Ötzis Kleidung - Schule Brugg
Ötzis Kleidung - Schule Brugg
Ötzis Kleidung - Schule Brugg
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ÖTZIS BEKLEIDUNG<br />
Joel Sichi
Obwohl die Leiche des Gletschermannes nackt da lag, hat man bei Ötzi viele Gegenstände<br />
gefunden, die man seiner <strong>Kleidung</strong> zuordnen konnte.<br />
Ich habe herausgefunden, dass Ötzi eine Mütze, Oberkleidung, Beinkleider (Leggings),<br />
einen Gürtel mit Tasche, eine Lendenschürze, ein Paar Schuhe und eine Grasmatte als<br />
Umhang dabei hatte. Er war für eine Wanderung ins Gebirge sehr gut ausgerüstet.<br />
Ich stelle einige Dinge nun etwas genauer vor.<br />
Bärenfellmütze<br />
Die Bärenfellmütze besteht aus mehreren Fellstreifen. Die Haare schauen nach draussen,<br />
mit zwei Lederriemen zum Binden, die aber schon vor dem Tod gerissen waren.<br />
Fussbekleidung<br />
Ötzi trug die weltweit ältesten „richtigen“ Schuhe, von denen man weiss. Ein Schuh war<br />
noch am Fuss. Der Innenschuh ist ein Netz aus Lindenbastschnüren und fixiert das Heu,<br />
das zur Wärmeisolierung diente. Mit Lederriemen sind der Innenschuh und das Oberleder<br />
an einer Bärenledersohle befestigt. Um keine Feuchtigkeit eindringen zu lassen,<br />
wurde der Schaft ums Fussgelenk mit Schnüren umwickelt. Auf der Unterseite der Sohle<br />
ist ein Lederstreifen aufgenäht für besseren Halt (Wanderschuhe).
Beinkleidung (Leggings)<br />
Bei <strong>Ötzis</strong> Beinkleidung handelt es sich um die ältesten <strong>Kleidung</strong>sstücke der Welt!!!<br />
Es sind zwei getrennte Beinröhren, die aus mehreren, mit Tiersehnen zusammengenähten<br />
Fellstücken der Hausziege bestanden. Sie sind ca. 65 cm lang und bedeckten Oberund<br />
Unterschenkel. Mit doppelten Riemen wurden sie oben am Gürtel befestigt. Unten<br />
hatte es je eine Lasche aus Hirschfell zur Befestigung an den Schuhen. Viele Abnutzungsspuren<br />
zeigen, dass Ötzi dieses <strong>Kleidung</strong>sstück oft trug. Beinkleider dieser Art<br />
wurden von den Indianern Nordamerikas bis ins 19. Jahrhundert so verwendet.<br />
Lendenschurz<br />
Der Lendenschurz ist 50 cm lang und 33 cm breit. Er besteht aus langen, schmalen Ziegenlederstreifen.<br />
Zusammengenäht diente er als eine Art Unterhose und wurde mit dem<br />
Gürtel befestigt.
Grasmantel<br />
Das Geflecht besteht aus alpinem Sumpfgras. Man braucht einen Grasmantel gegen die<br />
Kälte (ev. auch Regenschutz). Er ist fast zu klein, um als Umhang über alles getragen zu<br />
werden. Deshalb könnte er auch als Beutel der Rückentrage gedient haben.<br />
Fellmantel<br />
Der Fellmantel besteht aus Fellstücken der Hausziege und ist mit ganz regelmässigen<br />
Überwindungsstichen zusammengenäht. Helle und dunkle Streifen wechseln sich ab.<br />
Zum Zusammennähen brauchte man Tiersehnen. Die behaarte Seite ist immer nach<br />
aussen. Der Fellmantel war schon lange in Gebrauch, da man Schweissspuren und viele<br />
Reparaturen fand. Es fehlte ein Verschluss, darum war er nur mit einem Gürtel geschlossen.
Gürtel mit Gürteltasche<br />
Der Riemen aus Kalbsleder war ca. 4.5 cm breit und knapp1meter lang. Ein aufgenähter<br />
Lederstreifen diente als Tasche. Er wurde zweimal um die Hüfte geschlungen. Die Öffnung<br />
der Tasche war mit Lederstreifen schliessbar.<br />
Quellenangaben<br />
www.iceman.it<br />
Sulzenbacher Gudrun (2008): Die Gletschermumie. Mit Ötzi auf Entdeckungsreise durch<br />
die Jungsteinzeit. Wien / Bozen: Folio Verlag.<br />
Fleckinger, Angelika (2007): Ötzi,der Mann aus dem Eis. Wien/Bozen: Folio Verlag