evangelisch in - Evangelische Kirchengemeinde Unterrath ...
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Monatsspruch für Juli<br />
LASST EUER LICHT LEUCHTEN VOR DEN LEU-<br />
TEN, DAMIT SIE EURE GUTEN WERKE SEHEN UND<br />
EUREN VATER IM HIMMEL PREISEN.<br />
Matthäus 5,16<br />
Dieser Bibelvers könnte bei den Beauftragten<br />
für Öffentlichkeit <strong>in</strong> unseren Kirchen<br />
groß über dem Schreibtisch hängen.<br />
Er kl<strong>in</strong>gt wie die Empfehlung e<strong>in</strong>er<br />
Beraterfirma für die nächste Imagekampagne<br />
von Diakonie oder Kirche:<br />
„Tut Gutes und redet darüber!“<br />
Tatsächlich kommt heute niemand mehr<br />
weit, ohne an se<strong>in</strong>er Außendarstellung<br />
zu arbeiten, am Image zu feilen. Das<br />
gilt für die Kirchen oder die Bundesregierung<br />
im Großen genauso wie für jeden<br />
E<strong>in</strong>zelnen.<br />
Jede Schüler<strong>in</strong>, jeder Schüler ver<strong>in</strong>nerlicht<br />
bereits, wie sich der beste E<strong>in</strong>druck<br />
bei den kommenden Bewerbungsoder<br />
Aufnahmegesprächen gew<strong>in</strong>nen<br />
lässt. Haben wir früher mühsam versucht,<br />
e<strong>in</strong>e fehlerfreie saubere Seite aus<br />
der mechanischen Schreibmasch<strong>in</strong>e<br />
auszuspannen, so jongliert e<strong>in</strong> heutiger<br />
Abiturient heute mühelos und wie selbstverständlich<br />
mit Powerpo<strong>in</strong>t-Präsentationen.<br />
Schon frühzeitig hat er angefangen<br />
se<strong>in</strong>e Biographie zu optimieren. Da<br />
kann sich e<strong>in</strong> Ferienjob bei Mc Donald’s<br />
durchaus schon mal verwandeln zu ‘e<strong>in</strong>er<br />
sechswöchigen Erfahrungszeit im<br />
Produktions- und Verkaufsbereich e<strong>in</strong>es<br />
<strong>in</strong>ternationalen Lebensmittel verarbeitenden<br />
Konzerns’.<br />
Klappern gehört zum Geschäft. Aber die<br />
beste Plakat oder Imagekampagne wird<br />
der Kirche nichts nützen, wenn sie nur<br />
blendende Fassade ist, h<strong>in</strong>ter der es<br />
wenig e<strong>in</strong>ladend und überzeugend zugeht.<br />
Es ist gut, wenn man gelernt hat,<br />
sich nicht durch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>drucksvolle<br />
LEITARTIKEL<br />
Fassade blenden zu lassen. Wie kann<br />
man durch den schönen äußeren Sche<strong>in</strong><br />
h<strong>in</strong>durch <strong>in</strong> das Herz e<strong>in</strong>es Menschen<br />
schauen? Aus welcher Quelle kommt<br />
das helle Licht, dass e<strong>in</strong>er um sich versprüht?<br />
E<strong>in</strong> guter Maßstab ist es, auf die Taten<br />
e<strong>in</strong>es Menschen zu achten: Wie handelt<br />
er auch <strong>in</strong> schwierigen Situationen?<br />
Was tut er, was unterlässt er. Die Summe<br />
se<strong>in</strong>es Handelns kann schon Auskunft<br />
darüber geben, ob es bei ihm um<br />
Sche<strong>in</strong> oder Se<strong>in</strong> geht.<br />
„Lasst euer Licht leuchten vor den Leuten,<br />
damit sie eure guten Werke sehen<br />
– und euren Vater im Himmel preisen.“<br />
Jesus geht hier mit se<strong>in</strong>er Aufforderung<br />
noch e<strong>in</strong>en wesentlichen Schritt weiter:<br />
Gutes sollen wir als se<strong>in</strong>e Nachfolger<br />
nicht nur tun, um damit e<strong>in</strong> klares Licht<br />
auf uns selbst zu werfen, sondern um<br />
dieses Licht auf Gott im Himmel zu<br />
lenken. Wie e<strong>in</strong>e Laterne, die durch ihre<br />
transparenten Fenster den Blick frei gibt<br />
auf die Lichtquelle, die sie erstrahlen<br />
lässt, so sollen unsere guten Werke<br />
auch transparent se<strong>in</strong> für Gottes Liebe,<br />
die dah<strong>in</strong>ter steht. Denken wir nur an<br />
unseren eigenen schönen Glanz, s<strong>in</strong>d<br />
wir wie Leuchtreklamen, an denen man<br />
sich schnell satt sieht, die zum Schluss<br />
nur noch ermüden.<br />
Pfarrer Wilfried Hörri<br />
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