Erläuterungen zum Flächennutzungsplan - Bottrop
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Erläuterungsbericht <strong>zum</strong> FNP Seite 33 Rahmenbedingungen<br />
Stadtbezirk <strong>Bottrop</strong>-Kirchhellen<br />
Die ehemalige Gemeinde Kirchhellen, zwischen Emscher- und Lippezone gelegen,<br />
hat bis zur Mitte dieses Jahrhunderts ihren überwiegend ländlichen Charakter<br />
bewahrt. Ihre Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur wurde nicht wie in den Nachbarstädten<br />
<strong>Bottrop</strong>, Gladbeck und Dorsten durch die Industrialisierung geprägt.<br />
Von 1818 bis 1925 stieg die Einwohnerzahl von rund 2.100 auf rund 5.700. Neben<br />
dem Dorfkern im Bereich Hauptstraße/Oberhofstraße und einem dörflichen<br />
Siedlungsansatz in Feldhausen war nur eine bäuerliche Streubebauung vorhanden.<br />
Bereits Ende des vorigen Jahrhunderts erhielt Kirchhellen Anschluss an das Eisenbahnnetz<br />
(Rheinische Bahn). Hiervon gingen jedoch keine erkennbaren Entwicklungsimpulse<br />
aus.<br />
Der Wirtschaftsplan von 1930 sah für Kirchhellen großflächige Siedlungserweiterungen<br />
vor. Diese Planungen wurden jedoch nicht weiter verfolgt, da die vom<br />
Bergbau ursprünglich beabsichtigte Entwicklung nicht <strong>zum</strong> Tragen kam.<br />
Der Wirtschaftsplan von 1938 stellte dann für den Dorfkern nur verhältnismäßig<br />
geringfügige Erweiterungsflächen dar. Erheblich größere Flächen für eine Bebauung<br />
mit Kleinsiedlungen wurden in Grafenwald vorgesehen. Dargestellt sind außerdem<br />
auch die Kleinsiedlungen Kuhberg und Overhagen.<br />
Bis Ende der 50er Jahre, die Einwohnerzahl stieg von rund 8.700 im Jahre 1950<br />
auf rund 9.400 im Jahre 1960, bestand die Siedlungsstruktur der Gemeinde aus<br />
dem Dorfkern, der sich vor allem entlang der Hauptstraße erweitert hatte und<br />
umfangreicher Streubebauung sowie Streusiedlungen, die auch in den folgenden<br />
Jahren weiter zunahmen.<br />
Eine planmäßige Siedlungsentwicklung setzte erst Mitte der 60er Jahre ein. In<br />
der Folgezeit wurden in Kirchhellen die Bereiche Kaplan-Xanten-Straße, Kirchhellener<br />
Ring nördlich der Hauptstraße, Finkenweg und Eichenkamp, in Grafenwald<br />
der Bereich Schneiderstraße und in Feldhausen der Bereich Liboriweg bebaut.<br />
Neben einer Einfamilienhausbebauung entstand auch mehrgeschossiger<br />
Wohnungsbau.<br />
Die positive Bevölkerungsentwicklung, 1970 rund 12.900 Einwohner und 1975<br />
rund 15.000 Einwohner, ergab sich hauptsächlich aus den Wanderungsgewinnen<br />
aufgrund der regen Wohnungsbautätigkeit. Diese verstetigte sich in den 1980er<br />
Jahren und hat den Stadtbezirk Kirchhellen auf eine Gesamtbewohnerzahl von<br />
20.300 in 2002 anwachsen lassen. Dabei sind drei Schwerpunkte entstanden.<br />
Einmal die kreisförmige Ausdehnung der Wohnbereiche um die Ortsmitte Kirchhellens,<br />
ohne über die B 223 nach Westen zu springen. Zum zweiten die Erweiterung<br />
Feldhausens und <strong>zum</strong> dritten die Entwicklung Grafenwalds. Daneben ist<br />
der hohe Anteil der Streulagen weiterhin ein Kennzeichen dieser Landschaft, jedoch<br />
ist die deutliche Gliederung in besiedelten und unbesiedelten Raum immer<br />
schwerer aus<strong>zum</strong>achen.<br />
Bis in die 50er Jahre war die Land- und Forstwirtschaft der dominierende Wirtschaftszweig.<br />
Ab den 60er Jahren trat auch hier ein Wandel ein. Die Zahl der<br />
Haupterwerbsbetriebe in der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist von 77 im Jahre 1977 auf 46 im<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> – Stadtplanungsamt Abteilung Generelle Planung