SCRIPT Teil 1 Studiengang Industrie Kosten
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BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
<strong>SCRIPT</strong> <strong>Teil</strong> 1<br />
<strong>Studiengang</strong> <strong>Industrie</strong><br />
<strong>Kosten</strong>- und Leistungsrechnung_REWE3-W-30.0<br />
(74 LVS)<br />
zu 1. Grundlagen der KLR<br />
zu 2. <strong>Kosten</strong>artenrechnung<br />
zu 3. <strong>Kosten</strong>stellenrechnung<br />
Breitenbrunn 2010<br />
1
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
Gliederung:<br />
1 Grundlagen der KLR<br />
1.1 Einordnung der KLR in das RW<br />
1.2 Grundbegriffe RW / KLR und Abgrenzung der Begriffe Aufwand-<strong>Kosten</strong>; Ertrag-Leistung<br />
1.3 Einteilungsmöglichkeiten der <strong>Kosten</strong><br />
1.4 Rechnungsziele und Aufbau der KLR<br />
2 <strong>Kosten</strong>artenrechnung<br />
2.1 Aufgabe der <strong>Kosten</strong>artenrechnung und <strong>Kosten</strong>artenplan<br />
2.2 <strong>Kosten</strong>art Materialkosten<br />
2.3 <strong>Kosten</strong>art Personalkosten<br />
2.4 <strong>Kosten</strong>art Dienstleistungskosten<br />
2.5 <strong>Kosten</strong>art Öffentliche Abgaben/Steuern<br />
2.6 Kalkulatorische <strong>Kosten</strong><br />
2.6.1 Kalkulatorische Abschreibungen<br />
2.6.2 Kalkulatorische Zinsen<br />
2.6.3 Kalkulatorische Wagnisse<br />
2.6.4 Kalkulatorischer Unternehmerlohn<br />
2.6.5 Kalkulatorische Miete<br />
2.7 Abgrenzungsrechnung<br />
3 <strong>Kosten</strong>stellenrechnung<br />
3.1 Aufgabe der <strong>Kosten</strong>stellenrechnung und Einteilung des Unternehmen in <strong>Kosten</strong>stellen<br />
3.2 Durchführung der <strong>Kosten</strong>stellenrechnung im Betriebsabrechnungsbogen (BAB)<br />
3.2.1 Einfacher BAB ohne innerbetriebliche Leistungsverrechnung<br />
3.2.2 Erweiterter oder mehrstufiger BAB<br />
3.2.3 <strong>Kosten</strong>kontrolle<br />
3.3 Maschinenstundensatzrechnung<br />
4 <strong>Kosten</strong>trägerrechnung<br />
4.1 Aufgabe der <strong>Kosten</strong>trägerrechnung<br />
4.2 <strong>Kosten</strong>trägerstückrechnung (Kalkulation)<br />
4.2.1 Überblick über Kalkulationsverfahren und -methoden<br />
4.2.2 Zuschlagskalkulationsverfahren<br />
4.2.2.1 Summarische Zuschlagskalkulation<br />
4.2.2.2 Differenzierende Zuschlagskalkulation<br />
4.2.3 Divisionskalkulationsverfahren<br />
4.2.3.1 Divisionskalkulation<br />
4.2.3.2 Äquivalenzziffernkalkulation<br />
4.2.4 Kuppelkalkulationsverfahren<br />
4.3 <strong>Kosten</strong>trägerzeitrechnung / Betriebsergebnisrechnung<br />
2
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
5. <strong>Teil</strong>kostenrechnung<br />
5.1 Einführung<br />
5.2 Deckungsbeitragsrechnung<br />
5.2.1 Einstufige Deckungsbeitragsrechnung<br />
5.2.2 Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung<br />
5.3. Anwendungsmöglichkeiten der Deckungsbeitragsrechnung<br />
5.3.1 Gewinnschwellen- oder Break-Even-Analyse<br />
5.3.2 Bestimmung von Preisuntergrenzen<br />
5.3.3 weitere Anwendungsmöglichkeiten<br />
5.3.3.1 Produktionsprogrammplanung<br />
5.3.3.2 Optimale Produktionsverfahren<br />
5.3.3.3 Eigenleistung / Fremdbezug<br />
6. Ist-, Normal- und Plankostenrechnung<br />
7. Neuere Ansätze in der <strong>Kosten</strong>rechnung<br />
Literaturempfehlungen:<br />
Schmolke/Deitermann: <strong>Industrie</strong>lles Rechnungswesen. Winklers Verlag<br />
Drosse, V.: Intensivtraining <strong>Kosten</strong>rechnung. Gabler Verlag Wiesbaden<br />
Haberstock, L.: <strong>Kosten</strong>rechnung I . Erich Schmidt Verlag Berlin<br />
Däumler, K.-D./Grabe, J.: <strong>Kosten</strong>rechnung 1 - 3. Verlag Neue Wirtschaftsbriefe. Herne/Berlin<br />
Olfert, K.: <strong>Kosten</strong>rechnung. Verlag Neue Wirtschaftsbriefe. Herne/Berlin<br />
Friedl, B.: <strong>Kosten</strong>rechnung. Oldenbourg Wissenschaftsverlag München<br />
Freidank, C.-Ch.: <strong>Kosten</strong>rechnung. Oldenbourg Wissenschaftsverlag München<br />
3
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
zu 1.1<br />
Unterschiede zwischen externen und internen Rechnungswesen<br />
Manz (Hrsg.): <strong>Kosten</strong>rechnung/Controlling, Verlag Vahlen, 1996<br />
Kriterien<br />
Adressaten<br />
Informationsgegenstand<br />
Rechnungsziel<br />
Reglementierung<br />
Externes Rewe Internes Rewe<br />
Kapitalgeber (EK/FK), Fiskus,<br />
Arbeitnehmer(vertreter)<br />
Unternehmensleitung<br />
Erfassen von Vorgängen finanz.<br />
Art zwischen Unternehmen und<br />
Umwelt<br />
vergangenheitsorientierte<br />
Dokumentation und<br />
Rechenschaftslegung<br />
handels- und steuerrechtliche<br />
Vorschriften und Aspekte<br />
Unternehmensleitung,<br />
Unternehmensbereiche, Untern.-<br />
angehörige verschied. Ebenen<br />
Abbilden des Verzehrs von<br />
Produktionsfaktoren und der<br />
Leistungserstellung<br />
Planung, Steuerung und Kontrolle<br />
des Betriebsgeschehen<br />
keine gesetzlichen Vorschriften,<br />
Zweckorientierung, BWL-Aspekte<br />
Erfassungsbereich gesamtes Unternehmen Beschränkung auf den Betrieb<br />
Zeithorizont i.d.R. jährlich v.a. kürzere Perioden<br />
Bezugsgrößen Perioden (GuV) und Zeitpunkte<br />
(Bilanz)<br />
Perioden, Produkte, Bereiche<br />
Wertansatz<br />
realisierte bzw. z.T. künftige rechnungs- und entscheidungs-<br />
Erträge und Aufwendungen zielabhängige Größen<br />
Zeitbezug ex-post Rechnung ex-ante und ex-post Rechnung<br />
Grundbegriffe des Rechnungswesen<br />
Stromgrößen Bestandsgrößen Stromgrößen<br />
(€ pro Zeitraum) (€ pro Zeitpunkt) (€ pro Zeitraum)<br />
I. Auszahlung Zahlungsmittelbestand 1) Einzahlung<br />
II Ausgabe Geldvermögen 2) Einnahme<br />
III. Aufwand Rein- / Nettovermögen Ertrag<br />
IV <strong>Kosten</strong> Betriebsnotwendiges Leistung (Erlöse)<br />
Vermögen<br />
1) Kassenbestand + jederzeit verfügbare Bankguthaben<br />
= Zahlungsmittelbestand<br />
2) Zahlungsmittelbestand + Forderungen – Verbindlichkeiten = Geldvermögen<br />
I / II Ebene der Investitions-, Finanz- und Liquiditätsplanung<br />
III Ebene der Finanzbuchhaltung (Bilanz und GuV-Rechnung)<br />
IV Ebene der Betriebsbuchhaltung (<strong>Kosten</strong>- und kurzfristige<br />
Erfolgsrechnung)<br />
4
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
zu 1.2 a) Abgrenzung AUFWAND - KOSTEN<br />
= GESAMTER AUFWAND Unternehmen<br />
Aufwand Buchführung / Finanzbuchhaltung<br />
Neutraler Aufwand<br />
a)<br />
b)<br />
= KEINE KOSTEN<br />
c)<br />
Zweckaufwand<br />
(betrieblicher Aufwand)<br />
zu 1.2<br />
= KEIN<br />
AUFWAND<br />
= GESAMTE KOSTEN Betrieb<br />
<strong>Kosten</strong>-Leistungs-Rechnung / Betriebsbuchhaltung<br />
__________________________________________________________<br />
zu 1.2 b) Abgrenzung ERTRÄGE - ERLÖSE<br />
a)<br />
= GESAMTER ERTRAG Unternehmen<br />
Ertrag Buchführung / Finanzbuchhaltung<br />
Neutraler Ertrag<br />
b)<br />
c)<br />
= KEINE LEISTUNG<br />
Zweckertrag<br />
(betrieblicher Ertrag)<br />
= KEIN<br />
ERTRAG<br />
= GESAMTE ERLÖSE Betrieb<br />
<strong>Kosten</strong>-Leistungs-Rechnung / Betriebsbuchhaltung<br />
5
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Übung: Zuordnung Aufwendungen und Erträge<br />
Entscheiden Sie, ob in einem <strong>Industrie</strong>unternehmen, das elektrische Geräte herstellt, folgende<br />
Aufwendungen<br />
a) betriebliche Aufwendungen<br />
b) betriebsfremde Aufwendungen<br />
c) außerordentliche Aufwendungen<br />
d) periodenfremde Aufwendungen sind?<br />
1. Nachzahlung von Gewerbesteuer für das Vorjahr<br />
2. Abschreibungen auf Gegenstände des<br />
betrieblichen Anlagevermögens<br />
3. Brandschäden im Materiallager, das nicht<br />
versichert ist<br />
4. Aufwendungen für Rohstoffe<br />
5. Verluste aus dem Wertpapiergeschäft<br />
6. Aufwendungen für Wohnungen, die das<br />
Unternehmen an Mitarbeiter vermietet<br />
7. Gesetzliche soziale Abgaben<br />
8. hoher Verlust durch Insolvenz eines Kunden<br />
9. Löhne und Gehälter für Mitarbeiter<br />
10. Instandhaltungskosten für Fertigungsmaschinen<br />
11. Reparaturaufwendungen für den Aufzug im<br />
Betriebsgebäude<br />
12. bezahlte Vertreterprovision<br />
13. Regelung eines Schadens, der im Vorjahr<br />
verursacht wurde<br />
a) b) c) d)<br />
B) Entscheiden Sie, ob in einem <strong>Industrie</strong>unternehmen, das Möbel produziert, folgende Erträge<br />
a) betriebliche Erträge<br />
b) betriebsfremde Erträge<br />
c) außerordentliche Erträge<br />
d) periodenfremde Erträge sind?<br />
1. Zinserträge<br />
2. Mehrbestand an fertigen Erzeugnissen<br />
3. Erträge aus Wertpapieren<br />
4. Erträge aus Vermietung und Verpachtung<br />
5. Aktivierte Eigenleistungen<br />
6. Erträge aus dem Abgang von Gegenständen<br />
des Anlagevermögens über Buchwert<br />
7. Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen<br />
8. Umsatzerlöse für fertige Erzeugnisse<br />
9. Unerwartete Eingänge aus früherer<br />
abgeschriebenen Forderungen<br />
a) b) c) d)<br />
6
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
1.3 Einteilungsmöglichkeiten der <strong>Kosten</strong><br />
2010<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
1<br />
Wichtig:<br />
2010<br />
Nach Art der verwendeten Produktionsfaktoren<br />
� <strong>Kosten</strong>arten<br />
Nach betrieblichen Funktionen<br />
� <strong>Kosten</strong>stellen<br />
Nach Art der Verrechnung<br />
� Einzelkosten und Gemeinkosten<br />
Nach Verhalten bei Beschäftigungsschwankungen<br />
� fixe <strong>Kosten</strong> und variable <strong>Kosten</strong><br />
Nach Umfang der einbezogenen <strong>Kosten</strong><br />
� Vollkosten und <strong>Teil</strong>kosten<br />
Nach der Bezugsgröße<br />
���� Gesamt- oder Periodenkosten, Stückkosten<br />
Nach Zeitbezug<br />
� Ist-, Normal- und Plankosten<br />
<strong>Kosten</strong> Betrieb<br />
Dr. Cornelia Huhn 17<br />
Einzelkosten (EK) Gemeinkosten (GK)<br />
Variable <strong>Kosten</strong> (K v) fixe <strong>Kosten</strong> (K f)<br />
Keine Deckungsgleichheit !<br />
Vollkostenrechnung<br />
<strong>Teil</strong>kostenrechnung<br />
GK müssen in der TKR in variable und<br />
fixe <strong>Kosten</strong> aufgespaltet werden<br />
Dr. Cornelia Huhn 32<br />
zu 1.3<br />
7
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
zu 1.3<br />
<strong>Kosten</strong>begriffe und –definitionen<br />
Begriff Abkürzung Definition<br />
variable <strong>Kosten</strong> Kv Kv = kv * x<br />
fixe <strong>Kosten</strong> Kf Kf = kf * x<br />
Gesamtkosten K K = Kv + Kf<br />
Menge x<br />
variable <strong>Kosten</strong> pro Stück 1<br />
kv<br />
kv = Kv / x<br />
fixe <strong>Kosten</strong> pro Stück kf kf = Kf / x<br />
Gesamtkosten pro Stück k<br />
Grenzkosten 2<br />
k = kv + kf oder<br />
k = K / x<br />
K’ K’ = dK / dx<br />
Deckungsbeitrag DB DB = E - Kv<br />
Deckungsbeitrag pro Stück db<br />
db = p - kv oder<br />
db = DB / x<br />
1 bzw. Mengeneinheit<br />
2 Grenzkosten geben an, wie sich die Änderung einer Mengeneinheit der<br />
Ausbringungsmenge auf die Gesamtkosten auswirkt<br />
8
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
Abhängigkeit der <strong>Kosten</strong> von der Beschäftigung des<br />
Unternehmens<br />
Aufgabe 1<br />
Ein Unternehmen produziert auf zwei Fertigungsstraßen Backwaren. Jedes<br />
produzierte Kilogramm Backware verursacht variable Stückkosten in Höhe von 1,20<br />
€. Die fixen <strong>Kosten</strong> liegen bei 48.000 €. Die Kapazität beträgt insgesamt 80.000 kg.<br />
a) Formulieren Sie die Gesamtkostenfunktion.<br />
b) Ermitteln Sie für eine Auslastung von 30%, 50%, 70% und 90% folgende Werte:<br />
Beschäftigung b = 30 % b = 50 % b = 70 % b = 90 %<br />
Menge (kg)<br />
K<br />
Kf<br />
Kv<br />
k<br />
kf<br />
kv<br />
c) Skizzieren Sie in einem Mengen-<strong>Kosten</strong>-Diagramm den Verlauf der<br />
Gesamtkosten und der Stückkosten.<br />
140000<br />
100000<br />
60000<br />
20000<br />
3,00<br />
2,00<br />
1,00<br />
K<br />
k<br />
10000<br />
30000<br />
50000<br />
70000<br />
x<br />
9
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
Aufgabe 2<br />
In einem Produktionsbereich eines Elektronikunternehmens werden<br />
Taschenrechner Typ „Minitip“ hergestellt.<br />
Die Kapazität ist auf 10.000 Stück pro Monat ausgelegt. Die variablen<br />
Durchschnittskosten (Stückkosten) betragen 3,- € pro Rechner, der Verkaufspreis<br />
(ohne Umsatzsteuer) wird mit 10,- € angegeben. In einem Monat fallen für diese<br />
Produktion 40.000 € fixe <strong>Kosten</strong> an.<br />
a) Ermitteln Sie das Betriebsergebnis bei einem Beschäftigungsgrad von 80%.<br />
b) Entwicklungen auf dem Beschaffungs- und Absatzmarkt ziehen folgende<br />
Veränderungen nach sich:<br />
- variable Stückkosten (durch Preis- und Tarifänderungen) 4,- €<br />
- realisierbarer Stückpreis (ohne Umsatzsteuer) 9,- €<br />
Die monatlichen Fixkosten bleiben unverändert.<br />
Formulieren Sie die <strong>Kosten</strong>- und Erlösfunktion!<br />
Ermitteln Sie das Betriebsergebnis für einen Beschäftigungsgrad von 85%!<br />
c) Wie entwickelt sich das Betriebsergebnis bei den unter b) genannten<br />
Bedingungen, wenn die Kapazitätsauslastung (Beschäftigungsgrad)<br />
gegenüber a) nicht erhöht wird?<br />
10
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
1.4 Rechnungsziele und Aufbau der KLR<br />
Rechnungsziele betrieblicher KLR<br />
Daten<br />
für betr. Planung<br />
u. Controlling<br />
Bewertung<br />
Bestände an Halbu.<br />
Fertigerzeugn.<br />
2010<br />
2010<br />
Verbesserte<br />
Kalkulation der<br />
Preise<br />
Kurzfristige<br />
Ermittlung des<br />
Betriebserfolges<br />
Verbesserung Wirtschaftlichkeit durch kontinuierlichen<br />
Controllingprozess: Plan - Do - Check/Study - Action<br />
Aufbau der <strong>Kosten</strong>rechnung<br />
(vgl. Haberstock: <strong>Kosten</strong>rechnung I, S. 54)<br />
Einzelkosten<br />
Gesamtkosten<br />
- nach <strong>Kosten</strong>arten gegliedert -<br />
Hilfskostenstellen<br />
Dr. Cornelia Huhn 36<br />
Gemeinkosten<br />
Hauptkostenstellen<br />
Einzelkosten Gemeinkosten<br />
Gesamtkosten<br />
- nach <strong>Kosten</strong>trägern gegliedert -<br />
<strong>Kosten</strong>artenrechnung<br />
<strong>Kosten</strong>stellenrechnung<br />
<strong>Kosten</strong>trägerrechnung<br />
Dr. Cornelia Huhn 38<br />
zu 1.4<br />
11
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
Materialkosten (Werkstoffkosten) zu 2.2<br />
Materialkosten fallen an für:<br />
(1) Werkstoffe ⇒ Einzelkosten<br />
(2) Hilfsstoffe ⇒ zweckmäßigerweise i.d.R. Gemeinkosten<br />
(3) Betriebsstoffe ⇒ Gemeinkosten<br />
Materialkosten werden bestimmt:<br />
Materialkosten = Mengenmäßiger Verbrauch ⋅ <strong>Kosten</strong>wert<br />
a) Ermittlung der Verbrauchsmengen:<br />
(1) Inventurmethode (Bestandsdifferenzrechnung oder<br />
Befundmethode)<br />
(2) Fortschreibemethode (Skontrationsmethode)<br />
(3) Rückrechnungsmethode (Retrograde Methode)<br />
b) Bewertung der Verbrauchsmengen v.a.:<br />
(1) Anschaffungswert<br />
Bei Beschaffung des Gutes zu zahlender Preis = Einstandspreis.<br />
• unter Verwendung von effektiven Anschaffungspreisen<br />
• unter Verwendung von durchschnittlichen<br />
Anschaffungspreisen<br />
- permanente Durchschnittsbewertung ⇒ erlaubt nach Handels- u. Steuerrecht<br />
- periodische Durchschnittsbewertung<br />
• unter Verwendung fiktiver Anschaffungspreise nach<br />
unterstellten Verbrauchsfolgen<br />
- Lifo-Verfahren (last in –first out) ⇒ erlaubt nach Handels- u. Steuerrecht<br />
- Fifo-Verfahren (first in – first out)<br />
(2) Wiederbeschaffungswert<br />
(3) Verrechnungswert (Festpreis)<br />
12
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
1. Aufgabe<br />
In einem Unternehmen stehen für einen Rohstoff in einem Monat folgende Informationen zur<br />
Verfügung:<br />
Datum Vorgang Menge in kg<br />
1. Anfangsbestand 1.000<br />
3. Zugang lt. Re 130 400<br />
19. Zugang lt. Re 145 1.000<br />
26. Zugang lt. Re 153 200<br />
a) Ermitteln Sie nach der retrograden Methode den Rohstoffverbrauch für die Produkte A und<br />
B. Vom Produkt A werden 300 Stück produziert, der Rohstoffverbrauch je Stück beträgt 2 kg.<br />
Für das Produkt B wird 1 kg pro Stück benötigt, insgesamt werden 600 Stück produziert.<br />
b) Ermitteln Sie den Rohstoffverbrauch nach der Inventurmethode, wenn die körperliche<br />
Inventur am Monatsende 1.100 kg erfasst.<br />
c) Welchen Verbrauch ergibt die Fortschreibemethode, wenn folgende Materialscheine erfasst<br />
wurden:<br />
Datum Vorgang Menge in kg<br />
09.. Abgang lt. Materialentnahmeschein 300<br />
15.. Abgang lt. Materialentnahmeschein 400<br />
22.. Abgang lt. Materialentnahmeschein 600<br />
d) Beurteilen Sie die Verfahren!<br />
2. Aufgabe<br />
Für ein Bauteil liegen folgende chronologischen Aufzeichnungen vor.<br />
Datum Vorgang Stück € / Stück<br />
01.01. Anfangsbestand 200 5,50<br />
17.01. Zugang 1 400 5,70<br />
24.01. Abgang 1 300<br />
02.02. Zugang 2 150 5,90<br />
14.02. Abgang 2 400<br />
27.02. Zugang 3 900 5,20<br />
12.03. Abgang 3 500<br />
31.03. Endbestand lt. Inventur 450<br />
a) Bestimmen Sie die Materialkosten des Quartals und den Endbestandswert unter<br />
Verwendung des periodischen Durchschnittspreises.<br />
b) Dito, jedoch unter Verwendung des gleitenden Durchschnittspreises.<br />
13
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
3. Aufgabe<br />
Im Monat Oktober wurden lt. Materialentnahmescheine vom Material 1480<br />
10.200 kg vom Lager in die Fertigung gegeben.<br />
Das Bestandskonto weist in der Geschäftsbuchhaltung folgende Werte auf:<br />
01.10 Anfangsbestand 1.000 kg 12.000 €<br />
05.10 Zugang 8.000 kg 75.000 €<br />
12.10. Zugang 2.000 kg 26.000 €<br />
20.10 Zugang 3.000 kg 40.000 €<br />
Welcher €-Betrag ist für den Materialverbrauch in der KLR anzusetzen, wenn für die Materialkosten<br />
a) der periodische Durchschnittspreis<br />
b) das FiFo - Prinzip<br />
c) das LiFo - Prinzip<br />
angewandt wird?<br />
d)<br />
Welcher € -Betrag ist für den Materialverbrauch in der Geschäftsbuchhaltung auszuweisen, wenn<br />
dort die Bewertung nach dem gewogenen Durchschnitt erfolgt und welcher € -Betrag ist in der KLR<br />
anzusetzen, wenn hier die Bewertung nach der Festpreismethode mit 10 € je kg bewertet wird?<br />
Wie viel € betragen in diesem Fall die kostenrechnerischen Korrekturen zwischen den<br />
Materialaufwendungen der Geschäftsbuchführung und den Materialkosten der KLR?<br />
14
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
2.3 Personalkosten<br />
� Alle <strong>Kosten</strong>, die durch den Einsatz des Produktionsfaktors<br />
Arbeit unmittelbar und mittelbar entstehen.<br />
� Hauptgruppen von Personalkosten<br />
2010<br />
� Löhne<br />
� Gehälter<br />
� Sozialkosten (gesetzliche, tarifliche, freiwillige)<br />
� sonstige Personalkosten<br />
Entlohnungsformen:<br />
Zeit-, Akkord-, Prämienlohn<br />
� Zuordnung als Einzelkosten oder Gemeinkosten<br />
Dr. Cornelia Huhn 20<br />
� Identisch mit den in der Abrechnungsperiode anfallenden<br />
Personalaufwendungen,<br />
aber auch<br />
zu 2.3<br />
� zeitanteilige Aufteilung, wenn regelmäßig anfallende Aufwendungen<br />
mehrere Abrechnungsperioden betreffen.<br />
15
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
2.5 Öffentliche Abgaben<br />
(Steuern, Gebühren, Beiträge)<br />
� Öffentliche Abgaben „Sammelbegriff für alle kraft<br />
öffentlicher Finanzhoheit zur Erzielung von<br />
Einnahmen erhobenen Zahlungen“.<br />
2010<br />
� Steuern<br />
� Gebühren<br />
� Beiträge<br />
STEUERN<br />
Dr. Cornelia Huhn 25<br />
� Steuern sind Abgaben, „die keine Gegenleistung für eine besondere<br />
Leistung eines öffentlich-rechtlichen Gemeinwesens (Bund, Länder,<br />
Gemeinden) darstellen und allen auferlegt werden, bei denen der<br />
Tatbestand des jeweiligen Steuergesetzes zutrifft“. (AO, § 3 Abs. 1)<br />
� Keine direkte Gegenleistung, aus <strong>Kosten</strong>sicht zu unterscheiden<br />
2010<br />
Personensteuern Real-, Verkehrs- und<br />
Verbrauchssteuern<br />
Dr. Cornelia Huhn 26<br />
zu 2.5<br />
16
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
2010<br />
bilanzielle A.<br />
ermittelt auf Grund handelsrechtlicher<br />
und steuerlicher<br />
Abschreibungsaufwendungen<br />
Abschreibungen<br />
Ziel kalkulatorischer Abschreibungen<br />
kalkulatorische A.<br />
zum Zwecke der<br />
<strong>Kosten</strong>ermittlung<br />
Abschreibungskosten<br />
= Anderskosten<br />
Reale Substanz des Unternehmens soll gesichert werden.<br />
Einzelne Rechnungsperioden sollen während Gesamtnutzungsdauer<br />
möglichst gleichmäßig mit Abschreibungen belastet werden.<br />
Dr. Cornelia Huhn 33<br />
Verfahren der kalkulatorischen Abschreibung<br />
a) Lineare Abschreibung<br />
B<br />
a<br />
n<br />
= oder a<br />
a = Abschreibungsbetrag (€/Jahr)<br />
B = Basiswert (€)<br />
n = geschätzte Nutzungsdauer (Jahre)<br />
R = Restwert (€)<br />
B − R<br />
=<br />
n<br />
Jahr Abschreibung Restbuchwert<br />
0 0,0 € 21.000,00 €<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
∑<br />
zu 2.6.1<br />
17
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
b) Geometrisch-degressive Abschreibung<br />
R<br />
p = ( 1 − n ) ⋅100<br />
B<br />
p = Abschreibungssatz (%)<br />
n = geschätzte Nutzungsdauer<br />
B = Basiswert (€)<br />
R = Restwert (€)<br />
Beachte: Steuerliche Regelungungen<br />
für Abschreibungen<br />
Degressive Abschreibung 2005 bis 2010<br />
Bis 2005<br />
angeschaffte<br />
Wirtschaftsgüter:<br />
Zweifaches der<br />
linearen AfA<br />
2006/07<br />
angeschaffte<br />
Wirtschaftsgüter:<br />
Dreifaches der<br />
linearen AfA<br />
maximal 20 Prozent maximal 30 Prozent<br />
Abschreibung ab 2008<br />
Wirtschaftsgüter bis<br />
inkl. 150 Euro<br />
Sofortabschreibung<br />
(als Pflicht)<br />
2010<br />
Wirtschaftsgüter<br />
über 150 bis inkl.<br />
1000 Euro<br />
Poolabschreibung<br />
(generell 5 Jahre)<br />
Dr. Cornelia Huhn<br />
Jahr Abschreibung<br />
2008 angeschaffte<br />
Wirtschaftsgüter:<br />
Keine degressive AfA<br />
mehr<br />
Konjunkturpaket:<br />
2009/2010 zeitlich<br />
befristet Wiedereinführung<br />
mit max. 25 %<br />
Wirtschaftsgüter über<br />
1000 Euro:<br />
Lineare Abschreibung<br />
nach Nutzungsdauer<br />
41<br />
Restbuchwert<br />
0 0,0 € 21.000,00 €<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
∑ R<br />
18
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
c) Leistungsbezogene Abschreibung<br />
B<br />
a<br />
L L B − R<br />
= ⋅ p<br />
a = ⋅<br />
oder<br />
L<br />
a = Abschreibungsbetrag (€)<br />
B = Basiswert (€)<br />
R = Restwert (€)<br />
L = Gesamtleistung des Anlagegutes<br />
(Einheiten/Lebensdauer)<br />
Lp= Periodenleistung des Anlagegutes<br />
(Einheiten Periode)<br />
Jahr<br />
Betriebsstunden<br />
Abschreibung Restbuchwert<br />
0 0 0,00 € 21.000,00 €<br />
1 4.636 h<br />
2 2.724 h<br />
3 927 h<br />
4 2.357 h<br />
5 4.173 h<br />
6 2.179 h<br />
7 2.322 h<br />
19.320 h ∑ R<br />
Übung Abschreibung:<br />
Eine Spedition erwirbt einen LKW für 120.000 €. Lt. AfA-Tabelle ist die<br />
Nutzungsdauer 5 Jahre. Der Betrieb geht jedoch von 6 Jahren und einer<br />
angenommenen Gesamtleistung von 500.000 km aus. Bezüglich der<br />
Wiederbeschaffungskosten ist mit einer jährlichen Preissteigerung von 5 % zu<br />
rechnen. Sowohl aus kalkulatorischer als auch aus bilanzieller Sicht soll die lineare<br />
Abschreibung angewandt werden. Es wird kein Restwert angenommen.<br />
a) Erstellen Sie den bilanzsteuerlichen Abschreibungsplan.<br />
b) Erstellen Sie unter Verfolgung des Ziels der realen Substanzerhaltung den<br />
kalkulatorischen Abschreibungsplan.<br />
L p<br />
19
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
Erfassung der kalkulatorischen Zinsen<br />
a) Ermittlung des betriebsnotwendigen Kapitals<br />
(1) Nicht abnutzbares betriebnotw. Anlagevermögen<br />
(2) + Abnutzbares betriebsnotw. Anlagevermögen<br />
= Betriebsnotwendiges Anlagevermögen<br />
(3) + Betriebsnotwendiges Umlaufvermögen<br />
= Betriebsnotwendiges Vermögen<br />
(4) - Abzugskapital<br />
= Betriebsnotwendiges Kapital<br />
zu (1): Ansetzung in voller Höhe, da Abschreibung entfällt<br />
zu 2.6.2<br />
zu (2): Wertminderung im Zeitablauf ist zu berücksichtigen durch<br />
- Restwertverzinsung<br />
Basis: kalkulatorischen Restwerte der Anlagegüter<br />
- Durchschnittswertverzinsung<br />
Unterstellt annähernd gleichen Werteverzehr - lineare<br />
Abschreibung -<br />
Basis: ∅ im abnutzbaren Anlagevermögen über die<br />
Nutzungsdauer gebundenes Kapital<br />
= halber Anschaffungswert<br />
zu (3): Durchschnittlich im Unternehmen gebundener Wert des<br />
Umlaufvermögens<br />
Anfangsbes tan d + Endbes tan d<br />
∅ gebundenerWert =<br />
2<br />
Anfangsbes tan d + 12Monatsbestände<br />
∅ gebundenerWert =<br />
13<br />
zu (4): Dem Unternehmen zur Verfügung stehendes zinsfreies<br />
Kapital<br />
b) Ermittlung der kalkulatorischen Zinsen<br />
Kalkulatorische Zinsen = Betriebsnotwendiges Kapital ⋅ Zinssatz<br />
Zinssatz:<br />
Orientierung am Zinssatz für langfristige Kapitalanlagen (Opportunitätskostengedanke<br />
– <strong>Kosten</strong> des Nutzensentgangs der besten<br />
Verwendungsalternative).<br />
20
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
Aufgabe zur Berechnung der kalkulatorischen Zinsen<br />
Ein Einzelunternehmen verfügt über folgende Vermögensgegenstände des<br />
Sachanlagevermögens:<br />
Grund und Boden 20,0 Mio €<br />
Gebäude 12,0 Mio €<br />
dav. für private Zwecke genutzt 0,8 Mio €<br />
Technische Anlagen und Maschinen 24,5 Mio €<br />
dav. stillgelegt 2,5 Mio €<br />
dav. Reserveanlagen 1,5 Mio €<br />
Kraftfahrzeuge 1,2 Mio €<br />
dav. in Reparatur 0,2 Mio €<br />
Außerdem weist das Unternehmen folgende Jahresdurchschnittsbestände des Umlaufvermögens<br />
aus:<br />
Vorräte an Rohstoffen 5,7 Mio €<br />
Vorräte an unfertigen Erzeugnissen 1,1 Mio €<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0,8 Mio €<br />
Guthaben bei Kreditinstituten 4,2 Mio €<br />
Für das Abzugskapital liegen folgende Angaben vor:<br />
Kundenanzahlungen 0,2 Mio €<br />
Lieferantenkredite 0,4 Mio €<br />
dav. ohne Skontierungsmöglichkeit 0,1 Mio €<br />
a) Ermitteln Sie das betriebsnotwendige Vermögen und das betriebsnotwendige Kapital.<br />
b) Berechnen Sie die jährlichen Zinsen bei einem kalkulatorischen Zinssatz von 11,25 %.<br />
c) Begründen Sie, weshalb das betriebsnotwendige Vermögen als eine Bemessungsgrundlage<br />
der kalkulatorischen Zinsen nicht aus der Aktivseite der Bilanz ersichtlich ist.<br />
21
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
Wagnisse<br />
allgemeines<br />
Unternehmerrisiko Einzelwagnisse<br />
durch in Form von:<br />
� Nachfrageveränderungen<br />
� technischen<br />
Fortschritt<br />
� ungenügende<br />
Auslastung<br />
Keine <strong>Kosten</strong><br />
Ist aus dem<br />
Gewinn zu<br />
decken.<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
versichert<br />
Aufwendungen =<br />
<strong>Kosten</strong><br />
in Höhe der<br />
Versicherungsprämien<br />
Zu 2.6.3<br />
nicht versichert<br />
Aufwendungen =<br />
keine <strong>Kosten</strong><br />
A b e r:<br />
Als Art<br />
„Selbstversicherung“<br />
Ansatz kalkulatorischer<br />
Wagniszuschläge<br />
Höhe: Aktualisierte Durchschnittswerte<br />
der vergangenen<br />
Geschäftsjahre<br />
____________________________________________________________________<br />
Zusatzinfos:<br />
• Eingetretene Wagnisverluste fallen in unterschiedlicher Höhe und zeitlich unregelmäßig<br />
an, sie unterliegen also Zufallsschwankungen.<br />
• Die Verrechnung von konstanten kalkulatorischen Wagniszuschlägen trägt dazu bei, dass<br />
die Selbstkosten- und Betriebsergebnisrechnungen von Zufallsschwankungen befreit<br />
werden.<br />
• Das allgemeine Unternehmerwagnis darf kalkulatorisch nicht erfasst werden.<br />
• Die durch Fremdversicherungen abgedeckten Einzelwagnisse gehen als Grundkosten in<br />
die <strong>Kosten</strong>- und Leistungsrechnung ein<br />
22
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
Aufgabe<br />
Für ein Unternehmen sind die monatlich zu verrechnenden kalkulatorischen<br />
Wagnisse für das Jahr 200.. auf der Grundlage nachfolgender Angaben zu<br />
ermitteln:<br />
Wagnisart Durchschnittsverlust<br />
der<br />
letzten<br />
5 Jahre<br />
Beständewagnis<br />
Anlagenwagnis<br />
Fertigungswagnis <br />
Gewährleistungswagnis<br />
Vertriebswagnis<br />
€/Periode<br />
12 500<br />
9 600<br />
15 000<br />
60 000<br />
24 000<br />
Bezugsgröße Durchschnittswert<br />
der<br />
Bezugsgröße<br />
in den letzten<br />
5 Jahren<br />
Lagerbestand<br />
Wiederbeschaffungswert <br />
Herstellkosten<br />
Umsatz<br />
Forderungsbestand<br />
€/Periode<br />
500 000<br />
1 200 000<br />
1 500 000<br />
2 000 000<br />
600 000<br />
Wert der<br />
Bezugsgröße<br />
200..<br />
€/Periode<br />
580 000<br />
1 290 000<br />
1 620 000<br />
2 300 000<br />
550 000<br />
Ermitteln Sie folgende Werte!<br />
_______________________________________________________________<br />
Wagnisart Kalk. Wagnisse in % Kalkul. Wagnis<br />
der Bezugsgröße €/Periode<br />
jährlich monatlich<br />
_______________________________________________________________<br />
Beständewagnis<br />
Anlagewagnis<br />
Ausschusswagnis<br />
Gewährleistungswagnis<br />
Vertriebswagnis<br />
_______________________________________________________________<br />
Gesamt<br />
_______________________________________________________________<br />
23
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Aufgabe Abgrenzungsrechnung<br />
2-abg-b1.doc<br />
Ein Einzelunternehmen musste auf Grund der angespannten Wirtschaftslage im<br />
abgelaufenen Geschäftsjahr seine Erzeugnisse unter den Selbstkosten verkaufen.<br />
Folgende Angaben aus der Geschäftsbuchführung sowie der KLR liegen vor:<br />
- in 1000 € -<br />
Umsatzerlöse 1 900,0<br />
Erträge aus Fremdvermietung 50,0<br />
Steuernachzahlung aus Vorjahr 40,0<br />
<strong>Kosten</strong> (aufwandsgleiche) 1 730,0<br />
Bilanzmäßige Abschreibungen 55,2<br />
Kalkulatorische Abschreibungen 90,0<br />
Gezahlte Fremdkapitalzinsen 65,4<br />
Kalkulatorische Zinsen 93,6<br />
Kalkulatorischer Unternehmerlohn 45,0<br />
( in 1 000 €)<br />
Rechnungskreis I Rechnungskreis II<br />
Erfolgsbereich<br />
FIBU /<br />
Unternehmens-<br />
ergebnis<br />
(GuV-Rechnung)<br />
Kto.-Bezeichnung <br />
Umsatzerlöse<br />
Erträge aus<br />
Fremdverm.<br />
Steuernachzahlung<br />
Aufwandsgl.<br />
<strong>Kosten</strong><br />
Abschreibungen<br />
Zinsen<br />
Kalkulat.<br />
UL<br />
Aufw.<br />
Ertrag<br />
Abgrenzungsbereich<br />
Unternehmensbezogene<br />
Abgrenzung<br />
neutr.<br />
Aufw.<br />
neutr.<br />
Ertrag<br />
<strong>Kosten</strong>rechnerische<br />
Korrekturen<br />
Betriebl.<br />
Aufwand<br />
lt. FIBU<br />
Verrechn<br />
<strong>Kosten</strong><br />
lt. KLR<br />
KLR-Bereich/<br />
Betriebsbuchh.<br />
<strong>Kosten</strong> <br />
Betriebsergebnis <br />
Leistungen<br />
(Erlöse)<br />
Gesamtergebnis RK I ..................<br />
Ergebnis aus unternehmensbezogener Abgrenzung .....................<br />
+ Ergebnis aus kostenrechnerischen Korrekturen ....................<br />
Neutrales Ergebnis ....................<br />
+ Betriebsergebnis .....................<br />
Gesamtergebnis RK II .................<br />
24
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Übung: Unternehmensbezogene Abgrenzung 2-abg445.doc<br />
Rechnungskreis I (FIBU) Rechnungskreis II (KLR)<br />
Kto-Nr./<br />
Kto-Bezeichnung<br />
5000<br />
5202<br />
5400<br />
5410<br />
5500<br />
5710<br />
60..<br />
6160<br />
6200<br />
6300<br />
6400<br />
6520<br />
6979<br />
7030<br />
7460<br />
1. Gesamtergebnis RK I<br />
2. Neutrales Ergebnis<br />
3. Betriebsergebnis<br />
4. Gesamtergebnis Rechnungskreis II<br />
Unternehmensergebnis<br />
(GuV-Rechnung)<br />
Abgrenzungsbereich<br />
Aufwand Ertrag neutraler neutraler<br />
Aufwand Ertrag<br />
Betriebsergebnisrechnung<br />
<strong>Kosten</strong> Leistungen<br />
(Erlöse)<br />
25
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Übung: Abgrenzungsrechnung 2-abg471.doc<br />
Rechnungskreis I (FIBU) Rechnungskreis II (KLR)<br />
Abgrenzungsbereich<br />
Unternehmensergebnis<br />
Unternehmensbezogene<br />
<strong>Kosten</strong>rechnerische<br />
Betriebsergebnis-<br />
(GuV-Rechnung)<br />
Abgrenzung<br />
Korrekturen<br />
rechnung<br />
Kto-Nr./<br />
Aufwand Ertrag neutraler neutraler Aufwand Verrechn. Ko- <strong>Kosten</strong> Leistungen<br />
Kto-Bezeichnung<br />
Aufwand Ertrag lt.FB<br />
sten lt. KLR<br />
(Erlöse)<br />
5000<br />
5100<br />
5202<br />
5400<br />
5710<br />
6000<br />
6080<br />
6200<br />
6300<br />
6400<br />
6520<br />
6700<br />
6900<br />
7000<br />
7510<br />
UL<br />
Gesamtergebnis RK I ..............................<br />
Ergebnis aus unternehmensbezogener Abgrenzung ..................................<br />
+ Ergebnis aus kostenrechnerischen Korrekturen ..................................<br />
Neutrales Ergebnis ...............................<br />
+ Betriebsergebnis ...............................<br />
Gesamtergebnis Rechnungskreis I ..............................<br />
26
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Test: <strong>Kosten</strong>artenrechnung<br />
Die folgenden Behauptungen sind auf ihre Richtigkeit zu überprüfen.<br />
Kennzeichnen Sie die richtigen Behauptungen mit ( x ).<br />
1.) In der <strong>Kosten</strong>artenrechnung<br />
a) werden die <strong>Kosten</strong> auf die Funktionsbereiche eines Unternehmens verteilt, ( )<br />
b) werden die <strong>Kosten</strong> nach Produktionsfaktoren gegliedert, ( )<br />
c) werden alle <strong>Kosten</strong> in fixe und variable Bestandteile aufgelöst, ( )<br />
d) werden alle Aufwendungen in der FiBu als Grund- oder Anderskosten in die<br />
<strong>Kosten</strong>rechnung übernommen. ( )<br />
2.) Einzelkosten sind <strong>Kosten</strong>, die<br />
a) auch als Stückkosten bezeichnet werden, ( )<br />
b) den einzelnen <strong>Kosten</strong>trägern direkt zugerechnet werden können, ( )<br />
c) gleichzeitig variable Stückkosten sind, ( )<br />
d) nicht Gemeinkosten sind. ( )<br />
3.) Gemeinkosten<br />
a) können <strong>Kosten</strong>trägern nicht direkt zugerechnet werden, ( )<br />
b) sind immer fixe <strong>Kosten</strong>, ( )<br />
c) sind beschäftigungsunabhängige <strong>Kosten</strong>, ( )<br />
d) fallen nur in Verwaltungsbereichen an. ( )<br />
4.) Zu den Gemeinkosten zählen<br />
a) Betriebsstoffverbrauch, ( )<br />
b) Fertigungslöhne, ( )<br />
c) Fertigungsmaterialverbrauch, ( )<br />
d) Hilfslöhne, ( )<br />
e) Transportkosten. ( )<br />
5.) Der Materialverbrauch wird bei der Inventurmethode in folgender Weise ermittelt:<br />
a) Verbrauch = Anfangsbestand + Zugang – Inventurbestand ( )<br />
b) Verbrauch = hergestellte Stückzahl x Sollverbrauchsmenge ( )<br />
c) Verbrauch = Endbestand – Anfangsbestand ( )<br />
d) Verbrauch = ∑ Materialentnahmescheine ( )<br />
6.) Der Ansatz kalkulatorischer <strong>Kosten</strong><br />
a) ist notwendig, um richtige Kalkulationsgrundlagen zu schaffen, ( )<br />
b) ist erforderlich, um die Wirtschaftlichkeit zweier Unternehmen zu vergleichen, ( )<br />
c) kann in beliebiger Höhe erfolgen, da die GuV-rechnung nicht beeinflusst wird,( )<br />
d) ist nur in Unternehmen erforderlich, die in der Rechtsform der<br />
Einzelunternehmung oder Personengesellschaft geführt werden. ( )<br />
27
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
7.) Kalkulatorische Abschreibungen<br />
a) ermöglichen die Abschreibung vom zukünftigen höheren Wieder-<br />
beschaffungspreis einer Anlage, ( )<br />
b) sind immer höher als die finanzbuchhalterischen Abschreibungen, ( )<br />
c) können noch bei einem ausgeschiedenen Anlagegut vorgenommen werden, ( )<br />
d) können nur bis zum Erinnerungswert von 1,- € vorgenommen werden. ( )<br />
8.) Kalkulatorische Zinsen werden berechnet vom<br />
a) Eigenkapital ( )<br />
b) Gesamtkapital ( )<br />
c) betriebnotwendiges Kapital ( )<br />
d) Grundkapital ( )<br />
9.) Stimmt es<br />
a) dass für die Ermittlung des betriebnotwendigen Kapitals nur das betriebsnot -<br />
wendige Anlagevermögen herangezogen wird? ( )<br />
b) dass das Abzugskapital das langfristige Fremdkapital umfasst? ( )<br />
c) dass der Kalkulationszinsfuß aus dem Ertrag der besten nicht gewählten<br />
Alternative abgeleitet werden kann? ( )<br />
d) dass die kalk. Zinsen in Unternehmen mit hohem Fremdkapitalanteil nicht so<br />
stark von den Zinsaufwendungen abweichen wie in Unternehmen mit hohem<br />
Eigenkapital? ( )<br />
10.) Stimmt es<br />
a) dass das allg. Unternehmerwagnis in den kalk. Wagniskosten enthalten ist? ( )<br />
b) dass kalk. Wagniszuschläge zu einer gleichmäßigen Belastung der<br />
Abrechnungsperiode führen? ( )<br />
c) dass eingetretene Wagnisverluste als Aufwand in der Geschäftsbuchführung<br />
gebucht werden? ( )<br />
d) dass der Ansatz kalk. Wagniskosten entfällt, wenn die Wagnisse durch<br />
Fremdversicherungen gedeckt sind? ( )<br />
e) dass die kalk. Wagnisse Anderskosten oder Zusatzkosten sein können? ( )<br />
11.) Kalkulatorische <strong>Kosten</strong><br />
a) sind stets fixe <strong>Kosten</strong>, ( )<br />
b) sind anzusetzen, um den Bestand des Unternehmens in der Zukunft zu<br />
sichern, ( )<br />
c) führen stets zu Auszahlungen, ( )<br />
d) mindern den Jahresüberschuss in der externen Erfolgsrechnung. ( )<br />
28
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
Übung: Einfacher BAB bab494.doc<br />
BAB<br />
Gemeinkosten Zahlen der BER I<br />
Material<br />
Hilfsstoffaufwendungen 11 500,00<br />
Betriebsstoffaufwendung. 2 600,00<br />
Hilfslöhne 18 000,00<br />
Gehälter 32 800,00<br />
Soz. Abgaben 19 500,00<br />
Abschreibungen 8 600,00<br />
Betriebssteuern 4 400,00<br />
Sonst. betr. Aufwendungen 10 700,00<br />
Summe der Gemeinkosten<br />
Zuschlagsbasis<br />
Zuschlagssatz<br />
108 100,00<br />
II<br />
Fertigung<br />
III<br />
Verwaltung<br />
IV<br />
Vertrieb<br />
29
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
Verfahren der primären Gemeinkostenverteilung<br />
2010<br />
Verteilung der KS-EK Verteilung der KS-GK<br />
nach Verursachung, z.B. über Bezugsgrößen, z.B.<br />
Heizkosten<br />
Feuerversicherung<br />
Unfallversicherung<br />
direkte Verteilung indirekte Verteilung<br />
Materialbereich<br />
2010<br />
Fertigungsmaterial<br />
Dr. Cornelia Huhn 9<br />
Zuschlagsbasis (Bezugsgröße)<br />
zur Ermittlung der GK-Zuschlagssätze<br />
Fertigungsbereich<br />
EINZELKOSTEN<br />
Fertigungslöhne<br />
bei kapitalintensiven<br />
Betrieben<br />
auch z.T.<br />
Maschinenstunden<br />
Verwaltungsbereich<br />
Vertriebsbereich<br />
mangels geeigneterer Größen<br />
SUMME AUS<br />
Fertigungsmaterial + Material-GK +<br />
Fertigungslöhnen + Fertigungs-GK<br />
Herstellkosten d. Fertigung<br />
± korrigiert um den Wert der<br />
Bestandsveränderungen<br />
Herstellkosten des Umsatzes<br />
Dr. Cornelia Huhn 12<br />
30
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
2010<br />
2010<br />
Berechnung der Zuschlagssätze<br />
der einzelnen <strong>Kosten</strong>stellen<br />
GK-Zuschlagssatz<br />
in %<br />
Berechnung<br />
=<br />
Gemeinkosten<br />
der jeweiligen KS<br />
Zuschlagsbasis<br />
der jeweiligen KS<br />
GK-Zuschlagssatz (%) Materialstelle = ?<br />
GK-Zuschlagssatz (%) Fertigung = ?<br />
GK-Zuschlagssatz (%) Verwaltung = ?<br />
GK-Zuschlagssatz (%) Vertrieb = ?<br />
x 100<br />
Dr. Cornelia Huhn 20<br />
3.2.2 Erweiterter BAB mit innerbetrieblicher<br />
Leistungsverrechnung - Grundarbeitsschritte<br />
1. Verteilung der primären Gemeinkosten aus der <strong>Kosten</strong>artenrechnung<br />
auf die <strong>Kosten</strong>stellen.<br />
Direkte Verteilung � KS-Einzelkosten<br />
Indirekte Verteilung � KS-Gemeinkosten<br />
2. Verteilung der sekundären GK. Innerbetriebliche Leistungsverrechnung,<br />
Abrechnung der Hilfs- bzw. Vorkostenstellen auf die<br />
Haupt- bzw. Endkostenstellen. Zuerst nacheinander Abrechnung<br />
der GK der Allg. KS auf alle übrigen KS, erst dann Abrechnung<br />
der Hilfskostenstelle Fertigung auf die Haupt- bzw.<br />
Endkostenstellen Fertigung.<br />
3. Bildung von Zuschlagssätzen für die Hauptkostenstellen.<br />
Die Hauptkostenstellen rechnen ihre Gemeinkosten auf die <strong>Kosten</strong>träger<br />
ab. Dies ist das Bindeglied zwischen <strong>Kosten</strong>stellen- und<br />
<strong>Kosten</strong>trägerrechnung (Grundlage: Zuschlagskalkulation).<br />
Erweiterter BAB<br />
<strong>Kosten</strong>stellen<br />
<strong>Kosten</strong>arten<br />
Hilfsstoffaufwand<br />
…<br />
Ko<br />
BER<br />
Allgemeine<br />
KS<br />
X Y<br />
Dr. Cornelia Huhn 26<br />
Haupt<br />
KS<br />
Materialstelle<br />
Hilfs-<br />
KS<br />
Fert.<br />
Fertigung<br />
A<br />
Hauptkostenstellen<br />
Fertigung<br />
B<br />
Fertigung<br />
C<br />
Verwaltung<br />
0 I II III IV V VI VII VIII IX<br />
∑ Gemeinkosten yyy x x x x x x x x x<br />
Umlage<br />
Umlage<br />
Umlage<br />
Vertrieb<br />
∑ Gemeinkosten yyy 0 0 xxx 0 xxxx xxxx xxxx xxx xxx<br />
Die GK der Hilfs- bzw. Vorkostenstellen werden auf die Haupt- bzw. Endkostenstellen<br />
übertragen.<br />
Zuerst nacheinander Abrechnung der Allg. KS auf alle übrigen KS, erst dann<br />
Abrechnung der Hilfskostenstelle Fertigung auf die Haupt- bzw. Endkostenstellen<br />
Fertigung.<br />
2010<br />
Dr. Cornelia Huhn 27<br />
31
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
Übung: Erweiterter BAB 3-erweiterterBAB502.doc<br />
Haupt-KS Hilfs-KS<br />
Hauptkostenstellen<br />
<strong>Kosten</strong>stellen <strong>Kosten</strong> Allgemeine KS<br />
(Fertigung)<br />
<strong>Kosten</strong>arten<br />
Energie Fuhrpark MaterialstelleWerkzeugbau<br />
Dreherei Fräserei Verwaltung<br />
Vertrieb<br />
0 I II III IV V VI VII VIII<br />
1 Hilfsstoffaufwand 43.000<br />
2 Hilfslöhne 184.000<br />
3 Soziale Abgaben 210.000<br />
4 Instandhaltung 87.500<br />
5 Werbung 52.000<br />
6 Büromaterial 94.000<br />
7 Gehälter 518.000<br />
8 Betriebssteuern 48.000<br />
9 Mieten 28.000<br />
10 Kalk. Abschreib. 165.000<br />
11 Kalk. Zinsen 116.000<br />
∑ Gemeinkosten<br />
Umlage<br />
Umlage<br />
Umlage<br />
13 ∑ Gemeinkosten<br />
14 Zuschlagsbasis<br />
15 Ist-Zuschlag (%)<br />
-<br />
-<br />
-<br />
32
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
Verfahren der sekundären GK-Verteilung -<br />
Innerbetriebliche Leistungsverrechnung (ibL)<br />
Vgl. Prof. Dr. M. Hembus, www.auf.uni-rostock.de/BBW/intern/MHembus/K5/K5_KR.pdf, 30.11.2006<br />
Die innerbetriebliche Leistungsverrechnung dient der<br />
Verrechnung des Eigenverbrauchs von betrieblichen<br />
Leistungen.<br />
Hauptverfahren der ibL:<br />
2010<br />
� Gleichungssystem<br />
� Stufen- / Treppenverfahren<br />
� Anbauverfahren<br />
Übung Gleichungsverfahren:<br />
2010<br />
Genauigkeit<br />
Dr. Cornelia Huhn 33<br />
Dr. Cornelia Huhn 40<br />
33
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
3.2.3 Erweiterter BAB mit innerbetrieblicher<br />
Leistungsverrechnung und <strong>Kosten</strong>kontrolle<br />
1. Verteilung der primären Gemeinkosten aus der <strong>Kosten</strong>artenrechnung<br />
auf die <strong>Kosten</strong>stellen.<br />
2. Verteilung der sekundären Gemeinkosten. Innerbetriebliche<br />
Leistungsverrechnung, Abrechnung der Hilfs- bzw.<br />
Vorkostenstellen auf die Haupt- bzw. Endkostenstellen.<br />
3. Bildung von Zuschlagssätzen für die Hauptkostenstellen.<br />
2010<br />
Die Hauptkostenstellen rechnen ihre Gemeinkosten auf die <strong>Kosten</strong>träger<br />
ab. Dies ist das Bindeglied zwischen <strong>Kosten</strong>stellen- und<br />
<strong>Kosten</strong>trägerrechnung (Grundlage: Zuschlagskalkulation).<br />
4. <strong>Kosten</strong>kontrolle<br />
Aus Normal-Gemeinkostenzuschlagssätzen verrechnete Normal-<br />
Gemeinkosten ermitteln (N-GK= N-Zuschlagssatz x Zuschlagsbasis)<br />
und Abweichungen zwischen Normal- und Ist-Gemeinkosten<br />
ermitteln.<br />
Ist-GK < Normal-GK ���� <strong>Kosten</strong>überdeckung<br />
Ist-GK > Normal-GK ���� <strong>Kosten</strong>unterdeckung<br />
Dr. Cornelia Huhn 46<br />
Ermittlung der Normal-GK (oder Plan-GK)<br />
� Umstellung bekannter Formel zur Berechnung des GK-<br />
Zuschlagssatzes<br />
2010<br />
GK (€) = Zuschlagsbasis x Normal-GK-Zuschlagssatz<br />
� Achtung! Achtung!<br />
Neuberechnung der Normal-HK Umsatz, da<br />
Ist- HK Umsatz und Normal-HK Umsatz ungleich !<br />
Dr. Cornelia Huhn 48<br />
34
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
Übung: Erweiterter BAB mit <strong>Kosten</strong>kontrolle zu 3.2.3<br />
<strong>Kosten</strong>arten<br />
<strong>Kosten</strong>stellen<br />
13 ∑ Gemeinkosten<br />
14 Zuschlagsbasis<br />
15 Ist-Zuschlag<br />
16 Normal-Zuschlag 1)<br />
17 Normal-GK 2)<br />
18 Über-/Unterdeckung<br />
beachte:<br />
Über-/Unterdeckung gesamt:<br />
beachte:<br />
<strong>Kosten</strong><br />
Allgemeine KS<br />
Haupt-KS Hilfs-KS<br />
(Fertigung)<br />
Energie Fuhrpark MaterialWerkzeugstellebau Dreherei<br />
Hauptkostenstellen<br />
Fräserei<br />
Verwaltung<br />
Vertrieb<br />
0 I II III IV V VI VII VIII<br />
1 545 500 - - 176 000 - 460 400 384 600 348 000 176 500<br />
1 100 000<br />
15,0%<br />
420 000<br />
110,4%<br />
1) bzw. Planwerte<br />
2) HKF und HKU sind unter Nutzung der Normal-GK zu ermitteln, Bestanderhöhung war 156 000.<br />
320 500<br />
118,0%<br />
2 705 500<br />
12,1%<br />
2 705 500<br />
7,0%<br />
35
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
Beispiel BAB (<strong>Kosten</strong>werte ohne Kommastellen rechnen)<br />
Haupt-KS<br />
Hauptkostenstellen<br />
<strong>Kosten</strong>stellen <strong>Kosten</strong> Allgemeine KS<br />
BER<br />
Hilfs-KS<br />
<strong>Kosten</strong>arten<br />
WasserKraftMaterial- Fertigung Fertigung Fertigung Fertigung Verwal- Vertrieb<br />
versorg.zentr.stelle A<br />
B<br />
C tung<br />
0 I II III IV V VI VII VIII IX<br />
Hilfsstoffaufwand<br />
Hilfslöhne<br />
Soziale Abgaben<br />
Instandhaltung<br />
Reisekosten<br />
Büromaterial<br />
Gehälter<br />
Betriebssteuern<br />
Abschreibungen<br />
∑ Gemeinkosten<br />
Umlage<br />
Umlage<br />
Umlage<br />
∑ Gemeinkosten<br />
Zuschlagsbasis<br />
Ist-Zuschlag (%)<br />
Normal-Zuschlag<br />
Normal-GK<br />
38 % 152 % 146 % 150 % 11 % 13 %<br />
Über-/Unterdeckung<br />
Überdeckung/Unterdeckung gesamt: + 10 652 3-erweiterterBAB500+nk.doc<br />
36
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
Zu: 3.3 3ü-ma-sd503<br />
Schmolke/Deitermann: Übung Maschinenstundensatz<br />
zu 1.<br />
Maschinenabhängige<br />
Fertigungsgemeinkosten<br />
Kalkulatorische Abschreibungen<br />
Kalkulatorische Zinsen<br />
Energie<br />
Platzkosten<br />
Wartungskosten / Instandh.<br />
Werkzeugkosten<br />
∑<br />
monatliche fixe<br />
FGK<br />
zu 2. Variable Maschinenkosten je Stunde<br />
+ fixe Maschinenkosten je Stunde<br />
= Maschinenstundensatz<br />
zu 3. Variable Maschinenkosten je Stunde<br />
+ fixe Maschinenkosten je Stunde<br />
= Maschinenstundensatz<br />
zu 4. Fixe <strong>Kosten</strong><br />
- ersetzbare fixe <strong>Kosten</strong> 44,04 x 105 =<br />
= nicht ersetzbare fixe <strong>Kosten</strong><br />
zu 5. Variable Maschinenkosten je Stunde<br />
+ fixe Maschinenkosten je Stunde<br />
= Maschinenstundensatz<br />
monatlich variable<br />
FGK<br />
37
BA Sachsen, StA Breitenbrunn, <strong>Industrie</strong>, IBWL-KLR, Dr. Cornelia Huhn<br />
Bsp.: Maschinenstundensatz-BAB (Schmolke/Deitermann, Aufg. 509)<br />
<strong>Kosten</strong>art<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
8.<br />
9.<br />
10.<br />
11.<br />
∑ GK<br />
Zuschlags-<br />
basis<br />
Ist-Zu-<br />
schlag (%)<br />
Material<br />
Ermittlung HK d. U:<br />
Webautomat<br />
Maschinen-GK Rest-GK<br />
fix variabel<br />
Färberei<br />
Vered-<br />
lung<br />
Verwaltung<br />
Vertrieb<br />
FM Maschinenstunden FL FL FL HK d. U HK d. U<br />
38