Al Ard Magazin Ausgabe 2
Titelthema : Wahlen und Wünsche
Titelthema : Wahlen und Wünsche
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WÄHLEN?<br />
انتخابات؟<br />
WÄHLEN!<br />
انتخابات!<br />
Nicht alle Neu-Berliner dürfen am 18. September ihre Stimme abgeben, wenn das neue Abgeordnetenhaus<br />
gewählt wird. Trotzdem sollte man sich nicht von der Politik abwenden sondern die Entwicklungen<br />
genau verfolgen. Denn die betreffen alle.<br />
TEXT VON WOLFGANG HUBER<br />
ليس جميع سكان برلين الجدد قادرون على اإلدالء بأصواتهم في إنتخابات مجلس النواب الجديد المُزمَع إنعقادها في الثامن عشر من شهر<br />
سبتمبر )أيلول( القادم. رغم ذلك ال يجب على المرء اإلنصراف كليا عن السياسة بل يجب تَتَبُّع جميع التحوالت بدقة ألنها<br />
تخصُّ الجميع دون إستثناء.<br />
مقال WOLFGANG HUBER<br />
Hat wählen Sinn? Kann meine Stimme etwas bewirken? So fragen viele.<br />
Ein Einwand heißt: „Die da oben machen sowieso, was sie wollen.“<br />
Nach meiner Erfahrung ist das falsch. Politikerinnen und Politiker orientieren<br />
ihr Verhalten immer wieder am Votum der Wählerinnen und<br />
Wähler. Manchmal starren sie auf die Zahlen der Wahlforscher wie<br />
das Kaninchen auf die Schlange. Die Brexit-Abstimmung in Großbritannien<br />
kann eine Lehre sein. Manche nahmen die Abstimmung zu<br />
leicht. Nun fordern vor allem junge Leute, sie zu wiederholen. Denn<br />
sie haben versäumt, ihre Stimme abzugeben. Jetzt erschrecken sie über<br />
das Ergebnis; doch für eine Korrektur ist es zu spät.<br />
Man muss sich rechtzeitig auf den Weg machen, wenn man in der<br />
Demokratie etwas bewirken will. Manche werden sagen: Volksabstimmungen<br />
ja - Wahlen nein. Aber es dauert zu lange, wenn man alles auf<br />
diesem Weg regeln will. Außerdem werden Entscheidungen durch das<br />
Plebiszit vergröbert. Manchmal kommt es jedoch darauf an, ein Gesetz<br />
zu verbessern. Das kann nur die repräsentative Demokratie, in der<br />
nicht das Volk direkt, sondern gewählte Vertreter die Entscheidungen<br />
treffen. Trotzdem ist eine Volksinitiative, die einen Gesetzgebungsvorgang<br />
anstößt, eine gute Idee. Bürgerforen, in denen Meinungen ausgetauscht<br />
und Ideen miteinander verglichen werden, sind wichtig. Aber<br />
für die Lösung eines Problems braucht man Zeit und Kompetenz. Dafür<br />
ist die repräsentative Demokratie das beste Instrument.<br />
In Wahlen wird politische Verantwortung auf Zeit übertragen, in Berlin<br />
für fünf Jahre. Das ist eine lange Zeit. Wem traue ich richtige Antworten<br />
auf Herausforderungen zu, die wir heute noch nicht kennen?<br />
Meine Wahlentscheidung mache ich nicht nur davon abhängig, was<br />
Menschen bisher geleistet haben, sondern auch davon, was ich ihnen<br />
für die Zukunft zutraue. Die Vielfalt der Kulturen, Religionen und Lebensformen<br />
wird auch die nächsten fünf Jahre bestimmen. Nicht alle,<br />
die neu in unsere Stadt kommen, dürfen gleich wählen. Man muss zu<br />
dem Staat gehören, über dessen Zukunft man bestimmen möchte.<br />
Umso wichtiger ist es, dass alle, die ein Wahlrecht haben, davon auch<br />
Gebrauch machen. Dabei sollten sie an die Zukunft denken und auch<br />
die Interessen derer im Blick haben, die nur auf Zeit unter uns leben<br />
oder erst für die Zukunft mit einem Wahlrecht rechnen können.<br />
Wir Christen verstehen die Politik nicht nur als den Beruf von Amtsträgern.<br />
Wir sind überzeugt: Jeder Mensch hat einen Beruf zur Politik. Wir<br />
alle stehen unter der prophetischen Aufforderung: „Suchet der Stadt<br />
Bestes und betet für sie zum Herrn.“ Am Wahltag ist die Reihenfolge<br />
umgekehrt: Erst beten, dann wählen!<br />
Der Theologe Wolfgang Huber (geboren<br />
1942) war von 1994 bis 2009 Bischof<br />
der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-<br />
schlesische Oberlausitz und<br />
Ratsvorsitzender der Evangelischen<br />
Kirche in Deutschland.<br />
فولفغانغ هوبر هو عالم دين ولد سنة 1942.<br />
شغل منصب أسقف الكنيسة البروتستانتية في<br />
منطقة برلين- براندن بورغ- أوباغ الوزيتس<br />
ما بين سنتي 1994 و2009 كما تقلد منصب<br />
رئيس مجلس الكنيسة البروتيستانتية بألمانيا.<br />
هل للتصويت في اإلنتخابات أي هدف؟ هل يمكن<br />
لصوتي أن يؤثر بشكل ما؟ هناك أسئلة كثيرة. هناك<br />
شكل معروف من أشكال المعارضة: " القابعون في<br />
المراتب العليا يفعلون في كل األحوال ما يحلو لهم"<br />
ولكن حسب تجربتي فهذه المقولة خاطئة.<br />
إن السياسيات والسياسيين يوجِّهون تصرفاتهم حسب<br />
تصويت الناخبات والناخبين. أحيانا يحدقون في أعداد<br />
الباحثين في اإلنتخابات كما يحدق األرنب في ثعبان<br />
ما. وال يمكن أن يكون تصويت البريكسيت Brexit<br />
)التصويت على خروج بريطانيا من اإلتحاد األروبي<br />
الشهر المنصرم( إال درسا للجميع فبعض المواطنين<br />
لم يأخذو األمر على مَحْ مَل الجد وأصبحوا )خصوصا<br />
الشباب( يطالبون اآلن بإعادة هذه اإلنتخابات حيث<br />
أنهم أخلفوا الموعد ولم يُدلوا بأصواتهم، فهاهم اآلن<br />
منزعجون من النتائج ولكن هيهات فقد فات اآلوان.<br />
إذا رغِب المرء في أن يحقق شيئ ما في النظام<br />
الديموقراطي فيجب عليه اإلنطالق في الوقت المناسب.<br />
سيقول البعض نعم لإلستفتاء الشعبي وال لإلنتخابات.<br />
إذا سرنا على هذا الطريق سوف نحتاج لوقت طويل<br />
لتحقيق ما نصبو إليه باإلضافة إلى ذلك فإنه عن طريق<br />
اإلستفتاء الشعبي يتم تهوين القرارات، فأحيانا يكون<br />
األمر األهم هو فقط إصالح قانونٍ ما. فقط ممثلو<br />
الشعب الذين تم إنتخابهم ديموقراطيا هم من يستطيعون<br />
إتخاذ مثل هذه القرارات. بالرغم من ذلك فإن المبادرة<br />
الشعبية التي تناقش عملية سن القوانين الجديدة تظل<br />
فكرة جيدة. فمنتديات المواطنين حيث يتم تبادل اآلراء<br />
وتتم مقارنة األفكار مهمة جدا. ولكن لحل مشكل ما<br />
يحتاج المرء للوقت الالزم والكفاءة. لهذا تظل التمثيلية<br />
الديموقراطية هي الوسيلة الناجعة.<br />
يتم إسناد المسؤولية السياسية عن طريق اإلنتخابات<br />
لوقت محدد، في برلين مثال تصل هذه المدة إلى خمس<br />
سنوات وهذه مدة طويلة. فَلِمن أمنح ثقتي لإلجابة على<br />
جميع التحديات التي ال نعرفها اليوم؟ إن تصويتي<br />
ال أجعله متعلقا فقط بما أنجزه الشخص المنتَخَ ب في<br />
الماضي بل أيضا بما سينجزه في المستقبل. يعتبر تنوع<br />
الثقافات واألديان وأنماط الحياة أيضا الفاصل للخمس<br />
سنوات القادمة. ليس جميع الناس الجدد الذين قدموا<br />
لمدينتنا يملكون حق التصويت حيث من أجل أن يشارك<br />
المرء في إنتخابات بلد ما يجب أن ينتمي إليه. ولكن<br />
األهم هو أن يستفيد الذين لهم حق التصويت من هذه<br />
الفرصة لذلك وجب عليهم التفكير في المستقبل ووضع<br />
مصالح اآلخرين الذين سوف يعيشون معنا لمدة محددة<br />
أو ربما سيحصلون في المستقبل على حق التصويت<br />
نُصْبَ أعينهم.<br />
نحن المسيحيون نعتبر أن السياسة ليست فقط حكراً<br />
على الموظفين بل نحن مقتنعون أنّ لكل إنسان الحق<br />
في العمل في المجال السياسي. نحن جميعا نؤمن<br />
بالمقولة النبوية :" ابحثوا عن األفضل للمدينة وصلوا<br />
للرب من أجلها" ولكن في يوم التصويت فإن الترتيب<br />
يختلف : صلِّ أوال ثم صوِّ ت بعد ذلك!<br />
FOTO VON ©STELLENBOSCH INSTITUTE<br />
FOR ADVANCED STUDY<br />
<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> - 02/2016 02/2016 - <strong>Al</strong> <strong>Ard</strong>