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1. DIE ARBEITS-<br />
MARKTLAGE IN<br />
VORARLBERG 2007<br />
Obwohl der Konjunkturhöhepunkt in der ersten Jahreshälfte<br />
überschritten wurde, setzte sich die nunmehr schon seit län-<br />
gerem anhaltende gute wirtschaftliche Entwicklung fort. Für<br />
das Jahr 2007 ist mit einem neuerlichen Anstieg des Brutto-<br />
inlandproduktes um 3,4% (Vorjahr +3,3%) zu rechnen.<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %<br />
Von der guten Exportkonjunktur profitierte vor allem die<br />
Sachgütererzeugung, und Österreichs Betriebe konnten ihre<br />
Position auf den internationalen Märkten weiter festigen, oft<br />
sogar verbessern. Da viele Unternehmen ihre Investitions-<br />
pläne umsetzten, boomten auch die Bauwirtschaft und die<br />
produktionsnahen Dienstleistungen. Hinter den Erwartun-<br />
gen blieben die Konsumausgaben der privaten Haushalte,<br />
was sich dämpfend auf den Handel auswirkte.<br />
In Vorarlberg stellte sich das abgelaufene Wirtschaftsjahr<br />
durchwegs erfreulich dar. In der Sachgüterproduktion zählte<br />
das Bundesland zu den dynamischsten Regionen Österreichs,<br />
sodass beim Produktionswert wieder mit einer zweistelligen<br />
Zuwachsrate gerechnet werden kann. Dabei stützte sich das<br />
hohe Wachstum vor allem auf den Technologiesektor. Sehr<br />
gut schnitt auch der Tourismus ab, denn sowohl bei den An-<br />
künften als auch bei den Nächtigungen wurden merkliche<br />
Gewinne verbucht. Unterdurchschnittlich entwickelte sich<br />
hingegen die Baukonjunktur, obwohl sich auch hier leichte<br />
Produktionssteigerungen ausgehen sollten. Die Unterneh-<br />
mensstruktur war im Berichtsjahr wiederum starken Ver-<br />
schiebungen unterworfen: Betriebsschließungen, Produkti-<br />
6<br />
4,0%<br />
3,5%<br />
3,0%<br />
2,5%<br />
2,0%<br />
1,5%<br />
1,0%<br />
0,5%<br />
0,0%<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
onsauflösungen und -verlagerungen standen Neugründungen<br />
und Erweiterungen gegenüber, wobei in Summe sicherlich<br />
zusätzliche Arbeitsplätze entstanden. Für unqualifizierte und<br />
angelernte Kräfte reduzierten sich die Beschäftigungsmög-<br />
lichkeiten aber weiter. Da die Qualifikationsanforderungen<br />
der neuen Stellen merklich höher waren als jene der abge-<br />
bauten, vergrößerte sich die Diskrepanz zwischen Angebot<br />
und Nachfrage, und die Unternehmen beklagten einen akuten<br />
Mangel an geeigneten Fachkräften und Technikern.<br />
1.1. Unselbstständig<br />
Beschäftigte<br />
Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten (gezählt werden<br />
vom Hauptverband die Beschäftigungsverhältnisse) erhöhte<br />
sich im Jahresdurchschnitt im Vergleich zum Vorjahr um<br />
2.701 (+1,9%) auf insgesamt 143.929 (79.982 Männer und<br />
63.947 Frauen). Das absolute Plus verteilte sich fast gleicher-<br />
maßen auf Frauen (+1.374 = +2,2%) und Männer (+1.328<br />
= +1,7%). Rein rechnerisch waren fast 30% des gesamten<br />
Beschäftigtenzuwachses auf ein Plus bei den ausländischen<br />
Arbeitskräften – überwiegend aus Deutschland (innerhalb<br />
von 10 Jahren vervierfachte sich die Zahl der unselbstständig<br />
beschäftigten deutschen Staatsbürger) - zurückzuführen. Im<br />
Vorjahr lag dieser Prozentsatz noch bei ca. 40%.<br />
Nach Branchen betrachtet nahmen die Personalstände in-<br />
nert Jahresfrist in der Metallbe- und -verarbeitung (+1.000),<br />
im Handel (+600) sowie bei den unternehmensbezogenen<br />
Dienstleistungen (+600) am stärksten zu. Reduzierungen<br />
– zudem in bescheidenem Ausmaß – erfolgten nur in weni-<br />
gen Branchen. Zum ersten Mal seit längerem fiel die relative<br />
Beschäftigtenzunahme im Produktionssektor (+2,3%) wie-<br />
der etwas höher aus als im Dienstleistungssektor (+1,9%).<br />
Langfristig gesehen ist der Trend zur postindustriellen Ge-<br />
sellschaft jedoch unübersehbar. Die gute Industriekonjunk-<br />
tur schwächte den Trend, der sich in den nächsten Jahren<br />
sicherlich wieder fortsetzen wird, 2007 aber etwas ab.