Dezember
Dezember
Dezember
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Ev. Michaelsgemeinde<br />
Blindtext<br />
Gemeindebrief<br />
<strong>Dezember</strong> 2012 - Februar 2013<br />
1
An(ge)dacht<br />
Liebe Leserinnen und<br />
Leser,<br />
Wissen Sie schon, wie Sie Weihnachten<br />
feiern werden? Also, wir<br />
werden Weihnachten wieder so<br />
feiern, wie wir das die letzten<br />
Jahre auch gemacht haben –<br />
jedenfalls planen wir das so. Am<br />
Heiligen Abend kommt so viel Familie<br />
wie möglich zusammen: die<br />
erwachsenen Töchter, die Großeltern,<br />
die Verwandtschaft meiner<br />
Frau ... Das Haus wird ganz schön<br />
voll werden. Dann ist natürlich<br />
der Tisch gedeckt, Gespräche<br />
kommen in Gang; die Kerzen am<br />
Baum werden entzündet; einige<br />
Weihnachtslieder singen wir gemeinsam<br />
- schließlich der Kirchgang.<br />
Alle gehen wir in die Kirche<br />
– das gehört dazu. Es ist schön,<br />
dass wir so etwas wie Familienpunkte<br />
haben im Jahr, an denen<br />
die Familie zusammenkommt.<br />
Weihnachten ist so ein Punkt.<br />
Ich bin jedes Jahr aufs Neue<br />
gespannt, wie es werden wird -<br />
Weihnachten. Ich weiß um die<br />
Vorfreude darauf und auch um<br />
die Spannungen, die gerade an<br />
diesem Fest in der Familie auch<br />
zutage treten können, wenn<br />
2<br />
alle mit ihren unterschiedlichen<br />
Vorstellungen vom Leben aufeinandertreffen.<br />
Harmonie ist<br />
kein Weihnachtswort. Darum zu<br />
wissen nimmt so manchen Druck<br />
weg, der mit großen Erwartungen<br />
an das Weihnachtsfest auch<br />
verbunden ist. Immer gelingt das<br />
aber nicht.<br />
Für mich als Pfarrer bedeutet<br />
Weihnachten, dass ich wie jedes<br />
Jahr auf die Suche gehe. Finde ich<br />
heute Worte, die die alte Botschaft<br />
aufschließen? Ich weiß es<br />
nicht. Dazu muss ich mich selbst<br />
erst mal öffnen. Und dann lese<br />
ich wieder die alten Texte, vor<br />
allem das Evangelium nach Lukas.
So beginnt es: Eine Frau, Maria,<br />
die von „keinem Manne weiß“,<br />
wird schwanger (Lukas 1, 34).<br />
Davor: Elisabeth, die unfruchtbare,<br />
alte Frau, soll auch ein Kind<br />
bekommen. Ihre Lebenshoffnung<br />
erfüllt sich. So hat sich Gott<br />
gerade an den Frauen als neue<br />
Lebenshoffnung erwiesen. Wieder<br />
und wieder – es geht nicht<br />
mit rechten Dingen zu. Und dann<br />
Maria: „Die Niedrigkeit seiner<br />
Magd hat ER angesehen“(Lukas 1,<br />
48), sie erfährt, dass sie trotz ihres<br />
niederen Standes fortan seliggepriesen<br />
werden wird.<br />
Ein neuer Schein, der auch auf<br />
mein Leben fällt und meine<br />
Stimmung erhellt. „ER erhebt die<br />
Niedrigen und die Gewaltigen<br />
stößt er vom Thron“(Lukas 1, 53).<br />
Ich tauche in eine neue Welt ein,<br />
die in diesen Worten aufleuchtet,<br />
und nehme den Schimmer einer<br />
neuen Gerechtigkeit wahr. Noch<br />
aber besteht die alte Ungerechtigkeit<br />
dieser Welt weiter.<br />
Eine Hoffnung nehme ich dennoch<br />
mit: ER hat sich eingemischt<br />
in das Getriebe der Mächtigen,<br />
wenn auch nicht für jeden ausreichend<br />
deutlich erkennbar. Deut-<br />
An(ge)dacht<br />
lich ist Gott aber geworden im<br />
Kind in der Krippe, das in Windeln<br />
gewickelt ist, in dem Gott Mensch<br />
geworden ist, um uns zu erlösen.<br />
Immer wieder fühle ich mich<br />
davon berührt. Berührt, dass Gott<br />
sich hineinverwickelt in mein<br />
Leben und in das dieser Welt.<br />
Die alten Texte lasse ich offen<br />
liegen; sie bleiben mir Angebot.<br />
Ich kann die Worte mitnehmen,<br />
sie in mich hineinlassen und auf<br />
mich wirken lassen – eine Hand<br />
voll Güte für diese Welt und<br />
mich selbst, die mich nicht in<br />
Ruhe lässt. „Güte“ ist für mich ein<br />
Weihnachtswort geworden. Güte<br />
für Bedrückte und Niedergeschlagene.<br />
Ja, vielleicht dies als Weihnachtswunsch:<br />
Weihnachten in<br />
Gottes Güte auch bei Ihnen.<br />
Herzliche Grüße<br />
Andreas Schwöbel,<br />
Pfarrer<br />
Pfarrer Schwöbel ist seit 2012<br />
Gemeindepfarrer der Matthäusgemeinde<br />
in der Heimstättensiedlung.<br />
Er war vorher gemeindeübergreifend<br />
Seelsorger für<br />
„Menschen ab 30“ auch in der<br />
Michaelsgemeinde<br />
3
Terminkalender<br />
<strong>Dezember</strong><br />
2. <strong>Dezember</strong>, 1. Advent<br />
10:00 Uhr Gottesdienst<br />
Pfarrer Waldeck<br />
Der Weg des Friedens<br />
9. <strong>Dezember</strong>, 2. Advent<br />
10:00 Uhr Gottesdienst<br />
Pfarrer Waldeck<br />
Seht, da ist euer Gott<br />
16. <strong>Dezember</strong>, 3. Advent<br />
17:00 Uhr Gottesdienst<br />
gestaltet von der Evangelischen<br />
Studierendengemeinde Darmstadt<br />
Pfarrer Benn<br />
23. <strong>Dezember</strong>, 4. Advent<br />
10:00 Uhr,<br />
gemeinsamer Gottesdienst<br />
in der<br />
Martin-Luther-Kirche<br />
4<br />
24. <strong>Dezember</strong>, Hl. Abend<br />
16:00 Uhr Gottesdienst mit<br />
Weihnachtsspiel<br />
für Jung und Alt<br />
Pfr. Waldeck und Team<br />
18:00 Uhr Musikalisch-meditativer<br />
Gottesdienst<br />
am Heiligen Abend<br />
Organistin Misty Schaff ert, Pfr.<br />
Waldeck<br />
25. <strong>Dezember</strong>, 10:00 Uhr<br />
1. Weihnachtstag<br />
gemeinsamer Gottesdienst in der<br />
Stiftskirche<br />
26. <strong>Dezember</strong>, 10:00 Uhr<br />
2. Weihnachtstag<br />
Gottesdienst mit Hl. Abendmahl<br />
Pfarrer Waldeck<br />
Die Friedensvision des Jesaja
30. <strong>Dezember</strong>, 10:00 Uhr<br />
Gottesdienst<br />
Pfarrer Waldeck<br />
Ein Licht in der Welt<br />
31. <strong>Dezember</strong>, Silvester<br />
17:00 Uhr,<br />
Gottesdienst zum Jahresende<br />
Pfarrer Waldeck<br />
Befreit von den Belastungen<br />
Januar<br />
1. Januar, 17:00 Uhr<br />
Gottesdienst zum Neuen Jahr<br />
Pfarrer Waldeck<br />
Befi ehl dem Herrn deine Werke<br />
6. Januar, 10:00 Uhr<br />
Gottesdienst<br />
Prädikant Fritz-Knötzele<br />
13. Januar, 10:00 Uhr<br />
Gottesdienst mit Hl. Abendmahl,<br />
Pfarrer Waldeck<br />
Dieser ist Gottes Sohn<br />
20. Januar, 10:00 Uhr<br />
Gottesdienst<br />
Pfarrer Waldeck<br />
Glaubt an das Licht<br />
Terminkalender<br />
27. Januar<br />
17:00 Uhr Gottesdienst<br />
Pfarrer Waldeck<br />
Ein gepfl egtes Mittagessen und<br />
seine Folgen<br />
Februar<br />
3. Februar, 10:00 Uhr<br />
Gottesdienst<br />
Prädikant Fritz-Knötzele<br />
10. Februar, 10:00 Uhr<br />
Gottesdienst mit Hl. Abendmahl<br />
Pfarrer Waldeck<br />
Dein Glaube hat dir geholfen<br />
17. Februar, 10:00 Uhr<br />
Gottesdienst<br />
Pfarrer Waldeck<br />
Das Versprechen des Petrus<br />
24. Februar, 17:00 Uhr<br />
Gottesdienst<br />
Pfarrer Waldeck<br />
Oben und unten<br />
5
Frohe Botschaft<br />
Eine Weihnachtsgeschichte aus alter Zeit,<br />
mit einer frohen Botschaft, die auch nach<br />
mehr als zweitausend Jahren für jeden von<br />
uns noch immer ein treffl icher Grund zum<br />
Feiern ist ...<br />
„Es begab sich aber zu der Zeit,<br />
dass ein Gebot von dem Kaiser<br />
Augustus ausging, dass alle Welt<br />
geschätzt würde. Und diese<br />
Schätzung war die allererste und<br />
geschah zur Zeit, da Quirinius<br />
Statthalter in Syrien war. Und jedermann<br />
ging, dass er sich schätzen<br />
ließe, ein jeder in seine Stadt.<br />
Da machte sich auf auch Josef aus<br />
Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in<br />
das jüdische Land zur Stadt Davids,<br />
die da heißt Bethlehem, weil<br />
er aus dem Hause und Geschlecht<br />
Davids war, damit er sich schätzen<br />
ließe mit Maria, seinem vertrauten<br />
Weibe; die war schwanger. Und als<br />
sie dort waren, kam die Zeit, dass<br />
sie gebären sollte. Und sie gebar<br />
ihren ersten Sohn und wickelte<br />
ihn in Windeln und legte ihn in<br />
eine Krippe; denn sie hatten sonst<br />
keinen Raum in der Herberge.<br />
Und es waren Hirten in derselben<br />
Gegend auf dem Felde bei den<br />
6<br />
Hürden, die hüteten des Nachts<br />
ihre Herde. Und der Engel des<br />
Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit<br />
des Herrn leuchtete um sie;<br />
und sie fürchteten sich sehr. Und<br />
der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet<br />
euch nicht! Siehe, ich verkündige<br />
euch große Freude, die allem<br />
Volk widerfahren wird; denn euch<br />
ist heute der Heiland geboren,<br />
welcher ist Christus, der Herr, in<br />
der Stadt Davids. Und das habt<br />
zum Zeichen: ihr werdet fi nden<br />
das Kind in Windeln gewickelt und<br />
in einer Krippe liegen.<br />
Und alsbald war da bei dem Engel<br />
die Menge der himmlischen<br />
Heerscharen, die lobten Gott und<br />
sprachen: Ehre sei Gott in der<br />
Höhe und Friede auf Erden bei den<br />
Menschen seines Wohlgefallens.<br />
Und als die Engel von ihnen gen<br />
Himmel fuhren, sprachen die Hirten<br />
untereinander: Lasst uns nun<br />
gehen nach Bethlehem und die
Frohe Botschaft<br />
7
Blindtext Frohe Botschaft<br />
Geschichte sehen, die da geschehen<br />
ist, die uns der Herr kundgetan<br />
hat. Und sie kamen eilend und<br />
fanden beide, Maria und Josef,<br />
dazu das Kind in der Krippe liegen.<br />
Als sie es aber gesehen hatten,<br />
breiteten sie das Wort aus, das zu<br />
ihnen von diesem Kinde gesagt<br />
war. Und alle, vor die es kam, wunderten<br />
sich über das, was ihnen<br />
die Hirten gesagt hatten.<br />
Maria aber behielt alle diese Worte<br />
und bewegte sie in ihrem Herzen.<br />
Und die Hirten kehrten wieder um,<br />
priesen und lobten Gott für alles,<br />
was sie gehört und gesehen hatten,<br />
wie denn zu ihnen gesagt war.<br />
Hiermit endet diese wahre Geschichte,<br />
die sich vor über 2.000<br />
Jahren in einem Landstrich im heiligen<br />
Land ereignet hatte, der heute<br />
zu Palästina gehört. Der Evangelist<br />
Lukas hat sie uns in seinem<br />
Buch „Frohe Botschaft“ überliefert,<br />
sie steht dort zum Nachlesen im<br />
Kapitel 2, Verse 1 bis 20.<br />
Die umseitige Abbildung der Geburt<br />
Jesu im Stall beruht auf einem kolorierten<br />
Holzstich aus der Zeit um 1880. Er<br />
stammt aus einem Buch mit „30 Biblischen<br />
Bildern zum Neuen Testament“ in<br />
der Sammlung Irmgard Feldhaus.<br />
Foto: Clemens-Sels-Museum<br />
8<br />
Es war<br />
einmal in<br />
Amerika ...<br />
Eine Geschichte von<br />
Leid, Trost und einem<br />
Lied aus einer anderen<br />
Zeit<br />
Stellen wir uns eine bergige<br />
Landschaft im Westen der Vereinigten<br />
Staaten vor, Mitte des 19.<br />
Jahrhunderts, im heutigen Staat<br />
Montana, was auf Deutsch auch<br />
nichts anderes bedeutet als bergig.<br />
Es ist Winter, die Landschaft tief<br />
verschneit, von den kahlen, weißen<br />
Bergkuppen über den dichten<br />
Bergwald mit seinen geduckten<br />
Douglasien, den knorrigen Hickorybäumen<br />
weiter talwärts bis tief<br />
in das<br />
schmale Tal, in dem ein ungestümer<br />
Fluss in engem Bett brausend<br />
seinen Weg zwischen aufragenden<br />
Felsen und Klippen nimmt. Hier<br />
am Salty River Creek hat sich über<br />
die Jahre eine kleine Gemeinschaft<br />
von Siedlern zusammengefunden,<br />
die meisten von ihnen vor<br />
der großen Hungersnot aus dem<br />
engen katholischen Irland in das
freie Amerika gefl üchtet, und in<br />
der kargen Einsamkeit der Berge<br />
Montanas sesshaft geworden. Hier<br />
um ihre Siedlung Upperville öff net<br />
sich aber kein weites fruchtbares<br />
amerikanisches Land, und auch in<br />
den kleinen Gärten um ihre Hütten<br />
brauchen die wenigen Früchte,<br />
die im rauen Klima überhaupt<br />
Heilige Blindtext Nacht<br />
gedeihen können, zum Reifen oft<br />
länger als die milde Periode des<br />
Sommers anhält.<br />
Fast alle arbeiten als Schiff er auf<br />
dem Salty River, wo sie unter<br />
Lebensgefahr Güter weiter nach<br />
Westen über Idaho nach Oregon<br />
verschiff en und fl ussab Holz nach<br />
9
Blindtext Stille Nacht<br />
Osten in die Ebenen des südlichen<br />
und nördlichen Dakota fl ößen.<br />
In Upperville herrscht zu jener<br />
Zeit angespannte Stimmung. Der<br />
wohlhabendste Mann in der Siedlung,<br />
John Silver Toynbee, dem<br />
der größte Teil der Wälder um die<br />
Siedlung gehört und der mit harter<br />
Hand seinen Geschäften nachgeht,<br />
hat sich an dem Vorhaben zum<br />
Bau einer Eisenbahnlinie fi nanziell<br />
beteiligt und versucht es mit allen<br />
ihm zu Gebote stehenden Mitteln<br />
voranzubringen. So könnte sein<br />
Holz schneller umgeschlagen werden,<br />
die Entwicklung der Siedlung<br />
würde einen kräftigen Schub bekommen,<br />
seine Grundbesitz Tausende<br />
Dollars an Wert gewinnen.<br />
Die Schiff er sehen darin jedoch<br />
eine unmittelbare Bedrohung ihrer<br />
wirtschaftlichen Lebensgrundlage.<br />
Nicht alle könnten wie Jahre und<br />
Jahrzehnte zuvor einfach nach<br />
Westen weiterziehen, ein neues<br />
Leben anfangen.<br />
In die kleine Siedlung aus verstreut<br />
liegenden ärmlichen Holzhütten<br />
und einem etwas höheren und<br />
größeren Holzschuppen als Kirche<br />
mit einem nebenstehendem<br />
hölzernen Glockengerüst das als<br />
10<br />
Kirchturm reichen muss, kommt<br />
ein neuer Hilfspfarrer, Joseph<br />
Moore. Fast alle Siedlungsbewohner<br />
sind katholisch, doch bei den<br />
Gottesdiensten fi ndet Moore eine<br />
weitgehend leere Kirche vor. Den<br />
Grund dafür wird er bald erfahren.<br />
Der Siedlungspfarrer Ebenezer<br />
Mahoney steht bei der Frage des<br />
Eisenbahnbaus auf Seiten von<br />
Toynbee, der der Gemeindekasse<br />
gelegentlich etwas zukommen<br />
lässt, wenn Mahoney als Vermittler<br />
bei Angelegenheiten mit den<br />
Siedlungsbewohnern in seinem<br />
Sinne tätig wird. In der Verachtung<br />
der Bewohner der Siedlung sind<br />
sich Mahoney und Toynbee einig,<br />
auch für den Pfarrer sind sie nur<br />
ungebildetes Volk und gottlose<br />
Heiden. Moore kommt mit dem<br />
hochmütigen Mahoney und dessen<br />
Ablehnung der Gemeindeglieder<br />
menschlich nicht zurecht, statt<br />
Nähe erfährt Moore im Pfarrhaus<br />
off ene Zurückweisung.<br />
Zugang fi ndet Moore dagegen im<br />
Organisten Frank Digger, der oft<br />
genug, wenn Moore die Messe<br />
liest, außer dem Mesner sein einziger<br />
Zuhörer ist. Auch Digger ist
edrückt von der Situation in der<br />
Siedlung.<br />
Schließlich kommt es zu einem<br />
tragischen Konfl ikt. Einer der Flößer<br />
wird bei einem der Transporte<br />
der Toynbee’schen Baumstämme<br />
lebensgefährlich verletzt, für die<br />
Kosten der Behandlung durch<br />
den Arzt in der nächsten größeren<br />
Siedlung steckt ihm Toynbees Frau<br />
Geld zu. Toynbee, der den Unfall<br />
allein der Ungeschicklichkeit des<br />
Schiff ers zurechnet, holt sich das<br />
Geld bei der Frau des Schiff ers unter<br />
Androhung von Gewalt wieder<br />
zurück. Ohne Behandlung erliegt<br />
der Schiff er seinen schweren Verletzungen.<br />
Der Siedlungspfarrer verweigert<br />
dem Verstorbenen - der kein Katholik<br />
war - das christliche Begräbnis.<br />
Moore erbarmt sich aber und<br />
übernimmt die Aussegnung an<br />
Stelle des Pfarrers. Dabei kommt<br />
er in Kontakt mit der Familie<br />
des Verstorbenen. Ohne dessen<br />
Einkommen ist sie völlig mittellos,<br />
ihre Unterkunft in der von Toynbee<br />
gepachteten Hütte muss sie<br />
aufgeben. Moore bietet den beiden<br />
Kindern Mary und Jacky ein<br />
Obdach im Pfarrhaus, zum Unwil-<br />
Heilige Blindtext Nacht<br />
len und gegen das ausdrückliche<br />
Verbot des Pfarrers Mahoney, der<br />
die beiden seine Ablehnung bei<br />
jeder Gelegenheit spüren lässt.<br />
Durch sein Mitgefühl und die off ene<br />
Art, auf die Siedlungsbewohner<br />
zuzugehen, gewinnt Moore ihr<br />
Vertrauen. Noch mehr, als Toynbee<br />
selbstherrlich das Verlangen<br />
der Schiff er nach besserer Bezahlung<br />
ablehnt, ihnen keine Arbeit<br />
mehr geben will, und Moore sich<br />
für sie einsetzt. Ihre Vorräte an<br />
Lebensmitteln reichen nicht für<br />
lange, und in Toynbees Wäldern<br />
dürfen sie nicht jagen. Bald zeigen<br />
sich die Folgen von Unterernährung<br />
bei den Kindern. Der Pfarrer<br />
weist Moore, die Schuld daran zu,<br />
er habe die Schiff er aufgehetzt,<br />
mehr Lohn zu verlangen. Moore<br />
bedrückt das Leid der Siedlungsbewohner,<br />
immer weniger kann<br />
er tatenlos zusehen, schließlich<br />
räumt er die Speisekammer des<br />
Pfarrhauses und verteilt Lebensmittel<br />
an die darbenden Siedlungsbewohner.<br />
Die im Pfarrhaus untergebrachte<br />
Mary, mit siebzehn Jahren fast<br />
schon erwachsen, und Mark, ältester<br />
Sohn von Armstrong, dem<br />
11
Blindtext Stille Nacht<br />
Wortführer der Schiff er, kommen<br />
sich näher, eine Beziehung entwickelt<br />
sich, bald erwartet Mary ein<br />
Kind. Pfarrer Mahoney unterstellt<br />
Moore, der Vater zu sein und will<br />
dies der Diözese melden. Moore<br />
seinerseits will der Diözese die Not<br />
in der Siedlung und das hartherzige<br />
Verhalten des Siedlungspfarrers<br />
schildern. Zu beidem kommt es<br />
nicht. Als Mahoney sich auf den<br />
Weg macht, der Diözese Moores<br />
Vaterschaft anzugeben, kommt<br />
ihm Toynbee in die Quere; weil er<br />
ihm unterstellt, er wolle das Eisenbahnprojekt<br />
hintertreiben, lässt er<br />
ihn verschwinden.<br />
Als schließlich alle Lebensmittelvorräte<br />
der Siedlungsbewohner<br />
zu Ende sind, sieht der Wortführer<br />
der Schiff er die einzige Chance<br />
fürs Überleben darin, die Vorräte<br />
Toynbees zu plündern. Moore, der<br />
Armstrong nachdrücklich von<br />
seinem gewalttätigen Vorhaben<br />
abhalten will, wird von ihm in der<br />
Kirche eingesperrt. Umgehend<br />
macht sich Armstrong auf, um in<br />
Begleitung einiger seiner Gesellen<br />
aus der Siedlung Toynbees Vorräte<br />
zu plündern. Dabei kommt<br />
es zum Kampf auf Leben und Tod<br />
zwischen den beiden Männern,<br />
12<br />
beide verlieren ihr Leben. Als die<br />
hochschwangere Mary ihr Kind<br />
zur Welt bringt, fl üchtet der kleine<br />
Jacky, der seinen toten Vater noch<br />
immer am Leben glaubt, in die<br />
Berge, wo er ihn in einem Versteck<br />
vermutet. Auf seiner Suche nach<br />
dem Jungen bricht Moore erschöpft<br />
in einer Kirche zusammen.<br />
Als er und Digger Jacky ins Dorf<br />
zurückbringen wollen, bekommen<br />
sie die Eingebung für Weise und<br />
Worte eines Liedes, das Digger<br />
bei der kommenden Christmette<br />
mit Gitarrenbegleitung vortragen<br />
wird: Silent Night, Holy Night.<br />
Damit endet die Geschichte aus<br />
den Bergen Montanas. So oder so<br />
ähnlich hätten die Ereignisse auch<br />
das Drehbuch für einen Western<br />
abgeben können, vielleicht ergänzt<br />
um ein paar grundehrliche,<br />
aber ständig betrunkene Indianer<br />
und die eine bildschöne Frau mit<br />
der bewegten aber undurchsichtigen<br />
Vergangenheit, die zwangsläufi<br />
g Digger zugefallen wäre, der<br />
ja keinem Zölibat unterworfen<br />
gewesen wäre. Ein Film der aber<br />
so nie gedreht wurde.<br />
Gedreht wurde vielmehr der Film<br />
„Das ewige Lied“ 1997, als „ein fürs
Fernsehen routiniert inszenierter<br />
Heimatfi lm um die Entstehung<br />
des Weihnachtsliedes Stille Nacht,<br />
heilige Nacht“, „der nicht nur eine<br />
großartige Berglandschaft zum<br />
Hintergrund hat, sondern auch<br />
packend die Geschichten einer<br />
abgelegenen Gegend erzählt und<br />
Einblick in die sozialen Verfl echtungen<br />
eines Bergdorfes der gar<br />
nicht so guten alten Zeit bietet“,<br />
„ein spannender ‚Alpenwestern‘,<br />
ein Weihnachtsgedicht!“ wie das<br />
damals in den Rezensionen sehr<br />
wohlwollend eingeschätzt wurde.<br />
Um den Heiligen Abend herum<br />
stehen jedes Jahr die Chancen gut,<br />
den Film in irgendeinem dritten<br />
Programm zu sehen.<br />
Anders als der Film ist die Entstehung<br />
des Liedes „Stille Nacht“ ganz<br />
undramatisch. Es gibt sie tatsächlich,<br />
mit ihren deutschen Namen,<br />
Heilige Blindtext Nacht<br />
den Hilfspfarrer Joseph Mohr und<br />
den Organisten und Schullehrer<br />
Franz Xaver Gruber Anfang des<br />
19. Jahrhunderts, in Oberndorf bei<br />
Salzburg an der bayerisch-österreichischen<br />
Grenze.<br />
Und so kam es zu dem Lied:<br />
Der Weihnachtsgottesdienst des<br />
Jahres 1818 stand an, und Mohr<br />
kam auf die Idee, die Gemeinde<br />
mit einem neuen Lied zu erfreuen.<br />
Mit schon Jahre zuvor verfassten<br />
Versen ging er zu dem fürs Musikalische<br />
in der Gemeinde zuständigen<br />
Organisten und bat ihn, für<br />
den anstehenden Weihnachtsgottesdienst<br />
eine Melodie dazu<br />
zu komponieren. So wurde in der<br />
Kirche St. Nicola, in Oberndorf an<br />
der Salzach, das heute zu Österreich<br />
gehört, das Lied der beiden<br />
erstmals bei der Christmette am<br />
13
Blindtext Stille Nacht<br />
24. <strong>Dezember</strong> gesungen, von Gruber<br />
auf der Gitarre begleitet.<br />
Spannender ist, wie das Lied der<br />
beiden aus dem kleinen Dorf verbreitet<br />
wurde und derartig populär<br />
werden konnte. Ein Orgelbauer,<br />
der in der kleinen Kirche sieben<br />
Jahre später bei Reparaturarbeiten<br />
an der Orgel herumwerkelte, verfertigte<br />
eine Abschrift des Liedes,<br />
wohl eher für den Hausgebrauch,<br />
gab die Abschrift dann aber weiter<br />
an eine in seinem Heimatort als<br />
Sängergruppe bekannte Familie,<br />
die als Handschuhmacher auf<br />
Reisen weit im Land herumkam<br />
und das Lied auf Messen in Dresden,<br />
Köln und Leipzig vortrug<br />
und bekannt machte. Schließlich<br />
wurde es als „Tiroler Volkslied“<br />
dem musikalischen Hausschatz<br />
der Deutschen zugeordnet. Dazu<br />
gehört es bis heute.<br />
Vom Text haben die Zeit nur drei<br />
Strophen überdauert. Die stehen<br />
im Gesangbuch unter der Nr. 46,<br />
aber eigentlich brauchen wir das<br />
gar nicht, wir kennen sie alle auch<br />
auswendig.<br />
Rainer Greiff<br />
14<br />
Stille Nacht, Heilige Nacht!<br />
Alles schläft, einsam wacht<br />
nur das traute hochheilige Paar,<br />
holder Knabe im lockigen Haar,<br />
Schlaf in Himmlischer Ruh,<br />
schlaf in himmlischer Ruh<br />
Stille Nacht, Heilige Nacht,<br />
Hirten erst, kund gemacht!<br />
Durch der Engel Halleluja<br />
Tönt es laut von fern und nah:<br />
Christ der Retter ist da,<br />
Christ der Retter ist da!<br />
Stille Nacht, Heilige Nacht!<br />
Gottes Sohn, o wie lacht<br />
Lieb aus deinem göttlichen Mund,<br />
Da uns schlägt die rettende Stund,<br />
Christ, in deiner Geburt,<br />
Christ, in deiner Geburt!<br />
Ein nicht ganz ernster Nachtrag:<br />
Ins „Handbuch des Verhörens“ könnte<br />
folgende Geschichte passen, wenn sie<br />
nicht erfunden wäre:<br />
Die Erstklässler einer Grundschule sollen<br />
in der Religionsstunde die heilige Familie<br />
im Stall zu Bethlehem zeichnen. Die Kinder<br />
machen sich ans Werk und bald sind<br />
auf den Bildern Maria und Joseph, das<br />
Kind in der Krippe, Engel Hirten, Ochsen<br />
und Esel zu sehen. Auf einem der Bilder<br />
ist darunter auch noch ein kleines Männchen<br />
mit hochgezogenen Mundwinkeln<br />
wie bei einem Smiley. Als der Lehrer fragt,<br />
was das darstellen soll, bekommt er die<br />
Antwort: „Das ist der Owi, der lacht“.
Präses Nikolaus Schneider<br />
zum Jahreswechsel:<br />
Wir haben hier<br />
keine bleibende Stadt,<br />
sondern die zukünftige<br />
suchen wir<br />
Jahreslosung 2013,<br />
Hebräer 13,14<br />
Hoff nung für das neue Jahr mit der<br />
biblischen Jahreslosung: Denn wir<br />
haben hier keine bleibende Stadt,<br />
sondern die zukünftige suchen wir.<br />
Doch das spricht zunächst gegen<br />
unsere Erfahrungen. Wer sucht<br />
denn schon die zukünftige Stadt,<br />
von der keiner so recht weiß, wie<br />
sie aussieht? Da hat man doch<br />
lieber, was man hat - und kennt.<br />
Lieber den Spatzen in der Hand,<br />
als die Taube auf dem Dach ...<br />
Und: Die versprochene zukünftige<br />
Stadt sieht regelmäßig nicht<br />
besser aus, sondern in der Regel<br />
erfüllen sich die Versprechungen<br />
nicht. Wie ist die Jahreslosung also<br />
gemeint? Die „bleibende Stadt“<br />
sind die herrschenden Verhältnisse<br />
und die politischen, die sozialen,<br />
die religiösen. Sie bieten keine<br />
Jahreswechsel Blindtext<br />
Präses Nikolaus Schneider<br />
Vorsitzender des Rates der Evangelischen<br />
Kirche in Deutschland (EKD)<br />
bleibende Stadt. Heimat fi nden wir<br />
nur bei Gott.<br />
Um es ganz schlicht zu sagen: Wer<br />
sich zu Christus bekennt, wird bei<br />
ihm seine bleibende Stadt haben.<br />
Christus ruft uns aus den herrschenden<br />
Verhältnisse heraus. Wer<br />
sich darauf einlässt wird gestützt<br />
durch die Gewissheit, dass am<br />
Ende die Stadt, das Zuhause, die<br />
Heimat steht. Von dieser Verheißung<br />
leben wir. Daran erinnert uns<br />
die Jahreslosung.<br />
Ihr Nikolaus Schneider<br />
15
Blindtext Seelsorge<br />
Unsere Türen stehen für Sie off en<br />
Der ökumenische Kirchenladen in Darmstadt<br />
Möchten Sie über Gott und die<br />
Welt reden? Haben Sie Fragen zum<br />
christlichen Glauben oder zur Kirche?<br />
Suchen Sie ein vertrauensvolles<br />
Gespräch? Brauchen Sie Hilfe<br />
oder Unterstützung?<br />
Kirche & Co. - ein Laden der<br />
Kirchen für die Menschen in der<br />
Stadt<br />
Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt<br />
Telefon 06151/296415<br />
kircheundco@kircheundco.de<br />
www.kircheundco.de<br />
Wir sind für Sie da<br />
montags, mittwochs und donnerstags<br />
von 10.00 bis 19.00 Uhr<br />
dienstags von 10:00 bis 18:00 Uhr<br />
freitags von 10:00 bis 16:00 Uhr<br />
samstags von 10:00 bis 13:00 Uhr<br />
Dann sind Sie bei uns richtig. Im<br />
Kirchenladen arbeitet ein Team<br />
von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />
die beraten und informieren.<br />
Hier treff en Sie Menschen an,<br />
die Zeit haben für ein Gespräch<br />
und die sich bemühen werden,<br />
alle Ihre Fragen zu beantworten.<br />
Bei uns können Sie im geschützten<br />
Raum über alles reden, was sie<br />
bewegt. Sie bekommen Antworten<br />
auf Fragen zu Suchtproblemen<br />
16<br />
oder Pfl egebedürftigkeit von<br />
Angehörigen und Information, wo<br />
professionelle Hilfe zu fi nden ist.<br />
Beratung<br />
Als besonderes Angebot bieten wir<br />
nach Anmeldung eine persönliche<br />
Beratung zur Patientenverfügung<br />
und geben Auskunft zu allen Fragen<br />
der Unterstützung und Hilfe<br />
für Menschen mit Behinderung.<br />
Einmal wöchentlich laden wir zur<br />
off enen Gesprächsgruppe für trauernde<br />
Menschen ein.<br />
Und noch ein Tipp, den Sie auch<br />
gerne weitergeben können: Der<br />
Kirchenladen ist auch Anlaufstelle<br />
für Menschen, die wieder in die<br />
evangelische und katholische<br />
Kirche eintreten wollen.<br />
Im Kirchenladen bekommen Sie<br />
Auskunft über das vielfältige<br />
Angebot der Kirchen in Darmstadt.<br />
Wir haben die Gemeindebriefe aller<br />
Darmstädter Gemeinden, sowie<br />
auch Flyer und Broschüren über<br />
kirchliche Aktivitäten. Sie können<br />
Sie bei uns ansehen und zumeist<br />
auch mitnehmen. Der Kirchenladen<br />
ist daneben Verkaufsstelle für
Eintrittskarten zu Konzerten oder<br />
anderen kirchlichen Veranstaltungen.<br />
Und auch ein kleines Sortiment<br />
von Grußkarten, Taufkerzen,<br />
Bibeln oder Gesangbuch haben<br />
wir im Angebot.<br />
Sie fi nden den Kirchenladen vom<br />
Luisenplatz aus in der Rheinstraße,<br />
stadtauswärts auf der rechten<br />
Seite, zwischen Grafenstraße und<br />
Gagernstraße. Und wenn Sie in der<br />
Stadt etwas zu erledigen haben<br />
und sowieso schon in der Nähe<br />
sind, ist es nur ein kurzer Weg ...<br />
Spurensuche<br />
Und noch eins:<br />
Wir sind auch im Internet unterwegs.<br />
Hierkönnen Sie mit uns auf<br />
virtuelle „Spurensuche“ gehen.<br />
Sie brauchen sich nur auf unserer<br />
Homepage anzumelden (www.<br />
kircheundco.de) und los geht es<br />
mit der Spurensuche - auf Ihren<br />
Wegen, in Ihrem Alltag.<br />
Sie erhalten dazu von uns an jedem<br />
Montagmorgen einen spirituellen<br />
Impuls zu einem der Texte<br />
der Bibel aus dem Gottesdienst<br />
des jeweils kommenden Sonntags.<br />
In der Adventszeit erhalten<br />
Sie täglich bis Heiligabend eine<br />
Seelsorge<br />
Blindtext<br />
Adventsspur zu Bibelversen eines<br />
festgelegten Themas. Die Impulse<br />
werden häufi g durch ein Foto<br />
unterstützt.<br />
Die Impulse wollen Sie durch Ihren<br />
Alltag begleiten. Vielleicht schreiben<br />
Sie ja den einen oder anderen<br />
Gedanken für sich selber auch auf.<br />
Gerne können Sie uns, wenn Sie<br />
wollen, über die Emaillinks unter<br />
diesem Text eine Nachricht schreiben.<br />
Diese Email werden wir persönlich<br />
und einzeln beantworten<br />
und binden uns hinsichtlich Ihrer<br />
Rückmeldungen ausdrücklich an<br />
die seelsorgliche Schweigepfl icht.<br />
Also anmelden und Spuren suchen.<br />
Un dann gibt es da noch den „off enen<br />
Raum“ auf unserer Homepage,<br />
wo sie Sie einen Beitrag schreiben<br />
oder auch einen schon bestehenden<br />
Eintrag kommentieren können.<br />
Also, wir würden uns freuen,<br />
wenn Sie bei uns im Kirchenladen<br />
vorbeischauen, wir sind für Sie da<br />
und:<br />
unsere Türen stehen für Sie off en!<br />
Ihr Team von Kirche & Co..<br />
17
Blindtext Gemeindeleben<br />
Kaff ee und Kuchen, Gespräche und Gottes Wort<br />
Geselliges Beisammensein unserer älteren Gemeindemitglieder<br />
im Seniorenkreis<br />
Jeden Mittwoch, nachmittags die bis ins Jahr 1949 reicht; der<br />
um halb drei, treff en sich ältere heutige Seniorenkreis fi rmierte<br />
Menschen aus dem Viertel, über- damals unter dem Namen Mütwiegend<br />
Gemeindemitglieder, im terkreis und Frauenhilfe. Seit 1984<br />
kleineren Raum des Gemeinde- leitet Frau Knötzele die Treff en,<br />
hauses der Michaelsgemeinde zu unterstützt von Frau Bülow und<br />
einem geselligen Beisammensein. Frau Günther, zuständig für die<br />
Begonnen wird mit einer Andacht, Finanzen. Viele engagierte Hel-<br />
und um vier Uhr geht man nach fer werkeln in der Küche, backen<br />
dem Beten des Vaterunsers wieder Kuchen und kochen Kaff ee. Kommt<br />
auseinander. Die wöchentlichen man zum Treff en sind die Tische<br />
Treff en haben eine lange Tradition,<br />
18<br />
für Kaff ee und Kuchen gedeckt,
Foto: Brunhilde Wojke<br />
eine Serviette ist gefaltet und ragt<br />
aus der Kaff eetasse, eine Kerze<br />
ist angezündet. Hier wird man<br />
von einer liebevollen Atmosphäre<br />
empfangen. Ist jemand mal<br />
schlecht zu Fuß wird er auch mit<br />
dem Auto von zu Hause abgeholt<br />
und zurückgebracht. Auch Pfarrer<br />
Waldeck kommt häufi g zu Besuch.<br />
Jedes Treff en hat ein Motto. Richtiges<br />
Aufsetzen eines Testamentes,<br />
Patientenverfügung oder Betreuungsrecht<br />
sind ernste Themen, zu<br />
denen fachkundige Referenten<br />
eingeladen werden. Man singt<br />
Gemeindeleben Blindtext<br />
gemeinsam Lieder oder berichtet<br />
von eigenen Reisen. Untereinander<br />
teilt man Freud und Leid.<br />
Geburtstage werden gemeinsam<br />
gefeiert, bei traurigen Ereignissen<br />
hilft man sich gegenseitig über<br />
schwere Zeiten, enge Freundschaften<br />
haben sich gefunden.<br />
Diese Nachmittage sind inzwischen<br />
im Viertel so bekannt, dass<br />
sich die Zahl der Besucher innerhalb<br />
der letzten 12 Monate von 25<br />
auf 40 erhöht hat. Und es kommen<br />
zunehmend auch Jüngere, der Altersdurchschnitt<br />
ist von 70 auf 60<br />
Jahre zurückgegangen. Nicht alle<br />
19
Blindtext Gemeindeleben<br />
sind Gemeindemitglieder der Michaelsgemeinde,<br />
auch Frauen aus<br />
anderen Gemeinden oder anderer<br />
Konfessionen sind gern dabei. Dies<br />
hat inzwischen zur Folge, dass<br />
die jährliche Seniorenfreizeit früh<br />
ausgebucht ist und die zwei bis<br />
drei Ausfl üge im Jahr schwieriger<br />
zu organisieren sind. Männer sind<br />
Mangelware.<br />
Beim Gemeindefest verkauft man<br />
selbst hergestellte Strickwaren,<br />
bietet selbstgebackenen Kuchen<br />
an und hat immer eine helfende<br />
Hand frei.<br />
Die Aktivitäten des Seniorenkreises<br />
werden allein durch Spenden<br />
fi nanziert. Bleibt ein kleiner Überschuss,<br />
gibt man ihn weiter für die<br />
Gemeindearbeit, dieses Jahr kam<br />
er der Kindertagesstätte zugute.<br />
Noch im Herbst haben die ersten<br />
Vorbereitungen für die gemeinsame<br />
Weihnachtsfeier begonnen.<br />
Unser Seniorenkreis ist ein Beispiel<br />
für lebendige Gemeindearbeit,<br />
getragen von lieben Menschen<br />
die dieses alles aus Freude tun. Die<br />
Resonanz zeigt, die Gäste kommen<br />
gerne.<br />
Güther Sulzmann<br />
20<br />
Gottesdienst<br />
oder Stollen ?<br />
Keine Frage, Weihnachten ist für<br />
Viele eine Reihe schöner Tage<br />
im Jahresablauf, auf die man sich<br />
schon lange vorher freut. Mitten<br />
im Winter ist Weihnachten ein<br />
Fest, das das Gemüt wärmt und<br />
die kalte Witterung vergessen<br />
lässt oder, falls es denn frostig kalt<br />
ist oder schneit, sie erst richtig<br />
schön macht. Die Vorfreude der<br />
Adventszeit gehört dazu. Sie beginnt<br />
eigentlich schon im Oktober,<br />
wenn bei ALDI die ersten Lebkuchen<br />
herumliegen und REWE<br />
Plätzchenberge aufbaut. Nach<br />
dem Totensonntag öff net dann<br />
der Weihnachtsmarkt mit seinen<br />
Verheißungen für Augen, Ohren,<br />
Nase und Magen – bunte Lichter<br />
in der Dunkelheit, Weihnachtslieder<br />
über die Verstärkeranlage oder<br />
echt gesungen von Chorgruppen<br />
aus der Stadt und aus dem Umland,<br />
der Geruch von gebrannten<br />
Mandeln und von Glühwein, der<br />
Geschmack von Lebkuchen und<br />
Zimtsternen. Schließlich das Fest<br />
selber, das man in besonderer Weise<br />
verbringt. Das Zusammensein<br />
mit der Familie ist dabei wichtig,
Geschenke, die man anderen<br />
lieben Menschen macht und die<br />
man auch bekommt. Sie werden<br />
ausgepackt, bestaunt, ausprobiert<br />
und in Besitz genommen.<br />
Alles sehr, sehr schön. Aber macht<br />
das alles zusammen wirklich<br />
Weihnachten aus? Wie steht es um<br />
den christlichen Grund des Weih-<br />
Feiertage<br />
nachtsfests? Die Menschwerdung<br />
Gottes im Stall von Bethlehem,<br />
beäugt von Ochs und Esel, mit<br />
jubelnden Engeln und staunenden<br />
Hirten im Hintergrund?<br />
Welche Bedeutung hat die Geburt<br />
Christi für die Menschen, die<br />
Weihnachten feiern? Man kann das<br />
herausbekommen, wenn man die<br />
21
Blindtext Feiertage<br />
Menschen fragt. Und wenn man<br />
genügend Menschen fragt, kann<br />
man davon ausgehen, dass das<br />
auch für alle gilt.<br />
Im Auftrag einer Wochenzeitschrift<br />
war von einem Marktforschungsinstitut<br />
eine Befragung dazu durchgeführt<br />
worden. Danach wissen<br />
immerhin 90% der Deutschen,<br />
dass an Weihnachten die Geburt<br />
Christi gefeiert wird. Im <strong>Dezember</strong><br />
2009 war über tausend Menschen<br />
unter anderem die Frage gestellt<br />
worden: „Was gehört für Sie<br />
unbedingt zur Weihnachtszeit?“<br />
Abgefragt wurde eine Reihe von<br />
Begriff en, und in Klammern sind<br />
die Anteile der zustimmenden<br />
Antworten: Ja, das gehört für mich<br />
unbedingt zur Weihnachtszeit:<br />
Weihnachtsbaum (83%),<br />
Adventskranz (79%),<br />
Weihnachtsplätzchen (79%),<br />
Weihnachtslieder (72%),<br />
Weihnachtsmarkt (72%),<br />
Adventskalender (60%),<br />
Gottesdienst (55%) und<br />
Christstollen (54%).<br />
Auch wenn der Gottesdienstbesuch<br />
den Christstollen in der<br />
Reihenfolge nur knapp übertrof-<br />
22<br />
fen hat, heißt das doch, dass mehr<br />
als die Hälfte der Befragten den<br />
weihnachtliche Gottesdienst al einen<br />
wesentlichen Bestandteil des<br />
Weihnachtsfestes ansehen.<br />
In einer Befragung 2011 (Tomorrow<br />
Focus Media Social Trends)<br />
gaben die Befragten immerhin zu<br />
30% an, dass ihnen ein Kirchenbesuch<br />
an Weihnachten auch wichtig<br />
ist. Es ist ein Unterschied, ob danach<br />
gefragt wird, was unbedingt<br />
zu Weihnachten gehört oder was<br />
einem selbst wichtig ist. Man kann<br />
wohl annehmen, dass Menschen,<br />
für die der Gottesdienstbesuch an<br />
Weihnachten wichtig ist, sich auch<br />
vornehmen, dann in die Kirche zu<br />
gehen.<br />
Die Michaelskirche ist dafür off en.<br />
Am Heiligen Abend und an den<br />
Feiertagen. Jeder ist herzlich willkommen,<br />
Weihnachten zu feiern.<br />
Und wer Weihnachten anderswo<br />
verbringt oder unterwegs ist, der<br />
wird auch dort eine Kirche fi nden,<br />
wo er Weihnachten als das feiern<br />
kann, was es ist: Der Tag an dem<br />
Gottes Sohn zu uns Menschen auf<br />
die Erde kam.<br />
Rainer Greiff
Anruf für die Seele<br />
Die Telefonseelsorge in Darmstadt<br />
Psychische Erkrankungen, Ängste,<br />
Panikattacken, so selten ist das<br />
nicht – und jeder kann davon<br />
betroff en werden. Psychische<br />
Belastungen im Beruf, im Privaten,<br />
scheinbar unlösbare Beziehungsprobleme,<br />
Trennungsschmerz mögen<br />
dahinter stehen. Oft hilft ein<br />
Gespräch, ein vertrauter Mensch,<br />
dem man sein Herz ausschütten<br />
kann. Der fehlt aber oft genug.<br />
Oder ist nicht erreichbar, wenn die<br />
Belastung am größten ist. Auch<br />
der Glaube an Gottes Fügung<br />
kann zum schwankenden Grund<br />
werden, nicht jeder kann die<br />
Glaubensgewissheit aufbringen<br />
wie Hiob. Warum ich, warum geht<br />
es mir so schlecht? Und doch ist<br />
Gottes Wort für viele der Trost, der<br />
es ihnen möglich macht, mit ihrer<br />
verfahrenen Lage, ihrem Leid, klar<br />
zu kommen.<br />
Für viele mag es eine Hilfe sein,<br />
dass sie im Gespräch mit einem<br />
ihnen Unbekannten, der im<br />
Verborgenen bleibt, ihre eigene<br />
Situation schildern und vielleicht<br />
auch besser verstehen können.<br />
Seelsorge<br />
Blindtext<br />
Die Stimme am anderen Ende der<br />
Verbindung unterliegt der Schweigepfl<br />
icht, was gesprochen wird,<br />
bleibt vertraulich. Die katholische<br />
Beichte steht in dieser Tradition<br />
des heilenden Worts. Evangelische<br />
Christen sind da vor Gott auf sich<br />
allein gestellt, angewiesen auf ihren<br />
Glauben und die Gnade Gottes.<br />
Nicht allen kann das ausreichen,<br />
nicht alle sind immer stark genug.<br />
Für alle, die die Stimme eines<br />
anderen benötigen, ohne sich<br />
unmittelbar als Person off enbaren<br />
zu müssen, wurde die Telefonseelsorge<br />
eingerichtet.<br />
Sie ist vor allem immer erreichbar,<br />
zu jeder Tages- und Nachtzeit. Immer<br />
dann, wenn die Not am größten<br />
ist. Da ist auch der Gemeindepfarrer<br />
nicht erreichbar, und die<br />
Schwelle, ihn anzusprechen ist<br />
ungleich größer, als zum Hörer zu<br />
greifen und vor einem Unbekannten<br />
die eigene Not zu schildern.<br />
Wie kam es zur Telefonseelsorge?<br />
Ihren Ausgang nahm sie vor vielen<br />
Jahren in der katholischen Hoch-<br />
23
Blindtext Seelsorge<br />
schulgemeinde Darmstadt. Deren<br />
damaliger Pfarrer Werner Herbeck<br />
hatte die persönliche Erfahrung<br />
gemacht, wie schwer sich junge<br />
Leute taten, ihre Probleme und<br />
ängste anzusprechen. Und aufzuarbeiten.<br />
Auch eine Ärztin, Karin<br />
von Brentano, hatte Ähnliches<br />
erlebt. Beim Austausch ihrer Erfahrungen<br />
kamen sie auf die Idee,<br />
Menschen in seelischer Bedrängnis<br />
ein Angebot für ein Gespräch<br />
Bei der Telefonseelsorge gibt es 24<br />
Stunden täglich die Möglichkeit zum<br />
vertraulichen Gespräch, auch an<br />
Sonn- und Feiertagen, anonym und<br />
kostenfrei über den Mobilfunk und das<br />
Festnetz Telefonnummer<br />
(0800) 111.0.111 oder<br />
(0800) 111.0.222<br />
zu machen, das anonym und vertraulich<br />
sein sollte, die Grundidee<br />
der Telefonseelsorge, ein wenig<br />
wie die katholische Beichte, aber<br />
ohne Auferlegung von Bußen und<br />
mit dem modernen technischen<br />
Kommunikationsmittel des Telefons.<br />
Von Anfang an war an eine ökumenische<br />
Einrichtung gedacht<br />
mit ehrenamtlichen Mitarbeitern.<br />
24<br />
Auch der evangelische Studentenpfarrer,<br />
Uwe Böhmer, war gleich gewonnen.<br />
Schließlich wurde 1972 der<br />
Verein Telefonseelsorge Darmstadt<br />
gegründet, im April 1973 begannen<br />
die Beratungen – ununterbrochen<br />
bis zum heutigen Tag.<br />
Die Telefonseelsorge in Darmstadt<br />
wird von der Evangelischen Kirche<br />
in Hessen und Nassau und dem<br />
bischöfl ichen Ordinariat in Mainz<br />
getragen. Sie tragen den größten<br />
Teil der Kosten, im wesentlichen die<br />
Personalkosten für die drei hauptamtlich<br />
Beschäftigten in Teilzeit. Zur<br />
Finanzierung tragen weiterhin die<br />
Beiträge von Förderern bei, wie den<br />
Mitgliedern des Telefonseelsorgevereins,<br />
aber auch Unternehmen,<br />
z.B. Merck, Alnatura, die Sparkassen<br />
Darmstadt und Dieburg, um nur die<br />
größten zu nennen; auch die Telekom<br />
trägt dazu bei, indem sie<br />
kostenfreie Anrufe ermöglicht, und<br />
das Darmstädter Echo durch kostenfreie<br />
Anzeigen.<br />
Was die Telefonseelsorge ausmacht,<br />
ist der Mensch am anderen Ende der<br />
Verbindung, der Verständnis dafür<br />
aufbringen kann, wie es um einen<br />
Anrufenden stehen mag, der die<br />
richtigen Worte fi ndet, der zuhören
kann, und der auch in der Lage<br />
sein muss, auf professionelle Hilfsangebote<br />
hinzuweisen.<br />
Dazu stehen derzeit rund achtzig<br />
ehrenamtliche Helfer bereit, zwei<br />
Drittel Frauen, ein Drittel Männer.<br />
Sie durchlaufen eine längere<br />
Schulung, um<br />
auch in sensiblen<br />
Gesprächssituationen<br />
den Faden<br />
nicht abreißen zu<br />
lassen und Trost<br />
und Ermunterung<br />
vermitteln<br />
zu können. Etwa<br />
alle anderthalb<br />
Jahre gibt es eine<br />
Schulung neuer<br />
ehrenamtlicher<br />
Helfer, die aus einer größeren Zahl<br />
von Interessenten ausgewählt<br />
werden.<br />
Hinter den individuellen Problemen,<br />
die die Anrufenden schildern,<br />
steht häufi g ein Teufelskreis von<br />
Arbeitslosigkeit und Erwerbsunfähigkeit,<br />
die zu Armut und Isolation<br />
führen und die gesellschaftliche<br />
Teilhabe einschränken. Auslöser<br />
wiederum von körperlichen Beeinträchtigungen<br />
und seelischen<br />
Seelsorge<br />
Blindtext<br />
Erkrankungen. So stehen bei<br />
den Anrufen auch die seelischen<br />
Probleme im Vordergrund, danach<br />
Probleme mit den Lebenspartnern<br />
und in der Familie; bei jedem<br />
zehnten Anruf ist es die Einsamkeit,<br />
die die Menschen bedrückt.<br />
Fast die Hälfte der Anrufer berüh-<br />
Es gibt viele Gründe, bei der Telefonseelsorge anzurufen<br />
ren aber auch andere Probleme,<br />
mit denen sie allein nicht fertig<br />
werden können. Es sind weniger<br />
die älteren, über 60 Jahre alten<br />
Menschen, die anrufen; in der<br />
Regel verteilen sich die Anrufe<br />
gleichmäßig über die Altersstufen,<br />
von zehn Jahren an aufwärts.<br />
In zwei bis drei Prozent der Gespräche<br />
werde auch Gedanken an<br />
Selbstmord geäußert, die äußerste<br />
Form der Verzweifl ung. Mehr als<br />
25
Blindtext Gemeindeleben<br />
einmal pro Tag ruft ein Mensch<br />
an, der sich in dieser anscheinend<br />
hoff nungslosen Lage sieht. Es ist<br />
eine große Herausforderung für<br />
die Menschen, die über eine anonyme<br />
Telefonverbindung Seelsorge<br />
leisten sollen, sich in die Lage<br />
des Anrufenden hineinzuversetzen<br />
und jeweils das rechte Wort zu<br />
fi nden.<br />
Gemeinsam mit der Trauerseelsorge,<br />
der Krankenhausseelsorge und<br />
mit Kirche und Co war am 10. September<br />
2012 in Darmstadt erstmals<br />
ein Gottesdienst veranstaltet<br />
worden, der Selbsttötung zum<br />
Thema hatte, er stand im Rahmen<br />
des Welttages zur Vorbeugung<br />
von Selbsttötungen. Der Weltgedenktag<br />
soll deutlich machen,<br />
dass es dabei nicht nur um die<br />
extremen Probleme von Einzelnen<br />
geht, sondern dass dahinter auch<br />
gesellschaftliche Faktoren wirksam<br />
sind, wie Vereinzelung, überhöhte<br />
Leistungsanforderungen und Ungleichheit<br />
der Lebenschancen.<br />
Die Telefonseelsorge kann Trost<br />
sein, und Hilfe, an Belastungen<br />
nicht zu zerbrechen<br />
Gregor Schmelzer<br />
26<br />
Ute und Bob Lewis hatten im<br />
Frühsommer in der Michaelskirche<br />
ihren Goldenen Hochzeitstag festlich<br />
begangen und danach noch<br />
einige Wochen in der hiesigen alten<br />
Heimat verbracht. Nun sind sie<br />
schon längst wieder zu Hause in<br />
Florida, aber der Kontakt ist nicht<br />
abgerissen: Dank Internet gehen<br />
die Nachrichten und „Stimmfühlungslaute“<br />
hin und her, und aus<br />
der recht kurzen Bekanntschaft ist<br />
eine transatlantische Freundschaft<br />
geworden. So hat mich interessiert:<br />
Wie verbringen die treuen<br />
Mitglieder der unserer Gemeinde<br />
so ähnlichen „First Christian<br />
Church“ diese Jahreszeit?<br />
Das Erntedankfest bei uns ist<br />
längst vorbei, doch in den USA<br />
wird jeweils am letzten Donnerstag<br />
im November gefeiert. „Thanksgiving“,<br />
das Fest des Dankes für die<br />
Ernte, ist auch bei uns längst ein<br />
bekannter Begriff – und natürlich<br />
fällt uns dabei auch „Truthahn“ ein.<br />
Den haben die ersten Siedler mit
Bob und Ute Lewis<br />
eine deutsch-amerikanische<br />
Weihnachtsgeschichte die in der<br />
Michaelskirche ihren Anfang hatte<br />
den friedlichen indianischen Nachbarn<br />
in der damaligen Wildnis der<br />
jetzigen Ostküsten-Staaten schon<br />
geschmort. Und weil das so ein<br />
mächtiger Vogel ist, lädt man dazu<br />
die ganze Familie, Freunde und<br />
Nachbarn ein. So macht es auch<br />
das Ehepaar Lewis. Dieses Jahr<br />
kommen die langjährigen Freunde<br />
aus Miami dazu: eine aus Nicaragua<br />
stammende Familie besucht<br />
die Lewis in Ocala, sieben Erwachsene<br />
und ein vierzehnmonatiges<br />
Kleinkind sind zu erwarten. Da<br />
sind die Vorbereitungen umfangreich.<br />
Das traditionelle Festessen<br />
(mit dem großen, lange im Backofen<br />
geschmorten Federvieh im<br />
Mittelpunkt) besteht aus verschiedenen<br />
Gemüsesorten, Yams<br />
(süßen Kartoff eln), Kürbismus und<br />
- als Alternative oder Ergänzung<br />
zum Truthahn - gebratenem Schinken.<br />
Der wird nach Südstaaten-Art<br />
mit Honig beträufelt, während er<br />
im Backofen schmort, das ergibt<br />
einen für uns ungewohnten, jedoch<br />
sehr leckeren Geschmack.<br />
Gemeindeleben<br />
Blindtext<br />
In den meisten Familien<br />
gibt es wegen des zu<br />
erwartenden hohen<br />
Sättigungsgrades am<br />
Vormittag dieses Festtages<br />
nur ein Häppchen<br />
zum Frühstück – und auch für die<br />
kommenden Tage braucht man<br />
vorher nicht viel an Lebensmitteln<br />
einzukaufen …<br />
Am Abend vor Thanksgiving werden<br />
Ute und Bob am ökumenischen<br />
Gottesdienst ihrer Kirche im Tempel<br />
Beth Shalom („Ort des Friedens“)<br />
der jüdischen Gemeinde teilnehmen.<br />
Nach dem Gottesdienst wird<br />
den Bedürftigen und Obdachlosen<br />
der Region serviert – noch mehr<br />
Vor-Kochen für die fl eißigen Hausfrauen<br />
und – Männer! Die erholsame<br />
Verdauungszeit bis zum ersten Advent<br />
ist dann nicht lange. Bob und<br />
Ute haben seit vielen Jahren einen<br />
(„leider künstlichen“) deutschen<br />
Adventskranz durch alle Umzüge<br />
hinweg mitgeschleppt, denn der<br />
ist in den Staaten durchaus nicht<br />
gebräuchlich – und Wälder mit<br />
Nadelbäumen sind, in Florida, nicht<br />
zu fi nden. Der Kranz wird treulich<br />
jedes Jahr wieder geschmückt und<br />
mit Kerzen bestückt, ganz so, wie<br />
die beiden dies noch aus Deutschland<br />
kennen. Ute holt ab und zu ihre<br />
27
Blindtext Gemeindeleben<br />
alte Blockfl öte aus der Kommode<br />
und spielt bei Kerzenschein die<br />
deutschen Adventslieder. In der<br />
Kirche gibt es sogar ein großes<br />
Adventsgesteck mit großen langen<br />
Kerzen, und verschiedene Mitglieder<br />
der Gemeinde zünden sie<br />
während des Gottesdienstes an.<br />
Viele unserer Kirchenlieder gibt es<br />
ja mit englischem Text; sie werden<br />
zur Advents- und Weihnachtszeit<br />
vor allem in den protestantischen<br />
Kirchengemeinden stets gesungen.<br />
Während der Adventszeit gibt es in<br />
der First Christian Church meist ein<br />
durch die Gemeindeglieder einstudiertes<br />
Krippenspiel und einen<br />
festlichen Kantaten-Gottesdienst.<br />
Die Gemeinde schätzt sich glücklich,<br />
einen eigenen Chor zu haben,<br />
der natürlich auch die Gottesdienste<br />
mitgestaltet.<br />
An Weihnachten wird ja in England<br />
und Amerika erst am Morgen des<br />
Weihnachtstages beschert, meist<br />
noch im Schlafanzug und vor dem<br />
Frühstück. Das ist „der“ Feiertag:<br />
einen zweiten Weihnachtsfeiertag<br />
wie bei uns gibt es. Aber Bob und<br />
Ute hatten natürlich früher, als<br />
die Kinder klein waren, am Heiligabend<br />
beschert – und dann, um<br />
Bobs Tradition zu genügen, mit<br />
28<br />
den Schwiegereltern, am nächsten<br />
Morgen noch einmal. Denn „Santa<br />
Claus“ hatte ja schließlich die Geschenke<br />
nachts durch den Kamin<br />
gebracht! Heute versuchen Bob<br />
und Ute nach Möglichkeit, Weihnachten<br />
mit ihren Kindern und<br />
Enkeln zu verbringen, aber das ist<br />
nicht so einfach: Der Sohn wohnt<br />
in Miami, die Tochter in Texas, und<br />
die Flüge sind auch in den Staaten<br />
nicht mehr so preiswert wie früher<br />
- per Auto wären die Strecken<br />
jeweils eine Tagesfahrt.<br />
So besuchen Bob und Ute auf jeden<br />
Fall einen der Weihnachtsgottesdienste,<br />
entweder die Christmette<br />
am Heiligabend oder den<br />
Morgengottesdienst am Feiertag.<br />
In der Kirche gibt es einen großen<br />
geschmückten Tannenbaum, und<br />
elektrische Kerzen fehlen auch<br />
nicht. Beim Kindergottesdienst<br />
gibt es Geschenke von Santa Claus,<br />
und zuvor - zur Stärkung - ein<br />
gemeinschaftliches „Frühstück mit<br />
Santa“! Freudige Ereignisse also<br />
zuhauf.<br />
Merry Christmas, Ute und Bob,<br />
God bless you.<br />
Gabriele Topitsch
Der volle Klang der<br />
Blechbläser -<br />
Brassband Konzert in<br />
der Michaelskirche<br />
Zum zweiten Mal in diesem Jahr<br />
hatte die Brassband Esbrassivo aus<br />
Bad Vilbel am Sonntag, 11. November,<br />
bei einem Konzert in der<br />
Michaelskirche aufgespielt. Wer<br />
sie im Januar schon erlebt hatte,<br />
konnte sich auf ein Wiederhören<br />
freuen. Auch den Musikern war<br />
die Spielfreude anzumerken. Ein<br />
kurzweiliges Programm, Choräle,<br />
klassische Stücke, Promenadenkonzert-Musik<br />
und eine Suite französischer<br />
Popsongs bei aufgezogener<br />
Trikolore. Aber was sie unter<br />
der Leitung von Peter Lüttig auch<br />
Rückblick<br />
Blindtext<br />
A Christmas overture<br />
O come all ye faithful<br />
Calypso Carol<br />
Crimond<br />
Brightest and best<br />
In the black mid-winter<br />
O little town of Bethlehem<br />
His glory proclaim<br />
I came upon the midnight clear<br />
Once in royal David‘s city<br />
Little donkey<br />
Keep me praising<br />
Coventry carol<br />
Rocking Carol<br />
As with glasness men of old<br />
Share me yoke<br />
Good King Wenceslas<br />
spielten - die Michaelskirche gab<br />
einen wunderbaren Klangraum<br />
ab für ihre berauschende Musik,<br />
die Zuhörer wohlig in akustische<br />
Watte gepackt. Das Programm viel<br />
zu schnell zu Ende, das Publikum<br />
begeistert, und der Wunsch zum<br />
Abschied: Auf Wiederhören.<br />
Wer nicht bis zum nächsten<br />
Auftritt warten will, kann sich die<br />
Musik der Band auch auf CD besorgen.<br />
Sie ist für 12 € zu beziehen bei<br />
Hans-Jürgen Läpple,<br />
Pankratiusstraße 44,<br />
4289 Darmstadt,<br />
Tel 713801 oder 723304<br />
und Email<br />
hans-juergen.laepple@gmx.de<br />
29
Kinder Blindtext und Jugendliche<br />
Die Heiligen<br />
3 Könige<br />
Am 6. Januar ist Dreikönigstag.<br />
Der soll uns daran erinnern,<br />
dass zur Geburt des Christuskindes<br />
drei Könige zur Krippe<br />
nach Bethlehem gewandert waren.<br />
Ob die drei wirklich Könige<br />
waren, weiß man nicht mehr so<br />
genau, auf jeden Fall waren es<br />
weise und heilige Männer, die<br />
verstanden hatten, dass das Ereignis<br />
in Bethlehem etwas ganz<br />
Außergewöhnliches war.<br />
In der Bibel wird erzählt, dass<br />
sie aus dem Morgenland kamen,<br />
also aus einer Gegend noch viel<br />
weiter weg von uns als Bethlehem.<br />
Bethlehem liegt ganz<br />
nahe bei Jerusalem, im Süden<br />
der Stadt, genauso nah wie<br />
Eberstadt bei Darmstadt. Heute<br />
hätten die drei heiligen Männer<br />
allerdings nicht so leicht von<br />
Jerusalem nach Bethlehem<br />
kommen können. Dazwischen<br />
verläuft nämlich eine Staatsgrenze,<br />
gesichert durch eine bis<br />
zu acht Meter hohe Mauer, und<br />
es gibt einen Kontrollpunkt, an<br />
dem nicht jeder durchgelassen<br />
30<br />
wird. Ob die drei überhaupt Pässe<br />
dabei gehabt hätten?<br />
Aber der Weg der drei führte vielleicht<br />
gar nicht über Jerusalem. An<br />
der großen Stadt waren sie auch<br />
nicht interessiert. Sie wollten das<br />
Kind in der Krippe sehen, das als<br />
Gottes Sohn dort geboren worden<br />
war. Sie hatten damals noch kein<br />
Navigationsgerät, wie es sie heute
für das Auto gibt, sondern richteten<br />
sich nach einem Kometen,<br />
den sie nachts am Himmel sehen<br />
konnten. Kometen sind so ähnlich<br />
wie Sterne, die aber nur zu besonderen<br />
Zeiten auftauchen und am<br />
Himmel zu sehen sind. Die drei<br />
Könige wollten dem Sohn Gottes<br />
ihre Verehrung bekunden, auch<br />
wenn es nur ein kleines Baby war<br />
und noch dazu in einem ärmlichen<br />
Stall in einer Futterkrippe lag, die<br />
nur mit Heu und Stroh notdürftig<br />
ausgepolstert worden war.<br />
Die drei Männer brachten als<br />
Zeichen ihrer Verehrung kostbare<br />
Geschenke mit, Weihrauch<br />
und Myrrhe - das sind besondere<br />
Baumharze, die einen angenehmen<br />
Duft erzeugen - und Gold. Die<br />
Heiligen Drei Könige, wie sie heute<br />
genannt werden, hießen Caspar,<br />
Melchior und Balthasar. Einer der<br />
Könige hatte eine dunkle Hautfarbe<br />
und kam wohl aus Afrika.<br />
Am 6. Januar gibt es den Brauch,<br />
dass Kinder und Jugendliche als<br />
Heilige Drei Könige verkleidet<br />
von Haus zu Haus gehen, singen<br />
und Geld für Menschen in armen<br />
Ländern sammeln. Man nennt<br />
sie auch Sternsinger, wegen<br />
Kinder und Jugendliche<br />
Blindtext<br />
dem Stern von Bethlehem, der ja<br />
eigentlich ein Komet war. An die<br />
Haustüren schreiben die Sternsinger<br />
mit Kreide die Jahreszahl und<br />
C+M+B. Das ist eine Abkürzung<br />
von „Christus Mansionem Benedicat“<br />
und soll auf Deutsch heißen:<br />
„Christus segne dieses Haus“.<br />
Das ist ein sehr schöner Brauch,<br />
und Kinder machen das auch im<br />
Martinsviertel. Wenn Ihr wollt<br />
könnt Ihr da auch mitmachen.<br />
Gleich hier steht, wie das geht:<br />
Ökumenische<br />
Sternsingeraktion 2013<br />
der katholischen<br />
Pfarrgemeinde St. Elisabeth,<br />
der evangelischen<br />
Martin-Luther-,<br />
Michaels- und<br />
Thomasgemeinde<br />
Rund um den 6. Januar sind in den<br />
Gemeinden im Martinsviertel die<br />
Sternsinger unterwegs. Sie bringen<br />
den Segen „Christus Mansionem<br />
Benedicat“, 20*C+M+B*13, für<br />
das Jahr 2013 in die Häuser, singen<br />
Lieder und sammeln Spenden für<br />
Kinder in aller Welt. Die Spenden<br />
gehen jedes Jahr in ein bestimmtes<br />
Land, dieses Jahr nach Tansania.<br />
31
Blindtext Kinder und Jugendliche<br />
Das Motto der Sternsinmgeraktion<br />
in diesem Jahr lautet „ Segen bringen,<br />
Segen sein“.<br />
Wünschen Sie einen Besuch? Dann<br />
melden Sie sich gerne. In unseren<br />
Kirchen und Kindertagesstätten<br />
liegen bis zum 1. Januar entsprechende<br />
Listen aus.<br />
Möchtest Du als Kind oder Jugendliche<br />
/Jungendlicher als<br />
Sternsinger mit dabei sein, wenn<br />
eine halbe Million Sternsinger den<br />
Menschen in Deutschland den Segen<br />
bringt? Möchtest Du mithelfen,<br />
dass es Kinder in Not überall<br />
32<br />
Sternsinger letztes Jahr auf dem Riegerplatz<br />
auf unserer Erde besser geht?<br />
Dann freuen wir uns auf Dich!<br />
Kinder unter acht Jahren dürfen<br />
gerne in Begleitung eines Erwachsenen<br />
mitmachen, Kinder ab acht<br />
Jahre auch alleine. Jugendliche ab<br />
zwölf Jahren dürfen - mit Unterstützung<br />
- selbstständig ihren<br />
Programmablauf ausarbeiten.<br />
Hast Du als Jugendliche / Jugendlicher<br />
(ab 16 Jahre) oder Sie<br />
als erwachsene Person Lust, die<br />
Begleitung und Betreuung der<br />
Sternsinger zu unterstützen? Wir<br />
laden Dich und Sie ein, mit dabei<br />
zu sein.
Am 28 <strong>Dezember</strong> 2012 fi ndet in<br />
diesem Jahr die bundesweite<br />
Eröff nung der Sternsingeraktion<br />
in Würzburg statt und wir möchten<br />
gerne mit allen Interessierten<br />
diese Veranstaltung besuchen. Die<br />
Anmeldung hierzu ist bis zum 15.<br />
<strong>Dezember</strong> notwendig.<br />
Vom fünften bis zum siebten Januar<br />
2013 werden sechs Kinder aus<br />
unserer festen Sternsingergruppe<br />
nach Berlin reisen, um beim<br />
Neujahrsempfang des Bundespräsidenten<br />
Joachim Gauck im<br />
Schloss Bellevue dabei zu sein. Sie<br />
wurden vom Bund der Katholischen<br />
Jugend Mainz eingeladen<br />
und werden mit Sternsingern aus<br />
ganz Deutschland auftreten. Die<br />
Kinder freuen sich schon sehr auf<br />
ihre ehrenvolle Aufgabe.<br />
Für das Ökumenischen Team<br />
Sylvia Reiser<br />
jpsy.reiser@t-online.de und<br />
Birgit Heckelmann<br />
Tel. 06151-9679366<br />
heckelmann-martinluthergemeinde@web.de<br />
Kinder und Jugendliche<br />
Blindtext<br />
„Reich beschenkt!!!“<br />
ein Kinderbibeltag im<br />
September<br />
„Hey du, schubidubiduh, ich bin die<br />
Lisa und wer bist du?“ mit diesem<br />
rhythmischen Sprechgesang lernte<br />
sich unsere bunte Gruppe beim<br />
Kinderbibeltag am Samstag vor<br />
dem Erntedankfest kennen. Aus<br />
vier evangelischen Gemeinden<br />
waren Kinder, ehren- und hauptamtliche<br />
Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter zusammen gekommen,<br />
um einen wunderbaren Tag „geschenkt“<br />
zu bekommen.<br />
Ein Geschenk ist etwas, das wir zu<br />
einer bestimmten Zeit bekommen,<br />
vielleicht haben wir es uns schon<br />
lange gewünscht, vielleicht ist es<br />
auch eine Überraschung. Immer<br />
zeigt uns ein Geschenk die Liebe<br />
dessen, der es uns schenkt. In<br />
den verschiedenen Lebens- und<br />
Jahreszeiten sind die Geschenke<br />
ganz unterschiedlich. Dem Herbst<br />
haben wir bei einem Besuch in<br />
einem Garten, in Interviews zum<br />
Thema Erntedank auf der Straße<br />
und in Einkaufs- und Kochgruppen<br />
von jahreszeitlichem Obst und<br />
Gemüse nachgespürt … und dann<br />
auch die anderen Jahreszeiten<br />
33
Blindtext Kinder und Jugendliche<br />
mit ihren Besonderheiten bildlich<br />
dargestellt.<br />
Diesen Jahreskreis haben wir neben<br />
Liedern und Gebeten in den<br />
großen Erntedankgottesdienst auf<br />
dem Hofgut Oberfeld eingebracht<br />
und mit allen gemeinsam gesungen<br />
„Du hast uns deine Welt geschenkt<br />
…. Gott, wir danken dir!“<br />
Birgit Heckelmann<br />
Einladung zur<br />
Konfi -Nacht<br />
an alle Konfi rmanden der Martin-<br />
Luther-, Michaels- und Thomasgemeinde<br />
von Freitag 1. Februar, 18:00 h<br />
bis Samstag 2. Februar 10:30 h<br />
in der Thomasgemeinde,<br />
Flotowstraße 29, Darmstadt<br />
Thema: Wer bin ich?<br />
Was Euch erwartet:<br />
Workshops,<br />
Freunde treff en,<br />
Film,<br />
Spielen,<br />
Kreativphasen<br />
Spaß,<br />
Essen und Trinken<br />
34<br />
Bibliolog,<br />
was ist das?<br />
Die Regionale Jugendvertretung<br />
und das Evangelisches Jugendwerk<br />
laden Euch gemeinsam ein<br />
zu einem Abend, bei dem Ihr Euch<br />
gegenseitig kennenlernen könnt<br />
und Näheres über die Methode<br />
des Bibliolog erfahren könnt, am<br />
Donnerstag, 7. Februar 2013<br />
von 18 – 20 Uhr<br />
im Gemeindezentrum Riegerplatz,<br />
hinter der Martinskirche,<br />
Heinheimer Str. 56, Darmstadt<br />
Bibliolog ist eine Methode, gemeinsam<br />
mit der Gemeinde, Jugendgruppe<br />
oder Schulklasse eine<br />
biblische Geschichte zu entdecken.<br />
Die Teilnehmenden versetzen sich<br />
dabei in die biblischen Gestalten<br />
hinein. In diesen Rollen füllen sie<br />
das, was im Text nicht beschrieben<br />
ist, mit eigenen Ideen aus und<br />
gewinnen dadurch einen lebendigen<br />
Zugang zu der Zeit und zu<br />
dem Geschehen der Geschichte.<br />
Eigene Erfahrungen und biblische<br />
Geschichte verweben sich dabei<br />
miteinander und schaff en einen<br />
neuen Blick auf die biblische Geschichte.
Einladung zum<br />
Krippenspiel<br />
Macht euch bereit bald schon ist<br />
Weihnacht…<br />
Liebe Kinder und liebe Eltern,<br />
gerne möchten wir auch in diesem<br />
Jahr wieder mit euch gemeinsam<br />
ein Krippenspiel für den Weihnachtsgottesdienst<br />
der Michaelsgemeinde<br />
vorbereiten. Alle sind<br />
herzlich eingeladen mitzumachen.<br />
Der Familiengottesdienst mit Krippenspiel<br />
fi ndet am<br />
Montag, 24. <strong>Dezember</strong><br />
um 16.00 Uhr statt.<br />
Wir treff en uns zum Planen und<br />
Proben an folgenden Tagen immer<br />
in der Michaelskirche:<br />
Dienstag, 04.12. 17 – 18 Uhr<br />
Montag, 10.12. 17 – 18 Uhr<br />
Dienstag, 18.12. 17 – 18 Uhr<br />
Samstag, 22.12 17 – 18 Uhr<br />
Wenn Sie noch Fragen haben,<br />
dann können Sie sich gerne melden:<br />
Birgit Heckelmann, Telefon:<br />
77427,<br />
heckelmann-martinluthergemeinde@web.de<br />
Wir freuen uns auf euch!<br />
Das Kindergottesdienstteam<br />
Kinder und Jugendliche<br />
Blindtext<br />
Kindergottesdienst<br />
für Kinder von 3 bis 10 Jahren.<br />
Sonntag, 27. Januar und<br />
Sonntag, 24. Februar 2013<br />
von 10:00 bis 11:30 Uhr<br />
Wir beginnen wir mit einem<br />
leckeren Frühstück und werden<br />
anschließend mit Musik, Liedern,<br />
Stille, Geschichten, Gebeten, Spielen<br />
und Kreativem den Sonntag<br />
feiern.<br />
Informationen zum Kindergottesdienst<br />
bei: Gemeindepädagogin<br />
Birgit Heckelmann, Tel. 9679366<br />
Pfarrer Thomas Waldeck und michaelsgemeinde@mail.dien.st<br />
35
Blindtext im Alter<br />
„Nicht(s) ÜberStürzen<br />
Bewegungsangebot für<br />
Menschen im Alter“<br />
Das Alten- und Pfl egeheim der<br />
Klinikum Darmstadt GmbH „Emilstraße“<br />
hat in Zusammenarbeit mit<br />
dem DemenzForumDarmstadt e.V.<br />
als Beitrag zu der Aktion „Inklusives<br />
Martinsviertel“ ein Bewegungsangebot<br />
für Menschen im<br />
Alter entwickelt. Inklusiv bedeutet<br />
dabei, dass keiner aus der gesellschaftlichen<br />
Teilhabe ausgeschlossen<br />
werden soll, auch keine Menschen,<br />
die aufgrund körpererlicher<br />
und geistiger Behinderungen sich<br />
nicht mehr gut ohne fremde Hilfe<br />
bewegen können.<br />
Das „Inklusive Martinsviertel“ ist<br />
ein gemeinschaftliches Projekt<br />
der Wissenschaftsstadt Darmstadt<br />
mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband<br />
sowie der Hochschule<br />
Darmstadt und wird über die Software<br />
AG Stiftung und die Aktion<br />
Mensch fi nanziert.<br />
Bei Menschen im Alter und besonders<br />
mit demenziellen Veränderungen<br />
erhöht sich die Gefahr, zu<br />
stürzen und sich dabei zu verletzen.<br />
36<br />
Zu dieser Gefährdung trägt - neben<br />
anderen Ursachen – mangelnde<br />
körperliche Aktivität der Betroffenen<br />
bei. Durch mehr Bewegung<br />
kann es gelingen, den Krankheitsverlauf<br />
zu verlangsamen und die<br />
Selbständigkeit länger zu erhalten.<br />
Von April bis September werden<br />
im geschützten Rahmen des Parks<br />
des Alten- und Pfl egeheims „Emilstraße“<br />
an Geräten der Firma Play-<br />
Fit unter fachkundiger Anleitung<br />
von Frau Claudia Kasten vom VRGS<br />
e.V. zu Hause lebende Menschen<br />
mit Demenz mit ihren Angehörigen<br />
sowie die Bewohnerinnen und<br />
Bewohner des Hauses gemeinsam<br />
trainieren.<br />
Im Winterhalbjahr, bis März 2013<br />
fi ndet das Training im Vortragsraum<br />
des Altenheim „Emilstraße“<br />
(AH II / Keller) statt. Trainiert wird<br />
von 15:30 Uhr bis 16:30 Uhr.<br />
Für Teilnehmerinnen und Teilnehmern,<br />
die zu Hause leben, ist eine<br />
Mitgliedschaft im VRGS e.V. wegen<br />
der Versicherung erforderlich.<br />
Für das gemeinsame Trainieren<br />
werden Gruppen gebildet, die<br />
über einen längeren Zeitraum
zusammen bleiben und auch die<br />
anderen Bewegungsangebote im<br />
Herrngarten und am Bewegungsparcours<br />
im Bürgerpark im Laufe<br />
der Zeit kennenlernen und dort<br />
trainieren. Aus diesem zunächst<br />
„geschützten Angebot“ soll mit<br />
der zeit ein off enes und inklusives<br />
Angebot für alle entstehen, die<br />
mitmachen wollen.<br />
Aber auch jeder, der gerne erst<br />
mal schnuppern möchte oder<br />
lieber ohne feste Gruppe trainieren<br />
möchte ist jeder Zeit herzlich<br />
Gemeindeleben<br />
Blindtext<br />
Hallo liebe Menschen in der Michaelgemeinde!<br />
Mein Name ist Kristina Dohn und ich bin die neue FSJ-lerin für die Thomas-,<br />
Michaels- und Martin-Luther-Gemeinde. Ich<br />
freue mich, dass ich hier Gemeinde bis Ende August<br />
2013 arbeiten darf. Ich wohne in Nieder-Ramstadt<br />
und beteilige mich auch in meiner eigenen<br />
Gemeinde aktive an Gemeindeleben.<br />
An drei Tagen in der Woche bin ich in der Thomasgemeinde<br />
tätig (Dienstag, Donnerstag und<br />
Freitag), mittwochs in der Michaelsgemeinde<br />
und montags in der Martin-Luther Gemeinde. Ich<br />
bin für alle da, die meine Hilfe brauchen. Wenn<br />
Sie nicht alleine spazieren wollen, jemanden suchen, der Ihnen etwas<br />
vorliest, eine Einkaufsbegleitung brauchen oder sonst jemanden, der<br />
Ihnen bei alltäglichen Aufgaben unter die Arme greift, können Sie gern<br />
im Gemeindebüro nach mir fragen.<br />
Ich würde mich freuen<br />
Ihre Kristina Dohn<br />
willkommen und kann einfach<br />
in den Park des Alten- und Pfl egeheim<br />
der Klinikum Darmstadt<br />
GmbH, Emilstraße 1 gehen und<br />
sich ausprobieren.<br />
Sollten Sie sich mit Ihrer eigenen<br />
Gruppe dort ausprobieren, bitten<br />
wir vorher um Terminabsprache<br />
mit dem Sozialdienst des Altenheimes<br />
Telefon 06151/ 107-1205.<br />
Viel Freude beim Trainieren und<br />
Spaß an der Bewegung!<br />
37
Blindtext Terminkalender<br />
Freud und Leid<br />
Geburtstage<br />
Sigrid Jäger 80 Jahre<br />
Erna Menger 95 Jahre<br />
Leonhard Nicolai 101 Jahre<br />
Gertrud Scheerer 85 Jahre<br />
Alma Röth 80 Jahre<br />
Udo Kampff 85 Jahre<br />
Ingeborg Wenz 85 Jahre<br />
Erna Gunst 80 Jahre<br />
Uta Fröhlich 80 Jahre<br />
Hannelore Gerhard 80 Jahre<br />
Wilhelm Hofmann 80 Jahre<br />
Heinrich Zalman 80 Jahre<br />
Berta Janischewski 90 Jahre<br />
Lucie Triebel 90 Jahre<br />
Auguste Gieray 85 Jahre<br />
Bestattungen<br />
Eleonore Trach 96 Jahre<br />
Taufen<br />
Marvin Dean Kraus,<br />
getauft am 16. September 2012<br />
Trauung<br />
Aysel und Manfred Werner,<br />
13. Oktober 2012<br />
Jubiläen<br />
Diamantene Hochzeit:<br />
Helga und Heinz Monnard<br />
Aus Datenschutzgründen dürfen die personenbezogenen Daten, wie z.B. Geburtsdatum<br />
und Anschrift von uns nicht an Dritte weitergegeben werden. Dies geschieht zur Wahrung<br />
der persönlichen Rechte unserer Gemeindemitglieder. Bitte haben Sie dafür Verständnis.<br />
38
Kindergottesdienst<br />
jeweils Letzter Sonntag im Monat<br />
10:00 – 11:30 Uhr<br />
Pfr. Waldeck, Birgit Heckelmann<br />
und Team, Michaelskirche<br />
Jugendtreff<br />
Mittwochs 14:30 – 16:00 Uhr<br />
Birgit Heckelmann und Team<br />
Telefon 9679366, Martinsstift<br />
Seniorengymnastik<br />
Montags 14:30-15:30 Uhr<br />
Frau Maul, Telefon: 669 5522<br />
Frauengymnastik<br />
Montags 17:00-18:00 Uhr<br />
Frau Büttner, Telefon: 669 5507<br />
Mittagstisch<br />
Mittwochs um 12:30 Uhr<br />
Frau Knötzele,<br />
Telefon: 0178-5982093<br />
Seniorenkreis<br />
Mittwochs 14:30 Uhr<br />
Frau Knötzele,<br />
Telefon: 0178-5982093<br />
Gemeindekalender Blindtext<br />
lichtstill<br />
Montags 22:00 Uhr<br />
in der Michaelskirche<br />
(nicht während der hessischen<br />
Schulferien in der letzten <strong>Dezember</strong>woche<br />
und den beiden ersten<br />
Wochen im Januar)<br />
Worte, Musik und Stille im<br />
Kirchenraum;<br />
am Abend klingt nach,<br />
was den Tag geprägt hat, was<br />
gelungen und was missglückt<br />
ist. Was glücklich macht und<br />
was schmerzt, kann in der<br />
Stille bedacht werden.<br />
Darmstädter Dilettanten<br />
Mittwochs 19:30 - 21:30 Uhr<br />
zweimal im Monat<br />
Herr Mechlenburg,<br />
Telefon: 44203<br />
parish4 - Gospelchor<br />
Proben Dienstags, 19:45 Uhr,<br />
in der Thomasgemeinde<br />
Leitung: Pamela Fay-Küper<br />
Telefon: 42 44 41<br />
Das Foto auf dem Umschlag zeigt die<br />
Schwimmende Weihnachtskrippe auf<br />
dem Wörthersees in der Bucht von<br />
Velden, Villach-Land, Kärnten, Österreich,<br />
aufgenommen am 11. <strong>Dezember</strong> 2009<br />
von Johann Jaritz (courtesy of wikipedia<br />
commons)<br />
39
Blindtext<br />
Pfarramt und Gemeindebüro:<br />
Pfarrer Thomas Waldeck<br />
Sekretariat: Carmen Pfl iegensdörfer<br />
Mollerstraße 23, 64289 Darmstadt, Telefon 7 94 94<br />
www.michaelsgemeinde-darmstadt.de<br />
michaelsgemeinde@mail.dien.st<br />
Öffnungszeiten des Gemeindebüros:<br />
Montag bis Freitag von 9:30 bis 12:00 Uhr<br />
Michaelskirche<br />
Liebfrauenstraße 14, 64289 Darmstadt<br />
Kindertagesstätte<br />
Leitung: Alexander Nebhuth, Telefon: 7 99 77<br />
Liebfrauenstr. 10, 64289 Darmstadt<br />
kitamichaelsgemeinde@gmx.de<br />
Kinder- und Jugendarbeit<br />
Birgit Heckelmann, Telefon 967 93 66<br />
Heinheimer Str. 41, 64289 Darmstadt<br />
heckelmann-martinluthergemeinde@web.de<br />
Küsterin/Hausmeisterin: Maria Heyl, Telefon: 967 27 55<br />
Redaktion: Dr. Rainer Greiff<br />
Spendenkonto:<br />
Sparkasse Darmstadt<br />
BLZ: 508 501 50<br />
Konto-Nr.: 120 002 27<br />
40 4<br />
Impressum<br />
Der Gemeindebrief erscheint im Auftrag des<br />
Kirchenvorstandes alle drei Monate und wird<br />
kostenlos an alle Gemeindemitglieder verteilt.