Kontakte - St. Mauritius Kirchengemeinde
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S<br />
Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast<br />
Worte des eigenen Lebens.<br />
Johannes 6, 68<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Nichts wie weg hier! Ich hab’ die<br />
Schnauze voll! -Jährlich reißen Hunderte<br />
von jungen Leuten aus. Knatsch mit den Eltern,<br />
das Zeugnis mit “wird nicht versetzt”<br />
in der Mappe, enttäuschte Liebe....- Flucht<br />
scheint die einzige Lösung.<br />
Nichts wie weg hier! Ich hab’ die<br />
Schnauze voll... -So ähnlich reagierten<br />
auch die Jesus-Zuhörer, als sie merkten,<br />
dass Jesus ihre materiellen Erwartungen<br />
und Hoffnungen nicht erfüllte. Sein Versuch,<br />
ihnen deutlich zu machen, dass es im<br />
Leben nicht um die vergänglichen, sondern<br />
um die bleibenden Werte geht, ließ sie nur<br />
noch schneller “Reißaus” nehmen.<br />
Nichts wie weg hier! Aber wohin?<br />
WennAusreißen so einfach wäre. VieleAusreißer<br />
kommen schnell an ihre Grenzen.<br />
Und - kann man vor Jesus überhaupt ausreißen?<br />
Die Zuhörermenge konnte es.<br />
Ich bleibe! - Trotz Knatsch mit den Eltern,<br />
trotz “Ehrenrunde” in der Schule, trotz<br />
Liebeskummer, das ist die Haltung der<br />
meist schweigenden Mehrheit.<br />
Wir bleiben! - hatten die Jünger entschieden,<br />
und sie wurden mit dieser Entscheidung<br />
zur Minderheit. “Herr, wohin sollen<br />
wir gehen?”, entgegnete Petrus auf die<br />
Frage Jesu: “Wollt ihr auch weggehen?”<br />
Weggehen war für die Jünger keine Alternative.<br />
Warum? Hatten sie in der Nachfolge<br />
ihre Selbständigkeit eingebüßt, ihr Rückgrat<br />
verloren? Das sicher nicht. Petrus begründete:<br />
“Du hast Worte des ewigen Le-<br />
3<br />
An(ge)dacht<br />
bens.” Worte, die Leben schaffen. Jesus<br />
selbst ist das Leben. Darum sagte Petrus für<br />
sich und die anderen Jünger: Wir bleiben!<br />
Und wir heute? Wollen wir auch weggehen?<br />
Ich bleibe bei Jesus! - obwohl ich vieles<br />
noch nicht verstehe und auch immer wieder<br />
an ihm zweifle. Ich bleibe, obwohl ich den<br />
Eindruck habe, mit meiner Gottesbeziehung<br />
auf der <strong>St</strong>elle zu treten. Ich bleibe, obwohl<br />
ich Gott und meinen Mitmenschen<br />
vieles schuldig bleibe.<br />
Ich bleibe - nicht weil ich zum Weggehen<br />
zu bequem bin. Ich bleibe bei ihm, weil<br />
ich bei ihm entdeckt habe, was Leben ist.<br />
Bei ihm bin ich geborgen. Ich bleibe, weil<br />
ich erlebt habe, dass er mit mir nicht fertig<br />
ist, wenn ich mit mir und meiner Welt fertig<br />
bin. Er geht mir nach und gibt mir immer<br />
wieder eine Chance, neu anzufangen. In seiner<br />
Nähe spüre ich etwas von Gottes ewiger<br />
Welt. Und er verändert meinen Blick für diese<br />
Welt. Bei ihm bekomme ich Durchhaltevermögen,<br />
um die Voraussetzungen meines<br />
Alltages anzugehen. Er schenkt Hoffnung,<br />
Glaube und Liebe, dort, wo ich längst aufgehört<br />
habe zu hoffen, zu glauben und zu lieben.<br />
Ich bleibe! Bleiben Sie auch?<br />
Ich wünsche Euch und Ihnen eine schöne<br />
Ferienzeit in der Hoffnung, dass Sie<br />
auch im Urlaub bleiben - bei Jesus!<br />
Herzlichst<br />
Ihr und Euer<br />
Diakon<br />
Ulrich Herrmann