dung im FM - Der Immobilienbrief
dung im FM - Der Immobilienbrief
dung im FM - Der Immobilienbrief
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Nr.: 70<br />
40. KW / 28.9.2004<br />
Print-Ausgabe 9,-- €<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial (Hardegen, Köller)<br />
Inhaltsübersicht/<br />
Immobilienmanagementcheck<br />
(Knuf)<br />
<strong>FM</strong> in der Wohnungswirtschaft<br />
(Steinbusch)<br />
Risk-Management<br />
(Klaproth)<br />
Property-Management<br />
(Forster)<br />
DeTeImmobilien (Kosch)<br />
<strong>FM</strong> Da<strong>im</strong>lerChrysler<br />
(Hennecke)<br />
Behringwerke (Dylla)<br />
Industrial <strong>FM</strong> (Infraserv)<br />
Kooperation HSG-E<strong>FM</strong><br />
(Knuf)<br />
PPP <strong>im</strong> öfftl. Hochbau<br />
(Hausmann)<br />
Effizienzpotential von PPP<br />
(Alfen/Daube)<br />
Kommunen mit Problemen<br />
(Redmann)<br />
<strong>FM</strong> auf EXPO REAL<br />
(Schade-Bünsow)<br />
Messegedanken (Gräber)<br />
<strong>FM</strong>-Nutzerkongress (i 2 fm)<br />
<strong>FM</strong>-Symposium (Lennerts/<br />
Bahr)<br />
I<strong>FM</strong>A (Stadlöder)<br />
GE<strong>FM</strong>A (Kuhlmann)<br />
<strong>FM</strong>-Ausbil<strong>dung</strong>sduell<br />
(Antz)<br />
Humane Potenziale<br />
(Körzel)<br />
Impressum<br />
1<br />
2<br />
5<br />
6<br />
7<br />
9<br />
9<br />
10<br />
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15<br />
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20<br />
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Facility Management-Spezial<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite von 20<br />
es ist wie ein Naturgesetz. In Zeiten der Baisse rücken Themen der permanenten Effizienzsteigerung<br />
vermehrt in den Vordergrund. Ein Bereich, der der Immobilienwirtschaft integrativ in<br />
dieser Beziehung beiseite stehen und Impulse geben kann, ist das Facility Management, gleich<br />
ob <strong>im</strong> Neubau oder Bestand. Denken Sie daran: Ca. 80% der Lebenszykluskosten eines Gebäudes<br />
entstehen in der Nutzungsphase.<br />
Dies war Anlass für “<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>“ mit einem weiteren Spezial, dem Facility Management<br />
Spezial, neben dem schon traditionellen „Immobilienfonds – Spezial“ - zur EXPO RE-<br />
AL 2004, München gleichzeitig zu erscheinen.<br />
Ein hartes Stück Arbeit, das wir nur auf uns nehmen konnten durch die <strong>im</strong> Frühjahr verabredete<br />
Partnerschaft mit dem Internationalen Institut für Facility Management (i 2 fm), Oberhausen.<br />
i 2 fm zeichnet für das Konzept und die einzelnen Bausteine in dieser Ausgabe verantwortlich.<br />
Ohne die Autoren und die inserierenden Sponsoren wäre dieses für Sie kostenlose 1. Facility<br />
Management Spezial nicht möglich gewesen. Dafür herzlichen Dank.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong> hat und wird Fakten, Meinungen und Tendenzen der <strong>FM</strong>- Branche seinen<br />
zahlreichen Lesern fachkompetent vermitteln. Gern sind wir für Sie das bekannte Online-<br />
Medium mit der vielleicht größten Verbreitung einer reinen Immobilienzeitschrift.<br />
Wir danken den nachfolgenden Unternehmen, die durch ihre Unterstützung das Erscheinen dieses<br />
Facility Management-Spezial ermöglicht haben: i 2 fm, HGS, pharmaserv, soluta GbR,<br />
Bernd Heuer & Human Resources GmbH, DeTeImmobilie, Postbank AG.<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Prof. Volker Hardegen, Herausgeber „<strong>Der</strong> Immobilien Brief“<br />
die EXPO REAL hat sich zu dem Branchentreffpunkt in Deutschland entwickelt. Sie ist heute<br />
richtungweisend für alle Bereiche der Immobilienwirtschaft. Vor allem das Facility Management<br />
n<strong>im</strong>mt, sowohl was die Zahl der Aussteller als auch die Präsenz <strong>im</strong> Rahmenprogramm<br />
angeht, einen hohen Stellenwert ein.<br />
Für uns ist es der richtige Zeitpunkt, um gemeinsam mit den Herausgebern des <strong>Immobilienbrief</strong>es<br />
allen Lesern mit diesem <strong>FM</strong>-Special einen Überblick über die aktuellen Themen und Trends<br />
<strong>im</strong> <strong>FM</strong> zu geben. Insbesondere auf den Bezug zur Immobilienbranche haben wir bei der Auswahl<br />
der Beiträge großen Wert gelegt.<br />
Diese Spezialausgabe bildet den Auftakt für eine Reihe von Publikationen, mit denen wir den<br />
Entwicklungsprozess dieser in Deutschland noch jungen Branche unterstützen und begleiten<br />
wollen. <strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong> wird, so hoffen wir, durch den hohen Verbreitungsgrad seinen<br />
Beitrag zur Professionalisierung des Facility Management leisten.<br />
Martin Köller, Gesellschafter, Internationales Institut für Facility Management GmbH
Inhaltsübersicht und Erläuterung des <strong>FM</strong>-<br />
Specials<br />
Holger Knuf, Institutsleiter Internationales Institut für<br />
Facility Management GmbH<br />
Die Herausgeber dieses <strong>FM</strong>-Specials möchten die Chance<br />
wahrnehmen, der großen Stammleserschaft des <strong>Immobilienbrief</strong>es<br />
das Thema <strong>FM</strong> möglichst nahe zu bringen. <strong>FM</strong> wird<br />
auch für die Immobilienbranche <strong>im</strong>mer wichtiger. Das Rahmenprogramm<br />
oder die Ausstellerliste der aktuellen EXPO<br />
REAL beweist dies. Wir haben „das Ganze“ aus der Sichtweise<br />
der und mit einem Nutzwert für die Immobilienbranche<br />
aufbereitet. Um einen kompletten Überblick über das<br />
Thema zu erhalten, haben wir uns für folgende Rubriken<br />
entschieden, die jeweils von Experten mit redaktionellem<br />
Inhalt gefüllt wurden:<br />
<strong>FM</strong> aus Sicht der Immobilienbranche – Schnittstellen und<br />
Berührungspunkte des <strong>FM</strong> mit dem CRE (ab Seite 2)<br />
<strong>FM</strong> in der Industrie – Aktuellste Entwicklungen aus einer<br />
fortschrittlichen Branche (ab Seite 9)<br />
<strong>FM</strong> <strong>im</strong> Kommunalbereich – Ein Thema, das nicht mehr<br />
weg zu denken ist (ab Seite 12)<br />
<strong>Der</strong> <strong>FM</strong>-Markt präsentiert sich – Ein Überblick über die<br />
bedeutendsten Plattformen der Branche (ab Seite 15)<br />
Verbandsarbeit <strong>im</strong> <strong>FM</strong> – Ein Überblick über die wichtigen<br />
Organisationen (ab Seite 18)<br />
Human Resources und Weiterbil<strong>dung</strong> <strong>im</strong> <strong>FM</strong> – Ein oft<br />
vergessenes Thema (ab Seite 19)<br />
Wir möchten an dieser Stelle nicht vergessen, Ihnen ein Min<strong>im</strong>um<br />
an Definitionsarbeit mit auf den (Lese-)Weg zu geben:<br />
Facility Management ist NICHT gleich Gebäudemanagement<br />
und keinesfalls eine Umschreibung für aufgewertete<br />
Hausmeistertätigkeiten. Be<strong>im</strong> <strong>FM</strong> handelt es sich wortgemäß<br />
(to facilitate: erleichtern, unterstützen, helfen) um<br />
Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite 2 von 20<br />
das Management des so genannten Sekundärgeschäftes von<br />
Unternehmen. Im Hauptfokus steht dabei das Geschäft, dann<br />
erst die Immobilie.<br />
<strong>FM</strong> aus Immobilien Sicht<br />
<strong>Der</strong> Immobilienmanagement Check<br />
Holger Knuf, Institutsleiter Internationales Institut für<br />
Facility Management GmbH<br />
Wie fit sind Ihre Immobilien? Wie fit ist Ihr Immobilienmanagement?<br />
Wie fit ist Facility Management? Wie fit ist Ihr<br />
Gebäudemanagement? Das sind zentrale Fragen, die <strong>im</strong><br />
Kontext der Immobilienwirtschaft vermehrt aufkommen.<br />
Das Internationale Institut für Facility Management beschäftigt<br />
sich seit Jahren mit der Beantwortung dieser Fragen<br />
und hat einen Immobilienmanagement Check entwickelt,<br />
der erstmals versucht, eine ganzheitliche Beurteilung<br />
über das Instrument der Abfrage zu ermöglichen.<br />
Ziel des Checks: Die Werthaltigkeit von Liegenschaften<br />
und deren Steigerungspotenziale werden in Zukunft zunehmend<br />
durch den Umgang mit ihr bzw. durch ihre professionelle<br />
Bewirtschaftung best<strong>im</strong>mt und <strong>im</strong>mer weniger als<br />
hauptsächliche Abhängigkeit vom ermittelten Status Quo zu<br />
einem Zeitpunkt der Finanzierung oder Bewertung gesehen.<br />
Instrumente, um diese Zusammenhänge auch sichtbar und<br />
bewertbar zu machen, fehlten bisher am Immobilienmarkt.<br />
<strong>Der</strong> Facility- bzw. Immobilien-Management-Check ist ein<br />
„Kurz-Check“, der einen ersten Schritt auf dem Weg zum<br />
umfassenden Facility- und Immobilien-Management-Rating.<br />
Ein kompletter ausführlicherer Check kann bspw. aus der<br />
Sicht des Finanzierers ein „Sicherheiten-Rating“ sein, das<br />
zur Grundlage der Entschei<strong>dung</strong>sfin<strong>dung</strong> und als Controllinginstrument<br />
während der Laufzeit des Investments dient.
<strong>Der</strong> <strong>FM</strong>/IM-Check besteht aus 3 D<strong>im</strong>ensionen:<br />
● Das Immobilienrating<br />
● Das Facility Management Rating<br />
● Das Gebäude Management Rating<br />
Gesamtbeurteilung über alle 3 D<strong>im</strong>ensionen hinweg erlaubt<br />
einen umfassenden Überblick über die Performance Ihrer<br />
Liegenschaften und Organisation.<br />
D<strong>im</strong>ension 1: Das Immobilienrating<br />
Objektbetrachtung: War der konkrete Nutzer der Immobilie<br />
von Anfang an bekannt? ● Sind diese Erkenntnisse in die<br />
Bauphase eingeflossen? ● Sind die Risiken aus Architektur<br />
und Bauweise bekannt? ● Sind mögliche Nutzungsrisiken<br />
bekannt? (Nachhaltigkeit) ● Passen Standort und Nutzung<br />
zusammen?<br />
Portfoliobetrachtung: Existiert eine Immobilienstrategie<br />
über den Gesamtbestand? ● Gibt es eine Liste mit Ausschlusskriterien<br />
für potenzielle Objekte? ● Gehen zukünftige<br />
Entwicklungen in die Betrachtung ein? ● Werden Marktentwicklungen<br />
ständig aktualisiert? ● Sind Risiken des Portfolios<br />
bekannt? (Klumpenrisiken etc.)<br />
Immobilienmarktbetrachtung: Wird die konjunkturelle<br />
Entwicklung fortgeschrieben? ● Wird die Entwicklung des<br />
wirtschaftlichen Umfeldes verfolgt? ● Existieren Daten über<br />
eine Veränderung der Bevölkerungsstruktur? ● Wird die<br />
Entwicklung des Standortfaktoren verfolgt? ● Werden Risiken<br />
der Immobilienmärkte ständig evaluiert?<br />
D<strong>im</strong>ension 2: Das Facility Management Rating<br />
Organisationsbetrachtung: Ist in Ihrer Organisation / in<br />
Ihrem Unternehmen eine <strong>im</strong>mobilienspezifische Organisationsstruktur<br />
vorhanden? ● Unterscheiden Sie organisatorisch<br />
und organigrafisch zwischen Kerngeschäft und Sekundärgeschäft?<br />
● Geschieht der Umgang mit Immobilien und deren<br />
Services nach klaren Richtlinien und Dokumentationen? ●<br />
Gibt es in Bezug auf Ihr Immobiliengeschäft klare Zuständigkeiten<br />
und eine durchgängige Zuweisung von Verantwortung?<br />
● Liegt Immobilienbesitz und -bewirtschaftung<br />
(bei Non-Property-Unternehmen) in einer Hand?<br />
Strukturbetrachtung: Zwischen Immobiliennutzer und<br />
Immobilienbereitsteller existiert ein klares Mieter-/<br />
Vermietermodell ● Immobilienspezifische Leistungen und<br />
sonstige Leistungen aus dem Sekundärgeschäft werden nach<br />
einem klaren Kunden-/ Dienstleistermodell abgewickelt ●<br />
Innerhalb Ihres Unternehmens stellt sich die Immobilienbereitstellung<br />
und das Leistungsangebot aus dem Sekundärgeschäft<br />
dem Wettbewerb mit dem freien Markt ● Innerhalb<br />
der Immobilienbereiche und der Sekundärbereiche existiert<br />
spezifisches Know-how bei den Mitarbeitern ● Es existiert<br />
eine umfassende Prozessbetrachtung und Verfolgung in Bezug<br />
auf Immobilien und deren Bewirtschaftung<br />
Nachhaltigkeitsbetrachtung: Änderungsmaßnahmen werden<br />
als langfristige Prozesse ohne zeitliche Begrenzung<br />
angelegt? ● <strong>Der</strong> Erfolg von Änderungsmaßnahmen wird<br />
während der Ausführung, nach Abschluss der Maßnahme<br />
und während ihrer Nutzung regelmäßig kontrolliert und weiterverfolgt?<br />
● Änderungsmaßnahmen werden in die unternehmensstrategische<br />
Entwicklung einbezogen? ● Eine re-<br />
Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite 3 von 20<br />
gelmäßige Aktualisierung und Anpassung von Änderungsmaßnahmen<br />
an geänderte Bedingungen wird vorgenommen?<br />
● Eine begleitende Evaluation ist von Anfang an Bestandteil<br />
von Projekten und geht in das Qualitätsmanagementsystem<br />
des Unternehmens ein?<br />
D<strong>im</strong>ension 3: Das Gebäudemanagement Rating<br />
Bewirtschaftungsbetrachtung: Existiert eine Aufgabenbeschreibung<br />
nach DIN 32736, Gebäudemanagement? ● Existieren<br />
Prozessbeschreibungen <strong>im</strong> Bereich des technischen<br />
Gebäudemanagements? ● Existieren Prozessbeschreibungen<br />
<strong>im</strong> Bereich des kaufmännischen Gebäudemanagements? ●<br />
Existieren Prozessbeschreibungen <strong>im</strong> Bereich des infrastrukturellen<br />
Gebäudemanagements? ● Existiert ein Vertragsmanagement<br />
in Bezug auf Gebäudebewirtschaftung?<br />
Lebenszyklusbetrachtung: Existiert bei der Betrachtung<br />
der Lebenszykluskosten ein langfristiger Horizont? ● Werden<br />
Entschei<strong>dung</strong>en in Bezug auf die Gebäudesubstanz und<br />
deren Bewirtschaftung unter dem Gesichtspunkt der Lebenszyklusbetrachtung<br />
getroffen? ● Werden Bewirtschaftungsprognosen<br />
oder -szenarien erstellt? ● Werden Lebenszyklusberechnungen<br />
erstellt? ● Fließen Erkenntnisse aus der Bewirtschaftungsphase<br />
in das Gewerkekonglomerat eventueller<br />
Planungs- und Erstellungsphasen ein?<br />
Flächenbetrachtung: Sind Ihnen alle Flächen und deren<br />
Zuordnung bekannt? ● Sind Ihnen die Flächengrößen entsprechend<br />
der DIN 277 bekannt? ● Wird Fläche als strategische<br />
Ressource verwendet und betrachtet? ● Existieren Alternativen<br />
in der Flächenbewirtschaftung? ● Existiert ein<br />
hausinternes Flächenmanagement?
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Immobilienfinanzierung für mittelständische und große Unternehmen.<br />
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Key Account-Management<br />
Account-Management<br />
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Teilnahme am Facility- bzw. Immobilien-Management-<br />
Check<br />
Die Teilnahme am <strong>FM</strong>/IM-Check ist ganz einfach:<br />
- Beantwortung sämtlicher Fragen mit ja oder nein<br />
- Einsen<strong>dung</strong> an i 2 fm und darauf folgende Kurzauswertung<br />
- Diskussion der Ergebnisse, Handlungs- und Untersuchungsempfehlung<br />
durch einen Termin vor Ort .<br />
Braucht die Wohnungswirtschaft Facility<br />
Management?<br />
Thomas Steinbusch, Dipl. Ing. Architekt, Bachelor of<br />
Facility Management<br />
Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung in<br />
Deutschland besteht die Gefahr, dass zahlreiche Bereiche<br />
der gesellschaftlichen Versorgung nicht mehr gesichert sein<br />
könnten. Defizite in der Finanzierung des Gesundheitswesens<br />
sind bereits unverkennbare Vorboten unserer Bevölkerungsproblematik.<br />
Doch sollten nicht nur Versorgungs- und<br />
Finanzierungsnöte zur Diskussion stehen. Zunehmend werden<br />
sich Überkapazitäten und schrumpfende Absatzmärkte<br />
abzeichnen. Ein solcher Absatzmarkt ist auch die Wohnungswirtschaft.<br />
Betrachtet man Fakten und Prognosen, fällt eine gegenläufige<br />
Entwicklung auf: Die Einwohnerzahlen nehmen ab, während<br />
die Zahl der Senioren rapide steigt. Die derzeitigen<br />
Wohnungsbestände reflektieren großenteils die gesellschaftlichen<br />
Herausforderungen der vergangenen Jahrzehnte. Was,<br />
wenn einerseits rückläufige Bevölkerungszahlen ein Überangebot<br />
an Wohnraum hervorrufen und andererseits eine<br />
zunehmende Zahl von Senioren sich von dem derzeit vorherrschenden<br />
Wohnungsangebot nicht angesprochen fühlt?<br />
Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite 5 von 20<br />
Als logische Folge muss die Wohnungswirtschaft mit Leerständen<br />
und so auch mit Wertverlusten bei den<br />
„rückständigen“ Immobilien und nicht zuletzt der Wohnquartiere<br />
rechnen, wenn diese nicht den Erhalt der Selbständigkeit<br />
und die Selbstbest<strong>im</strong>mung <strong>im</strong> Alter aktiv unterstützen.<br />
Untersuchungen in der Altersforschung haben gezeigt,<br />
dass das angestammte Wohnumfeld/Wohnung von Senioren<br />
<strong>im</strong> Alter bevorzugt wird. Für die Umsetzung der Strategie<br />
ist der Wunsch nach dem „Vertrauten“ ein wesentlicher<br />
Standortvorteil, den Investoren von „zeitgemäßen“ Senioren<strong>im</strong>mobilien<br />
nicht für sich nutzen können.<br />
Die Anpassung der Bestands<strong>im</strong>mobilie an ein Leben <strong>im</strong><br />
Alter ist damit nur ein erster, aber konsequenter Schritt in<br />
die Kundenorientierung. Hierfür kommen Elemente wie<br />
Aufzüge, Schwellenfreiheit, Notrufanlagen etc., die – <strong>im</strong><br />
weitesten Sinne als „Hardware“ - in die Immobilienbestände<br />
eingebracht werden sollten, zur Ausführung.<br />
Diesem Schritt muss ein zweiter folgen - die Bereitstellung<br />
oder zumindest die Qualitätssicherung von ergänzender<br />
„Software“, womit wohnbegleitende Dienstleistungen gemeint<br />
sind. Hierbei handelt es sich z.B. um die häusliche<br />
Krankenpflege oder den Einkaufsservice, die durch die<br />
Wohnungswirtschaft angeboten/vermittelt werden sollten.<br />
Die Hinzunahme derartiger „Software-Komponenten“ durch<br />
externe Dienstleister ist jedoch nicht unproblematisch. Vor<br />
dem Hintergrund eines wachsenden Preiskampfes auf dem<br />
Dienstleistungsmarkt kann die Qualität der Altersversorgung<br />
nicht alleine externen Dienstleistern überlassen werden.<br />
Studien zeigen, dass besonders <strong>im</strong> Dienstleistungssektor mit<br />
künftig höherem Anspruch an Kundenorientierung, Vielseitigkeit<br />
und Qualität gerechnet wird.<br />
Wenn eigene Kernkompetenzen nicht vernachlässigt werden<br />
sollen, ist die Hinzunahme von „fremden“ Verwaltungs- und<br />
Betreuungsarbeiten problematisch. Unter Zuhilfenahme von<br />
Facility Management (<strong>FM</strong>) weitet sich dieser Engpass inner-<br />
“Aufs Denken verwandte Zeit<br />
ist die größte Zeitersparnis überhaupt ”<br />
(Norman Cousins)<br />
Kontakt: Knuf@i2fm , Tel. 0208/205 21 97, Fax 0208/205 5956<br />
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Beratung und Projektbegleitung<br />
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halb des Strategiemodells jedoch auf. Durch das Mitwirken<br />
einer <strong>FM</strong>-Einheit – also dem gezielten Einkaufen, Organisieren<br />
und Koordinieren von Dienstleistung – können Mieter<br />
und Eigentümer in eine klassische Win-Win-Situation gelangen.<br />
Es entstehen Mehrwerte!<br />
Zusätzlich wird auf diesem Wege ein Werkzeug übergeben,<br />
mit dem die Wohnungswirtschaft ihren „Kunden“ ein langfristiges<br />
„Wohnen <strong>im</strong> Alter“ ermöglichen und damit Leerstände<br />
und Wertverluste vermeiden kann. Eine zusätzliche<br />
Positivwirkung für den Immobilienvertrieb ist denkbar:<br />
Vielfach verfügt die künftige Seniorengeneration über finanzielle<br />
Mittel, Wohneigentum zu erwerben. Dies erscheint<br />
jedoch nur dann sinnvoll, wenn die derzeitige Wohnung eine<br />
Perspektive für ein altengerechtes Wohnen bieten würde.<br />
Für die Mieterseite ist hervorzuheben, dass das Wohnen <strong>im</strong><br />
Alter mehr Sicherheit in Qualität und Organisation erfährt.<br />
Damit wird ein wesentliches Ziel in der Altersversorgung,<br />
die „Beibehaltung des selbstbest<strong>im</strong>mten Lebens“ erreicht.<br />
Ein von der <strong>FM</strong>-Einheit initiiertes Beschwerde- und Berichtswesen<br />
an die Wohnungsgesellschaft könnte zusätzlich<br />
für stetige Verbesserung sorgen.<br />
Das dies nicht länger Theorie ist, zeigt die Wohnsiedlung<br />
„Am See“ in Duisburg, deren Eigentümer die Deutsche<br />
Annington Immobilien GmbH (Daig) ,Düsseldorf. Wie<br />
einem Artikel der Süddeutschen Zeitung (Süddeutsche<br />
Zeitung Nr. 156 v. 09.07.2004) zu entnehmen war, hat sie<br />
gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften Deutsche Annington<br />
Service GmbH (Dasg) und der Wohnungsgesellschaft<br />
Ruhr-Niederrhein mbH (Wgrn) das Pilotprojekt<br />
„Wohnen Plus“ gestartet. In Zusammenarbeit mit Alterspsychologen,<br />
Gesundheitsberatern und Gerontologen hat sie ein<br />
interdisziplinäres Servicepaket entwickelt. Auf das Paket,<br />
welches aus den Bausteinen „Technische Hilfen/<br />
Gesundheitsdienste/Soziale Dienste“ besteht, kann von den<br />
Bewohnern kostenlos bei Bedarf zurückgegriffen werden.<br />
Die Dasg, als vermittelndes und überwachendes Organ für<br />
externe Dienste übern<strong>im</strong>mt als eigenständiges Serviceunternehmen<br />
dabei facilitäre Aufgaben. Darüber hinaus verfolgt<br />
die Daig bei diesem Projekt den Vertrieb von Leerwohnungen,<br />
wenn diese <strong>im</strong> Zusammenhang von zu barrierefrei umgebauten<br />
Wohneinheiten frei werden.<br />
Fazit: Die Wohnungswirtschaft muss den bevorstehenden<br />
Veränderungen nicht hilflos gegenüberstehen und Facility<br />
Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite 6 von 20<br />
Management kann hierbei ein hilfreicher Partner sein. Richtig<br />
verstandenes <strong>FM</strong> darf nicht auf Hausmeisterdienste und<br />
Gartenpflege reduziert werden, sondern bedeutet Leistungssteigerung<br />
innerhalb des eigenen Kerngeschäftes, wie auch<br />
Verbesserung der Kundenzufriedenheit mit dem Ziel, bevorstehende<br />
Krisen erfolgreich zu begegnen.<br />
Risk-Management <strong>im</strong> Immobilienbereich – ein<br />
unterschätztes Thema nicht nur für die Immobilienwirtschaft?<br />
Thomas Klaproth, Leiter Steinbeis Transfer Zentrum<br />
Immobilienmanagement<br />
Auch wenn Risiken <strong>im</strong>mer Bestandteil jeder unternehmerischen<br />
Tätigkeit waren, so trat der Umgang mit ihnen doch<br />
erst in den vergangenen Jahren stärker in das Bewusstsein<br />
der Beteiligten. Im Mai 1998 trat das Gesetz zur Kontrolle<br />
und Transparenz <strong>im</strong> Unternehmensbereich (KonTraG) in<br />
Kraft. Das Gesetz verpflichtet Unternehmen, ein entsprechendes<br />
Risikomanagementsystem einzurichten. Nach § 91<br />
Abs. II AktG hat der Vorstand geeignete Maßnahmen zu<br />
treffen, insbesondere ein Überwachungssystem einzurichten,<br />
damit den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende oder die<br />
Vermögens- Ertrags- oder Finanzlage wesentlich beeinträchtigende<br />
Entwicklungen früh erkannt werden.<br />
Ein weiteres wichtiges Argument für einen anderen Umgang<br />
mit Risiken ist „Basel II“ mit folgenden Konsequenzen:<br />
Kreditkunden werden in Zukunft nicht mehr gleich gestellt,<br />
sondern die Kredite je nach der Bonität des Kreditnehmers<br />
billiger oder teurer gemacht. Die Banken müssen über eine<br />
angemessene Risikobewertung verfügen, um den Anforderungen<br />
der Bankenaufsicht zu genügen. Die Banken müssen<br />
die Kriterien für die Risikovorsorge offen legen.<br />
Für die Unternehmen hat dies zur Konsequenz, dass die Bereiche<br />
Eigenkapitalquote und Risikovorsorge <strong>im</strong> Hinblick<br />
auf eine zukünftige Kreditvergabe eine große Rolle spielen.<br />
Für die Banken bedeutet dies, dass Risiken <strong>im</strong> Kreditbereich<br />
in deutlich differenzierterer Form betrachtet werden müssen,<br />
als es bisher der Fall war. Da Immobilien <strong>im</strong> Bereich der<br />
Kreditsicherheiten eine wichtige Rolle spielen, schließt hier<br />
der Kreis der Risikobetrachtung die Immobilien mit ein.<br />
Die unheilvolle Welt der Immobilienwerte: Lange Zeit wurde<br />
in Deutschland die Ansicht vertreten, die Immobilie sei<br />
ein problemloses Investment, das sich durch seine Wertbe-
ständigkeit und Inflationsresistenz auszeichnen würde. Die<br />
Statistiken bis Anfang der 90er Jahre bestätigten dies. Seither<br />
hat sich die Welt geändert. Die vielerorts anzutreffenden<br />
Leerstände sprechen bereits eine andere Sprache. Bei Gewerbe<strong>im</strong>mobilien<br />
gehen die Preise seit 10 Jahren in Stufen<br />
bergab. Eine Trendumkehr ist nicht zu sehen. Bei Wohnen<br />
ist die Entwicklung regional differenziert. Im Durchschnitt<br />
geht die Entwicklung seitwärts.<br />
Von <strong>im</strong>mobilienspezifischen Risiken sind nicht nur die Immobilien<br />
betroffen, deren Nutzer an einem schwankenden<br />
Drittmarkt gesucht werden muss; Risiken können sich auch<br />
auf eigengenutzte Immobilien beziehen. Regionale Abwanderungstendenzen<br />
werden sich letztlich auch auf dort ansässige<br />
Unternehmen und damit auf deren Immobilienbestände<br />
auswirken. Hier können Analogien <strong>im</strong> Hinblick auf die Situation<br />
der Immobilienmärkte in Ostdeutschland gezogen werden.<br />
In eine mögliche Abwärtsspirale sind Banken eingebunden<br />
- als Immobilienbetreiber wie auch als kreditierende<br />
Unternehmen.<br />
Deutsche Unternehmen müssen sich seit einigen Jahren mit<br />
Entwicklungen auseinandersetzen, die auch das betriebliche<br />
Immobilienmanagement beeinflussen. Durch die Globalisierung<br />
der Märkte ist der Wettbewerbsdruck in den meisten<br />
Wirtschaftszweigen stark angestiegen. Dies bedeutet<br />
zwangsläufig, dass sich auch Standorte und die sich dort<br />
befindlichen Immobilienbestände dem weltweiten Wettbewerb<br />
stellen müssen. Ein gezielter Aufbau eines Bestandes<br />
an strategisch tatsächlich notwendigen <strong>im</strong>mobiliaren Ressourcen<br />
ist deshalb erforderlich. Gleichzeitig erfordert der<br />
vorhandene Wettbewerbsdruck eine Reduzierung der <strong>im</strong>mobilienbezogenen<br />
Kosten und eine Reduzierung der Kapitalbin<strong>dung</strong>.<br />
In der Konsequenz bedeutet dies, dass jede Fläche<br />
eines Unternehmens Kapital und Liquidität in der Bewirtschaftungsphase<br />
und damit folglich Risiken bindet.<br />
Fazit: Risk-Management <strong>im</strong> Immobilienbereich wird angesichts<br />
der schwierigen Märkte eine <strong>im</strong>mer größere Rolle<br />
spielen – für Banken, für die Immobilienwirtschaft und für<br />
die Eigennutzer. Wichtig ist, dass sich das Risikomanagement<br />
nicht nur auf kaufmännische Risiken wie bspw. Mietausfälle<br />
konzentriert und damit seinen Fokus auf die klassische<br />
Miet<strong>im</strong>mobilie legt. Ein wesentlicher Fokus sollte in<br />
Zukunft auf die Immobilien von Eigennutzern gelegt werden.<br />
Hier sind die Risiken deutlich schwerer zu erkennen<br />
Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite 7 von 20<br />
und wiegen auch schwerer, denn ein Produktionsbetrieb in<br />
einer havarierten Immobilie erleidet möglicherweise auch<br />
eine finanzielle Havarie, was für die Bank letztlich einen<br />
Kreditausfall bedeuten kann. Hier schließt sich der Kreis<br />
zum Rating, denn nur ein Unternehmen, dass alle seine Risiken<br />
- auch seine Immobilienrisiken - <strong>im</strong> Griff hat, kann ein<br />
entsprechend positives Rating erhalten. Dieser Risikobereich<br />
wird oft unterschätzt – sowohl von den Nutzern eigener<br />
Immobilien wie auch von den Banken, die das vornehmliche<br />
Risiko ihres Kunden <strong>im</strong> Wegbrechen von Umsätzen<br />
sehen und darüber übersehen, dass der Umsatz auch durch<br />
hausinterne Probleme des Kunden <strong>im</strong> Immobilienbereich<br />
gefährdet sein kann.<br />
1) Literatur: Pfnür, Andreas (2002): Modernes Immobilienmanagement.<br />
Facility Management und Corporate Real Estate Management,<br />
Berlin / Heidelberg, Springer<br />
Vom Kaufmännischen Gebäude-Management<br />
zum Property-Management als Dienstleistung<br />
für Kundenportfolios<br />
Peter-Hans Forster, DeTeImmobilien<br />
Das kaufmännische Gebäude Management stellt eine Basisdienstleistung<br />
für den Eigentümer dar. Sie beginnt <strong>im</strong> einfachsten<br />
Fall mit dem Vertragsmanagement und der Aufstellung<br />
von zukunftsorientierten Wirtschaftsplänen <strong>im</strong> Sinne<br />
der klassischen Hausverwaltung. Zur Steuerung von Immobilien<br />
ist es für den Eigentümer erforderlich, Cash-flows,<br />
Performanceprognoseberechnungen, sowie Objekt- und Risikoanlagen<br />
und daraus resultierende Objektstrategien <strong>im</strong><br />
Sinne eines integrierten Propertymanagements vom<br />
Dienstleister erstellen zu lassen. Auf Basis der komplexen<br />
Informationen lässt sich eine Anlagestrategie entwickeln.<br />
Die Hauptaufgaben <strong>im</strong> Bereich der Vertragsverwaltung sind<br />
die Erfassung der Mietvertragsdaten, Kostenplanung und –<br />
kontrolle, die Korrespondenz mit Mietern, Dienstleistern<br />
und Eigentümern. Dazu gehört auch die Unterstützung der<br />
Verhandlungen für Neuvermietung, die Aufbereitung der<br />
Vertragsunterlagen, die Durchführung der Betriebskostenabrechnung<br />
sowie die Objektbuchhaltung und die Zahlung und<br />
Prüfung der für das Objekt eingehenden Rechnungen.<br />
In Zeiten schwieriger Immobilienmärkte hat die Sicherung<br />
der Bestandsmieter einen besonders hohen Stellenwert. Für
Portfolioszenarien &<br />
Risikoanal ysen<br />
Performance Prognose/ Objektstrategien<br />
Cashflow-Berechnung<br />
Wirtschaftsplan<br />
Vertr agsmanagement<br />
Stufen vom kaufmännischen Gebäude Management<br />
zum integrierten Property Management<br />
die Neuvermietung werden neben den bewährten Verfahren<br />
Makler, Mailings, Exposes, Schilder und Anzeigen, inzwischen<br />
verstärkt Ideen mit u.a. objekt- bzw. standortspezifischen<br />
Konzepten, Mietinteressentendatenbanken und das<br />
Internet benutzt. Bei der Wohnungsvermietung werden z.B.<br />
Eckdaten leer stehender Einheiten aus der Datenbank direkt<br />
in verschiedene Internetportale überführt und als Anzeige<br />
dort veröffentlicht.<br />
Im wesentlichen werden historische und aktuelle Daten verarbeitet.<br />
Wichtig ist dabei insbesondere eine geeignete Archivierung<br />
aller Unterlagen wie Verträge, Liegenschaftsakten,<br />
Aktivitäten der Vermietung, Schriftverkehr, Objektunterlagen<br />
mit Plänen und Baugenehmigung, Belege des Rechnungswesens<br />
und die Nebenkostenabrechnungen. <strong>Der</strong> Property<br />
Manager unterstützt weiterhin bei An- und Verkauf,<br />
sowie der Steuerung des technischen und infrastrukturellen<br />
Facility Managements.<br />
Die Aufstellung von Wirtschaftsplänen und das Ausweisen<br />
des Instandhaltungs-, Modernisierungs- und Opt<strong>im</strong>ierungsaufwandes<br />
für jedes Objekt sind ebenfalls Aufgaben des<br />
Property Managers. Dabei sind die Entwicklungen der Mieterträge<br />
und der zu erwartenden Betriebskosten aufzuführen.<br />
Im einfachsten Fall wird für den Wirtschaftsplan eine Vorausschau<br />
auf das folgende Jahr durchgeführt. In einer verbesserten<br />
Form erfolgt eine mehrjährige Planung und ermöglicht<br />
eine nachhaltige Steuerung der Immobilie.<br />
Eine nächst höhere Qualitätsstufe <strong>im</strong> kaufmännischen Gebäude<br />
Management stellt die Aufstellung von mehrjährigen<br />
Cash-Flow-Prognosen dar. Hierzu werden neben den Mietentwicklungen<br />
auch Marktdaten für Mietpreise und Nachfrage<br />
für erforderliche Nachvermietungsaktivitäten dargestellt,<br />
sowie mögliche Preissteigerungen <strong>im</strong> Baubereich, der<br />
Instandhaltung und weiterer Betriebskosten. Ergebnis des<br />
Cash-Flows ist eine Basis für die Entwicklung des einzelnen<br />
Objekts mit Liquiditätsüberschuss bzw. Unterdeckung.<br />
Die Weiterentwicklung ist die Performance-Prognose-<br />
Rechnung. Sie ermittelt objektbezogen, unter Berücksichtigung<br />
der mehrjährigen Entwicklung der Verkehrswerte, die<br />
Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite 8 von 20<br />
Performance des Objektes auf Basis des disconted cashflows.<br />
Wichtige Faktoren sind die Marktdaten der Standortentwicklung,<br />
Mieten und Vervielfältiger <strong>im</strong> Verkaufsfall.<br />
Auch ist die allgemeine Preis- und Zinsentwicklung und die<br />
Fungibilität und Flexibilität der Immobilie für künftige Nutzungen.<br />
Einzubeziehn. Die Performance-Prognose-<br />
Rechnung wird in der Regel für einen fünf- oder zehnjährigen<br />
Zeitraum durchgeführt und sichert eine nachhaltige Betrachtungsweise.<br />
Auf deren Basis sowie der Objektanalysen<br />
wird jährlich eine Objektstrategie erstellt oder angepasst.<br />
Diese beinhaltet eine qualitative Beurteilung des Objekts aus<br />
kaufmännischer, technischer und gesamtheitlicher Sicht.<br />
Die Objektstrategie bewertet Entwicklungspotentiale aus<br />
den bestehenden Mietverträgen, die Mieterstruktur und den<br />
Mikromarkt, die baulichen substanziellen Gegebenheiten,<br />
notwendige Dienstleistungsanpassungen für das Objekt und<br />
eine Prognose der zu erwartenden objektspezifischen Cash-<br />
Flows unter Berücksichtigung der Handlungsoptionen investiver<br />
oder nichtinvestiver Art für bauliche Maßnahmen.<br />
Die fünf- oder zehnjährige Instandhaltungsplanung, eine<br />
Strategie zur Werterhaltung und die Vermei<strong>dung</strong> von Instandhaltungsstaus<br />
ist auf der Kostenseite zusammen mit<br />
den baulichen Maßnahmen zur Vermietung der entscheidende<br />
Einflussfaktor. Zur Opt<strong>im</strong>ierung der Bewirtschaftungskosten<br />
werden diese mit Benchmarks verglichen.<br />
Über die einzelnen Objekte hinaus werden, für Portfolios<br />
oder Teilportfolios/Baskets, unterschiedliche Szenarien sowie<br />
Risikoanalysen ergänzend zur Performance-Prognose-<br />
Rechnung betrachtet. Diese bewerten z.B. Mietverträge,<br />
Bonität einzelner Verträge und mögliche Entwicklungen<br />
einzelner Branchen. Weiterhin wird der Einfluss vom Kapitalmarkt<br />
und Immobilienmarkt untersucht und die Risikoverteilung<br />
von Portfolios hinsichtlich Nutzungen, Standorte,<br />
Zyklen, sowie die steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
betrachtet.<br />
Im Ergebnis bilden diese Ausarbeitungen des Property Managements<br />
eine gute Basis für die Invest- und Desinvestionsstrategie<br />
des Eigentümers bezogen auf sein Portfolio.<br />
Darüber hinaus wird die Nachhaltigkeit von Investitionen<br />
dargestellt und es können Risikoobjekte identifiziert werden.<br />
Dies ermöglicht auch die Vergleichbarkeit von Investitionsalternativen.<br />
Zur nachhaltigen Steuerung eines Portfolios<br />
benötigt der Eigentümer/Investor einen Dienstleister, der<br />
alle vorgenannten Aufgaben sicherstellt, sofern dies nicht<br />
als Eigenleistung erbracht wird.<br />
Die Prognosen der nachhaltigen Wert- und Renditeentwicklung<br />
ergeben eine solide Grundlage für die nachhaltigen<br />
Entschei<strong>dung</strong>en des Eigentümers.<br />
Er identifiziert somit<br />
Chancen und Risiken der<br />
Immobilie <strong>im</strong> Vorfeld.
Maklerranking 2003 - DeTeImmobilien -<br />
zweitgrößter Vermieter von Büro<strong>im</strong>mobilien<br />
Andreas Kosch, DeTeImmobilien und Service Gmbh<br />
Im jährlichen Maklerranking der Zeitschrift<br />
„Immobilienmanager“ ist DeTeImmobilien auf Platz 2<br />
(hinter Atis Real Müller) bei der Vermietung von Büro<strong>im</strong>mobilien.<br />
Erstmals in diesem Jahr hat sich DeTeImmobilien<br />
Ranking Vermietung 2003<br />
Büro Verm. qm<br />
Rang Unternehmen Mietfläche<br />
1 Atis Real Müller 421.200<br />
2 DeTeImmobilien 289.400<br />
3 Jones Lang LaSalle 245.000<br />
Gewerbe<br />
1 Atis Real Müller 653.200<br />
2 Jones Lang LaSalle 426.000<br />
3 DeTeImmobilien 380.500<br />
(Quelle: Immobilienmanager)<br />
entschlossen, am Makler-<br />
Ranking 2003 teilzunehmen.<br />
Um ein gewisses Maß an<br />
Vergleichbarkeit zu anderen<br />
Marktteilnehmern zu gewährleisten,<br />
sind nur die<br />
Umsätze ausgewiesen, die<br />
das Unternehmen aus Vermietungsprovisionen<br />
sowie<br />
aus Beratungen vor allem<br />
bei der Flächenopt<strong>im</strong>ierung<br />
bezog, nicht jedoch die Einkünfte aus dem Hauptgeschäft,<br />
aus der Verwaltung und dem Facility Management sowie<br />
aus der technischen Baubetreuung und dem Projektmanagement,<br />
die nur die konzerneigenen Liegenschaften betreffen.<br />
DeTeImmobilien hat deutschlandweit mehr als 50 000 Objekte<br />
mit über 64 Mio. qm bewirtschafteter Fläche. Die Objekte<br />
liegen sowohl in den klassischen Immobilienhochburgen<br />
als auch in der Fläche. Wie hat es das Unternehmen von<br />
0 auf Platz 2 geschafft? Dazu Detlef Breitzke, Leiter An-<br />
und Vermietung: "Wir haben unsere Flächen den passenden<br />
Zielgruppen angeboten. Wichtig ist eine genaue Analyse der<br />
Bedürfnisse der zukünftigen Mieter. In unserem großen<br />
Portfolio haben wir fast <strong>im</strong>mer etwas Passendes. Wir erreichen<br />
mittlerweile Unternehmen, die heute noch nicht wissen,<br />
dass sie morgen umziehen. Zur Zeit starten wir weitere<br />
Vermarktungskampagnen.<br />
<strong>FM</strong> in der Industrie<br />
Beispiel Da<strong>im</strong>lerChrysler - <strong>FM</strong>-Entwicklung<br />
Hans-Ulrich Hennecke, Da<strong>im</strong>lerChrysler Immobilien<br />
(DCI) GmbH,<br />
Director Coordination Facility Management DCAG<br />
Man könnte das Facility Management bei Da<strong>im</strong>lerChrysler<br />
als schieres Mengenproblem sehen: 16 Fabriken und 40 Niederlassungen<br />
in Deutschland erfordern ohne Zweifel einen<br />
erheblichen jährlichen Aufwand in Höhe eines niedrigen<br />
einstelligen Milliarden-Euro-Betrages. So haben wir die<br />
Situation anlässlich eines Projektes zur Immobilienstrategie<br />
des Konzerns in 1997 vorgefunden. Zu diesem Zeitpunkt<br />
gab es ganz unterschiedliche <strong>FM</strong>-Lösungen - als Kostenstelle,<br />
als Dienstleistungscenter oder als Profit Center, die ihre<br />
Leistungen auch extern anbieten. Kostenstellen waren historisch<br />
gewachsene, in seltenen Fällen wirtschaftliche Lösungen,<br />
Dienstleistungscenter eine deutlich kostengünstigere<br />
Weiterentwicklung – aber meist <strong>im</strong>mer noch mit einem die<br />
Wirtschaftlichkeit wenig fördernden Leistungsbezugszwang.<br />
Erst die Profit Center waren eine klare interne Weiterent-<br />
Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite 9 von 20<br />
wicklung in Richtung Marktpreise für <strong>FM</strong>-Leistungen; <strong>im</strong><br />
Einzelfall konnten dadurch die Betreiberkosten am Standort<br />
um ein Drittel reduziert werden.<br />
Trotzdem konnte eine flächendeckende Installation des Profit<br />
Center-Gedankens nicht erreicht werden. Zum einen gab<br />
es bei der Definition dessen, was dem Profit Center zugeschlagen<br />
werden sollte, Schwierigkeiten - insbesondere mit<br />
dem produktionsnahen <strong>FM</strong>, das die für Produktion und deren<br />
Qualität Verantwortlichen nicht ohne weiteres ausgelagert<br />
wissen wollten; zum anderen sahen die Betriebsräte in<br />
der Auslagerung der Profit Center eine Gefahr für ihren Verantwortungsbereich.<br />
Ein Randproblem war es da eher, dass<br />
die infrastrukturellen Dienstleistungen wie Kantine, Werkschutz/Feuerwehr,<br />
Poststelle etc. dem Personalbereich eines<br />
Standortes zugeordnet waren, während das technische <strong>FM</strong><br />
klar zur Produktion gehörte. Ein weiteres Ausdehnen des<br />
Profit Center-Gedankens unter Einschluss sämtlicher <strong>FM</strong>-<br />
Aktivitäten eines Standortes kam deshalb nicht in Frage.<br />
Diese Beschreibung der damaligen Situation verdeutlicht:<br />
<strong>FM</strong> ist <strong>im</strong>mer ein standortspezifisches Geschäft, das <strong>im</strong>mer<br />
lokale Lösungen erfordert. Andererseits waren die überregionalen<br />
Kontakte der jeweiligen Bereiche untereinander nicht<br />
gerade ausgeprägt. Stellenbesetzungen waren wegen der<br />
Komplexität der Aufgaben oft langfristig angelegt; einen<br />
gezielten Austausch unter den Werken gab es kaum. <strong>Der</strong><br />
Verzicht auf sozusagen sich selbst regulierende Profit Center<br />
legte es deshalb nahe, innerhalb der Da<strong>im</strong>lerChrysler<br />
Immobilien (DCI) GmbH - der zentralen Immobiliengesellschaft<br />
des Konzerns - eine Stelle zu schaffen, die sich<br />
mit dem überregionalen Austausch von <strong>FM</strong>-Know How<br />
befasst: die Coordination Facility Management DCAG.<br />
Dieser Bereich ist für alle Inlandswerke und Niederlassungen,<br />
aber auch für die zahlreichen Auslandsstandorte der<br />
Mercedes Car Group und von Chrysler zuständig - auch<br />
diese hatten und haben ja dieselben <strong>FM</strong>-Themen wie die<br />
deutschen Standorte.<br />
Drei Aufgaben prägen das derzeitige Bild der Coordination<br />
Facility Management DCAG: die Vermittlung von best<br />
practice <strong>im</strong> Konzern; die Anregung und aktive Unterstützung<br />
von lokalen <strong>FM</strong>-Projekten zur Verbesserung der <strong>FM</strong>-<br />
Prozesse; die Funktion als Center of Competence Facility<br />
Management für den Konzern. Vor allem die systematische,<br />
standortspezifische Untersuchung aller lokalen <strong>FM</strong>- oder<br />
Dienstleistungsprozesse – d.h. aller Sekundärprozesse <strong>im</strong><br />
Umfeld des Kerngeschäfts – hat dabei neben der Prozessopt<strong>im</strong>ierung<br />
in jedem Fall signifikante Kostensenkungen von<br />
bis zu 20% der jeweiligen Pr<strong>im</strong>ärkosten zur Folge gehabt –<br />
neben dem nicht unwesentlichen<br />
Effekt, daß durch die<br />
inzwischen schon größere<br />
Zahl von Projekten auch ein<br />
internes Netzwerk von <strong>FM</strong>-<br />
Spezialisten entstanden ist,<br />
ganz <strong>im</strong> Sinne des erwähnten<br />
Center of Competence<br />
<strong>FM</strong>.<br />
Weitergehende strategische<br />
<strong>FM</strong>-Ansätze können derzeit
nur noch begrenzt verfolgt werden, nachdem <strong>im</strong> Sinne des<br />
<strong>im</strong> August 2004 abgeschlossenen Paktes für Beschäftigung<br />
Auslagerungen des <strong>FM</strong> etwa in Profit Center vorerst ausgeschlossen<br />
sind Die Zusammenfassung von <strong>FM</strong>-Funktionen<br />
in Dienstleistungscenter bleibt aber eine gangbare Option,<br />
die dann <strong>im</strong> Rahmen des erwähnten Paktes <strong>im</strong> Sinne einer<br />
zweiten Faktorkostenebene mit deutlich niedrigeren Tarifen<br />
rechnen kann. Ohnehin gibt es bei Da<strong>im</strong>lerChrysler keine<br />
grundlegende Tendenz, das Facility Management unter allen<br />
Umständen an externe Anbieter abzugeben – es wird auch in<br />
Zukunft <strong>im</strong>mer individuell geprüft, ob überhaupt und wo<br />
eine Abgabe von <strong>FM</strong>-Funktionen an externe <strong>FM</strong>-Anbieter<br />
sinnvoll ist.<br />
Behringwerke Marburg - 100 Jahre <strong>im</strong> Wandel<br />
der Zeit<br />
Hector Dylla, pharmaserv<br />
Als der Nobelpreisträger und Forscher Emil von Behring am<br />
7. November 1904 das „Behringwerk“ in Marburg gründete,<br />
schuf er die Basis für einen weltweit anerkannten Pharmazie-<br />
und Biotech-Standort. Seit diesen Gründertagen entwickelte<br />
sich der Standort Behringwerke stetig. Den Wurzeln<br />
und Qualitätsansprüchen blieb man dabei treu. Heute<br />
best<strong>im</strong>men die Weltunternehmen ZLB Behring, Chiron<br />
Vaccines und Dade Behring das Geschehen am Standort.<br />
Produktionsunternehmen am Standort Behringwerke<br />
ZLB Behring W eltweit führendes Unternehmen <strong>im</strong> Bereich<br />
Plasmaderivate<br />
Aventis Pharma ProTox, Aventis-Abteilung, bietet<br />
toxikologische und pharmakologische<br />
Leistungen<br />
Chiron Vaccines Fünftgrößter Impfstoffproduzent der W elt<br />
Dade Behring Partner für Labordiagnostik<br />
Akzo Nobel Produzent von hochreinen, metallorganischen<br />
Prozesschemikalien.<br />
Quidel Marktführer <strong>im</strong> Point of Care Geschäft<br />
SellWiss Hersteller biotechnologischer Wirkstoffe f<br />
TheraSelect Das Tochterunternehmen der Plasma Select<br />
AG produziert Infusionslösungen<br />
Dienstleistungsunternehmen am Standort<br />
pharmaserv Standort-Dienstleister und Management-<br />
Partner der Unternehmen am Standort<br />
provadis Dienstleister auf den Gebieten Ausbil<strong>dung</strong>,<br />
Weiterbil<strong>dung</strong>, Beratung.<br />
Marburger<br />
Betriebs-<br />
Gastronomie<br />
Betreiber dreier Betriebsrestaurants incl.<br />
Shops und Cafeteria<br />
BKK Hoechst Betriebskrankenkasse<br />
Reiseservice Partner bei der Abwicklung von<br />
Hoechst GmbH Geschäftsreisen<br />
Degussa Bank Finanz-Dienstleister mit ganzheitlicher<br />
Kundenbetreuung<br />
Vom „Behringwerk“ zum Biotech-Center: In den vergangenen<br />
Jahren haben sich auf dem Areal des Unternehmensstandort<br />
Behringwerke in Zusammenarbeit mit dem Standortbetreiber<br />
pharmaserv zahlreiche forschungsorientierte<br />
Firmen und Dienstleister angesiedelt. Sie beschäftigen in<br />
den Bereichen Biotechnologie und Pharmazie rund 4 000<br />
Mitarbeiter. Heute ist der Unternehmensstandort Behringwerke<br />
ein leistungsfähiges Biotech-Center.<br />
Opt<strong>im</strong>ale Infrastruktur in zwei Werksteilen: <strong>Der</strong> Stand-<br />
Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite 10 von 20<br />
ort Behringwerke in Marburg besteht mit rund 64 ha Gesamtfläche<br />
aus den beiden Werksteilen Marbach und Görzhausen.<br />
Beide Werksteile haben gute Infrastruktur und liegen<br />
in einem geschlossenen Industriegebiet mit ausgefeiltem<br />
Sicherheitskonzept. Serviceangebot und gesamte Wertschöpfungskette<br />
sind am Standort vorhanden.<br />
Konzentration auf das Kerngeschäft: Als Standortbetreiber-Gesellschaft<br />
schafft pharmaserv Rahmenbedingungen,<br />
die es den Kunden ermöglichen, sich gezielt auf ihr eigentliches<br />
Kerngeschäft zu konzentrieren. pharmaserv kooperiert<br />
eng mit den ansässigen hoch spezialisierten Einzelfirmen am<br />
Standort und n<strong>im</strong>mt ihnen Leistungen <strong>im</strong> Bereich der Sekundärprozesse<br />
ab. Dadurch kommen die Unternehmen mit<br />
einer schlanken Organisationsstruktur aus. Es werden Leistungsbausteine<br />
aus Planung, Umsetzung sowie Betrieb und<br />
Wartung von Gebäuden und technischen Anlagen sowie<br />
Serviceleistungen für Mensch und Umwelt zu wettbewerbsfähigen<br />
Komplettlösungen gebündelt. Das bietet gerade<br />
auch für kleine und mittelständige Unternehmen deutliche<br />
Vorteile.<br />
Synergieeffekte bei der Standortentwicklung: Die sich<br />
stets wandelnden Anforderungen der angesiedelten Unternehmen<br />
führen zu Veränderungen, von denen auch neue<br />
Interessenten profitieren. So können beispielsweise frei gewordene<br />
Flächen und Gebäude flexibel und kundenorientiert<br />
für neue Zwecke angepasst werden. Jedes der rund 100 Gebäude<br />
in den beiden Werksteilen verfügt über ein individuelles<br />
Profil an Möglichkeiten: z.B. Raumgrößen und Einheiten,<br />
Energieversorgung, IT-Systeme und Kommunikationseinrichtungen<br />
sowie umfassende Service-Unterstützung und<br />
kostengünstige Lösungen für junge Unternehmen.<br />
Dynamik <strong>im</strong> regionalen Umfeld: Durch die Vielzahl der<br />
am Unternehmensstandort Behringwerke ansässigen Unternehmen<br />
finden innovative Ansiedler ein großes Netzwerk<br />
von Branchen-Insidern vor – vom Spezialisten bis zum<br />
Marktpartner. Darüber hinaus stellt der Standort durch die<br />
nahen Universitäten und Fachhochschulen in Marburg und<br />
Gießen eine Plattform für eine gezielte Zusammenarbeit<br />
zwischen Wissenschaft und Wirtschaft dar. Aus den Hochschulabgängern<br />
rekrutiert sich ein hoch qualifizierter Nachwuchs<br />
für die Unternehmen am Standort. Interessante Technologie-Initiativen,<br />
die sich auf dem Gebiet der Bio- und<br />
Nanotechnologie spezialisiert haben, unterstützen die ortsansässigen<br />
Firmen mit ihrem Know-how und ergänzenden<br />
Serviceleistungen. In den vergangenen Jahren haben sich<br />
auf Grund dieser interessanten Bedingungen am Standort<br />
Behringwerke bereits zahlreiche neue Firmen angesiedelt.<br />
Industrial <strong>FM</strong>: <strong>Der</strong><br />
Maßanzug, der mitwächst<br />
Pressestelle der Infraserv<br />
GmbH & Co. Höchst KG<br />
Maßanzüge sind eine feine<br />
Sache: Man schaut gut darin<br />
aus und fühlt sich wohl,
wenn auch die Anschaffung nicht ganz billig ist. Doch der<br />
Look nach Maß hat auch seine Tücken. Die Veränderungen<br />
des menschlichen Körpers macht der Anzug nicht mit –<br />
wächst der Bauch, kneift die Hose.<br />
Industrial <strong>FM</strong> nach Maß ist auch eine feine Sache. Viele<br />
Dienstleister werben mit maßgeschneiderten Services für<br />
Gebäudenutzer. <strong>Der</strong> Kreis derer, die nach einem ganzheitlichen<br />
Ansatz auch Finanzierung, Projektsteuerung und Errichtung<br />
übernehmen können und diesen ganzheitlichen<br />
<strong>FM</strong>-Service auch für spezifische Forschungs- oder Produktionsgebäude<br />
vorhalten, ist schon überschaubarer. Doch was<br />
macht der Kunde mit einer maßgeschneiderten Immobilie,<br />
wenn „der Bauch wächst“? Viele Branchen sind <strong>im</strong>mer kürzeren<br />
Entwicklungs- und Innovationszyklen unterworfen,<br />
Produktionsanforderungen verändern sich schneller als früher.<br />
Flexibilität ist folglich auch bei Industrial-<strong>FM</strong> gefragt.<br />
Nur wenn ein Maßanzug auch Veränderungen mitmachen<br />
könnte, wäre er wirklich dauerhaft „maßgeschneidert“.<br />
Ganzheitliches Industrial-<strong>FM</strong> mit einem flexiblen Gebäudekonzept<br />
ist vor allem für Firmen wichtig, die nicht nur Räume<br />
für neue Ideen und Gebäude für neue Forschungs- und<br />
Produktionseinrichtungen brauchen, sondern diese auch<br />
finanzieren müssen. Es braucht mehr als eine innovative<br />
Geschäftsidee oder ein gut gehendes Unternehmen, um Kapitalmarktmittel<br />
für Immobilien-Investitionen zu erhalten.<br />
Problem: Maßanzüge sind „vom Umtausch ausgeschlossen“.<br />
Industrial <strong>FM</strong> nach Maß muss folglich bei der Gebäudekonzeption<br />
den Aspekt der Drittverwen<strong>dung</strong>sfähigkeit berücksichtigen.<br />
Wenn ein Gebäude von Beginn so ausgelegt ist,<br />
dass dort künftig auch andere Nutzer möglichst opt<strong>im</strong>ale<br />
Rahmenbedingungen finden, reduziert dies das Risiko von<br />
Kapitalgebern und die Finanzierung fällt deutlich leichter.<br />
Ein intelligentes Gebäudekonzept ist wie ein Eigenkapitaläquivalent<br />
einzustufen.<br />
<strong>FM</strong>² nennt Infraserv Höchst den Maßanzug, der mitwächst<br />
und den der Nutzer noch nicht einmal kaufen muss. Die<br />
Betreibergesellschaft des 4,6 qkm großen Industrieparks <strong>im</strong><br />
Frankfurter Westen plant, errichtet und betreibt ein Gebäude<br />
zu einem vorab definierten Fixpreis. Bei diesem ganzheitlichen<br />
Konzept werden die Gesamtkosten min<strong>im</strong>iert, weil die<br />
Bereiche Planung, Errichtung und Betrieb unter Berücksichtigung<br />
der Kundenanforderungen integriert betrachtet werden.<br />
Ein weiterer Vorteil für den Kunden besteht in den vertraglich<br />
über einen definierten Zeitraum festgeschriebenen<br />
Betriebskosten. Infraserv Höchst plant, baut und betreibt<br />
Immobilien für unterschiedlichste, zum Teil sehr spezifische<br />
Nutzungen. 800 Gebäude und 80 Unternehmen mit 22 000<br />
Mitarbeitern <strong>im</strong> Industriepark Höchst stellen sehr differenzierte<br />
<strong>FM</strong>-Anforderungen.<br />
Ein weiteres Beispiel für konzeptionelle Systeme leistete<br />
Infraserv bei der Planung des so genannten<br />
„Mehrzwecklaborgebäudes“. In fünf Gebäudeteilen, die<br />
über eine Magistrale verbunden sind, stehen den Kunden 27<br />
000 qm Mietfläche zur Verfügung. Es stehen auch noch<br />
umgehend bezugsfertige Laborflächen bereit, die in kurzer<br />
Zeit nach den jeweiligen Anforderungen der Mieter ausgestattet<br />
werden können. Hierzu gehören unterschiedliche Sicherheitsanforderungen<br />
oder Reinraum-Bedingungen .<br />
Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite 11 von 20<br />
Diese Kompetenz, die Infraserv Höchst <strong>im</strong> Bereich der Planung,<br />
Errichtung und Betrieb von drittverwen<strong>dung</strong>sfähigen-<br />
Forschungs- oder Produktionsgebäuden mitbringt, ist auch<br />
außerhalb des Industrieparks gefragt. So errichtete Infraserv<br />
Höchst als Generalübernehmer das Frankfurter Innovationszentrum<br />
Biotechnologie (FIZ). In einer angesichts der komplexen<br />
Anforderungen „rekordverdächtig“ kurzen Bauzeit<br />
von gerade mal 15 Monaten wurde das Gebäude mit 5 500<br />
qm fertig gestellt. Wo in verwandten Arbeitsgebieten wie<br />
der Krankenhausbranche, der Prozess- oder der Elektronik-<br />
Industrie, aber auch beispielsweise in der Lebensmittelbranche<br />
oder größeren Lackier-Werkstätten bei der Planung von<br />
Gebäuden auf spezifische Anforderungen, den nachfolgenden<br />
Betrieb und innovative Finanzierungskonzepte eingegangen<br />
werden muss, wird ein Neu- oder Umbau schnell<br />
zum Maßanzug. Mit Industrial <strong>FM</strong>² von Infraserv Höchst<br />
lässt sich sicherstellen, dass dieser Maßanzug finanzierbar<br />
bleibt, mitwächst und vielleicht auch noch dem nächsten<br />
Gebäudenutzer passt.<br />
Veränderung ist machbar - Partnerschaft mit<br />
glänzender Zukunft<br />
Holger Knuf, Institutsleiter i 2 fm<br />
Zwei Jahre sind für die strategische Entwicklung eines Unternehmens<br />
eine relativ kurze Zeit. In der Kooperation zwischen<br />
der E.ON Facility Management (E<strong>FM</strong>) und der<br />
HSG wurden in diesen knapp 24 Monaten „Welten bewegt“.<br />
Im Frühjahr 2002 beschlossen die beiden Unternehmen eine<br />
Zusammenarbeit: Gestützt auf das Know-how der HSG sollte<br />
sich die E.ON Facility Management GmbH vom einem<br />
reinen Konzern-Dienstleister zu einem marktfähigem <strong>FM</strong>-<br />
Unternehmen entwickeln. <strong>Der</strong> HSG eröffnete diese „Ehe“<br />
<strong>im</strong> Gegenzug die Chance, einen attraktiven Kunden zu erschließen<br />
- E.ON, der ohne diese Kooperation für einen<br />
externen <strong>FM</strong>-Anbieter unerreichbar geblieben wäre. Zum<br />
Jahreswechsel konnte E<strong>FM</strong> das nahezu gesamte <strong>FM</strong>-<br />
Geschäft der konventionellen und nuklearen E.ON-<br />
Kraftwerke übernehmen. Auch das Drittmarktgeschäft entwickelt<br />
sich über dem Plansoll. Bereits jetzt ist absehbar:<br />
Die E<strong>FM</strong> wird in Kooperation mit HSG bis Ende 2004 um<br />
ca. 150% wachsen.<br />
Die Startphase war schwierig. Das Kundenpotenzial bestand<br />
damals zu über 98% aus E.ON Gesellschaften, die ihren<br />
Immobilienbesitz durch die E<strong>FM</strong> verwalten und betreiben<br />
ließen. Die Belegschaft des jungen Unternehmens rekrutierte<br />
sich aus <strong>FM</strong>-Mitarbeitern der <strong>im</strong> Konzern zusammengeschlossenen<br />
früheren<br />
Stromversorger. Dies prägte<br />
den Geist und auch die Unternehmensabläufe,<br />
der in<br />
dieser „Ur-E<strong>FM</strong>“ herrschte.<br />
Kostenstrukturen waren<br />
über Jahre eingefahren,<br />
„Stromkonzerndenken“<br />
dominierte.<br />
Pragmatisch betrachtet ergaben<br />
sich daraus für den
E.ON-Konzern hinsichtlich der Zukunft von E<strong>FM</strong> drei strategische<br />
Alternativen: ● Schließung nicht profitabler Geschäftsteile<br />
und Integration der Rumpfgesellschaft in ein<br />
Unternehmen am Markt. ● Restrukturierung und Entwicklung<br />
des Unternehmens mit beratender Unterstützung eines<br />
renommierten <strong>FM</strong>-Dienstleisters, um sich als konkurrenzfähiger<br />
Anbieter <strong>im</strong> Markt zu etablieren. ● Suche nach einem<br />
starken Partner für Expansion; eine strategischunternehmerische<br />
Partnerschaft mit Beteiligung und Vorwärtsplanung<br />
Die E<strong>FM</strong>-Unternehmensführung und die Konzernleitung<br />
entschieden sich für die dritte Alternative. Als Großkonzern<br />
mit sozialer Verantwortung und starker Mitbest<strong>im</strong>mung<br />
suchte E.ON eine Lösung mit langfristigen Beschäftigungsperspektiven.<br />
Die Interessen von E<strong>FM</strong> und HSG ergänzten<br />
hier geradezu ideal. Die HSG trug nicht nur die Vision in<br />
vollem Umfang mit, die E<strong>FM</strong> mit HSG- Know-how in voller<br />
unternehmerischer Verantwortung zu einem marktfähigen<br />
Unternehmen zu entwickeln, sondern hatte dies in ihrem<br />
Konzept als Geschäftsgrundlage.<br />
Basis des unternehmerischen Modells war eine 49%-ige<br />
Beteiligung der HSG an der E<strong>FM</strong>. Im Gegenzug übernahm<br />
die E<strong>FM</strong> Beteiligungen an der Dekonta Gebäude- und Industriedienste<br />
GmbH und HSG Security & Services<br />
GmbH. Die Kooperation mit der HSG machte die E<strong>FM</strong><br />
sehr schnell zu einem Full-Service-Dienstleister <strong>im</strong><br />
Bereich Facility Management, der das volle Leistungsportfolio<br />
des E.ON-Konzerns bedienen konnte.<br />
Und das E<strong>FM</strong>-Modell macht E.ON-intern Schule. Das Konzern-Mauerblümchen<br />
E<strong>FM</strong> wird plötzlich als Modell für<br />
„positive Veränderbarkeit“ <strong>im</strong> ganzen Unternehmen gehandelt.<br />
Die Folgen: Mit zunehmender Profilierung wächst das<br />
Vertrauen in die Service-Kompetenz der E<strong>FM</strong> und kommen<br />
auch neue Aufträge. Wer hätte noch vor einem Jahr auch nur<br />
daran zu denken gewagt, dass die Säulen <strong>im</strong> Konzerngeschäft,<br />
E.ON Kernkraft, E.ON Kraftwerke oder E.ON Netz<br />
ihre <strong>FM</strong>-Dienstleistungen - wie jetzt geschehen- komplett an<br />
die Schwestergesellschaft E<strong>FM</strong> outsourcen?<br />
Schneller und umfangreicher als laut Business-Plan vorgesehen,<br />
ist die E<strong>FM</strong> mittlerweile auch auf dem Drittmarkt erfolgreich.<br />
Das wohl herausragendste Beispiel dafür ist der<br />
Bewirtschaftungsauftrag für das neue „Super-Stadion“ in<br />
München. Management und Mitarbeiter sind heute voll Zuversicht<br />
über die künftige Unternehmensentwicklung. <strong>Der</strong><br />
Erfolg der letzten Monate schafft Selbstvertrauen und die<br />
Entwicklung des <strong>FM</strong>-Marktes insgesamt eröffnet Chancen<br />
für ein weiteres Wachstum in den nächsten Jahren.<br />
<strong>FM</strong> <strong>im</strong> Kommunalbereich<br />
PPP <strong>im</strong> öffentlichen Hochbau – Chancen<br />
durch Wettbewerb<br />
RA Dr. Friedrich Ludwig Hausmann, Freshfields Bruckhaus<br />
<strong>Der</strong>inger<br />
Die Knappheit in den Kassen der öffentlichen Hand hat zu<br />
einer drastischen Rückführung der Ausgaben öffentlicher<br />
Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite 12 von 20<br />
Auftraggeber <strong>im</strong> Hochbau geführt. Zugleich n<strong>im</strong>mt der Investitionsstau<br />
zu. Deshalb suchen insbesondere die Kommunen<br />
verstärkt nach Möglichkeiten, Neubau, Sanierung und<br />
Betrieb öffentlicher Hochbauten in alternativen Finanzierungs-<br />
und Realisierungsmodellen umzusetzen.<br />
Öffentlich-private Partnerschaft (Public Private Partnership<br />
= PPP) gelten als eines der Mitteln aus der Misere. Dennoch<br />
sind nach einer jüngst veröffentlichten Studie der Akademie<br />
der Immobilienwirtschaft (ADI) 97% der Kommunen gegenüber<br />
der Zusammenarbeit mit Privaten in Form von PPP<br />
skeptisch. Die Ursachen dafür sind vielschichtig. Sie liegen<br />
u.a. auch in bestehenden oder vermuteten rechtlichen Hindernissen<br />
für öffentlich-private Partnerschaft begründet.<br />
Eines der insoweit bestehenden Vorurteile lautet, die gängigen<br />
PPP-Modelle seien in der Regel mit dem geltenden Vergaberecht<br />
nicht vereinbar und nach den Vergaberegeln nicht<br />
realisierbar. In der Vergangenheit wurden PPP-Modelle<br />
auch häufig als Instrument zur Umgehung des Vergaberechts<br />
bezeichnet. Die insoweit bestehenden Bedenken sind<br />
aus der Sicht des Vergaberechts unbegründet. <strong>Der</strong> bestehende<br />
Rechtsrahmen ermöglicht durchaus die sachgerechte und<br />
sinnvolle Vergabe von PPP-Aufträgen. Tatsächlich stellt die<br />
langfristige Kooperation zwischen öffentlicher Hand und<br />
Privaten bzgl. der Gesamtheit von Planung, Bau, Finanzierung<br />
und Betrieb öffentlicher Hochbauten zur Erfüllung<br />
öffentlicher Aufgaben unter Aufteilung der Risiken eine<br />
besondere Form der Beschaffung von Leistung durch die<br />
öffentliche Hand dar, die grundsätzlich in den Anwen<strong>dung</strong>sbereich<br />
des Vergaberechts fällt.<br />
Öffentliche Auftraggeber, die beabsichtigen, ein PPP-<br />
Projekt <strong>im</strong> Hochbau zu realisieren, sollten deshalb regelmäßig<br />
von der Anwendbarkeit des Vergaberechts ausgehen und<br />
dessen Implikationen von Beginn an berücksichtigen. Die<br />
Risiken für das Projekt bei Nichtbeachtung vergaberechtlicher<br />
Vorgaben sind beträchtlich: Vergabeverstöße<br />
können von benachteiligten Bietern <strong>im</strong> Wege eines Nachprüfungsverfahrens<br />
geltend gemacht werden. Unter Umständen<br />
entstehen auch Schadensersatzverpflichtungen für den<br />
Auftraggeber. Bei Nichtausschreibung eines ausschreibungspflichtigen<br />
Projekts droht sogar die Nichtigkeit der<br />
geschlossenen Verträge.<br />
Die Durchführung eines Vergabeverfahrens sollte Vorurteilen<br />
– nicht als lästiges Hindernis für die Projektrealisierung<br />
angesehen, sondern vielmehr als einer der Garanten für den<br />
Erfolg von PPP-Projekten erkannt werden. Die sorgfältige<br />
und sachgerechte Anwen<strong>dung</strong> der Vergaberegeln bietet sowohl<br />
für die Auftraggeber<br />
als auch für die Bieter die<br />
Chance, den Beweis für die<br />
wirtschaftlichen Vorteile des<br />
PPP-Vorhabens zu erbringen.<br />
Das ordnungsgemäß<br />
durchgeführte Vergabeverfahren<br />
ist auch <strong>im</strong> politischen<br />
Raum das geeignete<br />
Mittel, um Vorurteilen und<br />
Bedenken über die Kooperation<br />
mit Privaten entgegen-
zutreten. Die dabei geltenden strengen Regeln disziplinieren<br />
zugleich Auftraggeber und Bieter.<br />
Zu den bei der Durchführung eines PPP-Projekts aus vergaberechtlicher<br />
Sicht besonders zu beachtenden Punkten gehören<br />
insbesondere:<br />
Vorbereitung des Vergabeverfahrens: Bevor ein Vergabeverfahren<br />
durch europaweite (oder nationale) Bekanntmachung<br />
eingeleitet wird, muss die sog. „Vergabereife“ vorliegen,<br />
d.h. der Auftraggeber muss bereits seinen Bedarf identifiziert,<br />
Lösungsmöglichkeiten erforscht und die Eckpunkte<br />
der von ihnen gewünschten Projektdurchführung festgelegt<br />
haben. Versäumnisse und Ungenauigkeiten in der Vorbereitungsphase<br />
können i.d.R. nicht durch eine Aufhebung des<br />
Vergabeverfahrens beseitigt werden, will man nicht erhebliche<br />
Schadensersatzansprüche der Bieter riskieren.<br />
VOB/A oder VOL/A: In PPP-Modellen <strong>im</strong> Hochbau übern<strong>im</strong>mt<br />
der Auftragnehmer typischerweise sowohl Bauleistungen<br />
als auch Dienstleistungen <strong>im</strong> Hinblick auf Betrieb,<br />
Finanzierung und Facility Management. Vor Erstellung der<br />
Vergabeunterlagen muss der Auftraggeber daher nach dem<br />
wirtschaftlichen Schwerpunkt (überwiegender Wert) ermitteln,<br />
ob der konkrete PPP-Auftrag nach der VOB/A oder<br />
nach der VOL/A auszuschreiben ist.<br />
Wahl des Vergabeverfahrens: Im Vergaberecht gilt der<br />
Vorrang förmlicher Vergabeverfahren, die Verhandlungen<br />
mit den Bietern weitgehend ausschließen. Bei komplexen<br />
PPP-Projekten ist jedoch regelmäßig das flexiblere Verhandlungsverfahren<br />
zulässig und empfehlenswert, in dem<br />
über alle Aspekte des Auftrags verhandelt werden kann.<br />
Vergabeunterlagen: Vor Beginn des Vergabeverfahrens<br />
muss der Auftraggeber – ggf. in Zusammenarbeit mit Beratern<br />
– die Vergabeunterlagen erstellen. In den Vergabeunterlagen<br />
ist insbesondere Folgendes festzulegen: ● Eignungsanforderungen<br />
für die Auswahl der Bewerber <strong>im</strong> Teilnahmewettbewerb;<br />
● Zuschlagskriterien und ihre Gewichtung<br />
(Achtung: Zuschlagskriterien dürfen <strong>im</strong> laufenden Vergabeverfahren<br />
nicht mehr ohne weiteres nachträglich modifiziert<br />
und ergänzt werden); ● funktionale output-orientierte Leistungsbeschreibung<br />
(d.h. möglichst genaue, erschöpfende<br />
Beschreibung der definierten Ziele, Anforderungen und<br />
Qualitäten – „Was“ – nicht jedoch die dazu notwendigen<br />
Mittel – „Wie“); ● Festlegung von Eckpunkten und Mindestanforderungen.<br />
Ablauf des Verhandlungsverfahrens: Teilnahmewettbewerb<br />
mit europaweiter (oder ggf. nationaler) Bekanntmachung:<br />
Dient der Auswahl der geeigneten Bewerber<br />
(mindestens 3), die zur Teilnahme am Wettbewerb zugelassen<br />
werden.<br />
- Strukturiertes, mehrstufiges Verhandlungsverfahren: Angebotsaufforderung<br />
an 3 bis 5 Bieter (mit funktionaler Leistungsbeschreibung).<br />
● Nach Abgabe von ersten Angeboten<br />
und strukturierten Verhandlungen Auswahl von 1 bis 3 Bietern<br />
(auf der Grundlage der Zuschlagskriterien). ● Nach<br />
Verhandlungen Aufforderung zur Abgabe eines endgültigen<br />
Angebots. ● Zuschlagsentschei<strong>dung</strong> (auf Grund Zuschlagskriterien),<br />
Zuschlagsinformation (Wartezeit 14 Tage), Vertragsschluss.<br />
Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite 13 von 20<br />
Wichtig ist, dass ein fairer, nicht diskr<strong>im</strong>inierender Wettbewerb<br />
und die Gleichbehandlung aller Bieter gewährleistet<br />
wird und dass das Verfahren und alle Entschei<strong>dung</strong>en umfassend<br />
dokumentiert werden.<br />
Fortwirkung des Vergaberechts auf die Umsetzungsphase:<br />
Das Vergaberecht wirkt auch auf die Umsetzung des<br />
Projekts nach dem Vertragsschluss fort. Werden <strong>im</strong> Nachhinein<br />
wesentliche Inhalte des Vertrages so grundlegend geändert,<br />
dass dies einem Neuabschluss des Vertrages gleichkommt,<br />
so muss eine erneute Ausschreibung erfolgen. Um<br />
dies zu verhindern, sollte bei der Vertragsgestaltung an die<br />
Regelung von Optionen und Vertragsanpassungsregeln für<br />
vorgegebene Sachverhalte gedacht werden.<br />
Fazit: Das Vergaberecht birgt in PPP-Vorhaben Chancen<br />
und Risiken. Bei sorgfältiger Beachtung der Wettbewerbsregeln<br />
bietet das ordnungsgemäße Vergabeverfahren die besondere<br />
Chance, die wirtschaftlichen Vorteile angebotener<br />
PPP-Lösungen nachzuweisen und dauerhaft abzusichern.<br />
Die Verpflichtungen aus dem Vergaberecht sollten deshalb<br />
bei zutreffender Beurteilung für öffentliche Auftraggeber<br />
kein Grund sein, sich einer Realisierung von PPP-Vorhaben<br />
weiter zu versperren.<br />
Effizienzpotenzial <strong>im</strong> öffentlichen Hochbau<br />
durch PPP<br />
Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Alfen, Dipl.-Wirtsch.-<br />
Ing. Dirk Daube, Bauhaus Universität We<strong>im</strong>ar<br />
PPP- Die Hilfe in der Not? PPP, das Zauberwort für Kommunen,<br />
die ohne Geld bauen wollen? Diese oder ähnliche<br />
Auffassungen halten sich hartnäckig- liegen aber fern jeder<br />
Realität. Doch was sind die wirklichen Gründe für die derzeit<br />
in Deutschland aufke<strong>im</strong>ende "Erfolgsstory PPP"?<br />
Im Wesentlichen bestehen die Vorteile des PPP-Ansatzes in<br />
erzielbaren Effizienzsteigerungen gegenüber der öffentlichen<br />
Eigenerstellung. Werden diese genutzt, ist mit PPP<br />
eine verbesserte Lösung <strong>im</strong> Vergleich zur konventionellen<br />
Realisierung möglich. Die erzielbare Opt<strong>im</strong>ierung von Immobilieninvestitionen<br />
kann dabei mittel- bis langfristig zu<br />
einer Entlastung des Haushaltes führen. PPP stellt insgesamt<br />
eine Beschaffungsvariante dar, mit der die Erstellung und<br />
der Betrieb öffentlicher Gebäude sowie deren Finanzierung<br />
opt<strong>im</strong>iert werden können. Die dafür benötigten Mittel sind<br />
allerdings weiterhin durch den öffentlichen Auftraggeber<br />
aufzubringen.<br />
Was steckt hinter dem Begriff Public Private Partnership?<br />
Eine Definition von<br />
PPP existiert bislang nicht.<br />
Die folgende Begriffsbest<strong>im</strong>mung<br />
erfasst aber den<br />
Kern von PPP und bringt die<br />
Kerninhalte zum Ausdruck:<br />
„Public Private Partnership<br />
ist eine langfristige vertraglich<br />
geregelte Zusammenarbeit<br />
zwischen öffentlicher<br />
Hand und Privatwirtschaft,
zur wirtschaftlichen Erfüllung öffentlicher Aufgaben. Dabei<br />
werden die erforderlichen Ressourcen (z.B. Know-how,<br />
Betriebsmittel, Kapital, Personal, etc.) in einen gemeinsamen<br />
Organisationszusammenhang eingestellt und vorhandene<br />
Projektrisiken entsprechend der Risikomanagement-<br />
Kompetenz der Projektpartner angemessen verteilt.“<br />
<strong>Der</strong> Private erhält für die bereitgestellte Immobilie über die<br />
Vertragslaufzeit ein Leistungsentgelt, welches alle erbrachten<br />
Leistungen abdeckt. PPP geht über eine private Vorfinanzierung<br />
hinaus und erbringt der öffentlichen Hand einen<br />
Mehrwert durch eine langfristige Partnerschaft mit einem<br />
privaten Unternehmen, das umfassende gebäudebezogene<br />
Dienstleistungen "aus einer Hand" bereitstellt. Weltweit<br />
wurden PPP-Projekte bereits <strong>im</strong> öffentlichen Hochbau und<br />
zur Realisierung öffentlicher Infrastruktur in den unterschiedlichsten<br />
Bereichen verwirklicht. Beispielhaft für den<br />
Immobiliensektor seien Schulen, Krankenhäuser, Verwaltungsgebäude,<br />
genannt.<br />
Lebenszyklusansatz: Die Berücksichtigung aller während<br />
des Lebenszyklus einer Immobilie auftretenden Prozesse,<br />
die von der Planung, über den Bau, die Finanzierung, den<br />
Betrieb und die Bewirtschaftung bis zur Verwertung reichen,<br />
ist die Vorraussetzung für die Erzielung eines opt<strong>im</strong>alen<br />
Ressourceneinsatzes. <strong>Der</strong> PPP-Ansatz basiert auf diesem<br />
Prinzip, welches letztendlich einen Grund für die Erzielung<br />
von höherer Effizienz <strong>im</strong> Vergleich zur konventionellen<br />
Variante bildet. PPP-Projekten liegen regelmäßig Laufzeiten<br />
zwischen 20 und 30 Jahren zu Grunde, um diese Effekte<br />
nutzen zu können.<br />
Nutzung privaten Knowhows<br />
und Etablierung von<br />
Leistungsanreizen<br />
Lebenszyklusansatz<br />
EFFIIENZ-<br />
VORTEILE<br />
Ergebnisorientierte<br />
Ausschreibung<br />
Opt<strong>im</strong>ale<br />
Risikoverteilung<br />
Abbil<strong>dung</strong>: Wesentliche Effizienztreiber bei PPP-Projekten <strong>im</strong> öffentlichen Hochbau<br />
Durch die übergreifende Planung eines PPP-Projektes erfolgt<br />
die Ausrichtung nicht allein an den Baukosten, sondern<br />
es werden auch die Betriebskosten einbezogen. Ca. 80% der<br />
Lebenszykluskosten eines Gebäudes entstehen in der Nutzungsphase.<br />
Bei Büro- und Verwaltungsgebäuden erreichen<br />
die Kosten der Bewirtschaftung nach ca. 11-12 Jahren die<br />
Höhe der Baukosten, bei Schulgebäuden bereits nach 3-4<br />
Jahren. Eine höhere Investition in die Qualität eines Gebäudes<br />
kann dazu führen, dass die Kosten des Betriebs min<strong>im</strong>iert<br />
werden und über 20-30 Jahre insgesamt geringere Gesamtkosten<br />
entstehen. Gleichzeitig wird durch die Instandhaltungspflichten<br />
des Privaten der Werterhalt eines Gebäudes<br />
gesichert und der Entwicklung eines Investitionsstaus<br />
vorgebeugt.<br />
Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite 14 von 20<br />
Nutzung privaten Know-hows und Etablierung von Leistungsanreizen:<br />
Europaweite Untersuchungen belegen, dass<br />
bei öffentlichen Baumaßnahmen, <strong>im</strong> Unterschied zu privat<br />
finanzierten Projekten, häufig Bauzeit- und Baukostenüberschreitungen<br />
vorliegen. Bei Dienstleistungen, die keine hoheitlichen<br />
Aufgaben darstellen, sollte daher geprüft werden,<br />
ob ein Privater diese effizienter und kostengünstiger erbringen<br />
kann, z.B. das es sich um das Kerngeschäft des Unternehmens<br />
handelt. Die komplette Bereitstellung eines benötigten<br />
Gebäudes stellt keine zwingend durch die öffentliche<br />
Hand zu erbringende Leistung dar und eignet sich daher für<br />
die Einbin<strong>dung</strong> des Privatsektors.<br />
Opt<strong>im</strong>ale Risikoverteilung zwischen den Beteiligten:<br />
Risiken, die während eines Projektes bestehen, werden bei<br />
konventioneller Erstellung allein von der öffentlichen Hand<br />
getragen. Bei PPP-Projekten wird nach einer Verteilung der<br />
identifizierten Risiken gemäß dem Risikoverteilungsgrundsatz<br />
gestrebt. Dieser besagt, dass der Beteiligte das Risiko<br />
übernehmen soll, der es am besten beeinflussen und steuern<br />
kann. Daher werden Risiken, die mit der Erstellung und<br />
Bewirtschaftung der Immobilie verbunden sind, bei PPP-<br />
Projekten regelmäßig auf den privaten Partner übertragen,<br />
wie bspw. das Risiko von Baukosten- und Bauzeitüberschreitungen.<br />
Andere Risiken, wie Gesetzesänderungen oder<br />
das Auslastungsrisiko bei Schulen sollten bei dem öffentlichen<br />
Projektträger verbleiben.<br />
Ergebnisorientierte Ausschreibung: Ausschreibungen von<br />
PPP-Projekten basieren nicht auf einer detaillierten Leistungsbeschreibung<br />
aller auszuführenden Maßnahmen, wie<br />
z.B. Angaben zu Anzahl und Lage von Steckdosen oder<br />
einer exakten Vorgabe der einzusetzenden Heizanlage. Es<br />
wird vielmehr ergebnisorientiert ausgeschrieben. D.h. die<br />
Vorgaben beschränken sich größtenteils auf erwartete Ergebnisse<br />
sowie "Eckdaten" (Outputspezifikation).<br />
Prüfung der Eignung für PPP: PPP bietet sich nicht für<br />
jedes Bauprojekt der öffentlichen Hand an. Es gilt wesentliche<br />
Kriterien zu erfüllen, um die Vorteile dieser Beschaffungsvariante<br />
nutzen zu können. Ob ein Vorhaben den<br />
grundsätzlichen Anforderungen entspricht bzw. unter welchen<br />
Bedingungen ein Projekt als PPP-tauglich einzuschätzen<br />
ist, lässt sich mit einer PPP-Eignungsprüfung herausfinden.<br />
Allgemein ist davon auszugehen, dass rd. 20% der öffentlichen<br />
Bauprojekte für PPP geeignet sind. 4/5 der Projekte<br />
hingegen sind weiterhin auf konventionelle Weise effizienter<br />
umsetzbar.<br />
Um ein Projekt um die erkannten Effizienzpotenziale nutzen<br />
zu können, bedarf es einer zielgerichteten und konstruktiven<br />
Ausschreibungen sowie einer intensiven Projektvorbereitung<br />
beider Seiten. Die erfolgreich realisierten Projekte in<br />
Offenbach, Monhe<strong>im</strong> am Rhein, dem Erftkreis, Witten und<br />
Unna zeigen, dass PPP auch in der Praxis als Alternative zur<br />
konventionellen Umsetzung von Immobilien-Projekten angenommen<br />
wird. Weitere Projekte befinden sich in der Ausschreibung.
Kommunen haben weiterhin Opt<strong>im</strong>ierungsprobleme<br />
Reinhard Redmann, Redmann Kommunal Consulting<br />
Trotz der bekannten erheblichen wirtschaftlichen Bedeutung<br />
des Facility-/Gebäude Managements für die kommunalen<br />
Haushalte und deren zunehmend schwierige finanzwirtschaftliche<br />
Situation ist das FacilityManagement in vielen<br />
Gebietskörperschaften weiterhin durch die in den letzten<br />
Jahren zu Recht kritisierten Strukturen gekennzeichnet:<br />
● Fehlende Kosten-, Leistungs- und Datentransparenz ●<br />
Keine umfassende opt<strong>im</strong>ierten Leistungs- sowie Organisationsstrukturen<br />
und –prozesse ● Kein Anreiz zur Kostenreduzierung<br />
durch den Nutzer („echtes“ Vermieter-Mieter-<br />
Verhältnis) ● Vermögensverzehr statt Vermögenserhalt oder<br />
–entwicklung ● Keine Nutzer-/Kundenorientierung/<br />
Dienstleistungsqualität<br />
Aber auch bei vielen durchgeführten Organisationsveränderungen<br />
unter der Überschrift „Einführung eines Gebäudemanagements<br />
bzw. Facility Managements“ verbirgt sich hinter<br />
hohe Ansprüche suggerierenden Einrichtungen nichts anderes<br />
als eine häufig noch an personalen Interessen ausgerichtete<br />
einfache Zusammenlegung vorher selbständiger Verwaltungseinheiten<br />
in einer neuen „Management-Einheit“:<br />
Die dargestellten strukturellen Mängel werden dagegen<br />
nicht beseitigt und die möglichen Erfolge tatsächlich nicht<br />
erreicht.<br />
Es gibt kein „Gehe<strong>im</strong>nis“ des Erfolges, wenn man best<strong>im</strong>mte<br />
Erfolgsfaktoren beachtet:<br />
Für den Struktur-Entwicklungsprozess: ● Klare zeitliche,<br />
formale und inhaltliche Prozessstrukturen ● Erkennbare<br />
Identifikation der Verwaltungsführung mit der Aufgabenstellung<br />
● Bereitstellung der notwendigen Ressourcen, z.B.<br />
internes Personal, externe Begleitung<br />
Für die einzuführende opt<strong>im</strong>ierte Struktur: ● Ganzheitlicher<br />
Ansatz der: Prozesse und Strukturen<br />
Fachübergreifende Opt<strong>im</strong>ierung durch interdisziplinär<br />
abgest<strong>im</strong>mte bzw. ineinander greifende Prozesse und<br />
Strukturen: ● Verknüpfung/Integration der Teilbereiche<br />
technisches, kaufmännisches und infrastrukturelles Management<br />
Zusammenfassende Betrachtung/Organisation der Aufgaben<br />
bzw. Phasen: ● Planen ● Entscheiden ● Bauen/<br />
Realisieren ● Nutzen ● Veräußern/Abreißen ● Lebenszyklusorientierung<br />
Die Kosten einer Immobilie sind über den gesamten Lebenszyklus<br />
(siehe o.g. Phasen) zu betrachten. Dabei ist nicht<br />
wie vielfach in der Praxis - die Investitionshöhe (= Planen,<br />
Entscheiden), sondern die Kosten der Nutzungsphase<br />
(=Bewirtschaftung) die wichtige wirtschaftliche Größe.<br />
Zu beachten ist: ● Eindeutige Zielausrichtung, bspw. Wettbewerbsfähigkeit<br />
mit privatwirtschaftlichen Angeboten,<br />
Vermögensentwicklung (= Portfolio-Management) ● Auftraggeber-Auftragnehmer-Verhältnis:<br />
Vermieter-Mieter-<br />
Modell ● Herstellung klarer Leistungsbeziehungen ● Ein-<br />
Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite 15 von 20<br />
deutige Zuordnung von Verantwortung ● Umfassende und<br />
transparente Darstellung der finanziellen Leistungsströme<br />
(z.B. Haushalt, Wirtschaftsplan) ● Anreiz-Sanktions-System<br />
Die Gesamtstruktur (Zentralisierung der <strong>FM</strong>-Leistungen,<br />
Auftraggeber-Auftragnehmer-Verhältnis) muss nicht nur<br />
bestmögliche Wirtschaftlichkeit bei der Erstellung und Lieferung<br />
der <strong>FM</strong>-Dienstleistungen sicherstellen, sondern den<br />
internen Auftraggeber (= Amt, Fachbereich) zu einem wirtschaftlichen<br />
Umgang mit den notwendigen <strong>FM</strong>-Leistungen<br />
veranlassen: ● Haushalts-/Budget-Rahmenregelungen<br />
Personalentwicklung und Fortbil<strong>dung</strong>: Die Stärkung der<br />
ressourcen- und kundenorientierten Sichtweise führt zu veränderten<br />
Anforderungen an alle Mitarbeiter/innen: ● Betriebswirtschaftliche<br />
Orientierung, kommunikative/soziale<br />
Kompetenzen ● Teamarbeit ● „Dienstleistungsmentalität“.<br />
Einführung betriebswirtschaftlicher Elemente, IT-<br />
Unterstützung: Notwendig ist darüber hinaus die Entwicklung<br />
und Einrichtung einer an den strategischen und operativen<br />
fachlichen Anforderungen ausgerichteten Kosten- und<br />
Leistungsrechnung sowie eines Controlling/Benchmarking.<br />
Ferner sollten die Prozesse aller <strong>FM</strong>-Bereiche durch eine<br />
sukzessiv einzuführende IT-Unterstützung (CA<strong>FM</strong>) unterstützt<br />
werden.<br />
Vermögensbewertung: Sie ist Grundlage für die Kostenermittlung/Kosten-<br />
und Leistungsrechnung sowie eine nachvollziehbare<br />
Darstellung der Vermögensentwicklung<br />
Effektives Change Management: <strong>Der</strong> in der Praxis regelmäßig<br />
wegen der hohen Zahl betroffener Mitarbeiter/innen<br />
auf allen Hierarchieebenen sehr schwierige Umstellungsprozess<br />
muss nach einem zeit- und maßnahmendifferenzierten<br />
Konzept zielgerichtet koordiniert und aktiv gesteuert werden.<br />
Hierfür ist abhängig von der Größe der Kommune bzw.<br />
des Projektes ein Zeitraum von 1 - 3 Jahren notwendig.<br />
Was ist der Erfolg?: ● Höhere Wirtschaftlichkeit: Mittelfristiges<br />
Potenzial 15 - 20 % der Ausgangskosten● Verbesserte<br />
Nutzer-Zufriedenheit: Qualitativ verbesserte Dienstleistungen,<br />
geringere Kosten = Budget-Entlastung ● Erhalt<br />
und Entwicklung des Vermögens statt Werteverzehr ● Zufriedenere<br />
Mitarbeiter/innen <strong>im</strong> <strong>FM</strong>-Bereich<br />
ABER: Eine erfolgreiche Reform setzt die aktive Mitarbeit<br />
aller Verantwortlichen voraus: Sie beginnt in den Köpfen<br />
der Beteiligten, und zwar auf allen Hierarchieebenen.<br />
<strong>Der</strong> <strong>FM</strong>-Markt präsentiert sich<br />
EXPO REAL: <strong>Der</strong> Facility Management Tag<br />
Boris Schade-Bünsow, Verlagsleiter Architektur und<br />
Planung, Bauverlag BV GmbH<br />
<strong>Der</strong> Deutsche Verband für Facility Management<br />
[GE<strong>FM</strong>A] und die International Facility Management<br />
Association [I<strong>FM</strong>A], Chapter Deutschland, laden am 04.<br />
Oktober 2004 zum fünften Mal zum gemeinsamen Facility<br />
Management Tag auf die EXPO REAL in die Convention<br />
Area von 10.30 bis 17.15 Uhr ein.
<strong>Der</strong> erste Tag der EXPO REAL ist damit, wie in jedem Jahr,<br />
dem Facility Management gewidmet. Thema des Tages ist<br />
„Entwicklung und Opt<strong>im</strong>ierung von Bestands<strong>im</strong>mobilien<br />
durch integriertes Facility Management“. Namhafte Referenten<br />
aus dem Inland, europäischen Ausland und der USA<br />
beleuchten in ihren Vorträgen die unterschiedlichen Facetten<br />
von integriertem Facility Management. Die Veranstaltung<br />
hat sich in den letzten Jahren als internationaler<br />
Treffpunkt der Facility Manager etabliert.<br />
Während der eintägigen Veranstaltung wird in Vorträgen<br />
und einer Podiumsdiskussion das Thema „Entwicklung und<br />
Opt<strong>im</strong>ierung von Bestands<strong>im</strong>mobilien durch integriertes<br />
Facility Management“ diskutiert. Dabei werden Teilbereiche<br />
wie Sicherheit, Benchmarking, Kostensenkungspotentiale,<br />
Flächen- und Betriebskonzepte beleuchtet. Als Keynotespeaker<br />
konnte Prof. Dr. Ueli Walder von der Technischen<br />
Universität Graz gewonnen werden.<br />
Überblick über die <strong>FM</strong>-Veranstaltungen in<br />
Deutschland<br />
Ein wirkliche „He<strong>im</strong>at der Branche“ gibt es noch nicht. Die<br />
wichtigsten Branchen- und Nutzerplattformen sind die <strong>FM</strong>-<br />
Messe (Messe Frankfurt), der <strong>FM</strong>-Nutzerkongress (i 2 fm),<br />
das <strong>FM</strong>-Syposium (Uni Karlsruhe) und die <strong>FM</strong>-<br />
Jahrestagung (Euroforum). Ansonsten wird das Thema Facility<br />
Management noch auf folgenden Messen bzw. Veranstaltungen<br />
repräsentiert: Orgatec (Koelnmesse), Security<br />
(Messe Essen), CMS (Messe Berlin), ACS<br />
(Architektenkammer Hessen), ISH (Messe Frankfurt) sowie<br />
auf der Light&Building (ebenfalls Messe Frankfurt)<br />
Auf der Suche nach der Branche - der lange<br />
Weg der FACILITY MANAGEMENT Messe<br />
Martin Gräber, Chefredakteur Fachzeitschrift<br />
„<strong>Der</strong> Facility Manager“<br />
Ich erinnere mich noch sehr gut an eine – zumindest für<br />
mich – amüsante Episode auf der ersten FACILITY MA-<br />
NAGEMENT in Düsseldorf <strong>im</strong> Jahr 2001. Eine bekannte<br />
Marketing-Leiterin eines noch bekannteren großen deutschen<br />
<strong>FM</strong>-Dienstleistungsunternehmens kam zu uns an den<br />
Messestand, um ein wenig zu plaudern. „Sagen Sie mal,<br />
Herr Gräber, die Messe ist ja schon sehr Software-lastig, die<br />
großen <strong>FM</strong>-Dienstleister sind kaum vertreten.“ – „Haben Sie<br />
sich denn angemeldet“. –„Nein.“ – „Und jetzt wundern Sie<br />
sich, dass Sie nicht hier sind?“ – So wie jener Marketing-<br />
Leiterin ging es vielen <strong>FM</strong>-Komplettanbietern. Sie gingen<br />
als Besucher über die Messe und stellten einen Mangel an<br />
Dienstleistern unter den Ausstellern fest. Die Vertreter des<br />
Software-Bereichs hingegen waren fast vollständig angetreten.<br />
Sie hatten schnell den Sinn und Zweck der Messe erkannt<br />
und waren bereit, die sich ihnen bietende Plattform zu<br />
nutzen. Im Nachgang bewerteten sie den Messeauftritt<br />
mehrheitlich positiv und meldeten sich für das nächste Jahr<br />
erneut an. Die Dienstleister entschieden sich dazu, die Entwicklung<br />
erst einmal abzuwarten.<br />
Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite 16 von 20<br />
Die Folge: Im nächsten Jahr waren wieder sehr viele Software-Anbieter<br />
anwesend, die <strong>FM</strong>-Dienstleister pilgerten wie<br />
zuvor als Besucher über die Messe und hielten nach ihren<br />
Mitbewerbern Ausschau. Starrsinnig ignorierten sie die Erhebungen<br />
unter den Messebesuchern, die sich einen höheren<br />
Anteil an <strong>FM</strong>-Dienstleistungsunternehmen als Aussteller<br />
wünschten. Selbst dem „Branchen“-Verband GE<strong>FM</strong>A gelang<br />
es bisher nicht, seine Mitglieder auf die von ihm initiierte<br />
Messe zu bekommen.<br />
<strong>Der</strong> FACILITY MANAGEMENT wird nun einhellig ein<br />
Problem mit den <strong>FM</strong>-Dienstleistern bescheinigt. Wer jedoch<br />
genauer hinsieht und die Marketingstrategien der <strong>FM</strong>-<br />
Dienstleister verfolgt, wird feststellen, dass die <strong>FM</strong>-Branche<br />
weniger ein Problem mit der Messe hat als mit sich selbst.<br />
„Wie positionieren wir unser Unternehmen innerhalb des<br />
<strong>FM</strong>-Marktes und welche Marketing-Instrumente und -<br />
Kanäle erachten wir hierfür als geeignet?“ – ist trotz jahrelanger<br />
Marktpräsenz in den meisten Unternehmen <strong>im</strong>mer<br />
noch eine unzureichend geklärte Frage.<br />
Das mag daran liegen, dass sich der Begriff Facility Management<br />
sehr schlecht für eine Branchendefinition eignet. Es<br />
gibt eine Reinigungsbranche, es gibt eine Elektrobranche, es<br />
gibt eine Heizung-Lüftung-Sanitär-Branche, es gibt sogar<br />
eine Aufzugsbranche und es gibt einen Markt für Facility<br />
Management Dienstleistungen. Eine <strong>FM</strong>-Branche <strong>im</strong> klassischen<br />
Sinn existiert jedoch nicht. Facility Management ist<br />
kein Produkt, ja nicht einmal eine Dienstleistung (die<br />
Dienstleistungen heißen reinigen, bewachen, instandsetzen,<br />
usw.). Facility Management ist ein strategischer Unternehmensansatz,<br />
eine Managementmethode, die die Lebenszyklusbetrachtung<br />
der Wertanlage Immobilie in das Zentrum<br />
unternehmerischer Entschei<strong>dung</strong>en stellt.<br />
Was bedeutet dies nun für die FACILITY MANAGE-<br />
MENT? Die Messe hat es mit einer sehr heterogenen Landschaft<br />
von potenziellen Ausstellern zu tun, die sich mehr<br />
oder weniger dem <strong>FM</strong>-Markt zurechnen. Manche erkennen<br />
den Facility Manager als Auftraggeber, andere sind eher<br />
skeptisch. Ein Bruch verläuft hier quer durch die einzelnen<br />
Sparten. Manche Büromöbelhersteller klammern sich noch<br />
<strong>im</strong>mer an die Vorstellung des Architekten als Hauptauftraggeber,<br />
andere schwenken zunehmend auf den Facility Manager<br />
um. Ein <strong>im</strong>mer kleiner werdender Prozentsatz der Gebäudetechnik-Unternehmen<br />
orientiert sich nach wie vor ausschließlich<br />
an den Bedürfnissen des Großhandels und der<br />
Fachplaner, andere versuchen die Verantwortlichen für den<br />
Gebäudebetrieb direkt anzugehen.<br />
Die Aufgabe der FACILITY MANAGEMENT ist es , den<br />
unterschiedlichen Marktteilnehmern eine attraktive Präsentationsplattform<br />
zu bieten. Es ist nicht zu vermeiden, dass<br />
dadurch ein sehr divergentes Ausstellerbild entsteht. Da<br />
ändern auch universitäre Abhandlungen über Integrated Facility<br />
Management nichts. Und schon die Elementarphysik<br />
lehrt: Das Ganze entsteht aus einzelnen Teilen.
Auf in die fünfte Runde – der <strong>FM</strong>-<br />
Nutzerkongress<br />
i 2 fm<br />
<strong>Der</strong> Facility Management Nutzerkongress, kurz <strong>FM</strong>N, wird<br />
dieses Jahr in die fünfte Runde gehen. Vom 8. bis zum 10.<br />
November trifft sich die Branche <strong>im</strong> NH Hotel Düsseldorf,<br />
um die aktuellen <strong>FM</strong>-Themen vorzustellen und zu diskutieren.<br />
Insgesamt rechnet das veranstaltende Internationale<br />
Institut für Facility Management (i 2 fm), mit ca. 140 – 170<br />
Teilnehmern. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht mottogetreu<br />
der Nutzer, der konsequent <strong>im</strong> Mittelpunkt steht.<br />
DasVeranstaltungskonzept macht die Entwicklungen auf der<br />
<strong>FM</strong>-Nutzerseite transparent.<br />
Unter anderem gestützt auf eine umfassende Online-<br />
Umfrage wurde das diesjährige Programm für den <strong>FM</strong>N 5<br />
aufgebaut. „Wir wollen wissen, welche Themen für den<br />
Nutzer wirklich relevant sind. Um das herauszufinden, haben<br />
wir ihn einfach gefragt“, erklärt Institutsleiter Holger<br />
Knuf. Im Zuge der Befragung wurde der Forumbereich thematisch<br />
ausgebaut, um möglichst vielen Entwicklungen auf<br />
dem <strong>FM</strong>-Markt Rechnung zu tragen.<br />
In den Foren werden nun folgende Themen diskutiert:<br />
<strong>FM</strong> auf operativer Ebene; z.B.: Benchmarking, Standardisierung<br />
● <strong>FM</strong> auf strategischer Ebene; z.B.: Organisationsentwicklung<br />
● <strong>FM</strong> auf taktischer Ebene; z.B.: Prozessbetrachtung<br />
● <strong>FM</strong> <strong>im</strong> Branchenbezug; z.B.: <strong>FM</strong> in Industrie, Kommunen,<br />
Stadtwerken, Krankenhaus<br />
● <strong>FM</strong> mit Fachthemenbezug; z.B.: Immobilienmanagement<br />
Hierzu konnten wie gewohnt ausgewiesene Experten mit<br />
topaktuellen Praxisbeispielen gewonnen werden.<br />
Einen besonderen Ort für die Abendveranstaltung am 9.<br />
November wird dieses Jahr die alte Düsseldorfer Turbinenhalle<br />
bieten. In diesem außergewöhnlichen Ambiente werden<br />
die Düsseldorfer Stadtwerke unter anderem über ihr<br />
<strong>FM</strong>-Projekte berichten. Traditionsgemäß werden dann die<br />
Absolventen des von i 2 fm angebotenen Studienganges Bachelor<br />
of Facility Management geehrt und erhalten ihre Diplomurkunden<br />
durch die Hanzehogeschool Groningen.<br />
Kenner des <strong>FM</strong>N erwarten am zweiten Tag der Veranstaltung<br />
mit Spannung den beliebten „Markttalk“. Moderiert<br />
durch Institutsleiter Knuf wird hier alles zur Sprache gebracht,<br />
was Teilnehmern und Ausstellern außerhalb der Vorträge<br />
wichtig ist. So finden hier besonders interessenübergreifende<br />
Diskussionen statt. Ein Highlight des zweiten Tages<br />
wird allerdings die große PPP Runde bilden. Als beträchtliches<br />
Wachstumsfeld und eines der dringendsten <strong>FM</strong>-<br />
Themen wird diese Runde auf Anbieter – und Nutzerseite zu<br />
einem Höhepunkt des Kongress`. Hochrangige Vertreter<br />
aus Bund, Land und Kommunen werden zu dieser exklusive<br />
Diskussionsrunde erwartet.<br />
Zum Abschluss des <strong>FM</strong>N 5 erfolgt der traditionelle <strong>FM</strong>-<br />
Ausblick. Die vielen Ergebnisse, Fragen und Trends der<br />
Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite 17 von 20<br />
letzten zwei Tage werden resümiert. So erhalten Nutzer als<br />
auch Anbieter nochmals einen Überblick über die Entwicklungen,<br />
Trends und Innovationen der Branche.<br />
In nunmehr fünf Jahren hat sich der <strong>FM</strong>N fast schon als<br />
Muss für <strong>FM</strong>-Nutzer und Anbieter etabliert. Auf zwei<br />
Kongresstagen plus Abendveranstaltung werden die wichtigsten<br />
Trends und Innovationen der Branche herausgearbeitet<br />
und <strong>im</strong> Sinne des Nutzers aufbereitet. Die Veranstaltung<br />
entwickelt sich zu einer Plattform, auf der man sich auf<br />
höchstem Niveau austauscht und Kooperationen auf den<br />
Weg bringen kann. „Wir wollen <strong>FM</strong> Nutzer und Anbieter<br />
zusammenführen, damit so die Entwicklung auf beiden Seiten<br />
opt<strong>im</strong>al vorangetrieben werden kann. Es wird Zeit, dass<br />
<strong>FM</strong> auch in der Praxis zukünftig nicht mehr nur als das bloße<br />
Bewirtschaften von Gebäuden gesehen wird, sondern in<br />
seinem vollen Ausmaß zur Geltung kommen kann.“ erklärt<br />
Knuf und betont weiter: „Mit dem <strong>FM</strong>N sind wir da auf dem<br />
richtigen Weg.“ Das Programm zum <strong>FM</strong>N 5 finden Sie unter<br />
www.i2fm.de, Anmel<strong>dung</strong>en unter 0208-2052197, Ansprechpartner<br />
Holger Knuf)<br />
Erfahrungen und Erkenntnisse des Facility<br />
Management aus Wissenschaft und Praxis –<br />
Das <strong>FM</strong>-Symposium<br />
Prof. Dr. Kunibert Lennerts, Leiter der Abt. <strong>FM</strong> an der<br />
Universität Karlsruhe (TH), Dipl.-Ing. Carolin Bahr<br />
Mitte Februar versammelten sich 170 Teilnehmer zwei Tage<br />
lang an der Universität Karlsruhe (TH), um sich mit 20<br />
renommierten Referenten aus aller Welt über die neuesten<br />
Erfahrungen und Erkenntnisse zum Facility Management<br />
(<strong>FM</strong>) aus Praxis und Wissenschaft auszutauschen. Einer der<br />
drei Schwerpunkte, des an aktuellen Themen des Facility<br />
Management ausgerichteten Programms, bildete die Symbiose<br />
des Facility Management mit Public Private Partnership-<br />
Modellen. So stellten Professor Dr. Hans Wilhelm Alfen<br />
von der Bauhaus-Universität in We<strong>im</strong>ar und Rolf Dieter<br />
Ruppert, Honorarprofessor für Vertragsrecht an der Universität<br />
Karlsruhe, neue Risiken und „Chancen“ des Public<br />
Private Partnership vor.<br />
<strong>Der</strong> Autor schlug in seinem Vortrag „Lifet<strong>im</strong>e, Lifecon und<br />
mehr aus der internationalen <strong>FM</strong>-Forschung“ den Bogen<br />
vom ganzheitlichen <strong>FM</strong> zum Public Private Partnership<br />
(PPP). Wie er sich eine <strong>FM</strong>-gerechte Planung von Shopping<br />
Centern vorstellt, erläuterte Lothar Franke, Stellvertreter<br />
des Geschäftsführers Center-Management, ECE Projektmanagement<br />
GmbH & Co. KG, am Beispiel des ECE-<br />
Projekts in Karlsruhe. Eine <strong>FM</strong>-gerechte Planung insbesondere<br />
bei PPP-Projekten erörterte anhand verschiedener Praxisbeispiele<br />
Harald Heibel, Geschäftsführer der HSG Technischer<br />
Service GmbH. Die zunehmende Bedeutung des<br />
wirtschaftlichen Umgangs mit Immobilien und eines opt<strong>im</strong>ierten<br />
Management auch in öffentlichen Verwaltungen<br />
betonte der Amtsvorstand des Staatlichen Vermögens- und<br />
Hochbauamts Freiburg, Wolfgang Grether.<br />
<strong>Der</strong> zweite Tag des Internationalen Facility Management<br />
Symposiums widmete sich dem dritten Schwerpunkt der
Veranstaltung: Facility Management in Krankenhäusern.<br />
Verschiedene Referenten stellten „Neue Wege bei der<br />
Erbringung von <strong>FM</strong>-Leistungen in Krankenhäusern“ dar –<br />
aus kaufmännischer Sicht wie auch aus der Perspektive der<br />
Krankenhausbetreiber und der externen Dienstleister.<br />
Das Feedback der Teilnehmer am zweiten Internationalen<br />
<strong>FM</strong> Symposium war positiv. Die gesamte Veranstaltung<br />
wurde auf einer Skala von 1,0 bis 4,0 mit einer 1,4 bewertet.<br />
Auch weiterhin wird alle zwei Jahre ein Internationales <strong>FM</strong><br />
Symposium veranstaltet, um eine Kommunikationsplattform<br />
für Wissenschaft und Praxis zu etablieren. (Gekürzt durch<br />
die „<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>“-Redaktion)<br />
Verbandsarbeit <strong>im</strong> <strong>FM</strong><br />
I<strong>FM</strong>A und internationale Verbandsstrukturen<br />
und Aktivitäten<br />
Paul Stadlöder, Vorstand I<strong>FM</strong>A Deutschland e.V.<br />
Seit ihrer Grün<strong>dung</strong> <strong>im</strong> Jahre 1980 hat sich die I<strong>FM</strong>A als<br />
internationale Vertretung von Facility Managern in 55 Ländern<br />
etabliert. Die Hauptverwaltung sitzt zentral in Houston,<br />
Texas, USA und organisiert die Verwaltungsfunktionen für<br />
die einzelnen 127 I<strong>FM</strong>A Chapter. I<strong>FM</strong>A ist <strong>im</strong> Unterschied<br />
zu einem Verband aus Firmenmitgliedern (Federation) ein<br />
Verein (Association) von einzelnen persönlichen Mitgliedern.<br />
Insgesamt hat die I<strong>FM</strong>A zur Zeit ca. 18 000 Mitglieder<br />
weltweit, davon erst 1 100 in Europa und ebenso viele in<br />
Asien. Die europäischen Länder haben sich zur I<strong>FM</strong>A Europe<br />
zusammengeschlossen und bilden eine auf Europa fokussierte<br />
Plattform für den Erfahrungsaustausch. Dies ist umso<br />
mehr von Bedeutung, als sich die unterschiedlichen Kulturen<br />
und Rechtsprechungen naturgemäß sehr deutlich in der<br />
Bewirtschaftung von Liegenschaften und Standorten niederschlagen.<br />
Neben den Chapter Aktivitäten spielen internationale Erfahrungsaustauschgruppen<br />
eine pr<strong>im</strong>äre Rolle in der Gestaltung<br />
des Netzwerkes von <strong>FM</strong> Profis, denn laut den Statuten der<br />
I<strong>FM</strong>A sollen 75% der Mitglieder aktive Facility Manager<br />
sein, während nur 25% Anbieter von Dienstleistungen, Services<br />
oder Ausstattungen sein sollen. Damit werden die Interessen<br />
der Anwender deutlich hervorgehoben. Diese 15 so<br />
genannten Councils dienen als Plattform für Facility Manager<br />
von zum Beispiel Hauptverwaltungen, Kirchliche Gebäude<br />
oder aber auch für Berater bzw. Ausbilder, um deren<br />
spezifische Anforderungen gezielt austauschen zu können.<br />
Wesentliches Kernstück der I<strong>FM</strong>A Philosophie ist die Ausgewogenheit<br />
von Services und Eigenleistungen, die entsprechend<br />
abhängig von den Anforderungen des Kerngeschäftes<br />
organisiert und verantwortet werden. Somit ist aus dieser<br />
Sicht nicht das Gebäude der Mittelpunkt des Wirkens von<br />
Facility Managern, sondern die Unterstützungsfunktion für<br />
das Kerngeschäft, an dem sich der Erfolg messen lassen<br />
muss. Dazu wurde bereit in der Mitte der 90er Jahre eine<br />
Umfrage unter mehreren hundert Facility Managern unternommen<br />
und aus den Rückmel<strong>dung</strong>en neun Kompetenzbereiche<br />
entwickelt, in denen ein Facility Manager erfahren<br />
sein muss, um seinen Anforderungen gerecht zu werden.<br />
Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite 18 von 20<br />
Diese Kompetenzbereiche sind: Betrieb und Instandhaltung<br />
● Finanzen ● Liegenschaften ● Planung und Projektmanagement<br />
● Kommunikation ● Innovation und Qualitätsmanagement<br />
● Mitarbeiter und Umweltfaktoren ● Funktion<br />
der Facility ● Technologie<br />
Diese Kompetenzbereiche bilden auch die Grundlage für<br />
eine erfahrungsbasierte Prüfung, dem Certified Facility Manager,<br />
die von der I<strong>FM</strong>A organisiert, entwickelt und überwacht<br />
wird. Für Unternehmen, die eine Aufgabe <strong>im</strong> Facility<br />
Management besetzen wollen, hat der Zusatz C<strong>FM</strong> nach<br />
dem Namen eine erleichtertes Auswahlverfahren zur Folge.<br />
Zusätzlich zu den internationalen Aktivitäten haben die einzelnen<br />
Chapter die Aufgabe, lokal den Mitgliedern Kontaktmöglichkeiten<br />
zu schaffen und Erfahren und Wissen auszutauschen.<br />
Dazu werden zum Beispiel Veranstaltungen und<br />
Besichtigungen organisiert oder es wird zu Round Tables<br />
eingeladen. Die I<strong>FM</strong>A Deutschland hat dazu 10 Regionalkreise<br />
in allen größeren Städten gegründet, die den 260<br />
deutschen Mitgliedern auf lokaler Ebene zur Verfügung<br />
stehen. Darüber hinaus werden in 8 aktiven Arbeitskreisen<br />
zentrale Fragestellungen für den deutschen <strong>FM</strong> Bereich erarbeitet<br />
und in Form von Leitfäden veröffentlicht. I<strong>FM</strong>A<br />
Deutschland unterstützt außerdem aktiv die Entwicklung der<br />
ersten europäischen Norm für Facility Management <strong>im</strong> Projekt<br />
CEN TC 348 „Facility Management“, die <strong>im</strong> Frühjahr<br />
2005 als Entwurf und <strong>im</strong> Dezember 2006 als neuer Standard<br />
erscheinen wird.<br />
Mit EURO<strong>FM</strong>, der Organisation für wissenschaftliche Arbeiten<br />
<strong>im</strong> Facility Management hat die I<strong>FM</strong>A eine Kooperation<br />
gegründet, so dass alle I<strong>FM</strong>A Chapter in Europa<br />
zugleich in EURO<strong>FM</strong> vertreten sind. Mit COREnet global<br />
pflegt die I<strong>FM</strong>A eine lose Informations- und Kooperationsverbin<strong>dung</strong>.<br />
Gerade in der steigenden Zahl international agierender Unternehmen<br />
spielen aktive Netzwerke eine <strong>im</strong>mer größere<br />
Rolle. I<strong>FM</strong>A unterstützt und fördert die Bil<strong>dung</strong> solcher<br />
Netzwerke über die Unternehmensgrenzen hinweg. Das<br />
Leistungsspektrum der Mitglieder und die benahe unbegrenzte<br />
Möglichkeit auf bereits erprobte Lösungen zurückzugreifen,<br />
machen die I<strong>FM</strong>A zu einer einmaligen unbezahlbaren<br />
Plattform für Facility Manager.<br />
GE<strong>FM</strong>A - Aktivitäten, Struktur, Projekte,<br />
Aktuelles<br />
Dr. Elke Kuhlmann. GE<strong>FM</strong>A e.V.<br />
In der neuen GE<strong>FM</strong>A 100 vom Juli 2004 definiert der Verband<br />
sein Verständnis von <strong>FM</strong> und orientiert sich mit seinen<br />
Aktivitäten an diesen prozess- und handlungsorientierten<br />
Normen. Facility Management ist danach eine Managementdisziplin,<br />
die durch ergebnisorientierte Handhabung von<br />
Facilities und Services <strong>im</strong> Rahmen geplanter, gesteuerter<br />
und beherrschter Facility Prozesse eine Befriedigung der<br />
Grundbedürfnisse von Menschen am Arbeitsplatz, Unterstützung<br />
der Unternehmens-Kernprozesse und Erhöhung der<br />
Kapitalrentabilität bewirkt. Ziel des Verbandes und seiner<br />
Facility Manager - Nutzer von <strong>FM</strong> und Serviceanbieter - ist
eine professionelle und an den Bedürfnissen der Menschen<br />
ausgerichtete Bewirtschaftung der Immobilien. <strong>FM</strong> ist als<br />
dynamischer Prozess <strong>im</strong> Lebenszyklus und somit als Managementdisziplin<br />
zu verstehen.<br />
1989 gegründet ist GE<strong>FM</strong>A heute das deutsche Netzwerk<br />
der Entscheider <strong>im</strong> Facility Management. Mit rund 390 Mitgliedsunternehmen<br />
repräsentiert er die wichtigen Unternehmen<br />
aus dem Bereich der Komplettanbieter, der kaufmännischen,<br />
technischen und infrastrukturellen Dienstleistungen,<br />
des Liegenschaftsmanagements, der Consulting- und Finanzdienstleistungen<br />
sowie der IT-Services. Nutzer von <strong>FM</strong><br />
wie Investoren oder Eigentümer/Betreiber von Liegenschaften<br />
sowie der öffentliche Bereich mit seinen Verwaltungen<br />
sind Mitglied <strong>im</strong> GE<strong>FM</strong>A.<br />
GE<strong>FM</strong>A unterstützt Öffentlichkeitsarbeit für das <strong>FM</strong> und ist<br />
zum wichtigen Ansprechpartner der Fachmedien, aber auch<br />
der führenden Tages- und Wirtschaftspresse geworden. Bereits<br />
zum fünften Mal veranstalten GE<strong>FM</strong>A und I<strong>FM</strong>A gemeinsam<br />
den <strong>FM</strong>-Tag der EXPO REAL (04. Oktober<br />
2004). In diesem Jahr präsentiert sich das <strong>FM</strong> der Immobilienwirtschaft<br />
mit Vorträgen und Podiumsdiskussion zum<br />
Thema „Entwicklung und Opt<strong>im</strong>ierung von Bestands<strong>im</strong>mobilien<br />
durch integriertes Facility Management“.<br />
Weiteres Bespiel ist die <strong>FM</strong>-Veranstaltung anlässlich der<br />
Frankfurter ACS – Computersysteme <strong>im</strong> Bauwesen (22.<br />
Oktober 2004) zum Thema „Vom Konzept bis zur Verwertung<br />
– Architektenleistung <strong>im</strong> Lebenszyklus von Immobilien“.<br />
Ziel ist es, Architekten und alle am Bau Beteiligten<br />
mit der Notwendigkeit einer lebenszyklusorientierten<br />
Planung vertraut zu machen.<br />
GE<strong>FM</strong>A ist ideeller Träger der FACILITY MANAGE-<br />
MENT Messe und Kongress und Gastgeber der European<br />
Facility Management Conference 2005 in Frankfurt. Hier<br />
hat das deutsche Facility Management die einmalige Chance,<br />
sich einem internationalen Publikum zu präsentieren.<br />
Gepflegt wird der Kontakt zur Politik. GE<strong>FM</strong>A ist Kooperationspartner<br />
bei Studien und Projekten, auch um sicherzustellen,<br />
dass <strong>FM</strong>-Gedanken berücksichtigt werden.<br />
Wesentliche Verbandsarbeit des GE<strong>FM</strong>A wird in Arbeitskreisen<br />
und verschiedenen Projektgruppen geleistet. <strong>Der</strong><br />
regelmäßige persönliche Erfahrungsaustausch in GE<strong>FM</strong>A<br />
Regionalkreisen zählt zu den wichtigen Aktivitäten des<br />
GE<strong>FM</strong>A. Seit Anfang 2003 sind Junior Lounges aktiv, die<br />
sich speziell an junge qualifizierte Nachwuchskräfte <strong>im</strong> <strong>FM</strong><br />
richten. Young Professionals erhalten Zugang zur Praxis,<br />
profitieren von ersten Berufserfahrungen anderer und werden<br />
früh in ein Netzwerk eingebunden.<br />
Human Resources und Weiterbil<strong>dung</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>FM</strong><br />
<strong>FM</strong>-Ausbil<strong>dung</strong>sduell zwischen Klassik oder<br />
Exotik<br />
Uwe Antz, GF BASIC Facility Management<br />
Schon oft wurde der Facility Manager als die "eierlegende<br />
Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite 19 von 20<br />
Wollmilchsau" betitelt. Be<strong>im</strong> Lesen diverser Stellenanzeigen<br />
erfahren wir auch warum: Da wird ein Facility Manager<br />
mit ingenieurtechnischem Studium der Fachrichtungen Versorgungstechnik<br />
oder Maschinenbau gesucht. Gleichfalls<br />
werden Faktoren wie serviceorientiert, Integrations- und<br />
Motivationsfähigkeit, Organisationstalent, Kommunikations-<br />
und Kontaktfreudigkeit, Teamfähigkeit, Fach- und Führungskompetenz,<br />
Generalist, visionär und innovativ gefordert.<br />
Wenn dieses das gewünschte Anforderungsprofil eines<br />
Facility Managers ist, bilden wir dann in Deutschland auch<br />
danach aus?<br />
Die Hochschulen vermitteln den Eindruck, als produziere<br />
man schon lange Top-Absolventen mit genau diesen Fähigkeiten.<br />
Die Studienpläne vieler Ausbil<strong>dung</strong>seinrichtungen<br />
dagegen verraten eine völlig andere Ausbil<strong>dung</strong>sstrategie<br />
mit den klassischen Lehrinhalten wie Mathematik, Physik,<br />
Chemie, Technische Mechanik, Elektro- und Regeltechnik,<br />
Energie- und Umweltmanagement, Gebäudeautomation,<br />
Bauwerkstoffe und natürlich die Statik. Eben alles, was ein<br />
guter Ingenieur nun einmal wissen sollte.<br />
Aufgabe eines Facility Managers ist es, die Sekundärprozesse<br />
eines Unternehmens ganzheitlich so zu betrachten, dass<br />
das eigentliche Kerngeschäft opt<strong>im</strong>al unterstützt wird. Aber<br />
kann er das mit der derzeitigen Ausbil<strong>dung</strong>? Die Niederländer<br />
haben dazu eine eigene Lösung: "Wenn ich einen Ingenieur<br />
brauche, dann hole ich mir einen Ingenieur. Wenn ich<br />
einen Facility Manager brauche, dann hole ich mir einen<br />
Facility Manager!" So muss ein Facility Manager nicht prüfen,<br />
ob die durch den Fachplaner erstellte Wärmebedarfsberechnung<br />
fehlerfrei ist. Er muss in erster Linie Fähigkeiten<br />
haben, die wir unter den Begriff "Soft Skills" zusammenfassen.<br />
Er muss in der Lage sein, Wünsche und Notwendigkeiten,<br />
die sich aus dem Kerngeschäft ableiten, interpretieren<br />
und darstellen zu können. Kosten und Nutzenverständnis<br />
sind erforderlich. Umfassende Kenntnisse von Auf- und<br />
Ablauforganisationen sind obligatorisch. Personalführung<br />
und vor allen Dingen die Kommunikationsfähigkeit sind die<br />
Grundlage für einen guten Facility Manager.<br />
Die Fähigkeit<br />
Projekte zu definieren,Projektgruppen<br />
zu führen<br />
und zielorientiert<br />
zum Ergebnis zu<br />
bringen, sind unbedingtesHandwerk.<br />
Gute<br />
Fremdsprachenkenntnisse<br />
und<br />
das Verständnis,<br />
wie funktioniert<br />
es in anderen<br />
Ländern, sind<br />
unerlässlich. Vieles<br />
also, was überhaupt<br />
nicht<br />
oder oft nur am<br />
i 2 fm<br />
Master<br />
<strong>FM</strong><br />
Bachelor of<br />
Facility<br />
Management<br />
<strong>FM</strong>-Fachwirt<br />
<strong>FM</strong>-Agent<br />
Ausbil<strong>dung</strong>spyramide<br />
Hochschulen<br />
i 2 fm<br />
Fachhochschulen<br />
Private Anbieter<br />
IHK´n<br />
Ausführliche Informationen über den Weiterbil<strong>dung</strong>smarkt<br />
und sämtliche Weiterbil<strong>dung</strong>sformen<br />
des <strong>FM</strong> be<strong>im</strong> Internationalen Institut für Facility<br />
Management, Tel. 0208-2052197, knuf@i2fm.de
Impressum<br />
Redaktion: Repkestraße 5, 33378<br />
Rheda-Wiedenbrück, Telefon:<br />
05242-901250, Fax: 05242-<br />
9079899, info@rohmert.de,<br />
www.der-<strong>im</strong>mobilienbrief.de<br />
Chefredaktion: Christina Winckler<br />
(V.i.S.d.P.); stv. Arne Degener;<br />
Immobilienredaktion: Michael<br />
Beck, Dr. Thomas Beyerle, Daniel<br />
T. Borger, Gudrun Escher, Ergin<br />
Iyilikci, Stefan Loipfinger, Uli<br />
Richter, Werner Rohmert, Frank<br />
Peter Unterreiner, Immobilienaktien:<br />
Hans Christoph Ries, Berlin:<br />
Karin Krentz, Frankfurt: Christina<br />
Winckler, München: Thomas Döbel<br />
(u.v.a.)<br />
Herausgeber: Volker Hardegen,<br />
Werner Rohmert<br />
Recht / Anlegerschutzrecht: Stefan<br />
Frisch - Tilp Rechtsanwälte,<br />
Kirchentellinsfurt; Dr. Wolfgang<br />
Schirp - Rechtsanwälte Schirp &<br />
Apel, Berlin<br />
Redaktioneller Beirat: Klaus<br />
Ansmann (Deutsche Post Immobilien),<br />
Jürgen Böhm (Immobilien-<br />
Scout24), Joach<strong>im</strong> Bücker (TÜV<br />
Rheinland/Berlin-Brandenburg),<br />
Hartmut Bulwien (Bulwien AG),<br />
Dr. Karl Hamberger (Ernst &<br />
Young), Klaus Hohmann, Dr.<br />
Karina Junghanns, Frank Motte,<br />
Dr. Gerhard Niesslein (DeTe<br />
Immobilien), Prof. Dr. Wolfgang<br />
Pelzl (Leipzig), Fritz Salditt (Stb.),<br />
Carl-Otto Wenzel (Wenzel Consulting<br />
AG)<br />
Wissenschaftliche Partner:<br />
• Professor Dr. Hanspeter<br />
Gondring, FRICS (Berufsakademie<br />
Stuttgart / Staatl. Studienakad.<br />
Baden-Württ. / ADI)<br />
• Professor Dr. Dieter Rebitzer<br />
(als Koordinator für Prof. und<br />
Lehrbeauftragte für Immobilienwirtschaft<br />
der Fachhochschule<br />
Nürtingen)<br />
Verlag: Research Medien AG,<br />
33378 Rheda-Wiedenbrück,<br />
Repkestraße 5, Telefon: 05242 -<br />
9079887, Fax: 05242 - 9079899<br />
Vorstand: Werner Rohmert eMail:<br />
info@rohmert.de<br />
Aufsichtsrat: Volker Hardegen<br />
(Vorsitz), Univ. Prof. Dr. jur.<br />
habil. Karl-Georg Loritz,<br />
(Bayreuth), Petra Rohmert<br />
Bank: KSK Wiedenbrück (BLZ<br />
478 535 20) Kto.-Nr.: 39 578<br />
Namens-Beiträge geben die Meinung des<br />
Autors und nicht unbedingt der Redaktion<br />
wieder.<br />
Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite 20 von 20<br />
Rande mit einer geringen Gewichtung in Deutschland gelehrt wird. Wahrscheinlich machen wir<br />
den Fehler, dass wir bestehende Studiengänge suchen, deren Inhalte vermeintlich dem eines Facility<br />
Managers ähnlich sind und dann anfangen, alles ein wenig anzupassen. Trauen wir uns doch<br />
einmal, erst den Bedarf zu definieren und dann die Lehrinhalte festzulegen. Schön, dass es auch<br />
Studienabschlüsse und Weiterbil<strong>dung</strong>smaßnahmen gibt, die sich dem genannten Trend widersetzen<br />
und den "Mut" haben, den traditionell-konservativen Weg zu verlassen, auch wenn sie damit<br />
von vielen als exotisch angesehen werden. Aber vielleicht wird es ja schick, sich mit dem Exotischen<br />
zu schmücken und wer weiß, eines Tages werden unsere Facility Manager als die wahren<br />
"eierlegenden Wollmilchsäue" angesehen. Absolventen von solch "exotischen Studiengängen"<br />
sind übrigens am Markt gern gesehen und werden von Arbeitgebern heiß umworben.<br />
Humane Potenziale<br />
Thomas Körzel, Diplom- Psychologe, Prokurist bei<br />
Bernd Heuer & Partner Human Resources GmbH<br />
<strong>Der</strong> Veränderungsprozess in der Immobilienwirtschaft und somit <strong>im</strong> Facility Management beschleunigt<br />
sich. Höherer Wettbewerbsdruck, zunehmende Internationalisierung, komplexere Anforderungen<br />
und höherer Anspruch der Kunden an Leistung und Qualifikation der Unternehmen<br />
und Mitarbeiter sind Risiko und Chance zugleich. Für die Dienstleistung <strong>FM</strong> sowohl intern als<br />
auch extern bedeutet dies, unter höherem Kostendruck und –transparenz opt<strong>im</strong>ierte Leistung zu<br />
erbringen.<br />
Kernthema ist die Qualität der Mitarbeiter „direkt am Kunden“ und auch der <strong>im</strong> Management. Die<br />
erhöhten Ansprüche an das Personal gehen einher mit einer Ressourcenverknappung des Personalmarkts.<br />
Aufgrund der allgemeinen Bevölkerungsentwicklung, aber auch der Studentenzahlen von<br />
für die Immobilienwirtschaft relevanten Studiengängen, wird sich die zur Zeit komfortable Situation<br />
von personalsuchenden Unternehmen bei ansteigender Konjunktur hin zu einem Bewerbermarkt<br />
entwickeln.<br />
Was also ist zu tun? Auch weiterhin werden die Facility Management Unternehmen über die üblichen<br />
Wege Stellenanzeigen, Personalberatung und Networking versuchen, Positionen mit neuen<br />
Mitarbeitern zu besetzen, die möglichst bisher eine fast identische Tätigkeit ausgeübt haben. Diese<br />
Ressource ist jedoch begrenzt und oftmals neben den Suchkosten mit erhöhten Vergütungszahlungen<br />
verbunden. Aufgrund der Internationalisierung der Branche und des Arbeitsmarktes ist auch<br />
die zunehmende Besetzung neuer Positionen mit ausländischen Spezialisten eine weitere Möglichkeit,<br />
der Personalrekrutierung. Um diesen Prozess erfolgreich zu machen, sind interkulturelle Unterschiede<br />
zu berücksichtigen und die Unternehmenskultur dahingehend zu entwickeln. Nicht jedes<br />
Unternehmen ist darauf vorbereitet.<br />
Eine Erfolg versprechende Alternative ist aus unserer Erfahrung die Besetzung von Positionen von<br />
Spezialisten und Führungskräften durch Mitarbeiter, die noch nicht über alle erforderlichen Kompetenzen<br />
und Erfahrungen der neuen Aufgaben verfügen, jedoch das persönliche und fachliche<br />
Potenzial mitbringen, um kurzfristig die Aufgabe erfolgreich wahrzunehmen.<br />
In der wissenschaftlichen Forschung hat sich in den letzten Jahren die Erkenntnis verfestigt, dass<br />
beruflich relevante Persönlichkeitsmerkmale, wie z.B. Dienstleistungsorientierung, Frustrationstoleranz,<br />
Extroversion etc. nicht uneingeschränkt entwickelbar sind, sondern zumindest teilweise in<br />
der Persönlichkeitsstruktur angelegt sind. Aus unserer Erfahrung in Fragestellungen der Potenzialanalyse<br />
reichen die üblichen Auswahlinstrumente strukturiertes Interview und Lebenslaufanalyse<br />
nicht aus. Ein ganzheitliches Auswahlinstrument für interne und externe Potenzialeinschätzungen<br />
sollte hierbei sowohl fachliche als auch soziale Kompetenzen überprüfen und neben der Fremdeinschätzung<br />
auch Selbstbeurteilungsverfahren beinhalten.<br />
Unser Potenzialanalyseinstrument, die Human Resources Portfolioanalyse, besteht daher aus einer<br />
Kombination von dialogischen Instrumenten, psychologischen Testverfahren, Assessmentcenterübungen<br />
und biographischer Analyse. Dieser Methodenmix führt zu einer individuellen Bewertung<br />
der fachlichen und sozialen Kompetenzen und entsprechenden Handlungsempfehlungen zum Aufgabenfeld<br />
sowie der persönlichen Weiterentwicklung.<br />
Im Rahmen der Überprüfung von Teams und Abteilungen erhalten unsere Kunden des Weiteren<br />
eine genaue Einschätzung des IST- Zustandes ihrer Teams in Form einer „Portfoliografik“, in der<br />
Mitarbeiter nach der Stärke ihrer operativen bzw. strategischen Kompetenzen beurteilt werden.<br />
Das ist ein Instrument zur strategischen Personalplanung an die Hand.