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Landessynode<br />
Schuldekanat<br />
Regelmäßig berichten wir<br />
im „<strong>rundum</strong>“ aus der Arbeit<br />
der Landessynode. In dieser<br />
Ausgabe wollen wir auf<br />
das Thema eingehen, das<br />
nicht nur die Landessynode,<br />
sondern alle unsere Gemeinden<br />
bewegt: die<br />
Situation der Flüchtlinge.<br />
Zuerst einmal ist etwas sehr<br />
Positives zu betonen: Wir sind<br />
als Landessynodale sehr dankbar,<br />
dass sich in unseren Gemeinden<br />
und Einrichtungen so<br />
viele Menschen für die Flüchtlinge<br />
engagieren. Es gibt Kirchenbezirke,<br />
in denen es in<br />
allen Gemeinden, in denen<br />
Flüchtlinge ankommen, einen<br />
Arbeits- und Freundeskreis<br />
Asyl gibt – meist von evangelischen<br />
Gemeinden initiiert und<br />
verantwortet. Viele Ehrenamtliche,<br />
aber auch Hauptamtliche<br />
bringen sich ein. In regionalen<br />
Pressemeldungen gab es<br />
in letzter Zeit immer auch Kritik<br />
am kirchlichen Engagement.<br />
Vor allem wurde gefragt,<br />
warum die Landeskirche<br />
und die Gemeinden keinen Wohnraum<br />
für Flüchtlinge zur Verfügung stellen würden.<br />
Diese Äußerungen sind ein Anlass,<br />
warum wir über das Engagement der<br />
Landeskirche informieren wollen.<br />
Etwas, was bei vielen in der Gesellschaft<br />
noch nicht angekommen ist, ist das unermüdliche<br />
Engagement kirchlicher Gruppen.<br />
Deshalb dankte Landesbischof July<br />
in diesen Tagen in einer Pressemeldung<br />
„den unermüdlichen, engagierten Helferinnen<br />
und Helfern, den Hauptamtlichen,<br />
den Ehrenamtlichen aus Kirche und Zivilgesellschaft,<br />
die Menschen in Not helfen<br />
und unserem Land ein menschliches Gesicht<br />
geben für ihren beispiellosen Einsatz“.<br />
Und er bat sie, sich nicht entmutigen<br />
zu lassen „durch die Umstände,<br />
durch Dinge, die nicht gelingen, durch<br />
Konflikte und Rückschläge. Denn es gilt<br />
auch heute, was Christus gesagt hat:<br />
Was ihr für einen meiner geringsten Brüder<br />
– und damit sind die Schwestern und<br />
Hilfe für<br />
Flüchtlinge<br />
Kinder gemeint – getan habt, das habt<br />
ihr mir getan (Mt 25,40).“ Die Landessynode<br />
beschäftigt sich schon seit vielen Jahren<br />
mit diesem Thema. Das liegt unter<br />
anderen daran, dass wir Synodalen jedes<br />
Jahr einen Bericht über die Situation von<br />
Christen in problematischen Ländern einfordern.<br />
Der Oberkirchenrat informiert<br />
über alle Ländern, in denen Christen verfolgt<br />
oder unterdrückt werden und weist<br />
in diesem Zusammenhang auf die Flüchtlingssituation<br />
weltweit hin – es sind ja<br />
viele andere Religionen und Volksgruppen<br />
in dieser Situation. Dank den guten<br />
weltweiten Beziehungen hilft die Landeskirche<br />
und ihre Kooperationspartner in<br />
vielen Ländern direkt vor Ort. Auch gibt<br />
es Unterstützung für einige Initiativen,<br />
die sich in Deutschland für Flüchtlinge<br />
einsetzen – ein Beispiel: Refugio in Tübingen,<br />
das sich um traumatisierte Menschen<br />
auf der Flucht kümmert. Die Evangelische<br />
Landeskirche in Württemberg<br />
und ihre Diakonie unterstützen<br />
die Flüchtlingsarbeit finanziell<br />
und praktisch in vielen<br />
weiteren Bereichen. In Ergänzung<br />
zu den Asylpfarrämtern<br />
in Stuttgart und Reutlingen<br />
sind zwei Flüchtlingsdiakonate<br />
in den Prälaturen Heilbronn<br />
und Ulm aktiv. Die Diakone<br />
Annette Walter und Dietmar<br />
Oppermann unterstützen Kirchengemeinden<br />
und Ehrenamtliche<br />
in Asylarbeits- und<br />
Freundeskreisen beim Aufbau<br />
einer Willkommenskultur vor<br />
Ort. Dreizehn regionale Koordinationsstellen<br />
(je 50 Prozent)<br />
für die Flüchtlingsarbeit sind<br />
bei den Bezirks- und Kreisdiakoniestellen<br />
eingerichtet. Sie<br />
koordinieren Hilfe in Kirchengemeinden<br />
und unterstützen<br />
die ehrenamtlichen Helfer<br />
beim Helfen (Qualifizierungskurse,<br />
kollegialer Austausch,<br />
Supervision). Auch der Kirchenbezirk<br />
Mühlacker hat so<br />
eine Stelle eingerichtet.<br />
Zwei mobile Beratungsdienste<br />
beraten Flüchtlinge, Ehrenamtliche<br />
und Kirchengemeinden<br />
zu psychosozialen Fragestellungen und<br />
ressourcenorientierten Angeboten für<br />
Flüchtlinge.<br />
Ein Fonds für Kleinprojekte in Kirchengemeinden<br />
ist eingerichtet. Er fördert Angebote<br />
für Flüchtlinge wie zum Beispiel<br />
Deutschkurse oder Freizeiten unbürokratisch<br />
und schnell mit bis zu 2.000 Euro.<br />
Nach einem Aufruf an Kirchengemeinden<br />
und diakonische Einrichtungen wissen<br />
wir von deutlich mehr als 1.000 Flüchtlingen,<br />
die in Immobilien von Kirche und diakonischen<br />
Einrichtungen untergebracht<br />
sind (darunter mehr als 160 unbegleitete<br />
minderjährige Flüchtlinge) oder demnächst<br />
einziehen können. Weitere rund<br />
500 Wohnung stehen bereit. Waldheime<br />
und andere Einrichtungen zur Unterbringung<br />
sind aktuell im Gespräch.<br />
Die Synode der Evangelischen Landeskirche<br />
in Württemberg hatte zunächst zusätzlich<br />
zu den bereits jahrelang eingestellten<br />
Mitteln 1,4 Millionen Euro für die<br />
Foto: francovolpato – fotolia.com<br />
Flüchtlingsarbeit zur Verfügung gestellt<br />
und dann um weitere 2,15 Millionen<br />
Euro aufgestockt – jeweils zur Hälfte für<br />
die Arbeit in Württemberg und in den<br />
Herkunftsregionen.<br />
Ein wesentliches Ziel ist es, dazu beizutragen,<br />
Fluchtursachen in den Herkunftsländern<br />
zu mindern. Die Diakonie<br />
ist auch in der Verfahrens- und Sozialberatung<br />
in der LEA tätig – ebenso sind<br />
diakonische Träger in der Flüchtlingssozialarbeit<br />
im Rahmen der „Vorläufigen<br />
Unterbringung“ in den Landkreisen tätig.<br />
In der Betreuung und Begleitung<br />
von Flüchtlingen sind wir gut aufgestellt:<br />
Es gibt Angebote der Begegnung<br />
und Begleitung für Flüchtlinge in nahezu<br />
allen Kirchenbezirken. Pfarrer/innen,<br />
häufig zusammen mit Ehrenamtlichen,<br />
im AK Asyl oder Freundeskreis Asyl und<br />
in enger Zusammenarbeit mit der Diakonie.<br />
Die Sozialbetreuung durch die Diakonie<br />
geschieht im Auftrag des Landratsamtes.<br />
Sprachkurse, Patenschaften, medizinische<br />
Beratung und psychosoziale<br />
Beratung, Asylzentrum, Jugendmigrationsdienst<br />
und Projekte gegen gruppenbezogene<br />
Menschenfeindlichkeit mit diversen<br />
Aktionen in Schulen ergänzen<br />
die Aktivitäten der Gemeinden.<br />
Und es gibt interessante Projekte: Fahrradsammelaktion;<br />
FC Doppelpass (internationaler<br />
Fußball in Pleidelsheim im<br />
Kirchenbezirk Marbach); Waldheimaufenthalte<br />
und Sommerfreizeiten für junge<br />
Flüchtlinge (ejw); Sozialführerschein<br />
für Ehrenamtliche, die Flüchtlinge besuchen<br />
und begleiten möchten – und das<br />
sind nur Beispiele.<br />
Sie sehen: Es wird viel getan. Und<br />
wir wissen alle – das wird nicht reichen.<br />
Die größten Herausforderungen stehen<br />
noch vor uns. Wie gelingt es uns, die<br />
Menschen zu integrieren und nachhaltig<br />
zu begleiten? Und wie gehen wir mit<br />
den vielen Problemen um, die sich heute<br />
schon deutlich zeigen? Aber wir sind<br />
guter Zuversicht. Als große Gemeinschaft<br />
und mit Gottes Hilfe können wir<br />
noch viel tun. <br />
Dorothee Knappenberger, Ulrich Hirsch,<br />
Hans Veit (Landessynodale)<br />
Abschied und Neuanfang<br />
im Bereich Religionsunterricht<br />
Am Ende des Schuljahres verabschiedeten<br />
wir Religionspädagogin Annerose Reiter<br />
in den wohlverdienten Ruhestand. 1993<br />
hat Annerose Reiter ihren Dienst als Religionspädagogin<br />
im Kirchenbezirk Mühlacker<br />
und Vaihingen an der Enz begonnen.<br />
Neben ihrem festen Lehrauftrag in<br />
Nußdorf hat sie immer wieder Vertretungen<br />
übernommen zum Beispiel in Illingen,<br />
Lomersheim, Großglattbach und<br />
Mönsheim. Somit ist sie viel in den beiden<br />
Kirchenbezirken herumgekommen. Mit<br />
großer Freude und Engagement war Annerose<br />
Reiter als Religionspädagogin unterwegs<br />
und aus voller Überzeugung und<br />
mit viel Kreativität in ihrem Beruf tätig.<br />
Ebenfalls Abschied nehmen<br />
heißt es von Isabel<br />
Köber. Sie war seit 2010<br />
in beiden Kirchenbezirken<br />
tätig, vor allem in Sachsenheim<br />
an der Grund-,<br />
Werkreal- und Realschule.<br />
Nebenbei hat sie noch<br />
Vertretungen z. B. in Illingen oder Maulbronn<br />
gemacht. Isabel Köber wird zum<br />
Schuljahr 2015/2016 in den Kirchenbezirk<br />
Schwäbisch-Gmünd/Aalen wechseln. Ihre<br />
zupackende und unerschrockene Art, sowie<br />
ihr großes Engagement – u. a. auch in<br />
der Schulseelsorge – werden wir vermissen.<br />
Wir bedanken uns herzlich bei beiden für<br />
ihren engagierten Einsatz an den Schulen.<br />
Beiden wünschen wir alles Gute und Gottes<br />
reichen Segen!<br />
(Fast) neu in unserem<br />
Kirchenbezirk beginnt<br />
Magdalena Fleckhammer.<br />
Nach ihrem Studium<br />
der Religionspädagogik<br />
und der Sozialen<br />
Arbeit an der Evangelischen<br />
Hochschule in<br />
Ludwigsburg und der Einsegnung ins<br />
Amt der Diakonin hat sie gerade erst ihr<br />
Masterstudium mit dem Profilschwerpunkt<br />
Religionsdidaktik an beruflichen<br />
Schulen beendet.<br />
Bereits seit über einem Jahr hat Magdalena<br />
Fleckhammer neben dem Masterstudium<br />
einige Vertretungsdienste in unserem<br />
Kirchenbezirk gemacht. Ab dem Schuljahr<br />
2015/2016 unterrichtet sie an der Gemeinschaftsschule<br />
und der Eichwaldrealschule<br />
in Sachsenheim.<br />
Ehrenamtlich engagiert sich Magdalena<br />
Fleckhammer in der evangelischen Kirchengemeinde<br />
Unterriexingen und ist unter<br />
anderem als stellvertretende Ortsverantwortliche<br />
des evangelischen Jugendwerks<br />
Unterriexingen tätig.<br />
Wir freuen uns über unseren „Nachwuchs“<br />
und wünschen ihr einen guten<br />
Start im neuen Schuljahr. Gottes Segen<br />
für ihre Arbeit.<br />
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