Siedlungserweiterungen in der Wachau - Raumordnung und ...
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3 | Die Charakteristika <strong>der</strong> Kulturlandschaft<br />
<strong>Wachau</strong> <strong>und</strong> die<br />
Verträglichkeit von <strong>Siedlungserweiterungen</strong><br />
Die Kulturlandschaft <strong>Wachau</strong>, wie sie sich den BewohnerInnen <strong>und</strong><br />
BesucherInnen präsentiert, ergibt sich aus dem Zusammenspiel<br />
von Relief, Landschaftssituationen, Siedlungen <strong>und</strong> Landschaftselementen.<br />
Die Summe dieser Faktoren, ihre Anordnung<br />
<strong>und</strong> Verteilung s<strong>in</strong>d für Charakteristik <strong>und</strong> Unverwechselbarkeit<br />
<strong>der</strong> <strong>Wachau</strong> verantwortlich – vergleichbar mit Puzzleteilen, die<br />
bei e<strong>in</strong>er entsprechenden Zusammensetzung e<strong>in</strong> Bild ergeben.<br />
Um die Verträglichkeit von <strong>Siedlungserweiterungen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wachau</strong><br />
beurteilen zu können, ist es notwendig, diese Teile <strong>der</strong> Kulturlandschaft<br />
zu erfassen <strong>und</strong> zu analysieren. Es muss geklärt werden,<br />
welche ihre Beson<strong>der</strong>heiten s<strong>in</strong>d, wie groß ihre Bedeutung<br />
für die <strong>Wachau</strong> ist <strong>und</strong> wie sensibel sie auf Verän<strong>der</strong>ungen reagieren.<br />
Daraus lassen sich schließlich Anfor<strong>der</strong>ungen def<strong>in</strong>ieren,<br />
die sich für mögliche Siedlungsausweitungen ergeben.<br />
Für jedes Puzzleteil bzw. Element <strong>der</strong> Kulturlandschaft <strong>Wachau</strong> steht<br />
somit e<strong>in</strong>e Art Datenblatt zur Verfügung, das mit <strong>der</strong> Checkliste<br />
korreliert <strong>und</strong> die Beurteilung von Siedlungsaktivitäten ermöglichen,<br />
vere<strong>in</strong>heitlichen <strong>und</strong> vere<strong>in</strong>fachen soll.<br />
Der Aufgabenstellung entsprechend konzentriert sich diese Studie auf<br />
die Charakterisierung <strong>der</strong> Kulturlandschaft <strong>in</strong> siedlungsnahen<br />
Bereichen bzw. auf Gebiete, die pr<strong>in</strong>zipiell für e<strong>in</strong>e Siedlungserweiterung<br />
<strong>in</strong> Frage kommen. Naturlandschaften abseits des<br />
Siedlungsraums – wie z.B. Waldgebiete – werden nicht detailliert<br />
betrachtet.<br />
10<br />
3 | Charakteristika <strong>und</strong> Verträglichkeit von <strong>Siedlungserweiterungen</strong><br />
Abb. 1: Talebene zwischen Dürnste<strong>in</strong> <strong>und</strong> Oberloiben<br />
Die Betrachtung <strong>und</strong> Beschreibung <strong>der</strong> Kulturlandschaft erfolgt vom<br />
„Großen <strong>in</strong>s Kle<strong>in</strong>e”. Nähert man sich <strong>der</strong> <strong>Wachau</strong> aus <strong>der</strong> Ferne<br />
bzw. zum ersten Mal, ist es zuerst das großräumliche Relief, das<br />
wahrgenommen wird. Bewegt man sich durch die <strong>Wachau</strong>, erhält<br />
man zunächst e<strong>in</strong>en Überblick zur großräumlichen Struktur,<br />
bevor man dann die e<strong>in</strong>zelnen Landschaftssituationen <strong>und</strong> Siedlungsstrukturen<br />
erfasst. Diese Glie<strong>der</strong>ungsweise soll helfen,<br />
e<strong>in</strong>e Beurteilung zu systematisieren, zu vere<strong>in</strong>fachen <strong>und</strong> zu vere<strong>in</strong>heitlichen.<br />
Arten möglicher <strong>Siedlungserweiterungen</strong><br />
Die Beurteilung <strong>der</strong> Verträglichkeit betrifft <strong>Siedlungserweiterungen</strong> für<br />
Betriebs- <strong>und</strong> Wohngebiete gleichermaßen. So stellt die hohe<br />
Wertigkeit <strong>der</strong> Kulturlandschaft <strong>Wachau</strong> an Betriebe, Wohngebäude,<br />
Gastronomie o<strong>der</strong> kle<strong>in</strong>ere Beherbergungsbetriebe<br />
gleich hohe Anfor<strong>der</strong>ungen, denn die landschaftliche Struktur<br />
<strong>der</strong> <strong>Wachau</strong> lässt ke<strong>in</strong>e großen Unterschiede im Ersche<strong>in</strong>ungsbild<br />
von Wohn- <strong>und</strong> Betriebsgebieten zu. Flächen<strong>in</strong>tensive betriebliche<br />
Nutzungen s<strong>in</strong>d schon aufgr<strong>und</strong> des begrenzten<br />
Flächenangebots kaum möglich.<br />
E<strong>in</strong>e Beson<strong>der</strong>heit stellt das Projekt e<strong>in</strong>es „Groß-Hotels” dar. Aus landschaftsbildlicher<br />
Sicht alle<strong>in</strong> lässt sich hierbei die Verträglichkeit<br />
kaum beurteilen. Die regionale Bedeutung e<strong>in</strong>es touristischen<br />
Leitbetriebes verlangt nach e<strong>in</strong>em Projekt von Weltklasse auf<br />
höchstem architektonischen Niveau. Ähnlich wie bei bestehenden<br />
historischen baulichen Dom<strong>in</strong>anten ist es entscheidend, wie<br />
Architektur <strong>und</strong> Landschaftsbild mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> kommunizieren. Es<br />
ist daher aus landschaftsbildlicher Sicht möglich, dass sich e<strong>in</strong><br />
Hotelbau von dieser Bedeutung über jene Kriterien h<strong>in</strong>weg<br />
setzen kann, die für die Verträglichkeit von <strong>Siedlungserweiterungen</strong><br />
für Betriebe <strong>und</strong> Wohnbau gelten.<br />
3.1 Das großräumliche Relief<br />
Die Kulturlandschaft <strong>Wachau</strong> setzt sich im Wesentlichen aus drei unterschiedlichen<br />
großräumigen Reliefstrukturen zusammen: Talebene<br />
– Hangzone – Gräben. Für die Beurteilung <strong>der</strong> landschaftlichen<br />
Verträglichkeit bilden sie das Gr<strong>und</strong>gerüst, auf <strong>der</strong> die weitere<br />
Verfe<strong>in</strong>erung <strong>der</strong> Typisierung von Landschaftssituationen aufbaut.<br />
3.1.1 Talebene<br />
| Generelle Untersuchung <strong>der</strong> landschaftlichen Verträglichkeit von <strong>Siedlungserweiterungen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wachau</strong><br />
Die Talebenen <strong>der</strong> <strong>Wachau</strong> werden aus den Schwemmfächern entlang<br />
<strong>der</strong> Donau gebildet. Das Gelände ist flach o<strong>der</strong> steigt leicht mit <strong>der</strong><br />
Entfernung zum Fluss an. Geländekanten, wie z.B. westlich von<br />
Rossatz, glie<strong>der</strong>n die Landschaft <strong>in</strong> Teilbereichen terrassenförmig.