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Ausgabe 10 / Dezember 2011 BeagleFriends - DAS Magazin

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<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong> / <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Picasso Foto © Cecily Vogelsteller


Inhalt:<br />

S. 3 Nachruf<br />

S. 4 - 5 Kolumne<br />

S. 6 - 8 Trauerarbeit<br />

S. 9 Was es bedeutet...<br />

S. <strong>10</strong> - 12 Dummytraining Teil 2<br />

S. 13 - 16 Leinensalat<br />

S. 17 - 18 Oldie - Fit<br />

S. 19 - 27 Stress bei Hunden<br />

S. 28 - 29 Bachblüten<br />

S. 30 - 33 Tellington - Touch<br />

S. 34 - 36 Pflege des Beagles<br />

S. 37 - 39 Winterkrankheiten bei Hunden<br />

S. 40 - 41 Dogdance<br />

S. 42 - 43 Revierpflege<br />

S. 44 - 46 Winterwanderung<br />

S. 47 - 48 Basteltipp: Adventskalender<br />

S. 49 - 50 Beaglegedicht<br />

S. 51 Buchtipp<br />

S. 52 Schlemmerecke<br />

S. 53 Weihnachtsurlaub<br />

S. 54 - 57 Silvesterangst<br />

S. 58 Informatives<br />

S. 59 Impressum


Seite 3 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Mit Malo verlieren wir ein äußerst engagiertes Redaktionsmitglied. Sie war mit<br />

Leib und Seele in der Redaktion tätig und brachte stets neue Ideen ein. Malo<br />

pflegte einen sehr guten Kontakt zu unseren Autoren. Nie hörten wir, das geht<br />

nicht… das kann ich nicht… alles war machbar für sie. Selbst als Malo schon<br />

schwerkrank war, erkundigte sie sich nach der aktuellen <strong>Ausgabe</strong> unseres<br />

<strong>Magazin</strong>s und machte sich Gedanken.<br />

Auch im <strong>BeagleFriends</strong>-Forum war Malo für viele Beagler nicht nur eine<br />

Forumsbekanntschaft, sondern eine stets hilfsbereite und herzliche Freundin.<br />

Wir alle werden Malo als einen wertvollen, lieben Menschen in Erinnerung<br />

behalten und uns stets gern und mit einem Lächeln an sie erinnern.<br />

Menschen treten in unser Leben<br />

und begleiten uns eine Weile.<br />

Einige bleiben für immer,<br />

denn sie hinterlassen ihre Spuren in unseren<br />

Herzen.<br />

Verfasser unbekannt


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Fragen<br />

Jutta Fritzsche<br />

Vor einiger Zeit wurde ich gefragt, ob ich nicht etwas aus meinem Leben für das <strong>Magazin</strong> schreiben<br />

könnte. Eine sehr große Ähre für einen einfachen Ährenbeagle wie mich.<br />

Nun, dachte ich mir, eigentlich bist du ja ein ganz lustiger Typ, mit `nem Hang zum Wahnsinn, wie man<br />

sagt – da wird sich schon was erzählen lassen. Aber denkste. Ich saß und saß (wirklich still gesessen<br />

hab‘ ich natürlich nicht, wer mich kennt, weiß, dass das einfach nicht geht), aber die richtige Stimmung<br />

für `ne ordentliche Schlumpf-Geschichte kam einfach nicht auf. Alles zu traurig. Die Jutta (ist mein<br />

Frauchen) war traurig, in unserem Forum war’s traurig…<br />

Den Grund für all diese Traurigkeit habe ich bald herausgefunden (meine Jutta erzählt mir ja immer<br />

ziemlich viel). Eine ganz liebe Frau aus unserem Forum war plötzlich sehr, sehr krank. Auch zwei<br />

Hundekumpels von mir ging es sehr schlecht. Jetzt weiß ich ja, dass bei „krank“ die Jutta immer etwas<br />

die Contenance verliert, aber normalerweise wird sie dann unangenehm aktiv, aber nicht so traurig,<br />

dass es sogar mich ansteckt. Doch die Jutta hat mich oft gedrückt und mir erzählt, dass sie so krank<br />

sind, dass auch die Weißbekittelten ihnen nicht mehr helfen können.<br />

Schluck! Wie, „nicht mehr helfen“? Sollten sie etwa bald nicht mehr bei uns sein? Nein, Moment, dass<br />

geht doch nicht, das würde ja unsere Welt verändern! Ich wurde auch ganz traurig und ich tat, was ich<br />

angeblich viel zu selten tue – ich dachte nach. Richtig krank sein ist wirklich schlimm, dass wissen wir<br />

alle, oder können es uns zumindest vorstellen. Es ist schlimm für den, der leidet, und es ist schlimm für<br />

die, die ihn lieben und nicht helfen können. „Nicht mehr helfen können“ bedeutet Abschied nehmen.<br />

Einen endgültigen Abschied?<br />

Du kannst Tränen vergießen,<br />

weil sie gegangen sind,<br />

oder Du kannst lächeln, weil sie gelebt haben.<br />

So ein kleiner Satz, und – besonders menschlich gesehen – solch ein großes Problem. Ersetzen wir<br />

doch das oder durch ein und, oder? Vielleicht wäre das ein realistischer Wunsch? Kann ich nicht auch<br />

gleichzeitig traurig sein, weil ich etwas vermisse und glücklich sein, dass ich es hatte? Es mag<br />

unlogisch klingen, aber zumindest könnte ich mir das vorstellen.<br />

Du kannst Deine Augen schließen und beten,<br />

dass sie wiederkehren,<br />

oder Du kannst die Augen öffnen und all das sehen,<br />

was sie hinterlassen haben.<br />

Auf etwas hoffen, warten, was ich nicht ändern kann? Oder freue ich mich über das, was mir keiner<br />

mehr nehmen kann? Hat nicht jeder, den ich geliebt habe, auch in mir eine ganze Menge hinterlassen?<br />

Etwas, was in mir weiterlebt, was also gar nicht wiederkehren muss?<br />

Dein Herz kann leer sein,<br />

weil Du sie nicht mehr sehen kannst,<br />

oder Du kannst voll der Liebe sein, die ihr geteilt habt.<br />

Die Jutta erzählt mir manchmal, was ein guter Freund ihr mal gesagt hat. Das war wohl, als mein<br />

ältester Bruder starb und es der Jutta richtig schlecht vor Traurigkeit ging. „Was willst du lieber? Ein<br />

enges, vertrautes Leben miteinander, und viel Trauer beim Abschied oder ein Leben miteinander,<br />

nebeneinander ohne diese große Trauer?“ Jutta sagt, die Antwort ist klar und da sind wir uns<br />

ausnahmsweise mal einig.<br />

Seite 4


Seite 5 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Du kannst Dich am Morgen abwenden<br />

und im Gestern leben,<br />

oder Du kannst morgen glücklich sein<br />

wegen des Gestern.<br />

Gestern war. Gestern kann man nicht erleben, nicht genießen, nicht verändern. Aber man hat es doch<br />

erlebt, genossen, verändert – für das Morgen. Stellt man nicht das Gestern in Frage, wenn man<br />

Morgen nicht glücklich ist?<br />

Du kannst dich an sie erinnern,<br />

nur daran, dass sie gegangen sind,<br />

oder du kannst ihr Andenken bewahren<br />

und es weiterleben lassen.<br />

Muss, ich finde, da muss ein „muss“ dazu. Eigentlich sogar zwei, denn zum Andenken gehört, dass<br />

jemand gegangen ist, gehen musste. Was wäre das für eine Liebe und Zuneigung gewesen, wenn<br />

Erinnerung sich alleine auf die Trennung beschränkt und die vielen Gestern und Vorgestern vergisst?<br />

Du kannst weinen und dich verschließen,<br />

leer sein und Dich abwenden,<br />

oder Du kannst tun, was sie gewollt hätten:<br />

Wieder lächeln lernen, deine Augen wieder öffnen,<br />

lieben und leben.<br />

Bedeutet leer sein, die Liebe nicht mehr oder zu viel davon zu spüren? Wenn es ein zu viel wäre,<br />

könnte es doch helfen, wieder lächeln zu lernen, zu lieben und zu leben. Ich glaub` aber, dafür braucht<br />

man ziemlich viel Kraft, zu schauen, aus was die eigene Traurigkeit und Trauer besteht. Eine Sache<br />

weiß ich jetzt ganz sicher. Mir ist klar geworden, warum ich das mit dem Nachdenken so selten tue. Je<br />

mehr man denkt, desto mehr Fragen kommen auf – anstrengend und eigentlich unlogisch.<br />

Und bei einer Sache bin ich mir nicht ganz sicher… Aber vielleicht haben unsere Menschen uns<br />

Beagles und Ährenbeagles ja, damit sie jemanden haben, der nicht nachdenkt – der einfach nur fühlt,<br />

fühlt und Tränen ableckt, wo sie wichtig sind, aber trotzdem nicht hingehören???<br />

In Gedanken bei allen, die trauern und vermissen,<br />

mit ganz lieben Wuffs von eurem Ährenbeagle<br />

Aiden<br />

——————————————————————————————————————————————————-<br />

Copyright Foto: Jutta Fritzsche


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Leni Schlüter<br />

Bevor ich mit dem für mich sehr aufwühlendem Thema beginne, möchte ich mich kurz vorstellen. Ich<br />

bin 52 Jahre, seit 25 Jahren verheiratet, Mutter von zwei fast erwachsenen Kindern und mehr wie<br />

mein halbes Leben zuerst als Krankenschwester, dann als Fachschwester für Anästhesie und<br />

Intensivmedizin tätig. Neben Familie und Beruf war mir das Laufen als Ausgleich sehr wichtig. Mein<br />

größtes Ziel, einen Marathon unter 4 Stunden vor meinem 50. Lebensjahr zu laufen, ist leider im<br />

Jahr 20<strong>10</strong> nicht in Erfüllung gegangen.<br />

Amy<br />

Amy war ein absoluter Wunschhund. Seit meiner Ausbildung zur Krankenschwester wünschte ich<br />

mir einen Hund als Begleiter. Die Rassefrage war schnell geklärt, denn für mich gab es sowieso nur<br />

den Beagle. Es sollte ein Beagle aus dem Labor sein, aber wie das Leben so spielt, kam alles ganz<br />

anders. Viele Jahre vergingen, ich hatte Mann und Kinder, aber noch immer keinen Beagle.<br />

Die Kinder wurden größer, meine Tochter wünschte sich zum Geburtstag einen Hund und da war er<br />

wieder, der Wunsch nach einem Vierbeiner.<br />

Irgendwann habe ich einmal zu meinem Mann gesagt: „Wenn du mal tot bist, bekomme ich einen<br />

Beagle und ein Wohnmobil.“<br />

Ob er jetzt Angst um sein Leben oder um mein Wohl hatte, weiß ich nicht, aber er war der<br />

Anschaffung eines Hundes nicht mehr ganz so abgeneigt. Passend dazu hatte ein Freund aus dem<br />

Lauftreff einen Wurf Beagle. Weil ich nie so spontan bin und mir immer einen Kopf um alles mache,<br />

war am Ende nur noch die kleine Amy da.<br />

Bei unseren Besuchen merkte ich jedoch, dass Amy sehr gut zu uns passte und sie auch den<br />

Kontakt zu uns suchte. Die Chemie schien also zu stimmen. So kamen wir zu Amy.<br />

Amy<br />

Sie war ein kleines Etwas, aber für<br />

uns war sie die Größte.<br />

Im Oktober 2004 kam sie zu uns. Aus<br />

ihrer Welpenzeit habe ich besonders<br />

die Stunden um Mitternacht, bei minus<br />

12 Grad im Schlafanzug auf der<br />

Kuhwiese hinter dem Haus, in<br />

Erinnerung.<br />

Schnell merkten wir, dass Amy etwas<br />

anders war als andere.<br />

Bewegen war so gar nicht ihr Ding. Eigentlich wollte ich sie zum Joggen mitnehmen, aber nachdem<br />

sie mehrmals ihren “Ich-muss-jetzt-schnüffeln-Anker“ ausgeworfen hatte, habe ich es bei einer <strong>10</strong><br />

km-Laufrunde wöchentlich belassen.<br />

Konnte Amy jedoch ihre Nase einsetzen, machte ihr Laufen riesigen Spaß und plötzlich war sie<br />

schneller als jeder Marathon-Gewinner.<br />

In der Hundeschule, besonders in Prüfungen, war sie natürlich immer absolut verlässlich… ein<br />

Schmetterling oder eine Gruppe Pferde waren immer interessanter als das blöde Sitz, Platz oder<br />

Bleib.<br />

Seite 6


Seite 7 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Wir haben viel mit ihr gemacht. Seminare,<br />

Hundeschule, Agility, aber wirklich gefallen hat<br />

ihr nur die Fährtenarbeit. Durch ihren frühen<br />

Tod haben wir dies aber nicht weiter<br />

ausbauen können.<br />

Alles in allem war Amy schon eine<br />

Herausforderung für mich, aber ich denke,<br />

gerade deshalb hatte ich eine so enge<br />

Bindung zu ihr.<br />

Das Jahr 20<strong>10</strong> sollte mein ganzes Leben<br />

durcheinander bringen.<br />

Einfach nur Amy<br />

Da ich schon 30 Jahre auf einer Intensivstation arbeite, wollte ich mir ein neues Arbeitsfeld im Bereich<br />

der Palliativmedizin schaffen, ohne zu wissen, dass eine liebe Tante meine erste Patientin sein sollte.<br />

Zeitgleich hatte ich im Mai letzten Jahres einen Unfall im Haushalt, der mein ganzes Leben verändern<br />

sollte. Während ich meine Tante Tag und Nacht auf ihren letzten Weg begleitete, habe ich das Wohl<br />

des Hundes auf meine Familie abgewälzt und war danach eigentlich sehr damit beschäftigt, wieder in<br />

mein altes Leben zu kommen.<br />

Erst 12 Wochen nach dem Sturz über die Katze wurden die Unfallfolgen bei mir erkannt, leider viel zu<br />

spät. Trotz Operation sind die Folgeschäden nicht unerheblich.<br />

Amy hatte auf ihrer rechten Schulter eine kleine Erhebung. Zuerst dachte ich an einen Mückenstich,<br />

später an eine nicht sauber gezogene Zecke. Da dieser Knubbel jedoch größer wurde, sind wir mit ihr<br />

zum Tierarzt gegangen. Innerhalb kurzer Zeit kamen neue Hautveränderungen dazu und noch bevor<br />

wir die Histologie des ersten Tumors hatten, wusste ich, dass uns nicht mehr so viel Zeit blieb.<br />

Das Leben eines Hundes ist kurz, das weiß man von Anfang an. Die Zeit aber, die Amy noch hatte,<br />

war für uns alle viel zu kurz. Zwei Wochen nachdem wir den Befund hatten, haben wir sie hier bei uns<br />

im Kreise ihres menschlichen Rudels einschläfern lassen. Sie hat mir mit ihren wunderschönen Augen,<br />

die immer in meine Seele schauten, mitgeteilt, dass sie nicht mehr kann.<br />

Eine Stunde später ist sie über die Regenbogenbrücke gegangen. Wir haben sie auf ihrer geliebten<br />

Kuhwiese unter einem Magnolienbaum beerdigt. Von unserem Wohnzimmer aus können wir die Stelle<br />

immer sehen.<br />

Amys letzte Ruhestelle<br />

Jetzt sind es schon 11 Monate, dass Amy nicht<br />

mehr bei uns ist. Ihr Verlust ist für mich immer<br />

noch aktuell. Kein Tag, an dem ich nicht an sie<br />

denke.<br />

In den ersten Tagen nach Amys Tod veränderte<br />

sich mein Alltag und das Leben von Grund auf. Da<br />

ich durch den Unfall meinen Fuß nicht belasten<br />

durfte, war ich jetzt bis zum Nachmittag alleine zu<br />

Hause. Vieles was früher wichtig war, verlor an<br />

Bedeutung. Ich hatte keine Lust mehr auf Kontakte<br />

nach außen (Telefon). Alle guten Gewohnheiten<br />

von früher konnte oder wollte ich nicht mehr<br />

fortsetzen. Soziale Kontakte, die mir viel<br />

bedeuteten, habe ich nicht mehr gepflegt.<br />

Durch den Tod von Amy und den Verlust meiner Beweglichkeit (diese zwei Sachen sind miteinander<br />

verknüpft), habe ich das Gleichgewicht zwischen Arbeit, Freizeitaktivität und Erholung total verloren.<br />

Ich saß nur noch zu Hause, machte den Haushalt und trauerte um Amy. Meine Gedanken waren<br />

immer die gleichen: „Habe ich zu lange mit dem Einschläfern gewartet? Hätte ich die Schwere der<br />

Erkrankung eher feststellen können?“


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Ich rutschte immer tiefer in eine handfeste Krise. Ich konnte nicht mehr schlafen, war traurig und habe<br />

viel geweint. Ich tat jedoch vor anderen so, als ob es mir relativ gut ginge.<br />

Anfang <strong>Dezember</strong> war ich dann völlig am Ende. So konnte es nicht weiter gehen. Meine ganze Familie<br />

sorgte sich um mich. Sie lenkten mich ab, versuchten mich aus meiner Isolation zu holen. Sie machten<br />

Termine mit Vermittlungsstellen für Beagle aus. Alles nur, damit ich aus meiner Lethargie komme. Aber<br />

ich war noch nicht so weit, ich wollte noch nicht. Ein neuer Hund wäre ein Verrat an Amy gewesen. Man<br />

ersetzt einen toten Hund nicht durch einen Neuen. Irgendwie fühlte ich mich schuldig an Amys Tod.<br />

Dann kam der 17.12.20<strong>10</strong>. Ich stöberte im Internet und sah plötzlich Yara auf einer Seite. Ich wusste<br />

sofort, das ist unser neuer Hund. Beagle, weiblich, aber vom Aussehen und von den Anlagen ganz<br />

anders als Amy. Ich hatte sofort ein ganz gutes Gefühl. Gesagt, getan. Am einzigen schneefreien Tag<br />

sind wir nach Melsungen gefahren, um uns Yara anzuschauen. Wir hatten immer die Option, den Hund,<br />

falls wir nicht zurechtkommen, zurück zu bringen.<br />

Aber Yara ist einfach Yara. Komplikationslos, liebenswert, für uns einfach der perfekte Begleiter.<br />

In dem Moment, in dem Yara einzog, konnte ich mit der Trauerarbeit beginnen. Anfangs sind mein<br />

Mann und meine Kinder viel mit Yara spazieren gegangen. Nach und nach bin ich dann auch dazu<br />

gekommen. Sie hat mich wieder auf die Beine gebracht.<br />

Raus in die Natur, raus in den Wald und Hundemenschen treffen. Trübsal und Kummer vergessen.<br />

Beruflich bin ich auch wieder aktiv. So langsam geht es wieder aufwärts.<br />

Aber es gibt immer noch die Momente, in denen ich sehr um Amy trauere. Trauer ist keine Krankheit,<br />

aber sie kann eine Krankheit werden.<br />

Trauer ist ein Schutz, der die Möglichkeit schafft, sich auf ein Leben nach dem Verlust des geliebten<br />

Tieres vorzubereiten.<br />

Wenn ich nach <strong>10</strong> Stunden Nachtdienst mit Yara unterwegs bin, bin ich eigentlich mit zwei Hunden<br />

unterwegs. Morgens, zu ganz früher Stunde, fühle ich mich Amy sehr verbunden. Aber Amy ist tot und<br />

Yara bereichert unser Leben.<br />

Sie ist unser Sonnenschein und für mich noch viel mehr. Für mich ist die Trauerarbeit noch nicht<br />

abgeschlossen. Ich merke, dass ich noch sehr nah am Wasser gebaut bin, wenn der Name unserer<br />

Amy fällt.<br />

Ich habe den Schmerz, die Leere und den Verlust von Amy sehr schnell und intensiv gespürt. Sie fehlte<br />

mir schon, als sie tot in meinen Armen lag.<br />

Ich denke, dass mit diesen Zeilen wieder ein Stück Trauerarbeit geschafft ist. Mit der Hilfe meiner<br />

Familie und Yara glaube ich, dass ich auf einem guten Weg bin.<br />

—————————————————————————————————————————————————–—--<br />

Copyright Fotos: Leni Schlüter<br />

Seite 8


Seite 9 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

… mit einem Beagle sein Leben zu teilen<br />

Kerstin Guckel<br />

Was es bedeutet mit einem Beagle zu leben, hat mich bewogen noch einen zweiten zu uns ins Haus<br />

einzuladen, in der Hoffnung er möge bleiben. Und tatsächlich halten es unsere beiden Beaglejungs<br />

duldsam mit uns aus.<br />

Natürlich sind sie nicht mit allem einverstanden, was wir so als Menschen anzubieten haben. Aber mit der<br />

für Beagle typischen Beharrlichkeit, versuchen sie uns mit liebevoller Konsequenz zu erziehen. Wer also<br />

noch den richtigen Schliff benötigt, kommt mit einem Beagletier als Hausgenosse wunderbar klar.<br />

Einige Besonderheiten zum Beagle habe ich einmal in Worte gefasst, obwohl man manchmal sprachlos<br />

ist über einen Beagle.<br />

Essenreste gehören schon aus hygienischen Gründen beseitigt. Auch wenn sie sich noch auf dem Teller<br />

der Menschen befinden. Da überwindet der Beagle jeglichen Ekel und zeigt sich von seiner extrem<br />

hilfsbereiten Seite.<br />

Hochgezüchtete Pflanzenkulturen hält der Beagle für überflüssig, da sie die Menschen nur Geld kosten,<br />

das womöglich am Futter für`s Hundi gespart werden könnte. Also: ........ alles raus aus dem Boden, was<br />

bunt und exotisch anmutet. Selbst der Rasen scheint ein wenig zu grün und gehört ordentlich vertikutiert.<br />

So entsteht eine biologisch, natürlich bearbeitete Fläche, in warmen Brauntönen und mit lebendigen<br />

Kraterlandschaften. Künstlerisch wertvoll!<br />

Gerne zeigt sich der Beagle auf Trainingsplätzen und in Hundeschulen von seiner unzweifelhaft<br />

hochbegabten und lernwilligen Seite. Sämtliche Übungen sind für ihn fast lächerlich einfach. Um die<br />

Spannung ein wenig zu erhöhen, steigert er bei Spaziergängen durch Wald und Flur den<br />

Schwierigkeitsgrad. Wer braucht denn da eine Schleppleine? Der Beagle kennt immer den besten Weg.<br />

Wohin, erfährt der Begleiter schon noch früh genug.<br />

Der Beagle hat ein sehr sensibles Gemüt. Bei lautem Geschrei, schrillen Pfeiftönen oder gar<br />

unangenehm tiefen Stimmlagen, muss er schon aus Gründen des Selbstschutzes die Ohren ganz fest<br />

verschließen. Erst, wenn der Mensch sich beruhigt hat, mit einem geeigneten Leckerchen vor der Nase<br />

wedelt und zusätzlich den Beagle freundlichst anspricht, könnte er sich geneigt fühlen, die<br />

Kommunikation wieder aufzunehmen.<br />

Dem Beagle reichen einfache Schlaf - und Liegeplätze, ohne viel Schnick-Schnack. Das Sofa mit einem<br />

kleinen Kissen und das sowieso vorhandene Bett von Herrchen und Frauchen bieten dem Beagletierchen<br />

eine angemessene Ruhestätte, die er ohne großes Aufhebens bescheiden annimmt.<br />

Es sollte stets darauf geachtet werden, dass der Beagle nicht von fremden Menschen berührt wird, es sei<br />

denn, es handelt sich selbst um stolze Beaglebesitzer! Gerade in ländlichen Gebieten führen<br />

unbeaufsichtigte Misthaufen, aufgebrachte Gülle und biologische Überreste aller Art zu einer<br />

eigenwilligen Duftnote des Hundefells, die der Beagle selbstständig aufzutragen in der Lage ist. Es<br />

empfiehlt sich stets Feuchttücher bei sich zu tragen.<br />

Und ein letztes sei hier noch erwähnt, obwohl diese Liste sicher schier endlos erweiterbar wäre. Wer von<br />

den Lesern dieser mehr als subjektiven Seite bis hier her vorgedrungen ist, beweist den wahren<br />

"Beaglegeist"!<br />

So wie er für uns Freund, Zuhörer, Clown, Jungbrunnen und treuer Begleiter ist, seine ganze Zuneigung<br />

seinen Menschen schenkt, und bis auf ein paar unbedeutende Kleinigkeiten nichts einfordert, so hat er<br />

ein Recht respektiert, beachtet, geknuddelt, beschäftigt, gefüttert, gelobt und geliebt zu werden.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Teil 2: Das Markieren<br />

Christine Frei<br />

Nachdem ich in der letzten <strong>Ausgabe</strong> des <strong>BeagleFriends</strong>-<br />

<strong>Magazin</strong>s bereits über die erste Säule des<br />

Dummytrainings, nämlich dem Apportieren, geschrieben<br />

habe, möchte ich mich nun dem Markieren und dem<br />

Einweisen widmen.<br />

Bei dieser Übung geht es darum, dass sich unser Hund,<br />

wie bei der Jagd, die Stelle merkt, wo die geschossene<br />

Ente gefallen ist und so auf dem direktesten Weg dorthin<br />

läuft, um sie zurück zu bringen.<br />

Direktes Zurückbringen des Dummys<br />

Dafür suchen wir uns für unser Training Motivationsmittel aus, welche für den Hund besonders<br />

interessant sind. Dabei kann es sich um ein Spielzeug oder auch um verpackte Leckerlies, z.B. aus<br />

dem Futterbeutel handeln. Schon die Auswahl der Farbe dieser Gegenstände kann unserem<br />

Vierbeiner helfen, das Objekt „der Begierde“ leichter zu finden, denn ein weißer oder blauer<br />

Gegenstand ist für den Hund einfacher zu erkennen. Bei den ersten Übungen ist es zudem sehr<br />

hilfreich, „Sichthilfen“ in Form von Pylonen, Stangen oder ähnlichem zu verwenden und zudem beim<br />

Werfen des Dummys stets ein Geräusch zu machen. Wir haben uns zum Beispiel eine Art „Brrrrt“<br />

angewöhnt.<br />

Zu Anfang geht es vorerst auch nur darum, dass unser Vierbeiner zu dem geworfenen Gegenstand<br />

läuft und alleine dies wird von uns schon belohnt. Es ist also noch gar nicht so wichtig, dass er auch<br />

apportiert! Wird uns dies von unserem Hund erst einmal angeboten, wird das natürlich besonders<br />

belohnt und weiter ausgebaut, indem wir die „Wurfstrecke“ verlängern oder aber auch in einem nicht<br />

so übersichtlichen Gelände trainieren.<br />

Da wir allerdings auch unter Ablenkung und mit Helfern arbeiten werden, ist es wichtig, dass wir<br />

unseren Schnüff auch gut unter Kontrolle haben. Er darf wirklich erst dann starten, wenn wir ihm das<br />

Signal dazu geben.<br />

Dies kann man sehr gut in einer Gruppe üben. Während die anderen Trainingsteilnehmer<br />

irgendwelche Gegenstände werfen, üben wir, mit unserem Hund an lockerer Leine nebenher zu<br />

laufen.<br />

Startritual Gehen an lockerer Leine, trotz Ablenkungsobjekten<br />

Seite <strong>10</strong>


Seite 11 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Eine ähnliche Übung folgt nach erfolgreichem Training, nur dass unser Hund dann im Sitz bleiben<br />

sollte, d.h. „steady“ sein… Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es viel Geduld und eine große<br />

Anzahl an Übungseinheiten braucht, bis das wirklich gefestigt ist. Ist dies der Fall, kann man mit dem<br />

Markieren durch einen Helfer auch schon beginnen. Da für manche Hunde ein großer Unterschied<br />

darin besteht, von wem der Dummy geworfen wird, vereinfachen wir die Suche erst einmal wieder und<br />

üben auf einem überschaubaren Gelände, in dem unser Vierbeiner das geworfene Apportel auch<br />

noch sehen kann. Ganz wichtig erscheint mir dabei, dass die Aufmerksamkeit unseres Hundes dabei<br />

auf dem Dummy liegt und nicht bei uns Hundehaltern verweilt. Deswegen sollte auch dies durch ein<br />

Signal wie „watch“ oder „schau nach vorn“ geübt werden.<br />

Eine weitere Herausforderung für das Mensch–Hund-Team ist es dann, den eigenen Hund absitzen<br />

zu lassen, während ein anderer Vierbeiner arbeitet… diese Übung schult besonders die<br />

Impulskontrolle unseres Schnüffs. Und nun sind den weiteren Übungen keine Grenzen mehr gesetzt.<br />

Wir können unter Ablenkung wieder die Entfernung des geworfenen Dummys aufbauen, auch evtl. die<br />

Entfernung der Helferperson, wir können ein eher unüberschaubares Gelände suchen oder aber<br />

anstelle der künstlichen Sichthilfe eine natürliche, wie einen Erdhügel o.ä. einbauen, um dann noch<br />

einen Schritt weiter zu gehen:<br />

Dummy versteckt im hohen Gras... … wird von Peach gefunden.<br />

Nun soll es nämlich darum gehen, dass sich unser vierbeiniger Freund die Fallstelle des Dummys<br />

auch über eine gewisse Zeit hin merkt! Dazu reicht es aus, mit unserem Hund nach dem Wurf, den er<br />

natürlich genau beobachten soll, erst ein paar Übungen zur Unterordnung zu machen, bevor wir mit<br />

ihm an den Ausgangspunkt zurück kehren und ihn zu seinem Objekt losschicken.<br />

Eine weitere Abwandlung und neue Herausforderung ist dann das Werfen von zwei Gegenständen.<br />

Dabei werden von uns oder unserer Helferperson zwei Gegenstände geworfen, die aus Sicht unseres<br />

Hundes mindestens 90° auseinander liegen. Wichtig ist dabei, dass wir unseren Vierbeiner so neben<br />

uns ausrichten, dass er genau auf die Fallstelle der geworfenen Objekte sieht, um dann mit dem<br />

eingeübten Kommando losgeschickt zu werden und im zweiten Anlauf dann zu dem zuletzt<br />

geworfenen Apportel. Unser Schnüff soll natürlich, wie bei allen Markierungsübungen, nicht mit der<br />

Nase suchen, sondern zielgerichtet auf seinen Dummy zulaufen.<br />

Dass dies bei Entfernungen über 30 Metern sehr schwierig ist und einige Übung erfordert, haben wir<br />

im Training erlebt, denn Peach hat irgendwann doch ihre Nase einsetzen müssen.<br />

Das Einweisen<br />

Auch diese Aufgabe stammt ursprünglich aus dem Jagdbereich, denn der Jäger möchte seinen Hund<br />

ganz gezielt an die Stelle schicken, an dem z.B. eine geschossene Ente gefallen ist. Der Vierbeiner<br />

sollte sich dabei aber auch noch in eine andere Richtung korrigieren lassen. Wie aber können wir das<br />

unseren vierbeinigen Freunden beibringen? Erlernen kann man hierfür:<br />

� Hand bzw. Körpersignale<br />

� Wortsignale<br />

� Pfeifsignale<br />

Alle drei Arten haben bestimmte Vor- und auch Nachteile: Hand und Körpersignale lernt unser Hund<br />

im Grunde am schnellsten, da er leicht unsere Körpersprache lesen kann. Schwierig wird dies nur auf<br />

größere Distanz. Das gilt auch für Wortsignale, bei denen unser Schnüff zudem auch noch größere<br />

Probleme hat, sie zu erlernen.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Pfeifsignale haben dagegen den größten Vorteil, da sie auch aus der Distanz für unseren Vierbeiner<br />

vernehmbar sind… allerdings bedeutet das auch ein gewisses Training für den Hundeführer. Da ich<br />

mit Peach das Dummytraining nur als Hobby betreibe, habe ich mich auf die beiden erstgenannten<br />

Signale beschränkt.<br />

Als ersten Übungsschritt haben wir also das „Vorausschicken“ geübt. Dabei geht es darum, den Hund<br />

und den eigenen Körper so zu positionieren, dass der zu suchende Gegenstand in eben genau<br />

dieser Richtung liegt. Nun können wir unseren Vierbeiner mit einem ganz bestimmten, gesprochenen<br />

Signal - in unserem Fall „Voraus“ oder „Apport“ losschicken. Da dies vielleicht noch nicht<br />

aussagekräftig genug ist, haben wir uns angewöhnt, auch noch mit einem Körpersignal zu arbeiten<br />

und geben so mit unserer Körper- und Armhaltung die exakte Richtung vor. Das bedeutet, dass sich<br />

unser Hund an unserer linken Seite im „Sitz“ befindet und wir uns in Richtung des zu suchenden<br />

Dummys beugen und unser linker Arm entlang des Hundekopfes exakt zu diesem Dummy zeigt.<br />

Vorausschicken<br />

————————————————————————————————————————————————–—-—<br />

Copyright Fotos: Christine Frei<br />

Selbstverständlich wird dieser erste Schritt wieder in<br />

ganz kurzen Entfernungen geübt, die dann nach und<br />

nach ausgebaut werden. Ein weiteres Hilfsmittel ist<br />

eine Pylone, die als Sichthilfe genutzt werden kann.<br />

Später kann auch eine natürliche Sichthilfe eingesetzt<br />

werden, wie z.B. ein kleiner Sandhügel oder ein<br />

Busch…<br />

Auch scheint es ratsam, diese Übung auf ganz<br />

unterschiedlichen Untergründen zu trainieren, denn es<br />

ist für unseren Vierbeiner ein großer Unterschied, ob er<br />

in hohem Gras oder aber auf einem gepflügten Acker<br />

das Apportel holt.<br />

Wenn unser Hund das Einweisen „Voraus“ gut beherrscht, können wir eine weitere Schwierigkeit<br />

einbauen, nämlich das „Stoppsignal“. Dieses sollte anfangs unabhängig vom Dummytraining und<br />

durch einen Pfiff eingeübt werden. Ziel ist dabei, dass sich unser Schnüff auf besagtes Signal sofort<br />

setzt. Peach kannte natürlich das Sichtzeichen zum Sitz-Machen, eben den erhobenen Zeigefinger.<br />

Um diesen auch in größerem Abstand deutlich zu machen, habe ich meinen Arm immer weiter nach<br />

oben ausgestreckt und sie durch einen Ruf auf mich aufmerksam gemacht, damit sie mich und<br />

meine Armhaltung auch sehen kann. Natürlich ist es einfacher, auf größerer Entfernung mit einem<br />

Pfiff zu agieren, doch an diesem Punkt sind wir noch nicht und wir üben bisher ja auch nur<br />

Entfernungen von ca. <strong>10</strong> Metern!<br />

Das „Stoppen“ während des „Einweisens“ hat zum Ziel, dass sich unser Hund noch einmal an uns<br />

orientiert und sich dann in eine andere Richtung schicken lässt, also entweder nach rechts oder aber<br />

nach links…<br />

Dies lernt er wieder durch unsere Körperhaltung - und zu Anfang mit Hilfe von zwei weit auseinander<br />

stehenden Pylonen.<br />

Das war es erst einmal von uns und wir wünschen<br />

allen ganz viel Spaß beim Üben<br />

Christine Frei & Peach von Hellerbeck<br />

Einweisen nach links<br />

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Seite 13 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Mareike Stolpmann<br />

Laufleine, Schleppleine, Trainingsleine, Kurzführer…?<br />

Nylon, Leder oder doch Biothane?<br />

Gibt es die eine richtige Leine? Die Antwort lautet: Nein!<br />

Letztlich hängt es von den Anforderungen ab, die man als Hundehalter an die Leine stellt, den<br />

Zweck, wofür man die Leine einsetzt, sowie den eigenen Vorlieben. Im Folgenden stelle ich die<br />

gängigen Leinenarten und - materialien sowie deren Einsatzgebiete vor.<br />

Die Standardleine<br />

Die normale Standardleine ist in der Regel 2m lang, mit einer<br />

Handschlaufe versehen oder mittels Karabiner und Ösen<br />

mehrfach verstellbar. Diese Leine gibt es in allen erdenklichen<br />

Farben und Materialien und ist die am häufigsten verwendete<br />

Leinenart.<br />

Diese Leine wird meistens auch von Hundetrainern für das<br />

normale Training und Erziehungsarbeiten bevorzugt, da diese<br />

dem Hund eine definierte Länge vorgibt, was u.a. das<br />

Leinenführigkeitstraining erleichtert.<br />

Diese Leine würde ich auch immer für Welpen empfehlen oder Hunde, die lernen müssen, an einer<br />

lockeren Leine zu gehen. Wichtig hierbei ist, dass man die Länge der Leine festlegt. Ständiges<br />

Variieren, insbesondere Verkürzen, führt zu Irritationen beim Hund, da er sich nicht darauf einstellen<br />

kann, wie viel Freiraum ihm zur Verfügung steht. Wichtig ist: Je länger diese Leine, umso größer sind<br />

die Chancen, die der Hund hat, sich richtig zu verhalten. Sprich, kürze ich die Leine auf 1m oder<br />

sogar 0,5m ein, so ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass der Hund daran zieht.<br />

Abwandlungen dieser Leine sind z.B. Leinen ohne Verstellmöglichkeit oder ohne Handschlaufe<br />

(diese kann man dann auch als verkürzte Schleppleine (s.u.) einsetzen) oder in anderen Längen z.B.<br />

1m, 1,5m oder 2,5m.<br />

Verwendung: Für den alltäglichen Gebrauch sowie Hundeschule und Training mit dem Hund. Zur<br />

Absicherung im Straßenverkehr.<br />

Vorteile: Definiert einen bestimmten Leinenspielraum und damit Aktionsradius für den Hund an der<br />

Leine, sichert den Hund ab z.B. im Straßenverkehr. Kann im „Notfall“ wie z.B. Hundekontakt einfach<br />

fallen gelassen werden, und der Hund kann freier agieren und kommunizieren.<br />

Nachteile: Relativ geringer Radius. Menschen verwenden die Leine häufig als Korrekturmittel. Die<br />

Leine bietet dem Hund nicht genügend Freiraum, um sich bei Spaziergängen auszutoben, daher<br />

sollte immer auch Freilauf gewährleistet werden.<br />

Worauf man achten sollte: Die Leine sollte gut in der Hand liegen und an die Größe des Hundes<br />

angepasst sein. Dabei bitte auch immer auf die Größe des Karabiners achten!


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Die Schleppleine<br />

Die Schleppleine ist eine lange (ab 3m aufwärts)<br />

Leine, deren Namen daher rührt, dass der Hund diese<br />

Leine hinter sich herzieht, d.h. schleppt. Der<br />

Variabilität sind hier keine Grenzen gesetzt, sowohl<br />

was das Material betrifft als auch die Länge und<br />

Ausführung. Auch hier kann man wählen zwischen<br />

Leinen mit oder ohne Handschlaufe. Gerade wenn der<br />

Hund die Leine hinter sich herziehen soll, ist in der<br />

Regel die Ausführung ohne Handschlaufe praktischer,<br />

da diese nirgendwo hängen bleiben kann.<br />

Verwendung: Im Training, zum Einüben des sicheren Abrufs; auf alltäglichen Spaziergängen, wenn<br />

der Hund (noch) nicht frei laufen kann/darf, um ihn einen größeren Radius zu ermöglichen; bei der<br />

Arbeit mit dem Hund, z.B. Mantrailing, Fährten.<br />

Vorteile: Bei der Arbeit mit Schleppleine liegt der Vorteil darin, dass Hunden, die nicht ohne Leinen<br />

laufen können (da sie nicht über den erforderlichen Grundgehorsam verfügen), in einem größeren<br />

Radius ihre Umgebung erkunden und daher mehr Umwelterfahrung sammeln können. Dies betrifft<br />

auch den Kontakt mit anderen Hunden.<br />

Es liegt kein ständiger Zug auf der Leine wie z.B. bei der Flexileine (s.u.).<br />

Des weiteren verwendet man diese Leine, um den sicheren Rückruf zu trainieren, aber auch z.B. beim<br />

Apportiertraining, Fährten und Mantrailing ist eine Schleppleine von Vorteil bzw. notwendig.<br />

Beim konsequenten Einsatz einer Schleppleine mit definierter Länge, lernt der Hund mit der Zeit,<br />

einen gewissen Radius einzuhalten. Viele Hunde übertragen diesen Radius auch in den Freilauf.<br />

Nachteile: Je nach Länge der Leine ist die Schleppleine manchmal nicht mehr gut händelbar (bzgl.<br />

Aufnahme der Leinenschlaufen).<br />

Hinzu kommt, dass die Leine unter gewissen Witterungs- und Umgebungsbedingungen durch die<br />

Aufnahme von Nässe und Schmutz sehr schwer werden kann. Dies ist abhängig vom Material und<br />

Länge der Leine (Leder-, Biothane-, kunststoffummantelte und spezielle Nylonleinen nehmen eher<br />

weniger an Gewicht zu). Es hat zur Folge, dass der Hund ein großes Gewicht ziehen muss, was für<br />

die Erziehung von Leinenführigkeit eher unproduktiv ist (jeder kann ja mal seine Schleppleine wässern<br />

und eine Weile hinter sich über einen Feld- oder Waldweg herziehen).<br />

Es passiert relativ häufig, dass die Schleppleinen verhaken (Grasbüschel, Äste, Sträucher,<br />

Baumstämme usw.) und dann ein abrupter Ruck auf den Hund erfolgt (passiert z.B. auch, wenn der<br />

Mensch auf die Leine tritt). Mit ein bisschen Übung hat man den Dreh aber relativ schnell raus. Auch,<br />

wie man das Verletzungsrisiko für Mensch und Tier verringert.<br />

Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass Schleppleinen nicht immer eine saubere Sache sind, was die<br />

menschliche Kleidung betrifft.<br />

Worauf man achten sollte: Bei der Schleppleine ist das Material sehr wichtig. Relativ günstig erhält<br />

man sehr dünne Schleppleinen aus einem runden Nylonseil im Handel oder man kann dies als<br />

Meterware im Baumarkt erwerben und selber mit einem Karabiner versehen. Diese Leinen<br />

verursachen schwere Brandverletzungen, wenn sie mal sehr schnell durch die Hand gezogen werden,<br />

d.h. wenn man z.B. einen durchstartenden Hund versucht, mit der Hand festzuhalten. Ich empfehle<br />

die Verwendung von a) breiteren und flacheren Leinen, die b) aus Leder, gummierten Nylon oder<br />

Biothane bestehen (zu den einzelnen Materialien später) oder c) die Verwendung von Handschuhen,<br />

möchte man das Verletzungsrisiko mit Nylonleinen minimieren.<br />

Meiner Meinung nach sollten Schleppleinen grundsätzlich nur zusammen mit einem gut sitzenden<br />

Brustgeschirr verwendet werden, um das Verletzungsrisiko für den Hund relativ gering zu halten. Man<br />

stelle sich vor, wie ein Hund an einer <strong>10</strong>m Schleppleine am Halsband abrupt aus vollem Lauf gestoppt<br />

wird…<br />

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Seite 15 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Die Laufleine oder auch Flexileine (benannt nach der Marke)<br />

Laufleinen sieht man relativ häufig im Alltag. Es gibt sie als 5m-Gurtbandleine oder 8m-Seilleine,<br />

sowie für schwerere Hunde auch eine 8m-Gurtbandleine. Allen gemein ist, dass sich die Leinen<br />

aufgerollt in einem Kunststoffgehäuse befinden, durch den Zug des Hundes sich aus dem Gehäuse<br />

abrollen und automatisch wieder aufrollen, wenn sich die Distanz zwischen Mensch und Hund<br />

verringert, d.h. durch die Leine wirkt ein ständiger (Rück-) Zug auf den Hund. Die Leinen können<br />

allerdings auch auf eine gewünschte Länge arretiert werden.<br />

Verwendung: auf den täglichen Spaziergängen<br />

Vorteile: Die Hunde haben einen gewissen Radius, den sie nutzen können, um ihre Umgebung zu<br />

erkunden. Der Spaziergang ist flüssiger als z.B. bei einer 2m-Leine, weil man nicht bei jedem<br />

Schnüffelstopp anhalten muss.<br />

Nachteile: Der ständige Rückzug, der auf den Hund wirkt. Bei Hunden, die nie gelernt haben, an einer<br />

lockeren Leine zu laufen, unterstützt die Flexileine das an der Leine ziehen. Die Leine ist nicht<br />

geeignet für Trainingsstunden, da sich der Hund auf keine Leinenlänge einstellen kann. Einen<br />

weiteren Nachteil sehe ich darin, dass die Leine bei etwaigen Hundekontakten nicht einfach mal fallen<br />

gelassen werden kann, um dadurch die Situation zu entspannen.<br />

Bei den Seil-Flexileinen besteht ein relativ hohes Verletzungsrisiko, durch das dünne Seil, was auch<br />

leicht übersehen wird.<br />

Worauf man achten sollte: Ob man eine Flexi verwenden möchte oder nicht ist Geschmackssache;<br />

auch, ob man eine Gurtband oder Seilleine bevorzugt. Ich verwende grundsätzlich eine Flexi für die<br />

nächsthöhere Gewichtsklasse für meine Hunde, da sie, wenn sie mal eine Fährte aufnehmen, eine<br />

ganz schöne Kraft aufbringen.<br />

Der Kurzführer<br />

Der Kurzführer sei hier nur kurz vorgestellt. Hierbei handelt es sich um eine Handschlaufe, die am<br />

Halsband oder Geschirr angebracht wird. Für Beagles ist die Verwendung eher nicht angebracht,<br />

möchte man nicht immer gebückt gehen. Kurzführer werden i.d.R. bei größeren Hunden verwendet.<br />

Verwendung: auf täglichen Spaziergängen, wenn der Hund Freilauf haben kann.<br />

Vorteile: Kurzführer kann im Freilauf am Hund verbleiben, man muss keine Leine an- und abmachen.<br />

Nachteile: Der Hund hat keinen Freiraum, daher ungeeignet für abwechslungsreiche Spaziergänge<br />

ohne Freilauf.<br />

Worauf man achten sollte: Der Hund sollte eine gewisse Größe haben.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Abschließend noch ein paar Worte zu Leinenmaterialien. Die gängigsten sind Nylon als flaches<br />

Gurtband, rundes Seil oder gummiert, Leder und inzwischen auch Biothane. Es gibt auch Leinen<br />

aus Ketten. Alle Materialien haben Vor- und Nachteile, aber letztlich hängt es von den Vorlieben<br />

des Nutzers ab, für welches Material man sich entscheidet.<br />

Nylon hat den Vorteil, dass es relativ günstig ist und zudem auch leicht zu pflegen (einfach in der<br />

Waschmaschine waschen). Der Nachteil ist, dass bestimmte Formen, wie z.B. Schleppleinen, ein<br />

hohes Verletzungsrisiko bergen und zudem auch bei Nässe und Schmutz sehr viel an Gewicht<br />

zulegen. Es gibt allerdings z.B. auch gummierte Nylonleinen, die auch als Schleppleinen sehr gut in<br />

der Hand liegen und nicht durchrutschen, oder Hightech-Nylon-Leinen, die weniger Schmutz und<br />

Wasser aufnehmen.<br />

Lederleinen sind ebenso wie Biothane-Leinen relativ teuer. Beide haben vom Händling her die<br />

gleichen Eigenschaften, Biothane ist allerdings weniger pflegebedürftig und erfreut sich daher<br />

immer größerer Beliebtheit. Vorteil ist hier, dass sie als Schleppleinen weniger Schmutz und<br />

Wasser aufnehmen und dabei gut zu handhaben sind. Das Verletzungsrisiko ist relativ gering,<br />

zumindest was Brandblasen angeht.<br />

Bei normal langen Leinen ist das Material reine Geschmackssache. Man sollte allerdings auf gute<br />

Qualität achten, denn eine gerissene Leine verfehlt ihren Zweck. Außerdem sollte der Karabiner<br />

der Größe des Hundes angepasst sein, damit das Gewicht den Hund nicht irritiert.<br />

———————————————————————————————————————————————————--<br />

Copyright Fotos: Mareike Stolpmann / www.hundewesen.com<br />

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Seite 17 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Und Beschäftigung für ältere Vierbeiner<br />

Nicole Perbandt (THP, Tierpsychologin und Osteopathin für Hunde)<br />

Im Rahmen meiner Tätigkeit habe ich speziell für meine älteren, bewegungseingeschränkten<br />

Hundepatienten ein Konzept für ein Gesunderhaltungstraining entwickelt: die Oldie-Fit-Gruppe.<br />

Im Vordergrund steht hierbei das Absolvieren eines Parcours mit unterschiedlichsten Geräten, dazu<br />

gehören beispielsweise Slalomstangen, Hürden/Cavaletti, Wackelbrett, Stern, Tunnel, Wippe oder<br />

Reifen.<br />

Im Gegensatz zur Hundesportart Agility geht es hier nicht um Schnelligkeit beim Überwinden der<br />

Hindernisse; alle Geräte werden zusammen mit dem Besitzer ruhig und bewusst abgegangen.<br />

Trainiert wird immer mit dem Hund abwechselnd auf der linken und rechten Seite des Besitzers. So wird<br />

eine einseitige Belastung der Muskulatur vermieden. Die zum Einsatz kommenden Geräte werden in<br />

Bezug auf Höhe und Abstand an die Hundegröße angepasst. Auf vorhandene Krankheitsbilder der<br />

Teilnehmer wird bei den Übungen individuell eingegangen. Denn nicht immer eignen sich alle<br />

Bestandteile des Parcours uneingeschränkt für jeden Hund.<br />

Die einzelnen Übungen dienen als Bewegungstraining für den Hund, aber auch die Konzentration wird<br />

gefördert und die Bindung zum Halter verstärkt.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Ziele / Oldie-Fit-Training<br />

� Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit<br />

� Gezielter Muskelaufbau (auch als Reha-Maßnahme nach Operationen)<br />

� Verbesserung des Gangbildes und der Mobilität<br />

� Aktivierung der Nervenbahnen<br />

� Stärkung von Koordination und Kondition<br />

� Erhöhung der Konzentrationsfähigkeit und Lernbereitschaft<br />

Trainiert wird grundsätzlich in kleinen Gruppen von 4-6 Mensch-Hund-Teams. Auf schon bestehende<br />

allgemeine gesundheitliche Einschränkungen und/oder Erkrankungen des Bewegungsapparates kann<br />

so individuell eingegangen werden. Zwischen den einzelnen Übungen hat jeder Hund genügend<br />

Pausenzeiten, um sich zu erholen. Dabei ist häufig zu beobachten, dass viele Hunde ihren Kumpels<br />

sehr interessiert beim Üben zuschauen.<br />

Abgerundet wird die Gruppenstunde durch Übungen für die geistige Fitness. Hier kommen<br />

Intelligenzspiele (z.B. „Doggy Brain Train“) zum Einsatz, aber gerne mache ich mit meinen „Oldies“<br />

auch leichte Clicker-Übungen, an denen alle Hunde immer viel Freude haben.<br />

Übrigens: die Oldie-Fit-Gruppe richtet sich zwar – wie der Name schon sagt – in erster Linie an ältere<br />

Hunde, aber es können besonders auch ängstliche und unsichere, ja sogar unruhige oder aggressive<br />

Hunde sehr vom Training profitieren. Das Absolvieren der Übungen im Parcours baut ein gesundes<br />

Selbstvertrauen auf und festigt die Bindung zum Besitzer. Außerdem lernen die Hunde, sich zu<br />

konzentrieren, denn jedes Hindernis muss langsam und in Ruhe bewältigt werden. Das erfordert vom<br />

Hund natürlich auch ein gewisses Maß an Selbstkontrolle und Orientierung am Besitzer. Das ruhige<br />

Zusammensein mit anderen Hunden wirkt sich ebenfalls sehr positiv aus.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei der Oldie-Fit-Gruppe das Zusammenarbeiten von<br />

Mensch und Hund, die gemeinsam erreichten Erfolgserlebnisse und eine große Portion Spaß im<br />

Vordergrund stehen. Die positiven Auswirkungen auf Körper und Psyche folgen ganz automatisch.<br />

Kontakt und Info:<br />

Nicole Perbandt<br />

www.thp-rellingen.de<br />

—————————————————————————————————————————————————–<br />

Copyright Fotos: Silke Köther<br />

Seite 18


Seite 19 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Peter Wendelmuth<br />

Stress hat im Zusammenhang mit Tieren und insbesondere bei Hunden in neuerer Zeit ein breites<br />

öffentliches Interesse gefunden.<br />

Beim Menschen ist der Begriff Stress schon in den allgemeinen Sprachgebrauch aufgenommen<br />

worden und wird dort häufig als Synonym dafür verwendet, dass Probleme im Alltag oder Beruf nicht<br />

mehr bewältigt werden können.<br />

Die Verwendung des Begriffes Stress im Sprachgebrauch hat dort fast einen inflationären Charakter<br />

bekommen und wird in vielen Lebensbereichen verwendet, so dass es nicht verwundern kann, dass<br />

der Begriff Stress auch Einzug in die Hundehaltung gefunden hat.<br />

Es gilt mithin zunächst eine Definition für Stress zu finden.<br />

Umgangssprachlich bezeichnet Stress eine körperliche oder seelische<br />

Belastung, die bei längerer Dauer zur Beeinträchtigung des körperlichen<br />

Wohlbefindens oder sogar zu Erkrankungen führen kann.<br />

Was aber ist Stress im Sinne der Verhaltensbiologie ?<br />

Im wesentlichen werden drei Stresstheorien vertreten, die nachfolgend<br />

dargestellt werden.<br />

I. Stresstheorie nach Walter Cannon<br />

Walter B. Cannon hat den Begriff Stress 1932 erstmals eingeführt und als einen störenden Einfluss<br />

auf das innere Milieu eines Menschen beschrieben<br />

Nach dieser Theorie reagiert unser Stammhirn reflexartig auf alles Neue und Überraschende und<br />

eröffnet die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten, nämlich:<br />

Die Entscheidung zwischen den Alternativen Flucht oder Kampf wird nach dieser Theorie innerhalb<br />

des Bruchteils einer Sekunde getroffen.<br />

Stress wird dabei als ein automatisch ablaufender Mechanismus gesehen, der das Leben in einer<br />

bedrohlichen Situation sichert, da komplex dauernde Denkprozesse, wie man sich am besten in der<br />

Gefahrensituation verhalten solle, im Ernstfall zu einer verspäteten Reaktion führe.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Die Entscheidung zwischen den Alternativen Flucht oder Kampf wird nach dieser Theorie innerhalb<br />

des Bruchteils einer Sekunde getroffen.<br />

Stress wird dabei als ein automatisch ablaufender Mechanismus gesehen, der das Leben in einer<br />

bedrohlichen Situation sichert, da komplex dauernde Denkprozesse, wie man sich am besten in der<br />

Gefahrensituation verhalten solle, im Erstfall zu einer verspäteten Reaktion führe.<br />

Beispiel:<br />

Bei einem lebensbedrohlichen Angriff eines körperlich überlegenden Angreifers lange zu überlegen,<br />

ob überhaupt und in welche Richtung geflüchtet werden soll, wird die Chancen, dem Angreifer zu<br />

entkommen, nicht erhöhen.<br />

Diese Theorie berücksichtigt hingegen nicht, wieso und warum Stress als Krankheits- und<br />

Überforderungsverursacher Bedeutung gewinnen kann.<br />

II: Stresstheorie nach Hans Selye<br />

Der Mediziner Hans Selye wies im Jahre 1936 erstmals auf den Umstand von<br />

Krankheitsverursachung durch Stress hin.<br />

Nach Seyle ist Stress eine charakteristische physiologische Reaktion eines Organismus, wobei<br />

zwischen Eustress, Distress und den sogenannten Stressoren zu unterscheiden sei.<br />

Eustress ist nach dieser Theorie die adäquate Verhaltensveränderung auf Belastungszustände, die<br />

der Steigerung der Leistungsfähigkeit und zur Verbesserung der Anpassungsfähigkeit beitrage.<br />

Distress bezeichnet hingegen den Eintritt von Schäden, die mit Verhaltensstörungen einhergehen<br />

und durch ein Übermaß an Belastungen oder Dauerbelastungen verursacht werden.<br />

Umgangssprachlich wird Distress als negativer Stress bezeichnet.<br />

Spricht man im Alltag von Stress, ist in den meisten Fällen Distress im Sinne der Theorie von Selye<br />

gemeint.<br />

Eustress führe, so wie es die Definition darlegt, zu einer Anpassungsreaktion des Organismus und<br />

somit zu keiner Belastung.<br />

Dieser Umstand dürfte zu der Verwendung des Begriffes „positiver“ Stress geführt haben, da diese<br />

Art von Stress zu einer Aufrechterhaltung der Funktionstüchtigkeit des Organsystems und zur<br />

Steigerung der Leistungsfähigkeit führt.<br />

Erst ein Übermaß an Belastungen oder Dauerbelastungen führe zu schädigenden Wirkungen auf<br />

Körperfunktionen und schließlich zu einer physischen und/oder psychischen Beeinträchtigung.<br />

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Seite 21 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Stressoren sind nach dieser Theorie alle stressauslösenden Reize, die durch ein Sinnesorgan<br />

wahrgenommen werden. Der Körper schütte bei der Wahrnehmung von Stressoren Hormone aus, die<br />

als Stresshormone bezeichnet werden.<br />

Nach Selye`s Theorie erfolgt eine charakteristische physiologische Reaktion des Körpers auf Stress,<br />

so dass er das Konzept des Allgemeinen Adaptionssyndrom (AAS) entwickelt hat.<br />

Das AAS besagt, dass ein Stressor, der längere Zeit auf einen Organismus einwirke, zu einer<br />

Reaktion des Körpers führe, die in drei charakteristischen Phasen aufgeteilt werden könne.<br />

Diese drei Phasen sind:<br />

� Alarmreaktion<br />

In dieser Phase werde der Organismus, ausgelöst durch einen plötzlichen Reiz, in eine<br />

Alarmbereitschaft versetzt. In Bruchteilen von Sekunden würden Energiereserven mobilisiert, der<br />

Kreislauf aktiviert und die Sinne mit anschließenden Anpassungsmechanismen geschärft.<br />

� Widerstandsphase<br />

Während der zweiten Phase werde der Widerstand gegen den Stressor erhöht und der Körper<br />

passe sich gegenüber dem Stressor optimal an.<br />

� Erschöpfungsphase<br />

Bei länger andauerndem Stress sei eine Anpassung des Organismus nicht mehr möglich, so dass es<br />

zu einem Zusammenbruch des Anpassungsverhaltens mit körperlichen und/oder psychischen<br />

Symptomen komme, die bis zum Tode führen können.<br />

Feli von Elke Vorländer


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

III. Stresstheorie nach Lazarus<br />

Lazarus (1974) beschäftigt sich mit der Frage, ob und wann ein Stressor wirklich Stress auslöst<br />

und welche psychischen Mechanismen dabei eine Rolle spielen.<br />

Im Gegensatz zu Selye, der annimmt, dass auf einen Stressor mit hoher Intensität eine<br />

Stressreaktion folgen müsse, geht Lazarus davon aus, dass es persönlichkeitsabhängige<br />

Faktoren gebe, die zu einer individuellen Antwort auf Stress führen.<br />

Da manche Menschen in Lebenssituationen mit hohem Stressniveau besser zurechtkommen als<br />

andere, spielen nach Lazarus Persönlichkeitsvariablen bei der Situationsbewertung, also ob<br />

Stress ausgelöst wird, eine erhebliche Rolle.<br />

Ein positives und stabiles Selbstbild, hohe Kontrollüberzeugung und Aktivität führten dazu, dass<br />

die Person Lösungsversuche einleiten könne. Nicht die Situation an sich sei für eine positive<br />

Stressverarbeitung maßgebend, sondern die Gedanken und individuellen Empfindungen einer<br />

Person. Die erste Reaktion auf einen Stressor nennt man nach dieser Theorie Primärbewertung,<br />

die wiederum aus unbewussten Reflexen entstehe.<br />

Primärbewertungen bestünden aus einer Überprüfung, um welchen Reiz es sich handele und ob<br />

dieser als gefährlich einzustufen sei.<br />

Die Sekundärbewertung hänge mit der Beurteilung des Organismus zusammen, also ob<br />

Handlungsmöglichkeiten vorhanden seien, um dem Stress zu entkommen.<br />

Danach schließe sich eine Neubewertung an, bei der überprüft werde, ob die Handlung zum<br />

gewünschten Ziel geführt habe.<br />

Diese Theorie kommt zu dem Schluss, dass es bei der Frage von Stressverhalten darauf<br />

ankomme, welche Lernerfahrungen ein Lebewesen, somit auch der Hund, in seinem Umfeld<br />

mache und inwiefern er lerne, seine Umwelt beeinflussen zu können.<br />

Wie reagiert der Körper auf Stress ?<br />

Die wesentlichen körperlichen Reaktionen auf Stress sind:<br />

� Erhöhung des Herzschlages<br />

� Anstieg des Blutdruckes<br />

� Verstärkung der Durchblutung<br />

� Verschlechterung der Blutversorgung des Magen – Darmbereiches<br />

� Verbesserung der Sauerstoffaufnahme<br />

� Zunahme der Gerinnungsfähigkeit des Blutes<br />

Diese körperlichen Reaktionen sind Folge der Ausschüttung der Stresshormone und verändern<br />

das innere Gleichgewicht (sog. Homöostase).<br />

Um eine Stressreaktion des Körpers und somit eine Veränderung feststellen zu können, muss<br />

zunächst der Normalzustand des Organismus betrachtet werden.<br />

Um den Organismus in einem stabilen Normalzustand halten zu können, also die Homöostase<br />

aufrechtzuerhalten, verfügt der Organismus des Hundes über einen Regelkreis mit<br />

Rückkoppelung.<br />

Bei Hunden und allen anderen Wirbeltieren ist der Hypothalamus die wichtigste Region des<br />

Gehirns zur Beibehaltung des inneren Gleichgewichtes.<br />

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Seite 23 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Nach der Stresstheorie von Walter Cannon führt Stress zu einer Ausschüttung von Adrenalin und<br />

Noradrenalin. Wie bereits dargelegt, wird dies als Kampf-Flucht-Reaktion oder als Sympathicus-<br />

Nebennierenmark-Achse beschrieben.<br />

Die Sympathicus-Nebennierenmark-Achse wird durch den Mandelkern (Amygdala) aktiviert und löst<br />

eine Verteidigungsreaktion aus. Dies ist der Grund, warum diese Achse auch als Kampf-Flucht-<br />

Reaktion bezeichnet wird. Bei einer Aktivierung dieser Achse werden im Nebennierenmark je nach<br />

Situation und Einschätzung des Hundes die Hormone Adrenalin (sog. Fluchthormon) und Noradrenalin<br />

(sog. Wuthormon) vermehrt ausgeschüttet.<br />

Nach der Theorie von Selye, der auf die allgemeine Anpassungsreaktion abstellt, ist die Hypothalamus-<br />

Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse als Hormon- bzw. Stressachse zu Grunde zu legen.<br />

Diese Achse wird durch den Hypothalamus aktiviert und löst eine allgemeine Anpassungsreaktion aus.<br />

Dabei wird die Glucocorticoidproduktion (Ausschüttung der Hormone Cortisol, Cortison, Corticosteron)<br />

erhöht. Bei einer Aktivierung dieser Achse ist die oben dargelegte Allgemeine Anpassungsreaktion<br />

(Alarm- Widerstands- und Erschöpfungsphase) von Bedeutung.<br />

In der Alarmphase kommt es zu einer sympathikotonen Reaktion und einer vermehrten Ausschüttung<br />

der Hormone Adrenalin und Noradrenalin<br />

Dadurch werden im Körper folgende Reaktionen ausgelöst:<br />

� Verengung der peripheren Blutgefäße, somit wird Schutz vor Verletzungen erreicht,<br />

� Aktivierung des Herz- und Kreislaufsystems (Blutdruck und Herzfrequenz steigen),<br />

� Bereitstellung von Energie (Glykolyse und Lipolytische Energie),<br />

� Verbesserung der Sauerstoffzufuhr.<br />

Das freigesetzte Adrenalin wirkt auf die Hypophyse, so dass vermehrt Botenstoffe ausgeschüttet<br />

werden. Als Reaktion hierauf kann es zur Absetzung von Kot und Harn kommen. Darüber hinaus wird<br />

die vermehrte Ausschüttung von Sexualhormonen dafür verantwortlich gemacht, dass die Aggressions-<br />

und Verteidigungsbereitschaft bei Tieren steigt.<br />

In der Widerstandsphase versucht sich der Organismus auf die in der Alarmphase ausgelöste<br />

Belastung durch eine Vergrößerung der Nebennierenrinde und stärkere Hormonproduktion einzustellen<br />

(sog. Mobilisierung körperlicher Anpassungsmechanismen).<br />

Konnte aufgrund einer Handlung das stressauslösende Ereignis unter Kontrolle gebracht werden, so<br />

kommt es unter diesen Umständen durch eine Rückkoppelung wieder zu einer Rückbildung des<br />

Hormonspiegels und der „Soll“zustand kann wieder hergestellt werden.<br />

Probleme entstehen jedoch dann, wenn Stressreize häufig oder lang anhaltend auf den Organismus<br />

einwirken, denn das kann schnell zu einem dauerhaft erhöhten Hormonspiegel führen. In der<br />

Erschöpfungsphase wird durch das Hormon Cortisol das Immunsystem geschwächt und es kann<br />

häufiger zu Infektionskrankheiten kommen. Auch die ständige erhöhte Kreislaufaktivierung bleibt meist<br />

nicht ohne schädliche Auswirkungen. In dieser Phase versagen dann alle Anpassungsreaktionen und<br />

es kommt zu Problemen in der Energiebereitstellung und der Immunabwehr.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Ferner werden die Fortpflanzungsprozesse eingestellt.<br />

Als unmittelbare körperliche Auswirkungen können z.B. Vergrößerung der Nebennierenrinde,<br />

Fettleibigkeit, Leukozyten- und Thrombozytenwerte, Schrumpfung der Thymusdrüse,<br />

Ulcusbildung, Störungen des Darmbereiches, Gewichtsverlust und psychosomatische Störungen<br />

auftreten.<br />

Mittelbare Langzeitfolgen können u.a. Hypertonie, Herz- und/oder Nierenerkrankungen oder auch<br />

Allergien sein.<br />

Mein Hund hat Stress oder wie erkenne ich Stressverhalten?<br />

Folgende beispielhaft aufgeführte Verhaltensweisen können Anzeichen dafür sein, das sich der<br />

Hund in einer Stresssituation befindet, wobei jedes dieser Symptome im Gesamtzusammenhang<br />

mit der jeweiligen Situation zu betrachten ist.<br />

Gero von Gabriele Wasmer<br />

� sog. Beschwichtigungssignale<br />

� Unsauberkeit (Urin- und/oder Kotabsatz in der Wohnung)<br />

� Übersteigertes oder erloschenes Sexualverhalten<br />

� Ständiges Lecken<br />

� Störungen bei der Futteraufnahme (Appetitlosigkeit, Übermäßige Futteraufnahme)<br />

� Lautäußerungen (übertriebenes Bellen, Jaulen, Fiepen, Winseln)<br />

� Durchfall<br />

� Erbrechen<br />

� Allergien<br />

� Zittern<br />

� Erweiterte Pupillen<br />

� Stereotypen<br />

� Obzessiv Compulsive Störungen<br />

� Übersprungshandlungen<br />

� Unruhig Herumlaufen<br />

� Zerstörung von Gegenständen beim Trennungsstress<br />

� Erhöhte Herz- und Atemfrequenz<br />

Ein häufiges Stressproblem mit dem sich Hundehalter auseinanderzusetzen haben, ist die<br />

Trennungsangst.<br />

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Seite 25 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Was aber hat Trennungsangst mit Stress zu<br />

tun?<br />

Der Neurobiologe Jaak Panksepp hat in<br />

Untersuchungen nachgewiesen, dass für die<br />

Emotionen Angst und Stress unterschiedliche<br />

Strukturen im Gehirn vorhanden sind, so dass<br />

es gerechtfertigt sein dürfte, den Begriff<br />

Trennungsstress statt Trennungsangst zu<br />

verwenden.<br />

Wie können Hund und Halter Stress bewältigen?<br />

Rex von Ute Fröhls<br />

Ein Konzept zur Bewältigung von Stress und/oder Angstverhalten ist die sog- Copingstrategie.<br />

Bei den Copingstrategien unterscheidet man 4 Untergruppen (die sog. 4 F`s), die im Tierreich als<br />

erfolgreiches Bewältigungsverhalten auf Stressoren eingesetzt werden.<br />

Die Beschwichtigungssignale (Calming Signals) können dabei als weitere Untergruppe eingeordnet<br />

werden.<br />

Die Copingstrategien sind bei den Tierarten unterschiedlich stark ausgebildet. Als soziale<br />

Lebewesen, die untereinander und mit dem Menschen kommunizieren, zeigen Hunde in<br />

Stresssituationen oftmals Beschwichtigungsgesten, um durch das Zeigen dieser Gesten die<br />

Situation zu entspannen.<br />

Aus diesem Grund können die Calming Signals (Beschwichtigungsgesten) als Untergruppe der 4F`s<br />

eingeordnet werden.<br />

Zu den Calming Signals zählen u.a. folgende Verhaltensweisen:<br />

� Kopf wegdrehen (wegschauen)<br />

� Körper wegdrehen (Seite zeigen)<br />

� Blinzeln<br />

� Gähnen<br />

� Pföteln<br />

� Hinsetzen<br />

� Hinlegen<br />

� Langsame Bewegungen<br />

� Vorderkörper Tiefstellung<br />

� Bogen laufen<br />

� Schnüffeln<br />

� Splitten<br />

Ronja von Bettina Richter


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Ist eins der mit 4 F`s umschriebene Verhalten erfolgreich, kann der Hund den Stress kompensieren.<br />

Sind alle Strategien nicht erfolgreich kommt es zu Anpassungsschwierigkeiten und somit zu Stress.<br />

Ist hingegen eine Strategie nicht erfolgreich, wird der Hund eine andere Strategie ausprobieren.<br />

Hierbei ist zu beachten, dass Hunde situationsbedingt lernen, mithin in den Situationen, die durch das<br />

Zeigen von Beschwichtigungssignalen zu keinem Erfolg geführt haben, Bewertungsprozesse mit<br />

einbeziehen. Hunde können dann zukünftig in der gleichen Situation ein anderes Verhalten zeigen.<br />

Dies kann dazu führen, dass der Hund, der eine Beschwichtigungsgeste erfolglos gezeigt hat,<br />

zukünftig Angriffsverhalten zeigt.<br />

Da ein gewisses Maß an Stress sinnvoll ist und vom Hund kompensiert werden kann, ohne dass<br />

schädliche Folgen eintreten, ist:<br />

Ein allgemeingültiges Konzept oder eine Methode zur erfolgreichen Stressvorbeugung oder/und<br />

Stressvermeidung kann es meiner Meinung nach nicht geben, so dass immer auf den jeweiligen<br />

Einzelfall (jeweilige Situation, Persönlichkeit des Hundes, Vorerfahrung, genetische Disposition)<br />

abzustellen ist.<br />

Einige grundlegende Möglichkeiten zur Stressreduzierung sollen jedoch an dieser Stelle<br />

aufgezeichnet werden.<br />

Die ersten Wochen und Monate im Leben des Hundes (sog. sensible Phase) können als Möglichkeit<br />

zur Stressvorbeugung genutzt werden.<br />

Besonders in diesem Lebensabschnitt ist darauf zu achten, dass der Welpe ausreichend an die<br />

verschiedenen Umweltreize herangeführt und gewöhnt wird. Wachsen Welpen in einer reizarmen<br />

oder sogar völlig isolierten Umgebung auf, so können vielfältige Entwicklungsstörungen auftreten.<br />

Den Welpen fehlt es oftmals an Lernerfahrungen und somit auch an Copingstrategien zur<br />

Bewältigung von Stress.<br />

Eine gesunde Welpenentwicklung ist somit ein wesentlicher Aspekt zur Stressprävention.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt zur Stressvermeidung sind die Haltungsbedingungen des Hundes.<br />

Hunde sind äußerst soziale Wesen, die in einer vom Menschen geschaffenen ökologischen Nische<br />

leben. Die natürliche Umgebung des Haushundes ist somit die Umwelt, in der der Mensch lebt. Allein<br />

die Domestikation, Evolution oder Zucht von Hunden kann nicht dazu führen, dass Hunde<br />

stressresistent sind. Somit ist jeder Hundehalter gefordert, möglichst optimale Haltungsbedingungen<br />

für ein stressfreies oder stressreduziertes Leben zu schaffen.<br />

Optimale Haltungsbedingungen werden nicht allein dadurch erreicht, dass die grundlegenden<br />

Bedürfnisse des Hunden (Futter, Wasser, Gesundheitsfürsorge, Ausscheidungen zu ermöglichen)<br />

befriedigt werden.<br />

Vielmehr hat jeder verantwortungsvolle Hundehalter darauf zu achten, dass die Bedürfnisse nach<br />

Sozialkontakten, ausreichende Beschäftigung und Bewegung, Sicherheit und Liebe ebenfalls<br />

befriedigt werden.<br />

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Seite 27 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Ist der Hund dennoch einmal gestresst, so gibt es viele Möglichkeiten den Stress zu reduzieren.<br />

Die wohl wichtigste Möglichkeit Stress zu mindern ist, den Hund ausreichende Lernerfahrung sammeln<br />

zu lassen, um z.B. durch ausreichende Sozialkontakte den Umgang mit anderen Hunden lernen zu<br />

können.<br />

Hundehalter selbst können ihren Hund Coping-Strategien lehren, so z.B. durch ein<br />

Entspannungssignal.<br />

Auch ein Verhalten, welches an sich nicht mit Stress in Verbindung gebracht werden kann, sollte durch<br />

den Hundehalter gezielt eingesetzt werden. So tritt insbesondere Komfortverhalten (Aktivitäten der<br />

Körperpflege) nur dann auf, wenn der Hund nicht gestresst ist. Dies sollte sich der Hundehalter zu<br />

Nutze machen, indem er auf ausreichende Ruhephasen achtet, in denen der Hund seinem<br />

Komfortverhalten nachgehen kann.<br />

Ein Spiel von Hunden untereinander oder ein ausgelassenes gemeinsames Spiel des Halters mit<br />

seinem Hund lässt sich ebenfalls nicht mit Stress in Verbindung bringen. Aber auch hier gibt es<br />

natürlich Ausnahmen. So können z.B. Jagd-, Renn- oder Ballspiele zu einer zu hohen emotionalen<br />

Belastung des Hundes führen, so dass ein Spiel im jeweiligen Einzelfall zu Stress werden kann.<br />

Die Erziehung des Hundes sollte vom Hundehalter nicht im Sinne des Wortes „Ziehen“ aufgefasst<br />

werden. Harte Ausbildungsmethoden sind zu vermeiden, da diese den Hund stressen können.<br />

Hilfreich zur Bewältigung von Stressproblemen ist eine gute Erziehung des Hundes, die in einem<br />

entspannten Umfeld und ohne Zwang oder Gewalt oder Strafe erfolgen sollte. Insbesondere<br />

allgemeine Platz- und Bleib-Übungen lehren den Hund, dass ruhiges, abwartendes Verhalten<br />

erwünschte Verhaltensweisen sind, die ihn zum Erfolg führen. Allgemeine Übungen zur Erhöhung der<br />

Frustationsgrenze helfen Stress zu vermeiden, denn Frustration führt häufig zu Stress.<br />

Hierzu könnte z.B. folgende Übung verwendet werden:<br />

Man steckt sich 5 Leckerchen (eine andere Anzahl geht selbstverständlich auch) in seine Hosentasche<br />

und setzt sich auf einen Stuhl. Der Hund sollte in unmittelbarer Nähe vor dem Halter sitzen. Jetzt wird<br />

ein Signalwort zum Beginn der Übung gegeben. Nach und nach greift man für den Hund gut sichtbar in<br />

die Hosentasche, legt Leckerchen für Leckerchen auf die andere geöffnete Hand oder ein Bein. Sobald<br />

sich alle Leckerchen in der Hand/auf dem Bein befinden, wird ein Signalwort gegeben und das erste<br />

Leckerchen fällt direkt neben dem Hund zu Boden. Erst wenn der Hund nach dem Fressen des<br />

Leckerchens wieder Blickkontakt aufnimmt, wird noch einmal das gleiche Signalwort verwendet und<br />

das zweite Leckerchen fällt auf den Boden. Dies wird solange wiederholt, bis alle Leckerchen<br />

aufgebraucht sind.<br />

Sollte der Hund während der Übungseinheit aufstehen, weggehen, versuchen an die Leckerchen zu<br />

kommen, wird ein Signalwort für das unerwünschte Verhalten gegeben (z.B. Schade) und die<br />

Leckerchen verschwinden in der Hosentasche. Gegebenenfalls beginnt man die Übung wieder von<br />

vorn oder setzt sie zu einem späteren Zeitpunkt fort.<br />

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Copyright Fotos: Ute Fröhls (Foto Rex), Beatrix Hertling (Foto Maja), Bettina Richter (Foto Ronja), Elke Vorländer (Foto Feli),<br />

Gabriele Wasmer (Foto Gero)


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Frauke Sommer - Tierheilpraktikerin<br />

Die Bachblütentherapie geht auf den Begründer Edward<br />

Bach zurück.<br />

Dr. Bach hat von 1886-1936 in England gelebt und als Arzt<br />

gearbeitet. Dr. Bach war es in seiner aktiven Zeit als Arzt<br />

immer sehr wichtig sich mit seinen Patienten zu<br />

beschäftigen. Er versuchte zu ergründen, warum der<br />

Mensch krank geworden ist. Für ihn stand immer<br />

unumstößlich fest, dass „Krankheit nur ein Werkzeug der<br />

Seele ist, um den Menschen auf Irrtümer in seiner<br />

Lebensweise aufmerksam zu machen“.<br />

Edward Bach wurde selbst schwer krank, gab seine Praxis auf und verließ seine Familie. Er zog aufs<br />

Land und begann mit seiner intuitiven Suche nach seinen Heilpflanzen. Er träumte von den<br />

Pflanzen, suchte sie und wenn er fündig wurde, machte er den emotionalen Zustand, für den diese<br />

Pflanze stand, am eigenen Körper und Seele durch.<br />

Bach war auch ein Anhänger der Homöopathie, aber er fand die Mittelfindung, Zubereitung und<br />

Potenzierung zu kompliziert. Er entwickelte ein neues, einfaches Verfahren um die Heilwirkung<br />

seiner Bachblüten allen zugängig zu machen. Er wollte vor allem damit die Laien erreichen und<br />

hoffte, dass sich jeder mit seiner Methode gesund erhalten kann.<br />

Die Herstellung<br />

Das einfache Potenzierungsverfahren zur Herstellung der Bachblüten ist mit der Homöopathie nicht<br />

vergleichbar.<br />

Es werden zwei unterschiedliche Verfahren angewendet:<br />

1. Die Sonnenmethode:<br />

Pflanzen, die im Sommer ihre volle Kraft entwickeln, werden an einem sonnigen und<br />

wolkenlosen Tag geerntet und sofort in eine Glasschüssel mit Quellwasser gelegt. Die Glasschüssel<br />

bleibt in der Sonne stehen und die Energie der Pflanze geht in das Quellwasser über.<br />

2. Die Kochmethode:<br />

Diese Methode wird für Pflanzen gewählt, die im Frühjahr geerntet werden, wenn die Sonne noch<br />

nicht genügend Energie aufbringt. Bei der Kochmethode werden die Pflanzenteile auch an einem<br />

sonnigen, wolkenlosen Tag gesammelt und dann in Quellwasser ausgekocht und gefiltert.<br />

Die Wirkungsweise<br />

Mit der Bachblütentherapie kann man keine Körper- oder Geisteskrankheiten heilen. Seelisch<br />

disharmonische Zustände sind das Behandlungsspektrum bei der Bachblütentherapie. Dr. Bach war<br />

der Meinung, dass jeder Krankheit ein negativer Seelenzustand vorausgeht. Bachblüten eignen sich<br />

zur Prophylaxe und Unterstützung anderer Therapieformen.<br />

Die richtige Bachblüte finden<br />

Es gibt eine Vielzahl von guten Fragebögen für die Auswahl der richtigen Bachblüte. Aber wie immer<br />

bei solchen Fragebögen, muss man sehr ehrlich zu sich selbst sein. Wer das von sich sagen kann,<br />

kann mit Hilfe eines solchen Fragebogens sein Tier gut selbst behandeln. Wer sich unsicher ist,<br />

kann eine Tierheilpraktikerin zu Rate ziehen.<br />

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Seite 29 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Hat man die richtige Blüte gefunden, ist die Behandlung nicht schwer.<br />

Bei ihrem Haustier reicht meist eine Behandlung von 3 bis <strong>10</strong> Tagen, in denen man das Mittel 4x<br />

am Tag 4 Tropfen verabreicht. Es ist möglich mehrere Mittel zu kombinieren, aber nicht mehr als 5<br />

in einer Mischung. In jeder ersten Mischung sollte die Bachblüte „Star of Bethlehem“ dabei sein.<br />

„Star of Bethlehem“ gibt man bei Folge von körperlichen und seelischen Stresssituationen.<br />

Wie verabreiche ich die Blüten?<br />

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Hunde die Blütenessenz gut annehmen. Ich gebe 4<br />

Tropfen in meine hohle Hand und halte diese dem Tier zum Auflecken unter die Schnauze.<br />

Sollte es nicht so einfach gehen, ist es möglich, die Tropfen mit einer 2ml Spritze vorsichtig in die<br />

Maulhöhle zu geben.<br />

Viele Apotheken bieten das Mischen von Bachblüten an. So kann man für wenige Euro (nicht mehr<br />

als 5 €) seine individuelle Mischung anfertigen lassen. Die Mischung wird in der Apotheke mit<br />

wenigen Tropfen Alkohol konserviert.<br />

Kleiner Überblick<br />

Die Bachblüten werden gerne in Gruppen eingeteilt. Das wichtigste und bekannteste Mittel zuerst.<br />

Rescue - Die Notfalltropfen<br />

Jeder, der schon mal von Bachblüten gehört hat, kennt auch die Notfalltropfen.<br />

Die schon fertige Mischung besteht aus 5 Einzelmitteln:<br />

� Star of Bethlehem: gegen Schreck und seelischen Schock<br />

� Rock Rose: gegen Panikgefühl<br />

� Impatiens: gegen mentale Spannung<br />

� Cerry Plum: gegen die Angst vor Kontrollverlust<br />

� Clematis: gegen eine drohende Ohnmacht<br />

Die Notfalltropfen helfen einen energetischen Schock zu vermeiden. Der Begriff „Schock“ ist nicht zu<br />

verwechseln mit dem schulmedizinischen Ausdruck. Notfalltropfen eignen sich, wenn eine Stress<br />

geladene Atmosphäre entsteht: Wenn ihr Hund z.B. große Angst vor dem Tierarztbesuch hat, wenn<br />

es eine Auseinandersetzung mit Artgenossen gab oder der Hund einen Schreck durch einen lauten<br />

Knall bekommen hat. Notfalltropfen sollten aber nicht zur Dauermedikation werden.<br />

Weitere Einteilungen der Bachblüten sind:<br />

� Blüten bei Interessenlosigkeit<br />

� Blüten bei Unsicherheit<br />

� Blüten bei Empfindlichkeit gegen äußere Einflüsse<br />

� Blüten gegen Angst<br />

� Blüten gegen eigene Überforderung<br />

Viele Hundebesitzer haben mit Hilfe der Bachblütentherapie ihren Tieren geholfen. Ob es tatsächlich<br />

die Blütentherapie war, die Erleichterung gebracht hat oder ob es die Tatsache war, dass der<br />

Mensch sich mit seinem Hund intensiver auseinander gesetzt hat, weiß ich nicht zu sagen.<br />

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Copyright Foto: Jutta Ambach


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Renate Janisch<br />

Linda Tellington-Jones machte ein Studium bei Dr. Moshe Feldenkrais und im Laufe ihrer Arbeit mit<br />

der Feldenkraismethode bei Pferden entwickelte sie ihr Tellington-Training. Zuerst nur an Pferden<br />

angewandt, übertrug sie es dann auf Hunde und andere Tiere und schließlich auch auf den<br />

Menschen.<br />

„Linda Tellington-Jones entwickelte eine einzigartige Kombination von Berührungen und<br />

Bewegungen - einen ganzheitlichen Ansatz, der sich positiv auf das Verhalten, die<br />

Gesundheit, die Leistungsfähigkeit sowie die Beziehung zu Tieren auswirkt.“<br />

Ich selbst habe das Tellington-Training für Hunde bei Filmaufnahmen für einen Fernsehbericht<br />

kennengelernt, Lena war eines der „Vorführtiere“. Nachdem ich gesehen hatte wie die TTouches<br />

(ausgeführt von einer TTouch-Lehrerin) auf Lena gewirkt haben, wollte ich gerne mehr darüber<br />

erfahren und nahm an einem Wochenendseminar teil.<br />

Das Tellington-Training für Hunde umfasst drei Bereiche.<br />

1.) Die TTouches<br />

2.) Die Körperbandagen<br />

3.) Die Boden- und Führarbeit im Lernparcours<br />

1.) Es gibt drei verschiedene Arten von TTouches: Kreisende, streichende und hebende und<br />

Körperteil-TTouches. Bei den kreisenden Touches wird die Haut in einem 1 ¼ Kreis verschoben. Wie<br />

bei einer Uhr beginnt man bei der 6 (also unten) und bewegt die Haut einmal im Uhrzeigersinn herum<br />

und dann weiter bis auf 9 Uhr. Der Touch wird immer nur einmal an einer Stelle ausgeführt, dann<br />

gleitet die Hand etwas weiter und der nächste Kreis folgt so dass die Touches miteinander verbunden<br />

sind. Lediglich bei Verletzungen und Schmerzen werden die Touches nicht miteinander verbunden.<br />

Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Griffen und jeder kann in verschiedenen Stärken und in<br />

unterschiedlicher Geschwindigkeit durchgeführt werden. Bei den streichenden TTouches gleitet die<br />

Hand über das Fell und bei den Körperteil-Touches wird der betreffende Körperteil (z.B. Rute oder<br />

Bein) in Kreisen bewegt.<br />

2.) Bei den Körperbandagen handelt es sich um verschiedene Verbände in unterschiedlichen<br />

Breiten und Farben.<br />

Auch hier gibt es verschiedene Wickeltechniken mit unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten. Durch<br />

die Wickeltechnik und die gewählte Farbe wird die Wirkung auf den Hund bestimmt.<br />

Es können aber auch enganliegende T-Shirts oder Bodys verwendet werden.<br />

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Seite 31 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

„Wenn ihr Hund Ängstlichkeit, Schüchternheit,<br />

Reaktivität oder Überregtheit zeigt und dies ihr<br />

Leben erschwert, kann ein T-Shirt helfen, diese<br />

Verhaltensweise zu verändern. Es kann bei<br />

Geräuschempfindlichkeit, Verlassensängsten oder<br />

Angst beim Autofahren hilfreich sein.<br />

Auch unkontrolliertes Bellen und Ziehen an der<br />

Leine kann verändert werden. Der Hund kann<br />

seinen Körper durch den stofflichen „Rahmen“<br />

besser spüren“.<br />

3.) Bei der Boden- und Führarbeit im Lernparcours handelt es sich um die Arbeit an verschiedenen<br />

Hindernissen mit dem Hund. Der Hund trägt ein Halti und wird langsam und mit nur ganz leichten<br />

Signalen durch oder über die Hindernisse geführt.<br />

Teilweise wird der Hund auch von 2 Personen geführt, was ihm mehr Sicherheit geben soll.<br />

„Hierbei steigern sich die Aufmerksamkeit, Koordination, Kooperation und körperliche,<br />

emotionale und mentale Balance auffallend.“<br />

Ich möchte nun meine Erfahrungen mit dem TTouch und den Bandagen schildern.<br />

Als Lena zu uns kam, war sie oft unsicher und schreckhaft. Wir wollten sie von Anfang an an neue<br />

Dinge heranführen, aber Lena reagierte stets ängstlich und dieses Verhalten verstärkte sich immer<br />

mehr. Die größte Angst hatte Lena, wenn es irgendwo knallte, dann hing sie nur noch panisch in der<br />

Leine und wollte weg, um sich zu verstecken. Alles Neue und unbekannte Situationen überforderten<br />

sie.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Den ersten Kontakt mit dem Tellington Touch hatten wir dann bei den Fernsehaufnahmen und ich<br />

war total erstaunt, wie ruhig Lena da auf einem Tisch lag und je länger sie die Touches bekam um<br />

so entspannter wurde sie. Ich war begeistert und meldete mich zum nächsten Seminar an. Hier<br />

lernte ich die Methode dann richtig kennen und übte die Touches gleich an Lena. Die<br />

Seminarleiterin ging auf jeden Teilnehmer und seine Probleme ein und so erfuhr ich, welche<br />

Touches für Lena ganz besonders wichtig waren und ich übte mich im Anlegen eines Körperbandes.<br />

Für uns waren das Körperband, der Maul-Touch, der Ohren-Touch und der Ruten-Touch von<br />

besonderer Bedeutung. Waren die Berührungen, besonders am Maul, zu Beginn für Lena noch<br />

unangenehm, so zeigte sich schon bald, dass sie sich immer mehr dabei entspannen konnte. Das<br />

Körperband legte ich ihr nun täglich, zuerst nur wenige Minuten an. Als sie sich daran gewöhnt hatte<br />

und keine Angst mehr zeigte, trug sie das Band immer so lange bis sie sich ganz entspannt<br />

hinlegte. Zeigte Lena wegen eines Knalls oder Gewitter Angst und wollte sich verkriechen, legte ich<br />

ihr das Band auch an.<br />

Lenas Verhalten änderte sich, ganz langsam merkte man es ihr im Alltag an. Sie wurde insgesamt<br />

ruhiger und selbstsicherer und ihre Ängste besserten sich. Sie zuckte nicht mehr bei jedem lauteren<br />

Geräusch zusammen und ihre Abwehr vor neuen Dingen legte sich. Hatte sie zum Beispiel früher<br />

Angst, wenn beim Morgenspaziergang, im Dunklen etwas auf der Wiese stand und sie wollte<br />

flüchten, so ging sie nun langsam mit mir gemeinsam auf das Ding zu und beschnüffelte es. Beim<br />

lauten Knall wollte sie zwar immer noch nach Hause, aber sie hing nicht mehr nur in der Leine,<br />

sondern war ansprechbar. Im Laufe der Zeit hatte Lena immer weniger Ängste und sie wurde ein<br />

neugieriger und aufgeschlossener junger Hund. Einzig ihre Angst bei einem lauten Knall oder bei<br />

Gewitter konnten wir nicht ganz lösen, aber heute ist es so, dass Lena beim Spaziergang dann<br />

Schutz bei uns sucht und nicht mehr nur flüchten will.<br />

Die TTouches sind mir heute so in Fleisch und Blut übergegangen dass sie ganz automatisch<br />

kommen. Egal, ob Lena beim Tierarzt ängstlich unter dem Stuhl sitzt, Daisy total überdreht ist, weil<br />

lieber Besuch da ist, Anja Schmerzen wegen ihrer Arthrose hat oder ob ich die Hunde einfach „nur“<br />

streichele, immer bekommen sie automatisch ein paar TTouches und sie genießen es. Die<br />

Bodenarbeit habe ich in dem Seminar nur ganz kurz kennen gelernt, war aber überrascht, wie sanft<br />

und feinfühlig der Hund geführt wird und wie groß die Auswirkung der feinen Signale auf den Hund<br />

ist. Leider hatte in unserer Gegend keine Hundeschule die Führ- und Bodenarbeit nach Tellington in<br />

ihrem Programm, so dass ich diese nicht weiter verfolgen konnte.<br />

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Seite 33 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Vor einigen Jahren hat Linda Tellington-Jones ihre Methode auch auf den Menschen übertragen und an<br />

einem Seminar „TTouch for You“ habe ich dann auch teilgenommen.<br />

Ich wende die Touches heute ganz oft bei mir selbst an. Ich kann dabei gut entspannen, löse<br />

Verspannungen und lindere meine Schmerzen. Ideal wäre es, wenn auch der Partner diese Technik<br />

anwenden könnte, deshalb sind Paare bei den Seminaren gern gesehen.<br />

Für mich war es einfach, diese Seminare zu besuchen, da sie immer in meiner Nähe angeboten<br />

wurden. Die für Deutschland führende Tellington-Practitionerin, Karin Petra Freiling ist eine ehemalige<br />

Nachbarin und leitete die Seminare. Linda Tellington-Jones durfte ich bei meinem zweiten Seminar und<br />

bei Fotoaufnahmen zum neuen Buch persönlich kennenlernen, dabei entstanden fast alle Bilder des<br />

Beitrages. Sie ist eine Frau mit großem Charisma, man spürt ihre Freude an der Arbeit mit den Tieren<br />

und ihren Menschen.<br />

Für mich und unsere Hunde ist der TTouch ein fester Bestandteil in unserem Alltag, täglich wird er<br />

angewandt und bereichert unser Zusammenleben. Ich finde diese Methode eine leicht zu erlernende<br />

Technik, mit ihr kann ich den Hunden in vielen Situationen helfen sich in unserem Alltag zurecht zu<br />

finden, sich angemessen zu verhalten, ihr Wohlbefinden zu steigern oder sie auch einfach nur<br />

verwöhnen. Mir gibt es ein „Werkzeug“ an die Hand in kritischen Situationen nicht nur hilflos zu sein<br />

sondern etwas für meine Hunde tun zu können.<br />

„Tellington-Training - Das Ziel<br />

Die Tellinton TTouch-Methode fördert Geist und Seele jedes Hundes. Dabei sind Gesundheit,<br />

Freundschaft, Zusammenarbeit und positives Verhalten das Ziel; Lernfähigkeit und Intelligenz<br />

sind das Ergebnis.“<br />

Ich hoffe ich konnte euch etwas über das Tellington-Training informieren und eure Neugierde wecken,<br />

sich vielleicht etwas näher mit dieser schönen Art der Kommunikation zwischen euch und eurem Hund<br />

zu beschäftigen.<br />

Weitere Infos unter http://www.viasolaris.de/<br />

Quelle:<br />

„Tellington-Training für Hunde von Linda Tellington-Jones, Kosmos Verlag“<br />

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Copyright Fotos: Renate Janisch


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Silke Köther<br />

Man sollte meinen, dass ein Beagle nicht wirklich<br />

pflegeaufwändig ist. Er muss nicht getrimmt oder oft<br />

gebürstet werden, sein Fell ist irgendwie<br />

selbstreinigend.<br />

Trotzdem gibt es einige Dinge, die man auch bei<br />

einem Beagle in Sachen Pflege beachten sollte.<br />

Gehen wir unseren Beagle doch mal von vorne bis<br />

hinten durch:<br />

Die Zähne:<br />

Die Zahnpflege sollten wir auf keinen Fall vergessen! Viele Beagles neigen zu Zahnstein. Daraus kann<br />

schnell eine Zahnfleischentzündung mit Taschenbildung werden, die sehr schmerzhaft ist. Nicht<br />

rechtzeitig behandelt, kann das unseren Beagle einige Zähne kosten. Bei den meisten Beagles reicht<br />

es, wenn sie täglich eine harte Knabberei (z.B. eine Straußensehne, ein Rinderohr o.ä.) bekommen.<br />

Von den extra für die Zahnreinigung angebotenen Zahnpflege-Stix sollten wir eher Abstand nehmen, da<br />

sie meist Konservierungsstoffe und Zucker beinhalten. Bei manchen Beagles reichen harte<br />

Knabbereien leider nicht aus und dann sollten wir doch zu Zahnbürste und Zahnpasta greifen (bitte<br />

keine herkömmliche Zahnpasta sondern Hundezahnpasta benutzen!). Es gibt spezielle<br />

Hundezahnbürsten, die man sich über den Finger stülpen kann oder wir benutzen eine weiche<br />

Kinderzahnbürste.<br />

Da der Zahnstein aus dem Zahnbelag entsteht und dieser erst nach zwei bis drei Tagen fest wird,<br />

sollten wir auch alle zwei bis drei Tage die Beagle-Zähne putzen.<br />

Die Augen:<br />

Sie sind eines der empfindlichsten Körperteile unseres Beagles, weshalb wir sie sehr vorsichtig<br />

behandeln sollten. Morgens sollte der Augenwinkel mit einem fusselfreien Tuch ausgewischt werden.<br />

Am besten ist es, wenn wir das Tuch vorher mit lauwarmem Wasser anfeuchten. Im Sommer sollten<br />

wir das Auge auch nach dem Spaziergang auswischen, um Staub und/oder Pollen zu entfernen.<br />

Einige Beagles neigen ohne erkennbaren Grund zu tränenden Augen. Hier sollten wir auch<br />

zwischendurch die Augen reinigen. Auch Zugluft sollten wir vermeiden, da unser Beagle davon schnell<br />

eine Bindehautentzündung bekommen kann. Eine Reizung der Augen, die durch Zugluft entsteht,<br />

können wir gut mit z.B. „Euphrasia“ Augentopfen oder „Bepanthen“ Augensalbe selber behandeln.<br />

Sollte unser Beagle aber gelbliches Sekret aus den Augen absondern, ist ein Tierarztbesuch<br />

unumgänglich.<br />

Ein wenig „Bepanthen“ Augensalbe können wir unserem Beagle auch gut im Winter vor dem<br />

Spaziergang ins Auge geben, um einer Reizung durch den kalten Wind vorzubeugen.<br />

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Seite 35 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Die Ohren:<br />

Da unser Beagle die von uns allen geliebten Schlappohren besitzt und diese durch das<br />

Herunterhängen nicht sehr gut belüftet sind, sollten wir mindestens 2 x in der Woche auch die Ohren<br />

überprüfen und reinigen. Dazu können wir ein weiches Taschentuch nehmen und das Ohr vorsichtig<br />

auswischen. Bitte niemals mit einem Wattestäbchen in die Beagle-Ohren gehen! Die<br />

Verletzungsgefahr ist viel zu groß! Zum Auswischen können wir das Taschentuch mit warmen Wasser<br />

oder verdünnter „Calendula“-Lösung anfeuchten. „Calendula“ beruhigt gerötete Ohren und hilft bei<br />

kleinen Verletzungen.<br />

Wenn das Beagletier schläft, ist es auch hilfreich, die Ohren nach oben zu klappen. So kann die Luft<br />

besser zirkulieren und die Ohren werden belüftet. Sollte das Ohr seltsam riechen und/oder einen<br />

Ausfluss zeigen, bitte den Tierarzt aufsuchen. Es könnte sich um einen Fremdkörper oder einen<br />

Bakterien-/Pilz- oder Milbenbefall handeln.<br />

Die Krallen/Pfoten:<br />

Normalerweise laufen unsere Beagles ja auf vielen unterschiedlichen Untergründen und kürzen so<br />

ihre Krallen ganz automatisch. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen wir die Krallen mit einer<br />

Krallenschere kürzen. Dabei müssen wir darauf achten, dass wir nicht zu kurz schneiden, denn der<br />

untere Teil der Krallen sind (wie unsere Fingernägel) gut durchblutet und es ist sehr schmerzhaft,<br />

wenn man dort hinein schneidet.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Im Winter müssen unsere Beagles häufig über gesalzene oder gelaugte Gehwege laufen, was die<br />

Ballen angreift, sie trocken und spröde macht. Deshalb sollten wir nach jedem Spaziergang die Pfoten<br />

mit klarem, lauwarmem Wasser abspülen und die Ballen mit einem Pfotenpflegemittel (Melkfett,<br />

„Propolis“-Creme o. ä.) eincremen. Manche Beagles haben extrem langes Fell zwischen den Ballen,<br />

welches wir im Winter recht kurz schneiden sollten, damit sich dort keine Eisklümpchen bilden<br />

können, die die Pfoten verletzen können und sehr schmerzhaft sind.<br />

Das Fell:<br />

Die Haut und das Fell sind Ausscheidungsorgane, an denen man erkennen kann, wenn im<br />

Organismus etwas nicht stimmt. Daher ist es wichtig, das Fell gut zu pflegen. Einmal pro Woche<br />

sollten wir unseren Beagle bürsten, um abgestorbene Haare oder lose Unterwolle zu entfernen. Es<br />

gibt spezielle Gummibürsten, die die Haut beim Bürsten massieren und so die Produktion der<br />

Hautfette anregt. Diese rückfettenden Substanzen braucht das Fell, um wasserabweisend zu sein,<br />

damit unser Beagle auch bei extremer Nässe nicht auskühlt. Ist unser Beagle im Fellwechsel, ist es<br />

empfehlenswert, eine spezielle Bürste (z.B. „Furminator“) zu benutzen, um möglichst viele<br />

abgestorbene Haare zu entfernen.<br />

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Copyright Fotos: Silke Köther<br />

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Seite 37 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Vorbeugen und Erkennen<br />

Karin Schreiner<br />

Viele Hundebesitzer wissen, dass im Winter die Wahrscheinlichkeit eines Tierarztbesuches steigt. Für<br />

die meisten ist das ein notwendiges Übel, viele glauben nämlich, dass das unvermeidlich ist. Doch<br />

das ist falsch! Wenn man als Hundehalter im Winter einige Dinge beachtet, spart man sich oft den<br />

Tierarztbesuch und damit auch einiges an Geld und Sorge.<br />

In den folgenden Absätzen werde ich kurz, die am häufigsten auftretenden Erkrankungen im Winter<br />

erklären, wie man sie rechtzeitig erkennt und vor allem wie man sie verhindert.<br />

Wenn die Außentemperatur auf um die 0 Grad sinkt, weiß man, dass der Winter Einzug hält. Wenn<br />

es kalt ist blühen viele Hunde auf, sie tollen im Schnee herum und auch ältere Hunde springen durch<br />

den tiefen Schnee wie junge Welpen.<br />

Wenn Schnee liegt, haben viele Hunde die „Unart“<br />

Schnee zu fressen und aus kalten Gewässern zu<br />

trinken.<br />

Man kann noch so sehr schimpfen und üben, in<br />

unbeobachteten Momenten schnappt sich der<br />

Hund wieder einen Bissen Schnee. Die Folge ist oft<br />

unvermeidlich: Halsweh und Husten.<br />

Doch warum sind die Hunde so versessen darauf, Schnee zu fressen? Die Erklärung ist einfach: Im<br />

Winter und bei kalten Außentemperaturen ist der Wasserverbrauch von Hunden um einiges höher als<br />

im Sommer. Die kalte, trockene Luft muss beim Einatmen in der Luftröhre angewärmt und<br />

angefeuchtet werden, dadurch wird viel Flüssigkeit verbraucht. Bei längeren Spaziergängen muss<br />

der Hund also auf irgendeine Art und Weise Wasser zu sich nehmen, um die Verluste auszugleichen,<br />

also frisst er Schnee und trinkt aus kalten Bächen. Wenn man immer eine Flasche warmes Wasser<br />

bei sich hat und dem Hund ab und zu daraus zu trinken anbietet, wird er nicht dazu verleitet sich<br />

kaltes Wasser zu suchen – Halsentzündungen wird dadurch vorgebeugt.<br />

Und solange die Atemwege immer gut angefeuchtet sind, haben auch Bakterien und Viren geringere<br />

Chancen in den Körper einzudringen.<br />

Doch nicht nur das Fressen von kaltem Schnee nach dem Herumtollen stellt ein Problem für viele<br />

Hunde dar. Liegt Schnee und sind die Tage zwischendurch wieder etwas wärmer, taut die obere<br />

Schneeschicht an und friert nachts wieder. Auf der Schneeschicht liegt nun eine dünne Eisplatte, die<br />

bricht, sobald die Hunde darauf steigen. Das gebrochene Eis ist so scharf, dass sich die Hunde die<br />

Pfoten aufschneiden und die Krallen abwetzen (vor allem die Daumenkrallen). Das führt oft zu stark<br />

blutenden Wunden, die sich erneut öffnen, sobald der Hund wieder in den Schnee steigt.<br />

Vorbeugend kann man schon vor der Wintersaison beginnen die Krallen des Hundes über das Futter<br />

zu stärken. Verschiedene Vitamine sind hierfür besonders gut geeignet. Diese Vitamine sind in Eigelb<br />

und Bierhefe enthalten, man kann sie vor dem ersten Schnee kurweise ins Futter mischen. Auch<br />

Kieselerde enthält Stoffe, die die Krallen festigen.


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Verletzungen der Krallen sind besonders<br />

blutig, meist aber nicht sehr schmerzhaft.<br />

Außerdem sollte man schon im Sommer darauf achten, dass die Krallen (vor allem die<br />

Daumenkrallen) nicht zu lang werden. Wenn man viel auf weichem Boden spazieren geht, laufen sich<br />

die Krallen des Hundes schlecht ab – sie werden länger. Und je länger die Krallen im Winter,<br />

desto eher steigt die Gefahr, dass die Hunde sie sich aufreiben.<br />

Wenn es dann soweit ist und der erste Schnee die Landschaft verschönert, sollte man darauf achten,<br />

dass man den Hund nicht zu viel auf gefrorenem Schnee spielen lässt. Ist es doch passiert und der<br />

Hund hat sich eine Pfote aufgeschnitten oder Krallen aufgerieben, dann kann man mithilfe von<br />

Hundeschuhen verhindern, dass sich die Wunden wieder öffnen. Es gibt verschiedene Arten von<br />

Schuhen, manche übersteigen sogar die Preise von hochwertigen Menschenschuhen. Am<br />

günstigsten (und genauso gut geeignet) sind Laufschuhe für Schlittenhunde. Die Hunde akzeptieren<br />

diese sehr gut und da sie extrem billig sind, ist es nicht so schlimm, wenn mal einer im tiefen Schnee<br />

verloren geht. Diese Schuhe sind übrigens auch für jede Hundeapotheke super geeignet!<br />

Die Pfoten mit verschiedenen Cremes vorbeugend einzureiben macht sie übrigens oft weich und<br />

daher anfälliger für Schnittverletzungen.<br />

Das dritte Hauptproblem, weswegen der Tierarzt im Winter öfter aufgesucht werden muss, betrifft<br />

hauptsächlich Hündinnen-Besitzer. Wenn es draußen kalt ist, haben vor allem Hunde zu leiden, die<br />

wenig Unterwolle besitzen. Einige Beagles neigen generell dazu, wenig bis keine Unterwolle<br />

auszubilden und mit ihren kurzen Haaren, besonders am Bauch sind sie besonders anfällig für<br />

Blasenentzündungen.<br />

Wenn die Blase längere Zeit Kälte ausgesetzt ist, wird vereinfacht gesagt, ihre Abwehrkraft<br />

herabgesetzt. Da bei Hündinnen anders als beim Rüden, der Weg von der Außenwelt bis hin zur<br />

Blase anatomisch sehr kurz ist, können Bakterien leichter eindringen. Normalerweise stellt das kein<br />

Problem dar, der Körper wird damit fertig. Im Winter ist das Immunsystem der Hunde aber oft schon<br />

ein bisschen gestresst und Bakterien haben dann leichtes Spiel.<br />

Mit einem Streifen-Test erkennt<br />

m a n f r ü h z e i t i g<br />

Blasenentzündungen<br />

Diese Kralle wird bei jeder Belastung erneut zu bluten beginnen.<br />

Als Hundebesitzer erkennt man eine Blasenentzündung daran, dass der<br />

Hund häufig kleine Mengen Harn absetzt. Oft ist die Farbe des Harns<br />

verändert (im Schnee besonders gut erkennbar). Normalerweise sollte<br />

die Farbe hell- bis dunkelgelb sein. Wenn man den Verdacht hat, dass<br />

etwas nicht stimmt, kann man sich in der Apotheke Harnstreifen<br />

besorgen. Damit kann man auch zuhause ganz schnell erkennen, ob<br />

man zum Tierarzt sollte oder nicht.<br />

Vorbeugend achtet man darauf, dass der Hund der Kälte nicht zulange<br />

ausgesetzt ist. Solange er sich bewegt und herumläuft, besteht keine<br />

Gefahr, aber sobald er steht und dann womöglich noch nass vom<br />

Schnee ist, könnte es gefährlich werden. Unterordnungsübungen sollte<br />

man am besten nur auf einer Thermodecke durchführen, wenn man<br />

nicht in einen warmen Raum ausweichen kann.<br />

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Über das Futter kann man den Hund mit Kürbiskernöl oder Preiselbeeren in verschiedenen Formen<br />

unterstützen.<br />

Zum Schluss noch ein Wort an diejenigen die einen älteren Hund mit Wehwehchen im<br />

Bewegungsapparat zuhause haben: In der kalten Jahreszeit ist es gerade für Hunde mit Arthrosen<br />

besonders wichtig, dass sie gut aufgewärmt und nicht nass werden. Vor jedem Spaziergang<br />

erstmal 5 Minuten an kurzer Leine und im Schritt schmiert die Gelenke und ernährt die Knorpel<br />

optimal, Verletzungen wird so vorgebeugt.<br />

Ein Hundemantel kann außerdem einiges an Problemen verhindern. Vor allem, wenn Hunde im<br />

kalten Auto warten müssen, sollten sie immer eine Thermodecke und/oder einen warmen Mantel<br />

an haben, der sie nicht auskühlen lässt.<br />

Ältere Hunde, die im tiefen Schnee spielen, sollten immer gut aufgewärmt sein oder einen Mantel anziehen.<br />

—————————————————————————————————————————————————<br />

Copyright Fotos: Karin Schreiner


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Nicht bloß eine Sportart mit Funfaktor<br />

Carmen Mayer<br />

Dogdance wird ja immer noch gern belächelt, aber damit habe ich als Beaglehalterin echt kein<br />

Problem, man nimmt ja vieles im Leben mit Humor, wenn man Beagles hält. Ich wusste aber schon<br />

längst, dass da mehr hinter Dogdance steckt und jetzt wurde mir das von professioneller Seite<br />

bestätigt. Aber von vorne:<br />

Mein älterer Rüde Lou litt unter undefinierten Beschwerden, die sich vor allem auf sein Gemüt<br />

auswirkten und nicht direkt zu lokalisieren waren. Glücklicherweise konnten wir nach einer langen<br />

Odyssee herausfinden, dass sie ihren Ursprung in Lous schlechter Hüfte hatten. Bei ihm wurde eine<br />

mittelschwere HD diagnostiziert, die rechts schwerer als links war. Ich machte mir natürlich Vorwürfe.<br />

Bis vor kurzem hatte Lou noch an Turnieren teilgenommen und auch regelmäßig trainieren dürfen. Bis<br />

eben diese merkwürdigen Ausfallerscheinungen und seine schlechte Laune sich breitmachten. Meine<br />

Selbstzweifel wurden mir aber von mehreren Physiotherapeuten und Tierärzten genommen. Ich hätte<br />

mit dem Dogdance-Training sogar positiv dazu beigetragen, dass Lous Beschwerden erst jetzt zu<br />

Tage kommen. Wieso?<br />

Durch das behutsame Training vieler Muskelgruppen beim Dogdance bzw. Tricktraining wäre Lou<br />

extrem gut bemuskelt. Viel wichtiger jedoch, er wäre ausgewogen bemuskelt. Da ich immer Wert<br />

darauf gelegt hatte, Tricks beidseitig zu üben, und ggf. die Seite besonders zu fördern, die Lou nicht<br />

von sich aus anbot, war er eben schön ausbalanciert. Lou konnte und kann eben nicht nur links Fuß<br />

gehen oder eine Drehung nach rechts, sondern auch andersherum. Dieses Fördern von beiden<br />

Seiten und die damit verbundene Stärkung der Seite, die tendenziell schwächer war, habe Lou vor<br />

einem früheren Auftreten von Schmerzen bewahrt. Ich war zunächst baff und musste natürlich<br />

nachfragen, ob es denn nicht besser gewesen wäre, ich hätte gar keinen Sport mit Lou betrieben? Die<br />

Antwort der Experten war eindeutig. Die HD wäre früher oder später aufgetreten, entweder durch<br />

Lous frühe Lebensumstände (wir haben ihn aus zweiter Hand, er kommt vom Massenzüchter) oder<br />

durch seine Genetik. Unser Glück war eben, welchen Sport wir gemacht haben. Auf der Skala<br />

unseres Osteopathie-Tierarztes rangiert Dogdance, sofern sinnvoll betrieben, ganz vorne auf der<br />

Skala der Sportarten, die dem Körper des Hundes sehr gut tun. Obedience ist auch weit vorne mit<br />

dabei, durch das einseitige Fusslaufen können jedoch eher Fehlbelastungen entstehen, und dass<br />

Agility sehr belastend ist, versteht sich von selbst.<br />

Natürlich ist es wichtig, Dogdance in Maßen zu betreiben, denn nur dann kann es gesund sein. Das<br />

bedeutet eine beidseitige Ausbildung, keine unnatürlichen Elemente und kein übertrieben langes<br />

Zeigen von Elementen. Der Übungsaufbau spielt natürlich zusätzlich eine immens wichtige Rolle. Ein<br />

Hund, der blind einem Leckerlie hinterher geiert und nicht selbst nachdenkt, welche Muskelgruppen er<br />

gerade bewegt, kann nicht mehr Körpergefühl und Balance erlangen. Und es geht ja nicht nur um die<br />

Muskeln. Ich weiß von einem Fall, bei dem das gut ausgebildete, weil sehr gut verknüpfte Gehirn<br />

eines Hundes diesen vor lang bleibenden Schäden nach einer Kopfverletzung schützte. Dieser Hund<br />

wurde viel über Shaping ausgebildet, hatte also gelernt, sich Dinge selbst zu erarbeiten und seine<br />

Synapsen schienen dadurch besser miteinander verbunden zu sein, was es ihm ermöglichte, die<br />

Beeinträchtigungen durch die Verletzung aufzufangen.<br />

Und was bringt Dogdance dem Menschen? Naja, abgesehen von hoffentlich ähnlichen Effekten auf<br />

dessen Muskulatur, kommt dann ja noch die Musik ins Spiel. Laut einer Studie des Psychologen und<br />

Neurowissenschaftlers Dr. Daniel J. Levitin können bestimmte Arten von Musik chemische<br />

Reaktionen im Gehirn aktivieren, die in neuronalen Netzen die Produktion von Dopamin, dem so<br />

genannten Glückshormon, anregen. Musik funktioniert also ähnlich wie Schokolade oder Drogen. Ob<br />

das bei Hunden genauso ist, konnte ich bisher noch nicht herausfinden, wenn ich meine Jungs beim<br />

Anschalten der Musik fröhlich wedeln sehe, bin ich mir jedoch fast sicher. Wenn da nicht die<br />

klassische Konditionierung wäre, die sie vielleicht einfach gelehrt hat: Musik = Training = Futter/Spiel.<br />

Aber wer weiß?<br />

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Copyright Fotos: Carmen Mayer<br />

Ein gesundes Training wünschen Euch<br />

Carmen, Lou & Darwin


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Anja Schöffel<br />

Die Vorbereitungen für den Winter beginnen bereits im Herbst, eigentlich sogar schon im<br />

Spätsommer, denn da werden bestehende Wildwiesen gemäht, damit vor dem Winter noch einmal<br />

frisches Futter nachwächst. Außerdem werden Wildäcker mit einjährigen Winterfutterpflanzen (z.B.<br />

Winterraps, Winterrübsen, Stoppelrübe) neu angesät.<br />

Im Oktober beginnt bei uns dann die Einlagerung des Winterfutters. Da wir hauptsächlich Rehwild im<br />

Revier haben, welches sehr wählerisch ist in Sachen Futter, verwenden wir Apfeltrester<br />

(Pressrückstand aus der Apfelsaftpressung) als Grundlage. Dieser wird in großen Fässern luftdicht<br />

abgeschlossen gelagert. Öffnet man im Winter ein solches Fass strömt ein leckerer Duft durch den<br />

Winterwald. Wer Rotwild im Revier hat, sollte sich bereits im Sommer einen Vorrat an gutem Heu<br />

anlegen, da Hirsche im Gegensatz zum Rehen gerne auch Rauhfutter nehmen.<br />

Futterstelle mit Salzlecke<br />

Meine Beagles lieben den Herbst<br />

besonders, da wir uns viel im<br />

Revier aufhalten und die beiden<br />

sind natürlich immer mit von der<br />

Partie.<br />

Neben den Vorbereitungsarbeiten<br />

für die Winterfütterung wird im<br />

Herbst noch intensiv gejagt, um<br />

den vorgeschriebenen Abschuss<br />

möglichst vor dem Winter noch<br />

zu erledigen.<br />

Gegen Mitte/Ende <strong>Dezember</strong> sollte dann der Abschuss möglichst erledigt sein, damit das Wild zur<br />

Ruhe kommt, auch wenn die gesetzlichen Jagdzeiten je nach Bundesland die Jagd im Januar noch<br />

erlaubt. Im <strong>Dezember</strong>/Januar fährt nämlich das Wild den Stoffwechsel gegen null um Energie<br />

einzusparen.<br />

Es ist in dieser Zeit besonders empfindlich gegen Störungen (z.B. durch freilaufende Hunde). Auch<br />

wenn der Beagle nur mal kurz im Gebüsch verschwindet, ohne wirklich zu wildern, wird das Wild<br />

aufgeschreckt, flüchtet und verbraucht dabei jede Menge Energie, die es in dieser Zeit nicht ersetzen<br />

kann. Im <strong>Dezember</strong>/Januar nimmt das Wild durch den verminderten Stoffwechsel nämlich kaum<br />

Nahrung auf.<br />

Im Januar ist beim weiblichen Reh die sogenannte Eiruhe beendet, d.h. der Fötus des Rehkitzes<br />

beginnt sich zu entwickeln. Gegen Ende Januar kommt dann auch der Stoffwechsel langsam wieder<br />

in Gang. Da im Februar und teilweise noch im März bei uns mit extremen Schneelagen zu rechnen ist,<br />

kommt nun unsere Winterfütterung erst richtig zum Einsatz. Für die Rehe verwenden wir den<br />

eingelagerten Apfeltrester, vermischt mit Getreide und ggf. ergänzt durch Mineralstoffbeimischungen.<br />

Im Rotwildrevier gibt es zusätzlich Heu und Rüben (z.B. Zuckerrüben).<br />

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Da lt. Gesetz nur in Notzeiten gefüttert werden darf<br />

(also in einer Zeit, in der das Wild wegen der<br />

Schneelage keine natürliche Nahrung mehr<br />

erreicht), ist die Winterfütterung oft eine<br />

anstrengende Angelegenheit.<br />

Das Revier ist in solchen Zeiten meist auch mit dem<br />

Geländewagen nicht mehr befahrbar und wir<br />

müssen oft zu Fuß mit dem Futter durch den Schnee<br />

stapfen. Die Beagles sind natürlich auch da wieder<br />

dabei und am Ende des Tages sind wir alle<br />

zusammen meist rechtschaffen müde und genießen<br />

den Glühwein in der Jagdhütte.<br />

Hüttengemütlichkeit<br />

Rotwildfütterung mit Heuraufe<br />

Anmerkung zu den Bildern: Normalerweise dürfen die Beagles nicht direkt mit an die Futterstellen,<br />

um das Wild nicht zu vergrämen. Sie werden in einiger Entfernung abgelegt und warten bis wir<br />

zurückkommen. Für die Fotos habe ich mal eine Ausnahme gemacht.<br />

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Copyright Fotos: Anja Schöffel


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Cecily Vogelsteller<br />

Der Wecker auf meinem Nachtschränkchen zeigt kurz nach neun, als mich irgendetwas recht<br />

unsanft aus dem Schlaf reißt. Es ist Oskar, der mir mit seiner Pfote in meinem Gesicht zu<br />

verstehen geben will, dass es Zeit ist, endlich aufzustehen. Picasso, der hektisch Schwanz<br />

wedelnd neben dem Bett steht, scheint das gleiche zu denken. Nach der alltäglichen,<br />

morgendlichen Begrüßungszeremonie pelle ich mich aus den Federn und lasse meinen Blick aus<br />

dem Fenster schweifen. Schnee und strahlend blauer Himmel! Schon seit Tagen sind die höheren<br />

Lagen des Vogelsberges in eine dicke Schneeschicht gehüllt. Die täglichen Spaziergänge<br />

gestalten sich mittlerweile recht beschwerlich, da die Wald- und Wiesenwege auf Grund der<br />

weißen Pracht schon lange nicht mehr ohne größeren Kraftaufwand begehbar sind.<br />

Winterlandschaft Hoherodskopf, Richtung Niddaquelle<br />

Während des Frühstücks überlege ich, was ich mit<br />

meinem freien Tag mitten unter der Woche und<br />

solch herrlichem Wetter anfangen könnte.<br />

Ein kurzer Blick ins Internet auf die Webseite<br />

www.hoherodskopf.net überzeugt mich zu einem<br />

ausgiebigen Winterspaziergang auf dem<br />

Hoherodskopf, dem größten bereits erloschenen<br />

Vulkan in Europa. Wie ich den Informationen<br />

entnehme, herrscht auch dort oben klare Sicht bei<br />

zum Teil über 90 Zentimetern Schnee.<br />

Bereits eine halbe Stunde später sitze ich mit Kamera, Leckerlies und beaglegerechter<br />

Leinenausstattung in meinem Auto und fahre Richtung Hoherodskopf. Der Hoherodskopf ist mit<br />

dem Auto bis zum oberen Plateau befahrbar und bereits ab dem Luftkurort Schotten<br />

ausgeschildert. Nach nicht ganz <strong>10</strong> Minuten Fahrt rollen wir auf dem Parkplatz „Taufsteinhütte“ ein,<br />

der sich als Ausgangspunkt für Wandertouren sehr gut eignet. Der Parkplatz ist kostenlos und<br />

bietet ausreichend Parklücken. Wie zu Erwarten haben wir den Parkplatz unter der Woche ganz<br />

für uns, nur zwei Autos haben sich nach hier oben verirrt. Oskar kann es kaum erwarten endlich<br />

auszusteigen und tut dies mit lautem Gebelle kund. Wir starten unsere Tour in Richtung<br />

Forellenteiche bzw. Niddaquelle, was ab dem Parkplatz ausgeschildert ist. Wir lassen das<br />

Restaurant „Taufsteinhütte“ links liegen und betreten den märchenhaft verschneiten Wald. Nun<br />

heißt es Leinen los! Tipp: Wer einmal einen Hund hatte, der den kleinsten Augenblick von<br />

Unachtsamkeit ausnutzte, um dann durch den Hintereingang in die Restaurantküche zu<br />

verschwinden, sollte bis mindestens zum Beginn des Waldes abwarten.<br />

Die beiden Chaoten sind in ihrem Element. Flitzen, rennen und durch den Schnee toben. Oskar ist<br />

besonders gut drauf und rempelt Picasso lautstark um, der sich gefühlte hundertmal überschlägt.<br />

Ich beobachte die beiden, die den Schnee offensichtlich genießen.<br />

Nach einigen Minuten verlassen wir den Wald und gelangen an den oberen Forellenteich. Der<br />

Blick über den mit Schnee bedeckten See hinüber zu den dick vereisten Tannen ist jedes Mal toll.<br />

Wir nehmen den dammähnlichen Wanderweg, der direkt entlang des oberen Forellenteiches führt.<br />

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Seite 45 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Die beiden Chaoten schnüffeln hier und da und als ich<br />

mich nach ein paar Metern umdrehe, ist Picasso<br />

plötzlich verschwunden. Leichte Nervosität macht sich<br />

in mir breit - bis auf den See und die danebenliegende<br />

große Wiese sind wir ringsherum von Wald umgeben.<br />

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Beagle gleich eine<br />

Wildspur aufnehmen und dann für alle hörbar laut<br />

keifend durchs Unterholz sprinten wird, ist hier oben in<br />

etwa 700 Meter Höhe gar nicht so gering. Und während<br />

ich mich suchend umblicke, entdecke ich ihn etwas<br />

abseits von mir beim Kampf mit einer Schneewehe<br />

bzw. beim Versuch, dieser zu entkommen. Ich muss<br />

beim Anblick des wild strampelnden Hundes lachen<br />

und feure ihn tatkräftig an, noch einmal alle Kräfte<br />

zusammenzunehmen, um sich zu befreien.<br />

Dammweg, oberer Forellenteich<br />

Nachdem wir den Teich passiert haben, gelangen wir an eine T-Kreuzung, in die wir rechts einbiegen<br />

(Richtung Niddaquelle, siehe Beschilderung). Vor uns liegt ein breiter Weg, der wie viele andere<br />

Wege im Oberwald auch, in den schneereichen Wintermonaten oft geräumt ist und das Laufen<br />

angenehmer macht. Wir folgen dem Weg bis vor zur Ringstraße. Etwa 20 Meter vor der Ringstraße<br />

führt ein schmaler Pfad nach links, über den wir nach weiteren 20 Metern zum Parkplatz<br />

„Niddaquelle“ gelangen. Nicht ein einziges Auto hat sich hierher verirrt. Als Hundehalter genieße ich<br />

solche menschenleeren Gebiete, da ich dadurch nicht ständig dazu angehalten bin, meine Hunde<br />

heran zu rufen und gegebenenfalls anzuleinen. Natürlich begegnet man an Wochenenden, vor allem<br />

bei solch tollen Wetter, weitaus mehr Menschen. Wie der Taunus und die Rhön bietet auch der Hohe<br />

Vogelsberg bzw. das gesamte Gebiet um den Hoherodskopf neben dem Skibetrieb zahlreiche<br />

Wanderwege und das mitten im schönen Hessenland. Nichtsdestotrotz ist der Hohe Vogelsberg bis<br />

jetzt ein Geheimtipp und selbst an den Wochenenden noch nicht ganz so überlaufen wie andere<br />

Regionen.<br />

Nachdem ich meine Hunde angeleint habe, überqueren wir am Parkplatz „Niddaquelle“ die<br />

Ringstraße und folgen dem gegenüberliegenden Weg in Richtung Niddaquelle. Links neben uns<br />

schlängelt sich der Niddagraben entlang des Weges. Rechts erhascht man immer wieder einen tollen<br />

Blick auf die verschneiten Wiesen des Hochmoors. Oskar und Picasso sind bereits wieder offline, als<br />

Oskar in einer Affengeschwindigkeit nach vorne durchstartet. Mit einem Urschrei versuche ich den<br />

Chaoten zu stoppen, da ich Wildsichtung vermute. Picasso, durch mein Geschrei angestachelt,<br />

schließt sich seinem Kumpanen an und gibt Vollgas. Wie ich diese Hunde hasse! Mein Puls rast und<br />

ich versuche das Tier der Begierde ausfindig zu machen. Kein Hase, kein Fuchs, kein Reh. Während<br />

ich mich noch frage, was sie nur gesehen haben könnten, legt Oskar eine Vollbremsung ein, vollführt<br />

eine etwas ungesund aussehende Kehrtwendung und nimmt in enormen Tempo Kurs auf mich.<br />

Oskar hat sich kurzerhand eine weiße Augenfarbe und tollwutähnliche Verhaltensweisen zugelegt.<br />

Von wegen Wildsichtung – der Herr hat einen Flitz! Auch Picasso wird bewusst, dass es hier<br />

wildmäßig nichts zu holen gibt und geht fortan in Deckung. Oskar wird in den kommenden Sekunden<br />

alles mitnehmen, was sich ihm in den Weg stellt.<br />

Der Spaß der Hunde kommt nicht zu kurz.<br />

Wir folgen dem geschlängelten Weg, den immer<br />

wieder hohe Bäume säumen und gelangen<br />

irgendwann an die Niddaquelle. Völlig<br />

unspektakulär liegt sie vor uns – eine Pfütze …<br />

ähm, die Niddaquelle. Weitaus spektakulärer ist<br />

dagegen das Ehepaar, das sich uns nähert. Wer<br />

hätte gedacht, dass wir heute tatsächlich noch<br />

einmal einer Menschenseele begegnen. Einen<br />

kurzen Moment legen wir eine Pause ein, setzen<br />

dann aber unsere Wanderung fort. Wir folgen dem<br />

schmalen Weg weiter bis zur nächsten T-Kreuzung,<br />

an der wir nach rechts abbiegen.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Wir wandern gemütlich den waldigen Weg entlang, der irgendwann automatisch nach rechts führt.<br />

Zwar ist hier nicht unbedingt geräumt, aber die Fußgänger vor uns haben bereits einen Pfad<br />

getrampelt, so dass man recht angenehm vorwärts kommt. Wir folgen dem Weg nun immer<br />

geradeaus, bis sich rechts neben uns eine der großen Hochmoorwiesen auftut. Weit hinten am<br />

Waldrand entdecke ich zwei Rehe, die anscheinend nach Fressbarem suchen. Schnell rufe ich<br />

Picasso ran, um ihn anzuleinen – sicher ist sicher. Am Ende der Wiese führt ein schmaler Pfad nach<br />

rechts in den Wald ab (Erkennungsmerkmal ist eine Infotafel und eine zur Wiese gerichtete Bank).<br />

Leider ist dieser nicht geräumt und wirklich viele Wanderer scheinen hier auch noch nicht<br />

vorbeigekommen zu sein. So stiefeln wir durch den Tiefschnee, wobei sich der Beagle auf Grund<br />

seiner Größe am meisten abrackern muss. Oskar dagegen kämpft mit den Schneebommeln, die sich<br />

mittlerweile in Massen an sein Fell geheftet haben. Seine Strategie, sie durch im Schnee-Wälzen<br />

wieder loszuwerden, geht nicht wirklich auf. Vielmehr erinnert er mich nun an einen Yeti. Ich befreie<br />

seine Augenpartien von den Schneeklumpen, damit er für den Rest der Tour freie Sicht hat. Nach<br />

einigen Minuten gelangen wir wieder an die Ringstraße, überqueren diese schnellen Schrittes und<br />

folgen dem gegenüberliegenden Weg, der über eine längere Strecke hinweg geradeaus führt.<br />

Langsam ziehen neue Schneewolken auf. Picasso schiebt sich noch einmal inbrünstig durch den<br />

Schnee und robbt einmal quer über den Weg. So ein Spinner!<br />

Nach einer Weile gelangen wir automatisch zum oberen Forellenteich, an dem wir zuvor schon einmal<br />

entlang gekommen waren. Ein Skilangläufer schiebt sich laut schnaufend an uns vorbei. Irgendwie<br />

bekomme ich Lust, auch mal wieder auf die Bretter zu steigen. Warum eigentlich nicht? Neben den<br />

Wanderwegen befinden sich im Gebiet des Oberwaldes etliche Loipen mit unterschiedlichen Längen<br />

und Schweregraden. Wer es etwas rasanter mag, nutzt eine der zwei Abfahrten auf dem<br />

Hoherodskopf. Skier können beim Skiverleih am Parkplatz „Taufsteinhütte“ ausgeliehen werden.<br />

Ab dem Forellenteich folgen wir der Beschilderung Richtung Taufsteinhütte bzw. Hoherodskopf. Auf<br />

bereits bekanntem Weg laufen wir durch den Wald zum Parkplatz zurück. Kurz vor dem Auto drehen<br />

die Chaoten noch einmal richtig auf und liefern sich ein heißes Duell. Keine Ahnung, wo sie jetzt noch<br />

die Energie hernehmen. Durch die Bäume schillert bereits das Restaurant „Taufsteinhütte“. Genau wie<br />

auf dem Hinweg sichere ich Oskar und Picasso mit der Leine ab, um einen ungewollten Besuch in der<br />

Restaurantküche zu verhindern. Mittlerweile hat es wieder angefangen zu schneien und ich bin froh,<br />

als wir mein Auto erreichen. Ich rubbel die Hunde mit einem Handtuch trocken, wobei sich die<br />

Schneebommel in Oskars Fell als äußerst widerspenstig erweisen.<br />

Langsam rollen wir mit dem Auto bergab in Richtung Tal. Winterausrüstung ist für das Befahren des<br />

Hoherodskopf in den Wintermonaten, vor allem bei Schnee, dringend erforderlich! Aus der Autobox<br />

höre ich ein tiefes, zufriedenes Grunzen. Oskar und Picasso sind sichtlich geschafft. Ich beschließe,<br />

bald wieder einen Spaziergang rund um die Niddaquelle zu unternehmen. Dann vielleicht in<br />

Begleitung der Familie oder lieben Hundebekanntschaften, mit denen man den Spaziergang auch bei<br />

einem anschließenden Kakao und einem leckeren Stück Kuchen im Restaurant „Taufsteinhütte“<br />

ausklingen lassen könnte. Schön am warmen Kamin sitzend, während die Hunde zufrieden unterm<br />

Tisch schlummern…<br />

Infos:<br />

Informationen Naturpark Hoher Vogelsberg:<br />

www.vogelsberg-touristik.de<br />

Informationen Hoherodskopf:<br />

www.hoherodskopf-info.de<br />

Informationen Luftkurort Schotten:<br />

www.schotten.de<br />

Webcam und Schneehöhen:<br />

www.hoherodskopf.net<br />

Restaurant „Taufsteinhütte“:<br />

www.taufsteinhuette.de<br />

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Copyright Fotos: Cecily Vogelsteller<br />

Beagle im Schnee<br />

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Seite 47 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Selbstgebastelter Adventskalender für Hunde<br />

Kai Starke<br />

Es gibt im Handel ja durchaus schon viele fertige Adventskalender für Hunde zu kaufen. Wer aber<br />

möchte, dass der Hund jeden Tag selbst aktiv wird, um an seine Überraschung zu kommen, der<br />

muss entweder lange suchen oder selber etwas basteln.<br />

Ohne viel Aufwand habe ich nachfolgenden Kalender gebaut, wo der Hund an einer Schnur ziehen<br />

muss und dafür jeden Tag ein oder mehrere Leckerlis bekommt.<br />

Für die Herstellung benötigt man:<br />

� Papier<br />

� Paketschnur<br />

� Kleber<br />

� Schere<br />

� Etwas Küchenkrepp<br />

Als Papier habe ich buntes Tonzeichenpapier gewählt, weil das etwas stärker ist. Der ganze Kalender<br />

wird dadurch ein wenig stabiler. Wenn ausreichend vorhanden, könnt ihr genauso gut fertige<br />

Papprollen nehmen, die im Haushalt übrig sind.<br />

Als erstes fängt man an, Rollen zu kleben. Mit dem Klebestift lässt es sich am besten arbeiten. Das<br />

geht schnell und man muss nicht lange warten, bis der Kleber trocken ist. Die Rollen solltet ihr auf<br />

unterschiedliche Längen kürzen, damit später die Bänder unten nicht alle auf gleicher Höhe enden.<br />

Damit alle Rollen denselben Durchmesser erhalten, habe ich die Blätter um eine Papprolle gerollt und<br />

jeweils am Ende verklebt.<br />

Nachdem alle Röhren zusammengeklebt<br />

sind, fängt man an, die Bänder zu basteln.<br />

Am unteren Ende habe ich einen Papierrest<br />

geknotet. Das erleichtert dem Hund das<br />

Finden und Festhalten des Bandes. Am<br />

oberen Bandende wird ein Knäuel aus<br />

Küchenpapier geknotet. Dieses immer von<br />

unten in die Rolle stopfen, damit der Inhalt<br />

nicht herausfällt.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Nachdem alles verklebt, verknotet und mit Lekerlis bestückt ist, wird der Kalender auf einer<br />

hundgerechten Höhe befestigt. Dazu einfach mit dem Klebestift normales Papierklebeband mit der<br />

Rückseite ankleben. Den fertigen Kalender habe ich dann so bestückt an die Küchentheke geklebt.<br />

Das ist nicht nur eine sichere und feste Variante, sondern hinterlässt beim späteren Entfernen auch<br />

keine unerwünschten Spuren oder gar Beschädigungen.<br />

Der Hund versteht eigentlich recht schnell, worum es geht. Am Band ziehen, Leckerli fällt raus und gut.<br />

Da Duke immer etwas ungestüm ist, habe ich eine „Reserverolle“ mehr gemacht. Diese habe ich<br />

übungsweise einzeln in der Hand gehalten. So sollte der Hund lernen, nur unten am Band zu ziehen<br />

und die Rollen in Ruhe zu lassen. Das hat nach zwei bis drei Versuchen auch wunderbar geklappt.<br />

Viel Spaß beim Basteln.<br />

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Copyright Fotos: Kai Starke<br />

Seite 48


Seite 49 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Morgens früh, der Schnee fällt leise.<br />

Der Beagle, jung, noch gar nicht weise,<br />

hält die Nase in den Wind.<br />

Wo wohl die and´ren alle sind?<br />

Die schlafen, schön warm zugedeckt.<br />

Nur Beagle hat Herrchen früh geweckt.<br />

Nun stapfen beide durch den Schnee.<br />

Weihnachtsmorgen. Doch - oh weh!<br />

Spur entdeckt, Reh gewittert,<br />

der Beagle schreit, der Beagle zittert!<br />

Die Leine gespannt, das Herrchen bangt -<br />

ob alles hält? Ja, Gott sei Dank!<br />

Die Wurzel hat er nicht geseh´n.<br />

Das Herrchen fliegt, der Hund bleibt steh´n.<br />

Herrchen am Boden, den Schnee im Gesicht.<br />

Beagle springt auf ihn, ihn kümmert das nicht.<br />

Und er denkt: "Ein lustiges Spiel!"<br />

Hüpft, wedelt, bellt - das wird nie zuviel.<br />

"Von unten der Schnee, von oben der Hund",<br />

denkt Herrchen, "Nein, das ist nicht gesund!"<br />

Mit Mühe ist er vom Beagle befreit<br />

und rappelt sich auf - ja, schön, dass es schneit.<br />

Herrchen klopft seufzend den Schnee sich vom Po:<br />

"´s ist ein Beagle, der ist nun mal so!"<br />

Sie gehen nach Hause, der Beagle vergnügt,<br />

das Herrchen verfroren und nass und besiegt.<br />

Frauchen war fleißig, hat Frühstück gemacht -<br />

für Beagle zu spät, es ist schon fast Acht!<br />

Er quengelt, er jammert, er bellt und er lungert.<br />

Nun aber schnell, sonst ist er verhungert!<br />

Der Napf ist schnell leer, doch das heißt nicht viel.<br />

Ein stets voller Magen - das ist sein Ziel.<br />

Betört seine Leute, er bettelt und schaut<br />

mit Beagleblick, der uns allen vertraut.<br />

Die Kerzen am Frühstückstisch leuchten warm.<br />

Herrchen nimmt Frauchen verliebt in den Arm.<br />

Es duftet nach Kerzenwachs und nach Kaffee.<br />

Drinnen ist´s warm, draußen fällt Schnee.<br />

Beaglechen sabbert, er schaut und er schluckt<br />

und - da! - jetzt hat er über die Tischkante geguckt!<br />

Ein Stückchen Käse, ein Brötchen vielleicht...?<br />

"Ach, heut´ ist doch Weihnachten - hier!" --- JA!!! Ziel erreicht!<br />

Er soll doch nicht betteln, das weiß er genau,<br />

es weiß auch der Mann und es weiß auch die Frau.<br />

Kraulen im Nacken- klar, fressen macht froh.<br />

"´s ist ein Beagle, der ist nun mal so!"


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Mittag, es klingelt, Besuch ist da.<br />

Familie versammelt und Weihnachten nah.<br />

Braten im Ofen, die Klöße sind gar,<br />

auch Rotkohl und Grünkohl duften wunderbar.<br />

Beagle springt freudig hin und her.<br />

Streicheln hier und da, und dort noch mehr!<br />

Na klar, ihm hat jeder was mitgebracht.<br />

" ´s ist doch nur´n Stückchen!" - Zusammen sind´s acht.<br />

Er schleicht Richtung Küche - "NEIN!! Denk nicht dran...!"<br />

Der Ofen steht offen, zieht den Hund in den Bann.<br />

Der Braten kühlt ab, Beagle hat ihn im Blick.<br />

Er muss ihn haben, es gibt kein Zurück.<br />

Die Rute steht senkrecht, die Nase bebt,<br />

so einen Duft hat er selten erlebt.<br />

Plötzlich rennt er zur Tür, er knurrt, scharrt und bellt.<br />

Frauchen denkt, es hat wieder geschellt.<br />

Beagle macht kehrt, dreht ab - schnell zurück<br />

in die Küche, die ist jetzt leer, er hat Glück.<br />

Ein herzhafter Biss hinein in den Braten!<br />

Ein spitzer Schrei - "Der war so gut geraten!"<br />

Davon eilt der Hund, die Frau hinterher.<br />

Ihr folgt der Mann, das Fleisch zu retten wird schwer.<br />

Rettung vergeblich - der Hund hat gewonnen.<br />

In der Pfanne nun Würstchen, Frau erklärt alles besonnen.<br />

Die Gäste überrascht, verwundert: "Ach so..."<br />

" ´s ist ein Beagle, der ist nun mal so!"<br />

Musik erklingt zur stillen Stunde.<br />

Familie sitzt in heil´ger Runde<br />

friedlich um den Tannenbaum.<br />

Weihnachtsduft weht durch den Raum.<br />

Es duftet nach Weihrauch und nach Kerzen.<br />

Freude zieht in alle Herzen.<br />

Romantisch und schön sind die Lichter im Dunkeln.<br />

Man sieht ihren Schein in den Beagleaugen funkeln.<br />

Sein Atem geht tief, sein Atem geht warm.<br />

Er liegt eng bei Frauchen in ihrem Arm.<br />

Gerade noch hat er heftig und wild<br />

bei der Bescherung mit Geschenkpapier gespielt.<br />

Hat es zerrupft und zerfetzt und zerkaut<br />

und hat doch tatsächlich ein Päckchen geklaut!<br />

Diesmal war Herrchen jedoch wieder schneller,<br />

und auch der Süßigkeitenteller<br />

steht weit oben, unerreichbar für den Hund.<br />

Besonders Schokolade wär´ nicht gesund.<br />

Jetzt krabbelt Beagle auf Herrchens Schoß,<br />

rollt sich zusammen und schnarcht leise los.<br />

Er lässt durch Gespräche im Raum sich nicht stören.<br />

Er schlummert, nur fressbares würde er hören.<br />

Die Gäste entzückt, bewegt, andächtig -<br />

der schlafende Hund berührt sie mächtig.<br />

"Ach, wie niedlich!" - Frau und Herrchen sehr froh:<br />

" ´s ist ein Beagle, der ist nun mal so!"<br />

——————————————————————————————————————————————––-—<br />

Copyright: Chr. Wolff<br />

Seite 50


Seite 51 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Der Gassimann<br />

Über das Buch:<br />

Wer viel zu Fuß unterwegs ist wie Henning Wiese und sein Hund Rosine, für den gehören sie zum<br />

Alltag: Hundebegegnungen mit außergewöhnlichen Vier- und Zweibeinern. Unglaubliche Dinge<br />

gibt es dabei zu erleben und noch unglaublichere Geschichten zu erfahren. Die Treffs am<br />

Wegesrand sind nicht nur Bühne und Nachrichtenbörse, sie führen manchmal zu einer ganz neuen<br />

Sicht der Dinge. Was Rosine zum Beispiel immer schon wusste, beginnt auch ihr Herrchen<br />

langsam zu ahnen: Die Hunde sind die Normalen!<br />

Aus dem Inhalt:<br />

Eines Tages, Henning und Rosine waren gerade erst nach Hause gekommen, klingelte es an der<br />

Haustür.<br />

Rosine bellte. »Gehst du?« rief Isabelle aus dem Wohnzimmer, wo sie einem Schüler nach der<br />

Stunde noch etwas erklärte.<br />

Henning ging auf seinen Socken zur Tür und öffnete. Draußen stand ein großer, kräftiger Mann mit<br />

Bart und sichtbar schlechter Laune. Henning kannte ihn vom Sehen, man begegnete sich<br />

gelegentlich beim Ausführen der Hunde. Wenn er es richtig im Kopf hatte, war es ein<br />

Schnauzerrüde.<br />

»Ihr Hund hat vorgestern an meinem geschnüffelt«, begann der Mann ohne Einleitung. »Erinnern<br />

Sie sich daran? Es war an der Ecke Hasenkamp - Sandholter Weg.« »Also, das kann schon sein«,<br />

antwortete Henning vorsichtig. Er hatte keine blasse Ahnung, was der Mensch wollte. »Ja, ich<br />

glaube, Sie haben recht. Das muss am Dienstag gewesen sein.« »Aha. Gut. Das geben Sie schon<br />

mal zu. Dann wird es Sie sicher interessieren, dass mein Hund die Flöhe hat.«<br />

»Die Flöhe? Das ist... lästig, wie ich mir vorstellen kann.« Er fragte sich, worauf das Gespräch<br />

hinauslaufen sollte. Der Mann machte nicht den Eindruck, als sei er gekommen, um davor zu<br />

warnen, dass Rosine welche von den unbequemen Tierchen abbekommen haben könnte.<br />

»Das«, polterte dieser, »kann man wohl sagen. Und ich bin nicht hier, um mich dafür zu<br />

bedanken!«<br />

Allmählich schwante Henning etwas.<br />

Der Gassimann<br />

Jörg Schröder<br />

<strong>10</strong>,00 €<br />

ISBN 978-3-981-41290-1<br />

www.schroeders-hundeleben.de


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Trockenobst<br />

Svenja Hoop<br />

Zutaten:<br />

� 2 Äpfel<br />

� 2 reife Bananen<br />

� 2-4 Eigelb<br />

� Ca. 200g Paniermehl oder Brötchenkrümel<br />

Zubereitung:<br />

Schneidet die Äpfel in möglichst dünne Scheiben, evtl. geht das auch mit einer Küchenreibe (aber<br />

passt auf eure Finger auf!). Die Bananen schneidet ihr ebenfalls in Scheiben, diese können ruhig<br />

etwas dicker sein. Bereitet nun das Backblech vor und legt Backpapier aus; dies muss vor dem<br />

nächsten Schritt bereits erledigt sein. Haltet ebenso weiteres Paniermehl bzw. noch<br />

Brötchenkrümel bereit, um ggf. jederzeit nachgeben zu können.<br />

Nun wendet ihr jeweils die Apfel- und die Bananenscheiben erst in dem Eigelb und anschließend in<br />

dem Paniermehl bzw. den Brötchenkrümeln. Es gibt etwas schmierige Finger, daher habt am<br />

besten Papiertücher oder einen Wasserhahn in der Nähe.<br />

Backen:<br />

Den Backofen auf <strong>10</strong>0°C mit Umluft bei leicht geöffneter Tür stellen. Das Backblech auf die mittlere<br />

Schiene schieben und nach ca. 50-60 Minuten die panierten Obststückchen nochmals wenden.<br />

Schaut am besten gelegentlich nach, wie weit die Obststücke bereits getrocknet sind und dass<br />

nichts anbrennt. Die Apfelstücke werden als erstes trocken sein, doch die Bananenscheiben<br />

müssen evtl. noch etwas nachtrocknen. Dies könnt ihr ganz prima mit geringer Hitze (z.B. 50°C) für<br />

weitere 20 Minuten machen.<br />

Backzeit insgesamt ca. 60-70 Minuten, evtl. Nachbacken auf geringer Hitze. Zubereitungszeit<br />

vorher ca. 20 Minuten.<br />

——————————————————————————————————————————————––-—<br />

Copyright Foto: Svenja Hoop<br />

Seite 52


Seite 53 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Elisabeth Döll-Helfrich<br />

Im Jahr 2005 bin ich im Alter von 4 Jahren aus der wissenschaftlichen Tätigkeit (3 Jahre Labor und<br />

ein Jahr sogenannter Blutspendehund an der Veterinärklinik) ausgeschieden und lebe seitdem bei<br />

Elisabeth und Axel. Viele ehemalige Laborbeagle-Kollegen sind relativ schnell fit für das Leben<br />

draußen. Ich brauche zugegebenermaßen für alles etwas länger. Zum Beispiel habe ich volle 9<br />

Monate gebraucht, bis ich mich traute, zu Elisabeth auf die Couch zu kommen. Heute bedauere ich<br />

diese lange Sofa-lose Zeit, denn natürlich weiß ich inzwischen, dass es nicht gefährlich ist, mit<br />

meinen Menschen auf einer Ebene zu sitzen.<br />

Ich hatte nie gebellt. Frauchen sagte immer, sie würde so gerne mal meine Stimme hören. Wenn<br />

ich bellen würde, würde sie mich auf den Arm nehmen und ich dürfte mir ein Teil aus dem<br />

Kühlschrank aussuchen. Monate bellte ich nicht, also vom 30. März 2005 bis 24. <strong>Dezember</strong> 2006<br />

wurde meine Stimme nie gehört. Elisabeth und Axel machten gerne Winterurlaub über Weihnachten<br />

und Silvester in den Bergen, in einem kuschligen Wintersportort. Wie schon meinen Beagle-<br />

Vorgänger Henry nahmen sie mich selbstverständlich mit. Bei meinem ersten Urlaub dort im Jahr<br />

2005 war alles problemlos. Schöner Winterurlaub, lange Spaziergänge, Sonne und Schneefall.<br />

Menschen und ich waren glücklich.<br />

Ein Jahr später war Schluss mit lustig. Morgens hatte ich mit Elisabeth schon eine Runde gedreht,<br />

bekam Frühstück und dann gingen die beiden in den Frühstücksraum. Unten angekommen, hörten<br />

sie einen Hund laut und kräftig bellen. „Unserer bellt nicht“ dachten sie und bedienten sich am<br />

Büffet. Da das Bellen nicht aufhörte, ging Herrchen zurück zum Hotelzimmer, um sich zu<br />

vergewissern, dass es mir gut geht. Schöne Bescherung am Weihnachtsmorgen! Ich hatte das<br />

Bellen entdeckt und konnte das ganze Hotel mit meiner kräftigen Stimme unterhalten. Herrchen<br />

nahm mich an die Leine und ich durfte mit in den Frühstücksraum. Mein erster kleiner Sieg! Am<br />

nächsten Tag folgte das gleiche Spiel und von da an war klar, dass sie mich keinen Moment alleine<br />

im Hotelzimmer lassen können. Für die beiden waren in der Folge alle gemeinsamen<br />

Unternehmungen gestrichen: Kein Kirchgang an Weihnachten, kein Konzert, keine Veranstaltung<br />

am Urlaubsort. Wenn sie mich im Auto zurücklassen, belle ich nicht, aber bei Minustemperaturen<br />

lassen sie mich nicht im Auto. Für mich war es ein perfekter Urlaub, denn immer war entweder<br />

Elisabeth oder Axel bei mir. Blöd ist nur, dass wir seitdem nicht mehr in den Winter-<br />

Weihnachtsurlaub fahren. „Warum nur?“ fragt sich Euer Happy<br />

Ach übrigens, Elisabeth hat ihr Versprechen, dass ich mir was aus dem Kühlschrank nehmen dürfte,<br />

nicht gehalten. Ich finde das nicht in Ordnung.<br />

——————————————————————————————————————————————––-—–<br />

Copyright Fotos: Elisabeth Döll-Helfrich


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Oder: Ist die Menschheit verrückt geworden?<br />

Clarissa v. Reinhardt<br />

„Alle Jahre wieder...“ kommt leider nicht nur das Christkind, sondern pünktlich eine Woche später<br />

auch die große Knallerei. Weihnachten gilt als stilles und besinnliches Fest, an dem es gar nicht<br />

ruhig genug sein kann, selbst unser altes deutsches Liedgut preist die „Stille Nacht, heilige<br />

Nacht...“ , aber nur sieben Tage später scheint die Menschheit regelmäßig verrückt zu werden. Es<br />

kann gar nicht laut und grell genug werden – ganz gleich, einen wie hohen Preis wir dafür zahlen.<br />

Ebenfalls fragt sich alle Jahre wieder der gesunde Menschenverstand, wie es sein kann, dass<br />

angesichts (ver)hungernder Menschen und Tiere, einer kriselnden Weltwirtschaft und scheinbar<br />

nicht lösbarer Umweltprobleme, die uns irgendwann alle miteinander mit einem ganz großen Knall<br />

ins Jenseits befördern könnten, überhaupt ein Mensch so verrückt sein kann, Geld für Raketen,<br />

Böller und Tischfeuerwerk auszugeben?! Ja wissen die Leut` denn wirklich nichts Besseres damit<br />

anzufangen? Für die ganz Ideenlosen wüsste ich da ein paar Umwelt- und<br />

Tierschutzorganisationen, die um jeden Cent dankbar wären. Auch das Frauenhaus, die<br />

Welthungerhilfe und Aktion Mensch hätten sicher einen besseren Verwendungszweck für die<br />

Milliarden, die da alljährlich in die Luft gepulvert werden.<br />

Und nun möge mir bloß keiner mit der Tradition kommen! Ach, so vieles wird unter dem<br />

Deckmäntelchen der Tradition fortgeführt, so vieles, das man lieber bleiben lassen sollte: Der<br />

Stierkampf, die Treibjagd, Pferderennen oder auch die Unterdrückung der Frau, die nach wie vor in<br />

vielen Ländern dieser Erde zur guten (?) alten Tradition gehört. Na ja, manchmal ist die Tradition<br />

halt auch mehr alt als gut und gehört einfach abgeschafft. Es lohnt, darüber nachzudenken.<br />

Als Tierhalterin habe ich mir die Knallerei schon als Jugendliche abgewöhnt. Zu sehr taten mir die<br />

Hunde (und Katzen!) leid, wenn sie sich zitternd unter der Eckbank verkrochen und tagelang nicht<br />

mehr aus dem Haus trauten. Ich dachte an die Wildtiere, die ebenfalls voller Angst und Schrecken<br />

flüchten und Schutz suchen vor einer nicht benennbaren und nicht verstehbaren Gefahr. In meiner<br />

Hundeschule mehren sich jetzt wieder die Anrufe der Verzweifelten, die fragen, ob ich Tipps hätte,<br />

wie man mit dem geliebten Vierbeiner die Jahreswende halbwegs schadlos übersteht. Immer<br />

wieder stellt man mir die Frage, ob ich mich da auskenne. Oh ja, da kenne ich mich sogar sehr gut<br />

aus, denn drei meiner sieben Hunde haben schreckliche Angst und zwei fürchten sich zumindest<br />

etwas. Mit den folgenden, jahrelang im Ernstfall erprobten Tipps kommen wir ganz gut über die<br />

Runden:<br />

Die einfachste Lösung zuerst: Hauen Sie mit Ihrem Hund einfach für ein paar Tage ab. Buchen Sie<br />

eine einsame Berghütte irgendwo im Nirgendwo. Das müssen Sie allerdings rechtzeitig tun, denn<br />

einsame Berghütten gibt`s bei weitem nicht so viele wie genervte Hundehalter, die diese zur<br />

Jahreswende händeringend suchen. Reisen Sie schon ein paar Tage vor Silvester ab und bleiben<br />

Sie auch etwas länger, denn wie wir alle wissen, beginnt die Knallerei schon Tage vor dem ganz<br />

großen Spektakel und zieht sich auch noch bis zum zweiten oder dritten Januar hin.<br />

Wenn diese Lösung nicht möglich ist, wäre mein wichtigster Tipp, dass Sie Ihrem Hund so viel<br />

Ruhe wie möglich vermitteln und durch Idolfunktion vorleben, dass Ihnen der ganze Rummel gar<br />

nichts ausmacht. Für mich ist dies zugegeben der schwierigste Part, denn tatsächlich könnte ich<br />

jedem, der da draußen rumknallt, ebenfalls eine knallen – kleine Kinder, die noch nicht wissen, was<br />

sie tun, ausgenommen. Durch die Stimmungsübertragung beeinflussen wir unsere Hunde ganz<br />

enorm, je gelassener Sie also sind, desto eher kann Ihr Hund sich zumindest etwas beruhigen.<br />

Aber erwarten Sie bitte nicht, dass Ihr Hund keine Angst mehr hat, nur weil Sie keine haben, denn<br />

ganz so einfach läuft es nicht. Es ist etwa wie bei einem bevorstehenden Besuch beim Zahnarzt,<br />

der Ihnen große Angst macht: Ein Partner, der Ihnen Mut zuspricht und Gelassenheit ausstrahlt,<br />

hilft zumindest etwas – einer der glaubt, man brauche doch keine Angst haben, weil er/ sie ja<br />

schließlich auch keine Angst hat, hilft überhaupt nicht, sondern nervt einfach nur.<br />

Seite 54


Seite 55 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Tipp Nummer zwei steht in direktem Zusammenhang mit Tipp Nummer eins: Haben Sie Zeit für<br />

Ihren Hund, stehen Sie ihm durch Anwesenheit zur Verfügung und ermöglichen Sie ihm das<br />

Kontaktliegen, wenn er es wünscht. Hierbei müssen Sie aber sehr präzise arbeiten, damit es nicht<br />

zu einer so genannten unbewussten Bestätigung kommt. Keinesfalls heißt dies nämlich, dass Sie<br />

Ihren Hund auf den Arm nehmen, herumtragen oder auf den Schoß setzen sollen, während Sie ihn<br />

streicheln und in endlosen Litaneien bedauern, denn dieses Verhalten würde die Angst Ihres<br />

Hundes nur verstärken. Allerdings sollten Sie andererseits auch keinesfalls – wie von manchen<br />

Trainern empfohlen – Ihren Hund ignorieren, wenn er Angst hat. Dieser Tipp, der die oben<br />

genannte „unbewusste Bestätigung“ verhindern soll, ist weit über das Ziel hinaus geschossen, denn<br />

wenn Sie Ihren Hund ignorieren, wenn er Angst hat, was vermitteln Sie ihm dann?! Dass Ihnen<br />

seine Angst vollständig egal ist und er sich an jemand anderen wenden muss, wenn er<br />

Unterstützung und Schutz braucht – und das ist für eine gute Bindung und ein angestrebtes<br />

Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Halter das reinste Gift! Deshalb haben wir seit Jahren ein<br />

Ritual eingeführt, das bestens funktioniert:<br />

Unser Wohnzimmer wird zu einer Liegelandschaft umgebaut. Zugegeben, bei nur einem Hund oder<br />

zweien ist das nicht nötig, es reicht ein bequemes Sofa, aber wir haben ja sieben... Einer von uns<br />

hält sich die meiste Zeit über auf der „Liegewiese“ auf, meistens lesen wir oder telefonieren mit<br />

Freunden. Die Hunde kommen ganz von selbst und suchen den Körperkontakt, wenn die Knallerei<br />

losgeht. Sie legen sich mit hin, dürfen sich ankuscheln und unsere Nähe spüren. Einem von ihnen<br />

hilft es besonders, wenn wir ihn mit einer Decke so zudecken, dass nur noch sein Kopf rausschaut<br />

– er fühlt sich so eingehöhlt sicherer. Wenn die, die besonders große Angst haben, anfangen zu<br />

hecheln oder uns anzupföteln, reagieren wir darauf nur geringfügig und sagen einfach nur kurz „Ist<br />

schon o.k.“ oder Ähnliches und strahlen weiterhin heitere Gelassenheit aus. Um diese Stimmung zu<br />

erzeugen, helfen übrigens Bücher des Dalai Lama ausgesprochen gut!<br />

Zusätzlich läuft bei uns der Fernseher in einer Lautstärke, die gut erträglich ist, aber doch den Lärm<br />

von draußen zumindest teilweise abmildert. Diese Geräuschkulisse kann die Knallerei natürlich<br />

nicht übertönen, dann würden uns – und besonders unseren Hunden, deren Gehör viel feiner ist –<br />

ja die Ohren weh tun. Aber sie verhindert eine allzu starke Fokussierung auf die Knallgeräusche.<br />

Der besondere Tipp: Auf 3 SAT laufen jedes Jahr ab 11.00 Uhr vormittags bis weit nach Mitternacht<br />

Mitschnitte von tollen Live-Konzerten der vergangenen Jahre. Echte Sahnestücke der<br />

Musikgeschichte, von Phil Collins über U2, Michael Jackson, Pink oder Tina Turner, es ist für so<br />

ziemlich jeden Musikgeschmack etwas dabei. Sehr hilfreich ist auch eine CD, die es als Beigabe zu<br />

dem Buch „Mit den Ohren eines Hundes“ (sehr zu empfehlen!) gibt. Die auf ihr zu hörende Musik<br />

wurde nach jahrelangen Forschungen auf dem Gebiet der Psycho-Akustik arrangiert und ist<br />

speziell auf das akustische Wahrnehmungsvermögen von Hunden abgestimmt. Sie wirkt<br />

beruhigend und wird bereits erfolgreich in Tierheimen, Hundepensionen und Tierkliniken<br />

eingesetzt.<br />

Sobald es am Nachmittag auch nur ansatzweise dämmrig wird, machen wir überall im Haus das<br />

Licht an, um die von draußen kommenden Lichtreflexe zu mildern. Sollten Sie Gardinen oder Rollos<br />

haben, sollten Sie diese schließen. Manchmal hört man den Tipp, mit dem Hund am besten in den<br />

Keller zu gehen, im Idealfall in einen Keller ohne Fenster. Dies ist allerdings nur dann sinnvoll,<br />

wenn Sie das nicht ausschließlich zu Silvester tun – sonst kann es schnell passieren, dass der<br />

Hund bereits das Heruntergehen in den Keller fürchtet, weil es für ihn in direktem gedanklichen<br />

Zusammenhang mit der Knallerei steht. Sollten Sie aber eine Art eingerichteten Hobbyraum haben,<br />

den Sie regelmäßig nutzen, kann es tatsächlich hilfreich sein, Silvester dort unten zu verbringen,<br />

bis gegen 2.00 oder 3.00 Uhr nachts zumindest die schlimmste Knallerei vorbei ist.<br />

Die Gassi-Runden reduzieren wir auf kurze Gänge in der Nähe des Hauses, damit die ängstlichen<br />

Hunde das Gefühl haben, jederzeit auf dem schnellsten Weg wieder nach Hause zu können. Ist<br />

„die Fluchtburg“ in kürzester Zeit erreichbar, fühlt sich so mancher Hund zumindest etwas besser.<br />

Wenn Sie einen Garten haben, können Sie das Rausgehen auch auf diesen beschränken. Wir<br />

gehen am 31. <strong>Dezember</strong> immer eine ganz lange Runde sehr früh am Morgen, so gegen 6.00 Uhr –<br />

da ist es noch weitgehend ruhig. Danach bleiben wir mit den ängstlichen Hunden auf unserem<br />

Grundstück.<br />

Wenn Sie einen Hund haben, der in Panikattacken verfällt, wenn er es – selbst in größerer<br />

Entfernung – knallen hört, dann führen Sie ihn an den Tagen rund um Silvester mit doppelter<br />

Leinensicherung und bleiben Sie in der Nähe Ihres Hauses oder Ihres offen stehenden (!) Autos,<br />

denn für diese Hunde ist das Erreichen „der Fluchtburg“ eine Frage des Überlebens.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Von der häufig empfohlenen Gabe von Medikamenten möchte ich dringend abraten! Zunächst<br />

einmal ist wichtig zu wissen, dass jedes Psychopharmaka eine so genannte Umschlagwirkung<br />

zeigen kann. Das bedeutet in diesem Fall, dass der Hund nicht beruhigt, sondern ganz im<br />

Gegenteil, jetzt erst richtig hoch gefahren wird. Der Kreislauf wird aktiviert, der Puls rast wie<br />

verrückt, der Hund kommt nicht mehr zur Ruhe und der so gestresste Organismus nimmt die<br />

Außenreize durch die Adrenalinausschüttung noch stärker wahr. Vor ein paar Jahren wurde ich am<br />

Silvesterabend von einer völlig verzweifelten Hundehalterin angerufen, bei deren Eurasier-Rüden<br />

genau das passiert war. Der Hund drehte völlig durch, speichelte, raste fieberhaft nach<br />

Unterschlupf suchend durch das Haus und war kaum noch ansprechbar. Die Tierärztin, die das<br />

Mittel verschrieben hatte, empfahl am Telefon, den Hund in die Praxis zu bringen, was vollkommen<br />

ausgeschlossen war für die Halterin, weil er sich nicht einmal mehr anfassen ließ, ohne deutlich<br />

drohend zu fletschen – was er übrigens sonst nie tat! Als ich nach halbstündiger Fahrt dort ankam,<br />

war der Hund bereits so durchgedreht, dass ich einen Kreislaufkollaps befürchtete. Uns blieb also<br />

nichts anderes übrig, als uns auf den Hund zu stürzen, ihn – halb im Würgegriff – ins Auto zu<br />

zerren und in die Klinik meines Vertrauens zu bringen. Dort wurde er in Narkose gelegt, um ihn erst<br />

einmal ruhig zu stellen. Dann wurde er an den Tropf gehängt, um die Wirkstoffe in seinem Körper<br />

möglichst schnell auszuschwemmen. Es dauerte mehr als 14 Tage, ehe dieser Hund sich halbwegs<br />

erholt hatte und sein Frauchen und mich wieder vertrauensvoll an sich heran ließ. Er war damals<br />

fünf Jahre alt und ich kannte ihn seit seiner Welpenzeit. Er hatte uneingeschränktes Vertrauen zu<br />

mir und seiner Halterin bis zu diesem Abend gehabt…<br />

In einem anderen Jahr rief mich am 05. Januar eine Dame an, deren Hund sich seit Silvester völlig<br />

verändert hatte. Er zitterte, sobald er nur angesprochen wurde und reagierte extrem auf jegliche<br />

Außenreize, die mit Geräuschen oder Licht zu tun hatten. Er flüchtete zum Beispiel in Panik unter<br />

den Küchentisch, als vor dem Haus die Straßenlaterne anging. Beim Beratungsgespräch stellte<br />

sich dann heraus, dass auch dieser Hund auf Anraten eines befragten Tierarztes Medikamente<br />

verschrieben bekommen hatte. Er wählte ein Mittel aus, das hauptsächlich auf der Basis eines<br />

Muskelrelaxans wirkte, das Bewusstsein aber kaum beeinflusste. Im Klartext bedeutete dies, dass<br />

dieser arme Hund, der schon immer große Angst vor Silvester hatte, alles um sich herum<br />

mitbekam, aber unfähig war, sich zu bewegen. Gefangen im eigenen Körper konnte er weder<br />

hecheln, noch herumlaufen oder sich verkriechen, so wie er es sonst immer getan hatte. Die<br />

Folgen waren fatal – dieser Hund erlitt ein Trauma, von dem er sich nie mehr richtig erholte. Er<br />

hatte für den Rest seines Lebens Probleme und die Halterin verfluchte den Tag, an dem er das<br />

„Beruhigungsmittel“ bekommen hatte.<br />

Ich könnte noch einige solcher Beispiele nennen, die ich im Laufe der Jahre miterlebt habe. Es<br />

waren weit mehr als nur diese beiden und aus diesem Grund würde ich die Gabe von<br />

Medikamenten nicht empfehlen. Ich kenne keinen einzigen Hund, der sich nicht über kurz oder lang<br />

wieder erholt hätte nach der Knallerei – aber einige, die durch Medikamentengabe traumatisiert<br />

wurden. Selbstverständlich gibt es auch Hunde, die die Medikamentengabe gut vertragen – nur<br />

weiß man vorher nicht, ob es so sein wird und mir ist das Risiko für die mir anvertrauten Tiere<br />

definitiv zu groß, falls es nicht so sein sollte.<br />

Hingegen macht eine Kollegin von mir recht gute Erfahrungen mit der Gabe von Bach-Blüten.<br />

Suchen Sie sich einen seriösen Therapeuten, der eine individuelle Mischung für Ihren Hund<br />

zusammenstellt. Die im Handel erhältlichen, fertigen Mischungen möchte ich Ihnen nicht<br />

empfehlen, da sie der eigentlichen Lehre Bach`s und seinem Verständnis über die Wirkung der<br />

Blütenmittel nicht entsprechen. Eine Umschlagwirkung ist hier nicht bekannt, es soll aber nicht<br />

verschwiegen werden, dass es in seltenen Fällen zu einer Erstverschlimmerung der Symptome<br />

kommen kann, ähnlich wie wir sie aus der Homöopathie kennen. Sollte diese gerade an Silvester<br />

auftreten, wäre das natürlich fatal. Deshalb ist eine vorherige Gabe zum Ausprobieren empfohlen.<br />

Einigen Hunden hilft auch der D.A.P.-Stecker recht gut, der im Fachhandel erhältlich ist. D.A.P. ist<br />

die Abkürzung für Dog Appeasing Pheromone. Diese Pheromone sind Duftstoffe, die eine<br />

Mutterhündin während der Laktationsphase zwischen der Milchleiste absondert und die beruhigend<br />

auf die Welpen wirken. Man fand heraus, dass diese Wirkung auch noch bei erwachsenen Hunden<br />

eintritt und schließlich gelang es, diese Pheromone zu synthetisieren. Steckt man nun diesen<br />

Stecker in die Steckdose, wird der Geruch der Pheromone ausgeströmt. Wichtig ist hierbei<br />

allerdings, dass Sie dem Hund die Gelegenheit geben, den Raum zu verlassen, wenn er das<br />

wünscht, denn nicht alle Hunde mögen diesen Geruch und nicht auf alle wirkt er beruhigend!<br />

Seite 56


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Seite 57<br />

Beobachten Sie Ihren Hund, ob er sich freiwillig in die Nähe des Steckers begibt und tatsächlich<br />

ruhiger wird oder ob ihm dieser Geruch völlig egal zu sein scheint oder er sogar den Raum verlässt.<br />

Auch hier ist es sinnvoll, nicht erst am Silvesterabend auszuprobieren, welche Reaktionen Ihr Hund<br />

zeigt, fangen Sie ruhig schon ein bis zwei Wochen vorher damit an. Auf gar keinen Fall sollten Sie<br />

die ebenfalls erhältlichen D.A.P.-Halsbänder verwenden, denn einmal angelegt kann der Hund sich<br />

eben nicht mehr frei entscheiden, ob er den Geruch sucht oder meidet, sondern ist ihm<br />

ausgeliefert. Interessant ist, dass der Hersteller anfangs, als es nur die Stecker gab, selbst<br />

ausdrücklich darauf hinwies, wie wichtig es ist, dem Hund die Möglichkeit zum Ausweichen zu<br />

geben. Trotzdem hat er dann die Halsbänder und auch noch ein Spray auf den Markt gebracht.<br />

Man macht sich so seine Gedanken, was hinter diesem Sinneswandel steckt…<br />

Für viele Menschen ist übrigens unklar, warum Hunde gerade vor Silvester so große Angst haben.<br />

Manchmal sogar solche, die zum Beispiel keine Probleme mit Schüssen oder Gewitter haben. Der<br />

Grund liegt wahrscheinlich darin, dass durch die Knallerei gleich mehrere Sinne deutlich<br />

überstrapaziert werden: Der Gehörsinn durch den Lärm, der Gesichtssinn (die Augen) durch die<br />

ungewohnten und in großer Anzahl auftretenden Lichtreflexe und der Geruchssinn durch den<br />

Gestank, den die Böller verursachen und der ebenfalls ungewohnt ist für den Hund.<br />

Abschließend wünsche ich Ihnen und Ihrem Hund (oder Ihren Hunden) eine möglichst ereignislose<br />

Silvesternacht und hoffe, dass die hier zusammengefassten Tipps helfen, mit möglichst viel Ruhe<br />

und Frieden ins neue Jahr zu kommen!<br />

——————————————————————————————————————————————––-—<br />

Copyright Foto: Susanne Blank


Seite 58 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Liebe Beaglefreunde und Leser!<br />

Das Redaktionsteam wünscht allen Lesern eine ruhige, erholsame<br />

Weihnachtszeit und einen glücklichen Start in das neue Jahr.<br />

<br />

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}<br />

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Schaut einfach mal vorbei.<br />

Wir freuen uns auf euch!


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

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Für den Inhalt der aktuellen <strong>Magazin</strong>ausgabe des <strong>BeagleFriends</strong>-<strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong> sind verantwortlich<br />

Herausgeberin<br />

<strong>BeagleFriends</strong>-<strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Jutta Ambach<br />

Strehlener Str. 24<br />

12621 Berlin<br />

E-Mail: redaktion@magazin.beaglefriends.de<br />

Redaktionelle Leitung<br />

Jutta Ambach: redaktion@magazin.beaglefriends.de<br />

Redaktionsteam<br />

Anja Schläger: anja@magazin.beaglefriends.de<br />

Elisabeth Döll-Helfrich: elisabeth@magazin.beaglefriends.de<br />

Ilse Marggraf: malo@magazin.beaglefriends.de<br />

Kai Starke: kai@magazin.beaglefriends.de<br />

Tanja de Boer: tani@magazin.beaglefriends.de<br />

Layout und Gestaltung<br />

Susanne Blank: susanne@magazin.beaglefriends.de<br />

Seite 59<br />

<strong>BeagleFriends</strong> – <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint kostenlos vierteljährlich. Die Inhalte werden online publiziert unter<br />

www.magazin.beaglefriends.de. Alle <strong>Ausgabe</strong>n sind im Internet abrufbar.<br />

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