Qualitätsziele Wanderwege Schweiz - Schweizer Wanderwege
Qualitätsziele Wanderwege Schweiz - Schweizer Wanderwege
Qualitätsziele Wanderwege Schweiz - Schweizer Wanderwege
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<strong>Schweiz</strong>erische Eidgenossenschaft<br />
Confédération suisse<br />
Confederazione Svizzera<br />
Confederaziun svizra<br />
Bundesamt für Strassen ASTRA<br />
<strong>Qualitätsziele</strong><br />
<strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Materialien<br />
Materialien Langsamverkehr Nr. 113
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Bundesamt für Strassen ASTRA, 3003 Bern, www.astra.admin.ch<br />
<strong>Schweiz</strong>er <strong>Wanderwege</strong>, Postfach, 3000 Bern 23, www.wandern.ch<br />
Konzept<br />
<strong>Schweiz</strong>er <strong>Wanderwege</strong>, Bern<br />
Text<br />
Evelyne Zaugg, Christian Hadorn, <strong>Schweiz</strong>er <strong>Wanderwege</strong>, Bern<br />
Gabriele Gsponer, ASTRA, Bern<br />
Gestaltung<br />
Bruckert/Wüthrich, Olten<br />
Bilder<br />
Bruckert/Wüthrich, Olten (Umschlag); Imagepoint.biz (S.10); IVS, Bern<br />
(S.17 Mitte) Mediacolors, Zürich (S.3, S.6, S.12); <strong>Schweiz</strong>er <strong>Wanderwege</strong>,<br />
Bern (S.14, S.15 beide, S.16, S.17 oben und unten, S.19 alle drei, S.21 alle<br />
vier); <strong>Schweiz</strong>Mobil (S.20); Thomas Ledergerber, Olten (S.18).<br />
Fachliche Begleitung<br />
Technische Kommission <strong>Schweiz</strong>er <strong>Wanderwege</strong><br />
Projektleitung <strong>Schweiz</strong>Mobil<br />
Bezug<br />
<strong>Schweiz</strong>er <strong>Wanderwege</strong>, Postfach, 3000 Bern 23<br />
Tel. +41 31 370 10 20<br />
E-mail info@wandern.ch<br />
Download<br />
www.langsamverkehr.ch<br />
www.wandern.ch<br />
Stellenwert<br />
In der Reihe «Materialien Langsamverkehr» veröffentlicht das ASTRA<br />
Grundlagen, Fachinformationen, Forschungsergebnisse und Empfehlungen<br />
zur Entwicklung und Stärkung des Langsamverkehrs.<br />
Sprachliche Gleichbehandlung<br />
Wird in diesem Handbuch zwecks Prägnanz nur eine Geschlechtsform verwendet,<br />
sind immer beide Geschlechter gemeint.<br />
© ASTRA November 2007<br />
© <strong>Schweiz</strong>er <strong>Wanderwege</strong> November 2007<br />
<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong>
Vorwort<br />
Qualität ist mehr als nur ein Modewort. Qualität ist der entscheidende Faktor,<br />
welcher über den Erfolg eines Produktes oder einer Dienstleistung bestimmt.<br />
Seit den 1970er-Jahren gewinnt Qualitätsorientierung in Unternehmen<br />
zunehmend an Bedeutung und ist seit den 1990er-Jahren auch im<br />
Tourismus und Verkehrswesen ein zentrales Thema.<br />
Gemäss der International Organization for Standardization (ISO) ist Qualität<br />
«die Gesamtheit von Eigenschaften eines Produktes oder einer Dienstleistung,<br />
die sich auf deren Eignung zur Erfüllung festgelegter oder vorausgesetzter<br />
Erfordernisse bezieht». Kurz: Qualität ist, wenn die Erwartungen<br />
der Kunden erfüllt werden.<br />
Das <strong>Schweiz</strong>er Wanderwegnetz geniesst über die Landesgrenzen hinweg<br />
einen guten Ruf. Es ist eine tragende Säule des Sommertourismus in der<br />
<strong>Schweiz</strong> und animiert die Bevölkerung zu mehr Bewegung. Zudem leistet<br />
es einen Beitrag an die Förderung des Langsamverkehrs und unterstützt so<br />
Bestrebungen zu einer nachhaltigen, sanften Freizeitbeschäftigung.<br />
Seine touristischen, verkehrs- und gesundheitspolitischen Funktionen kann<br />
das Wanderwegnetz in der <strong>Schweiz</strong> langfristig nur erfüllen, wenn es laufend<br />
weiterentwickelt und auf die aktuellen Ansprüche der Wanderinnen<br />
und Wanderer ausgerichtet wird. Die «<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong>»<br />
präsentieren die zentralen Anforderungen, die aus heutiger Sicht an ein<br />
Wanderwegnetz gestellt werden.<br />
Mit Ihrer Arbeit bei der Planung, beim Bau, bei der Signalisation und der Vermarktung<br />
von <strong>Wanderwege</strong>n tragen Sie, liebe Verantwortliche für die <strong>Wanderwege</strong>,<br />
wesentlich zur hohen Qualität unseres Wanderwegnetzes bei!<br />
Bundesamt für Strassen ASTRA<br />
<strong>Schweiz</strong>er <strong>Wanderwege</strong><br />
<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong>
<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
Impressum ....................................................................................................... 2<br />
Vorwort.....................................................................................................................3<br />
1.. Einleitung......................................................................................................7<br />
1.1 Ausgangslage ....................................................................................... 7<br />
1.2 Zweck, Verbindlichkeit und Geltungsbereich .....................................8<br />
2.. Definitionen................................................................................................11<br />
3.. <strong>Qualitätsziele</strong>..............................................................................................13<br />
Grundlagen.............................................................................................................22<br />
Schriftenreihen.Langsamverkehr.........................................................................23<br />
<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong>
Qualitätsziel 1<br />
<strong>Wanderwege</strong> verlaufen<br />
abwechslungsreich.
1.. Einleitung.<br />
1.1. Ausgangslage<br />
In der <strong>Schweiz</strong> betreuen die Kantone zusammen mit den kantonalen<br />
Wanderweg-Fachorganisationen ein Wanderwegnetz von insgesamt<br />
rund 60‘000 km Länge. Dieses Wanderwegnetz wird ab 2008 im Rahmen<br />
von <strong>Schweiz</strong>Mobil, Netzwerk für nachhaltige Mobilität in Freizeit, Tourismus<br />
und Alltag, durch verschiedene speziell gekennzeichnete nationale und<br />
regionale Wanderrouten sowie sogenannte «nationale Highlights» überlagert,<br />
welche einige besonders attraktive Angebote aus dem bestehenden<br />
Wanderwegnetz umfassen. Zudem werden bei entsprechender touristischer<br />
Eignung auf lokaler Ebene weitere Routen für das Angebot geprüft.<br />
Die vorliegenden <strong>Qualitätsziele</strong> wurden durch die <strong>Schweiz</strong>er <strong>Wanderwege</strong><br />
im Auftrag des Bundesamtes für Strassen ASTRA und in Zusammenarbeit mit<br />
der Projektleitung <strong>Schweiz</strong>Mobil erarbeitet. Im Rahmen eines Anhörungsverfahrens<br />
wurden die <strong>Qualitätsziele</strong> sodann mit den kantonalen Wanderweg-Fachstellen<br />
und -Fachorganisationen diskutiert und konsolidiert. Die<br />
«<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong>» fliessen in das Prozessmodell für ein<br />
qualitativ hochstehendes Wanderwegnetz in der <strong>Schweiz</strong> ein (s. Abb. 1).<br />
Prozessmodell.<strong>Wanderwege</strong><br />
Input:<br />
Bedürfnisse<br />
der<br />
Wanderer<br />
Führungsbereich<br />
<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Führung/Strategie<br />
| Rechtl. Grundlagen | Leitbild, Ziele | Organisation (Aufbau/Ablauf) | Monitoring<br />
Leistungserstellungsbereich<br />
Planung<br />
> Handbuch > Netzplanung > Routenplanung > Koordination > Evaluation<br />
Bau<br />
> Handbuch > Bauplanung > Ausführung > Wegkontrolle > Wegunterhalt<br />
Signalisation<br />
> Handbuch > Planung Sign. > Material > Montage > Wegkontolle > Unterhalt Sign.<br />
Kommunikation<br />
| Print | Internet | Intranet | Events | Information<br />
Supportbereich<br />
Qualitätssicherung<br />
Sicherheit Fachwissen Geodaten.<br />
Wandern<br />
IT-Systeme.<br />
GIS<br />
Abb. 1 Leistungserstellungsprozesse<br />
in einem qualitätsgerichteten<br />
Wanderweg-System.<br />
Output:<br />
sicheres,<br />
attraktives<br />
Wander-<br />
wegnetz,<br />
bedürfnis-<br />
gerechte<br />
Kommuni-<br />
kation<br />
Wirkung:<br />
mehr<br />
Wanderer<br />
in der<br />
<strong>Schweiz</strong>
1. Einleitung<br />
1.2. Zweck,.Verbindlichkeit.und.Geltungsbereich<br />
Die «<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong>» konkretisieren die im<br />
Fuss- und Wanderweggesetz (FWG) und der zugehörigen Verordnung<br />
(FWV) grob umrissenen Anforderungen an das <strong>Schweiz</strong>er Wanderwegnetz.<br />
Erstmals liegen gesamtschweizerische Zielwerte vor, die es erlauben,<br />
die Qualität der <strong>Wanderwege</strong> in der <strong>Schweiz</strong> mit Blick auf die Bedürfnisse<br />
der Wandernden zu beurteilen.<br />
Vor dem Hintergrund des Nachhaltigkeitsgedankens und dessen Aspekten<br />
Ökologie, Ökonomie, Soziales soll das Wanderwegnetz einen Beitrag an die<br />
Entwicklung des Langsamverkehrs und dessen Kombination mit dem öffentlichen<br />
Verkehr (Bahn, Bus, Schifffahrt, Seilbahnen), an die Volksgesundheit<br />
und an die touristische Attraktivität der <strong>Schweiz</strong> leisten. Gleichzeitig soll<br />
ein sanfter, umweltfreundlicher Tourismus unter Berücksichtigung der Entwicklung<br />
des ländlichen Raums unterstützt werden. Dazu muss das Wanderwegnetz<br />
hohen, schweizweit einheitlichen und auf die Bedürfnisse der<br />
Wandernden abgestimmten Anforderungen genügen.<br />
Mit der Formulierung von <strong>Qualitätsziele</strong>n soll sichergestellt werden, dass<br />
die <strong>Wanderwege</strong> ein attraktives, sicheres, zusammenhängendes und damit<br />
qualitativ hochstehendes Wanderwegnetz gewährleisten, über das für<br />
die Erholungsuchenden adäquate Informationen vorliegen. In erster Linie<br />
beziehen sich die <strong>Qualitätsziele</strong> auf <strong>Wanderwege</strong>, die in kantonalen Plänen<br />
(kantonale Richtpläne gemäss Art. 9 RPG, Fuss- und Wanderwegpläne<br />
gemäss Art. 4 FWG oder provisorische Fuss- und Wanderwegpläne gemäss<br />
Art. 16 FWG) verankert sind. Von besonderem Interesse sind dabei die nationalen<br />
und regionalen Routen von <strong>Schweiz</strong>Mobil. Aber auch lokale Wanderwegnetze,<br />
die eher der Naherholung dienen, sollen sich an gesamtschweizerischen<br />
Qualitätsstandards messen.<br />
Die «<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong>» haben empfehlenden Charakter<br />
und richten sich im Hinblick auf die anzustrebenden Standards in erster<br />
Linie an alle Verantwortlichen der unterschiedlichen Ebenen, die sich mit<br />
der Ausgestaltung der <strong>Wanderwege</strong> in der <strong>Schweiz</strong>, sprich deren Planung,<br />
Bau, Unterhalt und Signalisation sowie deren Kommunikation beschäftigen.<br />
Schliesslich können auch touristische Organisationen bei der Gestaltung<br />
ihrer Angebote von diesen <strong>Qualitätsziele</strong>n profitieren.<br />
Auf Bundesebene finden die <strong>Qualitätsziele</strong> beispielsweise Eingang in entsprechende<br />
Vollzugshilfen des ASTRA-Bereichs Langsamverkehr. Kantonale<br />
Fachstellen können sie als Richtschnur bei der Erarbeitung und Genehmigung<br />
von Richt- bzw. Wanderwegplänen beiziehen. Für kantonale Fachorganisationen<br />
sowie Trägerschaften von lokalen Routen und touristischen<br />
Angeboten sind sie als Leitplanken bei der Umsetzung gedacht.<br />
<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong>
1. Einleitung<br />
Zudem dienen sie als Grundlage und Richtungsweiser bei der Koordination<br />
und Abstimmung zu anderen Themen, insbesondere wenn mitunter<br />
unterschiedliche Interessen vorliegen (z. B. Natur-, Landschafts- und Artenschutz,<br />
Forst- und Landwirtschaft, Mountainbiking). Damit wenden sich die<br />
«<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong>» auch an Interessenvertreter von Themenbereichen<br />
(nationale und kantonale Verwaltungen, NGOs, Fach- und<br />
Sportverbände), die vom <strong>Schweiz</strong>er Wanderwegnetz direkt oder indirekt<br />
tangiert werden.<br />
Darüber hinaus bilden die «<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong>» quantifizierbare<br />
Messgrössen bei Erhebungen über den aktuellen Qualitätszustand<br />
von <strong>Wanderwege</strong>n, Wanderwegnetzen und -routen. Mit den Ergebnissen<br />
können die Verantwortlichen Zielabweichungen und Entwicklungspotenziale<br />
erkennen und Handlungsbedarf ableiten.<br />
<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong>
Qualitätsziel 2<br />
<strong>Wanderwege</strong> sind<br />
an den öffentlichen Verkehr<br />
angeschlossen.
2.. Definitionen.<br />
Basierend auf dem Fuss- und Wanderweggesetz (FWG) und der <strong>Schweiz</strong>er<br />
Norm SN 640 829a «Signalisation Langsamverkehr» werden für die nachstehenden<br />
<strong>Qualitätsziele</strong> folgende Definitionen verwendet:<br />
Wanderwegnetz: Ein Wanderwegnetz besteht aus der Gesamtheit der miteinander<br />
verknüpften Wander-, Bergwander- und Alpinwanderwege. Es liegt<br />
in der Regel ausserhalb des Siedlungsgebiets, erschliesst insbesondere für<br />
die Erholung geeignete Gebiete, schöne Landschaften, kulturelle Sehenswürdigkeiten<br />
sowie touristische Einrichtungen und bezieht nach Möglichkeit<br />
historische Wegstrecken ein.<br />
Route: Eine auf einem Wanderweg verlaufende, mit Zielangaben und gegebenenfalls<br />
mit Routenname und/oder Routennummer signalisierte Verbindung<br />
zwischen einem Ausgangspunkt und einem Ziel. Sie beginnt und<br />
endet in der Regel an Haltestellen des öffentlichen Verkehrs.<br />
Etappe: Ein eintägiges Teilstück einer mehrtägigen Route. Eine Etappe umfasst<br />
in der Regel 2,5 bis 8 Stunden Gehzeit.<br />
Etappenort: Start- resp. Zielort einer Etappe. Ein Etappenort bietet mindestens<br />
eine Unterkunftsmöglichkeit und ist meist an den öffentlichen Verkehr<br />
angeschlossen.<br />
Nationale Routen: Routen, welche einen grossen Teil der <strong>Schweiz</strong> durchqueren<br />
und deren Ausgangspunkt und Ziel meist im grenznahen Bereich<br />
liegen. Sie können Teile von internationalen Routen sein und werden gemäss<br />
SN 640 829a «Signalisation Langsamverkehr» mit einem Routenfeld<br />
mit einstelligen Nummern signalisiert.<br />
Regionale Routen: Routen, die über mehrere Kantone führen und gemäss<br />
SN 640 829a «Signalisation Langsamverkehr» mit einem Routenfeld<br />
mit zweistelligen Nummern signalisiert werden.<br />
Lokale Routen: Sie umfassen die übrigen, nicht oder allenfalls dreistellig<br />
nummerierten Routen sowie Rundwanderrouten, welche mit einem Routenfeld<br />
signalisiert werden.<br />
<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
11
Qualitätsziel 3<br />
<strong>Wanderwege</strong> berücksichtigen<br />
Bundesinventare.
3.. <strong>Qualitätsziele</strong>.<br />
Die <strong>Qualitätsziele</strong> für <strong>Wanderwege</strong>, Wanderwegnetze und Wanderrouten<br />
decken die relevanten Bereiche Planung, Bau, Signalisation sowie Kommunikation<br />
ab. Unter Berücksichtigung der Aussagekraft beschränken sich die<br />
<strong>Qualitätsziele</strong> auf sieben Kriterien von zentraler Bedeutung.<br />
Die.<strong>Qualitätsziele</strong>.im.Überblick.<br />
Planung<br />
1 Hoher Abwechslungsreichtum der<br />
Linienführung<br />
<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Sehr abwechslungsreich, je Route / Etappe im Durchschnitt drei oder mehr<br />
Abwechslungen oder Sehenswürdigkeiten pro 15 Minuten Gehzeit (unter<br />
Wahrung einer direkten und logischen Linienführung)<br />
2 Anschluss an den öffentlichen Verkehr Route / Etappe ist beidseitig an eine Haltestelle des öffentlichen Verkehrs<br />
angebunden<br />
3 Berücksichtigung der massgeblichen<br />
Bedürfnisse und Interessen<br />
Bau<br />
4 Geeignete Wegoberfläche ausserhalb des<br />
bebauten Siedlungsgebiets<br />
Über gesamte Route / Etappe optimale Einbindung von Inventaren sowie<br />
Koordination und ggf. Entflechtung mit übrigem Langsamverkehr, motorisiertem<br />
Verkehr und weiteren Bedürfnissen und Interessen<br />
Mehr als 90% geeignete Wegoberfläche<br />
5 Wegzustand einschliesslich Kunstbauten Weg / Kunstbauten in einem der Wegkategorie entsprechenden einwandfreien<br />
Zustand<br />
Signalisation./.Kommunikation<br />
6 Einheitliche Signalisation Alle Routen / Etappen einheitlich und in beide Richtungen durchgehend gemäss<br />
SN 640 829a «Signalisation Langsamverkehr» und Handbuch Signalisation<br />
<strong>Wanderwege</strong> signalisiert<br />
7 Touristische Kommunikation / Vermarktung<br />
der Route<br />
Informationen über Routenverlauf, Gehzeiten, Höhendifferenzen sowie begleitende<br />
Angebote über mehrere Kanäle verfügbar<br />
1
Qualitätsziel 4<br />
<strong>Wanderwege</strong> haben grundsätzlich<br />
keine befestigten Wegoberflächen.
3. <strong>Qualitätsziele</strong><br />
Bewertung von <strong>Wanderwege</strong>n<br />
Damit die <strong>Qualitätsziele</strong> bei Bedarf auch für quantitative Bewertungen beigezogen<br />
werden können, wird das folgende Bewertungsschema empfohlen:<br />
Die Qualität bemisst sich anhand einer Skala von 0 bis 2 Punkten. Die maximale<br />
Punktzahl entspricht dem Idealzustand. Die Bewertung kann bezogen<br />
auf <strong>Wanderwege</strong>, Wanderwegnetze oder Routen resp. bei mehrtägigen<br />
Routen auf der Ebene von Etappen erfolgen. Die Bewertung von mehrtägigen<br />
Routen entspricht dem Mittelwert ihrer Etappen.<br />
Als Richtwert für mit Routenfeld gemäss SN 640 829a «Signalisation Langsamverkehr»<br />
signalisierte nationale, regionale und lokale Routen werden<br />
mindestens 10 Punkte von total 14 möglichen Punkten angestrebt.<br />
Erläuterungen und quantitative Kriterien zu den <strong>Qualitätsziele</strong>n<br />
Qualitätsziel.1. |. Planung:.Hoher.Abwechslungsreichtum.der.Linienführung<br />
Erläuterung Punkte Beurteilung<br />
Abwechslung: Wechsel von<br />
Wald / Flur, Steigung / Gefälle,<br />
Fernsicht / Nahsicht,<br />
Geröll / Pflanzenwuchs; markante<br />
Richtungsänderungen etc.<br />
Sehenswürdigkeiten: natürliche<br />
und kulturelle Objekte<br />
<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
2 Sehr abwechslungsreich, je Route / Etappe im<br />
Durchschnitt drei oder mehr Abwechslungen<br />
oder Sehenswürdigkeiten pro 15 Minuten<br />
Gehzeit (unter Wahrung einer direkten und<br />
logischen Linienführung)<br />
1 Mässiger Abwechslungsreichtum, je Route<br />
/ Etappe im Durchschnitt zwei Abwechslungen<br />
oder Sehenswürdigkeiten pro 15 Minuten<br />
Gehzeit (unter Wahrung einer direkten<br />
und logischen Linienführung)<br />
0 Abwechslungsreichtum gering, je Route /<br />
Etappe im Durchschnitt weniger als<br />
eine Abwechslung oder Sehenswürdigkeit<br />
pro 15 Minuten Gehzeit (unter Wahrung<br />
einer direkten und logischen Linienführung)<br />
Natürliche Sehenswürdigkeiten können<br />
beispielsweise sein: Gipfel, Schluchten,<br />
Höhlen, Aussichtspunkte, Gletscher, Gesteinsformationen,<br />
alte Bäume, seltene Vegetation,<br />
Moore, natürliche Gewässer. Bei<br />
kulturellen Sehenswürdigkeiten ist an alte<br />
Häuser, Burgen, Schlösser, Klöster, Kirchen,<br />
Denkmäler oder moderne Architektur zu<br />
denken. Von Vorteil variiert innerhalb einer<br />
Route/Etappe auch die Wegbreite. Insbesondere<br />
schmale Wege mit einer Breite<br />
von unter einem Meter erfreuen sich bei<br />
den Wandernden grosser Beliebtheit.<br />
1
Qualitätsziel 5<br />
<strong>Wanderwege</strong> sind<br />
in einwandfreiem Zustand.
3. <strong>Qualitätsziele</strong><br />
Qualitätsziel.2. |. Planung:.Anschluss.an.den.öffentlichen.Verkehr<br />
Erläuterung Punkte Beurteilung<br />
Anschluss: täglich mindestens<br />
zwei Verbindungen des öffentlichen<br />
Verkehrs<br />
<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
2 Route / Etappe ist beidseitig an eine Haltestelle<br />
des öffentlichen Verkehrs angebunden<br />
1 Route / Etappe ist einseitig an eine Haltestelle<br />
des öffentlichen Verkehrs angebunden<br />
0 Route / Etappe ist nicht an eine Haltestelle<br />
des öffentlichen Verkehrs angebunden<br />
Qualitätsziel.3. |. Planung:.Berücksichtigung.der.massgeblichen.Bedürf-.<br />
. nisse.und.Interessen<br />
Erläuterung Punkte Beurteilung<br />
Berücksichtigung der massgeblichen<br />
Bedürfnisse und<br />
Interessen:<br />
a) Vermeiden von Konflikten<br />
mit anderen Wegnutzern<br />
(motorisierter Verkehr und<br />
übriger Langsamverkehr etc.)<br />
b) Koordination mit Bundesinventaren<br />
und kantonalen Inventaren,<br />
insb. mit dem Inventar<br />
der historischen Verkehrswege<br />
der <strong>Schweiz</strong> (IVS)<br />
2 Über gesamte Route/Etappe optimale Einbindung<br />
von Inventaren sowie Koordination und<br />
ggf. Entflechtung mit übrigem Langsamverkehr,<br />
motorisiertem Verkehr und weiteren<br />
Bedürfnissen und Interessen<br />
1 Lokal isolierte Massnahmen zur Einbindung<br />
von Inventaren sowie teilweise Koordination<br />
und ggf. Entflechtung mit übrigem Langsamverkehr,<br />
motorisiertem Verkehr sowie weiteren<br />
Bedürfnissen und Interessen<br />
0 Keine Massnahmen zur Einbindung von<br />
Inventaren; keine Koordination und ggf. Entflechtung<br />
mit übrigem Langsamverkehr,<br />
motorisiertem Verkehr sowie weiteren Bedürfnissen<br />
und Interessen<br />
Inventare bestehen u. a. für historische<br />
Verkehrswege, schützenswerte Ortsbilder,<br />
Landschaften und Naturdenkmäler, Moorlandschaften,<br />
Hochmoore, Flachmoore,<br />
Auen, Jagdbanngebiete, Wasser- und Zugvogelreservate,<br />
Trockenwiesen und -weiden<br />
sowie Amphibienlaichgebiete.<br />
Eine Route kann durch Rastplätze in geeigneten<br />
Abständen aufgewertet werden. Diese<br />
können einfache Sitzbänke, Picknick-Plätze<br />
oder aber Feuerstellen mit ausgebauter Infrastruktur<br />
umfassen. Insbesondere dort, wo als<br />
Zielgruppe Familien angesprochen werden,<br />
ist die Anbindung des Wanderwegs an eine<br />
Feuerstelle empfehlenswert.<br />
1
Qualitätsziel 6<br />
<strong>Wanderwege</strong> sind einheitlich und<br />
in beide Richtungen durchgehend<br />
signalisiert.
3. <strong>Qualitätsziele</strong><br />
Qualitätsziel.4. |. Bau:.Geeignete.Wegoberfläche.ausserhalb.des.bebauten..<br />
. Siedlungsgebiets<br />
Erläuterung Punkte Beurteilung<br />
Geeignet./.ungeeignet:..<br />
gemäss Art. 6 FWV<br />
<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
2 Mehr als 90 % geeignete Wegoberfläche<br />
1 80 bis 90 % geeignete Wegoberfläche<br />
0 weniger als 80 % geeignete Wegoberfläche<br />
Qualitätsziel.5. |. Bau:.Wegzustand.einschliesslich.Kunstbauten<br />
Punkte Beurteilung<br />
2 Weg / Kunstbauten in einem der Wegkategorie<br />
entsprechenden einwandfreien Zustand<br />
1 Weg / Kunstbauten in angemessenem<br />
Zustand, Komfort teils eingeschränkt<br />
0 Weg / Kunstbauten an mehreren Stellen<br />
stark mangelhaft; sichere Begehung<br />
teilweise nicht mehr gewährleistet<br />
Eine regelmässige (in der Regel jährliche)<br />
Wegkontrolle ist für das Entdecken und<br />
Beheben von Mängeln an der Infrastruktur<br />
und/oder an der Signalisation unabdingbar.<br />
1
Die definitive Version dieser Wanderland-Website wird Ende April 2008 freigeschaltet.<br />
Qualitätsziel 7<br />
<strong>Wanderwege</strong> werden aktiv<br />
über mehrere Kanäle vermarktet.
3. <strong>Qualitätsziele</strong><br />
Qualitätsziel.6. |. Signalisation:.Einheitliche.Signalisation<br />
Erläuterung Punkte Beurteilung<br />
Einheitlich:.Gemäss<br />
SN 640 829a «Signalisation<br />
Langsamverkehr» und<br />
Handbuch Signalisation<br />
<strong>Wanderwege</strong><br />
Durchgehend: Signalisation<br />
an allen Abzweigungen,<br />
Bestätigungen mind. alle<br />
10 Minuten<br />
<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
2 Alle Routen / Etappen einheitlich und in beide<br />
Richtungen durchgehend gemäss<br />
SN 640 829a «Signalisation Langsamverkehr»<br />
und Handbuch Signalisation <strong>Wanderwege</strong><br />
signalisiert<br />
1 Signalisation in beide Richtungen zumeist<br />
durchgehend; einige Fehler (unrichtige Angaben,<br />
nicht sicht- / lesbare Wegweiser/Markierungen),<br />
kleinere Abweichungen von Einheitlichkeit<br />
und Vorgaben gemäss SN 640 829a<br />
«Signalisation Langsamverkehr» und Handbuch<br />
Signalisation <strong>Wanderwege</strong><br />
0 Signalisation stark lückenhaft, fehlerhaft und<br />
von der SN 640 829a «Signalisation Langsamverkehr»<br />
erheblich abweichend<br />
Qualitätsziel.7. |. Kommunikation:.Touristische.Kommunikation./.Vermarktung.der.Route<br />
Erläuterung Punkte Beurteilung<br />
Begleitende.Angebote:<br />
Unterkünfte, Gastronomie,<br />
natürliche und kulturelle<br />
Sehenswürdigkeiten etc.<br />
Kanäle: Wanderführer, Prospekte,<br />
Internet, Informationstafel<br />
etc.<br />
2 Informationen über Routenverlauf, Gehzeiten,<br />
Höhendifferenzen sowie begleitende<br />
Angebote (z. B. Verpflegung und Unterkunft)<br />
über mehrere Kanäle verfügbar<br />
1 Routenübersicht (Informationstafel) an Ausgangspunkt<br />
vorhanden<br />
0 Keine Informationen über die Route<br />
verfügbar<br />
1
Grundlagen<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Bundesgesetz vom 4. Oktober 1985 über Fuss- und <strong>Wanderwege</strong> FWG<br />
Verordnung vom 26. November 1986 über Fuss- und <strong>Wanderwege</strong> FWV<br />
Kantonale Fuss- und Wanderweggesetze und -verordnungen<br />
Bundesgesetz vom 1. Juli 1966 über den Natur- und Heimatschutz NHG<br />
Bundesgesetz vom 22. Juni 1997 über die Raumplanung RPG<br />
<strong>Schweiz</strong>er Norm SN 640 829a «Signalisation Langsamverkehr»<br />
Handbuch Signalisation <strong>Wanderwege</strong>, Bundesamt für Strassen<br />
Gütesiegel «Qualitätsweg Wanderbares Deutschland»,<br />
Deutscher Wanderverband, Kassel 2004<br />
Handbuch Veloland <strong>Schweiz</strong>, Stiftung Veloland <strong>Schweiz</strong>, Bern 2006<br />
www.langsamverkehr.ch<br />
<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong>
Schriftenreihen.Langsamverkehr.<br />
Vollzugshilfen.Langsamverkehr.<br />
Nr. Titel Jahr Sprache<br />
1 Richtlinien für die Markierung der<br />
<strong>Wanderwege</strong> (Hrsg. BUWAL)<br />
2 Holzkonstruktionen im Wanderwegbau<br />
(Hrsg. BUWAL)<br />
3 Forst- und Güterstrassen: Asphalt oder<br />
Kies? (Hrsg. BUWAL)<br />
<strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
d f i e<br />
1992 x x x<br />
1992 x x x<br />
1995 x x<br />
4 Velowegweisung in der <strong>Schweiz</strong> 2003 x x x<br />
x = Vollversion r = Resumé/Riassunto s = Summary<br />
Bezugsquelle und Download: www.langsamverkehr.ch<br />
Materialien.zum.Inventar.historischer.Verkehrswege.<br />
IVS:.Kantonshefte<br />
Jedes Kantonsheft stellt die Verkehrsgeschichte sowie einige<br />
historisch, baulich, landschaftlich oder aus anderen Gründen<br />
besonders interessante und attraktive Objekte vor. Informationen<br />
zu Entstehung, Aufbau, Ziel und Nutzen des IVS runden<br />
die an eine breite Leserschaft gerichtete Publikation ab.<br />
Bezugsquelle und Download: www.ivs.admin.ch<br />
Materialien.Langsamverkehr.<br />
Nr. Titel Jahr Sprache<br />
101 Haftung für Unfälle auf <strong>Wanderwege</strong>n<br />
(Hrsg. BUWAL)<br />
102 Evaluation einer neuen Form für gemeinsame<br />
Verkehrsbereiche von Fuss-<br />
und Fahrverkehr im Innerortsbereich<br />
103 Nouvelles formes de mobilité<br />
sur le domaine public<br />
104 Leitbild Langsamverkehr (Entwurf für<br />
die Vernehmlassung)<br />
105 Effizienz von öffentlichen Investitionen<br />
in den Langsamverkehr<br />
106 PROMPT Schlussbericht <strong>Schweiz</strong><br />
(inkl. Zusammenfassung des PROMPT-<br />
Projektes und der Resultate)<br />
d f i e<br />
1996 x x x<br />
2000 x r<br />
2001 x<br />
2002 x x x<br />
2003 x r s<br />
2005 x<br />
107 Konzept Langsamverkehrsstatistik 2005 x r s<br />
108 Problemstellenkataster Langsamverkehr.<br />
Erfahrungsbericht am Beispiel<br />
Langenthal<br />
109 CO 2 -Potenzial des Langsamverkehrs –<br />
Verlagerung von kurzen MIV-Fahrten<br />
2005 x<br />
2005 x r s<br />
110 Mobilität von Kindern und Jugendlichen<br />
– Vergleichende Auswertung der<br />
Mikrozensen zum Verkehrsverhalten<br />
1994 und 2000<br />
2005 x r s<br />
111 Verfassungsgrundlagen des<br />
Langsamverkehrs<br />
112 Der Langsamverkehr in den<br />
Agglomerationsprogrammen<br />
2006 x<br />
2007 x x x<br />
113 <strong>Qualitätsziele</strong> <strong>Wanderwege</strong> <strong>Schweiz</strong> 2007 x x x<br />
x = Vollversion r = Resumé/Riassunto s = Summary<br />
Bezugsquelle und Download: www.langsamverkehr.ch