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Häuser erzählen Geschichten

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<strong>Häuser</strong><br />

<strong>erzählen</strong><br />

<strong>Geschichten</strong><br />

Alte Haus-Nr.: 58<br />

Straße und Haus-Nr. ab 1939: Hoststraße 1<br />

Baujahr: 1905<br />

Wohnhaus mit Scheune und Stall<br />

Bauherren: Eheleute Johannes Stiegenroth<br />

und Barbara geb. Hofmann<br />

Arbeitskreis Weimar- Geschichte und <strong>Geschichten</strong><br />

Zusammengestellt von Doris Marks<br />

in Zusammenarbeit mit Fritz Borleis und Willi Müller<br />

September 2008<br />

1


<strong>Häuser</strong> <strong>erzählen</strong> <strong>Geschichten</strong><br />

Hoststraße 1/alte Haus-Nr. 58<br />

Ältere Flurbezeichnung „Bei den Kesperbäumen“<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Jahr Name Sonstiges<br />

1 1905 Bauherr/Erbauer Stiegenroth, Johannes Gärtner –<br />

verst.16.12.1941und<br />

Ehefrau Barbara geb.Hofmann<br />

-verst.4.7.1949-<br />

2 ab 1949 2 Töchter von 1 Stiegenroth, Berta<br />

verh. Rehak,Ehrsten<br />

und Siebert Frieda geb. Stiegenroth<br />

3 ab 1953 Tochter von 1 Siebert, Frieda geb. Stiegenroth<br />

verkauft ½ Anteil geb. 27.8.1912 - verst.26.1.1989<br />

Käufer<br />

Curtius Dr. Heinz und Ehefrau<br />

Magdalena geb. Glätzner (Anteil von<br />

Stiegenroth, Berta)<br />

4 ab Tochter von 2 Marks, Doris geb. Siebert (Anteil von<br />

1.1.1975<br />

Mutter Frieda)<br />

5 ab 2002 Töchter von 4 Kunkel-Jungk, Susanne geb.<br />

Marks,Vellmar und<br />

Surmann, Gundula geb. Marks,<br />

Niedermeiser (Anteil von Mutter<br />

Doris)<br />

6 Sohn von 3 Curtius, Claus<br />

Baugrundstück<br />

Alte Haus Nr. 58., nach Umstellung in 1939 Hoststraße 1<br />

Flur10, Flurstück 298/20, Gemarkung Weimar „ Bei den Kesperbäumen“<br />

Größe 1.003 qm.<br />

Im Jahre 1873 errichtete der Gärtner Johannes Stiegenroth (Vater<br />

des Bauherrn) ein Wohnhaus mit Stallungen und Scheune auf dem<br />

Grundstück mit der Haus Nr. 60¼ nach der Umstellung in 1939 -<br />

Schulstraße 1. Das Grundstück reichte von der Schulstraße bis zum<br />

Rainhof. Es wurde ein Teil vom Grundstück für den Sohn abgetrennt<br />

Baujahr 1905. Bauantrag für Neubau eines Wohnhauses an der Straße nach<br />

Harleshausen vom 21. März 1905, Rohbauabnahme am 21. 7. 1905<br />

und Schlussabnahme erfolgte am 18. 11. 1905.<br />

Zweigeschossiges Wohnhaus mit Scheune, Satteldach mit<br />

2


Krüppelwalm und ca. 35' Dachneigung. Voll unterkellert,<br />

Wohnräume im Erd- und Obergeschoß bestehend aus je Küche,<br />

Stube und 2 Kammern. Kellergeschoß-Stall mit abgetrenntem Abort<br />

und Jauchegrube im Garten.<br />

1 Keller. Bodenraum als Lagerraum, Abstellraum, Getreide usw. ,<br />

Scheune mit Tenne.<br />

Baukosten Keine Angaben<br />

Baufirmen Für die Ausführung verantwortlich Maurermeister Conrad Bippig,<br />

Weimar ( andere Firmen nicht bekannt)<br />

Bauausführung<br />

Bauliche<br />

Veränderungen<br />

Baugrube, Fundamente aus Basaltsteinen. Kelleraußenwände zur<br />

Straße in Ziegelstein – Mauerwerk. Innenwände 38 bzw. 25 cm<br />

stark aus Backsteinen. Erd- und Obergeschoß: Zur Straßenseite 38<br />

bzw. 25 cm starkes Mauerwerk aus roten Vormauerziegel mit<br />

gelben Ziegel über Fensterstürzen und waagrechten Bändern.<br />

Restliche Außenmauern in Fachwerk mit Ziegelsteinausmauerung,<br />

verfugt. Innenwände in Fachwerk mit Ausmauerung beidseitig<br />

verputzt. Brandmauer zwischen Wohnhaus und Scheune. 1<br />

zweizügiger Schornstein für Ofenanschlüsse. Kellerdecke I -<br />

Profilträger N 20 mit Backsteinen ausgemauert (Gewölbe).<br />

Erd- und Obergeschoßdecken - Holzbalkendecke mit Lehmschlag,<br />

Dach als Holz-Pfettenkonstruktion mit Tonziegeleindeckung.<br />

Fenster aus Kiefernholz mit einfachen Glasscheiben.<br />

Innentüren aus Kiefernholz mit Futter und Bekleidung.<br />

Geschoßtreppen in Holzausführung mit Zwischenpodesten. Wände<br />

und Decken wurden mit Kalkfarbe getüncht.<br />

Fußboden – Holzdielen, Beleuchtung: Petroleumslampen, Kerzen<br />

u.a.<br />

Am Hauseingang Holzvorbau als Wetterschutz.<br />

1909 wurde die Wasserleitung in Weimar verlegt. Bis zu diesem<br />

Zeitpunkt wurde ein Brunnen auf dem Grundstück Nr. 60 ¼<br />

(Schulstr.1) genutzt. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde der<br />

Wasserhausanschluss hergestellt und die Zuleitungen in die beiden<br />

Küchen im Erd- und Obergeschoß durchgeführt und<br />

Ausgussbecken installiert.<br />

Die Abflussleitungen, ebenso die Dachrinnen, wurden zur Hoststr. in<br />

die Straßenrinnen abgeführt.<br />

1915 wurden die Stromleitungen in Weimar, an Holzmasten<br />

angebracht, verlegt. Der Hausanschluss erfolgte, vom Masten an<br />

das Gebäude, zum Strom- und Zählerkasten. Von dort wurden die<br />

Leitungen in die Wohnräume verlegt und Lichtquellen (Lampen mit<br />

Glühbirnen) an der Decke angebracht (Aufputzleitungen, - Ein- und<br />

Ausschalter, - Steckdosen).<br />

3


1954: Gemeinsamer Umbau Siebert/Curtius wird durchgeführt.<br />

Grundstücksteilung: siehe beigefügten Plan Seiten 13-14<br />

Bereich Curtius:<br />

Die Stallräume im Kellergeschoß, zur Straße ebenerdig, werden zu<br />

einer Arztpraxis und in die Scheune eine Garage eingebaut.<br />

Gleichzeitig wurde der Anbau ( UG: Garage und Abstellraum, OG:<br />

Wohnraum und DG) an der Südseite errichtet.<br />

Im hinteren Bereich entstehen eine gemeinsame Waschküche und<br />

zwei Kellerräume, einer davon für Curtius.<br />

Erdgeschoßwohnung: im vorhandenen Treppenhaus wurden die<br />

Türen zugemauert und ein umfangreicher Umbau vorgenommen. Es<br />

wird ein Flur eingezogen und es entstanden neue Räume.<br />

Der Zugang erfolgte über einen Anbau an der Südostseite, wo ein<br />

Flur entstand, der zur Wohnung führte.<br />

Im ehemaligen Scheunenbereich wurde ein weiterer einzügiger<br />

Schornstein einge baut. Raumbeheizung weiterhin mit Öfen-später<br />

Ölzentralheizung. Heizölbehälter als Erdtank im Garten. Ab 2000:<br />

Gasheizung.<br />

Fenster in Metallrahmen.<br />

Bereich Siebert:<br />

Der links am Haus befindliche Treppenaufgang wird als<br />

Hauptzugang zur Wohnung im Obergeschoß genutzt. Die Türen im<br />

Treppenhaus wurden zugemauert, ein neuer Zugang wird<br />

geschaffen. Es wird ein neuer Flur eingezogen und die Räume neu<br />

gestaltet. Es entstehen ein Wohnzimmer (ehemals Scheune), Bad,<br />

Toilette, Besenschrank, Küche mit Speisekammer, Schlafzimmer.<br />

Wohnungsgröße ca. 84 qm.<br />

Die alten Holzfenster wurden durch neue Holzdoppelfenster (2<br />

Flügel–Einfachglas) ersetzt und im Wohnzimmer ein Blumenfenster<br />

eingebaut. Die Giebelseite zum Rainhof wurde mit gelben<br />

Asbestplatten verkleidet. Eine neue Haustür mit Glasausschnitten<br />

wurde eingebaut und ein neuer Vorbau, in Stahlrahmenkonstruktion<br />

mit Glaseinsätzen, erstellt.<br />

1970: Der gemeinsame Grundbesitz Siebert/Curtius wird in<br />

Wohnungseigentum umgewandelt-siehe Pläne Seiten 8, 13-14<br />

1971: Das Dachgeschoß wird ausgebaut. Es entsteht eine<br />

Wohnung mit Schlafzimmer, Wohnzimmer, Kinderzimmer, Abstellkammer,<br />

Bad und WC und Küche, sowie Flur mit einer Größe von<br />

48 m². Eine neue Dachgaube wird gebaut. Alle Arbeiten in<br />

Eigenleistung.<br />

1974: Frieda Siebert zieht in Dachgeschoßwohnung, Familie Marks<br />

in die Obergeschoßwohnung.<br />

4<br />

- - Mit ein


1975: Eine Ölheizung für beide Etagen (OG und DG) wird eingebaut.<br />

Ein Öl-Erdtank im Garten eingegraben.<br />

1979 1980: Familie Curtius zieht in den Ahneweg. Die Arztpraxis wurde in eine<br />

Quelle-Agentur umgebaut, die ebenso, wie auch die Wohnung, an<br />

diverse Mieter vermietet wurde.<br />

1983: Das Bad im Obergeschoß wurde modernisiert und neu gestaltet,<br />

Bad und WC zusammen gelegt. Einrichtung : Dusche, Wanne., WC,<br />

Fliesen und Möbel.<br />

1986: Ein Balkon aus Holz wurde an der Giebel- und Gartenseite errichtet.<br />

Eine neue Haustür eingebaut und der Vorbau neu gestaltet.<br />

1988: Die Fassade wurde im Rahmen der Dorferneuerung neu gestaltet.<br />

Die Eternitverkleidung wurde entfernt, das alte Fachwerk instandgesetzt.<br />

26.1.1989: Frieda Siebert verstorben. Das Haus wird von Klaus und Doris<br />

Marks geb. Siebert bewohnt.<br />

1995: An der Giebelseite zur Straße „Am Rainhof“ drang Feuchtigkeit<br />

durch das Mauerwerk ins Treppenhaus. Die Fassadenrenovierung hätte<br />

man sich sparen können. Das Giebel-Fachwerk wurde mit braunen<br />

Faserzementplatten verkleidet.<br />

1999/2000: Zur Gartenseite waren die Balken im Erdgeschoß der<br />

Wohnung Curtius schlecht und es musste das ganze Fachwerk bis zur<br />

Decke der Wohnung im Obergeschoß und der hintere Teil des Giebels<br />

entfernt werden. Das Haus wurde abgestützt und in massiver Bauweise<br />

gemauert und verputzt. Es bestand der Verdacht auf Hausschwamm<br />

5


1953 Hoststr.1 vor Umbau 1954 Hoststr.1 nach Um-und Anbau<br />

2007 Hoststr.1 Rückseite Hoststr.1 Rückseite<br />

Hoststr.1 Luftbild<br />

6


Johannes Stiegenroth und<br />

Ehefrau Barbara geb. Hofmann<br />

Frieda Siebert geb. Stiegenroth<br />

7


Klaus und Doris Marks geb. Siebert<br />

29.April 1934 Hochzeit Siebert<br />

8<br />

Kunkel-Jungk, Susanne geb. Marks,<br />

Vellmar und<br />

Surmann, Gundula geb. Marks,<br />

Niedermeiser


Hoststr.1 Grundstücksaufteilung und Lageplan<br />

9


Hoststr.1 Plan 1905 Kellergeschoss<br />

Hoststr.1 Plan 1905 Erdgeschoss und Obergeschoss<br />

10


Hoststr.1 Plan 1905 Straßenansicht mit Ouerschnitt<br />

Hoststr.1 Längsschnitt und Lageplan<br />

11


Hoststr.1<br />

Bauantrag vom 21. 3 1905<br />

Hoststr.1 Plan 1968- Teilung<br />

12<br />

Hoststr.1<br />

Rohbauabnahme am 21.7.1905<br />

Schlussabnahme am 18.11.1905


Hoststr.1 Plan 1968 Untergeschoss-Teilung<br />

Hoststr.1 Plan 1968 Erdgeschoss-Teilung<br />

13


Hoststr.1 Plan 1968 Obergeschoss-Teilung<br />

Hoststr.1 Plan 1968 Dachgeschoss/Bodenraum-Teilung<br />

14

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