiligen<br />
Zuchtorganisationen<br />
durchgeführt. Die Vertragsbe-<br />
dingungen der heimischen Züchter<br />
für die Unterstützung bei<br />
der Durchführung von Biotechnischen<br />
Maßnahmen sowie dem<br />
Ankauf von Bullenkälbern werden<br />
weiter vereinheitlicht.<br />
• Die Selektionsarbeit in auswärtigen<br />
Zuchtgebieten wird in der<br />
NOG koordiniert und von den<br />
jeweils zuständigen Sire Analysten<br />
für alle NOG-Partner durchgeführt.<br />
• Die Koordination der Zuchtprogramme<br />
in der NOG gibt uns die<br />
Möglichkeit national und international<br />
die besten Jungrinder und<br />
Kühe für die Anpaarung auszuwählen.<br />
TOP-Jungrinder mit hohen<br />
genomischen Zuchtwerten<br />
können in der Biotechnikstation<br />
intensiv züchterisch genutzt<br />
werden.<br />
• Alle für den Ankauf ausgewählten<br />
Jungbullen werden entsprechend<br />
dem Bedarf auf die NOG-<br />
Partner aufgeteilt und gehen in<br />
das Eigentum der jeweiligen Organisation.<br />
Auch die bisherigen<br />
NOG-Bullen werden den NOG-<br />
Partnern zugeteilt, so dass die<br />
NOG zukünftig keine Bullen mehr<br />
halten wird.<br />
• Durch die Auswahl der Bullenkälber<br />
von einer gemeinsamen<br />
Ergebnisliste kann der Ankauf<br />
hinsichtlich Qualität der Zuchtwerte<br />
und Pedigreevielfalt optimiert<br />
werden.<br />
• Das schon über Jahre bewährte<br />
Spermaaustauschprogramm sichert<br />
den Züchtern im NOG-Gebiet<br />
einen Zugriff auf alle Bullen<br />
der NOG-Partner. Eine wichtige<br />
Voraussetzung für die breite Nutzung<br />
der besten Genetik.<br />
Mit den genannten Maßnahmen<br />
werden die NOG-Partner die Effizienz<br />
ihrer Zuchtarbeit verbessern,<br />
die züchtungsbedingten Kosten<br />
senken und ihren Mitgliedsbetrieben<br />
ein qualitativ verbessertes<br />
Angebot an genomischen und töchtergeprüften<br />
Vererbern zur Verfügung<br />
stellen können.<br />
NOG GmbH & Co. KG<br />
� SANTIAGO ein Snowman mit super Leistungszuchtwerten � Neu im Angebot ATHOS (Atwood x Planet) mit RZG 142<br />
36 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
Geburtstag im Woldegker Stall<br />
Leif wird 13 Jahre alt ... und noch keine Rente in Sicht<br />
Unser Senior LEIF ist am 3. Juli<br />
13 Jahre alt geworden. Leif erfreut<br />
sich bester Gesundheit und genießt<br />
die Zeit mit seinen Stallkollegen in<br />
vollen Zügen. Er macht seinem guten<br />
Nutzungsdauerzuchtwert alle<br />
Ehre und begeistert die Stallmannschaft<br />
nach wie vor mit seinem<br />
außergewöhnlich ausgeglichenen<br />
Charakter. Zu seinen Vorlieben zählen<br />
neben dem Fressen vor allem<br />
die Fellpflege an der großen Bürste<br />
und sein Auslauf auf den „Spielplatz“.<br />
Da Leif trotz seines hohen<br />
Alters ein stark benutzter Vererber<br />
ist, produziert er nach wie vor einmal<br />
in der Woche Sperma.<br />
Mach weiter so und herzlichen<br />
Glückwunsch. C. Wesenauer<br />
� LEIF mit Gratulanten auf dem Woldegker Bullenberg<br />
Europäische Holsteinschau<br />
Schweiz, 1./2. März 2013<br />
Besamung � RMV<br />
Seien Sie dabei und melden Sie Ihre passende Kuh oder Färse an!<br />
Infos unter: rmv-karow@rinderzucht-mv.de<br />
0170 8566307 (Holger Reimer)<br />
Rind aktuell 2 �� <strong>2012</strong> 37
August-Zuchtwertschätzung Ausgewählte Vererber (töchtergeprüft)<br />
Name HB-Nr. Her- Vater Mutter- RZG Milch Fett Fett Eiw. Eiw. RZM Si% MTyp Körp. Fund Euter RZE RZS RZR RZN Tö.<br />
kunft vater kg % kg % kg füg-<br />
Snowman 10.634400 DEU O-Man Marshall 151 +2.800 -0,27 +83 -0,16 +76 146 99 110 125 123 118 130 123 86 116 889 *<br />
Magorian 10.832144 DEU Mascol ET O-Man 150 +1.869 +0,<strong>02</strong> +79 +0,17 +82 149 91 98 109 118 85 101 114 103 120 93<br />
Guarini 10.811141 DEU Goldwin O-Man 148 +1.140 -0,05 +42 +0,19 +58 131 96 108 119 108 129 128 129 112 126 151<br />
Logan 10.506214 USA O-Man Marshall 148 +2.011 -0,09 +72 -0,05 +63 137 82 94 119 118 106 116 126 107 123 134<br />
Massey 10.889073 USA Mascol ET Bret II 147 +1.372 -0,01 +56 +0,08 +54 131 83 95 110 114 126 124 126 112 123 732 **<br />
Omega 10.8<strong>02</strong>670 DEU O-Man Manat 145 +1.0<strong>02</strong> +0,32 +73 +0,24 +58 136 96 83 99 108 96 99 114 110 129 132<br />
Gerard 10.506264 USA O-Man Marshall 144 +1.947 -0,29 +48 +0,00 +66 136 82 96 124 111 131 130 101 103 118 150<br />
Sudan 10.506532 USA Jammer Sailor 143 +1.386 +0,17 +75 +0,04 +51 131 81 106 115 124 116 126 116 103 121 73<br />
Surefire 10.851507 USA Ramos O-Man 143 +1.518 -0,38 +25 -0,01 +51 124 73 91 117 122 118 124 123 116 130<br />
Manifold 10.503992 USA O-Man Marshall 142 +1.810 -0,07 +67 -0,03 +59 134 82 94 120 104 113 115 114 111 118 257<br />
Bandini 10.811215 DEU Billion 3 Morty 142 +1.853 -0,30 +43 -0,04 +58 130 91 89 104 123 103 112 113 109 122 1<strong>02</strong><br />
Brizen 10.506914 USA Mr.Burns Goldwin 142 +2.236 -0,42 +47 -0,05 +71 138 70 113 119 118 121 129 97 1<strong>02</strong> 99<br />
Mascol ET 10.840515 DEU Mtoto Rudolph 142 +924 +0,16 +54 +0,18 +49 128 99 1<strong>02</strong> 98 117 1<strong>02</strong> 109 122 108 128 30.448<br />
End-Story 10.5064<strong>02</strong> ITA O-Man Jocko Besn 141 +1.647 -0,11 +56 +0,00 +56 131 81 100 121 121 125 131 101 111 114 64<br />
NOG Mato 10.490734 DEU Mascol ET Laudan 140 +990 -0,07 +34 +0,16 +49 125 90 110 103 127 106 118 117 111 124 87<br />
NOG Bero 10.490777 DEU Bolton Best 140 +1.973 -0,13 +66 +0,<strong>02</strong> +69 140 89 109 112 124 117 126 94 86 111 78<br />
Björk 10.832250 DEU Bolton O-Man 139 +2.112 -0,14 +71 -0,08 +62 136 85 105 126 106 113 119 109 104 111 45<br />
Omatido 10.673730 DEU O-Man Aaron 139 +1.<strong>02</strong>7 -0,11 +31 +0,23 +58 130 94 87 106 122 114 118 121 98 116 114<br />
Abram 10.506822 USA Bolton O-Man 139 +1.651 -0,07 +61 -0,06 +50 128 70 109 113 112 123 125 120 105 86 **<br />
Showtime 10.804016 DEU Shottle Brett 138 +1.930 -0,13 +65 -0,12 +52 129 94 103 125 113 120 126 110 104 116 1<strong>02</strong> *<br />
Eight 10.503981 CAN O-Man Mtoto 138 +1.200 -0,<strong>02</strong> +47 +0,13 +54 130 84 88 111 110 104 108 115 112 117 665<br />
Sesterz 10.567451 DEU Shottle Adam II 138 +1.824 -0,26 +46 -0,10 +51 127 95 106 122 1<strong>02</strong> 113 116 117 108 125 129<br />
Goldday 10.635357 DEU Goldwin O-Man 138 +986 -0,20 +21 +0,07 +41 118 90 121 125 122 126 136 110 114 126 81<br />
Stylist 10.632644 DEU Steven Gibbon 138 +955 +0,03 +42 +0,27 +59 132 99 109 89 115 105 108 105 87 125 23.930<br />
Mr.Burns 10.503914 CAN Markim Storm 137 +1.423 -0,28 +29 +0,13 +62 131 99 116 128 124 106 125 100 103 114 11.452<br />
Garner 10.506297 USA O-Man Patron 137 +1.237 +0,11 +62 +0,01 +43 125 82 86 120 109 112 115 123 114 118 138<br />
Yance 10.506917 USA Shottle Manfred ET 137 +1.911 -0,12 +66 -0,14 +51 129 72 97 119 111 126 126 101 107 89 **<br />
Gunnar 10.804049 DEU Goldwin Ford 137 +1.165 -0,10 +37 +0,07 +46 123 95 120 115 113 130 131 108 113 116 119<br />
Hill 10.506354 USA Shottle Marshall 137 +1.975 -0,27 +51 -0,22 +42 122 82 112 107 108 134 128 120 109 120 579<br />
Brawler 10.506442 CAN Baxter 2 Shottle 137 +1.171 +0,00 +48 +0,03 +43 123 78 115 112 123 124 130 110 104 122 222<br />
Leko 10.811087 DEU Laudan Jocko Besn 137 +1.585 -0,22 +42 -0,<strong>02</strong> +52 126 95 106 110 130 110 124 118 91 121 111<br />
JT 10.506356 USA Shottle Granger 137 +1.867 -0,21 +55 -0,13 +51 127 73 115 98 100 118 113 115 110 118 87<br />
Bigstone 10.506440 USA Bolton O-Man 136 +1.445 +0,<strong>02</strong> +61 +0,08 +57 133 83 108 124 107 119 123 103 99 110 107<br />
Biarritz 10.330891 DEU Buckeye Morty 135 +2.419 -0,33 +61 -0,19 +61 133 95 108 122 114 118 125 108 98 104 151<br />
Mincio 10.506918 ITA Bolton Boss Iron 135 +1.338 -0,01 +54 -0,10 +36 119 71 115 110 125 149 146 103 100 126 **<br />
Super 10.506180 USA Boliver O-Man 135 +1.540 -0,44 +16 -0,10 +42 117 82 1<strong>02</strong> 108 103 128 121 117 109 130 650<br />
Short Cut 10.675260 DEU Shottle Lambada 134 +1.658 -0,08 +59 -0,12 +44 124 92 95 114 112 120 121 111 1<strong>02</strong> 117 1<strong>02</strong><br />
Emidio 10.832228 DEU Encino Manager ET 134 +992 +0,<strong>02</strong> +43 +0,10 +44 123 92 114 112 115 124 127 114 108 110 107<br />
Lonar 10.811067 DEU Laudan Design 133 +905 -0,12 +25 +0,03 +34 115 95 130 106 121 122 129 122 100 129 109<br />
Sepp 10.804037 DEU Shottle Rudolph 132 +1.256 -0,13 +38 -0,03 +39 119 94 107 99 105 117 113 112 109 125 104<br />
Artes 10.506551 ITA Goldwin Marshall 132 +1.355 -0,15 +40 -0,05 +41 120 81 122 111 121 130 134 111 104 112 101<br />
Mendez 10.811139 DEU Mascol ET Jesther 132 +1.684 -0,32 +35 -0,07 +49 124 94 96 104 120 105 113 115 105 113 112<br />
Malvo 10.506907 USA Zenith Wizard 132 +1.376 -0,25 +32 -0,12 +35 116 72 118 104 112 130 127 109 112 122<br />
Raik 10.8<strong>02</strong>696 DEU Ramos Celsius 130 +1.326 +0,<strong>02</strong> +56 -0,07 +38 121 94 94 88 100 118 106 111 100 125 96<br />
Lusion 10.506052 DEU Encino Titanic 130 +1.570 -0,32 +31 -0,12 +41 118 90 96 103 125 124 126 106 106 108 80<br />
Santis 10.804054 DEU Shottle Zecher 130 +1.352 -0,03 +52 -0,05 +40 121 94 107 106 95 120 112 116 109 114 98<br />
Beagle 10.505986 DEU Elegant Stormatic 128 +1.353 -0,20 +35 -0,15 +30 113 95 97 126 123 132 137 103 114 109 134 **<br />
Brigade 10.505762 DEU Best Durham 128 +501 +0,63 +81 +0,18 +34 123 95 109 119 124 112 125 105 93 109 126<br />
Olaf 10.804005 DEU O-Man Aaron 128 +1.229 -0,01 +49 +0,08 +50 127 95 86 107 104 109 107 111 97 106 109<br />
Armstrong 10.889042 USA Toystory O-Man 128 +1.120 +0,04 +50 -0,08 +30 115 81 105 123 115 118 125 119 97 120 81<br />
Laudan 10.810695 DEU Lukas Raider 128 +1.084 -0,29 +15 -0,07 +29 110 99 106 77 112 115 108 118 109 128 67.861<br />
Windbrook 10.506449 CAN F B I Blitz 128 +1.100 +0,03 +48 -0,01 +37 119 84 115 127 129 124 138 1<strong>02</strong> 98 107 150<br />
Janosch 10.810815 DEU Jocko Besn Mandel 127 +1.553 -0,29 +33 -0,07 +45 121 99 111 93 124 116 120 91 105 108 13.218<br />
Lemmna 10.566666 DEU Laudan Jocko Besn 127 +1.045 -0,29 +14 -0,06 +29 110 95 109 103 130 108 120 122 105 122 119<br />
NOG Boreas 10.490780 DEU Bolton Best 127 +1.353 +0,07 +63 -0,09 +37 121 87 103 98 110 120 116 109 93 113 51<br />
Schaffner 10.468294 DEU Shottle Rubens RF 126 +929 -0,26 +13 -0,08 +24 106 94 119 112 121 126 132 120 99 128 110<br />
Atwood 10.889057 USA Goldwin Durham 126 +398 +0,14 +29 +0,03 +17 105 78 130 123 129 136 146 110 109 116 241<br />
Mickey 10.506104 USA Merchant 2 Marshall 125 +1.620 -0,39 +25 -0,06 +48 122 97 112 104 111 116 117 108 100 1<strong>02</strong> 5.960<br />
Mergim 10.464701 DEU Merv 2 Storm 125 +727 +0,35 +64 +0,03 +28 117 99 111 106 115 114 118 119 109 103 978<br />
Goleo 10.804071 DEU Goldwin Allen 125 +888 +0,03 +39 +0,03 +33 116 93 124 116 110 122 126 113 109 105 101<br />
Santo 10.804092 DEU Shottle Marshall 125 +1.532 -0,18 +44 -0,12 +39 119 92 114 113 111 119 122 107 91 114 94<br />
Wildthing 10.506575 CAN Marion Blitz 125 +1.317 -0,30 +23 -0,04 +40 117 85 110 123 116 125 131 103 100 108 224<br />
Shotput 10.506472 USA Shottle Jesther 124 +1.4<strong>02</strong> -0,11 +46 -0,11 +36 118 82 112 107 107 120 119 118 98 109 139<br />
Merlot 10.804135 DEU Marbach Titanic 124 +1.121 -0,41 +4 -0,09 +28 108 89 107 90 122 118 119 108 117 113 61<br />
Leif 10.801705 DEU Lukas Zack 124 +415 +0,28 +43 +0,04 +18 108 99 80 115 101 113 110 128 118 121 19.310<br />
Sound 10.804<strong>02</strong>3 DEU Shottle Champion 123 +1.526 -0,32 +29 -0,16 +35 115 94 109 105 116 113 118 111 93 118 1<strong>02</strong><br />
Taurus RED 10.8<strong>02</strong>687 DEU Talent2 Clifhanger 123 +800 -0,24 +13 +0,26 +50 120 95 111 114 118 110 120 103 98 104 130<br />
Gabriel 10.804064 DEU Goldwin Jocko Besn 122 +1.061 -0,11 +32 +0,00 +36 117 91 125 124 111 121 128 107 104 101 72<br />
Silvano 10.804<strong>02</strong>9 DEU Shottle Finley 122 +583 +0,20 +43 +0,08 +27 114 94 111 101 115 108 113 114 1<strong>02</strong> 111 1<strong>02</strong><br />
Zar 10.8<strong>02</strong>593 DEU Zappa Amaretto 122 +797 +0,18 +51 +0,04 +31 117 99 89 86 1<strong>02</strong> 114 103 124 104 105 7.105<br />
Tilo 10.8<strong>02</strong>653 DEU Titanic Webster 120 +577 +0,03 +27 +0,10 +29 112 96 97 113 123 124 128 103 104 100 309<br />
Verfügbarkeit lt. Angaben der Herkunftsstationen: * kein Sperma verfügbar ** sehr wenig Sperma verfügbar<br />
38 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
August-Zuchtwertschätzung <strong>2012</strong><br />
NOG Mato vorn dabei<br />
� NOG Mato – „Der etwas andere Mascol“, März <strong>2012</strong><br />
Seit inzwischen genau zwei Jahren sind genomische Zuchtwerte für Holsteins in Deutschland offiziell. Auch die<br />
Zuchtwerte der sicheren töchtergeprüften Vererber werden seitdem durch Informationen aus dem Genom unterstützt<br />
und somit noch sicherer gemacht. Sowohl die Züchter, als auch die Besamungsstationen haben Erfahrungen<br />
mit den neuen Bullen gemacht. In <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> werden aktuell etwa 38 % Sperma von genomischen<br />
Bullen eingesetzt. Damit liegen wir im deutschlandweiten Vergleich in etwa in der Mitte.<br />
In den Regionen, in denen das Angebot an töchtergeprüften Vererbern aktuell eher gering ist, liegen die Einsatzzahlen<br />
für genomische Bullen noch höher. Im Folgenden möchten wir über die wichtigsten Ergebnisse der soliden<br />
und sicheren töchtergeprüften und der brandaktuellen genomischen Bullen vom August informieren.<br />
Töchtergeprüft<br />
� TOP TEN mit Omega und<br />
NOG Mato<br />
Snowman hat inzwischen über 800<br />
Töchter, alle aus dem Supersamplereinsatz<br />
in drei Ländern (Deutschland,<br />
Niederlande und Tschechien).<br />
Von ihm ist kein Sperma verfügbar,<br />
aber auf der genomischen Liste gibt<br />
es erste hochinteressante Snowman-Söhne.<br />
An Rang zwei, mit Magorian (MAR),<br />
einer von 29 Mascol-Söhnen in der<br />
Top-Liste und ein reiner Leistungsvererber.<br />
RZE 101 (Euter 85) werden<br />
den Einsatz beschränken.<br />
Auf Platz drei Guarini (RBB), der<br />
seinen Spitzenplatz in der Top-Lis te<br />
nochmals festigen konnte und um<br />
drei Punkte auf jetzt RZG 148 gestiegen<br />
ist. Der Goldwin läßt nur wenige<br />
Wünsche offen. Auf Rang vier<br />
mit Mavid (WEU) wieder ein Mascol<br />
mit knappem Exterieur. Auf Platz<br />
fünf O-Man-Sohn Omega (RMV),<br />
dessen Zuchtwertentwicklung be-<br />
eindruckend ist. Er konnte im RZG<br />
noch einmal zulegen. Seine Vorzüge<br />
liegen eindeutig im Fitnessbereich.<br />
Auch er sollte individuell angepaart<br />
werden, da er in den Exterieurmerkmalen<br />
seinen Vater O-Man<br />
nicht leugnen kann. Danach Malix<br />
(WEU), ein weiterer typischer Mascol-Sohn,<br />
der nur regional eingesetzt<br />
werden wird. Interessanter<br />
schon Neueinsteiger Bandini (RBB),<br />
ein Billion-Sohn an Rang sieben (MV<br />
Morty), er zeigt sich als Allrounder<br />
auf gutem Niveau. Auf Platz acht,<br />
� TOP 10 - Bullen in Deutschland nach RZG (töchtergeprüft)<br />
Name HB-Nr. Besitzer Vater Muttervater Milch (kg) Eiweiß (%) RZM RZE RZS RZN RZR RZG<br />
Snowman 634400 GOEP O-Man Marshall +2.800 -0.16 146 130 123 116 86 151<br />
Magorian 832144 MAR Mascol ET O-Man +1.869 0.17 149 101 114 120 103 150<br />
Guarini 811141 RBB Goldwin O-Man +1.140 0.19 131 128 129 126 112 148<br />
Mavid 674596 WEU Mascol ET Eminenz +931 0.35 139 109 115 121 108 148<br />
Omega 8<strong>02</strong>670 RMV O-Man Manat +1.0<strong>02</strong> 0.24 136 99 114 129 110 145<br />
Malix 505916 WEU Mascol ET O-Man +1.129 0.20 134 107 129 122 109 145<br />
Bandini 811215 RBB Billion 3 Morty +1.853 -0.04 130 112 113 122 109 142<br />
Mascol ET 840515 LTR Mtoto Rudolph +924 0.18 128 109 122 128 108 142<br />
Omagic 674301 RUW O-Man Lambada +1.805 -0.<strong>02</strong> 135 97 111 119 110 141<br />
NOG Mato 490734 RMV Mascol ET Laudan +990 0.16 125 118 117 124 111 140<br />
Besamung � RMV<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 39
Zuchtwertschätzung<br />
national<br />
immer noch Altstar Mascol, von<br />
dem inzwischen wieder etwas Sperma<br />
verfügbar ist, obwohl er kürzlich<br />
abging. Der folgende O-Man-Sohn<br />
Omagic (RUW) kann auch seinen<br />
Vater nicht leugnen.<br />
Auf Rang 10 schiebt sich NOG Mato<br />
(RMV), der Newcomer vom Frühling,<br />
der seinen sehr guten Eindruck<br />
mehr als bestätigen konnte. Während<br />
sein Zuchtwert mit 66 Töchtern<br />
im April noch stärker genomisch<br />
geprägt war, ist er jetzt (87<br />
Töchter) schon sehr sicher. Für einen<br />
Mascol-Sohn beeindruckt er<br />
mit einem sehr soliden Exterieur<br />
(RZE 118, Fund. 127). Sein hoher<br />
Nutzungsdauerzuchtwert und die<br />
tadellosen Werte für Fruchtbarkeit<br />
und Eutergesundheit zeichnen diesen<br />
„etwas anderen Mascol“ aus.<br />
NOG Mato wurde mit dem DTG-Siegel<br />
ausgezeichnet.<br />
��� Die besten RMV-Bullen vom<br />
Woldegker Bullenberg<br />
Neben Omega und NOG Mato, aus<br />
den TOP 10 der Liste, gibt es weitere<br />
sehr hohe Vererber aus unserem eigenen<br />
Zuchtprogramm.<br />
Sesterz, der schon länger dabei<br />
ist, konnte sich nochmals sehr<br />
gut verbessern. Zuwächse in der<br />
Milchleistung und deutliche Verbesserungen<br />
in den Inhaltsstoffen,<br />
ließen ihn im RZM um zwei Punkte<br />
(jetzt 127) steigen. Auch in der<br />
Fruchtbarkeit, in der Zellzahl und<br />
in der Fitness legte er zu. All dies<br />
lässt seinen RZG um zwei Punkte auf<br />
jetzt 138 (!!) steigen. Sesterz-Töchter<br />
melken inzwischen in der zweiten<br />
Laktation. Die Zuchtwertentwicklung<br />
deutet auf schöne, flache<br />
Laktationskurven auf sehr hohem<br />
Niveau hin. Die etwas stärkeren Fundamente<br />
stecken Belastungen locker<br />
weg. Dies zeigt der hohe Nutzungsdauerzuchtwert<br />
von 125. Sesterz<br />
kann bedenkenlos auf Jungrinder<br />
eingesetzt werden, obwohl seine<br />
Töchter sich gerade durch Stärke<br />
und Kapazität auszeichnen. Die<br />
besten Ergebnisse wird der Bulle<br />
bei der Anpaarung auf feinzellige<br />
Kühe liefern. Der RZG von Sesterz<br />
reicht inzwischen sogar an seinen<br />
� Gunnar-Tochter Grandiose 2. LA, Siegerin Schau Rind aktuell und Pommernschau<br />
<strong>2012</strong><br />
Halbbruder Showtime heran, von<br />
dem aber leider nur noch Restportionen<br />
für Bullenmütteranpaarungen<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Gunnar ist aktuell der mit Abstand<br />
am stärksten genutzte Bulle<br />
Deutschlands. Der Goldwin-Sohn<br />
aus einer Ford-Tochter zeichnet sich<br />
durch Ausgeglichenheit auf höchstem<br />
Niveau in allen Merkmalen aus.<br />
Bei Gunnar kann man sich besonders<br />
auf die Uniformität in der Vererbung<br />
verlassen. Seine Töchter erkennt<br />
man in der Herde. Sie sehen<br />
nicht typisch Goldwin, sondern viel<br />
kraftvoller aus (MV Ford) und bewegen<br />
sich hervorragend auf fest<br />
eingeschienten Fundamenten mit<br />
sehr trockenen Gelenken. Die Euter<br />
sind überragend, und er verbessert<br />
auch Milchcharakter und Körpertiefe.<br />
Dass Gunnar in der Lage<br />
ist, Schaukühe zu züchten, zeigt<br />
Grandiose, eine Tochter aus dem<br />
Testeinsatz. Nachdem sie sensationell<br />
im März die hochkarätige<br />
Schau „Rind aktuell“ in Karow gewonnen<br />
hatte, konnte sie auch im<br />
August den Pokal für die Miss Pommern<br />
erkämpfen.<br />
Der Ramos-Sohn Raik hält sich<br />
sehr konstant. Er stammt aus einer<br />
hochleistenden Kuhfamilie von Augustin<br />
(MV Celsius) und bestätigt<br />
seine sehr hohen Zuchtwerte (RZG<br />
130) auch noch, nachdem viele seiner<br />
Töchter im zweiten Drittel der<br />
dritten Laktation melken. Der Nutzungsdauerzuchtwert<br />
von 125 ist<br />
schon recht sicher. Wer Raik auf<br />
Jungrinder einsetzt, kann problemlose<br />
Kalbungen erwarten. Goleo hält<br />
den zweiten Platz der RMV-Goldwin-Söhne<br />
(RZG 125). Er stammt<br />
aus einer US-Kuhfamilie (Tina Allen),<br />
weist ein fehlerfreies Linear auf<br />
und ist in allen Zuchtwerten auf hohem<br />
Niveau. Die Töchter von Goleo<br />
sind besonders fruchtbar und kalben<br />
leicht, obwohl der Bulle selbst<br />
auch für Jungrinderanpaarung benutzt<br />
werden darf. Diese beiden<br />
Tugenden zu vereinen, gelingt nur<br />
wenigen Bullen. Auch Gabriel, der<br />
dritte Goldwin im Bunde, kann sich<br />
sehen lassen. Seine Töchter melken<br />
in der zweiten Laktation. Das Linear<br />
ist sehr sicher und auf ganz hohem<br />
Niveau, die Milchleistung eher<br />
Mittel (+1.061 kg), die sekundären<br />
Merkmale alle sehr gut. Der Bulle<br />
stammt, wie sein Halbbruder Samuel<br />
(Vater Shottle), aus der bekannten<br />
Jocko-Tochter Radieuse (EX91) von<br />
Niermann.<br />
��Vererber von unseren Partnern<br />
der NOG und DTG<br />
NOG Bero (RBB) ist ein Bolton-Sohn<br />
aus der holländischen Delia-Familie<br />
des Betriebes Southland und kann<br />
gleich mit seinem ersten nachkommengeprüften<br />
Zuchtwert auf Platz<br />
11 der Top-Liste einsteigen. Sei-<br />
40 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
ne Töchter sind durch enorme Einsatzleistungen<br />
aufgefallen. Entsprechend<br />
liegt der Milchzuchtwert bei<br />
fast 2.000 kg. NOG Bero-Töchter<br />
besitzen gute Körpermerkmale und<br />
bewegen sich auf parallel gestellten<br />
Fundamente, die Euter sind enorm<br />
drüsig und gut melkbar. NOG Bero<br />
kombiniert mit Best und Adam 2 auf<br />
der Mutterseite seltene Genetik und<br />
bietet auch dadurch breite Einsatzmöglichkeiten.<br />
Goldday (ZBH) ist ein<br />
Goldwin, der wohl mit Gunnar mithalten<br />
kann. Er wurde schon mit seinem<br />
genomischen Zuchtwert sehr stark<br />
verkauft. In der Leistung eher mittel<br />
(RZM 118), kann er im Exterieur<br />
Maßstäbe setzen (RZE 136). Auch<br />
die Fitnesswerte sind auf hohem<br />
Niveau. Aus der populären Marilyn<br />
von Barkamper Holsteins stammt<br />
Björk (MAR), einer der vielen neuen<br />
Bolton-Söhne in der Top-Liste, der<br />
vor allem „Leistung satt“ anbieten<br />
kann (+2.112 kg Milch). Das Exterieur<br />
ist solide, so dass der Bulle viel<br />
Abnehmer finden wird. Omatido<br />
(RUW) ist ein O-Man- Sohn, der neben<br />
hoher Milch leistung und guter<br />
Eutergesundheit (RZS 121) auch mit<br />
einem guten Exterieur und sehr guten<br />
Fundamenten aufwarten kann.<br />
Das macht ihn zu einem der komplettesten<br />
O-Man-Söhne. Von Omatido<br />
steht auch gesextes Spema zur<br />
Verfügung. Der Buckeye-Sohn Biarriz<br />
(MV Morty) von der WEU macht<br />
insbesondere durch seine etwas andere<br />
Blutführung auf sich aufmerksam.<br />
Die Töchter überzeugen als<br />
leis tungsbetonte, überdurchschnittlich<br />
große Färsen mit viel Kraft und<br />
Substanz. Die Fundamente haben<br />
etwas mehr Knochensubstanz, die<br />
Euter gefallen mit starkem Zentralband<br />
und korrekter Strichplatzierung.<br />
Biarriz wird Leistung und<br />
Substanz verbessern. Short Cut<br />
ist ein solider Shottle aus dem Angebot<br />
der RUW, von dem der strengen<br />
DTG-Kommission eine sehr gute<br />
Nachzucht gezeigt werden konnte.<br />
Mit RZG von 134 und hohen Zuchtwerten<br />
in allen wichtigen Merkmalskomplexen,<br />
zählt er zu den wirklich<br />
kompletten Shottle-Söhnen. Auch<br />
er ist gesext verfügbar.<br />
� Der solide Short Cut (V. Shottle) ist auch gesext verfügbar – Im Bild Short<br />
Cut Tochter Octavia<br />
Bolto (RZM 123) stammt über<br />
O-Man aus Patron Allie und ist einer<br />
der wenigen Bolton-Söhne, die<br />
auch für Rinderbesamungen geeignet<br />
sind. Seine Ausgeglichenheit, die<br />
Kombination von hohem Leistungsvermögen<br />
und einem Exterieur ohne<br />
größere Fehler führten zu einer Verleihung<br />
des DTG-Siegels.<br />
Die alten bekannten Bullen wie<br />
Leko, Mendez (RBB), Brigade,<br />
Terbium (RSH) und der sehr gute<br />
Shottle-Sohn Schaffner (Masterrind)<br />
sind nach wie vor begehrt und<br />
beliebt und verdienen es weiter, eingesetzt<br />
zu werden. Lonar (RBB) ragt<br />
durch Qualität und Popularität aus<br />
dieser Riege noch heraus. Sein Wiedereinsatzzuchtwert<br />
wird Ende des<br />
Jahres erwartet.<br />
��Wiedereinsatzvererber von<br />
Spitzenformat<br />
Der kürzlich abgegangene Mascol<br />
ist mit RZG 142 und Platz acht der<br />
höchste seiner Klasse. Stylist hat<br />
inzwischen fast 24.000 Töchter und<br />
liegt immer noch unverändert auf<br />
RZM 132 bei sogar leicht gestiegenem<br />
Exterieur (RZG 138). Dies<br />
führte dazu, dass dieser „alte Knabe“<br />
noch einmal das DTG-Siegel bekam.<br />
Auch der Jocko-Sohn Janosch<br />
(RBB) hält sich bestens (RZG 127).<br />
RMV-Superstar Leif (geboren<br />
03.07.1999) ist mit RZG 124 bei<br />
19.310 Töchtern auf 4.786 Betrie-<br />
ben super dabei. Seine Zuchtwerte<br />
zeigen erstaunliche Konstanz und<br />
weisen ihn als sehr guten Inhaltsstoff-Vererber<br />
bei mittlerer Leistung,<br />
einem sehr soliden Exterieur,<br />
mit viel Körpertiefe und Stärke und<br />
extremer Langlebigkeit sowie guten<br />
Merkmalen für Töchterfruchtbarkeit<br />
aus. Wie bekannt, sollte Leif nicht<br />
an Jungrinder angepaart werden.<br />
Zappa-Sohn Zar verteidigt seinen<br />
Ruf als Leistungsbulle mit funktionalem<br />
Exterieur und soliden, komplett<br />
guten Zuchtwerten, die Funktionalität<br />
betreffend. Von ihm sind<br />
inzwischen weit über 7.000 Töchter<br />
in Milch.<br />
Der Lieblingsbulle vieler Züchter<br />
im RMV-Gebiet ist zu Recht Tilo.<br />
Tilo hat inzwischen einen Zuchtwert<br />
aus dem Wiedereinsatz. Der<br />
Titanic-Sohn bestätigt seine überragende<br />
Exterieur-Vererbung (RZE<br />
128), hält auch in der Leistung bei<br />
sehr guten Eiweiß-Prozenten (+0,10)<br />
immer noch gut mit und ist ein sehr<br />
sicherer Färsenbulle, dessen Töchter<br />
auch problemlos kalben. Von<br />
Tilo werden wir auf der MeLa einige<br />
sehr gute Töchter sehen.<br />
Strobel hat fast 3.000 Töchter in<br />
Milch. Auch er bestätigt seine guten<br />
Exterieur-Qualitäten und seine<br />
Vorzüge in der Funktionalität. Die<br />
Töchter kalben sehr leicht ab und<br />
sind fruchtbar. Strobel sollte nicht<br />
auf Jungrindern benutzt werden.<br />
Besamung � RMV<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 41
Genomische Jungbullen der<br />
Spitzenklasse<br />
Die Nachfrage nach genomischen<br />
Bullen steigt von Monat zu Monat.<br />
Dies ist kein Wunder, sind doch inzwischen<br />
wirklich hervorragende<br />
Bullen im Angebot.<br />
Die deutsche TOP-Liste wird vom<br />
Butch-Sohn Borussia (LTR) angeführt,<br />
der sogar noch um einen<br />
Punkt auf 162 angestiegen ist. Seine<br />
Stärken liegen im Leistungsbereich<br />
(RZM 151, RZE 110). Die nationale<br />
und internationale Nachfrage<br />
ist groß, er wird in allen führenden<br />
Zuchtprogrammen als Bullenvater<br />
eingesetzt werden. An Rang zwei<br />
behauptet sich Snowmaster (MAR,<br />
RZG 159, RZM 146, RZE 128). Dieser<br />
neue Snowman-Sohn ist auch<br />
auf der RMV-Bullenkarte zu finden,<br />
die Spermaverfügbarkeit wird erst<br />
Schritt für Schritt besser. Ein weiterer<br />
hochinteressanter genomischer<br />
Bulle ist Odyssey (MAR), der zweite<br />
Gerard-Sohn in den TOP 10. Odyssey<br />
hat immerhin noch RZG 156,<br />
bei RZM 146 und RZE 129. Auch<br />
bei ihm muss man bei der Spermabelieferung<br />
etwas Geduld haben. Bei<br />
diesen hohen Zahlen kann einem<br />
fast ein wenig schwindelig werden!<br />
Auch die RMV kann hier voll mitmischen.<br />
Der höchste RMV-Bulle hat<br />
RZG 152 – der Man-O-Man-Sohn<br />
Marmor rangiert an Rang 12. Gleich<br />
darauf folgt mit 151 der Bowser-Sohn<br />
Brisbane, der uns gemeinsam mit<br />
RSH gehört. Einer der „heißesten“<br />
Bullen aus dem RMV-Angebot aus<br />
dem Woldegker Stall ist NOG Ikaro,<br />
der höchste AltaIota-Sohn (Rang<br />
14). Seine gute Exterieur-Vererbung<br />
(RZE 131, Euter 133) dürfte er der<br />
Shottle-Mutter und davor Laudan<br />
verdanken. Bei RZM 134 mit positiven<br />
Inhaltsstoffen ist er in der<br />
Funktionalität durchweg sehr stark<br />
(RZS 124, RZM 125) mit sehr guter<br />
Melkbarkeit (RZD 120). Die Nachfrage<br />
nach diesem noch sehr jungen<br />
Bullen ist jetzt schon unglaublich<br />
hoch, auch hier ist mit Rücksicht<br />
auf das Alter des Bullen Geduld bei<br />
der Sperma bestellung gefragt. Der<br />
� Camera ist ein interessanter Snowman-Sohn mit RZE 140 (!) und RZG 147<br />
höchste Snowman aus dem RMV-Angebot<br />
ist Camera, der mit 140 den<br />
höchs ten Exterieurwert der Bullenkarte<br />
aufweist. Er ist inzwischen etwas<br />
besser verfügbar und kann auch<br />
als Frischsamen benutzt werden. Die<br />
Befruchtungsfähigkeit ist sehr gut!<br />
Die genomische Selektion verhilft<br />
uns glücklicherweise zu einer Reihe<br />
von akzeptablen hornlosen Bullen.<br />
Auch hier lohnt sich ein Blick<br />
auf unsere Bullenkarte, die aktuell<br />
8 hornlose Bullen enthält.<br />
RMV/GGI<br />
MARMOR Man-O-Man | VG89 Goldwin | EX90 Ozzi gRZG 152<br />
Top 2 Man-O-Man-Sohn in Deutschland, viel Eiweiß +75 kg<br />
BRISBANE Bowser | VG85 O-Man | VG86 Blitz gRZG 151<br />
höchster Bowser, Milchmenge, Nutzungsdauer<br />
NOG IKARO AltaIota | VG85 Shottle | VG86 Laudan gRZG 151<br />
NEU Nr. 1 AltaIota-Sohn, hochinteressant, Top-Leistung,<br />
Top-Exterieur<br />
CAMERA Snowman | EX90 Ramos | VG 89 Laudan gRZG 147<br />
hoher Snowman mit bestem Exterieur RZE 140, Milchmenge,<br />
Spitzenexterieur<br />
BEACONATOR Beacon | VG86 Planet | VG89 Bolton gRZG 145<br />
NEU stark in Nutzungsdauer<br />
SANTIAGO Snowman | VG86 Goldwin | VG89 Hershel gRZG 144<br />
Leistung, Eiweiß<br />
BORDUN Bolton | O-Man | Ramos gRZG 143<br />
aus Hohen Luckow, super Befruchter<br />
MASERATI Man-O-Man | EX90 Shottle | EX90 Champion gRZG 143<br />
ausgeglichen, auf hohem Niveau<br />
ATHOS Atwood | VG86 Planet | VG88 Shottle gRZG 142<br />
NEU hohe Leistung, schönes Linear<br />
PIEDRO Prince | VG88 Shottle | EX90 BW Marshall gRZG 142<br />
Outcross, Kombination Exterieur und Funktionalität,<br />
Top-Fitness/super Fundament<br />
42 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
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43
Internationale Zuchtwertschätzung<br />
Ergebnisse der töchtergeprüften Vererber<br />
Die August-Zuchtwertschätzung<br />
ist weltweit Grundlage für das Bullenangebot<br />
der neuen Besamungssaison.<br />
Die Ergebnisse werden mit<br />
besonderem Interesse auf der Suche<br />
nach interessanten Vererbern<br />
analysiert. Mit der aktuellen Zuchtwertschätzung<br />
gewinnen Bolton und<br />
Mas col als Bullenväter zunehmend<br />
an Bedeutung. In den Zuchtwertlisten<br />
vom August rangieren ihre Söhne<br />
in vielen Ländern an der Spitze.<br />
��USA<br />
In der TOP-Liste der US-amerikanischen<br />
Zuchtwertschätzung<br />
vom August konnten sich mehrere<br />
neue Bullen unter den TOP10<br />
platzieren. Neuer Spitzenreiter ist<br />
der Mascol-Sohn CO-OP Bosside<br />
Massey, der im TPI 100 Punkte gewonnen<br />
hat und damit Platz 1 belegt.<br />
Weitere neue Bullen mit TOP-<br />
Platzierungen sind die Bolton-Söhne<br />
Coyne- Farms Dorcy, der hinter<br />
Man-O-Man auf Rang 3 rangiert,<br />
der in Italien gezüchtete Zani Bolton<br />
Masca lese sowie Wabash-Way<br />
Explode. Massey kann damit seine<br />
Position als einer der weltweit besten<br />
Mascol-Söhne ausbauen. Explode<br />
war schon als Jungbulle aufgrund<br />
seines hohen genomischen<br />
Zuchtwertes sehr populär und<br />
konnte sich jetzt auf Anhieb in den<br />
TOP10 der amerikanischen Zuchtwertschätzung<br />
platzieren. Nicht in<br />
den TOP10 platziert, aber zukünftig<br />
sicher mit großem Einfluss in der<br />
Holsteinzucht ist Atwood, Goldwin<br />
aus Durham Atlee, einer der aktuell<br />
höchsten Typvererber weltweit,<br />
der auch schon mit seinen Söhnen<br />
für Aufsehen sorgt.<br />
��Kanada<br />
Auch in Kanada ist Bolton als Bullenvater<br />
erfolgreich. Gleich 4 seiner<br />
Söhne rangieren unter den besten<br />
zehn. DE-SU Gillespy und Gen-I-<br />
Beq Topside können ihre guten<br />
Zuchtwerte vom Frühjahr bestätigen.<br />
Neu sind Oconnors Jay und<br />
Morsan Boris, die beide aus der<br />
Kombination mit Durham stammen.<br />
Die Mutter von Boris ist die<br />
bekannte Durham Doris. Der beste<br />
Newcomer in Kanada ist der Gen-I-<br />
Beq Brawler, ein Baxter-Sohn aus<br />
der Goldwin-Familie. Er hat mit<br />
Shottle Barbi (MM) und Baler Twine<br />
berühmte Zuchtkühe im Pedigree.<br />
Dasselbe Pedigree hat übrigens der<br />
RMV-Man-O-Man-Sohn Masarati.<br />
��Europa<br />
In Italien behauptet der Bolton-<br />
Sohn Zani Mascalese seine Spitzenposition<br />
und konnte im Zuchtwert<br />
sogar noch leicht gewinnen.<br />
Dahinter platzieren sich insgesamt 6<br />
Goldwin-Söhne in den TOP 10. Der<br />
auch international stark eingesetzte<br />
Artes verbessert sich gegenüber<br />
April und rangiert auf Platz 4. Ein<br />
interessanter Newcomer in Italien<br />
ist Bertaiola Mincio, ein Bolton aus<br />
Boss Iron Irene, dessen sehr hoher<br />
Euterzuchtwert beeindruckt. Wie in<br />
den USA belegt auch in Frankreich<br />
der Mascol-Sohn Massey Platz 1.<br />
Er konnte sich verbessern und die<br />
Spitzenposition von Via Thelo übernehmen,<br />
der jetzt auf Rang 3 rangiert.<br />
Mit Bridgeport kann sich<br />
ein weiterer Mascol-Sohn in Frankreich<br />
in der Spitzengruppe platzieren.<br />
Neu ist ebenfalls der Ramos-Sohn<br />
Surefire.Die TOP-Lis te<br />
der holländischen Zuchtwertschätzung<br />
wird dominiert von Bullen mit<br />
Zuchtwerten aus dem Wiedereinsatz.<br />
Mit Ramos, Planet, O-Man,<br />
Goldwin und Mascol sind es gleich<br />
5 der TOP10-Bullen, die inzwischen<br />
viele tausend Töchter weltweit in<br />
den Milchviehställen vorweisen<br />
können. An der Spitze rangiert jetzt<br />
Snowman vor dem Goldwin Sohn<br />
Danillo, der seine ausgeglichene<br />
Vererbung auf hohem Niveau bestätigen<br />
kann. Der Mascol-Sohn<br />
Persuader verbessert sich und<br />
rangiert jetzt auf Rang 5. Ein Mascol-Sohn<br />
führt auch in Skandinavien<br />
die Zuchtwertschätzung an. Mason<br />
(MV Oman) ist die neue Nr. 1.<br />
H. Güldenpfennig<br />
TOP USA<br />
Name Vater x Original-ZW<br />
Muttervater TPI*<br />
1 Massey Mascol x Bret 2324<br />
2 Man-O-Man O-Man x Aaron 2314<br />
3 Dorcy Bolton x Bret 2266<br />
4 Freddie O-Man x Die-hard 2260<br />
5 O style O-Man x Teamster 2199<br />
6 Mascalese Bolton x O-Man 2198<br />
7 Hill Shottle x BW Marshall 2197<br />
8 Super Boliver x O-Man 2187<br />
9 Explode Bolton x Shottle 2184<br />
10 Planet Taboo x Amel 2178<br />
* TPI = Type Production Index<br />
TOP Kanada<br />
Name Vater x Original-ZW<br />
Muttervater LPI*<br />
1 Planet Taboo x Amel 3001<br />
2 Brawler Baxter x Shottle 2638<br />
3 Gillespy Bolton x Shottle 2538<br />
4 Topside Bolton x Storm 2396<br />
5 Fever Goldwin x Blitz 2337<br />
6 Jay Bolton x Durham 2305<br />
7 Dempsey Goldwin x Derry 2242<br />
8 Eight O-Man x Mtoto 2241<br />
9 Jorryn Jocko Besne x Celsius 2220<br />
10 Fever Goldwin x Blitz 2171<br />
* *LPI LPI = =Lifetime Lifetime Profit Index<br />
TOP Frankreich<br />
Name Vater x Original-ZW<br />
Muttervater ISU*<br />
1 Massey Mascol x Bret 197<br />
2 DT Benito Shottle x Jocko Besne 192<br />
3 Via Thelo O-Man x Lorak 187<br />
4 Loydie O-Man x Marsh Mara 180<br />
5 Roumare Jocko Besne x Gibbon 175<br />
6 Cabaret Roumare x Stormatic 173<br />
7 Bridgeport Mascol x Trent 173<br />
8 Angelo O-Man x Marsh Mara 173<br />
9 Afran Manager x Dutch Boy 172<br />
10 Surefire Ramos x O-Man 172<br />
* ISU = Index Synthèse Upra<br />
TOP Italien<br />
Name Vater x Original-ZW<br />
Muttervater PFT*<br />
1 Mascalese Bolton x O-Man 2891<br />
2 Wyman Goldwin x O-Man 2804<br />
3 End-Story O-Man x Jocko Besne 2614<br />
4 Artes Goldwin x BW Marshall 2611<br />
5 Sparkling Goldwin x Eland 2584<br />
6 Allemar Goldwin x Tugolo 2486<br />
7 Slepp Goldwin x Storm 2486<br />
8 Mincio Bolton x Iron 2474<br />
9 Asotman O-Man x Hershel 2439<br />
10 Goldfarm Goldwin x Storm 2415<br />
* *PFT= PFT = Produktion, Produktion Funktionalität, Funktionalität Typ<br />
TOP Holland<br />
Name Vater x Original-ZW<br />
Muttervater NVI*<br />
1 Snowman O-Man x BW Marshall 288<br />
2 Danillo Goldwin x O-Man 278<br />
3 Ramos Rudolph x Ambition 246<br />
4 Planet Taboo x Amel 243<br />
5 Persuader Mascol x Dustin 234<br />
6 O-Man Manfred x Bell Elton 231<br />
7 Dakota O-Man x Durham 228<br />
8 Goldwin James x Storm 226<br />
9 Mascol Mtoto x Rudolph 223<br />
10 Cricket O-Man x Durham 223<br />
* NVI= Summe aus Nutzungsdauer,<br />
Leistung, Exterieur und Gesundheit<br />
44 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
Nationale und internationale Vererber<br />
� Der Thüringer Bolto ist ein früher Bolton-Sohn, dessen Nachzucht im Juni gut gefiel<br />
(Boltotochter Bonnie)<br />
1. SHORT CUT 10.675260 RUW<br />
(Shottle x Lambada x Jocko Besne)<br />
ZW 08/12<br />
+1.658 -0,08 +59 -0,12 +44<br />
RZM 124 RZE 121 RZS 111<br />
RZN 117 RZR 1<strong>02</strong> RZD 1<strong>02</strong> RZG 134<br />
In neun Betrieben wurden neun besonders<br />
uniforme Töchter innerhalb<br />
des letzten Drittels der ersten Laktation<br />
vorgestellt. Short Cuts Töchter<br />
präsentierten sich bei knapp durchschnittlichem<br />
Milchcharakter als<br />
mittelrahmige und kompakte Kühe<br />
mit festen Übergängen. Dieser Eindruck<br />
wird durch viel Vorhandstärke<br />
unterstützt. Sowohl die Wölbung<br />
als auch die Winkelung der Rippen<br />
lassen hinsichtlich der Körpertiefe<br />
Entwicklungspotential erkennen.<br />
Ausnahmslos feste Oberlinien der<br />
Kühe gehen in optimal gelagerte und<br />
durchschnittlich breite Becken über.<br />
Passend zum Gesamteindruck der<br />
Kühe zeigen die korrekt gewinkelten<br />
Fundamente überdurchschnittlich<br />
viel Knochensubstanz. Sie stehen<br />
auf überwiegend geschlossenen<br />
Klauen mit mittlerer Trachtenhöhe.<br />
Die durchweg parallele Hinterbeinstellung<br />
trägt maßgeblich zu<br />
den hervorragenden Bewegungs-<br />
eigenschaften der Short Cut-Töchter<br />
bei. Bezüglich Hintereuterhöhe<br />
und -breite bescheinigen die Töchter<br />
ihrem Vater durchschnittliche<br />
Vererberqualitäten. Die Euter werden<br />
von guten Zentralbändern gehalten.<br />
Short Cut vererbt vorne ideal<br />
und hinten vereinzelt etwas enger<br />
platzierte Striche. Besonders<br />
die deutlich überdurchschnittliche<br />
Länge der Striche, aber auch deren<br />
nach außen tendierende Stellung<br />
(nicht senkrecht), lassen eine störungsfreie<br />
Melkarbeit zu, was von<br />
allen Besitzern auf Nachfrage bestätigt<br />
wurde. Glanzpunkt der insgesamt<br />
sehr guten Eutervererbung<br />
sind die von viel Textur geprägten,<br />
langen und flach in die Bauchdecke<br />
übergehenden Vordereuter.<br />
Die Besitzer der Short Cut-Töchter<br />
lobten den umgänglichen Charakter<br />
dieser Kühe.<br />
Fazit: Short Cut wird mittelrahmige,<br />
robuste und kompakte Laufstallkühe<br />
produzieren, welche im Verlauf<br />
der Laktation trotz hoher Leistungen<br />
kaum an Körperkondition verlieren.<br />
Er sollte unter Berücksichtigung<br />
der Inhaltsstoffe zur Steigerung<br />
der Milchleistung, Verbesserung<br />
der Merkmale Vordereuteraufhängung<br />
und Bewegungseigen-<br />
schaften vorzugsweise auf einer<br />
milchtypischen Anpaarungsgrundlage<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Die Teilnehmer empfehlen Short<br />
Cut für das DTG-Spermaaustauschprogramm.<br />
Besichtigt am 22.05.<strong>2012</strong> während<br />
einer Nachzuchttour im RUW-Gebiet<br />
von Holger Reimer (RMV) und weiteren<br />
Vertretern deutscher Verbände<br />
2. BOLTO 10.840896 LTR<br />
(Bolton x O-Man x Patron)<br />
ZW 08/12<br />
+1.403 +0,21 +80 -0,10 +37<br />
RZM 123 RZE 122 RZS 109<br />
RZN 113 RZR 95 RZD 107 RZG 131<br />
Es wurden 10 Töchter auf 10 Betrieben<br />
präsentiert, die durch ihre<br />
Uniformität die Vererbungsstärken<br />
des Bullen Bolto sehr gut unter Beweis<br />
stellen. Die mittelrahmigen<br />
Tiere gefielen durch sehr viel Milchtyp,<br />
ausreichend Stärke und harmonische<br />
Übergänge. Die Becken der<br />
gezeigten Töchter variierten in der<br />
Lage zwischen leicht abfallend und<br />
eben, wobei sie durchweg mit ihrer<br />
überdurchschnittlichen Breite<br />
und Länge überzeugten. Die normal<br />
gewinkelten Fundamente ermöglichen<br />
durch ihre korrekte Stellung<br />
sehr harmonische Bewegungsabläufe<br />
und zeichneten sich besonders<br />
durch ihre sehr gute Knochenqualität<br />
aus. Die korrekt aufgehängten Euter<br />
der hochleistenden Bolto-Töchter<br />
waren vorne gut angesetzt und<br />
überzeugten vor allem in der Rückansicht<br />
durch ihre Breite und das<br />
starke Zentralband. Weiter ist auch<br />
die sehr gute Eutertextur zu loben.<br />
Fazit: Bolto vererbt sehr einheitlich<br />
und eignet sich zur Verbesserung<br />
des Milchtyps, der Euterqualität<br />
und der Leistung.<br />
Besichtigt am 28.06.<strong>2012</strong> während<br />
einer Nachzuchttour im LTR-Gebiet<br />
von Rainer Goldmann (LTR) und weiteren<br />
Vertretern deutscher Verbände<br />
Besamung � RMV<br />
Nachzuchtberichte<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 45
MARKTBAROMETER<br />
INLAND<br />
Rindermarkt sehr zurückhaltend<br />
Starke Exportbeschränkungen<br />
durch das Schmallenberg-Virus<br />
(SBV) und fallende Milchpreise<br />
führten in den letzten Monaten zu<br />
einer erheblichen Beruhigung auf<br />
Kälber und Jungrinder gesucht<br />
Im Inland werden sehr stark weibliche<br />
Kälber und auch Jungrinder<br />
aller Altersklassen nachgefragt.<br />
Da diese Nachfragen vor allem aus<br />
dem Rindermarkt, insbesondere<br />
im Drittlandexport. Intensive Bemühungen<br />
der zuständigen Institutionen<br />
und der beteiligten Wirtschaft<br />
in den Verhandlungen mit<br />
Absetzervermarktung in vollem Gange –<br />
Knappes Angebot lässt die Preise in die Höhe klettern<br />
Die ersten jungen Absetzer aus der<br />
Mutterkuhhaltung wurden bereits<br />
im Juni und Juli gehandelt. Das saisonbedingt<br />
knappe Angebot und die<br />
stabil hohen Schlachtviehpreise ließen<br />
dabei die Absetzerpreise wieder<br />
einmal auf ein Rekordniveau<br />
klettern. Vor allem bei den männlichen<br />
Absetzern scheint es nach<br />
oben keine Grenzen zu geben. Bis<br />
zu 15 % höhere Preise gegenüber<br />
dem guten Niveau des Vorjahres<br />
Aufzuchtbetrieben kommen, sind<br />
eine vollständige Abstammung und<br />
entsprechende Mutterleistungen,<br />
neben den Gesundheitsanforde-<br />
wurden anfangs für beste Qualitäten<br />
gezahlt. In den letzten Jahren<br />
konnten die hohen Preise zu<br />
Saisonbeginn auch noch im Herbst<br />
realisiert werden.<br />
Für die Mutterkuhhalter und Fleischrindzüchter<br />
ist der Herbst die<br />
fünfte Jahreszeit, da die anstehende<br />
Vermarktung der jungen Tiere<br />
für zusätzlich Arbeit sorgt und die<br />
Wirtschaftlichkeit dieses Produktionszweiges<br />
in starkem Maße vom<br />
Verkaufserfolg eben dieser Tiere<br />
abhängt. Neben den täglichen Bewirtschaftungsaufgaben<br />
in der Mutterkuhhaltung<br />
kommen dann Tätigkeiten<br />
hinzu, die mit dem Verkauf<br />
der Absetzer verbunden sind.<br />
So werden die für den Verkauf bestimmten,<br />
in der Regel 6 bis 10 Monate<br />
alten, männlichen und weiblichen<br />
Tiere von den Herden getrennt,<br />
sortiert und den Händlern<br />
zum Kauf angeboten.<br />
Sind die Tiere erst einmal abgesetzt,<br />
dann sollte der Preis bereits<br />
ausgehandelt sein und der Viehtransporter<br />
schon zum Verladen bereit<br />
den entsprechenden Drittlandstaaten<br />
führten zu Vereinbarungen<br />
und Anpassungen in den Veterinärattesten,<br />
die den Export von<br />
Rindern wieder ermöglicht.<br />
rungen - BHV1 und BVD - Grundbedingung.<br />
Für wachsende Betriebe<br />
kommen vor allem abgekalbte Rinder<br />
oder Aufgabebestände in Frage.<br />
stehen. Besonders wichtig ist diese<br />
zeitliche Abstimmung, wenn die<br />
Tiere über das Lebendgewicht vermarktet<br />
werden sollen. Die Verladung<br />
der Tiere nur ein Tag nach<br />
dem Absetzen führt dann schon<br />
zu einem Gewichtsverlust von 5<br />
bis 8 %, entsprechend geringer fällt<br />
dann auch der Verkaufserlös aus.<br />
Für die RMV GmbH ist die Absetzervermarktung<br />
mittlerweile zu einem<br />
Hauptbestandteil in der Tiervermarktung<br />
geworden. Fast täglich<br />
werden Absetzer angekauft und<br />
ins Vermarktungszentrum nach Karow<br />
transportiert. Dort werden die<br />
Tiere gewogen, sortiert, nach Bedarf<br />
auch veterinärmedizinisch behandelt<br />
und anschließend für den<br />
Weitertransport verladen.<br />
Vom Preishoch der männlichen Absetzer<br />
profitierten in starkem Maße<br />
auch die weiblichen Absetzer, die<br />
derzeit stark nachgefragt und dementsprechend<br />
teuer sind. Auch in<br />
dieser Kategorie ist eine 15 %ige<br />
Preissteigerung zu verzeichnen.<br />
46 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
Höhertragende<br />
und Abgekalbte –<br />
Höhere Nachfrage im<br />
Herbst erwartet<br />
Für die Türkei, Kuwait und Kroatien<br />
wurden die ersten Drittlandankäufe<br />
tragender Färsen durchgeführt. Mit<br />
Ausgang Sommer und Beendigung<br />
des Ramadan sind für den Herbst<br />
größere Aufträge aus Nordafrika<br />
avisiert. Auch für die Türkei wird<br />
mit weiteren Ankäufen gerechnet.<br />
Innerhalb der EU war die Nachfrage<br />
nach höhertragenden und abgekalbten<br />
Rindern in letzter Zeit<br />
eher verhalten. Dank unserer guten<br />
Kontakte konnten die angebotenen<br />
Rinder nach Polen, England<br />
und Spanien vermarktet werden.<br />
Bei den Exportrindern wird durch<br />
die ausländischen Kunden neben<br />
der Abstammung auch sehr stark<br />
auf die Entwicklung, d. h. Gewicht<br />
und äußere Erscheinung der Rinder,<br />
geachtet. Eine gute Verkaufspräsentation<br />
trägt maßgeblich zum<br />
Erfolg des Ankaufs bei.<br />
Im Herbst erwarten wir bei den<br />
höhertragenden Färsen und abgekalbten<br />
Rindern eine zunehmende<br />
Nachfrage. Insgesamt ist in allen<br />
Segmenten mit stabilen Preisen<br />
zu rechnen.<br />
Verkaufsrinder<br />
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Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 47<br />
&
Fleischrinderexporte ins Ausland<br />
Angusrinder nach Dänemark<br />
Es ist allgemein bekannt, dass Dänemark<br />
eine umfangreiche vornehmlich<br />
auf Export ausgerichtete<br />
Fleischrindzucht besitzt. Auch<br />
Züchter aus <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
haben dort in den letzten<br />
Jahren Zuchttiere der Rassen<br />
Angus, Fleckvieh, Charolais, Blonde<br />
d`Aquitaine und Dexter bester<br />
Qualität gekauft. Da klingt es schon<br />
fast wie ein kleines Wunder, dass im<br />
Mai 32 bedeckungsfähige Jungrinder<br />
und 1 Zuchtbulle der Rasse Angus<br />
aus unserem Zuchtgebiet auf<br />
die Insel Fünen in Dänemark ausgeführt<br />
werden konnten. Zweifelsohne<br />
ein züchterisches Achtungszeichen,<br />
in diesem Fall von unseren<br />
Anguszüchtern.<br />
Bereits Ende April erfolgte der Ankauf<br />
durch dänische Tierzüchter, die<br />
bis vor kurzem noch einen größeren<br />
Jerseybestand gemanagt hatten<br />
und im Rahmen ihrer Betriebsumstellung<br />
einen Angusbestand aufbauen<br />
werden.<br />
Alle angefahrenen Anguszuchtbetriebe<br />
• Hartmut Keunecke,<br />
Lauen hagen<br />
• Putenmast Cölpin<br />
GmbH, Jabel<br />
• Gut Karow GbR,<br />
Plau am See<br />
• Milower Agrarmarketing<br />
GmbH, Steesow<br />
• Maik Kowohl, Körchow<br />
� Dänischer Betriebsleiter vor der Angusherde<br />
hatten die Verkaufstiere weitestgehend<br />
vorsortiert und separiert,<br />
so dass die dänischen Kunden anhand<br />
der vorliegenden Leistungsangaben<br />
und des Exterieurs ihren<br />
Angustyp auswählen konnten.<br />
Der guten einzelbetrieblichen Organisation<br />
und dem RMV-Ankaufsteam<br />
war es zu verdanken, dass<br />
die angekauften Tiere mit aktuellem<br />
Untersuchungsergebnis bereits<br />
nach einer knappen Woche<br />
in die vierwöchige Quarantäne<br />
nach Blankensee eingestallt werden<br />
konnten. Ende Mai grasten<br />
die Angusrinder, made in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>,<br />
auf den saftigen<br />
grünen Wiesen Dänemarks.<br />
Nichts ist schöner, wenn nicht das<br />
Produkt, sondern der Kunde wiederkommt.<br />
Bereits Anfang Juli waren<br />
die Dänen wieder da und kauften<br />
für ihren Betrieb weitere 35<br />
Angusrinder, die bereits im Herbst<br />
kalben werden. Es ist nicht ausgeschlossen,<br />
dass unsere dänischen<br />
Anguszüchter im nächsten Jahr<br />
wiederkommen.<br />
Tragende Limousinrinder nach<br />
Ungarn und in die Slowakei<br />
In den zurückliegenden Monaten<br />
konnten tragende Zuchtfärsen der<br />
Rasse Limousin nach Ungarn und<br />
in die Slowakei exportiert werden.<br />
Der Ankauf für Ungarn erfolgte in<br />
den Zuchtbetrieben Goldenstädter<br />
Fleischrindzucht GmbH und<br />
Agrarhof Retschow GmbH. Zwei<br />
Wochen später wurden 27 Färsen<br />
von der EU-anerkannten Sammelstelle<br />
in Karow abgefertigt.<br />
Gleich zweimal besuchten die slowakischen<br />
Fleischrindzüchter die<br />
Milchhof Saal GbR in Kückenshagen.<br />
Dieser noch junge Zuchtbetrieb<br />
kaufte vor anderthalb Jahren<br />
ca. 100 weibliche Limousinjungrinder,<br />
überwiegend mit Abstammung.<br />
Die dann im Februar<br />
erfolgreich besamten Tiere waren<br />
sehr homogen und zeichneten sich<br />
durch eine sehr gute Qualität aus.<br />
Die Kunden aus der Slowakei kauften<br />
beim ersten Mal 33 Tiere und<br />
das Mal darauf 20 Tiere. Auch hier<br />
sind Folgegeschäfte nicht ausgeschlossen.<br />
Es ist erfreulich, dass diese konkrete<br />
Nachfrage nach Fleischrindern<br />
verschiedener Rassen mit<br />
Zuchtrindern aus <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong> bedient werden konnte.<br />
Tragende Färsen sind eindeutig<br />
im Trend. Dies zeigt deutlich,<br />
dass Zuchtarbeit in den Betrieben<br />
nicht mit dem Absetzerverkauf<br />
enden darf. Vielmehr sollte es<br />
das Bestreben der Zuchtbetriebe<br />
sein, mit der Erzeugung von tragenden<br />
Färsen, die Wertschöpfung<br />
i n i h r e n B e t r i e b e n z u b e l a s s e n .<br />
S. Grumbach<br />
48 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
Fleischrindfärsenauktion „Best of“ <strong>2012</strong><br />
überzeugt mit hoher Qualität<br />
Am 18. April wurden zum 4. Mal<br />
handverlesene Spitzenfärsen aus<br />
9 Verbänden Deutschlands im Vermarktungszentrum<br />
Groß Kreutz erfolgreich<br />
versteigert. Alle 68 aufgetriebenen<br />
Tiere waren durch<br />
hohe Qualität und interessante<br />
Pedigrees geprägt und fanden<br />
ihre zufriedenen Käufer. Erstmalig<br />
konnten auch Tiere aus Öko-<br />
Betrieben mit diesem Zertifikat<br />
veräußert werden, eine zusätz-<br />
Kat. Rasse Name Abstammung Platzierung Betrieb<br />
1 Ang Ilka Iron x Vico Putenmasthof Cölpin GmbH<br />
2 Ang Katharina K Karlos x Rainhard Ib Gut Karow GbR<br />
10 Ang Donauwonne Domm x Milano Ib Hartmut Keunecke, Lauenhagen<br />
11 Ang Rega Domm x Virile Hartmut Keunecke, Lauenhagen<br />
39 FF GH Jule Heron x Jumper Engfer GbR, Groß Helle<br />
40 FF Helke Honni x Heinrich Ia Peter-Chr. Jantzen, Broderstorf<br />
41 FF Eluna Zar x Echo Ib Peter-Chr. Jantzen, Broderstorf<br />
42 FF GH Heidi GH Rekord x Hermal Engfer GbR, Groß Helle<br />
73 Lim Urie Tristan x Daschan Ia Limousin Hof Zippelow<br />
� Nachfolgend die Verkaufsergebnisse nach Rassen:<br />
Rasse<br />
aufgetriebene<br />
Tiere<br />
verkaufte<br />
Tiere<br />
Durchschnittspreis<br />
in €<br />
von bis<br />
Ang 10 10 1.980 1.300 3.000<br />
Cha 21 21 2.248 1.600 3.800<br />
FF 15 15 2.773 1.500 5.000<br />
Her 5 5 2.660 1.600 3.800<br />
Lim 17 17 2.806 1.500 4.500<br />
gesamt 68 68 2.494 1.300 5.000<br />
��Beim Fleckvieh konnte Helke aus dem Zuchtbetrieb Peter-<br />
Christian Jantzen in Broderstorf einen Klassensieg erringen<br />
liche Aufwertung für die Auktion.<br />
Mit 2.494 Euro lag der Durchschnittspreis<br />
um 437 Euro über<br />
dem Vorjahresniveau.<br />
Den Tageshöchstpreis erzielte mit<br />
5.000 Euro die tragende Fleckviehfärse<br />
Penelope P aus der Zucht<br />
von Petra Rauschenbach, Windischleuba<br />
(Thüringen). Sie wird<br />
zusammen mit 6 weiteren neu<br />
erworbenen Färsen die Fleckviehzucht<br />
in einem noch jungen<br />
Vermarktung Fleischrind � RMV<br />
Zuchtbetrieb hier bei uns in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
verstärken.<br />
Darüber hinaus wurden weitere 2<br />
Charolais-, 1 Fleckvieh- und 1 Limousinfärse<br />
durch Züchter aus<br />
unserem Zuchtgebiet angekauft.<br />
6 Betriebe mit insgesamt 9 Rindern<br />
vertraten erfolgreich die<br />
Fleisch rindzucht aus <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong>. Im Richtwettbewerb<br />
errangen sie zwei Klassensiege und<br />
drei 1b-Plätze:<br />
Den Termin für das nächste Jahr<br />
sollte sich jeder Fleischrinderzüchter<br />
schon einmal dick im<br />
Kalender markieren:<br />
Die fünfte „Best of“ wird am<br />
17. April 2013 wieder in Groß<br />
Kreutz stattfinden.<br />
S. Schmidt<br />
� In der jüngsten Altersklasse der Limousinfärsen siegte<br />
Urie vom Limousin-Hof Zippelow<br />
Best of<br />
4. Deutsches<br />
Färsenchampionat<br />
18. April <strong>2012</strong><br />
Groß Kreutz<br />
Brandenburger Rindermarkt<br />
Lehniner Straße 9 · D-14550 Groß Kreutz (Havel) · Tel. +49-33207-533-<strong>02</strong>5<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 49<br />
Angus<br />
Charolais<br />
Fleckvieh<br />
Hereford<br />
Limousin
Verband Deutscher Simmentalzüchter<br />
(VDSimmental) trifft sich in M-V<br />
Thomas Engfer wieder in den Vorstand gewählt<br />
� In Gruppen ging’s hinaus zu den Herden der Engfer GbR<br />
Das Jahrestreffen des Verbandes<br />
Deutscher Simmentalzüchter e.V.<br />
fand am 16. und 17. Juni in Neubrandenburg<br />
sowie in mehreren Fleckviehzuchtbetrieben<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong>s statt.<br />
Mehr als 80 Fleckviehfreunde aus<br />
dem gesamten Bundesgebiet trafen<br />
sich am Samstagmittag auf dem<br />
Betrieb von Peter-Christian Jantzen<br />
in Broderstorf. Nach der offiziellen<br />
Begrüßung durch die Vorsitzende<br />
des VDSimmental Claudia<br />
Pieter sowie einem gemeinsamen<br />
Mittagessen führte Peter Jantzen<br />
durch seinen ökologisch wirtschaftenden<br />
Betrieb. Mit 200 ha LN und<br />
rund 100 Herdbuchkühen Fleckvieh<br />
hat die Familie Jantzen einen landwirtschaftlichen<br />
Familienbetrieb<br />
aufgebaut, bei dem von Beginn an<br />
auf Herdbuchzucht gesetzt wurde.<br />
Mit der erfolgreichen Teilnahme an<br />
Landes- und Bundesschauen, der<br />
Fleisch rindbullenauktion in Karow<br />
und der Färsenauktion „Best of“ erwarb<br />
sich Peter Jantzen in den letzten<br />
Jahren regional und überregional<br />
einen guten Ruf, der viele Teilnehmer<br />
des Bundestreffens neugierig<br />
auf die Betriebsbesichtigung<br />
machte. Bullen wie Echo (Eisenherz<br />
x Horn), Quego (Egol x Pirol)<br />
und Zar (Zapo S.W. x Sipos) prägten<br />
die Zuchtherde. Aktuell sind die Bullen<br />
Honni (Heron x Pako), Fantom<br />
(Vito x Alfredo) und Safir (Sipos x<br />
Hufus) im Einsatz.<br />
Im Anschluss ging es zu Hartmut<br />
Münch nach Laage, der nicht nur<br />
einen Mastbetrieb und die Eigenleistungsprüfstation<br />
betreibt, sondern<br />
bereits seit 1996 eine kleine,<br />
feine Fleckvieh-Zuchtherde bewirtschaftet.<br />
Die Herde umfasst<br />
in der Zwischenzeit ca. 30 Kühe<br />
mit Nachzucht, die genetisch sehr<br />
stark durch Blutlinien aus der Engel-<br />
Zucht geprägt sind. Henri (Hillux x<br />
Helios), MeLa-Sieger 2005 und Vater<br />
des RMV-Besamungsbullen Heron,<br />
ist dabei auch vielen Auswärtigen<br />
ein Begriff, da er nach seinem<br />
Deckeinsatz bei Hartmut Münch<br />
noch lange Jahre in Sachsen-Anhalt<br />
als Zuchtbulle aktiv war und auch<br />
dort viele gute Nachkommen hinterließ.<br />
Ein sehr imposanter Nach-<br />
Nachfolger von Henri ist der aktuelle<br />
Zuchtbulle Levin (Lord S.W. x<br />
Impuls), der die Herde nicht nur in<br />
den Leistungsmerkmalen weiter voranbrachte,<br />
sondern auch sehr viel<br />
Ruhe und Charakterstärke an seine<br />
Nachkommen weitergibt. Mit Lemgo<br />
PP* (Levin x Henri), dem diesjährigen<br />
Champion auf der Karower<br />
Fleischrindbullenauktion, stellte<br />
Levin sein gutes Vererbungspotential<br />
eindrucksvoll unter Beweis.<br />
Das „Hotel am Ring“ in Neubrandenburg<br />
beherbergte die Fleckviehfreunde<br />
zu ihrem Züchterabend am<br />
Samstag. In diesem Rahmen stellte<br />
Dr. Sabine Schmidt in einem kleinen<br />
Vortrag den RZMV als gastgebenden<br />
Verband sowie speziell die Fleischfleckviehzucht<br />
im Land vor. Am<br />
Sonntagvormittag fand an gleicher<br />
Stelle die Mitgliederversammlung<br />
des VDSimmental statt. Neben vielen<br />
anderen Themen standen Vorstandswahlen<br />
an. Für die 6 Plätze<br />
im Vorstand stellten sich 10 Kandidaten<br />
zur Wahl. Unser Fleckviehzüchter<br />
Thomas Engfer, der bereits<br />
in der vergangenen Wahlperiode im<br />
Vorstand agierte, konnte eine überzeugende<br />
Stimmenzahl auf sich vereinigen<br />
und wurde wiedergewählt.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Im Anschluss an das Mittagessen<br />
war die Engfer GbR in Groß Helle<br />
Gastgeber für die letzte Betriebs-<br />
� Zuchtbulle Levin und seine Damen beeindruckten in der MPA<br />
Laage<br />
� Hofrundgang bei Peter-Christian Jantzen in Broderstorf<br />
50 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
esichtigung des Bundestreffens.<br />
Mit rund 170 Herdbuchkühen ist<br />
die Engfer GbR der größte Fleckviehzuchtbetrieb<br />
in M-V. Die Zuchtherde<br />
wurde im Rahmen der Privatisierung<br />
des ehemaligen VE Gutes<br />
Groß Helle erworben und züchterisch<br />
weiter bearbeitet. Insbesondere<br />
die dänischen Bullen Jamaica<br />
ET (S.Redwood x Fraser) und Ronni<br />
(Dunlancer x S.Redwood) waren<br />
– neben einer breiten Palette weiterer<br />
Bullen – genetisch prägend.<br />
Mit Kremsern ging es hinaus auf die<br />
Weiden zu zwei Herden, in denen<br />
die Jungbullen GH Bangie (Basse x<br />
Patrick), Bundessieger auf der Bundesschau<br />
im Januar <strong>2012</strong> in Berlin,<br />
sowie der <strong>2012</strong> neu erworbene Fulton<br />
(Vito x Holm Ulrick) im Deckeinsatz<br />
waren. Bei der Besichtigung<br />
des Hofgeländes, des Mastbullenstalls<br />
sowie einiger ausgewählter<br />
Tiere hinterließ insbesondere der<br />
Zuchtbulle GH Rekord, ein Ronni-Sohn<br />
aus eigener Zucht, einen<br />
enormen Eindruck.<br />
Erfreulicherweise kamen die Demo-<br />
Tiere auf dem Hof nicht allein aus<br />
der Engfer GbR. In Vorbereitung des<br />
Bundestreffens hatten die Zuchtbetriebe<br />
Landgut Grapzow und Rossower<br />
Grünland GmbH sich bereit<br />
erklärt, einige Zuchtfärsen ihres Bestandes<br />
nach Groß Helle zu bringen<br />
und sie dort auszustellen – Werbung<br />
natürlich für die beteiligten<br />
Betriebe selbst, aber auch für die<br />
Besucher noch einmal ein kleiner<br />
Einblick in weitere <strong>Mecklenburg</strong>er<br />
Fleckvieh-Zuchten.<br />
Insgesamt war es ein sehr gelungenes<br />
Treffen bei guter Stimmung,<br />
einem vielfältigen Erfahrungs- und<br />
Meinungsaustausch und sehr vielen<br />
guten Fleckviehtieren. Unsere<br />
<strong>Mecklenburg</strong>er Fleischrindzüchter<br />
auf der BraLa dabei<br />
Am Freitag, dem 18. Mai <strong>2012</strong><br />
fand im Rahmen der Brandenburger<br />
Landwirtschaftsmesse Bra-<br />
La in Paaren/Glien die Brandenburger<br />
Landes-Fleischrinderschau<br />
statt. An dem für RMV-Züchter offen<br />
ausgeschriebenen Landeswettbewerb<br />
beteiligten sich auch drei<br />
unserer Züchter:<br />
– Reinhard Leifels, Körchow, mit<br />
einer hornlosen Salers-Färse<br />
– Wilfried Gäbel, Lehsen, mit einer<br />
Dexter-Kuh mit Kalb<br />
– Limousin Hof Zippelow, Bernd<br />
und Felix Wirtz GbR, mit Bulle<br />
und Kuh der Rasse Limousin.<br />
Insgesamt standen 99 Fleischrinder<br />
aus 42 Betrieben (10 Rassen)<br />
im Wettbewerb. Unsere Züchter<br />
haben sich dabei sehr achtbar geschlagen.<br />
So errang die Limousin-Jungkuh<br />
Daktari (Ultra x Junior<br />
MN) aus Zippelow den Ia-Titel<br />
in ihrer Rasse. Der Limousinbulle<br />
Charlemagne (Sympa x Leader)<br />
aus Zippelow und die Dexter-Kuh<br />
Ises (Ramses x Kubet) aus Lehsen<br />
konnten sich auf Ib platzieren.<br />
Da Reinhard Leifels als einziger<br />
Züchter die Fahnen der Rasse<br />
Salers hoch hielt, hatte er leider<br />
keinen Wettbewerb innerhalb seiner<br />
Rasse. Dennoch hinterließ die<br />
2-jährige hornlose Fabiola (Jock<br />
x Jesper) einen starken Eindruck.<br />
Erwähnenswert darüber hinaus,<br />
dass auch der Reservesieger bei<br />
den Bullen, der 5-jährige Uckermärkerbulle<br />
Mario PP (Malko x Skoda)<br />
aus der Delta Passow GmbH,<br />
aus <strong>Mecklenburg</strong>er Zucht stammt.<br />
Er wurde von der Brotgetreide<br />
und Rindfleisch Erzeugung GmbH<br />
Hohenzieritz gezüchtet und ist die<br />
aktuelle Nr. 1 der deutschen Top-<br />
Liste nach RZF.<br />
Elf Zuchtbetriebe bewarben sich<br />
in diesem Jahr um den Siegertitel<br />
im Wettbewerb der Betriebskollektionen<br />
– ein eindrucksvolles<br />
� Typvolle Fleckviehkuh in der Engfer GbR<br />
Zuchtbetriebe haben die Aufgabe,<br />
Gastgeber dieses Treffens zu sein,<br />
als Chance ergriffen, einem kundigen<br />
Fachpublikum den Stand der<br />
<strong>Mecklenburg</strong>er Fleischfleckviehzucht<br />
zu demonstrieren und damit<br />
eine gute Werbung für sich und alle<br />
Fleckviehzüchter im Land zu machen.<br />
Dank euch dafür!<br />
Abschlussbild eines attraktiven<br />
Fleischrinderwettbewerbs. Mit 4<br />
schmucken Uckermärker-Zuchtbullen<br />
konnte Sven Deter, Wulkower<br />
Agrar GmbH, diesen wie immer<br />
sehr spannenden Wettbewerb<br />
für sich entscheiden.<br />
S. Schmidt<br />
Fleischrind Zucht � RMV<br />
� Felix Wirtz mit Charlemagne (Mitte) im Richtwettbewerb<br />
der Limousinbullen (Fotograf: Manfred Gassan)<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 51
3. Welsh Black-Welt kon ferenz <strong>2012</strong><br />
Teilnehmer der machten Station in M-V<br />
� Die Teilnehmer der Betriebsbesichtigung auf dem Moorhof der<br />
Familie Laars<br />
Mit der Ausrichtung der 3. Welsh<br />
Black-Weltkonferenz schulterte<br />
der relativ kleine, aber sehr engagierte<br />
Bundesverband der deutschen<br />
Welsh Black-Züchter (656<br />
Herdbuchkühe in 73 Herdbuchbetrieben)<br />
in diesem Jahr ein Mammutprojekt.<br />
Vom 10. bis 19. August<br />
<strong>2012</strong> tourten interessierte<br />
Welsh Black-Züchter, vor allem<br />
aus Wales, dem Ursprungsgebiet<br />
der Rasse, aber auch aus Neuseeland,<br />
Luxemburg und Deutschland,<br />
durch die deutschen Zucht-<br />
gebiete, um sich mit der hiesigen<br />
Fleischrinderzucht vertraut zu<br />
machen.<br />
Welsh Black ist eine mittelrahmige,<br />
einfarbig schwarze, robuste<br />
Rinderrasse, die durch das raue<br />
Klima ihrer walisischen Heimat<br />
und die oftmals kargen Grünlandstandorte<br />
geprägt wurde und beste<br />
Voraussetzungen für eine ganzjährige<br />
Weidehaltung mitbringt.<br />
Anfangs wurden Welsh Black-Rinder<br />
als Zwei-Nutzungs-Rasse für<br />
die Milch- und Fleischproduktion<br />
gehalten. Als Fleischrind kommt<br />
ihr Milchreichtum heute den Kälbern<br />
zugute, die sich dementsprechend<br />
prächtig entwickeln. In<br />
Deutschland wird die Rasse seit<br />
Mitte der 80er Jahre gezüchtet. In<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> gibt es<br />
4 Zuchtbetriebe, die sich mit der<br />
Welsh Black-Zucht beschäftigen.<br />
Im Rahmen der Weltkongress-Besichtigungstour<br />
hielten sich die<br />
Konferenzteilnehmer auch einen<br />
guten halben Tag in der Müritz-Region<br />
auf. Nach der Ankunft in Klink<br />
am Sonntagabend und einem ge-<br />
� In wunderschöner Landschaft weiden die Welsh Black-Rinder der Familie Laars<br />
meinsamen Abendessen eröffnete<br />
Dr. Sabine Schmidt mit einem Vortrag<br />
über die Fleischrindzucht in<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> eine interessante<br />
Kennenlernrunde sowie<br />
einen angeregten Erfahrungsaustausch<br />
zu verschiedenen Zuchtfragen.<br />
Am darauffolgenden Vormittag<br />
war Gelegenheit, den Moorhof<br />
der Familie Laars in Kargow<br />
zu besichtigen. Im Betrieb werden<br />
27 Herdbuchkühe der Rasse<br />
Welsh Black sowie die daraus resultierende<br />
Nachzucht gehalten.<br />
Besonders interessant war für<br />
die Besucher die von der Familie<br />
Laars aufgebaute Direktvermarktung<br />
mit eigener Schlachtung,<br />
Zerlegung und Hofladen. Familie<br />
Laars schätzt aus eigener Erfahrung<br />
die hervorragende Qualität<br />
des feinfaserigen, optimal marmorierten<br />
Fleisches ihrer Welsh<br />
Black-Rinder. Bei einer Kremserfahrt<br />
konnten die Teilnehmer bei<br />
bestem Wetter die wunderschöne<br />
Landschaft des Müritz-Nationalparks<br />
genießen.<br />
S. Schmidt<br />
52 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
Zwei neue reinerbig hornlose<br />
Fleischrindbullen im RMV-Angebot<br />
Mit Toto präsentiert die RMV einen hornlosen Fleischfleckviehbullen<br />
der Spitzenklasse. Auf der 4. Bundesschau<br />
Fleckvieh-Simmental in Berlin konnte Toto sich<br />
mit einem Klassensieg der jüngsten Bullenklasse ins<br />
Rampenlicht schieben und beeindruckte das nationale<br />
und internationale Publikum.<br />
Über den britischen Besamungsbullen „Dirnanean Telstar“<br />
als Vater und die aus sächsischer Zucht stammende<br />
milchreiche Jungkuh „Petra“ als Mutter vereinigt<br />
Toto interessante britische, bayrische und dänische<br />
Genetik in seinem Pedigree.<br />
Der mittelrahmige, eher feingliedrige Toto steht auf<br />
exzellenten Klauen und sehr korrektem Beinwerk,<br />
verfügt über eine enorme Ausstrahlung und ein hervorragendes<br />
Leistungsvermögen. Gekört wurde er<br />
mit den Noten Typ 9, Bemuskelung 8 und Skelett 8.<br />
Mit 1.659 g Lebenstagszunahme als Jährling liegt er<br />
deutlich über dem Durchschnitt seines Aufzuchtbetriebes.<br />
Sein aktueller RZF beträgt 114 (maternal 101,<br />
Tageszunahme 110, Bemuskelung 113).<br />
Da Vater „Telstar“ bezüglich seines direkten Kalbeverlaufs<br />
zu den besten 1 % in der britischen Simmentalzucht<br />
gehört, erwarten wir bei den Nachkommen<br />
von Toto ebenfalls unkomplizierte Geburten.<br />
Mit Stürmer bietet die RMV auch bei der Rasse<br />
Uckermärker einen reinerbig hornlos getesteten Besamungsbullen<br />
an. Beide Eltern entstammen relativ<br />
neuen, bisher noch selten eingesetzten Linien mit<br />
kanadischem Hintergrund, so dass Stürmer eine genetische<br />
Alternative zu den meisten gängigen Uckermärkerlinien<br />
darstellt.<br />
Mutter „Evi“ ist eine rahmige, leistungsstarke und<br />
milchreiche Kuh, die mit dem damals 4 Monate alten<br />
Stürmer als Kalb bei Fuß auf der Bundesschau<br />
2011 beeindruckte. Ihr typstarker Vater „Florin“, ein<br />
Flax-Sohn, stand Pate für das Logo „Uckermärker-<br />
Tier der MeLa 2010“ sowie für das vor 2 Jahren kreierte<br />
Uckermärker-Logo.<br />
Der weiße, mittelrahmige, extrem fleischreiche Stürmer<br />
wurde mit den Noten Typ 8, Bemuskelung 9<br />
und Skelett 8 gekört. Mit Lebenstagszunahmen von<br />
1.580 g zum Absetzen und 1.490 g als Jährling liegt<br />
er 15 bzw. 11 % über dem Durchschnitt seines Zuchtbetriebes.<br />
Der aktuelle RZF beträgt 112 (maternal<br />
98, Tageszunahme 112, Bemuskelung 112). Stürmer<br />
zeichnet sich durch einen sehr gelassenen, ruhigen,<br />
fast phlegmatischen Charakter aus.<br />
Fleischfleckvieh<br />
TOTO PP* 10.603121<br />
geboren: 27.10.2010<br />
Abstammung: Telstar x Zapo S.W.<br />
Züchter: Wulf, Fred, 19260 Goldenbow<br />
Aufzüchter: Heinz-Helmut Eggers, 19258 Neu Gülze<br />
� Toto<br />
Uckermärker<br />
STÜRMER PP* 10.204349<br />
geboren: 07.09.2010<br />
Abstammung: Sturm x Florin<br />
Züchter: Deppe GbR, 18196 Lieblingshof<br />
� Stürmer<br />
Fleischrind Zucht � RMV<br />
Interessant<br />
für Reinzucht<br />
und Gebrauchskreuzung<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 53
BETRIEBE VORGESTELLT:<br />
� Bernd Meyer und Werner Sporleder<br />
Landwirtschaft Malchin B. u. M. Meyer GmbH & Co. KG<br />
Ein großer Familienbetrieb südlich der <strong>Mecklenburg</strong>ischen Schweiz<br />
Über eine malerische Eichenallee<br />
gelangt man auf das großzügige<br />
Betriebsgelände des Landwirtschaftsbetriebes<br />
der Familie<br />
Meyer vor den Toren Malchins.<br />
Hoch oben auf dem Betriebsgelände<br />
hat man hinter den Stallungen<br />
eine herrliche Aussicht auf<br />
den Lalaberg in der <strong>Mecklenburg</strong>ischen<br />
Schweiz und das Peenetal<br />
mit dem Kummerower See. 1994<br />
pachtete Bernard Meyer, dessen<br />
landwirtschaftliche Wurzeln in<br />
Vechta zu finden sind, eine alte Betriebsstätte<br />
des VEG Malchin am<br />
Stadtrand von Malchin. Die Ausbaumöglichkeiten<br />
waren dort jedoch<br />
sehr begrenzt; er nutzte die<br />
Option auszusiedeln und so entstand<br />
1994/1995 auf dem Freigelände<br />
ein Boxenlaufstall für 370<br />
Kühe. Mit seiner landwirtschaftlichen<br />
Begeisterung konnte Bernard<br />
Meyer auch seine Söhne „infizieren“<br />
und eröffnete ihnen alle<br />
Möglichkeiten, sich mit mehreren<br />
Betriebszweigen weiterzuentwi-<br />
� Auffallend einheitliche Herde im Boxenlaufstall<br />
ckeln. In dieser Phase stellte sich<br />
der Familienbetrieb auf mehrere<br />
Standbeine und machte ihn somit<br />
stark für zukünftige Herausforderungen.<br />
Es entstand unmittelbar<br />
neben dem Milchviehbetrieb<br />
eine Schweinemastanlage,<br />
zwei Biogasanlagen (je 500 kW)<br />
und ein Schweinezuchtbetrieb in<br />
der Nähe von Parchim (Betriebsleiter<br />
Frank Meyer).<br />
� Teamarbeit für die Milchkühe<br />
Mit einer Milchleistung von<br />
10.067 kg Milch, 3,96 % Fett und<br />
3,32 % Eiweiß (per 31.03.<strong>2012</strong>)<br />
rangiert die Herde von Betriebsleiter<br />
Bernd Meyer unter den besten<br />
ganzjährig geprüften Betrieben<br />
in M-V. Diese hervorragende<br />
Leistung hat Bernd Meyer, dessen<br />
Spezialgebiet eigentlich die Mastschweine<br />
sind, seinem Team im<br />
Milchbereich und besonders Herdenmanager<br />
Werner Sporleder zu<br />
verdanken. Die 6 Mitarbeiter und<br />
ein Lehrling (Ausbildung zum Tier-<br />
wirt) arbeiten in einem Schichtsystem,<br />
nachdem immer mindestens<br />
3 Personen für Milchrinder und<br />
Jungvieh verantwortlich zeichnen.<br />
Gemolken wird in einem Doppel<br />
16er Side-by-Side, die Kühe können<br />
im Laufstall anschließend zwischen<br />
Hoch- und Tiefboxen wählen.<br />
Alle Liegeboxen werden 2 x<br />
wöchentlich mit dem trockenen<br />
Substrat, welches aus der Biogasanlage<br />
anfällt und mit Kalk vermischt<br />
wird, eingestreut. Sauberkeit,<br />
Hygiene, Tiergesundheit und ein<br />
guter Umgang mit den Kühen werden<br />
im Milchrind-Team groß geschrieben,<br />
denn für gesunde Kühe<br />
mit einer durchschnittlichen Zellzahl<br />
von unter 250.000 Zellen wird<br />
die Mannschaft am Ende des Monats<br />
belohnt. Bereits vier 100.000<br />
Liter-Kühe, Elfe (v. Raimon), Perle<br />
(v. Preval), Barbette (v. Basar)<br />
und Antje (v. Amadeus II), konnten<br />
im vergangenen Jahr im Betrieb<br />
feierlich gewürdigt werden<br />
(von insgesamt 6 Jubilarinnen).<br />
� Telekomunikation am Tränkeautomaten schützt vor lästigen<br />
Insekten<br />
54 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
Dies sind aber auch die einzigen<br />
Damen, die eine besondere Aufmerksamkeit<br />
bekommen, denn<br />
das züchterische Ziel von Werner<br />
Sporleder ist vor allem die Einheitlichkeit<br />
der Herde mit guten Fundamenten,<br />
guten Eutern und einer<br />
guten Fruchtbarkeit (Auswahlkriterium<br />
RZR). Dafür setzt er aktuell<br />
auf Bullen wie Goleo, Gunnar<br />
und verschiedene internationale<br />
Vererber. Die genomische Riege<br />
macht maximal 20 % seiner Anpaarungen<br />
aus, denn hier gilt „Sicherheit<br />
geht vor“. Die kuhindividuelle<br />
Anpaarung liegt in Werner<br />
Sporleders Händen. Eine Beratung<br />
durch Edda Fritz und ihr Besamerteam<br />
in Sachen Bullenauswahl und<br />
Fruchtbarkeit möchte er nicht missen;<br />
er möchte dies an dieser Stelle<br />
unbedingt erwähnt wissen. Die<br />
Rastzeit mit 99 Tagen mag etwas<br />
hoch erscheinen, jedoch wird auf<br />
dem Lalaberg keine Kuh vor dem<br />
GUT FÜR SIE<br />
Für die Milchleistung<br />
80. Laktationstag besamt, um<br />
die Kühe nicht zu früh mit einer<br />
Trächtigkeit zu überfordern. Die<br />
individuelle Milchleistung jeder<br />
Kuh spielt bei der Besamungsentscheidung<br />
immer eine Rolle. Die<br />
Fruchtbarkeit ist dennoch sehr<br />
gut (BI Kühe 2,1), weil sich das<br />
gesamte Team an der Brunstbeobachtung<br />
beteiligt. Einen weiteren<br />
Beitrag zur Tiergesundheit,<br />
insbesondere einer guten Klauen-<br />
und Fundamententwicklung leistet<br />
die ganzjährige Weidehaltung für<br />
Jungtiere und Trockensteher. Im<br />
Sommer sind alle Jungrinder ab<br />
dem 8. Lebensmonat auf den Niederungsweiden<br />
des Peenetals unterwegs.<br />
Für die Besamung kommen<br />
sie nach Hause und mit der sicheren<br />
Trächtigkeit gehen die Färsen<br />
gemeinsam mit allen Trockenstehern<br />
auf die Weide. Im Winter<br />
werden sie an einem Unterstand<br />
zugefüttert. Aus diesem Weide-<br />
GUT FÜR MICH<br />
Für das Einkommen<br />
DSM Nutritional Products Europe Ltd.<br />
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Betriebe vorgestellt RMV <strong>LKV</strong><br />
management resultiert die besondere<br />
Erfahrung, dass die Trockensteher<br />
durch die gute Bewegung<br />
nicht verfetten und im Schnee die<br />
Klauen besonders sauber werden.<br />
„Die Kühe und Jungrinder kommen<br />
ohne Mortellaro in den Stall<br />
zurück“, berichtet Werner Sporleder.<br />
Die frisch geboren Kälber<br />
werden in den ersten 10 Tagen im<br />
Stall in Einzelhochboxen gehalten<br />
und anschließend in Gruppen mit<br />
Tränkeautomaten versorgt.<br />
� Leistungsgerechtes Fütterungskonzept<br />
In der Fütterung dienen einerseits<br />
die konsequente Verbesserung<br />
der Grünlandbewirtschaftung,<br />
die Silagebereitung, aber<br />
auch die besondere Aufmerksamkeit<br />
auf die Kraftfütterung dem<br />
Wohl der Kühe. Die benötigten<br />
Nährstoffe und spezielle Wirkstoffe<br />
in der Ernährung sichern<br />
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AUS ÄTHERISCHEN ÖLEN<br />
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Entwicklung in ätherische Ölen<br />
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wirkungsvolles Ergebnis<br />
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im Pansen zu verbessern und steigert<br />
die Milchleistung um durchschnittlich<br />
1,5 Liter/Kuh und Tag bei gleichem<br />
Milchfett und -eiweissgehalt.<br />
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Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 55
eine gesunde Konstitution und<br />
langfristige Leis tung. 2009/2010<br />
wurden erstmals ätherische Öle<br />
(CRINA Ruminants, DSM Nutritional<br />
Products) in einem einjährigen<br />
Praxisversuch getestet. Die<br />
Herde konnte dank der Kraftfutterzuteilung<br />
über den Futterautomat<br />
zeitgleich in zwei Gruppen<br />
aufgeteilt werden. Beide Gruppen<br />
erhielten ein Milchleistungsfutter<br />
(FUGEMA, Malchin), gruppenweise<br />
mit oder ohne ätherische Öle. Von<br />
den ätherischen Ölen weiß man,<br />
dass sie den Pansenstoffwechsel<br />
positiv beeinflussen. Daraus resultiert<br />
eine effizientere Umsetzung<br />
des Futters in Milch und letztendlich<br />
eine höhere Milchleistung. So<br />
zumindest verspricht es der Hersteller.<br />
Tatsächlich erzielten die<br />
mit ätherischen Ölen versorgten<br />
Tiere eine höhere Milchleistung<br />
vom 1. bis zum 150. Laktationstag<br />
von durchschnittlich +1,4 Kilogramm<br />
pro Tag bei gleichbleibend<br />
guten Eiweiss- und Fettprozenten.<br />
Aufgrund der guten Erfahrungen<br />
sind die ätherischen Öle heute ein<br />
fester Bestandteil des Futterkonzeptes.<br />
Bei steigenden Rohstoffpreisen<br />
verschafft die effizientere<br />
Milchproduktion - mehr Milch pro<br />
Kuh und Tag - einen willkommenen<br />
finanziellen Vorteil.<br />
� Kreistierschau Stavenhagen<br />
steht immer fett im Teamkalender<br />
Die Mannschaft von Bernd Meyer<br />
unterstützt die Tierschau in Stavenhagen<br />
seit Jahren tatkräftig.<br />
Sie fahren nicht nur mit Tieren in<br />
� Ganzjähriges Weideland im Peenetal für Jungrinder und Trockensteher<br />
Durchschnittliche Milchmenge in kg (2010)<br />
36<br />
35<br />
34<br />
33<br />
32<br />
31<br />
30<br />
29<br />
28<br />
27<br />
26<br />
25<br />
24<br />
� Effekt von CRINA® Ruminats auf die Milchleistung der Herde während des<br />
Jahres 2010 (Rühle)<br />
den Schlosspark, sondern beteiligen<br />
sich auch handfest am Aufbau<br />
und bieten bei der Organisation<br />
jede mögliche Unterstützung.<br />
Den Spaß und den regen<br />
56 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong><br />
33,4<br />
34,3<br />
32,8 32,8<br />
34,3<br />
33,1<br />
34,1<br />
32,8<br />
33,8<br />
32,5<br />
32,6<br />
31,1<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
Betriebsspiegel<br />
Landwirtschaftliche Nutzfläche 1.440 ha<br />
davon 200 ha Grünland<br />
31,1<br />
30,4<br />
30,1<br />
28,6<br />
Viehbesatz: 403 Milchkühe<br />
421 Nachzucht<br />
5 Mastbullen<br />
5.400 Schweine<br />
Rastzeit: 99 Tage<br />
Zwischenkalbezeit (ZKZ): 405 Tage<br />
Besamungsindex Kühe (BI): 2,1<br />
Eingesetzte Bullen: Carmano, Goldfinger,<br />
Goleo, Gunnar, Piedro<br />
28,0<br />
26,9<br />
29,9<br />
28,4<br />
30,1<br />
27,0<br />
CRINA® Gruppe Kontrollgruppe<br />
Austausch mit Kollegen, Jungzüchtern<br />
und Lehrlingen aus der Region<br />
nimmt das ganze Team gern als<br />
Bereichung an.<br />
J. Rühle/J. Nunnemann<br />
30,0<br />
27,6
Management � RMV <strong>LKV</strong><br />
15. RMV-Managementseminar – wieder klasse<br />
Agrofarm e.G., Lüssow – Management auf hohem Niveau<br />
� Eine äußerst fröhliche Begrüßung<br />
in Lüssow<br />
Nunmehr zum 15. Mal in Folge lud<br />
die Rinderzucht <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
GmbH Milchviehhalter<br />
und Interessierte unseres Zuchtgebietes<br />
zum RMV-Managementseminar<br />
ein.<br />
In diesem Jahr fand das Seminar<br />
am 26. und 27. April <strong>2012</strong> statt und<br />
konnte mit aktuellen Themen rund<br />
um die Schwerpunkte Personalgewinnung<br />
und -führung sowie die<br />
Verbesserung der Tiergesundheit<br />
aufwarten. Als Praxispartner präsentierte<br />
sich die Agrofarm e.G.,<br />
Lüssow. Das idyllisch gelegene Hotel<br />
& Restaurant „Kurhaus am Inselsee“<br />
sowie bestes Frühlingswetter<br />
rundeten den Erfolg dieser traditionellen<br />
2-Tages-Veranstaltung ab.<br />
Über 110 Teilnehmer verfolgten in<br />
Güstrow die Gedanken verschiedener<br />
Referenten rund um die<br />
Milchproduktion. Moderiert wurde,<br />
wie auch schon in den vergangenen<br />
Jahren gewohnt, souverän<br />
von Dr. Peter Sanftleben. Mit seiner<br />
charmanten und begeisternden<br />
Moderation ist der Leiter der Landesforschungsanstalt<br />
für Landwirtschaft<br />
und Fischerei M-V von dieser<br />
Veranstaltung nicht mehr wegzudenken.<br />
Prof. Dr. Ingelore Welpe vom Institut<br />
für strategische Entwicklung<br />
von Personal und Organisation,<br />
Molfsee begann die Veranstaltung<br />
mit interessanten Ausfüh-<br />
rungen zum Thema Motivation und<br />
Leistungsmanagement im Rahmen<br />
moderner Personalführung.<br />
In Zeiten mit zunehmender Verknappung<br />
des Angebots an Fach-<br />
und Führungskräften stehen viele<br />
Unternehmen vor der großen Herausforderung,<br />
geeignete Mitarbeiter<br />
fürs Unternehmen zu finden<br />
und dann auch für längere Zeit zu<br />
binden. Als sehr wichtige Punkte<br />
in diesem Zusammenhang nannte<br />
Frau Prof. Dr. Welpe die Förderung<br />
innerbetrieblicher Kommunikation<br />
und die lebenszyklusorientierte<br />
Arbeitsorganisation.<br />
In diesen Kontext passte auch der<br />
anschließend folgende Vortrag von<br />
Eckart Schlamann, Geschäftsführer<br />
der entra GbR Unternehmensentwicklung,Lengerich-Scholl-<br />
bruch. Er referierte zum Thema<br />
Berufsnachwuchs finden und<br />
binden. Die aktuell große Bedeutung<br />
des Mangels an geeigneten Arbeitskräften<br />
in vielen Branchen wurde<br />
auch in diesem Vortrag deutlich.<br />
Prof. Kerstin Müller, Direktorin<br />
der Klinik für Klauentiere, Freie Universität<br />
Berlin bezog anschließend<br />
Stellung zum Thema Strategische<br />
Bekämpfung von Klauenkrankheiten.<br />
Die Spezialistin auf diesem<br />
Gebiet stellte die wichtigsten Klauenerkrankungen<br />
vor und ging auf<br />
Ursachen und Heilungsaussichten<br />
ein. Ihre langjährigen Erfahrungen<br />
auf diesem Gebiet wurden dabei<br />
sehr deutlich. Die Lahmheitsbewertung<br />
mit Benotung, eine regelmäßige<br />
Klauenpflege mit anschließender<br />
Datenerfassung und -aus-<br />
� Prof. Dr. Ingelore Welpe � Eckart Schlamann � Prof. Kerstin Müller<br />
� Dr. Jan Körte � Dr. Michael Kreher � Dr. Jürgen Buchwald<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 57
wertung bei gleichzeitiger Beachtung<br />
der Haltungs– und Fütterungsbedingungen<br />
stellen sich letztendlich<br />
als Schlüssel zum Erfolg dar.<br />
Gesetzte Ziele sollten in Abständen<br />
ausgewertet und bei Bedarf angepasst<br />
werden.<br />
Dr. Jan Körte, RMV, referierte zu<br />
Züchterischen Möglichkeiten<br />
zur Beeinflussung der Klauengesundheit.<br />
Trotz des sehr hohen Einflusses<br />
von Umwelt und Management<br />
und der damit verbundenen<br />
relativ geringen Erblichkeit wird<br />
versucht, Klauenmerkmale züchterisch<br />
zu bearbeiten. Aktuell wird<br />
zur Verbesserung des Fundaments<br />
hauptsächlich die lineare Beschreibung<br />
von Hilfsmerkmalen genutzt.<br />
Die genaue Erfassung und Auswertung<br />
der Klauenerkrankungen<br />
sollte oberstes Ziel sein. Die genomische<br />
Analyse in Verbindung mit<br />
den Testherden aus <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong> und Brandenburg,<br />
in Zusammenarbeit mit Prof. Hermann<br />
Swalve von der Universität<br />
Halle, bieten hervorragende Möglichkeiten,<br />
zeitnah einen Zuchtwert<br />
zu entwickeln.<br />
Den Abschluss des ersten Tages<br />
bildete ein Fachvortrag von<br />
Dr. Michael Kreher von der Tierärztlichen<br />
Gemeinschaftspraxis Bad<br />
Liebenwerda. Zum Thema Fruchtbarkeitsmanagement<br />
in Milchviehbetrieben<br />
gab er den Zuhörern<br />
viel Praktisches mit auf den<br />
Weg. Herr Dr. Kreher sprach sich<br />
für die Ultraschalltechnik aus, die<br />
sich als ein sehr geeignetes und in<br />
seinem Arbeitsgebiet viel genutztes<br />
Hilfsmittel zur optimalen Gestaltung<br />
der nachgeburtlichen Phase<br />
erweist. Die regelmäßige Analyse<br />
und Auswertung der Fruchtbarkeitssituation<br />
der betreuten Betriebe<br />
ist ein wichtiger Bestandteil<br />
der Bestandbetreuung. Die<br />
mangelhafte Brunstbeobachtung<br />
als auch Brunsterkennung stellt<br />
sich weiterhin als Ursache vieler<br />
Probleme im Zusammenhang mit<br />
schlechten Fruchtbarkeitskennziffern<br />
dar. Dazu ging er auf die Möglichkeiten<br />
der Brunststeuerung ein,<br />
stellte aber auch klar, dass der Einsatz<br />
von Hormonprogrammen ein<br />
weiteres Hilfsmittel im Fruchtbarkeitsmanagement<br />
darstellt, aber<br />
nicht als Allheilmittel angesehen<br />
werden kann.<br />
In der traditionellen Podiumsdiskussion<br />
kurz vor dem Abendessen,<br />
die durch Dr. Peter Sanftleben<br />
in gewohnt frischer Art moderiert<br />
wurde, hatte jeder Referent noch<br />
einmal Gelegenheit, seine Positionen<br />
in kurzer und knapper Form<br />
darzustellen.<br />
Den 2. Tag des Seminars läutete Dr.<br />
Jürgen Buchwald, Leiter der Abteilung<br />
Landwirtschaft, Agrarstruktur<br />
vom Ministerium für Landwirtschaft,<br />
Umwelt und Verbraucherschutz,<br />
Schwerin ein. Er erklärte<br />
den Stand der Debatte zur Gemeinsamen<br />
Agrarpolitik 2<strong>02</strong>0 (GAP). Der<br />
Zeitplan zur Umsetzung der GAP<br />
2<strong>02</strong>0 sah so aus, dass die Kommission<br />
Vorschläge zum mehrjährigen<br />
Finanzrahmen am 12. Oktober<br />
2011 vorstellte. Die Annahme der<br />
Vorschläge wird erst im 2. Halbjahr<br />
2013 erwartet. Das unterschiedliche<br />
Niveau der Direktzahlungen<br />
zwischen den Mitgliedsstaaten wird<br />
schrittweise angeglichen, die Zwei-<br />
Säulen-Struktur bleibt dabei aber<br />
erhalten. Zum 01.01.2014 werden<br />
Zahlungsansprüche in Europa neu<br />
zugewiesen, die Prämienzahlungen<br />
setzen sich dann aus sechs Teilzahlungen<br />
zusammen. Anspruchsberechtigt<br />
sind alle aktiven Landwirte,<br />
Obstbauern und Winzer, die<br />
2011 im System waren. Die Vielzahl<br />
neuer Direktzahlungen kann<br />
sich als problematisch darstellen,<br />
Basisprämie und Ökologisierungskomponente<br />
sind wichtig und für<br />
Europa tragfähig, Kleinlandwirtprämie,<br />
Junglandwirtprämie und<br />
die an bestimmte Agrarprodukte<br />
gekoppelten Zahlungen sollten fakultativ<br />
für die Mitgliedsstaaten<br />
sein. Eine Degression bzw. Kappung<br />
einzelbetrieblicher Direktzahlungen<br />
lehnt Deutschland ab.<br />
Das Greening muss anspruchsvoll,<br />
aber umsetzbar sein. Ein weiterer<br />
Punkt im Vortrag stellte die<br />
Diskussion um die Förderung des<br />
ländlichen Raumes (ELER) dar. Hier<br />
sollten alle Maßnahmen miteinander<br />
kombiniert werden. Eine 5-prozentige<br />
Leistungsreserve lehnt M-V<br />
ab. Zugleich wird die Neuabgrenzung<br />
der Gebietskulisse hinterfragt,<br />
� Wieder volles Haus beim Managementseminar � Hier möchte man Kuh sein: Die Lüssower Kuh mit viel Platz, Licht,<br />
Luft und Stroh<br />
58 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
� Marianne Naujox stellt den interessierten Besuchern die Lüssower Milchviehanlage<br />
vor<br />
da sie die reale Situation nicht widerspiegelt.<br />
Ziel ist außerdem, M-V<br />
nach dem Ausscheiden aus der EU-<br />
Höchstförderung als Übergangsregion<br />
anzuerkennen. Weitere Themen<br />
waren die Neuausrichtung der einzelbetrieblichen<br />
Förderung (AFP),<br />
die Nässeschadenshilfe und der<br />
Masterplanprozess.<br />
Der anschließende Betriebsrundgang<br />
in der Agrofarm e.G., Lüssow<br />
wurde eingeleitet durch einen<br />
kurzen Vortrag der stellvertretenden<br />
Geschäftsführerin, Marianne Naujox,<br />
zur Entwicklung des Unternehmens.<br />
Hier wurde in den letzten Jahren<br />
kontinuierlich investiert, um die<br />
Anlage hinsichtlich Tierkomforts<br />
Schritt für Schritt zu optimieren. Im<br />
Jahr 2010/11 wurden die Fußböden<br />
und Liegeboxen neu aufgebaut. Die<br />
Spaltenböden sind mit Gummispalten<br />
und Schieber versehen und die<br />
Tiefliegeboxen jetzt mit einem Ge-<br />
misch aus Häckselstroh, Kalk und<br />
separierter Gülle eingestreut. Sehenswert<br />
auch die rekonstruierte<br />
Futterstrecke, bei der ein Wechsel<br />
von der Überkopffütterung auf Fütterung<br />
mit Krippenauszugsbändern<br />
umgestellt wurde. Es bot sich auch<br />
die Möglichkeit, den Doppel 24 Sideby-Side-Melkstand<br />
zu besichtigen.<br />
Aus dem sehr einheitlichen Tierbestand<br />
war es für unsere Mitarbeiter<br />
ein Leichtes, auch dieses Mal wieder<br />
Töchter einiger RMV-Vererber,<br />
wie z. B. Leif, Tilo und Zar zu präsentieren.<br />
Definitiv ein Betrieb, bei dem<br />
wieder mal gezeigt wird, dass Frauenpower<br />
im Milchviehbereich und<br />
das in 3-facher Ausführung nicht<br />
nur in Sachen Management, Sauberkeit<br />
und Umgang mit den Tieren,<br />
sondern auch in der Mitarbeiterführung<br />
und der Nachwuchsförderung<br />
sehr gut funktioniert.<br />
� Fakten zur Agrofarm e.G., Lüssow<br />
� Gemischtbetrieb<br />
Schwerpunkte Ackerbau,<br />
Milchproduktion<br />
und Schweinproduktion noch<br />
bis 31.12.<strong>2012</strong><br />
50 Mitarbeiter<br />
2.732 ha, dav. 2.140 ha Acker<br />
500 ha Grünland<br />
80 ha Forst<br />
12 ha Aufforstung<br />
850 Milchkühe<br />
760 weibliche Jungrinder<br />
� Milchproduktion<br />
10.112 kg Milch,<br />
4,08 % Fett, 3,52 % Eiweiß <strong>LKV</strong>-Leistung<br />
27.411 kg Lebensleistung<br />
EKA 24,2 Monate<br />
RR 40,5 %, Ziel <strong>2012</strong> liegt bei < 30 %<br />
Bulleneinsatz: Gunnar, Taurus, Gandolf,<br />
Mergim, Piedro, Sahel, Maserati<br />
Fazit: Eine rundum gelungene Veranstaltung<br />
mit guter Stimmung,<br />
kurzweiligen Vorträgen, einem interessanten<br />
Betrieb und vielen interessanten<br />
Gesprächspartnern.<br />
Die Mehrzahl der Seminarteilnehmer<br />
freut sich bereits auf das Managementseminar<br />
2013. Die RMV<br />
dankt herzlich fürs Kommen!<br />
Management � RMV <strong>LKV</strong><br />
B. Braun<br />
� Viele der diesjährigen Teilnehmer des RMV-Managementseminars freuen sich bereits auf die hochkarätige Veranstaltung in 2013<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 59
Neues aus der Wissenschaft<br />
Grundlage eutergesunder Kühe<br />
in AMS-Betrieben ist ein optimales<br />
Hygienemanagement<br />
Eutererkrankungen haben eine<br />
hohe Präsenz in Milchviehherden,<br />
führen zu Milchverlusten, frühzeitigen<br />
Abgängen und mindern aufgrund<br />
kostenintensiver Behandlungen<br />
den wirtschaftlichen Erfolg<br />
der Milchproduktion. Daher kommt<br />
der regelmäßigen Kontrolle der Euter,<br />
der gezielten Prophylaxe und<br />
strategischen Managemententscheidungen<br />
zur Verbesserung der<br />
Eutergesundheit die höchste Bedeutung<br />
zu. Im Gegensatz zu konventionellen<br />
Melkverfahren, bei<br />
denen die Euter vom Melkpersonal<br />
zu festen Zeiten gereinigt, gepflegt<br />
und kontrolliert werden, wird<br />
diese Aufgabe in Betrieben mit Automatischen<br />
Melksystemen (AMS)<br />
vom Melkroboter übernommen. In<br />
einer niederländischen Studie wurde<br />
der Zusammenhang zwischen<br />
der Eutergesundheit und dem Hygienemanagement<br />
in 151 Roboterbetrieben<br />
untersucht. Die Untersuchung<br />
zeigte, dass der Anteil an somatischen<br />
Zellen auf Herdenebene<br />
insbesondere vom Verschmutzungsgrad<br />
der Zitzen, des Euters<br />
und der Oberschenkel beeinflusst<br />
wird. Auch der Reinigungsprozess<br />
� Optimales Hygienemanagement – das „A und O“<br />
für eutergesunde Kühe<br />
der Melkboxen wirkt sich auf die<br />
Höhe der Zellzahlen aus. Je öfter<br />
und gründlicher die Säuberung der<br />
Technik erfolgt, desto niedriger<br />
sind die Zellzahlen bei den Kühen.<br />
Ein weiteres interessantes Ergebnis<br />
ist, dass ein häufiger Milchfilterwechsel<br />
das Risiko klinischer Mastitiden<br />
reduziert und dass qualitativ<br />
hochwertiges Stroh als Einstreu<br />
die Eutergesundheit von Milchkühen<br />
positiv beeinflusst.<br />
Automatische Entmistungsverfahren<br />
– ein Stressfaktor für<br />
Milchkühe?<br />
Mit dem Übergang von der Anbinde-<br />
zur Laufstallhaltung haben<br />
sich auch die Entmistungstechniken<br />
in den Milchviehanlagen<br />
verändert. Heute sind stationäre<br />
Entmistungsschieber in Laufställen<br />
Standardeinrichtungen. Wissenschaftler<br />
der Forschungsanstalt<br />
Agroscope in Reckenholz-<br />
Tänikon (Schweiz) untersuchten<br />
in drei Betrieben mit Boxenlaufställen<br />
und planbefestigten Böden,<br />
inwieweit Entmistungsvorgänge<br />
Stress bei den Kühen auslösen,<br />
das Fressverhalten der Kühe<br />
beeinflusst und welcher Schiebertyp<br />
von den Kühen am besten akzeptiert<br />
wird. Zur Beurteilung der<br />
Stressbelastung bei Entmistung<br />
wurde die Herzaktivität der Kühe<br />
mittels Pulsuhren gemessen und<br />
das Kuhverhalten mittels Videoaufnahmen<br />
ausgewertet. Es zeigte<br />
sich, dass vor und nach dem Entmisten<br />
keine Stressbelastung der<br />
Kühe durch den Mistschieber nachgewiesen<br />
werden konnte. Geringfügige<br />
Stresssituationen entstanden,<br />
wenn sich die Kühe während<br />
des Entmistungsvorgangs durch<br />
den laufenden Schieber auf dem<br />
Laufgang befanden bzw. in der Box<br />
standen. In einem weiteren Versuch<br />
wurde der Einfluss von Entmistungsabläufen<br />
auf das Fressverhalten<br />
in der Hauptfressphase<br />
mit bzw. ohne Entmistung von<br />
Kühen untersucht. Die Ergebnisse<br />
belegen, dass automatische Mistschieber<br />
die Fress phase von Kühen<br />
negativ beeinträchtigen. Die<br />
Milchkühe kompensieren diese<br />
Störung mit einer höheren Fressabschnittsanzahl<br />
und einer längeren<br />
Fressdauer. Daher hat eine<br />
regelmäßige Futtervorlage sowie<br />
eine störungsfreie Futteraufnahme<br />
für die Kühe oberste Priorität,<br />
um auch das Risiko für Stoffwechselerkrankungen<br />
zu reduzieren.<br />
Fazit: Auf Entmistungsvorgänge<br />
während der Hauptfresszeit ist zu<br />
verzichten.<br />
� Ein an den Tagesablauf der Kühe angepasster Entmistungsvorgang<br />
fördert das Wohlbefinden<br />
60 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
Ein weiterer Gegenstand der Untersuchungen<br />
war die Analyse des<br />
Einflusses des Schiebertyps (Faltschieber,<br />
Kombischieber niedrig,<br />
Kombischieber hoch) auf das Reaktionsverhalten<br />
der Kühe. Es konnte<br />
nachgewiesen werden, dass die<br />
gezeigten Verhaltensweisen (z. B.<br />
ausrutschen beim Ausweichen/<br />
Übersteigen des Schiebers, Abbruch<br />
des Fressvorgangs) der Kühe<br />
unabhängig vom Schiebertyp sind.<br />
Generell sollte eine hohe Entmistungsfrequenz<br />
der Laufflächen unter<br />
Berücksichtigung der Hauptfresszeiten<br />
der Kühe angestrebt<br />
werden. Dies wirkt sich durch trockenere<br />
und saubere Böden positiv<br />
auf die Klauengesundheit der Kühe<br />
aus. Gleichzeitig können Ammoniakemissionen<br />
im Milchviehstall reduziert<br />
werden.<br />
Mensch-Tier-Beziehungen beeinflussen<br />
die Eutergesundheit<br />
von Milchkühen<br />
Die Eutergesundheit von Milchkühen<br />
wird durch eine Vielzahl<br />
an Faktoren wie Management-<br />
maßnahmen oder Ausgestaltung<br />
der Haltungsbedingungen in den<br />
Bereichen Haltung, Hygiene und<br />
Melktechnik beeinflusst. Für die<br />
Auswahl der Technik in den Einzelbereichen<br />
der Milchproduktion<br />
sowie der Tiere im Stall trifft der<br />
Mensch die Entscheidungen, womit<br />
er gleichzeitig auch auf das<br />
Wohlbefinden, auf die Gesundheit<br />
und auf das Verhalten der<br />
Kühe einwirkt. An der Universität<br />
Kassel/Witzenhausen wurde daher<br />
der Zusammenhang zwischen<br />
der Mensch-Tier-Beziehung und<br />
der Eutergesundheit von Milchkühen<br />
im Rahmen einer Dissertation<br />
mit 46 Untersuchungsbetrieben<br />
detailliert betrachtet. Die Beurteilung<br />
der Eutergesundheit erfolgte<br />
anhand der betriebsindividuellenMilchleistungsprüfungsergebnisse<br />
der Betriebe über ein<br />
Jahr als durchschnittlicher Somatic<br />
Cell Score (SCS) und als Neuinfektionsrate.<br />
Des Weiteren wurden<br />
zytobakteriologische Untersuchungen<br />
von Viertelgemelksproben<br />
der laktierenden Milchkühe am Tag<br />
der Erfassung der Mensch-Tier-Be-<br />
� Tabelle 1: Mögliche Interaktionen eines Melkers während des Melkvorganges<br />
Verhaltensweisen Kriterien<br />
positiv Berühren, Streicheln, ruhiges Sprechen<br />
neutral Dominante Sprechweise, leichtes Schlagen der Tiere<br />
negativ Schreien, kräftiges Schlagen der Tiere, ungeduldiges Sprechen<br />
Lärm Pfeifen, mit Gegenstand an Melkeinrichtung schlagen, Klatschen<br />
� Kühe danken Streicheleinheiten mit einer besseren Eutergesundheit<br />
ziehung durchgeführt sowie der<br />
Herdenanteil zellzahlerhöhter Viertel,<br />
der Anteil Mastitisviertel und<br />
der Anteil an Vierteln mit Staphylococcus<br />
aureus ermittelt. Im Bereich<br />
der Mensch-Tier-Beziehungen<br />
wurde mittels Beobachtungen die<br />
Komplexe Melkereinstellung sowie<br />
das Verhalten der Melker und Kühe<br />
analysiert. Ergänzt wurde die Untersuchung<br />
mit einem Fragebogen<br />
zu Stall- und Melkarbeiten. Die Ergebnisse<br />
zeigen, dass die Mehrheit<br />
der Melker mit neutralen (49,3 %)<br />
bzw. positiven (38,7 %) Interaktionen<br />
(Tabelle 1) gegenüber den<br />
Kühen auftraten, was sich wiederum<br />
positiv auf die Eutergesundheit<br />
der Kühe auswirkte. Die Individualdistanz<br />
der Kühe gegenüber<br />
dem Menschen war geringer, wenn<br />
die Melker einen ruhigen und besonnenen<br />
Umgang mit den Tieren<br />
pflegten, sich das Melk-/Stallpersonal<br />
mehr Zeit (Kontakt) für die<br />
Kühe innerhalb der Arbeitsroutine<br />
nahm und einen Bezug zu den<br />
Kühen hatten, d. h. die Kühe kannten.<br />
Längere Kontaktzeiten pro Tier<br />
und Tag in der Arbeitsroutine seitens<br />
des Stall- bzw. Melkpersonals<br />
waren mit einem geringen Anteil an<br />
Vierteln mit Staphylococcus aureus<br />
in der Milchviehherde verbunden.<br />
Negative und lärmende Verhaltensweisen<br />
der Melker sowie<br />
verängstigte Kühe in der Herde bewirkten<br />
hingegen tendenziell mehr<br />
euterkranke Kühe (gemessen am<br />
Zellgehalt) sowie eine höhere Mastitis-Infektionsrate.<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass die<br />
Mensch-Tier-Beziehungen in puncto<br />
Eutergesundheit nicht zu unterschätzen<br />
sind. Ein ruhiger und bedachter<br />
Umgang mit den Kühen fördert<br />
deren Gesundheit, Wohlbefinden<br />
und Leistungsfähigkeit auf<br />
lange Sicht, was wiederum einer<br />
nachhaltigen Milchproduktion mit<br />
langlebigen Kühen zu Gute kommt.<br />
Management � RMV <strong>LKV</strong><br />
S. Heinz<br />
Weitere Informationen zu den hier<br />
vorgestellten Beiträgen erhalten<br />
Sie unter s.heinz@lkv-mv.de<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 61
Zechertochter von Körte gewinnt<br />
6. Kreistierschau Demmin in Stavenhagen<br />
Die 6. Kreistierschau des alten Landkreises<br />
Demmin am 17. Juni <strong>2012</strong><br />
fand bereits zum 4. Mal in Folge in<br />
Stavenhagen statt. Wie in der Vergangenheit,<br />
konnten die Besucher<br />
eine gelungene Symbiose aus Reuterfestspielen<br />
und Tierschau erleben,<br />
an dem der Dichter Fritz Reuter<br />
sicher seine Freude gehabt hätte.<br />
Vor wunderschöner Kulisse im<br />
Schlosspark von Stavenhagen wurden<br />
35 Kühe (Milchrinder) aus 11 Betrieben<br />
sowie 11 Jungzüchter mit ihren<br />
Tieren begrüßt. Außerdem präsentierten<br />
sich Fleischrindzüchter<br />
aus 4 Betrieben mit den Rassen<br />
Charolais, Galloway und Uckermärker.<br />
Die Schafzüchter zeigten das<br />
Suffolk sowie das Schwarzköpfige<br />
Fleischschaf. Weitere Besuchermagneten<br />
waren Schweine, Pferde, Geflügel,<br />
Kaninchen und Bienen. Preisrichter<br />
Erich Poltrock hatte es bei<br />
seinen Richtentscheidungen nicht<br />
leicht. Die gesamte Schaukollektion<br />
zeigte sich in einer guten und vor<br />
allem einheitlichen Qualität. Siegerin<br />
der Jungkühe wurde die Helle-<br />
Tochter Hellena von der GbR Behn,<br />
Hungerstorf. Gleichzeitig stellte dieser<br />
Betrieb auch die Siegerin in der<br />
2. Laktation – Gustel, eine Guido-<br />
Tochter. Beide Kühe beeindruckten<br />
durch Harmonie und eine sehr gute<br />
Euterqualität. Die Siegerauswahl<br />
der mittleren Kuhklasse (3. LA) fiel<br />
dem Preisrichter nicht leicht. Hier<br />
� Miss Demmin <strong>2012</strong> - Zikarde (V: Zecher) mit Ute Körte<br />
bestach die Zecher-Tochter Zikarde<br />
aus dem Landwirtschaftsbetrieb<br />
Jörn Körte, Klevenow (Süderholz),<br />
die im Typ überragte, aber auch die<br />
NOG Lenau Tochter Lilo, aus dem<br />
Betrieb Milchhhof Kröchert, Daberkow<br />
wusste mit sehr gutem Euter zu<br />
gefallen. In der Klasse der alten Damen<br />
(ab 4. LA) begeisterte die bekannte<br />
Stern-Tochter Stella aus dem<br />
Landwirtschaftsbetrieb Gropp GbR,<br />
Klockow. Zur Miss Demmin wurde<br />
die Zecher-Tochter Zikarde, eine<br />
Kuh in der 3. LA aus dem Landwirtschaftsbetrieb<br />
Jörn Körte, Klevenow<br />
(Süderholz) gekürt, die Frau Körte<br />
sehr gut vorführte. Glückwunsch!<br />
Ein weiterer Höhepunkt war der<br />
Jungzüchterwettbewerb, der in 2<br />
Kategorien ausgetragen wurde.<br />
Nicht nur den Zuschauern bereitete<br />
die Präsentation sichtlich Vergnügen,<br />
sondern auch den Kindern<br />
und Jugendlichen. Sie wussten über<br />
ihre Jungrinder gut Bescheid und<br />
hielten die Halfter fest im Griff. Jeder<br />
von ihnen konnte wohlverdient<br />
eine Urkunde und einen Pokal mit<br />
nach Hause nehmen. Mit 8 Jahren<br />
war der jüngste Teilnehmer Marvin<br />
Sagbo und alle drückten ihm besonders<br />
die Daumen. Jedoch machte im<br />
ersten Ring Wiebke Müller (10 Jahre)<br />
aus Gessin mit ihrem Jungrind<br />
Olivia den 1. Preis für sich aus. Den<br />
Ring der 10 – 13-jährigen gewann<br />
souverän Johann Gropp von der<br />
Gropp GbR, Klockow. Er konnte sein<br />
Jungrind Tanja am besten präsentieren.<br />
Auch ein dickes Lob an die<br />
Landboden Wolde GmbH & Co. KG,<br />
die Justin Wagenknecht und Lea<br />
Bengelsdorf (beide 12 Jahre alt),<br />
auf den Wettbewerb in Stavenhagen<br />
vorbereiteten. Die beiden machten<br />
ihre Sache sehr gut, obwohl sie<br />
noch nie etwas mit Landwirtschaft<br />
zu tun hatten. Stets dicht umlagert<br />
wurden die Boxen der Fleisch rinder.<br />
Auch seltenere Rassen wie Lakenfelder<br />
(Zweinutzungsrasse), Guernsey<br />
und Braunvieh konnten bewundert<br />
werden. Ein Teil der Tiere wurde<br />
von Martina Genkel-Jenning sehr engagiert<br />
und interessant vorgestellt.<br />
Das Schaubild mit Kommentierungen<br />
zu jeder Rasse gab einen würdigen<br />
Abschluss der diesjährigen Kreistierschau.<br />
Vom Wetter über die familiäre<br />
Atmosphäre unter den Ausstellern<br />
bis zur guten Zusammenarbeit<br />
mit der Stadtverwaltung in Stavenhagen<br />
- es passte einfach alles. Alles<br />
in allem zeigten sich die Organisatoren<br />
des Kreisrinderzucht- und Besamungsvereins<br />
Demmin e. V., des<br />
Milchkontrollvereins Demmin und<br />
der 3 regionalen Bauernverbände<br />
des alten Landkreises hoch zufrieden<br />
mit dem Verlauf der Veranstaltung.<br />
Herzlichen Dank für den schönen<br />
Tag an die Sponsoren! Herzlichen<br />
Glückwunsch an die Sieger!<br />
E. Fritz<br />
DIE SIEGER<br />
Name Vater Besitzer<br />
HB-Kühe, 1. LA<br />
Sieger Hellena Helle Behn GbR, Hungerstorf<br />
Reservesieger<br />
HB-Kühe, 2. LA<br />
Janina Justin Rinderzucht Tollensetal GmbH, Alt Tellin<br />
Sieger Gustel Guido Behn GbR, Hungerstorf<br />
Reservesieger<br />
HB-Kühe, 3. LA<br />
Schätzchen Shaker Landwirtschaft Malchin - B. u. M.<br />
Meyer GmbH & Co. KG, Malchin<br />
Sieger Zikarde Zecher LWB Jörn Körte, Süderholz<br />
Reservesieger<br />
HB-Kühe, ab 4. LA<br />
Lilo NOG Lenau Milchhof Kröchert, Daberkow<br />
Sieger Stella Stern LWB Gropp GbR, Klockow<br />
Reservesieger Minka Minister Müller-Wetzel GbR, Basedow<br />
Miss Demmin Zikarde<br />
62 Rind aktuell 2� <strong>2012</strong>
Kreisverein Rügen<br />
Auf Studienreise nach Schweden<br />
Am 25. Juni morgens traf sich der<br />
Rügener Kreisverein an der Fähre<br />
in Saßnitz, um nach Schweden zu<br />
fahren. In Schweden angekommen,<br />
wurden wir von Lars-Gunnar Samuelsson<br />
(GGI) empfangen.<br />
Als ersten besuchten wir die Besamungsstation<br />
Skane Samen, dort<br />
wurden wir von Herrn Eriksson begrüßt.<br />
Herr Eriksson stellte die Station<br />
vor und erläuterte die Organisation<br />
der Dienstleistung; weiterhin<br />
informierte er zum Bulleneinsatz<br />
in Schweden.<br />
Nach dem Besuch der Station besuchten<br />
wir den ersten Betrieb, den<br />
Hof Orraryd, der von zwei Brüdern<br />
geführt wird. Auf dem Betrieb gibt<br />
es 4 Melkroboter und 350 Kühe.<br />
Während der Führung wurde viel<br />
zum Thema Fütterung und Rinderzucht<br />
diskutiert.<br />
Am Dienstag (26.06.) fuhren wir<br />
zum Betrieb der Brüder Andersson<br />
auf die Nästgarden Farm.<br />
Dort werden 320 Kühe auf einem<br />
12er Side-by-Side gemolken. Der<br />
Betrieb nimmt regelmäßig an Tierschauen<br />
teil, überträgt Embryonen<br />
und setzt aktuelle internationale<br />
Bullenväter ein. Die Brüder Andersson<br />
verkaufen auch regelmä-<br />
ßig Bullen an die Besamungsstation<br />
in Schweden. Vor Ort konnten<br />
wir uns von der Qualität der Kühe<br />
überzeugen. Vielen Dank an den<br />
Betrieb für die tolle Vorbereitung.<br />
Am Nachmittag ging es in das Museum<br />
„Astrid Lindgrens Welt“.<br />
Der Park wurde 1981 gegründet<br />
und liegt in Astrid Lindgrens Geburtsstadt<br />
Vimmerby. Im Museum<br />
und im Park konnten wir viel über<br />
das Leben und Wirken von Astrid<br />
Lindgren erfahren. Anschließend<br />
nutzte jeder die Möglichkeit, die<br />
Stadt Vimmerby auf eigene Faust<br />
kennenzulernen.<br />
Hinterher fuhren wir auf den Betrieb<br />
in Hanasa, dort wird im Moment<br />
ein neuer Stall für 600 Kühe<br />
mit 8 Robotern gebaut. Der Betrieb<br />
wird damit bald zu den größten und<br />
modernsten Betrieben Schwedens<br />
gehören.<br />
Natürlich wollten wir uns in Schweden<br />
auch Elche anschauen. Aus diesem<br />
Grund fuhren wir in den Elch<br />
Park nach Grönasens. Beim Rundgang<br />
durch den Park staunten wir<br />
nicht schlecht über die 2 m großen<br />
Tiere. Auf einem 1.300 Meter<br />
langen Spaziergang erlebten wir<br />
unsere eigene „Elch-Safari” und<br />
� Rügener Landwirte zu Besuch auf dem Hof „Nästgården“ in Schweden<br />
� Zwei Jungzüchter zu Besuch im Elchpark<br />
konnten den Tieren zum Streicheln<br />
nahe kommen. Anschließend trafen<br />
wir uns auf dem Grillplatz, wo<br />
dann jeder die Möglichkeit hatte,<br />
eine original schwedische Elchbratwurst<br />
zu essen.<br />
Die Rügener Landwirte, die an der<br />
Studienreise teilnahmen, möchten<br />
sich recht herzlich bei Lars-Gunnar<br />
Samuelsson bedanken, der die Reise<br />
in Schweden ganz toll organisierte,<br />
uns viele gute Betriebe zeigte<br />
und sogar den Bus fuhr.<br />
R. Braier<br />
Kreisvereine � RMV <strong>LKV</strong><br />
GGI<br />
unterstützt<br />
die Tour<br />
Rind aktuell 2� <strong>2012</strong> 63
Der heutige Kontrollverein Rügen stellt sich vor...<br />
Rinderzucht auf der Insel Rügen –<br />
von vergangenen und aktuellen Erfolgen<br />
� Bewerterteam vom Kreisleistungsmelken 2011,<br />
v. l. n. r.: Mirko Krause, Marco Baumann,<br />
Simone Wilhayn, Malte Ott, Martina Kurz,<br />
Gunnar Schwedhelm, Gritt Heiforth, Brigitte Rehmer<br />
Über Jahrhunderte war die Landwirtschaft<br />
auf Rügen geprägt von<br />
großen Rittergütern. Auch der<br />
Staat, die Stadt Stralsund und die<br />
Kirche besaßen Ländereien. 1925<br />
gab es auf Rügen bereits 12 Kontrollvereine,<br />
denen 127 Herden und<br />
ca. 5.000 geprüfte Kühe (33 % aller<br />
Kühe) angeschlossen waren. 70 %<br />
der Herden standen in Betrieben<br />
über 200 ha, weitere 23 % in Betrieben<br />
von 100 bis 200 ha. Es gab 7<br />
Molkereien; Vollmilch, Butter, Quark<br />
und Käse wurde per Bahn bis nach<br />
Berlin geliefert. Namhafte Zuchtbetriebe<br />
waren die Güter Güttin und<br />
Rosengarten. 1927 wird der Züchter<br />
Stuth aus Gustow mit der Kuh „Tina“<br />
in das Deutsche Rinderleistungsbuch<br />
eingetragen (365 Tage Prüfung:<br />
10.038 kg Milch, 3,19 % Fett).<br />
In den 30er Jahren kam es zur Aufsiedelung<br />
bankrotter oder verschuldeter<br />
Güter über die Pommersche<br />
Siedlungsgesellschaft Stettin, viele<br />
kleinere Bauernhöfe entstanden.<br />
Meist kamen die neuen Besitzer<br />
aus anderen Teilen Deutschlands.<br />
Der Hof konnte in einer Summe<br />
oder in Raten bezahlt werden. Einige<br />
der heute im Kontrollverein aktiven<br />
Mitglieder können auf diese<br />
Familiengeschichte zurückblicken,<br />
z. B. die Familien Meerkötter, Krause,<br />
Ott und Harder.<br />
Nachdem die Milchleistungsprüfung<br />
(MLP) ab 01.01.1936 Pflicht<br />
wurde, erreichte die Prüfdichte in<br />
Pommern ca. 77 %. Die Zahl geprüfter<br />
Kühe auf Rügen betrug im<br />
Jahr 1938 ca. 15.500 Stück. Während<br />
und nach dem 2. Weltkrieg<br />
sank die Prüfdichte wegen Personal-<br />
und Materialmangel auf 15 %.<br />
1945 wurde der Großteil der Kühe<br />
beschlagnahmt und in die Sowjet-<br />
union abtransportiert, nur wenige<br />
Herdbuchkühe wurden gerettet.<br />
Am 01.04.1950 wurde die MLP in<br />
der DDR Pflicht. Auf Rügen standen<br />
1950 ca. 13.000 Kühe, davon<br />
6.000 unter MLP. 1955 wurde im<br />
Kreis eine Leistung von 2.881 kg<br />
Milch und 3,44 % Fett ermittelt. In<br />
dieser Zeit nahmen auch Frau Peters<br />
in Gustow und Poseritz sowie<br />
Herr Brodersen in Rappin und Neuenkirchen<br />
ihre Tätigkeit als Leistungsprüfer<br />
auf, die sie bis vor 2<br />
Jahren bzw. bis heute ausführ(t)<br />
en. 1965 betrug der Kuhbestand<br />
auf Rügen ca. 19.000 Stück. Das<br />
VEG (Z) Tierzucht Güttin erreichte<br />
mit 146 Kühen eine Herdenleistung<br />
von 3.782 kg Milch bei 3,72 % Fett<br />
(Kreis: 3.150 kg bei 3,5 % Fett).<br />
Mitte der 60er Jahre begann die<br />
Umzüchtung zum SMR durch Einkreuzung<br />
von Jerseybullen, woran<br />
auch namhafte Züchter auf Rügen<br />
mitwirkten, so Ernst Buchholz aus<br />
Trent. 1982 gab es 23 LPG und<br />
4 VEG mit Milchkühen und einer<br />
Leis tung von 3.539 kg bei 3,5 %<br />
Fett. 1986 wurden 3.938 kg Milch<br />
bei 4 % Fett ermolken. Der Kuhbestand<br />
betrug 1989 ca.17.300 Kühe.<br />
Mit dem Fall der Mauer 1989 entfiel<br />
Sicher ins Leben starten.<br />
NORLAC GmbH · Industriestraße 27 · 27404 Zeven · Germany<br />
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64 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
auch die Pflicht zur Milchleistungsprüfung.<br />
Bedingt durch Auflösung<br />
von Betrieben, Einführung der<br />
Milchquote, Sanierung der Bestände<br />
(Leukose), Einhaltung der neuen<br />
Milchqualitätsanforderungen (Zellzahl)<br />
und Leistungssteigerung ging<br />
der Kuhbestand auf etwa 50 % zurück.<br />
Die Erkenntnis, dass nur mit<br />
einer eindeutigen Bestandsübersicht<br />
über Milchleistung und Inhaltsstoffe<br />
eine effektive Milchproduktion<br />
betrieben werden kann, bewog<br />
aber viele Betriebe, die MLP<br />
weiterzuführen bzw. neu aufzunehmen<br />
und in den 1990 gegründeten<br />
Landeskontrollverband einzutreten.<br />
Der erste Jahresabschluss der MLP<br />
im Jahr 1991 enthielt nur 783 Kühe<br />
aus 3 Betrieben: VEG Güttin, Jasmunder<br />
Milcherzeuger Sagard und<br />
LPG Groß Schoritz (Jahresleistung<br />
von 4.932 kg Milch bei 4,12 % Fett).<br />
Dies resultierte daraus, dass nur<br />
wenige Betriebe dem EDV-Projekt<br />
MILP in Paretz angeschlossen waren.<br />
Ende 1991 waren auf Rügen 24<br />
Betriebe mit 6.184 Kühen Mitglied<br />
im <strong>LKV</strong>. Zum Vorstand des Kon-<br />
trollvereins Rügen gehörten 1992<br />
Peter Himmelreich (Gr. Schoritz),<br />
Dr. Manfred Köhler (Sagard), Wolfgang<br />
Mühlenberg (Lauterbach) und<br />
Ernst-Günther Krause (Udars). Als<br />
Mitarbeiterin des <strong>LKV</strong> (Zuchtwart)<br />
war Petra Friedrich bis 2003 tätig.<br />
1993 fand das erste Kreisleistungsmelken<br />
in der Jasmunder Milcherzeugungs<br />
GmbH Sagard statt. Die<br />
Teilnehmerzahl des seither jährlich<br />
auf Rügen stattfindenden Wettbewerbs<br />
wuchs zeitweise auf 24 an.<br />
Als Bewerter arbeiten mit viel Engagement<br />
Landwirte des KV Rügen<br />
mit. Des Weiteren gibt es eine enge<br />
Zusammenarbeit des Kontrollvereins<br />
mit dem Rügener Rinderzucht-<br />
und Besamungsverein. So werden<br />
Exkursionen unternommen oder<br />
es gibt Anlass, gemeinsam zu feiern,<br />
sei es eine 100.000 Liter-Kuh,<br />
eine Hauseinweihung, Geburtstag<br />
oder Grillabend.<br />
Aktuell sind von den 28 Milcherzeugerbetrieben<br />
Rügens 24 Mitglied<br />
im <strong>LKV</strong>. Im Jahresabschluss<br />
2010/11 erreichte der Kontrollverein<br />
mit 5.431 A+B-Kühen eine Leis-<br />
Kreisvereine � RMV <strong>LKV</strong><br />
� Erfahrungsaustausch und Fachsimpeln beim gemütlichen<br />
Grillabend<br />
tung von 9.101 kg Milch mit 4,07 %<br />
Fett und 3,41 % Eiweiß, dies liegt<br />
193 kg Milch über dem Landesdurchschnitt<br />
von <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong>.<br />
Der aktuelle Vorstand des Kontrollvereins<br />
Rügen besteht aus Dr. Manfred<br />
Köhler (Sagard), Jürgen Habben<br />
(Dumsevitz), Julius Edlefsen<br />
(Edlefsen GbR) und Gritt Heiforth<br />
(APV Samtens).<br />
Kreisrinderzucht- und Besamungsverein<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz<br />
Unterwegs auf dem Tollensesee – Schiff AHOI<br />
Am 14. Juni <strong>2012</strong> folgten über 40<br />
Landwirte und Mitglieder des Kreisrinderzucht-<br />
und Besamungsvereins<br />
sowie des Milchkontrollvereins <strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz<br />
der Einladung zu<br />
einer abendlichen Rundfahrt mit der<br />
MUDDER SCHULTEN auf dem Tollensesee.<br />
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden<br />
Uwe Pukys wurden vom<br />
Milchkontrollverein, vertreten durch<br />
Heidi Walter (<strong>LKV</strong>) und Hannes<br />
Dierks, die Gütesiegel überreicht.<br />
Frau Giesa aus Heinrichswalde konnte<br />
die Gratulation in diesem Rahmen<br />
persönlich entgegennehmen.<br />
Außerdem erhielten das begehrte<br />
Güte siegel für besonders gute Milch-<br />
qualität die Neue Salower Milchviehbetriebs<br />
GmbH & Co. KG sowie<br />
die AG Schönbeck. Nachdem<br />
sich alle an dem sehr guten Büfett<br />
an Bord bedienten, konnte man bei<br />
dem fantastischen Wetter an Deck<br />
entspannen, sich angeregt unterhalten<br />
und später mit Witz und norddeutschem<br />
Charme unterhalten lassen.<br />
Diese Kombination fand sichtlich<br />
großen Anklang. Gegen 22.30<br />
Uhr legte die MUDDER SCHULTEN<br />
mit einer sehr zufriedenen Besatzung<br />
in Neubrandenburg an.<br />
Im September ist eine Tagesfahrt<br />
mit Betriebsbesichtigung nach Brandenburg<br />
geplant.<br />
I. Schröder<br />
S. Wilhayn<br />
� Kreisrinderzucht- und Besamungsverein auf dem<br />
Tollensesee unterwegs<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 65
2.<br />
POMMERNSCHAU<br />
POMMERNSCHAU VEREIN e.V.<br />
��2010: Leszek J�drych, Wittkowo, und Jörg Stubbemann, Delmenhorst, richteten gemeinsam die besten Schaukühe aus Pommern<br />
11.08.<strong>2012</strong> | 10 Uhr<br />
Rothenklempenow<br />
B 109<br />
Belling<br />
A 20<br />
B 104<br />
Uecker<br />
� Anfahrt<br />
PASEWALK<br />
Rollwitz<br />
Züsedom<br />
Zerrentin<br />
Rossow<br />
B 104<br />
Rothenklempenow<br />
Bergholz<br />
Löcknitz<br />
Randow<br />
Foto: KeLeKi<br />
� Miss Pommern 2010 THI Blackwhite EX90<br />
37. Bauernmarkt und Schützenfest Rothenklempenow<br />
Tolles Programm für die ganze Familie<br />
11. August <strong>2012</strong> · 9.30 - 16.00 Uhr<br />
POMMERNSCHAU<br />
VEREIN e.V.<br />
� Roman<br />
Januszewski –<br />
Preisrichter<br />
aus Polen mit<br />
Dolmetscherin<br />
� Dirk<br />
Schmüser –<br />
Preisrichter<br />
aus Deutschland<br />
2. Pommernschau am 11. August <strong>2012</strong><br />
in Rothenklempenow<br />
� Historie<br />
Die Tierzucht in Pommern hat eine<br />
lange Tradition. Vor dem 2. Weltkrieg,<br />
in den Jahren ab 1920, ist unter<br />
Führung des Tierzuchtdirektors<br />
der Pommerschen Herdbuchgesellschaft,<br />
Ernst Gede, ein Neffe des<br />
bekannten Züchters Adolf Köppe,<br />
die Pommersche Rinderzucht entscheidend<br />
weiterentwickelt worden.<br />
Es wurde Pflicht, alle Herdbuchkühe<br />
der Milchleistungskontrolle<br />
zu unterziehen. 1927 konnte<br />
am östlichen Stadtrand von Stettin<br />
die neue Pommernhalle in Anwesenheit<br />
von 3.000 Besuchern<br />
eingeweiht werden. 1932 war der<br />
Verband „Pommerscher Rindviehkontrollverein“<br />
mit ca. 103.000<br />
Kühen sogar der größte Verband<br />
dieser Art in Deutschland. Der 2.<br />
Weltkrieg vernichtete zunächst die<br />
jahrelange Zuchtarbeit auf einen<br />
Schlag. Nur 30 % der Zuchttiere,<br />
z. B. in Velgast und Güttin, überstanden<br />
das Chaos. Nach 1945<br />
wurde die Rinderzucht in <strong>Vorpommern</strong><br />
erneut auf hohem Niveau<br />
aufgebaut. Federführend sei das<br />
Volkseigene Gut Velgast mit Melkermeister<br />
Wilhelm Radke genannt.<br />
In der Herde des bekannten vorpommerschen<br />
Züchters Peter Hagen<br />
reichen die Wurzeln der organisierten<br />
Herdbuch- und Leistungszucht<br />
bis in die 20er Jahre. Bereits<br />
1936 erreichten Grammendorfer<br />
� Sieger 1. LA - Monique (V: Malic)<br />
ADAP Rinderzucht GmbH, Ahrenshagen<br />
Züchter durchschnittlich 4.492 kg<br />
Milch bei 3,69 % Fett. Die LPG Fäsekow<br />
mit der späteren Abteilung<br />
Grammendorf gehörte bis zur Wende<br />
1989 zu den leistungsstärksten<br />
Rinderzuchtbetrieben des<br />
Ost seebezirkes. Die O-Kuhfamilie<br />
von Friedrich Möhr und Peter Hagen<br />
ist die älteste in <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong> genealogisch nachweisbare<br />
Kuhfamilie und stammt<br />
ebenfalls aus dem pommerschen<br />
Zuchtgebiet.<br />
� Tradition und Moderne<br />
Die Idee der Organisatoren der<br />
Pommernschau ist es, eine Veranstaltung<br />
als deutsch-polnisches<br />
Gemeinschaftsprojekt zu entwickeln,<br />
welche Tradition und Moderne<br />
verbindet. Eigens dafür wurde<br />
2009 der Verein Pommernschau<br />
e.V. unter Leitung von Andreas<br />
Schulz aus Ahrenshagen gegründet.<br />
Dieses Engagement findet<br />
auch breite politische Unterstützung.<br />
Als Schirmherr der Pommernschau<br />
konnte Dr. Till Backhaus, Minister<br />
für Landwirtschaft, Umwelt<br />
und Verbraucherschutz in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>,<br />
gewonnen<br />
werden. Er wurde durch seinen<br />
Staatssekretär Dr. Karl Otto Kreer<br />
vertreten, welcher die Ehrung der<br />
Miss Pommern vornahm. Außerdem<br />
konnten als Ehrengäste Sylvia<br />
Bretschneider (SPD) als Präsiden-<br />
� Sieger 3. LA - Hera (V: Herold)<br />
<strong>Mecklenburg</strong> young Holsteins, Stavenhagen<br />
tin des Landtages, Gerd Göldnitz<br />
als Vizepräsident des Landesbauernverbandes,<br />
Christoph Poland<br />
als Bundestagsabgeordneter für<br />
die CDU, Vertreter der Landwirtschaftskammer<br />
Stettin, eine Delegation<br />
der polnischen Besamungsstation<br />
Szczecinek, eine Delegation<br />
und einige Züchter vom Rinderzuchtverband<br />
Gdansk sowie die<br />
Landrätin des Landkreises <strong>Vorpommern</strong>-Greifswald,<br />
Dr. Barbara<br />
Syrbe und ihr 1. Stellvertreter<br />
Jörg Hasselmann begrüßt werden.<br />
Die Veranstaltung fand im Rahmen<br />
des traditionellen Rothenklempenower<br />
Bauernmarktes statt. Dafür<br />
stellte die Gemeinde Rothenklempenow<br />
ein hervorragendes<br />
Umfeld zur Verfügung, wodurch<br />
die Unterbringung und Versorgung<br />
von Mensch und Tier komfortabel<br />
abgesichert war. Die Milchrinder<br />
waren in einem großzügigen und<br />
perfekt eingerichteten Zelt untergebracht.<br />
Neben den Milchkühen<br />
konnten die Besucher Kälber,<br />
Fleisch rinder verschiedener Rassen,<br />
Pferde, Kaninchen und Geflügel<br />
erleben. Leider ist es aus veterinärmedizinischen<br />
Gründen heute<br />
noch nicht möglich, die Schau<br />
mit Tieren aus beiden Ländern zu<br />
beschicken.<br />
� Jungzüchter<br />
Zunächst zeigte der Jungzüchter-<br />
� Sieger 4. LA - BcH Norle (V: Nobel)<br />
Rinderzucht Augustin KG, Neuendorf<br />
66 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
DIE SIEGER<br />
Name Vater Besitzer<br />
1. Laktation<br />
Sieger Monique Malic ADAP Rinderzucht GmbH, Ahrenshagen<br />
Reservesieger<br />
2. Laktation<br />
BcH Brandy Raptor Rinderzucht Augustin KG, Neuendorf<br />
Sieger Grandiose Gunnar ADAP Rinderzucht GmbH, Ahrenshagen<br />
Reservesieger RZA Jenny Jones ADAP Rinderzucht GmbH, Ahrenshagen<br />
3. Laktation<br />
Sieger Hera Herold <strong>Mecklenburg</strong> young Holsteins,<br />
Stavenhagen<br />
Reservesieger<br />
4. Laktation<br />
Garnet Kayak Rinderzucht Romy Rehmer, Trent<br />
Sieger BcH Norle Nobel Rinderzucht Augustin KG, Neuendorf<br />
Reservesieger RZA Karina Bambi ADAP Rinderzucht GmbH, Ahrenshagen<br />
100 000 l – RZA Karina<br />
Miss Pommern – Grandiose<br />
Jungzüchter<br />
8 – 13 Jahre Tobias Baumann Agrargen. Neklade e.G., Neklade<br />
18 – 22 Jahre Johanna Schendel ADAP Rinderzucht GmbH, Ahrenshagen<br />
23 – 25 Jahre Christine Schulz ADAP Rinderzucht GmbH, Ahrenshagen<br />
wettbewerb, dass uns um die Zukunft<br />
der Rinderzucht nicht bange<br />
zu sein braucht. In drei Altersklassen<br />
traten die Kinder von Betriebsleitern<br />
und junge Mitarbeiter der<br />
Ausstellerbetriebe zum Vorführwettbewerb<br />
an. Stephan Springborn,<br />
selbst ehemaliger erfolgreicher<br />
Jungzüchter, konnte den<br />
„Junglandwirten“ viel Talent und<br />
Können bescheinigen. Er motivierte<br />
besonders die Neulinge, indem er<br />
sie für ihre Leistungen lobte und<br />
aufforderte, auf das Erreichte zukünftig<br />
aufzubauen.<br />
Tobias Baumann, Johanna Schendel<br />
und Christine Schulz waren<br />
die verdienten Sieger!<br />
� Schauwettbewerb<br />
63 Kühe der Rasse Deutsche Holsteins<br />
wurden von Züchtern aus<br />
den Altkreisen Nordvorpommern,<br />
Demmin, Rügen, Ostvorpommern<br />
und Uecker-Randow angemeldet.<br />
Als Preisrichter standen mit Roman<br />
Januszewski ein polnischer<br />
und mit Dirk Schmüser ein deutscher<br />
Landwirt gemeinsam im Ring.<br />
Aufgrund der sehr hohen Qualität<br />
der Kühe war es häufig nicht leicht,<br />
die Rangfolge festzulegen, jedoch<br />
gelang dies vortrefflich und beide<br />
Richter betonten, dass sie daran<br />
besonders viel Freude hatten.<br />
Bereits die Kuh, die als Erste des<br />
Tages den Ring betrat, war eine<br />
Klasse für sich. Sehr gut entwickelt,<br />
mit viel Kraft und Harmonie<br />
ausgestattet, trug sie ein breites,<br />
hoch und fest aufgehängtes Euter<br />
und wurde, nachdem sie ihren<br />
Ring gewinnen konnte, zur Siegerkuh<br />
der Klasse der Kühe in der 1.<br />
Laktation. Es handelt sich um die<br />
Malic-Tochter Monique der ADAP<br />
RZ GmbH, Ahrenshagen. Ihre Mutter,<br />
als Embryo importiert, stammt<br />
aus einer direkten Allen-Tochter der<br />
Baler Twine, welche wiederum über<br />
ihre Nachkommen (Goldwin usw.)<br />
momentan großen Einfluss auf die<br />
weltweite Holsteinpopulation ausübt.<br />
Grandios war der Auftritt einer<br />
Tochter des RMV-Spitzenvererbers<br />
Gunnar, der aktuell der meistverkaufte<br />
Bulle der Besamungsstation<br />
auf dem Woldegker Bullenberg<br />
ist. Schon bei der Verbandsschau<br />
im März in Karow konnte sie mit<br />
einem Sensationserfolg den Titel<br />
„Miss Karow <strong>2012</strong>“ erringen. Grandiose<br />
konnte in Rothenklempenow<br />
mit ihrem Gewinn der Klasse der<br />
Kreisvereine � RMV <strong>LKV</strong><br />
� Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider<br />
(Mitte) auch dabei<br />
Kühe in der 2. Laktation ihre Erfolgsserie<br />
eindrucksvoll fortsetzen<br />
und damit beweisen, dass sie<br />
ihren Namen zu Recht trägt. Auch<br />
sie gehört inzwischen der ADAP<br />
Rinderzucht GmbH, Ahrenshagen.<br />
Hera stammt vom RMV-Bullen Herold<br />
ab. Sie war 2011 die „Überraschungskuh“<br />
der RMV-Verbandsschau<br />
in Karow. Die weiße Kuh,<br />
mit einem perfekten Euter, holte<br />
sich damals den Reservesieg der<br />
Kühe mit 2 Kälbern. Inzwischen<br />
hat Hera das 3. Mal gekalbt und<br />
traf zur Pommernschau auf starke<br />
Konkurrenz. In ihrer Klasse trat<br />
z. B. die erst kürzlich zur Siegerkuh<br />
der Kreistierschau in Stavenhagen<br />
ernannte Zecher-Tochter Zikarde<br />
von Jörn Körte aus Klevenow<br />
an. Schließlich konnte Hera wiederum<br />
die Richter in ihren Bann ziehen<br />
und die Klasse der Drittlaktierenden<br />
Kühe für sich entscheiden.<br />
Hera gehört einer Gruppe<br />
junger passionierter Züchter aus<br />
M-V (Meck lenburg young Holsteins).<br />
Stephan Springborn, Maik<br />
� Romy Rehmer mit ihrer Kayak-Tochter Garnet<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 67
� Gäste aus Polen und vom RBB � Christoph Poland (MdB) gratuliert<br />
den Jungzüchtern<br />
Kowohl und Markus Pohl erfüllten<br />
sich mit dem Kauf dieser Kuh 2011<br />
einen Traum.<br />
Die schwarze Nobel-Tochter Norle<br />
vom Betrieb Augustin in Kemmnitz<br />
melkt inzwischen in der 7. Laktation.<br />
Sie war 2011 im Starterfeld der<br />
Deutschen Holsteinschau in Oldenburg<br />
und glänzte bereits dort nach<br />
6 Kalbungen mit immer noch jugendlichem<br />
Charme! Aufgrund ihrer<br />
Korrektheit und der erwähnten<br />
Jugendlichkeit in Kombination mit<br />
einem extrem fest aufgehängten<br />
Vordereuter gaben die Richter ihr<br />
den Vorzug vor der starken Konkurrenz<br />
und machten sie zur Siegerin<br />
der Kühe mit 4 und mehr Abkalbungen.<br />
Somit hatte sie auch eine<br />
ganz „Große“ der Schauszene hinter<br />
sich gelassen. Die Rede ist von<br />
„Miss Karow 2011“, RZA Karina, einer<br />
der bekanntesten Kühe <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>s.<br />
Auch zur<br />
Pommernschau versprühte Karina<br />
mit ihrer Eleganz und ihrer Ringprä-<br />
� Ehrung Miss Pommern Grandiose mit Staatssekretär Dr. Karl Otto Kreer<br />
und Anna Wojciechowska vom Stettiner Zuchtverband<br />
� Ulrike Löhr mit<br />
Vizepräsident<br />
Gerd Göldnitz<br />
senz eine außergewöhnliche Stimmung.<br />
Obwohl im Ring geschlagen,<br />
wurde ihr trotzdem eine besondere<br />
Ehrung zu Teil. Im Verlauf ihrer<br />
7. Laktation hat sie die 100.000 Liter-Schallmauer<br />
durchbrochen und<br />
wurde dafür im würdigen Rahmen<br />
der Pommernschau ausgezeichnet.<br />
� Grandiose Siegerin<br />
Zum Höhepunkt der Pommernschau<br />
ernannten die Richter nach intensiver<br />
Beratung Grandiose zur Miss<br />
Pommern <strong>2012</strong>. Dirk Schmüser begründete<br />
die Entscheidung damit,<br />
dass Grandiose eindeutig die kompletteste<br />
Kuh der Schau war. „Man<br />
findet an ihr einfach keine Fehler.<br />
Ihre Fundamente und besonders<br />
ihr Euter sind perfekt.“<br />
� Dank an Züchter und<br />
Organi sationsteam<br />
Besonderen Dank sprach der Preisrichter<br />
allen Züchtern für ihre Teilnahme<br />
und die hervorragende Prä-<br />
� Klaus-Dieter Augustin<br />
sentation ihrer Kühe aus. Sie schaffen<br />
damit eine neue und bedeutungsvolle<br />
Plattform für die zukünftige<br />
Zusammenarbeit polnischer<br />
und deutscher Milchrinderzüchter<br />
und fördern gleichzeitig das positive<br />
Image der Milchviehhaltung in<br />
der Öffentlichkeit.<br />
Die Mitarbeiter der Rinderzucht<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> GmbH<br />
schließen sich dieser Bilanz an und<br />
gratulieren allen Siegern und Platzierten.<br />
Besonderer Dank gilt Harry Ellmann,<br />
selbst Mitglied des Pommernschauvereins<br />
und Geschäftsführer<br />
der benachbarten Grünhofer<br />
Milchviehzucht AG. Er trug in diesem<br />
Jahr mit seinen Mitarbeitern<br />
eine besonders große „Last“ der Organisation.<br />
Dabei wurde er tatkräftig<br />
von den Mitarbeitern der Raminer<br />
Agrar GmbH & Co. KG und von<br />
Winfried Keller aus Rossow unterstützt.<br />
H. Reimer<br />
� Ehrung der 100.000 Liter-Kuh RZA Karina - Andreas Schulz<br />
glücklich<br />
68 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
Kontrollverein Teterow<br />
auf Exkursion in die Kühlung<br />
Auch in diesem Jahr wurde die Exkursion<br />
des Kontrollvereins Teterow,<br />
die in Richtung Kühlung führte<br />
und vom 6. bis 7. Juni <strong>2012</strong> stattfand,<br />
sehr gerne angenommen. Es<br />
beteiligten sich überwiegend kleinere<br />
Familienbetriebe am Ausflug,<br />
die in den Morgenstunden noch ihre<br />
Kühe gemolken haben und die Kälber<br />
versorgten. Im Anschluss an die<br />
Tierbetreuung begann das vielseitige<br />
und spannende Programm der<br />
Exkursion. Mit einem Kleinbus wurde<br />
zunächst die Glashäger Mineralbrunnen<br />
GmbH in Bad Doberan<br />
besichtigt. Neben einer Verkostung<br />
und einem Einblick in die<br />
Produktion erhielten die Ausflügler<br />
umfangreiche Informationen zur<br />
historischen Entwicklung des Unternehmens<br />
sowie zu deren Sponsorentätigkeit.<br />
Ein besonderes<br />
Highlight des Besuches war auch<br />
die Flaschensammlung im kleinen<br />
Glashäger Quellmuseum, u. a. mit<br />
Exemplaren aus dem 18. und 19.<br />
Jahrhundert.<br />
Anschließend ging es mit der Molli-Bäderbahn<br />
weiter nach Heiligendamm,<br />
wo im „Herzoglichen Wartesaal“<br />
am Bahnhof ein deftiges<br />
www.schaumann.de<br />
Mittagessen wartete. Am Nachmittag<br />
stand gemäß dem Motto<br />
„Erfahrungsaustausch ist die billigste<br />
Investition“ der Besuch zweier<br />
Landwirtschaftsbetriebe auf<br />
dem Programm. Beide Betriebe erzielen<br />
Herdenleistungen in Höhe<br />
von 10.000 kg/Kuh/Jahr und das<br />
mit unterschiedlichen Voraussetzungen.<br />
Ein Teil der Exkursionsgruppe besuchte<br />
die Uns „Katenbeker Melkhof“<br />
GmbH in Kühlungsborn, die in<br />
den vorhandenen DDR-Stallungen<br />
den Kuhkomfort und das Stallklima<br />
für ihre 360 Milchkühe durch neue<br />
Tiefliegeboxen mit Einstreu, zusätzliche<br />
Lüfter und Jalousien sowie<br />
Kuhbürsten deutlich verbesserten.<br />
Ein weiterer Effekt der Leistungssteigerung<br />
konnte laut Aussage von<br />
Simon Hermann auch durch den<br />
Einbau eines neuen Fischgrätenmelkstandes<br />
erzielt werden.<br />
Die zweite Gruppe besuchte den<br />
Familienbetrieb von Ernst Manten<br />
in Kröpelin, der einen neuen Kuhstall<br />
baute und nun seinen Kühen<br />
besten Kuhkomfort anbietet. Seine<br />
180 Milchkühe werden in einem<br />
Melkkarussell gemolken. Familie<br />
� Ernst Manten beantwortet viele<br />
Fragen der Exkursionsteilnehmer<br />
� Simon Herrmann berichtet von<br />
seinen Erfahrungen im umgebauten<br />
Milchviehstall<br />
Manten, im Jahr 20<strong>02</strong> vom Niederrhein<br />
nach <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
gezogen, sind Landwirte<br />
aus Leidenschaft und guter Hoffnung,<br />
dass einer der Enkel ihren<br />
Milchviehbetrieb in einigen Jahren<br />
übernehmen wird.<br />
Wir möchten uns bei beiden Landwirtschaftsbetrieben<br />
für die Gastfreundschaft<br />
bedanken und wünschen<br />
weiterhin viel Erfolg im Stall.<br />
J. Lehmann<br />
Kreisvereine � RMV <strong>LKV</strong><br />
Fit in die Laktation<br />
Das Transit-Programm für leistungsstarke Milchkühe<br />
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Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 69
� Marko Radke<br />
souverän wie<br />
immer!<br />
Kreistierschau in der Uckermark zur<br />
750-Jahrfeier in Seelübbe<br />
Der Rinderzucht und Besamungsverein<br />
Uckermark wählte in diesem<br />
Jahr als Austragungsort für seine<br />
traditionelle Kreistierschau das Jubiläumsdorf<br />
Seelübbe in der Nähe<br />
von Prenzlau. Im Ortskern des 750<br />
Jahre alten Dorfes schafften die Organisatoren<br />
und Helfer mit der mobilen<br />
Aufstallung unter freiem Himmel<br />
Platz für über 60 Tiere. Der<br />
Schauring vor dem Denkmal unter<br />
den großen Linden bot ein tolles<br />
Ambiente. Neben den Milchrindzüchtern<br />
lockten auch die Kaninchen-,<br />
Geflügel-, Fisch-, Schaf-,<br />
Schweine- und Pferdezüchter zahlreiche<br />
Besucher aus nah und fern<br />
zu sich.<br />
Nach Eröffnung durch Eberhard<br />
Martens, Vorsitzender des KRBV<br />
Uckermark und dem Landrat des<br />
Landkreises Uckermark Dietmar<br />
Schulze stellten die Jüngsten ihr<br />
Können unter Beweis. Im Jungzüchterwettbewerb<br />
bewiesen die<br />
Uckermärker Jungzüchter den Zuschauern<br />
und dem Preisrichter Stephan<br />
Springborn, dass sie ihre bestens<br />
herausgeputzten Jungrinder<br />
vorführen und präsentieren können.<br />
Mit 6 Jahren war Florian Kurzeia<br />
der jüngste Teilnehmer und alle<br />
� Siegerin der mittleren Klassen (2. und 3. LA) Douglas-Tochter Duna,<br />
H. u. J. Menke GbR aus Uckerland<br />
drückten ihm besonders die Daumen.<br />
Jedoch machte im ersten Ring<br />
Ann-Kathrin Mende (12 J.) mit ihrem<br />
Jungrind Lea den 1a-Preis für<br />
sich aus. Den Ring der 17 - 21-jährigen<br />
gewann souverän Franz Röhl<br />
von der Menke GbR. Bei den ältesten<br />
Jungzüchtern waren Profis<br />
am Werk und sie machten es dem<br />
Preisrichter nicht leicht. Enrico<br />
Marks aus Dedelow (22 J.) beeindruckte<br />
letztendlich den Preisrichter<br />
am meisten. Auch bei der Siegerauswahl<br />
stellte Enrico Marks<br />
erneut seine Erfahrung im Vorführen<br />
unter Beweis und errang den<br />
Titel des „besten Jungzüchters der<br />
Uckermark <strong>2012</strong>“.<br />
Im Einzelwettbewerb der Milchrinder<br />
stellten sich 9 Betriebe mit über<br />
60 Kühen den kritischen Augen des<br />
bundesweit bekannten Züchters<br />
und erfahrenen Preisrichters Marko<br />
Radke aus Eppendorf. Zum ersten<br />
Höhepunkt der Auswahl der „Besten<br />
Jungkuh“ lobte Marko Radke<br />
die sehr gute Euterqualität der jungen<br />
Kühe. Siegerin wurde die Strobel-Tochter<br />
Marra von der Agrarprodukte<br />
Dedelow GmbH, die besonders<br />
durch ihre feste Oberlinie<br />
und den korrekten Körperbau be-<br />
stach. Die Siegerauswahl der mittleren<br />
Kuhklassen mit 2 bis 3 Laktationen<br />
fiel dem Preisrichter nicht<br />
leicht. Mit Augenmerk auf die aufgereihten<br />
Diven dieser Klasse konnte<br />
er die Qualität der Kühe kaum<br />
in Worte fassen und war sichtlich<br />
beeindruckt. Den „Sieg der Mittleren<br />
Kühe“ machte jedoch Douglas-<br />
Tochter Duna aus der Menke GbR<br />
mit ihrer hervorragenden Euterqualität<br />
für sich aus. Stylist-Tochter<br />
Styne aus der Agrargenossenschaft<br />
Uckermark, Göritz, musste<br />
sich knapp mit dem Reservesieg zufrieden<br />
geben. Anschließend betraten<br />
die älteren Kühe ab der 4. Laktation<br />
den Schauring. Die überwiegend<br />
dunkel gezeichneten Kühe boten<br />
ein ehrwürdiges Bild im Schauring<br />
unter den alten Linden. Die<br />
Siegerauswahl der „Älteren Kühe“<br />
entschied Delight-Tochter Daria<br />
von der Agrarprodukte Dedelow<br />
GmbH für sich.<br />
Das Finale der Siegerauswahl vor<br />
dem Denkmal unter den Linden in<br />
Seelübbe bot das passende „Gänsehautfeeling“<br />
als Dank für die hervorragende<br />
Vorbereitung und besondere<br />
Qualität der Kühe in der<br />
Züchtergemeinschaft der Ucker-<br />
� „Miss Uckermark“: Auszeichnung der glücklichen Siegerin Daria (Agrarprodukte<br />
Dedelow GmbH) durch Andreas Schulz, Bernd Adler, die Milchkönigin<br />
und die Schwanenkönigin sowie den Landrat Dietmar Schulze (v. l.)<br />
70 Rind aktuell 2� <strong>2012</strong>
mark. Siegerin und „Miss Uckermark“<br />
wurde Daria von der Agrarprodukte<br />
Dedelow, die mit 20 Kühen<br />
das größte Kontingent stellten<br />
und damit für ihre gute Arbeit mit<br />
großem Applaus vom Publikum belohnt<br />
wurden.<br />
Das Schaubild mit allen Rassen<br />
und der Kommentierung jeder Rasse<br />
gab einen würdigen Abschluss<br />
der 9. Kreistierschau Uckermark.<br />
Herzlichen Dank für den schönen<br />
Tag an die Veranstalter! Herzlichen<br />
Glückwunsch an die Sieger!<br />
J. Nunnemann<br />
� Verlosungskalb<br />
DIE SIEGER<br />
Name Vater Besitzer<br />
1. Laktation<br />
Sieger Marra Strobel Agrarprodukte Dedelow GmbH<br />
Reservesieger<br />
2. Laktation<br />
Thyra Strobel Agrarprodukte Dedelow GmbH<br />
Sieger Duna Douglas Menke GbR<br />
Reservesieger<br />
ab 3. Laktation<br />
Styne Stylist Agrargenossenschaft Göritz<br />
Sieger Daria Delight Agrarprodukte Dedelow GmbH<br />
Reservesieger Jumita NOG Jumit Tietje GbR<br />
Miss Uckermark<br />
Daria<br />
� Spannende Siegerauswahl vor dem ehrwürdigen Denkmal unter den alten<br />
Linden in Seelübbe (v. l.) Deligth-Tochter Daria, Douglas-Tochter Duna<br />
9. Kreistierschau<br />
Uckermark<br />
16. Juni <strong>2012</strong> in Seelübbe<br />
Veranstalter:<br />
��Kreisverwaltung Uckermark<br />
��Rinderzucht- und<br />
Besamungs verein Uckermark<br />
e.V.<br />
��Rinderproduktion Berlin-<br />
Brandenburg GmbH<br />
��Rinderzucht <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong> e.G.<br />
��Uckermärkischer Pferdezucht-<br />
und Sportverein<br />
„Hubertus“ Holzendorf e.V.<br />
��Hybridschweine zuchtverband<br />
Nord/Ost e.V.<br />
��Schäferverein<br />
„Uckermark“ e.V.<br />
� Ja, Spaß hatten wir auch!<br />
� Unglaublich gute Kühe in Seelübbe!<br />
Kreisvereine � RMV <strong>LKV</strong><br />
Rind aktuell 2� <strong>2012</strong> 71
� So wird es gemacht!<br />
Jungzüchterworkshop Ju<br />
rund ums „Milchrind“<br />
bei Familie Peters in Körchow<br />
Anfang Juni trafen sich die Mitglieder<br />
des Jungzüchterclub <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
auf dem<br />
Betrieb der Rinderzucht Peters<br />
KG in Körchow. Bei dem Workshop<br />
wurden praktische Übungen und<br />
Demonstrationen rund ums Rind<br />
durchgeführt. Für viele Jungzüchter<br />
war der Workshop die Gelegenheit,<br />
sich noch letzte Tipps und Anregungen<br />
für die Kreistierschauen<br />
im Sommer und die MeLa im kommenden<br />
Herbst zu holen!<br />
Los ging es mit einer kurzen Begrüßung<br />
durch Martina Genkel-<br />
� Einstufer Jens Oldag beschreibt die Merkmale des Exterieurs<br />
� Marco Peters – Betriebsleiter<br />
Jenning, die den Tagesablauf vorstellte.<br />
Unmittelbar danach folgte<br />
die Tierbeurteilung. Zur Verfügung<br />
standen den Jungzüchtern 3 Erstkalbskühe<br />
der Rinderzucht Peters<br />
KG. Alle drei Tiere wurden von Jens<br />
Oldag (Einstufer) im Vorfeld eingestuft.<br />
An einer der Kühe beschrieb<br />
Jens sehr anschaulich die 19 Merkmale<br />
der Exterieurbeurteilung. Im<br />
anschließenden Tierbeurteilungswettbewerb<br />
hatten die Jungzüchter<br />
dann die Aufgabe, die zwei verbleibenden<br />
Kühe zu bewerten.<br />
Nach der Tierbeurteilung ging es<br />
weiter mit einem kleinen Betriebsrundgang,<br />
geführt durch den Betriebsleiter<br />
Marco Peters. Herr Peters<br />
nahm sich viel Zeit, um den<br />
Jungzüchtern die Betriebsabläufe<br />
und das Management seines Betriebes<br />
zu erläutern. Die zahlreichen<br />
Informationen wurden bei<br />
einer kleinen Stärkung mit Würstchen,<br />
Kuchen und Süßem verdaut.<br />
Und dann ging es auch schon weiter.<br />
Als nächstes auf dem Programm<br />
stand das Vorführtraining<br />
für die anstehenden Wettbewerbe.<br />
Stephan Springborn, einst selbst<br />
aktiver Jungzüchter, zeigte den<br />
Jugendlichen wie man Tiere für<br />
(Jungzüchter)-Wettbewerbe optimal<br />
präsentiert und auf welche<br />
Kriterien ein Richter achtet. Und<br />
natürlich hatten die Teilnehmer die<br />
Möglichkeit, das Präsentieren von<br />
Schautieren selbst zu üben.<br />
Der Workshop endete mit einer<br />
� Die Teilnehmer am Workshop<br />
kurzen Auswertung des Tierbeurteilungswettbewerbes<br />
sowie des<br />
Jungzüchter-Quiz. Im Anschluss<br />
fand die „Siegerehrung“ statt. Im<br />
Tierbeurteilungswettbewerb hatte<br />
Johanna Schendel die Nase<br />
vorn. Sie kam der Einstufung von<br />
Jens Oldag mit den wenigsten Abweichungen<br />
am nächsten. Dahinter<br />
platzierten sich, jeweils punktgleich,<br />
Friederike Ebeling und<br />
Lisa Haitschi. Auch im Jungzüchterquiz<br />
ging es spannend zu. Hier<br />
waren diejenigen weit vorne, die im<br />
Verlaufe des Tages aufmerksam zuhörten.<br />
Und das waren sehr viele!<br />
Am Ende musste das Losglück entscheiden.<br />
Hier hieß die glückliche<br />
Gewinnerin Nadine Hollack.Alle<br />
Gewinner konnten sich über tolle<br />
Preise freuen. Für die drei jüngsten<br />
Teilnehmer, Tim Lukas, Arne<br />
Löhr und Tobias Baumann gab es<br />
Sonder ehrenpreise, weil Sie sich<br />
so toll gegenüber den „Großen“<br />
behaupten konnten. Herzlichen<br />
Glückwunsch euch Dreien. Bleibt<br />
weiter fleißig dabei!<br />
An dieser Stelle möchten wir vom<br />
Jungzüchterclub noch einmal danke<br />
sagen, für diesen tollen Tag. Unser<br />
besonderer Dank gilt der Familie<br />
Peters und deren Mitarbeiter,<br />
für die Bereitstellung der Räumlichkeiten<br />
und der zur Verfügung<br />
gestellten Tiere!<br />
S. Reckendorf<br />
72 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
JUNGZÜCHTER NACH POLEN<br />
MIT DEN BRANDENBURGER JUNGZÜCHTERN<br />
VOM 28. BIS 30. SEPTEMBER <strong>2012</strong><br />
�Freitag, 28. September <strong>2012</strong><br />
05.00 Uhr Abfahrt Karow<br />
07.00 Uhr Abfahrt Groß Kreutz<br />
09.00 Uhr Seydaland Rinderzucht GmbH & Co KG, Jessen<br />
Super Zuchtbetrieb, über 11.000 l Herdenleistung<br />
11.30 Uhr Mittagessen Schützenhaus Seyda, Jessen*<br />
16.30 Uhr Betriebsbesichtigung in der Region Wojewodschaft<br />
Niederschlesien<br />
20.00 Uhr Abendessen im Hotel in Breslau<br />
�Samstag, 29. September <strong>2012</strong><br />
08.00 Uhr Frühstück<br />
10.30 Uhr Betriebsbesichtigung in der Region Wojewodschaft<br />
Großpolen<br />
13.00 Uhr Mittagessen*<br />
14.00 Uhr Betriebsbesichtigung in der Region Wojewodschaft<br />
Großpolen<br />
17.00 Uhr Besichtigung der Besamungsstation in Tulce<br />
Vermarktung von Rinder- und Schweinesperma<br />
19.30 Uhr Einchecken im Jugendhostel<br />
20.30 Uhr Abendessen im Restaurant „Gospada pod<br />
Koziolkani“, Treffen mit polnischen Jungzüchtern<br />
�Sonntag, 30. September <strong>2012</strong><br />
08.00 Uhr Frühstück<br />
10.00 Uhr Geführte Stadtbesichtigung in Poznan<br />
12.00 Uhr Mittagessen im Restaurant „Gospada pod<br />
Koziolkani“<br />
13.00 Uhr Heimreise<br />
Teilnahmealter: ab 16 Jahre<br />
Reisepreis: 130 €<br />
(inkl. aller aufgeführten Leistungen außer die mit * markierten!)<br />
Anmeldung bis<br />
zum 14. September <strong>2012</strong><br />
��������� ���� ����<br />
auf der MeLa <strong>2012</strong>!<br />
Moderne<br />
Milchviehställe<br />
Wir übernehmen die Erarbeitung<br />
maßgeschneiderter<br />
Konzepte für Milchviehställe,<br />
aber auch für Schweine- und<br />
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und andere Spezialbauten.<br />
Unsere Leistungen:<br />
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Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 73
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von Familie<br />
Grot gucken<br />
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haflingerdexter.de/<br />
?WORK_<br />
SHOP-_RMV<br />
Lernen auf dem Bauernhof<br />
� Gelungener Vorbereitungsworkshop in Gressin, Altkreis<br />
Demmin - Herzlichen Dank an Familie Müller<br />
Ein Kalb auf eine Zuchtschau, wie<br />
die Kreistierschau in Stavenhagen<br />
vorzubereiten, ist gar nicht<br />
JZ-Workshop Fleischrind in Gubkow<br />
� Bonitieren und Gewicht schätzen<br />
Sieger Bonitieren:<br />
1. Lisa Haitschi, Agrar e.G. Luisenhof<br />
2. Jan Flöttmann, Gut Karow GbR<br />
3. Maria Frank, ALWI agrar GmbH & Co. KG<br />
3. Annette Niedballa, Berufsschule Jördenstorf<br />
Sieger Rangieren und Schätzen:<br />
1. Jan Flöttmann, Gut Karow GbR<br />
2. Hans-Christian Bollow, Agrar-Produkte eG Spornitz<br />
3. Merel de Baat, GbR Jan en Ellen de Baat<br />
3. Martina Reiser, Berufsschule Jördenstorf<br />
Herzlichen Glückwunsch an Euch. Macht weiter so!<br />
so einfach. Da gibt es einiges<br />
zu lernen. Muss man rückwärts<br />
oder vorwärts laufen, im oder gegen<br />
den Uhrzeigersinn? Mit welcher<br />
Hand hält man das Halfter?<br />
Was macht man mit der zweiten<br />
Hand? So viele Fragen. Die Antworten<br />
gab es am 05.06.<strong>2012</strong> in<br />
Gessin. Kinder aus dem Altkreis<br />
Demmin und ihre Eltern sowie<br />
Mitarbeiter der RMV trafen sich<br />
zu einem Workshop auf dem Hof<br />
der Familie Müller. Eckhard Page<br />
erläuterte den Kindern, wie ein<br />
Tier präsentiert werden sollte. Olivia,<br />
ein 8 Monate altes Kalb, ließ<br />
sich von den Kindern meist sehr<br />
bereitwillig über den Hof führen.<br />
Geeigneten Nachwuchs zu finden,<br />
Am Samstag, dem 5. Mai <strong>2012</strong>, fand<br />
im Haflinger- und Dexter-Zuchtbetrieb<br />
Karen Grot in Gubkow mit 15<br />
Fleischrindjungzüchtern ein interessanter<br />
Workshop statt. Dr. Sabine<br />
Schmidt, Karen Grot und Martina<br />
Genkel-Jenning fütterten die<br />
Jungzüchter mit Infos rund um die<br />
Dexterzucht, die Tierbeurteilung<br />
und anstehenden Jungzüchteraktivitäten.<br />
Im Praxisteil konnten alle<br />
ihr erlerntes Wissen zur Tierbeur-<br />
� Teilnehmer <strong>2012</strong><br />
ist in fast allen Branchen schwierig.<br />
Man kann deshalb gar nicht<br />
früh genug damit anfangen, junge<br />
Menschen zu begeistern. Die Kinder<br />
im Alter von 5 – 13 Jahren waren<br />
mit vollem Einsatz dabei, das<br />
Halftern und Vorführen von Kälbern<br />
und Jungrindern gemeinsam<br />
zu trainieren. Vorbei an Hofhund,<br />
Katzen und Zuschauern konnte jedes<br />
Kind den „Ernstfall“ üben und<br />
sich auf die große Schau in Stavenhagen<br />
schon ein wenig einstellen.<br />
Mit einem gemeinsamen Grillabend<br />
ließ der KV Demmin den schönen<br />
Workshop ausklingen. Vielen Dank<br />
an die GbR Müller/Wetzel für ihre<br />
Unterstützung.<br />
E. Fritz<br />
teilung, Rangierung und Gewichtschätzen<br />
auf die Probe stellen. Es<br />
galt, drei Kühe zu bonitieren und<br />
rangieren sowie das Gewicht von<br />
5 Tieren zu schätzen.<br />
Alles in Allem ein wirklich toller<br />
Jungzüchtertag. An dieser Stelle<br />
möchten wir uns noch einmal ganz<br />
herzlich bei Familie Grot bedanken,<br />
für die tolle Vorbereitung, die leckere<br />
Suppe und den schönen Tag!<br />
M. Genkel-Jenning<br />
74 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
Workshop für Jungzüchter aus der Uckermark<br />
Am 1. Mai fand bei herrlichem Frühlingswetter<br />
ein regionaler Workshop<br />
auf dem Hof der Agrarprodukte Dedelow<br />
GmbH statt. Der Workshop<br />
diente der Vorbereitung auf die<br />
kommende Kreistierschau in Seelübbe<br />
(Kreis Uckermark) am 16.<br />
Juni <strong>2012</strong>. In einem sehr liebevoll<br />
hergerichteten Stall trafen sich 10<br />
interessierte Jungzüchter zu einem<br />
lehrreichen Nachmittag unter Anleitung<br />
von Martina Genkel-Jenning<br />
und Stephan Springborn. Als erstes<br />
ging es mit einer kurzen theoretischen<br />
Einführung los. Im Anschluss<br />
daran wurde das Erlernte<br />
� Demonstration „streifenfreies Scherbild“<br />
� Die ersten Schritte<br />
in die Praxis umgesetzt. Zum Praxisteil<br />
gehörte das richtige Waschen<br />
und Scheren der Tiere sowie<br />
das Aufstellen der „Top-Line“<br />
unmittelbar vor einer Schau. Danach<br />
versuchten sich die „Großen“<br />
und „Kleinen“ Jungzüchter in<br />
einer Art kleinem Wettkampf im<br />
richtigen Vorführen ihrer Kühe. Unter<br />
den wachsamen und professionellen<br />
Augen von Martina und Stephan<br />
gab es wertvolle Tipps, was<br />
bei der Präsentation im Ring zu beachten<br />
ist. Dabei versuchten beide<br />
individuell auf jeden Vorführenden<br />
einzugehen und ihm ein paar Hin-<br />
weise mit auf den Heimweg zu geben.<br />
Für die Jungzüchter, die das<br />
erste Mal zu Gast auf der Agrarprodukte<br />
Dedelow GmbH waren, gab<br />
es im Anschluss an den „JZ-Wettbewerb“<br />
noch eine kurze Betriebsführung<br />
durch den Leiter der Milchviehanlage<br />
Eberhardt Martens.<br />
Für die tolle Vorbereitung des Hofes<br />
und der Kühe sei an dieser Stelle<br />
ein großes Dankeschön an Herrn<br />
Martens und seine Mitarbeiter ausgesprochen!<br />
S. Reckendorf<br />
� Früh übt sich wer ein ganz Großer<br />
werden will!<br />
Jungzüchter � RMV<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 75
� Jan in Action<br />
� Geschafft!<br />
4. Bundesjungzüchterwettbewerb<br />
„Fleischrind“ in Sachsen-Anhalt<br />
Vom 22. bis 24.06.<strong>2012</strong> fand in<br />
Reinstedt (RSA) der 4. Bundeswettbewerb<br />
der Fleischrind-Jungzüchter<br />
statt. 33 Teilnehmer reisten<br />
mit ihren Tieren in den Harz,<br />
davon kamen alleine 19 Starter<br />
aus Niedersachsen (Masterrind).<br />
Jan Flöttmann (Auszubildender<br />
vom Gut Karow) war die Vertretung<br />
aus <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>.<br />
Er machte seine Sache an<br />
diesem Wochenende wirklich gut.<br />
Am Samstagmorgen, zum Wettbe-<br />
werb mit Tierbeurteilung, wurde<br />
unter Anleitung von Gernot Pohl<br />
(RSH), eine Limousin-Färse bonitiert.<br />
Danach mussten die Teilnehmer<br />
selbst ran und zwei Limousin-<br />
Färsen bewerten. Am Nachmittag<br />
ging es weiter mit dem Rangieren.<br />
Dazu wurde eine Gruppe von drei<br />
Welsh Black- und vier Charolais-<br />
Rinder gerichtet. Am besten machten<br />
es an diesem Tag bei der Tierbeurteilung<br />
in der Kategorie „Jung“<br />
Torben Mahnken (MAR) und „Alt“<br />
Stefanie Pietzsch (RBB). Beim Rangieren<br />
setzten sich in der Altersklasse<br />
„Jung“ Torben Haase (MAR)<br />
und bei den „Alten“ Jan Einemann<br />
(MAR) durch.<br />
Der Höhepunkt des Bundeswettbewerbs<br />
folgte jedoch am Sonntag<br />
mit dem Vorführwettbewerb.<br />
Von Jahr zu Jahr steigert sich bei<br />
diesem Wettbewerb das Niveau<br />
und so waren es sicherlich keine<br />
leichten Entscheidungen für<br />
Sina Langhorst (MAR) und Jessica<br />
Wolff (RBB) die das Richteramt<br />
an diesem Tag ausübten. Am<br />
Ende gewannen bei den „Jungen“<br />
Hannes Wehde (MAR) und bei den<br />
„Älteren“ Friederike Nagel (RSA).<br />
Am Nachmittag wurde es noch<br />
einmal spannend - der Bundessieger<br />
wurde bekannt gegeben. Hierzu<br />
wurden alle Einzelwertungen<br />
(Tierbeurteilung, Rangieren und<br />
Vorführen) der letzten zwei Tage<br />
zusammengezogen. Melissa Einemann<br />
(MAR/Jung) und Stephanie<br />
Pietzsch (RBB/Alt) sammelten die<br />
meisten Punkte und dürfen sich<br />
jetzt Bundessiegerinnen <strong>2012</strong><br />
nennen. Herzlichen Glückwunsch!<br />
Auch wenn Jan nicht unter den<br />
Preisträgern war, gratulieren wir<br />
trotzdem zu einer tollen Leistung<br />
und wünschen weiterhin viel Spaß<br />
und Erfolg beim nächsten Jungzüchterwettbewerb.<br />
Ein herzliches Dankeschön geht<br />
an die RSA und die vielen fleißigen<br />
Helfer. Wir freuen uns auf<br />
das nächste Jahr - Tarmstedt (MAR)<br />
2013 wir kommen!!!<br />
M. Genkel-Jenning<br />
76 Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong>
2. Blüthener Jungzüchtertag<br />
RMV-Jungzüchter vorn dabei<br />
Insgesamt 21 Jungzüchter und 16<br />
„Oldies“, folgten dem Aufruf des<br />
Rinderzucht- und Besamungsverein<br />
Prignitz und kamen zum 2. Blüthener<br />
Jungzüchtertag.<br />
Gestartet wurde der JZ-Wettkampf<br />
in fünf Altersklassen. Im Anschluss<br />
suchten dann die Oldies ihre „Besten“.<br />
Erwähnenswert sind die Erfolge<br />
der Westprignitzer Jungzüchter.<br />
Der 1. Platz in der Klasse 1<br />
(3–5 Jahre) ging an Lilly Fröhlich<br />
mit einem Kalb aus der GbR Jaeger<br />
und der Sieg von Jaenette Siebert<br />
in der Altersklasse 13 – 20 Jahre<br />
mit ihrem Jungrind aus der Tierzuchtgenossenschaft<br />
Gulow. Bei<br />
den Oldies (> 26 Jahre) sicherten<br />
sich Christian Wegt (AG Karstädt)<br />
und Mario Brendike (Vehlefanz) die<br />
ersten Plätze.<br />
Bei so guter Jungzüchterarbeit<br />
müssen sich die Prignitzer Züchter<br />
keine Sorgen über qualifizierten<br />
Nachwuchs machen.<br />
Mit vielen strahlenden Gesichtern<br />
ging ein wunderschöner Jungzüchtertag<br />
zu Ende.<br />
M. Genkel-Jenning<br />
� Fragen vom Preisrichter (Thomas Lück, Bernau) sind bei den Jüngsten immer willkommen<br />
� Fototermin nach der Siegerehrung Fotos: Manfred Drössler<br />
Jungzüchter � RMV<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 77
Fans aus<br />
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RMV und GGI unterstützen 2. Rinderschau<br />
und Tag der offenen Tür im Oblast Kaliningrad<br />
In der Zeit vom 28.06. – 01.07.<strong>2012</strong><br />
luden unsere Partner des Kaliningrader<br />
Tierzuchtzentrums (KTZ)<br />
zur 2. Rinderschau und zum Tag<br />
der offenen Tür nach Tschernachowsk<br />
ein.<br />
Die Kollegen des KTZ konnten<br />
diesmal 9 Betriebe mit insgesamt<br />
18 Kühen motivieren an diesem<br />
Ereignis teilzunehmen. Mit dabei<br />
7 Holsteinkühe in der ersten und<br />
zweiten Laktation und 11 Rinder<br />
der Rasse altes Schwarzbuntes<br />
Niederungsrind. Neben dem Geschäftsführer<br />
der GGI, Uwe Branding,<br />
der einen Vortrag zum Thema<br />
Zucht und alternative Rassen<br />
hielt, Alexandra Burmann, Mitarbeiterin<br />
der GfA, die ein Grußwort<br />
des BMELV ausrichtete, nahmen<br />
auch die beiden RMV-Mitarbeiter<br />
Sebastian Kaiser und Jens Oldag<br />
die Einladung des KTZ gerne an.<br />
Nach einem kleinen Rundgang<br />
durch das Tierzuchtzentrum mit<br />
neuem Milchlabor und Spermadepot<br />
konnten die beiden „Vorsitzenden<br />
der Bewertungskommission“<br />
Sebastian Kaiser und Jens<br />
Oldag es kaum erwarten, die Holsteinkühe<br />
zusammen mit den russischen<br />
Experten zu richten. Letztendlich<br />
fiel die Entscheidung auf<br />
eine zweitlaktierende Elias-Toch-<br />
ter (Encove x Lee x Grand, VOST-<br />
Testbulle), die mit ihrem enormen<br />
Milchtyp, sehr korrekten Körper,<br />
klaren Fundamenten und einem<br />
extrem hohem Hintereuter mit<br />
starkem Zentralband bestach.<br />
Die nun gekürte „Miss Kaliningrad“<br />
wurde in den Ring geführt,<br />
um sie auch den Zuschauern, die<br />
schon sehr gespannt waren, nicht<br />
vorzuenthalten. Die Besucher applaudierten<br />
kräftig und dem Besitzer<br />
wurde mit russischem Temperament<br />
gratuliert und Auszeichnungen<br />
überreicht.<br />
Danach wurde den Zuschauern,<br />
von denen die meisten Betriebsangehörige<br />
waren, die Beschreibung<br />
der linearen Merkmale einer Holstein-Kuh<br />
näher gebracht. Interessiert<br />
und geduldig verfolgten alle<br />
die Beschreibung der einzelnen<br />
Merkmale, die auch alle ins russische<br />
übersetzt werden mussten.<br />
Das tat jedoch der guten Stimmung<br />
keinen Abbruch.<br />
Anschließend zeichneten die russischen<br />
Kollegen des KTZ die besten<br />
Betriebe des Zuchtgebietes in<br />
Milchleistung, Inhaltsstoffe und<br />
Herdenleistung aus. Gratulation<br />
auch unsererseits zu den tollen<br />
Ergebnissen, die sich auch inter-<br />
national sehen lassen können.<br />
Am späten Nachmittag endeten<br />
die Schau und der Tag der offenen<br />
Tür mit einer Einladung des<br />
KTZ zum traditionell russischen<br />
Essen und Trinken, der auch viele<br />
Betriebe Folge leisteten.<br />
Am darauffolgenden Tag bei einer<br />
Betriebsbesichtigung zeigten<br />
sich bereits die Ergebnisse der gemeinsamen<br />
Zuchtarbeit der vergangenen<br />
Jahre. Auf dem Betrieb<br />
„Nowoe Wysokowskoe“ waren ca.<br />
900 Importkühe aus Deutschland<br />
in den modernen, neu errichteten<br />
Stallungen untergebracht. Diese,<br />
so erläuterte Rajon Slawsk, Geschäftsführer<br />
des Betriebes, haben<br />
eine durchschnittliche Jahresleistung<br />
von 10.000 kg Milch/<br />
Kuh und Jahr. Im Stall wussten<br />
viele Töchter deutscher Bullen,<br />
u. a. von Leif, Amadeus und Raik<br />
auf sich aufmerksam zu machen<br />
– vielleicht die Champions der zukünftigen<br />
Rinderschauen in Kaliningrad.<br />
Glückwunsch an unsere russischen<br />
Partner zu der sehr gut<br />
organisierten Schau!<br />
Überregionales � RMV<br />
J. Oldag<br />
� Anton Abramov<br />
mit Deutscher<br />
Holstein-Kuh<br />
Rind aktuell 2 � <strong>2012</strong> 79
Douglas-Tochter Dunja aus der Bauern AG<br />
Neißetal wird „Miss Südbrandenburg“<br />
� Miss Südbrandenburg Douglas-Tochter Dunja VG85 der<br />
Bauern AG Neißetal<br />
Die 6. regionale Tierschau in Südbrandenburg<br />
fand am 28. April in<br />
Luckau nahe Lübben im Spreewald<br />
statt. „Unser“ Züchter und inzwischen<br />
deutschlandweit renommierte<br />
Preisrichter Marko Radke,<br />
Kleinhartmannsdorf, richtete souverän<br />
und mit fachlich versierten,<br />
erfrischenden Kommentaren.<br />
Die Auswahl zur „Miss Südbrandenburg“<br />
war eindeutig. Die Drittkalbskuh<br />
Dunja ließ ihren Konkurrentinnen<br />
keine Chance und gewann die<br />
Regionalschau und wurde auch beste<br />
Euterkuh. Dunja ist nicht nur eine<br />
typschöne Kuh mit tadellosem Euter,<br />
sondern gibt auch noch viel Milch.<br />
Rinderzuchtverein Löbnitz e. V.<br />
in Brandenburg unterwegs<br />
� Zu Besuch in der 2000er-Milchviehanlage der Agrar GmbH<br />
in Ferbellin<br />
Auf der 15. Informationsfahrt des<br />
Rinderzuchtverein Löbnitz e.V. besuchten<br />
38 Teilnehmer vom 21. bis<br />
23. Mai landwirtschaftliche Betriebe<br />
im Nachbarland Brandenburg sowie<br />
historische Bauten. Am ersten Tag<br />
führte die Fahrt zunächst zur Spezialfutter<br />
GmbH & Co. KG in Neuruppin.<br />
Die Betriebsleitung stellte den<br />
Betrieb in seiner Entwicklung seit<br />
1990 sowie seine gegenwärtigen<br />
Geschäftsbereiche vor. Am Nachmittag<br />
besuchte die Reisegruppe<br />
das auch bei uns bekannte land-<br />
wirtschaftliche Unternehmen Agrar<br />
GmbH in Fehrbellin. Die Besichtigung<br />
der Anlagen machte deutlich,<br />
aus einer ehemaligen 2000er Anlage,<br />
ein für die Marktwirtschaft gesundes<br />
Unternehmen mit verschiedenen<br />
Geschäftsbereichen zu schaffen.<br />
Das Abendbuffet im 4-Sterne-<br />
Hotel Voltaire bildete den Abschluss<br />
des Tages und bot Zeit für lange Gespräche<br />
in schöner Umgebung mitten<br />
in der Altstadt von Potsdam. Der<br />
zweite Tag der Reise war ganz dem<br />
Tourismus vorbehalten. Nach einem<br />
gutem Frühstück stand auf dem Programm<br />
eine Stadtrundfahrt, zu den<br />
historischen Sehenswürdigkeiten<br />
der Landeshauptstadt, z. B. Holländerviertel,<br />
Altstadt, Russische Kolonie,<br />
Sanssouci und Cecilienhof. Bei<br />
der anschließenden „Schlösserrundfahrt“<br />
auf der Havel konnte Potsdam<br />
mit seinen herrlichen rekonstruierten<br />
Bauten vom Wasser aus besichtigt<br />
werden. Am Abend beim gemeinsamen<br />
Spargelessen mit einem „ge-<br />
Ihre bisherige Höchstleistung war<br />
die 2. Laktation mit 14.437 kg!<br />
In ihrer aktuellen 3. Laktation molkt<br />
sie bereits über 50 kg Milch in den<br />
letzten Kontrollen und beweist damit,<br />
dass „Schönheit nicht immer<br />
von schonen“ kommt. Douglas hält<br />
übrigens heute noch, nach seinem<br />
Debüt 2005, einen Exterieurzuchtwert<br />
RZE 130 (!) bei über 18.100<br />
Töchtern in Milch.<br />
J. Nunnemann<br />
DOUGLAS (ZWS 08/<strong>2012</strong>)<br />
RZE 130 RZS 120 RZN 122<br />
segneten Tropfen“ im Klosterkeller<br />
wurden die Teilnehmer durch die Klosterbrüder<br />
auf gesellige Art in die Geheimnisse<br />
des Ordens eingeweiht.<br />
Am dritten Tag stand der Besuch von<br />
Fischbeck an der Elbe auf dem Programm.<br />
Mit viel Engagement wird<br />
hier die Historie über die Entstehung<br />
und Entwicklung der Schwarzbuntzucht<br />
im Norden Deutschlands dokumentarisch<br />
gepflegt. Die Vorstellung<br />
der modernen Milchviehanlage<br />
und des hervorragenden Tierbestandes<br />
überzeugten vom großen<br />
Fachwissen und Können der Unternehmensleitung.<br />
Bei einem Stadtrundgang in der<br />
Tangermünder Altstadt wurden die<br />
Teilnehmer über die sehr vielseitige<br />
und wechselvolle 1000-jährige Geschichte<br />
informiert. An allen drei Tagen<br />
konnten wieder erfolgreich fachliche<br />
Erfahrungen ausgetauscht, Sehenswertes<br />
besucht und in gemütlicher<br />
Runde an den Abenden entspannt<br />
werden. R. Lau<br />
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